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Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 549

Roghir ist offline
29.01.2017 18:38

Warum fühle ich mich plötzlich so merkwürdig... so bedroht?, dachte der schwarze Rüde,

richtete sein Oberkörper auf und sah sich ruhig um. Es war nicht zu übersehen, dass er angespannt war. Seine Muskeln unter seinem schwarzem Fell verrieten ihn. Zudem zuckten seine Ohren nun nach allen Himmelrichtungen, versuchten zu horchen, ob sich da jemand Fremden in seiner Nähe aufhielt. Den er wohl noch nicht bemerkt hatte. Roghir hob die schwarze Schnauze in den Wind und... roch den ihm unbekannten Geruch eines Artgenossen. Ganz fein, in Mitten des salzigen Geruch des Meeres und des würzigen Waldgeruches der Bäume. Eine Fähe. Roghir drehte sein Oberkörper herum und sah sich aufmerksam um. Konzentriert. Als wolle er nicht, dass die Fremde ihm entwischen sollte. Nach ein paar Minuten verharrte er in einer Position – er hatte die Unbekannte entdeckt. Sie stand zwischen zwei mächtigen Bäumen. Abwartend, was kaum wahrzunehmen. Und schon hörte er auch ihr feines, helles Fiepen, welches ihn wohl auf sie aufmerksam machen sollte. Roghir nahm einen tiefen Atemzug und entspannte seine Glieder. Sein Puls entspannte sich und auch sein Herz schlug nicht mehr so heftig gegen seinen Brustkorb.

Seine Gesichtszüge wurden weich und seine Ohren waren aufmerksam nach vorn ausgerichtet. Trotz all dem, dass er sich entspannte, war kein freundliches oder hilfsbereites Lächeln auf seinen Lefzen zu erkennen. Roghir war Fremden gegenüber am Anfang erst einmal misstrauisch – lag an seiner eigenen Vergangenheit. Dafür konnte die Fähe nichts, auch, wenn es für die Schneeweiße im ersten Moment so aussehen musste. Der schwarze Rüde beschloss, erst einmal abzuwarten. Ruhig setzte er sich auf seine Hinterläufe und schaute weiterhin zu der schneeweiße Fähe hinüber. Kurz unterzog er ihren Körper einer Musterung. Sie hatte helles, fast schon Schneeweißes Fell, war ein Kopf kleiner als er und hatte warme, kastanienbraune Augen. Die rötlichen Abendsonne umhüllte ihren Körper und verlieh ihr einen leichten rötlichen Schimmer.

“Seid gegrüßt, Fremde.“, begrüßte Roghir nun doch die Fähe mit tiefer Stimme und machte den ersten Schritt.

Der schwarze Rüde sah einmal mehr kurz hinauf in den Himmel. Die rötliche Abendsonne schimmerte in seinen gelben Seelenfenster. Der Abend war gerade erst angebrochen, es war trocken und leicht warm. Roghir mochte die warmen Jahreszeiten lieber als die kalten und nassen Jahreszeiten. Es erinnerte ihn zu sehr an sein altes Heimatland, wo er die letzten Jahre mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern gelebt hatte. Kurz wanderte sein Blick gen Boden, seine Gedanken schweiften ab, seine Konzentration lies nach. Wie es seinen Geschwistern wohl ging? Ging es seiner Mutter gut? Roghir bereute seine Entscheidung nicht. Da war er ebenso ein Sturkopf wie seine Mutter. Sein Blick kehrte wieder zu der weißen Fähe zurück. Vielleicht war das Beginn eines Neuanfangs für ihn. Denn schließlich wusste er nichts über die Insel – wohlmöglich wusste die weiße Fähe mehr als er.

[In der Nähe des Mondscheinsees / Bei Ayjana]


Lyrics by Visions of Atlantis
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Ayjana
Herzenswärme


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Fähe
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69cm || 55 kg

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Ayjana ist offline
30.01.2017 12:56

Der Moment schien sich ewig hinzuziehen ehe der Schwarze Wolf Jana wahrgenommen hatte. Er schien ihren Laut gehört zu haben und obwohl sich die Spannung des grösseren Wolfes legte so schien er dennoch nicht erfreut darüber, dass er Gesellschaft bekommen hatte. Doch oftmals lag das Wissen und das Glauben weit auseinander und so entschied sich die weisse Wölfin zu verharren und nicht davon zu laufen, dies hätte ihrem Instinkt ausserdem auch bitterböse Strafe getan, schliesslich war sie länger schon auf der Suche nach Artgenossen… einem Rudel welchem sie sich wieder anschliessen konnte. Wo sie Sicherheit und Beständigkeit erwartete, zu lange hatte sie das Gemeinschaftsgefühl missen müssen. Für eine kontaktfreudige und emotionale Fähe wie Ayjana eine war, war das Leben eines einsamen Wolfes nichts.

Mittlerweile schienen sich die Gesichtszüge des Fremden etwas geglättet zu haben dennoch war keine freundliche Regung seinerseits zu erkennen, doch schien er ihr zu verstehen zu geben, dass von ihm nichts Böses ausging. Im Gegenteil nun schien er soweit entspannt, dass er sich auf den Boden setzte. Sie spürte seinen musternden Blick und würde sie können, so würde sie etwas erröten. Jana war sich ihrer Erscheinung bewusst, sie wusste um die zarte Gestalt die in so manchem den Beschützerinstinkt erweckte, wusste um die wunderschönen bernsteinfarbenen Seelenspiegeln in welchen sich immer, so schien es auf jeden Fall, eine tiefe Zufriedenheit und tiefe Liebe zu der Welt zu spiegeln schien.

Die Fähe beschloss dem Fremden näher zu kommen und trat vollständig aus dem Unterholz hervor, ihre Schritte hörte man kaum, es schien als schwebe die Fähe in einer einzelnen flüssigen Bewegung dem Schwarzen entgegen. Ayjana wusste um die Regeln des Anstandes und so hielt sie einen höflichen Abstand gegenüber dem Fremden, welcher nun seine wohlklingende, tiefe und starke Stimme erhob und ihr eine freundliche Begrüssung zukommen liess. Während Ayjana nun ihrerseits den muskulösen, noch etwas nassen Wolf ihr gegenüber musterte erhob auch sie ihre sanfte Stimme. Die weisse Wölfin neigte leicht den Kopf während sie sprach. „Seid auch Ihr gegrüsst Fremder“ ihre Stimme war stark und dennoch von einer gewissen Sanftheit. Der Fremde schien etwas abgedriftet mit den Gedanken und Jana bedachte dies mit einem wölfischen Grinsen, es war ja eigentlich unhöflich sich nicht seinem Gegenüber zuzuwenden, doch Jana machte sich nichts draus, schliesslich versank auch sie oftmals in Gedanken und schien dann wie aus einem Traum wieder aufzuwachen.

“Verzeiht wenn ich Euch in euren Gedanken störe, doch sagt mir, seit ihr hier zu Hause oder auf der Durchreise?“ Der Bernsteinfarbene Blick lag neugierig auf dem Fremden, eigentlich war die Frage etwas naiv gewesen. Wenn sein Fell, welches immer noch leicht nach Salz roch immer noch feucht war, so war er sicherlich erst gerade hierrüber geschwommen und das müsste heissen, dass er ebenso wie sie neu war hier. Doch die Frage war der Wölfin schneller über die Lippen gekommen, als das sie die ihre Worte überdacht hatte.

Auch die Weisse setzte sich nun auf die Hinterläufe, ihre Rute wischte über den Boden. “Nennt mich übrigens Ayjana“ zwinkerte sie ihm keck zu ehe sie schwieg und den Schwarzen abwartend musterte. Hoffe, dass sie ihn nicht allzu sehr in seinen Träumereien oder Gedanken störte.

[In der Nähe des Mondscheinsees |Bei Roghir]




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Jellin
Sternenauge


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1 Jahr
Geschlecht
Rüde
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45,83 kg - 68,5 cm

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Jellin ist offline
31.01.2017 01:54

Seit seinem Beitritt hatte Jellin jegliche Interaktion mit dem Rudel auf das Nötigste begrenzt. Beobachten und Lernen sollte zunächst seine oberste Priorität sein.

Von allem, was er über das Rudel bislang in Erfahrung bringen konnte war eines besonders auffällig: Wie sehr es sich von seiner Vorstellung eines Rudels unterschieden. Es war kein direkt "negatives Unterscheiden" nur ein "anders".

Wenn er mit seiner Einschätzung richtig lag, bestand das Rudel allerdings noch nicht besonders lange. Zwar wirkte Skadi sehr stabil in ihrer Rolle als Alpha, die sonstiger Rang-Verteilung hingegen wirkte alles andere als etabliert.
Oder war das einfach wie diese Art von Rudel sich strukturierte?
Immerhin die Namen hatte er soweit drauf.
Die schwarze die sich schon bei ihrer ersten Begegnung gleich sehr weit oben auf Jellins Beobachtungsliste eingetragen hatte, hieß Shiro. Sie und die halbe Gruppe waren abgezogen, und so blieben nur er und Niyol, sowie Skadi und Takata zurück. Von seinem Platz aus beobachtete er, wie die Letzteren beiden ein Gespräch begonnen.

Obwohl er sich kaum bewegt hatte, schien das genug um Niyols Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Etwas verwundert musterte Jellin den anderen Rüden. Es war der Dunkelgraue, dem er schon im Sumpf begegnet war.
Auch er stand auf Jellins Liste recht weit oben.

"Anstellen?"

erwiderte Jellin zögerlich, eine Falle erwartend.
"Anstellen" hatte einen so negativen Beiklang, der bei Jellin alle Alarmglocken aktivierte. Zudem es sich um Niyol handelte. Von dem wenigem, was er über diesen Wolf wusste, war es seine Undurchschaubarkeit. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte er ihn als gefährlich eingestuft. Alles was er sagte, so schien es Jellin, hielt zwei Aussagen.
Die Offensichtliche und eine zwischen den Zeilen Verborgene.
Schnell überdachte Jellin noch einmal, was er gesagt hatte, suchte nach möglichen Fallen.
Überinterpretierte er hier? Oder war es tatsächlich die Absicht des anderen ihn zu testen? Was zu testen?

Unsicher, ob der Rüde ein Spiel im Sinn hatte oder lediglich seine Worte unglücklich - oder ungewöhnlich - gewählt hatte, entschied Jellin sich der Gefahr eines Tricks vorzubeugen und den Spieß umzudrehen.

"Skadi hat gesagt, ich soll von euch lernen. Dann sag mir, wie seid ihr hergekommen?"

Bedenkend, dass diese Überlegung ausschlaggebend seine Entscheidung beeinflusst hatte, dem Rudel beizutreten, bot es sich an diese Frage gleich aus dem Weg zu schaffen. Sollte er mit der Antwort unzufrieden sein, war es besser, sich dies direkt zu erfahren und sich auf den Weg zu machen, anstatt noch mehr Zeit zu verschwenden.

[Bei Niyol]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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KuroShiro
Kämpferherz


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4 Jahre
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KuroShiro ist offline
31.01.2017 21:23

Plötzlich ging alles ganz schnell. Kaum dass Marrok die Wahrheit, die sie gar nicht hatte erfahren wollen, ausgesprochen hatte, stürmte Pilgrim aus heiterem Himmel herum - warum, das wusste wohl nur er selbst und ehe Shiro sich versah, stolperte er geradewegs in den verwesenden Kadaver des Artgenossen. Eine Krähe flatterte empört krächzend auf.
Shiro durchlief ein Schaudern.

Zita war die erste, die sich aus der Schockstarre lösen konnte und Pilgrim von dem unglücklichen Ort wegmanövrierte. Ihren Vorschlag nahm Shiro nur zu gern an.
Sie nickte nur knapp.
Weg von hier - das klang gut. Ohne zu zögern trabte sie voran, den Weg zurück, den sie gekommen waren. Ihr Herz stolperte unnatürlich und ihre Läufe zitterten. Der klebrige Geruch des Todes haftete an Pilgrim und begleitete sie. Machte Shiro nervös und fahrig.
Sie ließ sich wieder ein Stück zurückfallen, bis sie gleichauf mit Zita war.
"Er muss baden.", sagte sie leise und warf einen eindringlichen Blick auf Pilgrim.

Aber da war noch etwas... etwas störte sie. Wie lange mochte der Wolf dort gelegen haben? Es sah keinesfalls so aus, als wäre er erst vor wenigen Tagen dort verendet.
Hatte es hier ein Rudel gegeben? Gab es dieses Rudel vielleicht noch immer...?
"Haben sie den Leichnam beschützt?", murmelte sie nachdenklich.
Wie sonst kam es, dass sich kein Aasfresser, ja nicht einmal Maden, an dem toten Körper gütlich getan hatten? Als hätte die Natur ihn nicht gewollt...
Ein neuerlicher Schauer durchrieselte Shiro.
"Erzählen wir es den anderen?", fragte sie dann.
Es würde Unsicherheit und Unruhe auslösen. Dei Frage war bloß, ob diese Unruhe begründet war.

[Zita, Marrok, Pilgrim / Käferwald]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Skadi
The Tempest


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Skadi ist offline
04.02.2017 23:03

Stumm lauschte sie dem mühsam vorgebrachten Bericht der Weißen und versuchte sie nicht zu verurteilen, ehe sie nicht die ganze Geschichte kannte. Man sah ihr an, dass sie sich schwer tat mit diesem Geständnis, und doch wirkte sie am Ende beinahe erleichtert darüber, dass es endlich heraus war. Im Grunde gab sie ihr wenig Anlass, daran zu zweifeln. Sie konnte sich ohne Weiteres vorstellen, wie das schwarze Ungeheuer oben auf der Klippe thronte, halbtot und trotzdem noch darauf bedacht, dem Rudel am Ende noch eins reinzuwürgen. Vermutlich war er mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lefzen gestorben. Sie unterdrückte den Schauer, der ihr über den Rücken laufen wollte, und musterte Takata dann einige Herzschläge lang schweigend, ehe sie die Stille wieder durchbrach.

„Vielleicht sind wir Shiro am Ende doch noch eine Entschuldigung schuldig“, murmelte sie schließlich. „Warum hast du nichts gesagt? Warum all diese Geheimniskrämerei?“

Das war für sie noch immer das größte Rätsel. Damit hatte sich nicht nur das Rudel unnötige Sorgen um Tihars Verbleib gemacht, nein, letztendlich hatte sich auch Takata angreifbar gemacht. Aber wozu das alles? Was für einen Grund konnte es geben, ihnen das alles zu verschweigen, ja, es gar abzustreiten und sich lieber Shiros Verdächtigungen auszusetzen? Es machte einfach keinen Sinn. Mehr als alles andere wurmte sie aber, dass ihr diese Anschuldigungen so unbegründet und hanebüchen vorgekommen waren, dass sie sie schlicht und ergreifend nicht ernst genommen hatte. Stattdessen war sie davon ausgegangen, dass Shiro und Takata sich einfach nicht grün waren. Und jetzt war plötzlich doch etwas dran an diesem ganzen Unsinn…


[Beerenwald | Takata]

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Roghir
Courageous Fighter


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Roghir ist offline
06.02.2017 21:25

Roghir neigte sein Haupt und blickte mit seinen gelben Augen an seinem nassen Fell hinunter. Kräftig schüttelte er seinen ganzen Körper noch einmal, um dieser unangenehme Nässe wenigsten halbwegs Herr zu werden. Sich über seine Lefzen leckend, sah er wieder Neugierig zu der weißen Fähe hinüber. Die weiße Schönheit hatte wohl beschlossen, sich ihm weiter zu nähern und zwischen den Bäumen herauszutreten. Abwartend blieb der schwarze Rüde an Ort und Stelle. Seine Ohren stellten sich auf, als er ihre sanfte, dennoch ausdrucksstarke Stimme den Weg zu seinem Gehör fand.

Roghir drückte fragend die Nische über sein rechtem Auge zusammen, als er das leichte Grinsen der weißen Fähe wahrnehmen konnte. Nun würde es ihn doch interessieren, weshalb er seinem Gegenüber dazu brachte, ein Grinsen auf den Lefzen zu zaubern. Aber zunächst zu anderen, wichtigeren Dingen, die ihn in Gedanken mehr beschäftigten als das Verhalten der Fähe.
Erneut hob er seine Ohren an, um der weiblichen Stimme zu lauschen, die ihn nach seinen Bewegungsgründen fragten, hier zu sein. Der schwarze Rüde neigte sein Haupt, wollte zur einer Antwort ansetzen, als er sah, wie sich die Weiße hinsetzte und sich selbst vorstellte.

Roghir starrte sie ausdruckslos an, doch eines seiner Ohren drehte sich zu seinem Nacken. Ein leicht verwirrter Zug lag um seine gelben Augen. Dieses leicht kecke Verhalten kannte er nicht, war ihm unbekannt und neu. Und er wusste auch nicht, wie er mit dieser Art der Kommunikation umgehen sollte.

“Freut mich, Euch kennenzulernen, Ayjana. Um Eure Frage zu beantworten, ich bin gerade auf diese Insel angekommen, wie Ihr anhand meines nassen Felles sehen könnt. Auf der Suche nach einem Rudel.“, beantwortete Roghir die Frage der Fähe, während er seinen Blick anwandte und nochmals über seine Umgebung gleiten lies.

Ob es hier wirklich ein Rudel geben würde? Der schwarze Rüde bezweifelte es. Es sei denn die Insel war groß genug, es gab hier jede Menge von Wild und keine übermäßigen Fressfeinde, welches dem oder den Rudel/n Schwierigkeiten machen würden.
Er überlegte kurz – wandte sein Blick wieder der Fähe zu, dessen Namen Ayjana war.

“Wisst Ihr, ob es hier ein Rudel gibt? Nach Eurer Frage zu urteilen, weilt Ihr auch noch nicht lange auf diesem Fleck Land zwischen den Meeren.“, fragte Roghir, während er sich seinerseits wieder auf seine Hinterläufe erhob.

Er musste sich bewegen, andererseits würde sein Fell nicht trocknen und zu langes Verweilen an einer Stelle könnte ihre Chancen, ein Rudel zu finden, deutlich sinken lassen. Wobei sich dann noch die Frage stellen sollte; war das Rudel neutral bis gut gesinnt oder doch dem Bösen verfallen?
Roghir drehte sein Haupt, sein Körper folgte ihm. Er stand nun mit dem Rücken zu der weißen Fähe, drehte sein Kopf und sah sie an. Er wollte zu dem See, dessen Geruch ihm der Wind vor ein paar Minuten zugetragen hatte. Abwarten sah er zu Ayjana. Würde sie mitkommen?

[In der Nähe des Mondscheinsees / Bei Ayjana]


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Marrok
-abgegangen-


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Marrok ist offline
12.02.2017 22:50

Fort war die Ruhe; verschlungen von Unglauben und Entsetzen, die sich eisig über sein Herz legten. Marrok begriff nicht, was er da sah. Pilgrim, der naiv und ohne jede Vorsicht voranhuschte, die Gefahr weder roch noch fühlte und schließlich mit den Pfoten in den erschreckend unberührten Kadaver des fremden Wolfes tauchte. Er hatte die Weisen stets in Ehren gehalten. Ihr Wort war Geschichte; ihr Wort war ein Rat, der dem Wolf half, seinen Weg unter den Sternen zu finden; ihre hell leuchtenden Augen am Nachthimmel wachten über die, die mutig ihren Pfad beschritten – doch das hier… Das wollte er einfach nicht begreifen. Marrok ließ die Dinge geschehen, ohne einzuschreiten, ohne daran auch nur zu denken. Er stand da – starr und erschrocken – und erst Zitas zögerliche Bitte ließ ihn langsam verstehen, dass das, was er beobachtet hatte, kein Traum gewesen war. Sein Blick haftete an Pilgrim – gefasster als zuvor, doch starrte er ihn nun regelrecht an. All seine Sinne sagten es ihm: An dem Weisen haftete nun der Tod und den Tod konnte man nicht mit etwas Wasser fortspülen. Dennoch war er dankbar für Shiros Vorschlag. Sie gab ihm eine Möglichkeit, etwas zu tun – eine Beschäftigung, die Gedanken fesseln und seine Fassungslosigkeit für den Moment ersticken würde.

„Zum See“, sagte er leise, denn es war die einzige Möglichkeit, seine Stimme ruhig klingen und seine Gefühle nicht durchdringen zu lassen. Es war Shiro, die den Rückweg einschlug und als sie sich zurückfallen ließ, um mit Zita zu sprechen, setzte sich Marrok wortlos an die Spitze, um die kleine Gruppe in Richtung See zu führen. Er spürte, wie der Schock ihm immer noch in den Gliedern saß und mühte sich, nicht zurückzublicken, nicht in Pilgrims Richtung zu sehen, sondern sich ganz auf die Führung der Gruppe zu konzentrieren. Er wollte sich nicht eingestehen, dass ihm die Anwesenheit des Weisen nun Unbehagen bereitete, wollte nicht wahrhaben, dass seine Sinne immer noch „Gefahr“ schrien, obwohl der Gestank des Todes ihm so deutlich in der Nase juckte.

Er musste nicht nachdenken, als Shiro ihre Frage stellte. Sein Gefühl hatte ihn selten betrogen – es hatte ihn alleine in fremden Wäldern überleben lassen. Das hier war kein unbedeutender Zwischenfall, so viel stand für ihn fest. Jemand musste davon erfahren und er wusste sehr genau, wem er – wem sie alle – diese Nachricht schuldig waren.

„Skadi muss es erfahren“, antwortete er deshalb. „Überlassen wir es ihr, wie viel die anderen wissen sollen.“

Die Nachricht im Rudel zu verbreiten, mochte eine zweifelhafte Idee sein. Im schlimmsten Fall würde man Pilgrim – vielleicht auch sie alle – davonjagen. Er vermochte kaum zu sagen, ob es Bitterkeit war, die seinem Herz einen Stich versetzte, oder die Angst, erneut ein Ausgestoßener zu sein. Niemand hier kannte seine Geschichte, er hatte bewusst darüber geschwiegen. Möglicherweise hatte sein Schweigen an dem Schicksal, zu dem er verdammt war, nichts geändert. Er schluckte die Gedanken hinunter und ging weiter.


[Zita, Shiro, Pilgrim | Käferwald; auf dem Weg zur Spiegellake]

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
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70cm und 52kg

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Dabei seit: 28.04.2010
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Takata ist offline
13.02.2017 18:11

Dass die neue Alpha sich nicht gerade darüber freuen würde, dass sie die Unwahrheit von sich gegeben hatte, war ihr bewusst gewesen. Sie blieb auch verhältnismäßig ruhig und gelassen .. nein, eigentlich nicht verhältnismäßig, sondern eben so, wie sie die Sandfarbene eingeschätzt hatte. Das machte es natürlich nicht besser, denn inzwischen schalt sie sich selbst am schlimmsten für das, was in der Vergangenheit schiefgelaufen war. Und doch wagte sie nicht, es deutlich zu äußern … es tat zu sehr weh. Ein weiteres Mal seufzend, den Blick am Boden hängend, ließ sie über sich ergehen, was geschah und wälzte die Gedanken und Sorgen durch ihren Kopf. Sich bei Shiro entschuldigen? Wofür? Shiro hatte sich auf die Seite Zitas geschlagen ohne zu fragen. Sie hatte doch den wenigsten Schimmer und war vielleicht noch blauäugiger an Tihar herangetreten, als sie es schon getan hatte. Fast schon wieder ein müdes Lächeln wert. Die Weiße sah für einen kurzen Moment ernst zu Skadi auf und gab Antwort.

„Nein, nicht Shiro. Shiro hat es nicht mehr verdient als all die anderen. Das Rudel … hat sie verdient.“

Sie sah ein, dass sie diese Offenbarung über das Ableben Tihars, das die ganze Zeit in ihrem Kopf gehaftet hatte, dem Rudel gegenüber äußern musste. Sie hatten die Wahrheit mehr als verdient. Und doch war da etwas, das sie zurückzuhalten versuchte. Der Grund dafür war rasch gefunden. Takata hob den Kopf und ergänzte mit einem leichten Lächeln, dass der Tragik selbst entsprang.

„Es wird wohl ihr größter Triumph …“

Und das war im Grunde genommen auch schon die Antwort auf ihre Frage. Ein „Ich-weiß-es-selber-nicht“ vorzuschieben wäre erneut gelogen. Takata nahm sich vor, Skadi wie eine Vertrauensperson zu behandeln, denn ihr blieb nun nichts anderes mehr übrig. Abgesehen davon war sie vielleicht die Einzige, der sie zutraute, mit derlei Hintergrundwissen umgehen zu können. Sie erhoffte sich von ihr, dass sie sie nicht vorführen, sondern ihr die Chance geben würde, sich zu rehabilitieren … sofern das überhaupt möglich war. In den Augen der Anderen würde sie sicher immer die Beschwörerin des leibhaftigen Dämons bleiben, ganz gleich, wie viel Gutes sie nun tat …

(im Beerenwald, bei Skadi)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 358

Niyol ist offline
14.02.2017 22:30

Jellins Nachfrage zusammen mit dem leicht misstrauischen Blick ließen Niyol mit einem leisen Seufzen die Augen verdrehen. Was hatte der Kleine denn nun wieder für Gedanken? Wenn er wieder erwartete, dass so langsam mal ein Kampf von Nöten wäre, so würde er ihn wohl erneut enttäuschen müssen. Auch sonst, Niyol verstand keineswegs, wieso man ihn misstrauisch angucken sollte. Mittlerweile war er schließlich so ein langweilig zahmer Geselle geworden.
~Ja also in dem Sinne... eigentlich könnte man das ja auch einmal als Aufforderung sehen, diese langweiligen Erwachsenenmanieren wieder etwas ab zu streifen...~
Automatisch kribbelten seine Pfoten und ein Grinsen wurde diebisch. Der Sturm verrückter Pläne brach zwar nicht so schnell hervor wie früher, aber Stück für Stück schlichen sich immer mehr interessante Gedanken und Pläne in seinen Kopf.
Pläne, die durch Jelllins langweilige Frage, allerdings jäh unterbrochen wurden. Ungläubig sah er den jungen Rüden an. War sein Wunsch wirklich, den Tag mit einer Märchenstunde über die Vergangenheit zu vergeuden? Die Jugend wurde wirklich immer öder. Seufzend ließ er sich auf sein Hinterteil sinken.

"Willst du nicht lieber wen anders zu diesen Jammergeschichten befragen? Die Vergangenheit tot zu quasseln zählt nicht unbedingt zu den Dingen, die ich als lebensbereichernd empfinde."

Einen skeptischen Ausdruck im Gesicht, legte er während seiner Worte den Kopf schief. Dort blieb er für einen Moment, bevor er sich wieder grade aufrichtete und sich erneut ein winziges Grinsen in sein Gesicht schlich.

"Pläne für die Gegenwart schmieden ist viel amüsanter und meiner Meinung nach definitiv effektiver."

Automatisch wischte er nun mit seiner Rute den Dreck am Boden hin und her, versuchte allerdings auch teilweise mit einem Ohr auf zu schnappen, was Takata und Skadi plauderten.
Ob er Jellin davon abbringen konnte, sich weiterhin zu einem so langweiligen Wolf zu entwickeln?
~Ach wie schön wäre es mein liebes Muffelchen jetzt hier zu haben, der hätte bestimmt schon irgendetwas lustiges vollbracht.~

( Jellin | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

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Ayjana ist offline
15.02.2017 11:44

War das Verwirrung in den Zügen des Schwarzen Fremden die Ayjana erkennen konnte? Kurz huschte ein fragender Zug über das Gesicht der Weissen Fähe, vielleicht hatte sie etwas falsch gemacht?! Sie seufzte innerlich auf, immer diese Selbstzweifel, so waren ihre Eltern nie gewesen, von wem sie diesen seltsamen Zug hatte wusste sie nicht zu beurteilen, war ja eigentlich auch überhaupt nicht von Bedeutung, er gehörte halt zum Wesen der Wölfin. Obwohl Jana eine feinfühlige Fähe war, welche die Stimmung ihrer Artgenossen relativ schnell erfassen konnte, so fiel es ihr bei dem schwarzen Rüden schwer ihn einzuschätzen, er schien so distanziert… ausdruckslos. Kein Wunder Jänchen, du kennst ihn ja noch nichteinmal, weisst weder seinen Namen, noch kennst du seine Beweggründe hier zu sein! ihre Gedanken veranlassten Ayjana dazu sachte mit dem Kopf zu nicken, stimmte eigentlich was ihr Unterbewusstsein ihr zu vermitteln versuchte! Vielleicht wollte der Schwarze ja wirklich alleine sein…

Die Stimme des Schwarzen holte die weisse Fähe wieder in die Gegenwart zurück und kurz schämte sie sich, hatte sie dem Rüden keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt, doch dies war ihr nicht anzumerken, nur innerlich rügte sie sich kurz für die Unachtsamkeit. Sie lächelte sanft als sie seine Worte aufnahm, ja wahrlich sie hätte dank dem nassen Fell selber überlegen können, dass er noch nicht lange hier war. Immerhin schien er doch nicht abgeneigt sich zu unterhalten. Den Namen aber schien er dennoch nicht preisgeben zu wollen, nun den sollte es so sein. Auf der Suche nach einem Rudel. Ayjana neigte leicht den Kopf, also wusste er nicht mehr als sie, erstmal aber war sie sicherlich auch froh, dass sie nicht einfach in sein Revier reingestolpert war ohne anzuklopfen.

Der Rüde hatte abermals die Stimme erhoben und entgegen der Art von Ayjana hatte er durch ihre Frage bereits entschieden, dass sie wohl auch noch nicht lange hier verweilte. Jana schüttelte verneinend den Kopf auf seine Frage. “Da habt ihr Recht, ich bin erst seit einigen Tagen auf dieser Insel und nun ja, weit gekommen bin ich noch nicht…“ Sie grinste den Schwarzen etwas verlegen an und zwinkerte ihm munter zu ehe sie fortfuhr. “…es zog mich bisher noch nicht weiter als bis zu diesem wunderschönen See der hier ganz in der Nähe ist. Auch Artgenossen habe ich in den letzten Tagen weder gesehen, gehört noch gerochen. Ihr seid der erste den ich hier nun antreffe. Deswegen kann ich leider nicht beurteilen ob es hier ein Rudel gibt oder nicht.“ Die Augen der Wölfin blitzen freundlich, sie war erfreut endlich wieder auf einen Artgenossen gestossen zu sein. Und natürlich drängte es sie, auch ihres Überlebenswillens zu liebe sich jemanden anzuschliessen, der stärker und geschickter war als sie.

Deswegen zuckte sie leicht zusammen als sich der Schwarze erhob und einige Schritte tat, sie wollte nicht alleine bleiben und ehe sie in Gedanken und Streit mit sich selber versinken konnte was sie denn nun tun sollte hatte der Schwarze seinen Kopf umgedreht und blickte sie abwartend an. Freudig erhob sich Jana. Sie konnte nicht anders, es war eben einfach Jana… Leichtfüssig und fast ein bisschen wie ein Reh hüpfend folgte sie dem Schwarzen. Sie nahm seine Einladung dankend an und würde sich hüten seinen Rockzipfel loszulassen. Der Schwarze schien von einer Energie nach einem „Vorwärts“ getrieben zu werden, die Energie die Ayjana bisher gefehlt hatte und die sich nun auch auf die Weisse übertrug.

[Auf dem Weg zum Mondscheinsee mit Roghir]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

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Dabei seit: 08.01.2017
Beiträge: 273

Aarinath ist offline
17.02.2017 19:05

Der fremde Rüde machte auf Aarinath den Eindruck eines ungestümen Welpen – doch aussehen wie einer tat dieser alle Male nicht mehr. Der Weißpelz hielt die Rute weiterhin schüchtern gesenkt und blickte seinem Gegenüber mit inzwischen eher skeptischen Blicken an. Würde man aus dem auch mal etwas Nützliches herausbekommen? Er verfiel wie ein kleiner Welpe, mit dem man gerade hatte schimpfen müssen, in unkoordinierte Stotterlaute und erntete dabei kein Stück Mitleid von der Fähe. Sie war hierhergekommen, da sie noch Hoffnungen gehabt hatte, endlich Ruma wiederzusehen – und nun so etwas!

„Ja … schon gut“, sprach die Weiße dem Fremden etwas beiläufig zu, da sie nur wenige Hoffnungen hatte, seinen Grips auf Trab zu bringen. Sie hob ihren Kopf ein wenig und bekam langsam das Gefühl, ungeduldig zu werden. Erst war er ihr so unverschämt nah gekommen und nun legte er ein Verhalten wie ein kleines unerfahrenes Knäuel an den Tag! In Aarinath hatte schon immer diese impulsive Flamme geglüht, die er aber besser nicht zu einem Feuersturm auflodern lassen sollte. Wer sie auf eine so dumme Art und Weise verärgerte, würde etwas erleben können!

„Ich habe dir eine Frage gestellt“, begann Aarinath mit einer ungewohnt matten Stimme zu sprechen. Der Rüde berichtete von weiterem Unfug, der eigentlich gar keinen Sinn ergab und endete dann auch noch mit einer offensichtlichen Lüge! Hatte er etwa vor, sie in eine Falle zu locken oder was versuchte er da gerade eben? Wobei sich das Rotauge viel eher die Frage stellen sollte, ob der Rüde dort vor ihr überhaupt in der Lage war, auf wahrhaft schändliche Taten zu kommen. Aarinath biss die Zähne fest aufeinander und ihre Mine verhärtete sich etwas, als sie den Blick des ungewöhnlichen Artgenossen aufnahm. Er hatte sie so sehr verstimmt, dass diese unsittliche Berührung ihr beinahe schon egal geworden war und sie jetzt lediglich klare Worte verlangen würde!

Was ist das bloß für einer und was treibt er hier? Ich konnte bis jetzt noch keine weitere Fährte ausfindig machen, aber irgendwie kann ich ihm das nicht glauben, dass es hier kein Rudel geben sollte. Er verstrickt sich in wirklich komische Wiedersprüche – hält er mich für tatsächlich so dumm, dass ich da mitspiele?

Der Kehle der Wölfin entging ein leises genervtes Grollen. „Sprich die Wahrheit – oder hast du etwas zu verbergen?“ Jetzt machte sie einen entschlossenen Schritt auf ihn zu und versuchte ihn mit ihrer Größe einzuschüchtern, indem sie außerdem ihre buschige Rute aufstellte. „Du möchtest mich doch nicht etwa verärgern, oder?“ Sie bot ihm einen kleinen Vorgeschmack von dem, was ihn erwarten würde, wenn er sich weiterhin so schrecklich dumm anstellte – ihre blanken weißen und vor allem spitzen Reißzähne. Zwar würde die Weiße nicht so weit gehen wollen, auf der anderen Seite ging es ihr hierbei um Ruma und da verstand sie gar keinen Spaß! Wenn dieser Rüde tatsächlich noch im Herzen ein kleiner tollpatschiger Welpe sein würde, so würde er sich der Arktischen Wölfin vor Angst besser fügen. Sie musste sich bloß eingestehen, dass sie wirklich keine Ahnung hatte, was sie als nächstes tun würde, wenn er wieder nur Unsinn ausspuckte.

[ Avon | Kristallsee ]


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Avon
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Avon ist offline
19.02.2017 16:07

Erwartungsfroh stand er da und ließ seine Zähne brillieren, als versuchte er allein damit von seiner Person zu überzeugen. In seinen einbahnstraßenartigen Gehirnwindungen malte er sich aus, wie sie das Rudel einfach Rudel sein ließen und sich selbstständig machten. Noch war es vielleicht nicht zu spät einen Teil dieses schönen Fleckchens für sich zu beanspruchen und dort für sich zu sorgen. Es war ein Traum, der sich in vielen Farben widerspiegelte. Apropos. Der Weißen wurde es gerade zu bunt und ihr harscher Tonfall riss ihn ruckartig aus seinen lieblichen Träumchen. Frage? Wus? Der Timberwolf spulte noch einmal zurück und versuchte eben zu rekonstruieren, welche Frage das gewesen war. Wie machst du das nur mit dem seidenen Glanz in deinem flufffigen Pelz? Nein. Das war's wohl nicht. Schimmern deine Augen so oder sind es Diamanten in deinem Kopf? Sackgasse. Gibt es hier irgendwo ein Rudel? Schon eher. Schluck. Das Rudel … ja, das Rudel … Er zog die Lefzen zu einem entschuldigenden Grinsen breit, dass er sich sorgen musste, sie könnten reißen. Und dann war da noch dieses fiese Wörtchen Wahrheit, das ihm schon oft die Nadel in seiner schimmernden Seifenblase gewesen war. Die Wahrheit, Avon, ist, dass dich die Fähen mit dem Arsch nicht angucken. Die Wahrheit ist, dass du Opfer erster grauer Haare an deiner Schnauze bist und noch nicht einmal einen festen Platz in einem Rudel innehast. Die Wahrheit ist, du bist ein Dummkopf. Schluck.

„J-ja nein die Wa-Wahrheit …“

Offenbar war die Weiße heute mit dem falschen Lauf aufgestanden. Sie verfiel in ein unmelodisches Knurren, so dass der Graue den Kopf abschätzend schief legte und sich fragte, ob sie ihm gerade zu drohen gewillt war. Es war nicht so, dass er ihre physischen Kräfte fürchtete, aber gewiss, dass er ihre Sympathie nie hatte verspielen wollen. Oh, wie konnte er das wieder gut machen? Immerhin fragte sie, ob er sie verärgern wollte. Nichts lag ihm ferner als das. Hieß das, er bekam eine zweite Chance?

„Ah … nein?“

Die Frage musste rhetorisch gemeint sein. Der Rüde sah hinter sie, hinter sich und sonst überall hin, um ihrem strengen Blick auszuweichen. Hm. Rudel. Er musste abwägen. Er konnte alles in eine Waagschale werfen und darauf setzen, dass sie seine Pannen und Patzer verzieh, wenn er sie nun zu besagtem Rudel führte und ihn dort nicht bloßstellte. Oder er ging auf Nummer Sicher und spielte den Unwissenden. Vielleicht gab es auch so etwas in der Mitte.

„Eh … ich … weiß nicht genau … ob man … ob man es Rudel nennen kann“, und sie war ja da scheinbar sehr genau. „I- ich hab … Wölfe gesehen … wie dich und mich …“ Er schluckte nochmals. „Aber ich glaube, sie sind erst seit kurzem hier.“ Hoffentlich war sie nicht im Stande ihn so genau zu lesen, dass sie Halbwahrheiten von ganzen Lügen zu unterscheiden vermochte. „A-aber … wo- wollen wir uns nicht erst mal vorstellen? So- sonst tauchen wir da auf … und kennen einander nicht mal?“

Seine Rute pendelte ein Stück. Er hatte neue Hoffnung geschöpft, auch wenn er nicht mehr an einem baldigen Erfolg glaubte, was die eigene Rudelgründung betraf. Er hoffte nur, dass sie nicht immer so war. Die schlechte Laune stand ihrem Gesicht gar nicht.

„Mein Name ist Avonasac. Aber du darfst mich Avon nennen“, verkündete er stolz und mit geschlossenen Augen, immerhin hatte er ihre Frage ja nun beantwortet und durfte daher verlangen, dass sie einander vorstellten, oder nicht?

(Aarinath - am Kristallsee)



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Skadi ist offline
19.02.2017 16:20

Die Sandfarbene schwieg und versuchte die neue, aber nicht ganz überraschende Information zu verarbeiten. Tatsächlich war Takatas Schweigen für sie nach wie vor das größte Rätsel. All das hatte sie auf sich genommen, um was zu bewahren? Tihars Würde? Sein Andenken? Was hatte die Weiße nur in ihm gesehen, dass sie ihn selbst nach seinem Tod schützen wollte? Nach einer längeren Pause seufzte sie schließlich. Es machte keinen Sinn, sich noch länger den Kopf über Takatas Beweggründe zu zerbrechen. Sie hatte eingesehen, dass sie nicht länger schweigen konnte und wollte dem Rudel berichten, das reichte der Alpha fürs erste. Mehr konnte sie ohnehin nicht tun, als die Anderen einzuweihen. Es war ein Anfang. Nur eines musste sie noch wissen, etwas, das mßgeblich darüber entscheiden würde, wie sie fortan mit Takata umgehen würde. Denn Shiro hatte nicht nur über den Verbleib des Schwarzen spekuliert, sie hatte auch noch etwas ganz Anderes vermutet. Etwas, das auch Skadi ihr nicht verzeihen könnte, sollte sie Teyjen die ganze Zeit über im Dunkeln getappt haben lassen. Teyjen, der versuchte, den Verlust tapfer zu ertragen, sich insgeheim aber schier die Augen nach seinem großen Bruder ausheulte.

„Und Kyeven?“, wollte sie schließlich wissen. Ihre Stimme klang rau, als sie seinen Namen aussprach. „Über seinen Verbleib weißt du nichts?“

Sie musste sichergehen, ehe sie das Rudel damit konfrontieren konnten.


[Beerenwald | Takata]

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Zita
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Zita ist offline
20.02.2017 11:09

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~



Zita war noch immer nicht wieder gänzlich aus ihrer Schockstarre erwacht, setzte nur wie betäubt einen Schritt vor den Anderen, ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten doch dumpf und blind ins Leere.

Was war hier gerade geschehen?

Sie versuchte wieder zu sich zu kommen doch erneut war da dieses Gefühl, diese Ahnung… Diese nagende Gewissheit… Und… Enttäuschung. Ja, Zita hatte zu hoffen gewagt und doch war das aufkeimende Gefühl von Hoffnung und des Durchatmens wieder von der Panik erdrückt worden die sie nun alle befallen hatte. Die Fähe spürte, wie ihr eiskalt wurde, wie ihr unsichtbare Schauer von Kopf bis in die Rutenspitze liefen und sie zittern ließen.
Sie wagte es nicht Pilgrim anzusehen, wagte nicht sich über das Gedanken zu machen was gerade geschehen war, was noch kommen würde…

Dumpf und wie weit weit weg, spürte sie Shiros Anwesenheit neben sich während sie an Pilgrims Seite vorankroch. Ja „kroch“ – das war das richtige Wort. Plötzlich war alles wieder bedrohlich und unecht, plötzlich fühlte sie sich wie vertauscht… Alt, gebrochen…

Erst Shiros Worte drangen bis zu ihrem Selbst. Lange konnte Zita darauf nicht antworten und sie schwieg solange das Shiro schon glauben musste Zita habe sie nicht gehört als sie (Zita) ein kraftloses Nicken zustande brachte. Ihr Blick fiel auf Pilgrim der ungewöhnlich aufgeweckt und fast grazil und flink neben den Wölfinnen hertrabte. Zita schluckte und befürchtete fast mit jedem von Pilgrims Schritten, würde die Erde die er berührte, aufflammen um dann abzusterben und verdorren. Ja fast kam es Zita unwirklich vor, dass genau dies nicht geschah. Schließlich war Pilgrim nun gezeichnet – Gezeichnet von Tod, Verfall und Verwesung. Zitas Gedanken rasten in ihrem Kopf und sie konnte nichts gegen das Bild tun, dass sich vor ihr materialisierte. Pilgrim war doch schon immer, seit sie den Rüden kennen gelernt hatte, eher Tod als Lebendig gewesen, doch nun haftete auch noch der Geruch des Todes an ihm und Zita hatte Angst vor dem was es bedeuten konnte. Pilgrim war alt und doch… sie hatte immer gehofft ihn irgendwie durchzubringen und sie hatte es geschafft, bis hier her. Sie hatte Pilgrim vor dem Schwarzen Monster beschützt, ihn durch die Schneewüste des Todes gebracht, bis hier her und nun haftete dieser Geruch nach Verwesung an ihm – wie ein Omen – eine Vorahnung…

Pilgrim war so blind in den Toten Wolf gestolpert… Wie hatte er diesen Geruch denn nicht bemerken können? War er denn schon so abgestumpft gegen die Realität? Doch warum hatte er dann diese Krähe bemerkt? Ja sie sogar fangen wollen?

Zita wusste sowenig über den Alten neben sich und die Sorge über das was geschehen würde, wenn man es Skadi und dem Rudel sagen würde… Doch auf der anderen Seite, es war ein Unfall gewesen und keiner von Ihnen hatte den Alten absichtlich in den Kadaver gestoßen. Sie war nur froh, dass Pilgrim wohl wirklich nicht gemerkt zu haben schien, was da an seinen Läufen haftete… Die Vorstellung wenn er versucht hätte sich die… Masse es Todes irgendwie abzulecken…

Shiros Überlegungen bereiteten Zita Bauchschmerzen und sie versuchte sich abzulenken und auf Marrok, der vorangegangen war, zu konzentrieren.

Sie wusste, das es nicht unüblich war, einen toten Artgenossen zu bewachen und Totenwache zu leisten, doch egal wie sehr man den Toten geliebt hatte die Natur ließ sich so nicht aufhalten, egal wie sehr man es auch versuchte. Ein Wolf starb nunmal irgendwann und er verweste, ging ein in den Ewigen Kreislauf von Tod und Geburt, man würde früher oder später zu einem Teil der Natur werden und die Seele würde zu den Sternen aufsteigen und weiterleben. Zumindest war es das was Zita glaubte. Bilder von Ryu ihrem Bruder tauchten vor ihr auf, doch Zita schob sie weit von sich weg. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wie wohl auch ihr geliebter Bruder nach einer Weile ausgesehen hatte…

Nach einer Ewigkeit so schien es Zita, erreichte die kleine Truppe den See. Ein wenig entfernt am Ufer blieb sie stehen.
Alles wirkte so friedlich…

Sie trat an das Ufer heran wo das Wasser sanft um ihre Pfoten spielte. Unsicher trat sie ein wenig weiter in das kühle nass, ehe sie sich nach Pilgrim umsah.

Pilgrim wedelte erfreut mit der Rute als er sah, dass sie sich an einem See befanden und Zita stand schon im Wasser!

Der Rüde wuffte erfreut und sprang dann erfreut auf Zita zu, übersah jedoch eine Wurzel die aus dem Wasser am Ufer ragte und fiel der Länge nach hin. Das Wasser schwappte über ihm zusammen und schüttelnd kam er kurz darauf wieder auf die Pfoten. Er grinste und fiepste, ehe er verspielt mit den Pfoten erneut ins Wasser patschte.


Zita erschrak als Pilgrim stolperte und ins Wasser fiel, doch war es nicht genau das gewesen was sie alle gewollt hatten? Sie schluckte und sah dann beklommen zu wie der alte Rüde mit dem feuchten Nass spielte. Vielleicht war es besser so, dachte sie sich. Sonst hätte sie nicht so recht gewusst wie sie Pilgrim hätte erklären sollen, dass er sich baden müsste…

Jaaaa Wasser war gut! Wasser war toll!
Pilgrim fiepste und tollte durch das flache Wasser. Unter seinen Pfoten und dem aufgewirbelten Sand flohen einige kleine Fische und sogar ein, zwei rote Schalentiere erblickte der Rüde. Seine Rute wedelte und er machte sich sogleich daran, sein Jagdkönnen unter Beweis zu stellen, sprang mal hierhin mal dorthin und stieß immer wieder mit dem Kopf in das Wasser wo sein Fang schnappend nach den Krebsen suchte.
Wenn er schon nicht diesen Flattervogel erwischt hatte, so wurde er nun dennoch einen dieser Roten Krabbler erwischen! Auja! Das würde er!

"Mausewolf!"
bellte er rau und ein wenig überdreht und sprang dann auf Marrok zu, machte Anstalten den Rüden mit den Läufen anzustuppsen, nur um sich dann kurz vor ihm wieder drehend und wackelnd in das Wasser zu stürzen.


Zita wusste nicht ob sie sich freuen oder ob ihr mulmig zumute sein sollte als sie Pilgrim so sah. Der alte Grauwolf schien wirklich nur für den Moment zu leben, keine Vergangenheit und kein Morgen mehr zu kennen. Sie war dankbar für den aufgewirbelten Schlamm, sodass man nicht sah wie sich die klebrige Masse des toten Wolfes im Wasser verbreitete. Hoffentlich war es richtig was sie hier taten… Hoffentlich…

Die Fähe kam aus dem Wasser und trat an Marrok heran. Es tat gut die Wärme seines Körpers zu spüren und sie kämpfte gegen den Drang an, ihren Kopf auf seine Schulter zu legen. Sie war dankbar für Marroks Anwesenheit und dankbar dafür, dass es Wölfe gab die die Last um Pilgrim mit ihr teilten auch wenn Zita wusste wie egoistisch sich das anhören musste, doch sie war solange alleine für und mit Pilgrim dagewesen, dass sie manchmal das Gefühl hatte einen Welpen ins Leben führen zu müssen, ohne selbst jegliche Erfahrung von Erziehung oder guter Elternschaft zu haben. Es tat gut zu wissen, dass auch Marrok sich um Pilgrim kümmerte. Inwieweit Zita auf Shiro vertrauen konnte, wusste sie noch nicht.
Es tat nur gut nichtmehr alleine zu sein…


[Zita ist bei Pilgrim, Marrok und Shiro am Spiegellake]

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Aarinath ist offline
20.02.2017 21:26

Dieses außerordentlich dumme Grinsen auf den Lefzen des Rüden ließen die Fähe beinahe schon daran zweifeln, dass der sich auch normal verhalten können würde. Sie verdrehte ihre rötlichen Augen mit einer genervten Anspannung und als wollte sie ihm sagen, dass er sich beeilen sollte, etwas Wahrheitgemäßes sowie Brauchbares hervorzubringen. Der Blick Aarinaths hatte sich noch nicht von den Augen ihres Gegenübers gelockert – ganz im Gegenteil! Wenn es so weiter ginge, würde sie ihn schon bald mit ihren Blicken aufspießen! Glaub nur nicht, dass ich dich so leicht davonkommen lasse. Ich habe so eine lange Reise auf mich genommen. Da werde ich doch erwarten können, wieder etwas Positives zu erleben …?

Ein Moment der Stille zog an den zwei ungleichen Artgenossen vorbei, als die weiße Wölfin etwas erleichtert durchatmete. Gut, er gibt sich etwas Mühe, dachte sie und nickte im flüchtig zu, als sich zeitgleich ihre Mimik lockerte. Wahrscheinlich war es nicht genau das, was Aarinath eigentlich erwartet hatte, allerdings würde sie den Rüden nicht mit einem Mal völlig umstimmen können. Außerdem besaß sie das Recht dazu ebenso wenig – er war immerhin ein Fremder!
Das Rotauge entschied sich dazu, dem fremden Rüden eine Chance einzuräumen, um die vorherigen Patzer wieder gutzumachen. Allerdings würde man ihr weiterhin ansehen, dass sie sich etwas verärgert fühlte. Die Worte der Wölfin würden vielleicht etwas strenger klingen und ihre Mimik würde ein wenig verbittert wirken. In diesem Augenblick würde man sie noch relativ einfach umstimmen können.

Für einen kurzen Augenblick schloss sie ihre Augen und nahm dann doch ziemlich elegant Platz. Er erzählte also von Wölfen, die hier vielleicht seit vor kurzem erste lebten. Immerhin gab es hier Artgenossen und so konnte sich die Weiße sicher sein, dass sie hier nicht völlig falsch war. Ruma wiederzufinden schien ihr aber immer noch schier unmöglich, wobei ihr niemand die Hoffnung dafür rauben konnte. Sollten sie tatsächlich noch nicht allzu lange hier sein, könnte sich Ruma dieser Gruppierung angeschlossen haben und letztendlich hier gelandet sein. Vielleicht. Seinen Duft und den eines weiteren Wolfes habe ich hier allerdings noch nicht aufschnappen können. Die weiße Fähe versuchte sich wieder auf den Rüden dort vor sich zu konzentrieren. Er schlug jetzt nämlich vor, dass sie sich vielleicht erst einmal einander vorstellen, was gar nicht so unvernünftig klang.

“Nun gut, Avon, sprach die Fähe und bemerkte dabei ihren eigentlich unnötig strengen Klang. Sie hielt inne und suchte den Blick in die Ferne, um ihren Launen Einhalt zu gebieten. Es war nicht ganz auszuschließen, dass dieser Avon ihr nicht doch weiterhelfen konnte. “Man nennt mich Aarinath. Ich reise nicht gerne alleine und doch komme ich von weit her.“ Ihre Worte klangen ehrlich und freiwillig – sie hatte tatsächlich ihren Starrsinn gegenüber ihres Artgenossen brechen und ihm nachgeben können. “Bist du hier beheimatet oder hast auch du eine lange Reise hinter dich gebracht?“ Bei ihren eigenen Worten spitzte Aarinath ihre Ohren und war schon gespannt, was der Fremde zu berichten hatte. Natürlich hoffte sie dabei innig, dass er das jetzige Niveau aufrechterhalten konnte und nicht abermals in dieses schreckliche stottern und ausweichen verfiel. Zuletzt nahm sie ihren Blick wieder auf.

[ Avon | Kristallsee ]

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KuroShiro ist offline
21.02.2017 22:09

Shiro hätte die Stimmung, die über der kleinen Gruppe hing, mit Worten kaum beschreiben können. Sie, Zita und Marrok gingen schweigsam nebeneinander her, einzig Pilgrim sprang ausgelassen durch das Unterholz. Es war schwer zu sagen, was in den anderen vorging. Shiro für ihren Teil befand den Zufall schlicht für sehr bizarr. Ausgerechnet der alte Pilgrim stolperte in einen toten Wolfskadaver. Das war an Tragik kaum zu überbieten. In den Augen und der Haltung der beiden anderen schien vor allem eines zu liegen - Furcht. Shiro argwöhnte, dass das nicht nur an dem Schreck lag, der ihnen allen - auch ihr selbst - in die Glieder gefahren war. Aber weder mit Zita, noch mit Marrok hatte Shiro sich bisher näher auseinandergesetzt, um diese Gefühlsregung deuten zu können.
Zumindest Zita schien der Wink des Schicksals bewusst zu sein. Und es musste sie ängstigen. Mitleid regte sich in Shiro. Die Ältere hatte Pilgrim zu ihrem Schützling erklärt. Wann und warum, das wusste Shiro nicht, aber das war auch nebensächlich.
Der Vorfall musste Zita schmerzlich daran erinnert haben, dass Pilgrim, wenn er sich auch so verhalten mochte, kein Welpe mehr war - sondern ein sehr alter Wolf, dessen Lebenszenit bald überschritten sein würde.

Shiro hätte gern etwas gesagt, doch wagte sie es nicht. Wer wusste schon, was Pilgrim von der Welt um sich herum noch mitbekam und was nicht? Seit sie diesen Ort hier erreicht hatten, war der Greis aufgeblüht, ein letztes Aufbäumen des verblassenden Lebens in ihm.

Auf Marroks Bemerkung hin nickte sie nur stumm. Ja, Skadi sollte es wissen. Ob der klägliche Rest - Takata, Niyol und Jellin, das ganze erfahren mussten oder nicht, war wohl zweitrangig.

Sie erreichten bald den See. Wie ein kleiner Welpe plantschte Pilgrim darin herum, tollte, tobte und wirkte dabei leicht und unbeschwert.
Shiro seufzte leise, während sie den Alten und Zita am Wasser beobachtete.
"Was meinst du?", fragte sie Marrok gedämpft. Es war das erste Mal, dass sie ihn überhaupt ansprach, so schien es Shiro.
"Ob er alleine war?" Damit meinte sie natürlich nicht Pilgrim, sondern den verendeten Artgenossen.

Die Frage nach der Identität des Toten beschäftigte Shiro. Wer war er? Woher war er gekommen? Wann war er gestorben? Warum?
War er alleine? Und wenn nicht... wo war sein Rudel? Eine innere Unruhe hatte von ihr Besitz ergriffen, es kribbelte sie unter dem dichten Winterpelz. Waren hier noch andere Wölfe? Warum hatten sie sich nicht zu erkennen gegeben?

Oder war es ein einzelner Reisender gewesen, zäh genug, um es bis hierher in diese grüne Oase zu schaffen, um dann kraftlos zu verenden?
Oder... war dieser Ort doch lebensfeindlich?
Zumindest Beute hatte sich bisher noch nicht gezeigt. Nicht einmal ein kleiner, mickeriger Hase...
Wenn es keine Nahrung gab, würden sie hier nicht bleiben können. Nachdenklich runzelte Shiro die Stirn.

Zita hatte sich indes wieder zu Marrok und Shiro gesellt. Mit einem Seitenblick auf die Graue und den großen Braunen, die eine erschöpft und ausgelaugt, der andere mit düsterem Blick, nah beieinander doch ohne sich zu berühren, runzelte Shiro erneut die Stirn. Wieder einmal fiel ihr auf, wie wenig sie von den Wölfen um sich herum, von deren Gutdünken möglicherweise ihr Leben abhing, doch wusste. Sie wusste rein gar nichts über Zita und Marrok. Warum Zita Pilgrim beschützte. Woher sie und Marrok sich kannten. Was zwischen ihr und Takata stand. Nichts.

Und wenn sie es sich recht überlegte, auch von der anderen Hälfte, Takata, Skadi, Niyol und letztlich dem Neuankömmling Jellin, wusste Shiro kaum mehr als den Namen.

"Ich suche Skadi. Lasst euch Zeit.", sagte sie etwas lauter, während sie sich kraftvoll erhob. Plötzlich fühlte sie sich fehl am Platze, eine Fremde unter Freunden, die einander lange nicht gesehen und sich viel zu erzählen hatten.

Sie trabte los, nicht weiter darauf achtend, ob die anderen ihr folgten, oder nicht.

[bei Zita, Marrok und Pilgrim, Spiegellake]




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Jellin
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Jellin ist offline
22.02.2017 20:37

Wenn Jellin Niyols Gedanken lesen könnte, hätte er ihm vermutlich recht gegeben. Er war in der Tat langweilig geworden.
Inzwischen konnte er selbst nicht mehr sagen, wann "Effizienz" "Spaß" von Platz 1 der Prioritätenliste verdrängt hatte.
Vielleicht hatte sich dieser Zustand in seiner Zeit in Isolation eingestellt, vielleicht war es schon immer Part seines Charakters gewesen.
Letztenendes jedenfalls hatte er aufgehört, darüber nachzudenken.

Jellin trat auf Niyol zu, als dieser sich hinsetzte. Das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, gab Jellin allem Grund zur Vorsicht. Was spielte sich im Kopf seines Gegenüber wohl grade ab?
Als er neben Niyol stehen blieb, glich seine Haltung der eines Fechters, der sich zwar außerhalb der Reichweite seines Gegners wähnt, jedoch immer auf einen Ausfallschritt vorbereitet blieb.

Hatte er mit einer Antwort gerechnet? Eigentlich doch nicht. Es wäre ja auch zu einfach gewesen.
Der Rüde wich seiner Frage gallantlos aus und, obwohl er nicht deutlich dagegen aussprach sie zu beantworten, entschied Jellin die Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen.
Er würde seine Erklärung noch bekommen, von wem auch immer.

Unsicher, wie er die Haltung des anderen zu deuten hatte, versuchte er das ganze vorsichtig zu spielen.

"Und was hast du im Sinn?"

schob er den Zugzwang wieder zu Niyol zurück. Solange er nicht wusste, was er aus der Frage machen sollte, hatte er nicht vor sich aufs Eis hinauszubegeben und eine Antwort zu riskieren.

Er schielte wieder zu Skadi und Takata hinüber, an deren Gespräch Niyol ebenfalls Interesse zu haben schien. Erneut wallten Zweifel an der Führungsstruktur des Rudels in ihm auf.

[Niyol, Lager]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Roghir
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Roghir ist offline
23.02.2017 22:39

Roghir sah die weiße Fähe hinter ihm erwartungsvoll an. Sein Ohren drehten sich in ihre Richtung, aufgestellt und horchend. Irgendwo tief in seinem Innersten hatte er die Antwort von Ayjana bereits erwartet. Dass sie ebenfalls auf der Suche nach einem Rudel und noch keinem Rudel, welches auf diesem Land weilte, begegnet war. Er hatte es jedoch nur geahnt, ob sich seine Behauptung bewahrheiten würde, darauf hatte er keinen Einfluss bzw. konnte es nicht wissen. Und wieder waren es diese kleinen Handlungen der weißen Wölfin, die ihn fragend die Stirn runzeln lassen. Sein linkes Ohr legte sich an den Nacken, der leicht verwirrte Zug um seine Augen kam zurück. Seine Körperhaltung spannte sich kurze Zeit an. Er wusste einfach nicht, wie er mit dem Zwinkern und dem Grinsen von Ayjana umgehen sollte. Auf der einen Seite keimte Ärger in ihm auf – vielleicht nahm er es zu persönlich – und auf der anderen Seite, wollte er wissen, was das zu bedeuten hatte. Sicher, er kannte diese Gesten – hatte er es doch schon so viele Male bei seinen Geschwistern gesehen. Doch bei einer ihm unbekannten Fremden sah die Sache für ihn schon anders aus. Doch, es sollte nicht zu seinen obersten Prioritäten gehören, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Vielleicht ein anderes Mal, zu einem späteren Zeitpunkt. Der schwarze Rüde sah, wie sich die Weiße erhob und sich offenbar riesig freute. Roghir drehte sein Haupt herum und schritt los, die Ohren aufmerksam, sowie wachsam gedreht. Er spürte, wie Ayjana ihm folgte. Nicht so ruhig wie er, eher wie ein verspielter, kleiner Welpe, der zum ersten Mal einen Käfer zur Gesicht bekommen hatte und es aufgeregt seiner Mutter erzählen wollte.

Er sah zu ihr, runzelte erneut die Stirn, jedoch konnte er es nicht verhindern, dass sich ein kleines, schmunzelndes Lächeln auf seinen Lefzen absetzte. Sie erinnerte ihn an seinen jüngeren Bruder – Whindrin – welches ebenso unbeschwert und ganz in seiner unschuldigen Natur durchs Leben ging. Er hatte ihn und seine Schwester öfters zum Lachen gebracht, schlichtete durch seine bloße Anwesenheit Streit zwischen den ihnen beiden und es brauchte nicht viele Worte, um die Gefühle des anderen zu verstehen. Roghir war dankbar, dass er mit seinen beiden Geschwistern aufwachsen durfte. Trotzt dieser harten Bedingungen seines Heimatlandes.

“Roghir.“, sagte der schwarze Rüde, während er seine Hinterläufe anspannte, um auf einem bemoosten Baumstamm hinaufzuspringen und mit den Vorderläufen wieder auf den Erdboden zu landen. Er sah zu Ayjana. “Roghir ist mein Name.“

Roghir hob eines seiner Vorderpfoten, um über einen dünnen Zweig zu steigen, hob die schwarze Schnauze in die Luft. Seine Ohren drehten sich aufmerksam. Der Wind wehte ihm etwas entgegen.
Seine Mundwinkel hoben sich, seine gelben Augen richteten sich gerade aus, seine Muskeln spannten sich unter seinem nassem Fell an. Einem Nicken – an Ayjana gerichtet – später, trabte der schwarze Rüde zwischen den Bäumen hindurch. Seine Rute wedelte freudig, in Erwartung an frisches, kühles Wasser zwischen den Lefzen. Einen Augenblick später erblickte sein Seelenspiegel einen kleinen See, leicht rötlich schimmernd von der untergehenden, roten Sonne.

[Mit Ayjana am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Ayjana
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Ayjana ist offline
24.02.2017 16:54

Zu viel, viel zu viel Ayjana scholt sich innerlich, sie hatte die Mimik des Schwarzen Wolfes gesehen und ermahnte sich selber ein bisschen zur Ruhe. So ruhig wie die Wölfin auch sein konnte, so aufgedreht und voller Lebensfreude war sie halt eben auch und gerade jetzt in dem Moment in dem sie endlich wieder den Geruch eines Artgenossen in der Nase hatte, die Sicherheit die der schwarze ausstrahlte geniessen konnte fiel es ihr sehr schwer sich zu zügeln. Dennoch riss sie sich zusammen und beendete ihre seltsamen Hirschsprünge und trabte stattdessen ganz wölfisch dem Schwarzen hinterher, sie schien ihm ein Rätsel zu sein, immer wieder schwappte eine Welle der Verunsicherung zu ihr herüber und einmal da schien er sogar etwas ärgerlich zu werden. Wirkte sie denn so seltsam, so irritierend?! Sie entschwand in ihre eigenen Gedanken und hinterfragte sich selber, versuchte den Tick zu finden der ihn so verunsicherte, war sie komisch, benahm sie sich daneben? Stumm folgte sie dem Schwarzen, den Blick nach vorne gerichtet und still in sich selbst versunken. Seine Stimme riss die Wölfin aus ihren Gedanken, welche sich wirbelnd in ihrem Kopf gedreht hatten und sie ganz einvernommen hatten, wieder einmal hatte sie ihrer Umwelt keine Beachtung geschenkt, wieder einmal war sie der Tagträumer, der damals am See gelegen hatte und versunken war in einer anderen Welt. In einem anderen Universum. In einen Traum.

Nur kurz noch vernahm sie aus dem Augenwinkel ihrer Seelenspiegel das klitzekleine schmunzelnde Lächeln des Schwarzen, nun war der Weisse Fähe für einen Moment die Verwirrung anzusehen, ihre Ohren leicht zur Seite geneigt musste sie aussehen wie ein sich schämender kleine Welpe, der nicht wusste wie mit der Situation umzugehen war. Doch der Moment war auf der Uhr nur eine Sekunde, in der nächsten nämlich hatte sich Ayjana wieder gefangen und ihre Züge waren wieder weich geworden. Um die Mundwinkel der Wölfin spielte ein zaghaftes Lächeln, die Rute wedelte als Ausdruck ihrer Freude darüber, dass sich der Schwarze nun doch zu Wort meldete und ihr seinen Namen preisgab. Roghir… Ayjana wiederholte den Namen im Stillen, er hatte einen fremdartigen Klang. Wieder lag der Blick der Wölfin auf dem Schwarzen vor ihr, welcher sich elegant über einen Baumstamm bewegte um auf der anderen Seite genauso flüssig weiterzugehen. Wo er wohl herkommen mochte. Sicherlich nicht aus den Landen aus denen Ayjana stammte, er wäre ein gefundenes Fressen in den weissen, von Schnee bedeckten Ebenen mit dem tiefschwarzen Fell. Ayjana hielt sich zurück und fragte nicht danach sondern nickte immer noch lächelnd. “Freut mich Roghir und vielen Dank, dass ich folgen darf und nicht alleine zurückbleiben muss!“ Jana neigte leicht verlegen den Kopf. Sie hatte wohl mitbekommen, dass Roghir die Reaktion ihrerseits auf seine Aufforderung zum Weitergehen wohl schon vorgeahnt hatte. Und er wohl wusste, dass sie nicht hätte alleine zurückbleiben wollen.

Als der Wind den Geruch des frischen Wassers zu den beiden trug, schien Roghir etwas aufzutauen, sein gesamter Körper schien freudig erregt, ja sogar seine Züge wirkten froh und seine Rute wedelte voller Freude hin und her. Ayjana freute diese Reaktion und so trabte sie federnd und elfenhaft dem Schwarzen durch das Geäst hindurch hinterher. Es war keine nennenswerte Distanz mehr bis die beiden Wölfe beim See ankamen. Ayjana blieb etwas hinter Roghir zurück und sog den Moment ganz für sich alleine auf. Es war wunderschön. Vor ihr erstreckte sich der See, welcher von der untergehenden Sonne beleuchtet wurde, leise schwappten kleine Wellen ans Ufer, flüsterten verspielt und einige Wasservögel badeten weiter weg. Obwohl Jana schon einige Mal hier gewesen war um ihren Durst zu stillen, so schien sie der Anblick immer wieder zu erschlagen. Und auch Erinnerungen kamen wieder in ihr hoch. Schuld. Trauer. Verdrängung. Das Herz der Weissen klopfte schmerzhaft gegen den Brustkorb als sie an den Moment vor einigen Jahren dachte und kurz wandte sie von Emotionen übermannt den Kopf an. Schliesslich aber straffte sich der Körper der Wölfin wieder und ihre Züge wurden wieder glatt und sanft, keine Spur mehr des Kampfes welcher sich gerade in ihr abgespielt hatte.

Zaghaft trat sie neben Roghir. “Wunderschön oder?“ sie neigte leicht den Kopf und senkte diesen schliesslich um ihren Durst zu löschen, sicherlich war Roghir ebenfalls durstig nach seiner Reise. “Ich finde solche Orte haben immer etwas friedliches an sich. Etwas beruhigendes“ murmelte die Fähe leise, mehr zu sich selbst als zu Roghir, als sie ihren Durst gestillt hatte und trat mit ihren Vorderpfoten nun in die, sich leicht kräuselnde, Spiegelfläche des Sees.

[Am Mondscheinsee mit Roghir]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 549

Roghir ist offline
03.03.2017 21:49

Ein seichtes Lächeln stahl sich auf den Lefzen des schwarzen Rüden. Seine feuchte Zunge fuhr über seine trockene Schnauze, während er langsam auf den rötlich schimmernden See zuging und sein Haupt hinunterbeugte. Sein Maul berührte das kühle Nass und gierig trank er ein paar Schlücke des süßlichen Wassers. Es war eine willkommene Abwechslung zum salzigem Wasser des Meeres, welches er überqueren musste, um auf diese Insel zu gelangen. Nach ein paar weiteren Schlücken, hob er seinen Kopf und fuhr sich mit seiner Zunge über die Lefzen. Sein rechtes Ohr drehte sich in den Nacken – sein gelber Blick folgte. Er sah zurück, fand die weiße Fähe stillschweigend und verharrend am Rand der Bäume wieder. Schweigend sah Roghir zur ihr hinüber. Er bekam gerade noch mit, wie sie ihren Kopf wegdrehte. Als ob sie mit sich kämpfen musste – innerlich. Wartend stand er am Ufer und beobachtete wie Ayjana sich nun näherte. Schweigend wartete er ab. Seine Ohren drehten sich in ihre Richtung, lauschten ihrer sanften Stimme. Nickend stimmte er ihr zu, mit dem Blick auf die rötliche Wasseroberfläche gerichtet. Die weiße Fähe steckte die Schnauze in die Wasseroberfläche, um ihren Durst zu stillen.

Der schwarze Rüde richtete sein Seelenfenster wieder gen Himmel, sah zu der rötlichen Sonne hinauf. Sein linkes Ohr drehte sich zur Seite, um auch noch den Rest zu verstehen, welches Ayjana jedoch vor sich hinmurmelte. Fragend drehte Roghir seinen Kopf zu ihr. Was hatte sie gesagt? Bevor er jedoch seine Lefzen öffnen konnte, um zu Fragen, was sie geäußert habe, trat die Weiße in den See hinein. Roghir schloss seinen Mund wieder. Er hatte noch einzelne Wortfetzen aufgeschnappt wie „Orte“ und „...friedliches...“. Abermals stahl sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lefzen; sie erinnerte ihn sehr an seine Geschwister. Vor allem an seinen jüngeren Bruder Whindrin – wie er erneut feststellen musste. Sein Bruder hatte nie viel gesagt, hatte jedoch so ein emotionalen, sensiblen Charakter, dass er immer genau wusste, was in seinen Geschwistern vorging. Auch ohne Worte traf er immer ins Schwarze und zielgenau. Roghir neigte leicht den Kopf und trat an Ayjanas Seite.

“In der Tat, es hat etwas sehr... trostreiches.“, pflichtete Roghir ihr bei und neigte den Kopf hinab zur Wasseroberfläche.

Sein gelber Blick haftete auf ihr Gesicht und im nächsten Moment hatte die kleine Fähe eine kleine Wasserfontäne an der Schnauze. Grinsend spannte der schwarze Rüde seine Muskeln unter seinem Fell an und sprang auf der Stelle. Das Wasser spritze; erwischte die Fähe am unteren Bauch, sowie an den Beinen. Vielleicht konnte er sie von den trübseligen Gedanken – die sie offenbar beschäftigen – etwas ablenken. Normalerweise übernahm er nicht die Eigenschaften seines jüngeres Bruders; aber in diesem Fall würde es seinen Zweck erfüllen. Das Ayjana wieder diese unschuldige, spielerische Art zeigte. Nur für den Augenblick, für den Moment. Später musste man sich immer noch den weiteren, ernsten Situationen des Lebens stellen. Und wie oft hatte er seinem jüngeren Bruder versucht, klar zu machen, dass das Leben nicht immer eine Spielwiese sein würde. Dass er gebraucht werden würde, wenn er ein eigenes Rudel gründen oder sich eines anschließen wollte.
Doch alles war für ihn ein Spiel; auch die Jagd selbst.
Roghir ging ein paar Schritte und sah lächelnd zu der Weißen.

“Wie wäre es mit einer Jagd?“, fragte Roghir mit freundlicher, rauer Stimme und sah fragend zu Ayjana. In der Nähe hörte er das Schnattern und Zwitschern von Vögeln.

[Mit Ayjana am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Roghir am 03.03.2017 23:30.


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