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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
31.12.2015 17:24

Als das Reh ruckartig den Kopf hob, zuckten seine Muskel unwillkürlich, bereit los zu sprinten, sollte die Beute entwischen wollen. Doch vorerst schien sie noch nicht zu wissen, dass sie umzingelt wurde - sofern man diese Bezeichnung bei zwei Wölfen überhaupt nutzen konnte. Also machte er vorerst nur ein paar unmerkliche Bewegungen, um das Zusammenspiel seiner Muskeln etwas vor zu testen. Dann als das Reh nun doch deutliche Zeichen von Angst zeigte und sich anschickte los zu gehen, zuckte sein Blick dorthin wo er Takata vermutete. Wartete sie nachher noch auf ihn? Langsam mussten sie los.
Als hätte sie ihren Gedanken gehört, sprang die Weiße mit einem dumpfen Laut aus ihrer Deckung und animierte Niyol auf diese Weise, sich ebenso augenblicklich in Bewegung zu setzen.
Am Anfang schafften sie es tatsächlich das Tier auf der Richtigen Spur in Richtung See zu halten, doch dann machte das Reh einen leichten Schwenker zur einen Seite und es fehlte einfach der dritte Wolf, um es problemlos zurück zu scheuchen. Also hetzten sie nun mit leicht geändertem Kurs weiter.
Als das Reh nun jedoch immer mehr im Boden versank und auch Niyol mehrte, wie der Boden immer weicher wurde, drosselte auch der Graue das Tempo. Sein Vorteil war, dass er im Gegensatz zum Reh recht große Pfoten mit vergleichsweise viel Fläche vorweisen konnte. Trotzdem: Wenn der Boden das Reh verschlucken konnte, konnte er auch einen Wolf hinab ziehen wenn er sich dumm anstellte. Ohne stehen zu bleiben, damit der Boden ihn nicht fressen konnte, schaute er zu Takata. Wie reagierte sie auf diesen Umstand?
Nebenher testete er vorsichtig weiter, wie weit er gehen konnte. Das Reh würde ihnen nun ohnehin nicht mehr weglaufen. Begrenzender Zeitfaktor war nun die Saugstärke dieses nicht grade vertrauenswürdigen Untergrundes.

(Takata | Am Ende des Beerenwaldes, nahe dem Moor und dem Kristallsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Takata
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Takata ist offline
02.01.2016 16:29

Fast hatte man meinen wollen, dieser Beutefang war ihnen sicher. Die Ricke hatte sich selbst auf den Moor befördert und schien von dort nicht mehr wegzukommen. Die Weiße wollte sich über den Ausgang der Jagd freuen, denn spät erst kam ihr in den Sinn, dass das Tier auch für sie unerreichbar wurde, wenn der Sumpf eine tödliche Falle bildete. Diesen Gedanken ernst nehmend, hielt sie vor Beginn des trügerischen Untergrundes an und sah abschätzend auf das rotbraune Beutetier. Ganz offensichtlich war es sich seiner fehlenden Überlebenschance mehr oder weniger bewusst. Es machte einen fast wieder ruhigen Eindruck, denn hier kam es nicht ohne Weiteres heraus. Takata warf einen antwortsuchenden Blick auf den Grauen, der im Gegensatz zu ihr nicht anhielt. Ihr nächster Blick galt dem Moor zu ihren Pfoten. Ob sie es wagen konnten? Sie waren kleiner und leichter, sie hatten auch keine Hufen, die sich in den Untergrund bohrten, wie es bei ihrem Beutetier der Fall war. Vielleicht war dieser Moor auch eine gute Gelegenheit, das Reh zu drosseln und mit vereinten Kräften aus dem Moor zu ziehen, sobald es tot war. Oder zumindest ein paar Stücken seines wertvollen Fleisches mitzunehmen und anschließend das Weite zu suchen, bevor sie zu tief einsanken. Die Fähe wollte die Gefahr des Sumpfes nicht so recht wahrhaben, glaubte an ihre Kräfte und dass sie sie sicher wieder zurück auf festen Grund brachten. Takata war nunmehr bereit es zu wagen und sie setzte die erste Pfote auf das glänzende Braunschwarz. Es mutete unangenehm an, nur dahinein zu blicken. Und sie konnte von Glück sagen, dass ihre Pfoten kaum merklich tiefer sanken. Also entschied sie nach einem kurzen Zögern, auch die Hinterläufe nachzuholen und sich mit dem ganzen Körper auf den beginnenden Moor zu stellen. Der Effekt blieb gering. Also sah sie eilig auf zu Niyol und warf ihm ein kurzes Kläffen zu.

„Wir können es schaffen. Es zieht uns nicht so stark wie das Reh.”

Nachdem sie das geäußert hatte, wagte sie sich weiter vor und konnte die Distanz zu dem Beutetier auf etwa anderthalb Wolfslängen dezimieren. Das Reh war nur noch ein kleines Stück entfernt, die Beute somit zum Greifen nahe. Es war beinahe beängstigend, dass sie das Tier so ohne Weiteres attackieren konnten, da es keine Möglichkeit zur Flucht mehr hatte. Sie spürte den inneren Drang, ja die Gier, in das warme Fleisch der Beute zu beißen und es von seinem Leid zu erlösen. Sie hatten sich einen Riss, der so einfach war, einfach verdient nach alledem, was sie durchgestanden hatten. Takata wagte, die Vorderpfote zu heben und wollte die letzte Distanz überbrücken. Aber ein Blick nach unten verriet, dass sie keineswegs vom Moor so verschont wurde, wie sie es sich zunächst erhofft hatte. Mit Erschrecken stellte sie fest, dass ihre Vorderpfoten schon bis zur fünften Kralle im Sumpf steckten. Der Druck erlaubte keine leichten Bewegungen wie auf normalem Boden mehr. Mit aller Kraft zog sie an ihrer rechten Vorderpfote und versuchte sie aus dem Schlamm zu befreien, was ihr auch gelang. Die weiße Pfote war vom suppenden Braun des Moors gefärbt und ließ sie wissen, wie tief sie mit dem Vorderfuß bis eben festgesteckt hatte. Ehrfürchtig sah sie in Richtung des Beutetiers, das unrettbar tief versunken war – ihre Läufe waren größtenteils im Moor verschwunden. Es war der Beweis, dass das auch ihr passieren konnte, wenn sie nicht von der verführerischen Idee abließ, zu ihm zu gehen, um es totzubeißen. Es wäre ihre Henkersmahlzeit gewesen … Aber ihr nächster Blick nach unten verriet ihr, dass sie mit der einen Pfote, die sie erfolgreich herausgezogen hatte, so viel Druck aufgebracht hatte, dass ihre übrigen drei Läufe inzwischen noch tiefer im Sumpf standen. Die verlorene Beute und das rettende Ufer lagen zu gleichen Hälften von ihr entfernt. Sehnsüchtig nach dem Leben warf sie einen Blick zurück ans Ufer … der Wunsch nach Beute war längst aufgegeben. Sie sah hilfesuchend auf den Grauen und fiepte ein schwaches

„Niyol …?”

(Niyol | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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Catori
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Catori ist offline
04.01.2016 11:24

Teyjen sagte nicht viel zu ihrem Dank, doch sie meinte ihm an zu sehen, dass er sich freute und das machte wiederum sie noch etwas glücklicher.
Nach einigem hin und her Gewusel, hatte sich nun herausgestellt, dass Zita, Pilgrim, Shiro und sie selbst, Skadis Vorschlag folgen würden. Takata würde mit Niyol jagen und Teyjen und Lnyx machten sich auf anderem Weg auf Erkundungstour. Die Jagdgruppe war wirklich sehr klein, doch als Catori das wirklich bewusst wurde, waren die beiden schon aufgebrochen. Aber vielleicht würde ihre Gruppe ja zufällig auch auf Wild stoßen? ~Abwarten..~

Mit fröhlich pendelnder Rute trabte sie also mit der größten Gruppe los. Schon wieder wusste sie nicht recht, zu wem sie sich gesellen sollte. Irgendwie schienen sie alle Einsam und in eigene Welten gesperrt. Es war verrückt, aber Catori hatte das Gefühl, beinahe könnte jeder von ihnen auch allein auf einem Weg sein. Man spürte nicht wirklich eine tiefe Verbundenheit unter ihnen. Und doch waren sie hier, zusammen. Wollten es versuchen. Nur wer würde die Felsbrocken zwischen ihnen überwinden? Es war genauso verzwickt wie damals, als Catori vor ihnen weg gelaufen war. Nur das sie sich irgendwie anders fühlte...
Gedanken verloren war sie fast stehen geblieben. Doch dann, aus einem Impuls heraus preschte sie los, hüpfte einmal halb lachend über Pilgrim hinweg, um bei der Landung nach Zitas Rute zu haschen, danach versuchte sie sich sogleich außer Reichweite zu bringen, schließlich wollte sie es der Grünäugigen ja nicht zu einfach machen, dabei geriet sie jedoch dicht an Shiro. Rein nach dem Motto: "Wenn ich schon mal hier bin", rempelte sie diese zwinkernd mit der Schulter an und machte kehrt, um zu versuchen, noch die letzte im Bunde an zu stacheln. Auffordernd wuffte sie einmal kurz, als sie nun also schon auf die Sandfarbene zu sprang.
Ja es war vermutlich ein seltsamer Zeitpunkt und sie wusste beim besten Willen nicht, ob die anderen für ein kleines Spiel zu begeistern waren. Doch wenn, so hoffte Catori, würde es doch gewiss zur Auflockerung beitragen.

(mit Skadi, Zita, Pilgrim und Shiro auf der Storchenhalbinsel Auf dem Weg zum Beerenwald )

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Jellin
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Jellin ist offline
10.01.2016 16:33

Bei seiner ersten Überquerung auf dem Hinweg hatte der Bachlauf kaum genug Wasser geführt um mehr als die Pfoten Jellins zu benässen, war jetzt jedoch genug anschwollen, um das Bauchfell des Wolfes zu erreichen.
//
Ein paar mal zuckte er schmerzhaft zusammen, wenn er in eine tiefere Stelle trat oder Wasser über einen Stein schwappte und in die drei roten Krallenspuren dran, die seine linke Schulter zierten.

Nachdem er den Fluss hinter sich gelassen hatte, fand er sich nahe der nordöstlichen Ausläufern des Moores wieder. Ein Teppich aus gelblichem Gras verbarg den wässrigen Boden vorm unachtsamen Auge, wich jedoch schon unter dem leichtem Pfotendruck und ließ Jellin ein paar Zentimeter in dreckiges Wasser sinken.
In den letzten Wochen hatte er gelernt, was für eine Goldgrube das Moor für einen ungelernten Jäger sein konnte. Mehrfach hatte er die Randgebiete der Sumpflandschaft besucht und kleinere Beutetiere aus den Wässern gezogen. Der aufdringliche, beißende Gestank des Moores war kaum mehr als eine kleinere Unannehmlichkeit geworden, und auch die wenigen sicheren Pfade sehr viel einfacher zu finden. Er kroch durch die Buschlinie am Ende der Gräser in das eigentliche Moor. Flüchtig ließ er den Blick über sein Jagdgebiet schweifen. Sein Ausflug galt zwar in erster Linie Erkundungszwecken, einen Gratissnack gedachte er allerdings nicht zu verschmähen. Nichts findend hakte er seine Inspektion ab und machte sich auf den Weg. In einer allgemeinen Süd/West-Richtung wählte er einen Pfad, der aussah als würde er grade eben genug Festigkeit bieten um einen Wolf seines Gewichts Übergang zu gewähren. Der Boden schmatzte fast jedes Mal, wenn er auftrat und wo seine Pfoten hinterließ entstanden klare Abdrücke, die sich rasch mit Wasser füllten. Da ein Stehenbleiben an den meisten Stellen dazu führen würde dass er mehrere Pfotenlängen eingesunken wäre, war dies kein völlig ungefährliches Unterfangen. Jeder Schritt wollte vorher geplant sein und sollte sein Pfad zu keinem Festland führen müsste er schnell umdrehen und den Weg zurück nehmen. Erfreut blieb er stehen als der Weg ihn ohne Schwierigkeiten an einen kleinen Baum brachte, dessen hochwachsenden Wurzeln eine kleine Insel der Sicherheit bildeten und sah sich um. Seine Insel befand sich in einem kleinerem Wasserloch, dessen nächstes Ufer ein paar Wolfslängen entfernt war. Außer dem, über den er grade gekommen war, führte kein Weg zu dieser Insel. Lediglich unter der Wasseroberfläche konnte Jellin ein paar Stellen ausmachen, Grashügel, Steine und Totholz, die stabil genug aussahen um einen Sprung auszuhalten und eine Möglichkeit sein könnten, vom Ufer aus die Insel zu erreichen.

„Ein ziemlich sicherer Lagerplatz“, dachte Jellin und prägte sich den Ort ein. Er wollte sich grade auf den Rückweg machen, als ein Geräusch ihn aufhorchen ließ. Einen Moment lang starrte er in die Richtung aus der die Geräusche kamen, dann sank sein Blick langsam auf den trügerischen "Pfad" unter der Wasseroberfläche.


„Warum wusste ich, dass es darauf hinauslaufen wird?“


Zögerlich musterte er die Trittsteine. Der letzte Absprung lag in einiger Entfernung vom Ufer und würde einen guten Anlauf brauchen um ihn hinüber zutragen.

Seine erste Landung war auf einer verknoteten Sammlung von Ästen, die krachend zerbarst als er sie erreichte. Hastig sprang er wieder ab und verpasste beinahe seinen nächsten Trittstein. Bei seiner Landung am Ufer musste er feststellen, dass dieses nicht annähernd so stabil war wie er dachte und er überschlug sich mehrfach, als seine Vorderpfoten beim Aufkommen im Boden versanken. Etwas benommen blieb er auf der Seite liegen und starrte gegen die undurchsichtige Wand aus Gebüsch vor sich.


„Wir können es schaffen. Es zieht uns nicht so stark wie das Reh.”


Die Stimme drang durch die Pflanzenmauer und gehörte eindeutig zu einem Wolf.
Eilig richtete Jellin sich auf und kämpfte sich durch das Dickicht. Als seine silbernen Augen auf die andere Seite spähen konnte, war es schon zu spät für seine Warnung. Halb zwischen Dornen und Geäst verborgen blieb er stehen.

[Knochenmoor, beobachtet Niyol und Takata]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Avon
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Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
11.01.2016 21:39

Mäuschen aus dem Häuschen! Hier her … kleines Mäuschen, komm zu Onkel Avon. Der Grauweiße hastete so geschwind über den weichen Boden, wie es nur ging, so fast,als wusste er tatsächlich, wohin er gehen musste. Es war nicht leicht, die Fährte einer kleinen Feldmaus zu verfolgen. Hier und da roch es nach Ameisen und anderen Insekten, die unter der Erde hausten und dort den Winter verbracht hatten. Aber die Maus … die musste er kriegen. Es war doch sein Frühstück. Gut, man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass es eine magere Beute war. Mager, das war er auch mittlerweile, jedenfalls mehr als früher noch. Irgendwie war das mit der Beute nicht so leicht, er hatte auch das Gefühl, sie war weniger geworden. Aber er redete sich schlicht ein, dass ihn die Weibchen attraktiver fanden, wenn er mehr Brust als Bauch vorzuweisen hatte. Oh ja, das wusste er ganz genau. Weibchen … er hatte schon lange keine mehr gesehen. Innerlich seufzend beendete er sein Tagträumen und begab sich zurück auf Spurensuche. Die Maus war hier irgendwo … bestimmt versteckte sie sich zwischen Wurzeln und Grashalmen und lachte sich ins … eh, Pfötchen. Aber nicht mit ihm! Nicht-mit-ihm! Aus die Maus. Wenn er sie erst mal hatte, wurde gespeist. Der Timberwolf schlug kurzerhand eine andere Richtung ein und trabte wie von unsichtbarer Macht gelenkt über den Platz, der vermeintlichen Witterung folgend. Das Problem war oft, dass sich die Nase zu schnell an Gerüche gewöhnte, sodass er mit der Schnauzenspitze dicht über dem Boden Zickzacklinien lief. Maus Maus Maus Maus Wolf Maus Wolf … WOLF?! Schlagartig hob er das Haupt. Gut, hier war er offenbar schon mal gewesen. Allem Anschein nach lief er im Kreis. Nee. Moment … das war doch nicht sein Geruch. Nase erneut auf den Boden setzen, fast in den Sand bohrend, versuchte er sich zu vergewissern. Heee … da waren doch Fähengerüche! Das war nicht von ihm. Er mochte ja lange genug Robinson Crusoe gespielt haben, aber so verkalkt war er dann doch noch nicht! Das war ganz eindeutig Fähengeruch und zwar waren es welche, die er noch nicht kannte. Avon lief weiter, die Maus völlig vergessen, um zu verfolgen, wohin die Gerüche ihn führten. Doch einen Augenblick mal … das waren etwas zu viele Wölfe für seinen Geschmack. Ganz offenbar handelte es sich dieses Mal nicht um einen Abtrünnigen … es … das musste ein ganzes Rudel sein! Herrgottsakrement … das durfte nicht wahr sein! Er hob das Haupt und rollte die Augen unsicher hin und her, selbst jedoch erstarrt. Ein Rudel? Hier? Auf seiner Insel? Nein, so ging das nicht. Er hatte Fähenbesuch ja gern, am besten jung, hübsch, ledig … aber doch nicht gleich ein ganzes Rudel. Zumal da auch diverse Rüdengerüche zugehörten, mindestens zwei mussten es sein. So ging das aber nicht. Wer hatte die denn reingelassen? Der Grauweiße schluckte auf. Nicht gut. Gaaar nicht gut. Jetzt wurde ihm auch klar, warum die Beute in letzter Zeit immer rarer wurde. Sie fraßen ihm das letzte Fell vom Kopf! Das ging so nicht. Da musste er mal einen ganz klaren Wuff … halt. Was dachte er da? Was sollte er denn bitte ausrichten? Sollte er sich mal eben vor die fremden Wölfe stellen –ein ganzes Rudel!– und ihnen den Marschbefehl nach Hause erteilen … weil das hier alles ihm gehörte? Tha! Er machte sich zur Lachnummer. Sie würden ihn wegpusten wie Fliegendreck und es war um ihn geschehen. Der Wolf schluckte. Also gut. Planänderung … fürs Erste war es wohl das Beste, er tauchte wieder ab und tat so, als war er gar nicht da … Ninja-Avon … ging ja auch. So ein Scheiß auch …

(verlassener Ankunftsplatz der Wölfe, allein, hinterlässt witterbare Spuren)



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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
14.01.2016 17:45

Takata war offensichtlich recht schnell davon überzeugt, dass der Boden sie halten könnte. Während niyol eher unsicher in kleinen Halbkreisen vor-, seitwärts- und wieder zurück tänzelte. Marschierte die Weiße mit motivierenden Worten beinahe geradewegs auf das Reh zu. Niyol schaute ihr mit großen Augen zu, fühlte sich einerseits motiviert ihr zu folgen, weswegen er nun etwas mehr vorwärts rückte, kam sich allerdings bei jedem Schritt so vor, als würde er schwerer werden, was sich spätestens in dem Augenblick bestätigte, als er zu seinen Pfoten hinab schaute. Erschrocken machter automatisch ein paar Schritte rückwärts, sank jedoch nur umso mehr ein. ~Schalt deinen Kopf ein du Idiot! Links! Von links bist du gekommen.~ Tatsächlich. Als er seinen Zickzacklauf zwei kleine Schritte zurück verfolgte, kam er an eine Stelle an welcher er sich sogar fast getraut hätte, einfach stehen zu bleiben. Erleichtert atmete er tief durch um sich wieder etwas zu beruhigen, als Takatas Hilferuf ihn erschrocken aufblicken ließ. Mit großen Augen sah er ihre erhobene dunkel gefärbte Vorderpfote und wie tief sie mit den drei verbliebenen im Matsch stand. ~Oh Himmel was nun?! ... Schnell Niyol, lass dir was sinnvolles einfallen.!~... wenn das nur so einfach wäre. An sich war Takata gar nicht so weit von ihm entfernt. Auf festem Boden vielleicht zwei Sprünge. Wer allerdings hier allerdings auf die Idee kam zu springen musste verrückt sein. So gern Niyol der Weißen gerne schnell geholfen hatte, beim besten Willen, dass war hier ganz bestimmt nicht einfach möglich. ~Oh Himmel, Wolken, Schneegestöber; wie soll das nur klappen?!~Aber sie war noch nicht ganz ein gesunken. Irgendwie... vielleicht gab es dort vorne auch noch mal etwas festeres, so wie das Stückchen auf dem er grade Stand? ~Wobei 'fest' hier wirklich sehr optimistisch ausgedrückt ist.~ Trotz mittlerweile aus Angst staubtrockenem Maul versuchte er zu Schlucken und machte sich erneut tänzelnd auf. Diesmal jedoch mit neuem Ziel. Das Reh würden sie nicht mehr rechtzeitig erreichen. Und wie sollten sie die Beute auch schon hier herausbekommen? Warum waren sie nicht eher auf diesen Gedanken gekommen? Warum hatten sie nicht angehalten?! ... Weil sie beide in ihrer Gier nach Beute gefangen gewesen waren.
Hin und her, vor, zurück. Er kam zwar voran, doch definitiv sehr langsam und bis jetzt schien der Boden trotz allem nur weicher zu werden. Nichts mit kleinen Erholungspunkten wie jenem, den er vorhin gefunden hatte. Doch wie sollte er Takata helfen, wenn er selbst bei kleinstem Druck bauchtief versinken würde?
Hilflos versuchte er sich weiter an sie heran zu arbeiten, hätte ihr gerne irgendetwas positives gesagt, oder eine Anweisung gegeben mit der sie vorarbeiten konnte. Doch er wusste beim besten Willen nicht, was er hätte sinnvolles sagen können.
Auf einmal jedoch geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Mit der Vorderpfote trat er auf etwas unangenehm spitzes, sodass er den Lauf reflexartig wieder zurück zog, und natürlich durch ungünstige Gewichtsverlagerung gleich ein bisschen im Sumpf einsank. Und ein Geruch streifte seine Nase. Der Geruch eines Wolfes und er kam ihm keineswegs bekannt vor. Geschärft wie seine Sinne waren konnte der Fremde noch nicht lange hier sein.

"Takata! Riechst du das?"

Automatisch sah er sich kurz suchend um, machte sich dann aber schleunigst daran wieder in Bewegung zu kommen, bevor er genau das selbe Problem hatte wie die Fähe.
Was war das Spitze gewesen? Vielleicht Holz? Erst hätte er vermutet, es sei irgendein Tier, aber hätte ihn etwas gestochen würde er jetzt bestimmt ein anderes Gefühl in der Pfote haben. Also setzte er den Lauf erneut, dieses Mal in vorsichtiger Erwartung nach vorne und tatsächlich. da war etwas festes! Der Graue kam sich vor als müsste er längst bei der Weißen sein, als er die Entfernung erneut abschätzte musste er allerdings ernüchtert feststellen, dass er nicht mal die Hälfte ganz geschafft hatte.

(Takata, Jellin | im Moor neben dem Kristallsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 14.01.2016 17:46.


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Takata ist offline
15.01.2016 19:39

Es war nicht so, dass sie mit einem Wunder gerechnet hatte … aber dass es so schlimm kommen konnte, hatte sie bis eben nicht geglaubt. Takata zwang sich nicht an das mögliche negative Ergebnis ihres Unterfangens zu denken, sondern sich Positives einzureden. Natürlich kamen sie hier heil heraus. Alles was sie versucht hatten war, an Beute zu kommen. Dass dieser Versuch missglückt war, war schlimm genug. Aber sie würden dafür nicht ihr Leben lassen. Die Weiße versuchte sich umzudrehen und Niyol entgegenzublicken, wofür sie die Pfoten aus dem Schlamm ziehen musste. Die kaum zu deutenden, ängstlichen, ja gar verstörten Laute, die das sterbende Reh von sich gab, waren eine Begleitmusik des Todes, die sie am liebsten ausgeblendet hätte. Sie dachte gar nicht daran, aufzugeben. Das hatte sie einst viel zu früh getan und am Ende doch viel länger durchgehalten, als sie es damals für möglich gehalten hatte. Ähnlich war es bei der Zusammenkunft mit dem Bären gewesen, der sie fertig zu machen versucht hatte. Ironischer Weise war es Tihar gewesen, der sie vor dem Monstrum bewahrt hatte. Niyol, sicher ein deutlich angenehmerer Zeitgenosse, mochte nicht über seine Kräfte verfügen. Dafür zweifelte sie nicht an seinem Willen, ihr alle erdenkbare Hilfe zukommen zu lassen. Doch Hilfe war nicht gleichzusetzen mit Errettung, denn bisher hatten sie nichts erreicht. Takata vermochte es zwar, die Hinterläufe unter aller Anstrengung aus dem Sumpf zu ziehen, doch klatschte ihr Leib unwillkürlich nach vorn und sie landete auf Bauch und Brust. Diese zunächst hilflos erscheinende Lage, die zudem ein unangenehmes Verbiegen der Vorderläufe zur Folge hatte, mochte sich am Ende als Gewinn herausstellen. Denn der Sog, der sie bis eben sicher nach unten zu ziehen versucht hatte, hatte nun an Intensität verloren. Seit Beginn ihrer Panik um Leben und Tod hatte sie das erste Mal wieder das Gefühl von Erleichterung und Hoffnung. Sie konnte es wirklich schaffen! Die Polarwölfin zerrte erst die linke und schlussendlich auch die rechte Pfote aus dem nassen Brei und legte sie neben ihren Leib. Jetzt erst stellte sie fest, dass ihr Körper nach einem anfänglichen Einsinken von etwa zwei Pfoten breit aufgehört hatte, tiefer in den Schlamm zu gleiten – ihr Gewicht verteilte sich so, dass es nicht mehr ausreichte um weiter nach unten gezogen zu werden. Jetzt erst gestattete sich die um ihr Leben fürchtende Weiße ein beruhigendes Durchatmen. Da vernahm sie die Bemerkung Niyols und dachte dabei naheliegend an das, was sie umgab.

« Der Gestank ist jetzt wirklich nicht wichtig, Niyol », mahnte sie beinahe in mütterlicher Manier und sah um sich herum, damit sie ihre eigene Lage besser abschätzen konnte.

Unter größten Kraftanstrengungen gelang es ihr, sich ein kleines Stück vorzuziehen, so dass sie dem Grauen etwas näher kam, der offenbar nicht im Stande war sie zu erreichen. Was aber hatte sie auch erwartet? Dass er durch den Sumpf zu ihr gewatet kam, um sie am Schopf zu packen und herausziehen? Es wäre einem Aufruf zum Selbstmord gleichgekommen, den sie gewiss nicht beabsichtigte. Wenn sie einen Fehler begangen hatte, so wollte sie gewiss nicht, dass Niyol ihn ihr nachmachte und ebenso sein Leben verlor. Also versuchte sie es weiter und glitt langsam aber ohne weiter abzusinken in Richtung Ufer.

« Niyol … » ächzte sie beinahe müde, « kannst du … kannst du mir helfen? » Sie streckte ihre rechte Pfote vor zum Zeichen der erbetenen Rettung.
Erst in jenem Moment, in dem sie konzentriert in seine Richtung sah, da stach es ihr ins Auge wie Gift.

« Ni- Niyol? Ich glaube … da ist jemand », ließ sie den grauen Begleiter mit gedämpfter Stimme wissen und sah unsicher auf die Stelle zwischen den Büschen. Hatte sie dort nicht eben ein Wolfsgesicht ausfindig gemacht? Ihr kam der Verdacht auf, dass sie neben der missglückten Jagd, mit ihren fatalen Folgen, noch einer weiteren ebenso unkalkulierbaren Gefahr gegenüberstanden, sollte dieser Ort wider aller Erwartung bereits durch ein Rudel besetzt sein …

(Niyol & Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
21.01.2016 21:54

Abwesend trottete Shiro hinter Zita her, die sich eng an Pilgrim hielt. Ob Zita Shiro bemerkte? Und wenn, würde sie wissen, dass Shiro um ihre Anwesenheit wusste? War das wichtig? Was war denn überhaupt wichtig? Sie tappten durch einen fremden Wald, den sie zu einem Revier machen wollten. Ein Revier gehörte einem Rudel, aber was sie waren, das war ein Haufen Streuner, die durch widrige Umstände auf einem Haufen saßen und sich bei nächstbester Gelegenheit gegenseitig an die Kehle gehen würde, wenn man sie aus der Lethargie, in die die meisten sich geflüchtet hatten, riss.

Und wie sie so schön über Lethargie nachdachte, wurde sie aus eben dieser gerissen. Sie blinzelte irritiert. Dass Catori vorgesprungen war, hatte sie gar nicht mitbekommen, jetzt glotzte sie die Graue an, wie ein Jungtier, das zum ersten Mal seine Augen öffnet. Voller Befremden, als hätte sie so etwas noch nie gesehen, erlebt, gefühlt. Etwas in ihr wusste, dass sie reagieren müsste - bloß was zu tun war, das wusste sie nicht mehr. Ein gurgelnder Laut, der alles mögliche hätte sein können, drang durch ihre Kehle, ehe sie die Ohren nach hinten klappte und wieder zu Boden starrte. Geflissentlich das, was um sie herum geschah ignorierend trabte sie weiter gerade aus, ohne nach links und rechts zu schauen, ohne ihre Umwelt weiter an sich heranzulassen. Ob die anderen noch in ihrer Nähe waren oder nicht war nicht wichtig, sie lief einfach, denn zumindest wie das ging, das wusste sie noch.

Weit lief die Fähe nicht. Unverhofft endete das Dickicht und die Bäume wichen holzigen Sträuchern und stoppeligem, gelben Gras. Shiro hob den Blick. Eine ganze Weile lang nahm sie die Umgebung einfach in sich auf, zum ersten Mal, seit die lange Reise durch das ewige Eis ihr Ende gefunden hatte. Sie stand am Ufer eines Sees, der spiegelglatt vor ihr lag. Ein Windhauch ließ die Oberfläche des Sees kräuseln, wie ein Zittern, dass die Wasseroberfläche durchlief, ehe es wieder still und starr da lag, wie mit Eis überzogen.
Shiro seufzte leise, als sie sich ins Gras sinken ließ. Eine uralte Erinnerung bahnte sich ihrem Weg, aus dem tiefen Dunkel ihrer Seele an die Oberfläche. Eine Geschichte, die sie als Welpe so oft gehört hatte, dass sie jedes einzelne Wort auswendig gekannt hatte. Eine Geschichte über eine Familie, deren Leben jäh auf den Kopf gestellt wird, als ein dunkles Rudel von Schattenwölfen durch das Land zieht, und jeden einzelnen Wolf untertan macht. Die Familie flieht und findet irgendwann einen Zufluchtsort. Ein kleiner Wald, mit einem See... wie diesem hier. An diesem Ort ruhen sie sich aus, sammeln neue Kräfte und beseitigen den Zwist untereinander. Nachdenklich blickte Shiro in den Himmel. Gab es auch für diese Wölfe hier, in der Realität, in der Gegenwart eine zweite Chance? Sie erhob sich wieder und trat nahe an das Ufer heran. Das Wasser war so klar und still, dass sie sich selbst darin sehen konnte. Lange Zeit studierte sie ihre Augen, die so lange Zeit ausdruckslos vor sich hingestarrt hatten. Wäre nicht Fell überall in ihrem Gesicht gewesen, man hätte die tiefen Schatten, die die körperlichen wie auch seelischen Strapazen der letzten Monate in die Haut gegraben hatten, gesehen. So aber blickte Shiro nur in zwei trübe, grüne Seelenspiegel, die nur aufgrund der schwarzen Fells, das sie umrahmte, ein wenig Ausdruck verliehen bekamen. Fast war sie versucht, zu glauben, dass überhaupt keine Seele mehr in ihr war, so tot wirkte ihr Spiegelbild. Sie stippte mit der Pfote kurz ins Wasser und ihr Spiegelbild zerfloss. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Irgendwo in ihr war noch etwas, dass an die Oberfläche drängte, etwas, was sie mit jedem Schritt, den sie in den letzten Monaten getan hatte, weiter zurückgedrängt hatte, kämpfte sich nun mit aller Anstrengung wieder nach oben. Sie war zu müde, um dagegen anzukämpfen.
Als sie die Augen wieder öffnete, war ihr, als hätte sie ein Funkeln in ihren Augen bemerkt. Oder war es nur die Reflektion der Sonnenstrahlen im Wasser? Sie sah genauer hin. Doch, eindeutig. Auch, wenn es sich noch nicht so anfühlte, irgendetwas in ihr war in Gang gesetzt worden.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lefzen trat sie einen Schritt zurück und nahm noch einmal die ganze Schönheit des Panoramas in sich auf.
Vielleicht, dachte sie, vielleicht konnten sie ja doch wieder zur Ruhe kommen, hier, an diesem See, in diesem Wald, dass sie zu einem Revier machen wollten. Vielleicht würde bald tatsächlich ein Rudel in diesem Wald leben, und nicht nur ein wilder Haufen von Streunern.

Fast schon beschwingt trabte sie zurück zu den anderen.

[etwas abseits von Catori, Zita, Pilgrim und Skadi]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Jellin ist offline
22.01.2016 12:43

Es war schon bis zur Brust in der schlammigen Masse versunken. Nach kurzem Überlegen schätzte Jellin den Abstand von der Beute zu halbwegs sicherem Boden als zu weit ein.
Allerdings brauchte es nicht viel um zu schlussfolgern, dass die beiden Wölfe vor ihm zu einer anderen Einschätzung gekommen waren. Zuerst sah er nur den Grauen, noch ein gutes Ende abseits der Beute. Auf den ersten Blick wirkte er hager und schwach, doch die Art wie er sich scheinbar mühelos weiter bewegte schon als der Morast hoch an seinen Läufen leckte lies Jellin auf kräftige Muskeln schließen.
Erst als er den Kurs des Rüden folgte entdeckte er die Graue. Die Graue, die sich bei genauerem Hinsehen als eigentlich Weiß herausstellte, lag bäuchlings im Moor, etwa halbe Strecke zur ersehnten Beute. Ihre Lage wirkte auf den ersten Blick unschön, doch sie hatte, dem Anschein zum Trotz, eine gewisse Stabilität geschaffen.

"Interessant, also saugt es tatsächlich weniger wenn die Auflagefläche sich vergrößert", fand Jellin seine Theorie bestätigt.

Unwillkürlich spreizte er seine Pfoten, wie um die maximale Größe zu testen.
Es war der Fell-Graue , der ihn zuerst entdeckte. Da er nie vorgehabt hatte sich zu verstecken sondern lediglich stehen geblieben war, begann er bei der Frage der Schlamm-Grauen aka Weißen weiter durch das Gestrüpp zu kämpfen. Mehrfach fingen sich Dornen in seiner Schulterwunde und verzierten seine linke Flanke mit roten Striemen. Kurz darauf brach er durch das Dornenwerk und schritt langsam zum Rand des Ufers. Schweigend musterte er die beiden und ihre Situation aus der Nähe.
Grimmig musste er feststellen, dass er schnell gelernt hatte auf welchen Untergrund man sich wegen konnte und wann man besser umkehren sollte, allerdings noch keine Lösung - wörtlich - gefunden hatte wenn man diesen Punkt überschritten hatte.

[Knochenmoor | Takata, Niyol]

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Niyol
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Niyol ist offline
30.01.2016 20:28

Als Takata ihn nach seiner -eigentlich schon fast rhetorisch gemeinten- Frage anpampte, der Gestank sei nicht wichtig, war er erst einmal verwirrt. Gestank? So schlimm roch der Fremde doch nun nicht zumal der Geruch neben dem des Moores... ~Ach sooo!~ Seine Verwirrtheit wurde von einer Miene der Ungläubigkeit abgelöst. Ja die Luft hier war nicht grade klar, aber so fein sollte doch auch ihre Nase sein, vor allem in der derzeitigen Situation. ~Egal Niyol, hier im Sumpf wird dieser Fremde doch wohl hoffentlich nicht aus feindlichen Gründen die Mühe auf sich nehmen zu uns zu gelangen. Wir richten uns bis jetzt doch ganz gut selbst zu Grunde...
Als die Weiße nun noch einmal ihren Hilferuf ausformulierte - als hätte er es nicht schon verstanden, als sie nur seinen Namen gerufen hatte- fühlte er sich nun doch genötigt wenigstens irgendwas zu sagen. Doch bevor er auch nur Atem geholt hatte, stierte sie mit großen Augen auf etwas -oder jemanden- hinter ihm und ihre Worte entschlüsselten sogleich das Rätsel. Vorsichtig, damit er das Gleichgewicht auf seinem Holzstück nicht verlor, drehte er sich kurz nach hinten und sah, wie sich nun tatsächlich ein Wolf aus dem Unterholz schälte. Lange Zeit um genau hin zu schauen hatte er allerdings nicht, denn die Kopfdrehung hatte am Ende trotz aller Vorsicht bewirkt, dass er mehr Gewicht auf die eine Seite verlagerte. Morsch wie der Großteil des Holzes war, gab es nach und ließ ihn zur Seite rutschen. Ein Vorgang, den er auch durch verzweifeltes hin und her zappeln nicht aufhalten konnte. Statt wieder sicheren Stand zu finden tänzelte er nun unverhofft wieder auf dem weichen Untergrund herum und merkte schnell, dass er auf immer noch mehr unsicher werdendes Gebiet kam. Unfreiwillig war er nun also schneller auf dem Weg zu Takata als gedacht. Verzweifelt versuchte er wieder seine Halbmondtaktik und als er ein weiteres Mal etwas unförmiges unter seinen Pfoten spürte, lenkte er sogleich ein und stand schon einen Atemzug auf irgendwas, dass er nicht definieren konnte. Im Gegensatz zu seinem vorherigen Stützpunkt stand er hier deutlich tiefer im Matsch als ihm lieb war, aber immerhin war die Weiße nun mittlerweile fast in Reichweite. Außerdem konnte er nun endlich zum Reden ansetzen.

"Um den Fremden sollten wir uns wohl lieber sorgen machen, wenn wir es hier heraus geschafft haben."

Während er sprach, testete er aus, wie viel Gewichtsverlagerung sein Bodenstück aushielt und wie nach er seine Pfoten im Matsch in Takatas Richtung vorschieben konnte, ohne dass ihm das feste etwas verloren ging. Eine Rutenlänge zu weit war sie noch immer entfernt, selbst wenn er sich nach vorne lehnte - was zumindest bis jetzt glücklicherweise zu funktionieren schien, ohne dass er weiter abtauchte.

"Ich stehe hier auf... irgendwas... kannst du probieren etwas näher an mich heran zu kommen? Ich versuche dir zu helfen, sobald ich dich irgendwie erreichen kann."

~...wenn dieses Etwas unter mir das nur hoffentlich aushält...~ Ein fester Untergrund schien im Moment das traumhaft schönste zu sein, was ihm passieren konnte. Sehnsüchtig schielte er kurz in die Ferne, wo er festen Boden vermutete.


(Takata, Jellin | im Moor neben dem Kristallsee)

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Skadi
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Skadi ist offline
30.01.2016 21:01

Es war nicht gerade einfach, sich die gute Laune nicht verderben zu lassen. Sowohl Shiro als auch Zita waberten wie zwei dunkle Regenwolken hinter ihnen her, blind für die Schönheit dieser Landschaft und blind für die Chance, die sich ihnen hier bot. Einzig Catori war mit ihrer beinahe unschuldigen Verspieltheit ein Lichtblick in dieser Situation, und so ließ sie sich auf ihre Spielaufforderung ein und versuchte alles andere zumindest für den Moment auszublenden. An einem See, den sie schließlich erreichten, und der spiegelglatt vor ihnen lag, rasteten sie eine Weile und stillten ihren Durst. Als Shiro sich von der Gruppe absonderte, blickte sie ihr lediglich schweigend hinterher. Sie ließ sie in Ruhe und folgte ihr nicht. Wer gehen wollte, sollte gehen. Umso überraschter war sie, als die Schwarze nach einiger Zeit zurückkehrte – und irgendwie verändert wirkte. Es war eine Veränderung, die nur schwer greifbar und noch weniger erklärbar war. Ihr Schritt wirkte irgendwie beschwingter, ihre Miene heller, ja, ihr ganzes Wesen fast ein wenig freundlicher. Sie Sandfarbene stutzte.

„Alles okay? Man könnte meinen, dass du plötzlich gute Laune hast“, scherzte sie halbherzig, aber man hörte ihr an, dass sie gleichzeitig irritiert von diesem plötzlichen Stimmungsumschwung war.


[Catori, Zita, Pilgrim, Shiro| Mondscheinsee]

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Takata
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Takata ist offline
30.01.2016 23:13

Niyols Verrenkungen ließen nur mit einer Extraportion Optimismus Hoffnung zu. Doch angesichts ihrer leicht verzweifelten Lage und der Tatsache, dass sie von mindestens einem Fremden belagert wurden, war das wohl noch Luxus. Kaum zu glauben. Vor kurzem erst hatte sie vertraulich mit der ihr seit längerer Zeit bekannten Wölfin Catori über diesen jenen Rüden hier beraten und in Erfahrung zu bringen versucht, ob er durchgeknallt oder liebenswürdig war … oder irgendwas in der Mitte. Und jetzt schon war sie genau auf diesen Wolf angewiesen, wenn sie noch Chance auf Rettung haben wollte. Denn nur weil sie fürs Erste nicht weiter einsank, bedeutete das nicht, dass sie sich keine Sorgen mehr machen musste. Sie konnte unmöglich für längere Zeit hier verharren, erst recht dann nicht, wenn man bedachte, dass ein fremder Kerl in der Nähe war, dessen Absichten und Intentionen ihnen nach wie vor schleierhaft sein mussten. Sie zwang sich zur Zuversicht, immerhin hatte sie damals vor Skadi vorschnell aufgegeben, als das Feuer näher zu kommen gedroht hatte. Sie schwor sich, dem Leben kein weiteres Mal so früh adé zu sagen, sondern für ihren Erhalt zu kämpfen, so gut sie nur konnte. Sie redete sich ein, dass das Rudel momentan jeden Wolf brauchte, um diese neuen Lebensumstände, die sie nun umgaben, zu meistern und einen Halt zu haben. Sie brauchte Niyol in diesem Augenblick und Niyol sie vielleicht auch einmal. Sie hoffte es zumindest.
Die Weiße streckte ihren Körper so lang es ging und versuchte ihre Schnauze unter seinen Schatten zu schieben, um in die erhoffte Reichweite zu gelangen. Allem Anschein nach gab Niyol hier ebenso sein Bestes und tat alles, um sie aus dem Schlammassel herauszuholen … Von ihrer ursprünglichen Absicht, Beute zu reißen, hatten sie längst Abschied nehmen müssen. Stattdessen schienen die unvorhersehbaren Ereignisse in ihrer Drastigkeit zuzunehmen. Takata schob den Schlamm mit den Hinterpfoten fest und grub sich einmal mehr in den weichen Untergrund. Doch diese Masse von Braun und Grau, die ihr Fell vollständig umfärbte, gab keinen Halt. Sie tat dies nur in der Erwartung, dass ihr der Graue somit besser helfen konnte. Wenn es anders kam und er versagte, dann hatte sie keine Aussicht mehr auf Erfolg. Dass der Fremde etwas für sie tun konnte, ja überhaupt wollte, war Träumerei. Derzeit ging sie eher davon aus, dass er unehrenhafte Ziele verfolgte, da er sich bedeckt hielt, anstatt sich erkennen zu geben, sich ihnen zu stellen oder wenigstens vorzustellen, ihnen gar seine Hilfe anzubieten. Wenn sie hier herauskam, so war sie gespannt auf dessen Erklärungen. Die Wölfin hob ihren Kopf in Niyols Reichweite und arbeitete ihre Vorderpfoten auf die oberste Schlammschicht. Wenn überhaupt eine Möglichkeit auf Rettung bestand, dann war sie jetzt am nähsten.

„Meinst du …“, ächzte sie mit gedämpfter Stimme, „dass er uns beobachtet? Ich … traue ihm nicht. Rasch, zieh mich bitte raus!“

(Niyol & Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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Niyol ist offline
07.02.2016 10:45

Takata gab ihr bestes, seiner Bitte folge zu leisten, doch der Matsch machte ihr diese Aufgabe nicht unbedingt leicht. Niyol befürchtete immer mehr, dass sie sich nachher noch eher in den Boden hinein, als zu ihm arbeiten könnte. Bei seinen bisherigen Tests hatte sich der Untergrund als erstaunlich haltbar erwiesen, also startete er jetzt einen neuen Versuch die Weiße zu erreichen. Sie war nicht mehr eingesunken, als sie sich so breit wie möglich gemacht hatte. Vielleicht konnte ihnen dieses Wissen helfen. Mit einem leichten Schaudern platzierte der Graue nun also sein Hinterteil auf das äußerste Ende des 'Was-auch-immer's. Definitiv: Ein fest gesaugter Po war kein sonderlich angenehmes Erlebnis. Vorsichtig legte er sich mit den Vorderpfoten flach in den Schlamm und trotz der Angst, es könnte nicht funktionieren, war Takata endlich in seiner Reichweite. Als sie wieder von dem Fremden redete, verdrehte er nur die Augen.

"Takata, ehrlich gesagt ist es mir grade egal was er tut. Ich glaube nicht, dass er her kommt, um uns im Sumpf zu versenken, das tun wir ja offensichtlich schon allein äußerst erfolgreich."

Ausnahmsweise wirkte seine witzelei ein wenig angespannt. Er traute dem Untergrund nicht und versuchte seinen vorderen Rumpf automatisch durch Körperspannung und die Stütze auf dem festen Etwas über-Schlamm zu halten. Das erschwerte automatisch seine Atmung und er wusste, dass er diese Position nicht lange halten können würde, also versuchte er möglichst sanft ihre Vorderpfoten zu fassen und erst durch Kopfbewegung, dann durch ruckwärts-robben mehr Land zu gewinnen. Als er meinte , es wäre einen versuch wert, zu testen ob er etwas an ihr erreichen konnte, wo er effektiver als an ihrer Pfote ziehen konnte, rutschte er im Schlamm wieder etwas nach vorne. So langsam wie das rückwärts Bewegen vonstatten ging, so schnell gelangte er mit einer Bewegung wieder zurück. Und tatsächlich: seinen Kopf linksherum an ihrem vorbei bewegend, erreichte er -zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin erreichte er ihn- ihren Nacken.
Hatte er soeben schon den Schlamm von ihrer Pfote fressen müssen, so war die Mischung mit dem langen Pelz noch viel unangenehmer. Immerhin konnte ihr sonst eher flauschiger Pelz in diesem Fall nicht seine Nase kitzeln, versuchte er das positive an diesem Umstand zu sehen.
Wieder versuchte er sie noch näher zu sich zu ziehen und griff bereits nach der Kopfbewegung nach, bevor er wieder nach hinten robbte. Im Gegensatz zu der Pfote musste er hier nicht mehr ganz so vorsichtig mit seinem Biss sein, da ihr dichtes Fell sie besser schützte.
Gemeinsam retteten sie sich immer mehr auf das 'Etwas'. Niyol richtete sich immer mehr auf, um es irgendwie zu ermöglichen, dass sie auch zu zweit darauf passten. Als er meinte, dass Takata wohl genug von ihrem Körper auf dem festen etwas hatte, ließ er los, um ihnen beiden zu ermöglichen, ihr eigenes Gleichgewicht wieder zu finden. Außerdem passten sie definitiv nicht zu zweit hier drauf. Sprich: er musste zuerst herunter. Nun mit Zusatzgewicht, wie er bemerkte. Der Matsch harmonierte offensichtlich sehr gut mit, oder eher in, seinem Fell. Das hatte er nicht bedacht, als er sich hinein gelegt hatte.
Trotzdem versuchte er irgendwie zurück zu dem Punkt zu finden, wo er zuvor einmal gestanden hatte. Dass er auf diesem Stück etwas mehr einsank, so erinnerte er sich schnell, lag allerdings vielleicht doch nicht an dem Wasser-Dreck in seinem Fell. Vorhin hatte er sich doch schließlich auch schon erschrocken. ~Einfach irgendwie schnell weiter.~
Er fand seinen alten Stützpunkt nicht wieder.
Also konnte er nicht stehen bleiben um direkt auf Takata zu warten. Als er merkte, dass er wieder etwas weniger einsank, machte er einen kleinen Bogen und schaute -mal wieder Halbkreise laufend- zurück zu Takata.

"Alles in Ordnung?"

Er hoffte nur, dass alles so geklappt hatte, wie er es sich erhoffte und dass sie es nun wirklich zurück an Land schafften. ~Na dann, mal sehen was dieser Fremde hier tut..~

(Takata, Jellin | im Moor neben dem Kristallsee)

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Zita
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Zita ist offline
07.02.2016 21:38

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~


Langsam, schweigend und doch durchaus aufmerksam trottete Zita hinter der kleinen Gruppe her und versuchte all die Schönheit der Umgebung in sich aufzunehmen und doch fiel es der Fähe schwer. Zu sehr lastete noch die Angst auf ihr, dass sich das alles im Herzschlag einer Sekunde wieder in die Schneehölle verwandeln könnte, aus der sie mit Pilgrim und Marrok gekommen war. Stumm stapfte die Wölfin hinter den anderen her, versunken in ihre eigenen Gedanken.

Es hatte gut getan zu wissen, dass Marrok sich doch nicht der Jagdgruppe angeschlossen sondern bei ihr geblieben war und so schielte Zita immer mal wieder nach dem jungen und dem alten Rüden an ihrer Seite.

Erst als Catori über Pilgrim hinweg sprang und dann nach Zita´s Rute schnappte, wurde die Fähe aus ihren Gedanken gerissen. Kurz hatte sich die Rute der Weiß-Grauen Fähe zwischen ihre Hinterläufe verirrt als sie die Attacke ihrer alten Freundin aus den Augenwinkeln kommen gesehen hatte.

Ein wenig verwirrt blieb sie stehen und sah der wild umhertollenden und verspielten Catori nach.

Schon seltsam wie sehr Catori hatte umschalten können – Eben noch war sie wie ein kleines, verängstigtes Bündel Fell gewesen und nun schien sie mit aller Lebensenergie sprichwörtlich zurück ins Leben zu stürmen. Zita lächelte und auch wenn sie sich nicht ganz dazu aufraffen konnte es Catori gleichzutun und ihr nachzustürmen, so waren ihre Schritte nun doch um einiges beschwingter und leichter.

Und auch Pilgrim schien ein wenig lebendiger geworden, oder zumindest kam es Zita so vor. Natürlich hatte die Sonne noch nicht die wärmende Kraft einer Sommersonne, doch die wenigen warmen Strahlen schienen zu reichen um Pilgrim´s alte Knochen ein wenig aufzuwärmen.

Als sie an einen großen See kamen, schloss sich Zita der Rast liebend gerne an und sie beobachte Pilgrim dabei, wie er Catori hinterher wackelte, in dem ihm sehr eigenen Gang und ab und an ins flache Uferwasser patschte.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

„Na sowas! Fliegewolfse! Fliiieeegewolfse!“

Sabberte Pilgrim und sprang unbeholfen hinter Catori her, wild und unkoordiniert wedelnd und rauhe, kehlige Wufflaute ausstoßend.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zita hob angespannt den Kopf von der Stillen Seeoberfläche und Wassertropfen fielen glitzernd auf diese zurück und brachten kleine Wellen auf ihr in Bewegung. Fast schon hatte Zita Angst, dass Pilgrim im See ertrinken könnte, doch der Alte war plötzlich so agil und dauernd in Bewegung, dass die bedrohliche Situation eher vorbei war als Zita wirklich eine Warnung hatte aussprechen können.

Plötzlich war sich Zita bewusst, dass sie Pilgrim noch nie wirklich hatte irgendwelche Laute von sich geben hören und mit einer Mischung aus Bewunderung und Erstaunen, beobachtete sie den Alten Grauwolf.

Seine Stimme war rau gewesen und klang ein wenig eingerostet doch Zita war froh, Pilgrim ein wenig aufgetauter und deutlich agiler zu sehen.

Sie seufzte und entspannte sich ein wenig, als ihr Blick auf Shiro fiel, die ein wenig abseits stand. Lange beobachtete sie sie. Ihr eigener Blick fiel dann in das Seewasser und auch Zita betrachtete sich selbst. Sie kam sich alt vor und müde und doch war sie froh nun hier zu sein, und all das Elend und den Schmerz irgendwie überlebt zu haben. Doch der See rief in Zita eine traurige Erinnerung wach und beim nächsten Blick auf die Spiegelglatte Oberfläche des Sees, befürchtete sie schon fast, den verwesten Leichnam ihres einstigen Freundes Crying im Wasser umhertreiben zu sehen. Sie erinnerte sich wieder daran, wie Crying damals , nach einem Kampf mit Targas gestorben war und wie Zita ihn, in einem See „beerdigt“ hatte. Trauer überfiel sie und wieder trauerte sie um jene, die sie gekannt und geliebt hatte, und die nicht mehr bei ihr waren.

Wieder seufzte sie und versuchte dann, ihre Gedanken wieder dem Hier und jetzt zu widmen und gesellte sich zu Skadi und Shiro, nicht jedoch ohne auf dem Weg einem wild mit den Läufen vorbeischlenkendernden Pilgrim auszuweichen.

„Hey! Pass bloss auf du Jungspund! Nicht, dass du noch im See ertrinkst!“

Scherzte Zita und lächelte ihrer kleinen Gruppe zu.


[Zita ist bei Marrok, Pilgrim, Catori, Shiro und Skadi; Mondscheinsee]

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Jellin ist offline
15.02.2016 15:51

Überrascht und beeindruckt beobachtete Jellin wie "der Graue" seine Begleitering mit einem auufwendigem Manöver aus dem Schlamm befreite. Instinktiv speicherte er den Trick zur späteren Analyse ab. "Der Graue" hatte einen Weg gefunden sich zu befreien, allerdings in einer zwei Personen Situation, wenn möglich, galt es daraus einen Version für einen Einzelgänger abwandeln.

Doch das konnte warten. Jetzt, wo die beiden sich wieder frei bewegen konnten, wenngleich sie auch noch sehr darauf achten mussten wo sie hintraten, konnte Jellin anfangen über Rettungspläne nachzudenken. Es sah so aus, so weit er das vom Ufer beurteilen konnte, als hätten die beiden eine sichere Insel gefunden die ausreichend Halt gab um beiden eine Rast zu gewähren. Langfristig jedoch keine Lösung.

Vorsichtig machte er sich daran den Boden zu testen. Es war von hier aus nicht die kürzeste Entfernung zu den beiden, aber sein Tasten wurde mit relativer Festigkeit geantwortet. Nur langsam kam er auf der trügerischen Oberfläche voran. Zwar war er leichter, aber auch um einiges kleiner als die beiden erwachsenen Wölfe. Ein Einsinken wurde für ihn sehr viel schneller in einer dramatischen Situation enden. Zudem war er bemüht einen Pfad zu finden, der auch den beiden einen Rückweg bieten konnte. Die zusätzliche Masse war also ohnehin einzuplanen.

Trotz seiner guten Einschätzungsfähigkeiten befand er mehrfach seinen Weg für unzulässig und musste teilweise ganze Etappen rückwärts zurücklaufen. Egal wie achtsam er seinen Weg suchte, mit jedem Meter den er sich vom Ufer entfernte wurde der Untergrund durchlässiger. Wellllenförmig gab es höhere und tiefere Bereiche, doch insgesamt schien es auf ein alles verschlingendes Loch im Zentrum des Sumpfs hinzulaufen.

Als er schließlich sich auf eine Wolfslänge an die beiden herangearbeitet hatte leckte der Matsch schon weit oberhalb der fünften Kralle an seinem Fell.

[Niyol, Takata |Im Moor]

My apologies. Couldn't quite get it done yesterday.

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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 15.02.2016 15:52.


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Takata ist offline
16.02.2016 19:28

Es fiel ihr nicht leicht, ein schmerzerfülltes Jaulen zu unterdrücken. Nicht der Biss war es, der ihr wehtat, sondern viel eher das Gefühl, wie ein Stöckchen in der Luft gezogen zu werden. Es schien, als wollte der Sumpf sie nicht ohne Weiteres gehen lassen. Doch der Graue gab sich scheinbar alle Mühe, ließ sie nicht zurück. Wie wenig selbstverständlich es war, dass er sein eigenes Heil riskierte, um sie aus dem Moor zu befreien, wurde ihr erst im Nachhinein bewusst. Obgleich das Gefühl, von einer herannahenden Feuerwand verschluckt zu werden, nicht vergleichbar gewesen wäre mit dem Versinken im Moor, so war es doch ebenso wenig ein schöner Tod. Langsam herabgezogen in die kalte Dunkelheit, zum Ersticken verdammt, hilflos … Sie sehnte sich den Tod nicht herbei, hatte es nie wirklich getan, auch wenn so vieles anders gekommen war als erhofft. Aber was durfte man in diesen Zeiten schon hoffen. Dass es Niyol letztlich gelang, ihren Körper vom tückischen Grund weg ans sichere Ufer zu ziehen, erschien ihr wie ein Glücksfall. Aber seine Bereitschaft, sich selbst zu riskieren, war im Grunde nicht zu unterschätzen. Mit einem dumpfen Ächzen landete ihr Vorderleib auf dem festen Untergrund und ihr Kopf auf den nunmehr schwarzen Vorderpfoten. Bis zur Hälfte war sie voll mit dem braunschwarzen Zeug, das die Kälte des Schlamms noch lange spürbar sein ließ. Ein wenig ehrfürchtig sah sie zu dem Rüden auf, während sie mit letzter Kraft auch die Hinterläufe aus dem Schlamm zog. Ein letzter Blick zurück auf die ursprünglich anvisierte Beute verriet ihr, was ihr gedroht hatte … das Huftier war inzwischen bis zum Geweih im verhängnisvollen Moor verschwunden. Die letzten Stücke, die man noch von ihm sah, verrieten, dass kein Leben mehr in seinem konservierten Körper herrschen konnte. Takata atmete tief durch und lenkte den Blick wieder nach vorn. Auf sein Nachfragen, das ihren Kopf erst spät erreichte, nickte sie sacht. Sie übte sich in einem zaghaften Lächeln, aber so recht wollte sich ihr Inneres noch nicht wieder von Freude zurückerobern lassen.
Nun richtete sie sich langsam auf und stellte sich neben den Grauen. Nachdem sie sich aus den Fängen des Todes befreit hatten, galt ihre volle Aufmerksamkeit nun dem Männchen in geringer Distanz. Jetzt, da er sein Versteck endlich verlassen hatte -vorstellen tat er sich trotzdem nicht-, war es ihnen endlich möglich, ihn in Augenschein zu nehmen. Der Kerl wirkte noch sehr jung, was man auch an seinem vergleichsweise zierlichen Körperbau erkennen konnte. Die Farben in seinem Fell, vom Braun dominiert, wirkten noch frisch und keineswegs verblichen. Sie fragte sich, wo das Rudel lebte, dem er entstammte. Ganz dicht bei Niyol warf sie dem Rüden weiter ab einen skeptischen Blick zu. Zwar wusste sie noch nichts über den Jungen zu sagen, doch seine Bedecktheit, in die er sich hüllte, zeugte nicht unbedingt von Vertrauenswürdigkeit. Abschätzend sah sie auf ihren Begleiter. Ob er sich freiwillig dafür hergab, den Braunen zu fragen, wer er war und welche Absichten er verfolgte? Im Grunde stand es ihm ja zu. Er hatte doch eben erst bewiesen, dass er durchaus zu mehr im Stande war als nur in der Rolle des Komödianten und Spaßvogels. Also neigte sie die Schnauze dicht in Richtung seines Ohrs und murmelte gedämpft.

„Ob er stumm ist? Vielleicht … hat er ja was …“

Hoffentlich hatte er verstanden. Sie wollte ihm den Vortritt lassen und sich nicht als Entscheidungsträgerin aufspielen, nachdem sie bis eben hilflos im Schlamm gebadet hatte. Vielleicht vermochte er es mit seiner lockeren Art, mehr aus dem Jungspund herauszubekommen und über seine Intention zu erfahren. Sie konnte sich nicht helfen, aber trauen wollte sie ihm lieber nicht …

(Niyol & Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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Marrok
-abgegangen-


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Marrok ist offline
19.02.2016 23:27

Hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach etwas Ruhe und einem seltsamen Anflug von Pflichtgefühl, wankte Marrok tatsächlich etwas in seiner Entscheidung. Zwei Wölfe erschienen ihm reichlich wenig für eine Jagd, deren Beute sie alle sattmachen sollte – doch die Angelegenheit schien seine Gedanken nicht wert zu sein. Niyol wie auch Takata waren offenbar zuversichtlich genug, dass sie letztendlich alleine aufbrachen und es Marrok damit ersparten, seine Entscheidung doch noch zu ändern. Er beschränkte sich nun also darauf, an der Seite von Zita hinter Skadi und den anderen, die sich entschlossen hatten, die warmen Wälder zu erforschen, herzutrotten – ein Auge besah sich seiner Umgebung, das andere war wachsam auf Pilgrim gerichtet, dessen Lebensgeister ebenso wie das Land ringsum aufzutauen schienen.

Er war so damit beschäftigt, auf den Weisen zu achten, dass ihm Catoris plötzlicher Spieltrieb vollends entging. Erst als sie über den alten Wolf hinwegsetzte und Marrok, der sich eng in seiner Nähe gehalten hatte, damit erschreckte, wurde er der veränderten Stimmung schlagartig gewahr. Dennoch konnte er ein tiefes, drohendes Brummen nicht unterdrücken, das sich rein instinktiv seine Kehle hinaufdrängte, noch ehe er zu erkennen vermochte, dass die graue Wölfin ihn nicht etwa angriff, sondern vielmehr ihre Gefährten zum Spiel aufforderte. Wahrlich, er war keinesfalls zum Herumtollen aufgelegt, so wunderbar und verheißungsvoll dieses Land auch sein mochte. Er konnte nicht glauben, dass sie die einzigen Wölfe hier waren, auch wenn er bislang keinerlei Reviergrenzen wahrgenommen hatte. Dieses kleine Paradies umringt von trostloser Ödnis war zu schön, um wahr zu sein und obwohl er sich langsam zu entspannen begann, wollte er seine Vorsicht noch nicht fallen lassen. Dennoch ließ er seine drohende Haltung rasch wieder fallen, schüttelte nur leicht den Kopf und rang sich sogar durch, Catori etwas zuzuwerfen, das wie ein äußerst steifes Lächeln aussah. Er wollte niemanden verärgern und noch weniger wollte er sich Streit einhandeln – bei den Ahnen! Er wollte ja nichts weiter als ein bisschen Ruhe.
Das Lächeln verschwand umgehend wieder von seinen Lefzen, nachdem er sich sicher war, dass Catori es gesehen haben musste und er beschränkte sich darauf, ihr dabei zuzusehen wie sie umherschoss und ihrer neugewonnenen Heiterkeit freien Lauf ließ. Etwas entspannter, aber immer noch in altgewohnter Schweigsamkeit versunken, trabte er der Gruppe hinterher, wobei er sich bedächtig an Zitas Seite hielt und den alten Wolf, der wie ein kleiner Welpe im Wasser zu spielen begann, kaum dass sie das Seeufer erreicht hatten, keine Sekunde aus den Augen ließ.

Er beobachtete die beiden spielenden Wölfe immer noch, selbst als Zita sich zu Shiro und Skadi gesellte und er ihr gezwungenermaßen folgen musste, um nicht doch noch in ein Spiel hineingezogen zu werden, zu dem er sich im Augenblick nicht aufraffen konnte. Bedächtig hielt er sich etwas im Hintergrund, überließ seiner alten Freundin den Vortritt und musterte die beiden Wölfinnen aufmerksam. Wenngleich er Skadi bereits früh als die Alphawölfin erkannt hatte, so war er sich um den Rang der anderen alles andere als sicher. Selbst auf ihrer Reise, die sie als Rudel zurückgelegt hatten, war ihm nicht so recht klargeworden, wer an welcher Stelle stand. Aus diesem Grund trat er nur äußerst wachsam an die – ihm eigentlich noch völlig fremden – Fähen heran und als er letztendlich ansetzte, etwas zu sagen, huschte sein Blick immer wieder zwischen den Anwesenden hin und her, damit ihm keine Reaktion entging.

„Ich verderbe nur ungern die Stimmung“, begann er dann und wandte sich dabei besonders an Skadi, „aber ich bezweifle, dass nur wir diesen Ort gefunden haben. Wir sollten die Augen offenhalten – der Frieden hier mag trügerisch sein.“

Es fühlte sich seltsam an, diese Worte an andere Wölfe zu richten. Er hatte sich so sehr daran gewöhnt, alleine durch die Wälder zu ziehen, dass es beinahe unangenehm war Worte der Warnung, die er bislang immer nur für sich behalten hatte, anderen gegenüber auszusprechen. Es hatte nie jemanden gegeben, für den er sie hätte laut wiederholen müssen.


[bei Zita, Pilgrim, Catori, Shiro und Skadi; Mondscheinsee]

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Catori
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Catori ist offline
25.02.2016 19:11

Traurigerweise ließ sich einzig und allein Pilgrim durch ihren Versuch zum herumtollen anstacheln. Der Rest wirkte eher irritiert und hielt weiter an dieser verflixten Trauerstimmung fest. So kam es, dass die graue Fähe noch ein bisschen auf Pilgrims Reaktion einging, schließlich konnte er nichts für den Rest, dann jedoch auch langsam wieder ruhiger wurde und dem Alten so durch fehlende, weitere Aktionen versuchte verstehen zu geben, dass sie genug hatte. Dieser Jammerhaufen konnte einen wirklich herunter ziehen. Seufzend setzte sie sich hin. Erst nachdem sie ein Weilchen an dem See verharrt hatten, schienen zumindest die Fähen motiviert zu sein, sich aus diesem motivationslosen Sumpf zu erheben. Ein Versuch, den Marrok offensichtlich gleich bremsen wollte. Was für eine Frage, natürlich waren sie nicht die einzigen Lebewesen hier. Zumindest sollte er das lieber hoffen, denn von den Pflanzen und Sonnenlicht konnten sie wohl kaum leben. Es gab immer und überall etwas womit man rechnen musste.
Catori merkte, dass sie so langsam ein wenig genervt von all dieser negativen Energie war, an der sich immer mindestens einer krallte. Und sie merkte, dass sie in dieser Verfassung lieber nicht mitdiskutieren sollte, wenn ihr nicht am Ende irgendetwas herausrutschen sollte, dass sie später bereute. Nur weil ihr Aufmuterungsversuch bei den meisten misslungen war, sollte sie sich hüten, ihnen nach zu eifern und sinnlos herum zu pampen. Außerdem hatte Marrok ohnehin deutlich gezeigt, dass er eher zu Skadi, als zu dem Rest der Gemeinschaft sprach. Sollten sie sich doch Angst vor etwas machen, das ohnehin schon immer eine gegenwärtige Möglichkeit war.
Ein Ohr dem Gespräch zugewandt, es weiterhin verfolgend,da sie trotzdem mitbekommen wollte, was nun von den anderen kam -in der stillen Hoffnung, dass es nicht wie sonst auch ablief- , stand sie wieder auf und ging die wenigen Schritte zum Wasser, um zu trinken. Weniger weil sie Durst hatte, als viel mehr, um eine Ausrede für sich und andere zu haben, nicht mit in das beginnende Gespräch ein zu steigen.

(mit Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro und Marrok auf der Storchenhalbinsel, beim Mondscheinsee)

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
25.02.2016 19:39

Das Nicken war kaum merklich, doch Niyol beschloss, es nicht als Zufallsbewegung, sondern als Antwort zu werten, da ansonsten nichts direktes von der nicht mehr ganz Weißen Wölfin gekommen war. Vorsichtig war er doch wieder näher heran gelaufen, als er bemerken musste, dass der Fremde immer näher heran kam. Trotz dessen, dass sie noch immer nicht in Sicherheit waren, spürte er allerdings neben dem leisen Misstrauen auch, dass er wieder lockerer wurde. Mit ein bisschen Vorsicht konnten sie hier wieder fort kommen und wenn der Fremde kein Vollidiot war, würde er wohl kaum an diesem Ort ein Gefecht starten. Wie Niyol auch hatte er den Weg gesucht, seine Bewegungen wirkten nicht, als würde er öfter im Matsch spielen gehen und auch so hatte er bis jetzt keinerlei drohenden Gebärden gezeigt, also versuchte Niyol erst einmal positiv an die Sache heran zu gehen, auch wenn er sich fragte, warum der Fremde zu ihnen in das Moor kam, anstatt einfach draußen auf sie zu warten. Wenn er davon ausging, dass sie im Notfall versuchen würden auch ihn aus dem Matsch zu ziehen, dann war dieser Jungspund ganz schön naiv.
Seine doch eher ernsten Gedanken wurden durch Takatas geflüsterte Worte aufgeheitert. Prustend schaute er erst sie, dann wieder den Fremden an, welcher doch recht dicht bei ihnen stehen geblieben war. Seine Haltung war leider tatsächlich ein bisschen ausdrucksleer. Noch immer mal japsend, beschloss er zu versuchen die Wand zwischen ihnen zu überwinden. Takata schien sich aus irgendeinem Grund wohl nicht ganz dazu überwinden zu wollen.

"Sei gegrüßt, mein stummer Freund. Auch mal lust auf eine gemütliche Schlammpartie gehabt?"

Ja, sie waren hier in einer heiklen Lage. Doch der Fremde hatte sich ebenso in diese begeben, also hatte Niyol beschlossen einfach wie sonst auch zu sprechen. Zusätzlich wedelte er freundlich mit der Rute, welche er zwar nicht provokant erhoben, allerdings auch nicht völlig ergeben hängend hielt. Noch wusste er nicht was es mit diesem jungen Wolf auf sich hatte, der doch sicher nicht völlig allein hier herum streifte. Andererseits: Niyol konnte vielleicht einen Weiteren Wolfsgeruch an ihm erahnen, aber nichts, was für ein Rudel sprach und auch so bemerkte er keinen weiteren Wolf in der Nähe. Oder spielte ihm doch der Sumpf einen Streich und irritierte die feine Nase?

(Takata, Jellin | im Moor neben dem Kristallsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
03.03.2016 21:41

Ihr Blick flirrte durch die Runde. Auch wenn sie sich so lebendig fühlte wie seit Monaten nicht mehr, war Shiro doch ganz froh darum, dass außer Pilgrim niemand auf Catoris welpenhaften Versuch, eine Balgerei zu beginnen, einging. So sehr es sie freute, dass auch die Graue, die sich ebenfalls in sich selbst zurückgezogen hatte, aus sich auszubrechen schien - weit mehr als Shiro selbst, so fühlte sie sich dem noch lange nicht gewachsen. Sie lebte und sie nahm ihre Umgebung war, aber noch war sie nicht so weit, alle Mauern fallen zu lassen, die sich um sich herum aufgebaut hatte, zum wiederholten Male. Schon einmal hatte sie eine Mauer um ihr Herz und ihre Seele gebaut und auf diesen Fundamenten war es ein leichtes gewesen, sie wieder hochzuziehen. Diese massiven Wände wieder einzureißen, das brauchte Zeit. Und außerdem war sie sich noch immer nicht sicher, wie sie zu den einzelnen Wölfen stand. Besonders das Verhältnis zu Skadi schien Shiro nach wie vor wie ein tiefer, gähnender Abgrund. Sie konnten einander sehen - aber würde diese Kluft sich schließen können?
Auch wenn Shiro nicht daran interessiert war, Zwietracht zu sähen, sie hegte der Sandfarbenen gegenüber ein großes Misstrauen und das konnte sie nicht einfach beiseite schieben. Die einzige in dieser Runde, der sie ansatzweise vertrauen könnte, war Zita - und selbst die kannte Shiro ja kaum. Es war ein bisschen so, als müsste sie alle Wölfe um sie herum noch einmal neu kennen lernen. Von Marrok wusste sie nicht mehr als den Namen und dass er und Zita einander wohl schon vor dem Meteoritenfall gekannt hatten. Sie wusste nicht, woher er kam, wie alt er war und wohin er wollte. Aber wenn sie's recht bedachte - das wusste sie eigentlich von niemandem hier, sie wusste es ja nicht einmal von sich selbst. Nachdenklich ließ sie sich auf die Hinterhand nieder und ringelte den buschigen Schweif um die Pfoten. Mit noch immer hin- und herwanderndem Blick, stellte sie fest, dass Catoris gute Laune doch nicht nur auf Pilgrim übergegangen war. Auch Zita wirkte merklich entspannter, sogar ein Lächeln zeigte sich kurz auf ihren Lefzen.
Und auch Skadi schien kein Interesse daran zu hegen, alte Differenzen weiter auszutragen. Shiro nickte ihr bemüht freundlich zu.
"Warum auch nicht?", entgegnete sie auf die eben gestellte Frage mit einem leichten Lächeln, das aber eben so schnell verschwand, wie es gekommen war. Sie entschied sich, den Zynismus einfach zu ignorieren.
"Es ist schließlich schon eine ganze Weile her, dass meine Pfoten länger als ein paar Herzschläge lang keine Eisklumpen waren."

Marroks Einwand quittierte sie mit einem Schulterzucken.
"Wir markieren hier ein Revier, oder nicht? Wenn sich hier schon eine Gruppe niedergelassen hätte, wäre dies doch das erste, was sie getan hätte?" Sie legte den Kopf ein wenig schief.
Hätte sie doch... oder? Schließlich war das auch das erste, was sie gerade taten. Das waren die Regeln. Nur, weil die Jahreszeiten sich verschoben hatten, waren doch nicht alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt worden. Oder doch?
"Wir werden ja sehen, wie weitläufig diese Gegend hier ist - vielleicht ist Platz für zwei Rudel.", schob sie vorsichtig hinterher.

[Skadi, Marrok, Zita, Pilgrim und Catori, Mondscheinsee]




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