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Cajove


Alter
4
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
32kg bei 62cm Schulterhöhe
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Dabei seit: 29.09.2013
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Cajove ist offline
03.11.2013 22:05

Sie hatte also eine Fähe zurückgelassen um ein Reh zu jagen. Sie hatte eine Wölfin alleine gelassen bei diesem Wetter. Der Bissen blieb Cajove im Hals stecken. Das war entweder herzlos oder sehr selbstlos. Was genau es war, wusste sie nicht. Selbst hatte die Fähe eine solche Situation noch nie erlebt. Sie hatte nie etwas für andere getan, nur immer für sich. Zwei Jahre lang hatte sie um ihr Überleben gekämpft, um ihres allein. Das erschien ihr auf einmal sehr egoistisch, aber alleine musste man wohl ein Egoist sein. Ihr Gegenüber war anscheinend anders. Sie hatte eine Gefährtin, etwas was Cajove sich seit langem wünschte. Da sie weder die Situation, noch die Weiße kannte, stand ihr nicht zu darüber zu urteilen.

Cajove fing an zu grübeln.
Scythia, die Begleiterin der Weißen, stand oder lag weiter hinten irgendwo im Schnee. Sie wusste nicht wo sie waren, da sie nicht stark genug gewesen war um dem Reh zu folgen. Und diese Fähe hatte geplant das Reh zu erlegen und zurückzuschleifen, damit sie auch was zu Fressen hatte? Gewagter Plan. Aber wie hätte sie sie wiedergefunden?
Es klang nicht gerade nach einem kurzen Weg und ihre eigene Spur war bestimmt schon zugeschneit.
In dieser Wüste konnte man sich nicht orientieren. Dieser verfluchte Schnee. Das Reh ist zu schwer um es zu schleppen, aber sie könnte ihr ein Stück mitnehmen.

„Also das Reh schleppe ich nirgendwo hin.“

Es sollte stark und präsent klingen, denn sie wollte der Fähe klar machen wer hier das Recht auf die Beute besaß. Aber was ihre Zähne passierte klang überhaupt nicht dominant, mehr verzweifelt.

Kraftvoll biss Cajove in die Brust des Rehs. Irgendwo tief im Fleisch brach ein Knochen krachend in zwei Hälften. Ruckartig riss sie mit ihren starken Backenzähnen an dem Fleisch. Die noch warmen Fasern hatten keine Chance gegen ihren kräftigen Nacken. Ein paar Bisse und gebrochene Rippen später löste sich ein großes Stück des Brustmuskel ab. Blut tropfte von Cajoves Nase in den Schnee als sie das Fleisch in den Fängen hielt. Der Happen konnte sich sehen lassen, etwa das Gewicht eines halben Hasen.

Das Fleisch hatte sie, aber wie bietet man Fremden etwas an? Das war ein neues Problem vor dem die Fähe stand. Sie konnte es zu ihr werfen, aber das könnte die Weiße abschätzend finden. Zu ihr bringen wollte sie es nicht, so nahe traute sie sich noch nicht an sie heran. Sollte es also eine Mischung aus beidem werden. Sie ging vorsichtig ein paar Schritte auf die Weiße zu und zeigte ihr stolz den Fleischbrocken. Dann holte sie kurz mit dem Kopf Schwung und warf ihr das Stück zu. Als das Fleisch ihr Maul verließ, wusste Cajove schon, dass sie es zu kurz geworfen hatte und es der Wölfin vor die Füße fallen würde. Klasse Wurf, verspottete sie ihr Stolz, als das warme Fleisch in den kalten Schnee fiel.

„Bring Scythia das hier. Mit einem Stück Fleisch im Maul bist du schneller bei ihr. Bring sie her, wenn sie mehr will.“

Cajove wusste, dass sie nicht besonders viel Zeit hatten. Schon bald würden die ersten Futterneider auftauchen und wenn die Wölfin und Scythia dann nicht hier waren, stünde sie alleine da. Alleine, wie schon zu oft zuvor. Aber war es richtig sich der Fremden so offen zu zeigen?

Sie wusste nicht, ob die Weiße jetzt das Fleisch nehmen und einfach gehen würde, aber falls doch, wollte sie vorher noch etwas wissen:

„Ich heiße Cajove. Wie heißt du eigentlich?“

[Im Tal, beim Reh mit Luca, in der Nähe der Gruppe von Catori, Niyol und Nemeth]

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NPC ist offline
05.11.2013 21:08

Scythia



Seit einer gefühlten Ewigkeit verharrte die junge Wölfin jetzt schon an der Stelle, an der sie kurz hatten rasten wollen. Wo ihre Freundin wohl so lange blieb? Am Ende hatte sie nicht Wort gehalten und nie vorgehabt, überhaupt zurückzukehren. Vielleicht hatte sie gezielt die Flucht angetreten, weil sie es nicht ausgehalten hatte mit ihr. Eventuell war das zu viel für sie gewesen. Scythia machte sich Vorwürfe. Sie hätte vielleicht mehr Stärke zeigen sollen. Es wäre sicher das Beste gewesen, sie hätte Luca deutlicher gesagt, wie sehr sie ihre Hilfe beanspruchte.
Sie hätte doch schon längst zurück sein müssen mit der Beute. Die graue Wölfin witterte nichts mehr. Keine Spur von Luca, keine Spur vom Reh. Sie atmete schwer ein und wieder aus. Ihre Pfoten wurden müde. Sie konnte beinahe spüren, wie die Kälte unter ihren Pelz kroch und ihre letzte Kraft auslief. Wenn sie so darüber nachdachte, konnte sie es der Weißen kaum verübeln, dass sie nicht zurückkam. Vielleicht wollte sie ja auch nur eine Weile wegbleiben, vielleicht genoss sie den Abstand. Luca war selbst nicht die Kräftigste und so lange Scythia von ihren Kräften zehrte, machte es sie nur schwächer. Vielleicht war sie aber auch auf einem völlig falschen Gedankenpfad und die Wölfin war nicht mit Absicht so lange fort. Was war, wenn ihr etwas zugestoßen war? Sollte Scythia sich auf die Suche nach ihr machen? Sie seufzte innerlich. Der Gedanke, dass Luca doch wiederkam und sie sich verpassten, wenn sie nun losstapfte, machte sie bedrückt. Irgendwie war es, als war ihr das Schicksal nicht hold in der letzten Zeit. Sie hatte sich doch gefreut, auf eine Wölfin wie Luca getroffenen zu sein. Aber es schien, als hatte sie sie wieder verloren, noch eh sie die Fähe richtig kennen gelernt hatte.
Scythia reckte den Kopf zum Himmel und blinzelte den herabfallenden Schneeflocken entgegen. Dieser Winter wollte kein Ende nehmen. Fast war es, als war es ihnen nicht mehr vergönnt, etwas Anderes zu spüren als Kälte. Der Winter war ihr Zuhause geworden. Ein tückisches Zuhause, das einem leicht zum Grab wurde.
— Was war das? Eine dunkle Gestalt. Eine dunkle Gestalt? Wer oder was konnte sich hier noch herumtreiben in dieser weißen Ödnis?

„Luca?“

Scythias erster Gedanke fand in Form von Lauten Erscheinung. Die Graue rappelte sich auf und warf einen gezielten Blick auf die Stelle, an der sie den Umriss erkannt hatte. Unsicher, ob ihr ihre Augen nicht vielleicht einen Streich gespielt hatten, blinzelte sie noch einige Male und lenkte den Blick auf etwas Anderes. Doch das Problem war, dass es hier nichts Anderes gab. Trotz anschwellender Müdigkeit versuchte Scythia sich auf das Fremde zu konzentrieren. Oder war es eher doch der Fremde? Jetzt war die Neugier der Fähe geweckt. Vielleicht tat sich ihr eine neue Chance auf? Vielleicht bedeutete die fremde Gestalt aber auch Gefahr. Doch was hatte sie noch zu verlieren, sollte ihre Theorie von der enttäuschten Luca stimmen, die das Weite gesucht hatte vor ihrer alles ertränkenden Hilflosigkeit? Da! Da war es wieder. Es bewegte sich. Es schlich zwischen dem weißen Vorhang umher.
Scythia versuchte das Fremde zu identifizieren. Die stummen Schneeflocken nahmen ihr die genaue Sicht auf die dunkle Gestalt.

„Hallo? He!“

Sie wusste, dass sie hilflos war. Sollte das Fremde eine Bedrohung sein, konnte sie sicher nichts dagegen ausrichten. Unsicher sah sie sich noch einmal um. Ob es hier noch mehr Gestalten gab? Sie schaute nach hinten. Schnee. Zu den Seiten … Schnee. Es gab hier nur Schnee und selbst die Lokalisierung der fremden Gestalt blieb unsicher. Jetzt sah sie sie nicht mehr. Nur Schnee … Die weißen Flocken waren so sanft, so still … so viele. Ob sie eine Bedrohung sein konnten? Sie fielen so lieblich auf ihr Fell und bildeten hübsche Kristalle. Und wieder … dort war sie wieder gewesen, für einen kurzen Augenblick, die Gestalt. Ein Bär? Nein … niemals, das hätte sie doch gewittert. Ein Wildschwein erreichte diese Größe nicht. Vielleicht war es gar kein Tier, sondern ein Stück der Natur? Dann musste es ein Loch sein. Ein Loch in der Gegend. Oder eine Art fehlendes Stück Wirklichkeit. Das klang beinahe so verlockend, dass Scythia es näher untersuchen wollte. Die Schwäche blendete sie dabei aus, die unfairer Weise in ihren Gliedern hochkroch. Und diese Müdigkeit … viel zu spannend war die Frage, wer sich dort in ihrer Nähe herumtrieb, ohne sich zu erkennen zu geben.

„Du?“

Scythia schlich sich vorsichtig näher. Vielleicht hatte das Fremde sie selbst ja noch gar nicht bemerkt … Die Fähe sah noch einmal zurück. Ob sie auf Luca warten sollte? Aber mittlerweile war doch bestimmt eine Ewigkeit vergangen. Sie wäre sicher längst zurückgekommen. In welche Richtung war sie noch einmal gegangen? Das musste hinter ihr gelegen sein. Oder dort, dort drüben. Nein. Jetzt war sie unsicher … wohin war Luca noch mal verschwunden? Und die Gestalt? Wo befand sie sich eigentlich? Scythia drehte ihren schwachen Körper hilflos im Kreis. Alles sah gleich aus, es war alles so weiß. Sie ging unter in dieser Fülle von Weiß. Je öfter sie auf das Weiß sah, desto schwerer fiel es ihr, noch etwas anderes zu sehen. Aber viel gab es dort auch nicht zu sehen, bestenfalls konnte sie auf ihre eigenen Pfoten sehen. Aber die wirkten so blass, so milchig weiß. Sie standen ja auch zur Hälfte im Schnee. Wenn das so weiter schneite, ging sie noch unter in dem weißen Zeug. Aber die Gestalt. Die ließ sie nicht mehr aus den Augen, sie hob sich auch ganz deutlich ab von dem Rest. Scythia trabte zögerlich näher. Es machte nicht den Anschein, als hatte sie das Fremde fast erreicht, doch ihr Herz schlug immer aufgeregter. Es war kein Tier, es war keine Pflanze und auch kein Stein. Es war etwas, das darauf wartete erkundet zu werden, von einer, die genügend Neugier besaß, die nichts zu verlieren hatte und alles zu geben bereit war, das sie noch besaß. Viel war es nicht. Aber dieses eine Rätsel, die Frage nach dem Was nur, die musste sie doch wohl beantworten können? Scythia spürte immer weniger Angst, je sicherer sie sich war, das Fremde kennen lernen zu wollen. Sie reichte dem Unbekannten im Geiste die Pfote. Sie war viel zu geben bereit, um sein Rätsel zu entschlüsseln. Trotz der zunehmenden Nutzlosigkeit ihres ausschwächelnden Körpers tat sie große Schritte voran, langsam aber doch mit Entschlossenheit. Auf eine gewisse Art und Weise war es, als lud das Fremde sie ein, kennen gelernt zu werden. Es war wie das Treffen mit dem völlig Neuen, mit dem einzig Entdeckbaren, das ihr noch blieb. Alles andere wurde unwichtig und ihre kurzen Pfoten versanken bis zur Brust im Schnee. Selbst als sie nicht mehr weiter laufen konnte, hatte sie das Gefühl, durch die Massen an Schnee noch voranzukommen. Es ging noch viel leichter, viel bequemer als das Waten im erfüllenden Weiß. Es forderte kein bisschen Kraft mehr und so musste sie auch keine mehr aufwänden. Das Weiß aber kreiste um sie herum und umhüllte sie wie eine dicke Daunendecke. Über ihr, unter ihr, von allen Seiten, warm und gut behütet, während das Fremde näher zu kommen schien. Die Vereinigung mit dem großen Unbekannten war der letzte Schritt, den sie noch brauchte, den sie so sehnsüchtig erwartete, dass es nicht mehr als einen letzten, sanften Atemzug brauchte, bevor die Schwerelosigkeit sie in Empfang nahm, mit ihrem ganzen Vertrauen als einzigen Tausch.

Beyond me …

Riposi In Pace

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Zita
~Sternenseele~


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Fähe
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71 cm ; 48 kg

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Zita ist offline
07.11.2013 15:37

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~



Ein Blick, ein Nicken, eine Geste des Erkennens, dann war der Rüde auch schon bei ihr.

Erleichterung durchströmte die Fähe als sie Marrok so wohlauf erblickte. Und er hatte wirklich Beute schlagen können. Marrok legte ihr die zwei mageren Hasen vor die Läufe und riet ihr dann zum Aufbruch. Viel war es nicht, aber immerhin... Es würde schon reichen... Es... musste einfach...

Unschlüssig blieb Zita stehen und überlegte eine Weile, während sie dort hin starrte wo auch der Blick des Rüdens hinging. Er war besorgt… doch warum? Wegen eines dummen Tieres, dass sich einen Scherz mit ihnen zu machen versuchte?
Zita legte den Kopf schief und wandte ihren Blick dann dem Dickicht zu, dass auch Marrok fixierte. Dann ertönte eine Stimme… voller Hohn und Provokant, doch im selben Moment wusste Zita, dass, wer auch immer sich dort verborgen hielt, keine Ahnung von ihnen hatte und nur aufs Geratewohl etwas gesagt hatte. Ihre Lefzen verzogen sich grimmig, während Marrok ihr sein Unbehagen über den Fremden Verfolger mitteilte.

„Dieses Wesen… blufft…“
Sagte sie nur kurz angebunden und konnte ihren Blick nicht von der Stelle lösen an der eben die höhnische Stimme erklungen war. Ja… ein Bluff… ein Trick… Mehr nicht... Keine... Wahrheiten...

Was für „Freunde“ hatte sie denn schon da draußen? Takata? Skadi?
Nein… Alle Freunde die sie jemals in diesem Tal gehabt hatte, waren entweder tot oder verschollen.

Crying…
Stormy…
Larka…
Ryu...
Silver…


Oder... Meinte das Wesen genau sie? Waren sie vielleicht doch noch am Leben?

Bilder schossen Zita durch den Kopf und fast wäre sie verzweifelt der Stimme zugestürmt. Fast...

Nein... So verlockend die Vorstellung auch war... Larka... Cry... sie hatte sie sterben gesehen, sie... war dabei gewesen... und Stormy... sie... war gegangen...

Fast hätte die Fähe laut gelacht. Oh wie durchschaubar dieser Fremde doch war! Nein… Er wollte ihnen bestimmt die Beute abluchsen oder sie verwirren. Demonstrativ stellte sie eine Pfote auf die beiden Kadaver auf dem Schnee, während langsam Wut, Hass und Traurigkeit in ihr aufstiegen.

Der Mausewolf hatte Beute gemacht! Ja!

Fast augenblicklich hatte Pilgrim´s Nase ihm diese Information übermittelt. Wie gebannt starrte er die Hasen an, die Marrok Zita vor die Pfoten gelegt hatte. Die Fähe schien etwas mit dem Rüden zu besprechen, doch die Aufmerksamkeit des Alten war ganz auf die Kadaver gerichtet. Er starrte sie an und bemerkte Zita´s Antwort auf Marrok´s Bitte gar nicht.

Sein Magen knurrte laut und wie ein Welpe, der zum ersten Mal in seinem Leben ein Beutetier vor sich sah, ließ sich der Alte Grauwolf in den Schnee sinken, den Kopf zwischen den Pfoten auf dem Boden, den Blick begierig auf die Mümmelmänner gerichtet. Seine zerfledderte Rute wedelte nun immer energischer und langsam… ja… gaaanz gaaanz langsam robbte er Stück um Stück näher an die Beutetiere heran. Die Weiß-Graue Fähe schien sie , und ihn noch immer nicht wirklich zu beachten und das war seine Chance!

Der Alte robbte noch ein Stück näher an Hase Nummer Eins heran. Jaaa, fast! Er war bereit zum entscheidenden Angriff! Dann streckte er unauffällig seinen langen Fang vor und…!

Mist! Gerade in dem Moment als sich seine Kiefer um das ledrige, kalte Hasenohr schlossen und er seine Errungenschaft zu sich ziehen wollte, stellte doch tatsächlich die Fähe ihre Pfote auf die Kadaver!

Na sowas!
Pilgrim ärgerte sich über diesen Zufall. Oder… Hatte die Fähe ihn womöglich doch bemerkt und wollte nicht, dass er nun schon seinen Hunger stillte?


Seinen Fang zu Grimassen verziehend und so Fellhaare des Hasens ausspuckend, sah er Zita von der Seite her an, doch die Fähe stierte weiter stumm, wenn auch angespannt in Marrok´s Richtung. Nein, sie hatte von seinem Beutezug wohl nichts bemerkt und doch hatte sie ihm seinen Beutezug vereitelt!

Leicht grummelnd zog er nun ein wenig bestimmter an dem Langohr, bis es unter der Pfote der Fähe heraus - und über den Schnee zu ihm rutschte.

Als Zita die Bewegung zu ihren Pfoten bemerkte, schaute sie erschrocken auf die Beutetiere und war erstaunt als sie Pilgrim im Schnee kauernd und an einem der Hasenohren herumkauen sah. Ihre Aggression verschwand fast augenblicklich und ein Lächeln huschte über ihren Fang. Pilgrim war so sehr wie ein Welpe… Sie sah sich noch einmal nach Marrok um ehe sie Pilgrim zuraunte:

„Meinst du, du schaffst es, auf deine Beute aufzupassen? Wir… werden sie besser ein Stück weiter wegtragen…“

Mit Blick auf Marrok und einem Nicken, das ihm bedeuten sollte, dass sie mit Pilgrim und der Beute ein Stück voran gehen würde, nahm sie die beiden Hasen am Nackenfell und hob sie so vom Schnee auf, ehe sie sich langsam in Bewegung setzte.

Pilgrim nickte langsam, als er die Frage der Fähe vernahm, erhob sich, gewandter als sonst und beobachtete, wie sie die beiden Hasen aufhob und damit begann ein Stück davon zu trotten. Pilgrim´s Rute wedelte.

Ja!
„Seine Beute“ hatte Zita gesagt und vielleicht hatte er den Hasen ja wirklich erlegt als er ihm so am Ohr gezogen hatte, wer wusste das schon? Bestimmt war das Langohr noch nicht richtig tot gewesen und dank Pilgrim hatten sie nun alle ein ganzes Beutetier mehr!


Ja! Genauso musste es gewesen sein!
Freute sich der Alte Graupelz und sprang unbeholfen an Zita´s Seite, wo er nach den Läufen eines Hasen schnappte und sie zwischen seine Kiefer nahm. So trottete er an Zita´s Seite davon.


Sicher war einfach sicherer! Nicht, dass ihnen Hoppelmann doch noch abhanden kam!




Zita ist bei Pilgrim, Marrok ist in der Nähe; Irgendwo im Tal

IP
Jellin
Sternenauge


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1 Jahr
Geschlecht
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45,83 kg - 68,5 cm

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Dabei seit: 04.01.2012
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Jellin ist offline
09.11.2013 02:36

Zusammen mit den beiden erwachsenen Wölfen lief Jellin los, allerdings nur sehr locker, sicher, dass seine vermeintliche Beute noch ein gutes Stück entfernt war.
So fokussiert auf die Jagd war er, dass er einige Sekunden brauchte um Lainas Rufen wahrzunehmen, und noch ein paar mehr um zu reagieren.
Bis er aus seinem Tunnelblick befreit war hatte Laina schon ein ein gutes Stück zwischen sie gebracht. Vage realisierte er, wie sie hinter einer Hügelkuppe verschwand.

"Sofort da!"

rief er, jedoch verlor seine Stimme noch während der Sprechens an Lautstärke, sodass es letztlich als kaum mehr als ein Flüstern bei Laina ankam. "Warum ruft sie nicht nach mir?"
Jellin bemühte sich, schnell aufzuschließen, ungeachtet des in seinem Hinterkopf pochenden Gedankens. Während des Laufens verflüchtigte sich seine Sorge auch beinahe. Was bei Laina nach nur wenigen kurzen Sprüngen ausgesehen hatte, entpuppte sich für Jellin als beachtliche Strecke, was jedoch bei ihm auf keinerlei Verdruss stieß. Fast wie in Trance schloss er die Augen und rannte, genoss den Wind der ihm entgegen schlug und eisig durch sein Fell strich.
Hechelnd, aber keineswegs außer Atem, erreichte er den Hügelsaum. Er sah hinab, suchte Laina, - und erstarrte. Die Eisdecke, welche sich auf dem kleinem See am Fuß des Hügel gebildet hatte, war zu großen Teilen geborsten und zwischen den Eissplittern war irgendwo Lainas Kopf auszumachen. Und auch Avons weißes Fell tauchte gelegentlich über dem Wasserspiegel auf. Bilder aus Jellins Erinnerungen drängen an die Oberfläche.
Ein Wolf, undeutlich und silhouettiert, der hastig auf einer schneebedeckten Fläche nach Halt suchte.
Ein Schneesturm, Schreie. Jemand rief verzweifelt seinen Namen. Erneut die Gestalt eines Wolfes, kleiner als der Letzte, und hinter dem umherfliegendem Schnee kaum auszumachen. Jellin machte einen Schritt vor, doch die Schicht wurde nicht durchlässiger. Ein weiterer Schritt. Es war als würde der Wolf vor ihm immer tiefer in den Sturm flüchten.
Das Bild explodierte in einem Ausbruch von Schmerz. Jellin stolperte, überschlug sich auf seinem Weg den Hügel hinab mehrfach und schlug hart auf der gefrorenen Uferböschung auf. Nachträglich realisierte er, dass er mit der Pfote in einem kleinen Erdloch hängen geblieben sein musste. Mühsam rappelte er sich auf.

"LAINA! AVON!"

Unschlüssig wie er helfen konnte starrte er auf das Spektakel im See und rannte am Ufer hin und her, halb verrückt vor Hilflosigkeit.


[Bei Laina, Avon | See ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 22.11.2013 17:17.


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Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
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Fähe
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Dabei seit: 06.04.2010
Beiträge: 1516

Skadi ist offline
10.11.2013 21:35

Schweigend hatte die kleine Gruppe sich wieder in Bewegung gesetzt und Skadi konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob dies der letzte halbwegs friedliche Moment bleiben sollte, den sie gemeinsam erlebt hatten. Ironischerweise hatte er überhaupt erst zustande kommen können, nachdem sie Tihar zum Tode verurteilt hatten. Automatisch fuhr sie sich mit der Zunge über den dicken Kratzer auf ihrer Schnauze, den der Schwarze ihr beigebracht hatte, ehe sie sich zu anderen Gedanken zwang. Sie wollte jetzt nicht an Tihar denken. Am liebsten würde sie ihn einfach komplett aus ihrem Gedächtnis verbannen und ihn wie ein unliebsames Kapitel aus ihrer Geschichte streichen, doch so einfach ging das leider nicht.
Unauffällig rückte sie ein Stück beiseite, als Teyjen sich neben Lynx drängen wollte, wie sie vermutete. Sie verübelte es dem Jungwolf nicht. Die Trennung von Kyevjen musste ihn nach wie vor sehr mitnehmen und leider konnte sie ihm auch nicht versprechen, dass sie ihn bald – oder überhaupt – wiederfinden würde. Lynx würde ihm zwar sicherlich nicht den Bruder ersetzen können, aber die Ruhe, die der Helle ausstrahlte, würde Teyjen sicher gut bekommen. Als der junge Wolf nun die Störche ansprach, ließ sie sich bereitwillig darauf ein. Die Stille, die sie normalerweise schätzte, war heute doch drückender als sonst. Vielleicht lag es daran, dass Tihars Schatten noch immer über der Gruppe hing, aber – da waren sie schon wieder, diese nutzlosen Gedanken. Die Ablenkung, die Teyjens Frage ihr bot, war mehr als willkommen.

“Viele Vögel verschwinden im Herbst und kommen erst im Frühjahr zurück“, erklärte sie bereitwillig, ohne auf Teyjens Stottern einzugehen.

Sie war ja schon froh, dass er mittlerweile überhaupt sprach, ohne dass man ihn dazu drängen musste. Außerdem war es gut, dass er eine gewisse Neugier an den Tag legte, schließlich ging dieses Thema sie alle an und er hatte noch viel zu lernen. Immerhin war dies der erste Winter, den er bewusst miterlebte.

“Vermutlich fliegen sie an irgendeinen Ort, an dem es ihnen besser geht. Vielleicht weil es wärmer ist oder sie dort mehr Nahrung finden. Deshalb versuchen wir, ihnen zu folgen, so gut es geht.“

Sie blickte zu Lynx, ob er noch etwas hinzufügen wollte, denn mehr konnte sie dazu leider auch nicht sagen. Genau genommen war alles bis auf die Tatsache, dass sie eben verschwanden und irgendwann wiederkamen, pure Spekulation. Und obwohl Wölfe bekanntlich noch nicht fliegen konnten und es bisher auch gar keine Notwendigkeit dazu gegeben hatte, sich überhaupt für dieses Phänomen zu interessieren, glaubte sie mittlerweile, dass etwas an dieser Theorie dran war. Wohin sonst sollten die Vögel ziehen? Jedes Lebewesen wollte schließlich zuallererst überleben. Wie konnte es da sein, dass eine ganze Spezies sich irrte und etwas tat, dass ihnen keinen Vorteil brachte? Das Problem war eher, wie sie, die sie auf vier Beinen gingen, es ihnen nachmachen sollten. Im Grunde war es eine Verzweiflungstat, denn schon das erste Hindernis, ein für die Störche wahrscheinlich mickrig anmutendes Gebirge, stellte sie vor schier unüberwindbare Probleme.

[Teyjen & Lynx | Gebirge]

IP
Fraser
abgegangen


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 42kg

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Dabei seit: 14.03.2013
Beiträge: 136

Fraser ist offline
11.11.2013 16:52

Rauschen, nichts als Rauschen war in seinem Kopf zu hören. Wie von einem Fluss, erst leise, dann wurde es immer lauter. Am lautesten würde es sein, wenn er jagte. Wenn er seine Pfoten in Bewegung setzte und sein Herzschlag synchron mit seinem Lauf ertönen würde. Wenn er die Beute hetzte und nur noch wenige Atemzüge vom Triumpf des Beuteerlegens entfernt sein würde. Dagegen war das leichte Rauschen nun eher ein leises Dahinplätschern, aber das sorgte Fraser nicht. Er war erst am Anfang und er war unglaublich konzentriert. Er war erst einige wenige Schritte gelaufen. Sein Plan war es in der Richtung zu suchen, aus der der Hase von vorhin gekommen sein musste. Doch eine Stimme riss ihn abrupt aus seiner Konzentration. Da war Avon, der nicht weit entfernt war und ihm irgendetwas Wirres an den Kopf warf. Konnte dieser Wolf nicht einmal einen vernünftigen Satz bilden? Einen, der nicht aus dem Zusammenhang gerissen war und bei dem er wusste, was gemeint war? Nun, der Weiße sortierte einfach Stück für Stück und realisierte einige Sekunden später, dass Avon offenbar von ihm wollte, dass er ihm Beute zuhetzte. Ha, dass er nicht lachte. Das wäre ja ein schöner Wettkampf. Fraser schüttelte nur dumpf den Kopf als Zeichen, dass er mit der kleinen provokanten Aktion des anderen Rüden nicht einverstanden war. Wie ihre Zusammenarbeit geklappt hatte, hatte man ja zuvor schon wunderbar erlebt. Nichtsdestotrotz ging Fraser trotzdem in die von Avon vorgeschlagene Richtung. Zum einen hatte er sie eh im Visier gehabt, zum anderen war es der bestmögliche Weg nicht erneut mit Avon auf der Jagd aneinander zu geraten. Also schob er die Nase an den Boden und suchte schnellen Schrittes weiter nach einer Fährte.

Nur wenige Minuten später war es Fraser, als hörte er erneut Avons Stimme. Aber da beim ersten Anlauf schon nur Unsinn herausgekommen war, glaubte er nicht daran, dass es diesmal etwas Ernstes sein könnte. Er drehte die Ohren also lieber nach vorn und ignorierte das Geschrei – bis er plötzlich Lainas Stimme hörte und auch Jellin irgendetwas schrie. Das war dann doch zu verdächtig. Fraser hob den Kopf und lauschte. Aber er verstand nichts. Nur sein Gefühl sagte ihm, dass er sich lieber beeilen sollte. Der Weiße machte auf dem Absatz kehrt und lief zurück so schnell er konnte. Nur für einen Moment blieb er stehen um sich zu orientieren, immerhin kannte er sich nicht aus. Da hörte er Wasser platschen (Wasser! Wie könnte er je Wasser überhören?) und wusste, wohin er sich wenden musste. Den Abhang übersah er fast. Kurz vorher bremste er ab. Das verhinderte aber dennoch nicht, dass er recht unelegant zum See hinunterschlitterte und nur um haaresbreite an Jellin vorbeirutschte.

„Was ist passiert?“

fragte er den jungen Wolf atemlos. Das Gerenne hatte ihn ausgelaugt, ganz zu schweigen von der Rutschpartie und es dauerte einen Augenblick, bis er selbst sich ein Bild von der Situation machen konnte. Avon und Laina im Wasser. Sie hatte ihn am Nacken gepackt und zog ihn zum Ufer. Er musste hineingefallen sein. Fraser gab Jellin einen Stups mit der Pfote.

„Komm,wir müssen ihnen helfen. Näher zum Ufer, na los Kleiner. Steh nicht so starr da rum!“, forderte er den Jungrüden auf, bevor er selbst ans Ufer eilte, bis er mit den Vorderpfoten drin stand. „Laina, schaffst du ihn allein?

Er wollte nicht unbedingt in das kalte Wasser, wenn es nicht sein musste. Aber er würde springen, wenn es sein musste. Natürlich würde er das. Auch, wenn es Avon war, den er retten musste. Es war egal. Hier ging es um einen Wolf, hier ging es um ein Leben. Und da hatten dumme Plänkeleien zwischen Rüden nichts mehr zu suchen.

[See | Avon, Laina, Jellin]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Fraser am 11.11.2013 16:53.


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NPC
... unverhofft kommt oft ...


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Größe & Gewicht
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Dabei seit: 20.02.2010
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NPC ist offline
12.11.2013 18:52



Nein, wie niedlich! Dass jemand so viel Aufhebens um einen mickrigen Hasen machte, anstatt ihn einfach zu fressen, hatte er ja noch nie erlebt. Er musste sich ein abfälliges Schnauben verkneifen, als die Wölfin ihn nun aufnahm und ein Stückchen wegtrug, weil... ja, warum eigentlich? Teilen konnten sie ihn sich sowieso nicht, so wenig wie an ihrer glorreichen Beute dran war. Davon würde wahrscheinlich nicht mal einer satt werden. Was sollte das also werden? 'Du das eine Ohr, ich das andere'? Hätten sie das Vieh einfach dem dürren Alten gegeben, der den Hasen scheinbar unbedingt wollte – klar, er stand ja auch kurz vor dem Hungertod – dann hätten sie jetzt eine Sorge weniger und mussten sich nicht ins Fell machen, dass ihnen die Beute abhanden kam. Noch dazu würde der Greis vielleicht einen Tag länger überleben, aber darauf kamen sie wohl nicht. Als der Rüde ihn auch noch einen 'Dieb' nannte, rollte er genervt mit den Augen.

“Was habe ich dir denn gestohlen, hm? Ich habe dir wohl eher einen Tipp gegeben“, korrigierte er den Wolf etwas gönnerhaft.

Also wirklich, lächerlich. Er war ja überhaupt nicht dazu gekommen, irgendetwas zu klauen. Wie denn auch, bei drei Wölfen? Er würde wohl kaum aus seiner Deckung stürzen und ihnen die Beute gewaltsam entreißen können, deshalb fand er es umso drolliger, wie sie sich fast einnässten vor lauter Angst um ihr kostbares Häschen. Aber mit dem Denken haperte es bei dieser Spezies ja scheinbar ohnehin, wie er bereits mehrfach festgestellt hatte.

“Es waren sieben“, erklärte er selbstgefällig und hob die Stimme, damit ihn auch die zwei Hampelmänner verstehen konnten, die sich scheinbar vom Acker machen wollten. “Zwei Weiße, zwei Schwarze, zwei Wildfarbene und ein Sandfarbener. Ihr werdet mir sicher verzeihen, dass ich sie nicht nach ihren Namen fragen konnte.“

Purer Sarkasmus troff aus seinen letzten Worten, denn nichts und niemand hätte ihn dazu bewegen können, sich freiwillig einem ganzen Rudel zu nähern. Wahrscheinlich hatten sie gedacht, dass er nur bluffte, doch er war ihnen tatsächlich einen Schritt voraus und hatte etwas gesehen. Und wie immer hatte er aufmerksam beobachtet und sich alles eingeprägt, was ihm auch nur ansatzweise interessant vorkam. Das geschah bei ihm mehr oder weniger automatisch, schließlich musste er sich im Gegensatz zu diesen Wölfen allein durchs Leben schlagen und konnte sich nur auf sich selbst und seinen überlegenen Intellekt verlassen. Ob sie mit dieser Information überhaupt etwas anfangen konnten, war natürlich die andere Frage, aber einen Versuch war es wert.

“Ich weiß, wohin sie gegangen sind“, fügte er nach einer dramatischen Pause listig hinzu.

[Marrok, Zita & Pilgrim | irgendwo im Tal]

Avatar © Aarinath

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
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Rüde
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67cm, 59kg

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Dabei seit: 29.11.2012
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Avon ist offline
12.11.2013 20:24

Die Natur war wirklich gemein! Er hatte sich solch große Mühe geben eine fette Beute zu jagen. Doch jetzt war er beinahe selbst zu Beute geworden. Aber oh aah, was das Schlimmste an dem ganzen war … er hätte ertrinken können … ja, er konnte noch immer den Kältetod sterben jahaa … aber … oh nein, sein Fell sah aus wie ein nasser Schwamm! Himmel noch eins … wie sah er denn aus? Und … ausgerechnet seine Angebetete holte ihn aus dem Wasser wie einen Fisch. Avons Schnauze sah wie zu einem Grinsen verzerrt aus, doch in Wahrheit war es sein Bibbern. Der nasse Tropf von einem Wolf bekam kaum mit, was um ihn herum geschah, diese unbändige Kälte zog all seine Aufmerksamkeit auf sich. Er merkte nicht, dass nach seiner holden Laina noch zwei weitere Wölfe kamen, dass sie vielleicht Sorge um ihn hatten. Stattdessen versuchte er sich aufzustellen und seinen Körper eine Eins sein zu lassen. Laina war da! Wie kam das denn rüber? Er musste seine Würde bewahren vor einer ehrwürdigen Fähe wie ihr. Er musste sich irgendwie zusammen reißen. Er tröstete sich damit, dass ausgerechnet sie es war, die ihn am Fell packte und Richtung Ufer zog. Oh, zum allerersten Mal berührte sie ihn und noch dazu so intensiv. Ihr Körper war richtig warm und so weich … so butterweich wie … besser keine Vergleiche! Am Ende war er erschöpft und glücklich zugleich, dass seine Angebetete so viel für ihn getan hatte. Sie war ein Engel, ein richtiger Goldschatz. Er starrte ihr voller Zuversicht in die hübschen Augen und vergaß, dass er selbst alles andere als in einer vorzeigbaren Position war. Er platschte kraftlos auf den matschigen Sand des Ufers, direkt vor das weiße Pfotenpaar. Weiße Pfotenpaar? Er zuckte erschrocken zusammen, als er dort oben die einohrige Fratze sah. Hupserle …

„D-du auch-h hier?“

Welch ein Jammer! Wo er doch gerade in wundervoller Zweisamkeit die Rettung durch Laina köstigen hatte wollen. Sie hatte ihm die volle Aufmerksamkeit zukommen lassen, nichts anderes hatte er doch die ganze Zeit gewollt. Vielleicht hätten sie ihm die Gelegenheit geben sollen, ihr ein leises Dankeschön zuzuhauchen. Aber nein. Schwupps stand wieder dieses einohrige Ungetüm vor seiner Schnauze. Er schielte einige Zeit nach oben und grinste im nächsten Schritt Jellin an, der wie ein aufmerksamer Luchs am Uferrand stand und zu ihm sah. Alle waren hier. Fast wie eine richtige, große Familie. Mutter … Vater … Welpe … und, ähm … das fünfte Bein am Wolf mit einem Ohr am Kopf.

„Ha-ha-ha…habt ihr no-noch eine vo-von den Enten … ge-kriegt?“

Ein verschmitztes Grinsen. War leider etwas schiefgegangen mit seinem Wettbewerb. Aber sobald er wieder trocken war, konnte es weitergehen. Das Problem war nur, dass sein Hunger jetzt schon so groß war, dass ein Bauchgrummeln nicht mehr zu verbergen war … vielleicht hatte sich ja noch ein kleines Fischchen in seinem Pelz verfangen?

(Laina, Fraser, Jellin - im Mondscheinsee)



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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
12.11.2013 21:47

Schritt für Schritt und bloß nicht nach unten schauen. Halt, aber auch nicht nach oben. Immer nur auf das Stückchen Boden, direkt vor den Pfoten. Schritt für Schritt...
Unendlich langsam und vorsichtig arbeitete Shiro sich nach oben. Das Blut rauschte in ihren Ohren, doch sie zwang sich zu körperlicher Ruhe. Nur keine Hast...
erst, wenn ihre Hinterläufe einen einigermaßen festen Stand hatten, tastete sie sich mit den vorderen Läufen - einen nach dem anderen, weiter nach oben. Takata über sich konnte sie in dem Schneegewirbel kaum mehr erkennen, also verzichtete sie darauf, den Blick öfter nach oben zu heben - wozu auch? Wenn Takata fallen sollte, würde Shiro es wohl so oder so mitbekommen.

Der Boden verschwamm unter ihr. Ihr wurde schwindelig, denn die Schneeflocken verdichteten sich zunehmend, wirbelten herum, tanzten vor ihren Augen, bildeten wirre Muster. Die Schwarze schloss die Augen und atmete tief durch.
Konzentrier dich! ermahnte sie sich. Die Natur verzeiht keine Fehler.
Einatmen.
Ausatmen.
Augen auf.
Weiter.

Sie wusste nicht, wie weit oben sie war. Sie wusste nicht, wie weit sie noch musste. Sie wusste nicht, wie weit weg Takata war, bis sie die zerbrechliche Stimme der Weißen im Wind hörte. Sie kniff die Augen zusammen und legte den Kopf in den Nacken. Schemenhaft konnte Shiro die Weiße dort oben stehen sehen, nicht allzuweit entfernt, doch der Schein trog.
"Hier.", rief sie daher halblaut. Sie scheute sich, die Stimme noch mehr zu heben, dabei eventuell zu riskieren, eine Lawine auszulösen oder die Spannung im Körper zu verlieren. Ob ihre Antwort Takata erreichte, vermochte Shiro nicht einzuschätzen. Sie wartete auch nicht darauf, dass die Weiße ihr antwortete, sondern setzte ihren Weg unbeirrt fort. Schritt für Schritt..

[Takata, Eisschlucht, Barriere]




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Takata ist offline
13.11.2013 00:28

Achtung an alle- der erste Satz ist für alle Rollenspieler von Belang-

Die beiden Fähen folgten dem schmalen Pfad auf dem Fuß der Berge langsam, fast wie in Zeitlupe, während ihnen der eisigkalte Wind um die Ohren pfiff und die letzten Schneeflocken, die herabfielen, ins Gesicht drückte. Es war ein Spiel mit dem Tod, ein Wettlauf gegen den Winter. Dies war eine so unwirkliche Gegend, die kein Leben duldete. Hier gab es keine Beutetiere, weil es hier schon lange kein Leben mehr gab. Und so provozierten die beiden, weiblichen Raubtiere geradezu ihr Schicksal, in dem sie einen Spaziergang in der Eisschlucht wagten … vorbei an jenen, die diese Gegend nicht überlebt hatten, die als stark gegolten hatten, sich als Naturkämpfer betrachtet hatten. Was unter der wachsenden Masse aus Schnee, Schnee und noch mal Schnee den Schlaf der Ewigkeit schlief, konnten die beiden Lebenden nur ahnen … es war die Eiskammer der Hölle, und diese Beiden wagten es, mit ihrem Leben dort hindurchzubalancieren. Ein falscher Tritt zur Seite, einen Augenblick lang Unachtsamkeit und ihre fragilen Leiber sollten an den ewigen Steinen zerschmettern. Oder aber sie landeten weich … samtweich in einer tiefen Decke aus Schnee, so tief, dass kein Atmen möglich war, dort unten wo die Toten ruhten, geschützt vor dem schwachen Licht des Tages. Aber auch der furchteinflößendste Weg sollte ein vorläufiges Ende haben, sofern die sensiblen Gemüter der Lebenden ihn unbeschadet überstanden. Der Hang zur Panik, zum Verlieren des Verstandes war nicht weit, denn was sie taten war ein Wahnsinn. Am Ende mussten sie ihre Freude über das Gewonnene in Zaum halten, um die letzten Schritte nicht zu verfehlen. Auch die letzte Distanz war noch voller Gefahren. Je mehr sie sich dem Erdboden näherten -oder besser, der tiefen Decke aus weichem Pulverschnee- desto größer wurde die Freude über das Gelingen. Der Unbegreiflichkeit des Unterfangens wich die Unfassbarkeit darüber, genau das vollbracht zu haben. Wie automatisiert sprangen die Beiden nacheinander vom letzten Vorsprung des Berges zurück auf weichen Schnee. Wölfe gehörten auf den Boden! Nur hier war es dem empfindsamen Herzen vergönnt, ohne Angst zu schlagen, in einer Geschwindigkeit, die einem gesunden Wesen angemessen war.



Takata sah zielgerade auf die Stelle, auf die sie springen musste. Jedenfalls hoffte sie, dass es der Grund war, von dem aus sie auf den Bergvorsprung gestiegen waren. Vielleicht war der Schnee mittlerweile schon so hoch, dass sie darin versank und nicht mehr an die Luft kam. Aber sollte sie sich davor jetzt noch fürchten? Sie hatten es geschafft. Vor Freude über das Erreichen der anderen Seite sah sie zunächst zurück auf den schwarzen Punkt hinter ihr, der sich gerade noch in in Sichtweite befand, dann reckte sie die Schnauze geradeaus und stieß ein erleichtertes Heulen aus. Es erklang lang und zerbrechlich, wie ihr Glück, dass sie scheinbar für kurze Zeit verliehen bekommen hatten. Vielleicht wurde nun alles besser? Vielleicht hatten sie und auch einmal das Anrecht auf etwas Glück. Shiro hatte ihr unwillkürlich Mut verliehen. Sie hatte sie begleitet, auch wenn Takata sich im Klaren darüber war, dass sie bis jetzt nicht ihrer Meinung gewesen war. Aber war das nicht zweitrangig? Sie hatten es geschafft. Wenn sie wirklich die andere Seite erreichen konnten, dann konnten sie auch die andere Gruppe wiederfinden! Ein Stück ihrer alten Zuversicht war zurückgekehrt. Und von dieser ermutigt wagte sie den letzten Schritt und sprang von dem schmalen Vorsprung ab, auf dem sie sich kaum mehr halten konnte, so dass der Erdboden sie wiederhatte.
Doch falsch! Zwar erging es ihr nicht wie Tihar, der aus einer viel zu hoch gelegenen Position herab gesprungen war und damit sein Leben verwirkt hatte, doch der Erdboden war auch hier nicht ganz erreicht. Er lag begraben unter einer tiefen Schicht aus Schnee. Die Wölfin landete in der frischen Schneemasse, ihr Weiß ging vollkommen unter in der Masse. Bis zum Kopf ging sie in Schnee unter, so dass von ihr nur noch ein angestrengter, dumpfer Laut zu hören war, während sie versuchte, den Sprung in nachgebenden Schnee zu vollenden. Sie fragte sich, wie tief ihr Körper noch einsinken würde. Aber nach einiger Zeit war Schluss, gebremst durch ihren Torso konnte sie nicht tiefer darin versinken. Sie pustete den Schnee aus ihrer Nase und reckte die Schnauze nach oben, um wieder Luft zu bekommen. Es hatte aufgehört zu schneien. Sie blinzelte ins nasskalte Grau des Himmels und ihr fiel ein Stein vom Herzen. Sie waren wieder unten. Tiefer ging es nicht, das Leben hatte sie wieder.

(Shiro, Eisschlucht des Todes)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Lynx
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Lynx ist offline
17.11.2013 18:10

Während sie stumm dahinzogen, drängte sich Teyjen zwischen ihn und Skadi und sofort warf er einen Blick zurück, als würde hinter ihnen eine dunkle Wolke aufziehen vor der sich der Jungwolf verstecken wollte, doch es gab weit und breit nichts anderes als die drei Wölfe und ein totes Wildschwein. Erst einen Moment später ging ihm auf, dass es dem Braunen vermutlich einfach darum ging nicht allein laufen zu müssen, sondern an der Seite anderer.

Teyjens Frage nach den Störchen versetzte ihn eine nicht allzu ferne Vergangenheit in der er Kyevjen genau die gleiche Frage gestellt hatte. Also war er nicht der einzige, der der Gedanke von Vögel als Reiseführer fremd war.

Skadi machte sich bereitwillig daran dem Jungwolf seine Frage zu beantworten und erzählte dem Braunen das gleiche, was dessen großer Bruder Lynx vor nicht allzu langer Zeit erzählt hatte. Bei der Blick der Fähe, bekam der Weiße das Gefühl etwas hinzufügen zu müssen. Und da er von Vögeln und ihren Gewohnheiten ebenso wenig Ahnung hatte wie Teyjen, konnte er lediglich auf das zurück greifen, was Kyevjen ihn damals erklärt hatte.

„Ja, sie haben einen besseren Überblick von dort oben.“, meinte er und nickte Richtung Himmel. Damit war ihm schon auch ausgegangen, was er zu Skadis Erklärungen hinzufügen konnte, also trabte er zunächst schweigend weiter.

Mehr als alles andere genoss Lynx es mit anderen zu wandern. Es erinnerte ihn an früher, auch wenn nun zwei statt einem Wolf neben ihm durch den Schnee stapfte. Einen Teil seiner Familie hatte er verloren, doch dafür nun eine größere gewonnen. Sie würden seinen Meister nie vollkommen ersetzten, doch zumindest einen Teil des Loches in seinem Herzen mit etwas neuem ausfüllen.

Mit jedem Schritt an der Seite seines neuen Rudels, fühlte sich seine Pfoten leichter an. Nach der sättigenden Mahlzeit und bei dem wohligen Gefühl mit anderen zu laufen, konnte Lynx beinahe platzen vor Freude. Zwar war er nun schon eine ganze Weile allein, aber ständig hatten andere Dinge mehr Aufmerksamkeit gefordert. Zunächst das aufeinandertreffen mit gleich einem Rudel fremder Wölfe, dann die erste Unsicherheit, die Lawine, die das Rudel auseinander riss und dann auch noch Tihars bedrohliches Verhalten. Doch jetzt wo diese Schwierigkeiten hinter ihm lagen fühlte er sich bei Skadi und Teyjen willkommen und angekommen. Jetzt mussten sie nur noch einen Weg aus dieser Eisöde finden und natürlich den Rest des Rudels wiedertreffen. Doch wenn sie zusammenhielten, sollte das keine unmögliche Aufgabe sein.

Und da er irgendwie seine Freude Ausdruck verleihen musste, sprang er nach vorn und wälzte sich einmal rundum im Schnee, bevor er glucksend wieder seinen Platz neben Teyjen einnahm.


[bei Teyjen und Skadi | Gebirge]

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Luca
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Luca ist offline
17.11.2013 19:04

Luca fühlte, wie ihr Herz einen kurzen Moment aussetzte, als die Fremde sagte, dass sie das Reh nirgends hinschleppen würde. War ihr ja auch nicht zu verdenken, denn selbst zu zweit würden sie das ganze Reh wohl nie bis zu Scythia schleppen können. Aber die fremde Fähe hatte schon eine andere Idee, riss ein Stück Fleisch heraus und schmiss es ihr vor die Füße. Was sollte das denn? Da schmiss diese Fähe einfach mit dem Essen herum, anstatt dass sie es ihr vor die Füße legte, schmiss sie es ihr hin. Luca verstand nicht so ganz, was das sollte, aber jedenfalls musste sie sich nun nicht mehr allzu große Sorgen um Scythia machen. Vorausgesetzt sie fand sie in diesem ganzen Weiß wieder. Zwar war ihr Fell braun und im Schnee leicht zu erkennen, aber die Schneeflocken fielen so dicht, dass Luca nicht sehr weit sehen konnte.

„Danke.“

Sagte sie noch zu der Fähe und meinte es auch so. Es war schließlich nicht selbstverständlich, dass sie ihr dieses Stück Fleisch von ihrer Beute für einen anderen Wolf gab. Es war ja auch schon sehr nett gewesen, dass sie Luca überhaupt mitessen ließ, aber, dass sie so großzügig war und ihr auch noch ein Stück für Scythia gab.
Sie kannte Luca ja nicht. Sie könnte jetzt genauso gut ein Stücken in den Wald gehen, das Stück Fleisch selber essen und dann zurückkommen, um mehr zu bekommen. Aber natürlich würde Luca so etwas nie tun. Sie war immer viel besorgter um die anderen, als um sich selbst.

Gerade wollte sie das Fleisch aufheben und damit davonmarschieren, zurück zu Scythia, da hielt sie die Fremde noch einmal auf. Sie wollte wissen, wie sie hieße. War das denn nun wichtig? Luca konnte sich im Moment nichts Unwichtigeres vorstellen, als einen Namen zu erfahren. Aber sie wollte ihr noch den Gefallen tun und ihr ihren Namen verraten.

„Ich heiße Luca.“

Luca hob das Stück Fleisch auf und ging Richtung Scythia. Mit einem Ohrenzucken bedankte sich Luca nochmals für das Stück Reh und ging weiter in den Wald. Sie kämpfte sich mühsamst einen Weg durch die hohen Schneemassen. Der Schnee, der auch noch von oben kam machte alles nicht gerade leichter.

Es war schwer irgendetwas zu erkennen außer weiß. Aber Luca kämpfte sich immer weiter durch den Schnee. Bis sie schließlich, nur mehr wenige Meter entfernt, eine dunkle Gestalt im Schnee sah. War das Scythia? Nein, das konnte nicht sein! Instinktiv lief sie etwas schneller auf die dunkle Gestalt zu. Je näher sie kam, desto mehr konnte sie erkennen, dass es doch Scythia war, die noch immer an exakt der selben Stelle im Schnee lag wie sie Luca zrückgelassen hatte. Nur war sie nun völlig reglos.

"Scythia!"

, rief Luca in ihrer aufkommenden Panik, ließ das Fleischstück fallen und sprintete zu der reglosen Scythia hin. Nein, das konnte nicht sein! Es durfte einfach nicht sein! Wieso? Wieso hatte sie sie auch alleine gelassen.
Sanft stupste Luca Scythias toten Körper an, obwohl sie wusste, dass es nichts brachte. Dass es schon zu spät war. Traurig und am Boden zerstört, setzte sich Luca vor Scythias Leiche auf den gefrorenen Schnee und stieß ein Heulen der Trauer aus. Es war ihre Schuld! Wieso musst sie sie auch in diesem Schneesturm alleine lassen?!
Es war alles ihre Schuld. Aber was sollte sie jetzt tun. Zu Cajove zurückgehen und so tun als ob nichts wäre. Wie hieß sie den überhaupt? Aber, wenn sie sie nun nicht mehr fand ... oder schlimmer noch sie auch tot fand. Von den Beuteneidern angegriffen, verletzt und davongejagt. Wahrscheinlich verblutete sie gerade irgendwo. Luca rechnete mit dem Schlimmsten, aber im Grunde kannte sie Cajove kaum.
Sie saß nur da und betrachtete den toten Körper Scythias, bis ihr nach einer gefühlten Ewigkeit auffiel, dass es plötzlich nicht mehr schneite. Der Schneefall hatte aufgehört, genauso wie Scythias Leben. Ganz plötzlich und, wenn man es am wenigsten erwartet hätte. Traurig stieß Luca noch einmal ein Heulen aus, dass Cajove hörte, wo sie war und vielleicht zu ihr kam. Sie selbst wollte jetzt ersteinmal noch eine Weile bei Scythia Weilen, bis ihre Trauer möglichst abgeklungen war und sie wieder zurückgehen konnte.


[Im Tal der Nacht; zuerst bei Cajove, dann bei Scythia]


I´m calling for you now
Can you hear me?
Please, don´t leave me alone
You are all what I have

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
17.11.2013 22:29

Immer weiter stiegen sie, die Schwarze und die Weiße. Dass Takata die augenscheinlich unüberwindbare Wand bereits erklommen hatte, bekam Shiro nicht mit.
Erst als sie selbst vollkommen erschöpft dort ankam, sah sie sich um und begann, ihre Umgebung wieder richtig wahrzunehmen. Das erste, was ihr auffiel, war, dass es aufgehört hatte zu schneien - endlich. Sie seufzte leise.
Sie hatten es geschafft. Shiro wusste nicht wie - aber sie hatten es geschafft.
Das zweite, was sie bemerkte war, dass sie allein war.
"Takata?", rief sie und sah sich um. Keine Pfotenspuren.
Keine Antwort.
Doch dann bemerkte die Schwarze eine Art Kuhle in der Schneedecke unter ihr - und diese Kuhle bewegte sich. Die Wölfin kniff die Augne zusammen und sah genauer hin.
"Takata?", fragte sie lachend, während sie am Rand des Vorsprungs hin und her tippelte, "bist du das?"

Kein Zweifel. Dort ragten Ohren aus dem Schnee!
Einen Moment lang guckte Shiro verdutzt zu, wie die Ohren und eine erscheinende Schnauze orientierungslos in alle Richtungen schauten, dann brach sie in ein befreiendes Lachen aus. Die ganze Anspannung der letzten Tage und Wochen schien wie weggeblasen.
Sie hatten überlebt!

Übermütig sprang auch sie in die Schneemasse und ging unter. Da sie aber im Gegensatz zu Takata darauf vorbereitet war, arbeitete sie sich schnell wieder so weit nach oben, dass sie zumindest problemlos atmen konnte, was sich als schwierig erwies, da die Schwarze etwas kleiner war, als die Weiße. Noch immer kichernd begann sie, sich durch die Schneemassen zu kämpfen.

Entschlossen arbeitete sie sich weiter vor und merkte bald, wie der Schnee unter ihren Pfoten fester wurde und sie schon bald bis zu den Schultern aus der nasskalten Masse hervorkam.
Energisch schüttelte sie den Kopf, um die eingedrungenen Schneereste wieder dort herauszubekommen.

"Hier herüber!", rief sie, damit Takata sich an ihrer Stimme orientieren konnte.
Sie blieb stehen und schaute sich um.
Der Ort war kaum wieder zu erkennen. Hier hatte die Gruppe sich verloren und doch war es, als wäre es ein anderer Ort.
Keine Pfotenspuren zeugten davon, in welche Richtung die andere Gruppe gegangen sein könnte, doch im Grunde hatten sie ja gar keine andere Möglichkeit gehabt, als wieder zurückzugehen.
Testweise sandte Shiro ein kräftiges Heulen aus - ohne aber wirklich mit einer Antwort zu rechnen. Dennoch spitzte sie die Ohren und wartete.

[Takata, Eisschlucht des Todes hinter der Barriere]




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Nemeth ist offline
17.11.2013 22:56

Als er die Stimme der Fähe hörte, atmete der Weiße tief ein. Er spürte, wie sich die eisige Luft durch seinen Kopf hin in seine Brust schnitt um dann in einem leisen, entspannten Seufzer ausgeblasen zu werden. Als er die Fähe stockend reden hörte, senkte er den Blick und hielt kurz inne. 'Es tut mir Leid. Ich versuche zu helfen.', stammelte die Wölfin ihm erschöpft entgegen. Der weiße Wolf wusste nicht was oder wie er Catori antworten sollte. Er blickte sie kurz mit ungewollt ernster Miene an. Sie, die Wölfin die dem Unbekannten – und wenn sie das Reh nicht erwischen würden: vielleicht auch ihnen selbst – das Leben kostete; sie, die Schuld beteuerte und Hilfe zusagte. Lass die Gedanken endlich..., schärfte sich Nemeth ein. Die Situation verwirrte ihn sehr.

Sein Blick entspannte sich langsam, als er bemerkte, wie der Schneefall langsam versiegte. Letzte Flocken bahnten sich den Weg fröhlich tänzelnd, ja beinahe friedlich vom Himmel auf die weiße Decke, die den gefrorenen Boden überzog und den Wölfen die Läufe zum Zittern brachte. Es hörte zu schneien auf und der Wind legte sich. Nemeth streckte kurz den Kopf gen Himmel und schlug seine Rute ein paar Mal vor Freude. Er konnte es kaum glauben. Vielleicht ein gutes Zeichen!

Beinahe hätte er die Niyols Worte vor Freude und Staunen überhört. Erschrocken wandte er den Blick an den Sandfarbenen. „Es ist...“, fing er leicht stotternd zu antworten an, „ich...bin nur...ich bin etwas müde.“ Beschämt sah er kurz zu Boden um dann wieder Wolf in die Augen zu blicken. Offensichtlich hatte der Rüde noch nicht bemerkt, dass Nemeth keine sonderlich große Hilfe bei der Jagd sein würde. Man sah es ihm auch nicht an, seine Hinterläufe sahen aus beinahe jedem Blickwinkel in Ordnung aus. Er schämte sich für seine Lüge; der Rüde würde es ohnehin irgendwann merken. Doch nicht heute – heute würde Nemeth noch mit den Wölfen verbringen und etwas essen dürfen. Vorausgesetzt, sie würden ihre Beute noch erreichen.

„Aufbrechen...“, stammelte er kurz, ja eigentlich unverständlich. Es war ihm ein Anliegen, dass sie sich möglichst rasch an die Jagd machen. Besonders Niyol sollte sich ehest in Bewegung setzen. Weder hätte er ohne ihn eine wirkliche Chance gehabt, noch könnte er ihm vorauseilen. Und nun wo ihnen der Wind den Geruch des Rehs nicht mehr entgegenwehte tat es Not schnell an die Arbeit zu gehen. Der weiße Wolf drehte sich um und ging langsam voraus. Niyol und Catori würden ihm folgen...hoffte er jedenfalls.

[Bei Catori und Niyol; sich langsam vom Fluss entfernend]

„So zog der einsame Wolf den Rückzug an,
dachte, es wäre das Einzige, was er machen kann.
So hat dieser Wolf die Grenze überschritten.
Seine Seele hatte unendlich gelitten.“

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Laina
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Laina ist offline
19.11.2013 20:56

Das war kalt, dachte sich Laina, während sie den prustenden Rüden noch immer am Nacken ans Ufer zog. In ihrer Anstrengung und dem Krach, den Avon neben ihr machte, überhörte sie Frasers Ruf. Ihre Pfoten gruben sich in den schlammigen Seegrund, doch sie schaffte es schließlich, Avon und sich selbst sicher ans Ufer zu bringen. Schwer durchatmend blickte sie auf und sah in Jellins und Frasers besorgten Augen. Sie waren also da. Um ihnen kurz zu zeigen, dass sie sich über Anwesenheit freute, machte sie einen kurzen Schlenker mit ihrer Rute. Dann spürte sie den eiskalten Wind über ihre nassen Glieder wehen und ihr Körper wurde unweigerlich von einem Zittern durchschüttelt. Jetzt konnte sie die wärmenden Sonnenstrahlen des Sommers gut gebrauchen. Stattdessen stand sie jetzt klitschnass neben einem Rüden, von dem sie sich gerade ernsthaft fragte, wie er es bisher geschaffte, zu überleben.

“Auch wenn du dich bewundernswert leise an sie heran geschlichen hast, haben sie das Weite gesucht, denke ich.“

, beantwortete Laina die Frage des Rüdens und sah sich nun verzweifelt nach etwas um, an dem sie sich wärmen konnte. Ohne groß zu zögern, tapste sie zu dem weißen Rüden und lehnte sich an. Sie hatte wohl unterschätzt, wie sich Kälte und Wasser auf den Körper auswirken konnte. Warum hatte der Rüde denn auch unbedingt ein Bad nehmen müssen. Nun hatten sie ein Problem mehr, das sich zu Hunger gesellte. Die Wärme des weißen ging leicht auf ihren Körper über, doch gleichzeitig sorgte der Wind von der anderen Seite für ein weiteres Zittern. Ihr wurde klar, dass sie unbedingt an einen Windstillen Ort musste, bis ihr Fell getrocknet war.

“Es ist kalt.“

,sprach sie das Offensichtliche aus und sah dabei zu Fraser auf, dem einzigen Wolf in ihrer Nähe, dem sie eine vernünftige Idee zutrauen konnte. Der arme hatte es sicher auch nicht leicht. An wen war er hier nur geraten? Aber manchmal konnte man sich sein Schicksal wohl nicht aussuchen, dachte sich die Fähe in dem Moment. Es konnte wohl immer noch schlimmer kommen. Sie war gerade sehr froh, dass ihr alter Bekannte sie gefunden hatte.

[Am Ufer des Mondscheinsees | Avon, Jellin, Fraser]

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Teyjen
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Teyjen ist offline
20.11.2013 19:27

Tey nickte lächelnd. Er hatte gemerkt, wie die Vögel anfangs über ihre Köpfe hinweggeflogen waren, die gefiederten Füße weit von sich gespreizt. Hätte auch er Flügel, wäre er längst dort oben und würde vom Himmel auf Skadi und Lynx herabblicken, ja vielleicht würde er auch Kyevjen sehen können! Wie es sich wohl anfühlte, wenn einen der Wind trug wie ein Blatt, dass gerade vom Baum gerissen worden war? Er musste grinsen. Nicht nur, weil er sich wahnsinnig auf das Wiedersehen mit seinem Bruder freute, sondern auch, weil die Aussichten plötzlich weitaus glücklicher schienen als zuvor. Wenn die Vögel an einen Ort zogen, an denen es ihnen gut ging, dann musste es dort auch den Wölfen gut gehen. Und wo es den Tieren gut ging, kamen viele zusammen. Er überdachte seine Ideen noch einmal, dann war er sich sicher. Wenn sie wirklich den Vögeln auf der Spur waren, dann waren es bestimmt auch Kyevjen und die anderen, oder etwa nicht? Sie würden sich spätestens am Ende ihrer Reise wieder begegnen und sich nie mehr trennen. Teyjen hoffte, dass sie sich bald wieder treffen würden.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lynx plötzlich vorsprang und sich einmal kräftig im Schnee wälzte. Sein Körper wirbelte den Schnee ein wenig auf und vermischte ihn mit seinem beinahe ebenso weißen Fell. Zuerst wusste Teyjen nicht recht, welch böse Geister nun Besitz von diesem sonst so ruhigen Wolf ergriffen hatten. Er warf Skadi einen erschrockenen Blick zu. Dann fing er an zu lachen. So, wie er bisher noch nie gelacht hatte. Das Bild war einfach zu verkehrt, er konnte einfach nicht anders. Vor allem weil Lynx normaler Weise doch ernst blieb, konnte der kleine Wolf nicht begreifen, was dieser plötzliche Sinneswandel zu bedeuten hatte. Als Tey sich wieder halbwegs beruhigt und unter Kontrolle hatte, gluckste er noch kurz herum, während der Weiße wieder neben ihn trat. Leicht schubste er ihn mit der Schulter und schenkte ihm einen verschmitzten Blick, bevor er zu Boden schaute. Er räusperte sich kurz, bevor er zum Reden ansetzte. Doch dann fiel ihm auf, dass er gar nichts zu sagen hatte. Es gab nichts, das diesen Moment hätte verschönern können. Es war ihm wie ein Wunder, doch er hatte gelacht. Ganz echt und ehrlich, und ganz von alleine war das Gelächter nur so aus seiner Kehle herausgedrungen. Es tat wirklich gut. Er fragte sich, warum die anderen nicht öfter lachten, wenn es doch so ein schönes Gefühl war. Fragend blickte er zu Skadi, dann in die Ferne. Vielleicht würde er einmal mehr Gründe zum Lachen finden, doch nun musste er sich mit dem begnügen, was er hatte: seinen Freunden.

Doch was war das? Abrupt hielt er inne. Verwirrt sah er sich um, als wollt er jemanden erspähen, der ihnen heimlich gefolgt war. Aber da war niemand. Hörte er nun Gespenster? Oder schlimmer, hatte Tihar wieder Verfolgung aufgenommen und lechzte nach wie vor nach seiner Kehle? Ein Schauer lief ihm über den Pelz. Da war etwas. Ganz bestimmt.

„Ha-habt ihr das au-auch gehört?“

Seine Stimme zitterte ein wenig, aber er versuchte, sie unter Kontrolle zu halten. Hecktisch suchte sein Blick die Umgebung ab, prüfte jede noch so kleine Stelle. Sollte sich wirklich jemand hier befinden, würden sie ihn finden, früher oder später. Panisch wandte er sich an die anderen, er wollte sich vergewissern, dass sie alles im Griff hatten.

„Was wa-ar das?“

Langsam begannen seine Knie zu schlottern. Sein Herz schlug ihm heftig gegen die Brust, denn jeden Moment rechnete er damit, von hinten überfallen zu werden. Und da war es wieder. Es klang zunächst fremd und ließ ihn erstarren, doch noch im selben Augenblick wurde ihm bewusst, was seine Ohren da die ganze Zeit gehört hatten.

„Wölfe.“

(bei Lynx & Skadi)

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Teyjen am 22.11.2013 22:48.


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Jellin
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45,83 kg - 68,5 cm

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Jellin ist offline
26.11.2013 23:15

Noch immer halb paralysiert beobachtete Jellin die beiden Wölfe im See. Langsam ging er vor und setzte seine Vorderpfoten ins Wasser.
Sofort spürte er wie die eiskalte Flüßigkeit durch sein Fell drang und seine Haut sich schlagartig zusammen zog. Er zwang sich, die Pfoten im Wasser zu behalten und weiter auf Laina und Avon zu zugehen. Die beiden halten es komplett im Wasser aus, dann wirst du ja wohl nicht wegen kalten Pfoten kuschen wollen. ermahnte er sich selbst. Dennoch hielt er einen Augenblick inne um das erste Kältegefühl abklingen zu lassen, als plötzlich ein weißes Etwas, mit einer ähnlich hohen Geschwindigkeit wie er zuvor, den Hügel hinab donnerte. Das weiße Etwas entpuppte sich bei genauem Hinsehen als Fraser, der Jellin nun ungeduldig antrieb, was der Welpe mit einem bösem Blick quittierte. Wäre dieses Fremde Einohr nur einen Herzschlag später - oder früher - aufgekreuzt, hätte er nicht " einfach so starr dargestanden." Missmutig wartete er hinter dem Rüden her. Da Fraser ja jetzt helfen konnte, erschien Jellin sich plötzlich überflüssig. Anfangs noch wachsam, verloren die beiden "Beinah-geretteten" sehr schnell an Attraktivität und Jellins Aufmerksamkeit suchte sich neue Aufhängungen. Die Naheliegendste war: Schneeflocken. Jellin hatte schon immer eine gewisse Fazination für diese Gebilde emfunden. Ein paar Augenblicke lang verfolgte er deren Sturz Richtung Boden. Eine nach der anderen rieselte knapp vor ihm herab. Faziniert sah er einer Schneeflocke nach, die kaum eine Wolfsnase von ihm entfernt durch die Luft schwebte bis sie schließlich lautlos mit der Wasseroberfläche verschmolz. Jellins Augen lösten sich von der Stelle und sprangen wieder nach oben, auf der Suche nach einer neuen Schneeflocke. Überrascht musste er feststellen, dass er keine mehr fand. Er sah sich um. So angestrengt hatte er die einzelnden Flocken verfolgt, dass ihn entgangen war, wie wenige es tatsächlich nur noch waren. Es hört auf zu schneien! Das ist gut für Laina und Avon. Sie werden also nicht einschneien, aber es ist immer noch kalt. Das heißt die beiden werden schnell Energie verlieren. Das wiederrum bedeutet, sie brauchen etwas zu fressen! arbeitete sein Verstand überhastet die Situation durch. Einzig logische Konsquenz - zumindest für Jellin.

"Bleibt im Schutz des Hügels, dort kühlt der Wind euch nicht so schnell aus!"Fraser! Die beiden werden es alleine sicher schaffen. Wir sollten jetzt schnell etwas zu Fressen für sie finden."

Er versuchte so erfahren wie möglich zu klingen. Da er eine Schneelandschaft seine Heimat nannte, hatte er diese Erfahrung sogar tatsächlich. Dennoch konnte er sich schwer vorstellen, dass Fraser sich von einem Welpen herumkommandieren ließ. Ungeachtet seiner Zweifel sprang er eilig den Hang wieder hinauf, ohne sich nach dem erwachsenen Wolf umzusehen. Es war eigendlich auch unerheblich, entschied er, ob Fraser ihm half oder nicht, Laina und Avon würden Beute brauchen. Außerdem waren sie ohnehin schon die ganze Zeit auf der Jagd.

[Bei Laina, Avon, Fraser | Am Ufer des Mondscheinsees ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Skadi
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Skadi ist offline
27.11.2013 20:24

Verdattert starrte sie Lynx an, als dieser sich plötzlich ohne Vorwarnung in den Schnee warf und sich übermütig herumwälzte. So ausgelassen hatten sie den Weißen noch nie gesehen und im ersten Moment fragte sie sich, was in ihn gefahren war. Als Teyjen jedoch ausgelassen zu lachen begann, zeichnete sich auch auf ihren Lefzen ein Lächeln ab. Unglaublich, wie diese Beiden es schafften, in dieser an und für sich doch recht verzwickten Lage so positiv zu bleiben.
Dann erklang plötzlich das erste Heulen. Irritiert zuckten ihre Ohren in die entsprechende Richtung und eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn. Es dauerte einen Moment, bis sie die Stimme erkannte, doch nach der anfänglichen Überraschung war sie sich absolut sicher.

"Das war Takatas Stimme", stellte sie fest und blickte zu Teyjen, der sichtlich beunruhigt war.

Mehr sagte sie vorerst nicht, auch wenn sie insgeheim genauso unruhig wurde wie der Jungwolf. Der Ruf kam ungefähr aus Richtung des Bergpasses, aber das mochte nichts heißen. Vielleicht spielten ihre Ohren ihr lediglich einen Streich, denn es fiel schwer zu glauben, dass die Anderen noch immer an Ort und Stelle sein sollten. Mittlerweile müssten sie doch längst weitergezogen sein? Zu allem Überfluss war sie sich nicht einmal sicher, ob der Ruf überhaupt ihnen gegolten hatte. Es hatte langgezogen geklungen, schwach, irgendwie zerbrechlich. Sofort malte sie sich das Schlimmste aus – sie hatten sich verloren, waren allein und suchten nun nacheinander.
Dann ertönte das zweite Heulen und dieses Mal fiel es ihr wesentlich schwerer, die Stimme zuzuordnen, die außerdem eine völlig andere Botschaft aussandte. Es klang kräftig, beinahe fordernd, als erwarteten sie eine Antwort. Automatisch begann ihr Herz schneller zu schlagen. Konnte es wirklich sein? Oder war da nicht eher der Wunsch Vater des Gedankens?

"Sie rufen nach uns?"

Fragend wanderte ihr Blick zu Lynx. Für ihre Verhältnisse war das eine recht optimistische Vermutung, denn warum sollte irgendjemand nach ihnen rufen? Sie waren schließlich hoffnungslos voneinander abgeschnitten und das wusste auch die Gruppe auf der anderen Seite. Trotzdem – sie mussten es wenigstens versuchen. Schon hatte sie die Schnauze in die Höhe gereckt und heulte eine Antwort.

[Teyjen & Lynx | Gebirge]

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Cajove ist offline
28.11.2013 21:54

Nachdem Luca mit einem dankenden Ohrenzucken weggelaufen war, stand die Fähe wieder alleine bei der Beute. Doch alleine war sie nicht, das wusste sie. Bereits als sie das Fleisch für Scythia herausgetrennt hatte, waren schon knapp ein Dutzend Futterneider anwesend gewesen. Nicht sichtbar, aber hörbar. Luca hat sie scheinbar nicht bemerkt. So unerfahren ist sie also.

Während sie den Hinterlauf zerlegte, spitzte Cajove die Ohren. Jetzt wo sie nicht mehr mit einem anderen Wolf reden musste, verfiel die Fähe wieder in alte Muster. Der Blutgeruch musste sich wie eine Walze über die Ebene ausgebreitet haben. Etwas außerhalb ihrer Sichtweite saßen mehrere Raben in einem Baum; sie waren die ersten gewesen. Das Rascheln ihrer Flügel hatte sich nur leicht von dem leisen Rauschen des Windes abgehoben, doch als sie das erste Mal mit ihren Schnäbeln leise klapperten, hatte Cajove sie bereits geortet. Auch am Himmel zog ein Neider seine Kreise. Vögel waren nicht schlimm, sie waren nur lästig. Zu flink und zu wendig um sie dauerhaft zu verscheuchen. Aber nicht lange und die ersten vierbeinigen Neider würden auftauchen. Diese waren viel gefährlicher. Sie nahmen den Weg durch den Sturm auf sich um frisches Aas abzugreifen. Sie würden nicht so freundlich fragen wie Luca. Sie würden wenn nötig darum kämpfen. Gewahr der Gefahr, die von den Futterneidern ausging, begann Cajove den Kadaver zu zerreißen. Sie würde kleinere Brocken verteilen um die Aufmerksamkeit von diesem riesigen Berg aus Fleisch abzuwenden. Eine Taktik, die ihr früher bereits gute Dienste erwiesen hatte. Als erstes werde ich diesen Raben etwas vor den Baum werfen. Sollen sie sich doch lautstark darum streiten. Sie trug einen kleinen Brocken zu der Eiche; mittlerweile saßen gut zwei Dutzend Raben in dem Baum. Sie war noch nicht ganz zum Reh zurückgekehrt, da hörte sie, dass das Fleisch seine Aufgabe erfüllt hatte. Der Krach würde andere Futterneider fürs Erste von dem Reh ablenken, jedoch auch weitere anlocken. Das war die Kehrseite dieser Taktik. Als die Fähe die Beute erreichte fuhr sie zügig mit dem Zerlegen fort. Sie verteilte noch zwei weiter Fleischstücke südlich und westlich vom Reh. Danach machte sie sich wieder über den Hinterlauf her.

Wie lange wird Luca wohl brauchen um Scythia zu finden? Wie lange werden die beiden bis hierher brauchen? Die Weiße hatte ihr keine Informationen darüber gegeben wie weit weg die andere Wölfin lag.

Noch während sie grübelnd auf einem Bissen kaute, drang ein Heulen durch die fallende Schneewand. Auch wenn Cajove sie noch nie hatte heulen hören, wusste sie sofort, dass es Luca war. Der Klang von Trauer und Verzweiflung war deutlich zu hören. Sie ist also tot, stellte die Fähe stoisch fest. Hohe Überlebenschancen hatte sie Scythia eh nicht eingerechnet. Als sich ihre Zähne wieder in das Fleisch gruben, hielt sie inne.
Was hatte sie getan, nachdem sie ihre Familie verloren hatte? Sie war umher gewandert, hatte nichts gegessen und nicht geschlafen. Sie wäre damals fast gestorben. Was wenn Luca es ihr gleich tat? Wenn sie nun auch nicht zurückkam, sondern ziellos umher irrte? Sie würde auch sterben!
Obwohl sie die Wölfin nicht kannte, glimmte dieser Gedanke schmerzhaft in ihrem Kopf und Lucas zweites Heulen ließ ihn lichterloh aufflammen.

Ruckartig hob die Wölfin ihren Kopf. Der Gedanke, dass Luca sterben könnte, hatte sie vergessen lassen, dass sie ihre Fänge im Hinterlauf vergraben hatte. Keine zwei Pfoten breit hatte sich ihr Kopf gehoben, als das Fleisch sie stoppte. Dafür habe ich keine Zeit, dachte sie wütend. Voller Zorn riss sie an dem Bein. Ich muss zu ihr. Mit aller Kraft stemmte sie ihre Beine gegen den Leib des Rehs. Ich muss zu ihr! Mit einem lauten Krachen löste sich der Oberschenkel aus dem Hüftgelenk; Sehnen und Muskelfasern waren für sie kein Hindernis als die Fähe das Bein von der Beute abriss. Die Bewegung war so heftig gewesen, dass sie stürzte und bäuchlings samt Bein im Maul in den Schnee fiel.
Sofort rappelte sie sich auf und lief in Lucas Richtung. Den Hinterlauf hielt sie immer noch im Maul. Als sie die Eiche passierte, flatterten die Raben aufgeschreckt auseinander. Eine weiße Wölfin bei dichtem Schneefall zu finden würde schwer, doch Cajove wusste, dass sie sie finden musste.
Hört dieser Schnee denn nie auf? Als ob jemand ihre Bitte gehört hätte, ließ der weiße Regen nach und bald lief sie mit freier Sicht durch den tiefen Schnee. Warum ihr diese Wölfin auf einmal so viel bedeutete, wusste Cajove im Moment selber nicht. Sie lief so schnell sie konnte in die Richtung aus der Lucas Heulen gekommen war.

[Im Tal der Nacht; zuerst beim Reh, dann auf dem Weg zu Luca und Scythia]

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Lynx
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Lynx ist offline
29.11.2013 11:58

Scheinbar waren seine beiden Begleiter von Lynx plötzlichen Gefühlsausbruch überrascht. Doch dann lachte Teyjen. Der braune Jungwolf lachte, als würden sie auf einer sommerlichen Blumenwiese toben. So hatte Lynx seinen jungen Freund noch nicht gesehen – kein Wunder wenn man bedachte welche Tragödien sich aneinander gereiht hatten. Und Lachen war gesund. Es tat gut und befreite. Ja, selbst Skadi konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Zwar hatte er es nicht unbedingt darauf angelegt, seine Begleiter zu amüsieren, doch selbst gewollt hätte es nicht besser laufen können.

Auf Teyjens Räuspern wandte sich Lynx ihm zu, doch scheinbar entschied der Jungwolf das es doch nichts zu sagen gab. Und was gab es auch schon groß zu sagen, nachdem man einmal gemeinsam gelacht und sich gefreut hatte? Wenig, war das Lachen an sich doch Botschaft genug.

Es hatte einmal eine Zeit gegeben in der er öfter gelacht hatte, doch wer wollte schon mit sich allein lachen? Niemand. Doch jetzt hatte er Teyjen. Und Skadi... naja, vielleicht wenn sie endlich aus dieser Eisöde entkommen waren, vielleicht würde dann auch die Sandfarbene die Freiheit zum Lachen fühlen.

Ohne einen ersichtlichen Grund blieb Teyjen stehen und noch seinen Gedanken nachhängend, brauchte er zwei Schritte bis er ebenfalls zum Halt kam. Der Jungwolf ließ seinen Blick gleiten und Lynx tat es ihm gleich – auch wenn er nicht wusste wonach eigentlich gesucht wurde oder warum. Er hatte das nagende Gefühl etwas verpasst zu haben und sein Meister hätte ihn sicherlich für seine Unaufmerksamkeit gerügt. Aber er musste ja auch gar nicht mehr alles hören, oder? Immerhin gab es noch zwei Paar andere Ohren, die für ihn mithörten.

Zu gern hätte er Teyjen seine Fragen beantwortet, doch er hatte nicht genug aufgepasst und seinen Ohren war entgangen, was der Jungwolf gehört hatte. Skadi jedoch schien es ebenfalls gehört zu haben. Als der Name Takata fiel wurde auch der Weiße unruhig. Warum sollten die anderen Heulen? Hatten sie nicht ausgemacht, dass sie getrennt einen Weg zu dem Ort finden wollten, wohin die Vögel zogen?

Obwohl er nur zu neugierig war, fragte er nicht nach. Immerhin könnten die anderen erneut heulen und das wollte Lynx ganz sicher nicht wieder überhören.

Und da war es. Eindeutig das Geheul eines Wolfes. Kräftig und fordernd hallte es zu ihnen und Lynx verspürte das Bedürfnis zu antworten. Dem Heulen entgegen zu eilen. Es klang als riefe ihn eine Stimme nach Hause.

Skadi schien das genauso ähnlich zu sehen, auch wenn ihre nächsten Worte eine Frage waren. Ihr Blick suchte seinen und Lynx nahm das als stille Aufforderung seine Meinung kundzutun.

„Ja, ich denke schon... Aber warum?“

Warum riefen sie nach ihnen, wenn sie doch zuvor ausgemacht hatten, dass sie getrennt weiter reisen würden, weil Takata, Shiro und Kyevjen nicht darauf warten konnten, dass die anderen einen Weg auf ihre Seite fanden. Was hatte zu dieser Meinungsänderung geführt?

Skadi heulte eine Antwort und Lynx spitze aufgeregt die Ohren. Würden die anderen Antworten? Hatte der Ruf tatsächlich ihnen gegolten? Und wenn ja, warum hatten sie gerufen? Natürlich könnten die drei dem Geheul entgegen gehen, doch der Weg wäre umsonst versperrte ihnen doch das Geröll auch noch weiterhin den Weg. Es war sicherlich nicht verschwunden als der Schnee aufhörte vom Himmel zu fallen – oder?

Die altbekannte Rüge schallte im Hintergrund durch seine Gedanken, doch dieses mal konnte er sich nicht auf die eingebildete Stimme konzentrieren. Seine ganze Konzentration galt einer möglichen Antwort aus der Ferne.


[bei Skadi und Teyjen | Gebirge | in der Ferne Takata und Shiro]

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