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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
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Niyol ist offline
24.07.2012 10:42

Der Dunkle hatte sich eindeutig nur mäßig unter Kontrolle. Für Niyol blieb es ein Spiel, er würde später wieder verschwinden. Aber Diese Wölfe hier begannen ihm tatsächlich ein wenig Leid zu tun. Der Schwarze gab sich alle Mühe jeden gegen sich zu wenden. ....Und doch blieb er hier.
Nachdenklich schaute Niyol ihn an, während er kurz seinen geschundenen Lauf ausschüttelte. Ein weiteres mal spielte er auf Asoka an. Offenbar schien er die Vorstellung, dass Niyol und Asoka, eine etwas besondere Beziehung führten, zu mögen. ...Oder aber er war eifersüchtig. Brr, war dieser Wolf wirklich so drauf? ~Wobei... Vielleicht gibt er sich deswegen so Mühe so eine Fassade auf zu bauen. Er hat Angst, dass man bemerkt dass er auf diese Weise anders ist.~
Kurz huschte Niyols Blick zu seinem Muffelchen. Ja er mochte diesen Schwarzen. Aber so sehr nun auch wieder nicht. Ehrlich gesagt konnte sich der Graue wirklich nicht so richtig vorstellen wie man an einem ebenfalls männlichen Wolf gefallen finden konnte... Ging das überhaupt? Diese Idee war ihm zuvor nie gekommen und auch gehört hatte er bisher noch nirgends von so etwas. ~Logisch, allein der Gedanke daran schickt mir Gruselschauer über Körper. Wer würde dann auch schon offen davon berichten?~
Scheinbar merkte der Schwarze, dass Niyol auf seine Spur kam, denn plötzlich fuhr er ihn mit drohender Stimme an. ~Naja, also wenn ich so ein Geheimnis zu hüten hätte wäre ich vermutlich auch so drauf.~ ...Ah er fühlte sich also allein gelassen? Na kein Wunder. Aber normalerweise würde doch niemand ahnen, dass er sich so sehr für Rüden interessierte. Er könnte wenigstens Freunde haben. Nunja, Niyol würde sich wohl oder übel hüten, zu nett zu sein, diese ganze Sache erfüllte ihn doch ein wenig mit Ekel, da musste man sich erstmal dran gewöhnen. Der arme Junge da vor sich musste ja wirklich verzweifelt sein. Diese Wölfe hier waren wirklich besonders. Nie hätte Niyol sich träumen lassen auf so seltsame Geister zu treffen.
~Nun konzentriere dich wieder auf ihn, der arme Junge braucht Aufmerksamkeit.~ ...Nur leider wusste er nicht, was er sagen sollte. War das eben eine Aufforderung, dass er die Initiative ergreifen sollte? Dachte der Schwarze wirklich Asoka und er wären auf diese Weise zusammen? Dachte er, Niyol würde ihn nun einfach so mit in diese Runde holen? (Machte man das da denn so? Suchte man sich da keine Päärchen? - Niyol wusste es beim besten Willen nicht.)
Ein wenig unschlüssig stand der Graue da. Was war nun zu sagen? Der Wolf vor ihm war eindeutig jetzt schon sauer, aber Niyol befürchtete mit einer Besänftigungsaktion falsche Hoffnungen zu machen. ~Mist, Mist, Mist~

"Öhm..."

Mit leicht belustigter, immernoch ein wenig erstaunter und doch in gewisser Weise verzweifelter Miene schaute er dem Schwarzen ins Gesicht. Während er gleichzeitig genauestens darauf Acht gab, seine eigene Schnauze nicht zu nah heran zu wagen. Allgemein lehnte er sich ein wenig von dem Schwarzen weg, doch er konnte sich beim besten Willen nicht dazu bringen ganz locker neben ihm zu stehen.
Ratter, ratter, ratter...verschiedene Fetzen wirbelten in Niyols Kopf herum, ließen sich jedoch nicht wirklich zu etwas anständigem zusammensetzen, die einzige Frage die ihm einfiel, würde ihn vermutlich den Kopf kosten, denn sie enthüllte das kleine (oder wohl eher große) Geheimnis des Schwarzen.
Um ein wenig Ordnung in seinen Kopf zu bekommen versuchte Niyol nun nicht das Gespräch an sich sondern eher die allgemeine Situation zu betrachten: Der Schwarze war hergekommen und hatte ihn angepamt. Wozu? ...ja das war doch eine gute Frage! Sie weckte doch wohl keinerlei Verdacht und doch konnte Niyol so weiter feststellen, was hier so ab ging.

"Du bist hergekommen um mir vor zu halten, das ich unfähig und ein Jammerlappen bin? ...Es freut mich, dass du dir Sorgen um mich machst, aber glaub mir bisher ließ es sich auf diese Weise ganz gut leben. Und mit einem Lächeln findet man überall Wölfe zum reden. Solltest du auch mal ausprobieren, ich schätze dieser grimmige Blick schreckt eher ab. Deswegen musst du bestimmt immer zu den Leuten gehen um mit ihnen zu reden. Wirkt man freundlich und offen kommen sie von selbst zu einem, wie du an uns beiden siehst."

~Ups. Verdammt ich Plappermaul. Hoffentlich denkt er jetzt nicht was ich denke...~ Mit einem teils entschuldigendem, teils etwas ängstlichen Grinsen schaute er den Großen vor sich an. Bisher hatte ihn niemand in so eine Situation versetzen können. Wann rechnete man schon damit, dass ein Rüde eventuell einem Rüden hinterher steigt. ~Iiirrr~ Ein weiterer Schauer lief über den Körper des Grauen. Er musste eindeutig aufhören so etwas zu denken.

( bei Tihar | nah bei der Gruppe abseits vom Fluss)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Asoka
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Asoka ist offline
25.07.2012 00:05

Seine Augen verengten sich gefährlich. Was erlaubte sich dieses rotzfreche Gör? Der Wunsch, diesen Quälgeist mit seiner Pfote zu zerquetschen wie einen lausigen Käfer, stieg an. Ein Knurren kroch seine Kehle hinauf, doch bevor ein Laut über seine Lefzen kam, erstickte er diesen im Maul. Stattdessen zogen sich seine Lefzen hoch, zu einem teuflischen Grinsen. Es war eher abschreckend als hübsch. Doch gerade das war sein Ziel. Diese weiße, unförmige Kugel sollte Angst haben und endlich abhauen. Zum Teufel! – Was musste ein Rüde tun, um seine Ruhe zu bekommen?!

„Oh, ein kleiner Klugscheißer, hm?“ Seine Lefzen zogen sich weiter hoch und das Grinsen war als dieses nicht mehr zu deuten. „Das interessiert mich ‘n Dreck ob dahergelaufene Wölfe nun aufgenommen werden oder nicht.“

Arrogant zog er seine Schnauze hoch und drehte sich von dem Welpen weg. Müsste er länger in ihre naiven Äugelein sehen, müsste er sich übergeben. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall würde er ihr den Hals umdrehen. Welpen waren dämlich. Diese hilflosen Wesen waren einfach nur verabscheuungswürdig. Ohne auf die Weiße zu achten, setzte er eine Pfote vor die Andere. Er hatte gehofft, dass sie nun abhauen würde, nach seinen barschen Worten. Im Gegenteil. – Der Parasit hatte sich an ihm festgesaugt. Asoka schnaufte genervt.

„Ich warne dich: Sollte deine Tarnung als leiser Schatten auffliegen, werde ich dich in alle Einzelteile auseinandernehmen!“


{ Bei Yuka }

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Tihar LeNuit
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Tihar LeNuit ist offline
26.07.2012 20:16

Fast hatte er Erfolg mit seinem Gerede, bis ihm die Ohren bluteten. Der Kerl wusste, wie man seinen Feind durcheinander brachte. Aber am Ende redete er belangloses Zeug, das sogar noch unter dem Niveau Takatas stand. Seinen Worten durfte man nicht zuhören, viel interessanter war, was sich in seinem Gesicht und an seinem ganzen Körper abspielte. Er entdeckte Unsicherheit! Der Graue gab sich selbstsicherer als er es war. Er machte einen auf keine-Angst, aber in Wahrheit zitterte sein Geist wie Espenlaub. Er konnte die Angst beinahe riechen. Oh wie sie duftete! Der frische Geruch von erbärmlicher Angst. Wenn er weiter machte, begann auch seine Stimme an Stärke zu verlieren und der Wolf stotterte sein nächstes Gestammel nur noch. Tihar schnaufte abfällig. Ja ja … red nur, wen interessiert es. Was in seinem hohlen Köpfchen vor sich ging war doch viel spannender. Mit Sicherheit begann sein Selbstwertgefühl zu bröckeln wie bei einer Naturkatastrophe. Die Frage war, ob er ihn so weit provozieren konnte, dass er ihn zuerst angriff. Welch köstlicher Schmaus! Ein Rüde aus dem Rudel griff ihn zuerst an! Das untermauerte Takatas Reden von seinem bedauernswerten Zustand. Der arme, verletzte Tihar wurde angegriffen! Aber woher wollte er wissen, dass er nicht allein aus dem Reflex heraus dem Kerl die Kehle durchbiss? Das schaffte er niemals. Also gut, damit war die Armer-Tihar-Nummer gegessen. Aber er konnte sich auf Notwehr berufen und hatte einen Schwächling von der Erdoberfläche gepustet und damit sein Selbstwertgefühl gesteigert. Ja, wenn großartige Wölfe wie Claire – und der Plural war übertrieben – gehen mussten, dann sollte dieser Wichtigtuer es hier erst recht. Und er brachte ihn dazu. Vielleicht konnte er ihn sogar so weit bekommen, dass er das ganz für ihn selbst übernahm. Nuyol richtete sich selbst und er war Zuschauer. Nahm man es genau, war ein physischer Angriff gegen ihn bereits Selbstmord. Und er wusste genau, er hatte keine Probleme damit ihn zu töten. Er war absolut sicher! Verletzungen hin oder her, aber dieser Wicht konnte ihm nichts anhaben. Nie und nimmer!

„Du redest zu viel!“

Damit hatte er sein Geplapper hoffentlich gestoppt. Tihar fixierte ihn sehr genau. Seine Augen waren die ersten die verrieten, wenn er Angst bekam. Er konnte es schaffen, er musste ihn nur noch ein Stückchen weiter kriegen. Nur noch ein Stückchen.

„Wenn es hart auf hart kommt, bist du am Ende nichts anderes als das, was von einer Nacktschnecke übrig bleibt, wenn ein Bär darauf ausrutscht!“

Und er war derjenige, der den Bären über die Nacktschnecke – das war Nuyol – jagen würde. Was war das doch für eine hübsche Art, seinen Beitritt in das Rudel und damit den Sieg über die Schwachen zu feiern.

( Niyol, fernab von Skadi, Zita, Takata; Yuka & Asoka; Teyjen, Catori, Lynx & Blackshiro )


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Catori
Befreite Verzweiflung


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Catori ist offline
27.07.2012 07:19

Beide Neulinge schienen bereits bei ihren ersten Worten von einem Rudel leicht verstimmt zu sein, Shiro schien sogar ein wenig ängstlich zu werden, was aufgrund ihres überschwänglichen Auftrittes am Anfang umso mehr auffiel. Beide hatten es als Catori nun fertig war mit reden eindeutig nicht besonders eilig mit dem hingehen.
Es folgte eine etwas unangenehme Stille in der Offenbar niemand so richtig wusste was er sagen sollte. ~Ob sie jetzt sagen das sie lieber gehen sollten? ...Bitte nicht, ihr scheint so nett zu sein, vielleicht könnt ihr uns wieder zur Vernunft bringen.~, ein wenig traurig und mit leicht flehendem, aber trotzdem lächelnden Blick schaute sie immer wieder mal vom einen zum anderen.
Als der weiße Rüde sich nun auch vorstellte und so endlich die Stille brach, die Catori schier unendlich lang vorgekommen war, musste sie ein wenig erstaunt gucken. Wann stellte sich jemand denn auf diese Weise vor? Mit leicht schräg gelegtem Kopf musterte sie ihn. Wieso hatte er viele Namen? Worauf wollte er damit anspielen? Bei Gelegenheit würde sie ihn dazu vielleicht mal fragen. ... Wenn er den doch noch bleiben sollte. Andererseits hatte er sich erst jetzt noch vorgestellt, das machte man doch nicht zum Abschied?
Wie als Antwort auf diesen Gedanken fuhr der Weiße nun fort und entlockte Catori so ein erleichtertes Schnaufen, was sie selbst direkt danach mit einem kurzen leicht erschrockenen Blick quittierte. Hoffentlich hatte das keiner gemerkt, was sollten sie schließlich dann denken?
Shiro schien nicht so ganz überzeugt zu sein, sie wirkte sogar regelrecht misstrauisch.

"Nunja... Da ist ein Wolf aufgetaucht, der uns schon einige Probleme bereitet hat und so gab es einige Unstimmigkeiten, was nun zu tun ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr zwei Willkommen sein werdet. Eigentlich freuen wir uns immer wenn jemand zu uns stößt."

Ja, da war sich Catori eigentlich ziemlich sicher Takata würde sie gewiss dabei haben wollen und bisher wirkten die beiden so freundlich, da mussten die anderen doch auch schnell überzeugt sein. ...Sie würden ihre Missgunst wegen Tihar doch nicht an den neuen auslassen? ....

"Wisst ihr, wir sind selbst eigentlich eher ein zusammengewürfeltes Rudel aus Wanderern, die sich auf der Flucht vor der Dunkelheit und der Kälte zusammen gefunden haben. Eigentlich sind wir noch gar kein richtiges Rudel sondern vielmehr eine lose Gruppe, die irgendwie versucht zu überleben."

Lächelnd und wie als Bestätigung nickte Catori mehrere Male. Es stimmte doch. Wielange liefen sie nun eigentlich zusammen umher? und grade letztens waren sie doch schonwieder um vier Wölfe bereichert worden, einer stand hier schließlich mit in der Runde und sprach, wie zu erwarten, kein Wort.

( bei Teyjen, Lynx und Shiro | abseits von Takata, Tihar, Yuka, Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Asoka & Niyol | abseits vom Fluss)

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NPC
... unverhofft kommt oft ...


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NPC ist offline
28.07.2012 15:23

Yuka





Offenbar war der andere schwarze Wolf genauso schlecht gelaunt wie ihr Pate. Aber was viel schlimmer war, war, dass Tihar manchmal so tat als war er ganz lieb zu ihr und sie dann wieder fallen ließ. Der Rüde hier machte gar keine Anstalten, so zu tun, als wäre er nett. Er sagte sofort, dass er sie nicht mochte. War das besser? Unsicher darüber lief sie ihm eher automatisch hinterher. Vielleicht sollte sie nicht mitgehen. Vielleicht sollte sie zu den anderen zurückgehen. Aber was erwartete sie dort? Ein ebenso schlecht gelaunter Tihar LeNuit? Das konnte sie sich ja wirklich schenken. Dann konnte sie auch gleich bei dem hier bleiben und schauen, was er machte. Sie durfte sich natürlich nicht zu weit vom Rudel entfernen. Aber wenn Tihar erst mal merkte, dass sie nicht mehr da war, dann würde er sie vielleicht ein bisschen vermissen und ganz freundlich sein, wenn sie wieder zurückkehrte. Eine Hoffnung bestand zumindest.
Seufzend und mit hängendem Kopf folgte sie dem schwarzen Wolf. Warum hatten hier alle nur so schlechte Laune? Sie wollte besser gar nicht fragen, welche Laus dem über die Leber gelaufen war. Er würde ihr ja doch nicht antworten. Höchstwahrscheinlich bekam sie einen neuen Anschnauzer und dufte endgültig nicht mehr mitkommen. Immerhin hatte er ihr ja mehr oder weniger erlaubt, ihn zu begleiten. Und wenn der Rüde doch etwas machte, das sie in Gefahr brachte, also wenn er etwa zur Gewalt überging, dann konnte sie Tihar doch immer noch um Hilfe rufen, oder? Und wenn er es wirklich wagte ihr ein Haar zu krümmen, dann war sein Schicksal besiegelt! Tihar war doch stolz auf sie .. irgendwie. Er wagte es niemals, ihr wirklich weh zu tun. Er tat ja nur so, als ob er so böse war. Mit neuem Mut wollte sie versuchen, wenigstens noch seinen Namen in Erfahrung zu bringen.

„Wie .. heißt du eigentlich? Ich heiße Yuka vom Eissee.“

Sie stammelte leise und gedämpft. Ja … er hatte ihr den Mut genommen. Darin war er wirklich gut. Wahrscheinlich konnte er einfach nicht gut mit anderen Wölfen umgehen. Da kannte sie ja noch jemanden. Vielleicht interessierte es sie sogar, ob die beiden noch mehr Gemeinsamkeiten besaßen. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie sich nicht so einfach abschütteln ließ, sondern hinter ihm herschlich.


(nur bei Asoka.)

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Asoka
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Asoka ist offline
28.07.2012 22:39

Sie entfernten sich immer weiter vom Rudel. Rudel? Ach was. Ein gottverdammtes Pack war das. Nichts als ein Haufen zusammengewürfelter Wölfe, die sich gegenseitig misstrauten und nie auf den Gedanken kommen würden, für den Anderen die Pfote ins Feuer zulegen. Andererseits gehörte er Charakterlich perfekt dazu. Trotzdem hatte er die Schnauze gehörig voll von denen. Dieser Grund wog so schwer, dass Asoka noch nicht mal ein Funken überkam zurückzulaufen. Die Gerüche wurden schwächer, der Abstand ansehnlicher. Asoka dagegen war immer noch der Meinung, dass er immer noch zu nah war. Seine Ohren zuckten nachhinten. Er hörte den Schnee unter dem Gewicht der weißen Pfoten knirschen und verdrehte genervt seine Seelenspiegel. Ärgerlich. Diese weiße Pelzkugel war immer noch hinter ihm. Interessant war jedoch zu sehen wie weit sie ihm noch folgen würde. Vertraute sie so blind einem Fremden? Was für ein naiver Welpe.

„Asoka“, brummte er nur.

Sie verlangte eine Antwort? Wenn sie danach wieder die Schnauze halten würde, dann war es der beste Weg ihr diesen zu nennen. Asokas Seelenspiegel verengten sich. Er sah die Umrisse von großen Bergen in der Ferne. Hm, interessant. Ohne zu zögern schritt der muskulöse Rüde weiter. Wenn nicht sogar noch einen Ticken schneller. Der Schnee unter seinen Pfoten wurde härter, sodass seine dunklen Tatzen nicht mehr versanken. Nicht allzu weit entfernt konnte er eine Gletscherspalte ausmachen. Sie war nicht besonders groß, doch auch kein Kinderspiel. Das war das Stichwort! Er warf seinen Kopf über die Schulter und seine Lefzen zogen sich hoch.

„Ab hier haben kleine Angsthasen nichts mehr zu suchen.“, spottete Asoka.

Leise schnaufend drehte er seinen Kopf wieder nach vorne. Er zog seine Lefzen zurück zu einem düsteren Grinsen, bevor er losspurtete. Hart schlugen seine Pfoten auf dem Boden auf. Mit jedem Schritt gewann er an Schnelligkeit dazu. Vor der Spalte verlagerte er sein Gewicht auf seine Hinterpfoten und – sprang ab! Er flog durch die Lüfte, bis er in einer geschmeidigen Bewegung auf der anderen Seite ankam und sich herum drehte, um nochmal zu Yuka zusehen. Er zog eine Braue in die Höhe und sein Blick wollte etwas sagen wie: Dies ist ‘ne Nummer zu groß für dich, Kleines. Er schüttelte seinen Kopf, bevor er sich umdrehte und seinen Weg fortsetzte.


{ Bei Yuka }

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Skadi
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Skadi ist offline
28.07.2012 23:51

Mit nachdenklich verengten Augen blickte sie Tihar hinterher, als er aus dem Gespräch flüchtete. Leider nicht ohne ihnen vorher zu bestätigen, dass er sich dem Rudel tatsächlich anschließen wollte. Dass Yuka ihm sogleich folgte, registrierte sie nur flüchtig, denn es war ihr schlichtweg egal. Ihre Gedanken kreisten bereits um die längst überfällige Entscheidung, wie denn nun mit den Wiederkehrern zu verfahren sei.
Jedenfalls war nun endgültig klar, dass der Schwarze nicht abziehen würde – so einfach wollte er es ihnen nicht machen. Das musste auch Zita erkannt haben, denn sie war erstaunlich still geworden. Ob sie sich wohl allmählich mit dem Gedanken abfand, Tihar bald als Rudelmitglied dulden zu müssen? Oder war etwa Kyevjens recht treffende Analyse zu ihr durchgedrungen?
Von wegen! Eine ärgerliche Falte bildete sich auf ihrer Stirn, als die ältere Fähe prompt Pilgrim herbeizitierte. Dringlich, beinahe panisch, so als könne er jeden Moment von Tihar zerfleischt werden. Allmählich riss ihr nun doch der Geduldsfaden, denn damit machte sie dem gebrechlichen Rüden grundlos Angst. Wie ein Häuflein Elend stand er nun vor ihnen!

“Du übertreibst, Zita. Tihar hat doch gar kein Interesse daran, ihm etwas anzutun!“

Vor allem nicht jetzt, vor ihrer aller Augen und nachdem er ihnen gerade erst eröffnet hatte, sich dem Rudel anschließen zu wollen! Man konnte dem Schwarzen zwar vieles vorwerfen, doch Dummheit gehörte nicht dazu und wie ein skrupelloser Mörder kam er ihr auch nicht vor. Sie hatte ihn schließlich vor allen anderen kennengelernt, damals, als er noch allein mit Yuka herumgezogen war. Dunkel erinnerte sie sich daran, dass er ihr zunächst sogar recht kompetent vorgekommen war. Wenn er Takata nun tatsächlich vor einem Bären gerettet hatte, dann war vielleicht doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Sie war nicht so dumm zu glauben, dass er sich tatsächlich vollkommen geändert haben könnte, aber der Gedanke, den Schwarzen zu benutzen und seine Wut gegen die Feinde des Rudels zu richten, gefiel ihr irgendwie.
Es war allmählich an der Zeit, diese sinnlose Diskussion zu beenden, bevor sie hier noch Wurzeln schlugen. Kyevjen hatte recht – im Notfall waren sie Tihar bestens gewachsen, das Risiko war also vergleichsweise gering. Selbst Zita musste doch irgendwann einsehen, dass sie auf verlorenem Posten stand.

“Beim ersten groben Fehltritt fliegt er raus“, bekräftigte sie. “Dir und Pilgrim wird nichts geschehen, solange du ihn nicht grundlos provozierst.“

Nein, vermutlich würde er von den beiden kaum Notiz nehmen. Wahrscheinlicher war da schon eher, dass sie selbst bei erster Gelegenheit mit dem Schwarzen aneinander geriet und sie sich gegenseitig die Köpfe einschlugen. Na, wenn das kein Grund zur Beruhigung war!


[Takata, Kyevjen, Zita, Pilgrim | abseits]

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Takata
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Takata ist offline
29.07.2012 22:00

Zita machte das ganze wirklich nicht einfacher. Einerseits fürchtete die Weiße, dass die anderen ihre Vorbehalte, besonders gegen Tihar, nur zementierten, andererseits wollte sie auch nicht, dass Tihar selbst die Fassung verlor. Anfangs hatte er sich so wunderbar zurückgehalten. Aber wie lange sollte das noch funktionieren, wenn Zita immer weiter in den Wunden herumbohrte? Nicht lange … der Schwarze meldete sich irgendwann wieder zu Wort. Und so wie er auftrat, befürchtete die Weiße das Schlimmste. Natürlich hatte Zita nicht gerade einen gute-Laune-Effekt bei ihm bewirkt. Und so wie es seine Art war, motzte er sie an, dass kein Haar trocken blieb. Sie legte die Ohren an und ließ es über sich ergehen. Es war für sie viel schlimmer, wenn er andere bedrohte und einschüchterte, als wenn er es bei ihr tat. Zum einen wollte sie einfach nicht, dass er das tat, weil es sie verletzte, wie er ihre Freunde? Sofern sie sie noch dazu zählen durfte, derart runtermachte und zum anderen konnte sie selbst schon relativ gut einschätzen, was er ernst meinte und was nicht. Seine heldenhafte Siegergeschichte vom Bären war so dick aufgetragen, dass ein Blinder gemerkt hätte, wie er übertrieb. Das zum Beispiel meinte er nicht wirklich so ernst. Er selbst hatte doch Angst gehabt, hatte am Boden gelegen, war dem Tod nahe gewesen. Sie war dabei gewesen, als er sich nicht nur von einem Bären beinahe hatte aus dem Leben stoßen lassen. Er wusste doch, dass Zita ihn deswegen nicht als Helden feierte. Was er damit bezweckte, war ihr schleierhaft. Wenigstens sagte er nicht noch so etwas wie … er hätte Angst um ihr Wohl gehabt. Spätestens dann hätte ihm keiner mehr ein Wort geglaubt.
Als endlich der Vermittler zu sprechen begann, verließ der Große die Runde. Sie sah nervös zu ihm und wieder zu dem Braungrauen. Jetzt begann ihr Herz aufgeregt zu schlagen. Sein Wort würde entscheidend sein … sie konnten nicht ignorieren, was er sagte, sonst hätten sie ihn nicht bestimmen brauchen. Dann wäre das nur ein Vorwand gewesen und Takata hätte das alles hier aufgegeben und wäre wieder abgezogen. Mit dauerhaften Lügnern wollte sie nicht leben!
Zunächst klang das nicht so gut und Takata schluckte schwer. Was würden sie tun, wenn er sich dagegen aussprach? Sollten sie wieder gehen? Wie sollten sie überleben? Oder sollte sie versuchen, in das Rudel ohne Tihar zu gelangen? Nein, das wäre Verrat gewesen. Sie glaubte an ihn, an seine wölfische Seite … er besaß sie. Er war verletzlich, auch innerlich. Sie durfte den kleinen Jungen nicht noch weiter misshandeln.
Er äußerste sich überraschend positiv über sie, behielt sich aber vor, dass sie Tihar jederzeit wieder wegschicken, um nicht zu sagen fortjagen, konnten. Sie nickte leicht. Ja … das klang vernünftig. Sie rang sich sogar zu einem Lächeln durch, trotz der angespannten Situation. Dieser Rüde war wirklich ein ehrlicher und herzensguter Wolf, so machte es zumindest den Eindruck. Hätten sie einen besseren Vermittler bestimmen können, als ihn? Er war ruhig, besonnen und ging mit nüchternem Verstand an die Sache heran. Trotzdem hatte er etwas von einem selbstbewussten, durchsetzungsfähigen Kerl. Verträumt beinahe sah sie den jungen Rüden an. Er hatte wirklich etwas Anmutiges, sein Selbstwert war enorm aber das auf eine so wunderbare, glatte Art, ganz anders als der grobe, kantige Tihar. Vielleicht war er wirklich ein … oh, jetzt war wohl ihr Moment gekommen? Sie sah erschrocken in die vielleicht etwas erwartungsvolle Runde und stotterte rasch hoch, was sie schon für absolut selbstverständlich befand.

„J-ja ja, klar?“ In seinen Worten schwang so ein leichter Vorwurf mit, den sie absolut nicht als gerechtfertigt empfand. Aber jetzt zu streiten war überhaupt nicht angebracht. Sie wollte schließlich etwas von den anderen. „Ich versichere euch, dass ihr euch auf mich verlassen könnt. Und sollte Tihar …“, sie schluckte etwas und sah nervös hinter ihm her, wie er sich gerade Pilgrim näherte. Er würde doch nicht?!? Das war nicht witzig! Wenn er das tat, fiel sie ihn persönlich an, egal welche Folgen das für ihre Gesundheit hatte! In dieser kurzen Sekunde, in der zwar nicht viel passierte, aber sehr viel angedeutet wurde und ihr sehr viel klar wurde, meinte sie Zitas Angst nachvollziehen zu können. Sie erschrak vor dem Gedanken, dass sie einen viel größeren Schrecken erfuhr, als er sich Pilgrim genähert hatte, als es gewesen war, als er sie damals eingeschüchtert hatte. Das lag vielleicht daran, dass Pilgrim noch wehrloser war als sie … und er gar nicht wusste, wie ihm geschah … wenn denn etwas geschah. Jetzt jedenfalls passierte erst mal nichts weiter. Aber die Blicke in seinem alten Gesicht sprachen Bände. Sie kam sich ein Stück weit … verraten vor. Doch gab es ihr Mut, etwas sehr Wichtiges festzustellen.

„Sollte Tihar wirklich unbeherrschbar werden und sein Tun ist für niemanden mehr zu verantworten, außer für ihn selbst, dann wird er auch wieder für sich selbst ums Überleben kämpfen müssen.“

Leider tat er das nicht einmal durchweg. Das wussten die anderen nicht und sie sah weit davon ab, es jetzt hier offenzulegen. Dass sie sich vor einem mörderischen Tihar trennte, bevor es hier ein Opfer gab, war für sie keine Frage und es fiel ihr überraschend leicht, sich vorzustellen, ihn dann wieder allein mit seiner Sorgenwelt zurückzulassen. Die Frage war aber, was dann mit Yuka geschah? Versuchten sie ihm sie wegzunehmen, kam es zum Eklat. Der Rüde lief Amok. Wahrscheinlich hätten sie das nicht riskiert, nicht für Yuka … schlussendlich also war Yuka das Opfer und selbst wenn sie sich für das Leben entschied und gegen Tihar, er würde es nicht zulassen. Zu viel hing ihm an ihr. Hoffentlich … kam es nie dazu. Sie hatte keinen Superplan für diesen Fall.

Tihar spielte mit ihren Nerven und er liebte es … dafür konnte sie ihn ohrfeigen. Yuka verschwand nun auch und ein weiteres Mal hatte sie das Gefühl, mit all den Problemen alleingelassen zu werden. Sie empfand ein Stück Undankbarkeit. Sie tat hier alles, um ihre Aufnahme zu organisieren, zu erwirken und die beiden, die es am meisten betraf machten irgendwo was anderes. Tihar sogar noch provozierte wieder einmal nur. Für ihn war das also ein Spiel. Hätte sie nicht längst einen anderen Tihar erlebt, hätte sie das nicht nachvollziehe können.
Auch Zita war verständlicherweise sehr besorgt und rief Pilgrim zu sich. Es erstaunte die Weiße, wie schnell die beiden eins geworden waren. Offenbar hatte sie mittlerweile einen viel besseren Zugang zu diesem verschlossenen, alten Wolf, als sie es gehabt hatte. Die Fähe wich seinen müden Blicken aus, sah stattdessen … zum Trost? … in den kräftigen Blick ihres Vermittlers und dachte daran, wie er über sie gesprochen hatte. Der Schmerz ließ nach … es war ein gutes Gefühl. Zita schaffte es ihre objektive, offene Einstellung zu manipulieren. Weshalb empfand sie dem alten Rüden gegenüber so etwas? Eifersucht? Vielleicht … aber was konnte er dafür? Wieso wurde er zu Spielball ihrer Unstimmigkeit? Er hatte das nicht verdient. Und Tihar? Hatte er es verdient? Eigentlich nicht … nur wie sollte sie ausgerechnet ihr das erklären, noch dazu nach diesem Ereignis? Sie hörte ihr nicht mehr zu, es hatte keinen Sinn.
Als sich Skadi zu Wort meldete, fühlte sie sich bestätigt in ihrem Vorwurf Zita gegenüber. Sie nickte ungewollt, als sie das sagte. Und wer konnte hier gesünder urteilen als Skadi? Sie war doch die Unantastbare … obwohl, wie war es mit dem Braungrauen Rüden? Er machte auch den Eindruck eines sehr guten Verstands und er hatte auch etwas von einem unantastbaren Wolf. Aber vielleicht auch einem unerreichbaren.


(Skadi, Kyevjen, Zita u Pilgrim - etwas abseits)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Lynx ist offline
30.07.2012 12:20

Lynx bemerkte sehr wohl, dass die anderen ob seiner Vorstellung etwas verwirrt waren. Wie konnten sie auch nicht? In seinen Worten war seine gesamte Geschichte angeklungen und die war den anderen vollkommen fremd. Ihm wurde klar, dass er zu viel gesagt hatte. Lieber hätte er sich zusammenreißen sollen und es bei einem einfachen „Hallo, mein Name ist Lynx.“ belassen sollen.
Der Stimmungswechsel von Shiro brachte ihn etwas aus dem Konzept. Nichts in dem Verhalten der Grauen hatte ihn ihm Misstrauen geweckt. Oder war er einfach zu naiv? Bislang hatte er keine Erfahrung mit fremden Wölfen oder gar Rudeln. Vielleicht war es klüger sich etwas vorsichtiger heranzutasten und erst einmal mehr über das Problem zu erfahren. Er hatte gehofft, dass er sich ganz aus dem Problem würde raus halten können. Doch nachdem Catori auf Shiros Frage antwortete verflog diese Hoffnung. Ihm gefiel die Sache mit diesem Problemwolf nicht und doch würde er sich damit auseinander setzten müssen, wenn er sich wirklich diesem Rudel anschließen wollte.

Doch gerade bei letzterem war sich Lynx nicht so sicher. Er war kein Wolf, der die Initiative ergriff. Gewartet und beobachtet hatte er. Insgeheim mit der Hoffnung, dass jemand etwas tun oder sagen würde, dass ihm bei der Entscheidung half – oder sie sogar für ihn traf. So lange hatte sein Meister die Entscheidungen getroffen und Lynx hatte sich dabei wohl gefühlt. In der Einsamkeit nach seinem Tod hatte Lynx es zunächst schwer gefunden einen Weg in die Zukunft für sich zu finden. Also hatte er sich an das gehalten was sein Meister ihm gelehrt hatte.
Hilfesuchend sah er in den Himmel. Sein Meister hatte ihn gelehrt, dass die Sonne, die Sterne, der Mond und Wolken ihm den Weg weisen würden, wenn er nur bereit war ihnen zu folgen. Doch als er nun zum Himmel aufsah, war er schwarz. Nichts zeigte ihm den Weg. Er war führungslos.

Als Catori nun erklärte, dass das Rudel noch gar keines war und das sie auf der Flucht vor der Dunkelheit und Kälte waren, hätte Lynx am liebsten erleichtert geseufzt. „Dann sucht ihr auch einen Weg zurück ins Licht? Mir wurde beigebracht nach den Sternen und den Wolken zu wandern, doch...“, er unterbrach sich und deutete mit einem Nicken auf den finsteren Himmel über ihnen. In diesem Moment war er sich eines ganz sicher: Allein würde er nie aus dieser Trostlosigkeit entkommen – und das in mehr als einer Weise. Er brauchte Hilfe, das gestand er sich offen ein. Eine halbe Ewigkeit – so kam es ihm zumindest vor – war er durch diese Einöde gewandert ohne Ziel und mit schwindender Hoffnung. Doch in den wenigen Augenblicken mit diesen fremden Wölfe war etwas seines alten Selbst zurück gekommen. Lynx brauchte diese Wölfe – und vielleicht brauchten ihn diese Wölfe auch?

Er richtete seinen Blick wieder auf Catori. Nur zu gern würde er sich diesen Wölfen anschließen. Ob sie nun schon wussten wohin sie ihr Weg führen würde oder nicht. Zu lange war er allein gewesen. Das wollte er nun ändern. Doch zunächst galt es mehr über diesen Problemwolf zu erfahren. Lynx wusste nichts über die Schwarze, doch vielleicht hatte sie mit ihrem Misstrauen nicht ganz Unrecht gehabt. Misstrauen lag ihm nicht sonderlich, also entschied er sich für Vorsicht. „Es gibt für jedes Problem eine Lösung.“, hatte sein Meister immer gesagt und Lynx war zuversichtlich, dass das auch hier gelten würde.
„Was hat es denn mit diesem Wolf auf sich, der euch solche Probleme bereitet?“, fragte er und hoffte, dass er keine Grenze übertreten hatte. Doch sicherlich würde man ihm das nicht allzu übel nehmen. Gespannt wartete er was die anderen dazu zu sagen hatten.


[bei Catori, Teyjen und Shiro]

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
30.07.2012 14:00

Bei Catoris Erklärung merkte Kuroshiro auf. Fast hätte sie erleichtert geseufzt. "Streuner....", dachte sie, ein fast glückseliges Gefühl ergriff sie. Im nächsten Moment wunderte und ärgerte sie sich über sich selbst gleichermaßen.
"Was für ein Wolf bist du, der sich vor Wölfen fürchtet?", fragte eine hämische Stimme in ihrem Kopf, die Souri verblüffend ähnlich klang. Und - wie immer - hatte diese Stimme recht. Shiro hasste diese Stimme, die, so herablassend und hämisch sie auch immer klingen mochte, bei allem, was sie sagte, genau ins Schwarze zu treffen schien.
Doch, wie immer, giftete Shiros Ich der Stimme nur eine Beleidigung entgegen und verdrängte sie aus ihren Gedanken. Wann würde das nur endlich aufhören, fragte diese Stimme sich dann, obwohl sie doch die Antwort so genau kannte.
"Du musst doch nur dich selbst und dein Herz wieder öffnen, ungeachtet der Gefahr, wieder verletzt zu werden." , erklang Souris Stimme nun wieder in ihrem Kopf - doch diesemal klang sie milde, freundlich... ja, fast liebevoll und versetzt Shiros Herzen erneut einen Stich, der sie daran erinnerte, warum sie diesen Ratschlag nicht annehmen würde. Außerdem riss diese Stimme alte Wunden wieder auf. Anfangs hatte Souri so zu ihr gesprochen. Doch je mehr Zeit verging...
"Schluss jetzt!", brüllte sie sich selbst in Gedanken an. "Überleg dir lieber, was du jetzt tust."

Shiro musterte Catori sehr genau. Die Graue schien bemüht, freundlich zu wirken aber dabei nicht zu überschwänglich zu erscheinen. Offenbar würde sie es tatsächlich begrüßen, die Schwarze und den Weißen in ihrem 'Rudel' anzunehmen.
Vielleicht waren diese Unstimmigkeiten ja gar nicht all zu groß? Die Schwarze blickte suchend umher. Zu gerne hätte sie einmal einen Blick auf das Rudel geworfen. Wie viele waren es? Waren sie so bunt zusammengewürfelt wie diese kleine Gruppe hier?
Doch so sehr sie auch suchte, sie konnte den Rest des Rudels nicht sehen.

Der Weiße neben ihr riss sie aus ihren Gedanken.
Als Lynx wieder etwas sagte - er schien sehr verunsichert und ein wenig schüchtern, dachte Shiro bei sich, folgte sie seinem Blick gen Himmel. Tiefe Dunkelheit herrschte dort oben, die fast noch trostloser war, als das helle Weiß auf Erden, das immerhin hie und da von ein paar Grasbüscheln oder kahlen Bäumen durchbrochen wurde.
Aber den Sternen folgen? Wie sollten die einem denn die Richtung weisen, fragte sie sich und schielte erneut prüfend zu dem Jungwolf hinüber.

allerdings stellte er da eine recht kluge Frage. Auch Shiro wüsste gerne mehr über den Sachverhalt, ehe sie sich der neuen Gruppe anschloss, auch wenn es ja ganz so klang, als wäre nur ein Wolf Auslöser des Problems.

"Das würde mich allerdings auch interessieren.", stimmte sie Lynx daher zu und musterte Catori erneut.
"Und wo ist denn eigentlich der Rest?", fragte sie dann und reckte erneut suchend den Hals.

Eigentlich hatte sie ihre Entscheidung schon getroffen.
Sie wollte nicht mehr allein sein.

[bei Catori, Lynx & Teyjen]




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NPC ist offline
31.07.2012 20:06

Yuka





Zumindest wusste Yuka jetzt den Namen des großen Grummelwolfs. Je länger sie ihm folgte, desto mehr fand sie, dass er und Tihar LeNuit sich nicht mal so unähnlich waren. Wie sie mit ihm umgehen musste, wusste sie trotzdem noch nicht so genau. Warum konnte es nicht einfach mal so eine Art Gebrauchsanweisung geben für solche Wölfe? Wie man mit den Tihars dieser Welt umzugehen hat. Lektion eins … stelle nie mehr Fragen als unbedingt nötig. Du provozierst sie nur, oder sie tun so, aber das reicht auch schon. Lektion zwei, lass sie nicht aus den Augen. Im nächsten Moment werden aus den freundlichen Tihars wieder ganz gemeine Onkel. Bis jetzt hatte sie aber noch nicht erlebt, dass Asoka, so hieß dieser Tihar hier, auch ein lieber Onkel sein konnte. Das war natürlich auch übertrieben. In Wahrheit wusste sie ganz genau, dass Asoka nicht wie Tihar war. Er war viel … jedenfalls nicht so wie Tihar, denn der war mehr … jedenfalls hatten sie bestimmt irgendwelche Unterschiede. Tihar zum Beispiel sah viel kräftiger aus, wenn er nicht jedes Mal irgendwelche Verletzungen hätte, weil er wieder in einen Fluss gefallen war oder gegen jemanden gekämpft hatte. Yuka seufzte. Ups … sie sollte ja still sein. Aber daran musste sie sich nicht länger halten, denn in ihrem kleinen Gedankenmarathon waren auch ihre vier Läufe weiter vorangelaufen und jetzt waren sie bei einer tiefen Eisfurche angekommen. Sie hörte noch, wie sich ein großer Körper in Bewegung setzte und sah mit Schrecken, wie das Eis in die tiefe Schlucht fiel. Mit erschrockenem Blick sah sie, wie sich der Rüde ins höchste Lebensgefahr brachte. Lebensgefahr? Er kam auf der anderen Seite an wie nichts. Machte er so was öfter? Dann musste er wohl verrückt sein! Fassungslos starrte sie in das selbstbewusste Gesicht Asokas. Was bitte hatte der dunkle Wolf eben gesagt? Das nahm ihr den Verstand ja noch viel mehr als der Sprung über die Furche. Ein leichtes Grummeln setzte ein und Yukas Miene verfinsterte sich. Ob sie jetzt schon ein bisschen wie Tihar aussah? Schlechte Manieren färbten sich ab …

„Ich bin kein Angsthase und klein bin ich erst recht nicht!“

Sie schimpfte mit Asoka, als wäre er der kleine Wolf gewesen. Dabei war sie ja überhaupt nicht mehr klein! Dass er größer war als sie, lag nur daran, dass er ein Rüde war. Ansonsten war sie beinahe ausgewachsen. Warum akzeptierte das niemand? Warum glaubten alle Erwachsenen immer noch, sie war ein Welpe? Alle Erwachsenen … da sah man wieder mal, was sie aus ihr schon gemacht hatten. Wenn man jemandem ständig suggerierte, wie klein und nutzlos er war, glaubte er es am Ende doch selbst. Wie Tihar sie immer behandelte, wie einen Welpen! Widerlich … !
Schluss damit. Es wurde Zeit, dass alle hier mal kapierten, dass sie kein Welpe mehr war, vor allem diese beiden schwarzen Grummelwölfe, die sich ja immer noch für die größten Helden hielten. Sie brauchte Tihar LeNuits Verkindlichung nicht. Wenn er endlich sah, was sie schon konnte, musste er einsehen, dass er sie nicht länger unterschätzen konnte.
Yuka versuchte die grimmigste und finsterste Miene aufzusetzen, die sie hatte. Jetzt mussten alle erkennen, was sie schon konnte., wie weit sie war … dass sie eine gleichwertige, erwachsene Wölfin war! Sollte sich Tihar LeNuit ruhig weiter von Takata wie ein Kleiner behandeln lassen, sollte dieser Asoka sehen, dass er nichts konnte, was eine viel jüngere Fähe auch schon konnte. Sollten sie alle sehen, dass sie, Yuka, viel mehr konnte, als alle dachten.

Sad Moon ~

Ohne weiter zu warten, nahm sie Anlauf. Die Spalte sah gefährlich aus, aber der Drang, es den anderen zu beweisen, war viel zu groß, um jetzt einen Rückzieher zu machen. Wenn sie aufgab und das ganze abbrach, dann wurde sie erst recht als feiger Welpe verunglimpft und nicht nur dieser Asoka, sondern vor allem auch Tihar lachten sie aus und wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sie hatte also gar keine andere Wahl mehr. Jetzt oder nie …

Ihr Körper setzte sich in Bewegung. Es fühlte sich gut an, sie hatte Schwung drauf. Das konnte sie schaffen … nein, das musste sie sogar schaffen. Doch die Spalte im Eis wurde immer größer. Verunsichert sah sie zu Asoka auf, der am anderen Ende stand und sicher ganz überrascht war, dass sie sich das doch zutraute. Aber was, wenn sie es nicht schaffte und seine Hilfe brauchte? Dann war ihr ganzer Plan nach hinten losgegangen und sie konnte sich nie wieder vor jemandem blicken lassen. Tihar machte sie doch fertig, wenn sie jetzt vergeigte … Nein! Warum hatte sie zu Asoka geschaut? Wieso lenkte er sie mit diesem Blick ab? Wieso traute er ihr nicht auch mal zu, was zu schaffen? Und wieso war die Spalte viel größer als eben noch? Wie sollte sie das denn schaffen? Abbruch, Abbruch, Abbruch! Yuka hielt unverzüglich an. Was war schlimmer als wenn sie bei dem Sprung ihr Leben verlor? War ihr doch egal, was die anderen … sie konnte nicht anhalten! Ihr verfluchter Körper rutschte einfach weiter auf dem Eis. Das Eis bot nicht einmal die Chance zum Anhalten, sie fand keinen halt. Aber die Spalte kam trotzdem näher. Sollte sie jetzt anhalten oder trotzdem versuchen zu springen? Spring! Jetzt einfach nur springen …
Aber der Anlauf genügte nicht mehr, ihre Entscheidungsunfähigkeit nahm ihr die Chance auf einen Abbruch oder einen geordneten Sprung. Sie schaffte das nicht … sie schaffte es nicht. Ein tiefes Schlucken, dann wurde sie ganz leicht. Schwerelosigkeit … doch sie fiel nach unten. Ein Augenblick, ein Blick, der zu den Wolken ging. War ihr nie zuvor aufgefallen, wie schön frei der Himmel war? Immer nur Dunkelheit … Monde lang nur Dunkelheit. Dunkelheit am Himmel, Dunkelheit in ihren Herzen, doch jetzt war alles frei. Ein herrliches Blau zierte den sanft erscheinenden Himmel. Keine Wolke, die den Blick auf den blauen Himmel beeinträchtigte. Ein angenehmes Himmelblau, sonst nichts. Doch die Dunkelheit holte sie ein. Je tiefer sie fiel, desto mehr umschlang sie sie, ohne Gnade … Das schöne Blau wurde zu einem schmalen Spalt, der Spalt in den sie fiel zu einem unendlich großen Raum. Unendlich? Ja … unendlich war treffend. Sie spürte kein Aufschlagen, keinen Schmerz, kein kaltes Eis … nichts … Es ging einfach so zu Ende … am Schluss wurde der schmale, schöne blaue Streifen von tiefstem Schwarz abgelöst, das ihren ganzen Horizont ausmachte, ihren eigenen Horizont. Schwerelosigkeit, Unendlichkeit … diese positiven Attribute hätte sie niemals mit einem Sturz in Verbindung gebracht. Die Schwerelosigkeit des Todes nahm sie mit in die Welt Imouras.


(zunächst bei Asoka …)

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Kyevjen ist offline
01.08.2012 16:51

Kyevjen seufzte leise und beobachtete die Reaktionen auf seine Meinung. Zita schien alles andere als begeistert, aber etwas anderes hatte er auch von ihr nicht erwartet. Es war schon fast zu schön, um wahr zu sein, dass sie dieses Mal nicht gereizt mit einem Vortrag geantwortet hatte, in dem sie ihm erläuterte, warum Tihar auf keinen Fall Teil des Rudels werden sollte. Ihn überraschte auch freudig, dass Skadi sich wohl wirklich langsam mit dem Gedanken abgefunden hatte und ihn nicht mehr verächtlich für jeden Zuspruch in Richtung Takata, Tihar und Yuka anschaute. Um sich still bei ihr für den Schritt zu bedanken, machte der Rüde Anstalten, sie leicht mit seiner Nasenspitze am Hals zu berühren, machte aber kurz vor ihr halt, atmete aus und richtete seinen Kopf wieder auf. Das sollte ja nicht zu einem Gruppenkuscheln werden, es sollte nur eine Gestik der Freude sein.

Takata wirkte weniger ausgeglichen, als Skadi plötzlich. Auf seinen letzten Satz reagierte sie ein paar Momente gar nicht. Stattdessen schaute sie ihm in die Augen, lächelte matt und wirkte dabei so, als wäre sie abwesend oder müde. Ja, vielleicht war das ganze ja auch sehr viel Stress für die Fähe und sie hatte ein wenig Ruhe oder gar Schlaf dringend nötig. Als die weiße dann antwortete, zuckten Kyevjens Ohren in ihre Richtung. Auch die Art, wie sie sprach – leicht zögerlich und stockend – bestätigten seinen Verdacht ein wenig. Immerhin schien sie aber einzusehen, dass man keinem Wolf helfen konnte, wenn der es nicht mal wünschte. Auf ihr Versprechen hin nickte der Größe nur und lächelte. Kyevjen war erleichtert und schaute kurz zu Tihar, der sich nun mit einem weniger begeisterte Niyol zu unterhalten schien. Seinen Bruder sah er nicht mehr.. Kurz durchzuckte ihn ein Gefühl von Sorge. Sein Blick schweifte über die anderen Wölfe und ihm fiel auf, dass auch Catori, Asoka und Yuka fehlten. Da Catori aber schon vor einer Weile verschwunden war, Asoka und Yuka aber noch vor kurzem in der Nähe gewesen waren, ahnte der große Bruder, dass Teyjen eher bei Catori zu finden sein würde, deswegen verdrängte er seine Sorgen und er drehte sich wieder den anderen zu.

Was schlagt ihr vor? Sollen wir weiter gehen oder für heute hier bleiben und morgen in aller frische weiter reisen? Wir haben ein paar Angeschlagene unter uns...

Kyevjen schaute erst fragend in die Runde, dann gezielt zu Skadi, die für ihn immer noch die Führungsfähe des Rudels war – schließlich hatte er sie so kennen gelernt.

Kyevjen selber hatte langsam das Gefühl, als bräuchte er langsam eine Pause, ein wenig Ruhe oder kurz die Möglichkeit, sich ein wenig zurück zu ziehen und über alles nachzudenken. Immerhin war der Tag heute schon sehr aufregend gewesen. Er hatte viele Wölfe kennen gelernt und musste alle Informationen verarbeiten.

[Bei Skadi, Takata, Zita und etwas abseits Pilgrim]

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Zita
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Zita ist offline
01.08.2012 18:00

~ Doppelpost für Zita und Pilgrim ~



Das alles … war doch nicht mehr wahr… nicht… mehr… fair… Nicht real…

Zita fühlte sich wie… unecht… wie… ein unfreiwilliger Zuschauer, dem man nun alle Schuld zuschieben konnte… wie… durchsichtig aber gleichzeitig doch schrecklich real…

Sie war ein wenig erleichtert als Pilgrim sich wirklich zu ihr, an ihre Seite gesellte und aus der Gefahrenzone trat, doch diese Erleichterung hielt sich nur schmerzlich kurz, denn schon schoß nun auch noch Skadi gegen sie los.

Ungläubig… und voller Unverständnis, als hätte Skadi in einer fremden Sprache zu Zita gesprochen, starrte sie diese einfach nur an. Was… Nur langsam, quälend langsam sickerte das was Skadi gerade gesagt hatte. Sie (Zita) übertrieb also… Tihar hatte also gar kein Interesse daran gehabt, Pilgrim zu schaden… Ahja…

Warum nahmen auch weiterhin alle Tihar in Schutz? Und gerade jetzt kam es Zita so vor, als wenn sich die Fronten und die verqueren Ansichten noch weiter zu Gunsten des Schwarzen Rüden verschoben. Er hatte Pilgrim also nie schaden wollen? War Skadi so blind, war auch Takata nun auf sie abgefärbt? Warum verschlossen sie die Augen vor dem, was hier gerade, fast in einer Katastrophe geendet hatte? Aber ja… Sie übertrieb ja…

Zita sah Pilgrim von der Seite her an und noch immer stand die pure Panik und etwas was Zita auch als Todesangst interpretierte in seinem Blick. Skadi musste nur einen einzigen Blick in diese Augen werfen um zu sehen, um zu verstehen, dass Zita eben nicht „überreagierte“. Tihar war und blieb eine Gefahr, gerade für das schwächste Mitglied dieses Rudels, gerade für Pilgrim. Es ärgerte Zita, dass hier auf alles Mögliche Rücksicht genommen wurde, dass alles Mögliche beachtet wurde, nur nicht das was wirklich Wichtig war – Pilgrim! Niemand schein zu verstehen, was Pilgrim hier zugemutet wurde, wenn man Tihar nun so offen ins Rudel holte.

Noch immer verstand Zita nicht warum. Was konnte dieser Wolf, der sich für soviel Besser und Lebenswürdiger als alles andere hielt, was konnte er dem Rudel geben außer Panik, Streit, und Anspannung? Er war ja nichtmal der Einzige Rüde, die einzige Aussicht auf einen Jagderfolg. Nein… Das kleine Rudel war inzwischen um einige Rüden angewachsen, um einige Jagderfolge mehr… auf Tihar waren sie nicht angewiesen… und Zita… würde es auch nie sein…

Und selbst wenn er der Einzige Rüde wäre… lieber verrenkte sich Zita bei der Jagd, brach sich alle Knochen bei dem Versuch ein Beutetier zu reißen, als das sie sich freiwillig in die Abhängigkeiut dieses … Dinges … begab…
Sie brauchte Tihar nicht, genausowenig wie er und Pilgrim je Freunde werden würden.

Wieder begann Skadi zu reden, doch alles was Zita da vernahm, waren leere Versprechen… Drohungen… und natürlich… ein weiterer Seitenhieb gegen sie (Zita). Müde schüttelte die Weiß-Graue Fähe den Kopf. Ihr tat inzwischen alles weh, ihr ganzer Körper, ihre Seele… alles hatte in den letzten Minuten die Zita wie eine Ewigkeit erschienen waren, zu sehr gelitten. Zu sehr hatte man sie in den einzelnen Gefühlsregungen hin und her geworfen. Zu Unrecht war man auf sie losgegangen, zu Unrecht hatte man ihr sovieles vorgeworfen… Ein Sündenbock… Ja… Genau das war es als das Zita sich nun selbst sah…

Es kam ihr so vor, als hätte sich alles gegen sie gewandt, nur weil sie eben nicht zu allem gleich freudig Ja und Amen gesagt hatte, weil sie auf ihrem Recht bestanden hatte und auch mal das Maul aufgemacht hatte. Als hätte man sich gegen sie gewandt, nur weil sie sich gegen das aufgelehnt und gesträubt hatte, was man versuchte über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Als würde sie nun für ihre Meinung, ihr Empfinden, ihre Sorgen und ihre Ängste bestraft… eben weil sie es gewagt hatte, sich aufzulehnen, auch ein Teil dieses Rudels sein zu wollen, ein Teil… der auch eine Meinung hatte… ein Recht darauf angehört und verstanden zu werden… Zita gab auf...

„Ich provoziere also Tihar… Natürlich… Und sicherlich… Ich bin nun vielleicht auch noch Schuld daran, dass er Pilgrim gerade so angegangen hat? Natürlich… Wer auch sonst… Wenn nicht ich… Denn Tihar… trifft ja keine Schuld… Nie… Doch nicht ihn…“

Zita war am Ende, konnte nicht mehr und plötzlich…merkte sie… wie ihre Seele den Widerstand gegen all das hier aufgab, wieder einmal… wie ihr Körper, ihre Seele von all den Anstrengungen gebeutelt und zum Zerreißen gespannt, aufgaben.
Nie würde sie Tihar in das Rudel lassen in dem auch sie und … Pilgrim lebten. Die ganze Anspannung, die ganze Muskelspannung schien plötzlich von ihr abzufallen, doch es war kein Triumph, kein Einsehen, kein Zustimmen… Nein…

Alle hier, hatten sich plötzlich gegen sie gewandt, alle. Selbst Skadi von der Zita so eine hohe Meinung gehabt hatte… Wieder einmal hatte Zita vertraut und wieder einmal… war sie dafür bestraft worden. Sie sollte es endlich lernen…

„Wir sind keine Familie!“

Kraftlos hob Zita den Kopf, als ihr dieser, so lang vergrabene und weggesperrte Satz von Skadi wieder in den Sinn kam. Er passte so gut zu all dem hier… Nein… eine Familie waren sie in der Tat nicht, waren es wohl nie gewesen, denn in einer Familie gab man sich gegenseitig Halt, Schutz… Man vertraute einander… war füreinander da… hörte sich zu… versuchte die Sorgen des Anderen zu verstehen, daran zu arbeiten…
Traurig wurde Zita bewusst, dass sie das alles auch in Skadi gesehen hatte, sie hatte ihr vertraut, war ihr gefolgt und hatte wirklich gehofft, sie irgendwann auf diese schockierende Aussage ansprechen zu können, hatte gehofft, Skadi würde ihr eines Tages erklären können warum sie so dachte… Ja… Zita hatte gehofft… und war wieder bitter enttäuscht worden… wie immer…

Unterdrückte Tränen stiegen in Zita auf, sie spürte das Brennen, die Wut und den Schmerz darüber, dass sie in diesem Rudel wohl etwas gesehen hatte, was es gar nicht gab. Zita hatte eine Illusion gelebt… Sie versuchte nicht zu weinen, und es gelang ihr auch… irgendwie gelang es ihr…

Takata begann zu reden, doch Zita hörte es kaum. Ihre Versicherung… Ja ihr könnt mir Vertrauen… Zita glaubte nicht mehr daran… sie glaubte an gar nichts mehr… Alles was nun aus den Mäulern dieser Wölfe kam, war gelogen… Und plötzlich war das Bild wieder da… Nun erschreckend klar… Real… Und Zita wusste… was sie zu tun hatte… Sie ließ das Bild Wirklichkeit werden… Alles nur Lügen um sie herum... Ebenso wie Takata´s „Entscheidung“ über Tihar.

„Sein Verhalten ist schon jetzt nichtmehr tragbar… Nicht für mich… und für Pilgrim erst Recht nicht… Und es wird es auch nie sein… Ihr müsst nur in diese Augen sehen um darin lesen zu können, müsst nur tief in Pilgrim´s Seele sehen um zu erkennen was ihr ihm damit antut, dass Tihar bleiben darf…“

Kyevjen´s Worte bekam Zita kaum noch mit. Zu sehr tobte in ihrem Kopf bereits das, was sie nun wahr werden ließ.

Zita wandte sich kurz noch einmal an alle Wölfe die dieser Farce hier beigewohnt hatten. Sie versuchte ihre Stimme frei von Vorwürfen, Hass oder Wut zu halten, doch ob es ihr gelang… wusste sie nicht…

„Es wurde also eine Entscheidung getroffen wie ich sehe… Eine Entscheidung in der Ich… nur im Weg sein werde… Ich hab an dieses Rudel geglaubt, war eine Zeitlang glücklich darin und habe wirklich an eine gemeinsame Zukunft geglaubt, doch mit dem was hier gerade geschehen ist… kann ich mich nicht anfreunden und auch wenn es für Einige nicht so aussehen mag, so habe ich dennoch versucht all dem etwas Positives abzugewinnen. Doch für mich überwiegen hier nur die Nachteile und ich kann und werde nicht warten, bis Tihar sein erstes Todesopfer fordert, ob nun durch einen direkten Angriff oder durch die ständige Angst in der er Einige lassen wird. Ich möchte nicht solange warten müssen, bis es soweit ist, dass wir einer Weniger sind und man Tihar wieder verjagen und aus dem Rudel werfen muss… weil es eh nicht funktionieren würde… Niemals wird er sich so einfach befehlen lassen wieder zu gehen… Von keinem… Nicht einmal von dir Takata… selbst wenn du meinst du könntest es wenn es soweit ist… Als wenn er dann so einfach auf dich hören und sagen würde „Ok… Dann gehe ich eben.“… Nein… Ich habe gesehen, mehr als einmal, was er in Pilgrim ausgelöst hat… auslösen kann und das… werde ich nicht zulassen… Niemals… Ich… Wenn das Rudel nicht fähig ist, den Schwächsten in unserer Mitte zu schützen, dann...

Ich... Ich... wünsche Euch… Viel Glück…“


Mit diesen Worten und ohne erneuten Blickkontakt wandte sich Zita ab und flüsterte dem Alten Rüden sanft ins Ohr, dass sie nun gehen müssten. Es war ihr egal nach was diese Entscheidung für die Anderen nun aussehen mochte, für Zita und für Pilgrim war es das Beste so. Zita konnte einfach nicht in einem Rudel bleiben, dass so wenig auf ihre Meinung gab, auch wenn es eine Mehrheitsentscheidung gewesen war. Die Weiß-Graue Fähe hatte zuviel gesehen und schon zuviel mit durchmachen müssen als das sie sich jemals wieder in eine Rolle drängen ließ, nur in einem Rudel, einer Gruppe oder einer Ansammlung von Wölfen, wie auch immer man das Wort „Rudel“ oder „Familie“ nun definieren mochte, bleiben zu können. Das war es ihr nicht wert…

Pilgrim zitterte noch immer und nur kurz hatte er zu Zita gesehen als diese seinen Namen genannt und irgendetwas über seine Augen gesagt hatte, und nur sehr sehr kurz, ja fast schon ängstlich und flüchtig, hatte sein Blick Takata gefunden. Als Zita ihm dann ins Ohr geflüstert hatte, dass sie nun gehen müssten, da zögerte der Alte keinen Moment und folgte der Weiß-Grauen Fähe.

Zita ahnte, dass man sie nun sicher wieder als Egoistisch oder als „Todesgöttin“ hinstellen würde, weil sie Pilgrim mit sich nahm, doch all das… war Zita egal… Sie würde es versuchen… Ihre Wunden waren vernarbt, ihre Pfote verheilt und alles war für Pilgrim besser, selbst der Hungertod oder die Kälte, als in Angst und Panik vor Tihar leben zu müssen. Zita war eine erfahrene Jägerin und hatte schon einige Winter durchmachen müssen, auch wenn noch keinen so harten und unnatürlich langen, wie diesen hier, doch sie wusste, wie man Beute machen konnte. Sie… würde Pilgrim schon durchbringen… irgendwie… alles war besser… als… dieses „Rudel“ hier… und Zita durchbrach dieses Gefägnis in das man sie gedrängt hatte. Ja... sie brach nun daraus aus, indem sie diesen letzten Schritt ging und befreite sich...

Sie verließ die Gesprächsrunde und stellte erleichtert fest, dass Pilgrim ihr wirklich folgte. Fast hätte sie sich noch einmal umgedreht und Skadi und Takata trotzig und Welpisch-motzig gefragt ob es das wirklich wert gewesen war. Ob es das wert war, Tihar gegen zwei andere Wölfe in das Rudel eingeschleust zu haben.

„Entweder Tihar geht, oder Ich gehe! Wer ist euch wichtiger?“

Ja… Das hatte Zita eine Zeitlang sagen wollen, doch sie hatte einfach keine Kraft mehr, keine Kraft und keine Lust mehr, auf noch weitere Diskussionen in denen sie ja eh von Vorneherein schon die Erpresserin, die Dumme, die Uneinsichtige, die Böse … sein würde. Ihre Entscheidung zu diesem Schritt, ja… ihr Abgang… untermauerten soviel Besser, dass Zita lieber den Tod wählte als ein Rudelleben mit Tihar. Vielleicht sahen die Anderen ja so, wie ernst es ihr war und das sie einfach nicht tolerieren konnte, was hier gerade entschieden worden war.

Zita´s Weg, ihre ungewisse Zukunft, lag außerhalb dieses Rudels… ausserhalb dieser Wolfsansammlung und irgendwo… weit weg… in der Unendlichkeit der Schneewüste vor ihr… Irgendwo… aber nicht hier…


Zita ist bei Pilgrim und entfernt sich von den Rudelgruppen: Skadi, Kyevjen, Takata, Niyol, Tihar, Catori, Teyjen, KuroShiro und Lynx, auf dem Weg ins Nirgendwo

Wichtig:
Mein Beitrag ist kein Ausstieg aus dem Rpg!

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Skadi ist offline
01.08.2012 19:56

Sofort nach Takatas Antwort fragte sie sich wieder einmal, ob die Weiße Tihar tatsächlich gewachsen war. Sie wirkte sehr unsicher, wie sie so da stand, Kyevjen anblickte und beinahe fragend eine Antwort stotterte. Auch bisher hatte es nicht so gewirkt, als hätte sie Tihar sonderlich im Griff, allerdings musste man ihr zugestehen, dass sie irgendwie gemeinsam überlebt hatten. Irgendwie mussten sie sich also arrangiert haben, vielleicht eine stillschweigende Übereinkunft, von der noch niemand wusste. So begnügte sie sich mit einem Nicken und wandte sich dann Kyevjen zu, der ungewohnt zuversichtlich wirkte.
Ein überraschter und auch ein wenig neugieriger Ausdruck trat in ihre Augen, als er tatsächlich Anstalten machte, sie zu berühren. Bisher hatte sie ihn eher als zurückhaltenden Wolf eingeschätzt, weshalb seine freundliche Geste sie nun umso mehr verwunderte. Auch hier beschränkte sie sich darauf, mit einem freundlichen, beinahe beiläufigen Schlenker der Rute zu antworten, und selbst das war für ihre Verhältnisse schon viel. Nein, aus ihr würde wohl niemals ein besonders extrovertierter Wolf werden.

“Ich finde, wir sollten weiter-“

-ziehen, hatte sie sagen wollen, doch da wurde sie bereits von Zita unterbrochen. Noch vor einigen Tagen hätte sie niemals erwartet, dass es ausgerechnet die freundliche, ältere Fähe war, die ihr nun dermaßen Kopfzerbrechen bereitete. Sie war kaum wiederzuerkennen, seitdem sich Tihar dem Rudel genähert hatte. Zwar konnte sie ihre heftige Abneigung gegen diesen unsympathischen Wolf nachvollziehen, doch derart heftige Ausbrüche hatte sie ihr dann doch nicht zugetraut. Ja, insgeheim hatte sie gehofft, dass sie sich damit abfinden und dem Urteil des Rudels beugen würde. Dass sie ihre Entscheidungen akzeptieren würde, so wie sie es bisher getan hatte. Dass es ausgerechnet Zita war, die sich nun von ihr abwandte, war besonders bitter, doch auch hier durfte sie sich nichts anmerken lassen und musste ihre Frustration herunterschlucken.
'Pilgrim gerade so angegangen?' Meine Güte, sie hatten doch gar nicht gehört, was er zu dem Grauen gesagt hatte, außerdem konnten es nur ein paar wenige Worte gewesen sein! Einwenden konnte sie jedoch nichts, denn die Graue sprach bereits weiter und ließ ihnen überhaupt keine Zeit für irgendwelche Einwände. Je mehr sie sagte, desto klarer wurde, dass sie sich niemals überzeugen lassen würde, so dass das unweigerliche Ende keine große Überraschung mehr hätte sein dürfen. Und doch hätte sie nicht gedacht, dass Zita so weit gehen würde, dass sie es dermaßen ernst meinte und den Mut hatte, das Rudel zu verlassen. Ein bisschen musste man sie für diese Konsequenz sogar bewundern, aber nur ein wenig, denn sie wollte Pilgrim mitnehmen, obwohl sie sich nicht sicher sein konnte, die richtige Entscheidung zu treffen. Wie wollte sie allein für sein Überleben sorgen? Er würde wohl kaum mit ihr Jagen können und diese Doppelbelastung konnte nicht lange gutgehen. Doch die beiden Wölfe hatten ihnen bereits den Rücken zugekehrt und es war aussichtslos, sie zum Bleiben bewegen zu wollen. Was sollte sie schon sagen? „Überleg es dir noch einmal“? „Du triffst die falsche Entscheidung“? „Lass Pilgrim hier“? Nein. Sie hatten sich entschieden. Zita hatte entschieden und sie würden diese Entscheidung respektieren müssen, mit allen Konsequenzen.

“Viel Glück, Zita“, erwiderte sie lediglich und blickte den beiden ernst hinterher.

Sie konnte sich nicht einmal sicher sein, dass die Graue diesen letzten Gruß noch gehört hatte. Es war ernüchternd, denn sie fühlte, dass mit den beiden abziehenden Wölfen eine Ära zu Ende ging. Sie hatten Zita und Pilgrim gegen Takata und Tihar getauscht, und niemand konnte wissen, was die Zukunft ihnen brachte.
Ein ratloser Blick streifte Kyevjen, bevor sie sich wieder an Takata wandte und versuchte, sich die Ernüchertung nicht anmerken zu lassen. Das alles hatte sie ungemein ermüdet, vor allem der mehr als bescheidene Ausgang des „Schlichtungsversuches“. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie versagt hatten, dass alles umsonst gewesen war. Trotzdem mussten sie ganz normal weitermachen, vor allem jetzt – sie hatten so viel Zeit verloren, so viel Kraft in diesem nervenaufreibenden Gespräch gelassen. Doch wer konnte sich nach dieser unangenehmen Wendung ernsthaft entspannt niederlassen und an Ort und Stelle ruhen? Auch für den Rest des Rudels wäre es sicherlich besser, sie irgendwie beschäftigt zu halten, ehe sie noch ins Grübeln kamen und die Richtigkeit ihrer Entscheidung anzweifelten. Unverwandt schaute sie die Weiße an.

“Du siehst, wie viel Vertrauen wir in dich setzen – und in Tihar“, fügte sie ein wenig widerstrebend hinzu.

Takata würde sicher ihr Bestes geben und dem Rudel hoffentlich keinen Anlass zu Spekulationen bieten. Was Tihar betraf, nun, da konnten sie nur hoffen, dass er sich besser machte, als sie es ihm zutraute.

“Ich hoffe nur, dass wir diese Entscheidung später nicht bereuen müssen.“

Sie hoffte es um Takatas, Tihars, Kyevjens und vor allem ihrer selbst willen. Hoffte, dass der Rest des Rudels diese Entscheidung nicht anzweifeln würde. Dass Zita und Pilgrim ihren Schritt nicht schon bald bereuten. Dass die Zukunft dem Rudel ein besseres Geschick brachte, als ihm bislang beschieden war. Dass das Opfer nicht umsonst gebracht worden war und Takata sich als würdiges Rudelmitglied erweisen würde. Dass Tihar die Gruppe nicht von innen heraus zerstörte. Kurz, sie hoffte, dass Zita am Ende nicht doch Recht behalten würde.


[Takata, Kyevjen | abseits]

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
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70cm und 52kg

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Dabei seit: 28.04.2010
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Takata ist offline
01.08.2012 20:51

Es gab nur einen, der es vermochte, sie trotz der belastenden Situation zu einem echten und ernst gemeinten Lächeln zu bewegen. Und das Schlimme war, er ahnte es noch nicht einmal. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, denn hätte er es gewusst, wäre sein eigenes Lächeln nicht länger kostbar gewesen. Vielleicht hätte er es, auch ihr zugunsten, wie nichts von sich gegeben und es wäre wertlos geworden. Sie bereute nicht, dass der bräunliche Rüde zum Vermittler bestimmt worden war. Am Ende hatte er viel mehr bewirkt als nur ihre Wieder-Aufnahme in das Rudel.
So wirklich verspürte Takata nicht den Wunsch, jetzt weiterlaufen zu wollen. Zwar verharrten sie nun schon für eine Weile an diesem Ort, doch sie war erschöpft von der Situation, von den Bemühungen um Tihar, um das Rudel. Nicht zuletzt wusste sie, dass es ihre Pflicht war, Tihar nicht nur beizubringen, dass er im Rudel aufgenommen war -zumindest fürs Erste-, sondern auch, dass damit ebenso Pflichten einhergingen, an die er sich halten musste .. besonders er. Sie dachte nur ungern daran, dass das alles auch schief gehen konnte. Sie legte alles, was sie hatte, auf eine Waagschale. Sie hätte Tihar und Yuka auch zurücklassen können und wäre wohl sehr viel einfacher und unkomplizierter im Rudel aufgenommen worden, doch hätte sie es sich ihren Lebtag nie verziehen, wäre den beiden in der Einöde dort draußen etwas zugestoßen, besonders der jungen Yuka. Dass sie zum Rudel zurückgekommen waren, das redete sie sich immer wieder ein, war die einzig richtige Entscheidung gewesen. Noch immer hatte sie vor, den Störchen zu folgen. Und sie duften keine Zeit verlieren. Takata atmete schwer durch. Ihre Blicke trafen nur kurz auf die der anderen, sie musste eine ernst Haltung bewahren, damit man ihr Glauben schenkte, dabei fühlte sie sich nun mehr schlapp und kraftlos.

Doch das änderte sich. Wie einen Blitz durchzuckte es die weiße Wölfin als sie diese eine Geste sah … seine Schnauze an Skadis Fell. Sie zwinkerte, versuchte sich sofort zu etwas mehr Haltung zu zwingen. Es konnte nicht sein, dass man ihr ansah, wie sie darüber erschrak … sie musste jetzt andere Sorgen haben. Aber … sie konnte nicht. Sie suchte Halt, hob ihre Läufe und beherrschte sich nur mit Mühe, nicht auf den Hintern zu fallen. Was war dort geschehen? Ein Schlag ins Gesicht … warum hatte er das getan? Hatte er etwa schon gemerkt, dass sie ihn bewunderte? Wusste er, dass Takata Kraft durch seine Worte und seinen Auftritt erlangt hatte und wollte sie nun demütigen, in dem er direkt vor ihren Augen so etwas tat? Unwillkürlich sah sie in Skadis Augen, ernst, beinahe ein wenig streng, wollte nicht sehen, dass es ihr gefiel, was er da tat. Waren sie … waren sie bereits …? Nein … Skadis Reaktion machte viel mehr den Eindruck, dass sie ebenfalls überrascht war, sie erwiderte nicht, was … oder doch? Sie schwenkte einmal mit der Rute. Takata schluckte schwer. Das … war nicht fair. Wieso das alles?

Und als ob das noch nicht genügte, erfolgte im Anschluss daran ein verzweifelter Ausbruch von Zitas Seite. Zita fühlte sich verraten, weil Skadi sie ein klein wenig zurechtgewiesen hatte, ermahnt hatte, auf ihre kühle Art und Weise … Takata zischte. Sie machte sich doch selbst zum Opfer … sie kannte nur diese eine Rolle und versuchte keinen Augenblick lang, das ganze mal aus ihrem Blickwindel zu betrachten. Leicht schüttelte sie mit dem Kopf. Jedes Mal aufs Neue machte sie sich selbst zur Zielscheibe alles Negativen. Tihar konnte mittlerweile tun, was er wollte, Zita würde es auf sich und Pilgrim projizieren und zeigte anschließend laut und deutlich darauf um allen zu beweisen, dass er ausschließlich schlecht war. Begriff sie denn nicht, dass sie dem Schwarzen damit nur unnötig Nahrung gab? Sie tat genau das, was sein inneres Kind wollte. Sie belohnte ihn für seine Sticheleien. Wenn sie doch nur endlich aufhören würde … sie war nicht besser als er, genauso starrköpfig, genauso unverbesserlich.
Aber Takata sagte nichts mehr. Sie musste sich nicht unnötig mit ihr anlegen. Nachdem allerdings Pilgrim zu ihnen gekommen war, trafen ihre Blicke aufeinander. Blicke, die so unterschiedlich waren wie es mehr kaum ging. Sein Blick war müde, schwach, alt … hilfesuchend. Ihrer war mittlerweile forsch, verärgert, vielleicht sogar etwas verachtend. Nicht zuletzt durch die Geste des Rüden war sie aufgebracht und wenig anschmiegsam in diesem Augenblick.
Trotzdem überraschte sie sie, als sie sagte, dass sie nun gehe wollte- mit Pilgrim. Takatas Maul war leicht geöffnet, als sie das ganze Ausmaß der Tragödie zu erkennen vermochte. Zita war kein Bisschen abgerückt von ihrer Stelle. Noch immer verlangte sie, dass man sie und Pilgrim gegen Tihar, Yuka und sie aufwog. Das erzeugte nur Verbitterung in ihrem Herzen. Sie mochte es nicht, wenn Persönlichkeiten gegeneinander aufgewogen wurden. Warum war es in Zitas Augen so unmöglich, dass sie Pilgrim und Tihar mochte? Sie aber machte jeden Anlauf auf ein Vertragen von vornherein unmöglich.
Zita hatte immer Recht … immer. Sie wusste sogar ganz genau, wie sie mit Tihar in Beziehung stand, welchen Einfluss sie auf ihn übte und welchen nicht. Dabei war sie nicht dabei gewesen, als sie dort draußen gewesen waren, um ihr Leben gekämpft hatten … sie machte genau die Fehler, die sie ihr vorwarf. Zitas Reden war so absurd, dass niemand hier, außer Pilgrim, es mehr nachvollziehen konnte. Und sie hatte sich immer für sehr tolerant gehalten. Zita hatte es geschafft, ihre kämpferische Seite freizulegen, eine, die sie nicht mal besessen hatte, als damals ihr Rudel durch fremde Rüden erobert worden war. Eine zweifelhafte Macht ging von der Grau-Weißen aus. Ihre letzte Äußerung wirkte dagegen wie Hohn. Besser konnte Tihar das auch nicht. Noch einmal zischte sie und schüttelte mit dem Kopf, schlug verachtend mit der Rute gegen das Hinterteil. Ihr wäre es also lieber gewesen, sie Drei wären in das Eis geschickt worden …
Takata wusste, dass es besser gewesen wäre, wären Zita und er hier geblieben. Ganz besonders um Pilgrim tat es ihr Leid, der so sehr zum Spielball der Macht wurde wie es Yuka für Tihar war. Doch niemals konnte sie etwas dagegen tun. Pilgrim musste selbst wissen, was er tat. Das lehrte Zita sie auf eine unvergleichlich strikte Art und Weise. Dafür hatte sie sich eigentlich schon wieder Respekt verdient … mit diesen Augen hatte sie die Welt nie zuvor gesehen. Auch Skadis Glückwunsch machte auf sie einen wenig ernst gemeinten Eindruck, viel mehr klang es wie Hohn. War es ihr denn egal, wenn die beiden jetzt im Eis den Tod fanden? War sie so kaltherzig? Tatsächlich hatte Skadi in der Vergangenheit nicht oft den Eindruck gemacht, besonders liebevoll und offen zu sein. Takata betrachtete die Wölfin kritisch. Gerade in diesem Moment fragte sie sich, welche Rolle sie hier eingenommen hatte. War ihre Sorge um Zita und Pilgrim ernst? War ihre Sorge um das Rudel ernst? Sie wollte es hoffen. So wie Skadi redete, auch nach Zitas Verschwinden, erschien es ihr, als hatte ihr Leben, das Leben Skadis, etwas von einer geradlinigen Schnur, auf der jeder Punkt festgelegt war. Nun, da Zita und Pilgrim gegangen waren, wünschte sie ihnen viel Glück. Ihr gegenüber übte sie sich in mahnenden Worten, wehe wenn. Wo war ihre eigene Meinung? Wo war ihre eigene Reaktion? War sie froh, dass es vorbei war?War sie traurtig, dass Zita und Pilgrim weg waren? War sie wütend, dass Tihar im Rudel war? Skadis Auftreten wirkte kühl. Wenn sie im Innern genauso hart war wie nach außenhin, mit einer harten Schale, dann konnte der Rüde sie nicht lieben.


(Skadi, Kyevjen u. zunächst noch Zita u Pilgrim - etwas abseits)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Kyevjen
Teyjens Bruder


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Kyevjen ist offline
01.08.2012 21:34

Es kam fast nicht überraschend, als Zita sich zu Wort meldete und nicht zufrieden mit der Situation und der Aufnahme schien. Was Kyevjen jedoch wirklich überraschte, war ihre Verabschiedung und die Aufforderung an Pilgrim, nun mir ihr zusammen die restlichen Wölfe zu verlassen. Er war fast sprachlos und schaffte es nicht mehr, ihr noch hinterher zu rufen oder sie irgendwie davon zu überzeugen, doch zu bleiben. Und selbst wenn er noch geschafft hätte, etwas zu sagen.. Was hätte er tun können? Hätte er die Entscheidung wieder zurück nehmen sollen, Tihar aufzunehmen? Das war jetzt nicht mehr möglich. Er musste zu seinen Worten stehen. Er konnte jetzt nicht einfach wieder etwas anderes behaupten. Er musste schließlich auch daran denken, wie das auf andere wirken könnte... Also schaute er Zita und Pilgrim hinterher, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden waren. Dann pustete Kyevjen die Luft stoßartig aus seinen Lungen heraus und schaute von Skadi, die den beiden noch viel Glück gewünscht hatte zu Takata, die kein Wort gesagt hatte. Wo er gerade bei der weißen war, viel ihm auf, dass sie jetzt noch schlimmer aussah, als vorher. Sie wirkte fast so, als würde sie jeden Moment einknicken. War sie wirklich so müde. Ein wenig besorgt legte er den Kopf zur Seite und schaute sie an, dann wieder zu Skadi, die wollte, dass es nun weiter gehen sollte.

Pilgrim, der hauptsächlich Grund für eine Pause gewesen wäre, ist ja nun nicht mehr da...“,

sagte Kyevjen leise und schaute dann wieder zur weißen, ein wenig unschlüssig. Sie sah gerade wirklich nicht so aus, als könnte sie noch ein paar Schritte gehen, geschweige denn eine weite Reise hinter sich bringen. Aber vielleicht war das ja auch alles nur der Druck, ein wenig die Psyche und die Gefühle. Einfach Chaos, weil nun Zita und Pilgrim gegangen waren. Vielleicht brauchte sie ja nur einen Moment, um sich wieder zu fangen. Schwach sah sie nicht aus und auch nicht alt. Sie wäre körperlich sicher in der Lage, noch etwas zu laufen, wenn sie innerlich die Kraft dazu hatte.

Wir könnten die anderen ja schon mal zusammen rufen. Bis alle versammelt sind, vergeht sicher noch ein Moment...“ Bei den Worten schaute Kyevjen Takata gezielt, ruhig und freundlich an. „So hätte jeder die Möglichkeit, noch einen Moment durchzuatmen.

Er meinte seine Worte auf keinen Fall irgendwie böse. Sicher hatte die Fähe gerade großen Emotionalen Ballast und musste sich erst sortieren. Auch wenn er es nicht verstand, so war es doch schwer, Tihar gegen die Wölfe zu verteidigen, die sie gern hatte. Das war doch etwas, mit dem nicht jeder Wolf leicht fertig wurde – besonders nicht, wenn er sensibel war. Zwar kannte der Große Takata noch nicht genug, um zu wissen, wie leicht sie mit sowas fertig wurde... Aber die Möglichkeit bestand.

[Skadi, Takata]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kyevjen am 01.08.2012 21:35.


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Marrok
-abgegangen-


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Marrok ist offline
03.08.2012 11:23

Hartnäckig bohrten sich die scharfen Krallen in den harten Schnee, kratzten das weiße Pulver zur Seite und hinterließen oberflächliche Wunden in der kahlen Landschaft. Ein kleines, rundes Loch prangte unmittelbar daneben. Es war tief genug, dass die Schwärze alles verschlingen würde, das sich dort zu verbergen suchte und zweifellos war es auch genau dafür gedacht.

Die Augen fest auf den kleinen Unterschlupf gerichtet, mühte sich der Wolf unablässig weiter, ihn zu vergrößern, um einen Blick auf das erhaschen zu können, was sich in seinem Inneren befand – und mit etwas Glück auf Nahrung zu stoßen, deren Geruch ihm schon lange in der Nase lag. Er achtete nicht weiter auf seine Umgebung, sah sich kein einziges Mal um, in der Befürchtung, ein ungebetener Gast würde sich anschleichen, denn er wusste, dass ein solcher Gedanke in dieser kahlen und verlassenen Landschaft geradezu lachhaft war. Nein, seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Loch von dem er ganz genau wusste, dass es mindestens eine Maus beherbergte, vielleicht sogar noch ein paar Welpen. Natürlich würde das seinen leeren Magen kaum füllen, doch er musste diese Gelegenheit einfach ergreifen, da er sich nicht sicher sein konnte, wann er das nächste Mal auf eine solche stoßen würde.
Dies war ein aufgegebenes Land; hier würde niemand verweilen, der auch nur einen Funken Lebenswillen in sich trug und gesund genug war, einen Marsch an einen lebensfreundlicheren Ort anzutreten – und das galt nicht nur für Wölfe, sondern auch für jene Tiere, die ihnen Nahrung boten.

Zwar empfand er gegenüber dieser Landschaft ein Gefühl, das Heimeligkeit am ehesten gleichzusetzen war, da man es genauso verdammt hatte wie ihn, doch sein kühler, klarer Verstand sagte ihm, dass er weiterziehen und jenen Ort aufsuchen musste, an dem er überleben konnte und nicht tagaus, tagein mit dem Problem konfrontiert war, dass sich nirgendwo ein Futtertier finden ließ. Nun zog er also des Nachts weiter, den Blick immer fest auf den hell leuchtenden Stern gerichtet, der ihm den Weg wies, denn etwas anderes gab es nicht, das ihn auf seiner Reise unterstützen könnte – nichts, dem er mehr Vertrauen schenkte.
Er mochte ein Verstoßener sein, das war eine Tatsache, die er mit beißender Resignation hinnahm, doch waren die Sterne die einzige Hilfe, die er kannte, das Einzige, von dem er völlig überzeugt war, das es ihn leiten würde, obwohl er sich doch zeitgleich immer vor Augen hielt, dass es doch sie waren, die ihn verraten hatten. Es war nicht seine Schuld, dass das Rudel in dem er einst seiner Aufgabe als Beschützer nachgekommen war, ihn verstoßen hatte. Oh nein…

Marrok hielt inne, die Pfoten an den Rand des Lochs gesetzt, erstarrt inmitten der Jagd.

Es waren unnötige Gedanken, denen er nachhing, denn es war ohnehin zu spät. Sein Rudel hatte ihn fortgejagt und die Sterne ihren Blick von ihm abgewandt. Es war reine Verzweiflung, die ihn dazu brachte, weiterhin dem zu folgen, woran er früher so blind geglaubt hatte und das ihn so unfähig machte, tatsächlich Zorn gegenüber den Ahnen zu verspüren, die ihm seine Aufgabe, auf die er so stolz gewesen war und die er so geliebt hatte, genommen hatten. Sie hatten ihre Gründe, natürlich und er schien etwas an sich zu haben, das kein ehrwürdiger Wolf und späterer Ahn besitzen durfte. Er würde nie ein Wächter seiner Lieben sein, nie über Nachkommen wachen dürfen, die er unter solchen Umständen wohl ohnehin nie haben würde.

Er scharrte mit den Krallen über den gefrorenen Boden und vergrößerte das winzige Loch mehr und mehr.

Was nützte es schon, sich deshalb in Resignation zu ertränken? Die Ahnen wollten, dass er lebte – vielleicht versuchten sie ihm auf diese Weise auch das auszutreiben, was er Verdorbenes in sich trug? Vielleicht hatten sie ihm gerade deshalb alles genommen, woran ihm je etwas gelegen hatte: Um ihn zu retten.

Die Gedanken verblassten, entschwanden im dunklen Schatten der Leere, die er ohne große Mühe in seinen Kopf zwang. Er senkte die Schnauze, die sich nachdenklich gen Himmel erhoben hatte, wieder zurück auf das Erdloch, beugte sich leicht vor und grub weiter.

Leben, mehr zählte im Moment nicht.
Leben, weil die Sterne es so wollten.


[allein | in einiger Entfernung zu Zita und Pilgrim]

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Teyjen
Schützling


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Teyjen ist offline
04.08.2012 10:44

Teyjen fühlte sich, als wäre er in eine Kiste gezwängt worden, welche nur halb so groß war wie er selbst. Eine Konversation mit einer Fähe zu führen, welche er erst seit kurzen kannte war schon schwierig genug für ihn gewesen. Aber dass ausgerechnet jetzt, wo er (für seine Verhältnisse) Welten von seinem Bruder entfernt war, mussten noch zwei Fremde aus dem Gestrüpp springen und ihn überfallen. Seine übliche Reaktion, der Fluchtreflex, blieb jedoch glücklicher Weise aus, da er Catori nicht allein lassen wollte. Jedoch war er sich auch nicht sicher ob die Angststarre, in welche er stattdessen verfiel, wirklich viel hilfreicher war. Seine Rute war zwischen seine Beine geklemmt und sein Kopf gesenkt, als würde er sich bereit machen, was auch immer auf ihn zu kam über sich ergehen zu lassen. Er machte sich auch gerade keine Gedanken über den Eindruck, welchen er hinterließ, stattdessen wünschte er sich nur zu seinem größeren Bruder, welcher jedoch noch ein ganzes Stück von ihnen entfernt war. Vielleicht könnte er ihn ja mit einem Heulen rufen, falls es ernst wurde. Doch die beiden fremden schienen überraschend friedlich. Auch entstand bei ihm der Eindruck, dass beide durch irgendeine Art Zufall gleichzeitig bei ihnen aufgekreuzt waren und einander gar nicht kannten. Gleich zwei auf einmal, welche sich nicht kannten... in Anbetracht von Teyjens Sozialkompetenzen nannte man sowas wohl Pech.

Während Catori sich mit den beiden unterhielt brachte der junge Rüde kein Wort über seine Lippen. Stattdessen schnappte er nur sporadisch einige der Worte auf die gewechselt wurden. Scheinbar sprach Catori eine offene Einladung für die beiden aus. Wieder neue Wölfe... bei dem Gedanken begann es sich in Teyjens Kopf zu drehen. Er hatte so schon genug Schwierigkeiten Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen, dieses stets anhaltende 'Rudelkarussel' machte es ihm nicht leichter. Er konnte sich ja kaum all diese neuen Namen merken. Und die einzige Person, nach welcher er sich richten konnte war immer noch damit beschäftigt zwischen den anderen Gruppen zu schlichten. Wie das Gespräch wohl ausgegangen war? Das Bedürfnis zum Rest des 'losen Zweckbundes' zurück zu kehren, bei welchem sich seine Bezugsperson befand wurde zunehmend stärker. Da traff es sich gut, dass einer der Neuankömmlinge, eine schwarze Fähe, nach eben jenem Zweckbund fragte. Teyjen nahm all seinen Mut zusammen, von welchem nach diesem Tag wirklich nicht mehr viel übrig war, um sich selbst zumindest ein paar Worte zu entlocken.

„Vie... Vielleicht sollten wir... zu den anderen zurück kehren... S-Sicher haben sie inzwischen alles mit einander geklärt. Und dann können sie auch d-die beiden treffen...“

So stotterte sich Teyjen seinen womöglich letzten Satz heraus, zu dem er nervlich noch im Stande war. Dabei sprach er recht leise, stotterte wieder merklich und wandte sich in erster Linie an Catori. Sicher, so gut kannte er sie zwar auch noch nicht, aber es war ihm lieber mit ihr zu reden, als mit zwei völlig Fremden. Daraufhin machte er eine leichte Kopfbewegung in die Richtung, in welcher sich die anderen Wölfe befanden und setzte sich ohne weitere Worte in Bewegung. Er versuchte dabei nicht allzu panisch zu wirken, konnte sich aber ein zügiges Schritttempo nicht verkneifen. Seinen Fluchtreflex hatte er schon zu lange in Zaum halten müssen.


[bei Catori, Lynx & KuroShiro]

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Asoka
abgegangen


Alter
3 Jahre
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Asoka ist offline
05.08.2012 17:33

Asoka fühlte sich so selbstsicher wie selten in seinem Leben. Die Arroganz quoll schon sein Fell hinab und ließ es nass und schwer werden. So ein Bild müsste man vor Augen haben, um sich seiner Überheblichkeit bewusst zu werden. Asoka spürte seine Freiheit wieder und ließ sich dieser Gefühl auf der Zunge zu zergehen, wie eine Beute nach einer erfolgreichen Jagd. Der dunkle Rüde wusste immer noch nicht, wohin es ihn zog.
Yuno – Nein, so hieß sie nicht. Der Klang war ein ganz anderer. Angestrengt zog Asoka seine Brauen zusammen. Wie hieß dieser Rotzbengel noch gleich. Yuki? War es Yuko? Fast. Ah, Yuka! Seine Ohren schnippten nachhinten. Hörte er Schritte? Anscheinend war sie auf seine Stichelei eingegangen und wollte ihm beweisen, dass sie es drauf hatte. Asoka schnaufte und drehte sich langsam um. Ätzend dieser Wel-

Asoka riss seine Augen auf und keuchend öffnete er seinen Fang. Das war doch … Nein! Das Bild, wie die weiße Fähe ungebremst auf die Schlucht rutsche, riss ihn aus seiner Starre und seine Läufe setzten sich schnell in Bewegung. Doch er war viel zu weit entfernt von ihr. Scheiße!

„Spring!“, brüllte er ihr entgegen.

Sie hatte eine Chance. Eine verdammt kleine Chance. Hechelnd kam er ihr näher und desto besser konnte er in ihre ängstlichen Seelenspiegel blicken. Sein Körper spannte sich an und ihn hielten nur noch wenige Meter von der Gletscherspalte. Etwas zog sich in ihm zusammen und explodierte gleich daraufhin schmerzhaft. Der Film, wie der weiße Leib in der Tiefe verschwand, spielte sich in seinem Verstand ab. Immer und immer wieder. Seine Ohren zuckten kaum merklich. – Ein Aufprall. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und Asoka wehrte sich dagegen nachzuschauen. Angst? Er hörte sein steinernes Herz gegen die Brust klopfen. Es war unerträglich. Viel zu laut und es schnürte ihm die Kehle zu. Mit jedem Schritt nahm das Zittern seiner Läufe zu, trotzdem ging er weiter. Er stand am Abgrund. Der Duft von Blut kroch heimtückisch in seine Schnauze und er presste seine Lefzen aufeinander. Er senkte sein Haupt und sein Kopf wurde frei von jeglichen Gedanken. Er sah den weißen Körper da liegen und konnte das Blut riechen.

„Idiot!“, flüsterte Asoka leise. Etwas packte ihn und krallte sich schmerzhaft in sein Fleisch. „Yuka!“, rief Asoka verzweifelt und wütend. Er selber merkte nicht, dass seine Stimme so laut war, dass die meisten Wölfe in seiner Nähe seinen Ausruf hören mussten.

Er blinzelte. Sie hatte sich bewegt! Sie lebte noch. Ihm wurde die Chance gegeben ihr noch zu helfen. Asoka tastete sich vorsichtig nach vorne. Konnte er nach ihr schnappen? Schaffte er es sie hochzuziehen? In seinem Wahn – dass Yuka noch lebte und gerettet werden konnte – merkte er nicht, wie er immer mehr und mehr seinen sicheren Halt verlor. Seine Vorderpfoten rutschten aus und es zog ihn in die Dunkelheit. Er stürzte in die Schwärze. Die Dunkelheit, die ihn mit offenen Armen begrüßte und ihn nie wieder ans Tageslicht lassen würde. Nie wieder.

Avatarbild © Mechthild Müller, Fotocommunity

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
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79cm, 61kg

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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 358

Niyol ist offline
06.08.2012 18:36

Hmm, also als Schleimer hatte ihn noch niemand bezeichnet.
Überrascht zuckte sein Kopf nach oben und er schaute den Schwarzen nachdenklich an. Wie kam der Gute hier sonst auf Schnecken? Aber mal ernsthaft: Niyol konnte sein Verhalten eigentlich nicht mit den charakteristischen Eigenschaften einer zermatschten Nacktschnecke in einklang bringen. Lediglich die Tatsache, das sie im Gegensatz zu anderen Schnecken kein Zuhause hatte fiel ihm ein, doch darauf wollte der Schwarze gewiss nicht das Augenmerk lenken. Fragend musterte er das Gesicht des Schwarzen und lehnte sich dabei unwillkürlich wieder zurück, auf ihn zu, als ihm selbiges plötzlich auffiel und er sogleich erschrocken einen kleinen Hopser nach hinten machte. Nicht, dass sein gegenüber das als Annäherung sah.

"Irr..." ~Ups, verdammt, doch nicht so auffällig!~ "....äääh. Ich glaub..."

Verdammt was konnte er jetzt sagen?

"Iiii...Ich glaube... ich mag Nacktschnecken nicht."

Theoretisch war es eher eine Feststellung doch, da er sich eigentlich nicht sicher war, ob er diesen Gedanken wirklich aussprechen sollte, sein Mundwerk jedoch wieder schneller war, klang der Satz zum Ende hin eher wie eine Frage. Entschuldigend grinste er sein Gegenüber an. Vorhin hatte er auf weitere körperliche Aktionen verzichtet hoffentlich würde er diese Taktik auch beibehalten.
Auf einmal jedoch passierte etwas völlig anderes. Eine mehr oder weniger vertraute Stimme fluchte etwas entfernt. Überrascht und auch ein klein wenig erschrocken sauste Niyols Kopf in die Höhe und drehte sich in die Richtung aus der er die Ausrufe vernommen hatte. Irgendwie war etwas komisch... warum auch immer, Niyols Fell sträubte sich und ein Schauer lief über seinen Körper. Ohne noch weiter auf den Schwarzen neben sich zu achten schlich er mit schnellen Schritten zu dem Ort, den er eben noch nicht sehen konnte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, kroch mit jedem Schauer tiefer unter seine Haut. Dort war nichts Gutes im Anmarsch, in der Stimme seines Muffelchens war eine Nuance anders gewesen, ein Bruchteil, der Niyol irgendwie ein wenig einschüchterte und nun als der Ferne Blutgeruch an die sensible Nase. Im selben Moment sah er noch wie etwas dunkles in einer Spalte im Boden verschwand. War das...? Dort waren Spuren im Schnee...
Erstarrt Schaute der Graue auf den Schauplatz, wagte sich aber nicht näher heran. Er ahnte was er sehen würde und wusste nicht, ob er dem gewachsen war. Konnte das sein? Nein, vielleicht bildete er sich das Ganze auch nur ein? Warum nahm er gleich das schlimmste an? Vielleicht... sollte er warten was die anderen taten. Wie sie reagierten, wenn sie sich das hier anschauten.
Unruhig stand er da, während der Geruch des Todes immer stärker wurde.

( bei Asoka und Yuka, nah bei der Gruppe | abseits vom Fluss)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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