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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist online
04.11.2011 22:18

Asoka



Ruhig! Er sollte leise sein! Was gab er da überhaupt von sich?! Er hörte die Worte, die aus seinem Maul kamen, doch er verstand den Sinn nicht. Wusste nicht, was er zu ihnen sagte. Wusste nicht, was er von ihnen wollte. Wieder seufzte Asoka erschöpft auf. Was er sich jetzt am meisten wünschte war es, wieder allein zu sein. Keine Artgenossen um ihn herum, die ihn nervten. Einfach diese Ruhe wieder zu haben.

Allmählich fing er tatsächlich an zu glauben, dass dieser Ort verflucht war… Wie ein Magnet zog er Hufentiere und nervende Artgenossen an. Ein Fluch, der sich um ihn gelegt hatte. Er, der keine Begleiter wollte. Er, der alles und jeden verabscheute, hatte einen unnormalen Lebensfrohen Wolf an seiner Seite… Nun kamen noch zwei weitere hinzu. Die Retter in der Not. Wobei die sowieso nur hinter der Beute her waren. Welcher Wolf würde sich sowas schon entgehen lassen? Zwei Rüden die am Ende waren mit ihren Kräften. Als ob Niyol und er in der Lage waren zu Kämpfen.

Wär er nicht in dieser erbärmlichen Situation, würde er spottend Auflachen. Der Rüde, der als zweites sprach war Lächerlich! Asokas Gehör hatte sich mittlerweile zurück gemeldet. Zwar hatte er die Worte vom ersten noch immer nicht verstanden, jedoch konnte er den Zweiten hören. – Mehr oder weniger. Es lag definitiv nicht an seinen Ohren, dass die Worte, die der Wolf von sich gab, dem Summen einer Biene glichen. Der Rüde sprühte ja nur so von Selbstbewusstheit! Erstaunlich… Es war schon erschreckend wie schnell diese beiden Rüden ihn schon auf die Nerven gingen.

Neben sich hörte er wie Niyol sich mühsam aufrappelte. Anscheinend lebte er auch noch… Schade eigentlich. Aber wer weiß. Vielleicht erwies er sich ja als Nützlich, wenn es tatsächlich zu einem Kampf kommen sollte. Der Gedanke, der so plötzlich durch seine Gedanken gehuscht war, verblaste auch wieder, als der Rüde den Beiden netterweise den Hirsch anbot. Na dann haben die Beiden ja ihr Ziel erreicht. Die konnten Fressen und dann abhauen.

Wieder schnaufte der Rüde. Dieses Mal genervter. Er öffnete seine Augen und drehte seinen Kopf zu dem Grauen. Feindseelig starrte er ihm in die Augen. Ein leises Knurren bannte sich seinen Weg aus seiner trockenen Kehle.

„Wen nennst du hier Dick?“, zischte Asoka wütend und schnappte nach ihm. Er kam an sein Vorderbein nicht ran. Verdammt, er war zu weit weg. Schnaufend drehte Asoka seinen Kopf wieder weg und ließ ihn auf seine Pfoten fallen. Er hatte keine große Lust sich weiter mit den fremden zu beschäftigen. Sollte Niyol das doch tun. Schließlich liebte der Rüde die Gesellschafft von anderen Wölfen. Sollte er sich mit ihnen austoben und am besten noch mit ihnen weitergehen.


(Arkadia | Niyol, Kveyjen, Teyjen /Lunara/)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Takata
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Takata ist online
04.11.2011 22:19

Takata




Takata befand sich in einem ausgeprägten Trancezustand, in dem sie so gut wie nichts mehr von der Realität mitbekam. Alles war so dunkel, so kalt, so leblos. Nie hätte sie sich zu alpträumen gewagt, dass es so enden würde, dass sie von der Welt gehen würde ohne, dass sie etwas erreicht hatte. Hatten all die kritischen Stimmen in ihrem Leben Recht gehabt, die besagt hatten, ihr Optimismus brachte sie nirgendwo hin, außer in ihr eigenes Grab? Nicht zuletzt er hatte das gesagt, der Grobian-Wolf, ohne jedes Bisschen Rücksicht und Anstand, der sich durchs Leben biss und jeden herumkommandieren musste, anschrie, wenn es ihm nicht gelang, seinen Willen durchzusetzen. Aber was lamentierte sie über diese letzte Begegnung? Sie war diejenige gewesen, die die Fehler begangen hatte. Sie hatte sich aller Einsprüche widersetzt, hatte jegliche Bedenken missachtet und war nun hier gelandet, zum Sterben einsam in Massen von Schnee. Kein schöner Abgang … eher sehr, sehr trostlos.

Schritte, sie kamen näher … Takata öffnete die Augen, nur einen kleinen Spalt weit, blinzelte dem Unbekannten entgegen, sah aber so gut wie nichts, nur eine sehr grobe und ungenaue Gestalt … groß. Doch der Geruch des schwarzen Rüden war wieder verstärkt zu wittern. Noch immer waren die letzten Anzeichen seiner Gegenwart nicht verklungen, dabei näherte sich ihr bereits jemand Neues. Oder irrte sie gar? Da der „Neue“ keinen eigenen Geruch mit sich trug, ihr aber Tihars Geruch wieder deutlicher auffiel, schlussfolgerte sie, dass es sich um ihn persönlich handeln musste. Aber konnte das sein? Warum sollte er zurückkehren? Um … um es zu beenden …? Betrübt schloss sie die Augen wieder. Was machte es für einen Unterschied? Sie war verloren. Jede Investition in Hoffnung war umsonst gewesen. Er war noch grausamer, als die anderen es beschrieben hatten, allen voran Skadi. Aber dass sie für diesen Fehler mit dem Tod bezahlen sollte, das sah sie nicht wirklich ein. Aber ändern konnte sie es auch nicht. Sie kauerte sich widerwillig auf ihrem Platz, konnte aber kaum den Schnee zur Seite wälzen um sich mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Die Kälte hatte sie fest im Griff, lähmte ihre Glieder und ihren Nacken. Alles war erstarrt, sie fühlte sich nicht mehr wirklich am Leben. Wann holte sie der ewige Schlaf ein?
Ja es bestand kein Zweifel mehr darin. Tihar LeNuit war zurückgekehrt. Der schwarze Wolf mit den Augen eines Untoten suchte sie wieder auf. Sie wusste nicht, ob sie ihn betrachte sollte, um seine Miene zu beobachten, in der schwächsten aller Hoffnungen, so etwas wie Gnade darin zu finden, oder ob sie sich lieber gleich totstellen sollte. Jetzt war es eh zu spät, er hatte sie durch ihre Bewegungsversuche längst bemerkt. Fliehen war unmöglich, um Gnade flehen womöglich zwecklos. Was hatte er nur vor? Mittlerweile fiel es ihr sehr schwer noch etwas Gutes in ihm zu erkennen, er hatte bewiesen, dass er nicht an Gnade interessiert war.
Sie konnte nicht anders. Ängstlich starrte sie ihn an. Er hatte ein Beutetier dabei, tot. Als er ihr bedrohlich nahe gekommen war –inzwischen empfand sie es als bedrohlich–, ließ er das Tier fallen. Ein Schauer überkam sie, als sie den entstellten Körper des Nagers sah. Nicht sehr schön. Aber noch erschreckender war der Blick in seinem Gesicht … es erinnert entfernt an ein schadenfrohes Grinsen, nur ganz schwach, aber wenn es das war, was er empfand, dann genügte das. Sie sah wieder auf das Beutetier vor sich. Woher nahm er nur so viel Hass und Gewalt, um ein Lebewesen derart zu entwürdigen? Dem Kadaver sah man an, dass er eine Menge Gewalt angewandt hatte, Gewalt gegen einen Hasen, die eher einem ausgewachsenen Hirsch gegolten hätte. Irgendwie … traurig.

„Wer … bist du?“,

entfloh es ihr dann zitternd aus dem Maul, von ihrer Seele selbst in Worte gefasst. Sie sah ehrfürchtig auf zu dem großen Wolf, wollte ihn endlich erkennen, wissen, warum er wiedergekommen war. Am liebsten hätte sie ihm seinen schwarzen Gewand heruntergezogen und nach dem Tihar dort drinnen, in seinem Kopf gesucht, geguckt, ob dieser auch so war, so düster, schrecklich. Obwohl sie von so viel Schwäche beeinflusst war, bemühte sie sich, weitere Fragen in Sprache auszudrücken, in der winzigen Hoffnung, noch etwas über den zu erfahren, der womöglich dasselbe mit ihr anstellen wollte, wie das, was er bereits mit der Beute getan hatte …

„Warum …?“ Sie schluckte, sah nach unten. In ihrem Blick spiegelte sich Unverständnis wieder. „Es … tut mir Leid … wegen Yuka.“

Sie hatte ihr Versprechen nicht einhalten können. Sie war zu schwach, um ihm wirklich eine Hilfe sein zu können, um bis zum Ende nach Yuka zu suchen, hatte versagt. Das tat ihr ehrlich Leid, mehr jedoch für Yuka selbst, denn er machte nicht den Eindruck großer Bestürzung. Vielleicht hatte er das nur als Vorwand benutzt, um einen Grund für seinen Hass auf die anderen Wölfe habe zu können. Vielleicht war das nur eine Erklärung, aber in Wahrheit hasste er sie, weil sie seine Lügen durchschaut hatten.

„Aber …“, Ihre Stimme zitterte erneut. Jetzt nicht schlappmachen … sag es …
„Es kommen … wieder neue … Wölfe … in dein Leben“, Takata konnte eine Träne nicht unterdrücken. Es war, als sprach sie mehr über sich selbst, als redete sie sich das selbst nur ein, dabei wusste sie genau, dass es zu spät war. „… die … dich gern haben. Yuka ist …“ Noch einmal kehrte die Kraft zurück. Das grenzenlose Unverständnis in ihrem Kopf musste in Worte gefasst werden. Nein Tihar … es ist nicht meine Schuld. „Du kannst nicht dein … ganzes Leben … nur wegen … Yuka …“

Sie wollte jetzt gern berichten, dass auch sie Verluste hinnehmen hatte, doch wusste sie sehr genau, dass es den Schwarzen nicht interessieren würde, dass er kein Verständnis dafür hatte, dass andere Wölfe auch schwere Zeiten durchgemacht hatte. Sie musste dabei unwillkürlich an Zita denken, welche ebenfalls traurig war. War es also gerechtfertigt, anderen de Schuld zu geben, nur weil man selbst jemanden verloren hatte? Takata wäre nie auf diesen absurden Gedanken gekommen. Erst jetzt, da sie jemandem begegnete, der das ganz offensichtlich tat, musste sie sich mit dieser seltsamen Methode auseinandersetzen. Yukas Verlust war tragisch, aber es durfte nicht zur Folge haben, dass er andere Wölfe aus reiner Selbstverzweiflung in den Tod schickte. Sie hatte ihm helfen wollen, war das denn gar nichts wert?


(Tihar LeNuit, zwischen Sumpfufer und Tränensee)



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Takata ist online
04.11.2011 22:19

Pilgrim




Verwirrt, verängstigt, verlassen.

So starrte Pilgrim, der Graue Rüde, der davonstrebenden Takata nach. In seinem Kopf drehten sich die Gedanken, Gefühle wallten in ihm auf, die er nicht verstand.
Weißes Fell in der Dunkelheit, weißes, verblassendes Fell in der Dunkelheit… Weißes Fell… Hoffnung… verblassende Hoffnung…

Pilgrim verstand die Welt um sich herum nicht mehr, er hatte das Gefühl als würde ihm jemand den Grund unter den Pfoten wegziehen, und ihn in ein Bodenloses tiefes Loch fallen lassen. Wie ein gejagtes Beutetier sah sich der Rüde um.

Was hatte er denn nur falsch gemacht? Was hatte er getan, dass Takata ihn verließ?

Wieder ging Pilgrim´s gehetzter Blick zu der anderen Flussseite hinüber, dorthin wo gerade noch die weiße Polarwölfin gestanden hatte, seine Hoffnung… Nun war sie bereits verschwunden und nichts weiter als ein blasser Schimmer in der unendlichen Dunkelheit.
Der Rüde winselte erneut… Er verstand es einfach nicht…

Unbewusst hatte er sich auf den Baumstamm zu bewegt, und sogar eine Pfote darauf gesetzt. Der Baumstamm war völlig mit Eis und Schnee bedeckt, er war kalt, glatt, rutschig. Nur Takata´s Spuren verrieten, dass sie diesen Weg genommen hatte. Traurig und verlassen sah der Rüde auf ihre Pfotenspur im Schnee. Er selbst stand in ihrer Spur, nur das seine Pfoten größer waren…
Wieder bahnte sich ein Fiepen an die Oberfläche, doch harsche Worte, Skadi´s Worte, an Pilgrim gerichtet, ließen den Grauen zusammenzucken. Ängstlich klemmte er seine Rute zwischen seine Hinterläufe und duckte sich auf den kalten Schnee.
Das restliche Gespräch zwischen Skadi, Zita und Catori bekam der Rüde allerdings kaum mit. Er lag im Schnee, er sah auf die andere Flussseite und wünschte sich Takata zurück.

Pilgrim war ein Häufchen Elend… und er wollte Takata wieder an seiner Seite haben… Warum war sie gegangen… Sie hatte ihm doch etwas versprochen…
Pilgrim schloss die Augen und wünschte sich, jemand würde ihm erklären was los war, was geschehen war, doch die Fähen stritten sich anscheinend über das weitere Vorgehen. Die Störche… Skadi sprach davon Takata´s Rat zu befolgen und weiter den Flattertieren zu folgen.

Matt hob Pilgrim seinen Sorgenschweren Kopf und blinzelte die drei Fähen an.
Takata´s Rat befolgen? Weiterziehen? Den Störchen hinterher?

Wieso wollten sie denn nicht auf Takata warten, warum sollten sie weiterziehen? Takata würde doch wiederkommen... Wie sollte sie ihn (Pilgrim) denn wiederfinden, wenn er jetzt fort ginge?
Warum...?

Pilgrim´s Kopf sank erneut zu Boden und auf seine Pfoten. Und eine Ahnung die so stark war, dass sie körperlich wehtat, überkam den Grauen Rüden.
Takata hatte ihn zurückgelassen, sie hatte ihr Versprechen gebrochen, warum sollte der Rüde überhaupt wieder aufstehen?
Der Blick seiner Bernstein-Goldfarbenen Augen wurde glasig und Pilgrim driftete weit ab. Der ganze Schmerz über das plötzliche „Alleingelassen werden“ stürzte auf den Grauen ein und Pilgrim war zu verletzt, zu enttäuscht um sich noch zu wehren.

Nein… Nicht er hatte sein Versprechen gebrochen… Nicht er…






(Skadi, Zita, Catori; Arkadia )



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Takata ist online
04.11.2011 22:20

Tihar LeNuit




Eine monumentale Ewigkeit verharrte er in seiner starren Position, zu einem Felsbrocken erstarrt, einem Berg im Schatten … Ein Schatten im Schatten! Die Beute hatte sie immerhin schon bemerkt, sonst machte sie aber nicht den Eindruck ihre Sinne beisammen zu haben. Sie wirkte betäubt, in ein Wachkoma versunken. Sie war auf dem besten Wege den selben Weg zu gehen wie er. Ein wandelnder Geist, ewig unzufrieden, nicht eins mit sich selbst, suchend nach dem Ende. Aber sein Ende, das wünschte er sich laut, es sollte noch einmal richtig krachen, Knochen gegen Knochen. Vielleicht mit einem Bären, oder einem anderen Wolf. Takata? Sie war eine Jammergestalt, nicht besser als diese Zita. Lag vor ihm auf dem Boden, dass sie die Unwürde einer bereits Gestorbenen an sich trug. Doch die fast Gestorbene begann mit einem Mal wieder zu reden. Seine Ohren drehten sich nach vorn, beinahe erschrocken lauschte er diesem befellten Objekt. Sie redete? Was gab es denn jetzt noch zu sagen? Entweder sie beschimpfte ihn für das unmoralische Geschenk oder sie bekam einen Herzstillstand und starb vor seinen Füßen. Aber weder noch. Takata war noch nicht so weit. Sie buddelte einmal mehr ihr Nächstenliebe-Getue aus und klatsche es ihm ins Gesicht. Widerlich … lass es doch endlich gut sein! Wann endlich erkannte dieses naive Tier, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war? Was musste noch alles geschehen, damit sie ihn endlich so richtig hasste? Waren es die letzten Sekunden in ihrem Leben, bevor er sie erdrosselt hatte, in denen sie verstand, dass ihr Gutherzchenspiel nichts brachte? Die Wut kam zurück. Warum versuchte sie es nicht wenigstens? Sie konnte doch versuchen ihm an die Kehle zu gehen, ihn zu beißen, nicht mehr als ein Kitzeln würde es werden, aber der lächerliche Versuch allein war eine Genugtuung für ihn, ein Freudenspiel. Stattdessen ging alles von vorn los. Tihar, ach lieber Tihar! Wer er war? Sollte er ihr das noch deutlicher demonstrieren? Sie begriff es nicht. Als sie plötzlich wieder von Yuka zu sprechen begann, wusste er, dass es tatsächlich vollkommen zwecklos war. Er vergeudete seine Zeit mit ihr. Kopfschüttelnd wartete er ihre letzten Worte ab. Das war ja absolut lächerlich! Dabei wurde es ja noch viel besser, es wurde richtig lustig. Ihr dummes Gerede amüsierte ihn noch einmal, dabei standen sie hier zusammen dicht an dicht vor dem Abgrund, bereit zum Springen. Takatas Gutglaube umnebelte ihn wie eine rosafarbene Wolke. Die dich gernhaben? Jetzt war es aber genug. Tihar brach in ein Gelächter aus. Er lachte so laut und aggressiv, dass er fast heiser wurde, das Kratzen in seinem Hals kündigte es an. Er warf seinen Kopf zurück und lachte in die Dunkelheit, schallend laut, bis es sich in dem Nichts verlor, das sie hier umgab. Er lachte fast unaufhörlich, jeder Muskel in ihm lockerte sich, seine Starre war aufgelöst, alles schwabbelig leicht und flexibel, wie eine Pflaume. Köstlich! Diese Fähe verstand nichts vom Leben, meinte jedoch ihn diesbezüglich unterrichten zu können. Seine Lache erweckte ihn zu neuem Leben. Aber es war kein Lachen, das guter Laune entsprang. Es war ein spöttisches, höhnisches Lachen. Genau … die ihn mochten, Wölfe die ihn mochten, womöglich solche wie Takata. Für sie gab es nur Wölfe wie Takata und wenn jemand keine Takata war, dann machte Takata eine Takata aus dem Wolf. Herrlich schön und doch so dumm. Ihr letzter Satz aber verärgerte ihn erneut. Yuka! Sie redete schon wieder von Yuka. Jetzt platzte ihm aber der Kragen. Er konnte diesen Namen nicht mehr hören. Wie konnte sie es wagen Yuka für ihn einzustufen, ihm die Priorität dieses Welpentieres vorzuschreiben? Genug! Jetzt wurde es Zeit für die letzten, ernsten Worte in diesem Leben. Keinen Moment länger mehr ertrug er ihr naives Geschwätz. Bevor Takata starb, sollte sie erfahren, wie die Welt wirklich aussah. Sie musste endlich in das Gesicht der Wahrheit blicken … und die Wahrheit ist hässlich, pothässlich, liebe Takata!

„Schnauze!“, raunte er. Sein stechender Blick fixierte die Fähe, sein Kopf fuhr durch an sie heran. „Hör endlich auf mit Yu-ka!“ Er wirbelte seinen Kopf herum und spuckte ihre hohlen Worte in die Gegend. „Yuka, Yuka! Ach Yuka!“ Ein Knacken in seinem Genick mahnte ihn, damit aufzuhören. Also noch mal von vorn.
„Yuka ist ein Welpe!“, spotzte er abwertend und warf ihr funkelnde Blicke zu. „Glaubst du etwa, ich habe den Sinn meines Lebens verloren, weil ein Welpe fortgelaufen ist? Was interessiert mich das? Wen interessiert das?!“
Hitze stieg auf, er geriet außer Atem. Also verlagerte er sich wieder in eine ruhigere Position und sammelte seine chaotischen Gedanken, die Takata wie ein Wirbelsturm hochfliegen hatte lassen.
Er fuhr näher an sie heran, seine schwarze Schnauze, ihrer weißen so nach, als wollte er ihr einen Nasenschlecker geben.
„Mein Ableben“, flüsterte er, „hatte schon begonnen, als in deiner Welt noch Sonne schien!“ Das stimmte. Seine Sonne war schon lange untergegangen. Was scherte ihn die echte Sonne, wenn sein Leben schon zu zwei Dritteln in Scherben lag? Was interessierte ihn die Dunkelheit, wenn er in seiner Seele schon lange keinen warmen Strahl mehr gespürt hatte. Tihar sah auf, seine Augen starrten in den finsteren Himmel, suchten einen Punkt zum Fixieren, aber nichts. Also blickten sie sinnlos ins Leere.
Wispernd leise, unheimlich still, verließen die Worte seinen tiefen Schlund. „Claire ist tot … die Sonne starb auch … Yuka …“ Sein Kiefer bebte, die Zähne mit. Sein Körper hatte eine verkrampfte Haltung eingenommen wie der einer gebärenden Wölfin. Jetzt war es so weit. Sein Herz musste aussetzen. Zeit zum Sterben. Jetzt war alles vorüber. Ende.


Nichts.
Doch! Sein Herzschlag. Bummbumm … bummbumm
Verdammt, warum starb er nicht?! Er konnte nicht länger in dieser Pose verharren. Er erhob sich wieder und gab den Gedanken an ein sofortiges Herzversagen auf. Dann halt ein andermal.
Aber was war nun mit ihr? Takata … sie war ein absolutes Nichts. Ihre einzige Chance auf ein Überleben rührte von seiner möglichen Gnade her. Dabei war sie so verletzlich, dass er auch das Gegenteil wahrmachen konnte. Solle er sie jetzt töten? Er hatte ihr sein Geheimnis verraten, denn allesbedeutenden Namen ausgesprochen. Ein Biss in ihre Kehle und es war vorbei. Ihr Blut rann aus dem Leib und er war allein. Es brauchet nicht viel dafür. Finster starrte er auf ihr Gesicht. Der Grad zwischen Leben und Tot, der Entscheidung über sie, war schmaler als ein Haar aus ihrem Fell. Sie war nichts wert, nicht für ihn und jemand anderes gab es hier nicht. Warum reaktivierte er seine Kräfte nicht, um es endlich zu Ende zu bringen? Was hielt ihn davon ab, jemanden in en Tod zu schicken, der nicht nur keine Bedeutung hatte, sondern mit seinen kindischen Worten dafür sorgte, dass er seinen letzten Funken Verstand verlor? Die Antwort war simpel. Es war zu einfach. Takata konnte nichts gegen ihn ausrichten, nicht das geringste Bisschen. Es wäre zu einfach gewesen sie zu ermorden. Schade eigentlich.



( Takata | Sumpfufer )



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Takata ist online
04.11.2011 22:20

Catori




Mit einem unwohlem Gefühl stand sie nun da und starrte auf ihre Pfoten. Was würden die anderen nun sagen?
Skadi sprach aus, was Catori die ganze Zeit befürchtete. Mit leicht traurigem Blick schaute sie zu der Wölfin. Wie schaffte sie es solch eine Erkenntnis so grade heraus zu sagen? Catori selbst wollte es nicht wirklich vor sich zugeben und dennoch musste sie Skadi zustimmen.

"Leider hab ich das Gefühl du hast recht."

Nach ihren leisen, zögerlich ausgesprochenen Worten, drehte sich Catori ein weiteres mal zu der Stelle, an der die beiden anderen Wölfe verschwunden waren.
Es folgte eine kurze Stille, dann erhob Skadi als erste wieder das Wort. Sie widersprach dem Vorschlag und deutete kaum merklich in die Richtung von Pilgrim, der wie ein Häufchen Elend da hockte und über den Fluss starrte, als könne er Takata so zurück holen. Vermutlich hatte Skadi recht. Nun sagte auch Zita wieder etwas. Sie sprach davon dem Fluss zu folgen. Ob auf dieser oder der anderen Seite, dass schien in dem Fall egal zu sein. Sie fühlte sich nicht sicher dabei, den immer mal auftauchenden Vögeln zu folgen. Im Gegensatz schien sie in den schwebenden Tieren keinen Wink des Schicksals zu sehen. Nachdenklich schaute Catori erst in den dunklen Himmel und dann zu dem eisigen fließendem Wasser neben sich und dachte über die Worte Zitas nach. Einerseits war da ihr Glaube an die Geister, andererseits jedoch auch dieser Zweifel. Warum nur konnte sie sich nicht einfach auf ihren Glauben verlassen? Warum zweifelte sie jetzt an dem, was Kimi ihr beigebracht hatte? Sie meinte einen leichten Vorwurf gegenüber Takata gehört zu haben, aber auch die plötzlich wieder auftauchende Trauer, wusste jedoch nicht so recht was sie damit anfangen sollte. Wie nur konnte man das Leid der Fähe lindern? irgendwie schien es immer wieder auf sie zurück zu fallen....wollte sie einfach nicht freigeben. Ihre Freundin tat der Grauen unsagbar leid und so ging sie mit traurig, leicht zurück gelegten Ohren auf sie zu und stupste sie leicht an. Mehr konnte sie vorerst nicht tun. Vielleicht später, wenn sie sich für einen Weg entschieden hatten konnte sie versuchen noch einmal auf Zita ein zu wirken. Takata hatte es schließlich geschafft, ihnen wieder Hoffnung zu geben. Sie hatte gezeigt, dass dies möglich war.
Kurz nach dieser kleinen Geste sprach Skadi bereits wieder. Sie redete davon, warum es doch besser war, den Störchen zu folgen. Ein wenig verwundert schaute Catori sie an. Irgendwie hatte sie nicht gedacht, dass Skadi eher den Störchen als dem Fluss folgen wollte. Eine Pause folgte, in welcher Catori die sandfarbene Fähe musterte. Vielleicht war es ja wirklich, eine Schwäche, sich ständig von den getroffenen Entscheidungen abbringen zu lassen. Vielleicht erlebte sie das Unheil hier um zu lernen feste Entscheidungen zu treffen? Noch bevor Catori jedoch in Gedanken versinken konnte traf Skadi eine Entscheidung. Mit leichtem Lächeln nickte sie dankbar. Selbst wenn sie sich vornahm nicht immer so unentschlossen zu sein, es war ein Segen für sie, das Skadi ihr auf diese Weise ihre Gewissenskonflikte abnahm.
Durch Skadis Entschlossenheit gestärkt drückte Catori ihren Kopf sanft gegen Zitas Körper und versuchte sie zum Aufstehen zu bewegen. Dann lächelte sie die graue Fähe vor sich an, bevor sie sich zu Pilgrim drehte, der mittlerweile vor dem Baumstamm lag, der ihr eigentlicher Übergang auf die andere Seite des Flusses hätte sein sollen. Auch er schien völlig am Boden zerstört. zögernd trat Catori einen Schritt nach vorne, blieb dann allerdings doch erst mal stehen. Im Gegensatz zu Zita, hatte sie bisher noch nicht wirklich etwas mit dem Rüden zu tun gehabt. Sie wusste nicht wie sie auf ihn eingehen sollte und hatte Angst, er würde denken, dass sie versuchte Takatas Stelle ein zu nehmen, wenn sie ihn nun versuchte auf zu muntern. Unentschlossen blickte sie kurz zu Skadi. Die jedoch schien generell vom Wesen her meistens recht rational zu sein und somit nicht wirklich etwas damit am Hut zu haben die anderen auf zu muntern.
Weiterhin zögerlich ging Catori nach einer Weile also doch zu dem Rüden. Mit einem unbehaglichen Gefühl stand sie nun vor ihm und wusste nicht so recht was zu tun war. Sie traute sich nicht ihn ebenso an zu stupsen wie sie es bei Zita getan hatte, wusste aber auch nicht was sie nun sagen sollte.

"Ich..... wir...." , hilflos schaute sie ihn an und fühlte sich wie ein kleiner Welpe, der seine Mutter vor anderen um etwas bitten wollte, was sich normalerweise nicht gehörte oder wovon er eigentlich bereits wusste das die Antwort höchst wahrscheinlich Nein war.
"Würdest du mitkommen? Es ... wäre schön...... "

Es ärgerte sie, dass sie so sehr herum stotterte, aber sie wusste beim besten Willen nicht was sie sagen sollte. Takata ein weiteres Mal zu erwähnen schien ihr nicht besonders taktvoll. Bittend sah sie Pilgrimm an und hoffte einfach dass er einwilligte. Was sie sagen konnte um ihn zu überreden, wenn er es nicht tat, daran dachte sie lieber gar nicht erst.


( Skadi, Pilgrim, Zita | Arkadia )



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Takata ist online
04.11.2011 22:21

Kyevjen




Kyevjen musterte die beiden Wölfe aufmerksam. Beide waren sichtlich mitgenommen und wollten wohl erst einen Moment verschnaufen. Der ältere Bruder hätte ihnen wahrscheinlich auch die Zeit gelassen, wenn nicht der Hunger gewesen wäre, der sowohl ihn als auch seinen kleinen Bruder plagte. Trotzdem wollte er zu erst auf die Frage des einen Rüden antworten, der zu erst sprach.

“Vielen Dank. Mein Name ist Kyevjen und das ist mein jüngerer Bruder Teyjen. Ich fand es unangemessen euch mit Namen zu belasten, während ihr vielleicht noch um Luft zu ringen hattet…“

Als Kyevjen aufgehört hatte zu sprechen, sprach auch schon der schwarze Wolf, allerdings nicht an die Brüder gerichtet, sondern an seinen Begleiter. Anscheinend hatte er die kleine Neckerei negativ aufgefasst. Kyevjen hätte vielleicht über die Situation geschmunzelt, wenn er nicht ein Fremder in einem unbekannten Revier gewesen wäre. Er war noch zu angespannt und aufmerksam, als dass er sich hätte treiben lassen können. Sein Blick glitt wieder zu dem toten Tier und mit einer Kopfbewegung zeigte er seinem schüchternen, jungen Bruder, dass er sich nehmen sollte, was er brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Erlaubnis der beiden Wölfe hatten sie ja nun bekommen. Während Teyjen vorsichtig und immer wieder die beiden Fremden anschauend zum Hirsch ging und sich mit großen Bissen Fleischstücke abriss, blieb Kyevjens Blick an den beiden anderen Rüden hängen. Er musste jetzt die Frage stellen, die ihm auf dem Herzen lag.

“Wir wollten nicht in Euer Revier eindringen. Um ehrlich zu sein, haben wir gar nicht bemerkt, eine Grenze überschritten zu haben. Lebt ihr in einem Rudel?“

Kyevjen wollte die beiden nicht mit Fragen überhäufen, allerdings hatten sie ja schon gezeigt, dass sie wieder Luft zum reden hatten und diese Punkte mussten unbedingt geklärt werden. Womöglich konnten die beiden Rüden sich ja dem Rudel anschließen, wenn es eines gab. Ob sie sich den beiden anschließen konnten, wenn es keine anderen Wölfe in der Gegend gab, war eher fraglich. Niyol und sein Begleiter schienen nicht wirklich angetan von der Begegnung mit den Brüdern… Aus den Augenwinkeln bemerkte der Große, dass Teyjen sich wieder von dem toten Tier entfernte, immer noch hastig schmatzend und den letzten Bissen Fleisch runter schluckend. Bald stand er wieder hinter seinem großen Bruder. Jetzt war Kyevjen an der Reihe. Langsam und seine Ohren den beiden Fremden zugewandt, ging er zu dem Hirsch und fraß dort weiter, wo sein Bruder aufgehört hatte. Während er sich das noch warme Fleisch abriss und seinen Hunger stillte, wartete er aufmerksam auf eine Antwort der beiden Wölfe.


[Arkadia | Teyjen, Asoka, Niyol, (Lunara)]



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04.11.2011 22:21

Chihiro




Wie ein kleiner Welpe schritt sie mit hüpfenden Schritten auf den See zu. Immer noch hatte sie den Geschmack von Blut auf der Zunge. Es tat gut wieder was in den Magen bekommen zu haben. Schließlich war es doch lange her, dass sie was gefressen hatte. Nur ein kleines Häschen hatte mehr oder weniger ihren Hunger für eine Zeit lang gestillt.
Sie war ans Ufer getreten. Leicht senkte sie ihren Kopf und beobachtete mit einem Lächeln ihr Spiegelbild. Sie legte ihren Kopf leicht schief und schmunzelte. Immer näher näherte sich ihr Gesicht der Wasseroberfläche. Sie wollte gerade einen Schluck nehmen, als ein erneuter Blick auf ihr Spiegelbild sie stocken ließ. Abrupt drehte sie ihren Kopf nach hinten. Mit geöffnetem Maul starrte sie ins Leere. Nichts war hinter ihr. Niemand war in der Gegend. – Außer Thyca. Schwer schluckte die Fähe, als sie sich langsam wieder nach vorne drehte und wieder einen Blick ins Wasser warf. Es war weg. Nur ihre honiggelben Augen blitzten ihr entgegen. Diese eisblauen Augen, die über ihre Schulter geschaut haben, sie waren weg. Die Gestalt mit dem schwarzen Fell war weg. Eine Einbildung. Doch was wollte sie sagen? Sollte sie ein schlechtes Gewissen haben? Wohl kaum ... Er war weggelaufen. Wär er noch hier, hätte auch er was zu fressen bekommen!
Sie klammerte sich fest an ihren Gedanken. Als ob sie Angst hätte, dass wenn sie ihn auch nur einen Moment los lassen würde, dass er verschwinden würde. So war es aber auch. Sie selber wusste nicht was richtig oder falsch war.

Sie beobachtete wie ihr Spiegelbild die Augen verengte und sie funkelnd anstarrte. Schnaubend hob die Weiße ihre Pfote und schlug auf die Oberfläche. Das Spiegelbild war weg. Immer noch dieses unerträgliche Gefühl in sich spürend, ging Chihiro weitere Schritte in den See. Bis das Wasser ihr bis zur Hälfte der Läufe stand. Wieder senkte sie ihren Kopf, doch dieses Mal blieben die Irritationen, von Hirngespinsten, aus. Das kalte Wasser lief ihre trockene Kehle herunter. Es tat gut. Doch es fühlte sich an, als ob ihre Kehle zugeschnürt wär. Sie war erleichtert, als sie Thycas Stimme hörte. Sie hob ihren Kopf an und sah sich um. So, als ob sie selber noch einmal die Bestätigung haben wollte, dass sie wirklich mehr oder weniger das Glück gefunden hatte, auf diesem Fleckchen.

„Es ist schön hier, nicht wahr?“ Mit einem Lächeln auf den Lefzen legte sie den Kopf schief. Leise kicherte sie und legte ihre Ohren zurück.
„Frag mich was einfacheres“, sagte Chihiro amüsiert. „Ich weiß nicht wie ich an diesen Ort gelandet bin… Ich bin nicht die Beste, wenn es um Orientierung geht. Aber irgendwie habe ich es doch geschafft mich an diesen Ort hier durchzuschlagen. Schon erstaunlich.“

Wieder drehte sie ihren Kopf umher, als sie ein merkwürdiges Geräusch hörte. Fast so, als ob – „Thyca! Vor Schreck haben sich ihre Augen geweitet als sie zu dem Platz sah, wo noch eben die braune Fähe gestanden hatte. Doch bevor Chihiro irgendwie eingreifen konnte, tauchte das braune Fell wieder an die Oberfläche. Der Schock stand Thyca noch ins Gesicht geschrieben. Ihr Fell klebte an ihren Körper. Doch nicht mehr lange. Die Fähe schüttelte ihr Fell und bescherte gleichzeitig auch Chihiro ein Bad. Sie kniff ihre Augen zu und öffnete sie erst wieder, als der ‚Regen‘ vorbei war.
Sie sah in Thycas Gesicht und konnte einfach nur Lachen.

„Das mit dem Bad wär dann ja erledigt“, sagte die Fähe neckend und schüttelte sich. Ihr Blick glitt dann wieder zu der Fähe. „Der Nachteil an diesem Paradies ist aber, dass hier eine Wolfsfreie Zone zu sein scheint.“


(Mondscheinsee | Thyca)



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Takata ist online
04.11.2011 22:22



Noch bevor die Weiße zu Ende gesprochen hatte, unterbrach sein durchdringendes Lachen die melancholische Stille und Tihar schien seine Kontrolle zu verlieren. Sie zuckte unweigerlich zusammen, als sich der Wolf vor ihr in ein schier übernatürliches Stück Leben verwandelte und ausbrach wie ein Feuer. Sie legte die Ohren an, was hatte sie denn nun schon wieder falsch gemacht? Jegliche Zuversicht war dahin, er hatte es geschafft aus ihr eine selbstbemtileidende Fähe zu machen, etwas, dass gar nicht zu ihr passte. Nun tat ihre Wunde nicht mehr so schlimm weh, aber Grund zur Hoffnung bestand keiner. Sie brauchte wohl kaum erwarten, dass er ihr half. Er lachte so sehr, dass es ihr wie eine kleine Ewigkeit vorkam. Was war denn nur so lustig? Hatte sie nicht ihre innersten Gedanken geäußert und versucht ihm verständlich zu machen, warum noch keine Zeit des Aufgebens sein musste? Sie wusste sehr genau, dass sein Lachen nichts mit echter Freude zu tun hatte. Er vergnügte sich aber daran, aus ihr einen Wurm zu machen, mit ihr zu spielen und sie fertig zu machen. Eine gewisse Wut hielt Einkehr, dass Takata erneut über sich erschrak, auch diese Seite an sich kannte sie nicht. Was war nur los mit ihr? Was konnte ein einzelner Wolf aus ihr machen?

Als er sein Lachen endlich beendet hatte, scheuerte er ihr aggressive Worte ins Gesicht und ohrfeigte sie mit einer narzisstischen Art. Dieser Wolf kannte wirklich nichts außer sein eigenes Wohl, auch wenn er das so nicht sagte. Ob er es schaffen konnte, ganz ehrlich zu sagen, dass er eigentlich nur sich selbst wichtig war? Nicht einmal Yuka bedeutete ihm jetzt also mehr was. Was wollte dieser Wolf eigentlich? War Yuka nur ein Vorwand gewesen, um auf sie abzielen zu können? Hatte er sie nur missbraucht, um seine eigenen Ziele durchsetzen zu können? Was war er doch für ein mieser Rüde! Sie lag hier, vor seinen Füßen, ganz allein mit ihm. Allein mit einem Verrückten in einer kahlen Gegend, weit und breit keine Hoffnung in Sicht, kein Lichtschimmer, nur sie beide. Die seelische Vergewaltigung war voll im Gange. Die aufkeimende Wut wandelte sich sofort in Trauer um. Sie bereute zutiefst, ihre Freunde verstoßen zu haben, sie hatte den größten und womöglich auch letzten Fehler ihres … Claire? Ein neuer Name tauchte auf. Obwohl sie nur zwei Wölfe waren, trat eine weitere Persönlichkeit in das Gesprächsfeld zwischen ihnen. Bis eben hätte sie es nicht einmal als solches bezeichnet, doch seine letzten Worte riefen ihre erneute Aufmerksamkeit an. So sehr wünschte sie sich, noch einmal diesen fremden Namen von ihm zu hören, um sicher zu sein, dass sie sich das in ihrer Selbst-Not nicht eingebildet hatte. In den nächsten Augenblicken versuchte sie immer wieder, diesen Namen von eben zu rekonstruieren, hatte fast Mühe ihn genau aufzunehmen. War das wirklich keine Einbildung gewesen? Tihar verfiel in eine beängstigende Ruhe, nachdem er diesen fremden Namen ausgesprochen hatte. Wer … war Claire? Erstmals hatte sie nicht mehr das Gefühl, sich mit ihm in einem tödlichen Kreis zu drehen, sondern auf einen neuen Weg gestoßen zu sein, vielleicht ein Weg, an dessen Ende so etwas wie Hoffnung auf sie wartete, welche wiederum aus dieser Sackgasse herausführte. Doch sein eisiger Blicke jagte ihr erneut einen kalten Schauer über den Rücken. Es war zu erwarten, dass er jetzt jedes Bisschen Güte verlor und über sie herfiel. Es gab nur eine geringe Chance, seinen tödlichen Angriff abzuwehren beziehungsweise ihn abzulenken. Sie musste nachhaken, was es mit diesem Namen auf sich hatte. Vielleicht war das der Schlüssel zu einer neuen Grundlage ihres Gesprächs.

„Claire? Wer … soll das sein?“


(Tihar LeNuit, zwischen Sumpfufer und Tränensee)



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04.11.2011 22:22

Zita




Die Fähe trieb in einem Meer der Dunkelheit. Um sie herum war nichts als tiefe Schwärze, undurchdringbar und kalt.
Zita schien immer tiefer darin zu versinken und je mehr sie versuchte mit ihren Gedanken bei etwas Gutes, etwas Positives oder auch einfach nur an eine Glückliche Erinnerung zu denken, umso erdrückender und schmerzhafter wurden die geisterhaften Gesichter all derjenigen Wölfe, die sie schon verloren hatte und die schon von ihr gegangen waren.

Zita sah für sich selbst keine Hoffnung mehr.
Sie war einer Fähe gefolgt die ihr neue Hoffnung versprochen hatte und Zita war ihr blind gefolgt. Und dann…? Doch wieder in die unbarmherzige Finsternis abgestürzt.

Eine leichte, zögerliche Berührung ließ die Fähe aufsehen. Es war Catori, die sie vorsichtig angestuppst hatte und nun auch zögerlich lächelte. Auch Zita versuchte sich an einem Lächeln. Ihre Lefzen schmerzten, als sie es versuchte. Zu lang schon hatte die Fähe nicht mehr lachen können, zu lange schon, gab es für sie keinen Grund dazu…

Zita versuchte wieder sie selbst zu werden, wieder sie selbst zu sein, doch das war gar nicht so einfach.
Sie dankte Catori mit einem stummen Kopfnicken und sah dann zu Skadi. Diese Fähe schien noch Hoffnung zu haben. Sie wollte weitergehen, den Störchen nach.
Zita seufzte innerlich, wenn selbst Skadi noch Hoffnung auf einen Weg aus der Dunkelheit hatte, dann war doch noch nicht alles verloren.

Die Fähe (Zita) erhob und schritt zu Skadi hinüber. Und auch wenn Zita nicht so richtig wusste warum, doch Skadi´s souveränes Auftreten und Catori´s Glaube gaben Zita wieder Kraft. Es musste einen Weg aus der Finsternis geben und sie würden ihn gehen. Ob mit oder ohne Takata.
Bei ihrem Namen, Takata´s Namen, der nun fast schon so etwas wie eine böse Erinnerung geworden war, sah die Weiß-Graue Fähe auf den alten Rüden.

Mitleid erhob sich in ihr, doch genau so wie Catori wusste Zita nicht welche tröstenden Worte sie Pilgrim hätte spenden können.
Was sagte man einem Wesen, das gerade die einzige Bezugsperson verloren hatte? Es wird schon alles wieder gut werden? Nein…
Doch Catori versuchte wenigstens Pilgrim zum Aufstehen zu bewegen, ein Bild, das noch mehr Mitleid und Mitgefühl in Zita weckte. Sie selbst wusste wie man sich in so einer Situation fühlte, sie selber war oft darin gewesen. Worte konnten hier nicht viel bewegen, Worte erreichten den Trauernden nicht. Und die Hilflosigkeit in der sich der Helfende befand, war einfach nur schwer zu ertragen.

Zita sah tief in ihr Herz und versuchte Worte zu finden, die nicht zu sehr nach bloßem Gefasel klangen, Worte die selbst Pilgrim in seiner Hoffnungslosigkeit wahrnehmen musste.

„Pilgrim…“

Zita sagte seinen Namen laut und deutlich. Der Rüde musste wissen, dass er noch ein Teil der Gruppe war, dass es noch andere Wölfe um ihn herum gab, die kein reinweißes Fell hatten, die nicht Takata waren, auch wenn er selbst es wahrscheinlich nicht so empfand. Zita trat nun an seine Seite, setzte sich neben Catori und legte ihre Pfote sanft auf die des alten Rüden. Es war eine sanfte, vorsichtige Berührung und dennoch hoffte Zita, dass Pilgrim sie spüren und verstehen würde.

„Komm schon… Du bist immer noch ein Rudelmitglied, auch wenn wir nun einer weniger sind. Es gibt Hoffnung. Es gibt noch einen Weg aus diesem Tal und keinem bringt es etwas, wenn du nun hier alleine bleibst und hier dein Ende suchst. Du bist ein Teil dieses Rudels und entweder gehen wir alle oder keiner, wir lassen dich nicht alleine zurück. Ich bin mir sicher du hast noch eine Aufgabe zu erfüllen. Es gibt noch Hoffnung… Skadi…“

Der Kopf der Weiß-Grauen Fähe drehte sich zu Skadi und Catori ehe sie weiter sprach.

„Skadi wird uns hier heraus bringen. Sie weiß was sie tut und sie ist stark, mutig und sie wird uns nicht so einfach wegen eines Verrückten Wolfes im Stich lassen…Und Catori ist die sanfte Seele unter uns. Sie wird dich nicht alleine lassen… Keiner von uns wird das.“

Es war offensichtlich, dass Zita nicht mehr nur mit Pilgrim sprach, sondern auch versuchte sich selbst wieder Mut zuzusprechen, dass die Fähe einen Grund suchte um selber weiter zu gehen und sich nicht so, wie Pilgrim in den Schnee zu legen und auf das Ende zu warten. Auch wenn dieser Gedanke gerade ein sehr starker war…

„Skadi und Catori… und auch Ich… wir sind bei dir, Pilgrim, und zusammen schaffen wir das. Zusammen, als Rudel!“

Zita sah die Wölfe um sich an.
Ja, als Rudel würden sie es schaffen… Sie würden zusammenhalten, nun noch mehr denn je. Sie alle und besonders Pilgrim waren hart von Takata´s Verschwinden getroffen worden, doch ironischerweise, würde genau dieser Umstand sie alle enger zusammen schweißen. Ihnen einen Grund geben, als kleines Vierer-Rudel einander zu vertrauen… Zita wusste, dass besonders ihr, die sie schon so oft enttäuscht und verletzt worden war, das Wort des "Rudels" Kraft gab, dass ihr, dieser starke, enge und kompromisslose Zusammenhalt wohl am Wichtigsten war. Gerade sie brauchte dieses Rudel… Genau wie Pilgrim…

Ein Rudel war Sicherheit, Schutz, Geborgenheit und ein Rudel war vor allem Familie.
Ja… Familie… Ablenkung… So lange Zita andere Wölfe um sich hatte, konnte sie leichter mit all ihren Verlusten umgehen, sie verarbeiten… In gewisser Weise war Pilgrim das genaue Abbild von ihr. Pilgrim war alleine genauso verloren wie sie selbst.

Wieder sah sie Catori und Skadi an und auch wenn Zita nie wieder hatte Vertrauen wollen, bei diesen Zwei Fähen war es anders.
Es war kein Vertrauen, dass sie Skadi die Führung übernehmen ließ und es war mehr als nur Freundschaft, die Zita in Catori´s Worten, in ihren sanften Taten sah. Es war Instinkt.

Je mehr Zita über den kleinen Verbund nachdachte umso mehr Mut schöpfte sie wieder, umso mehr war sie sich sicher, dass das hier ihre Familie war. Sie wusste einfach, dass sich jeder für den anderen einsetzen und opfern würde, dass die gerade so schüchterne Catori ohne zu zögern einem wilden Eber in den Weg stellen würde nur um Pilgrim zu schützen. Zita wusste auch, dass sogar Skadi, die oftmals so berechnend und kühl wirkte, sich sofort auf Pilgrim´s „Ebene“ begeben würde, wenn der Rüde in Not war.

Ja…
Das hier war Zita´s Rudel, ihre Familie und sie würden es schaffen!





( Skadi, Pilgrim, Catori ; Arkadia )



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04.11.2011 22:22

Tihar LeNuit




Gedankenlose Starre. Sein eiskalter Blick lag regungslos auf ihr. Was jetzt? Was sollte als nächstes kommen? Er hatte ein Geheimnis verraten und sie war prompt darauf angesprungen, so als hatte sie nur darauf gewartet, mit ihrer Nächstenliebe in sein steinernes Herz zu kriechen um dort ihre krankhafte Naivität zu verpflanzen. Wurde letztenendes doch noch eine männliche Takata aus ihm? Was nutzte es schon, ihr seine Gefühle zu erklären, Gefühle, die kein anderer mehr als solche bezeichnet hätte, weil sie versteinert waren, nicht lebendiger als Jahrmillionen alte Fossilien, Staub, statt pulsierendes Leben, ein Herz, dass nur noch aus Gewohnheit pochte. Nach ihrer Frage sah er sie schweigend an. War sie es wert, das zu erfahren? Es ging in einem Ohr rein, im anderen wieder raus, sie verstand es nicht, niemals, daran gab es keinen Zweifel. Ihre kindliche Neugier, ihr mädchenhaftes Glück konnten ihn endgültig zerstören. Vorsicht jetzt, jeden weiteren Schritt galt es gut zu überdenken, sonst musste er sie doch noch töten, die Spitze aus seiner Brust ziehen und zerbrechen, bevor ihn das Gift zu sehr geschwächt hatte.

„Davon verstehst du nichts“, legte er mit kratziger Stimme fest und ließ ihr einen abwertenden, kalten Blick zukommen, aus zwei Augen, die so tot waren wie diese Landschaft hier. „Gar nichts!“

Bei all dem Unglück, dass ihm widerfahren war, hatte er das Recht in Frage zu stellen, ob es so etwas wie Gerechtigkeit überhaupt gab. Wie konnte es nur sein, dass jemand mit einem so kindlichen Gemüt wie sie bis zu diesem Tage überlebte, andere, wie seine stolze und starke Schwester aber grausam aus dem Leben geschmissen wurden? Und wieso musste er das noch mit ansehen? Wieso nur …

„Niemand …“, ein Grollen drang aus der Tiefe seines Körpers. „… war je so gut wie … sie …“

Seine Stimme bebte, jeder Muskel, zum Zerreißen gespannt. Er wollte brüllen, doch bekam er nur ein leises Flüstern heraus. Er wartete auf den ersten Riss in seinem Leib, der seinen Tod ankündigte. So viel angestaute Wut wollte heraus, musste ihn zerstören, zerreißen, wie eine Frucht sollte er platzen. Takatas Tod hätte ihn nicht befriedigt, niemals. Sie war nicht schuld genug an Claires Tod, an der Ungerechtigkeit in seinem Leben. Sie war ja noch viel zu gutmütig, sie hatte Yuka mit ihm finden wollen. Vielleicht waren sie beide sogar Opfer seiner Ungerechtigkeit, denn lebend kam sie hier nicht wieder weg, nicht ohne ihn. Und er hatte keinen Grund, dem Leben entgegenzulaufen. Er wollte dahin, wo es am finstersten war, wollte in den Abgrund, fallen bis in die Unendlichkeit, vom Nichts gefressen werden, ein Albtraum für die Ewigkeit!
Sein bleischwerer Kopf sank nach unten, seine Pfoten vor seinen Leib gestemmt, zitternd. Bald zitterte sein ganzer Körper mit, der Vulkan stand vor dem Ausbruch. Immer wieder kamen die Bilder auf, blitzten durch seinen Kopf, dass der Tod sein sehnlichster Wunsch wurde. Endlich diese Bilder vergessen … Claire … ihr Blut … überall … Fleischfetzen, heulende Wölfe … alle tot, nur er nicht. Ein Bruder zwischen zwei Welten … Leben und Tod, er lief über Leichen, zu schwach um weiterzumachen aber stark zum Sterben, der Druck eines ganzen Berges lastete auf ihm, aber er zerbrach einfach nicht. Und dann tanzten sie hinüber, diese … Wölfe … die Mörder seiner Schwester, Skadi … Slifer, Hohngelächter schmerzte in seinem geistigen Ohr. Bald schüttelte sich sein Körper, Hitze kam auf, glühende Hitze, zum Schmelzen bereit. Ach wäre es doch nur anders gekommen. Zwei stolze Eltern, vier stolze Welpen, eine stolze und starke Fähe an der Seite eines ebenso stolzen Rüden, ein Rudel, das durch die Zeiten ging.

„Oh … Schwester …“

Ohne zu wissen, ob dieser Gedanke ausgesprochen war oder nur in seinem Kopf vorherrschte, spürte er den zunehmenden Druck, der ihn zum Zerbersten bringen sollte. Sein tödliches Gebiss, so fest zusammengedrückt, dass sich die Zähne gegenseitig zermalmen mussten, Krallen, die ihn in den Erdboden versinken ließen, wenn sie sich stärker in den Grund bohrten. Ein ohrenbetäubender Knall stand aus, das Ableben eines Giganten … doch dann …


tropf.
Der gesamte Schmerz, das seelische Leid … schwammen dahin in einer einzigen Träne, nur eine einzige, eine winzig kleine, die die gesamte überflüssige Kraft, im Stande einen Riesen zu töten, abfließen ließ und in den unvorstellbar großen Boden unter ihm ableitete, wo alles in Vergessenheit geriet. Die Spannung war fort, sein Körper stand still, ein nicht erkennbares, flaches Atmen und ein leises Herzklopfen, sonst nichts. Lebendiges Eis, erstarrt, in der Schwebe zwischen Leben und Tod.



( Takata | Sumpfufer )



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04.11.2011 22:23

Niyol




Das eine Auge leicht zugekniffen und ein wenig grinsend, den Kopf schief gelegt, sah Niyol den vorderen Wolf an, der soeben seine Fragen beantwortete und sogleich eine Ausrede lieferte warum er nicht schon vorher seinen Namen genannt hatte. Unwillkürlich musste Niyol sogleich seinen ersten Gedanken heraus posaunen:

"Um indirekt nach eurem Anteil zu bitten, sodass einer antworten muss, ist dagegen angemessen, während der Gegenüber vielleicht noch um Luft zu ringen hatte…"

Ein kurzes kichern löste die Worte nahtlos ab und endete, als sich Niyol bewusst wurde, dass er eben seinen ersten Gedanken einfach ausgesprochen hatte.
~Ups~ Mit einem entschuldigenden Lächeln sah er die beiden an. Das eben war vermutlich nicht besonders schlau gewesen. Andererseits: Jetzt war es sowieso nicht zu ändern. Der eine der beiden, den der größere als "Teyjen" vorgestellt hatte, wagte sich allmählich an das kälter werdende Fleisch des Hirsches. Nur kurz betrachtete Niyol schmunzelnd, wie er immer wieder misstrauisch beäugt wurde, als Asoka neben ihm wieder zum Leben erwachte, und leise Knurrend seine Missgunst zu Niyols vorherigen, an ihn gerichteten Worten zum Ausdruck brachte. Der graue konnte von Glück reden, dass er weit genug weg saß. in seinem immer noch ein wenig benommenen Zustand hatte er es sogar verpasst weg zu zucken. Erst später, nachdem er den Schwarzen schon eine ganze Weile interessiert und auch teilweise überrascht angeguckt hatte, kam ihm in den Sinn, dass seine Reaktion fehlte. Diese Geste war schließlich ihm gewidmet gewesen, dann konnte er doch nicht nur zuschauen!
~Ich glaube...~ Überrascht hielt er im Gedanken inne. ~...ja was glaube ich denn?~ Was zur Hölle wollte er eben denken? Unwirsch runzelte er die Stirn und kniff leicht die Augen zusammen, wobei sein Blick noch immer bei Asoka war. Auch wenn er eher durch den schwarzen Wolf hindurchschaute, als ihn tatsächlich an zu sehen. Grade meinte er gleich auf seinen eigentlichen Gedanken zurück zu kommen, als Kyevjen ihn schon wieder ansprach. Ein Seufzen entfuhr Niyol, während er den Kopf wieder zu dem Fremden Rüden drehte.
~Womit habe ich das verdient? Warum muss das Schicksal erst mit Hirschen und dann mit über-höflichen, fragenden Wölfen werfen?!~
Während des Gedanken blickte er mit jammernden Gesichtsausdruck nach oben, bevor er sich dann mit der Frage befasste, die gestellt worden war. ~Revier?...Was für ein Revier?~ Den Kopf eigentlich grade erst wieder nach vorne gerichtet, zog Niyol ihn nun leicht nach hinten, während eines seiner nach vorne gerichteten Ohren mit einer zusätzlichen leichten Kopfbewegung zur Seite fiel. Mittlerweile ein wenig verärgert über sich selbst, weil diese Langsamkeit seiner eigenen Gedankengänge nervte, schüttelte Niyol den Kopf. ~Verdammter Neben verschwinde endlich!~ Es wurde nicht besser. Irgendwann jedoch begannen vor seinen Augen schon wieder schwarze Punkte zu tanzen, sodass er doch lieber schnell aufhörte. Dann schaute er wieder Kyevjen an.

"Nein, wir sind hier weit und breit die einzigen Wölfe. ... Zumindest dachten wir das bevor der Hirsch und mit ihm auch ihr zwei aufgetaucht seid."

Er wollte schlafen. Einfach nur ein ruhiges Plätzchen haben und die Augen zu machen, seinen schmerzenden, erschöpften Körper nicht aufrecht halten müssen. Warum nochmal hatte er den beiden überhaupt antworten müssen?.... Die beiden Wölfe hatten sich nun gegenseitig abgelöst und Niyol war es mittlerweile egal, was man von ihm dachte, Hauptsache er bekam endlich Ruhe. Deswegen erhob er noch ein weiteres Mal das Wort.

"Wenn ihr mich entschuldigt, ich glaube ein wenig Ruhe täte meinem Körper gut."

Damit stand er auf, stellte fest, dass sein Gleichgewichtssein auch nicht der beste war, taumelte einige Schritte zu einem Baum und ließ sich dort in den Schnee sinken und schloss die Augen.


( Asoka, Kveyjen, Teyjen | Akardia )



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Takata ist online
04.11.2011 22:23

Skadi




Überraschenderweise widersprach ihr niemand. Aber war es wirklich so überraschend? Diese Wölfe waren am Ende, physisch wie auch psychisch. Sie waren bereit, sich an jeden Strohhalm zu klammern – oder, wie in diesem Fall, vielmehr an die Störche. Mit dieser Erkenntnis verschwanden auch die letzten Zweifel, ob ihre Entscheidung wirklich richtig war. Und eine Entscheidung war es, denn auch wenn es zunächst eher als Vorschlag gedacht war, so wollten die anderen ihr nur zu bereitwillig folgen. Damit konnte sie sehr gut leben, ja, genau genommen war es ihr so sogar am liebsten. Vielleicht würde diese Reise doch nicht so unangenehm werden, wie sie befürchtet hatte.
Allerdings blieb da noch immer Pilgrim. Ihr Blick fiel auf den Rüden, der bei ihrer für ihre Verhältnisse sanften Ermahnung sofort zusammengefahren war. Nun kauerte er mit eingeklemmter Rute im Schnee … es war doch zum verrückt werden! Am liebsten hätte sie ihn nun am Schwanz gepackt und ihn in eine aufrechte Position gezerrt. Was musste man tun, damit er wenigstens ein Mal dastand wie ein stolzer Rüde und nicht wie ein Häufchen Elend? Natürlich tat sie nichts von alledem, denn selbst sie wusste, dass man ihn nicht mit Gewalt dazu zwingen konnte, anders zu sein. Stattdessen blickte sie auf ihn herab, ratlos.
Glücklicherweise wurde Catori prompt ihrer Rolle als Seelsorgerin der Gruppe gerecht und bemühte sich darum, ihn mit netten Worten ein wenig aufzubauen. Aufmunternd nickte sie ihr zu. Ja, weiter so! Vielleicht konnte sie ihn dazu bewegen, aufzustehen, auch wenn ihr Versuch ein wenig hilflos und unbeholfen klang. Pilgrim war aber auch eine verdammt harte Nuss, wer konnte es ihr also verdenken?

“Natürlich kommt er mit“, bekräftigte sie Catoris Worte.

Sie konnten ihn hier ja wohl schlecht liegen lassen, oder? Zumindest nicht, nachdem sie ihm bei ihrer ersten Begegnung so vollmundig versprochen hatte, ihn aus dem Tal herauszubringen...
Als Zita plötzlich zu sprechen begann, fuhr ihr Kopf ruckartig herum. Prüfend musterte sie die Fähe – meinte sie das ernst? Das klang überhaupt nicht mehr wie das gebrochene und von Zweifeln erfüllte Geschöpf, das sie noch vor wenigen Augenblicken in ihr gesehen hatte. Versuchte sie ihnen etwas vorzuspielen, um Pilgrim Mut zu machen? Oder glaubte sie tatsächlich, was sie sagte? Dass sie ein Rudel waren? Dass sie alle zusammenhalten würden? Davon war Skadi selbst zwar noch nicht abschließend überzeugt, aber vielleicht ... vielleicht hatte sie gar nicht so Unrecht. Vielleicht konnten sie zumindest eines werden, wenn auch nur auf Zeit.
Oder aber Zita war einfach viel gerissener, als sie es ihr je zugetraut hätte. Auch wenn das Loblied, dass sie nun anstimmte, beinahe schon zu viel des Guten war, so konnte sie nicht abstreiten, dass sie sich ungemein geschmeichelt fühlte. Diese Fähe hatte, absichtlich oder zufällig, einen Nerv getroffen. Oh ja, sie war stark und mutig und sie wusste genau, was zu tun war. Erstaunlich, dass Zita es direkt erkannt hatte. Nun blieb ihr quasi gar keine andere Wahl mehr, als ihr beizupflichten und die drei aus diesem Schlamassel zu führen. Unmöglich konnte sie jetzt noch ihrer Wege gehen und das Häufchen Wölfe zurücklassen, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Falls Zita es nicht ehrlich meinte, so war es jedenfalls ein überaus genialer Schachzug der Fähe, die in diesem Fall zudem über ausgezeichnete schauspielerische Talente verfügen musste.

“Das stimmt“, pflichtete sie ihr daher bei, während sie innerlich ihren eigenen Stolz verfluchte. Sie waren nun aneinander gekettet, hatten sich aneinander gebunden. Vielleicht waren sie zuvor noch kein Rudel gewesen, aber jetzt wurden sie zu einem. Es fühlte sich eigenartig an. “Steh' auf, Pilgrim!“

Erwartungsvoll tat sie einige Schritte, blieb dann stehen und blickte sich um. Würden sie ihr tatsächlich folgen? Selbst Pilgrim? Catori und Zita hatten sich soeben alle Mühe gegeben, ihn aufzubauen. Hatte es gereicht?


[Catori, Zita, Pilgrim | Arkadia]



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Takata ist online
04.11.2011 22:24

Asoka




Man konnte sagen, er war Haarschaf dem Tod entkommen. Sollte eigentlich nur so von Glücksgefühlen sprühen. Den beiden Rüden seine Dankbarkeit aussprechen. Sollte irgendwas tun, um sich zu Revanchieren. Doch nichts dergleichen tat er. Er lag einfach nur da. Drehte sich nicht nach den Rüden um. Redete nicht mit ihnen. Schenkte ihnen keine Beachtung. Schon allein bei dem Gedanken ihnen irgendwas vorheucheln zu müssen, drehte sich sein Magen um.

Gefühle wie Wut und Hass tobten in ihm. Seit er auf diese Wölfe getroffen war, scheint sein Leben aus dem Ruder zu laufen. Das Gefühl war ungewohnt, wieder unter ihnen zu sein. Doch er hasste es. Konnte sich mit diesem neuen Gefühl nicht anfreunden!
Neben ihm hörte er, wie Niyol sich aufrappelte. Nur einen Spaltbreit öffnete der Schwarze seine Augen und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Mühselig, schon fast wie ein alter, gebrechlicher Rüde, schleppte er sich zu dem nächsten Baum und ließ sich dort fallen. Glaubte er, nur weil er etwas Abstand zwischen den Neuen und sich gebracht hatte, dass Asoka sich nun mit denen beschäftigen würde?

Genervt schloss der Schwarze wieder seine Augen. Misstrauisch hatte er aber seine Ohren nach hinten gestellt. Er traute ihnen nicht. Er wartete nur auf das Geräusch, wenn ihre Pfoten den Boden berührten. Wenn das Geräusch dann immer leiser und leiser wurde. Bis er sie weder hören noch ihre Fährte riechen konnte. Doch so schnell würde dies sicher nicht passieren. Wenn überhaupt... Vielleicht hatte er wieder Glück, dass sie genauso wie Niyol an ihm kleben werden.

Er merkte, dass er immer müder wurde und es immer schwieriger für ihn wurde wach zu bleiben. Zu lange hatte er keinen Schlaf. Die Anstrengung der letzten Tage lag auf seinen Schultern wie ein Baumstamm, der es ihm immer schwieriger machte zu Atmen. Laut schnaufte Asoka durch seine Nase. Es ärgerte ihn und doch, konnte er es nicht ändern. Was sollte er aber tun, wenn es tatsächlich zu einem Angriff kommen sollte? Nichts. Er war zu sehr geschwächt um ihnen die Kehle durchzubeißen. Es würde nichts ändern, wenn er für einen Moment unvorsichtig sein würde, um wieder zu Kräften zu kommen…


(Arkadia | Niyol, Kveyjen, Teyjen)



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04.11.2011 22:24

Thyca




In diesem Tal schien die Zeit wirklich stehengeblieben. Alles wirkte so schön und das mitten im Winter. Das hatte sie nicht zuletzt aber auch Chihiro zu verdanken, über deren Anwesenheit sie froh war und das nicht zuletzt, weil diese so überaus freundlich und zuvorkommend war und ihr offenbar auch ihr kleines Missgeschick verzieh. Es war wirklich schön hier zu sein und das Leid hinter sich zu lassen, und das bezog sich nicht nur auf den Schnee und die Dunkelheit allein, wobei es hier natürlich auch nicht richtig hell war.
Trotzdem wurde Thyca das Gefühl nicht los, die Weiße besaß einige Auffälligkeiten. Nun okay, das wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, jeder besaß seine kleinen Macken und sie sollten auch Chihiro nicht vergönnt sein. Nur übte sie sich in eigenartigen Gesten und sah seltsam in ihren Gedanken versponnen aus, wie eine Spinne, die in ihrem eigenen Nest gefangen war. Sie beäugte sie fragend, wusste zunächst nicht, ob das noch immer von ihrer Spritzaktion herrührte, doch das schloss sie schon bald aus. Es schien mehr zu sein. Etwas verunsichert aber keineswegs schüchtern trat sie an die Weiße heran und fragte mit einer angenehmen Wärme in ihrer Stimme.

„Alles in Ordnung? Du … wirkst so … nachdenklich.“

Hui, das war schon ziemlich direkt. Aber eigentlich nicht weiter schlimm, oder? Thyca sprach viele Dinge frei heraus, auf jeden Fall dann, wenn sie keine unmittelbare Gefahr zu fürchten hatte und davon wollte sie bei dieser freundlichen Artgenossin nicht ausgehen. Vielleicht bedrückte die Weiße ja doch etwas, auch wenn sie sich fragte, wie das in diesem schönen Teil des Tals möglich sein konnte. Allein der See hatte etwas Romantisches für sich, ein schönes Plätzchen zum Rasten.
Chihiro aber redete weiter und sprach von einer „Wolfsfreien Zone“. Sofort stieß die Braungraue hart auf … wolfsfrei. Das erinnerte sie scheußlich an die Zweibeiner, die genau das zu bewirken versuchten. Sie musste nun selbst aussehen wie jemand, den etwas bedrückte. Jedenfalls kamen die Bilder ihrer Vergangenheit auf einmal wieder hoch und Thyca trat sofort ein paar Schritte weg, um ihre mit Sicherheit seltsam anmutende Grimasse zu verbergen, die aufkam, als sie an diese abscheulichen Wesen dachte. Wolfsfreie Zone … sie wollte so etwas nicht und das nicht nur deshalb nicht, weil sie selbst eine Wölfin war, sondern weil sie lieber eine menschenfreie Zone wollte, selbst dann, wenn sie irgendwann nicht mehr lebte. Hoffentlich war das hier eine menschenfreie Zone, wittern konnte sie auf jeden Fall nichts.
Auf Chihros Aussage, sie wusste nicht mehr genau, wie sie hier hergekommen war, konnte sie nur staunen. Also sie wusste das noch sehr genau!

„Da kannst du dich bestimmt glücklich schätzen“, witzelte sie mit wiedergewonnener, guter Laune. „Ich wünschte, ich würde das auch vergessen. Nein wirklich, weißt du, wie lebensgefährlich es war, den Weg zu diesem Ort zu finden? Ich wäre fast den Berg heruntergefallen.“

Nun ja, das war natürlich etwas übertrieben, stellte man sich das so bildlich vor. Sie versuchte mit derart abstrakten Beschreibungen auch mehr, die Gefährlichkeit herunterzuspielen und selbst zu vergessen, wie lebensmüde einige Versuche, Hindernisse zu überwinden, gewesen waren. Sie hatte eine Menge riskiert, doch jetzt wusste sie, dass es sich gelohnt hatte, auch wenn es ohne eine Portion Glück niemals geklappt hätte.

(Bei Chihiro, Storchenhalbinsel)



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Takata ist online
04.11.2011 22:25



Tihars Urteil verärgerte sie etwas. Warum legte er denn bitte schon von vornherein fest, was sie verstand und was nicht? Hatte sie nicht auch Wölfe in ihrem alten Leben gehabt, die nun nicht mehr mit ihr waren und die sie vermisste? Ging es anderen Wölfen nicht genauso? Aber er urteilte gleich, dass es niemand verstand, oder dass sie es nicht verstand. Er hielt sie für dumm, er war zu arrogant, man konnte nicht mit ihm reden, zu der Erkenntnis war sie inzwischen gelangt.
Plötzlich begann der Rüdenkörper zu zittern wie Espenlaub. Er schüttelte sich ja schon fast, es hatte etwas Unheimliches … Was war nun wieder los? War er krank? Ja, offenbar war er das. Sie stellte sich viel mehr noch die Frage, wie weit sie da mit drinsteckte. Wenn er jetzt endgültig die Beherrschung verlor, musste sie dann ebenfalls sterben? Warum machte er sie verantwortlich für sein eigenes Versagen? Grimmig blickte sie ihn an, aber er sah gar nicht mehr zu ihr, vielleicht auch besser so …
Sie rutschte auf ihrer Stelle herum, schob den Schnee zu allen Seiten und dachte über einen neuen Versuch, aufzustehen, nach. Vielleicht war er ja gerade viel zu sehr mit sich beschäftigt, wenn man das so überhaupt noch bezeichnen wollte, als dass er bemerkte, wenn sie sich jetzt einfach verdrückte, in der schwächsten aller Hoffnungen, wieder zu den anderen zurückzukehren. Sein komisches Zittern war ihr nicht geheuer. Etwas Schreckliches stand bevor. Er war doch wahnsinnig!
Aber auf einmal … traf es sie wie einen Schlag, nur dass er nicht wehtat, sondern sie fast noch von einer Last befreite. Was war das? Blut? Wasser? Quatsch … Blut war doch rot und warum sollte er aus dem Auge bluten, Wasser gab es hier nicht, alles war zu Eis gefroren. Es war … ja, es bestand kein Zweifel. Ein Lächeln, schwach aber doch absolut echt, breitete sich auf ihren Lefzen aus. Doch Moment … was sollte das? Warum lächelte sie? Jetzt, wo der schwarze Muskelprotz zum ersten Mal, ja zum aller ersten mal in ihrer Gegenwart echte Gefühle zeigte, keine Wut, keinen Hass, sondern etwas, dass aus dem Herzen rührte, da lächelte sie, obwohl seine Gefühlsregung ganz und gar der Trauer entsprach? Ihr Lächeln versiegte wieder, sie sah ihn neutral an, wie erstarrt war ihre Miene. Scham kam auf in ihr … mehr noch … Mitgefühl. Sein Zittern hatte aufgehört. Aber jetzt erklangen Worte von ihm, mehr ein Säuseln, wie ein schwacher Wind, der durch die Herbstblätter fegte. Sie war froh, unglaublich froh. Es war der Beweis, so eindeutig wie nichts anderes, dass diese Kreatur kein Monster war. Tihar war ein Wolf, ein Wolf wie sie, wie alle anderen auch. Er war höchstens eine Frucht mit einer äußerst harten Schale, aber da war er ja nicht der Einzige. Am liebsten hätte sie ihn in die Flanke gestubst und ihm gezeigt, dass sie ihm dankbar war für dieses … Lebenszeichen, den Beweis, dass auch er ein fühlendes Wesen war und kein blutrünstiger Tyrann. Aber sie besann sich, bevor sie sich zu ihm gebeugt hatte. Jetzt nur nichts überstürzen … diese Decke, die eben aufgespannt worden war, war so dünn wie ein Spinnennetz im Entstehen, wie eine dünne Haut. Wenn sie jetzt nicht mit Behutsamkeit vorging, verwandelte sich aus dem Wolf aus Fleisch und Blut wieder eine Kampfmaschine mit der Zerstörungskraft des Meteoriten. Oh bloß nicht, kein Bedarf.
Plötzlich fiel es wie Schuppen von ihren Augen. Die Dunkelheit lichtete sich, jedenfalls in ihrem Kopf. Sie sah wieder einen Wolf vor sich und schöpfte zum ersten Mal seit langem Hoffnung. Auf einmal wirkte er gar nicht mehr verrückt, alles schien so erklärbar, greifbar … Und er handelte doch nicht aus anderen Beweggründen als … als zum Beispiel Pilgrim, nur äußerte es sich bei ihm völlig anders.
Takata wollte den Wolf so vieles fragen, wer sie war, warum sie ihm etwas bedeutet hatte und was mit ihr … nein, so schnell ging das nicht. Immer ruhig, eins nach dem anderen …
Nachdenklich aber weniger betrübt als zuvor sah sie zu Boden und dachte nach. Eben noch hatte sie sich gedemütigt gefühlt, wie ein kleiner, hilfloser Welpe, der das Schlimmste von seinem Vater oder seinem großen Bruder zu befürchten hatte und keine Hilfe der Welt erwarten konnte. Jetzt aber, nach dieser Äußerung, nach dieser Richtigstellung, da hatte sie wieder das Gefühl auf einer Ebene mit ihm zu stehen, nicht weniger wert zu sein als er, das war sie nicht … Jetzt galt es nur noch, ihm das auch klar zu machen …


(Tihar LeNuit, zwischen Sumpfufer und Tränensee)



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Takata ist online
04.11.2011 22:25

Pilgrim




Pilgrim war alleine…unheimlich alleine und keiner der anderen Wölfe schien seinen tiefen Schmerz wirklich zu verstehen. Sie alle wussten nicht was Takata´s Weggang in ihm hatte zerbrechen lassen.
Keiner der anderen Wölfe schien zu begreifen, was Pilgrim fühlte, sie verstanden seine Trauer nicht.

Der alte Rüde hatte seinen schweren Kopf inzwischen von seinen geschundenen Pfoten erhoben und ihn auf den Baumstamm gelegt. Sein Kinn hatte einen Graben im hohen Schnee des Stammes gebildet. Direkt vor Pilgrim´s Nase sah er noch undeutlich eine von Takata´s Pfotenspuren. Fast so als könnte er die Fähe so zurückholen, versuchte er ihren Geruch wahrzunehmen, doch natürlich war der längst verflogen.
Der Rüde gab einen Laut von sich der weder Jaulen noch Fiepen war, es war ein Laut der so voll Trauer und Unverständnis war, dass man nicht eindeutig identifizieren konnte, was in dem Rüden vorging.
Es hatte aufgehört zu schneien, doch Pilgrim fror nun wieder stärker als noch die ganze Zeit zuvor und seine alten Wunden schmerzten, seine Hüfte strahlte nun wieder einen solchen Schmerz aus, dass Pilgrim seine Hinterläufe teilweise nicht mehr fühlen konnte.

Voller Schmerz dacht der Graue zurück als Takata im Schnee zusammengebrochen war und er und Skadi bei der Weißen gelegen und sie gewärmt hatten…
Vor den Augen des Rüden verschwamm die dunkle Umgebung plötzlich und auf der anderen Seite des Flusses, schien dem Rüden so, als stände dort eine Wölfin. Ihr Fell war schimmernd weiß…
Pilgrim schloss die Augen, doch das Bild verschwand nicht, es wandelte sich nur… Luna wurde zu Takata und Takata wurde zu Luna… Irgendwann konnte der Rüde die beiden Fähen nicht mehr unterscheiden, was ihm wiederum einen Schmerzenschauer durch den Körper jagte.

Eine schüchterne, leise Stimme direkt neben ihm, ließ Pilgrim wieder die müden Augen aufschlagen, jedoch sah er weiter geradeaus, wandte den Kopf nicht zu der Stimme neben ihm ab.
Er erkannte diese Stimme auch ohne den Wolf dazu zu sehen, es musste die Stimme von Cator sein.
Müde und unglaublich träge drehten sich Pilgrim´s Ohren ein wenig.

Die Fähe schien nicht so recht zu wissen was sie sagen sollte, doch letzten Endes bat sie ihn darum, mit den anderen weiter zu ziehen.
Pilgrim blieb stumm und ließ durch keine Regung erkenne, dass er Catori´s Frage, ihre Bitte an ihn verstanden hatte. Nichts zeigte, dass der Rüde je wieder aufstehen wollte…

Einige Zeit verstrich in der nichts geschah, in der sich der Rüde nicht bewegte. Es schien wirklich ganz so als wolle er nun für immer hier an diesem eiskalten vereisten und verschneiten Baumstamm liegen bleiben, eins mit ihm werden…

Plötzlich hörte der Rüde seinen Namen. Eine der anderen Fähen schien nun zu sprechen, denn sie hatte seinen Namen nicht so hart ausgesprochen, wie es Skadi getan hätte.
…Pilgrim…
Ja… es war sein Name, der Name den Takata ihn gegeben hatte und auf einmal schien es dem Rüden so als sei dieser Name ihm fremd. Dennoch fühlte er sich angesprochen und als er kurz darauf eine leichte Wärme in seiner Pfote spürte, da musste er seinen Kopf der Stimme und der Wärme zuwenden.
Es war tatsächlich die Weiß-Graue Fähe gewesen, die Wölfin die seit einiger Zeit mit ihnen zog. Ihre Pfote lag auf der Seinen…

Doch schon wie bei Catori, so gab Pilgrim mit keinem Zeichen zu verstehen, dass er die Worte verstand.
Er hatte zwar zugehört, wie auch bei Catorí´s Worten, doch was sollte der Rüde darauf antworten? Seine Kehle war trocken und furchtbar rau, nein… er wollte auf diese Worte nichts erwidern.
Die Fähe sprach weiter, versuchte ein Bild von Zusammenhalt und Geborgenheit, von Schutz und Vertrauen zu erzeugen, doch Pilgrim konnte daran nicht glauben und erst als Zita die Namen der anderen Fähen erwähnte, drehte der Graue wieder seinen Kopf.
Lange sah er Skadi an und dann auch Catori, doch dann sank sein Kopf wieder auf die schweren Pfoten.

Pilgrim wollte ihnen glauben, er wollte es wirklich, doch er konnte nicht. Es war als hätte Takata alle Kraft die sie ihm in der langen Zeit ihrer Wanderschaft gegeben hatte, mit einem Schlag wieder von ihm genommen hatte, als sie gegangen war.
Pilgrim fühlte sich schwächer als er sich je gefühlt hatte, alles tat ihm weh und wieder zweifelte der Rüde daran, nur noch einen Schritt weitergehen zu können. Er lag noch immer doch er spürte die Schwäche seiner Läufe und wusste ganz genau, dass sie zittern würden, wenn er versuchte wieder aufzustehen.
Zita war der Meinung, dass Pilgrim noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte, doch hatte er das wirklich? Im Moment wollte er einfach nur wieder in die Sonne, die Kälte des Schnees tat ihm weh, lähmte seine alten Knochen und sandte ihm nur Schmerz. Nein, Schnee war nicht gut…

Das Wort „Rudel“ fiel plötzlich und wieder sah der Graue die drei Fähen um sich herum stumm an.
Er sah Catori, wie sie ihn ansah. Hoffte sie, er würde mit ihnen gehen?
Er sah Zita, und fragte sich was ihr an ihm lag.
Und Pilgrim sah Skadi, die nun ein wenig Abseits saß, aber dennoch der festen Überzeugung war, dass er ihnen folgen würde…

Die Augen des Rüden schienen leer zu sein, ohne wirkliche Hoffnung und vielleicht war es einfach nur das blinde Vertrauen in ein erneutes Versprechen, dass den Rüden auf Skadi´s sanftem Befehl hin aufstehen ließ.
Mühevoll stemmte er sich auf seine Läufe, die wirklich wieder zitterten, als sei der Rüde seit vielen Jahren nicht mehr gelaufen.
Er humpelte auf Skadi zu und senkte den Kopf ein wenig vor ihr. Wenn wirklich drei Wölfe der festen Überzeugung waren, ihn nicht zurückzulassen, wenn wirklich drei Wölfe ihm versprachen ihn in eine bessere Welt zu führen und wenn Skadi an ihn glaubte, so wollte Pilgrim es versuchen.

Er sah Skadi lange an. Ihr Fell hatte die Farben der Sonne, Skadi war die Sonne und Pilgrim würde ihr folgen.
Er tat einige schwere Schritte, als Skadi ihre Reise begann und sah sich dann zu den anderen zwei Fähen um.

„Habt vielen, vielen Dank.“

Sagte der Rüde sanft und war nun froh, dass es noch immer Wölfe an seiner Seite gab, die ihn genauso aufgebaut hatten wie Takata.

Ja, Pilgrim würde es versuchen…




( Skadi, Zita, Catori ; Arkadia )



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Takata ist online
04.11.2011 22:26

Tihar LeNuit




Wie viel Zeit war eigentlich vergangen? Wie lange waren sie beide gewandert, wie lange jetzt schon nicht mehr? Ach, was spielte das für eine Rolle … der Tod war zeitlos. Aber er war ja nicht tot, noch nicht so richtig. Er stand immer noch an seinem Fleck, vor dieser total fremden Wölfin, die sich in sein Leben eingemischt hatte. Aber auch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Sein Geist war woanders, versunken in sich selbst, umhüllt von schwarzer Trauer, böse Trauer, die sich nicht in Tränen äußerte, nicht nur, sondern vor allem in Gewalt; seine Strategie zum Weitermachen. Keiner war unschuldig, wer das behauptete, der log. Alles war zeitlos und gerade deshalb ewig. Es erschien ihm einfach ewig, der Gedanke an die Grausamkeit von Claires Ableben, die Zeit danach, die neuen Begegnungen. Es nahm kein Ende, dabei fragte er sich, was jetzt bitte denn noch kommen sollte. Alle Wölfe die Tihar in seinem Leben kennen gelernt hatte waren widerliche Egoisten, mit Ausnahme zweier. Claire war zwar egoistisch gewesen, sehr sogar, weit mehr als er, doch er hatte immer gewusst, dass sie ihn so sehr geliebt hatte wie er sie. Der andere Wolf, auch eine Fähe, das war diese Welpe gewesen. Aber Kunststück! Ein Welpe konnte noch nicht an sich selbst denken. Ein Welpe brauchte zu viel, als dass er den anderen die kalte Schulter zeigen konnte. Kein Wunder also auch, dass Takata bettelnd herumkroch, denn sie wusste, dass ihre Zeit ebenfalls abgelaufen war, wenn nicht noch ein Wunder geschah. Aber er konnte ihr nicht helfen, wozu sollte er auch? Warum sollte er ihr beim Überleben helfen, nachdem er nicht fähig gewesen war seine Schwester zu beschützen, zu retten.

„Ver...rräter … sie … haben uns, schändlich verraten … Meuterei!“, stammelte er mit seiner borstigen Stimme in sein schwarzes Fell. „Mörder!“ Ein tiefheißer Hauch verließ seinen dunklen Rachen, zusammen mit diesem Wort. Das Zittern kehrte zurück. Die Erregung über die Grausamkeit, die sie erfahren hatte, war noch nicht vorbei.

Um seinen schweren Körper zu bändigen und die Kräfte zum Abfluss zu bringen, umspannte er mit seinem Gebiss seine rechte, vordere Pfote, wie sie auf dem Boden stand, im Eis. Er kniff die Augen zusammen und biss zu, fest, fester, noch etwas fester, bis er das Blut schmecken konnte. Sein Blut. Es füllte seinen Kiefer innen aus, tränkte die Zunge, die scharfen Zähne, die sich fest ins Fleisch gebissen hatten. Der Knochen war erreicht, es tat weh, sehr sogar. Es tat verdammt weh. Aber es tat doch nicht genug weh, dass sein Ärger abklang. Diese verfluchten, feigen Wölfe sollten dafür bezahlen, die an allem Schuld waren, nicht er! Aber doch! Selbstredend war er auch schuld! Er hätte da sein müssen. Hatte er nicht gemerkt, was sich da angebahnt hatte? Die Stimmung im Rudel war nicht zu übersehen gewesen, aber er hatte nichts getan. Er hatte nichts getan und jetzt war alles zu spät. Claire kam nicht wieder. Aber er lebte noch. Warum er? Warum konnte er nicht sterben und Claire zurückholen? Warum war das Leben so, wie es war? Wer war für all das verantwortlich? Mit dem Unverständnis wuchs die Kraft an, mit der er zubiss. Weiter ging nicht, der Knochen hinderte ihn daran. Obwohl – konnte er seinen Knochen brechen? Sein Kiefer übte einen ungeheuren Druck aus, der Schmerz und das Blut verrieten es ihm. Dick war das Fleisch an dieser Stelle ohnehin nicht, die Venen nur sehr klein, es spritzte nicht einmal. Es befriedigte ihn nicht. Doch seine Kraft, die neigte sich dem Ende entgegen. Bevor er nicht mehr konnte ließ er blitzartig ab und ließ ein räumliches Knurren ertönen, seine blutbefleckten Zähne – zum ersten Mal war es sein eigenes Blut –, verdeutlichten die Brutalität, die in ihm schlummerte. Aus Takata war nur noch ein Komparse geworden, sie war nicht wichtig. Sollten die Aasgeier sie doch holen, sie zu Tode picken bei lebendigem Leibe. War ihm alles egal. Sollte Yuka doch dort draußen sterben, wen kümmerte es? Die ganze Welt sollte abdanken, seine Sorge war es nicht. Er verlor das Gleichgewicht durch das Loslassen seiner verletzten Pfote, die jetzt nicht mehr fest stehen konnte. Er fiel zu Boden und drehte sich sofort um, abgewandt von ihr. Er wollte ihr künstliches Mitleid nicht ertragen müssen. Hastiges Ein- und Ausatmen war der Rest von diesem erbärmlichen Schauspiel. Was war los? Was geschah nur mit ihm? Er spürte ein Pochen in seiner blutigen Wunde. Wehe dieses Liebesvieh wagte es ihm Trost zu spenden, dann brach er ihr das Genick!
Einfach nur in Ruhe wollte er sein … in Ruhe vor all den Idioten, die aus ihm einen ihrer gemacht hatten.



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Takata ist online
04.11.2011 22:26

Catori




Sie sah den alten Rüden vor sich weiterhin flehend an und hoffte einfach, er würde endlich aufstehen, als Zita nun neben sie trat. Erfreut, dass sie anscheinend doch wieder Mut gefasst hatte, warf Catori ihr ein leichtes Lächeln zu, schaute kurz darauf aber wieder besorgt zu Pilgrim. Wie sie es auch schon vorher bei Skadi getan hatte, als diese versucht hatte Catoris vorangegangenen Worte zu bekräftigen. Leider schien Pilgrim weiterhin ungerührt. Was konnten sie nur tun? Als Zita nun zu sprechen begann, musste Catori sie erst ein wenig überrascht, dann jedoch mehr oder weniger glücklich anschauen. Nach den Worten der weiß-grauen Fähe, fühlte sich Catori seit langer Zeit wieder wirklich von Hoffnung und irgendwie auch Glück umgeben. Es war nicht mehr ein winziger kleiner Grashalm an den sie sich klammerte. Sie konnte wirklich wieder von ganze Herzen daran glauben, dass alles besser werden würde. Die Zweifel schienen im Gegensatz zu dem, sich in ihr ausbreitenden, Optimismus immer weiter zu schrumpfen. Ja sie waren noch vorhanden, hatten aber eindeutig nicht mehr diesen erdrückenden Charakter.
Von innen heraus lächelnd sah sie zu Skadi die ihre Zustimmung aussprach und so die Worte Zitas noch weiter untermauerte. Ja. Sie mussten es schaffen. Die Geister würden ihnen den Weg weißen. Einen Anhaltspunkt hatten sie ihnen schließlich schon gegeben: Die Vögel. Und auch Takata würde wiederkommen. Ganz bestimmt. Es durfte nicht anders kommen!
Als Pilgrim nun tatsächlich aufstand, konnte sie es grade so unterdrücken wie ein kleiner Welpe vor Freude hoch zu hüpfen. Nur ein leiser erfreuter Laut rutschte über ihre Lefzen. Ihr lächeln wurde noch ein bisschen breiter und sie strahlte Zita an. Da Pilgrim sich bereits auf dein Weg gemacht hatte, stupste sie Zita noch einmal freudig an und trabte dann mit leicht erhobener, hin und her schwingender Rute hinter ihm her. Als er sich nun umdrehte und bedankte, bei ihnen beiden bedankte, musste Catori leicht mit dem Kopf schütteln und zu Zita schauen. Sie hatte es geschafft sie alle wieder auf zu muntern. Was auch immer geschehen war, dass sie mit dieser Zuversicht, mit diesen Worten ausgestattet hatte, obwohl sie sonst schwer mit der Vergangenheit zu kämpfen hatte, Catori war froh darüber. Es war vermutlich lachhaft, aber sie war in dem Moment so fröhlich, dass sie meinte das Gefühl würde sie gleich zum platzen bringen. Beinahe hätte sie in ihrer guten Stimmung bei diesem Gedanken tatsächlich darüber gelacht.
Freudig drehte sie sich wieder zu Pilgrim und Skadi und konnte es nicht lassen, erst zu Pilgrim zu hüpfen und ihn nun doch an zu stupsen. Etwas, was sie sich Momente zuvor nicht mal getraut hatte und dann sogar zu Skadi zu gehen und bei ihr ebenfalls das gleiche zu tun.

"Wir müssen das einfach schaffen!",

sagte sie voller Zuversicht, bevor sie wieder zurück zu Zita lief. Diesen Weg würden sie gemeinsam gehen. So schnell würde Catori sie nicht wieder verlassen. Zweimal machte sie nicht den selben Fehler. Wieder hinten angekommen schloss sie kurz die Augen und drehte den Kopf so, das der Wind ihr direkt in das Gesicht blies. ~Danke~


( Skadi, Pilgrim, Zita | Arkadia )



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04.11.2011 22:27




Das Lächeln im Ansatz war wieder verschwunden, denn die Aufgebrachtheit des Schwarzen kehrte zurück. Er begann wieder zu zittern und sich merkwürdig zu benehmen. Er schien Schlimmes durchzumachen, aber mittlerweile konnte sie ihn besser nachvollziehen. Das änderte nur leider nichts daran, dass ihr eigene Zukunft höchst unsicher war, was sollte jetzt aus ihr werden? Tihar LeNuit machte ganz den Eindruck, er hatte nichts mehr zu verlieren, er war für jede Dummheit zu haben, kalt und unberechenbar. Gleichzeit aber hatte er noch nicht im Geringsten Hand an sie gelegt und ihr wehgetan, genauso wenig ihren anderen Freunden. Schloss das aber wirklich aus, dass es dazu kommen konnte?
Er murmelte etwas in seinen Pelz, das so nur schwer für sie zu verstehen war. Verräter … Meuterei … Mörder, das waren die Begriffe, die sie aufschnappen konnte. Takata legte ein Ohr schief und blinzelte ihn zweifelnd an. War das wirklich ernst gemeint oder gehörte das zu seinem Kontrollverlust? Nun, es passte zumindest gut zu dem, was er vorher gesagt hatte, bevor er scheinbar die Geduld mit ihr verloren hatte und seine Offenheit wieder abgebrochen hatte. Wer waren diese Verräter? Wer war Mörder? Sie wollte es gern erfahren, sie wollte ihn so gern verstehen und doch wagte sie angesichts seines neuen, schier apathischen Zustandes nicht, ihn darauf anzusprechen. Ihre innere Stimme befahl ihr sich zurückzunehmen, Tihar war nicht wie die anderen, er würde ihr Hilfeangebot womöglich nicht nur ignorieren. Sie seufzte kaum merklich und sah verzweifelt vor sich auf den Boden. Sie steckten in einer Sackgasse fest. Vielleicht brachte es ja auch gar nichts seine Geschichte zu hören, jedenfalls machte er einen mächtig verlorenen Eindruck … ein einsamer Wolf war er, der sich bestimmt nicht einfach helfen ließ.
Auf einmal beobachtete sie etwas, dass ihr noch mehr Angst machte. Der Rüde verbiss sich in seiner eigenen Vorderpfote bis das Blut hervorquoll. Unsicher, was zu tun, beobachtete sie seine Selbstverstümmelung mit einem Stück Mitleid. War er denn wirklich so dumm oder tat er das nur, um Aufmerksamkeit zu erhalten? Warum auch immer er es tat, es war nicht gerechtfertigt.

„Nicht …“,

flüsterte sie leise und voller Unmut über diese Tat. In ihren Augen stand Verärgerung und Mitleid zugleich. Warum nur tat er all das? Warum tat er sich und ihr das an? Merkte er denn nicht, dass alles, was er hier tat, nicht weiterhelfen konnte? Sie waren verloren in einer Wüste aus Schnee und eine ganze Reise hier her war umsonst gewesen, denn Tihar LeNuit schien sich nicht mehr für Yuka zu interessieren. Er versank in Trauer und Wut und ließ seine Kräfte spielen. Das Blut tropfte in den Schnee, sie beobachtete es fassungslos. Die weiße Polarwölfin erschrak, als er auf einmal brüllte und sich aufrichtete, bevor er anschließend mit einem dumpfen Schlag auf den Boden fiel und sich umdrehte, dass ihr ein elektrisierender Stoß in die Glieder fuhr.
Und jetzt? War jetzt alles vorbei? War es aus, mit ihnen beiden?

Nein, Tihar atmetete noch. Sie konnte sehen, wie sich seine Flanke sacht hob und senkte, es war noch nicht vorbei. Aber sie sah noch etwas anderes. Takata blinzelte ungläubisch zu seinem schwarzen Körper. Es war sehr dunkel, aber sie war ihm ziemlich nahe und konnte etwas erkennen, dass sie staunen ließ– im negativen Sinne. Sie konnte mehrere Narben erkennen, größere und kleinere. Das Fell war durch seine Unruhe so zerzaust und aufgebauscht, dass einige Stellen seiner Haut durchschimmerten und diesen unschönen Anblick preisgaben. Woher diese Narben? Gehörte das mit zu seiner Geschichte? Waren das diese besagten Mörder? Die Weiße versuchte sich ein kleines Stück nach vorn zu ziehen. Der große Rüde bewegte sich nicht, abgesehen vom Atmen, vielleicht schlief er ja schon, tödlich war seine Verletzung bestimmt nicht. Jetzt konnte sie es sicher erkennen. Ja, das waren auf jeden Fall Narben, keine Muttermale oder dergleichen, was man seit der Geburt hatte, sondern echte Narben, die einmal von ungeheuerlichen Schmerzen hergerührt haben mussten. Und wieder sah sie ernüchternde Parallelen zu dem alten, von Trauer zerfressenden Wolf, Pilgrim. Es war höchst eigenartig, dass diese beiden auf den ersten Blick so verschiedenen Wölfe doch ein paar Dinge gemeinsam zu haben schienen. Auch wenn sie nicht die ganze Geschichte dieser beiden interessanten Persönlichkeiten kannte, so war doch sicher, dass es ihre Vergangenheit gewesen sein musste, die sie zu dem hatte werden lassen, was sie heute waren. Der fremde Himmelskörper und die daraus resultierende Dunkelheit und Kälte taten ihren Rest dazu, die Zeiten waren härter denn je.

Müde legte sie ihren Kopf auf die Pfoten. Ihre Nase witterte das frische Fleisch. Jetzt hatte er gejagt, aber selber nichts gefressen. Aber nein, darum war es ja auch gar nicht gegangen. Tihar hatte ein Abbild seiner inneren Selbst geschaffen. Er hatte eine Kreatur vernichtet, so wie er vernichtet worden war, von diesen Verrätern, Mördern und wem auch sonst noch. Vielleicht brauchte sie ja gar nichts zu befürchten vor ihm? Das war eine sehr wage Theorie, die sie unter Umständen das Leben kosten konnte. Doch es ging ihr nicht in den Kopf, dass er nur auf ihren Tod abzielte, wo sie doch an keiner dieser seelischen und körperlichen Verwundungen seiner Person schuld war.
Schwierige Fragen, die ihr die letzte Kraft nahmen. Von Hunger und Verzweiflung angeregt zupfte sie ein paar Fleischfetzen von dem toten Hasen und kaute nachdenklich darauf herum. Ausgerechnet das Ende dieses kleinen Tieres war für sie ein Neuanfang. Vielleicht stand ihr ja auch ein Neuanfang bevor, jetzt, da sie denselben Tihar aus einer ganz anderen Position beobachten konnte, ja im wahrsten Sinne des Wortes. Da lag er, der „Riese“, ihr mit dem Rücken zugewandt am Boden, keine Spur von Stolz und Überheblichkeit mehr … Alphawolf, nein, das war er nicht. Er war eine arme Kreatur, die ihr wahres Aussehen mit Gewalt und Stärke vertuschte und sich dabei, ohne es zu wissen, noch viel hässlicher gemacht hatte, als es alle seine Narben vermochten.

(Tihar LeNuit, zwischen Sumpfufer und Tränensee)



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Takata ist online
04.11.2011 22:28

Skadi




Obgleich das frisch gegründete „Rudel“ nicht gerade in bester Verfassung war, hatten sie sich doch dazu entschlossen, dem Fluss gemeinsam zu folgen und gen Norden zu ziehen. Mühsam und schleppend ging es voran, doch entgegen aller Erwartungen hielt Pilgrim sich tapfer, und allen Widrigkeiten zum Trotz überwanden sie die Strecke ohne größere Zwischenfälle. Mochte dies bereits ein kleines Wunder für sich darstellen, so sollte das nächste nicht lange auf sich warten lassen.

Langsam, beinahe gemächlich, schob sich die Sonne hinter den Bergen hervor und sandte die ersten, tastenden Sonnenstrahlen über die Wipfel der Bäume. Auch wenn sie die Kälte, die von diesem Teil der Welt Besitz ergriffen hatte, noch immer nicht vertreiben konnte, so verdrängte sie wenigstens die unnatürliche Dunkelheit, die die Wölfe so lange geplagt hatte.
Unbeeindruckt schraubte sie sich höher, als wäre sie niemals fort gewesen – ein neuer Tag, ein neuer Morgen war angebrochen.




Wie lange waren sie mittlerweile gelaufen? Sie alle waren erschöpft, waren es genau genommen vorher schon gewesen, vor Tihars unsäglichem Auftritt und Takatas zweifelhaftem Abgang. Es kam ihr zunehmend so vor, als würden sie sich lediglich kriechend vorwärts bewegen, und auch der Horizont rückte in immer weitere Ferne, beinahe als wolle er sie verspotten. Früher, als sie noch allein und in besserer Verfassung war, da hätte sie die selbe Strecke spielend überwunden, da war sie sich sicher. Jetzt hingegen … ein weiteres Mal wandte sie sich um, wie schon so oft in letzter Zeit, und überzeugte sich mit einem schnellen Blick davon, dass die anderen Wölfe ihr noch folgten. Ja, sie alle waren noch da, Zita und Catori, die es gemeinsam irgendwie geschafft hatten, ein Wrack von einem Wolf aufzurichten, und das Wrack selbst, Pilgrim, der wie durch ein Wunder mithalten konnte mit ihnen – natürlich hatten sie auch ein entsprechend langsames Tempo angeschlagen, aber dennoch … er hatte sie überrascht.
In dem Wissen, dass die kleine Schar noch immer vereint war, trottete sie weiter, nach wie vor auf der Suche nach – irgendetwas. Schon seit geraumer Zeit hatte sie dieses Gefühl, dass sie etwas finden musste, irgendetwas, das sie sicher über den Fluss bringen würde, doch bislang ohne Erfolg. Sie wusste nicht einmal, wonach sie eigentlich genau suchte, doch wenn sie es erst einmal sah, dann würde sie es schon erkennen … hoffentlich.
Bis es jedoch so weit war, mussten sie – abrupt hielt sie an, stemmte die Pfoten in den Schnee. An die Wölfe, die hinter ihr einher schritten und die nun mehr als verwundert sein mussten, dachte sie in diesem Moment nicht einmal. Ihr Blick war auf den Horizont gerichtet und starr wie eine Statue, mit ungläubigem Blick, beobachtete sie dieses Schauspiel der Natur. Fasziniert von der hellen Scheibe, als sähe sie sie zum ersten Mal in ihrem Leben, versuchte sie sich daran zu erinnern, wann die Sonne zum letzten Mal aufgegangen war. Es musste schon ewig her sein, lange, zu lange. Sie hatte ganz vergessen, wie schön die Sonne aussehen konnte, hatte vergessen, dass sie sie überhaupt vermisst hatte...
Mühsam löste sie sich von diesem bezaubernden Anblick und wandte sich um, ein wenig verlegen, wie ein Welpe, den man bei etwas Peinlichem ertappt hatte. Es war nur die Sonne, verflucht nochmal! Dennoch...

“Schaut“, sagte sie leise und ließ ihren Blick über das kleine Rudel wandern, bevor er erwartungsvoll auf Pilgrim ruhte.

Ihre Reaktionen wollte sie sich nun nicht entgehen lassen, beinahe begierig wartete sie darauf, was sie nun tun würden. Zita würde sicherlich lachen, ihrer Freude offen Ausdruck verleihen. Catori, nun, vielleicht würde sie wieder herumspringen und sie alle anstupsen. Und Pilgrim? Ja, Pilgrim ... nein, wenn sie ehrlich war, blieb ihr die Gefühlswelt anderer Wölfe noch immer verschlossen, aber wenn sie eines konnte, dann war es beobachten. Beobachten und analysieren.


[Pilgrim, Zita, Catori | am Fluss, in der Nähe des Felsens]



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