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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
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Rüde
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Dabei seit: 22.12.2010
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Niyol ist offline
16.01.2018 22:56

Ihm entging ihre automatische Schutzspannung zu Anfang nicht. Automatisch kam der Gedanke, was das wohl war, was sie zu schützen suchte. Aber schnell rief er sich in Erinnerung, dass er zumindest im Moment auf seine Schatzsuche verzichten wollte. Tatsächlich schien Skadi sogar gewillt, zu versuchen, sich darauf ein zu lassen. Sie schickte ihn nicht direkt fort, auch wenn ihre Ausstrahlung noch lange nicht von großer Nähe zeugte. Nicht dass er darauf hoffte. Um Himmels Willen, nein. Nähe bedeutete auch Verantwortung und da hatte er sich mit Catori schon den Dorn ins Fleisch gezogen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, sie einfach gehen gelassen zu haben. In den fast sicheren Tod...
Aber zu spät. Er musste sich damit abfinden und sollte es als Lehre sehen ...und hoffte insgeheim einfach, dass ihr Leben für sie trotzdem irgendwie gut ausging, oder gut aus gegangen war.
Zurück in die Gegenwart. Die Gegenwart, in der er nun automatisch auch eine gewisse Anspannung übernommen hatte. Verrückt, wie schnell das ging ohne dass man es ändern konnte.
Immerhin durchbrach nun ihre Stimme die Stille. Beinahe sofort antwortete er beinahe etwas hektisch darauf.

"Sie müssen, wenn sie leben wollen. Es ist nicht die Zeit und der Ort um alleine umher zu ziehen."

Oh, allmächtige... Verlegen schaute Niyol zur Seite und hörte sich selbst in Gedanken spöttisch fragen: 'Nervös?' Diese Art von schnellem Dahin-Plappern, die Art wie er geredet hatte, erschreckte ihn. Auch wenn es vielleicht nicht immer so wirkte, aber er achtete für gewöhnlich schon darauf, wie und was er von sich gab. Da hatte er sich nun doch tatsächlich selbst ein Bein gestellt und sich unfreiwillig eine Angst zutage gefördert. Immerhin reichte diese Erkenntnis, zusammen mit einem Schütteln, sich wieder etwas zurück zu holen. Noch einmal tief durchatmen und sein Ausrutscher war so gut wie vorbei. Einfach weitermachen hieß die Devise. Dann würde Skadi schon in ihren eigenen Problemen genug Ablenkung finden.
Erst im letzten Ende seines Luftzugs, nahm er wahr, was Skadi offenbar auch sofort bemerkte. Sofort baute sie sich leicht auf und im nächsten Moment rief sie schon nach Takata, die auch sofort zu ihnen stürmte. Wo Skadi mit mehr Spannung reagierte, wirkte Takata völlig aufgelöst. Ihr erschrockenes, fragendes Gesicht führte dazu, dass Niyol automatisch begann beruhigend zu lächeln.

"Ruhig Blut, panisch werden können wir immernoch, wenn wir sehen, dass diese Fremden uns in den Allerwertesten beißen wollen."

Ein Zwinkern und schon war er wieder in seine vertraute Rolle geschlüpft. Grinsend und ein leichtes Funkeln in den Augen schaute er Skadi an. Ja, das waren Fremde, aber ihre Gerüche waren völlig neu und er nahm nicht an, dass sie so verrückt waren, ohne jeden Kundschafter blindlinks ein fremdes Revier anzugreifen, selbst wenn sie sich seltsamerweise nicht angemessen angekündigt hatten. Dementsprechend nickte er Skadi einfach zu und wartete, darauf, dass sie sich auf den Weg machten. Ob sie vielleicht trotzdem noch die Anderen verständigen sollten?

( Skadi, Takata; etwas entfernt: Roghir, Ayjana, Aarinath & Avon | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 18.01.2018 23:16.


IP
Roghir
Courageous Fighter


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Rüde
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Roghir ist offline
18.01.2018 21:44

Roghir hatte den grauen Timberwolf mit regungsloser Miene angestarrt als seine Worte “[...] eh, richtigen Alpha - Rog-ier-hier, also an diesen Wolf hier […], Er ist nicht nur der eigentliche Anführer unserer Gruppe […] hilft jedem Wolf in Not .. sondern er gibt auch wahnsinnig gern ab, was er gek- was er gerissen hat!“ den Weg an sein Gehör fanden. Der Schwarze hatte einen Moment gebrauchte bis das Gesagte über seine Nervenzellen zu seinem Verstand angelangt war. Und was er da verstanden hatte, hatte sein Blut in Wallung gebracht. Seine Ohren hatten sich in den Nacken gelegt, seine Augen hatten sich zu schmalen schlitzen verengt und seine Lefzen hatten sich zurückgezogen.
Doch kein Laut hatte seine Kehle verlassen. Doch seine bernsteinfarbenen Augen hatten Avon kalt angestarrt. Roghir hatte sein Herz laut gegen seinen Brustkorb schlagen gespürt als wäre er gerade vor einem wütenden Büffel davon gerannt – mit dem Unterschied, dass diesmal er derjenige gewesen war, der seinen Zorn versuchte zu unterdrücken. Er wollte sich verhört haben, doch das falsche Grinsen und der freundliche Unterton hatten ihm die Realität aufgezeigt. Der Graue hatte es bewusst und mit voller Absicht gesagt. Laut hatte Roghir Luft in seine Lunge gesogen und hatte seinen Blick abgewandt.

Es hätte ihm nichts gebracht, wenn er ihm an die Kehle gegangen wäre. Doch eins war sicher: Er brauchte Abstand von ihm! Für Avon wäre dies wahrscheinlich ein Sieg ohnegleichen gewesen, doch für den Schwarzen war es eine Art Schutz. Schutz vor sich selbst und Schutz für Avon. Wütend hatte er sich wieder auf den Neuankömmling konzentriert, hatte versucht seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Offenbar war es dem Grauen nicht bewusst, was er mit den Worten losgetreten hatte.
Vielleicht sollten diese Worte ihm sogar schmeicheln, doch das Gegenteil war der Fall: Sie brachten seinen Zorn an die Oberfläche. Roghir hatte Lerio dabei beobachtet, wie dieser die letzten beiden Fleischstücke verschlang und sich bei ihm bedankte. Gequält hatte der Schwarze ein Lächeln auf seine Lefzen gezeigt und genickt. Dann hatte er sich abgewandt, hatte die Augen geschlossen, um ruhig ausatmen zu können. Bis sie vielleicht ein Rudel gefunden hatten, würde er Avon aus dem Weg gehen. Um Avon's Willen, dass der Schwarze nicht die Beherrschung verlor! Nachdem er sich wieder entfernt hatte, hatte er noch die folgenden Worte von dem Grauen mitbekommen und war still mitgegangen. Ihm war es egal gewesen, ob Avon den Weg kannte oder nicht. Hauptsache, er ging ihm fürs erste aus dem Weg!

Nach einer weile hatten sie doch tatsächlich – nach etlichen Abzweigungen? - den besagten Fluss gefunden, von dem der graue Rüde gesprochen hatte. Roghir sah den Grauen an und nickte. Doch, wartete er erst einmal. Sein bernsteinfarbener Blick glitt zu Lerio, beobachtete ihn Neugierig. Der Jungwolf hatte sich zum Wasser begeben, doch zögerte er, seine schwarze Schnauze einzutauchen. Der schwarze Rüde verengte fragend seine Augen, als er das Zittern bemerkte. Hatte Lerio Angst? Oder warum zitterte der junge Wolf wie Espenlaub, schien gar nervös? Roghir zuckte leicht zurück als plötzlich der Körper von Lerio einen Satz machte und zurück stolperte. Erstaunt ging der Rüde zwei Schritte auf Lerio zu, hörte noch sein Worte als dieser sich umwandte und zu ihm sprach. Als Antwort gab Roghir dem Jungwolf ein langsames Nicken. Doch, nach Trinken war ihm gerade nicht zumute.

“Nein, Lerio.“

, vollendete der Schwarze den Satz von Ayjana, die ihm als Erste antworten wollte als er die Frage aussprach. Doch verstummte die weiße Fähe in Mitten des Satzes. Und als Roghir den Kopf hob und zu ihr blickte, sollte er auch gleich die Antwort erhalten: “Aarinath, Roghir, ihr riecht das auch, oder?!“ Sein Blick glitt über die Umgebung; er steckte die Schnauze in den Wind. Mehrere Gerüche... fremde, unbekannte Gerüche anderer Artgenossen. Eines seiner Ohren legte sich fragend auf seinen Nacken, während seine bernsteinfarben Augen nochmals über die Umgebung glitt.

“Nun... ich würde vorschlagen, dass wir zusammen bleiben. So können wir uns gegenseitig Rückendeckung geben, sollten diese Wölfe uns feindselig gesinnt sein.“

, äußerte er sich, während er neben Aarinath trat und wachsam seine Umgebung im Auge behielt. Wer wusste schon, welche Charaktere die Wölfe verkörperten? Roghir hoffte, dass die Fremden gutgesinnt und ihnen nicht gleich Hals über Kopf Böses androhten...
Auch, wenn sie unabsichtlicher weise wohl möglich die Grenze zu ihrem Revier überschritten hatten, konnte sie sich erklären.

“Dann hoffen wir mal, dass die Vernunft siegen wird.“,

murmelte Roghir leise vor sich hin, während er zwei Schritte vortrat und seine Ohren aufstellte.
Er legte seinen Kopf in den Nacken und lies ein lautes Heulen aus seiner Kehle verkünden. Die Wölfe waren zwar schon nahe, aber er wollte sicher gehen, dass sie die kleine Gruppe auch wirklich fanden.

[Bei Avon, aarinath, Kachnik (Lerio) & Ayjana | In der Nähe von Skadi, Takata & Niyol | Am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Skadi
The Tempest


Alter
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Geschlecht
Fähe
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78cm, 54kg

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Skadi ist offline
21.01.2018 12:40

Niyols Antwort überraschte sie und die Sandfarbene musterte ihn mit einem prüfenden Blick. Er hatte natürlich recht, trotzdem war ausgerechnet Witzbold Niyol so ziemlich der Letzte, von dem sie so ein Eingeständnis erwartet hätte. Bisher hatte er eher den Eindruck eines unzuverlässigen Freigeists auf sie gemacht, der nur blieb, um sich über irgendeinen kosmischen Witz zu amüsieren, den allein er kannte. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er schon morgen sang- und klanglos verschwunden wäre. Entweder war der Graue doch loyaler oder zumindest hartnäckiger und geselliger als gedacht, oder selbst ein Niyol hatte im Grunde keine andere Wahl.

„Und das ausgerechnet von dir“, erwiderte sie schlicht und versuchte sich an einem angedeuteten Lächeln, auch wenn es letztendlich doch wieder ein bisschen trocken klang.

Zeit, um noch weiter über die Zukunft der Gruppe zu philosophieren, hatten sie allerdings nicht. Mittlerweile war Takata bei ihnen angekommen und berichtete ihnen aufgeregt, was sie schon längst wussten. Dabei wirkte sie sichtlich durch den Wind, geradezu erschrocken. Automatisch bildete sich eine Falte auf Skadis Stirn, auch wenn sie insgeheim Niyol rechtgeben musste. Dann ertönte plötzlich das Heulen. Aufmerksam spielten die Ohren der Sandfarbenen, um auch die kleinste Nuance im Ton aufzufangen, ehe sie sich schließlich achselzuckend an ihre beiden Begleiter wandte.

„Etwas spät, aber besser als nie. Zumindest wollen sie sich nicht anschleichen.“

Für ihren Geschmack hätte die Ankündigung allerdings deutlich früher kommen müssen, und nicht erst wenn sie bereits davon ausgehen mussten, dass man sie bemerkt hatte. Trotzdem wertete sie das mal als positives Zeichen. Vielleicht hatten sie sich nicht auf ihre Gastfreundschaft verlassen und unbemerkt am Mondscheinsee rasten wollen, ehe sie weiterzogen. Das wäre zwar ein wenig dreist, aber kein Kapitalverbrechen. Allein an Takatas Reaktion sah man ja bereits, wie sehr sich einige inzwischen bereits vor ihren eigenen Artgenossen fürchteten. Die Sandfarbene hatte allerdings nicht vor, als bibberndes Häufchen Elend ihres Schicksals zu harren. Sie waren hier immerhin zuerst gewesen und dementsprechend würde sie auch auftreten – freundlich, aber bestimmt.
Mit einem knappen Nicken bedeutete sie den beiden, dass sie ihr folgen sollten, dann marschierte sie los. Dabei wies ihr nicht nur das Heulen, sondern auch die immer stärker werdende Witterung den Weg. Es mussten einige Wölfe sein, doch Skadi versuchte sich ihr Unbehagen nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Jetzt galt es, einen Balanceakt zu meistern – sie mussten auf der Hut bleiben und durften keinesfalls schwach wirken, gleichzeitig aber auch halbwegs diplomatisch vorgehen. Als die Silhouetten der Fremden schließlich sichtbar wurden, hielt sie kurz inne um durchzuzählen. Fünf, registrierte sie stumm, falls sich nicht noch andere versteckt hielten. Mehr als sie es waren, aber umgekehrt hatten sie den Heimvorteil. Die Neuankömmlinge wussten nicht, wie viele Wölfe das Rudel zählte und wo der Rest sich gerade aufhielt. Sie streifte ihre beiden Begleiter mit einem kurzen Seitenblick, der zur Wachsamkeit mahnen sollte, dann straffte sie die Schultern und schritt mit selbstbewusst, aber nicht steil oder drohend erhobener Rute auf die Fremden zu. Den Schwarzen, der ein paar Schritte vor den Anderen stand, schätzte sie dabei als Anführer der Gruppe ein. Vermutlich war er es, der gerufen hatte. Etwa drei Wolfslängen vor ihm hielt sie inne, musterte ihn prüfend und ließ die Rute dabei zwei oder drei Mal langsam durch die Luft wischen. Kein echtes, sondern eher ein ziemlich verhaltenes Wedeln, aber immerhin ein Zeichen, dass sie ihnen grundsätzlich nicht feindlich gesinnt waren.


[erst Takata & Niyol, dann erste Begegnung mit den Anderen]

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Rüde
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Avon ist offline
21.01.2018 21:27

Bei dem Gedanken an die Wölfe da drüben huschte ihm ein eisiger Schauer über die Schultern. Er irrte sicherlich nicht, wenn er sich vor Augen führte, dass er von der Existenz dieser Wölfe – es waren diese, da bestand kein Zweifel – gewusst hatte und dass es wohl seine Aufgabe gewesen wäre, den anderen davon zu berichten, bevor sie schnurstracks in deren Revier gelatscht waren. Oh je, oh je … da irrte er einmal nicht und dann war das auch nicht besser. Avon sah betreten weg und tat so, als ging ihn das alles nichts an. Er befürchtete, dass man ihm die Schuld geben würde. Das war zumindest, was zu dieser unsportlichen Truppe gepasst hätte. Alpha Roghir? Was faselte der Fremde da? Ach ja, stimmt, er selbst hatte ihm diesen Quatsch ja aufs Auge gedrückt. Bevor er einen wie Roghibogi als Alpha hatte, würde er sich aber eher mit seiner eigenen Rute in der nächstbesten Eiche aufhängen, so viel stand mal fest! Ein kritischer Blick zu den zwei weißen Frostengeln. Was wurde dort schon wieder getuschelt? Er kräuselte die Augenbrauen und versuchte ein paar Töne aufzuschnappen. Aber da murmelte der geistesgestörte Nicht-Lerio dazwischen und gab wirres, irres Zeug von sich! Welche Freunde? Welcher Onkel Bo? Der Typ hatte doch nicht alle Flöhe im Pelz! Wie konnte er nur vorgeben, so einen schon länger zu kennen. Kein Wunder, dass er die Beliebtheit einer Distel genoss. Ein vorsichtiger Blick hinüber ans andere Ufer. Der weiße Wattebausch war verschwunden. Dann aber schrak Avon zusammen, als der vorlaute Schwarze seine Stimme zum Heulen erhob. Ja ging's noch?! Wer von ihnen kannte die fremden Wölfe denn schon länger? Er wusste doch gar nicht, in was für vermeintliche Schwierigkeiten er sie da katapultierte! Wäre es nach ihm gegangen, wären sie schleunigst wieder fortgegangen. Sie konnten ihnen ja diesen unterbelichteten Namenlosen zurücklassen, quasi als Ablenkung. Das Problem war nur, dieser Möchtegern-Alpha und die beiden weißen Witwen waren auch nicht gerade der Hauptgewinn. Im Grunde hatte er gar keine andere Wahl als auf sich zukommen zu lassen, was da kommen würde. Lustig, dass der Namenlose genau die Befürchtung aussprach, die Avonasac gerade in seinem Kopf ersponnen hatte. Ja, warum denn nicht?

Und es kam bald. Gar nicht lange nach Roghirs schmerzlichem Gesang kamen auch schon drei Gestalten herbei, die ihm teilweise vom Sehen her bekannt vokamen. Ganz vorn so eine Hellbraune, die die Rute so hoch trug, wie nur eine echte Alpha es zu tun gewagt hätte. Seine Nasenflügel zuckten. Er mochte ja die Fähen – eigentlich – doch die da … erschien ihm zu renitent. Vielleicht hatte sie aber auch nur so eine harte Hülle und einen weichen Kern. Doch das zu beurteilen war vielleicht noch etwas früh. Dahinter folgte ein Rüde, der ihm bekannt vorkam. Woher nur kannte er diesen Grauwolf? Hatte er ihn schon einmal gesehen, oder war es nur ein Traum? Sein Gesicht sah merkwürdig aus. Wie aufgesetzt. Und dahinter folgte die ja schon eingangs erwähnte Weiße. Hoffentlich nicht genauso ein Frostschutzengel wie diese beiden Zie- eh, zierlichen Madmoiselles zu seiner Linken. Avon grinste beschwichtigend und klemmte die Rute ein, bis es wehtat. Jetzt galt es, einen guten Eindruck gegenüber der selbstbewussten Braunen abzuliefern … also, wenigstens einen. Mit all zu vielen konnte er ja noch nicht prahlen.

„Ha- Ha… hallihallo?“

Erneut fuhr es ihm eiskalt durchs Rückenmark, als Avon ein- und auffiel, dass nicht nur ihm die anderen Wölfe bekannt vorkamen. Was, wenn sie seine Spuren, die er bei seiner kleinen Heimlichkeitsobservation dort hinterlassen hatte, gewittert hatten und ihn nun an jenem Geruch wiedererkannten? Er war ein Eindringling, das war ja wohl klar. Der Timberwolf schluckte, dass es seine Kehle schmerzte. Ob jetzt der Zeitpunkt gekommen war, sich auf den Rücken zu werfen und die Kehle darzubieten?

(Lerio Kachnik, Roghir, Aarinath, Ayjana, Skadi, Niyol & Takata – Mondscheinsee)



Avatarbild © Oliver Matla

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist online
21.01.2018 21:47

Niyols Prognose, auch wenn er das sicher nicht ganz ernst meinte, gefiel ihr gar nicht. Meinte er, das war der rechte Moment zum Spaßen? Er hatte einen eigenartigen Humor. Skadis Stärke übte Bewunderung auf sie aus. Es war doch im Grunde die selbe Standhaftigkeit, die sie damals schon bewiesen hatte, als das Feuer auf sie zugerollt war. Sie legte die Ohren an. Trotzdem wäre es ihr in diesem Moment ganz recht gewesen, wären noch andere Wölfe aus ihre Rudel hier gewesen. Vielleicht nicht unbedingt Zita, die mit ihrem überkochenden Temperament jede Hoffnung auf ein friedliches Zusammentreffen unmöglich gemacht hätte, aber Marroks Ruhe und Kraft hätte gutem Eindruck auf sie machen können.
In dem Moment, als das Heulen vom anderen Ufer ertönte, schrak sie ein wenig zusammen. Sie verstand, was sie Sandfarbene meinte … doch beruhigte sie das nicht wirklich. Jetzt hatten sie sie eh wahrgenommen und ihre Ankündigung konnte man auch als Hohn verstehen. Vielleicht sah sie auch Gespenster, aber das konnte man ihr, nach alledem, was sich ereignet hatte, wohl kaum zum Vorwurf machen. Als Skadi vorantrabte, schloss sie sich den Beiden an. Sie kam jedoch nicht herum ihre Nase im Vorbeigehen in Niyols Fell zu stecken und so unterschwellig verstehen zu geben, dass sie auch auf ihn baute. Das war nicht viel, denn die anderen schienen in der Überzahl, aber es war etwas. Sie kannte Niyol noch nicht so lange wie Skadi, doch glaubte sie nicht, dass er sich einfach so unterkriegen lassen würde. Wobei, sie wusste nicht genau, wie er handeln würde, entschieden sich die überzähligen Fremden, Böses auszurichten. Es wäre kein Wunder gewesen, immerhin hatten sie ein kleines Paradies eingenommen. Sie hatten diese Insel in einer Welt entdeckt, die nur noch aus Schnee und Eis bestand. Es lag nicht fern anzunehmen, dass ihnen andere dieses Gebiet streitig machen würden. Und sie waren alles andere als eine selbstsichere, geschlossene Truppe.

Dicht hinter Niyol lief sie mit den Beiden auf die Neulinge zu. Sie wusste, dass es jetzt darauf ankam, Geschlossenheit zu repräsentieren. Sie mussten ihnen klar machen, dass das ihr Land war und dass sie sich nicht kampflos ergeben würden … dabei war sie des Kämpfens, physisch wie verbal, längst überdrüssig geworden. Sie stellte sich, so fest und selbstsicher sie nur konnte, neben ihre Rudelgenossen auf, wobei Skadi vielleicht ein Stück weiter vorn stand und zwang sich, sich nichts anmerken zu lassen. Als ihr jedoch das Gesicht des schwarzen Wolf ins Auge fiel, schrak sie etwas zusammen. Sie blinzelte nochmals, bevor sie sich bewusst wurde, dass dieser Wolf dort nichts, aber auch rein gar nichts mit Tihar gemein hatte außer der Fellfarbe – so war es doch, oder? Niemand würde ihnen versprechen, dass die Absichten dieser Wölfe gut waren. Da waren noch zwei Fähen, beide ihrer Fellfarbe. Die eine stieß durch ihre besondere Augenfarbe hervor, die sie nicht unbedingt vertrauenswürdiger erscheinen ließ. Tihar hatte auch sehr dunkle, beinahe schwarze Augen gehabt, die jedes Licht und jede Wahrheit verschluckt hatten wie ein hungriges Monster. Dann gab es da noch einen Timberwolf. Ihre Schnauze fuhr vorsichtig vor, als dieser mit einem seltsamen Winsellaut begann, sie zu begrüßen. Sein Geruch … dieser Geruch … seltsam. Und dann war da noch ein anderer Wolf, der fast schon im Wasser des Sees stand. Der sah ganz merkwürdig gestaltet aus und hatte so überhaupt nichts Vertrauenswürdiges an sich. Die Weiße tat einen Schritt zurück und sah zu Skadi. Sie musste urteilen. Doch so wie sie ihre Alpha einschätzte, würde sie den Fremden gewiss ebenso wenig zu viel Vertrauen entgegenbringen, nicht jetzt und nicht so kurz nach alledem, was sie durchgemacht hatten. Sie überließ den ersten Laut der Sandfarbenen; sie hätte ohnehin nicht gewusst, was sie auf die „Begrüßung“ des Rüden erwidern sollte.

( Skadi, Niyol, Roghir, Ayjana, Aarinath & Avon | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Niyol
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Niyol ist offline
25.01.2018 20:59

Immerhin, bis auf einen kurzen Kommentar ging Skadi nicht auf seine kurzzeitige Aufregung ein. Eher seine Worte schien sie nicht erwartet zu haben. Offensichtlich räumten sie ihm alle nicht sonderlich viel Grips ein, was in anbetracht der ganzen Dramen irgendwie lustig war. Allerdings war da mittlerweile vielleicht auch ein fitzelchen verletzter Stolz in ihm. Wenn er, so wie es aussah, länger hier blieb, musste er sich wohl doch noch einmal Gedanken darüber machen, ob er sich weiterhin ersparen sollte, den anderen zu vermitteln, dass es nicht grenzenlose Dummheit war, die ihn so unbeschwert auftreten ließ.
Immerhin: Die Fremden schickten ihnen nun doch noch eine ziemlich verspätete Ankündigung, welche Niyol lediglich mit einem halb belustigten Schnauben quittierte. So spät hätten sie sich das Heulen auch sparen können. Skadi schien trotzdem etwas besänftigt, also zuckte Niyol nach ihren Worten nur mit den Schultern und wollte ihr ohne Zögern folgen, als er plötzlich Takatas unerwartete Berührung spürte. Überrascht und mit dementsprechend erstauntem Gesicht verdrehte er den Hals, während er etwas ungelenkt vorwärts stolperte. Das ging ihm nun doch alles etwas schnell. Schlimm genug, dass Catori sich irgendwann solche Berührungen hatte herausnehmen können. Dass er nun sowohl bei Skadi, als auch Takata plötzlich anfing, eine andere Position als die des Spaßvogels einzunehmen gefiel ihm so gar nicht. Die Frage war, wie er sich aus der Affäre ziehen konnte ohne das Rudel verlassen zu müssen, oder seine Prinzipien auf zu geben.
Vorerst jedochgalt es diese Neuen zu begrüßen. Vielleicht waren es ja auch -entgegen aller Befürchtungen- ganz ansehnliche Wölfe, die sich ihrem Rudel anschließen würden? Möglichkeiten, damit niemand auf die Idee kam, ihm irgendwie geartete Verantwortungen zuschustern zu müssen, weil es zu wenig Auswahl gab?
Niyol hoffte das beste und trabte frohen Mutes hinter Skadi her. Ändern konnten sie die Wölfe dort eh nicht, also ging er einfach erstmal vom besten aus, auch wenn sie offensichtlich ein paar Defizite haben mussten, wo sie sich nichtmal rechtzeitig geschafft hatten sich anzukündigen.

Als sie kurz darauf bei den Fremden ankamen, mussterte Niyol sie unverholen. Zwei Rüden, zwei Fähen, ein Jungwolf und wenn man ihn fragen würde, würde er behaupten, dass es dem Geruch nach nicht viel mehr sein konnten. Allerdings kam ihm irgendwas bekannt vor. Jellin? Der junge Wolf war verschwunden, aber als sie ihn gefunden hatten, hatten sie auch diesen Geruch gefunden... Seltsam.
An vorderster Front stand ein großer Dunkler, doch derjenige, welcher zuerst das Wort erhob war ein etwas dusselig dreinschauender Graue, welcher im Wasser stand. Niyol grinste ihn automatisch an, überließ Skadi allerdings die Ehre zu sprechen. Nur für den Fall durften diese Fremden -so verrückt es auch klang- keinen falschen Eindruck bekommen.

( Skadi, Takata, Roghir, Ayjana, Kachnik Aarinath & Avon | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 29.01.2018 11:56.


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Kachnik
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Kachnik ist offline
28.01.2018 20:21

Die Fremden waren wohl, soweit er aus den Gesichtern seiner Kameraden lesen konnte, keine alten Freunde von ihnen, die nur mal kurz am See zum Trinken vorbeikamen oder etwas anderes vorhatten, das in diese abwegige Richtung ging...Also wahrscheinlich irgendwelche unfreundlichen Kerle, die nur darauf warteten ihre Existenz auszulöschen. Fliehen kam für ihn natürlich nicht in Frage. Sie mussten also folglich wohl oder übel kämpfen. Was für eine Last! Er war doch gerade erst angekommen. Aber da konnte man nichts ausrichten. Kachnik fragte sich, wie viele Wölfe ihm heute wohl noch so über den Weg spazieren würden. Sein Blick schweifte ab. Von wo kam noch gleich der Geruch? Das hier gehörte doch höchstwahrscheinlich nicht zum Revier der Fremden, oder? Während Kachnik aufstand, schüttelte er gedankenverloren seine Pfoten aus, tollkühne Pläne schmiedend. Sie würden sich heimlich an die Fremden anschleichen und sie umzingeln. Und wenn sie sie bis dahin noch nicht bemerkt hatten,... In diesem Moment ertönte vom Schwarzen ein grässlich lautes Heulen. Ging es dem noch gut?! Wozu war das gerade eben gewesen? Jetzt wusste wohl die ganze Gegend, dass hier ein paar törichte kleine Wölfe durch die Gegend spazierten. Jeder mögliche Vorteil hatte sich so schnell wieder verflüchtigt, wie er ihn bemerkt hatte. Danke auch!

Angefressen erwartete er mit den anderen die Neuen. Er fühlte sich wie in einer Falle. Er schielte immer wieder ungeduldig zu Roghir. Als schließlich drei Wölfe vor ihnen standen schaute er erst einmal misstrauisch hinter die drei. Wenn es wirklich nur diese paar Wölfe waren... Aber wieso sollten sie sich heraustrauen, wenn sie wussten, dass sie klar in der Unterzahl waren? Irgendetwas war faul. Er wollte für den Anfang im Hintergrund bleiben. Unruhig wechselte sein Blick von einem Wolf zum anderen. Es waren drei ganz normal ausschauende Exemplare. Eine sandfarbene und eine weiße Fähe sowie ein grauer Rüde... Er versuchte herauszufinden was sie vorhatten, als Avon eine, wie ihm schien, recht schüchterne Begrüßung verlauten ließ. Hätte er nicht wenigstens etwas selbstbewusster auftreten können? Kachnik seufzte entnervt. Natürlich nicht...! Er ließ die Rute locker hinunterhängen, denn er wusste nichts von den Dreien und wollte keine unnötige Demut zeigen. Aber ein wenig Freundlichkeit konnte auch nicht schaden... Rasch legte den Kopf schief und blinzelte sie lächelnd an, aber nicht weil er nett sein wollte, sondern natürlich nur aus taktischen Gründen. Ja, genau. Er lächelte also. Und lächelte...Bis es seinem gereizten Gemüt zu dumm wurde und er seine Schnauze abwandte. In sich gekehrt stand er nahe des Ufers und musterte interessiert den Boden, als hätte er noch nie Erde zu Gesicht bekommen, um sich ja nicht an einem möglichen Gespräch beteiligen zu müssen. Aufmerksam horchte er.

(Roghir, Aarinath, Ayjana, Avon, Kachnik, Skadi, Niyol, Takata – Mondscheinsee)

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KuroShiro
Kämpferherz


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KuroShiro ist offline
04.02.2018 23:30

Kopfschüttelnd hatte Shiro sich abgewandt - sie ertrug Takatas Rechtfertigungen einfach nicht länger. Sie ertrug den falschen Stolz der Weißen nicht länger und sie ertrug diese Ungerechtigkeit nicht länger. Aber ihr war klar gewesen, dass es für Skadi in dieser Situation keine andere Möglichkeit gegeben hatte - und trotzdem, sie wusste, dass Skadi nicht alleine aus ihrer Position, sondern aus Überzeugung heraus hinter Takata stand und das machte sie nicht minder wütend.

Natürlich hätte man Takata nicht wegschicken können, in der Eiswüste hätte sie den sicheren Tod gefunden. Wie Tihar. Wie Kyevjen und Teyjen. Wie Lynx... und Catori. Wie all die anderen Lebewesen, die den Weg nicht geschafft hatten oder sich entschieden hatten, ihr Heil dort draußen zu suchen, fern von den Streitereien... aber auch fern von allem Leben. Shiro schnaubte.
Sinnvoll hin, sinnvoll her, wie stellte Skadi sich das denn vor?
Weder sie noch Zita trauten Takata über den Weg, diese war im Gegenzug so aufgeblasen von Selbstgerechtigkeit, dass es Shiro wunder nahm, dass die Weiße sich nicht einfach aufblähte und davon flog. Skadi schloss sich Takatas Meinung so sehr an, dass man, wenn man boßhaft sein wollte, sich glatt fragen könnte, wen die anderen denn nun tatsächlich zur Alpha gemacht hatten - und Shiros Nasenrücken kräuselte sich erneut unzufrieden bei der Frage, wer diese Entscheidung denn überhaupt getroffen hatte - sie nämlich ganz bestimmt nicht - Von den unberechenbaren Herren, Niyol und Marrok, gar nicht weiter zu reden. Und dann waren da noch Pilgrim und Jellin, auf die man ein Auge haben musste.
Wie sollte so ein Haufen voller Misstrauen denn zusammenarbeiten können?
Wäre es nicht um ihr eigenes Überleben gegangen, hätte Shiro darüber lachen können.

In diese grollenden Gedanken vertieft hatte sie sich etwas von der Gruppe entfernt.
"Jellin?", rief sie, sich erinnernd, unter welchem Vorwand sie sich abgewandt hatte, um nicht inmitten der anderen in ihrer Wut zu explodieren.
Nun aber zuckten ihre Ohren aufmerksam umher. Wo war der Jungwolf denn nun abgeblieben?
"Jellin?", rief sie noch einmal, diesmal eindringlicher.

Nichts.
"Ich werd noch wahnsinnig...", grummelte sie vor sich hin.
"JELLIN!"
Ihr Ruf hallte um sie herum wider... doch er blieb ohne Antwort. Nun wich ihre Wut Sorge. Sie witterte aufmerksam, konnte die Fährte des Jungwolfes aber nirgendwo erschnüffeln. Mit der Schnauze am Boden bewegte sie sich langsam hierhin und dorthin und näherte sich Skadi, Takata und Niyol.


[erst allein, dann inder Nähe von Skadi, Takata]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


Avatar by wildfotog
Signatur by Tim Donovan

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von KuroShiro am 13.02.2018 00:03.


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Ayjana
Herzenswärme


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69cm || 55 kg

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Ayjana ist offline
05.02.2018 16:15

Dem Vorschlag des Schwarzen Rüden zu ihrer Seite stimmte Jana in Gedanken innerlich zu, es war das Beste zusammen zu bleiben. Auch wenn Sie kein Rudel waren und dies auch gegen aussen nicht präsentieren konnten, so war es doch taktisch klüger wie eine Einheit aufzutreten. Das Heulen Roghirs schien die Stille wie ein Schwert zu durchteilen. Für einen Moment verschwieg das muntere Zwitschern der Vögel und auch das Rascheln im nahen Unterholz schien zu verstummen. Als würde alles darauf warten, dass die Jäger auf den leisen Pfoten heranschleichen würden. Doch als nichts geschah, nahmen die Vögel ihren Gesang wieder auf und das muntere Treiben im Unterholz nahm ebenfalls wieder seinen Gang. Die Fremden Wölfe indessen näherten sich ihrer Gruppe nun. Es waren drei an der Zahl. Einer davon war ein grauer grosser Rüde er schritt neben einer fast ebenso grossen Sandfarbenen Wölfin, deren Fell von verschiedenen Grau- und Brauntönen durchzogen war. Sie strahlte Autorität aus, wirkte aber dennoch neutral und positiv gestimmt. Alles andere als aggressiv, was sicherlich schon mal als ein gutes Zeichen zu werten war. Hinter den beiden grossen Wölfen schritt eine etwas kleinere Wölfin hinterher, deren Fell von derselben Farbe war wie Aarinaths und Janas. Sie schien Roghir einen Moment lang erschrocken anzuschauen, ehe sie sich wieder fing und ihre Blicke auf über den Rest ihrer Truppe streifen liess.
Zeitgleich witterte Jana einen weiteren fremden Wolf, welcher sich wohl in der Nähe befinden musste, doch noch konnte sie diesen nicht erblicken. Gehörte dieser Fremde wohl auch zu diesem Rudel, war es ein weiterer Fremder? Sie würden es sicherlich bald erfahren. Da war man ewig lange alleine unterwegs und auf einmal ist man wieder umgeben von Fremden Artgenossen... verrückt!

Ha-Ha…hallihallo? stirnrunzelnd warf Ayjana Avon einen fragenden und zugleich tadelnden Blick zu. Was warf denn eine solche Begrüssung für ein Licht auf ihre Gruppe? Waren sie wirklich ein solch unsicherer Haufen, so wie die Begrüssung des Jungen Rüden klang?! Jana wirkte beschämt und so schüttelte sie den Kopf. Die Fremde Gruppe indessen wirkte immer noch nicht feindselig gestimmt. Sie erschienen auf Ayjana eine Einheit zu bilden und wieder fragte sie sich insgeheim, wie sie alle nur die Duftmarken hatten übersehen können und so blindlings ins Wohnzimmer der Fremden Artgenossen gestolpert waren. Oder gab es am Ende gar keine Duftmarken und die vier Fremden waren ebenso zusammengewürfelt wie ihre Gruppe im Moment? Ausserdem verhielt sich Avon im Moment grade wieder sehr auffällig unauffällig?! Es war Jana vorher entgangen, doch die Unsichere Begrüssung, die ganze Haltung des Grauen schien so gar nicht zu dem aufmüpfigen und hyperaktiven Avon zu passen, welchen sie vor einigen Momenten noch vor ihren Augen hatte herumhüpfen sehen. Kannte er die Fremden, wusste er mehr als er eigentlich zugeben wollte. Misstrauen schlich sich in den Blick der Weissen Fähe und ihr Nackenfell wollte sich instinktiv aufrichten, doch fasste sie sich schneller als gewohnt wieder und so erschien sie gegen aussen hin weiterhin neutral und offen zu sein. Die Wölfin verharrte stumm in der Gruppe, sie fand es angebracht einem stärkerem und initiativeren Wolf das Reden zu überlassen, sie fühlte sich, wie schon bekannt, eh nicht wohl, wenn sie Entscheidungen treffen musste. Die Spitzohren lauschten gespannt, der Blick aus den warmen bernsteinfarbenen Augen verharrten weiterhin auf der gegenüberstehenden Gruppe. Vielleicht war es nun endlich die Chance auf ein neues Zuhause… vielleicht.

[Steht bei Roghir, Aarinath, Avon und Kachnik (Lerio) gegenüber Skadi, Takata, Niyol am Mondscheinsee Shiro witternd aber noch nicht sehend]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
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Aarinath
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Aarinath ist offline
13.02.2018 11:43

Die weiße Fähe versuchte einen ruhigen Atmen zu fassen, doch bemerkte sie dabei das leichte zittern, was wohl von der Anspannung ihres Brustkorbes und des ganzen Körpers herrühren musste. Ihre Augen waren zu schlitzen verengt und sie sah alles andere als sympathisch und zugänglich aus. Ein strenger Blick ihrerseits machte die Runde und versuchte abzuschätzen, von welcher Seite des Sees die Fremden auf die kleine Gruppierung treffen würden. Währenddessen zog sie sich einige Schritte von dem kühlen Nass zurück, bis letztendlich ihre Pfoten wieder das Trockene erreicht hatten. Der Blick in die Ferne unterbrach, als Roghir neben das Rotauge trat und wahre Worte verkünden ließ, deren Aarinath nur zustimmen konnte.

„Ja, lasst uns vorsichtig sein. Sollten wir uns tatsächlich in einem fremden Revier befinden, haben dessen Bewohner wohl genügend Gründe dafür, uns nicht wohlgesonnen zu sein.“

Im Anschluss machte Roghir mit einem lauten Heulen auf die kleine Gruppe aufmerksam. Nun musste das fremde Rudel die vermeintlichen Eindringlinge unweigerlich auffinden können. Sie würden so oder so gefunden werden – ein wirres Versteckspiel würde die Glut nur umso mehr schüren.
Der Weißpelz wartete mehr oder minder geduldig. Zumindest hoffte sie stark, dass man ihr diese Angespanntheit nicht allzu sehr ansehen würde. Manch einer könnte fälschlicher Weise behaupten, dass sie schrecklich verängstigt sein würde. Dem war allerdings ganz und gar nicht so: Aufgrund einer einschneidenden Erfahrung als Jungwolf sah sie sich zum Schutze der ihr vertrauten Wölfe aufgerufen. Nun waren ihr ausgerechnet diese Wölfe nicht unbedingt vertraut, doch empfand Aari für sie eine gewisse Zuneigung. Was gleich auch immer geschehen würde; Aarinath wollte gewappnet sein und sprühte nur so vor Energie.

Viel Zeit nahm es dann nicht mehr in Anspruch, bis die Fremden zwischen Schilf und anderen Gewächs auftauchten und schnurstracks auf die Eindringlinge zusteuerten. Es waren drei an der Zahl, sofern das Rotauge erkennen konnte. Wer wusste schon, ob sich nicht noch weitere von ihnen im Grün verbargen. An der Spitze des Dreiergespanns war eine Sandfarbene Fähe zu sehen, welche mit Ihrer Körperhaltung wohl die Position des Alphas vertrat. Sie wurde von einer weiteren Fähe – eine im weißen Pelz – und einen eindeutig männlichen Grauwolf begleitet. Alle drei waren nicht zu unterschätzen, da sie sowohl hoch gebaut und ebenso kräftiger als das Rotauge wirkten.

Aarinaths Nasenrücken zuckte und bildete krause Falten, als auch ihr Nackenfell Anstalten machte, sich aufzubauschen. Der Weißpelz musste die Fremden für einen Moment auf sich wirken lassen, um wieder ein wenig zurückzuspulen. Was an ihrer Körperhaltung allerdings erhalten blieb, waren die starr nach vorne gerichteten Ohren und die waagerechte Rute. Ein Großteil ihres Körpergewichts ruhte außerdem auf den Vorderpfoten, um rasch nach vorne preschen zu können. Ablenken ließ sie sich dann von einem “Hallihallo“, was kein anderer als Avon hätte aussprechen können. Oh nein, jetzt wirklich?, dachte sich die Fähe in einem Mischmasch aus Mitleid und Schreck. Wie um alles in der Welt konnte ein Rüde nur so hilflos sein? Das bestätigte sie wieder in der Annahme, dass diese wild zusammengewürfelte Gruppe sie vielleicht wirklich als eine … nun ja … Beschützerin gebrauchen könnte. Jedoch ärgerte sie sich ein wenig über so eine alberne Begrüßungsformel. Immerhin mochte das schon den entscheidend schlechten Eindruck bei den Revierbewohnern hinterlassen.

Inzwischen gesellte sich noch eine weitere Fähe zu dem fremden Rudel, sodass diese inzwischen zu viert waren. Das mochte zwar zahlentechnisch immer noch die Unterzahl sein, doch ob auf Avon und diesem Jungwolf Lerio Verlass sein würde, wenn es hart auf hart käme?
Bei diesem Gedankengang trat Aarinath einige Schritt nach vorne, wagte es jedoch nicht, weiter als Roghir vorzutreten. Sie selbst gestand es sich nicht zu, das Wort zu erheben. Jetzt tat sie es ihren Artgenossen gleich und zog es vor zu schweigen – wahrscheinlich war es ratsam, Roghir das Wort zu überlassen. Ihre Körperhaltung wirkte warnend, nicht drohend. Allerdings würde es wohl im Auge des Betrachters liegen, wie ernst man diese Warnung nehmen würde. Die weiße Fähe mochte zwar viele ihrer Artgenossen überragen, doch war sie zart gebaut und nicht unbedingt stark. Einzig und allein ihr dichter Pelz würde sie etwas imposanter wirken lassen können.

[ bei Avon, Roghir, Ayjana & Kachnik | trifft auf Skadi, Niyol und Takata | m Mondscheinsee ]


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Roghir
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Roghir ist offline
15.02.2018 18:35

Abwartend stand der Schwarze still, einzig seine Ohren und Augen zuckten. Auf der Suche nach den Artgenossen, die wohl möglich bald erscheinen würden, sollten sie seine Ankündigung vernommen haben. Und nach wenigen Minuten hörte er sich nähernde Geräusche. Sein bernsteinfarbener Blick schaute in die Richtung, von wo aus die Schritte kamen und nach wenigen Augenblicken erschienen weitere Wölfe aus dem Dickicht. Seine Ohren zuckten nun nach vorn, seine Rute hob sich etwas.
Zügig überflog er die Anzahl der näher kommenden Wölfe. Drei Wölfe haben auf den Ruf also reagiert. Erleichterung machte sich in Roghir breit; nun galt es herauszufinden, ob sie einem Rudel angehörten und ob diese Wölfe gute Absichten in sich trugen. Er war sich sicher, dass sie genau das Gleiche dachten. Immerhin schien es ihr Revier zu sein, sonst hätten sie wahrscheinlich nicht auf seinen Ruf reagiert.

Ebenso wie die Fremden unterzog er den drei Wölfen eine kurze Musterung: Vorweg eine sandfarbene Fähe, wirkte sehr selbstbewusst, war ungefähr so groß wie er selbst. Konnte sein, dass sie die Alpha war. Doch dieser Fakt musste sich für ihn noch herausstellen. Ein paar Meter vor ihm stoppte sie ihre Schritte und wartete. Hinter ihr eine weitere helle Fähe, folgte der Sandfarbenen. Roghir's Blick wurde fragend, als er mitbekam, wie die Helle zusammenzuckte als sie ihn erspähte. War sie wegen ihm zusammengezuckt?
Der Schwarze war sich nicht sicher, vielleicht bedeutete ihr Zusammenzucken auch etwas anderes. Oder hatte eine andere Ursache. Roghir konzentrierte sich nun auf den Dritten im Bunde. Ein grauer Rüde, genauso groß wie die Sandfarbene. Er wirkte etwas... seltsam? Vielleicht. Der Schwarze richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Sandfarbene vor sich. Auf seinen Lefzen erschien ein leichtes Lächeln, sein Gesichtsausdruck war freundlich.
Seine Rute schlug kurz um seine Hinterläufe; signalisierte ihr ebenso, dass er keine böswilligen Absichten hegte. Seine Ohren zuckten als er die Stimme von Avon vernahm. Sein Blick verengte sich als er zu ihm sah.

Es zeugte nicht wirklich von Autorität, aber sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich als er sah wie Avon seine Rute zwischen den Hinterläufen klemmte und sich so klein machte wie nur möglich. Verdammt, was hatte dieser Rüde jetzt schon wieder vor, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Er wollte doch derjenige sein, der im Recht war! Er wollte doch die Gruppe anführen, aber im entscheidenden Moment fiel dem Grauen nichts besseres ein als sich zu unterwerfen?! Dem Schwarzen war die Rolle des Anführers einfach aufgedrückt worden, obwohl er sie gar nicht annehmen wollte! Roghir atmete aus und entspannte seine Züge wieder; er musste sich später erklären – dessen war er sich bewusst.
Innerlich hoffte er, das Aarinath ihm unter die Pfoten griff, sollte die Kommunikation scheitern. Er hatte Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Mehr als in die des Grauen. Der Schwarze wendete seinen Blick von Avon ab und sah wieder zu der Sandfarbenen. Er richtete sein Haupt auf:

“Grüße. Verzeiht unser eindringen und unsere späte Ankündigung. Wir haben zu spät bemerkt, das diese Gegend bereits als Territorium markiert ist.“

Roghir kräuselte seinen Nasenrücken, während er Avon einen scharfen Blick zuwarf. Er hatte sie hierher geführt, hatte jedoch offenbar vergessen zu erwähnen, das diese Gegend bereits als Revier von einer Gruppe Wölfe besetzt war. Seine Aufmerksamkeit glitt wieder zurück zu der Fähe.

“Wir suchen ein Rudel und hatten gehofft, uns in dieser Gegend einem Rudel anschließen zu können.“

, erklärte Roghir ihre Gründe in dieses Revier gekommen zu sein. Neugierig hatte er die Ohren gespitzt und sah die Sandfarbene freundlich an. Dass sie sich alle erst vor wenigen Stunden kennengelernt hatten, wollte er vorerst ein mal im Hinterkopf behalten. Er spürte wie Aarinath neben ihm leicht zitterte. Sein Ohr und auch sein Blick glitt kurz zu ihr, lächelte ihr aufmunternd zu. Er glaubte nicht, dass sie Angst hatte. Doch, ihre angespannte Körperhaltung verriet ihm, dass sie auf der Hut war. Was an sich nicht Schlechtes darstellte, doch hoffentlich handelte sie nicht vorschnell. Der Schwarze lies seinen bernsteinfarbenen Blick nun wieder auf die Sandfarbene ruhen. Gespannt wartete er auf eine Antwort.

[Avon, Ayjana, Aarinath, Lerio (Kachnik) | Trifft Skadi, Takata, Niyol | Shiro nicht bemerkt | Am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Skadi
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Skadi ist offline
17.02.2018 18:44

Lediglich das angewinkelte Ohr verriet, was sie von der Begrüßung des Braunen hielt. Er wirkte sichtlich nervös und verschüchtert. Wirkten sie wirklich so angsteinflößend auf fremde Wölfe? Vielleicht war er aber auch einfach der Angsthase der Gruppe, was zumindest die dezent genervten Blicke seiner Begleiter erklären würde. Die Sandfarbene störte sich allerdings nicht daran – im Gegensatz zu einigen seiner Artgenossen schätzte sie ihn nicht als Bedrohung ein. Da war ihr die rotäugige Weiße schon eher ein Dorn im Auge, die sich prompt mit gekräuseltem Nasenrücken und gesträubtem Nackenfell vor der Gruppe aufbaute. Scheinbar hatte sie vergessen, wer hier in wessen Revier eingedrungen war. Kurz zuckten auch Skadis Lefzen nach oben und sie fixierte die Fremde warnend. Wenn sie Ärger machen wollten, konnten sie gleich wieder abziehen. Mit Unruhestiftern hatte die Sandfarbene inzwischen nur noch wenig Geduld, nach allem, was sie durchgemacht hatten. Der Schwarze beeilte sich allerdings, einen versöhnlicheren Ton anzuschlagen, und so wandte sie ihre Aufmerksamkeit rasch wieder dem Wortführer der Gruppe zu. Sie quittierte die Entschuldigung mit einem kurzen Nicken und versuchte dann, sich ihre Verblüffung nicht allzu sehr anmerken zu lassen, als er direkt mit der Tür ins Haus fiel. Sie wollten sich einem Rudel anschließend? Es war selten, dass jemand so schnell auf den Punkt kam, und auch ein wenig kurios. Nachdenklich ließ sie den Blick über die Fremden schweifen und fragte sich dabei unwillkürlich, ob er diesbezüglich überhaupt für alle sprach.

„Seid ihr schon lange auf Wanderschaft? Ihr scheint in relativ guter Verfassung zu sein.“

Naja, bis auf die beiden seltsamen Vögel am Rand der Gruppe vielleicht. Der eine, der sie so eloquent begrüßt hatte, und dann war da noch ein anderer, der den Kopf stumpf und fast schon krampfhaft gesenkt hielt, als könne er ihren Anblick nicht ertragen. Vielleicht war er einfach nur erschöpft. Trotzdem – sie hatten überlebt und es bis hierher geschafft. Keine geringe Leistung, wenn man bedachte, wie karg das Land rund um die Storchenhalbinsel herum war. Das wusste die Sandfarbene aus eigener, bitterer Erfahrung. Wahrscheinlich kam ihnen diese grüne Oase nach aller Entbehrung geradezu paradiesisch vor.

„Ich weiß nicht, ob wir sind, was ihr sucht, oder ob ihr überhaupt zu uns passt“, erwiderte sie schließlich ehrlich. „Aber ihr könnt euch gerne hier am See ausruhen, dann sehen wir weiter. Bitte dringt vorerst nicht tiefer ins Revier ein.“

Sie wollte sie zunächst hier am See wissen, wo man sie leichter im Auge behalten konnte. Bei aller Gastfreundschaft waren es letztendlich eben doch ein Haufen fremder Wölfe. Sie würden sich erst in Ruhe beschnuppern und kennenlernen müssen, ehe sie sich ein halbwegs vernünftiges Bild voneinander machen konnten. Solange würden sie auf der Hut bleiben und sich das Recht vorbehalten, sie notfalls weiterzuschicken. Als der Wind schließlich Shiros Witterung zu ihnen trug, drehte sie den Kopf und begrüßte die Schwarze mit einem kurzen Schwenken der Rute, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Wortführer der Gruppe richtete. Sie und Shiro hatten ihre Differenzen und mochten sich nicht sonderlich sympathisch sein, aber sie war trotz allem noch ein Mitglied dieses Rudels. Solange sie keinen Streit vom Zaun brach, würde Skadi sie wie jeden anderen behandeln.

[Mondscheinsee, beim Rest]

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Takata
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Takata ist online
18.02.2018 19:57

Was nun folgte waren furchtbar angespannte Augenblicke, mit denen sie sich musterten und einschätzten, wie die jeweils Fremden wohl einzustufen waren. Takata konnte nicht anders als den Blicken der anderen Wölfe überwiegend auszuweichen. Lediglich den Gerupften, der weiter ab stand und Schmerzen oder was zu haben schien, besah sie vielleicht drei- oder viermal solange, weil sie sich fragte, was er hatte und weil er selbst eher selten zu ihnen sah. Dieser bunte Haufen wirkte nicht gerade wie eine unumstößliche Einheit, was auch die Blicke des Schwarzen auf den unglücklichen Begrüßerwolf untermauerten. Zwar gab es zwei weiße Fähen, aber auch die unterschieden sich. Die Fähe mit den eigenartigen Augen gab ihr zu denken. Ob ihr schwarzer Begleiter, der sich als Hauptvertreter der Gruppe aufspielte, von ihren merkwürdigen Gesichtsentgleisungen wusste? Nein. Zu sehr hatte er damit zu tun ein perfektes Bild abzuliefern und sich zu entschuldigen, dass sie Skadis Markierungen ignoriert hatten. Vielleicht litten sie unter Schnupfen, aber auf sie wirkte das eigenartig. Eine geschlossene Gruppe sah anders aus. Bestimmt dachten sie so über sie auch. Vor allem als dann noch einer aus ihrem Rudel hinten auftauchte, Shiro, musste sich die Weiße sehr stark zusammenreißen, nicht sofort zu gehen. Skadi hätte ihr das sicher nicht verziehen, denn jetzt war es wichtig, dass sie stark und selbstbewusst auftraten und nicht sofort preisgaben, dass sie ein nicht weniger zerworfener Haufen waren. Die Polarwölfin holte tief Luft. Nur ein kurzes Zucken ihrer Läufe, die schon im Begriff gewesen waren wegzugehen, zeugte von ihrem eigentlichen Willen, den sie tief in sich einschloss und hinter einer Fassade aus Standhaftigkeit versteckte. Als dann jedoch Skadi erwidert hatte – es brauchte etwas, bis ihre Mitteilung zu Takatas Bewusstsein vorgedrungen war – da war ihr ganz gut zumute. Denn Skadi trat nicht so auf wie der Dunkle, der seinen Namen noch nicht genannt hatte aber wohl doch nichts von einem Tihar besaß außer der Fellfarbe. Sie ließ sich und damit ihnen allen die Option offen, die anderen wieder fortzuschicken. Das hatte er wohl nicht geglaubt, wie? Dann hätte er mal sehen sollen, mit welchen Widrigkeiten sie sich in der Vergangenheit hatten rumschlagen müssen. Wenn der Dunkle nun sein diplomatisches Gesicht ablegte und doch noch den „Tihar“ in sich wachrief, hatten sie allerdings ein Problem. Takata glaubte nämlich nicht daran, dass sie stark genug war sich auf einen physischen Kampf einzulassen. Bis jetzt waren sie, die Wölfe hinter der sandfarbenen Souveränen, gerade mal im Stande, nicht schon durch ein Husten wieder in Teile zu verfallen. Doch ob sie sich im Zweifelsfall vor ein reißendes Maul warf, um Wölfe wie Shiro zu schützen und dabei eigene Verletzungen in Kauf zu nehmen, wagte sie zu bezweifeln. Ein dezentes, kaum merkliches Nicken, das sie selbst kaum mitbekam, unterstrich die Entscheidung Skadis unwillkürlich. In ihren Augen handelte sie durchaus richtig. Doch mehr noch als nur der Gedanke an ein richtiges Handeln Skadis war auch, nicht aufzufallen, sondern die Chance, die ihr die Hellbraune nach alledem gegeben hatte, so gut als möglich zu nutzen.

( Skadi, Niyol, (später auch Shiro), Roghir, Ayjana, Aarinath & Avon | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
19.02.2018 15:02

Die Aktionen der fremden Gruppe waren durchaus vielfältig. Das "Hallihallo" des Wasserhüpfers kommentierten die meisten mit einem tadelnden Blick, sagten jedoch nichts weiter. Nicht, dass diverse Mienen nicht schon Bände gesprochen hätten. Der Jungwolf hatte sich zunächst in ein steifes Dauerlächeln gerettet, bevor im der Kopf nach unten gesackt war und er nun scheinbar mit dem Dreck zu seinen Pfoten beschäftigt war. Die hintere weiße Fähe schaute noch auffällig oft zum Wasserhüpfer, als wäre er die größte uneinschätzbare Variable hier. Erst nach einem weiteren Moment schaute sie wieder zu ihnen. Aber immerhin: im Gegensatz zu ihrer Fellschwester wirkte sie jedoch wie die Ruhe selbst. Die Fähe mit den verrückten Augen war derart angespannt, dass Niyol automatisch das Bild vor Augen hatte, wie sie diese steife Plüschwolke nur durch einen Griff an der Schwanzspitze, ähnlich einem Stock hochheben könnte. Sie hatte sich so wenig unter Kontrolle, dass sie sich sogar eine Gesichtsentgleisung leistete. Etwas, dass ihr einen skeptischen Blick von Niyol nach dem Motto "Soll das dein Ernst sein?!" einbrachte.
Zumindest der Schwarze machte einen souveräneren Eindruck und hielt offenbar nichts von langem Drumherum-Gerede. Automatisch schlich sich ein leichtes Grinsen und das Glitzern von Vorfreude auf Niyols Gesicht: Mit der alten Gruppe war sein Spiel nichtmehr so einfach möglich, aber dieser Haufen hier war bestimmt interessant zu ergründen. Sie zeigten so interessant unterschiedliche Ausprägungen ihrer Unsicherheit und es wäre ihm definitiv ein Vergnügen ihnen ein bisschen auf den Pelz zu rücken.
Skadi war natürlich skeptisch, aber sie gab ihnen eine Chance. Oh ja, er würde schauen ob und wie sie passten. Mit Vergnügen würde er auf ihre Noch-Gäste Acht geben.

"Ich werde euch gerne ein bisschen Gesellschaft leisten."

Verkündete er bewusst naiv-fröhlich und pendelte mit der Rute. Er hatte es zu den Fremden gesagt, aber eigentlich war es auch eine Info für Skadi, damit sie wusste, was er vorhatte. Ob sie ihm vertraute, dass er nichts anstellte? Im Gegensatz zu seiner Betrachtung bei den neuen Wölfen, bei der er sich keinerlei Mühe gegeben hatte, zu verbergen, dass er sie genau musterte, beobachtete er Skadis Reaktion nur aus den Augenwinkeln. Das war eine Information, der er nur heimlich suchte.
Shiro begrüßte er lediglich mit einem kurzen Blick. Sie war grade definitiv nicht einer der Wölfe, die ihn faszinierten. Diese Neuen waren ein Geschenk des Himmels und Niyol war ziemlich dankbar, für ihre Ankunft.

( Skadi, Takata, Roghir, Ayjana, Kachnik Aarinath, Avon & Shiro | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 21.02.2018 18:38.


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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
20.02.2018 01:22

Eine Weile lang hatte er fragend auf Le- ach Quatsch, diesen Wolf ohne Namen geblickt, wie er wie ein Honigkuchenpferd grinste. Komischer Kauz. Als er dann aber wieder zurück sah, bemerkte er, dass er aus mindestens sechs funkelnden Augen angestarrt wurde, als hatte er irgendwas ganz Schlimmes verbockt. Die feurigen Augen Aarinats konnten wohl nicht anders blicken, doch ihr Nasenrücken zerknitterte auch gerade ganz unschön. Selbst die sanftmütige Winterknospe Ayjana sah … eh, hässlich aus in diesem Moment. Na und Roghibogi … Avon schluckte. Was hatte der Kerl nur für ein Problem? Wenn er den anderen mal steckte, was er für ein Beutedieb war, dann, ja daaann! Ach egal. Ihm glaubte doch eh keiner. Auch nur einer unter ihnen, der ihm mal gedankt hatte, dass er sie zum Wasser geführt hatte? Nö. War ja alles ganz selbstverständlich. Er war mal wieder der Gelackmeierte. Avon schnaufte. Wenn das so weiter ging, hatte er bei dem Rudel schon einen schlechten Ruf, noch bevor sie überhaupt wussten, wie er hieß.
Der Timberwolf sah konzentriert auf das strenge Gesicht der Alphafähe, als sie Antwort gab. In guter Verfassung? Klar, dank seiner Beute. Aber die Wölfin verstand nicht. Sie waren noch gar nicht so lange zusammen, wie es vielleicht wirkte. Und bevor Lerio seinen letzten Zahn ausspuckte, Aarinath einen Kampf heraufbeschwor und Roghibogi auf seinem überheblichen Getue ausrutschte, gab er besser rasch zu verstehen … eh, ich kenne diese Wölfe eigentlich auch nicht.
Und wie sie das schon äußerte … ob ihr überhaupt zu uns passt? Es brannte ihm auf der Zunge. Ja wer seid ihr denn? Wirkten sie schon jetzt so unterirdisch, dass man sie besser irgendwo hier neben dem Tümpel parkte, um sie dann wie Außerirdische aus sicherer Entfernung beobachten zu können?! Avons linkes Ohr wanderte in einen anderen Grad, wie ihm das klar wurde. Doch dann richtete sie auch noch eine Bitte an sie, was im Grunde schon recht nett war, denn es hätte ja auch ein eiskalter Befehl sein können. Avon war dankbar dafür und spulte das Programm ab, das er für den Fall, dass man auf fremde, höherrangige Wölfe traf, zu kennen glaubte. Er trat einen Schritt vor und gedachte sich in purer Demut vor der stolzen Alphawölfin ohne Namen zu üben.

„Mein Name ist Avon. Und ich unterwer- er – errrr“,

vermaledeite Mistpfoten! Er verhedderte sich nicht nur in Lauten, sondern vor allem auch mit seinen schlaksigen Extremitäten und stolperte blindlings vor die Pfoten der stolzen Alpha, um am Ende wie ein verunglückter Käfer vor ihr zu liegen, in voller Länge und mit der Schnauze im Dreck. Gut, so konnte man sich auch unterwerfen, mit Betonung auf Werfen.

„Iff bippe vielmalf um Emfulfiunk … uff.“

Oh wie er die brennenden, beißenden, stechenden Blicke seiner ungeliebten Wandergenossen auf seinem Rücken zu spüren glaubte. Wenn es eine Möglichkeit gab, im Boden zu versinken, dann war jetzt der rechte Augenblick dafür. Sein beschämter Blick glitt nach oben. Es war nicht so, dass er den Fähen fürs Erste unter den Rock zu schauen gedachte, aber sie wirkte schon recht eindrucksvoll stattlich standhaft, wenn man selbst am Boden klebte. Bevor ihn jemand am Schwanz zurückzog, tat er das selbst und stahl sich aus der missglückten Szenerie. Nicht ohne eine entschuldigende Geste und ein beschwichtigendes, mehr trauriges Lächeln ins Gesicht der Sandfarbenen zu wagen, bevor er sich zurückzog und zum Wasser ging, um den schmuddeligen Staub aus seinem Pelz zu spülen.



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Kachnik
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Kachnik ist offline
27.02.2018 23:36

Jetzt hatten sie den Ärger. Roghir fing mit einer Art Begrüßung an. Keine allzu unglücklichen Formulierungen, im Gegensatz zu dem komischen Kauz, dessen Name er lieber nicht denken wollte. Der könnte sich ruhig eine Scheibe von Roghir abschneiden. Jawohl! Kachnik schielte kurz zu diesem hinüber. Kachnik fand es eigentlich ganz in Ordnung was der Schwarze gerade sagte. Jedoch verstimmte ihn der Fakt, dass er selbst nicht vorher bemerkt hatte, dass das hier fremdes Revier war. Seine neuerliche Unaufmerksamkeit würde ihm noch den Tod bringen. Als der Schwarze seine Worte nun aber fortfuhr, hob Kachnik nun aber doch den Kopf und starrte entsetzt von hinten in die Richtung des Ursprungs dieser befremdlichen Sätze. Wer? Wer hatte jemals etwas davon gesagt, dass sie ein Rudel suchten? Über den Fakt selbst, wusste Kachnik nicht so recht zu richten. Diese neuen Wölfe waren ihm ehrlich gesagt nicht mehr oder weniger fremd, als die, denen er sich bereits angeschlossen hatte. Es verstörte ihn aber die Tatsache, dass ihn keiner der Wölfe aufgeklärt hatte über ihr Vorhaben. Er hatte seine Zweifel an der Art und Weise, wie sie manche Angelegenheiten angingen. Und waren sie fünf nicht schon Rudel genug? Warum sollten denn genau jetzt noch drei weitere Wölfe hinzukommen? Sein Blick schnellte zu den Dreien hinüber. Drei... Konnte es sein, dass... Er meinte, dass sich gerade eben noch ein vierter Duft unter die drei gemischt... Sein Nackenfell stellte sich auf. Er musste sich irren. Doch im nächsten Moment kam tatsächlich eine weitere Wölfin hervor. Wie viele tummelten sich wohl noch da draußen? Tief atmete er durch. Doch er konnte sich nicht beruhigen. Stattdessen zuckte sein Blick unruhig in der Gegend umher, seine Haltung war die eines Wolfes, der darauf aus war, den nächsten Wölfling, der aus den Schatten trat, anzugreifen. Nur nichts anmerken lassen... Er kam sich furchtbar verwundbar vor. Hat es nicht eine Zeit gegeben, wo nicht jeder Wolf nur ein verschwommener Schatten zu sein schien? Kachnik versuchte hinter die Sandfarbene zu sehen. Er konnte nichts erkennen. Und das machte ihn nervös. Er drehte die Ohren zur Seite und legte seinen Kopf schief, um auch die Geräusche hinter sich besser aufzufangen. Er blieb so und dachte weiter nach. Es war eigentlich gar nicht schlimm, wenn sich ihnen mehr Wölfe anschlossen. Immerhin hatte er dann mehr Wölfe im Blick. Er durfte sich nicht zu viele Feinde machen. Mehr Wölfe bei sich im Rudel zu haben, war deutlich besser, als sich tagtäglich gegen ein paar Fremde um Beute und Revier zu streiten. Er kam nicht gut mit anderen klar, aber was machten vier Wölfe für einen Unterschied? Darauf kam es nicht an.

Während er sich aus Interesse doch noch näher zu seinen Kameraden gesellte, ergriff die Hellbraune des anderen Rudels gerade das Wort. Er hatte kein optimistisches Gefühl dabei. Er hatte eher den Eindruck, dass die Fremden sie abwimmeln wollten. Und das verschlechterte nur noch mehr seine Stimmung. Und als wäre das noch nicht genug, sprang der, dessen Namen er lieber nicht mehr kennen wollte, aus dem Nichts hervor und schien die Sandfarbene attackieren zu wollen, bis die Erde es verhinderte und er auf den Boden klatschte. Kachnik konnte seinen Hohn kaum verbergen, vor allem weil er froh war nicht selbst in seinem Pelz zu stecken. Doch nach kurzer Zeit wandelte sich sein Ausdruck. Irgendetwas wie Mitgefühl machte sich in ihm breit. Und als der Kerl dann in Richtung See von der Bildfläche schwand, zögerte er kurz. Avon war zwar nicht gerade sein bester Freund, aber irgendwie tat er ihm doch etwas Leid. Er war Teil seiner neuen ... Familie, nicht wahr? Und in einer Familie sorgte man sich umeinander... Aber sah Avon das auch so? Er fragte sich kurz, wie die anderen ihr Verhältnis zueinander sahen. Waren sie so etwas wie Freunde? Würden sie Kachnik vermissen, so wie er seine Familie und Freunde vermisste, wenn er plötzlich verschwinden würde wie Bobo oder seine Eltern und seine Schwester? Oder wäre es ihnen egal? Sie kannten sich schließlich noch nicht einmal einen Tag... Aber er wollte, dass man ihn vermisste, dass sie sich so leer und traurig fühlen würden, wie er selbst, wenn er einmal nicht mehr da war... Er wollte nicht egal sein.

Er versuchte so wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und setzte seine Schritte mit Bedacht. Er wollte nicht schon der zweite Wolf sein, der heute mit der Nase im Staub landete. Dieser Boden hier musste verflucht sein. Aber nach ein paar Schritten auf dem Weg zu Avon stockte er. Er schaute zu jenem Wolf. "Avon...", murmelte er in Gedanken. Er traute sich nicht weiter. Er wüsste nicht was er sagen sollte. Er blieb auf seiner Stelle stehen und wandte sein Haupt wieder den anderen Wölfen zu. Was sie wohl davon hielten?

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KuroShiro ist offline
05.03.2018 23:06

Die Schnauze noch immer am Boden näherte Shiro sich langsam der Gruppe vor ihr. Als ihr die Witterung von Skadi, Takata und Niyol in die Nase stieg, hob sie den Kopf.
"Skadi.", sagte sie, während sie auf die Sandfarbene zutrat,
"Ich kann Jellin nicht.... wo kommen die denn her?!"
Sie war den Blicken der anderen gefolgt und realisierte erst jetzt die Neuankömmlinge, die ihnen gegenüberstanden.

Die Schwarze fasste die Gruppe ins Auge. Jellin war nicht bei ihnen. Und auch Catori nicht. Zwei Weiße waren unter ihnen, doch keiner von ihnen war Lynx, denn es waren zwei Fähen. Es waren Fremde. Wie waren sie hergekommen? Hatten sie die Duftmarken ignoriert? Oder sie bloß nicht bemerkt?
Nun, dachte sie bei sich, wäre ich der Eiswüste entkommen, hätte ich Reviermarken wohl auch ignoriert.
Sie nahm die Fremden in Augenschein. Es waren vier, nein, fünf Wölfe. Drei Rüden und die beiden weißen Fähen. Der Schwarze, der im Vordergrund stand und das Wort ergriffen hatte, schien ihr Alpha zu sein.

Immerhin - diese Gruppe schien nicht auf einen Kampf aus zu sein... zumindest noch nicht.
Eigentlich, dachte Shiro, eigentlich wirken sie noch weniger wie ein Rudel, als wir. Bei dem Gedanken hätte sie fast gelacht. Dass es tatsächlich möglich war, noch weniger ein Rudel zu sein als der Haufen, auf dessen Seite sie gerade stand, war gerade zu hanebüchen.
"Vielleicht nehmen sie mich ja auf."
Der Gedanke schoss blitzschnell durch ihren Kopf. Die Schwarze legte den Kopf schief, doch sie zögerte. Dieser Gedanke war gar nicht so abwegig, als dass er sofort verworfen werden sollte. Ihre Ohren stellten sich aufmerksam auf, während sie die Szenerie gespannt verfolgte.

[Skadi, Takata, Niyol, Roghir, Ayjana, Kachnik Aarinath, Avon / Mondscheinsee]




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Ayjana ist offline
06.03.2018 17:24

Ayjana spürte die Anspannung ihrer gleichfarbigen Artgenossin wie ein elektromagnetisches Feld. Kurz schien es Jana als wolle Aarinath im nächsten Moment auf die Sandfarbene Wölfin zuspringen und ihr ein Leid zufügen, doch sie schien sich zu fangen und die drohende Mimik der Weissen Wölfin wandelte sich in eine hohe Anspannung, sie drohte nicht mehr, doch hätte man ein Messer gehabt, so hätte man wohl die Luft schneiden können. Zeitgleich fand eine weiter dunkle Fähe den Weg zu dem fremden Rudel. Die feinfühlige Jana gab einen kurzen und kaum hörbaren beruhigenden fiependen Laut von sich und stupste die Weisse Wölfin neben sich zeitgleich besänftigend an. Die Bernsteinaugen schien ihr sagen zu wollen, dass hier wahrscheinlich keine Gefahr drohte, sonst wäre die Situation wohl schon eskaliert, ihre Rute pendelte sachte und sie hoffte sehr, dass sie Aarinath etwas von ihrer Anspannung nehmen konnte, sie mochte es nicht wenn es jemandem nicht gut ging. Auch wenn sie die Fähe noch nicht lange kannte, so war sie in Janas Welt schon ein kleiner Stein an welchem sie sich festhalten konnte, wie auch Roghir er vermittelte gegen aussen hin zumindest eine Stärke welche Jana eindeutig fehlte. Auch seine Worte welche er dem fremden Rudel nun zuteil kommen liess zeugten davon, dass er wohlüberlegt handelte auch wenn er etwas mit der Tür ins Haus zu fallen schien. Immerhin kam Roghir so rasch auf den Punkt und schliesslich war diese Feststellung auch in Janas Interesse, sie sehnte sich danach einem Rudel anzugehören, sie vermisste Artgenosse, die Sicherheit und das Rudelleben, daher also nickte sie dem Schwarzen zustimmend und leicht lächelnd zu. Dankbar dafür, dass er der Wortführer war und ihre Interessen vertrat obwohl Jana nicht wusste ob auch Aarinath, Avon und Kachnik dieses Interesse teilten. Die Entschuldigung des Rüden wurde von der Sandfarbenen Wölfin breitwillig entgegengenommen und auch ihre Frage drang an die gespitzten Plüschohren der Polarwölfin. Etwas missmutig jedoch nach sie die darauf folgenden Worte zu Kenntnis. Es erschien ihr als wolle die Fremde Alpha im Moment noch nichts mit ihnen zu tun haben, wollte sich nicht darauf festlegen neue Rudelmitglieder aufzunehmen und zudem fragte sich Jana was sie wohl damit meinte, als sie sprach ob sie überhaupt das waren was sie suchten. Was meinte sie wohl damit, war ein Rudel nicht ein Rudel? Jana kannte kein Zwischendings zwischen Rudel und …. Eben etwas anderem?!

Jana für ihren Teil würde jedoch die Anweisung der fremden Alpha befolgen, immerhin jagte sie ihre Gruppe nicht gleich weg, sondern wollte sie wohl zumindest für den Anfang im Auge behalten. Gerade als sie Luft holte um die Frage der Fremden zu beantworten ergriff der graue Rüde das Wort und verkündete, dass er gerne in ihrer Gesellschaft verweilen würde. Jana legte den Kopf leicht schräg und wedelte sachte mit der Rute, wie nett von ihm, dankbar warf sie ihm einen kurzen Blick zu eher Avon kam… Nein?! Nein!! Nein!!! kurz verdrehte Jana die Augen als sie das Gestammel des Wolfes vernahm und als er dann auch noch über seine eigenen Pfoten stolperte da wäre die weisse Wölfin am liebsten im Boden versunken. Ach möge sich doch ein Loch öffnen damit ich versinken kann. murrte sie in Gedanken und doch regte sich zeitgleich der Mitleid in ihr. Avon war wohl einfach ein bisschen vom Pech und Unglück geküsst… ehe sie zu ihm gehen konnte um ihm wieder auf die Pfoten zu helfen hatte er sich bereits erhoben und schlich geknickt zum Wasser. Jana seufzte leise und ging ihm hinterher. “Ach Avon… murmelte sie leise und stupste ihn aufmunternd an. “Sei nicht traurig, das könnte jedem passieren“ zwinkerte sie dem Rüden lächelnd zu um ihn etwas aufzumuntern. “Zum Glück bist du nicht auf sie draufgefallen, das wäre noch viel schlimmer gewesen.“ Jana lachte leise und verweilte neben dem Rüden, die Ohren immer noch wachsam dem Szenario zu ihrer anderen Seite zugewandt um nichts zu verpassen. Doch Avon hatte ihr so leidgetan, dass sie ihn nicht einfach hatte alleine stehen lassen können.

( Skadi, Takata, Roghir, Nyiol, Kachnik Aarinath, Avon & Shiro | Mondscheinsee )




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Ayjana am 06.03.2018 17:25.


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Aarinath ist offline
11.03.2018 18:44

Die angespannte Fähe gab sich letztendlich Mühe, es ihrem dunkelpelzigen Artgenossen gleichzutun und nicht zu sehr aufgebracht zu wirken. Wie musste sie nur neben ihm ausgesehen haben, wo sie sich aufbauschte und Roghir lediglich eine freundliche Mine hegte? Aarinath verärgerte ihr eigenes Auftreten ein wenig und milderte ihre Gesichtszüge. Allerdings würde die Anspannung noch lange nicht aus ihrem Körper weichen können. Etwas aufgeschlossener zu wirken, schaffte sie noch gerade so, während in ihr weiterhin ein Sturm tobte. In dieser Situation war Roghir ihr eine zuverlässige emotionale Stütze und auch sein aufmunterndes Lächeln konnte sie mit einem zuversichtlichen Lächeln ihrerseits erwidern.

Die schneeweiße Aarinath versuchte den verschüchterten und nervösen Avon weitgehend zu ignorieren. Es mochte nicht ganz fair sein, aber sie schämte sich ein wenig für sein Auftreten. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie sich tatsächlich etwas mehr von diesem Rüden erhofft. Das Rotauge verkniff sich einen Seufzer und richtete ihren Blick nach vorne.
Dann registrierte sie die warnende Geste der vermeintlichen Alpha, ging jedoch nicht darauf ein, obwohl es ihr schon förmlich in den Pfoten kribbelte. Die Sandfarbene hatte alles Recht der Welt, um den Fremdlingen gegenüber nicht wohlgesonnen zu sein. Schließlich war hier eine ganze Truppe von Wölfen in ein belegtes Revier eingedrungen und doch reagierte sie souverän und versöhnlich. Aari hatte wohl alles erwartet, aber nicht so ein vorbildliches Verhalten der Leitwölfin. Ihre zuvor noch aufgestellte Rute senkte sich nun auf Halbmast, als sie den Worten der Sandfarbenen lauschte. Sie würde den Fremdlingen wohl den Aufenthalt vorerst gestatten. Die einzige Bedingung war es, nicht weiter in das Revier vorzudringen – in Ordnung. Die Fähe nickte kaum merklich.
Inzwischen rasten Aarinaths Gedanken aber wieder, da sie sich über den Satz “ich weiß nicht, ob wir sind, was ihr sucht“ den Kopf zerbrach. Avon hatte schon im Vorfeld erwähnt, dass diese Wölfe wohl komische Eigenheiten mit sich trugen … vielleicht behielt dieser Hinweis einen Funke Wahrheit in sich?

Ein grauer Rüde mit einem identischen Stockmaß wie Aarinath bot den Fremden seine Gesellschaft an. Was war das nur für ein Schelm und was hatte er nur für Absichten? Ein wenig Unsicherheit machte sich in der rotäugigen Fähe breit und sie konnte es sich nicht verkneifen, ihre Ohren für den Augenblick zurückzucken zu lassen.
Letztendlich war es wieder kein anderer als Avon, der die weißpelzige Aari aufschrecken ließ und sich tollpatschiger Weise in das Rampenlicht rückte. Sie flüsterte noch seinen Namen, als wollte sie ihm ein „mach das besser nicht“ mitteilen, doch dann war es auch schon zu spät! Der ungeschickte Rüde trat vor und schaffte es irgendwie zu stolpern und sich vor den Augen der Fremden langzulegen.

Ungeduldig tat die Wölfin einige trippelnde Schritte auf der Stelle. Sie war drauf und dran, den verunglückten Avon einzusammeln. Doch war er schließlich kein Welpe mehr, den man einfach hochheben und wieder einpacken konnte – die Situation war verzwickt und Aari verspürte Mitleid für den gestürzten Rüden. Immerhin rappelte er sich schon bald auf und kehrte in Richtung seiner bekannten Artgenossen zurück. Das Rotauge öffnete schon den Fang, um ihn zu mehr Vorsicht zu raten, doch blieben die Worte unausgesprochen. Es war zu wahrscheinlich, dass sie ihn mit ihren Worten verletzen würde und so ließ sie ihn zum Wasser gehen. Ihr warmer Blick folgte ihm noch einen Augenblick, doch dann war es Ayjana, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
Aari hatte eine sanfte Berührung ihrer Artgenossin an ihrer Schulter gespürt und wandte sich ihr zu. Es war schön, sich in guter Gesellschaft zu wissen.
Sie musste ihr ein Zeichen geben, dass alles in Ordnung war, doch vermochte sie nicht die Stimme zu erheben. So stupste sie ebenso ihre Artgenossin zuversichtlich an und schenkte ihr ein aufgeschlossenes Lächeln. Danach wandte sich Ayjana ab und nahm sich dem verunglückten Avon an. Ayjana war einfach eine gute Seele und half Aarinath sehr, nicht erneut aufzubrausen. Auch das Auftreten einer weiteren Fähe mit dunklem Pelz und grünen Augen konnte sie dieses Mal nicht verunsichern.

Nach einer Weile der Emotionen fand sie endlich wieder ihre Stimme und wandte sich der sandfarbenen Leitwölfin zu: „Wir wissen euer großzügiges Angebot zu schätzen.“ Sie sprach im Namen aller, da sie sich alle eine Auszeit nach dem vielen Hin und Her verdient hatten. „Es liegt nicht in unserem Interesse, hier Unfrieden zu stiften. Daher nehmen wir eure Bedingung an.“ Das Wort an sich zu nehmen, war nicht unbedingt ihre Art, doch wollte sie die missglückte Situation unbedingt retten. Sie hoffte sehr, die richtigen Worte für ihre Gruppe gefunden zu haben und Roghir damit unterstützt zu haben. Er sollte nicht allein die Bürde tragen, mit dem Fremden Rudel verhandeln zu müssen. Aarinath wirkte friedlicher als zuvor, doch würde ihren aufmerksamen Sinnen nichts entgehen können und sie zögerte auch nicht davor, etwas in Frage zu stellen.


[ bei Avon, Roghir, Ayjana & Kachnik | Skadi, Niyol, Takata und Shiro | am Mondscheinsee ]


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Roghir
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Roghir ist offline
11.03.2018 21:49

Ruhig sah Roghir der Sandfarbenen ins Gesicht, wartete auf eine Antwort oder Reaktion ihrerseits. Er hatte mit Absicht und bei vollem Bewusstsein den Grund – weshalb sie in das Revier eingedrungen waren - als Erstes genannt. Ihm beschlich das Gefühl, dass es wichtiger war, das die anderen Artgenossen davon Kenntnis hatten. Wenn sich alles etwas beruhigt und entspannt hatte, konnten sie sich gegenseitig vorstellen. Es würde nichts nützen, wenn sie sich zuerst vorstellten und dann in der nächsten Sekunde gingen sie doch alle getrennte Wege. Roghir's linkes Ohr zuckte nach hinten als er mitbekam, wie die Sandfarbene eine stille Warnung an Aarinath richtete in dem sie ihrerseits die Lefzen zeigte. Als die Frage seines Gegenübers an sein Gehör angelangt war, richtete der Schwarze seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber. Kurz leckte er sich mit seiner Zunge über die trockenen Lefzen. Er fragte sich unwillkürlich, ob er wirklich für alle sprach, wenn ihr eine Antwort gab. Immerhin hatten sie sich erst vor wenigen Stunden grob kennengelernt und Roghir wusste nicht, was den anderen vor dem Zusammentreffen widerfahren war. Der Schwarze öffnete die Lefzen, sog Luft in seine Lunge. Sollte den anderen die Antwort missfallen, konnten sie es immer noch für sich selbst sprechen.

“Wir haben uns erst vor kurzem kennengelernt. Jeder ging seinen eigenen Weg über diese Insel bis wir uns dann alle im Moor getroffene hatten.“

, antwortete Roghir ernst, aber freundlich. Im Prinzip bestand diese Gruppe aus unterschiedlichen, neuen Charakteren, die sich erst mal gegenseitig richtig kennenlernen mussten. Um eine Einheit bzw. ein Bund des Vertrauens zu werden/aufgebaut zu haben. Mit all ihren positiven und negativen Seiten. Der schwarze Rüde sah kurz zur Seite, um einen Blick auf die helle Fähe hinter der Sandfarbenen zu werfen. Er hatte erneut das Gefühl als er sie ansah, das irgendetwas in der Luft hing. Doch, richtig einschätzen bzw. korrekt einordnen, das konnte er nicht. Roghir wusste einfach nicht, was es war. Mit einem weiteren Atemzug beschloss er, es erst ein mal ruhen zu lassen bis die Zeit gekommen war. Dieses Rätsel würde sich schon früh genug lösen lassen. Seine Aufmerksamkeit glitt wieder zu der Sandfarbenen. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lefzen und er nickte.

“Verstanden...Danke!“

, bedankte er sich ernst und schaute freundlich in die klaren Augen der sandfarbenen Fähe. Er stimmte ihren ehrlichen Worten zu. Wer wusste schon, ob sie überhaupt zueinander passten? Es war durchaus riskant, aber er dankte der Sandfarbenen, dass sie die Gruppe überhaupt duldete, sie an dem See für eine weile verweilen zu lassen. Sein bernsteinfarbener Blick glitt zum Grauen hinüber, welches verkündete, dass er ihnen Gesellschaft leisten würde. Roghir nickte, doch blieb sein Ausdruck neutral. Er erinnerte ihn an einen anderen gewissen grauen Rüden. Würden die beiden sich vielleicht verstehen?
Würden sie miteinander auskommen? Der Schwarze hoffte es innerlich. Immer noch würde er versuchen für eine Weile Abstand zu Avon zu gewinnen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Apropos Avon; der besagte Rüde kam zur Sprache. Roghir drehte sein Haupt herum, beobachtete Avon, wie dieser zum Sprechen ansetzte... nur um unglücklich über seine eigenen Pfoten zu stolpern und direkt zwischen ihm und der Sandfarbenen auf den Erdboden zu fallen. Der schwarze Rüde schaute verblüfft auf den Körper des grauen Wolfes herunter, sein linkes Ohr zuckte.

Doch, bevor er den Fang öffnen konnte, um sich über das Wohl von Avon zu erkundigen, nuschelte dieser etwas vor sich hin – es klang nach einer „Entschuldigung“, wenn er sich nicht verhört hatte – und zog sich selbst mit einem traurigen Lächeln aus dem Blickfeld. Still sah Roghir dem Wolf hinterher. Und genau wegen so einem Verhalten – so wechselhaft wie das Meer selbst – konnte er nichts mit Avon anfangen. Sein Blick glitt zu dem Jüngsten der Gruppe; Lerio. Dieser hatte sich genähert, doch seine Aufmerksamkeit galt dem Grauwolf, der sich dem See näherte. Er tat ein paar Schritte, zögerte jedoch, weiter in Richtung Avon zu gehen. Offenbar hielt ihn irgendetwas zurück.
Der Schwarze bemerkte aus den Augenwinkeln einen weiteren dunklen Schatten und sah hinüber. Ein weiterer Wolf trat zu der Gruppe hinzu, eine schwarze Fähe. Kurz überflog er ihre Statur, stellte jedoch fest, dass sie wohl keine Unbekannte war. Sie stellte sich wie selbstverständlich zu der Gruppe um die Sandfarbene, also musste sie zu dem Rudel gehören. Nun wartete auch sie ab. Roghir nickte ihr kurz zu. Sein bernsteinfarbener Blick glitt zu Ayjana und Aarinath. Die weiße Fähe wandte sich ihrer Artgenossin zu, schien ihr ihre Angespanntheit genommen zu haben, denn Roghir sah, wie sich die Muskeln unter dem weißen Fell lockerten. Dann wandte sich die große Fähe der Leitwölfin zu, während Ayjana sich umwandte und zu Avon ging. Der schwarze Rüde sah ihr nach, wandte sein Haupt dann der Sandfarbenen und Aarinath zu. Die große Wölfin dankte der Sandfarbenen dafür, dass sie verweilen durften und versicherte ihr, dass sie nicht auf Streit aus waren. Roghir nickte lächelnd, war dankbar für die Worte der weißen Fähe.

Sein bernsteinfarbener Blick glitt noch einmal zu der Sandfarbenen, nickte ihr nochmals zu bevor er sich nun seinerseits abwandte. Mit ruhigen Schritten ging er an Aarinath, Lerio und Avon sowie Ayjana vorbei, hielt sich nahe am See. Erst als er an der gegenüberliegende Seite des Sees angekommen war, hielt er an und erlaubte sich ein paar Schlücke vom kühlen Nass. Sein Haupt erhob sich, sah die Gruppe der Wölfe auf der anderen Seite an. Mit einem Seufzen setzte er sich auf den nassen Erdboden. Abwesend sah hinab auf die Wasseroberfläche, seine Ohren zuckten jedoch. Was sollte er nur tun? Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sich die Gruppe nur noch mehr spalten würde. Aber woran lag das? Mit einem traurigen Ausdruck sah wieder zu den Rest der Wölfe. War es die richtige Entscheidung gewesen? Er hoffte es.

[In der Nähe von Skadi, Takata, Shiro, Niyol, Aarinath, Ayjana, Avon & Lerio (Kachnik) | allein auf der anderen Seite des Mondscheinsees]


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Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Roghir am 11.03.2018 22:19.


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