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Jellin
Sternenauge


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

Charakterbogen
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Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314

Jellin ist offline
29.01.2014 18:02

Ob wohl es zu schneien aufgehört hatte, war es noch immer kalt, und ein Windzug jagte Jellin einen Schauer die Wirbelsäule hinunter. Er schloss die Augen. Frasers Vorschlag sorgte bei ihm kaum für Zustimmung, geschweige denn Begeisterung. Wollten ihn denn alle unter der Erde sehen? - Also wörtlich, so zu sagen.
Fraser lachte. Zwar nur kurz, aber es reichte um bei Jellin eine verwunderte Mine hervorzurufen. Er hatte einen seltsamen Humor.

Dennoch steuerte der Welpe auf das Erdloch zu, welches er bei seinem letzten unterirdischem Ausflug zum Eingang ausgebaut hatte. Noch einmal zögerte er.

"Wie willst du an den Ausgängen stehen? Ich mein, an allen Vier zugleich."

Er setzte eine fragende Miene auf, freute sich jedoch, Fraser auf den äußeren Ausgang aufmerksam gemacht zu haben ohne dabei altklug zu wirken.

Der Geruch von Beute, der plötzlich den Weg an seine Nase fand, ließ ihn herumfahren.
Flink tauchte er in die irdene Öffnung ab. Dunkelheit stürzte auf ihn hinein und er musste sich unvermittelt auf seinen Hör- Tast- und Geruchssinn zurückbesinnen. Der Gang kam ihm größer, ja fast bequem vor. Die Erde an der er entlang kroch war kalt, aber zumindest schützte sie ihn vor dem Wind. Vom seinen reiz-überfluteten Wahrnehmungen angespornt, kam er in dem Schacht schnell voran.

Er wusste nicht genau was ihn plötzlich so antrieb, aber irgendetwas war anderes an dem Geruch. Im Vergleich zum letzten Mal. Er erreichte erneut die erste Kammer und sah sich um. Auf der anderen Seite erkannte er die drei Gänge wieder. Der Mittlere war halb in sich zusammengebrochen.
Jellin entschied sich, dieses Mal seinen Weg überlegter auszuwählen. Obwohl ihm klar war, dass Fraser an der Oberfläche wartete, begann er in der Kammer umherzutigern.
Seine Überlegungen führten ihn zur rechten Seite.
Der Durchgang war weitaus enger als der andere, jedoch war Jellin klar, dass er lediglich die Eingänge miteinander Vergleichen konnte. Zu erfahren was dahinter lag, war eine weitere Erkundung notwendig.

Mit einem Mal wurde ihm etwas mulmig. Die Spätfolgen seines letzten Besuchs waren verheerend. Was, wenn er dieses Mal noch während seines Aufenthalts solche Schäden hervorrief?

[ Fraser | Storchenhalbinsel / "Mal wieder auf der Lichtung" ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 29.01.2014 18:03.


IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

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Beiträge: 162

Avon ist offline
30.01.2014 15:49

Zungenschlecker … Zungenschlecker … Zungen...
AVON!
Avon?
Benimm dich wie ein erwachsener Wolf!
Wie? Wieso wie?
Die grauen Ohren schnellten hoch. Ein vorsichtiger Blick glitt zwischen seinen zittrigen, grauen Pfoten hindurch, welche sein Gesicht -so gut es ging- verdeckten. Sie klang … wie seine Mutter. Oh nein, sie sollte doch nicht wie seine Mutter klingen! Er stand doch gewissermaßen auf sie. Man konnte doch nicht auf seine Mutter stehen. Sie war ja auch gar nicht seine Mutter … ausatmen. Laina-war-nicht-seine-Mutter. Punkt. Ein kritischer Blick von einem Auge, durch die Sphären seiner heroischen Träume von einem maskulinen Avon, stark und mutig wie Eh und Jeh, trafen auf den forschen, kritischen Blick zweier weiblicher Augen, die die seiner Mutter hätten sein können. In seinem Schädel dröhnte der harsche Klang ihrer mahnenden Stimme. Der maskuline, heldenhafte Super-Avon wurde durch ihren Blick wie von einem Strahl auf die Größe einer lästigen Mücke geschrumpft. Daaa! … Das bist du wirklich! Guck mal!
Öks … bitte nicht! Er wollte doch so gern ein echter Held sein. Er wünschte sich doch nichts lieber, als dass Laina Gefallen an ihm fand. Leider hatte er sich bisher nur Ausrutscher erlaubt. Er blickte auf einen schmerzhaften, arg befleckten und äußerst unrühmlichen Weg voller Pannen und Patzer zurück. Wer war denn für dieses Chaos da verantwortlich, das sich bis zur Horizontlinie zog? Ha! Das war er natürlich. Buhwolf. Nicht gut … überhaupt gar nicht gut … Zeit für einen Kurswechsel. Avon erhob sich schlagartig, schloss die Augen und drückte seine Brust nach außen.

„Hö-hör mal. Es tut mir Leid, wenn ich einen falschen Eindruck bei dir hinterlassen habe. Ich wollte das nicht, das musst du mir glauben. Ich werde dich auch nie wieder belästigen oder um einen Gefallen bitten. Wahre Wohltaten kommen nämlich von innen. Jawoll.“

Gut gebrüllt, Löwe. Stolz blickte der frisch gebackene Möchtegernheld auf seine Angebetete herab und grinste breit. Er hatte soeben verkündet, sein Leben neu aufzurollen. Von nun an wurde alles besser, er musste nur ganz fest daran glauben. Er hatte sich eben einen Ausrutscher erlaubt? Konnte er sich nicht mehr dran erinnern! Er hatte sich vor La-La-La-La-Laina lächerlich gemacht? Schnee von gestern! Jetzt kam er – der neue Avon!
Der Wolf mit dem neuen Selbstbewusstsein legte sich ganz souverän neben seine Partnerin und machte sich schön breit, als ob er ein Ei auszubrüten versuchte.

„Es ist wirklich nicht so, dass es da viel zu überlegen gäbe, ob ich mich neben dich legen soll oder nicht. Wenn du Wärme brauchst, dann sollst du die Wärme bekommen. Das ist alles eine Frage der Ehre, verstehst du? Eine Fähe wie du hat die Wärme von selbst verdient. Dafür musst du überhaupt nichts machen. Zungenschlecker sind sowieso überbewertet!“

Er gähnte einmal und rückte noch näher an Laina. Grund dafür könnte natürlich auch sein, dass es da schon etwas warm war, wo sie lag. Schön warm sogar. Außerdem liebte er ihr geschmeidiges Fell, auch wenn es noch etwas klamm war vom Wasser. Sie hätte natürlich auch etwas besser aufpassen können. Wieso musste sie denn unbedingt nass werden, als sie in den Fluss stieg?

„Mir ist ja klar, dass ihr Komplimente nicht so gern hören wollt. Meist sind es sowieso bodenlose Untertreibungen. Die Schönheit deiner Augen kann man nicht zum Ausdruck bringen. Das geht ja gar nicht.“ Seine Schnauze fuhr näher an sie heran. „Insgeheim erwartet ihr ja doch ein schönes Kompliment, das euer Herz von Innen berührt, wenn du verstehst. Aber das darf man nicht so deutlich … also, es wäre ja kein Kompliment mehr, wenn es auf Bestellung wäre. Kein Kompliment käme der Schönheit deiner Augen gleich. Es ist gar nicht nötig, Komplimente über solch schöne Augen wie die deinen zu machen, weil sich das von selbst versteht, wenn du verstehst …“

(Laina - Mondscheinsee/Storchenhalbinsel)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 30.01.2014 15:51.


IP
Luca
Freund des Lebens


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2 Jahre
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Fähe
Größe & Gewicht
68cm & 48kg

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Dabei seit: 06.08.2012
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Luca ist offline
30.01.2014 17:44

Wie in Trance beobachtete Luca die drei fremden Wölfe. War das überhaupt der selbe Ort den sie vorhin zurückgelassen hatte? Alles war anders. Cajove war nicht mehr da und stattdessen waren drei Fremde aufgetaucht. Selbst der Rehkadaver war anders. Es waren beinahe schon nur mehr Knochen davon übrig. Was war das nur für ein Ort? Am liebsten wäre Luca umgedreht und sich alleine dem Schnee und ihrem Schicksal gegeben. Sie wollte es schon fast tun, als sie bemerkte wie die Graue zu ihr herüberkam. Was war mit den Anderen beiden? Ihr Bruder? Wieso kamen die beiden nicht? Warum handelten sie so leichtsinnig? Es hätte ja gut sein können, dass nicht Luca sondern ein großes Rudel das Reh getötet hätte. Dann hätten sie jetzt ein Problem. Aber zum Glück war es nur sie. Verwirrt, traurig und wehrlos. Wenn die Graue sie jetzt angriff würde sie sie ohne Mühe töten, da war sich Luca sicher. Aber es war ihr auch egal. Es brauchte sie ohnehin niemand auf dieser Welt. Also wieso das Ganze noch?
Da riss aber die Stimme der Grauen aus ihren trübsinnigen Gedanken. Sie hatte gar nicht bemerkt wie schnell sie näher gekommen war. Catori hieß sie also. Ja, und was sollte Luca jetzt damit anfangen? Es war ein Name. Zwar ein schöner, wie sie fand, aber eben auch nur ein Name. Doch tief in ihrem Inneren sagte ihr ein Instinkt, dass sie nicht so abweisend sein solle und endlich was machen müsse. Was genau sie machen musste sagte ihr die Stimme zwar nicht, aber sie war doch noch so gut bei Verstand, dass sie wusste das sie Catori eine Antwort geben musste.

„Hallo“, sollte sie vielleicht noch ihren Namen sagen. Catori hatte sie nicht danach gefragt, aber es erschien ihr richtig ihn ihr zu verraten. Und was sollte eigentlich das Getue, ob sie auch alleine war. Es war doch offensichtlich, dass Catori die beiden kannte und deshalb nicht alleine war. Aber das sagte sie nicht. „Ich bin Luca. Und ja, ich bin alleine.“

Es fiel Luca erst jetzt auf, dass Catori ebenfalls etwas trauriges in ihrer Stimme hattte. Hatte die Gruppe auch vor Kurzem einen Todesfall erlitten? Wieso war sie überhaupt so freundlich zu ihr? Sie könnten sie verjagen, schließlich wussten sie nicht, dass das Reh sie gefangen hatte. Eigentlich hatte Luca das Reh ja nichteinmal gefangen. Also gehörte es keinem. Weder Luca noch Catori oder einem der beiden Rüden.
Als Luca einen Blick zu ihnen hinüberwarf, merkte sie, dass der Sandfarbene zu ihnen kam. Wieso kam nur er? Was war mit ihrem Bruder? Konnte er mit seinem Bein nicht mehr laufen?! Das wäre schrecklich! Aber immerhin hätte sie wenigstens ein Familienmitglied wieder gefunden und wusste, dass es nicht tot war. Vorausgesetzt er war überhaupt ihr Bruder.
Aber der Sandfarbene kam immer näher und Catoris Worte verwirrten sie noch mehr. Was wollten sie verlassen?

„Ähm … Danke für das Angebot. Aber was oder wen wollt ihr verlassen?“

Luca war jetzt einfach nur noch verwirrter als zuvor. Sie kapierte im Moment gar nichts mehr. Als dann der Sandfarbene in Hörweite war musste sie noch etwas hinzufügen, was keinesfalls böse gemeint war.

„Also das Reh gehörte eigentlich mir, aber ist schon in Ordnung, wenn ihr euch bedient habt. Ihr müsst ja auch am Verhungern sein.“

Luca versuchte sich noch in einem zaghaften Lächeln, um zu untermalen, dass sie es nicht böse gemeint hatte.

[bei Catori und Niyol; Nemeth etwas weiter weg; Rehkadaver]


I´m calling for you now
Can you hear me?
Please, don´t leave me alone
You are all what I have

IP
Fraser
abgegangen


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
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79cm & 42kg

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Beiträge: 136

Fraser ist offline
02.02.2014 15:22

Natürlich hatte Jellin seinen Scherz nicht verstanden – er war ja wohl auch noch ein bisschen zu jung dafür. Trotzdem war Fraser ein wenig enttäuscht, dass der Welpe ihm offensichtlich nicht einmal wirklich zugehört hatte. Meine Fresse... der war ja bitterernst für sein Alter. So verklemmt. Das war nicht gut, das würde er ihm austreiben müssen. Wie konnte er denn sein Leben genießen, wenn er so angespannt und unlustig war? Dem Weißen entging auch nicht, dass Jellin offenbar wenig begeistert davon war unter die Erde zu müssen. Aber hey, was sollte er denn machen? Er war ungefähr dreimal so groß wie der junge Wolf und würde daher unter Garantie nicht in diese Löcher passen – selbst wenn er sich extrem dünn machen würde. Dick war er ja nicht, aber diese großen Knochen würden nicht in einen Kaninchenbau passen. Das hatte sich Fraser zwar oft gewünscht, aber der Wunsch war nie erhört worden, schon gar nicht,wenn er unglaublichen Hunger hatte. Das war eine Eigenschaft, die er mit seinen Namensgebern den Flüssen nicht teilte – die konnten ja in jedes Loch kriechen.

„Vier? Wo ist denn der Vierte?“

Fraser blickte sich auf Jellins Frage hin ein wenig verdutzt um, aber den vierten Ausgang konnte er bei aller Liebe und genauem Hinsehen nicht entdecken. Der Weiße drehte das heile Ohr hin und her, als ob es ein Radar für versteckte Löcher war.

„Ich teile mich einfach in vier Teile. Die vordere linke Hälfte kommt ans eine Loch, die vordere rechte an das zweite da drüben. Meinen linken Hintern lasse ich hier stehen und der rechte Teil kommt an das Loch, das du mir gleich noch zeigen wirst.“

erwiderte er dann, in einem trockenen Tonfall und verdrehte die Augen. Dieser Welpe war wirklich ein wenig seltsam. Natürlich konnte er nicht an allen vier Ausgängen stehen, das lag doch wohl auf der Pfote oder nicht?

„Ich werde nur an einem stehen, aber die anderen im Auge behalten. Und wenn dort etwas rausflitzt, dann spurte ich hinterher. Kann ich gut, weißte. Immerhin hab ich eurer entwischtes Langohr ja auch gekriegt, nech?!“

Das war absolut keine Lüge. Fraser war wirklich ein guter Jäger, sonst hätte er bisher wohl kaum überlegt. Geschickt und schnell, nicht immer lautlos, aber wenn der Hase ohnehin aufgescheucht war, würde das ohnehin keinen Unterschied mehr machen. Der versteckte Ausgang wäre ein Problem geworden – aber dafür hatte er ja Jellin. Braver Welpe.

[Jellin | Storchenhalbinsel | Lichtung]

IP
Skadi
The Tempest


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Skadi ist offline
05.02.2014 21:19

Ungläubig starrte sie Takata an, als die Weiße ihnen nur ein zynisches „weg“ an den Kopf warf und sich dann prompt umdrehte, als wolle sie mit dieser Angelegenheit nicht weiter belästigt werden. Es war ein Schlag ins Gesicht für sie alle, vor allem aber für Teyjen, dessen ganzes Herz doch am Schicksal seines Bruders hing. Eine Erklärung war das Mindeste, etwas absolut Selbstverständliches und in diesem Moment so bitter nötig wie die Luft, die sie atmeten. Es war einer dieser Augenblicke, in denen sie die Weiße absolut nicht verstand, ja, nicht einmal verstehen wollte.

“Reiß‘ dich gefälligst zusammen“,

grollte sie voller Verachtung, während sie das weiße Hinterteil fixierte, als wolle sie den daran hängenden Wolf am liebsten erwürgen. Wäre Shiro nicht gewesen und hätte an Takatas Stelle übernommen, sie hätte die Weiße wohl am Nackenfell gepackt und die Worte aus ihr herausgeschüttelt wie aus einem unartigen Welpen. Wie konnte diese Wölfin nur so ich-bezogen sein? Hier ging es um so viel mehr als nur ihr persönliches Seelenheil, es ging darum, einen verlorenen Wolf wiederzufinden oder ihnen wenigstens die Gewissheit zu geben, die sie brauchten, um irgendwie weitermachen zu können. Doch statt an Teyjen zu denken, suhlte sie sich lieber in Selbstmitleid und speiste sie mit einem nichtssagendes Wort ab, das sie ihnen geradezu ins Gesicht spuckte.
Mühsam beherrscht wandte sie sich an Shiro:

“Wie lange ist das her? Besteht noch eine Chance, ihn wiederzufinden?“

Wenn es noch irgendeine Möglichkeit gab, dann wollte sie ihn suchen gehen. Für Teyjen, aber auch für sich selbst. Sich dieses Elend taten- und machtlos mit ansehen und sich mit jedem Atemzug die eigenen Unzulänglichkeiten noch weiter bewusst machen zu müssen – das war eines der schlimmsten Gefühle, die sie sich vorstellen konnte. Sämtliche Anschuldigungen, die ihr in diesem Moment auf der Zunge lagen, schluckte sie herunter, obwohl ihr nach wie vor nicht in den Kopf wollte, wie so etwas überhaupt passieren konnte. Jetzt war nur wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf die Fakten, und selbst das war angesichts der Wut, die in ihr brodelte, bereits schwer genug.

[Teyjen, Lynx, Takata & Shiro | Gebirge]

IP
Catori
Befreite Verzweiflung


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
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78cm, 50kg

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Catori ist offline
09.02.2014 15:10

Die Fremde schien verwirrt. Unwirsch schaute sie immer wieder zu Nemeth. Kannten die beiden sich vielleicht? Wenn, dann würde sich das Ganze allerdings sowieso gleich klären, also beschloss Catori, nicht mit irgendwelchen spontanen Vermutungen um sich zu schmeißen. Es war erstaunlich: so viele Wölfe waren ihr in diesem gottlosen Tal schon begegnet und trotzdem stellte sie sich bei neuen Begegnungen immer noch an, als wäre sie nie jemand Fremden begegnet. Lernte sie es denn nie? Am liebsten hätte sie sich bei dem Blick, den die Weiße ihr zuwarf im Schnee vergraben. Andererseits: wie sollte sie auch gucken, da sie doch keinen von ihnen kannte? Verzweifelt seufzte Catori und folgte dem Blick der anderen, wo Niyol nun doch auf sie aufmerksam geworden war. Als Blutkönig verkleidet schritt er gemächlich auf sie zu. Selbstbewusster als die letzten Stunden. Warum ließ er sich so viel Zeit? ~Bitte beeile dich ich kann das nicht!~ Ja, erst hatte sie das alleine schaffen wollten, doch schon nach ihrem ersten Anlauf war sie wieder gescheitert. Sie fühlte sich von der Situation überfordert. Ihre Gedanken wollten nicht auf den logischen Wegen bleiben. War das dort im Hintergrund wieder Kimis Flüstern? Ängstlich weiteten sich die Augen der Grauen, bis sie Panisch in den Schnee starrte.
"Unfähig bist du. Unfähig das Leben zu schätzen und zu nutzen, du solltest es lassen! Unfähige! Leg dich besser nieder und folge dem Beispiel des Rehs!..."
Den Kopf immer stärker hin und her schlagend und dabei zurückweichend konnte die Wölfin ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen. Das stete Flüstern in ihrem Kopf schwoll wieder zu einer verdammenden Hetztirade gegen sie an. Die Bilder vom weißen Schnee die ihre Augen eben noch gesandt hatten verschwommen immer mehr, um dem Schwarz platz zu machen. Kein Licht, kein Leben. Verwünschungen. Mit zitternden Läufen begann sie zu versuchen ihre Ohren von dem Geschrei zu befreien, doch der Schmerz wurde nur noch schlimmer. Mit einem leisen Wimmern drückte sie ihren Kopf in den Boden.

Kälte.

Immer noch hektisch atmend kam ihr Geist wieder in der Wirklichkeit an. Schnee. Der Schnee hatte sie befreit. Das kalte Weiß verflüssigte sich, wo sie es berührte und sickerte durch das Fall an ihre Haut. Erreichte ihre Sinneszellen und löste endlich eine Reaktion auf ihre Umwelt aus. Die Kälte ersetzte den Schmerz, der ihren Kopf bis eben erfüllt hatte.nur ihr rechtes Ohr pulsierte noch immer. Langsam hob Catori den Kopf und blinzelte, bis sie wieder den Schnee vor sich sah. Plattgewalzt mit einem leichten Rotschimmer. Verwirrt schaute sie darauf, konnte alles noch nicht ganz zuordnen. Auch ihr Blick verschwamm noch immer ein wenig. Trotzdem hob sie suchend den Kopf. Versuchte zu verstehen, was soeben passiert war. Überrascht blieben ihre Augen an Niyol und der Fremden hängen. Genau sie hatte mit der Fremden geredet. Niyol war zu ihnen gekommen und dann... Peinlich berührt folgten ihre Augen der Spur im Schnee zu ihrem vorherigen Standpunkt. Sie hatte offenbar rückwärts ein gutes Stückchen zurück gelegt. Jetzt war die stimme wieder still. Ein leises Summen im Hintergrund, auf das sie sich nicht zu konzentrieren traute. Zu groß war die Angst sie wieder hervor zu locken.
Stattdessen lenkte Catori ihre Aufmerksamkeit wieder auf die anderen Wölfe und am liebsten hätte sie ihren Kopf wieder zurück in den Schnee gesteckt. Was sollte sie jetzt nur sagen? Betreten schaute die Graue auf ihre Pfoten. Konnte dieses Elend nicht endlich aufhören?!

[bei Luca, Nemeth und Niyol; Rehkadaver]

IP
Zita
~Sternenseele~


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6 Jahre
Geschlecht
Fähe
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71 cm ; 48 kg

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Dabei seit: 07.03.2007
Beiträge: 1218

Zita ist offline
09.02.2014 21:14

Stocksteif und angespannt stand Zita einfach nur da, beobachtete Marrok und das Fremde Wesen, dessen Geruch ihr nun immer bekannter vorkam. Auf die zynischen Anspielungen und Bemerkungen des „Helfers“ reagierte die Fähe nicht… oder… versuchte es zumindest. Marrok hingegen schien nun völlig verstummt zu sein und so meldete sich Zita nun doch zu Wort:

„Was interessiert es dich überhaupt, warum wir nur zu dritt unterwegs sind? Vielleicht wollen wir ja auch gar nicht zu den Anderen zurück?“

Knurrte sie nun sichtlich genervt und warf Marrok einen vorsichtigen Seitenblick zu. Sie hatte mehr preisgegeben als sie gewollt hatte.

„Du bist doch nur auf die Beute aus.“

Zita war immer weniger bereit dem Wesen auch nur noch ein weiteres Wort zu glauben. Wozu auch? Immerhin wusste sie selbst, dass da draußen weitere Wölfe waren und sie wusste sogar, wohin diese ziehen wollten, wenn Takata an ihrem Plan festgehalten hatte. Wozu waren sie (Zita, Pilgrim, Marrok) also auf die vermeidliche und Überlebenswichtige Hilfe dieses Fremden angewiesen?
Grimmig schüttelte sie den Kopf. Nein… so abhängig machen von einem Beutegierigen Etwas… das wollte sie nicht und gerade Pilgrim brauchte am Besten eines der erlegten Tiere für sich, doch … würde Marrok da mitspielen? Wieder die gleiche Frage… Kurz sah sie sich nach Pilgrim um, der noch immer an einem der Knochen rumnagte.

Grimmig ging sie einige weitere Schritte auf Marrok zu und erwartete die Antwort des Helferleins.



Zita ist bei Marrok, Pilgrim und dem NPC; Irgendwo im Nirgendwo

IP
Jellin
Sternenauge


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1 Jahr
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Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

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Jellin ist offline
10.02.2014 21:06

Unschlüssig näherte er sich der Öffnung. Er wusste, dass er nicht wirklich eine Wahl hatte, egal wie wenig ihm die Enge zusagte. Vorsichtig zog Jellin die Schultern zusammen und verschwand in dem Eingang. Die ersten Meter ließen keine Hoffnung aufkommen, dass der Gang sich noch weiten würde.

Noch während er sich durch den Tunnel arbeitete erinnerte er sich bitter daran, wie er sich geschworen nie wieder in dieses Loch zu kriechen - einer von diesen Vorsätzen, die von vorneherein schon zu einem nur allzu baldigem Verwerfen verurteilt sind.

Unvermittelt machte der Gang eine scharfe Kurve und nur wenig hätte gefehlt und Jellin wäre gegen die irdene Wand gelaufen. Schnell orientierte er sich um und drehte sich nach links wo der Gang weiterführte. Nach einem kurzen Stück mündete der Gang in einer Höhle.
Ein Gefühl, ohne das er es hätte genauer definieren können, gebot ihm stehen zubleiben.
Langsam schlich er weiter in den Raum hinein. Er sah sich um und fluchte lautlos auf die Finsternis. Dunkelheit - Dunkelheit - Dunkelheit - Stopp!
In der alles verschlingenden Finsternis sah Jellin den Hasen zwar nicht dort hocken, jedoch nahm er seine Anwesenheit unverkennbar wahr.
Der Hase hatte ihn bemerkt, das stand außer Frage, nur war Jellin sich nicht sicher ob seiner Beute schon bewusst geworden war, wie unmittelbar ihm die Gefahr bevorstand.
Lautlos schlich er auf den regungslosen Hasen zu. Noch immer schien dieser darauf zu warten, dass der ungebetene Gast einfach weiterzog, ohne ihn zu bemerken. Jellin verharrte erneut und stierte in die Dunkelheit. Mit einem mal schien der Hase zu merken was ihm bevorstand. Obwohl er nichts sehen konnte, glaube Jellin spüren zu können, wie der Hase zu reagieren begann. Er nahm jedes Detail seiner Beute auf, hörte wie der Herzschlag beschleunigte und wie die sein Atem schneller wurde. Er brauchte nicht einmal Witterung aufnehmen um die Angst des Tieres zu erkennen.
Plötzlich zerbrach dieser Augenblick des Innehaltens, als der Hase aufsprang und Jellin nur einen Sekundenbruchteil später reagierte und hinterher hetzte.
Zum Unglück des Hasen gab es nur eine Richtung die nicht durch den Eindringling versperrt war. Seiner Bewegungsfreiheit beraubt, gestaltete es sich schwierig für den Hasen vor dem Wolf zu flüchten.
Doch auch für Jellin war die Jagd nicht einfach. Die Enge und die Dunkelheit machten ihm zu schaffen und herabhängende Wurzeln peitschten ihm ins Gesicht während er dem Hasen nachsetzte. Es war ihm egal. Der Spaß an der Jagd flutete seine Adern und ließ alles andere nebensächlich werden, als käme es von einer anderen Welt.
Seine Jagd kam zu einem ziemlich abrupten Ende, als er zunächst den Hasten umriss und kaum einen Lidschlag später gegen eine massive Erdbarriere donnerte.

Bevor er auf nur auf die Idee kam heraus zu finden was ihm da den Weg versperrt sprang er auf und schnappte nach seiner Beute. Der erste Versuch ging in die schwarze Leere, der zweite riss dem Tier die Schulter auf. Sofort setzte Jellin nach, bekam den Rumpf zu fassen und schüttelte den Kopf von einer Seite zur anderen bis er sich sicher war, dass der Hase sich nicht mehr rührte. Langsam beruhigte er sich und begann mit der Erkundung der Blockade.

Vorsichtig scharrte er mit den Krallen daran. Es war halbwegs nachgiebig, kalt und eindeutig nicht lebendig. Er warf sich mit der Flanke leicht dagegen. Ein hohles Dröhnen erklang leise und Jellin glaubte das Geräusch von Kieselsteinen, die einen Hügel hinab rollten wahrzunehmen. Hügel? Steine? Konnte es sein? Er tastete langsam das Hindernis ab. Was er erkundete bestätigte seinen Verdacht: Der Gang war eingestürzt.

[ Fraser (somewhat) | Hasenbau ]

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Lynx
smiling in the dark


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Rüde
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75cm & 62kg

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Lynx ist offline
12.02.2014 12:44

Verständnisvoll und gleichzeitig verunsichert beobachtete Lynx wie Teyjen zitternd krümmte und dabei ein verzweifeltes Jaulen von sich gab. Der Weiße wusste, es war eine Reaktion auf den vermeintlichen Verlust Kyevjens, doch was er tun konnte um den Jungwolf zu helfen... das war für Lynx ein Rätsel. Das einzige was ihm wichtig und richtig erschien, war bei Teyjen zu bleiben, damit der Braune zumindest die Nähe eines anderen spüren konnte und wusste er war nicht vollkommen allein. Ein schwacher Trost, dessen war Lynx sich bewusst, doch mehr konnte er ihm vorerst nicht bieten. Und Teyjen nahm ihn scheinbar an – zumindest drückte er sich jaulend an seine Flanke.

Und dann sprang der Braune auf und tapste zu Skadi bevor er ihr vor die Pfoten stürzte. Lynx blieb wo er war und beobachtete aus der Ferne, wie sich der Jungwolf in seiner Trauer gehen ließ und zitternd vor den Fähen im Schnee kauerte. Lynx hoffte, dass keiner ein harsches Wort gegen Teyjen richten würde, denn dieser wusste doch offensichtlich überhaupt nicht wie er mit seiner Trauer umgehen sollte und suchte ein Ventil um sich von ihr zu befreien. Er war verzweifelt und wollte die Wahrheit nicht anerkennen. Doch das würde sich mit der Zeit ändern. Letztlich konnte man nur hinnehmen, dass ein geliebter Wolf nie wiederkam, dass man ihn nicht...

Lynx unterbrach seinen Gedanken selbst. Das war doch lächerlich. Noch war Kyevjen nicht tot, lediglich vermisst. Teyjen schien diesen kleinen Unterschied nicht zu erkennen und verhielt sich als würde er einem Toten nachtrauern. Gut, wenn man im Hinterkopf behielt, dass der Jungwolf denn ganzen Aufruhr wegen eines Vermissten veranstaltete, konnte man zu Recht behaupten, dass er überreagierte. Dennoch konnte Lynx dem Braunen sein Verhalten nicht wirklich übel nehmen. Kyevjen war seine ganze Familie und die Furcht ihn gänzlich zu verlieren, trieb ihn beinahe in den Wahnsinn.

Plötzlich stand der Jungwolf wieder auf seinen vier Pfoten und stellte mit gesenktem Kopf eine Frage. Er schien ruhiger als zuvor und auch der Beginn der Frage ließ vermuten, dass Teyjen langsam aufgegangen war, dass Kyevjen noch lange nicht tot war. Erleichterung durchströmte Lynx und er bekam überhaupt nicht mit, dass der Braune seine Frage gar nicht beendete, bevor er zu dem Weißen zurückkam. Sogar ein Lächeln schenkte er Lynx, bevor er sich eng an ihm kuschelte.

Sein Blick galt Takata und Shiro, von denen er sich eine Antwort erhoffte, die Teyjen neuen Mut schenkte und ihn aus seiner verzweifelten Trauer heraus riss. Doch zumindest die weiße Wölfin schien wenig Interesse an einer ausführlichen Antwort. Ein Wort spie sie ihnen entgegen, bevor sie sich offensichtlich verärgert abwandte.

Was haben wir den falsch gemacht?, wunderte sich Lynx. Oder lag es gar nicht an ihnen sondern an Tihar? War Takata eine enge Freundin von dem Schwarzen gewesen und nun wütend auf die drei, die den Riesen von einen Wolf fortgeschickt und sich selbst überlassen hatten? Aber wir hatten keine Wahl. Tihar hat sich unmöglich aufgeführt. Sonst hätten wir einen Wolf doch nie in dieser eisigen Einöde allein gelassen. Die verteidigenden Worte verließen nicht seine Schnauze, als er sah wie Takata den Kopf hängen ließ und ihr Verhalten als Trauer – wenn auch nicht so dramatisch wie bei Teyjen – interpretierte.

Skadi jedoch schien weniger Verständnis für das Verhalten der Weiße zu zeigen und schnauzte sie an, während Shiro zu den beiden im Schnee kauernden Gestalten herüber kam und entgegen der weißen Fähe hatte sie aufmunternde Worte und eine ausführliche Erklärung dabei. Die Schwarze bestätigte Lynx Vermutung – und Hoffnung – das Kyevjen am Leben und lediglich vermisst war. Ja, scheinbar hatten sich die drei irgendwie verpasst.

Und auch die Sandfarbene schien ähnlich zu denken und hatte sofort die passenden Fragen parat. Fragen, die auch Lynx brennend interessierten und er stupste Teyjen leicht an, damit dieser ebenfalls zuhörte. Zwar war er sich nicht sicher, dass Shiro durchgehend positive Antworten für die drei hatte, doch sicherlich würde sie das Gute hervorheben und vielleicht reichte es aus damit der Jungwolf aus dem Loch herausfand, in dem ihn das Fernbleiben von Kyevjen gestürzt hatte.


[neben Teyjen bei Skadi, Shiro und Takata | Gebirge]

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 358

Niyol ist offline
12.02.2014 18:25

Gemächlich spazierte er zu den beiden und spitzte dabei die Ohren um trotzdem noch etwas von dem Gespräch mitzubekommen. Wen wollte Catori verlassen? Als er das Wort aufschnappte beschleunigte er doch seine Schritte. Oder hatte sie davon gesprochen, dass der Namenlose sie verlassen hatte? Nein was wäre Irrsinn. Außer aber die Fremde kannte ihn vielleicht? Hatte sie deswegen kurzzeitig so suchend geguckt?
Auch jetzt schaute sie kurz in seine Richtung, blieb danach jedoch wesentlich länger mit ihrem Blick irgendwo hinter ihm hängen. Vermutlich Nemeth, schließlich war er der einzige hinter ihm. Andere Wölfe hatte Niyol bisher zumindest nicht wahrgenommen. Danach wendete sie sich wieder Catori zu. Offensichtlich mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht. Scheinbar hatte Catori wieder wirr geredet. ~Seltsam, ich dachte sie hätte diese Schocksache endlich überwunden. Mittlerweile kann sie schließlich auch wieder stehen ohne dabei gleich den Nächsten neben sich umzureißen.~ Grinsend überwand er die letzte Distanz, während die Weiße erzählte, das Reh wäre von ihr gewesen. Ungläubig schaute Niyol ihren zierlichen Körper an. Allein? Das schien ihm irgendwie ein wenig seltsam vor zu kommen. Wenn, dann hatte sie auf jeden Fall einen ganz schön starken Glücksengel bei sich. ~Hey, den könnten wir auch gebrauchen. Ob der sich adoptieren lässt?~ Vermutlich musste man die Fähe dazu auch auf nehmen. Aber das würde kein Problem sein. Ungünstiger Weise war ja schließlich sowieso ein Platz unvorhergesehen frei geworden...
Als hätte Catori seinen Gedanken gehört, fing sie an den Kopf umher zu werfen, sodass Niyols Antwort auf Lucas Vorwurf ihm im Hals stecken blieb und er stattdessen nach einem tiefen Seufzer ein:

"Och nöö...",

von sich gab. Die Graue hatte sich natürlich wieder einen wunderbaren Zeitpunkt ausgesucht. Entschuldigend sah er die Fremde Wölfin an.

"Tut mir leid. Wir hatten vorhin einen Unschönen Zwischenfall und seitdem ist sie nicht mehr ganz sie selbst."

Ein wenig beschämt grinsend machte er sich schon während seiner Worte auf den Weg, Catori zu folgen. Die lief in einer doch recht erstaunlichen Geschwindigkeit, wenn man bedachte, dass ihr Hinterteil die Richtung angab und vorweg steuerte. Nach einer Weile blieb sie endlich stehen und Niyol wollte schon erleichtert Aufatmen, als sie nun anfing exzessiv an ihren Ohren zu kratzen. Und zwar in keinster Weise vorsichtig. ~Tja mal wieder zu früh gefreut.~ Als wollte sie ihm beweisen, dass sie es noch besser konnte, steigerte sie ihre Aktivität noch weiter, als wolle sie ihren Kopf gänzlich vom rechten Ohr trennen. Offenbar musste er doch versuchen ein zu greifen. Er roch bereits einen leichten Blutgeruch. Doch bevor er sich bewegt hatte, hörte sie auch wieder auf und er beobachtete stattdessen, wie sie den Kopf in den Schnee rammte. Skeptisch wartete Niyol auf die nächste Reaktion. Doch diesmal war es wirklich genug. Eine ganze Weile verharrte sie regungslos, sodass er sich endlich wieder der Fremden zu wandte.

"Ich bin Niyol. Wenn ich deine Worte von vorhin richtig verstanden habe bist du auch allein. Sollte dich dieser Einstieg nicht zu sehr abgeschreckt haben, kannst du mir deinen Namen verraten und ruhig mit uns ziehen. Bis dieser Winter vorbei ist werden wir wohl noch zusammen bleiben."

Nemeth würde schon nichts dagegen haben. Danach schaute er wieder zu Catori, die mit immer klarer werdenden Blick und nassem Kopf endlich wieder aus dem Schnee auftauchte.

"Na, war wohl doch nicht so interessant da unten was?"

Lachend stupste er sie an. Gab sich jedoch Mühe dabei so sanft wie möglich zu sein, da er einen weiteren Kurzschluss befürchtete.

[bei Luca, Nemeth und Catori; Rehkadaver]

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 12.02.2014 18:26.


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Fraser
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Fraser ist offline
13.02.2014 12:46

Wie unbegeistert Jellin von der Aussicht war unter die Erde zu müssen, entging ihm absolut. Für Fraser war der Welpe einfach ein wenig bockig, weil er nicht den Spaß zugeteilt bekam wirklich selbst zu jagen, sondern die Beute nur aus dem Haus treiben sollte. Darauf jedenfalls schob Fraser Jellins Verschwiegenheit, die ihm einen leisen Seufzer entlockte, als der junge Wolf unter der Erde verschwand. Der kleine Racker hatte nicht ein Wort erwidert, sondern war einfach wortlos abgetaucht. Immerhin hatte er Fraser damit verraten, wo das vierte Loch ist. Die nächsten Minuten kamen dem Weißen mit dem einen Ohr recht lang vor. Er hatte sich nicht vor dem versteckten Ausgang postiert – immerhin war Jellin darin verschwunden und auch wenn Fraser ihn im Augenwinkel immer im Blick behielt erschien ihm die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beutetier herauskam, doch recht gering. Also konzentrierte er sich voll und ganz auf eines der anderen drei Löcher. Die Zeit des Wartens kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Er war nicht der Geduldigste und in diesem Fall war es noch ein wenig schlimmer, denn er war aufs reagieren beschränkt, konnte nicht eingreifen in das, was unter der Erde geschah und musste sich darauf verlassen, dass Jellin seine Sache gut machte. Das fiel dem Weißen mehr als schwer und so rutschte er nach einer gefühlten Ewigkeit ungeduldig mit den Vorderpfoten über den Boden. Dann aber zuckte das gesunde Ohr nach vorn. Unter der Erde hatte es vibriert! Oder nicht? Oder doch?

Gespannt richteten sich die Augen des Weißen auf die Erdlöcher, huschten von einem Ausgang zum nächsten: Fraser war angespannt, bereit und darauf gefasst jeden Moment loszusprinten, sollte ein Schatten aus den Löchern huschen – von Jellins Schwierigkeiten unter Tage, bekam er nichts mit. Nur wenige Sekunden nach dem Rumor unter der Erde, hatte sein Warten nun auch endlich ein Ende. Es war offenbar nicht nur ein Beutetier im Bau gewesen – hatte er ja gesagt, es gab mehr Kaninchen als man sich vorstellen konnte – und das nahm einen wohl bekannten Fluchtweg. Leider führte der nicht durch den Ausgang, an dem Fraser sich postiert hatte. Der zweite Ausgang war nicht weit entfernt und Fraser nahm die Bewegung beinahe in dem Augenblick wahr, als das Langohr aus dem Bau spurtete. Sofort setzte Fraser sich in Bewegung und hetzte los. Die Beute im Blick – dieser Hase war verdammt flink – wich er kleinen Hindernissen aus und achtete darauf, dass er auf dem unebenen Boden nicht stolperte. Einige Meter konnte der Hase ihm mit Schlägen und Ausweichmanövern erwischen. Dann aber war Fraser nah genug, packte das Tier und versetzte ihm einen tödlichen Biss. Der Geschmack des Blutes erinnerte ihn daran, dass er nur wenig von seiner letzten Beute abbekommen hatte. Aber er war sozial genug den leckeren Bissen nicht in sich hinein zu schlingen, sondern erinnerte sich daran, dass Laina und Avon den Happen dringender brauchten.

Also drehte er um, trabte zur Lichtung zurück und wollte Jellin seinen Fang stolz präsentieren. Doch der war gar nicht da. Fraser runzelte ein wenig missmutig die Stirn. War er schon zu den anderen gelaufen? Oder noch unter der Erde? Ungeduldig tappste er zu einem der Ausgänge zurück, legte den Kadaver daneben ab und lauschte mich dem verbliebenen Ohr nach unten.

„Jellin? Kannst raufkommen, ich hab einen!“

Dass irgendwo ein Teil des unterirdischen Ganges eingestürzt war, hatte der Weiße nicht mitbekommen.

[Jellin | Storchenhalbinsel | Lichtung]

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Luca
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Luca ist offline
15.02.2014 18:13

Anstatt ihr eine Antwort zu geben, benahm sich die graue Fremde plötzlich total seltsam. Was sollte das den? Vorsichtig machte Luca einen Schritt zurück. Wer weiß, was diese Fähe noch so alles tat, außer ihren eigenen Kopf in den Schnee zu stecken? Warum machte sie das?
Aber da bekam sie schon eine Antwort von dem Sandfarbenen. So einen unschönen Zwischenfall konnte sich Luca nur denken. Sie selbst hatte ja gerade eben so einen miterleben müssen. Sie senkte leicht den Kopf und flüsterte ein Leises:

„Das tut mir leid.“

Der Sandfarbene war genauso freundlich, wie Catori es gewesen war, vor diesem seltsamen Benehmen, und schlug ihr auch vor mit ihnen mitzugehen. Ja, aber wo wollten sie den überhaupt hin? Sie hatte keine Antwort mehr von Catori bekommen. Und der Graue, Niyol hieß er, schien auch keine Anstalten zu machen es ihr zu sagen. Dann musste sie wohl oder übel nochmal nachfragen.

„Danke, das ist ein sehr nettes Angebot von euch, was ich gerne annehme, aber wo zieht ihr hin?"

Luca hoffte, dass er ihre Frage richtig verstanden hatte. Vorsichtig warf sie noch einen Blick zu Catori. So ganz geheuer war ihr diese Fähe nicht!
Sie beobachtete die beiden und warf dabei aber immer wieder einen Blick auf den weißen Wolf, weiter weg. Er kam ihr einfach so furchtbar ähnlich vor wie ihr Bruder. Aber was, wenn er es dann womöglich gar nicht ist und ihr ihre Sinne nur einen Streich gespielt hatten? Sie hoffte, dass es nicht so war, aber falls doch würde sie es schon irgendwie verkraften können.
Aber wieso er nicht herüberkam, wo Catori und Niyol ja schon bei ihr waren, wobei ihr Catori eh nicht besonders geheuer war.
Aber all diese Fragen blieben unausgesprochen und sie wartete auf eine Antwort von einem der Beiden, und hoffte endlich herauszufinden, wo sie hingehen wollten.

[Bei Catori, Niyol und Nemeth; Rehkadaver]


I´m calling for you now
Can you hear me?
Please, don´t leave me alone
You are all what I have

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Teyjen
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Teyjen ist offline
15.02.2014 23:28

Weg. In Teyjen zog sich alles zusammen. Er lag bereits wieder an Lynx‘ Seite, worüber er wirklich froh war, doch Takatas Worte, eigentlich war es nur ein einziges, hatten ihn sehr getroffen. Wenn er sich recht erinnerte, war die Weiße eine Fähe, die freundlich war, sogar äußerst gutgläubig. Wo war diese Wölfin geblieben? Er hätte etwas anderes von ihr erwartet, von der Takata, die er damals eigentlich ziemlich sympathisch gefunden hatte, aber sie hatte ihre guten Attribute wohl in der Eiswüste zurückgelassen. Ganz gleich, ob er früher eine Sympathie für sie gehegt hatte, sie war nun verschwunden. Teyjen mochte es nicht, wenn man ihn anschnauzte, Kyevjen hatte das nie gemacht. Leise stieß er die Luft aus.

Doch er musste zugeben, es gefiel ihm, dass Skadi sich für ihn einsetzte und offensichtlich auf seiner Seite stand, er konnte so jemanden nur zu gut gebrauchen. Sonst hatte ihm Kyevjen immer die Stange gehalten, egal wie dumm er auch gewesen war, sein Bruder war für ihn da, und wenn es sein musste, auch nur für ihn. Trotzdem konnte er ein kleines Lächeln nicht unterdrücken, als Skadi Takata mehr oder weniger in die Schranken wies. Er wollte nicht wissen, ob sie es seinetwegen getan hatte, oder ob die gemeine Art der Weißen sie einfach zornig machte, was zählte, war, dass er sich anscheinend auf die braune Fähe verlassen konnte, wie er es bei seinem Bruder immer getan hatte. Sie würde ihn nicht einfach stehen lassen. Plötzlich wurde ihm übel, als er daran dachte, dass Kyevjen ihn auch nie verlassen wollte. Und wo war er jetzt? Irgendwo da draußen, ohne auch nur einen Gedanken an seinen kleinen Bruder zu verschwenden, der hier ihm Schnee innerlich zerbrach. Warum war er nicht mit den anderen gegangen? Dann wäre er jetzt hier, bei Teyjen.

Als sich die Schwarze zu Lynx und ihm gesellte, blinzelte er mit einem Auge leicht, während er ihre Stimme neben sich hörte. Er schaute plötzlich überrascht auf, weil Shiro sich tatsächlich zu ihm gelegt hatte, obwohl er doch immer geglaubt hatte, sie würde ihn nicht sonderlich mögen, denn - Sofort begann er daran zurückzudenken, wie er bei ihrem ersten Gespräch gegen sie gestrauchelt war. Es war ihm richtig peinlich gewesen. Aber jetzt fühlte sich ihre Nähe nicht mehr unbehaglich an, er freute sich sogar darüber. Doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte den Sinn ihrer Worte nicht verstehen, es sollte wahrscheinlich eine Redensart sein. Vielleicht war er einfach zu jung und unerfahren, um solche Weisheiten zu durchblicken. Was er aber sehr wohl bemerkte, war, dass sie ihn ein wenig aufzumuntern versuchte. Er nickte leicht, um ihr zu zeigen, dass er sie verstanden hatte, wenn es auch in Wahrheit nicht so war. Seine Dummheit sollte ihr nicht das Gefühl geben, etwas Falsches gesagt zu haben, wenn sie ihn schon aufheitern wollte, sollte er dankbar dafür sein. Der Kleine spürte, wie die Enge in seiner Brust langsam nachzulassen schien und der Anblick der vielen Wölfe, die ihm beizustehen versuchten, ließ ihn die Erinnerungen an seinen Bruder für einen kurzen Augenblick vergessen.

Erst als Shiro weitersprach, wurde Teyjen wieder an die schmerzenden Tatsachen erinnert. Laut den beiden war Kyevjen einfach gegangen ohne zu sagen wohin, doch das passte gar nicht zu seinem sonst so überlegten Bruder. Ob ihm etwas zugestoßen war? Wenn er ihn nie wiedersehen sollte, würde ihm der Kleine das nie verzeihen, weil er ihm doch ohne Worte versprochen hatte, immer auf ihn Acht zu geben. Teyjen konnte es nicht glauben, aber zum allerersten Mal in seinem Leben war er enttäuscht von seinem Bruder.

Der bittere Beigeschmack, den diese Erkenntnis mit sich brachte, war nicht so einfach zu vertreiben. Nicht einmal Skadis Einsatzbereitschaft, die sie an den Tag legte, um mehr über Kyevjens Verbleib zu erfahren, änderte etwas an der Situation. Der Jungwolf hatte immer geträumt, einmal genau so zu sein wie sein großer Begleiter, dazu gehörte aber auch, dass Kyevjen ihm alles beibrachte, was er wusste. Jetzt, da er nicht mehr bei ihm war, was sollte dann aus Teyjen werden? Ein Ungeheuer wie Tihar? Ein leichtes Schütteln ging durch seinen Körper. Er war noch viel zu klein, zu jung und unerfahren, um auf eigenen Pfoten zu stehen. Aber wollte er zu einem Wolf werden, der seine Familie im Stich ließ? Egal, wie lange er überlegte, er wusste einfach nicht weiter. Weil Shiro bereits wieder aufgestanden war, rollte der Kleine sich herum und wandte sich an Lynx. Er streckte seinen Hals und legte die Schnauze in den Schnee. Ganz leise, damit es niemand hörte, für dessen Ohren es nicht bestimmt war, flüsterte Teyjen seine Frage. Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch, und trotzdem bebte sie wie die Erde währendem dem Steinrutsch, der ihm vor scheinbar unendlich langer Zeit seinen Bruder genommen hatte.

„Was g-geschieht jetzt mi-mit mir?“

(bei Lynx, Shiro, Skadi und Takata)

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NPC ist offline
16.02.2014 16:00



Gespannt aber auch ein wenig irritiert beobachtete er, wie die Situation sich zu wandeln begann – plötzlich kam nichts mehr von dem Rüden, den er doch für den Kopf der Bande gehalten hatte. Stattdessen ergriff die Wölfin nun das Wort, die offensichtlich besonders mies gelaunt, dafür jedoch nicht halb so wortgewandt wie ihr Gefährte war. Ob gewollt oder ungewollt, sie bot ihm so herrlich viel Angriffsfläche, dass einem das Herz aufgehen konnte.

“Meisterhaft geschlussfolgert“, lobte er gönnerhaft, als sie das Offensichtliche endlich aussprach.

Ach, er hatte es nur auf die Beute abgesehen, wirklich? Genervt rollte er mit den Augen. Gut, dass sie ihm das sagte, darauf wäre er selbst nämlich nie im Leben gekommen. Warum waren diese Wölfe geistig nur so schwerfällig? Himmel, natürlich wollte er die Beute, er war es doch, der diesen Vorschlag überhaupt gemacht hatte! Aus welchem Grund sollte er sich dieses Gespräch denn sonst antun, wenn nicht wenigstens eine Kleinigkeit für ihn dabei heraussprang?
Je länger er sich mit diesen Wölfen unterhielt, desto stärker wurde das Bedürfnis, seinen Kopf gegen den nächstbesten Baum zu schlagen. Am Ende tat er natürlich nichts dergleichen. Der Fuchs hatte keine Ahnung, ob sie es absichtlich taten, aber immer wenn er kurz davor war, einfach aufzugeben und weiterzuziehen, warfen ihm diese Wölfe plötzlich wieder ein kleines Häppchen zu, einen kleinen Informationsbrocken, den es zu nutzen galt. So so, sie wollten also ‘nicht zu den Anderen zurück‘? Mit glitzernden Augen fixierte er die Fähe. Hatte sie etwa mehr preisgegeben als beabsichtigt? Sie hatte ihm jedenfalls geradewegs in die Pfoten gespielt.

“Du kennst sie also“, freute er sich. “Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass ich mir sieben fiktive Wölfe ausdenke und einer von euch erkennt auch noch die Beschreibung wieder? Langsam wird mir klar, warum sie euch ausgesetzt haben.“

Die letzte Spitze hatte er sich nicht verkneifen können, aber vermutlich war zumindest ein winziges Körnchen Wahrheit daran. Warum sollten drei Wölfe in derart geschwächtem Zustand freiwillig ihr Rudel verlassen, ausgerechnet inmitten dieser verflixten Eiswüste?

[Marrok, Zita & Pilgrim | irgendwo im Tal]

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Takata
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Takata ist offline
17.02.2014 00:07

Einaudi ~ Dna


Skadis Ausruf erreichte sie wie ein Schlag. Es überraschte sie im Prinzip wenig, dass die Sandfarbene so auftrat. Es passte ja auch eher zu ihr. Das Paradoxe an der Sache war, dass sie ihr dafür auch nicht böse war. Im Grunde hatte sie sogar Recht. Natürlich war sie im Begriff zu schmollen, sie fühlte sich benachteiligt und das Schlimmste war, sie war eifersüchtig. Sie ertrug es nicht, dass sich um Teyjen sofort eine Schar von Wölfen sammelte, die seinem Jammern beiwohnte und ihm dafür Trost spendete. Sie konnte sicher schlecht erwarten, dass sie das bei ihr auch taten. Dafür war ihr Wehklagen sicher auch nicht theatralisch genug. Aber sie hatte sich etwas mehr Verständnis erhofft. Nur das konnte sie sicher vergessen, denn Tihar war so etwa wie ein Aussätziger gewesen, schon immer. Für den verschwendete hier niemand einen wertvollen Gedanken … außer … ihr. Und doch trat Skadi auf als war sie ihre Mutter. Belehrend, großschnäuzig. Sie war zweifellos der Wolf mit der stärksten Psyche. Oder sie vermochte es besonders gut, ihre eigenen Schwäche zu verbergen. Im Grunde interessierte es sie wenig. Sie hatte nicht vor, sich mit ihr anzulegen. Sie hatte erst recht auch nicht vor, Teyjen Vorwürfe zu machen. Eigentlich war sein Auftritt untragbar für ein Rudel. Aber er war auch noch jung, sehr jung. Man konnte es ihm sicherlich nachsehen. Irgendwo war er ja auch ein süßer kleiner Kerl. Nur hatte sie im Augenblick einfach keinen Nerv für seine Probleme. Aber auch daran war der junge Rüde nicht schuld. Das Problem war nämlich, dass sie Kyevjen nicht verzieh, dass er nicht zurückgekommen war. Natürlich waren sie beide, Shiro und Takata, nicht vollkommen unschuldig. Sie waren ja auch weitergegangen. Doch wie lange hätten sie dort verharren sollen, wo es nichts gab außer Kälte und Trostlosigkeit? Von Kyevjen war kein Heulen gekommen, keine Spur, kein Beweis dafür, dass er noch lebte. Man mochte fast hoffen, er war nicht mehr am Leben. Andererseits hätte das bedeutet, dass er nicht viel Wert in ein Wiedersehen mit ihnen und mit seinem jüngeren Bruder gelegt hätte. Ob das der Wahrheit entsprach? Was wäre wohl seinem Bruder lieber gewesen. Sicher nicht der rechte Moment, um ihn mit derart offensichtlichen Fragen zu konfrontieren. Nachdem der erste Ärger über ihr Abwenden von der Gruppe verraucht war, wagte sie einen zögerlichen Blick nach hinten. Sie drehte ihren Kopf so weit herum wie es ging und schielte förmlich mit den Augen auf die Szene. Teyjen lag nun bei dem weißen Rüden. Shiro erklärte, was sie nicht vermocht hatte zu berichten. Skadi krönte über all den anderen wie die Königin der Unantastbaren. Irgendwie ein abstruses Bild. Es war schwer, das so wahrzunehmen. Tihar vermisste hier niemand. Das war ihnen vermutlich auch nicht zu verdenken. Aber würden sie je verstehen können, wie schwer es sie traf, dass er eben doch nicht mehr lebte? Ach … sie wussten es ja nicht einmal. Und sie brachte nicht den Mut auf ihnen die ganze Geschichte beizubringen. Sie drehte sich wieder um und atmete tief durch. Sie befanden sich in einer verzweifelten Lage. Der Winter in ihren Herzen hielt ebenso lang und ausdauernd an wie der, der sie die ganze Zeit umgab. Sie verspürte stärker denn je den Reiz, weiterzuziehen. Sie wollte das ganze hier hinter sich lassen. Denn die Vergangenheit war so oder so vorüber und würde auch nicht wiederkommen, wenn sie hier noch länger blieben. Das Einzige was sie hier einholen würde war der Tod. Und obwohl ihre Lebenslage momentan so schwer war, so hatte sie doch den unbändigen Ehrgeiz, weiterzuleben. Sie wollte sich und den anderen beweisen, dass sie sehr wohl ohne den schwarzen Raben in Wolfsgestalt auskam. Doch wie sollte sie den anderen die Weiterreise ans Herz legen, wenn Teyjen noch immer hoffte, seinen Bruder zu finden? Wenigstens Skadi musste doch erkennen, wie sinnlos es war, hier zu bleiben und auf eine Rückkehr des Rüden zu hoffen.
Die Fähe erhob sich und trottete langsam, sehr langsam zurück zur Gruppe. Ihr Blick hing fest an der traurigen Gestalt Teyjens dort am Boden. Manchmal erinnerte er sie sehr stark an Pilgrim, auch wenn er deutlich jünger war und sein Körper nicht so geschunden und kaputt war wie der des Grauen.

„Wir .. sollten weitergehen. Vielleicht … vielleicht treffen wir ihn ja unterwegs“,

murmelte sie mehr und sah nachdenklich zur Seite. Eigentlich aber war ihr Wunsch eindeutig. Sie wollte hier nicht länger bleiben. Sie konnte es nur nicht so deutlich sagen aus Rücksicht auf den Kleinsten der Gruppe. Er würde es vermutlich nicht verstehen und sich gar noch wehren gegen ihren Wunsch, den Ort zu verlassen. Sie alle wussten aber nicht, dass dieser Ort noch eine ganz andere Bedeutung für sie hatte, die sie nicht länger zu ertragen bereit war, wenn sie nicht ihre letzte Kraft verlieren wollte …

(Eischlucht des Todes - Skadi, Teyjen, Lynx, Shiro)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
17.02.2014 18:36

Shiro war froh um Skadis Anwesenheit - als einzige schien die Sandfarbene tatsächlich einen Überblick über das wirre Wolfsrudel zu haben. Sie konzentrierte sich auf das Wesentliche, kalkulierte. Analysierte. Tat genau das, was Shiro tat und gab ihr damit ein Stück Sicherheit. Dennoch, ihre offene Anspielung hing noch in der Luft, sie wusste nicht, wie sie mit der Sandfarbenen darüber sprechen und gleichzeitig den Jungwolf von ihrer Vermutung fern halten sollte. Denn das das Nervenbündel diese Theorie nicht als reine Überlegung ansehen würde, sondern vollends die Fassung verlieren würde, stand für die Schwarze außer Frage.
Vorerst sollten wohl die Fakten geklärt werden.
Wie lange war es her, dass sie sich getrennt hatten? Wie lange war es überhaupt her, seit die Felslawine die Gruppe getrennt hatte? Shiro hatte das Zeitgefühl verloren.
"Vielleicht zwei Tage?", schätzte sie grob. Die zweite Frage war schwieriger zu beantworten. Eigentlich gab es nicht allzuviele Möglichkeiten in einer Schlucht, jemanden zu verlieren. Shiro war abwärts gegangen, Takata aufwärts - für Kyevjen wäre doch eigentlich nur der Weg zurück geblieben. Doch Shiro wollte nicht spekulieren. Sie erinnerte sich an die Gedanken, die sie sich während ihrer Suche gemacht hatte und an die Theorie, die sich ihr seit dem Zusammentreffen auf die Gruppe in ihrem Kopf entwickelt hatte. War es möglich, dass zwei große Wolfsrüden innerhalb so kurzer Zeit zugeschneit werden konnten?
"Ich weiß es nicht. Es hatte wieder zu schneien begonnen, Geruch- und Pfotenspuren sind verwischt worden. Eigentlich gibt es in einer Schlucht kaum Möglichkeiten, sich zu verbergen - außer man will es, oder man kann sich nicht bemerkbar machen.", sagte sie daher. Natürlich war das keine Antwort auf Skadis Frage - aber die hatte Shiro eben nicht.

Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Takata sich wohl eine besseren besonnen hatte und wieder zu ihnen zurückgekommen war. Ihr Vorschlag überraschte sie kaum.
"Vielleicht haben er und Tihar sich ja getroffen und zusammengetan.", warf sie einer spontanen Eingebung folgend einen Vorschlag in die Runde.
Sie konnte ihren Vorwurf nicht zur Sprache bringen - aber vielleicht konnte sie anhand von Takatas Reaktionen herausfinden, ob sie damit richtig lag. Und im Übrigen - der Gedanke war zwar abwegig, doch die Situation, in der die Wölfe sich befanden, war so verzwickt, dass wohl auch der absurdeste Gedanke in Betracht gezogen werden musste. Ein Wolf im Alleingang war hier verloren - das musste selbst Tihar und Kyevjen klar sein. Wenn sie noch am Leben waren.

[Eisschlucht, Lynx, Skadi, Takata, Teyjen]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Jellin
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Jellin ist offline
22.02.2014 16:33

Entgeistert starrte Jellin auf das in Schwärze gehüllte Hindernis.
Nachdenklich scharrte er mit den Krallen im heruntergestürzten Erdreich.
Der Gang vor ihm lag, soweit er feststellen konnte, auf der ganzen Breite in sich zusammengebrochen und bot ihm keine Möglichkeit, irgendwo hindurch zu schlüpfen.

Von hier aus konnte Jellin entweder die Wand durchbrechen oder auf dem Weg hinauszufinden, über den er auch hergekommen war.
Noch immer von dem Adrenalin der Jagd aufgewühlt, entschied er sich für die erste und warf er sich nach vorn. Er schlug eher auf der Wand auf, als er es in der Dunkelheit geschätzt hatte.
Jellin hatte viel Kraft in den Sprung gelegt, doch außer einem donnerndem Grollen, das durch den ganzen Bau widerzuhallen schien, und einem ebenso dröhnenden (und schmerzendem) Schädel, erreichte er nichts.
Jellin taumelte zurück. Als der Schmerz in seinem Kopf nachließ, trat er noch ein paar Schritte zurück, und sprang erneut .
Die Wand gab sich unerbittlich und beantwortete jeden Jellins Angriff gleichermaßen.
Nachdem seine Versuche, die Blockade zu durchbrechen, erfolglos blieben, gestand Jellin, dass seine Intelligenz schwerlich in seinem Tun wiederzufinden war, da der freie Gang in seinem Rücken, ihm doch einen weitaus weniger schmerzlichen Ausgang gewährte. Sich selbst einen Narren schallend, trat er den Rückzug an.

Kaum hatte er diese Entscheidung getroffen, stieß auf ein weiteres Problem. Zwar engte ihn der Gang nicht ein, gewährte ihm aber auch nicht die Möglichkeit sich zu drehen ohne vorher den Brustkorb zu brechen oder Gefahr zu laufen, stecken zu bleiben. Jellin hatte weder das eine, noch das andere im Sinn.

Dennoch hatte er keine Wahl mehr über seine Fluchtrichtung. Langsam begann er sich rückwärts aus dem Gang zu schieben.
Es dauerte eine Weile, bis sich der Gang weitete und in die erste Kammer mündete.
Eiligst drehte Jellin sich und passte seine Blickrichtung seiner Laufrichtung an. Erleichtert atmete er durch und begann seine Suche nach den Ausgang, welcher ihn zu der ersten Kreuzung zurückführte. Die Dunkelheit entpuppte sich dabei als ein weit größeres Hindernis als er zunächst angenommen hatte. Bei seinem Rundgang durch die Kammer fand er zwei Ausgänge, die nahe bei einander langen und sich, zumindest im vorderen Bereich, nur um einige Grad unterschieden. Auf seinem Herweg hatte er keine Zeit gehabt, sich ein Bild von der Umgebung zu machen. Ehe er sich versah begann er vor den beiden Gängen hin - und her- zu tigern, ein Verhalten, das er öfters an den Tag legte, wenn er nervös war.
Seine Aufregung durch die Jagd ließ langsam nach, doch das Blut, das vom Kadaver zwischen seinen Zähnen herabtropfte und sich in seinem Maul verteilte machte es ihm schwer sich zu konzentrieren.

Schließlich wählte er sich den linken Gang, da er glaubte, dass er es auch während der Jagd gemerkt hätte einen Eingang gekreuzt zu haben.
Während er wieder in das unterirdische Gewirr aus Gängen eintauchte, begann er sich zu fragen, wie Frasers Reaktion wohl ausfallen würde, sollte er nicht zurückkehren.


[ Fraser, (Hase)| Hasenbau ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 22.02.2014 16:33.


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Skadi
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Skadi ist offline
25.02.2014 21:09

Zwei Tage schon, seit sie Kyevjen verloren hatten – sie seufzte resigniert. Damit war ihre Hoffnung, den älteren der beiden Brüder doch noch wohlbehalten wiederzufinden, im Prinzip gestorben. In diesem Zeitraum hatten bereits mehrere Wölfe nach dem Rest des Rudels gerufen und lautstark geheult. Dass der Vermisste trotzdem nicht wieder aufgetaucht war ließ Böses ahnen. Im Gegensatz zu Shiro hatte sie sich nicht so viel Optimismus bewahren können. Der Gedanke, dass Kyevjen sich ausgerechnet mit Tihar zusammengetan haben sollte, erschien ihr völlig abwegig. Die beiden Fähen hatten den schwarzen Wolf nicht erlebt, hatten nicht gesehen, in welchem Zustand er zuletzt war – mehr tot als lebendig und vollkommen übergeschnappt. Vermutlich hatte er es nicht mal bis zum Bergpass geschafft. Aus Rücksicht auf Teyjen schwieg sie jedoch. Angesichts seiner Panik vor Tihar war sie sich nicht sicher, ob er den Gedanken überhaupt begrüßen würde, doch selbst eine mögliche Kooperation mit Tihar war der Alternative vorzuziehen. In ihrem Hirn begann sich ein Gedanke zu manifestieren, so düster wie das Tal, dem sie entkommen waren. Kyevjen war tot. Irgendetwas musste ihm zugestoßen sein, ihn daran gehindert haben, auf die Rufe zu reagieren. Es konnte gar nicht anders sein. Warum sollte er sich freiwillig vom Rest der Gruppe trennen? Warum sollte er Teyjen im Stich lassen? Es machte keinen Sinn.
Als Takata sich aus ihrer Starre löste, wandte auch sie sich wieder zu Teyjen um. Sie war noch immer nicht besonders gut auf die Weiße zu sprechen, aber momentan gab sie ihr keinen Anlass zu weiteren Wutausbrüchen. Stattdessen war da wieder diese tröstliche Leere, die sie gnädig umfing. Einen Moment lang musterte sie die zerbrechliche Gestalt des Jungwolfs schweigend. Kyevjen war nicht ihr Bruder. Nicht sie hatte einen geliebten Wolf verloren, genau genommen gab es keine geliebten Wölfe. Es gab nur Weggefährten, die sie zu schätzen gelernt hatte, aber sie würde sich hüten, sie zu sehr ins Herz zu schließen. Der Grund lag bebend vor ihr im Schnee und drückte sich verzweifelt an Lynx' Flanke.

“Sie hat recht“, begann sie schließlich leise und war selbst überrascht, dass sie zur Abwechslung nicht das Bedürfnis hatte, Takata zu widersprechen. “Vielleicht hat er nur unsere Fährte verloren und ist allein weiter. Wir werden unterwegs immer wieder nach ihm rufen“, versprach sie hilflos.

Selbst in ihren eigenen Ohren klang das schwach, aber es war alles, was sie dem jungen Rüden anbieten konnte. Nach zwei Tagen machte sie sich keine großen Hoffnungen mehr, aber um Teyjens Willen musste sie zumindest so tun, als könne es trotz allem noch ein Happy End geben.

[Teyjen, Lynx, Takata & Shiro | Gebirge]

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Lynx
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Lynx ist offline
27.02.2014 15:04

Teyjens Stimme drang leise an sein Ohr und Lynx wusste, dass die anderen sie nicht gehört hatten. Diese Frage war allein an den Weißen gerichtet, doch der Weiße wünschte sich eine der Fähen hätte sie ebenfalls aufgeschnappt. Denn diese eine, leise gestellte Frage, erschütterte Lynx zutiefst. Teyjen hatte nicht etwa gefragt, ob sie seinen großen Bruder nun suchen würden oder sonst irgendetwas. Nein, der Jungwolf hatte gefragt, was jetzt mit ihm passieren würde. Glaubte der Braune wirklich, dass sie ihm in Stich lassen würden? Nein, Skadi und er hatten sich gegenüber Tihar für ihn eingesetzt und sicherlich käme der Jungwolf nicht auf den absurden Gedanken, irgendjemand würde ihn sich selbst überlassen.

Stumm wiederholte er für sich selbst die Frage des Jungwolfes. Probierte verschiedene Betonungen und tauschte ein paar Synonyme aus. Und dann kam er auf eine mögliche Formulierung, die Teyjen vermutlich eher gemeint hatte: Was wird jetzt aus mir?

Zumindest Lynx erschien es logischer. Immerhin war Kyevjen ein Vorbild für den Jungwolf gewesen, so wie sein Meister damals für Lynx. Und auch Lynx hatte sich gefragt, ob er je zu dem Wolf werden würde, zu dem sein Meister ihn erzogen hatte oder ob er von dem gewiesenen Weg abweichen würde.

Schau mal, Teyjen. Du bist nicht allein. Du hast noch immer uns. Skadi, Shiro, Takata... und ich. Wir passen schon auf, dass du ein ordentlicher Wolf wirst. Und sobald wir Kyevjen gefunden haben, ist alles wieder beim alten., flüsterte Lynx dem Braunen ins Ohr. Nicht, dass er der Meinung wäre, er würde ein sonderlich gutes Vorbild für irgendjemanden abgeben.

Dann schlug Takata vor, sie sollten weitergehen und der Weiße konnte dem nur zustimmen. Natürlich würde es nichts bringen, wenn sie hierblieben. Kyevjen wusste ja noch gar nicht, dass es einen Weg auf die andere Seite gab. Nein, sie mussten zurück. Außerdem wollten sie ja ohnehin in diese Richtung und Teyjens Bruder kannte ihr Ziel. Sie würden ihn also irgendwo auf dem Weg oder an ihrem Ziel schon finden. Shiros Überlegung wollte er nicht so recht glauben Tihar war ganz offensichtlich niemand, der sonderlich viel von Gemeinschaft hielt. Und da er wütend auf Teyjen gewesen war, könnte er diese am Ende auf Kyevjen übertragen. Doch Lynx hielt es für besser, seine Zweifel diesbezüglich nicht auszusprechen. Skadi stimmte Takatas Vorschlag zu und Lynx stieß Teyjen auffordernd an.

Komm Teyjen, hier rum zu sitzen wird uns nichts bringen., murmelte er ihm zu, während er sich aufrappelte.


[bei Teyjen, Skadi, Shiro und Takata | Gebirge]

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Fraser
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Fraser ist offline
28.02.2014 14:23

Keine Antwort. Fraser schnaubte, unzufrieden. Noch einmal lauschte er in den Ausgang hinein, aber hören konnte er nichts. Wo trieb sich dieser Welpe nur rum? Hatte er sich da unten etwa verlaufen? Und wenn ja, dann konnte er ihm doch wenigstens antworten, oder nicht? Ungeduldig tappste der Weiße wie ein hungriger Tiger vor dem Ausgang hin- und her, bis er irgendwann vor dem Loch stehen blieb und seine Nase hineinsteckte. Er kam nur bis zum Ende seines Fanges, dann wurde das Loch zu klein. Dadrin war es ohnehin zu dunkel um irgendetwas erkennen zu können, doch mit dem Fang einmal drin, bot sich die Gelegenheit seinen Ruf zu wiederholen.

„Jeeeeelliiiin! Wo bleibste denn? Wir müssen doch zurück! Also beeil dich, bevor die beiden verhungern.“

'… und ich auch', fügte er in Gedanken hinzu, denn sein Magen begann langsam ein wenig lauter zu protestieren, als er es noch vor einigen Minuten getan hatte. Neben ihm lag der Kadaver seiner Beute. Fraser musste sich zwingen nicht andauernd darauf zu starren, nachdem er seinen Fang wieder aus dem Loch genommen hatte und auf Antwort wartete. Der Anblick des toten Hasen machte die Situation nicht besser. Hinzu kam, dass er den Geschmack des Blutes noch immer auf seiner Zunge hatte – ein unglaublich leckerer, verführischer Geschmack und ihm der Duft der Beute in die Nase stieg. Entschlossen schüttelte Fraser den Kopf. Nein, nein er durfte nicht, sie mussten das Tier teilen.

Der Weiße hoffte nur, dass Jellin vielleicht noch einen Hasen aufgestöbert hatte, damit es noch mehr gab. Dann würde es vielleicht nicht auffallen... ach es würde doch sicher ohnehin nicht auffallen, wenn er nur einen kleinen Happen nahm. An der Stelle, wo die Wunde war vielleicht? Immerhin hatte Fraser die ganze Arbeit geleistet. Und er hatte schon seine letzte Beute teilen müssen... Mit einem Ruck des Kopfes und einem Sprung nach hinten hielt Fraser sich davon ab seinem Hunger nachzugeben. Dafür verschlechterte sich seine Laune zunehmend, was Jellin anging. Wo blieb dieser kleine Satan nur? Wollte er ihn quälen? Ihn verhungern lassen? Die anderen verhungern lassen? Wieder begann Fraser von einer Pfote auf die andere zu tänzeln. Er wusste nicht, wie lange er seinen Hunger noch im Zaum halten konnte.

[Jellin | Lichtung]

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