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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Fähe
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70cm und 52kg

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Takata ist offline
Einmal Hassliebe - ohne Liebe, dafür mit mehr Hass, bitte. 04.11.2011 20:18

Einmal Hassliebe - ohne Liebe, dafür mit mehr Hass, bitte.
(von Kyevjen und Asoka, auf dem Weg zum Fluss; 16.07.2011 - 22.07.2011)
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Kyevjen
Das sollte nicht die angenehmste Reise werden, die Kyevjen jemals angetreten war, aber wahrscheinlich auch nicht die unangenehmste. Zugegeben, ihre zwei neuen Begleiter waren eher unbegeistert von der Anwesenheit der beiden Brüder, aber immerhin waren es zwei Artgenossen und vielleicht würden sie sich ja noch an die beiden neuen gewöhnen – wenn sie überhaupt so lange zusammen bleiben würden, dass es soweit kommen konnte. Aber Prinzipiell war Kyevjen mit der momentanen Lage zufrieden, was auch gut daran liegen konnte, dass die Mägen der beiden Wölfe nun wieder gefüllt waren.

Eine Weile lief Kyevjen nur still neben Teyjen her, ein wenig in Gedanken versunken. Er wusste nicht wirklich, wohin sie liefen, auch wenn die beiden anderen Wölfe wohl ein Ziel vor Augen haben mussten, wenn nicht beide, dann jedenfalls der grummelige von den beiden, Asoka. Was war, wenn die beiden allerdings ihr Ziel erreichten und Kyevjen und Teyjen dort nicht willkommen waren? Dann wären sie wieder auf sich selbst gestellt und hatten nichts gewonnen. Wohl oder übel musste sich der ältere darüber Gedanken machen und vielleicht sogar mit Asoka sprechen, um diese Angelegenheit zu klären. Er mochte es einfach nicht, so orientierungs- und planlos zu sein. Also bewegte sich Kyevjen ein wenig schneller, ohne weiter darüber nachzudenken, ob der schwarze überhaupt Lust hatte, mit ihm zu reden, auf den anderen Rüden zu und schaute ihn von der Seite an, als er neben ihm angekommen war. “Auf in ein lustiges Gespräch mit diesem angenehmen Zeitgenossen!“ dachte er sarkastisch und überlegte sich die passenden Worte, um ihn anzusprechen.

“Ich fasse mich kurz, um dir nicht auf die Nerven zu gehen. Hast du ein Ziel? Und wenn ja, welches ist das?“

Kyevjen bemühte sich, ohne Einleitungen und drumherum zum Punkt zu kommen. Asoka schien einer dieser Wölfe zu sein, der sich ungern mit Unwichtigem aufhielt und die Chance des großen, eine anständige Antwort von dem schwarzen zu bekommen standen besser, wenn er ihn so wenig wie möglich nervte. Ruhig schaute er ihn an, bereit bestimpft oder angefaucht zu werden, was ihm allerdings Recht war, solange er wenigstens seine Antworten bekam. Denn die waren momentan für ihn fast so wichtig, wie ein voller Magen.


Asoka
Schon mechanisch bewegten sich seine Läufe. Setzten eine Pfote vor die andere. Sein Gang wirkte, trotz den Wunden, geschmeidig. Bei jedem Schritt, bei dem er auf sein verletztes Hinterbein trat, durchzuckte ihn erneuter Schmerz. Asoka glaubte, dass er sich irgendwann daran gewöhnen würde. Doch das tat er nicht. – Der Schmerz ließ nicht nach. Aber er musste weiter laufen. Ob der Weg, den er angestrebt hatte der Richtige war, wusste er nicht. Woher denn auch? Er hatte keinen Anhaltspunkt. Nichts woran er sich orientieren konnte. Alles sah hier so gleich aus. Doch es war sinnvoller für sie nicht gegen die Sonne zu laufen, sondern mit ihr.

Asokas Ohren drehten sich ungewollt nachhinten. Sie folgten ihm also. Eigentlich hatte der Rüde damit nicht gerechnet. Das Niyol ihm hinterherläuft, okay, dass konnte er sich denken, aber das die Geschwister dies auch taten, überraschte den Schwarzen etwas. Kyevjen schien auch ein Wolf zu sein, der gerne die Führung übernahm. Den Ton angab und für die anderen sprach. Schließlich tat er dies auch für seinen jüngeren Bruder.
Ohne den Blick von seinem Weg abzuwenden, bemerkte der Rüde aus dem Augenwinkel einen braunen Fleck, der neben ihm her lief. Asoka unterdrückte ein genervtes Schnauben, als er seine Stimme vernahm. Seine Lefzen zogen sich leicht zu einem Grinsen hoch. Schlaues Kerlchen. Es war gar nicht gut ihm auf die Nerven zu gehen. Niyol würde dies auch noch begreifen. Spätestens wenn ihm ein Ohr fehlte.

„Wenn du mir nicht auf die Nerven gehen willst, dann halt dein Maul.“

Spitz und abweisend klang seine Stimme. Seine Körperhaltung sagte auch nichts anderes. Seine Ohren waren anlegt, sein Schweif peitschte unruhig hin und her.

„Ich verfolge wahrscheinlich das gleiche Ziel wie du“, kam es schließlich über seine Lefzen, doch nicht in einem weniger barschen Ton. Ein schneller Seitenblick zu dem braunen Rüden, bevor er wieder nach vorne sah. „Wir folgen den anderen Tieren. Es ist schon ungewöhnlich einen so großen Hirsch zu treffen, wie vorhin. Die meisten sind schon weg. Ich bin mir nicht sicher, wohin es sie verschlagen hat. Doch wenn wir überleben wollen, müssen wir ihnen folgen.“

Das reichte vollkommen als Erklärung. Mehr gab es dazu nichts mehr zu sagen. Die schwarzen Ohren schnippten nach hinten. Er wollte sich vergewissern, dass die Beiden anderen noch dicht hinter ihnen waren. Doch es war nicht nötig. Kyevjen würde seinen Bruder sowieso wie seinen auf seinen Augapfel acht geben. Es war ungewöhnlich. Doch wahrscheinlich würde sich Asoka um seine Schwester genauso kümmern. – Wenn sie noch bei ihm wäre.

„Du scheinst dich sehr um deinen Bruder zu kümmern“, bemerkte Asoka und ließ den Klang seiner Stimme dabei sehr gelangweilt klingen. Der Rüde solle sich ja nichts einbilden.[/color]

Keyjen
Kyevjen spitzte die Ohren und lauschte der Antwort des schwarzen. Gleichzeitig versuchte er sich wieder einen absoluten Überblick über die Situation zu verschaffen, analysierte alles, was Asoka von sich gab, auch dass er überhaupt etwas antwortete, seinen Tonfall, seine Gestik. Bei ihm hatte Kyevjen mit zwei Reaktionen gerechnet: Absolutes ignorieren, was wohl das schlimmste gewesen wäre, oder eine schroffe und genervte Antwort, was aber immerhin noch eine Antwort war. Und ganz nach dem Motto „Hunde die bellen, beissen nicht“, ignorierte er den ersten Satz des Artgenossens. Anscheinend war doch ein wenig nerven die Lösung, ihn zum reden zu bringen. Die Antwort, die Kyevjen anschließend auf seine Frage bekam, war wirklich aufklärend und zufriedenstellend. Eigentlich hätte er Asoka nun ihn Ruhe gelassen, um ihn nicht weiter zu provozieren. Womöglich hätte er sich ihm später wieder genähert. Allerdings überraschte der schwarze ihn mit einer Frage, die tatsächlich das Gespräch am laufen hielt. Auch wenn es nur ein Kommentar, eine Feststellung war, war es immer noch einer Antwort nötig, wenn auch nicht zu ausgiebig. Für einen Wolf wie Asoka war das wohl schon das höchste aller Gefühle und auch wenn er den Schritt auf ihn zugegangen war, so würde Kyevjen sich hüten, ihn mit ausgedehnten Antworten weiter zu nerven.

“Bis vor kurzem hatte er jemanden anderes, der sich um ihn kümmern konnte. Erst seit kurzem.. sind wir zusammen.“

Tatsächlich fiel es jetzt Kyevjen schwer, über seine Gefühle und Vergangenheit zu sprechen, deswegen beließ er es bei diesem Satz und war sich einigermaßen sicher, dass auch Asoka nicht weiter nachbohren würde – dafür war wohl sein Interesse nicht groß genug. Allerdings wollte er das Gespräch nicht einfach so zu Ende gehen lassen. Tatsächlich interessierte die schroffe und negative Art des schwarzen ihn ungemein. Irgendwoher musste doch diese Abneigung der Welt gegenüber kommen. Irgendwas musste passiert sein und Kyevjen wollte wissen, was es war. Auch wenn es eine Herausforderung werden könnte. Abgesehen von dieser Art des Gegenüber, war Asoka nämlich absolut nicht unsympathisch. Immerhin sagte er, was er dachte und war niemand, der übertrieben viele Fragen stellte, was Kyevjen ganz gelegen kam.

“Ich bin mir nicht sicher, ob wir das gleiche Ziel haben. Meines habe ich schon fast erreicht, indem ich euch traf. Der Hirsch war ein netter Zufall.“

Das stimmte wirklich, es war nicht unbedingt die Nahrung, die die beiden Brüder gesucht hatten, sondern Artgenossen. Und auch wenn diese kleine Gruppe noch kein ganzes Rudel war und die Stimmung definitiv nicht so ausgelassen war, wie erwünscht, kam es immerhin einem Rudel näher, als das, was Kyevjen und Teyjen vorher gebildet hatten.

Kyevjen spitzte die Ohren und wartete aufmerksam auf eine Reaktion des Rüdens. Alles, was der Gegenüber nun tat, konnte verwertet und gedeutet werden. Irgendwie würde er ihm schon näher kommen. Warum er sich gerade bei Asoka so anstrengte war ganz klar – irgendwo musste er anfangen mit dem kennen lernen und bei dem schwarzen hatte es sich gerade ergeben. Warum Kyevjen so großen Wert darauf legte, die anderen einzuschätzen? Überblick.


Asoka
Er hätte es nicht gedacht, aber tatsächlich reichte es für den Braunen als Antwort. Aber es war dem Schwarzen nur recht, dass Kyevjen nicht weiter nachhakte. Je weniger er mit diesen Wölfen zu tun hatte, desto größer war die Chance sie schneller loszuwerden. Asokas Ohren schnippten leicht nach hinten, als er leise schnaufend feststellte, dass der Rüde doch noch auf seine Aussage einging. Na Klasse. Aber dies hatte er sich selbst zuzuschreiben. Wieso konnte er ihn nicht einfach Ignorieren? Nein, stattdessen musste er seine Feststellung lautausprechen. Für Kyevjen war es eine Einladung, die ihm gerade recht kam. Doch es würde merkwürdig rüberkommen, wenn Asoka nichts antworten würde. Er hatte ungewollt dieses Gespräch angefangen, also musste er es irgendwie zu Ende bringen, ohne langem hin und her. Spottend schnaubte der schwarze Rüde.

„Wirklich herzerwärmend wie du dich um ihn kümmerst“, knurrte Asoka kalt.

Seine Antwort und seine Stimmlage unterschieden sich wie Tag und Nacht. Doch es lag daran, dass er es lächerlich fand. Es war unverständlich für ihn. Wahrscheinlich war dies sogar der Grund, dass Teyjen sich wie ein kleines, graues Mäuschen verhielt. Der hatte doch überhaupt kein Selbstbewusstsein. Keine eigene Meinung. Versteckte sich hinter seinem Bruder und hoffte das ihn niemand sieht und hört.

„Übertreib es nicht mit deinen Muttergefühlen.“

Autsch. Der hatte sicher gesessen. Welcher stolze Rüde lässt sich als Fähe, besser noch als Mutter beschimpfen? Doch die Worte sprudelten einfach aus Asoka heraus, bevor er überhaupt darüber nachgedacht hatte.

„Sieh ihn dir doch an. Der Welpe wird doch nie auf eigenen Beinen stehen können. Selbst du wirst nicht dein Leben lang mit ihm verbringen können.“

Asoka hatte recht. Doch wusste Kyevjen dies auch? Oder sah er dies nicht ein? Natürlich konnte es auch sein, dass er sich schwor, ein Leben lang für seinen kleinen Bruder da zu sein. Aber das war doch absurd. Irgendwann musste jeder um sich selber Sorgen. Wieder huschten seine hellen Augen zur Seite. Während Kyevjen die nächsten Worte aus seinem Maul fallen ließ. Asoka grinste leicht. Jedoch keine Miene der Freude oder Nettigkeit zierte sein Gesicht. Sein Grinsen hatte eher etwas Zynisches.

„Wir haben uns zusammen geschlossen um zu überleben. Wenn die Aussichten besser aussehen, werden sich unsere Wege trennen, machen wir uns doch nichts vor. Als ob wir ein Rudel bilden würden.“


Keyjen
Und jetzt nahm das Gespräch eher die Wendung, die Kyevjen schon von Anfang an erwartet hatte. Als er merkte, dass Asoka versuchte persönlich beleidigend zu werden, rief sich der Rüde zu erst wieder in Gedanken zu, dass er immerhin schon die Antwort erhalten hatte, die ihm Anfangs wichtig gewesen war. Jetzt konnte kommen, was kommen musste, er würde trotzdem mit dem Gespräch zufrieden sein. Er hatte aus Asoka rausbekommen, was er wissen wollte. Und es kam wirklich so, wie Kyevjen es erwartet hatte. Möglicherweise war es dem schwarzen gar nicht Recht, soetwas wie ein Gespräch geführt zu haben, das sogar einigermaßen interessiert gewirkt hatte, so dass er es jetzt erst wieder gehörig ruinieren musste. Trotzdem nahm Kyevjen von dem Gesagten nichts wirklich ernst oder gar persönlich. Er lauschte dem Gegenüber nur aufmerksam, nahm alles auf, was er sagte, ruhig und ohne auf ihn einzugehen, bevor Asoka nicht wirklich mit allem Gesagten fertig geworden war. Dann, nachdem der schwarze seinen letzten Satz beendet hatte, schwieg Kyevjen noch eine Weile, lies sich alles gesagte durch den Kopf gehen, wie er es immer tat, um zu sehen, ob zwischen den ganzen provozierenden Sachen auch etwas wahres dran war. Und natürlich wusste er, dass es stimmte, was er sagte. Er durfte Teyjen nicht von allen Gefahren fern halten oder sich immer vor ihn stellen, wenn es brenzlig wurde. Was, wenn er wirklich irgendwann nicht mehr da war oder nicht zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort? Dann wäre der junge Bruder allein auf sich gestellt und komplett unvorbereitet. Kyevjen seufzte, lief langsam und sah zu, wie die frostigen Gräser und Äste unter seinen Pfoten brachen und leichte Eisspäne durch die Luft flogen.

“Natürlich hast du Recht. Er muss irgendwann auf eigenen Beinen stehen. Das ganze hat sich schon sehr tief eingespielt. Aber auch, wenn ich ihn irgendwann nicht mehr vor allem beschützen werde oder kann.. Zur Seite stehen werde ich ihm als Bruder immer.“

Kyevjen schien plötzlich immer schwerer seine Beine heben zu können, als wäre die Last auf seinen Schultern zu schwer, um sie tragen zu können. Eine Vorderpfote schleifte leicht über den Boden, als er den nächsten Schritt machte. Es war nicht der richtige Moment, um sich darüber Gedanken zu machen. Er konnte Teyjen auch noch später auf die Welt vorbereiten, wenn nicht gerade zwei fremde Wölfe dabei waren, die vielleicht nur darauf warteten, die beiden getrennt vorzufinden... Auch wenn Kyevjen nicht daran glaubte, dass die beiden wirklich gefährlich waren – um ihnen wirklich zu trauen, musste mehr Zeit vergehen. Zeit, die sie vielleicht gar nicht hatten, wie er gerade von Asoka erfuhr. Eigene Wege gehen, hm..? Es traf Kyevjen schon, nicht etwa, weil er die beiden fremden schon so sehr ins Herz geschlossen hatte, sondern weil er gedacht hatte, dass er vielleicht wirklich sein Ziel erreicht hatte. Aber.. möglich war es doch, dass sie dort, wo sie hinliefen, noch andere Artgenossen fanden. Die Hoffnung stirb zu letzt und wenn man noch jemanden hat, dem man Hoffnung machen muss, kann man es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Und um eben das zu verhindern, antwortete Kyevjen Asoka nicht mehr und entfernte sich wieder ein wenig von ihm. Er konnte es sich nicht leisten, jetzt einen Streit anzufangen.



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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