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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
20.02.2013 13:45

Irgendwie schien die Lage wieder einmal ziemlich verzweifelt. Doch ein Lichtblick schien in Sicht, als sie eine Antwort für ihr Heulen bekamen. Es war Skadi, die ihnen auf diese Weise mitteilte, dass sie am Leben waren. Doch in welchem Zustand? Es änderte wenig daran, dass Takata sich Sorgen machte, denn selbst wenn sie jetzt noch am Leben waren, war nicht sicher, wann sie sich wiedersehen würden und ob dann noch alle Wölfe vollzählig waren. Besonders die andere Seite hatte es schlimm getroffen. Ihnen war der Weg abgeschnitten worden. Was, wenn dies der einzige Weg war, der in bessere Lande führte? Sie wollte nicht einfach ohne die anderen weitergehen.
Doch Kyevjen bewies höchste Risikobereitschaft. Dabei hatte sein Reden irgendwie etwas sehr Leichtgläubiges an sich. Wir kennen ein Ziel? Sie vermochte sich nur schwerfällig daran zu erinnern, selbst einst vorgeschlagen zu haben, den Störchen zu folgen. Ja, das hatte sie gesagt … und es war bekannt, dass Störche und ein paar andere Vögel im Winter in wärmere Gegenden zogen, teils in großen Schwärmen am Himmel. Aber zum Einen wussten sie nicht, ob es überhaupt noch einen lebensfreundlicheren Flecken Erde gab, zum anderen hielt dieser Winter schon so unglaublich lange an, dass sich Takata bald gar nicht mehr vorstellen konnte, dass er überhaupt jemals wieder weichen würde. Doch andererseits … hatten sie bisher nicht so etwas wie einen Stochenfriedhof gefunden, wo all die verzweifelten Gefiederten zu Grunde gegangen waren, weil es keinen Ausweg mehr gegeben hatte. Sie alle trieben auf einem offenen Meer und es war die Frage, wie lange sie sich noch über Wasser halten konnten. Das Problem war außerdem, dass sie, die sie am Boden gefesselt waren, so oder so viel länger für den Weg brauchen würden, den die Störche zurückgelegt hatten. Dieser Felssturz hatte es sehr gut unter Beweis gestellt. Die Vögel konnten drüberhinweg fliegen, sie aber standen vor einem unüberwindbaren Hindernis. Eigentlich schien es lächerlich … es waren ein paar Steine. Doch wenn selbst Kyevjen keine andere Möglichkeit sah, als weiterzugehen, obwohl er eigentlich am meisten zu verlieren hatte, sein eigen Fleisch und Blut, so war dies schon ein deutliches Zeichen, ein Spiegelbild ihrer Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Denn jemand wie er gab seine Familie sicher nicht einfach so auf. Erst recht nicht, wenn außerdem noch ein unkalkulierbares Risiko mitspielte, welches sich Tihar getauft hatte … Die Weiße überlegte, ob sie den anderen noch etwas zurufen sollte, ganz besonders ihrem kleinen-großen Jungen. Aber sie entschied, es besser nicht zu tun. So wie sie ihren bockigen und trotzigen Jungen einschätzte, hätte er sich nur weiter angestachelt gefühlt, wenn sie ihn darum bat, nichts zu tun, das die Lage verschlimmerte. Blieb also wieder einmal nur das Prinzip Hoffnung …
Davon hatte Kyevjen zur Zeit scheinbar am meisten. Vielleicht war das psychisch bedingt und anstatt in eine Schockstarre zu verfallen, handelte er erst einmal ganz normal wie gewohnt und wie es rational zu betrachten war. Eigentlich hätte er wahnsinnig werden müssen, aber er wurde es nicht. Das war fast ein bisschen unheimlich. Und sie beide sollten nun seinem Vorschlag folgen und mit ihm gehen. Was hatte er vor? Was, wenn sie die anderen nie wieder trafen? Stand ihnen der wahnsinnig werdende Kyevjen, der die Fassung verlor, weil er nach Ewigkeiten seinen Bruder nicht wiederfand, erst noch bevor? Sie als diejenige, die die Idee mit der „Storchenwanderung“ gehabt hatte, wäre wohl am ehesten verantwortlich zu machen für das, was geschehen war. Würde er am Ende klarkommen damit, die Verantwortliche für das Verschwinden seines kleinen Bruders stets bei sich zu haben? Takata musste sogar ein klein wenig schmunzeln, so unauffällig es ging, bei diesem Gedanken. Ein wahnsinniger, die Fassung verlierender Kyevjen, ein Beschützer der seinen zu Beschützenden verloren hatte, Amok laufend, das konnte sie sich beim schlechtesten Willen nicht vorstellen. Und wenn es doch dazu kam, gingen sie wenigstens nicht an Kälte und Hunger zu Grunde – und er verlor seine Vorbildfunktion für Teyjen.

(Kyevjen, Shiro [Skadi, Tihar, Teyjen, Lynx ] auf dem Weg, den die Wölfe weitergehen wollten)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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NPC ist offline
20.02.2013 14:08

Natürlich hielt seine Sorge an, dass Luca noch nicht völlig reif war für das schwierigste Unterfangen, die größte Reise ihres Lebens. Ein Wolf auf Wanderung … das war nicht ungewöhnlich, doch unter diesen Umständen auch nicht ohne Risiko. Leider war es ihm vergönnt, die andere Fähe kennen zu lernen und somit eine Einschätzung aufzustellen, wie gut sie Luca tun würde … oder natürlich auch andersherum. Sie konnten sich vielleicht gut ergänzen und sich gegenseitig helfen. Es konnte aber natürlich auch schwierig werden. Doch wäre es ein anderer, älterer Rüde gewesen, so wäre er sehr unsicher gewesen. Womöglich hätte ihm seine Nase verraten, wenn er schlechte Absichten gehabt hätte.
Lucas Skepsis erschien ihm durchaus gesund. Es war keineswegs verwerflich, dass sie seine Ideen und Vorschläge hinterfragte. Dass Störche fliegen konnten und Hindernisse überwanden, die ihnen ein Unmögliches waren, war eine kluge Schlussfolgerung, die auf Lucas zunehmende Reife hindeutete. Doch im Augenblick vor dem Zusammentreffen mit der Fremden, wollte er sie nicht ohne eine letzte Weisheit gehen lassen.

„Dein Misstrauen ist sehr gut. Behalte es bei, es ist dein natürlicher Schutzengel. Aber ob du den Störchen folgst oder einem Stern am Nachthimmel … das Wichtigste ist, liebe Luca, dass du immer ein Ziel vor Augen hast. Unser Leben ist nicht ohne Sinn, dein Streben nicht umsonst. Vielleicht … ja vielleicht kennt die fremde Wölfin ein vielversprechenderes Ziel als das, das ich dir genannt habe. So schätze ab, befrage deinen Verstand und entscheide dann. Aber irgendein Ziel musst du haben … du musst dich daran festhalten, sonst gehst du in der Verzweiflung unter.“

Ein schwaches Grinsen, Doch es wurde erneut vom Husten abgelöst. Da war er wieder, der finstere Tod. Er wollte Luca nicht in dieser bedrückenden Atmosphäre bei sich, wollte nicht, dass seine Krankheit Einfluss auf sie hatte. Sie mussten sich jetzt trennen, andernfalls war wenigstens die Hälfte seiner Bemühungen umsonst gewesen. Das Ende war nichts für die Augen einer jungen Wölfin. Mit der Fremden wartete eine neue Herausforderung auf sie. Sie musste die Dinge, die sie gelernt hatte, anwenden und weitergeben, ihren Charakter weiter ausbauen. Aber es war auch eine neue Chance. Sie konnte unmöglich nur mit einem viel älteren Wolf umherziehen. Das Beisammensein von einer ihrer Generation war unabdingbar für ihren weiteren Lebensweg. Er würde so oder so irgendwann gehen, seine Kräfte verließen ihn wie ein Atemhauch die Brust. Der erste Schritt war getan. Die andere Wölfin hatte Scythia eine Antwort gegeben und sie schien offen für eine neue Bekanntschaft.

„Geh … geh schon mal vor, Luca … lasse sie nicht warten. Ich bin mir sicher, auf dich wartet Großes.“

Sein Husten erinnerte ihn daran, dass sie unter Zeitdruck standen. Ein Druck, von dem er erlöst werden wollte, und war es auch noch so schön, in ihr junges, liebevolles Gesicht zu sehen, das junge Leben in ihren Augen zu sehen. Obwohl sich sein Zustand zusehends verschlechterte, so war er doch in seinem Innern von einer warmen Zufriedenheit erfüllt. Nie, niemals hätte er gedacht, dass sein so umsonst gelebtes Leben am Ende doch noch einen Sinn haben würde. All seinen Rat hatte er nicht etwa aus seinem vorbildlich gemeisterten Leben geschöpft, sondern den Fehlern abgetrotzt, die er bis kurz vor dem Zusammentreffen mit Luca begangen hatte. Er hatte niemandem wehgetan, er hatte niemanden getötet. Er hatte nur … gar nichts getan. Das war in seinen Augen viel schlimmer. Doch jetzt hatte er noch etwas getan, etwas Gutes zudem. Luca war seine Hoffnung und sein Ziel, ohne dass sie es überhaupt wusste. Ohne, dass sie ahnte, wie wichtig sie ihm geworden war und dass er nur friedlich von dieser Welt gehen konnte, wenn für sie Aussicht auf Erfolg bestand, auf ein erfolgreiches Leben.

„Geh … ich … warte hier …“

Das war wörtlicher zu nehmen, als er es hatte sagen wollen. Ein friedliches Lächeln. Seine letzte Kraft hielt das Bild eines aufmunternden, weisen und kraftgebenden Rüden aufrecht, der er eigentlich nie gewesen war, bevor sie kam. Doch in dem Moment, in dem sie abdrehte, da legte er sich auf den Bauch. Langsam, bedächtig … als ging er nur zu einem kurzen Schläfchen über. Doch es war die starke Kralle des Todes, die ihn auf den kalten Boden zog. Der Sinn des Lebens …
Doch was war schon alle Macht des Todes gegen die unanfechtbare Zufriedenheit eines alten Wolfs, der seinem Leben auf die letzten Tage noch einen Sinn gegeben hatte. Nichts.

(Bei Luca, in der Nähe von Scythia)

Avatar © Aarinath

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Lynx
smiling in the dark


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Lynx ist offline
21.02.2013 01:32

Für einen Moment glaubte Lynx, dass er Teyjen hatte helfen können, als dieser seine Schnauze in sein weißes Fell gedrückt hatte. Doch dann löste er sich von ihm, eilte zu dem Geröllhaufen und begann zu graben. Traurig beobachtete er wie der Jungwolf schrie und jammerte – ja sogar sich gegen die Felsen warf. Lynx kannte den Schmerz nur zu gut, denn Teyjen jetzt verspürte. Er kannte die Verzweiflung die einen übermannte und einen fast den Verstand raubte. Und ihm war klar, was der Braune jetzt brauchte: Hoffnung. Das war jedoch etwas, was er ihm nicht geben konnte.

Fassungslos starrte Lynx Tihar an, als dieser begann zu lachen. Kann die Seele eines Wolfes wirklich so finster sein? Bis zu diesem Moment hatte Lynx es nicht glauben wollen, doch der Schwarze schien ihm eines besseren belehren zu wollen. Vielleicht war Lynx wirklich ein Narr. Ein Narr, der daran glaubte, dass es das wahrhaft Böse in dieser Welt nicht gab. Ein junger Narr, der nichts von der Welt weiß.

Skadis Antwort auf seine Frage lenkte ihn etwas ab. Er nickte wie um dem Plan zuzustimmen und sah dann wieder zu Teyjen. Würde das reichen, um den Jungwolf aus seiner Verzweiflung zu reißen und in ihm vielleicht ein Funken Hoffnung zu entzünden.

Doch dann geschah etwas unglaubliches. Ein Geheul ertönte. Zuerst nur einer, dann stimmten weitere Stimmen mit ein. Kyevjen, Takata, Shiro – sie leben. Einen Moment lang glaubte er sich das alles nur einzubilden, doch als er Skadis Blick begegnete erkannte er, dass auch sie das Geheul hörte. Und als sie den Kopf hob und heulte, stimmte Lynx mit ein. Pure Freude lag in seiner Stimme.

„Wartet nicht.“, heulte Skadi und Lynx fühlte einen kurzen Stich. Doch natürlich wäre es nur vernünftig das sie vorausgingen. Die Felslawine hatte gezeigt, dass es Gefahren gab gegen die man rein gar nichts ausrichten konnte. Sie mussten vorausgehen, doch vielleicht fand man sich in dem Land hinter den Bergen wieder.

Mit neuem Elan sprang er auf seine vier Pfoten, als Skadi Teyjen zum Gehen aufforderte. Und so trat er erneut zu Teyjen und stieß ihn um Skadis Aufforderung zu bekräftigen sanft aber bestimmt in die Seite.

„Komm. Noch ist nicht alles verloren.“

Mehr wollte und konnte er nicht sagen. Er wollte Teyjen nichts versprechen, was sich nicht bewahrheiten würde. An seinen Worte glaubte er jedoch selbst. Wenn dann würden sie die anderen auf der anderen Seite der Berge finden. Sicherlich würde Kyevjen alles tun um Teyjen wieder zu finden. Ja, vermutlich würde alles gut werden – wenn das Leben nicht wieder auf den Hoffnungen der Wölfe herum trampelte.

Lynx ging einige Schritte und drehte sich dann wieder zu Teyjen um, um zu sehen, ob der Jungwolf mitkommen würde.


[bei Skadi, Teyjen und Tihar | Kyevjen, Shiro und Takata auf der anderen Seite des Geröllhaufens]

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
21.02.2013 17:49

Mit Catori im Rücken ging er dem Neuling Nr. 1 entgegen. Es war ein ganz putziges zerzaustes Kerlchen, dass sich da unbemerkt an ihre Fersen geheftet hatte. Vermutlich war er tatsächlich so klapprig und in einem schlechten Zustand, wie er aussah, denn im Normalfall schlich man doch nicht einfach irgendwelchen Fremden hinterher oder nicht? Andererseits sahen Catori und er mit Sicherheit auch nicht gerade kraftstrotzend aus. Allerdings bestimmt auch nicht so Zerzaust wie dieser Geselle hier.
Noch während Niyol den Guten einer Musterung unterzog, warf Catori ihm ein knappes "Hallo" entgegen, dessen Betonung offensichtlich -vielleicht aber auch nur, weil Niyol ihre Sprechweise mittlerweile gewohnt war- anzeigte, dass sie eigentlich noch etwas anhängen wollte. Doch sie blieb still. Vermutlich hatte sie sich es doch anders überlegt. Stattdessen schien sie sich immer Näher an ihn heran zu schieben. Oder bekam er nun Halluzinationen aufgrund plötzlich auftretender Platzangst, die er nicht spürte? ~Niyol, jetzt reiß dich mal zusammen solche Hirnlosen Sätze sind ja sogar für dich langsam peinlich!~ Mit einem leichten Kopfschütteln konzentrierte er sich wieder auf den besonnen schauenden Fremden, der in flutenähnlicher Manier angefangen hatte zu reden. Was für ein Plappermaul, da hatten sie aber hübsche Verstärkung bekommen. Den Anfang hatte Niyol verpasst aber da es mit einer nicht zu beantwortenden Frage geendet hatte, nahm er einfach mal an, dass es sowieso unwichtig gewesen war. Er beendete seine unnötig große Ausführung warum er hier rumlief mit einem einschmeichelnden Lächeln und sah sie nun weiterhin sitzend an.
In der Stille die nun erstmal folgte meinte Niyol schon Grillengezirp zu hören. Ein wenig verdattert schaute er den Braunen vor sich an. War das sein Ernst? ... vermutlich. Immer mehr zogen sich seine Mundwinkel, gegen seinen Willen in die Höhe, bis er anfing leise zu Lachen. Dieser Wolf verstand es wohl andere mit seinen Worten zu beeindrucken. Den Gedankengang des Guten hätte er nur all zu gerne mal gesehen. Endlich hatte das Schicksal ihm also hier mal ein nettes Spielzeug gesendet!

"Es ist also sicherer sich auf gut Glück drei Meter neben fremden Wölfen im Windschatten zu verstecken?"

Lachend schaute er den Wolf an.

"Dann gehört der andere Wolf der gerade auf uns zu kommt nicht zu dir?"

Mit leicht schief gelegtem Kopf schaute er sein braunes Plappermaul an. Irgendwie war ihm dieser Junge eindeutig sympathisch. Sollte Catori den anderen haben, das hier war jetzt sein neuer Spielgefährte... zumindest vorerst.
Der andere ließ jedoch auch nicht lange auf sich warten. Plötzlich wehte sein Geruch ganz deutlich zu ihnen herüber und als Niyol sich umsah, sah er ganz in der Nähe eine helle Silhouette auftauchen. Mal sehen was dieser Wolf zu bedeuten hatte.

[bei Fisi, Nemeth und Catori; irgendwo im Nirgendwo]

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Catori
Befreite Verzweiflung


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Catori ist offline
21.02.2013 18:19

Ohne sich von dem stocken in ihrer Begrüßung stören zu lassen fing der Fremde an zu reden. Beinahe mit überrascht aufgeklappten Maul lauschte Catori seinen Worten. Seine Stimme war freundlich, doch ein wenig empört wegen seiner etwas frechen Ausdrucksweise war die Wölfin dann doch. Oder bildete sie sich das nur ein? Kurz huschte ihr Blick zu Niyol, doch da sie leicht hinter ihm Stand, konnte sie seine Mimik nicht sehen. Der Fremde konnte allerdings auf jeden Fall wirklich froh sein, dass sie nicht Kämpfen wollten. Hätte er wohl bei Tihar genauso viel Glück gehabt? Oder hätte der ihn bereits jetzt schon das Maul gestopft? Unschlüssig was sie von ihm halten sollte hörte sie weiter zu. Er hatte es nicht so gefährlich gehalten, dass er aufstehen musste. Entweder war er unnatürlich Leichtsinnig und Naiv, oder ... ja warum nur machte man soetwas? Zusammen mit den Worten war es ja beinahe eine Provokation. Nein, aber warum sollte er sie absichtlich provozieren?
Leicht in Gedanken versunken bemerkte Catori gar nicht, wie er aufhörte zu reden. Erst als Niyols schallendes Gelächter begann zuckte ihr Blick, der sich irgendwie auf den Schnee vor ihre Pfoten gerichtet hatte, hoch zu ihm und dann wieder zu dem Fremden, der trotz der ganzen Worte noch immer nicht seinen Namen preisgegeben hatte. Dann jedoch musste sie bestürzt wieder zurück zu ihrem Begleiter schauen. Manchmal schien bei ihm wirklich plötzlich eine Gehirnwindung durch zu brennen. Auch wenn er sich auch nicht grade passend ausgedrückt hatte musste Catori dem Braunen ein etwas entschuldigendes Lächeln zuwerfen, während sie versuchte Niyol unauffällig an zu rempeln, damit er aufhörte. Natürlich musste er alles noch mit seiner Nächsten Bemerkung toppen. Auch wenn er natürlich ein wenig recht hatte wie sie fand. Trotzdem kann er sowas doch nicht sagen!

"Niyol, du bist heute aber auch mal wieder charmant!",

zischte sie ihm kurz zu, als nun auch endgültig der zweite Fremde auftauchte. Noch stand er etwas entfernt. Worauf er wohl wartete? Der Braune hier hatte eigentlich nicht so geredet, als hätte er noch einen Begleiter. Aber irgendwie wirkte dieses Abstandhalten des anderen beunruhigend. War er etwa auch so, dass man ihm entgegen gehen musste? Waren sie hier in ein Gebiet eingedrungen wo es zum Guten Ton gehörte wenn man sich erstmal eine Weile ganz in der Nähe von anderen versteckte? Seltsame Sitte. Um den Fremden eventuell ein wenig ein zu laden drehte sich Catori ein wenig in seine Richtung hob den Kopf und schaute mit gespitzten Ohren zu ihm herüber. Mal sehen was dieser Wolf brachte.

[bei Fisi, Nemeth und Niyol; irgendwo im Nirgendwo]

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Luca
Freund des Lebens


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Luca ist offline
23.02.2013 17:16

Luca wusste nicht recht viel mit Imbrohs Worten anzufangen. Natürlich würde sie nie leichtsinnig irgendetwas tun. Sie würde alles so gut es ging hinterfragen, um eine möglichst genaue Vorstellung oder Beschreibung davon zu bekommen. Aber, wie die Störche fliegen können, würde ihr wohl nie jemand beantworten können. Aufmerksam lauschte sie Imbrohs Worten. Sie sah ihn an und bemerkte erst jetzt, wie schwer es ihm fallen musste überhaupt zu sprechen, bevor er wieder einen Hustenanfall erlitt.
Was habe ich schon für ein Ziel? Ich habe nichts. Nirgends, wo ich hingehen könnte. Niemanden … mehr, der mir mit seiner Weisheit und seinem Verstand helfen kann. Wehmütig warf sie einen Blick auf Imbroh, dessen lächeln von seinem, scheinbar immer schrecklicher werdenden Husten, abgelöst wurde. Das Ende kam einfach viel zu schnell.
Da wurde sie von Imbroh abgelenkt. Ein Wolf hatte in der Ferne geheult. Es war die Fremde. Sie hatte Lucas ruf gehört und wollte nun wissen, wo sie sich befanden. Dann wanderte ihr Blick wieder zu Imbroh, der sich mittlerweile wieder einigermaßen erholt hatte von seinem Husten, um ihr zu sagen, dass sie gehen sollte. Schon gleich nachdem er die Worte aussprach, wurde er wieder von einem Hustenanfall gepackt. Luca hielt dies fast nicht mehr aus. Sie wollte nicht einfach so gehen und Imbroh alleine sterben lassen. Sie wollte bei ihm sein, wenn er von ihr ging. `Ich warte hier.´ Dies war eindeutig wörtlich gemeint. Nur würde er für immer hier bleiben. Langsam, traurig drehte Luca sich von Imbroh ab und lief in die Richtung, aus der das Heulen gekommen war. Aus den Augenwinkeln sah sie noch, wie Imbroh sich im Schnee niederließ. Doch sie blieb nicht stehen, sondern beschleunigte ihre Schritte. Sie konnte und wollte es nicht mitansehen, wie ein Freund starb. Andererseits, wollte sie Imbroh nicht alleine lassen, wenn er starb. Sie wollte ihm Gesellschaft leisten, wenn sein Ende doch so unschön war. Aber jedes Ende war unschön und niemand konnte es sich aussuchen. Imbroh würde nicht wollen, dass ich ihn so sehen.
Sie lief schneller, als eigentlich gewollt und war einerseits froh und andererseits traurig, dass sie Imbroh nun nicht mehr in diesem Zustand mitansehen musste und konnte. Aber nun stand sie vor der fremden Fähe und sie musste sich darauf konzentrieren, sich mit ihr anzufreunden und bloß nichts Falsches zu sagen. Luca musterte die Fähe. Vermutlich machte sie, Luca, einen ziemlich doofen Eindruck auf die Fähe. Wie sie so dastand. Voller Traurigkeit, die ihr vermutlich anzusehen war. Sie war noch nie die beste gewesen, wenn es darum ging Gefühle vor anderen zu verstecken. Die Fähe war etwas jünger als sie selbst. Luca wollte sie nicht mit ihrer Traurigkeit um Imbroh, verschrecken oder, was noch schlimmer war, ebenfalls traurig stimmen. Sie versuchte ihr bestes lächeln aufzusetzen, das sie in diesem Moment hervorbrachte und fröhlich zu klingen, was ihr nicht so ganz gelang, wie sie das wollte.

„Hallo! Wer bist du?“


[Im Tal, zuerst bei Imbroh, dann bei Scythia]


I´m calling for you now
Can you hear me?
Please, don´t leave me alone
You are all what I have

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Rüde
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Avon ist offline
27.02.2013 13:51

Stopp! Avon musste erst mal begreifen, dass ihm die Beiden noch nicht so weit gefolgt waren, wie er sich das in seinem kleinen Hirn ausgesponnen hatte. Eigentlich waren sie ihm noch kein kleines Stückchen gefolgt. Er drehte ein Ohr in Richtung der Zwei und blinzelte unsicher mit dem Auge. Er hatte ja gar nicht bedacht, dass eine Fähe immer äußerst vorsichtig sein musste, vor allem natürlich, wenn sie mit ihrem kleinen Sohn allein unterwegs war. Was musste das doch für ein Rabenvater sein, der seinen kleinen Sohnemann einfach allein ließ! Unverschämt so was, dafür gab es keine Entschuldigung.
Avon schielte nachdenklich, als sie ihm sagte, dass er sich irgendwie komisch benahm. Der Rüde setzte sich erst einmal wieder auf sein Hinterteil und ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. Komisch? Im positiven oder negativen Sinne? War das ein Lob oder ein Tadel? Konnte sie sich denn nicht mal genauer ausdrücken? Und wieso betonte sie, dass er ja ehrlich sein sollte? Avon musste erkennen, dass er aus dieser Wölfin nicht schlau wurde, so wunderschön sie auch war. Konnte Jellin ihm das erklären? Während der Graue aus dem Grübeln nicht mehr herauskam, fuhr Laina einfach fort. Auf einmal war sie diejenige, die sich den Worten bemächtigte und etwas über sich preisgab … aber eigentlich mehr über ihre Gedanken von ihm. Das war sehr gut, aber irgendwie nur die halbe Beute. Er musste doch auch etwas über sie wissen! Wann würde sie etwas von sich erzählen? Ach, das kam schon noch. Er musste sich nur etwas gedulden. Aber ja doch, sie hatte ja nicht Unrecht. Er war heute irgendwie mit der falschen Pfote aufgestanden. So wie gestern eben. Und vorgestern. Welches war überhaupt die richtige Pfote?
Doch im zweiten Teil ihrer Predigt machte sie ihm wieder etwas Mut. Augenscheinlich hatte Laina es ganz gern, unschuldige Rüden zu verwirren und in die Unsicherheit zu stürzen. Aber das nahm er ihr kein bisschen übel. Nur bitte, bitte sollte sie doch mit diesem Misstrauen aufhören!
Na, wartet erst mal, wenn ihr die frische Beute seht, dann werdet ihr mir schon glauben.
Avon stolzierte stolz weiter. Sie hatte ihm versichert, ihm zu folgen. Sehr gut. Jetzt konnte alles nur besser werden. Sie gab ihm eine Chance. Jetzt bloß nicht vermasseln und ein einziges Mal nicht den Volltrottel raushängen lassen, Avon!

Sie haben Ihr Ziel erreicht! Der Graue grinste zufrieden und ein wenig lustig, als er die drei Löcher sah. Seine Rute zuckte so erfreut,wie er es von Jellin erwartet hätte. Aber der ließ sich lieber von seiner Mutter tragen. Doch jetzt wollte er den Kleinen in sein Element führen. Spielen, Spaß haben und trotzdem was lernen. Er wusste genau, was so ein kleiner Mann brauchte. Der Graue drehte sich um wie ein großer Zauberkünstler und präsentierte seinen Plan, den er sich ausgeheckt hatte.

„Seht ihr die Löcher? Hier wohnt ein weißer Hase drin.“ Also doch Zauberkünstler. Hoffentlich nur kam am Ende kein Dickhäuter raus. „Das ist sein Bau. Jeder von uns stellt sich an einen der drei Ausgänge auf und zusammen zwingen wir den hoppelnden Pflanzenfresser zur Flucht nach draußen.“

Der Graue begab sich zum ersten Loch, das etwas kleiner war als die anderen.

„Jellin, komm mal her! Ich habe eine supertolle Aufgabe für dich.“ Er zwinkerte mit dem Auge, es sah aus wie ein Zucken. „Du kletterst hier in den Bau rein. Du hast genau die richtige Größe. Mach ein paar schlimme Grimassen und knurre so gut du kannst, damit Meister Lampe Angst vor dir bekommt. Deine Mama oder ich werden den Hasen dann in Empfang nehmen und voilà … fertig ist das Mahl!“

Sofort sprang der Graue zu seinem anvisierten Bauausgang und stellte sich davor. Er wedelte eifrig mit der Rute und konnte es kaum erwarten, den beiden zu beweisen, was für ein Meister der Jagd er doch war! Sie würden ihn lieben.

(bei Laina und Jellin, Storchenhalbinsel, zwischen Mondschein- und Kristallsee)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Fisi
abgegangen


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Fisi ist offline
27.02.2013 23:34

"Der da hinten? Du meinst dieser komische weiße Kerl, der da steht, als wäre er so eben zu dem Herrscher über uns alle erkoren worden und müsste das jetzt durch seine pure Ausdruckskraft an uns übermitteln? Ne, mit dem habe ich nichts zu tun. Keine Ahnung, was DER von uns will. Nie gesehen."

Er zuckte kurz ein klein wenig abfällig mit den Ohren und wendete dann seinen Blick ab, als wäre es bloß ein ungewöhnlich geformter Felsen, der dort hinten auf der kleinen Anhöhe vor sich hin vegetierte. Auch, wenn er zumindest ein klein wenig alarmiert über das plötzliche Auftauchen des Fremden war, war er sich gleichzeitig relativ sicher, dass er wenig zu befürchten hatte. Würde dieser Kerl auf Ärger und Keilerei aus sein, dann würde er sicher nicht so dumm sein und eine Übermacht von drei mehr oder weniger kampffähigen Wölfen als Opfer auskören. Der sah zwar auch nicht gerade kümmerlich und mager aus, aber drei gegen eins, dafür war der ganz sicher nicht kompetent genug.

Gleichzeitig hatte er eine gewisse Freude daran, ein vollkommen überstürztes und wohl größtenteils auf seiner Imagination basierendes Rudelverhältnis zwischen den dreien zu erfinden. Er fand es eigentlich ganz witzig, denn jetzt schon sahen die Gesichter seiner beiden Gegenüber ein klein wenig irritiert aus. Er hatte oft diese Wirkung auf andere und er genoss das zugegebenermaßen.

„Hey, Gutschi! Ja, genau, du da hinten! Komm mal ran auf 'nen Sprung. Ja, runter von deinem Thron, wir würden gern auf Augenhöhe mit dir sprechen. Vielleicht entscheiden wir uns dann sogar dagegen, dir die Ohren abzubeißen und dich als die erste richtige Mahlzeit seit Wochen zu verspeisen.“

Er achtete sorgsam darauf, dass die Ironie in seiner Stimme hinreichend zur Geltung kam, er wollte den armen Neuankömmling schließlich nicht zu sehr erschrecken. Höchstens ein kleines Bisschen für den Anfang

Du kannst ein ziemlich gemeines Kerlchen sein, Fisi. Also wirklich, schhäm dich was.

Er grinste, auf das Höchste amüsiert. Diese ganze Sache mit anderen Wölfen war irgendwie lustiger, als er es in Erinnerung gehabt hatte.

[Bei Niyol, Catori und Nemeth, Irgendwo im Nirgendwo.]

Fisi-Ava von Wolfgang Ertl

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Fisi am 02.03.2013 16:06.


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Scythia
Twist of fate


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Scythia ist offline
28.02.2013 16:53

Schon nach nicht einmal einem Dutzend Schritten verließ sie erneut ihre Kraft, und Scythia konnte nur mit größter Mühe verhindern, dass sie erneut ihre Schnauze im Schnee vergrub. Ihre Knie zitterten heftig und machten es ihr schwer, sich auf den Beinen zu halten, aber hinlegen hätte bedeutet, dass sie aufgab...und das wollte sie nicht. Nicht so kurz vor ihrem Ziel. Nicht ganz einsam und alleine...nicht, ohne vorher diesen fremden Wolf getroffen zu haben.
Doch weiterlaufen stand vollkommen außer Frage. Die Fähe musste ihren ganzen kümmerlichen Rest an Energie aufwenden, um nicht zusammenzubrechen, und so konzentrierte sie sich auch alleine darauf und wartete darauf, dass die Fremde zu ihr kam.

Die Ohren aufgerichtet, aber den Kopf gesenkt, lauschte sie auf das Knirschen von Schnee, der unter den Pfoten des anderen Wolfes zusammengedrückt wurde. Erst war es noch sehr leise und weit entfernt, doch mit jedem verstreichenden Herzschlag kam es näher und wurde deutlicher vernehmbar. Scythia bemühte sich, das Zittern ihrer Läufe zu unterdrücken, mit mäßigem Erfolg. Sie wollte nicht wie ein Schwächling dastehen, denn das hätte bedeutet, dass die Fremde sie einfach so anfallen konnte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Das wäre zwar auch so der Fall, aber sie musste das ja nicht so offen zeigen.

Irgendwann stand der andere Wolf dann vor ihr, und Scythia zwang sich, den Kopf zu heben und ihr Gegenüber genauer in Augenschein zu nehmen. Es handelte sich wie erwartet um eine Fähe, ein gutes Stück größer und vermutlich auch um einiges älter als sie selbst. Zweifelsohne war sie bereits ausgewachsen und konnte sie mühelos überwältigen, wenn sie wollte.
Das Fell der Fähe war so weiß wie der umliegende Schnee, was es für Scythia schwer machte, ihre Silhouette zu erkennen. Lediglich die Augen, golden wie Bernstein, stachen aus dem wogenden weißen Fellmeer heraus. Den Blick hatte sie auf den Jungwolf gerichtet, und Scythia bemerkte einen leichten Hauch von Traurigkeit darin, auch wenn sie nichts damit anzufangen wusste. Diese Traurigkeit stand auch in einem krassen Gegensatz zu ihrem Lächeln, das sogar recht fröhlich und einladend wirkte. Wäre da nur nicht ihr Blick...

Scythia wusste, dass sie selbst ein ziemlich jämmerliches Bild abgab. Ein abgemagerter, halbwüchsiger Welpe mit zerzaustem Fell, der sich vor Erschöpfung kaum auf den Pfoten halten konnte und jeden Moment zusammenzubrechen drohte, den Kopf nur mit allergrößter Anstrengung halbwegs gehoben bekam, um der Fähe in die Augen zu sehen. Sie schämte sich ein wenig für ihre Schwäche, aber es gab gerade nichts, was sie daran ändern konnte. Und selbst wenn, der Eindruck wäre beinahe der gleiche geblieben.
Dann sprach die fremde Wölfin sie an, fragte, wer sie sei. Scythia nahm einen tiefen Atemzug und versuchte das freundliche Lächeln zu erwidern, aber es kam kaum mehr als eine erschöpfte Grimasse heraus.

"I-ich bin Scythia", antwortete sie, bemüht, das Zittern ihrer Stimme zu unterdrücken, jedoch ohne Erfolg. Sie sprach ziemlich leise und verhuscht, ein weiteres deutliches Zeichen ihrer zur Neige gehenden Kräfte.

"Und wie heißt du?"


[im Tal; bei Luca]

~Reach for the stars...
you may touch the sky.~

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Scythia am 28.02.2013 20:49.


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Laina
Die Kraft, die von innen kommt


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63cm & 44kg

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Laina ist offline
28.02.2013 20:48

Es gefiel Laina nicht wirklich, dass Avon auch nichts von dem, was sie zu ihm gesagt hatte, auch nur irgendwie eingegangen war. Weder hatte er ihr versprochen, ehrlich zu sein, noch sonst etwas geantwortet. Das sorgte nun nicht gerade dafür, dass sich die Fähe in seiner Gegenwart wohler fühlte und einzig der Hunger, den sie verspürte und der auch bei Jellin gestillt werden musste, trieb sie an, dem fremden Rüden zu folgen. Dieser führte die beiden ein wenig durch das neue Gebiet und bliebt dann vor drei Löchern im Boden stehen. Langsam setzte die Fähe den Welpen ab, während sie mit gespitzten Ohren Avon lauschte. Dass hier noch vor kurzem ein Hase entlang gelaufen sein musste, konnte sie riechen, also hatte der Rüde entweder Glück, oder er sprach wirklich die Wahrheit. Allerdings hatte er einen Plan, der zwar an sich ganz gut klang, an einer einzigen Stelle jedoch nicht ganz nach Lainas Geschmack war. Sie warf Jellin einen kurzen Blick zu.

“Ist es nicht ein wenig gefährlich, einen Welpen in ein Erdloch kriechen zu lassen? Hinterher bleibt er irgendwo stecken und dann kriegen wir ihn gar nicht mehr aus dem Loch.“

Laina runzelte die Stirn, neigte ihren Kopf leicht fragend zur Seite und setzte sich vor „ihr“ Loch, blickte jedoch wieder Avon an. Hatte er sich das denn gut überlegt? Prüfend warf die Fähe einen Blick hinüber zu dem Erdloch, in das Jellin kriechen sollte. Es wirkte zwar groß genug, aber das verriet den Wölfen trotzdem nicht, wie eng es in der Tiefe sein würde. Auch wenn ihr Magen knurrte und sie nichts lieber wollte, als endlich an den Hasen zu kommen, so war sie ja doch irgendwie verantwortlich für die Sicherheit des Welpen... Andersrum – er war so dünn und klein, fast kleiner als ein ausgewachsener Feldhase, er würde sicher nicht stecken bleiben. Und sie hatte doch so Hunger...

“Naja, aber Jellin, du kannst es ja mal versuchen und wenn du merkst, dass es enger wird, dann krabbelst du einfach rückwärts zurück. Vielleicht reicht es ja auch schon, wenn du mal deinen Kopf in das Loch steckst und ein bisschen Lärm machst.“

Laina nickte dem Welpen ermutigend zu und wedelte kurz mit ihrer Rute, so dass sie ordentlich Erde aufwirbelte. Jetzt war sie gespannt, ob Jellin sich trauen würde und ob dieser Hase wirklich im Loch war. Und ob sie bald endlich wieder etwas in den Magen bekommen würde...

[bei Jellin und Avon, Storchenhalbinsel, Kaninchenjagd]

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Teyjen
Schützling


Alter
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Teyjen ist offline
02.03.2013 12:57

Kevin. Es war wie ein Hieb in die Seite. Er lag am Boden. Gebrochen. Und dieser Verrückte wagte es, sich über Teyjen und seinen Bruder lustig zu machen? Das war ein Fehler. Der Kleine hob langsam den Kopf, die Augen zu Schlitzen verengt und starrte dem Schwarzen direkt in die Augen.

„Du…“

Doch er brach ab. Er wusste, dass er nie so gerissen antworte konnte, wie es die Spezialität seines Gegenübers war. Er musste etwas anderes finden, das den Schwarzen mehr entkräftete, als es eine Behauptung je tun konnte. Teyjen musste zusehen, dass er Tihar keinen Grund der Freude mehr bot.

Lautes Geheul drang an sein Ohr. Was? Überrascht blickte er in die Runde. Nein, keiner von ihnen war hierfür verantwortlich. Plötzlich erkannte er den Wolf, den er da hörte. Kyevjen. Blitzschnell fuhr er herum und stand nun in Richtung Steinwand. Konnte es war sein? Wieso meinte das Leben es plötzlich doch gut mit ihm? Unwillkürlich begann seine Rute vor Freude zu hüpfen. Noch mehr Wölfe stimmten ein, doch Teyjen konnte nur an einen denken, seinen Bruder. Lauthals schreien und auf sich aufmerksam machen, genau das wollte er jetzt, aber er konnte nicht.

Skadis Antwort gefiel dem Jungen ganz und gar nicht. Sie sollten NICHT warten? Aber wie sollte Teyjen dann auf Kyevjen treffen, wenn der inzwischen schon über alle Berge war?! Verzweifelt schaute er die einzige Fähe auf dieser Seite der Wand an. Mit geöffnetem Mund stand er da. Er wollte gerade etwas erwidern, als ihm klar wurde, dass er hier nichts mitzureden hatte. Sie war nun mal die Alphafähe. Eine Widerrede wurde nicht geduldet, dem war er sich bewusst.

Mit hängenden Ohren setzte er sich wieder in den Schnee, auf dem eine Schicht von Geröll Platz genommen hatte, und richtet seinen Blick in den Himmel. Hatte er sich etwa zu früh gefreut? Aber das war im Gegensatz zu manch anderen Dingen nebensächlich. Eins war wichtig: Kyevjen war am Leben. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten also nicht Gestalt angenommen. Erleichtert atmete er tief durch. Doch das änderte nichts an dem riesigen Wall aus Steinen, der in davon abhielt, bei Kyevjen zu sein. Aber was, wenn sie sich wirklich nie wieder treffen würden? Nicht hier, nicht in dieser Welt? Teyjen merkte, wie sein Gesicht zu einer emotionslosen Maske gefror. Der Sturm aus Gefühlen in seinem Inneren verpuffte.

Skadis Aufforderung war deutlich und sie hatte Recht. Kyevjen würde wirklich nicht wollen, dass Teyjen hier wartete und vermutlich noch verenden würde. Doch irgendetwas an dem Blick der Fähe ließ Teyjen frösteln. Er wusste genau, dass sie etwas verheimlichte, das dem Kleinen nicht gefallen würde. Die unausgesprochenen Worte hingen noch schleierhaft in der Luft, als er Lynx zu ihm sprechen hörte. Plötzlich kehrten die Gefühle des Jungen zurück. Es machte ihn glücklich, zu sehen wie sehr der Weiße sich um in kümmerte. Gerade wollte er sich zum Gehen umdrehen, als er eine weitere herablassende Bemerkung Tihars vernahm. Sofort verfiel der Jungwolf in eine Art Schockstarre. War das etwa gerade eine Morddrohung gewesen? Hatte er es ernst gemeint? Verängstigt warf er Lynx einen Blick zu und klemmte seine Rute zwischen die Hinterläufe. Jetzt war es offiziell. Tihar wollte Teyjen an den Kragen. Doch bevor er den ersten Schritt in die Richtung des Weißen, seinen neusten, engsten Freund hier, setzte, wandte er sich noch ein letztes Mal um und schrie aus Leibeskräften.

„Wir werden uns wiedersehen, mein Bruder!“

Er trottet nun ganz dicht neben Lynx her, wagte es jedoch nicht aufzublicken, denn er wollte nicht, dass der Helle die Angst sah, die Tihar ihm machte. Sein Plan war es, immer in der Nähe seines Freundes zu bleiben, da Tihar ihn so nicht in den nächsten Abgrund stoßen konnte. Das würde Lynx nicht zulassen. Zumindest dachte er das. Aber niemand hier, nicht einmal der Weiße, konnte ahnen, was in dem Jungwolf vor sich ging. Dieses Wissen war nur für ihn selbst und seinen allerbesten Freund bestimmt. Er hielt den Kopf gesenkt und betrachtete den Boden, der verlässliche Freund, den er nie verlieren würde.

(bei Lynx, Tihar & Skadi/ auf der rückwärtigen Seite der Felswand)

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Nemeth
Geh' mit dem Wind


Alter
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Geschlecht
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Nemeth ist offline
03.03.2013 23:47

Kühl wehte ihm der Wind entgegen und auch seine Hoffnungen erkalteten, als der Weiße von einer kleinen Anhöhe auf die drei Fremden blickte. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt – zumindest glaubte er, nicht bemerkt worden zu sein. Auf seine Haltung achtend verharrte er auf dem Hügel. Es schien ihm wie eine Ewigkeit, die er dort verbrachte: hungrig und enttäuscht. Drei Wölfe aber kein Fressen in Sicht. Sein Magen knurrte leise. Nemeth war sich nicht sicher, ob das Magenknurren nun aufgrund seines Hungers oder der Enttäuschung rührte. Vielleicht einfach umkehren und wieder gehen, zweifelte er. Noch haben sie mich nicht bemerkt. Noch keine Gefahr. Nemeth rang kurz mit sich. Er konnte die drei fremden Wölfe nicht einschätzen. Noch weniger ihre Reaktion auf einen „Eindringling“, der sich gerade ein einziges Mal mit einem kurzen Heulen bemerkbar gemacht hat.

Doch kaum hatte er diese Gedanken in sich wach gerufen, war es so weit. Ein Blick. Die graue Fähe sah mit gespitzten Ohren zu ihm. Auch der Rüde neben ihr hatte ihn offenbar schon bemerkt. Nun galt es, jeden Zweifel und jede Angst zu unterdrücken. Weglaufen war nicht möglich. Nicht bei diesem Hunger und nicht bei diesen Läufen. Eine Flucht hätte, selbst wenn sie geglückt wäre, zu viel Energie gekostet. Der weiße Wolf kontrollierte seine Körperhaltung. Noch stand er aufgerichtet auf dem Hügel, seine Unsicherheit hinter gespielter Dominanz verbergend und sah auf die Drei herab.

Schon bald sah ihn auch der Dritte kurz an, ehe er seinen Blick wieder abwendete und als erster das Wort an ihn richtete. Sehr zu Nemeths Überraschung enthielten die Worte des Rüden weder eine Frage nach dem Vorhaben des Weißen noch nach dem Namen. Lediglich eine überaus harsche Aufforderung, sich doch vom Hügel zu begeben und näher zu treten. Schließlich würde man ihm nicht die Ohren abbeißen – in Nemeths Ohren missglückte Ironie, würde er doch in Wahrheit tatsächlich als lebensrettende Mahlzeit taugen. Nemeth schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Dann lächelte er kurz.

„Nemeth.“, sprach er ruhig und bestimmt. „Mein Name ist Nemeth.“ Er öffnete die Augen und trottete den drei fremden Wölfen übertrieben langsam und ruhig entgegen. „Die erste richtige Mahlzeit seit Wochen?“ Endlich bei dem kleinen Rudel angekommen, setzte er sich und sah die Fremden genau an. Er versuchte sich zu entspannen. „Also habt auch ihr Drei keine Beute reißen können?“, fragte er besorgt. Bewusst entschied sich Nemeth, nicht nach dem Namen des frechen Wolfs zu fragen sondern sich lieber nach den Futterbeständen zu erkundigen. An einem tieferen Kennenlernen hatte er in diesem Zustand ohnehin wenig Interesse. Und sollte der rötliche Rüde tatsächlich so dreist sein, wie er sich gibt würde es auch nicht allzu lange dauern, bis er von selbst anfängt ausgiebig über sich zu reden.

[Bei Catori, Fisi und Niyol; Irgendwo im Nirgendwo]

„So zog der einsame Wolf den Rückzug an,
dachte, es wäre das Einzige, was er machen kann.
So hat dieser Wolf die Grenze überschritten.
Seine Seele hatte unendlich gelitten.“

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Luca
Freund des Lebens


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Luca ist offline
04.03.2013 17:26

Luca musste sich immer wieder fragen, wo sie beide hingehen sollten, falls sie überhaupt irgendwo hin gehen konnten. Denn die junge Fähe sah sehr sehr schwach aus, schien ihre Schwäche vor ihr verstecken zu wollen. Aber alleine schon wie sie dastand, den Kopf gesenkt. An ihren Beinen konnte Luca ein leichtes zittern erkennen. Sie musste wohl sehr müde sein.
Und dann war dieser Blick. Diese trüben Augen verrieten Luca bereits alles. Sie mussten sich irgendwo hinlegen und ausruhen. Sie selbst hätten zwar noch weit laufen können, das wäre ihr auch lieb gewesen um vielleicht irgendwann von Imbroh loszukommen, aber jetzt war definitiv noch zu früh dafür, aber die junge Fähe musste sich auf jeden Fall aussruhen.

Scythia hieß sie also. Luca wusste gar nicht, wann sie das letzte Mal eine so zittrige Stimme gehört hatte. Scythia musste entweder eiskalt sein oder sie war so erschöpft, dass sie kaum noch sprechen konnte. Sie warf ihr einen aufmunternden Blick zu, obwohl sie selbst etwas Aufmunterung gebräucht hätte, so wollte sie doch nicht, dass die Junge sich noch mehr verausgabte und die Starke spielte. Aber sie hatte wohl noch genug Kraft sie dasselbe zu fragen.

„Man nennt mich Luca.“, sie versuchte so fröhlich und aufmunternd, wie es ich in dieser Situation gelang zu klingen. Aber sie wusste, dass ihr Blick ihre gesamte Traurigkeit um Imbroh und Besorgnis um Scythia verriet. Manchmal hasste sie sich selbst dafür, dass praktisch jeder ihr ihre Gefühle aus dem Gesicht ablesen konnte.
Trotzdem versuchte sie nicht zu traurig zu wirken und fuhr, doch etwas besorgter als sie es wollte, fort. „Du siehst müde aus. Na, komm. Lass uns eine geschützte Stelle suchen und uns etwas ausruhen.“

Luca versuchte ihr „falsches Lächeln“ beizubehalten und ging ein paar Schritte nach vorne. Sie versuchte krampfhaft ihre eigenen Gefühle zu überspielen und Scythia so liebevoll und fröhlich wie nur möglich zu begegnen. Sie würde versuchen alles, so gut wie möglich, so zu machen wie Imbroh ihr, in den so wenigen Stunden die sie ihn kannte, beigebracht hatte.

Und da war es wieder. Dieses Gefühl, jemanden verloren zu haben den sie sehr gerne gehabt hatte. Nur ein klitzekleiner Gedanke an Imbroh und alle Gefühle, die sie so stark versucht hatte zu verdecken, brachen aus ihr heraus. Sie nahm all ihre Kraft zusammen um nicht vor der jungen Fähe loszuheulen. Ihr Trauerlied um Imbroh zu singen.
Sie musste erst auf die Kleine achten. Sie durfte Scythia nicht mit ihrer eigenen Traurigkeit überschütten. Das hätte für sie beide nur böse Folgen mit sich.
Mühsam zwang sich Luca wieder zu einem Lächeln, dass mehr ihre Traurigkeit überspielen sollte, als Scythia Mut zu machen.


[Im Tal der Nacht, bei Scythia]


I´m calling for you now
Can you hear me?
Please, don´t leave me alone
You are all what I have

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

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Dabei seit: 22.12.2010
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Niyol ist offline
04.03.2013 20:12

Catoris Gejammer nahm Niyol nur beiläufig zur Kenntnis. Sein Gegenüber schien doch bisher keinerlei Probleme gehabt zu haben, also was sollte diese Meckerei? ~Weiber...~, dachte er leise seufzend, bevor er sich wieder den anderen zu wand, jedoch netterweise -wie er fand- trotzdem bei ihr stehen blieb.
Der Braune zeigte wirklich keinerlei Verärgerung. Stattdessen ließ er sich ausgiebig über den Fremden in der Ferne aus, obwohl er bis eben selbst die ganze Zeit unauffällig in der Ferne gestanden hatte. Eindeutig ein Wolf mit doppelter Moral also, das konnte also wirklich lustig werden.Vorerst jedoch hieß es auch den letzten Neuling her zu holen, denn von selbst schien auch er nicht die letzten Schritte überwinden zu wollen. Der, dessen Name sie noch immer nicht wussten, nahm es ihnen auf eine so charmante Art ab, dass es wohl sonst niemand hätte besser machen können. Der Weiße tat Niyol schon beinahe ein wenig Leid, nicht jeder konnte mit so etwas umgehen, selbst bei solch einer straffen Körperhaltung wie sie dieser dort zur Schau stellte.
Andererseits lief er ihnen nun seelenruhig entgegen, also konnte es ja schon nicht so schlimm gewesen sein oder nicht? Und im Gegensatz zu dem, dessen Namen sie noch immer nicht wussten, besaß er eindeutig Manieren und nannte erst einmal seinen Namen. Das er sich nun wie der, dessen Name sie weiterhin nicht wussten, ebenfalls hinsetzte irritierte Niyol. Warum in Gottes Namen setzten sich hier alle hin? Seltsam. Entweder waren sie noch schwächer und erschöpfter als er und Catori oder das war eine neue Sitte die sie in ihrer Abgeschlossenen Welt des Eises verpasst hatten. Was auch immer...
Sogleich ging Nemeth, wie er sich nannte, auf die Worte des Namenlosen ein. Ach ja, das gute Essen nach dem sie sich nun alle wohl schon eine ganze Weile sehnten. Wie ein Wasserfall wäre dem Sandfarbenen nun der Sabber aus dem Mund gelaufen hätte er ihn nur geöffnet. Schnell schluckte er einige Male. Tja, aber selbst nun da sie zu viert waren, war sich Niyol nicht wirklich sicher ob ihnen die Hirschsträne vor einiger Zeit Glück gebracht hätte. Vorerst hieß es wohl doch erstmal weiterhin "Schnee fressen". Ob er schmackhafter und Nährreicher wäre wenn man daraus einen Hasen formte? ... Vermutlich leider nicht. Erstmal galt es nun sich ebenfalls vor zu stellen.

"Willkommen in unserer kleinen, trauten Runde, mein Name ist Niyol. ... Es stimmt, zumindest wir zwei",

er neigte seinen Kopf erst zu Catori dann zog er sein Kinn leicht, auf sich zeigend, an die Brust,

"haben schon eine ganze Weile nichts mehr gefunden. Schnee ist alles was wir seit langem zwischen die Zähne bekommen und so langsam vergeht uns auch der Appetit darauf."

Zur Bestätigung nickte er noch einmal. Warum hatte es zu diesem Wolfszweierpack nicht auch noch gleich etwas leckeres zu Essen im Angebot gegeben? Das Schicksal hatte eindeutig keine Ahnung von seinen Wolfskunden.

[bei Fisi, Nemeth und Catori; irgendwo im Nirgendwo]

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 29.03.2013 22:46.


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KuroShiro
Kämpferherz


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KuroShiro ist offline
05.03.2013 22:24

Shiro schnaubte. Während Takata in Schweigen verfiel und düsteren Gedanken nachhing, hatte Kyevjen bereits eine Entscheidung getroffen. Dabei hatte er von zwei Übeln immerhin das bessere und nicht das dritte gewählt.

Das auch sie selbst erleichtert war, dass die anderen noch lebten, schien ihnen nicht aufzufallen. Nun, wie auch?
Shiro war noch nie ein Freund großer Gefühlsduseleien gewesen. Auch, wenn sie sich ihnen nicht entziehen konnte, diese Maske, die sie durch viele bittere Erfahrungen hindurch erschaffen hatte, verbarg doch zumeist ihre Empfindungen. Erst, wenn dieser letzte Schutzwall bröckelte, hatte Shiro etwas wirklich berührt.
So war es allenfalls Erleichterung - ein flackerndes Empfinden nur, denn wie sehr bindet man sich schon an Wölfe, die man noch keinen ganzen Tag kennt?
Ein ironisches Lächeln huschte über ihre Lippen. Silya hätte es bemerkt und auch Tharavar. Die beiden hatten sie gekannt, hatten in ihren Augen gelesen... doch wie lang schon war es her, dass jemand wirklich erkannt hatte, was in der Schwarzen vorging? So recht konnte sie sich gar nicht mehr erinnern, wann Tharavar diese Fähigkeit genutzt hatte.
Rasch schob sie die Gedanken an ihr altes Rudel beiseite - falscher Ort, falsche Zeit - doch wann und wo war es richtig? Die Wunden mochten vernarbt sein, doch den Blick auf diese Seelennarben vermied Shiro dennoch sorgsam - das barg das Risiko, dass sie aufbrachen.

Entschlossen straffte sie den Körper, als wolle sie den Dämonen der Vergangenheit die Stirn bieten und tat die ersten Schritte.
Sie sah sich nach Takata und Kyevjen um.
"Na dann los.", war alles was sie sagte, ehe sie sich in Bewegung setzte und den Blick nach vorn richtete.

Immer nur nach vorn. Es gibt kein Zurück in dieser Welt, in diesem Leben.

[Takata, Kyevjen, auf der anderen Seite Skadi, Lynx, Teyjen, Tihar]
[Irgendwie hatte ich bei der Szene das Lied im Kopf]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Jellin
Sternenauge


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1 Jahr
Geschlecht
Rüde
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45,83 kg - 68,5 cm

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Jellin ist offline
06.03.2013 10:16

Jellin stäubte sich nicht, als Laina ihn wieder hochhob. Im Gegenteil, in Anbetracht seiner Erschöpfung begrüßte er es sogar auf gewisse Weise.
Laina setzte ihn ab, als Avon seinen Plan erläuterte.
Er sah Avon an. Konnte er das Ernst meinen? Also wirklich ernst?
Jellin hatte nie einen Wolf in ein Hasenloch kriechen sehen. Und irgendwie kam es ihm auch falsch vor. Immerhin hieß es "HASEN"-loch, nicht "Wolfs"-Loch.
Er taxierte die Vertiefung in der Erde aus sicherer Distanz. Auch wenn von dort keine Gefahr ausging, so war ihm dennoch nicht wohl dabei. Sein Blick wanderte zu Laina, als diese das Wort ergriff. Auch wenn ihr erster Einwand den Vorschlag nicht unbedingt in besseres Licht rückte, so schaffte sie es dennoch Jellin zu ermutigen.
Vorsichtig trotte Jellin zu dem Loch hinüber. Argwöhnisch senkte er seine Schnautze in den Schacht. Dem jungen Welpen, dessen Heimat in schneebedekten Berghängen lag, waren Erdlöcher im Allgemeinen schon suspekt. Und dann soll er auch noch HINEIN kriechen? Er zögerte. Andererseits schien Laina der Sache zu vertrauen. Jellin hob den Kopf und spähte zu ihr hinüber. Zum ersten Mal konnt er sich nicht erwehren, dass sich Misstrauen ihr gegenüber in seine Gedanken stahl. Nur ein leichter Funken, doch es reichte um seine Überlegungen daran zu fesseln.
Und zum ersten Mal in seinem Leben war er froh über die Stimme in seinem Kopf die ihn ermahnte und für seine Angst tadelte. Die Stimme war schon immer dazu in der Lage gewesen alle anderen Gedanken zu übertönen.
Er schüttelte den Kopf, als könne er dadurch die Gedanken abschütteln wie Wasser aus dem Fell.
"Augen zu und durch ... naja und rein."
Schnell kniff er die Augen zusammen und verschwand in dem Loch.
Als Jellin die Augen wieder öffnete umfing ihn Dunkelheit. Zuerst zuckte er erschrocken zusammen, dann entspannte er sich aber wieder. "Auch nicht viel anders als in einem Wolfsbau.", dachte er. "Nur eben enger."
Vorsichtig arbeitete er sich weiter durch den Schacht. Nach einigen Metern machte der Gang einen Knick nach links und sofort wieder nach rechts. Jellin folgte dem Zackenmuster und fand sich kurz darauf in einer größeren Kammer wieder.
Er sog die stickige Luft ein. Eine Welle von Gerüchen schlug ihm entgegen, die ihm zuvor überhaupt nicht aufgefallen war. Der Gang strahlte den Geruch feuchter Erde ab und die Luft in dem Bau war von Hasengeruch geschwängert. Mit einem mal realisierte Jellin, das er auf der Jagd war. Die Gedanken, die vorher noch in seinem Kopf hingen, verschwanden augenblicklich: Die Verwirrung durch Avon, das Misstrauen gegen Laina, die Scheu vor dem Hasenloch. Alles wich einzig der Fokussierung auf die bevorstehende Aufgabe: Hasenjagd.
Er schlich durch die Kammer hindurch. Auf der anderen Seite teilte sich der Gang in drei engere Schächte. Einer führte geradeaus, einer nach schräg links und der letzte nach, wer hätte es erwartet, schräg rechts. Von einem Instinkt geleitet folgte Jellin dem mittleren Gang. Anfangs noch erträglich groß, verjüngte sich der Gang konisch zum Ende hin. Nach dem er drei Viertel der Strecke zurückgelegt hatte, bereitete es Jellin Mühe in dem engen Erdloch voran zu kommen. Der Gang verengte sich weiter und Jellin begann vorsichtig Erde von den Wänden zu scharren. Unablässig trieb er seine Krallen in die Erde. Endlich erreichte er das Ende des Ganges.
Lose Erde bröckelte von den Wänden und aus seinem Fell herunter, als er sich aus dem Schacht heraus zwängte, doch er beachtete es nicht weiter. Der Hase war ganz in der Nähe, das roch Jellin. Die Freude an der Jagd durchflutete alle seine Sinne. Er schlich weiter. beiläufig nahm Jellin wahr, dass die Luft wieder an Frische zunahm und nicht mehr so stickig wawr wie im tiefen Inneren des Baus. Er musste sich also wieder einem der drei Ausgänge nähern.


[ Laina und Avon | Storchenhalbinsel | Hasenbau ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
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Rüde
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Avon ist offline
06.03.2013 13:49

- Tip toe waltz -


So ein klitzekleinwenig ließ Lainas Mitarbeit schon zu wünschen übrig. Er schielte verunsichert ins Blaue, während er sich fragte, wie diese Jagd Erfolg haben sollte. Natürlich wäre es das Beste gewesen, er hätte den beiden mitgeteilt, sie mögen sich doch bitte in ein schattiges Plätzchen legen, das Essen sei gleich so weit. Nur klappte das leider nicht. Aber wenn er schon wünsch dir was spielte, dann wollte er, dass der Hase auf Kommando angetrottet kam und sich speisefertig bereit legte, am besten mit samt seiner Familie. Ein Häschen für die Laina, eines für den kleinen Jellin … na nun ist aber Schluss! Für ihr Futter mussten sie leider immer noch arbeiten. Nicht gerade schön, aber doch die Realität. Dass es auch Risiken für den kleinen Wolf gab, mochte er kaum glauben. Er stellte aber fest, dass sie ihn sehr, sehr stark behütete und kein Krümchen an ihn herankommen lassen wollte. Avon überlegte, ob er ihr sagen sollte, wie hervorragend er graben und schaufeln konnte, wenn es dazu kam. Aber da fiel ihm ein, dass das keine Hilfe war, wenn sie den Kleinen zum Schluss erstickt aus der Erde … oh je, bloß nicht dran denken. Es passierte bestimmt nichts!
Glücklicherweise aber war sie nicht grundsätzlich gegen seinen Plan, sondern räumte ihm eine Chance ein. Der Weißgraue wollte quietschen vor Freude. Sie nahm seine Einladung an! Und Jellin kam auch mit! Wie eine … eine … richtige Familie. Der Graue begann zu träumen und sog die frische Luft langsam ein. Ein kleiner Wunsch wurde wahr. Sie gab ihm eine Chance! Nun aber auf. Er konnte schon die Mägen knurren hören. Wahr aber wohl doch mehr sein eigener.
Der junge Rüde steckte die Schnauze in das Hasenloch und fing die Witterung des Hasen ein. Er war hier, das war so sicher, wie die Tatsache, dass Laina ein hübsches Fählein war!

„Huhu, Hase?“

Das klang, als wollte er ihn doch bitten, vielleicht sein Leben zu opfern, damit diese Einladung rundum gelang und dieser Tag für ihn ein unvergessliches Vergnügen wurde. Nur hatte er die Rechnung … ohne den Hasen gemacht. Vielleicht hatten sie es übertrieben, aber der Geruch dreier Wölfe, noch dazu, wenn einer bereits in sein kleines , dunkles Heim vordrang, jagte dem armen Langohr einen Schrecken ein.
Während er sich fragte, weshalb der Geruch eher schwächer wurde und das dumpfe Geräusch unter der Erde leiser, schlüpfte der weiße Hase aus einem vierten Loch unter einer Tanne hervor, der nicht nur im übertragenen Sinne als Notausgang gedient hatte und er begab sich auf die Flucht.
Doch das registrierte der Grauweiße, nur nicht rechtzeitig.

„Oh oh! Hee, Hase!“

Der Graue sprintete sofort los und versuchte sein Essen zurückzuholen. Dort hoppelte es hinfort, das romantische Abendmahl seiner schönsten Vorstellungen. Avon preschte durch die Tannenzweige und schnappte nach dem kleinen Pflanzenfresser. Aber er schlug seine Zähne in den Sand, der Kleine war schneller als gedacht.

„Nein, bitte bleib doch stehen … nicht doch! Bitte bitte komm zurück!“

Als der Hase außer Sichtweite war und er das Verfolgen besser einstellte, bevor er noch das wahre Objekt seiner Begierde verlor, hielt er an, warf sich mit dem Vorderleib auf den Boden und heulte wie ein schmerzleidender Schlosshund. Kaputt, aus und vorbei! Er hatte sich blamiert! Schnell bedeckte er sein Gesicht mit seinen sandigen Pfoten, als wollte er das Versteckspiel von vorn beginnen. Ich bin nicht hier, ich bin nie hier gewesen …

(bei Laina und Jellin, Storchenhalbinsel, zwischen Mondschein- und Kristallsee)



Avatarbild © Oliver Matla

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Kyevjen
Teyjens Bruder


Alter
3 Jahre
Geschlecht
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89cm & 72kg

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Kyevjen ist offline
09.03.2013 12:41

Kyevjen schaute noch einmal von Takata zu Shiro. Beide schienen sie in dieser fremden und schlimmen Situation verschieden zu reagieren. Shiro zeigte sich mehr oder weniger gleichgültig. Zwar konnte der Rüde ihr nicht ganz abnehmen, dass ihr wirklich egal war, nun von den anderen getrennt zu sein und doch zu hören, dass sie am Leben waren, aber er schätze sie auch so ein, dass sie nicht leicht für einen zu gewinnen war. Sicher war sie eine von den Wölfen, die man erst kennen lernen musste, um sich wirklich einen Platz ins Herz schleichen zu können.. Und die Zeit hatten sie einfach noch nicht gehabt. Kyevjen nahm ihr also nicht krumm, dass sie sich gab, wie sie sich gab, trotzdem musste er leise seufzten. Takata hingegen hatte kaum ein Wort gesagt, seitdem die Felswand sich zwischen ihr und dem Rest des Rudels aufgebaut hatte. Er konnte nur ahnen, was sich in ihrem Kopf abspielen konnte, doch erklärte auch das nicht, warum sie ihn mit einem merkwürdigen Blick musterte. Was sie wohl dachte? Da war doch nicht nur die Sorge um andere, da war noch etwas... Kyevjen legte seinen Kopf leicht schief und schaute sie fragend an, sprach diese Frage jedoch nicht laut aus. Er wollte sie nun nicht bedrängen. In dieser Situation musste man feinfühlig und vorsichtig sein, trotzdem wollte er ihr mit einem Nicken zeigen, dass sie jederzeit mit ihm reden konnte. Reden war für manche wichtig, um Dinge zu verarbeiten. Kyevjen selbst hatte Probleme immer für sich selbst verarbeitet, um niemanden in seiner Umgebung zusätzlich zu belasten. Bisher hatte das auch gut geklappt. Seine Ohren zuckten, als Shiro sich auf den Weg machte und langsam folgte er der Fähe, nachdem er Takata noch einen Blick zugeworfen hatte, um ihr zu bedeuten, sich ebenfalls anzuschließen.

Der Rüde lief eine Wolfslänge hinter Shiro her, warf immer wieder einen kurzen Blick in die steinige und felsige Umgebung. Dann ließ er seinen Blick auf seine Vorderpfoten sinken, die sich immer wieder nach vorne bewegten, den Boden berührten, abstützten, nach vorne bewegten, den Boden berührten... Wie ein Uhrwerk, etwas, auf das er sich verlassen konnten. Einen kurzen Moment, in dem er sich unbeobachtet fühlte, schloss Kyevjen die Augen, legte die Ohren leicht an und schluckte. Er ließ einen kurzen Moment zu, die Sorge um Teyjen zu spüren. Und es war nicht nur das... Er war auch seine Familie und gerade hatte er die einzige Familie, die er hatte, hinter einer Felswand verloren. Er wollte es nicht zugeben, nicht einmal wirklich in diesem Moment, aber nicht nur Teyjen brauchte ihn. Auch Kyevjen brauchte seinen kleinen Bruder, um.. ja, weswegen? Um sich nicht alleine zu fühlen. Jedenfalls nicht so sehr, wie er es ganz ohne ihn tat. Noch einmal schluckte Kyevjen, holte tief Luft und drängte diese Gefühle zurück. Dort hin, wo sie weder den anderen, noch ihm auffallen konnten. Jetzt war es an der Zeit, dieses Storchenland zu finden. Oder vielleicht auch mal wieder etwas zu jagen.

Der Rüde hob seinen Kopf, warf Shiro einen Blick zu, die vor ihm lief und drehte sich im Gehen noch einmal nach Takata um. Vielleicht würde sie ihre Stimme ja bald wieder finden, sonst musste er tatsächlich das Reden übernehmen, und das tat er doch nur, wenn es nötig war. Außerdem wollte er tatsächlich gerade einfach nur zuhören, ihm war nicht unbedingt nach Reden zumute...Es war doch die weiße Fähe, die so gerne sprach, für positive Stimmung und Harmonie sorgte. Hoffentlich fand sie bald wieder dorthin und ließ sich nicht durch dieses schlimme Ereignis so verändern.

[Läuft hinter Shiro und wirft Takata noch einen Blick zu]


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Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
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78cm, 54kg

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Dabei seit: 06.04.2010
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Skadi ist offline
09.03.2013 22:27

Verärgert über Tihars dämliches Lachen und seinen höhnischen Kommentar zu „Kevin“ zuckten ihre Lefzen nach oben. Ein drohendes Grollen erklang. Er sollte es bloß nicht zu weit treiben und glauben, dass er sich alles erlauben durfte. Auch ohne dieses schwarze Ungetüm war die Situation bereits alles andere als rosig und vor allem Teyjen machte ihr Sorgen.
Ihr Blick wanderte zu dem Jungwolf. Zwar hatte er sich wieder aufgerappelt, nachdem er die Stimme seines Bruders vernommen hatte, aber besonders gut sah er immer noch nicht aus. Ob er dem, was kommen würde, wohl gewachsen war? Sie hoffte es. Gern hätte sie noch etwas Aufmunterndes zu ihm gesagt, irgendetwas, das ihm ein wenig Mut machte, doch darin war sie schon immer schlecht gewesen. Lynx übernahm das glücklicherweise und die Geduld, die er zeigte, ließ hoffen, dass der Weiße sich als zuverlässig erweisen und ihr ein wenig Arbeit nehmen würde. Das gab ihr die Gelegenheit, sich wieder auf ihr schwarzes Anhängsel zu konzentrieren, das nun verdächtig nahe an ihr vorbeistrich.
Sie fixierte ihn lauernd, entschlossen, sich nicht von ihm provozieren zu lassen. Dieser Vorsatz war angesichts seines Kommentars allerdings beim besten Willen nicht einzuhalten. Zunächst traute sie ihren Ohren nicht. Eine Morddrohung! Sie hätte nicht gedacht, dass der Schwarze tatsächlich so tief sinken konnte. Doch egal, ob er das nun ernst meinte oder nicht – mittlerweile waren sie an einem Punkt angelangt, an dem Worte nichts mehr nützten. So ein Verhalten konnte sie schlicht und ergreifend nicht dulden, von niemandem. Es spielte keine Rolle, dass Tihar ein Rüde war, dass er schwerer und muskulöser war. Er war auch verletzt und sie war dominant, selbstbewusst und vor allem wütend genug, um ihn in die Schranken zu weisen. Mit wüstem Knurren schnappte sie nach ihm und ließ die Fänge nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht zuschnappen.

“Noch ein Fehltritt dieser Art und du wirst dieses Rudel auf der Stelle verlassen!“

Sie hatte laut und schneidend genug gesprochen, dass auch Lynx und Teyjen sie hören konnten, und fixierte den Schwarzen nun mit kalter Wut. Dann brachte sie etwa einen Schritt Abstand zwischen sich und Tihar, ohne den Blickkontakt dabei zu brechen. Ihr Nackenfell war noch immer gesträubt, die Rute dominant erhoben. Hatte er tatsächlich geglaubt, dass sie ein solches Verhalten tolerieren würde? Dass er die Gruppe terrorisieren konnte, wie es ihm beliebte? Er war noch immer verletzt und geschwächt – sollte es tatsächlich zum Äußersten kommen, so standen die Chancen gut, dass er es war, der zuerst über die Klippe sprang. Vielleicht sogar hier und jetzt, wenn er falsch reagierte. Denn nun, nachdem er Teyjen offen gedroht und sie ihn gemaßregelt hatte, gab es kein Zurück mehr. Sie konnten nicht einfach losmarschieren, während Tihar wie ein drohender Schatten über ihnen hing. Sie würde ihm nicht einmal freiwillig den Rücken kehren. In unveränderter Position stand sie da und fixierte ihren Kontrahenten starr, die Muskeln zum Zerreißen gespannt. Wenn sie wenigstens wüsste, ob sie notfalls Lynx hinter sich hätte – vielleicht wäre ihr dann wohler gewesen. Ein Rückzieher kam allerdings so oder so nicht in Frage, nicht in dieser Sache. Tihar hatte eine Grenze überschritten, und sie wussten es alle.

[bei Teyjen, Tihar und Lynx | auf der rückwärtigen Seite der Felswand]

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Laina
Die Kraft, die von innen kommt


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2 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
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Charakterbogen
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Laina ist offline
10.03.2013 12:49

Jellin schien wortlos seine Aufgabe hinzunehmen und kroch schon in das Loch, als Laina noch gar nicht damit gerechnet hatte. Schnell machte sie sich vor ihrem Loch bereit, hatte keine Augen mehr für das, was um sie herum geschah, fixierte mit ihrem Blick diesen Ausgang und wartete darauf, dass der Hase, den sie als Beute haben wollten, bald den Bau verließ. Wenn das nur klappen würde... Aber da konnte ja schon kaum mehr etwas schief gehen, immerhin waren nun alle Ausgänge überwacht und gesichert. Eines ihrer Ohren zuckte, als sie die Geräusche des buddelnden und kriechenden Jellin wahrnahm, die immer leiser wurden. Dann hörte sie Avon sprechen und.. dann plötzlich einen Aufruf. Verwirrt richtete Laina ihren Blick von ihrem Loch ab. Hatte Avon den Hasen etwa schon gefangen? Nein, ganz im Gegenteil, sie sah gerade noch, wie der Rüde losrannte. Ja warum nur? Immer noch irritiert versuchte die Fähe zu verstehen, was gerade vorging, dann sah sie noch das weiße Fell des Kaninchens aufblitzen und zwischen Büschen verschwinden, dicht gefolgt von dem Rüden.

“Oh nein...!“

, rief Laina leise auf, rannte ein paar Schritte hinter den beiden her, dann zuckte sie zusammen, als ihr Jellin im Eifer des Gefechts wieder einfiel. Schnell blieb sie stehen, steckte ihren Kopf in die Höhle, auf die Avon aufpassen sollte und rief hinein.

“Jellin, komm wieder heraus, der Hase ist uns entwischt!“

Dann spurtete Laina wieder los, um dem Rüden und der entwischten Beute zu folgen, um vielleicht noch etwas retten zu können. Doch als sie Avon einholte, lag er auf dem sandigen Boden und versteckte seine Schnauze unter den Pfoten. Schnell schaute sich die Fähe um, auf der Suche nach der Beute, doch diese war wohl schon über alle Berge. Langsam kam sie näher und warf von oben herab einen Blick auf Avon. Was war denn nun mit ihm los? Warum benahm er sich so? War er etwa enttäuscht? Schämte er sich? Einen Hasen zu verfolgen, war einfach nicht so leicht, besonders nicht alleine und besonders nicht, wenn der Hase bereits einen Vorsprung hatte. Da musste sich doch niemand schämen? Laina tänzelte ein paar Schritte um Avon herum. Befreundete und bekannte Wölfe hätte sie nun aufmunternd angestubst, aber diesen Rüden kannte sie ja noch gar nicht wirklich, also begnügte sie sich damit, ihn einfach anzusprechen.

“Nicht den Kopf in den Sand stecken! Wir finden schon etwas, dafür konntest du nichts. Komm wieder mit zu Jellin. “

Wieder tänzelte sie um den Rüden herum, dann trabte sie los, um nach dem Welpen zu sehen, um zu schauen, ob er es geschafft hatte, wohlbehalten aus dem Loch zu klettern. Ein wenig sorgte sie sich jetzt schon um ihn, vielleicht hätte sie ihn gar nicht erst allein lassen sollen... Aber das mit Welpen und so, das war sie gar nicht gewöhnt. Es war auch ein wenig anstrengend, soviel Verantwortung... Klar war Jellin süß und sie mochte ihn auch, aber da gab es sicher andere Wölfe, die das viel besser konnten als sie... Aber jetzt hieß es erstmal, nach ihm zu sehen. Als sie wieder beim Kaninchenbau ankam, spitzte sie die Ohren und hielt nach dem Welpen Ausschau.

[Erst bei Jellin, dann bei Avon, dann wieder beim Kaninchenbau]

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