Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
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| Eric Satie |
Offenbar hatte sie sich grundlegend getäuscht in einigen Mitgliedern dieses Mehr-oder-weniger-Rudels. Vor allem Zitas überhebliche Art war für sie eine neu gewonnene Erkenntnis, die sie nicht wahrhaben hatte wollen, bis es zu dieser Auseinandersetzung gekommen war. Eigentlich hätte nun, nachdem Tihar nicht mehr im Rudel war, alles ruhig vonstatten laufen müssen. Leider aber gab sich die Grauweiße nicht zufrieden damit, dass die ihren Lieblingsfeind abgeschüttelt hatte. Man mochte fast meinen, sie brauchte einfach einen Wolf, den sie leidenschaftlich hassen konnte, ganz gleich wie viel Sinn oder Unsinn dahinter stand. Und nachdem Tihar nicht mehr bei ihnen war, musste sie nun für ihre bescheuerten Aggressionen herhalten. Sie tat ja glatt so, als hätte sie dem Alten versucht an die Kehle zu gehen. Dabei lag ihr nichts ferner als ihre angestaute Wut an einem Unschuldigen auszulassen. Sie alle hatten eine schwere Zeit durchgemacht. Doch schon wie damals hatte Zita wieder einmal nur Augen und Ohren für ihre eigenen Wehwehchen. Jetzt da Pilgrim in Sicherheit war, genügte ihr der Fakt nicht mehr und sie wollte noch weiter auf den alten Problemen herumreiten. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihnen den fremden Rüden vorzustellen, der am Rande gestanden und zugeschaut hatte. Keine Förmlichkeiten, kein Interesse dem Anderen gegenüber. Sie kannte nur das Ich, Ich, Ich. Und Pilgrim musste für ihre Belange herhalten, er war die Antwort, die Rechtfertigung für alles, was die Fähe beanspruchte. Mit ihm versuchte sie ihren Willen durchzusetzen und am Ende noch als selbstlose Mutterwölfin dazustehen. Die Weiße hatte es gehörig satt. Kopfschüttelnd verließ sie die Stelle, an der sie bis eben gestanden hatten und versuchte ihre sinnlosen Rufe zu ignorieren. Dass sich am Ende auch noch die Dunkle mit einmischte, die es ihr bis heute nicht gedankt hatte, dass sie ihr den Weg zur anderen Seite der Felsbarriere gewiesen hatte, setzte dem Fass die Krone auf. Diese impertinente Dunkle war wirklich so überflüssig wie ein fünftes Bein am Hirsch. Warum war sie nicht fort geblieben, ganz so, wie sie es versprochen hatte? Hatte sie ihnen nicht mitgeteilt, wie sehr ihr Rudel doch unter ihrer Würde lag? Es war unglaublich. Statt sich an ihr Versprechen zu halten, kehrte sie doch wieder zurück und schleppte zu allem Überfluss noch die Streithenne Zita mit an, damit sie ihr beide vorhalten konnten, wie schlecht sie doch alles tat. Hatten sie sich gegen sie verschworen und eine Allianz gegen sie gegründet? Sie war nicht bereit ihre Kräfte länger an diese sinnlose Auseinandersetzung zu verschwenden. Takata wollte sich strikt daran halten, Zitas Auftreten künftig zu ignorieren und ihr keinen neuen Stoff zu bieten, mit dem sie sich aufspielen konnte. Abfällig schnaubend lief sie quer über den Rastplatz fort, sich stets einredend, dass ihr dickköpfiges und bockiges Gehabe nicht zuletzt auch ihrem fortgeschrittenen Alter geschuldet sein musste, dass es ihr unmöglich machte, sich flexibel durch die Probleme ihrer jeweiligen Zeit zu bewegen.
Gedankenversunken wie sie war, schrak sie auf, als ihr Name ertönte. Im ersten Moment glaubte sie an eine neue Anklage. Wer war es dieses mal, der ihr mitteilen musste, wie falsch sie alles machte? Was hatte sie Erneutes verbrochen, ohne darüber zu schimpfen derjenige nicht leben konnte? Doch die Stimme war ihr vertraut. Ihr Blick glitt nach links und sie blickte in das müde Gesicht einer geschundenen Wölfin. Catori. Sie war kaum wiederzuerkennen,. Nicht ihr Fell hatte sie verändert oder ihre Gesichtsform, sondern der Ausdruck, der in ihren Augen stand. Obgleich sie nie eine Kämpferin gewesen war, so war doch etwas in ihrem Anblick verschwunden das dort früher noch gewesen war. Wo hatte sie ihren Stolz eingebüßt? Was hatte man ihr angetan? War es die lange Reise gewesen, die Wanderung durch Schnee und Eis, die sie mürbe gemacht hatten? Erstmalig erkannte die Fähe, dass nicht sie allein es war, die die Trostlosigkeit des Augenblicks ihr Eigen nannte. Catori schien gebrochen und die Weiße fragte sich, wer Schuld daran trug. Unabhängig von ihrer eigenen Bürde, die sie nach dem Tod Tihars und den Anklagen von Unwissenden zu tragen hatte, empfand sie doch ein tiefes Mitgefühl mit der Wölfin.
„Catori?“
Ihr war beim ersten Wiedersehen vorhin nicht aufgefallen, dass Catori nicht mehr Catori war. Oder aber ihr eigener Blick war so stark getrübt. Die letzten Monate hatten sie verändert, warum sollte es nicht auch anderen so gegangen sein? Die Zeit seit dem Anbruch des langen Winters war an keinem ohne Spuren vorübergezogen. Und kaum einer war seit dem besser geworden. Es war wie ein lang anhaltender Fluch, der auf ihnen lastete. Der Einzige, der davon nicht betroffen schien und so widersinnig abstoßend durch sein Gestrahle auffiel war der Rüde Niyol, der sein Rudelwolfdasein künstelte und scheinbar freiwillig die Rolle des Komödianten übernahm. Nur kurz schweifte ihr Blick auf den besagten Wolf weiter drüben, der gerade die berühmt missgünstigen Blicke Skadis kassierte. Das hätte sie ihm gleich verraten können. Es gab nicht viel, das eine Skadi in den letzten Monaten noch ermuntert hatte. Viel zu dick war das Eis, das ihr Herz umschloss. Sollte er sich doch den Kopf zerbersten bei dem Versuch, dahindurchzudringen.
Also widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder der gebrochenen Grauen. Sollte sie ihr gleich die Fragen an den Kopf werfen, die sich beim Anblick ihrer Erscheinung in Takatas Kopf stellten? Sie sah davon ab. Momentan waren alle hier angespannt und aufgerieben. Es tat nicht gut noch weitere Wölfe miss zu stimmen. In Zeiten wie diesen suchte man sich Verbündete, auch mit dem Risiko, eigene Standpunkte aufzugeben. Zum Beispiel den, auf Teufel komm raus alle zusammenzuhalten und zu einem Marsch den Störchen hinterher zu schicken. Catori erinnerte sie an die Zeit der Hoffnung. Nach dem Absturz des unbekannten Himmelskörpers waren sie relativ zuversichtlich gewesen, bald etwas Neues zu finden. Doch die kindliche Vorstellung von der neuen Welt war der bitteren Realität erwachsener Wölfe gewichen. Auch die Fähe vor ihr schien diese Erkenntnis eingeholt zu haben.
„Ihr wart lange weg“, schob sie mehr zum Pausenfüllen vor und rollte die Augen nach oben.
Es war nicht so, dass sie nicht wusste, wie sie mit der Grauen umgehen sollte. Doch sie befürchtete Fehler zu machen, die ihr auch diese Fähe zur Gegnerin machten. Wie sollte man sich noch verhalten in einer Zeit, wo keinem irgendetwas recht schien? Was geschehen war war geschehen und Takata zwang sich es nicht tragischer zu nehmen, als es unbedingt nötig war. Es machte Tihar nicht wieder lebendig und wer sich bereits zum Sklaven seiner Verbohrtheit gemacht hatte, würde es auch bleiben. Also nahm die Fähe Platz und sah nachdenklich zur Seite. Bevor sie fragte, was bei den anderen Wölfen, die jetzt angekommen waren, geschehen war und wie sie die Zeit überlebt hatten, wollte sie abwarten, wie viel die Graue bereit war mit ihr zu teilen.
( bei Catori / nahe Zita Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Catori
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Im ersten Moment versteifte sich die Weiße vor ihr tatsächlich. Takata war eindeutig zu sehr in Rage, um spontan einen anderen Gedanken zu hegen. Glücklicherweise schien sie mit dem zweiten Blick jedoch fest zu stellen, dass Catori kein Streit im Sinn stand. Trotzdem war irgendetwas komisch. Catoris Name, den sie als Antwort auf den ihrigen verwendete, glich mehr einer Frage als einer Begrüßung. Wäre sie eine Andere gewesen hätte sie daraufhin wohl ein ironisches Lachen ausgestoßen. Denn das selbe fragte sie sich mittlerweile auch. Catori? Wer ist das? War sie es noch immer? Und wenn nicht, wer war sie dann überhaupt? Zu deutlich spürte die das Loch in ihren Gedanken, wenn auch im Moment die Angst von ihr abgefallen war. Somit nickte sie einfach nur, als wüsste sie, dass sie die Catori war, die Takata meinte.
Mehr schien Takata im ersten Moment jedoch nicht ein zufallen. Oder viel mehr, sie schien zu zögern. Anstatt zu Reden, wandte sie ihren Blick zu den Anderen. Ob sie abwog, wie weit Catori ihnen zustimmte? ...Vermutlich. Komischerweise empfand die graue Fähe das entstandene Schweigen nicht als unangenehm. Sie musste sich nicht verlegen wegdrehen sondern konnte Takata weiterhin mit ruhigem Blick ansehen. Zwischendurch strich der Gedanke durch ihren Kopf, dass dieser "Gefühlszustand" (wenn man es denn so nennen konnte) eindeutig ziemlich seltsam war. Doch gleichzeitig brachte er eine Ruhe die sie überaus dankbar annahm.
Takata dagegen schien nicht sonderlich mit Ruhe erfüllt zu sein. Sie machte einen zögerlichen Versuch auf möglichst unverfängliche Weise das Gespräch zu beginnen und bestätigte dadurch noch mehr Catoris erste These. Sie wusste nicht, was Catori wollte. Aber wie auch? Sie waren gewissermaßen im Streit gegangen und zumindest zwischen ihr und Zita war es seitdem nicht besser geworden. Andererseits waren es bei Catori und ihr nur wenige Worte gewesen, die nun zwischen ihnen lagen.
"Ich schätze ich brauchte Zeit zum nachdenken."
Automatisch hätte Catori gerne ein verlegenes Lachen von sich gegeben. Doch auch dies wirkte in ihrem Zustand unmöglich und einfach nicht ehrlich. Also behielt sie weiterhin ihre ruhige freundliche Miene bei. Kein Blick galt den Anderen, ihr Augenmerk lag auf der Weißen und ihrer beider Situation. Sonst nichts.
"...und ich muss gestehen, ich hatte gehofft, dies würden alle tun. Aber kein einziger scheint mir damals auch nur zugehört zu haben. Offensichtlich hätte ich mir zumindest in dieser Richtung keinerlei Gedanken machen müssen."
Bedauernd verzog sie nun doch die Miene etwas. Doch es lohnte nicht, die Vergangenheit ändern zu wollen.
"Netterweise blieb Niyol an meiner Seite. Die Anderen trafen wir erst vor kurzem. ... Was ist passiert, nachdem ich euch verließ?"
Fragend neigte sie den Kopf. Takata hatte sich zwar hingesetzt. Doch Catori fühlte sich auf seltsame Weise so wohl in ihrer Position, dass sie einfach still verharrte und das Gefühl genoss, wie sich ihr Körper durch die Atmung und den Herzschlag trotzdem immer minimal bewegte.
[Takata; Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
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Lynx
smiling in the dark
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Der aufkeimende Streit zwischen Niyol und Skadi schien so plötzlich davon geweht zu werden wie er gekommen war. Und Lynx atmete erleichtert auf. Er wollte nicht, dass sich die beiden stritten. Es war schon schlimm genug zwischen Takata und Skadi gewesen, die auch nicht einfach voneinander gelassen hatten. Und dem Weißen war Niyol einfach sympathisch und er hoffte wirklich, dass er mit ihnen kommen würde. Das ging allerdings nur, wenn damit nicht noch mehr Uneinigkeit ins Rudel kam.
Was ihn zu der Frage brachte, ob Takata überhaupt bei ihnen blieb. Vielleicht wollte sie lieber mit dem alten Grauen weitergehen – auch wenn seine weißgraue Freundin ebenfalls einiges mit der Weißen zu klären hatte und... oh, irgendwie hatte sich Lynx das alles leichter und friedlicher vorgestellt. Aber wie hätte er auch ahnen können, dass Shiro Wölfe im Schlepptau hatte, die für Skadi und Takata keine vollkommenen Fremden waren und sich nicht immer super verstanden hatten?
Der Vorschlag kam auch seiner Schnauze und zumindest Niyol schien nicht abgeneigt. Lynx nickte zustimmend und sein Schwanz schwang erfreut hin und her. Bevor er sich erinnerte, dass Skadi, Shiro und Takata ihre Differenzen nicht hinter sich lassen konnten und friedlich gemeinsam weiter zu gehen. Bei Shiro war es sogar so weit gekommen, dass sie lieber allein in die Eiswüste zog, als sich an die wage Hoffnung den Störchen in der Sicherheit des Rudels zu folgen.
Und auch Skadi schien in diesen Punkt skeptisch. Und Teyjen... Teyjen schien der Gedanke mit den Fremden weiter zu gehen noch weniger zu gefallen. Als er den Blick des Jungwolfs erwiderte, prickelte ihm die Schuld im Nacken. Vor wenige Augenblicke war er noch leicht eingeschnappt gewesen, weil Niyol nicht bedacht hatte, dass er auf Teyjen aufpassen konnte und jetzt hatte er gar nicht an den Braunen gedacht.
Skadi versuchte Teyjen zu beruhigen und bei ihrem Versprechen, sank dem Weißen das Herz in die Pfoten. Ja, er fürchtete gar, dass Skadi ihn mit einschloss und zurücklassen wollte. Aber das war natürlich Quatsch. Die Sandfarbene suchte seinen Blick und Lynx wusste, dass nun seine Meinung gefragt war. Und wenn er sah wie Teyjen zitternd neben ihm stand, wie konnte er da ihm nicht versichern, dass sie auch ohne die anderen weitergehen würden, wenn er es wollte.
„Ja, natürlich, Teyjen. Wir müssen überhaupt niemanden mitnehmen, wenn du nicht willst.“, versicherte er Teyjen. Tihar hatte Teyjen bedroht und war für das Rudel damit nicht mehr tragbar gewesen. Und sicherlich konnten sie nicht weitere Wölfe mitnehmen, wenn Teyjen dann in ständiger Angst lebte.
Entschuldigend warf er Niyol einen Blick zu und hoffte, dass der Graue verstand, warum Lynx sich auf Skadis Seite geschlagen hatte. Das es dabei nicht um ihn ging, sondern um einen ängstlichen Jungwolf, der sich in seinen Rudel wohlfühlen sollte.
„Aber schau, hier will dir wirklich niemand etwas. Es sind nur Wölfe, die du noch gar nicht kennst. Wir kannten uns doch auch erst nicht und schau wie prima wir uns jetzt verstehen. Vielleicht solltest du ihnen eine Chance geben, sonst verpasst du vielleicht die Gelegenheit einen guten Freund zu gewinnen.“, versuchte er Teyjen gut zuzusprechen, „Und Skadi und ich lassen dich ganz sicher nicht allein.“.
Am Ende hing alles von Teyjen ab. Lynx hatte sich immer ein großes Rudel gewünscht, aber Skadi und Teyjen waren auch schon genug. Und: was nicht war konnte ja noch immer werden.
(bei Skadi, Teyjen & Niyol ;; Rest abseits)
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
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Fähe
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Sie hatte … nachgedacht. Ja, das war vermutlich genau das, was Takata seit langem gefehlt hatte. Zeit … zum Nachdenken. Sie hatte nicht die Chance gehabt all die Geschehnisse in ihrem Kopf Revue passieren zu lassen, sich eine Schlussfolgerung herzuleiten und einen Kurs einzuschlagen. Stattdessen hatte ihr das Schicksal auf den Kopf gehauen, immer und immer wieder. Nach dem Tod Tihars die Vorwürfe der Grauweißen, die Ablehnung der Anderen und die fehlende Hoffnung auf ein Ende des Winters. Sie zwang sich Gutes zu sehen. Doch vermutlich griff sie ins Leere. Ihr Blick blieb in Catoris Gesicht hängen, obwohl die Wölfin einen gebrochenen Eindruck machte, so übte sie sich doch in einem leichten und entspannten Gesichtsausdruck, der fast etwas kindlich wirkte. Vermutlich war sie die letzte Wölfin in diesem Rudel, die ihr nicht vorn vornherein Urteile an den Kopf warf sondern ihr zuhörte statt zu wettern oder sich komplett zu verschließen. Es war fast unmöglich geworden zu jemandem durchzudringen in dieser Gruppe aus verloren gegangenen Wölfen. Sie sah hinter die Grauschwarze und erblickte Teyjen und seinen Freund etwas weiter ab. Teyjen war vollkommen gestört seit dem Verschwinden seines Bruders. Dafür konnte man ihm vermutlich keinen Vorwurf machen, doch konnte es sich nicht gut auf seine Entwicklung auswirken. Ohne seinen Bruder war der Kleine zu einem echten Problem geworden, da er scheinbar nicht mehr ohne Betreuung an seiner Seite auskam. Selbstständigkeit würde er so nie lernen. Es war eine Ironie, dass er ausgerechnet durch den Verlust Kyevjens die Selbstständigkeit verlernte, die ihm sein älterer Bruder beizubringen versucht hatte. Und der Weiße an seiner Seite? Er war ihr ein Rätsel. Sie kannte den Wolf nicht und es stand zur Frage, wie viel man von ihm erwarten konnte, wenn er doch vielleicht nicht zu mehr taugte als zum Dasein als Teyjens Schatten. Was wäre seine Rolle in diesem Rudel gewesen, wäre der Ältere des Brüderpaars nicht verschwunden? Er wäre das dritte Bein am Storch und hätte vermutlich eine ganz andere Entwicklung genommen oder wäre gar nicht beim Rudel verblieben. Auch Skadi zeigte außergewöhnliche Fürsorge für den Kleinen. Sie sah es daran, dass sich die Sandfarbene erneut dem jungen Rüden näherte und sanfte Töne anzuschlagen schien, wenn ihr Gehör sie auf die Distanz nicht völlig betrog. War das wirklich die Skadi, die noch vor kurzem so knallhart festgestellt hatte, dass die Gruppe nicht zugunsten eines ohnehin verlorenen Wolfs, Kyevjen, umkehren würde? Scheinbar brauchte sie es, sich um jemanden zu kümmern, vielleicht war das ihre Art mit den Widrigkeiten im Rudel umzugehen, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. Und sie? Was tat sie hier, außer dass sie Informationen aus Catori herauszubekommen versuchte? Ihr Blick blieb wieder auf Catori stehen. Sie wollte so vieles wissen und doch hatte sie Angst vor den Erkenntnissen. Sie wollte nicht wissen, was geschehen war in der Abwesenheit der anderen Wölfe. Was hatte dazu geführt, dass sie solch einen Sinneswandel vollzogen hatten? Obgleich Zita aus eigenem Willen fortgegangen war mit Pilgrim, so war sie nun doch wieder hier. Also konnte ihre Entscheidung so richtig nicht gewesen sein. Dennoch kamen nichts als Vorwürfe. Man konnte es ihr wohl nicht recht machen. Womöglich hätte sich Takata selbst vor ihr servieren müssen, in Einzelteilen, hübsch aneinandergereiht neben denen Tihars. Idiotisch, diese Vorstellung, doch zu solchen Schlüssen kam sie, wenn sie sich das Gedonner der Älteren noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Und ihre Befürchtung, dass Zitas dominantes Auftreten auch bei Catori Zuspruch gefunden hatte, schien sich nicht zu bewahrheiten. Eines hatte sich an Catori seit damals scheinbar nicht geändert. Sie war noch immer völlig anti-aggressiv und hatte ein Gehör für die Meinung anderer. Nicht einmal Tihar hatte es geschafft sie klein zu bekommen, weil sie zu sanft war, um ernsthaft Schaden an ihm zu nehmen. Es entlockte der Weißen ein heimliches Lächeln. Und dennoch übte sich die Fähe in einer leisen Kritik. Sie war also der Meinung, niemand hier hatte sich Gedanken gemacht. Doch welche Äußerung damals meinte sie? Was hatte sie ihnen damals mitgeteilt? Die Weiße wagte nicht sie offen danach zu fragen. Augenscheinlich war es der Wölfin ein Ärgernis, dass sich niemand daran hielt. Sie würde sich nicht die Blöße geben und offen eingestehen, dass sie nicht wusste, was sie damit meinte. Die Weiße folgte den Äußerungen ihrer alten Bekannten aufmerksam. Doch war sie nicht sicher, wie sie das mit Niyol meinte. Es schwang ein Quäntchen Ironie mit, wie sie das so äußerte. Kurz rollten ihre Augen nach drüben zu dem alten Spaßvogel. Er schien ebenfalls unkaputtbar. Jedenfalls hatte er die Kratzwunde durch Tihar damals ohne bleibende Schäden weggesteckt. Das war eine Leistung, dachte sie dabei erneut an Zita und wie sie Tihar verteufelt hatte, der niemandem aus Zitas Umfeld einen physischen Schaden zugefügt hatte. Von einer Freundin namens … Larka … hatte sie berichtet, die Tihar ihrer Schilderung nach hatte sterben lassen. Pilgrim, dem er Schrecken eingejagt hatte und damit auch Zita. Doch blutige Wunden gehörten nicht zu seinem Standardrepertoire. Und dennoch war er für sie die Wurzel allen Übels gewesen. Nun gab es da Wölfe wie Niyol. Bei allem Unverständnis für sein welpenhaftes Benehmen, so hatte sie doch Respekt für ihn übrig, dass er all die Unstimmigkeiten im Rudel und die Einflüsse von außen einfach so weggesteckt hatte, ohne zu einem seelischen Wrack zu werden. Oder anders gesagt … er hatte sich seine Lebensfreude nicht nehmen lassen. Vielleicht war das der Grund, weshalb Takata momentan so schlecht auf ihn zu sprechen war. Er hatte etwas vermocht, dass irgendwie keinem anderen in diesem Rudel geglückt war. Das war so widersinnig surreal, das es ihnen nur fremd vorkommen konnte. Als war er nicht von dieser Welt.
Erst als Catori sie nach dem fragte, was hier passiert war, seitdem sie weg gewesen waren, waren ihre Gedanken wieder im Hier und Jetzt. Sie sah die Fähe lang anhaltend stumm an. Innerlich sackte sie zusammen, als nun auch Catori begann, in ihrer Vergangenheit zu wühlen wie ein Eichhörnchen nach Futter. Was glaubte sie in ihrem Innersten zu finden? Sie konnte ihre Vergangenheit nicht offenlegen wie ein spannendes Welpenabenteuer. Es tat noch zu sehr weh. Konnte das niemand akzeptieren? Sie wollte vergessen, das Geschehene hinter sich lassen. Allein der Gedanke, Tihar alles gegeben und am Ende alles verloren zu haben, ließ sie zerbersten.
„Ich … weiß nicht …“, schob sie gedankenlos vor. Sie wollte sich Catori nicht zur Feindin machen. Aber sie konnte sich genauso wenig ausnehmen lassen wie ein getötetes Reh. „Eine Menge … zu viel, schätze ich.“ Es war inhaltsloses Geplänkel, das sie nutzte, um ihre eigenen Wunden zu verbergen.
Sie konnte nicht anders, als tief zu ächzen. Eine Last von unendlicher Schwere lag auf ihren müden Schultern. Konnten sie nicht einfach endlich ankommen? Konnten die Rudelverhältnisse nicht einfach endlich geklärt werden? Warum konnten sie einander nicht verzeihen? Warum wollte niemand diese verzwickte Lage nutzen, um einen Neuanfang zu wagen? Alle Wölfe in diesem Rudel schienen stur und verbohrt, keiner wollte seinen Standpunkt aufgeben, Barrieren wurden errichtet. Bald lebten sie Seite an Seite, ohne einander zu kennen oder auch nur wahrzunehmen.
Takata stolperte nach vorn und beugte sich unverhofft in Catoris Richtung. Ihren Kopf und ihren Hals drückte sie fest an den Hals der Grauen und genoss für den Bruchteil eines Moments die Wärme und die Beschaffenheit der anderen Fähe. Oh wie lange sie keine liebe Geste mehr getan oder erfahren hatte. Im Augenblick dieses berührenden Moments wollten beinahe ein, zwei verräterische Tränen aus ihren geschlossenen Augen kullern. Doch sie zwang sich, ihre Gefühle hier nicht vor denen zu offenbaren, die misstrauische Blicke auf sie hegten und geradezu darauf warteten, dass eine wie Takata ihre Verletzlichkeit offenbarte. Von der Erkenntnis ihres Tuns eingeholt, nahm sie rasch wieder Abstand, sprang förmlich zurück und suchte den Boden mit betretenen Blicken ab, während sie ihre Ohren voller Scham anlegte. War es so schlimm, eine normale wölfische Geste wie diese auszuführen? In diesem Rudel offenbar schon. Anfeindungen und Verfluchungen waren der Gemeinsport in dieser Meute. Es war ein Dilemma. Und Takata hatte der Grauen soeben gestanden, wie sehr ihr Innerstes doch wirklich blutete. Ohne einen Blick auf die Wölfin zu wagen, stotterte sie von Verlegenheit überkommen.
„Ich … entschul- das … ich … das war keine Absicht. Ent-entschuldige …!“
Sie räusperte sich und starrte wie entseelt auf ihr Pfotenpaar vor sich. Womit war das zu rechtfertigen gewesen? Hatte sie je eine so enge Bindung zu Catori gehabt, dass sie sich das erlauben konnte? Sie fürchtete sich vor weiteren Anfeindungen. Sie wollte Catori nicht auf die gegnerische Seite bringen. Vermutlich war es jetzt zu spät dafür. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, sondern sich von ihrem Gefühlen übergehen lassen. Takata fühlte sich mies, ihr Gegenüber derart tout à coup ausgenutzt zu haben für ihren Sturm der Gefühle …
( bei Catori / nahe Zita Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Catori
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Es war unübersehbar, wie die Weiße sich verschloss, als Catori nach der letzten Zeit fragte. Hätte sie sich in dem Moment an Kimi erinnern können, hätte die Graue wohl gewusst, wessen Stirnrunzeln sie da kopierte. Doch Kimi war weg, versteckt hinter einer Barriere die ihr Kopf geschaffen hatte und die sie nur erahnen konnte. Aber auch wenn Catori es nicht mehr erkannte, die alten Spuren in ihrem Verhalten blieben und so schaute sie mit jenem mütterlich-kritischem Blick, mit dem sie Kimi einst selbst so oft bedacht hatte. Glücklicherweise musste sie sich durch ihre derzeitige "gefühlsneutralität" nichtmal darüber wundern.
"Du..."
Grade wollte sie anfangen zu sprechen, als Takata etwas wirklich überraschendes tat. Überrascht und mit stocksteifen Gliedern spürte sie die plötzliche Nähe der Weißen. Die Wärme, welche diese vielleicht als tröstend empfand, ließ ein Zittern durch den Körper der Grauen laufen. Wieder dieses unbekannte Klopfen in ihr, das so bedrohlich klang. Ein Flüstern? Was war diese Stimme? Was sprach sie? Verwirrung und eine Angst, die sie nicht greifen konnte, die sie nur durch ihr flatterndes Herz spürte...
Takata war längst zurück getreten als Catori blinzelnd und etwas verwirrt, über das eben Geschehene mit ihrer Aufmerksamkeit wieder aus ihrem Körper trat. Traurig schaute sie die Weiße an und hätte lieber eine weitere Geste der Nähe gegeben um sie zu beruhigen. Doch sie fürchtete sich vor dem, was da scheinbar in ihr war. Also blieben nur Worte. Leider.
"Takata!",
versuchte sie die Aufmerksamkeit der Weißen mit möglichst ruhiger Stimme zu ordnen. Jetzt wo sie wieder allein stand, fiel es ihr nicht mehr schwer, entspannt zu sein.
"Du brauchst dich nicht entschuldigen."
Auch wenn es sie nervös machte, ring sich Catori mit klopfendem Herzen dazu durch, nach vorne zu gehen und die Weiße zur Bestätigung zumindest sanft an zu stupsen. Ermutigend lächelnd aber doch etwas zu schnell, zog sie sich wieder zurück. Was auch immer da war, sie wollte es nicht herausfordern.
"Es ist doch nichts schlimmes." ~Zumindest nicht, wenn dieses komische Etwas in mir grade nicht wäre..~ Ein leicht zerknirschter Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht. "Ich bin zur Zeit nur nicht ganz ich selbst und muss noch herausfinden woran das liegt. Bitte verstehe mich also nicht falsch. Ich würde gerne mehr erwidern."
Ja sie musste es noch herausfinden. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie das auch wollte. Letztendlich konnte ihr hierbei jedoch niemand helfen. Sie würde es irgendwie allein schaffen müssen. Nachdenklich nahm sie einen tiefen Atemzug und betrachtete noch immer Takata. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie die Arme schon seit Beginn des Gesprächs anschaute. Aber irgendwie wollten sich ihre Augen auch nicht von dem Lösen, womit sie sich beschäftigte. Wozu sollte sie auch weg gucken? Mit dem Rest musste sie sich grade nicht beschäftigen, dort war sie nicht. ~Aber vielleicht fühlt sie sich dadurch bedroht?~ ...Also schaute Catori einmal kurz demonstrativ zur Seite. Nicht besonders überzeugend, aber es war doch ein Versuch.
"Ich muss erst herausfinden, was mit mir los ist,..." griff sie nun ihre vorherigen Worte auf. "...aber ich denke eigentlich, dir würde es gut tun, das alles in deinem Kopf zu ordnen. Wenn du magst kann ich dir helfen, indem ich zuhöre. Mehr kann ich leider nicht anbieten. ...Ich denke es wird nicht so günstig sein, alles in sich hinein zu fressen."
Es war unübersehbar gewesen, dass Takata sie nur irgendwie abwimmeln wollte. Doch sie konnte sie zu nichts zwingen. Das hatten die anderen offensichtlich schon auf eine der schlechtesten Weisen versucht, die ihnen eingefallen war. Andererseits: Zita war schon seit Catori sie kennengelernt hatte, ein Opfer ihrer Gefühlswelt gewesen. Sie konnte offenbar einfach nicht anders. Und oftmals stand sie sich dadurch leider selbst im Weg.
"Es ist natürlich deine eigene, freie Entscheidung."
Jetzt war sie fertig. Mehr konnte sie tatsächlich nicht tun und so konnte sie nun problemlos ihren Blick den Anderen zuwenden. Niyol stand noch immer Bei Skadi, Teyjen und Lynx. Was sie wohl sprachen? Catori war neugierig, wie es auch ihnen ging. Vorerst jedoch würde sie Takata nicht alleine lassen. Die anderen konnten schließich mit ihren Geschichten warten und hatten doch auch so genug zu tun. Zita und Shiro waren Pilgrim zu Marrok gefolgt. Oh. Bei dieser Gruppe würde sie sich noch einmal für ihren Aussetzer vorhin entschuldigen müssen. Hoffentlich würden sie nun nicht ewig von ihr denken, sie sei verrückt. ...Es gab noch viel zu tun in dieser Gruppe. Und irgendwie freute es Catori, dass sie alle da waren.
[Takata; Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 09.05.2015 09:23.
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
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Dabei seit: 22.12.2010
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Seine Widerspenstige ~Na Niyol, das ist noch kein perfekter Titel aber doch schon die richtige Richtung.~ schien sich tatsächlich etwas besänftigen zu lassen. Oder aber, sie wurde einfach nur abgelenkt. Selbst Niyol viel es schwer das gezetere in seinem Rücken zu ignorieren und so folgte er letztendlich auch kurz dem Blick Skadis. Ihre Behauptung, er würde zu viel von sich geben, störte ihn nicht sonderlich, schließlich war sie nicht die erste die meinte, ihm das sagen zu müssen. Demnach war er bereits gewohnt, es einfach grinsend und mit einem Zwinkern hin zu nehmen. Bei den kreischenden Furien ~äh Fähen~, musste er allerdings auch einmal den Kopf schütteln. Allerdings wäre es nicht er selbst gewesen, hätte er dabei ein leises Kichern von sich gegeben. Bis er Skadis Reaktion sah. Erstaunt neigte er sich zu ihr. Und sah sie, für seine Verhältnisse, ziemlich ernst an.
"Meine liebe Skadi gibt auf? Euer Weg muss tatsächlich mit sehr spitzen Steinen ausgelegt worden sein."
Immer noch erstaunt schüttelte er den Kopf.
"Als wir zuletzt sprachen, standen noch jene..." Er neigte den Kopf zu den Zwei Gruppen in denen sich Zita Pilgrim und Catori befanden. "...unter deiner Obhut und wir..." Er wagte einen kurzen Blick zu Teyjen."...waren die Feinde. Der Wandel überrascht mich."
Das tat er wirklich. Damals schien sie sich so verantwortlich für die drei zu fühlen. Hatte ihm, Kyevjen, Tej und Asoka so feindseelig gegenübergestanden. Es enttäuschte Niyol tatsächlich ein wenig, dass sie scheinbar so schwankte. Er hatte mehr Vertrauen in ihre Worte gesetzt. ~Naja, es wäre wohl auch langweilig wenn du Wölfe gleich so siehst wie sie sind, dass würde dein Spiel zerstören.~, tat er seine Gedanken letztendlich mit einem Schulterzucken ab und schaute zu Lynx der zu Reden begonnen hatte. Dass der Weiße Skadi zusprach und so Teyjen beruhigen wollte, war nicht sonderlich verwunderlich und Niyol kicherte kurz, als er den Entschuldigenden Blick sah. Warum sollte er ihm übel nehmen? Zudem: So leicht aus dem Staub machen können, wie sie sich das hier scheinbar dachten, würden sie sich bestimmt nicht. Aber das würden sie schon selbst heraus finden.
Mit einem Seufzen drehte er sich noch einmal zu den Anderen. Mittlerweile sprachen Takata und Catori während Zita, Shiro und Pilgrim zu Marrok gegangen waren. Eigentlich waren sie alle hier ein ziemlich interessanter Haufen. Und es würde noch eine ganze Weile Dauern bis er sich genügend mit allen beschäftigt hatte, sodass ihm langweilig wurde es wäre also viel zu schade, wenn sie sich an der nächsten Kreuzung trennen.
Vielleicht würde ihm ja bei Zeiten noch etwas einfallen, obwohl es nicht unbedingt sein Spezialgebiet war, Gemüter zu besänftigen.
[bei Skadi, Lynx und Teyjen; die Anderen in der Nähe]
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 09.05.2015 11:55.
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Teyjen
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Die beiden Augen zusammengekniffen wartete er auf eine Reaktion, besser gesagt, er fürchtete sich vor einer. Es war ihm doch nur so herausgerutscht, nie hätte er sich sonst getraut auch nur irgendwas an seiner Situation zu bemängeln. Es war mehr als nur unhöflich und unangebracht. Er hatte nun wirklich nicht das Recht, sich so anderen gegenüber zu benehmen. Trotzdem schien ihm die Reise mit all diesen fremden und nichtfremden Wölfen um sich so schrecklich angenehm wie ein langsamer, schleichender Tod. Wie viele ihn ansprechen und von Kopf bis zu den Zehen mustern würden, so viele Möglichkeiten würde er haben, gegen einen von ihnen zu taumeln, um dann vor Scham ihm Boden versinken zu wollen. Unweigerlich dachte er an einige dem ähnlichen Momente zurück, die er nur zur Genüge im Gedächtnis hatte. So viel Angriffsfläche bot er für jemanden, der ihm nicht besonders wohlgesonnen war, er war ja geradewegs eine wandelnde Zielscheibe. Kurz ausgedrückt, es würde höllisch schlimm werden. Die Ohren zuckten zurück, als die anderen auf Teyjen reagierten.
Umso stärker rauschte dann eine Welle der Erleichterung durch seinen Körper hindurch und hinterließ nur noch das bittere Gefühl von Scham. Mit allem was er von sich gab, machte er sich scheinbar lächerlich und doch hielten diese zwei Wölfe ohne Wenn und Aber zu ihm. So viel Verständnis hatte er gar nicht erwartet. Oder vielleicht doch. Ganz tief im Inneren des Jungwolfs hatte er gespürt, dass Skadi und Lynx auch diesmal auf seiner Seite waren, das wurde langsam aber sicher auch für ihn zur Gewohnheit. Trotzdem musste er sich dankbar zeigen und er versuchte stillzuhalten.
Seine unangebrachte, unhöfliche lautmalerische Äußerung über seinen Unwillen hätte ihm ebenso gut eine saftige Standpauke oder Zurechtweisung einhandeln können, die der Jungwolf im Moment nicht wirklich ertragen hätte können. Die Pfoten wollten sich immer noch nicht beruhigen und tapsten wie wild im Schnee.
Aber der Rückhalt, den er spürte, tat ihm gut.
Sie ließen ihm die Wahl, ohne ihn zu bedrängen, ließen ihm den Platz den er brauchte, wenn er nur einen Mucks machen würde. Beide, sowohl Skadi als auch Lynx, hatten ihm bestätigt, dass sie auf ihn Rücksicht nehmen wollten, doch das konnten sie natürlich nur, wenn Teyjen sagte, was Sache war, und endlich Farbe bekannte, das fiel auch dem Jungwolf langsam auf. Dabei konnte er nicht einfach über das Leben anderer Wölfe bestimmen! Genauso wenig wie er wollte, dass man über ihn herrschte, konnte er nun seinen Freunden Befehle erteilen und womöglich damit ihr Leben verspielen. Die Frage war nicht, ob die beiden mit ihm kommen würden, sondern ob sie dann mit seiner Entscheidung glücklich wären. Wer sagte ihm, dass die Fähe und der Weiße denn wirklich mitkommen wollten? Hatte Skadi, von der Beziehungskiste mit Niyol abgesehen, unter den Restlichen nicht auch noch Freunde und Bekanntschaften? Auch der Weiße schien den grauen Wolf zu mögen, wollte Teyjen wirklich eine sich anbahnende Freundschaft zerstören, selbst wenn er darüber nicht glücklich war? Das alles machte ihm Kopfschmerzen. Diese Entscheidung war viel zu groß, um von einem Jungwolf getroffen zu werden, das war unmöglich seine Aufgabe. Jemand anderes sollte sich entscheiden.
Alles, was er dann tat, war einmal kräftig zu nicken, damit die anderen wussten, dass er ihre Worte zur Kenntnis genommen hatte. Statt sich zu entscheiden, rückte er näher an Skadi, sodass sich sein Hinterbein gegen ihres drückte und er das Gewicht nach vorne verlagern konnte. Somit waren auch seine Pfoten einigermaßen ruhiggestellt.
Teyjen wollte einfach keine Wahl treffen, denn er war nicht bereit, die Folgen zu tragen. So sehr ihn die anderen auch störten, umso unerträglicher wäre sein schlechtes Gewissen gewesen, das wusste er. Mit einem solchen Gefühl hätte er unmöglich leben können, da waren ihm diese paar Wölfe um einiges lieber. Er würde nun warten, dass die Gruppe von allein wieder zersplitterte, ohne dass er selbst Schuld daran war. Irgendwann würde schon jemand seine Streitsucht nicht mehr halten können und das Rudel wäre wieder um einige Köpfe kleiner. Bis dahin musste er sich nur ein wenig gedulden und die Zähne zusammenbeißen. Die anderen konnte er nur ignorieren, um nicht ständig wie Espenlaub zu zittern. Er schnaufte gequält. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass Takata sich ins Zeug legte und ihre Zunge nicht mehr zügeln würde, damit seine Wünsche so bald wie möglich in Erfüllung gingen.
(bei Skadi, Lynx, Niyol; die anderen etwas abseits)
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Takata
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Glücklicherweise nahm die Graue ihr ihre Geste nicht übel. Offenbar überschätzte sie das Aggressionspotential einiger Mitrudelwölfe in letzter Zeit und war dabei, jedem ein wenig mehr Boshaftigkeit zu unterstellen, als dort gewesen war. Das traf zumindest auf den Fall Catori zu, die ihr noch immer offen und aufmerksam gegenüberstand, statt mit einem Schwall von Vorwürfen zu wettern und sie niederzumachen. Gedankenverloren wagte die Weiße einen Blick zurück, von wo sie eben gekommen war, als sie mit einem Mal eine fremde Berührung an sich spürte. Leicht zuckte ihr angespannter Körper zusammen, als sie registrierte, dass die Graue ihre Geste auf ähnliche Weise erwidert hatte. Der Weißen rann es kalt den Rücken herab, doch diesmal durchaus auf eine positive Art und Weise. Sie war es nicht mehr gewohnt, etwas Liebevolles zu erfahren, Freundlichkeit und Offenherzigkeit zu begegnen … Unvoreingenommenheit. Sie mühte sich zu einem kleinen Lächeln, um ihrem Gegenüber zu signalisieren, dass sie dem durchaus positiv gegenüber stand. Sie selbst hatte sich ja zu einer symbolischen Tat wie dieser hinreißen lassen.
Jedoch verstand sie nicht welche Sorgen der Grauen innewohnten, dass sie so urteilend über sich ging. Es war der Fähe durchaus nicht entgangen, dass Catori sich verändert hatte, dass sie nicht mehr dieselbe war und womöglich auch ein Bündel negativer Erfahrungen mit sich schleppte. Aber sie wagte nicht, sich auf die Suche danach zu begeben, ihre eigenen Probleme wogen schon zu schwer, als dass sie den eigenen Rücken mit noch mehr Schmerzlichem belasten konnte. Doch was meinte sie mit mehr erwidern? Was brauchte es mehr als diese kleine, zärtliche Geste? Was fand sie an ihr? Enttäuschte es die Gleichaltrige, wenn sie ihr mitteilte, dass sie einfach nur froh war jemanden zu haben, der seine Aufmerksamkeit mit ihr teilte, der nicht mit Vorwürfen an sie herantrat und sie über ihrem Kopf zerbrach? Die Zwei hatten nie eine besonders enge Beziehung gehegt. Doch war ihr die Wölfin als gerechte, unvorbelastete und objektive Person in Erinnerung geblieben. Und obwohl etwas in Catoris Seele seine Spuren hinterlassen hatte, so war es doch noch da. Die Weiße war sicher.
Sie wollte ihr zuhören. Doch Takata war nicht bereit das ganze Geschehene noch einmal Revue passieren zu lassen. Nicht jetzt, vielleicht später einmal … oder auch gar nicht. Es war noch zu früh, um in alten Wunden zu bohren. Sie waren noch nicht zu. Die Glut war noch zu heiß, als dass man sie zerstreuen durfte, neue Flammen drohten zu entfachen, wenigstens in ihrem Herzen, um darin weiter zu wüten und sie zu zerstören.
„Ich bin dir dankbar für deine Anteilnahme”, urteilte sie. „Aber wie bereits erwähnt, ist es mir zu früh, um all das wieder hervorzuholen. Es finge nur von vorn an zu bluten und würde womöglich nicht mehr aufhören, verstehst du? Lass uns über was anderes austauschen.”
Sie sah nachdenklich nach oben in den Himmel. Irgendwann entschied die Weiße, sich auf die Hinterhand zu setzen und den Moment der Ruhe zu genießen. Die aufgewühlte Stimmung war noch nicht lange vorbei und sie spürte die Nähe der hasserfüllten Weiß-Grauen noch an ihrer Rückseite. Es war, als verfolgten sie die unbegründeten Vorwürfe Zitas bis in ihr tiefestes Innerstes. Wie Zähne, die sich ihren Weg ins Fleisch bohrten und ein Gift in ihre Adern sprühten. Sie atmete tief durch. Jetzt sollte es niemand anders geben als sie beide. Für sie war das nicht mehr als ein Teilen gemeinsamen Leids, das gegenseitige Stützen der bleischweren Gemüter. Aber auch nicht weniger.
„Hast du dich mal gefragt”, begann sie ruhig und hielt das Augenpaar geschlossen, „was Störche eigentlich so machen? Wie sie leben? Ich meine, kannst du dir das vorstellen?”
Ob sie auch so viel damit beschäftigt waren, ihr Miteinander zu flicken und in Ordnung zu halten, wie das Nest, in dem sie hausten? Oh wie schön es doch sein musste, durch die Lüfte fliegen zu können, über die spitzen Berge und tiefen Täler des Lebens hinweg, dort oben zu wohnen, weit über den Köpfen der Probleme und Nöte, die sich dort Tag für Tag abspielten … einfach nur … sich zu haben, friedlich und ungestört … weitab des Feuermeeres unter ihnen.
( bei Catori / nahe Zita Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Catori
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Offenbar war Takata ihr stiller Schockzustand nicht aufgefallen, sodass sie erleichtert einen stimmlosen Seufzer von sich gab. Ihr Angebot wies die Weiße zwar ab, bedankte sich aber dennoch, sodass Catori einfach nur nickte. Sie war zwar nicht der Meinung, dass es besser war wenn man sich verschloss, wenn einem so deutlich die Sorgen im Kopf herumschwirrten, aber das musste ihr Gegenüber wohl oder übel selbst entscheiden. Sie war ja schon froh, dass Takata dankbar für das war, was sie ihr geben konnte. Vielleicht wäre sie ja auch gar nicht die richtige Zuhörerin gewesen. Sie konnte doch nichtmal sich selbst zuhören um heraus zu finden, was da mit ihr los war. Und sollte man nicht immer mit sich selbst im reinen sein, bevor man anderen wirkungsvoll helfen konnte? Irgendwer hatte ihr das wohl mal verraten... oder sie war auch selbst darauf gekommen. Unwirsch schüttelte sie den Kopf über ihr wirres Inneres und konzentrierte sich wieder auf Takata, die sich nun, den Kopf zum Himmel gewandt, hinsetzte.
Mit geschlossenen Augen begann die Weiße zu sprechen und veranlasste Catori durch ihre Worte den Kopf schief zu legen. Eine seltsame Ablenkung. Oder als Metapher gemeint? Die Graue wusste nicht so recht ob es eine Verbindung zu ihnen gab, oder ob sie etwas derartiges finden sollte. Diese Ungewissheit ließ sie kurz zögern, bevor sie endlich einfach aussprach, was ihr zuerst in den Sinn kam, um Takata nicht länger warten zu lassen. Sie folgte nicht deren Blick, sondern beobachtete weiterhin einfach nur die Mimik der Wölfin mit welcher sie sprach.
"Als Welpe. Allerdings im Bezug auf Vögel im allgemeinen. ... Ich stand an Klippen und habe mir vorgestellt wie sie zu sein."
Ein leiser Schmerz ließ sie blinzeln. Da war wieder eine Lücke irgendetwas fehlte, aber sobald sie versuchte nach zu haken wurde dieses düstere Murmeln in ihrem Kopf wieder lauter. Wie vorhin. Nein, sie durfte nicht verrückt werden. Sie musste sich zusammenreißen und einen anderen Weg finden. Zumindest solange sie in Gesellschaft war. Vorerst, musste sie es einfach ignorieren!
Also schob sie die Ungewissheit beiseite und sprach einfach den letzten Rest ihres Gedankenganges.
"Es gab eine Zeit, da wollte ich wie sie sein. Aber man kann sein Leben nicht ändern und ich habe gelernt froh darüber zu sein. Vögel sind nicht wie wir und ich liebe es ein Wolf zu sein. Nur so kann ich laufen, eine Gemeinschaft um mich haben, mit denen verbunden ich jagen kann, Wölfe mit denen ich meine Verbundenheit teilen kann. So wie ich es bei uns spüre, habe ich es nie bei Vögeln gesehen und kann es mir mit ihren Körpern auch nicht vorstellen."
Mit gerunzelter Stirn richtete sie ihren Kopf wieder auf. Im Gegensatz zu Takata verspürte sie noch immer nicht das Bedürfnis sich hin zu setzen.
"Was denkst du wie sie leben? Kannst du es dir vorstellen?",
gab sie Takata schlussendlich die Frage zurück und schaute sie neugierig an. Vielleicht offenbarte ihr die Weiße, ob es doch eine Verbindung zum vorherigen Thema gab.
[Takata; Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
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Zita
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~* Mischpost für Zita, Pilgrim und Marrok *~
Marrok stand lange Zeit einfach nur da und musste darüber nachdenken in was er hier hineingeraten war. Die Auseinandersetzung die Zita mit der Weißen zu haben schien, bekam der Rüde nur am Rande mit und ehrlich gesagt hörte er auch nicht sonderlich zu, was schwer war, denn beide Fähen hatten zeitweilig eine Lautstärke erreicht, die das weghören schwer machte.
Er seufzte und setzte sich dann auf seine Hinterläufe ehe er sich hinterm Ohr kratzte. Das war nicht seine Angelegenheit … und wenn Zita noch etwas mit der Weißen zu klären hatte, dann sollte sie das tun. Er würde warten und hoffen, dass sie ihn einweihen und vorstellen würde, wenn sie soweit war. Die Sterne hatten ihn Geduld gelehrt und Marrok war ein geduldiger und Ausdauernder Schüler gewesen…
Er gähnte ein wenig und schüttelte den Kopf über die Weiße als er sich die Auseinandersetzung zwischen den Fähen länger ansah. Zita hatte ihm nicht viel über das gesagt was passiert war oder warum sie und der Alte wirklich gegangen waren, doch es musste schon einen Grund gehabt haben.
Marrok erinnerte sich, dass Zita schon früher immer erst Andere vor ihr eigenes Wohl gestellt hatte. Zurückversetzt in ihr erstes Treffen, erinnerte sich der Braune daran, wie der Weise ihm die Maus weggeschnappt, gefressen und dann von Zita der Vorschlag zur Wiedergutmachung gemacht worden war. Ja, Zita stellte sich nie vor das Wohl Anderer und das zeigte sich auch jetzt wieder als die Weiß-Graue den Weisen fortzuschicken schien. Marrok zog die Brauen zusammen. Was gab es zwischen den Fähen zu sagen, dass sie einen Weisen nicht dabei haben wollten? Misstrauisch beobachte er Pilgrim´s stolpernden aber doch seltsam energischen Schritt in seine Richtung.
Es war schon ein komischer Kauz, musste Marrok sich leicht grinsend eingestehen. Pilgrim´s Energie die er gerade an den Tag legte, stand in einem so krassen Unterschied zu der körperlichen Verfassung, dass Marrok schon glaubte sie hätten den Alten Greis unterwegs verloren.
Pilgrim wackelte auf Marrok zu und er schien etwas im Maul zu tragen und erst als er es ihm (Marrok) vor die Pfoten warf, erkannte der Rüde was es war.
Eine… Maus…
Ein schon ziemlich lädiertes Exemplar seiner Art, halb zerkaut und dann wieder steifgefroren, lag das klägliche Stück vor ihm.Marrok hob den Kopf und sah Pilgrim leicht schräg von der Seite her an. Der Alte war ganz offensichtlich ziemlich aus dem Häuschen über das was da vor Marrok´s Pfoten im Schnee lag, doch warum… das konnte nur der Alte sagen.Er sprach von Beute… Marrok runzelte die Stirn, sah zwischen der Maus und Pilgrim hin und her und fragte sich insgeheim, welche Prüfung die Sterne ihm nun wieder auferlegt hatten.
Beute…
Marrok schluckte – ein leichtes Übelkeitsgefühl stieg in ihm auf als er den steifen Kadaver sah. Sollte dies etwa die Maus sein, die der Alte ihm damals weggeschnappt hatte? Sollte dies die „Wiedergutmachung“ sein um die Zita gebeten hatte? Doch so aufgeregt wie der Alte war… musste er die Maus am Ende selbst erlegt haben.
Der jüngere Rüde (Marrok) seufzte und wandte sich dann der Maus zu. Appetitlich war etwas Anderes, doch ein Geschenk, dass von einem Alten Weisen kam – das konnte und durfte man nicht ausschlagen. Auch wenn der Alte die Maus wohl selbst am ehesten hätte vertragen können…
Marrok schloss die Augen und schnappte nach dem Kadaver, verschlang ihn mit einem Happs und gab sich dann große Mühe nicht durch die Nase atmen zu müssen um bloß nicht erfahren zu müssen wie das Viech wohl schmecken würde. Unauffällig, wie um nach weiteren Leichenteilen im Schnee zu suchen, fuhr Marrok mit der Schnauze durch den Schnee, schleckte einiges davon auf und spülte die Maus so endlich seinen Hals hinab.
„Danke… Weiser…“ sagte er leise und verbeugte sich leicht vor Pilgrim, während er weiter Schnee auflas. Ja… Was war das wohl wieder für eine Prüfung…
Als er sich wieder aufrichtete, stand Zita vor ihm und sah geknickt, wütend, enttäuscht und müde aus. Ja… Müde, so unglaublich müde, sodass Marrok kurz erschrak. So Sorgenvoll hatte er die Fähe lange nicht mehr gesehen.
Sie sprach von einer weiteren Wölfin zu der sie nun gehen wollte und nur mit Mühe konnte der Rüde ein lautes Seufzen unterdrücken. Soviel Rederei… Doch er nickte nur sanft. Widerspruch oder gar Kritik war gerade wohl das letzte was Zita brauchen konnte.
Marrok war kein Freund der vielen Worte – war es nie gewesen und so sagte er nur kühl:
„Es ist ok Zita – Ich hoffe nur – diese Weiße… Bitte sage mir nicht, dass das die Alpha der kleinen Truppe war.“
Dann sah der Rüde an Pilgrim und Zita vorbei auf Takata und musste den Kopf schütteln.
Er erhob sich, froh etwas Bewegung zu bekommen und trat an Zita´s Seite.
„Geh´ voran.“
Sagte er leise in Zita´s Richtung und folgte ihr und dem Alten.Zita war hier einst zuhause gewesen – sie kannte zumindest einige der Wölfe und Marrok würde geduldig sein und warten, warten bis er vorgestellt werden würde.
Er konnte sich nicht vorstellen wie es sein müsste in so ein Rudel zurückzukehren, Fehler zuzugeben, eine Meinungsverschiedenheit mit der „Alpha“ – Oderwasauchimmer diese Wölfin auch sein möge, austragen zu müssen…
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Pilgrim stolperte hinter Zita und Marrok her und hatte genug damit zu tun, sich durch sein heftiges Rutenwedeln nicht selbst völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch der Mausewolf hatte seine Maus tatsächlich gefressen! Er hatte sie mit einem Schnapp verschlungen und dann sogar im Schnee noch nach weiteren Resten gesucht!
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, Pilgrim war noch immer ein großartiger Jäger! Ohja!
Taumelnd und wackelnd folgte er der kleinen Truppe hinüber zu Skadi.
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Zita war Dankbar dafür, dass Marrok ihr weder Vorwürfe noch Widersprüche oder gar große Fragen entgegenbrachte. Ja, bei seiner Frage bezüglich Takata verzog sich ihr Fang sogar fast zu etwas das ein grimmiges Lächeln hätte sein können. Sie schüttelte bitter den Kopf.
„Takata… Nein… Ja… Nein… Sie… Sie war einmal so etwas wie ein Anführer, jemand der uns Hoffnung und ein Ziel gab, doch das ist lange lange her… Damals nahm ich es nur zu gerne an... Hoffnung war rar, die Tage waren düster...“
Erklärte Zita nur dumpf. Es klang wie ein Schuldeingeständnis - etwas für das sie sich im Nachhinein tief schämte... Doch so schnell wie dieser Eindruck gekommen war, war er auch schon vorrüber und die Weiß-Graue wandte sich an Shiro.
„Danke… Danke für deine Worte. Zuspruch aus einer anderen Richtung… Damit habe ich nicht gerechnet… Ich weiß nicht was hier geschehen ist oder wer die Wahrheit spricht, doch hier scheint soviel verheimlicht zu werden. Ich gehe zu Skadi … Ich muss wissen was wahr ist… Und vielleicht klärt sich dann einiges auf, was ich wissen muss. Begleite uns doch.“
Und mit diesen Worten machte sich Zita bereits auf zu Skadi.
Es fiel der Fähe schwer auf Skadi zuzugehen, wenn auch nicht so schwer wie es ihr gefallen war auf Takata zuzugehen.
Einige wenige Meter vor der Sandfarbenen blieb Zita stehen und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, was ihr nur kläglich gelang.
„Skadi…“
Sagte Zita leise und fast unhörbar. Was hätte sie auch sonst sagen sollen? Hallo, da sind wir wieder. Und? Wie liefs bei euch? Irgendetwas… Neues?
Unsicher geworden sah sie sich zu der Stelle um, wo Catori mit Takata sprach. Ein heißer Schmerz durchfuhr Zita als sie sah wie Takata sich an ihre Freundin schmiegte.
Schmerz und das Gefühl von Verrat.
Zita musste sich zwingen wegzusehen. Sie konnte nur hoffen, dass ihr dünnes Band, dass sie mit Catori neu geknüpft hatte, nicht von dem was Takata mit ihr sprach, wieder zerrissen werden würde. Zita konnte nur hoffen, dass Catori selber entscheiden konnte, ob und was sie von dem was Takata über sie (Zita) zu berichten hatte, glaubte. Und Zita ... Hoffentlich war das dünne Band der Freundschaft stark genug...
Stattdessen wandte sich die Fähe wieder an Skadi. Es machte es ihr ein wenig leichter, dass Niyol auch hier war, so kam sich Zita nicht gänzlich am Falschen Platz vor.
„Ich… ich habe auf meiner Reise einen treuen Freund als alten Tagen wiedergefunden… Darf ich euch Marrok vorstellen?“
Sagte sie und deutete auf den Rüden neben sich. Marrok nickte nur knapp und beobachtete dann weiter die Szenerie.
Zita verstummte ebenfalls, plötzlich fehlten ihr die Worte und auch wenn Skadi sie beim ersten Erkennen freundlich-neutral gemustert hatte, so hatte sie nun Angst bei jedem der alten Gruppenmitglieder auf Hass und Abstoßung zu treffen.
Es wäre leichter gewesen zu wissen, ob es einen wirklichen Alpha in der Gruppe gab... Vor wem sich Zita hätte rechtfertigen oder beweisen müssen, doch diese Ungewissheit...
Sollte sie ansprechen was gerade geschehen war? Sollte sich versuchen sich zu rechtfertigen? Sich zu erklären?Musste sie das überhaupt? Vor Skadi?
Zita entschied sich in ihrer Verzweiflung für etwas gänzlich Neutrales, auch wenn das nach dem Showdown vielleicht ein wenig lächerlich wirkte.
„Wie… wie ist es euch ergangen in der Zwischenzeit?“
Fragte sie und suchte vorsichtig den Blick der Sandfarbenen. Etwas Anderes fiel ihr einfach nicht ein und bei so einem Thema… konnte zumindest Skadi ein wenig erzählen , wenn sie dies wollte – einfach ein Thema wo man viel „Drumherumlabern“ konnte und Zita hoffte so, irgendwie zurück zu sich selbst zu finden…
[Zita ist bei Marrok, Pilgrim, Skadi, Lynx, Niyol und Teyjen. Etwas abseits Shiro, weiter entfernt: Takata und Catori; Ende der Bergkette]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Zita am 30.05.2015 20:19.
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KuroShiro
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Shiro beobachtete aus den Augenwinkeln die seltsame Szene, die sich zwschen Marrok und Pilgrim abspielte. Die Maus, die der Alte zu aller Überraschung gefangen hatte - mittlerweile schon steif gefroren und nicht mehr appetitlich anzusehen, brachte er zu dem Braunen.. und der... Shiro blinzelte zwei Mal ungläublig... schlag sie hinunter.
Warum tat er das?
Aber moment! Vielleicht kannten die beiden sich schon lange, vielleicht waren sie ja sogar Vater und Sohn. Shiro wusste über die Wölfe, mit denen sie hergekommen war fast gar nichts. Vielleicht standen sie sich einfach sehr nahe.
Oder - und das war die wahrscheinlichste Möglichkeit - Marrok war einfach nur genau so verrückt wie die anderen. Warum sollte er auch normal sein?
We're all mad here.
Zita wandte das Wort an sie und entband sie damit der Aufgabe, weiter über Wahnsinn nachzudenken. Sie lächelte unsicher.
"Es gab Gründe, weshalb ich mich von ihnen getrennt habe.", erinnerte sie die Ältere vorsichtig.
"Und das lag nicht nur an Takata.", schob sie hinterher - denn was genau passiert war, das konnte Zita ja nicht wissen.
Skadi wird sicherlich hocherfreut sein, mich wieder zu sehen. So sehr" wie ich mich freue, sie zu sehen und ich freue mich über sie ungefähr so sehr wie über Takata."
Sie schnitt eine Grimasse, die eine Art gequältes Lächeln darstellen sollte.
Trotzdem nickte sie dann und tappte hinter Zita und Marrok her. Sie hielt sich im Hintergrund, sagte nichts, suchte auch keinen Blickkontakt. Sie hatte Skadi nichts zu sagen. Und Skadi erwartete höchstwahrscheinlich noch eine Entschuldigung. Oder ein Eingeständnis, das Shiro Unrecht gehabt hatte. Oder gar beides. Das eine würde sie nicht kriegen, das andere war nicht mal richtig.
Etwas irritiert fiel ihr die Nähe zwischen Takata und Catori auf. Aber Shiro dachte nicht länger darüber nach. Vielleicht konnte die Weiße Catori aus ihrer Lethargie reißen. Sie kannte Catori nicht, also versuchte sie nicht, zu verstehen, warum sie tat, was sie tat. Ein Urteil stand ihr nicht zu.
Und bei Teyjen und Lynx stand dieser Quälgeist Niyol.
Shiro fragte sich, wie es weitergehen sollte. Wie sollte denn dieser Haufen von Wölfen, zwischen denen es so viel Zwist gab zusammen bleiben? Aber es schien, als gäbe es keine andere Wahl. Man könnte sich in Grüppchen zeitlich versetzt auf den Weg machen, aber das war wohl selbst für Wahnsinnige eine zu blöde Idee.
Und wie setzten die sich zusammen? Wer mit wem?
Man könnte sie alle neu zusammenwürfeln. Das würde ein hübsches Chaos ergeben... also, noch mehr, als sowieso schon herrschte.
Shiro spürte förmlich, wie ihr eigener Verstand ihr ganz langsam abhanden kam. Wie Nebel, den sie mit den Pfoten nicht festhalten und mit dem Fang nicht schnappen konnte. Lag es an der Einsamkeit um sie herum? Eine Art Lagerkoller, wenn zu viele Wölfe bei schlechten Bedingungen aufeinandersaßen und keine äußeren Einflüsse mehr zu ihnen durchdrangen?
War es das Wetter?
Sie wusste es nicht. Konnte man dem entgegenwirken?
[Bei Zita, Marrok, Pilgrim, Skadi, Lynx, Niyol und Teyjen, etwas abseits Takata und Catori; Ende der Bergkette]
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von KuroShiro am 31.05.2015 20:01.
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Skadi
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Die Sandfarbene seufzte gequält. Unglaublich, wie schwer dieser Niyol von Begriff war. Allmählich beschlich sie der Gedanke, dass es ohnehin egal war, was sie sagte – entweder er wollte sie nicht verstehen, oder er war schlicht und ergreifend zu beschränkt dazu.
„Hörst du überhaupt zu?“
Damit war die Sache vorerst für sie erledigt. Sie würde sich jedenfalls gewiss nicht wiederholen und zig mal das Gleiche erklären. Inzwischen musste nämlich auch bei einem Niyol angekommen sein, dass sie nur diejenigen führen konnte, die auch geführt werden wollten. Der ‚Wandel‘, von dem er sprach, war daher auch gar kein richtiger. Sie konnte niemanden zum Bleiben zwingen, wer sich ihr aber aus freien Stücken anschloss und sich dabei nicht gerade ganz bescheuert anstellte, um den kümmerte sie sich auch, so gut sie eben konnte. Dass sie zumindest Teyjen und Lynx inzwischen auch ehrlich mochte, interessierte einen Unruhestifter wie Niyol wohl ohnehin nicht. Letztendlich war es dann auch Teyjens Berührung, die dafür sorgte, dass der Vulkan, der in ihrem Inneren gefährlich zu brodeln begonnen hatte, sich allmählich wieder beruhigte. Sie musste sich einfach immer wieder aufs Neue sagen, dass solche Wölfe ja nichts für ihre Beschränktheit konnten. Geduld war hier gefragt, ähnlich wie bei einem Welpen, der schlicht und ergreifend nicht verstand, was um ihn herum vorging, und sie nicht aus purer Böswilligkeit nervte. Nur, dass Niyol leider so gar nichts von einem Welpen an sich hatte.
Als Zita schließlich auf sie zukam, begann die sorgsam gepflegte Maske allerdings ein wenig zu bröckeln. Alles an ihrer Haltung drückte Selbstsicherheit aus, doch die nach wie vor erhobene Rute begann nun sacht zu pendeln. Gleichzeitig huschte ein Anflug von Ratlosigkeit über ihre Miene – sie hatte keine Ahnung, wie sie mit Zita umgehen sollte, ohne einen neuerlichen Ausbruch á la Takata zu provozieren. Die gegenseitigen Vorwürfe und Beschuldigungen hätte sie gerne vermieden. Die Sandfarbene war zwar durchaus ein eher nachtragender Wolf, allerdings hatte sie Zitas Abgang nie persönlich genommen. Sie hatte eben ihre Entscheidung getroffen und war gegangen, so wie sie umgekehrt weitergemacht hatten. Und so schlecht schien es ihnen nun nicht ergangen zu sein. Einen Herzschlag lang musterte sie Zitas Begleiter prüfend, dann erwiderte sie sein Nicken. Dass er sich vorerst zurückhielt, machte ihn in ihren Augen wenigstens ein bisschen sympathisch. Shiro dagegen konnte ihr nicht mal in die Augen sehen, also ließ sie die Schwarze einfach links liegen und wandte sich stattdessen wieder an Zita.
„Wir haben einiges hinter uns“, gab sie ehrlich zu. „Ich glaube, wir sind inzwischen alle ein bisschen empfindlich geworden. Der ein oder andere hat seinen Kopf offenbar gleich ganz abgeschaltet.“
Es war ihr herzlich egal, wer sich davon nun angesprochen fühlte und wer nicht. Ihr Blick ruhte längst auf Pilgrim, der nun hinter Zita angewackelt kam und erstaunlich lebendig und gutgelaunt wirkte. Das freute sie einerseits, der egoistische Teil in ihr verspürte allerdings auch einen kleinen Stich – es war nicht ihre Obhut, unter der er so aufgeblüht war.
„Was ist mit euch?“, wollte sie dann ihrerseits wissen, ehe sie sich direkt an den Altwolf wandte. „Es scheint dir gutzugehen, Pilgrim“, stellte sie freundlich fest.
Im Grunde erwartete sie keine richtige Antwort. Pilgrim hatte nie viel gesprochen, aber er war dennoch ein denkendes, fühlendes Wesen und sie konnte es nicht leiden, ihn komplett zu übergehen und in seiner Anwesenheit über ihn zu sprechen, als wäre er gar nicht da.
[Zita, Rest der Gruppe]
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Takata
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Sie setzte etwas auf, als Catori das so äußerte. Als Welpe … hatte sie sich soeben einen Fauxpas geleistet? Unsicher rollten ihre gelben Augen von links nach rechts und zurück. Nein, im Grunde war es ja nur die Wahrheit, und die klang in ihren Ohren mittlerweile schon so fremd, dass sie ihr Gesicht nicht mehr kannte. Zahllose unberechtigte Vorwürfe und Spekulationen über den Verbleib Kyevjens oder ihre Bindung oder Nicht-Bindung zu Tihar hatten aus ihr einen anderen Wolf gemacht. Was war falsch daran, offen einzugestehen, dass es ausschließlich Momente ihrer Welpenzeit gewesen waren, während derer sie sich derartiges vorgestellt hatte? Im Grunde war es eine Antwort, wie sie viele hätten geben können. Sie hätte genauso gut den ihr beinahe fremden Lynx oder Niyol fragen können, sie hätten sicher etwas in dieser Art geantwortet. Klar … solche Träumereien waren nichts für erwachsene Wölfe. Takata atmete schwerfällig durch. Doch während Catori ihre früheren Gedanken erneut hervorholte und so bildhaft beschrieb, da lösten sich Gefühle der Leichtigkeit in ihrem Kopf aus. Auf der Klippe stehen … eine tiefe Schlucht … Flügel … ein Körper, so leicht, dass er von den warmen Winden getragen wurde. Das klang zu schön um wahr zu sein. War es auch …
Denn am Schluss teilte sie ihr mit, wie erwachsen sie längst war und suggerierte ihr damit, zumindest in ihren Augen, wie naiv es war sich solchen Vorstellungen hinzugeben. Takata seufzte leise und sah abwesend zur Seite. Die Beschreibungen, die sie eben noch geäußert hatte, lösten anhaltende Gefühle der Freiheit in ihr aus. Sie stellte sich vor wie es war, die Klippe hinter sich zu lassen und zu fliegen … wenigstens ein Mal … für einen kurzen Augenblick. Nein … das ging nicht, es war nicht erwachsen. Zumindest wenn man den Ausführungen der Grauen folgte.
Sie schrak erst auf, als Catori sie durch ihre Frage zurück ins Bewusstsein holte. Die Weiße dachte einen Moment nach. Im Grunde wusste sie es nicht, daher hatte sie die Wölfin schließlich auch gefragt.
„Nein. Nein, das habe ich nie.” Die Antwort war eindeutig und unverhofft ehrlich. Im Grunde hatte sie sich damit gerade die Blöße gegeben, denn sie hatte zugegeben, die Wölfe damals aufgerufen gehabt zu haben, Tieren zu folgen, von denen sie nicht einmal wusste, wer genau sie eigentlich waren. Nur hatte sie gewusst, dass sie im Winter fortflogen, wo es offenbar wärmer war. Aber genau genommen passte das ja. Denn sie hatte die Wölfe, die sie dazu aufgefordert hatte, genauso wenig gekannt. Jetzt erst hatten sie nach und nach ihre wahren Gesichter gezeigt. In der Not zeigten sich die wahren Freunde. Und viele waren da nicht übrig geblieben.
Takata sah sich unauffällig um. Jetzt waren hier Wölfe hinzugekommen, die sie nicht kannte, teilweise noch nicht einmal vom Namen her. Der Einzige, den sie noch so ein wenig kannte, das war der seltsame Niyol. Sie wusste nicht, wo sie ihn einordnen sollte, war er doch so unnatürlich gut gelaunt, dass er ihr wie ein Fremdkörper auf dem Rastplatz des Rudels vorkam. Takata verengte ein Auge und säuselte leise fragend.
„Kennst du … kennst du ihn?” Ihre Schnauze deutete unauffällig in seine Richtung. „Ich meine … kennst du ihn näher? Kannst du … ihn einschätzen?”
Es war nicht so, dass sie sich vor ihm fürchtete. Sie fürchtete mehr, dass auch er sich auf die Seite des geringsten Widerstands schlug und sich mitreißen ließ von der Stimmung, die hier gerade von einigen Wölfen verbreitet wurde. Sie fragte sich ernsthaft, was mit Niyol los war, dass er nicht zu begreifen schien, dass seine Stimmung hier so gar nicht herpasste. Allein das Gesicht Skadis, das selbst aus der Ferne zum Biss in eine saure Kirsche gepasst hätte, hätte ihm doch Zeichen genug sein müssen. Auch wenn sie nicht wusste, was sich soeben zwischen den beiden abgespielt hatte, so sah es doch nicht gut aus. Am Ende würde er sich ebenso zu einem Ausgestoßenen machen.
„Kannst du … mir was beibringen … über ihn?” Sie räusperte sich kurz und meinte dann mit einem kritischen Blick in Catoris Gesicht. „Ich meine … ist er … ist er … krank?”
( bei Catori / nahe Zita Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Lynx
smiling in the dark
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 62kg
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Dabei seit: 30.06.2012
Beiträge: 353
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Teyjen nickte einmal, dann drückte er sich mit dem Hinterlauf gegen Skadi. Lynx war sich nicht sicher, ob das hieß dass der Braune den anderen eine Chance gab oder ob er sich einfach dazu entschlossen hatte der Dinge zu harren bis es Zeit wurde weiter zu gehen. Aber viel interessanter erschien ihm da, dass Niyol und Teyjen sich schon einmal über den Weg gelaufen waren. Ja, scheinbar ursprünglich zusammen auf Skadi und den Rest getroffen war. Aber warum fühlte sich Teyjen dann nicht wohl bei dem Grauen? War etwas zwischen ihnen passiert? Oder war es nur weil es ihn an Kyevjen erinnerte? Aber dann müsste er ja auch weg von Skadi und ihm wollen – oder? So oder so: Teyjen würde darauf wohl hier und jetzt keine Antwort geben. Lynx könnte Niyol danach fragen, doch der konnte ihm nicht verraten was in dem Jungwolf vorgegangen war. Vielleicht war es nur eine Nebenbemerkung des Grauen gewesen. Und Skadi schien damals noch auf einer anderen Seite gestanden zu haben. Konnte es eigentlich sein, dass jeder mit jeden ihr eine Vergangenheit hatte? Das würde einen Zusammenschluss nicht unbedingt leichter machen. Naja, notfalls blieb ihm ja immer noch Skadi und Teyjen. Ein kleines aber feines Rudel.
Skadi beendete das Thema für sich mit einen ruppigen Kommentar und dann kamen noch weitere Wölfe hinzu. Die Grauweiße, die zunächst mit Takata gestritten... geredet hatte. Dazu der graue Altwolf, ein brauner Rüde und Shiro. Leicht unruhig verlagerte Lynx sein Gewicht von einer Pfote auf die andere und wieder zurück. Er befürchtete einen erneuten Streit.
Die Fähe grüßte Skadi schien jedoch selbst etwas unsicher wie sie aufgenommen wurde und stellte dann den Braunen vor. Lynx lächelte alle drei freundlich an. „Hallo. Mein Name ist Lynx.“, stellte er sich vor. Dann hielt er es wie Marrok und beobachtete schweigend, wie das Treffen weiter ablief. Noch war ja ein Wutausbruch auf einer oder beiden Seite möglich. Oder es krachte zwischen Shiro und Skadi. Die Schwarze war bislang stumm geblieben, aber Lynx fürchtete ein Kommentar über Shiros Abgang könnte der Sturm losbrechen. Also nickte er ihr lediglich zur Begrüßung zu und sein Lächeln war etwas breiter als bei den anderen. Es freute ihn wirklich, sie wieder zu sehen. So wirklich wohl hatte er sich nicht dabei gefühlt sie ziehen zu lassen. Und Teyjen würde sich sicherlich auch freuen.
Skadi blieb ruhig und nur ein kleiner Seitenhieb gegen... nun Lynx hatte keine Ahnung, aber der, der gemeint war, würde schon wissen, dass er gemeint war. Dann wandte sie sich an den Grauen – Pilgrim. Lynx erlaubte sich sich etwas zu entspannen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Streit schien zu sinken.
(bei Skadi, Teyjen, Shiro, Zita, Pilgrim, Niyol, Marrok | Catori & Takata in der Nähe | Ende der Bergkette)
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Catori
Befreite Verzweiflung
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 895
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Irgendwie wirkte Takata ein wenig enttäuscht über ihre Antwort. Offenbar hatte sie also wirklich nicht recht verstanden, auf was die Weiße hinaus wollte. Missmutig und unzufrieden mit sich selbst zuckte die Graue daher mit den Ohren. Sie hätte zu gerne die passende Antwort geliefert. Am liebsten hätte sie nachgefragt, was Takata gewollt hatte. Doch sie wusste nicht recht wie sie dies anstellen sollte, ohne womöglich irgend eine peinliche Situation zu beschwören, weil sie mit ihren Gedanken mal wieder an irgendwas offensichtlichem vorbei getreten war. Zudem schien die Weiße sich nun mit ihrer Gegenfrage zu begnügen und somit war der Moment zum Nachfragen ohnehin vorbei. Also nahm sie überrascht die Antwort entgegen die ihr geboten wurde.
"Gar nicht? Das solltest du aber es macht unglaublich viel Spaß. Selbst wenn ich mein Dasein akzeptiert habe, so bereitet es mir immer noch viel Freude zu versuchen, mich in Andere hinein zu versetzen. Selbst wenn ich natürlich nie weiß, ob es wirklich so ist, wie ich es mir vorstelle."
~...und man erkennt die Wesen, die einem gegenüber stehen besser...vorahnen von Handlungen....Mitgefühl...~ Überrascht über diese Worte in ihrem Kopf, hielt sie mit ihrem bestätigenden Nicken wieder inne. Woher kam das? Gedankenfetzen aus dem Nichts, die ihr zwar einerseits vertraut erschienen, aber die gleichzeitig irgendwie so...haltlos und fern schienen. Als hätte sie sie gar nicht wirklich gedacht. Konnte das sein?
Bei Takatas plötzlichen Themenwechsel, spielte Catori überrascht mit den Ohren und folgte dann dem Blick der weißen zu dem Rüden, der sie nun doch schon eine ganze Weile begleitete. Ja, Niyol schien manchmal ein wenig seltsam, das ließ sich nicht abstreiten. Aber so wie Takata nun sprach und ihre Fragen formulierte, konnte Catori nicht anders, als nun doch erstmal zu lachen. Derartig psychopathisch war ihr sein Grinsegesicht bisher nun auch nicht vorgekommen. Andererseits hatte Takata schon recht, irgendwie wirkte seine Art bisweilen ein wenig unpassend. Nachdenklich legte Catori den Kopf schräg und beobachtete ihn völlig unverhohlen. Wie sollte sie das beschreiben? Und beibringen? Diese Frage verstand Catori nicht mal richtig.
"Ich denke... er ist schon in Ordnung."
Ok das war nun wirklich kein guter Anfang und es entsprach definitiv nicht der Dankbarkeit, die sie ihm gegenüber empfand. Ebenso wenig der Sicherheit, die er für sie ausstrahlte. Es wäre gelogen wenn sie behauptete, sie würde sich nicht irgendwie an ihn hängen, wenn sie selbst mal wieder hilflos war. Bisher war er doch irgendwie immer der Fels in der Brandung gewesen und das obwohl er immer mit jedem Wort jeder Geste zu beteuern schien, dass man nicht auf ihn bauen sollte.
Nein, es wäre ungerecht Takata nicht zu sagen, dass sie Niyol tatsächlich sehr schätzte. Auch wenn Takata ihm nicht über den Weg zu trauen schien und ihn sogar als verrückt einstufte. ~Nicht verrückter als ich es mittlerweile werde...~ Um nicht noch ein schlechtes Gewissen zu bekommen, drehte sie sich also wieder zu Takate und fügte mit ernsten, offenen Worten hinzu:
"Er hat mir sehr geholfen und war am Ende immer da, wenn man ihn brauchte. Auch wenn er wirkt, als wäre er ein verrückter unzuverlässiger Wolf, der nichts und niemanden ernst nimmt, so denke ich doch, dass mehr in ihm steckt, als er einen glauben lassen will. ....Warum auch immer. ... Ich vertraue auf ihn."
Mit Absicht wandte sie ihren Blick nicht gleich wieder ab, um zu dem Rüden oder sonst wohin zu schauen, wie sie es manchmal aus Verlegenheit gerne tat, wenn sie nicht wusste, ob die anderen sie für ihre Worte verurteilen oder auslachen würden. Nein. Sie war sich sicher und sie wollte dass Takata dies auch mitbekam. Das war sie Niyol schuldig.
[Takata | Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4541
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Ihr Blick haftete noch immer viel zu auffällig auf dem grauen Rüden weiter ab von ihnen. Sie gab sich Mühe nichts Böses in dem zu sehen, was er tat und von sich gab. Doch sein Verhalten war ihr fremd, obgleich sie ihn länger kannte als einige andere hier. Wobei „kennen“ es dabei nicht wirklich traf, denn im Grunde hatten sie nie miteinander zu tun gehabt. Bemerkenswert war vielleicht nur, dass er scheinbar nicht von nachtragendem Charakter war, wenn sie dabei etwa an Tihars kleinen Ausrutscher dachte, der ihm am Ende einen Kratzer beschert hatte. Eines von mehreren Andenken, das er ihnen zumindest für eine Weile hinterlassen hatte. Doch nichts stand im Vergleich zu den inneren Narben, die der Dunkle in einigen Seelen zurückgelassen hatte.
Ihre Aufmerksamkeit galt wieder Catori. Die Wölfin wirkte ungemein ruhig und entspannt, zumindest wenn sie dabei an ihre vorherigen Begegnungen dachte oder an ihre eigene Aufgewühltheit, die sie noch immer im Inneren verspürte. Sie gab zu, dass sie sich oft in andere hineinzuversetzen versuchte? Takata sah nachdenklich ins Nichts. Bedeutete das, dass sie ähnliches bei ihr auch längst getan hatte? Die Weiße wurde von einem Gefühl des Frosts heimgesucht. Sie mochte es nicht, wenn jemand so in sie „eindrang“, auch dann nicht, wenn es unter guten Absichten geschah. Liebend gern hätte sie sie gefragt, ob sie es bei ihr getan hatte und wenn ja, was sie dabei gefühlt hatte und wie es ihr damit erging. Doch eigentlich wollte sie es nicht wissen. Sie war schließlich kein Vogel. Vielleicht bezog die Graue das wirklich nur auf andere, mehr außerwöhnliche Tierarten, die vorzustellen Catori viel eher eine Herausforderung war als das Hineinversetzen in die kaputten Seelen ihrer Mitwölfe.
Takata erwischte sich dabei, wie sie der Grauen immer weniger zuhörte und wie ihre Blicke immer seltener auf die ihres Gegenübers trafen. Sie driftete mit ihren Gedanken ab und begab sich in weite Ferne. Vielleicht war es eine Flucht aus der Realität, vielleicht auch einfach nur die Ablenkung, die ihr die Graue zu vermitteln vermochte. Gern hätte sie sich auf den Boden gelegt und träumerisch in den Himmel gesehen. Doch das wäre hier vor den Augen einiger missgünstiger Artgenossen sicher nicht gut angekommen. Sie vermied es den anderen zu zeigen, wie schwach sie der Kampf um ein Stück Gerechtigkeit machte, wie viel Lebenskraft es sie kostete sich zu behaupten statt nachzugeben.
Aber die Frage um Niyols Zustand war noch nicht geklärt. Nur kam es ihr mehr und mehr wie eine unmögliche Anmaßung vor, dass sie ihm so etwas wie einen psychischen Schaden unterstellte, obgleich jeder in diesem Rudel inzwischen Probleme durch die Zustände von außen erhalten hatte. Und mochte es nur innere Zerrissenheit sein.
Catoris Antwort überraschte sie nicht. Die Graue war viel zu friedselig, als dass sie sich auf ein heimliches Spekulieren über seinen geistigen Zustand eingelassen hätte. Das hatte sie aber auch nicht erwartet. Es lag ihr fern ihr oder Niyol etwas Schlechtes anzudichten. Solange er niemandem wehtat –dazu zählte sie auch das Verletzen der Seele-, duldete sie seine Nähe. Und es mochte sein, dass die Graue Recht hatte und er war vollkommen frei vom Verdacht des inneren Wahns, wie viele von ihnen durch ihn gelenkt wurden.
Wirklich schwach aber wurde sie, als sie erfuhr, dass Catori sogar von ihm zu schwärmen begann. Offenbar hatte sie sich auf dünnes Eis gewagt, in dem sie ihrem Freund so etwas wie Hirnschaden vorgeworfen hatte. Sie kam sich beinahe schlecht vor. Die Weiße schluckte und sah entschuldigend auf seine Figur in der Distanz. Offenbar war sie zu weit gegangen. Es war doch nicht ihre Absicht gewesen Catoris Unterstützer zu diffamieren. Womöglich musste sie feststellen, dass sie nach der Auseinandersetzung mit Zita und anderen noch nicht wieder im Stande gewesen war Zähne und Krallen einzufahren, dass sie anderen Wölfen noch immer Übles unterstellte, so wie es ihr widerfahren war.
„Wie du meinst“, gab sie kühl von sich, wagte es dann aber doch nicht, sie um Entschuldigung zu bitten.
Und während die Polarwölfin schon versucht war das Thema zu wechseln und wieder zu den Störchen zurückzukommen, da erst fiel ihr auf, dass die Fähe etwas geäußert hatte, das im Nachhinein eine Art Gedankendomino bei ihr auslöste. Hatte sie eben gemeint … er habe ihr geholfen? Sie unterstützt? Das machte die Weiße besorgt. Es mochte erklären, weshalb Catori noch immer nicht die Erscheinung vorwies, die sie damals innegehabt hatte.
„Wobei hat er dir geholfen? Was ist vorgefallen?“ Die Wölfin zügelte ihre Neugier, doch wollte sie wissen, „Ist er … seid ihr … ?“
( bei Catori / nahe Zita Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Jellin
Sternenauge
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm
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Charakterbogen
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Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314
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Mit seinem ausgewählten Teil dder Beute schlich Jellin davon. Ohne ein genaues Ziel im Sinn folgte er instiktiv dem Wind der ihn nach Nordosten trieb. So sollte sich jeder Verfolger der ihm auf den Fersen war früh genug verraten. Verfolger abzuschütteln war allerdings das letzte woran Jellin grade dachte. Seine Gedanken waren undeutlich wie Nebelschwaden und zuckten unruhig umher - wie so oft in letzter Zeit. Er war so in seiner Welt gefangen, dass er den Kadaver einer Feldmaus nicht einmal bemerkte als er nur eine Wolfslänge daran vorbeitrabte.
Unruhe und Fragen die er nicht zu beantworten vermochte trieben ihn. Wohin war keine davon. Er sich vom Wind tragen, ziellos, ohne Richtung, ohne Zeit. Während des Laufens verblassten alle Gedanken bis auf ein leises Echo und blieben hinter ihm zurück, gleich einer Rauchwolke die erste wieder zu ihm aufschloss wenn er stehen blieb. Jellin fühlte sich als würde er ein Teil des Windes. Erst als der Wind abflaute wurde auch Jellin langsamer. Suchend sah er sich um und fand sich am nördlichen Ende einer großen Fläche wieder.
Vor ihm erhob sich ein Wald, dessen Kronen weit über seinen Kopf hinauf ragten. Er machte einen vorsichtigen Schritt auf den Wald zu, der jetzt immer größer zu werden schien.
Plötzlich sehnte Jellin sich nach der Geborgenheit eines Baus. Er schüttelte den Kopf und fletschte die Zähne.
"Nur Welpen verstecken sich um Bau!" ermahnte er sich selbst.
Jellin ärgerte sich über solche Gedanken und zog erzürnt die Leftzen noch weiter bis die Welle von Wut solche Gedanken davon schwemmte. Ein unwohles Gefühl blieb dennoch. Hätte er es bennenen müssen, hätte er es wohl Einsamkeit getauft.
Er hielt inne und warf einen Blick zurück in die Richtung in der er Avon vermutete. Was genau tat er hier eigentlich? Wohin wollte er? Was trieb ihn fort? Nachdenklich wanderte sein Blick in die Wolken.
"Vorwärts, vorwärts, sschau nicht zurück. Denn auch der Schnee schmilzt nicht bergauf." murmelte er ein altes Sprichwort.
Entschlossen richtete Jellin sich auf und verschwand im Schatten der Bäume.
I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 12.06.2015 16:39.
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Zita
~Sternenseele~
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
71 cm ; 48 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 07.03.2007
Beiträge: 1218
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Zita wusste nicht was sie erwartet hatte, gestand sich jedoch ziemlich schnell ein, dass sie wohl mit einem weiteren Verbalen Angriff, einem Schwall aus Worten und Beschimpfungen, mit Vorhaltungen, Wut, Zorn oder auch nur mit Unverständnis und Ablehnung von Skadi´s Seite gerechnet hatte.
Vorsichtig lies die Wölfin ihre Rute pendeln als die alte Bekannte, denn mehr war Skadi für sie doch nie gewesen… Oder doch? … sie zumindest mit neutraler Gleichgültigkeit empfing. Eine Last fiel von Zita ab und doch wusste sie noch immer nicht wie sie mit dem was gerade zwischen ihr und Takata vorgefallen war, umgehen sollte. Auch oder gerade allen anderen gegenüber.
Sie nickte dankbar als Skadi ihr auf ihre ungeschickte Frage antwortete und sah sich dann rasch nach Pilgrim um, der ebenfalls angesprochen worden war.
Sie konnte und wollte nicht noch weiter über Skadi´s Aussage urteilen, zu sehr hatte sie wohl schon gezeigt, dass sie wusste wie Kopflos manche geworden waren…
Und so schwieg Zita und wartete, wie und ob Pilgrim auf Skadi reagieren würde… Was sie jedoch bezweifelte, so sehr war Pilgrim in seiner Welt gefangen – auch wenn er manchmal einen kleinen Einblick in das zeigte was ihn bewegte.
[Zita ist bei: Marrok, Pilgrim, Skadi, Kuro, Lynx, Niyol und Teyjen, etwas abseits Takata und Catori; Ende der Bergkette]
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Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~
Alter
7 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75 cm ; 53 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 27.03.2010
Beiträge: 161
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Pilgrim war den Anderen hinterher gewackelt und war nun doch ein wenig enttäuscht, als wieder nur eeeendlos lange geredet wurde…
Er setzte sich ein wenig plump auf seine Hinterläufe und grinste Skadi blöde an. Als diese ihn dann ansprach, zuckten seine alten zerfledderten Ohren tatsächlich ein wenig nach Vorne in ihre Richtung. Er schien ihr zuzuhören und legte sogar den Kopf ein wenig schief.
Dann begann er wieder wild mit der Rute zu wedeln und stäubte so den Schnee vom Boden auf. Ungelenk kam er auf die Läufe und erzählte in seiner wirren Sprache von der Maus die er gefangen und erlegt hatte, er erzählte von Marrok, dem er mit seiner Beute das Leben gerettet hatte und er erzählte davon, was er doch für ein großartiger Jäger war!
Doch… alles was aus seinem Fang kam, waren wirre Worte in denen er vor lauter Aufregung oft die Buchstabenlaute so vertauschte, dass das alles kaum einen Sinn ergab. Man konnte Pilgrim die Aufregung ansehen, ja sie förmlich spüren, doch wirklich einen Sinn ergab Vieles nicht – spielte sich das Meiste davon eben doch nur in seinem Alten, verwirrten Kopf ab…
„Musewulf! Maus…Wolf! Baute! Jaaaa, mächtige Baute!“
Quietschte Pilgrim und Speichel flog umher als er halb springend, halb hüpfend einen Satz auf Skadi zumachte und so wohl gleich wieder jegliche Hoffnung auf ein Er-hat-sich-dennoch-gut-gehalten Zunichte machte.
Und dennoch zählte vermutlich nur Eines – Pilgrim lebte noch – wenn auch nur noch Gerade so. Die Maus die in seiner Vorstellung ein mächtiger Hirsch gewesen war – sie hätte ihm wohl eher das Überleben gesichert als Marrok der weiter teilnahmslos und freundlich abwartend neben ihm stand.
[Pilgrim ist bei: Marrok, Zita, Skadi, Kuro, Lynx, Niyol und Teyjen, etwas abseits Takata und Catori; Ende der Bergkette]
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 395
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Dass Skadi ihn statt einer Antwort lediglich erneut anpampte, quittierte Niyol nur mit einem schräg legen des Kopfes. ~Wie nett einfach nur zu behaupten man höre nicht zu. Ich habe nicht mitbekommen warum sie plötzlich ihre Zuneigung zu irgendwelchen Wölfen austauscht... Scheinbar unterstelle ich ihr mehr Fürsorge, als wahrhaftig vorhanden ist.~ Noch immer fand er es ein wenig enttäuschend, doch letztendlich wäre er nicht er selbst, wenn er sich von einem fehlgeleiteten Eindruck lange herunter ziehen ließ. Zum Glück, denn sonst hätte er wohl auch betrübt darüber sein müssen, dass Teyjen plötzlich eine derartige Abneigung ihm gegenüber zeigte. Der Graue wusste nicht recht, warum der kleine Angsthase ihn so seltsam ansah, doch das heraus zu finden, würde ein weiteres Spielchen mit sich bringen. Und dafür lebte er doch! ...Oder nicht?
Weiteres zwischen Skadi, Teyjen und ihm wurde allerdings ohnehin erst mal auf Eis gelegt (bei diesem unpassenden Wortwitz huschte mal wieder ein Grinsen über die Lefzen des Rüden) da nun Zita samt Anhang zu ihnen trat. Mittlerweile fehlten also nur noch Takata und Catori, dann waren sie wohl vollzählig. Unwillkürlich schaute er ein wenig schelmisch zu Teyjen und Skadi ~Na ihr zwei wie wollt ihr uns alle los werden?~ Verschiedene Episoden in denen Skadi erklärte, warum sie alle sich unbedingt trennen sollten, liefen in seinem Kopf ab. Natürlich war keine einzige davon realistisch, doch er feixte dennoch innerlich. Letztendlich jedoch beschloss er dass es wohl besser war, zu zuhören und lauschte also den wenigen gesprochenen Worten, während er von einem zum anderen Wolf schaute. Von Skadis spitze fühlte er sich nicht wirklich angesprochen, dafür war gar nicht lange genug hier, als dass sie irgendeine Beurteilung treffen konnte. Und selbst wenn hätte er es vermutlich ohne hin mit einem Lächeln belohnt und hingenommen. Wer sein Spiel spielte, musste sich eben zwangsläufig ein dickes Fell zu legen. Und er würde doch sowieso wieder gehen. ...Oder nicht?
Der letzte der sprach war der Alte und beanspruchte sogleich Skadis unpersönliche Beleidigung kurz zuvor für sich. ~Das ist wohl wieder Ironie des Schicksals..~ Niyol war sich ziemlich sicher, dass Skadi ganz bestimmt nicht auf Pilgrim hatte anspielen wollen. Immerhin schien sie sich nun doch nicht ganz so stark gegen die beiden zu wenden. ~Wer hatte hier eben noch was von 'Wir gehen ohne sie weiter' gesagt? Oh stolze Skadi sage ihnen das nun bitte auch nochmal ins Gesicht.~ Er wusste nicht warum aber aus irgendeinem Grund fiel es ihm schwer, keinen Kommentar ab zu geben, Skadi womöglich in Schwierigkeiten zu bringen. 'Ach Skadi wollte sowieso grade mit Teyjen und Lynx abhauen, weil wir ihnen ein zu großer Ballast sind.' Zu gerne hätte er gesehen was sie dann getan hätte. Doch damit hätte er auch Andere verletzt ~Was mir natürlich egal ist weil ich sie eh verlasse.~ und weitere Probleme geschaffen, alle beisammen zu halten. Und bis er selbst sich nicht teilen konnte, um in beiden Gruppen die Wölfe ab zu arbeiten, musste er sich wohl hin und wieder zusammen reißen. Lediglich einen kurzen skeptischen Blick gemischt mit einem etwas bösartigem Grinsen schenkte er der Sandfarbenen, bevor er wieder mit seinem üblichen Grinsen in die Runde blickte und vorerst schwieg.
[bei allen außer Takata und Cat; am Ende der Bergkette]
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
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