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Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 567

Roghir ist offline
12.09.2017 20:18

Wild hörte Roghir sein schnell schlagendes Herz in seinen Ohren pochen, unterlegt mit den Rauschen seines eigenen Blutes, welches durch seine Venen glitt. Noch immer war sein Körper in Angriffsstellung, die Muskeln gespannt, um sich vor einem weiteren Zorn der Bache auf dem Baumstein hinter ihm zu retten. Sein Blick heftete sich für einige Sekunden auf den grauen Wolf, zuckte jedoch gleich wieder zu der Wildschweinmutter zurück. Komm schon, worauf wartest du?! Ist es nicht das, was du wolltest?, fragte sich der schwarze Rüde, stutzte jedoch als er sah, wie sich die Bache mit einem Satz herumdrehte und sich vom Schauplatz des Verbrechens entfernte. Roghir senkte sein Haupt, ein erstaunter Blick lag auf seinem Gesicht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet gehabt, gar in Erwägung gezogen. Das sich die Bache mir nichts, dir nichts den Rückzug antreten würde. Für einen kurzen Moment hielt er unbewusst den Atem an, horchte mit aufgestellten Ohren. Er hörte noch, wie die kleinen Hufe auf den Laubboden trippelten, wie offenbar etwas – oder jemand? - angerempelt wurde und ihr Klang langsam verhallte. Langsam entlies der schwarze Rüde den angehaltenen Atem aus seinem Fang, entspannte im gleichen Augenblick seine Muskeln.

Seine Nackenhaare ließen sich nieder, das Adrenalin minderte sich. Sein Herz brauchte ein paar Sekunden länger Zeit, um sich zu beruhigen. Eine leichte Erschöpfung überkam Roghir, brachte dies mit einem tiefen Seufzer zum Ausdruck. Erleichterung. Da haben wir offenbar nochmal Glück gehabt!, dachte der Schwarze still bei sich, während er sein Haupt wieder anhob, um mit seinen bernsteinfarbenen Augen nach seinen Artgenossen zu suchen. Die Worte “Glück gehabt!“ drangen an sein Ohr, welches ihm ein leichtes Schmunzeln entlockte.
Wie recht Ayjana doch hatte. Sie hatten verdammt viel Glück gehabt, ob des Zorns der Mutter des toten Schweinejunges. Roghir hob eines seiner Vorderpfoten an, wollte sich zu seiner weißen Artgenossen begeben, doch spürte er just in diesem Moment die kleine Wunde an seiner Flanke. Scharf zog er die Luft ein, ein leises Grollen entwich seinem Fang. Die Wunde war zwar klein, doch zwickte sie unangenehm. Vorsichtig wollte er sich umdrehen, doch da hörte er wie jemand auf ihn zuschritt und eher er sich versah, spürte er die Anwesenheit von Ayjana. Nahe bei ihm. Ein trauriger Ausdruck, doch mit einem Lächeln auf dem Fang, drückte er ebenso wie sie es getan hatte, seine schwarze Schnauze leicht gegen ihr Fell. Irgendwie fühlte er sich für die weiße Fähe verantwortlich. Immerhin hatte er die Jagd vorgeschlagen. Doch war er erleichtert, dass sie alle heil aus der heiklen Situation raus gekommen waren und es keine weiteren Verletzte oder gar Tote gab.

“Ich bin froh, dass uns allen nichts passiert ist!“, antwortete Roghir etwas müde, doch drehte sich eines seiner Ohr zur Seite. Er war sich nicht sicher, was nun folgen sollte. Sein Blick glitt zum toten Junges, stieß ein weiteres leises Seufzen aus, bevor sich seine Augen auf die zwei ihm Unbekannten hefteten. Er hatte ehrlich gesagt, keine Lust und auch keine Kraft sich um die Beute zu streiten. Nein! Die Situation eben hatte ihn genug erschöpft. Die weiße Fremde hatte sich zum Grauen gesellt, während sich Ayjana auf den feuchten Boden setzte. Der Schwarze wollte gerade ein Vorschlag ob der Beute kund tun, als die Fremde ihm zuvor kam. Still nickte er. Es klang nach einem vernünftigen Ansatz. Überhaupt schien die Fremde Vernunftbegabter zu sein als ihr Begleiter.

“Das klingt nach einen gerechten Plan.“, stimmte Roghir ihr zu, wobei er sein Blick auf den Grauen heftete. Er hoffte innerlich, das der Graue dem Plan seiner Begleiterin zustimmte und nicht wieder einen Streit anfing. Sich mit dem Vorschlag zufrieden gab.

“Da die Gefahr gebannt ist, können wir uns gegenseitig bekannt machen.“, schlug der Schwarze vor und setzte sich ebenfalls auf seine Hinterläufe: “Mein Name ist Roghir. Meine Begleiterin heißt Ayjana.“, er schaute kurz zu Ayjana hinab. Hoffentlich hatte sie nichts dagegen, dass er sie mit vorstellte. Es gab noch genügend Zeit, weitere Details aus ihrer allen Leben zu erzählen. Sein Blick glitt zu den Fremden.

“Und ihr seit?“

Den weiteren, jungen Wolf, welches in der Nähe verweilte bemerkte Roghir noch nicht.

[Bei Ayjana, Aarinath, Avon & toter Beute, in der Nähe von Kachnik / Knochenmoor]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
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Rüde
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79cm, 61kg

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Niyol ist offline
13.09.2017 12:16

Skadis ziemlich kurzgefasste Reaktion ließen ihn dann doch die Augen skeptisch zusammenkneifen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie die Angelegenheit wirklich so schnell beseite schob, wie es grade den Anschein machte. In Gewisserweise erinnerte ihn ihre Art an seine Jugend, als die Großen immer gemeint hatten, sie müssten all die interessanten Dinge von seinen neugieren, grauen Welpenohren fern halten. Schon damals hatte er sich daraufhin in die Büsche geschlagen und eben mit ein bisschen Spionage herausgefunden, was heraus zu finden war - oftmals, so hatte er befunden, war es die Arbeit nichtmal wert gewesen. Mittlerweile hatte er andere Taktiken entwickelt, um an seine Informationen zu kommen, aber hin und wieder sehnte er sich auch nach der alten Zeit.
Jellin war es anzulasten, dass Niyol den Moment, welchen Skadi verstreichen ließ, bevor sie mit dem nächsten Thema begann, nicht nutzte. Der Jungspund begann doch tatsächlich, siich klammheimlich aus dem Staub zu machen. Er wollte doch hoffentlich nicht blindlinks zum Kadaver rennen. Niyol traute es ihm zu und fühlte sich hin und her gerissen. Hier bleiben, oder dem Kleinen ins Gewissen reden? Als er eine andere Richtung einzuschlagen schien, als jene, aus welcher die anderen gekommen waren, setzte Niyol doch wieder die Pfote auf den Boden und schaute Skadis Worten folgend zu Takata.
So ganz mitbekommen, was hier der große Streitfaktor unter den Fähen war, hatte er nicht. Dafür waren er und Catori zu spät auf die Anderen gestoßen. Nun jedoch, das lag definitiv in der Luft, schien sich ihm endlich zu offenbaren, was vorgefallen war.
Nachdem die Weiße endlich ihre ersten Worte gestammelt hatte, machte Niyol erstmal ein überraschtes Gesicht. Stimmt, irgendwie war dieser verrückte verschwunden, aber er war nicht der einzige gewesen und Niyol hatte ihn nicht lange genug kennengelernt, um mehr zu wissen, als dass dieser Verrückte ziemlich reizbar gewesen war und offensichtlich viel Streitereien unter den Fähen ausgelöst hatte. Warum auch immer diese Wölfinnen den Kerl alle so gefressen hatten war ihm ein Rätsel, aber offenbar hingen sie noch immer alle ziemlich an ihm. Allen voran wohl die Weiße. Was sie wohl in ihm gesehen hatte?
Die Mienen der anderen waren ziemlich durchwachsen und erschreckend distanziert. Mitgefühl schien bei diesen Fähen irgendwie nicht drin zu sein. ~Ein Glück bin ich nicht hergekommen, um eine Partnerin zu finden, ich hätte wohl im Herzen erfrieren müssen.~ Dachte er mit skeptischen Blick auf Zita und Shiro. Da war Skadi mit ihrer nüchternen Art derzeit wohl die liebreizenste Wölfin, die es gab. Wäre es nicht irgendwie traurig um die emotionale Intelligenz ihrer Gruppe, hätte Niyol über den heimlichen Witz wohl zu lachen gewusst.
Warum auch immer, er konnte wohl auch nicht recht nachvollziehen, warum der Tod des Schwarzen ein derartiges Drama auslösen konnte. Es schien, als müsste er da doch nocheinmal mit Skadi sprechen. Er konnte nur hoffen, dass es eine Erklärung für das Verhalten der beiden Fähen gab. Immerhin schien Takata damit gerechnet zu haben, so klein wie sie sich machte.
~...oder aber ich riskiere eine Lawine los zu treten...~

"Warum ist der Tod des Verrückten etwas so besonderes für euch alle?"

Er hatte im selben Moment gesprochen, als auch Shiro irgendwas ausgespuckt hatte.

"Entschuldige, was hast du gesagt?",

fragte er daher nach und schaute die Schwarze an, während er sich mit schräg gelegtem Kopf hinsetzte. Skadi würde ihn wohl verfluchen, aber das schien eine interessante Runde zu werden. Den Schritt aufs Eis hatte er nun ohnehin schon gewagt, also gab es sowieso kein Zurück mehr. Zudem sahen all diese verkniffenen Gesichter nicht gesund aus. Verstopfung gab es offensichtlich in verschiedenen Bereichen.

( Jellin, Takata, Skadi, Shiro, Zita, Pilgrim | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 13.09.2017 12:17.


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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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4 Jahre
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Fähe
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70cm und 52kg

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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4541

Takata ist offline
15.09.2017 14:00

Eine ganze Weile wagte sie den Blick nicht in die Gesichter der anderen, höchstens in Skadis, die ja bereits von der ,ganzen Wahrheit' wusste, doch das hätte eher wie ein Hilferuf ausgesehen. Dabei war es an der Zeit, dass sie ihren Wolf stand. Sie atmete schwer, es fühlte sich so an, als musste sie für jeden Atemzug eine Menge Kraft aufbringen. Warum nur war alles so schwer? Warum war jede Entscheidung eine Fehlentscheidung gewesen? Wäre sie am besten doch bei ihrem ursprünglichen Rudel geblieben, oder hätte das alles noch schlimmer gemacht?
Nun endlich bewegte sie den Kopf ruckartig hoch, doch erst, als sie Laute ihrer Gegenüber vernahm. Es war eine Überraschung, Niyol zu der Sache zu hören, doch Shiros einzelner Laut wog viel stärker. Kyevjen? Was hatte sie nur mit dem, dass sie partout nicht locker ließ? Erst nach und nach wurde ihr bewusst, auf was sie anspielte. Klar, nachdem sie ja quasi Schuld am ganzen Dilemmma des Rudes war, sicher auch am Kometenabsturz und vielleicht auch an dem seltsamen Kadaver, den die anderen gefunden hatten, dann war sie bestimmt auch für Kyevjens und Teyjens Verschwinden verantwortlich zu machen. Takata spürte nach dem gleichmäßigen Fluss erdrückender Scham eine unvergleichliche Wut in sich aufkommen. Sie stellte sie Ohren nach hinten und biss die Zähne fest aufeinander, noch, ohne dabei die Lefzen zu heben, doch der stechende Blick aus ihren gelben Augen konnte einen wissen lassen, wie Leid sie es war, für Kyevjens verdientes Verschwinden verantwortlich gemacht zu werden. Sie hatte es satt jedes Mal unter Verdacht gestellt zu werden. Verstanden sie denn nicht, dass bei aller berechtigten Antipathie gegenüber Tihar es jedoch nie ihre Absicht gewesen war, dem Rudel zu schaden? Das würden sie nicht verstehen. Denn eine Shiro und erst recht eine Zita machten zum Glück nie einen Fehler. Zita blieb ruhig, was im Grunde eine gute Basis gewesen wäre, um das Ganze ohne eine neue Auseinandersetzung abzuschließen. Doch Shiro, die ja im Grunde gar nichts zu vermelden hatte, war sie doch erst viel später zu ihnen gestoßen, brachte sie wahrhaftig in Rage. Einmal für Kyevjens Verschwinden verantwortlich gemacht worden zu sein hatte ihr genügt, aber länger ertrug sie diesen haltlosen Vorwurf nicht. Im Grunde war sie froh, dass er fort war. Aus ganz persönlichen Gründen.
Zum Glück hatte auch Niyol in diesem Moment interveniert, sodass es ihr möglich war, ihre Erregung abebben zu lassen und auf Shiros Provokation nicht weiter einzugehen.

„Nichts“, schoss es aus ihr heraus. Nichts hatte Shiro geäußert, sie war nur etwas vorlaut gewesen, nicht zum ersten Mal. Erst im nächsten Moment wurde sie sich bewusst, dass es nicht in ihrer Befugnis stand, jemandem das Maul zu verbieten. „Was soll mit ihm sein?“, ging sie nun doch direkt auf Shiros stechende Frage ein, obgleich sie sie am liebsten überhört hätte. „Kyevjen hat sich auf die Suche begeben, so wie ich es auch getan habe. Unsere Wege haben sich getrennt und danach haben wir uns nie wieder gesehen – es wird nicht wahrer, je öfter ihr danach fragt …“, gab sie genervt und fast jugendlich maulig von sich. Gern hätte sie noch gefragt, ob es ihr Spaß machte, einen Sündenbock oder respektive eine Sündenziege gefunden zu haben, der man alle Schuld an allem, was schiefgegangen war, zuschieben konnte. Ja, was glaubte die Schwarze denn? Dass sie Kyevjen zusammen mit Tihar hinterrücks die Kehle durchgebissen und ihn im ewigen Eis verscharrt hatte? Zum Glück hatten Wölfe wie Zita und Shiro in diesem Rudel keine Verfügungsgewalt – jedenfalls nicht mehr als jeder andere untergeordnete Wolf. Die Frage Niyols zu beantworten überließ sie Zita, die sich schließlich nicht zu schade war auf andere zu schimpfen, die eigene Nase dabei stets außer Acht lassend.


( Skadi, Niyol, Jellin, Shiro, Zita, Pilgrim, Marrok | Beerenwald )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Beiträge: 166

Avon ist offline
15.09.2017 14:23

Er spürte, dass seine Läufe ungefähr die Festigkeit von Wackelpudding besaßen. Wenn sich das Wildschwein nun wirklich entschied, auf seine Aari-Aari-Aarinath loszugehen, dann kam es wohl drauf an … wollte er wirklich für eine das Leben lassen, die er erst seit kurzem kannte? Oder wollte er vielleicht lieber Ausschau nach anderen Schönheiten halten? Fürs Erste blieb er wie zur Salzsäule erstarrt an seinem Fleck stehen, doch das war mehr dem Schock geschuldet. Die andere Weiße hatte es wohl erwischt, was ihm innerlich Leid tat. Er hasste es, solche Schönheiten leiden zu sehen. Das Gefühl des Mitleids kam in ihm auf. Ja, sogar ein Stückchen Wut gegenüber der alten Sau .. doch er wusste, er war kein Kämpfer. Der Schwarze machte da schon eher Eindruck. Es war beneidenswert, wie er sich für sein Schätzlein einsetzte. Im Grunde so wie man es wohl von einem wahren Kavalier erwarten konnte. Fürchtete er sich denn nicht vor Verletzungen? In diesem Augenblick sah es nicht danach aus. Doch dann die überraschende Kehrtwende: Das Wildschwein ließ ab, ging fort. Avon war verblüfft, so wie wohl auch die anderen. War das ein Wink des Himmels? Er wollte noch nicht in den Himmel … Erst mal tief durchatmen. Die anderen Wölfe hatten die Fassung schon viel eher wieder erlangt – oder gar nicht erst verloren. Avon war rückblickend stolz auf sich, dass er keinen Pfotbreit von der Stelle gegangen war, sondern stets vor A- Moment. Sie hatte ja ihren Platz hinter ihm verlassen? Ja, hatte er dann ganz umsonst hier ausgeharrt? Ein kalter Schauer fuhr ihm über den Rücken. Warum merkte er das erst jetzt?! Er legte den Kopf schief und sah missmutig auf die Szene. Roghir, so hieß der fremde Frevler also. Pah, was der konnte, konnte er schon lange! Er hatte sich doch genauso eingesetzt für seine Herzensdame … also, so gut es ging. Doch anstatt dass Aarinath es ihm dankte, machte sie einen geradezu abstrusen Vorschlag. Mo- Moment. Sie wollte die Beute teilen, mit Wölfen, die drauf und dran gewesen waren, sie ihnen zu stehlen? Hatte sie keinen Mut sich den Eindringlingen entgegen zu stellen? Ihm stand das Maul offen. Das klang unvernünftig. War es nicht besser, sie behaupteten sich vor den Fremden? Die Beute war eh nicht besonders groß und sie hatten sie zuerst erspäht. War das ihre Auffassung von Avons ,Komm mit, ich besorge uns Beute'? Sie ließ ihn wie einen Deppen dastehen. Das machte ihn ungewöhnlich verstimmt. Er presste das Maul eng zusammen. Und was sollte dieses Mehr oder Minder bedeuten? Natürlich hatten die anderen die Beute nicht verdient, das war doch keine Frage. Gut, der hübschen Weißen, deren Namen er noch nicht wusste … der hätte er gern seinen Anteil abgegeben, schon, weil sie so unfreiwillig hatte einstecken müssen. Aber der dreist unverschämte Schwarze?

„Ja, ich bin auch froh, dass uns nichts passiert ist“, kommentierte Avon Roghirs übertriebene Aussage und tat einen selbstbewussten Schritt vor. „Obwohl … vielleicht fragst du noch mal deine Freundin, ob sie das auch so sieht. Ist das etwa dein Verständnis von Beschützerinstinkt?“ Bei ihm wohl eher mit Betonung auf der letzten Silbe, denn wie er sich hier in den Mittelpunkt stellte, dass sogar Aarinath Gefallen an ihm zu finden schien, passte ihm gar nicht.
Seine Vorstellung interessierte ihn ja mal gar nicht! Dass er Roghi hieß, wusste er schon und seine Begleiterin … hatte ja wohl gerade ganz andere Probleme als irgendwelche Floskeln zu pflegen. Und noch bevor seine weiße Begleiterin die Gelegenheit bekam seinen Namen auszuprusten, mischte er sich ein.

„Das tut ja mal gar nix zur-“ Da erst kam sein Kleinhirn auf Vordermann und ihm wurde bewusst, dass das Wildschwein bei seinem Abzug nicht gegen einen Baum, sondern gegen etwas Lebendes gerannt sein musste. Er streckte den Hals und schmulte in die Richtung, in der sich die Gefahr verzogen hatte. „He … ich glaube, wir werden beobachtet.“ Das wusste er zwar nicht sicher, aber es klang erst mal wichtig und er lenkte etwas von seiner überschäumenden Antipathie für den schwarzen Angeber ab.

( Aarinath, Ayjana, Roghir, Kachniknin der Nähe )



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Ayjana
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Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

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Ayjana ist offline
10.10.2017 15:27

Der ausgesprochene Plan der fremden Weissen fand auch bei Ayjana Zustimmung, es lag ihr fern sich zu streiten und dazu noch mit Artgenossen. Viel besser würde sie es finden, wenn sie alle am gleichen Strang ziehen würden. Ausserdem wussten die beiden Unbekannten, von denen Jana die Weisse Fähe um einiges sympathischer vorkam als der Fremde Rüde welcher sich in den Vordergrund zu drängen versuchte, ob es hier im Umkreis ein Rudel gab. Vielleicht gehörten diese beiden ja sogar einem Rudel an. “Ein guter und gerechter Vorschlag!“ pflichtete Jana nun ebenfalls noch bei um auch ihre Zustimmung zur Teilung des toten Ferkels zu geben dazu nickte sie leicht mit ihrem Kopf um ihre Worte zu unterstreichen. Seit sie sich gesetzt hatte und so ihre Schulter entlasten konnte war der Schmerz in ebenjener erträglicher geworden. Ein Pochen erinnerte sie jedoch daran, dass sie gut daran tun würde sich bedacht und nicht allzu schnell fortzubewegen.

Ihr Blick huschte zu Roghir als dieser seinen Fang in ihr Fell drückte ein trauriger Ausdruck schien über seine Züge zu huschen und für einen Moment schien er wie ein kleiner Junge der froh war, dass alles gut ausgegangen war. Er machte sich doch nicht etwa ein Gewissen oder gab sich gar die Schuld, dass alles so gekommen war wie es eben gekommen war. Stirnrunzelnd warf sie ihm einen Blick zu und schüttelte sachte den Kopf um ihm klarzumachen, dass er letzte war dem sie dieses Malheur übel nahm. Janas Lächeln galt den beiden Fremden als Roghir die weisse Fähe vorstellte. … oder auch Unglücksrabe!“ fügte die Weisse Fähe mit sanfter Stimme hinzu als Roghir den beiden ihren Namen nannte. Jana zwinkerte schelmisch und versuchte die Runde etwas aufzulockern. Es schien immer noch eine gewisse Restspannung zurückgeblieben zu sein und auch schien es Jana als ginge sehr viel Spannung von dem Grauen Fremden aus. Es war nicht zu übersehen, dass ihm die Situation nicht passte, dass er sich hinten anstellen musste und er nicht als Held dastand. Seine Worte gaben Ayjana recht. Ein leises Grollen stieg ihrer Kehle empor. “Wenigstens hat er irgendwas getan und hat keine Konversation mit einer wütenden Muttersau beginnen wollen!“ Janas Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn. Sie war von Natur aus kein provozierender oder aggressiver Charakter doch die Worte des Grauen Fremden schienen ihr mehr als Ungerecht und für Ungerechtigkeit hatte Jana keinen Sinn. “Ausserdem hat auch deine Begleitung mehr Mut und Handlungsfähigkeit bewiesen als du es tatest… findest du nicht?!“ die letzten Worte waren reine Provokation und das Nackenfell der Wölfin hatte sich aufgestellt um ihre Worte zu unterstreichen. “Versteh mich nicht falsch, wir wollen gewiss nichts Böses, aber haltlose Worte an Fremde zu richten ist nicht gerade nett oder zeugt gar von guter Erziehung.“ Nun hatte die Stimme der Weissen einen versöhnlichen Ton angenommen, sie mochte keinen Streit wirklich nicht und sie hoffe sehr, dass sich der Fremde Rüde auf seine hoffentlich gute Erziehung erinnern würde und sein geprelltes Ego ablegen würde, damit sie normal kommunizieren konnten. Wenigstens schien er nun jedenfalls ein anderes Objekt seiner Aufmerksamkeit zu wittern.

Jana streckte die Schnauze in die Höhe um die Luft einzusagen, der Fremde Rüde hatte Recht, hier war noch jemand. Wie lange schon war der Fremde wohl schon hier, hatte er die leicht missglückte Jagt mitbekommen? Warum hatte er nicht geholfen? Weshalb zeigte er sich nicht? War es gar ein Feind. Jana erhob sich vom Boden und blickte ins Dickicht. Leicht unsicher warf sie Roghir und der Weissen Fähe einen Fragenden Blick zu. Fragen über Fragen.

[bei Avon, Aarinath und Roghir, Kachnik witternd]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Zita
~Sternenseele~


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6 Jahre
Geschlecht
Fähe
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Zita ist offline
15.10.2017 20:56

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~




Je länger Zita die weiße Wölfin vor sich anstarrte umso wütender aber seltsamerweise auch ruhiger wurde sie, auch wenn sie hinterher nicht hatte sagen können wie dieser Gegensatz der Gefühle möglich war. Doch in diesem verfluchten Tal wunderte sie schon lange nichts mehr.

Innerlich schrie alles in ihr nach Vergeltung, Gerechtigkeit, ja nach einem Ausgleich für all die Gefahren, die bangen Stunden die sie auf sich genommen hatte um einer Gefahr zu entkommen, die Takata selbst heraufbeschworen und so blindlings ins Rudel hatte integrieren wollen. Alles in ihr schrie danach Takata all diese quälenden Stunden voller Angst, Ungewissheit und Sorge zurückzahlen zu können…

In Zita war soviel Hass, soviel Verachtung für diese naive Wölfin… soviel Wut und Zorn… und dennoch starrte sie sie nur stumm an, auch wenn sie nicht sagen konnte ob und wenn ja wieviel in ihren Dunklen grünen Augen, die nun vor Unverständnis funkelten, von ihren Gefühlen zu lesen war – sie blieb stumm. Sagte Nichts, nur ihr Nackenfell war gesträubt, ein wenig nur, als sei eine Windbriese durch das dichte Fell gefahren, doch ansonsten war die Wölfin völlig unbeweglich.

Noch immer hatte Zita zwar das Gefühl als schwanke die Welt um sie herum, doch sie verspürte nicht mehr die Panik die sie noch vor Kurzem in ihrem Herzen wahrgenommen hatte.

Als Shiro zu sprechen begann, wandte Zita wiederwillig den Kopf zu der Schwarzen, es überraschte sie zu hören, dass in Takatas Obhut, oder wie auch immer man die unheilvolle Aura der Weißen nennen mochte, ein weiterer Wolf verschwunden war. Ein unsichtbares, grimmiges Lächeln verzog ihre Lefzen als sie Takatas aggressive Antwort dazu vernahm. Ja… Diese Wölfin war so naiv…

Eine weitere Frage zerriss die Stille auf der kleinen Lichtung und diesmal kam sie von Niyol. Natürlich verstand er Nichts – Er war damals nicht dabei gewesen…
In Zitas Augen trat wieder der Schmerz als sie an den Moment dachte an dem sie damals beschlossen hatte , das Rudel zu verlassen. Nein… er war nicht dabei gewesen…
Ihr entging nicht, dass Takata nicht wie gewohnt dazu überging die gute Seele Tihar zu verteidigen wie sie es allzu oft schon getan hatte, und Zita war dankbar für das Schweigen der Weißen. Noch eine Lobpreisung auf Tihar hätte sie nicht überstanden.

Sie schwieg, beharrlich, presste weiter die Kiefer aufeinander und konnte Takata nur anstarren. Alles hätte anders kommen können und für eine Zeitspanne die eine Sternschnuppe brauchte um am Himmel zu verglühen, fragte sich Zita kurz, wie ihr Verhältnis zu der Weißen hätte sein können, hätte es kein Schwarzes Monster Tihar in ihrer beider Leben gegeben…

Sie wandte den Blick ab und sah nun Niyol durchdringend an, sagte aber ncoh immer Nichts, einfach weil es Nichts gab, dass sie sagen konnte. Das was hier geschah war eine Sache zwischen ihr und Takata, zwischen der Naiven – Weltenretterin und… der gebrochenen Seele deren Vertrauen man so zerstört hatte.

Sie schüttelte den Kopf und gab Niyol so zu verstehen, dass sie nicht darüber reden wollte. Tihar war tod, sie hatte um einem Schicksal voller leid und Drangsalien gegen Pilgrim auszuweichen fast den Tod gesehen… Es gab nichts zu sagen – Zumindest nicht einem so Unbeteiligten gegenüber wie es Niyol war.


Knack! Knirsch! Knacks!
Gierig und mit einer grimmigen Motivation die man dem Grauen vielleicht gar nicht mehr zugetraut hatte, hatte sich Pilgrim daran gemacht die kleinen Scheren und Beinchen seiner gefangenen Krabbe aufzuknacken um an das weiche Fleisch im Inneren zu gelangen. Und er stellte sich gar nicht mal so Ungeschickt dabei an.
Jaaaa – er war eben ein Großer Jäger!

Er schüttelte das kleine Krustentier wild, seine zerfetzten Ohren schlackerten ihm dabei nur so um den Kopf. Er knabberte energisch an einer der Scheren herum und hielt kurz inne, als er hörte, dass die Schwarze und dann der Graue sich in die Endlosunterhaltung einzumischen schienen und wieder schüttelte der Alte dann den Kopf. Er verstand nicht wie man solange Reden Reden und nochmals Reden konnte, wenn es hier doch einen See voller leckerer Krustentiere gab!

Er hielt inne als Niyol einen „Verrückten“ erwähnte, legte den Kopf schief und blinzelte. Verrückter…

Aus einem Sinn heraus den der Alte nicht verstand, spuckte ihm sein alter Verstand ein Wort vor die Pfoten – ein Wort das er gelernt hatte zu Fürchten und das böse Erinnerungen an Etwas weckte, woran sich de Rüde aber nicht mehr entsinnen konnte… Nur… eine Farbe… ein schemen… Schwarz… Dunkel…

PILGRUM!

Fiepend schloss Pilgrim die Augen und ließ den Kopf auf die Krabbenüberreste und seine zitternden Pfoten sinken.
Pilgrum… Warum gerade jetzt? Warum… hier?
Pilgrum…

Ging es in dem Gespräch etwa um ihn? Oder… um das Wesen das eisnt so untrennbar mit diesem Namen verwoben war… Pilgrum…
Scwarz – Dunkel – Böse...


Das Geknacke und zerbrechende Geräusch von Pilgrim´s Mahlzeit zerrte an Zita´s ohnehin stark angespannten Nerven, doch sie versuchte es zu ignorieren, und bewunderte den Alten insgeheim wieder einmal, dass er in dieser eigenen Welt leben konnte. Wie gerne würde Zita ihn dorthin folgen…

Immernoch lag ihr Blick auf Takata. Sie wusste, dass sie nicht für immer würde schweigen können, doch es wurde ihr immer klarer, dass ein Verzeihen nicht ging, Vergebung ebenso wenig, vielleicht, und nur ganz vielleicht würde es eines Tages so etwas wie eine angestrengte Toleranz oder Akzeptanz des Daseins zwischen ihnen geben, vielleicht würde sie eines Tages neben der Weißen jagen können, neben ihr Fressen, Schlafen ohne ständig den Schwarzen Schatten Tihar um sich herum zu spüren und den Verrat den Takata mit ihm an ihr und dem Rudel begangen hatte. Es kam ihr noch immer so vor wie sie es Takata schon gesagt hatte – Tihar lebte, er würde nie sterben und auch wenn Takata nun bedauerte was alles geschehen war, Zita war davon überzeugt, dass nur der Tod sie alle endgültig irgendwann würde von Tihars Vermächtnis befreien können.
Der Schwarze Teufel war in sie alle gefahren die mit ihm zu tun gehabt hatten. In jedem von ihnen war ein Stück schwarzer Schatten. In Takata vielleicht mehr als in Zita und Pilgrim, doch Tihar lebte… Er hatte nur die Fellfarbe getauscht…

Vielleicht war es eines Tages möglich Takata… nunja nicht zu vergeben, denn Zita spürte das sie das nicht konnte, doch vielleicht würde sie die Weiße eines Tages akzeptieren können, als Rudelmitglied, als Wolf, als Wesen, dass einen schweren Fehler gemacht und es bereut hatte… Doch für den Moment und das allein kam Zita wie ein großer Kompromiss sich selbst gegenüber vor, konnte sie zumindest damit leben, dass es Takata gab, dass sie lebte und atmete während Andere die Tihar über den Weg gelaufen waren ihr Leben hatten geben müssen, momentan konnte Zita mit dem Gedanken leben, dass Takata lebte... und das sie (Zita) sich nicht mehr in jeder Sekunde ihres Lebens, mit jedem Atemzug vorstellte wie sie Takata zum Teufel jagen und ihr das unschuldig reinweiße Fell qualvoll von den Knochen schälen würde, momentan konnte Zita es verkraften, dass beide ein Teil des gleichen Rudels waren, doch eines konnte Zita noch nicht - mit der Weißen reden und das würde sie auch jeden so zu verstehen geben der versuchen würde sie in diese Richtung zu drängen.

Noch konnte sie es nicht...




(Zita ist bei Pilgrim, Marrok, Shiro, Skadi, Niyol und Takata; Beerenwald)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Zita am 16.10.2017 05:30.


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Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281

Aarinath ist offline
21.10.2017 11:11

Eigentlich hatte die Schneeweiße angenommen, dass sich die Lage entspannt hatte – doch schien sich ein weiteres Übel aus der Ferne Ihnen anzunähern. Dem Geruch zum Urteil nach handelte es sich hierbei eindeutig um einen Artgenossen, doch würde Sie ihn eher als Übel bezeichnen wollen. Wahrscheinlich würde dieser wie ein Parasit angekrochen kommen, um sich auch noch ein Stück von der frischen Beute zu sichern! Im Moment war Aarinath neuen Bekanntschaften gegenüber negativ eingestellt – der zuletzt entstandene Ärger hatte ihre zuvor gute Laune doch stark beeinträchtigt.
Ihr inzwischen wieder besorgter Blick streifte Avon kaum merklich und ließ sie seufzen. Er wird doch nichts Übles im Schilde führen, oder? Wahrscheinlich ist er nur ein zu groß geratener Welpe …

Anschließend wurden die zwei Fremdlinge, die ihre Zuneigung durch Liebkosungen ausdrückten, strengen Blickes gemustert. Das Bild, was sich dem Rotauge da bot, erinnerte sie viel zu sehr an Ruma und sie selbst, weshalb ihre Augen rasch in die Ferne flohen um möglicherweise den herannahenden Fremdling auszumachen. Zumindest tat sie so. In Wirklichkeit nämlich war jede Erinnerung an Ruma für sie ein Zustand tiefster Traurigkeit. Positiv an der jetzigen Situation war jedoch, dass sie sich nicht einsam fühlte und somit wohl nicht auf unsinnige Ideen kommen würde.

Die Wölfin lauschte auf und spürte eine Erleichterung in sich aufkommen, als der Fremde Rüde ihrem Vorschlag zustimmte. Ihre spitz aufgerichteten Ohren zeigten in die seine Richtung und auch ihr Blick nahm es wieder selbstbewusst mit ihm auf. Im Gegensatz zu ihrem Gegenüber stand sie immer noch auf allen vieren um das Umfeld besser überblicken zu können. Der Weißpelz nickte ihm zuversichtlich zu und wartete einen Atemzug ab. „Mein Name lautet Aarinath. Und das hier ist Avon. Wir …“, kam die Fähe gar nicht erst zum Aussprechen. Was war so schlimm daran, sich nach einer brenzligen Situation einander vorzustellen, dass sich der Avon-Welpe schon wieder so harsch dazwischendrängen musste? Jetzt tat auch noch die andere Fähe, Ayjana hieß sie, Ihren Unmut über Avon kund – doch die Hälfte der Worte fasste die Weiße gar nicht mehr auf.

Ohne viel zu lange darüber nachzudenken, ließ das Rotauge ihren Instinkten freien Lauf und entblößte in einer erzieherischen Maßnahme Avon gegenüber ihren Fang. Der Welpling würde sich jetzt schon so fürchten müssen, dass die deutlich größere nordische Wölfin lediglich nur Anstalten machte, ihn oberhalb der Schnauze zu packen und zu züchtigen. Für den Moment würde das genügen müssen, doch eine weitere Frechheit würde er sich lieber nicht mehr erlauben!

Aarinath konnte keinesfalls behaupten, dass sie damit zufrieden war, ihren männlichen Begleiter so hart in die Schranken gewiesen zu haben. Auf der anderen Seite hatte sie es aber auch nicht vor, es sich mit den anderen durch diesen Schabernack zu verscherzen. Ihre wütende Grimasse entspannte sich allmählich wieder und sie spürte diese Schuld, diese prekäre Lage wieder geradezubiegen. „Fangt doch schon mal an“, sprach sie mit unbeholfener Stimme und deutete auf die am Boden liegende Beute. Es würde ihr gewiss nichts ausmachen, die Lage um den Fremdling in der Ferne zu überwachen.

[ neben Avon, Roghir & Ayjana, frische Beute |wittert einen weiteren Artgenossen | Knochenmoor ]


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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
23.10.2017 20:33

Shiro schnaubte, halb ungläubig, halb belustigt.
"Was mit ihm sein soll? Das fragst du allen Ernstes, nachdem du uns gerade offenbart hast, dass du auch andere Neuigkeiten nicht für mitteilenswert hälst?"
Ihr war der aggressive Unterton der Weißen keineswegs entgangen. Hatte sie wirklich den Eindruck, es sei unfair, dass sie sich jetzt rechtfertigen musste?
Shiro schüttelte den Kopf.

Dann blickte sie nachdenklich Niyol an.
"Es geht um Vertrauen.", gab sie ihm schlicht zur Antwort.
Und das stimmte, zumindest für sie, Shiro. Ganz egal, wessen Tod oder Verschwinden Takata für sich behalten hätte, sei es das schwarze Ungeheuer, Kyevjen oder sonst wer - sie hatte andere im Ungewissen gelassen.
Um Tihars Tod mochte außer Takata selbst niemand wirklich Trauer empfinden, aber was wäre gewesen, wenn ein anderer es gewesen wäre, der die Klippen hinabgestürzt war?
Wieder musterte sie die Weiße, die sich selbst während sie einen Fehler zugab, noch im Recht sah.

Mehr hatte sie zu der ganzen Sache nicht zu sagen. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete sie Zita, die noch immer wie erstarrt reglos neben ihr saß. Es war schwer zu sagen, was in der Grauen vorging - nur, dass es nichts Gutes war, dessen war Shiro sich sicher.
"Zita?", fragte sie leise. Wenn irgendjemand in dieser Angelegenheit zu Wort kommen sollte, dann war es Zita und doch, die Graue schwieg. Obwohl ihr, so argwöhnte Shiro, viele Worte auf der Zunge lagen, verließ doch kein einziges ihr Maul.

Ein Knacken lenkte Shiros Aufmerksamkeit auf Pilgrim, der gerade den Panzer eines Krustentiers knackte. Sie seufzte unhörbar, ehe sie sich erhob.
Eigentlich hatte sie keine Lust mehr, sich weitere Ausflüchte von Takata anzuhören, die von Skadi wohl noch unterstützt werden würden.
"Ich schaue nach Jellin.", sagte sie daher schlicht und ließ die anderen stehen.

[entfernt sich von Skadi, Takata, Marrok, Zita, Pilgrim und Niyol]




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Roghir
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Roghir ist offline
25.10.2017 06:05

Roghir schaute nach seiner Frage, welches er an die ihm Unbekannten richtete, noch einmal prüfend zu Ayjana hinunter. Sie hatte offenbar seinen Blick, den, für einen kurzen Augenblick, traurigen Gesichtsausdruck bemerkt und versuchte ihm wohl mitzuteilen, dass sie es ihm nicht über nahm. Der schwarze Wolf lächelte milde. Dankbarkeit keimte in ihm auf. Ja, er war dankbar, dass es Ayjana nicht in Sorge versetzte. Und doch fühlte er sich schuldig, obgleich es durch ihr offenes Verhalten zu schrumpfen begann. Roghir's Lächeln wurde breiter als die weiße Wölfin sich selbst noch mit dem Titel „Unglücksrabe“ vorstellte. Er unterdrückte ein Lachen. Sie war keinesfalls ein Unglücksrabe, da sollte sie nicht übertreiben. Keiner ist perfekt. Doch Roghir's freudige Stimmung wurde gedämpft als er die Stimme des Grauen an seinen Ohren vernahm: “Ja, ich bin auch froh, dass uns nichts passiert ist.“, wiederholte er im sarkastischem Tonfall jene Worte des schwarzen Rüden. Roghir's bernsteinfarbener Blick glitt von Ayjana zu dem Grauen, nahmen einen dunklen Ton an, seine Ohren legten sich auf seinen Nacken und seine Lefzen zuckten.

Roghir fragte sich, was er dem Grauen getan hatte, dass er ihm wie ein beleidigter Welpe erschien, welches nicht das größte Stück der Beute ergattert hatte. Und dann um sich biss, um noch Stärke zu präsentieren. Die nachfolgenden Worte des Grauen, veranlassten Roghir dazu, ein raues Grollen aus seiner Kehle vibrieren zu lassen. Die zweite Warnung. Er sollte sich wirklich nicht zu weit über die Klippe neigen. Und die Geduld vom Schwarzen war nicht lang, es fehlte nicht mehr viel und er würde Taten für sich sprechen lassen! Er merkte, dass er nicht der Einzige war, welches das Verhalten des Grauen überzogen fand: Auch Ayjana lies ein Grollen aus ihrer Kehle aufsteigen und zugleich machte sie ihren Unmut über das Verhalten des Grauen laut kund. Roghir entspannte sich wieder ein wenig, sah kurz zu Ayjana. Er brauchte jetzt nicht auch noch nachzulegen, ihre Worte sollten dem Grauen nun endlich klar machen, dass sie beide nichts böses im Sinn hatten. Roghir's Ohren zuckten nach vorn, sein Blick folgte und er sah die zweite weiße Fähe an. Ja, sie war eindeutig diejenige, die vernünftig war. Ihr Name war Aarinath und der Graue also Avon. Er nickte ihr dankbar zu. Doch, was sich jetzt vor seinen Augen abspielte, verblüffte ihn, ob gleich es ihn nicht überraschen sollte.

Die große Weiße riss ihren Fang in die Höhe und ragte groß neben Avon auf. Der schwarze Rüde schaute zu Avon, still lies er diese Aktion der weißen Fähe zu. Hoffentlich brachte diese Reaktion der Weißen den Casanova endlich zum umdenken. Aarinath war, so schien es ihm, eine Wölfin, die sich selbst verteidigen konnte und dazu brauchte sie keinen Artgenossen, der sie ihn Schutz nahm. Und so fiel ihm auf, dass sie ebenso seine Ansicht nicht teilte. Roghir hob leicht die Nische über seinen rechten Augen, blickte dabei fragend und streng zu Avon hinüber.
Die Aktion war eindeutig! Und so sollte er auch handhaben. Nach ein paar Minuten wandte sich Aarinath ab und bedeutete, dass der Rest schon mal anfangen sollte, die kleine Beute aufzuteilen. Neugierig schaute Roghir zu ihr und richtete sich auf. Er würde jetzt die Initiative ergreifen.

„Einverstanden!“, antwortete er und ohne überhaupt die Reaktionen der anderen abzuwarten, schritt er auf die tote Beute zu. Er legte seine linke Pfote auf den Rücken, fixierte sie damit auf den Boden.
Seinen Kopf senkend öffnete er seinen Fang und packte ein großes Stück der Beute. Er legte seine zweite Pfote auf das Tier und zerrte das Stück, welches er im Maul hatte. Ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle, eher er es schaffte ein etwas kleineres Stück aus der Beute zu reißen. Das Blut tropfte aus dem Stück, welches er gerissen hatte. Er hob den Kopf und schritt von der Beute fort, legte das Stück etwas abseits ab. Wer das Stück bekam, überließ er den anderen. Danach drehte er sich wieder der Beute zu und riss ein weiteres Stück heraus. Auch dieses legte er neben der Beute ab. Anschließend hob er den Kopf und sah zu Aarinath hinüber. Er hatte das Gefühl, das der Züchtigungsversuch von Avon ihr zu schaffen machte. Seine Augen wurden schmal. Nun riss er ein drittes Stück aus dem toten Schwein. Mit dem Stück im Maul schaute er zu Avon. Er überlegte; sollte er Avon das Stück geben, um es seiner Begleitung zu bringen? Oder sollte er es selbst tun?
Erneut seufzte der schwarze Rüde leise.

Er wusste nicht, was er von dem Verhalten des Grauen halten sollte. Er war sich selbst noch nicht mal sicher, wie er auf das Verhalten reagieren sollte. Normalerweise überlegte er, bevor er eine Handlung vollzog, versuchte zu vermeiden, die Grenzen anderer zu überschreiten. Stets freundlich zu bleiben, sich nicht provozieren zu lassen. Doch Avon machte es ihm nicht gerade leicht, sich nicht über sein – teils unverschämtes – Verhalten aufzuregen. Er war derjenige, der Grenzen überschritt – wenn auch unabsichtlich, vielleicht. Roghir entließ die Luft aus seinen Lungen; er würde es nochmal mit respektvoller Freundlichkeit versuchen. Und so schritt er auf Avon zu, um ihm das Stück zu zuwerfen.

„Geh zu ihr.“, sagte Roghir freundlich und nickte in Richtung Aarinath. Er wusste, dass Avon sich wahrscheinlich wieder sträuben würde. Aber es kümmerte ihn in diesem Moment nicht. Wichtig war für ihn, dass der Graue die Wogen mit der Weißen glättete. Roghir drehte sich um und ging zurück zu Ayjana. Seine Ohren zuckten und er legte seine schwarze Schnauze in den Wind. Der Duft war schwach, zwischen all dem Blut. Aber er war da. Ein weiterer Fremder in dieser Gegend?

[Ayjana, Avon & Aarinath bei der toten Beute| Kachnik in der Nähe witternd| Knochenmoor]


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Avon
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Avon ist offline
29.10.2017 13:50

Das war ja die Höhe! Die Weiße, Ayjana oder wie auch immer sie heißen mochte, bedrohte ihn! Er trippelte verunsichert ein paar Zehen breit zurück und stieß dabei beinahe gegen seine Angeherzte. Aber das war noch nicht alles. Sie machte ihm Vorwürfe und meinte, er habe sich nicht richtig eingesetzt, was vollkommener Unsinn war. Natürlich konnte er ihr schlecht vorwerfen, sie habe sich nur zurückgelehnt, schließlich war sie sogar verletzt worden durch das tobende und tosende Wildschwein. Aber ihr aufgeregtes Gebelle empfand er als ungerechtfertigt.

„F-F-Finde ich nicht“, zischte er übermäßig erregt, dass er fast die Balance verlor.

Doch dabei blieb es nicht. Als ihm seine Angeherzte förmlich in den Rücken fiel, verstand er die Welt nicht mehr. Er sah sie verständnislos an und zuckte zusammen, als sie ihr hübsches Gebiss entblößte. Mit angelegten Ohren vernahm er ihr Grollen. Seine Lefzen zuckte zwischen Lächeln und Fürchten. Sie war wirklich schön, vor allem wenn sie sich so aufplusterte. Aber warum stand sie nicht zu ihm, so wie man es erwarten konnte? Hatte er sich nicht für sie eingesetzt und ihr Rückendeckung geboten? Er verzog die Miene wie ein trauriger Welpe, dem man als einzigen das Leckerchen verweigerte. Am wenigsten nahe ging ihm das Grollen des Schwarzen. Dieser Roghibogi spielte sich auf wie ein durchgegangener Esel! Es war nicht seine Art mit Nebenbuhlern zu kämpfen, daher lag es ihm fern ebenfalls zu knurren, was bei ihm vielleicht eher wie ein Husten geklungen hätte. Doch er hatte verstanden. Aarinath fand nichts an ihm, sondern schlug sich lieber auf die Seite des Schwarzen. Er betrachtete dessen Fell und dann sein eigenes. Vielleicht fand sie ihn attraktiver oder stand auf ihn, weil er etwa genauso groß war wie sie. Denn sein Auftritt war ja wohl alles andere als rühmlich gewesen! Er hatte seine Freundin als Schutzschild gegen dieses Ungetüm missbraucht und machte jetzt einen auf großen Macker. Solche Rüden konnte er leiden. Wieso fanden Fähen wie Aarinath die nur toll? Unverständlich darüber schüttelte er mit dem Kopf und wich dem Blick der anderen aus. Er hatte keine Lust auf Rangkämpfe, wollte keine Wunden an seinem wohlgeformten Körper, sondern schrieb die beiden gefallenen Winterengel einfach ab. Sollten sie sich doch um Roghibogi die Augen auskratzen, sein Problem war das nicht.
Kurzer-Pfote entschloss er sich zu einem ganz anderen, eher ungewöhnlichen Weg und las sein Stück der Beute, dass der schwarze Aufsesser abgetrennt hatte auf, um das Dreiergespann, dass ihn so herbe enttäuscht hatte – vor allem das Rotauge – , um mal in Richtung des Fremden zu gehen. Er hatte leider überhaupt keine Ahnung, wer oder was ihn dort erwartete, er meinte nur zu wissen, dass es zur Zeit nicht mehr als ein Wolf sein mochte. Auf halber Strecke zu dem Unbekannten machte er Halt, legte das Fleisch ab und bellte von leichter Unsicherheit beseelt.

„H-he du da, komm raus und zeige dich, wenn du ein … ein … Wolf bist?“

Und wenn nicht? Also was, wenn er sich nicht zeigte? Sollte er dann weitergehen? Um dem entgegenzuwirken, schnappte er das Fleisch wieder auf und trat noch ein paar Schritte in dessen Richtung. Ein Rüde war er wohl, na dann konnte er wenigstens eine kühle Distanz zu ihm wahren, also auch im übertragenen Sinne. Der da konnte ihn schon mal nicht so enttäuschen wie Fählein A.
Er legte das Fleisch nochmals vor sich ab und tat einen Schritt zurück.

„Komm nur“, meinte er und wedelte kurz einmal mit der Rute. Mein Gott, das sah ja aus, als wollte er den armen Burschen in eine Falle locken. Und das Schlimme war, er konnte noch nicht einmal behaupten, sie taten ihm nichts. Denn wenn er den schwarzen Fähenhelden da drüben auch nur falsch anzwinkerte, würde ihm seine Freundin, die Wildschweinbändigerin, die Augen auskratzen – jawoll!

( Aarinath, Ayjana, Roghir, auf halbem Weg zu Kachnik )



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Niyol
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Niyol ist offline
30.10.2017 13:31

Irgendwie redeten die Fähen wirr, oder schwiegen, aber am Ende gab es keine wirkliche Erklärung. Stattdessen schaute er von einem zum Anderen als jeder sein emotionsgeladenes Blablabla von sich gab. Mehr als Vorwürfe und Entrüstung schienen ihre Köpfe nicht zusammen zu bekommen und am Ende war Takata plötzlich nichtmehr dabei sich zu- sondern andere zu beschuldigen, Shiro flüchtete sich in die Suche nach Jellin und Zita schaute leidend in die Runde. Untermalt wurde die Szene von Pilgrims derzeitigem herumgespiele und Marroks üblichem Schweigen.

"Tjoaa...",

fragend schaute er Skadi an. Ein wenig tat sie ihm Leid. Die Verantwortung für diese Gruppe zu übernehmen war ganz bestimmt eine der dümmsten Ideen gewesen, die sie jemals gehabt hatte. Normalerweise schien sie ihm nämlich eigentlich recht durchdacht zu handeln.
So richtig fiel ihm Momentan nichts ein, was er zu diesem Gezank sagen sollte. Nachfragen, war offenbar auch nicht sonderlich hilfreich, sodass er davon absah, es nocheinmal zu versuchen. Keine der derzeitigen Möglichkeiten erschien ihm sonderlich anziehend, also gab er lediglich ein kurzes Schnaufen von sich und wartete ab, ob sich noch irgendetwas bot, dass interessanter war, als auf Hasenjagd zu gehen.

( Takata, Skadi, Zita, Pilgrim, Marrok | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Kachnik
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Kachnik ist offline
31.10.2017 12:51

Kachnik hatte sich schließlich etwas beruhigt und beobachtete nun gelassen die kleine Balgerei, während sein Geist vor sich hin döste, als ihm sein Unterbewusstsein plötzlich versuchte klar zu machen, dass sich irgendetwas an der Situation verändert hatte. Die Entfernung zwischen ihm, Kachnik, und dem Schwein hatte sich drastisch verkleinert. Ihm ging noch durch den Kopf, dass das Vieh, jetzt da es sich in seiner nächsten Nähe befand, erschreckend größer und furchteinflößendender geworden war. Da ihn dieser Gedanke leider nicht mehr vor dem bevorstehenden Aufprall retten konnte, fiel er, nicht ganz sanft, auf die Seite. 'Was zum...?' Ihm blieb erst einmal die Luft weg.

Kachnik wollte schon fast das Wildschweinweibchen anschnauzen, besann sich dann aber eines anderen. Es war so wie so schon über alle Berge. Sein armer Magen musste sich wohl noch etwas gedulden. Dummes Vieh. Mühselig richtete er sich auf, versucht den Schmerz, der durch seinen Oberschenkel wanderte, auszublenden. Welcher Wolf, der was von sich hielt, ließ sich schon von seinem Fressen unterkriegen? Er schüttelte trotzig den Schmutz aus seinem Fell. Erleichtert wieder auf vier Beinen zu stehen, hörte er sich erstmal nach den anderen Wölfen um. Die hatten doch wohl sicher nicht seinen peinlichen Unfall mitbekommen? Da erwitterte er aus der Ferne auf einmal genau das selbe Schwein, das ihn eben noch gerammt hatte, inmitten der Wolfstruppe, jedoch war es den Geräuschen nach zu urteilen, deutlich lebloser. War es vorher schon dagewesen? Hatten sie doch etwas erlegen können?
Jedenfalls waren die Jäger anscheinend schon dabei das Mahl unter sich aufzuteilen.

Er dachte nach, wie nun fortzufahren war, jetzt wo sich das Schlimmste gelegt hatte. Wenn er sich anschlich, würde man ihn vermutlich als Gefahr einstufen. Vielleicht wäre es klug erst einmal auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem sollten seine Mitwölfe ihn nicht als zu aufdringlich empfinden. Er war schon zu weit gekommen, um jetzt zu scheitern. Und er spürte, dass er bei diesen Wölfen vielleicht eine Chance hatte, wenn er sich freundlich und geschickt genug anstellte. Nun war der Moment gekommen, wo er endlich wieder Gesellschaft bekommen konnte. Er freute sich wie ein kleiner Welpe, der zum ersten Mal mit auf die Jagd durfte. Aber die Nervosität setzte ihm immer mehr zu. Mama, Papa, Onkel Bobo, ihr werdet bei mir sein oder? Er erwartete keine Antwort. Er setzte eine Pfote vor die andere, doch bald kam er wieder zum Stehen. Es schien als hätte sich vor ihm eine Wand aus Zweifeln aufgebaut. Wie würde er aufgenommen werden? Was würden sie über ihn denken? Er machte sich zu viele Sorgen. Was war aus seiner spontanen, direkten Art geworden? War er nicht vollkommen selbstsicher auf Onkel Bobo zugegangen? Er war nie ein vorsichtiger oder allzu nachdenklicher Wolf gewesen, eher im Gegenteil... Er verstand sich selbst nicht mehr. Hatte er Angst vor den fremden Wölfen oder eher vor der Einsamkeit, die ihn erwarten würde, wenn sie ihn abstoßen würden? Kachnik atmete tief durch. Darauf bemühte er sich in selbstbewusstem Gang nett dreinschauend auf die Fremden zuzugehen. Es kostete ihm Kraft, aber er zwang sich, nicht weiter herumzugrübeln. Er schärfte sich ein, dass dieses Rudel ihn brauchte. Er hob leicht den Schwanz und legte einen Zahn zu. Der Graue legte sich schon einmal einen passenden Satz zurecht, als eine Stimme ihn urplötzlich aus den Gedanken riss. Er konnte eine Silhouette eines Wolfes ausmachen, jedoch nur schemenhaft, da dieser auch noch etwas entfernt war. Jemand rief nach ihm? Hatten sie ihn entdeckt? Ein verführerischer Duft strich um seine Nase. Fleisch! Die anderen hatten ihm Fleisch gebracht? Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Bei Fremden konnte man nie wissen. Er wusste nur, dass er selbst sein Essen nicht so bereitwillig abgeben würde. Er horchte. Erneut rief der Rüde nach ihm. Sein Magen sagte ihm, dass er das Stück Fleisch annehmen sollte. Er wollte den Blick auf den Boden senken, um Sicherheit zu gewinnen, aber er hob stattdessen stolz den Kopf, die Augen ausdruckslos in die Ferne gerichtet, sodass ein Fremder vermuten könne, er studiere die Wolken. Er musste ein seltsames Bild abgeben. So kam er hervor. Vor ihm stand ein Wolf, etwa auf seiner Höhe,vielleicht sogar kleiner. Nichtsdestotrotz war er ganz gut gebaut. Schließlich, einen deutlichen Sicherheitsabstand einhaltend, hielt Kachnik inne und rief bestimmt und voller neu gewonnener Zuversicht: "Ich grüße dich. Ich bin eigentlich nur auf Durchreise. Also eigentlich wollte ich nur fragen, wo es hier zum nächsten...Baum... ähm...See geht. Ein See mit möglichst viel Wasser. Weil...ich habe Durst und... ähm...also eigentlich...Ich habe zufällig mitbekommen, dass ihr ein paar Schwierigkeiten habt mit der Verteidigung gegen euer...Essen. Ich würde mich freuen, wenn...wir...gut auskommen und also...Ich wollte fragen, ob ihr eventuell Hilfe eines....eines....erfahrenen Wolfes braucht und...Äh...nein..." Er biss sich auf die Zunge. Was redete er da eigentlich? Er benahm sich wie ein arroganter Trottel. Die Zuversicht war mit einem Schlag weg. Aus Wut auf sich selbst entrutschte seinem Hals ein kleines Knurren. Er scharrte verlegen am Boden, schaute kurz zur Seite und erhob erneut die Stimme, versucht sich zu rechtfertigen. Diesmal reichte seine Stimme jedoch nur noch aus für ein schüchternes Herumgedruckse: "Entschuldigung...Ich...ich darf doch...vorerst...in eurem Revier bleiben?" Er schaute wieder auf das Stück Fleisch und wedelte unmerklich mit dem Schwanz. Ein gieriges Glühen trat in seine Augen. Er musste sich beherrschen, nicht, vollkommen zufällig natürlich, mit der Schnauze voran in das Mahl zu fallen. "Also ein Bisschen vom Schweinchen wäre mir auch ganz recht. ...Liebes, nettes...Wölfchen?"

(Nähe von Aarinath, Ayjana, Roghir, auf Avon zugehend)

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Skadi
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Skadi ist offline
01.11.2017 11:22

Sie steckten ziemlich offensichtlich in einer Sackgasse, aber immerhin war noch keiner dem anderen an die Kehle gesprungen. Das war vermutlich mehr, als man erwarten konnte. Zita, die von dieser Offenbarung wohl am meisten betroffen war, wirkte sichtlich aufgewühlt, schwieg aber beharrlich. Was Dramaqueen Shiro betraf, konnte sie dagegen lediglich mit den Augen rollen. Die Schwarze war auch nicht gerade ohne Fehl und Tadel, auch wenn sie das offenbar glaubte. Letztendlich vertraute sie Shiro jedenfalls genauso wenig wie Takata. Die Schwarze hatte bereits bewiesen, dass es ihr an Selbstbeherrschung mangelte. Das konnte und war ihnen in Gefahrensituationen bereits zum Verhängnis geworden. Man musste wissen, wann eine Diskussion angemessen war und sich lohnte, und wann nicht. Jetzt hätte sie zum Beispiel Gelegenheit dazu, aber jetzt hatte sie kein Interesse mehr und trollte sich lieber. Ausgerechnet im größten Gefahrenmoment, als sie die Klippen entlang balanciert waren und sich die Pfoten an scharfen Steinen aufrissen, als sie jedes Quäntchen an Konzentration brauchten, da war sie stattdessen explodiert. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, was niemand bestimmtem, sondern eher der Situation an sich galt. Sie hatte gute Lust, es Shiro gleichzutun und einfach zu verschwinden, doch es wäre nicht fair, jetzt einfach mit den Achseln zu zucken und die beiden sich selbst zu überlassen, wo die Situation dermaßen verfahren war. Gerade Zitas anhaltendes Schweigen gab ihr das Gefühl, etwas sagen zu müssen, doch sie wusste nicht so recht was. Takatas Schwindel hatte nüchtern betrachtet keinen großen Unterschied gemacht, doch sie konnte nur allzu gut nachvollziehen, wie die Graue sich jetzt fühlen musste.

„Es war dumm und rücksichtslos, aber dem Rudel ist dadurch kein großer Schaden entstanden. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Tihar bereits verstoßen – und er war schwer verletzt“,

wandte sie ruhig ein. Sein Tod konnte zumindest für den Rest des Rudels keine komplette Überraschung mehr gewesen sein, zumal sie sie umgehend über den Vorfall mit Teyjen und daraus folgend auch Tihars Verbannung informiert hatte. Takatas Schweigen war letztendlich also vor allem eines – sinnlos. Sie hatte sich damit nur ins eigene Fleisch geschnitten.

„Sie wird sich unser Vertrauen wieder verdienen müssen, ich denke das ist Strafe genug. Ist das in Ordnung für dich, Zita?“

Ihre Stimme war zuletzt leiser, fast schon sanft geworden, als sie die ältere Fähe anblickte. Tatsächlich war ihr Zitas Meinung in dieser Sache wichtig und sie rechnete es der Grauen hoch an, dass sie nicht einfach die Flucht ergriff. Sie mussten keine Freunde werden, sie mussten sich nicht mögen. Es war in Ordnung, wenn Zita ihr nicht so schnell verzeihen konnte, aber wenigstens eine halbwegs friedliche Koexistenz wäre wünschenswert. Andernfalls müssten sie Takata in letzter Konsequenz vertreiben, doch das wäre einem Todesurteil gleichgekommen. Das konnte sie nicht mit sich vereinbaren, dafür war ihr Vergehen letztendlich nicht schwer genug. Sie hatte Gefühle verletzt und Misstrauen gesät, es war unnötiger Zwist daraus entstanden, das stimmte alles. Aber die Weiße dafür nun mit ihrem Leben bezahlen zu lassen? Das käme ihr doch arg übertrieben vor.

[bei Zita, Takata, Niyol & Marrok]

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Takata
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Takata ist offline
02.11.2017 14:14

Ihre gelben Augen wanderten hin und her und versuchten zu analysieren, wie sinnvoll es wirklich gewesen war, den anderen ihr Herz auszuschütten. Im Grunde hätte sie ihre Offenbarung über das Verschweigen von Tihars Tod auch einem toten Baum vortragen können, es wäre aufs Gleiche hinausgekommen. Wie eine angemessene Situation auf ein derartiges Geständnis aussah? Nun, sie dachte da vor allem an Skadi. Aber auch Niyols Reaktion war noch eher als angebracht zu bezeichnen als das, was die Übrigen hier ablieferten. Zita hielt sich auffallend zurück – die Ruhe vor dem Sturm – und Shiro faselte von Vertrauen, etwas, dass aus ihrem Maule klang wie Hohn. War sie es nicht gewesen, die dem Schwarzen damals entgegengesprungen war, um ihm ihre Hilfe anzubieten? Sie konnte antworten, sie war jung und naiv gewesen und brauchte … Verbündete. Doch die Einzige verbündete, die sie gefunden hatte, war eine gebrochene Wölfin wie Zita gewesen. Sie hatte das Kostüm der Abscheu angelegt und sich zu einer ihrer erklärt. Reichlich lachhaft, wenn man bedachte, wie viele Chancen ihr offen gestanden hatten. Sie hatte nicht weniger falsch gemacht, der Unterschied war nur, sie hatte es noch nicht kapiert.
Sie war bereit ihre Schuld einzugestehen und für ihre Fehlentscheidung zu büßen. Aber sie war nicht bereit die Sündenziege für alles zu spielen, was die Wölfe in diesem Rudel störte. Sie wusste nicht, was mit Kyevjen passiert war und es kümmerte sie auch nicht. Viel interessanter wäre die Frage nach einigen anderen Verschwundenen gewesen, aber das war auffallend egal. Zum Schluss kam von Skadi ein Resümee. Es war unangenehm, aber vermutlich auch angebracht. Sie nickte sacht und sah zur Seite auf den Boden. Sie hatte wohl Recht und im Grunde war dies das größte Eingeständnis, das man von ihr erwarten konnte. Immerhin hatte sie Tihar nicht ermuntert, die anderen zu drangsalieren. Erst als Skadi Zitas Namen ins Maul nahm und sie um Einverständnis fragte, stieß es ihr bitter auf. Wie? Zitas Einverständnis? Da konnte sie gleich den Teufel persönlich fragen … Dennoch unterbrach sie sie nicht. Denn für den Fall, dass Zita einstimmte, hatten sie etwas Konkretes, aus dem sie sich nicht mehr herauswinden konnte. Für den Fall aber, dass sie es nicht tat, gab sie sich als unkalkulierbaren Dickkopf zu erkennen, dessen Entscheidung kein Gewicht haben musste, denn jegliche Liebesmüh' wäre vergebens gewesen für eine wie sie. Aus den Augenwinkeln nahm sie die Grau-Weiße in den Fokus und wartete ab, wie sie reagierte, den Atem stockend.



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Ayjana
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Ayjana ist offline
03.11.2017 16:29

So erstaunt wie auch Roghir war Ayjana es ebenfalls als die weisse grosse Wölfin ihren Begleiter züchtigte wie einen Welpen. Was für eine Erniedrigung. Jana zog den Kopf etwas ein und blickte Avon nun mit einem mitleidigen Blick an. Ihr ihr regte sich schon wieder der Beschützer- und so etwas wie der Mutterinstinkt. Hin und her gerissen zwischen Mitleid und leisem Wohlgefallen blieb sie auf der Stelle stehen und wandte den Blick ab.

Avon selber wirkte überrumpelt und verwirrt. Schnappte sich jedoch schnell seinen Teil der Beute, welche Roghir aufgeteilt hatte und zog einige Schritte von dannen. Nach der Aktion von Aarinath konnte sie nicht einschätzen wie sie und Avon zueinander standen. Zuerst hatte Jana gedacht, dass sie schon länger gemeinsam durch die Gegend streiften da sie arg vertraut schienen miteinander, doch dann behandelte man seinen Gefährten anders als die Weisse es eben getan hatte.

Von Aarinath ging Unzufriedenheit aus, sie war nicht glücklich mit der Situation und schien sich schuldig zu fühlen an Avons Weggang. Nun, diese Schuld konnte ihr wohl auch kaum einer abnehmen. Grummelnd meldete sich der Bauch der weissen Wölfin. Stimmt Hunger! Sie leckte sich die Schnauze als sie sich ihren Anteil von der Beute nahm und ihren Zähne in das weiche, warme Fleisch schlug. Blut erfüllte ihren Fang und sie schlang die ersten Bissen gierig hinunter. Was für eine Wohltat.

Doch wurde ihre Aufmerksamkeit wieder von Avon angezogen. Der Graue Wolf war in der Entfernung stehen geblieben und bellte irgendetwas in der Gegend rum. War das nun eine Trotzreaktion oder was wollte er wohl damit bezwecken? Jana seufze leise, er tat ihr wirklich leid, so abgespeist zu werden war nicht nett und vor Fremden war es halt einfach nur erniedrigend. Mit einem erneuten Seufzer schnappte sich die Weisse ihren Brocken zwischen die Zähne und trottete dem Grauen hinterher. Die Schulter ignorierte sie, das Pochen war erträglich geworden.

“Darf ich? Ayjana fragte nur der Etikette halber sie hatte sich bereits neben Avon gesellt und tat sich weiter an ihrem Brocken gütlich. Kurz hielt sie zwischen den Bissen inne. “Wir wollten euch beiden wirklich nichts Böses. Ich nicht und Roghir schon gar nicht, sei nicht verärgert. die Stimme der Weissen war versöhnlich und der Blick aus den Bernsteinfarbenen Augen lag einen Moment auf Avon ehe sie sich wieder auf ihren Brocken stürzte und die Aufmerksamkeit mehr diesem als den anderen galt.

Auf jeden Fall so lange bis sie bemerkte, dass der Graue nicht nur einfach so in der Gegend herumgebellt hatte. Stimmt, da war ja noch wer im Unterholz versteckt, wie konntest du das nur vergessen?! die Weisse Wölfin mahnte sich innerlich zur Vorsicht. Belustigt bedachte sie Avons Aktion, den Fremden zu sich zu locken mit einem Lächeln auf ihren Zügen, er schien wie ein Beschwörer, der auf das Unterholz einredete. Bis der Fremde wie hergezaubert aus den Büschen trat. Stirnrunzelnd bedachte Jana den Fremden mit einem unerklärlichen Blick. Er schien in die Weite zu blicken und kam doch stolz wie ein König aus dem Dickicht getreten. Selbstbewusst schien er also schon mal zu sein! Doch als er dann zu sprechen begann war die Weisse vollkommen verwirrt, beinahe schon hilfesuchend sah sie sich nach Aarinath und Roghir um, welche immer noch ein Stück hinter Avon und ihr weilten. Sein Wortgefasel wollte einfach nicht zu seinem Auftreten passen, sie hätte eine selbstbewusste Rede erwartet aber sicherlich nicht dieses Wortgewusel. Die gespitzten Ohren der Fähe erkannten immerhin einen Sinn in den seltsamen Satzgebilden des Fremden…HUNGER.

Avon hatte sich dem Fremden Rüden genähert und sein Fleisch zu Boden fallen lassen, dieses wurde nun mit gierigen Blicken verschlungen. Liebes, nettes…Wölfchen? Gott wer drückte sich denn so aus? Nun war die Verwirrung der Fähe komplett. Regungslos blieb sie an ihrem angestammten Platz stehen und wartete ab, was geschehen würde. So wie sie es zumeist tat da ihr die Eigeninitiative nicht in die Wiege gelegt worden war und sie sich lieber auf andere verliess, welche mehr Initiative zeigten.

[Zwischen den beiden Gruppen Kachnik / Avon und Aarinath/Roghir]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
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Marrok
-abgegangen-


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Marrok ist offline
05.11.2017 15:51

Ein Blick in Zitas Augen genügte, um den Sturm zu sehen, der in ihr tobte. Marrok kannte die Vergangenheit dieses Rudels nicht, ein Tihar war ihm völlig fremd, ebenso wie alle anderen, die im Kreise um die Weiße standen als würden sie ein Urteil über ihr verhängen. Einst hatte er selbst in einem solchen Kreis gestanden, unter einem pechschwarzen Himmel, der ihn ebenso verdammt hatte wie sein eigenes Rudel. Er warf Takata einen langen Blick zu und für einen Moment sah er sich selbst dort stehen, umringt von Wölfen, die ihn aus tiefstem Herzen verachteten und fürchteten. Von den Ahnen verstoßen, von den Kameraden verjagt. Auch wenn er den Zorn Zitas spürte, der in der stillen Wölfin kochte und brodelte, auch wenn er Takata im Grunde gar nicht kannte, so wünschte er der Wölfin dennoch ein anderes Schicksal als das seine. Niemand sollte in einer Finsternis wandeln müssen, die kein Ende fand.

Sein Blick streifte Shiro, doch wieder folgte ein Name, an den er sich nicht erinnern konnte. Sie sprachen von einer Vergangenheit, die ihm fremd war und noch während Takatas Miene sich angesichts der Frage zu einer Maske kalten Ärgernisses wandelte, wusste Marrok, dass er nicht in diesem Kreise stehen sollte. Er urteilte nicht, nur für sich selbst, nur im Stillen; ungesehen und ungehört von allen. Seine Pfoten fanden einen Weg, vorbei an den anderen, vorbei an diesem tosenden Sturm, der in den Herzen der Fähen wütete und er folgte der Stille, die zuvor nicht dort gewesen war. Das Knacken und Knirschen hatte das gesamte Gespräch untermalt, als wären es die Bande zwischen den Wölfen, die reißen und brechen würden und nicht die Schale des Krustentieres, das Pilgrim erbeutet hatte.

Der alte Wolf starrte in die Leere, starrte in die Welt, die nur er sehen konnte und Marrok senkte respektvoll den Kopf, als er das Wort leise an ihn richtete.

„Pilgrim“, sprach er sanft und hoffte, dass seine Stimme den Weisen aus der Dunkelheit würde leiten können, in der zu versinken drohte. Tihar schien vieles zerstört zu haben und selbst nach seinem Tod hing eine Finsternis über diesem Rudel, die die Silhouette eines Wolfes auf den Boden malte.

Marrok wartete nicht. Er ging weiter, ging, bis der tosende Sturm hinter ihm nur mehr ein Flüstern war und fand Platz in ebensolcher Finsternis. Doch im Gegensatz zu jener, die das Rudel überschattete, waren es die Äste und Zweige eines Baumes, die sich auf sein Fell legten. Diese Finsternis klammerte und zog nicht minder an ihm als die andere, doch die Kälte, die ihm in die Knochen kroch, war seine eigene. Es war die Kälte eines Herzens, das zusah und abwartete, während andere Seelen brachen und an den Steinen zerschellten, die sie einander in den Weg warfen. Die Ahnen hatten kein Licht mehr für ihn, wie also sollte er ein Feuer für andere entzünden können? Er ließ sich am Fuße des Baumes nieder und starrte aus der Finsternis heraus in eine andere, deren Wispern ihm giftig in den Ohren stach.


[in der Nähe von Zita, Pilgrim, Skadi, Niyol und Takata | etwas abseits | Beerenwald]

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Aarinath
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Aarinath ist offline
11.11.2017 15:43

Endgültig wandte sich der ungeduldige Blick des Rotauges von Busch- und Baumwerk ab. Ihr leerer grummelnder Magen machte sie inzwischen wieder darauf aufmerksam, dass es endlich Zeit für eine Mahlzeit war. Aarinath beobachtete Roghir, den Rüden mit dem schwarzen Fell, wie er die Beute sorgfältig in mehrere Stücke teilte. Als er dann ihren Blick aufnahm, lächelte die weiße Fähe weniger selbstbewusst und machte den ersten Schritt auf ein kleines am Boden liegendes Stück Fleisch zu. Den Artgenossen gegenüber wollte sie gewiss nicht unverschämt wirken und so bewegte sie sich sachte auf ihren ausgewählten Happen zu und nahm diesen behutsam auf. Zuvor sprach sie Roghir noch ein leises „Danke“ zu. Es war sehr aufmerksam von ihm gewesen, dass er das Zerteilen der Beute übernahm.

Die Weiße Fähe entfernte sich ein wenig von dem im Zentrum liegenden Ferkel und begann, aus Ihrem Anteil den ersten Bissen herauszuzerren. Es war noch ganz warm und schmeckte durch den gewaltigen Hunger umso köstlicher. Aarinath zögerte für einen Moment und bemerkte ihr weiterhin schlechtes Gewissen, als Roghir mit einer freundlichen Geste auf Avon zuging. Der arme Avon hatte wirklich schrecklich verängstigt unter dem Züchtigungsversuch seiner Begleiterin ausgesehen und hatte sich dann ein gutes Stück von der Gruppe entfernt. Irgendwie tat dem Rotauge die ganze Aktion ziemlich leid und wahrscheinlich würde sie sich bei Avon noch entschuldigen wollen. Im Moment waren die Gemüter allerdings zu aufgekratzt, als dass sie jetzt einen Annäherungsversuch unternommen hätte.
Unschön war auch, dass auch Ayjana einen schlechten Eindruck von ihrer Artgenossin haben musste. Sie hatte ganz und gar nicht zufrieden gewirkt und so wollte sich Aarinath auch vorerst von ihr ein wenig fernhalten und abwarten.

Dieser Roghir schien ein wirklich sehr vernünftiger Rüde zu sein, musste die Wölfin nicht minder beeindruckt feststellen. Obwohl er und der ungestüme Avon sich nicht allzu gut verstanden hatten, versuchte er dennoch, mit ihm gut auszukommen. Aarinath lächelte sanft und war etwas beruhigt, dass die beiden sich nicht mehr wie streitsüchtige Böcke verhielten.
Während sie die beiden Rüden weiterhin verstohlen beobachtete, besudelte sie ihr helles Fell unweigerlich mit dem frischen Blut des Wildschweins. Das Fell ihrer Schnauze verfärbte sich allmählich rötlich – ähnlich wie der warme Farbton ihrer Augen. Sie schlang noch einige weitere Stücke hungrig hinunter und versäumte es dabei aber nicht, hin und wieder zu Avon hinüber zu blicken. Er hatte es längst bemerkt, dass sich hier noch ein weiterer Wolf herumtreiben musste. Wollte er sich nun mit diesem anfreunden, nachdem es hier vorhin ein wenig eskaliert war? Was hast du nur vor? Wirklich vertrauenserweckend wirkst du bei der ganzen Sache ja nicht und wer weiß schon, was sich dort gleich aus dem Gebüsch erhebt …

Dann endlich zeigte sich der Fremde in einer eher selbstbewussten Pose, doch waren seine Worte deutlich unbeholfen gewählt. Zwischen dem ganzen Gestrüpp war er allerdings nicht allzu gut zu erkennen, weshalb das Rotauge den Kopf in die Höhe reckte und dann die Ohren spitzte. Aarinath konnte von hier längst nicht jedes einzelne Wort aufschnappen, doch bemerkte sie rasch die Unsicherheit des Jungwolfs.
Den hilfesuchenden Blicken Ayjanas zu Folge musste es dort vorne wohl nicht mit rechten Dingen zugehen. So entschied sich die nachdenkliche Aarinath doch noch dazu, ihren Artgenossen Gesellschaft zu leisten. Zögerlich nahm sie Kurs auf Avon und Ayjana während sie dabei Ihren Anteil im Fang trug. Stumm stellte sie sich in einem gewissen Abstand neben Avon und legte ihren Brocken vor sich ab. Dann hob sie ihr Haupt wieder und musterte den Fremden skeptisch.


[ neben Avon & Ayjana, Kachnik, Roghir| Knochenmoor ]


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Zita
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Zita ist offline
13.11.2017 21:26

~* Broken Soul *~



So sollte es nun also enden… Ein Urteil – Ihr Urteil.

Zita hatte weiterhin geschwiegen, doch nicht weil sie Nichts zu sagen gehabt hätte, ganz im Gegenteil – soviel schoss und spukte ihr im Kopf herum, doch die Fähe schwieg weil sie Angst vor ihrer eigenen Reaktion, vor dem Klang ihrer Stimme hatte. Und wenn sie ganz ehrlich mit sich war, am liebsten hätte sie zu all dem gar nichts gesagt und es Shiro und Marrok gleichgetan und wäre einfach gegangen…

Doch nun, da Skadi das Wort erhoben hatte und sie (Zita) um eine Meinung, ja ein abschließendes Urteil befragte, da wusste sie, dass sie nicht länger würde schweigen können.

Und dennoch schwieg sie lange und beobachte währenddessen aus dem Augenwinkel wie Shiro sich abwandte. Gerne hätte Zita das Rudel beisammen gehalten, sie mussten endlich anfangen als Rudel zusammen zu wachsen, einander zu vertrauen, doch auf der anderen Seite verstand sie, dass sich die Wölfe die Nichts mit dieser Situation hier zu tun hatten, langsam abwandten.
Zita konnte lange Nichts tun ausser Takata anzustarren, wie sie den Blick abgewendet hielt… So sollte es also enden…

Sie rechnete es Skadi hoch an, dass sie nach ihrer Meinung gefragt wurde und doch empfand Zita es in einem Herzschlag als Ungerechtfertigt. Dieser Gegensatz tobte in der Fähe – Ja es war nur gerecht, dass sie nun „urteilen“ durfte über eine Wölfin die soviel in ihr zerstört hatte doch im gleichen Moment wollte Zita diese Verantwortung nicht tragen. Sie fühlte einen kurzen Stich als sie sah, dass nun auch Marrok sich abwandte, doch im gleichen Moment verstand sie ihn. Das Alles hier hatte nichts mit ihm zu tun – Zita hoffte nur, er würde in der Nähe bleiben. Er war ein Teil ihrer Vergangenheit, ein Teil ihrer Gegenwart und er würde auf ewig auch ein Teil ihrer Zukunft sein. Ihn nun gehen zu sehen, machte ihr Angst.

Besorgt wandte sie den Blick von dem Rüden ab und versuchte sich wieder auf das zu konzentrieren was hier von ihr erwartet wurde.
Sie wollte soviel sagen, soviel Erklären… Sie fühlte wieder die Kälte der Eiswüste, die Verzweiflung und die quälenden Fragen ob sie das Richtige getan hatte, die Angst um ihr Leben und um das von Pilgrim, dem Wolf den sie mit sich genommen hatte um ihn vor einem grausamen Schicksal zu bewahren… und sie wünschte sich so sehr, dass Takata all dies auch würde erdulden müssen, dass auch sie durch die Eiswüste wandeln müsste, ohne Hoffnung und mit der Ungewissheit ob sie am nächsten Morgen wieder aus ihrem Schlaf, zusammen gekauert in einer Schneekuhle aufwachen würde, den nagenden Hunger in ihren Gedärmen zu spüren, den eisigen Wind der unerbittlich an ihrem Fell zog, die Angst… Die Einsamkeit.

Ja ein Teil in Zita wünschte sich, dass Takata genau das durchmachen musste, doch zugeben würde sie das Niemals. Es war seltsam, doch Zita war kein Rachsüchtiger Wolf und auch wenn ihre Gedanken ihr gerade das Gegenteil bewiesen, so würde sie niemals schuld am grausamen Schicksal eines Anderen sein wollen, auch wenn sie es sich doch so sehr wünschte. Ein dunkler, Widerlicher Teil in der Fähe wünschte sich aber genau das. Rache. Genugtuung. Vergeltung.

Sie sah Skadi lange an und seufzte schließlich ehe sie sehr bedacht antwortete:

„Ich weiß nicht ob sie das jemals wieder können wird.“

Zita´s Stimme war rau und klang in ihren eigenen Ohren seltsam fremd und unheimlich. Sie wünschte sich, dass sie erklären könnte was in ihr vorging, was Takata´s Verrat in ihr zerstört hatte als sie damals über den vermaledeiten zugefrorenen Baumstamm über den Fluss marschiert war und sich von all dem abgewandt hatte was sie versprochen hatte. Sie hatte Wölfe im Stich gelassen die sie gebraucht hatten nur um sehenden Auges einem Mordlüsterndem Phantom und einem zutiefst manipulierten Welpen nachzujagen.
Zita würde nie verstehen warum Takata an Jenem verfluchten Tag so gehandelt hatte wie sie gehandelt hatte. Nie würde Zita das Bild des gebrochenen Rüden vergessen der kraftlos im Schnee gelegen hatte und wenn er gekonnt hätte Takata bis in den Tod hinterher gekrochen wäre, so sehr wie er ihr vertraut hatte. Niemals würde sie vergessen wie das kleine Lebenslicht, dass noch irgendwie in ihm gebrannt hatte an jenem Tag fast erloschen war, wie schwer es gewesen war ihn wieder aufzurichten und weiterzumachen. Wären Skadi und Catori nicht an ihrer Seite gewesen… Die Weiß-Graue Fähe hatte sich oft gefragt ob sie nun hier wäre, wenn ihre Freunde nicht gewesen wären.

Zita wollte erklären was sie schon einmal versucht hatte in Worte zu fassen, doch mit einem Stich im Herzen begriff sie, dass die Anderen es nicht verstehen würden. War sie so seltsam in ihren Gefühlen?

Plötzlich ergriff sie Trauer und ein starkes Gefühl von Distanziertheit. War sie so falsch in ihren Gefühlen? Sie dachte an ihren Bruder, den einzigen Wolf durch den sie Moral und Werte erlernt hatte, doch in dieser Situation fühlte sich Zita schrecklich alleine. Ihr Blick streifte die Wölfe um sich herum mit sich selbst und Takata im Zentrum, wie zwei Hirschbullen kurz bevor sie sich mit ihren Geweihen aufeinander stürzen würden. Und im Grunde war das hier doch genau das Gleiche - Wer von Ihnen war der Stärkere?

Die Fähe schüttelte den Kopf ehe sie weitersprach:

„Ich weiß nicht ob ich das jemals wieder kann Skadi… Vertrauen… Dazu ist zuviel kaputt gegangen. Takata hätte da sein sollen und sie entschied sich es nicht zu sein, sie verließ uns für Etwas was sie nun als Fehler eingestanden hat. Und doch kann ich nicht einfach nicken und so tun als sei das Alles nie geschehen. Und ja - Ein Teil in mir wünscht sich, dass Takata das durchleben sollte was ich hinter mir habe, dass sie die gleiche Hölle erleben sollte, durch die ich mit Pilgrim gegangen bin… Die gleichen Ängste und Sorgen erfahren die mich jede wache und träumende Sekunde meines Daseins verfolgte…“

Sie verstummte und sah Takata direkt an, versuchte sie als das zu sehen was sie war – ein Wolf – eine Artgenossin – ein … Rudelmitglied – ein Lebewesen, dass es aus dem Verfluchten Tal herausgeschafft hatte und nun auf eine neue Zukunft hoffte – als Jemanden mit Träumen, mit Hoffnungen und mit Ängsten – als eine Wölfin die Fehler gemacht hatte… doch es gelang Zita nicht. Zu groß war der Bruch, der Graben der durch Takata´s Entscheidungen oder auch Nicht-Entscheidungen in Zita´s Seele aufgebrochen war.

War sie zu nachtragend? Verrannte sie sich hier gerade in einem störrischen Gefühl von Ewig-Beleidigt-sein? Zita wusste es nicht und diese Unsicherheit ob sie richtig handelte oder nicht, verunsicherte sie. Doch so sehr sie sich auch bemühte die Weiße vor sich möglichst neutral zu betrachten – sie konnte es nicht.
Wie hätte dieses Gespräch ausgesehen, wenn Tihar sich damals nur aus Spass und Morbider Freude auf Pilgrim gestürzt hätte? Wenn der Alte in der Schneewüste umgekommen wäre in die Takata ihn und Zita mit dieser Idee eines „Integrierten Tihars“ gedrängt hatte? Was hätte Takata für Entschuldigungen angebracht wenn es Tote gegeben hätte?

Noch immer erschien es Zita unwahrscheinlich, dass Tihar tot sein sollte, doch er war nur am Rande präsent und nur ein kleiner Teil von Zita´s Gedankenwelt.

… Vertrauen… wieder erarbeiten… Wie sollte das gehen?
Wie sollte Zita jemals wieder an Takata´s Seite jagen könne?
Wie konnte Zita jemals wieder ruhig schlafen, wenn sie wusste, dass Takata eine Nachtwache inne hatte?
Wie konnte sie Pilgrim guten Gewissens in ihrer Obhut lassen, wenn sie einmal nicht da sein konnte?
Wie sollten sie sich als Rudel vor Feinden in ihrem neuen Revier behaupten wenn in Zita immer und ewig der Gedanke von Takata´s Verrat nistete?
Wie sollte so erneutes Vertrauen möglich sein?


Natürlich machte jeder Wolf Fehler, sie selbst war nicht frei davon, doch wie sollte sie verzeihen und vertrauen neu lernen, wenn durch Fehler Leben in Gefahr gewesen waren?

„Sie… wird es … versuchen müssen, doch ich bin ehrlich und weiß nicht ob ich es jemals wieder kann. Vertrauen ist ein starkes Wort, ein Gefühl und es setzt soviel voraus. Ich weiß nicht ob ich das kann, nicht nachdem was war.“

Schloss sie und ihre Stimme war leise geworden zum Schluss hin, fast so sanft wie Skadi´s Stimme gewesen war als sie Zita angesprochen hatte. Ihre grünen Augen waren dunkel geworden über ihr „Urteil“ was sie nun über Takata gefällt hatte und es schwang etwas in ihrem Blick mit von dem Zita selbst nicht gewusst hatte wie sie es benennen sollte.

War es Trauer? Mitleid? Wut? Hass? Verständnis?

Vielleicht ein wenig von Allem und sie konnte Skadi´s Intention hinter ihrer Frage durchaus verstehen, ihr selbst war an einem möglichst friedlichen Nebeneinander gelegen, doch es würde Anfangs ein angestrengtes „Ignorieren“ oder ein angespanntes Tolerieren sein.

Zita war müde, unglaublich Müde und sie wollte für den Moment Nichts mehr mit Takata zu tun haben. Sie wandte sich um und machte Anstalten auf Pilgrim zuzugehen, ehe sie Skadi und dann doch eher Takata über ihre Schulter hinweg ansah.

„Ich werde es versuchen müssen… Vertrauen… für des Rudels Willen, doch verlange nicht von mir, dass ich mich einem wütenden Bären vor die Pranken werfe im Vertrauen, dass Takata da sein wird um mich zu verteidigen oder um sie vor einer drohenden Gefahr zu schützen…“

Sagte Zita leise und in ihrer Stimme schwang nun offene Trauer mit als sie mit ihrem letzten Satz auf Larka´s Tod anspielte den sie nicht hatte verhindern können und den Tihar mit verursacht hatte. Und in Zita´s Augen waren der Schwarze Teufel und der vermeintliche Weiße Engel im Grunde ihrer Seele ein und derselbe Wolf – Beide hatten keine Moral und in gewissen anderen Ansichten waren sich Takata und Tihar erschreckend ähnlich.

Endlich wandte sich Zita gänzlich ab und wandte sich Pilgrim zu. Es war ihr so egal wie Takata nun über sie dachte, vermutlich ließ sie in ihren Gedanken auch an ihr keine Gute Seite, doch es war Zita so herzlich egal…

Vertrauen…
Vertrauen…
Vertrauen…



[Zita ist bei Pilgrim, Skadi, Niyol, Takata; etwas abseits Marrok; Beerenwald]

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Pilgrim
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Pilgrim ist offline
13.11.2017 21:54

Soviel Palaver und Palaver und Gerede…

Pilgrim seufzte als er die kleine Gruppe von Wölfen vor sich beobachte. Er verstand nicht so recht was es immer und immer wieder so lange und breit zu bereden gab… Man könnte grade meinen anstatt atmen zu müssen um zu leben, müssten diese Wölfe dauernd reden…

Der Alte Rüde schüttelte seinen Kopf so heftig, dass seine Ohren um sein Gesicht schlackerten. Er verstand dieses Gerede nicht… Was hatte das denn alles für einen Sinn?!

Da wandte er sich lieber wieder seiner mächtigen beute zu! Ohja! Er war so ein großartiger Jäger und dank ihm würde das Rudel nie wieder Hunger leiden müssen!Seine Zähne machten sich zum x-ten Mal an den Scheren des kleinen Krebses zu schaffen den er irgendwie aus dem See gefischt hatte und gierig knabberte er das Fleisch aus dem harten Panzer.

Ohja! Er war der einzige der hier Ahnung vom Jagen hatte – Er alleine!

Kurz hielt er in seiner konzentrierten Zerlegearbeit inne als er 4 Pfoten an laaaaangen Beinen direkt vor seinem Gesichtsfeld stehen sah. Er hob den Kopf und sah in die Augen des Mausewolfes!

Pilgrim´s Rute begann zu wedeln und wild auf den Boden zu klopfen als er Marrok erkannte. Jaaa der Mausewolf war ein Guter und Pilgrim hatte sich in diesem Moment fest vorgenommen ihn in seine Jagdkunst einzuweihen, denn auch wenn Pilgrim ein hervorragender Jäger war, so ganz alleine würde selbst er das Rudel nicht ernähren können – der Mausewolf hatte Potential und Pilgrim würde ihn lehren! Oh ja!

Er wedelte noch immer und glotzte blöd an die Stelle an der Marrok gar nicht mehr stand, doch das bekam Pilgrim gar nicht richtig mit. Stattdessen war schon wieder der halb zerkaute Krebs viel interessanter als alles was um ihn herum geschah.

Eine Weile verging in der es knackte und krachte als er weiter den Panzer des Krustentieres mit seinen Kiefern bearbeitete. Pilgrim sah auf und sah nun, die Weiß-Graue Fähe auf sich zukommen. Auch sie blieb dicht bei ihm stehen. Die Augen des Alten Rüden richteten sich wage auf die der Fähe und es brauchte eine Weile bis Pilgrim auch diese Gestalt vor sich erkannte. Seine Lefzen verzogen sich zu einem dümmlichen Grinsen als er die Fähe wieder erkannte. Den Krebs fest zwischen seine leicht zitternde Pfoten geklemmt, legte er den Kopf so schief, dass ihm schwindlig wurde, doch die Fähe blieb ungewöhnlich ernst. In einer einzigen schnellen Bewegung die den nacken des Grauen hörbar knacken ließ, sah er Zita von unten her an, fast schon konzentriert und mit seltsam wachem Blick.

Die Fähe sah seltsam gebeugt und traurig aus, doch warum das vermochte Pilgrim nicht zu sagen, doch sie beobachtete ihn mit einem Blick der ihm das Gefühl gab als sei etwas nicht Richtig.

Er fiepste leise und sah sich besorgt um, doch als Zita den Kopf schüttelte und leise Wort vor sich hin murmelte, die der Rüde nicht verstand, da war es ihm als sei ihr Blick weicher geworden. Oder nur noch trauriger? Und etwas schimmerte doch da in ihren Augen? Waren das Tränen? Oder bildete sich das der Alte nur ein und da war gar Nichts?

Pilgrim fiepte noch einmal und beobachte dann seinerseits die Fähe vor sich.

Was war denn nur geschehen?
Gerne hätte er das gefragt, doch er wusste nicht wie, doch Zita´s ganze Körperhaltung verriet ihm, zumindest grob, dass die Fähe etwas bedrückte. Er war nie wirklich gut im Trösten gewesen, doch für den Moment schien es Zita zu reichen ihn bei seinem Mahl zusehen zu können und bald schon machte sich der Rüde mit einem seltsamen Gefühl im Herzen wieder an seine Krabbe.



[Pilgrim ist bei Zita, Skadi, Niyol, Takata; etwas abseits Marrok; Beerenwald]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pilgrim am 13.11.2017 21:56.


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Niyol ist offline
14.11.2017 23:31

Wenn er schon bis eben nicht das Gefühl gehabt hatte, so recht zu verstehen, worin hier das Drama lag, so wurde es mit den nächsten, in die Runde gesprochenen, Aussagen nicht wirklich besser. Grundsätzlich verstand er es so, dass die Hauptsensation darin bestand, dass ein Wolf, der ohnehin nicht beliebt gewesen und bereits vertrieben worden war, nun das zeitliche gesegnet hatte. ...und nun sollte ein Urteil gefällt werden, weil Takata diese Botschaft verschwiegen hatte? So recht verstand er nicht, warum deswegen präsetativ eine Strafe verhängt werden sollte und dementsprechend konnte er Skadi nur verständnislos angucken.
Marrok machte sich nun auch aus dem Staub, doch Niyol musste sich diese skurrile Szene noch bis zum Ende ansehen. Offenbar lebte er in einer Parallelwelt zu diesen Geschöpfen, deren Beurteilung vor Situationen ihm mit jeder Sekunde unsiniger erschienen. War ihnen dieser plötzliche Winter nicht genug Drama gewesen?
Wäre es nicht so beunruhigend gewesen, weil er als einziger das Fehlen der Logik sah, hätte er alle Anwesenden wohl als verrückt betitelt. Leider hatte er sich irgendwann einmal zum Vorsatz gemacht, dass er seine Einstellung überdenken musste, wenn er in einer Gruppe von Wölfen der einzige Vernünftige war. ...Also entweder, wurde er jetzt der nächste Pilgrim, oder diese Fähen hatten allesamt einen Elchhuf abbekommen. Einmal mehr wünschte er sich ein altes Muffelchen herbei. Trotz Asokas Angewohnheit mit dem Bäume umrennen, war er nie so unlogisch gewesen.
Nicht wenige Atemzüge nach Skadis seltsamen Worten, ging das Schauspiel weiter und brachte dem Rüden den Gedanken, dass dies tatsächlich auch ein äußerst seltsamer Traum sein konnte. Doch spätestens, als Zita gestand sich insgeheim zu wünschen, Takata würde ihr Leid - inwiefern dies auch immer aussah - ebenfalls durchleben, wusste er, dass diese Situation nicht seinem Kopf entstammen konnte. Wie sollte es einen denn vorranbringen, jemand anderes Leiden zu lassen? Dadurch veränderte sich wohl kaum die eigene Lage.
Am Ende der Rede konnte Niyol nur ungläubig eine Sache fragen:

"Geht es grade ernsthaft darum, dass Takata den Tod des Verrückten verschwiegen hat? Eine Informationslücke?"

Es kam wahrlich nicht oft vor, dass Niyol derart von Entgeisterung durchdrungen war. Es war einer der wenigen Momente in seinem Leben, in denen er sich wünschte, jemanden an seiner Seite zu haben, dem er wirklich vertraute. Dessen Geist er vertraute und in dem er nicht nur ein interessantes Abenteuer sah. Wenn sich nicht bald irgendeine logische Erklärung bot, würde er diese Fähen verlassen und neue Wölfe suchen müssen. Oder Catori? Auf jeden Fall bekam er so langsam Angst, weil er nicht einschätzen konnte wer hier eine verzerrte Sicht auf die Realität hatte. Da fiel ihm kaum auf, dass der ein oder andere womöglich beleidigt sein könnte, falls diese Informationslücke doch das ganze Drama sein sollte und er es offensichtlich nicht als solches erkennen konnte.

( Takata, Skadi, Zita, Pilgrim | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 15.11.2017 08:13.


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