NPC
... unverhofft kommt oft ...
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Kapitel VIII – Gefahrenwege |
17.09.2012 17:15
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So viel Zeit war nun seit dem Meteoriten vergangen. Inzwischen war der Winter auf seinem Höhepunkt angekommen. Der Wind blies den Schnee auf und ließ ihn über das trostlose Tal tanzen. Die Hügel und Berge wirkten wie erstarrte Zeugen der Zeitgeschichte. Sie ließen alles über sich ergehen, während die Wirklichkeit unaufhaltsam voranschritt. Nur in den Köpfen der Wölfe war noch die Erinnerung an das Leben von gestern.
Der Gruppe aus sieben Wölfen aber stand das Schwierigste noch bevor. Der Weg zurück in ein lebenswertes Leben war hart und vom Tod begrenzt, der überall zu lauern schien wie das hungrige Maul eines Raubfisches. Es waren schwere Zeiten, die den Wölfen eine noch schwierigere Grundlage boten. Misstrauen und Angst beherrschten viele von ihnen. Anspannung und Unsicherheit alle.
Einerseits … so viele Wunden, die heilen wollten, andererseits so viele, die noch drohten. Das Leben war nicht einfach und manchmal mochte sich ein jeder fragen, ob es denn noch besser als der friedliche Schlaf der Ewigkeit war, wieder werden konnte …
Die Tiere hatten so vieles verloren, von Artgenossen über Selbstvertrauen bis hin zum Lebensmut. Ein paar waren noch im Stande, den eisigen Schnee ins Maul zu nehmen und ohne ein Zucken die Schmerzen zu ertragen, die ihnen brennend auf der Zunge lagen.
Doch noch war nicht alles verloren. Die Wölfen hatten noch sich, auch wenn sie das mitunter als Last empfanden, so war es doch die einzige Chance, der Eishölle lebend zu entkommen. Und insgeheim waren sie doch oft froh, dass es so war … dass sie nicht der Einsamkeit ausgesetzt wurden, dass sie noch streiten durften anstatt zu resignieren. Gemeinsam hatten sie die Möglichkeit, mit ihrem Leben davonzukommen und nicht im schier ewig andauernden Eis zu sterben.
Skadi, Takata, Kyevjen, Shiro, Lynx, Tihar LeNuit, Teyjen
Doch was war mit den anderen? Die drei Wölfe, weit dort draußen. Hatten sie eine Chance auf ein Leben in Wärme? Es schien nicht so. Von Kälte umgeben, körperlich und im Geiste. Doch auch sie hatten sich und wenn sie einander nicht aufgaben und teilten, was sie hatten, dann konnten sie es schaffen. Doch dafür mussten sie sich beeilen. Das öde Land bot nichts mehr als Eis, Nahrung war fast nicht mehr vorhanden. Die einzige Wärme, die sie spüren konnten, war die, die sie sich gegenseitig spendeten. Rüden für Fähen, Fähen wie die noch Schwächeren.
Auch der Alte und seine junge Begleiterin hatten nur diesen einen Weg, den sie gehen konnten. Auf lange Sicht überlebten auch sie nur, wenn sie Teil eines Rudels wurden, wenn sie gaben und nahmen.
Marrok, Zita, Pilgrim
Luca, Imbroh
Welche Zukunft blühte dem Welpen und der Fähe, die sich und anderen das harte Leben mit einer gesunden Priese Humor ausmalte? Würden auch sie eine Gruppe Wölfe finden, die bereit war, sie in ihrem Kreis zu akzeptieren? Das konnte nur gehen, wenn sie einander besser kannten, einschätzen konnten und sich Vertrauen bewiesen. Die größte Stärke war die Ausdauer, die man in dieser Zeit besitzen konnten. Ein Welpe wie er hatte früh genug bewiesen, dass er der Ausdauer reich war, in jeder Hinsicht. Mit der Sympathie als Glied zwischen ihnen sollte scheinbar jeder Weg zu meistern sein, auch der über Schlamm und Morast. Nur die, die durchhielten und nicht aufgaben, hatten die Möglichkeit, das zu genießen, was sie ein schönes Leben nannten.
Jellin, Laina
Die Eintracht und Uneinigkeit der drei Wölfe auf der Storcheninsel, die schon in Sicherheit zu sein schienen, würde alles auseinanderreißen, was sie jetzt noch hatten. Das Unglück holte sie ein, nichts Gutes erwartete die so verschiedenen Wölfe. Welche Opfer aber würde das Unglück fordern? Waren die Wunden heilbar? Die Zukunft umhüllte sich mit Finsternis und Schweigen. Wie es am Ende wirklich kam, lag ganz bei diesen verletzlichen Kreaturen selbst.
Chihiro, Avon, Thyca
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Skadi
The Tempest
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Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 54kg
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Keinen einzigen Moment zum Durchatmen hatte man ihnen gelassen. Der tragische Unfall, Tihars Zusammenbruch, die Ankunft zweier Fremder – allmählich wurde es selbst ihr zu viel. Dieser Ort stank. Nach Blut und Tod und Unglück, nach Streit und Wahnsinn und Hoffnungslosigkeit. Keine Sekunde länger würde sie es hier aushalten, alles in ihr drängte zum Aufbruch. Das Rudel konnte nicht länger in Untätigkeit an diesem verfluchten Ort verharren, konnte den Tod zweier Wölfe nicht ewig betrauern, denn die Beute war knapp und es durfte nicht noch mehr Zeit vergeudet werden. Niemandem war damit geholfen, wenn sie hier gemeinsam zugrunde gingen, und notfalls würde sie diese unangenehme Wahrheit auch aussprechen.
“Wir müssen weiter“, verkündete sie laut.
Dann wanderte ihr Blick zu Takata und eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn, als sie die Weiße betrachtete. Voller Widerwillen registrierte sie die schlaffe Körperhaltung und den resignierten Ausdruck in ihren Augen – Takata war ein Wrack. Ja, die Weiße war schwach, schwächer als sie sie je gesehen hatte. Doch wenn es eines gab, das sie sich momentan überhaupt nicht erlauben konnten, dann war es Schwäche.
Langsam kam sie näher, um das Elend in seinem ganzen Ausmaß zu begutachten. In diesem Zustand nützte Takata ihnen überhaupt nichts. Ein jeder Wolf musste für sich selbst einstehen können, musste Kampfgeist und den unbedingten Willen zum Überleben zeigen, wenn sie unbeschadet aus dieser Eiswüste herauskommen wollten. Sie konnten es sich schlichtweg nicht leisten, ihre Energien an Verlierer zu verschwenden, und wenn die Weiße so weitermachte, dann würde sie über kurz oder lang zum Verlierer werden. Sie zurückzulassen war keine Option. Weder von Tihar noch von Takata wollte sie sich trennen, nicht nachdem sie dafür Zita und Pilgrim hatten opfern müssen.
“Was ist aus deinen Störchen geworden, Takata? Gibst du schon auf? Man könnte beinahe meinen, du hättest selbst nie daran geglaubt.“
Die Stimme klang nüchtern und sachlich, doch in ihren Augen konnte man eine Spur Verachtung aufblitzen sehen. Gerade Takata hatte nicht das Recht, sich selbst zu bemitleiden. Die Weiße hatte nicht mehr oder weniger durchgemacht als sie alle, und die Störche waren von Vornherein ihre Idee gewesen. Wollte sie jetzt einfach tatenlos mitansehen, wie alles in sich zusammenfiel?
Als die Weiße nicht gleich reagierte, wandte sie sich ohne ein weiteres Wort wieder von ihr ab. Ein wenig enttäuscht war sie schon, denn sie hatte sich mehr erhofft. Wenigstens widersprechen hätte sie können, es abstreiten oder wütend werden. Alles wäre besser gewesen als diese Resignation, doch offensichtlich hatte sie nicht zu Takata durchdringen können.
Gut, dann musste es eben so gehen. Mit zielstrebigen Schritten setzte sie sich in Bewegung und peilte dabei die Richtung an, in die sie sich schon von Anfang an bewegt hatten. Mit Störchen oder ohne – vorerst gab es ohnehin nur diesen einen Weg. Nachdem sie mehrere Schritte gegangen war, hielt sie einen Moment inne und blickte zurück, ob ihr überhaupt irgendjemand folgte. Notfalls würde sie alleine gehen, doch insgeheim beunruhigte sie die Vorstellung, dass das Rudel hier und jetzt auseinanderfallen könnte, sehr wohl.
[erst Takata, dann "allein" | Kyevjen, Shiro, Lynx, Tihar, Teyjen | beim Gletscher]
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
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Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Alles schien schon vorbei zu sein, bevor ihre Reise überhaupt so richtig begonnen hatte. Nachdem sie Tihar dazu hatte bewegen können, mit zum Rudel zu kommen, wenn auch eher unfreiwillig von seiner Seite, war sie glücklich und auch ein bisschen stolz gewesen. Sie hatte wieder Mut geschöpft, nachdem sie sich mehr als einmal gefragt hatte, ob so ihr Ende aussah, nicht zuletzt wegen Tihar selbst. Dann hatten sie sogar noch Yuka gefunden und nun war all das, was ihr zunächst als Glück erschienen war, ins Gegenteil verkehrt. Es hatte sich als großes Unglück herausgestellt. Tihars Rückkehr hatte das Rudel gespalten und womöglich zwei Wölfe ins Verderben gestürzt und es wäre gelogen gewesen, hätte sie behauptet, Tihar hätte das nicht als Triumph gefeiert. Und Yuka? Wie viel Pech konnte man nur haben … Sie hatte sich immer gewünscht, dass der Schwarze einmal begriff, dass auch andere schlimmes Leid durchmachten, wollte, dass er endlich merkte, dass er überhaupt nicht unverwundbar war und nun hatte er es am eigenen Leib zu spüren bekommen. Das Schicksal hatte ihm eine Lektion erteilt. Die Frage war jetzt eigentlich nur, ob sie das als ihr Ende auffassen mussten oder als eine Hürde, die man überspringen konnte. Die Weiße verschnaufte tief.
Das Verlangen, hier einfach sitzen zu bleiben und eins mit dem Schnee zu werden, war irgendwie erschreckend groß. Jetzt war es andersherum gekommen und sie verstand Tihar sogar ein bisschen. Es war nicht schön, weiterzugehen, wenn man so unsicher sein konnte, was vor einem lag. Irgendwie hatte es in diesem Augenblick so ausgesehen, als konnte da nur noch Schlechtes kommen. Als war sowieso alles schlecht. Takata fühlte sich schlecht. Sie wollte Tihar retten und hatte zwei andere Wölfe verloren. Besonders um Pilgrim machte sie sich Sorgen. Mit Gewalt wollte sie ihn zurückholen, in die Eiswüste rennen und ihn holen, notfalls gegen Zita kämpfen, die nicht wusste, was sie dem alten Mann antat. Sie biss die Zähne fest zusammen und sah verbittert in das triste Grau in der Ferne. Zita …
Kurz bevor ihr linker, vorderer Lauf zum Gehen ansetzen wollte, hörte sie eine Stimme, die scheinbar niemals müde wurde. Wie ihr Skadis Satz „wir müssen weiter“ in den Ohren wehtat. War ihr eigentlich wirklich alles egal? War es ihr ganz egal, dass Pilgrim jetzt sterben würde? Sie war doch dabei gewesen, als er schon einmal beinahe den Mut verloren hätte und hatte sogar mitgeholfen, ihn durchzubringen. Sie hatten alles für den Alten gegeben und jetzt warf Skadi es einfach weg.
Doch es kam noch besser … Skadi kam anschließend zu ihr. Das hörte sie schon am Schritt, fest und entschlossen schien er. Und sie richtete Worte an sie. Takata sah sie nicht an, doch ihre Ohrenstellung verriet, dass sie jedes Wort aufnahm und verinnerlichte. Die Störche … ja, eine schöne Idee, an der sie gern festhalten wollte. Doch wo waren sie? Die Weiße sah nach oben und versuchte eine Spur zu entdecken. Nichts … Was für ein dummer Gedanke. Störche hinterließen so wenig Spuren am Himmel wie alle anderen Vögel. Genau darin lag das Problem. Jetzt, da keine Störche mehr am Himmel waren, konnten sie ihnen auch nicht mehr folgen. Vielleicht hatten die Störche hier und da Spuren am Schnee hinterlassen, doch das würde nur sehr selten der Fall sein. Spätestens aber bei dem Wort „schon“ stockte der Arktikwölfin der Atem. Eigentlich war ihr jetzt danach zumute, Skadi anzuschreien und sie zu fragen, was noch alles passieren musste, damit sie endlich begriff. Wer sollte noch sterben? Vier Wölfe waren gegangen, in ihren sicheren Untergang, zwei waren schon tot. Aber für Skadi war das noch immer ein „schon“, wenn sie jetzt resignierte.
Aber bis Takata verinnerlicht hatte, was die Sandfarbene ihr gewollt oder auch ungewollt an den Kopf geworden hatte, da war sie auch schon wieder abgedreht. Sie wollte weiter. Weiter, weiter … immer weiter.
Takata drehte sich um. Ihr Blick fiel auf den schwarzen Rüden, der zwar nicht mehr so schlimm am Boden lag und seine Gliedmaßen und seinen Kopf verrenkte, wie vorhin, doch die alte Stärke war noch nicht in ihn zurückgekehrt, was die meisten Wölfe sicherlich freute. Er war doch genauso zerstört wie sie, wenn nicht vielleicht noch mehr. Vielleicht war ja etwas dran und nach dem, was er in seiner Jugend durchgemacht hatte, konnte er einfach nicht mehr normal sein. Ja, vielleicht konnte er wirklich nichts dafür und sie durfte ihm noch nicht mal böse sein, wenn er eines Tages wirklich die Fassung verlor und wild um sich biss. Jetzt aber sah das gar nicht danach aus. Sein Leib war noch immer vom Bärenkämpf von Wunden zerklüftet und seine Haltung wirkte nicht stark, reichte bestenfalls, um nicht wieder abzusacken wie vorhin.
Langsam trabte sie zu ihm hin. Angst hatte sie keine … ja, er hatte jemanden attackiert, das hatte sie mitbekommen. Das überraschte sie aber auch nicht, denn in seinem schrecklichsten Moment, er hatte Yuka verloren, standen zahlreiche Wölfe, darunter völlig Fremde, um ihn herum, so wie er am Boden lag und bemitleideten ihn, oder was auch immer. Sie hätte vielleicht ähnlich reagiert an seiner Stelle. Ein Wunder, dass sein Körper noch immer Kräfte vorzuweisen hatte. Das Bärenfleisch hatte scheinbar richtige Wunder bewirkt.
Schwer schnaufend machte sie neben ihm halt. In den Augenwinkeln sah sie das unverkennbar schwarze Fell im weißen Schnee. Jetzt waren sie beide richtige Verlierer und sie wusste nicht mehr, wie sie ihm noch Mut zusprechen sollte. Sie hatte ja selber keinen mehr …
„Das Schicksal hasst uns“, flüsterte sie nur für ihn hörbar und spürte, dass das seine Gedanken waren. Sie wollte sagen, dass es ihr genauso Leid tat um Yuka … und auch um ihn. Dass er ihr wirklich Leid tat, ohne dass er es dieses mal wollte. Aber sie sagte es nicht, weil sie glaubte zu wissen, dass er kein Mitleid wollte. Das passte einfach nicht zu ihm. Versuchte sie es eben anders.
„Ich hätte dich niemals drängen dürfen, hier herzukommen. Yuka hatte das nicht verdient …“
Erneut seufzte sie. Ihr war schon klar, dass Tihar ihr nicht vergeben würde. Er gab ihr die Schuld, weil das auch das einfachste war. Sie zweifelte nach wie vor nicht daran, dass er schon seit sie sich kannten durchgeknallt war und dass er Mitschuld trug. Ja, die hatte er wirklich. Anstatt bei Yuka zu bleiben oder … besser noch, sie zu erziehen, hatte er seine Spielchen mit dem unbekannten Rüden gespielt und im Augenblick, in dem niemand aufmerksam war, war es geschehen. Aber sie brauchte ihn dafür nicht an den Pranger stellen. Sie fühlte sich für andere Fehler verantwortlich. Ihretwegen würde Pilgrim sterben …
(Bei Tihar, weiter weg- Skadi, Kyevjen, Lynx, Shiro)
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Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Ein guter Wolf hätte sich jetzt mit Sicherheit gefragt, ob Yuka da oben war, bei Claire, falls sie überhaupt da oben war. Da oben in den Wolken! Lächerlich. Er war ja gar kein guter Wolf. Claire war tot, Yuka war es jetzt auch. Sie hätte nicht von einer Seite weichen dürfen. Dieser schwarze Köter hätte sie nicht von ihm weglocken dürfen. Takata hätte was tun sollen! Hätte hätte hätte … alles egal jetzt. Teilte sie wenigstens das Schicksal mit ihm und seiner Schwester. Verdammtes kleines Balg. Sie alle waren verdammt. In seinem kalten Herz wohnte der Hass seit je her. Der Pflock ins einer Brust wurde von Mal zu Mal tiefer gestoßen und auch das Dranrumgelecke von Takata änderte nichts daran. Er war tot. Halb tot wenigstens, viel schlimmer als es richtig zu sein!
Und da kam sie auch schon. Er konnte schon hören, wenn sie kam. Seine schwarzen Ohren bewegten sich, obwohl es ihn schon lange nicht mehr interessierte, wenn sie kam. Hatte es eigentlich auch nie. Interesse für die weiße Nervtöterin hatte er sicher niemals gehabt. Er wollte nur sehen, wie sie abstürzte. Und jetzt war er es mal wieder, der aufs Maul gefallen war. Hätte er sich denken können – müssen! Takata stand unter dem Schutz der Störche! Ihr konnte niemand was. Nicht mal er hatte ihr ein Haar gekrümmt. Wem hatte er nicht schon alles die Leviten gelesen, Wunden zugefügt und Narben veranlasst. Er selber sah selbst seit frühsten Tagen aus wie ein unbehandelter Klotz. Nur sie, sie war immer verschont worden. Und jetzt kam sie zu ihm, um ihm einzureden, dass Yuka da oben war, bei seiner Schwester, auf ihn herabsah und nicht wollte, dass er hinterhersprang, weil sie ihn doch so gern … bitte was?! Was faselte die denn jetzt schon wieder? Er rollte seine dunklen Augen an die Winkel ganz außen. Das passte nicht zu ihr. Welch scheußlicher Dämon war in das Unschuldslamm Takata gefahren. So unfassbar wie ihre gekrönt pessimistischen Worte waren, genauso unglaublich, dass sein kranker Geist ihn zu einem unauffälligen Grinsen zwang, während die Gehässigkeit über seine Augen huschte. Herrlich! Wenn das nicht Yukas Tod wert gewesen war. Eine zu Grunde gerichtete Takata. Wie lange hatte er sich das gewünscht. Das Dumme war nur, dass sie nicht über sich traurig war, sondern über ihn und sein Unglück. Alles kam irgendwann. Nur immer anders, als man dachte!
Sein Blick fuhr sinnlos über das Weiß auf dem Boden. Leider passte dieses rabenschwarze Gejammer überhaupt nicht zu seiner Nachstellerin. Sie hatte das nicht drauf und klang jetzt nicht überzeugend.
Ohne zu zögern aber ebenfalls ohne Willen machte der Rüde einen Satz nach vorn und drehte sich halb um, um Takata seinen gewohnt finsteren Blick zuzuwerfen, wenn er sie denn überhaupt mal direkt ansah.
„Ich hab es dir schon ein Mal gesagt. Hör auf mit Yu-ka! Yuka war nichts weiter als ein dummer Welpe.“ Er fuhr näher an sie heran. „Ich richte mich nicht für einen halben Wolf zu Grunde. Du wolltest, dass wir zum Rudel gehen, ganz recht. Na los, dann geh doch weiter! Deine Freunde warten nicht!“
Er sah starr auf den Gletscher. Nein. Mitleid empfand er keines, wie so wie so nie. Ein toter Wolf fühlte nicht mehr. Yuka spürte nicht, wie abfällig er über sie sprach und er spürte es auch nicht, weil er genauso tot war. Er war niemals mit einer Seele geboren! Seine Eltern wollten es schon so, waren genauso verdorben und verdammt wie er und Claire. Zu trauern hatte keinen Zweck. Er gab kein Mitleid und wollte auch keines empfangen. Doch was er noch viel weniger wollte, war Takata, wenn sie versuchte pessimistisch zu wirken!
( Takata; Gletscherspalte )
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Takata
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Fähe
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Trübsinnig sah die Weiße zu Boden. Jetzt waren nicht mehr nur ihre Pfoten von der Wanderung über das Eis hier her geschunden, jetzt war sie auch innerlich verausgabt und am Boden. Sie hatte sich das alles ganz anders vorgestellt und fragte sich, ob sie wirklich richtig gehandelt hatte. Yuka lebte nicht mehr. Tihar hätte nicht nach ihr suchen brauchen, wenn sie doch eh später starb. Nur konnten sie das nicht wissen. Irgendwie hatten sie alle Schlimmes erfahren in letzter Zeit. Außer Skadi … ihr schien alles nichts auszumachen, sie war resistent gegen jede erdenkliche Katastrophe. Vielleicht nicht gegen physische, aber wer starb und wer ging, machte ihr allem Anschein nach nichts aus. Und Tihar hatte sich keineswegs als brutaler Kämpfer gezeigt, zumindest nicht vor den anderen Wölfen. Er hatte dem Grauen eine kleine Verletzung zugefügt, aber das nahm sie ihm nicht weiter übel. Nicht, dass der Rüde das verdient hatte, aber hatte Tihar es verdient, dass sie sich seiner Niederlage ergötzten?
Aber wiedermal kam alles anders. Tihar trauerte ja gar nicht mehr. Er begann die Stimme zu erheben und sie wütend anzufahren. Jetzt ging das also wieder los … ja stimmt, das hatte er schon einmal gesagt. Takata war sich sicher, dass er das nur aus Gründen des Selbstschutzes vorschob. So wie er an Yuka geklebt hatte förmlich, konnte er ihr doch nicht erzählen, sie hatte ihm nie etwas bedeutet. Aber sie wagte nicht, dem Herrn zu widersprechen. Im Grunde konnte es ihr ja egal sein, sie hatte genügend eigene Sorgen im Kopf.
Die weiße Fähe konnte nicht anders, als die Augen leicht zu verdrehen. Sie nahm ihm das einfach nicht ab.
Tihar wollte, dass sie mit den anderen ging. Also hatte es ihn doch tief getroffen, dass er seine kleine Patentochter verloren hatte … sie wollte nicht wissen, was er sich antat, wenn sie weg waren. Doch musste sie das noch kümmern? Konnte es ihr nicht irgendwann auch egal sein? Was sollte sie noch alles für ihn tun? Sie hatte alles versucht. Wenn er sich das wirklich antun wollte, dann konnte sie ihn nicht daran hindern. Es war nur schade, weil dann theoretisch Zita und Pilgrim nicht hätten gehen müssen, die ja im Grunde wegen Tihar gegangen waren. Er warf damit weg, was sie ihm erkämpft hatte, mit ihrem Ansehen … Tihar war so ein undankbarer Wolf. Er warf Yuka weg, er warf sie weg. Dann musste er sich ja nicht wundern, wenn er immer nur allein war. Seine Schwester würde jedenfalls auch nicht wiederkommen, nicht mal dann, wenn er sich jetzt das Leben nahm.
Die Fähe verließ ihren Platz und äußerte beinahe bockig.
„Das mache ich auch!“
Ohne zu zögern oder sich noch einmal umzudrehen, lief die Weiße auf die Gruppe von Wölfen zu. Es schluckte die Sorge um den Schwarzen herunter. Nein … er war kein kleiner Junge mehr. Er war ein absolut erwachsener Wolf, der nicht von einer Fähe getragen werden konnte. Wenn er sich das in den Kopf gesetzt hatte, musste er es tun. Sie jedenfalls hatte ihre Lehre daraus gezogen. Und wenn Pilgrim lieber mit Zita mitging, auch wenn er wusste, dass ihn dort draußen nur der Tod erwartete, dann war das vielleicht sein Schicksal. Sie konnte es nicht ändern.
(erst bei Tihar, dann bei Skadi, Kyevjen, Lynx und Shiro)
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Tihar LeNuit
abgegangen
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Still verharrte er auf seinem verdammten Fleck. Es kam genau, worauf er spekuliert hatte. Takata, die Storchenfreundin, würde nicht mit ihm in Einsamkeit sterben. Er hatte es gewusst. Er hatte sie dazu angestachelt weiterzugehen. Er kontrollierte sie, er hatte sie im Griff. Er hatte ein neues Spielzeug.
Aber was jetzt? Er stand immer noch hier. Sein abgeschossener Pfeil war jetzt weg. Sollte er hier bleiben? Tihar richtete sich auf und trat ein paar Schritte näher an den verfluchten Gletscher. Sein finsterer Blick fiel in den noch finsteren Spalt. Ja er wagte, was allen anderen Albträumen bescherte. Einen Blick in den Schlund des Todes persönlich! Doch er konnte nichts sehen. Er sah weder das tote Fleisch „Yuka“ noch ihren ungleichen Freund. Jetzt waren sie alle weg. Yuka tot, ihr Freund tot, sein Freund fort. Er stand wieder allein, zurückgeblieben im Niemandsland. Er war der Verdammte und würde nie sterben. Er starb nicht, er musste leiden. Er litt für alle anderen mit. Sie kamen immer davon, schliefen den ewigen Schlaf, während er auf dieser verdammten Erde verbleiben musste und jedes neue Leid erfahren musste, das man sich nur vorstellen konnte. Er hatte das Unglück gepachtet. Sein Pelz war schwarz wie Pech. Er war der Fluch. Er!
Weil er nicht sterben durfte, konnte, musste er Abstand nehmen von der tödlichen Finsternis. Ein auf ewig Verfluchter folgte weiter seinem Weg des Leids. Nicht jedoch ohne noch ein paar geeignete Worte des Abschieds für das arme Mädel auszusprechen.
„Leb wohl … ungehorsames Gör'!“
Mit einem tiefen Schlucken drehte sich sein zernarbter Leib um. Ein Schatten, der von der Dunkelheit verschluckt wurde, bevor er wieder auf dem Schnee sichtbar wurde. Er nannte das Unglück sein Eigen. Alle, die mit ihm in Berührung kamen, starben indirekt durch ihn und seinen Fluch. Natürlich folgte er Takata! Er wollte so gern wissen, wie sie aus dem Leben schied. Eines Tages. Womöglich grausam und mit der sterbenden Hoffnung in ihren gebrochenen Augen. Oh schade, Takata, du hast leider Unrecht gehabt. Die Störche waren keine Störche, sondern geflügelte Dämonen, die nur ein Ziel haben, nämlich das der Unterwelt. Ohne es zu wissen, läufst du deinem Ende entgegen. Und ich werde dabei sein und über dir stehen, um dich mit einem hämischen Grinsen zu begleiten.
Trab trab trab, schwere Schritte zerstampfen den Schnee. Mit gebürtigem Abstand folgte er seinem gefallenen Schutzengel, doch nicht zu weit, um alles Pech zu sehen, dass ihr unschuldig weißes Fell rabenschwarz färbte.
( schließt zu Takata auf )
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Lynx
smiling in the dark
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 62kg
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Das ganze brachte Lynx aus dem Konzept. Kyevjen hatte ihn zum Rudel geführt, doch von einem Rudel war eigentlich kaum etwas zu sehen.
Eine braune Fähe hatte verkündet, dass es Zeit wäre weiterzuziehen und daraus hatte Lynx geschlussfolgert, dass sie das Rudel führte. Doch dann war sie zu einer weißen Fähe gegangen und hatte irgendetwas von Störchen erzählt, woraufhin die Weiße zu einem schwarzen Rüden gegangen war und einen Augenblick später schon wieder zurückkam. Bei alledem hatte man ihn keinen zweites Blickes gewürdigt, als ob nichts dabei wäre, dass ein Fremder auftauchte. Andererseits war Shiro bereits vorausgeeilt. Vielleicht hatte sie bereits alles erzählt.
Doch ein Geruch lenkte ihn von dieser Überlegung ab und zog ihn in die Dunkelheit seiner Vergangenheit. Er spürte wieder die Kälte und roch das Blut. Er roch die Furcht und die Sorge. Er spürte wieder den stechenden Schmerz, als die Verzweiflung sich eisig in sein Herz krallte. Spürte wie die Tränen ihm in die Augen stiegen, als die Wärme aus dem Körper neben ihm wich. Es war der Geruch des Todes – damals und heute – auf dem meist Verzweiflung und Trauer folgten. Fast war ihm, als könnte er zumindest ersteres in der Luft schmecken so intensiv waren diese Empfindungen.
Und dann war das Gesicht seines Vaters vor ihm. Er sah die kalten Augen, die mit der gleichen Wut und dem gleichen Hass auf ihn hinab sahen wie damals. Seine Läufe zitterten und er verspürte den Drang seine Zähne in dieses Gesicht zu graben – wie er es damals hätte tun sollen. Doch damals war er zu jung gewesen, zu schwach.
Du dummdreister Jungwolf, du! Die schneidende Stimme seines Meisters durchdrang den roten Schleier, der sich über seinen Verstand gelegt hatte. Sein Kopf fuhr herum und er suchte nach seinem Meister. So real hatte seine Stimme geklungen. So als müsste er nur den Kopf drehen, um wieder in seine warmen Augen zu sehen. Warm waren seine Augen immer gewesen, selbst wenn er Lynx getadelt hatte.
Aber dort wo sein Meister hätte stehen können, stand Kyevjen.
Unsicher was er nun tun sollte, entschied er sich für die Flucht nach vorn. Eigentlich nichts was er sonst tat, doch er stand schon eine Weile neben sich. Was war den schon noch normal. Zu lange war er allein gewesen. Ohne jemanden, der auf ihn angewiesen war. Mit aller Kraft zwang er die Erinnerung an seinen Meister in die Realität, um sich wieder an das zu erinnern, was er war. Ein Lächeln legte sich wie von selbst auf seine Lefzen.
Hallo, mein Name ist Lynx., richtete er das Wort an die beiden Fähen und trat einen Schritt vor, um nicht den Anschein zu erwecken, dass er sich hinter Kyevjen verstecken wollte – was er tatsächlich am liebsten getan hätte.
[bei Kyevjen, Skadi, Takata]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Lynx am 28.09.2012 22:39.
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Skadi
The Tempest
Alter
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Größe & Gewicht
78cm, 54kg
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Missmutig beobachtete sie, wie Takata sich ausgerechnet zu Tihar gesellte, um – ja, was eigentlich? Wahrscheinlich würden sie sich gegenseitig anschnauzen und dabei in Selbstmitleid ertrinken, bis es einem von ihnen zu dämlich wurde. Da Tihar bekanntermaßen wesentlich mehr austeilen konnte als die Weiße, war allerdings jetzt schon klar, wer in diesem Wortwechsel den Kürzeren ziehen würde. Es war schlicht und ergreifend Zeitverschwendung – Tihar würde vermutlich bis in alle Ewigkeit dort hocken bleiben und sich grämen, und Takata schien auch nicht gerade wild entschlossen, sich endlich aufzurappeln und die Reise anzutreten. Womöglich würden sie tatsächlich ohne die beiden aufbrechen müssen. Unzufrieden trat sie von einer Pfote auf die andere und ihre Gedanken wanderten prompt zu Zita und Pilgrim. Ob sie wohl noch am Leben waren? Was sie wohl denken würden, wenn sie Takata und Tihar in diesem Zustand erleben könnten... die beiden Wölfe, deretwegen sie das Rudel verlassen hatten, entpuppten sich allmählich als herbe Enttäuschung. Nicht, dass das bei Tihar völlig überraschend käme, aber ein wenig mehr Kampfgeist hätte sie ihm doch zugetraut.
Als Takata sich nach einem knappen Wortwechsel von ihm löste und geradewegs auf sie zukam, schnippte sie nachdenklich mit einem Ohr. Hieß das, dass sie nun doch mitkam? Dass sie noch an die Störche glaubte? Oder flüchtete sie einfach vor Tihar, der sie garantiert nicht gerade herzlich empfangen hatte? Prüfend musterte sie die Weiße, doch ehe sie etwas sagen konnte, gesellte sich der fremde Rüde zu ihnen und stellte sich als Lynx vor.
“Ich bin Skadi“, erwiderte sie. “Wir werden gleich aufbrechen. Wenn du dich uns anschließen möchtest – nur zu.“
Es fiel ihr nicht besonders schwer, diese Einladung auszusprechen. Schlimmer als der Rest konnte er schließlich auch nicht sein, außerdem war er jung und machte einen gesunden Eindruck. Das Rudel war schwach und ein wenig Verstärkung konnte nicht schaden, vor allem jetzt, da sie vier Wölfe verloren hatten und zwei andere mehr oder weniger am Ende waren. Oder hatte Takata sich wieder ein wenig gefangen? Ein fragender Blick streifte die Weiße, und als sie aus den Augenwinkeln sah, dass auch Tihar sich erhoben hatte und Anstalten machte, ihnen zu folgen, konnte sie ihre Neugier nicht länger verbergen.
“Was hast du zu ihm gesagt?“
[Takata, Lynx | Tihar, Kyevjen, Shiro, Teyjen | beim Gletscher]
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Takata
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Es wäre falsch gewesen, zu denken, die anderen würden auf sie warten. Skadi war schon voran gelaufen, die Wölfe folgten ihr. Ihr war nicht entgangen, dass die Sandfarbene so etwas wie eine Leitwolf-Position eingenommen hatte oder einfach nur von den anderen so betrachtet wurde. Vielleicht irrte sie auch und die anderen sahen das gar nicht so. Aber es war sicher auch nicht verkehrt, wenn das Rfudel jemanden hatte, der sie führte, ihnen Hoffnung mit auf den Weg gab. Stellte sich allerdings die Frage, ob Skadi das tat. Sie bezweifelte dies. Dafür kannte sie die Fähe mittlerweile schon zu gut. Skadi als Motivationshelferin? Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Das rief eher ein absurdes Lächeln auf ihren Lefzen hervor, während sie darüber nachdachte. Sie holte rasch auf und lief wieder im normalen Schritt, als sie bei Skadi und einem ihr unbekannten, weißen Rüden angekommen war. Sie schnappte mehr nebenbei auf, dass er sich Lynx nannte. Der Name verwunderte sie so sehr, dass sie zu ihm aufsah und sein Gesicht zu deuten versuchte. Weil ihr gerade etwas zum Grinsen zumute gewesen war, fragte sie sich, ob auch er Späße machte. Aber er schien eher ein ernster Wolf zu sein, was ihr in dieser Zeit auch nur recht war. Außerdem verstand er sich dann auch besser mit Skadi. Denn diese Wölfin hatte Takata beileibe noch niemals lachen sehen. In letzter Zeit gab es allerdings auch wenig zu lachen, so würde sie es wohl nie lernen. Skadi eröffnete dem Rüden gleich offen, dass sie jetzt weiterreisen würden beziehungsweise es ja irgendwie auch schon taten. Die weiße Fähe seufzte. Es fiel ihr so schwer, Tihar zurückzulassen. Vor allem war sie auch wegen Pilgrim traurig. Vielleicht auch ein Stück weit wegen Zita, die ja irgendwie auch eine gute Freundin Pilgrims geworden war und genauso wollte, dass der alte Mann überlebte. Seltsamerweise empfand sie um den Verlust Yukas gar nichts. Da war nur Leere. Zum ersten Mal meinte sie zu verstehen, weshalb Skadi und die anderen nie viel Lärm um die Kleine gemacht hatten, sich nie sonderlich für sie eingesetzt hatten. Ja … natürlich war Yuka ein Spielball für Tihar gewesen. Vielleicht auch ein Instrument, mit dem aus ihm eines Tages doch noch ein erwachsener Wolf werden könnte, wenn er denn nun nicht aufgab. Das war eigentlich sehr widerlich, denn ein junger Wolf, der noch am Beginn seines Lebens gestanden hatte, sollte doch weit mehr sein als das Instrument eines gestörten Rüden. Das Leben hatte mitunter äußerst hässliche Seiten. Jetzt wo Yuka weg war, nicht mehr am Leben war, fiel ihr auf, dass da irgendwie auch niemand fehlte. Höchstens Tihar, aber er verneinte ja jede Trauer, wie immer. Wer war Yuka gewesen? Tihars kleiner Schatten, mehr nicht. Das war der Grund, weshalb ihr Tod für das Rudel und sie kaum an Bedeutung maß.
Skadi hatte ihr eine Frage gestellt, als sie näher gekommen war. Etwas überrascht dachte sie nach. Allein die Tatsache, dass sie so lange Zeit brauchte, um eine Antwort zu formen, musste den Eindruck erwecken, dass sie etwas erfand. Misstrauen lag in der Luft …
„Ich … hab ihm nur gesagt, dass … ich verstehe, wenn er wegen Yuka traurig ist und dass ich euch folgen werde.“
Takata war in Versuchung, zurückzuschauen … nach Tihar. Aber sie zwang sich, es nicht zu tun, mit der Angst, sonst zurückzurennen und sich wie eine Fanatikerin an ihn zu schmeißen und ihn anzuflehen, sein Leben bitte nicht wegzuwerfen. Sie durfte das nicht tun. Es war seine Entscheidung und sie durfte sich nicht länger abhängig von seinen Gefühlswallungen machen. Um bloß nicht länger in die Versuchung zu geraten, sich doch noch umzudrehen und das Fundament ihres neuen Selbstbewusstseins sofort wieder zu verlieren, entschied sie sich, Skadi gleich noch einmal anzusprechen. Bei ihr war es immer gut, genau zu wissen, was man sagte, denn sie verstand überhaupt keinen Spaß, weil sie ja nicht lachen konnte, so meinte sie. Leider ging das natürlich völlig schief, denn ihre Idee, sich durch Skadi um Tihar abzulenken, war noch gar nicht ausgereift und mehr eine Geburt aus der Not heraus.
„Skadi … du, also du … ich … du bist mehr, du bist doch.“
Takata kniff die Augen zusammen und presste die Schnauze in ihr Fell. Sie wusste im Grunde schon, was sie sagen wollte, nur nicht, ob es gut war, das jetzt zur Sprache zu bringen und weil sie nicht wusste, welchen Weg sie gehen sollte, zerteilten sich ihre Sätze in sinnlose Wortfetzen. Sie versuchte eine Art Schleichweg zu finden, der geheim parallel zu dem verlief, den sie eigentlich ansprechen wollte.
„Ich will fragen … wohin reisen wir? Was hast du mit uns vor? Hast du überhaupt eine Idee, wohin wir gehen sollen?“
Am liebsten hätte sie ihr provokativ ins Gesicht gefragt, ob sie eigentlich meinte, hier die Alphawöfin zu sein. Aber jeder Jungwolf hätte geahnt, dass das nur schiefgehen konnte, weil sie das als Vorwurf betrachtet hätte … besonders sie. Sie war doch mit Sicherheit noch sauer, dass sie Tihar hier angeschleppt hatte. Sie wusste manchmal nicht, ob es gut war, hätte sie in den Kopf der Fähe sehen können oder ob sie es vielleicht gar nicht wollte, weil sie Skadis Gedanken so erschrocken hätten, dass sie in Ohnmacht gefallen wäre. In ihren Augen war sie mit Sicherheit noch immer ein kleines, naives Mädchen.
(bei Skadi, Kyevjen, Lynx und Shiro, Tihar weiter ab)
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Kyevjen
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Immer noch konnte Kyevjen kaum glauben, was während seiner Abwesenheit passiert war. Eine ganze Weile hatte er darüber nachgedacht, ob er etwas an der Situation hätte ändern können, wäre er auch zur Stelle gewesen – aber er hätte niemanden retten können, ohne sein Leben nicht auf dieselbe Art zu gefährden. Manche Dinge konnte man nicht ändern und trotzdem schwer hinnehmen. Dabei dachte er nicht an seine eigenen Gefühle, sondern an die von Tihar, den der Verlust von Yuka sicher mehr mitnahm, als er zeigen und zugeben wollte. Er hatte eine Verbindung zu ihr gehabt, auch wenn sie krank gewesen war. Trotzt aller Verluste ging die Reise aus diesem vereisten Land weiter in die Richtung, in die Storche geflogen waren, die Takata gesehen hatte. Obwohl Kyevjen sonst alles überdachte, hinterfragte und zu einem eigenen Schluss kam, wollte er genau das nicht überdenken. Genau wie alle anderen, brauchte auch er die Hoffnung, irgendwie in ein Gebiet kommen zu können, in dem es leichter war, zu überleben. Also lief er mit, als die anderen sich in Bewegung setzten.
Neben ihm lief Teyjen, der seit dem Vorfall, an dem er ihn allein gelassen hatte, sehr ruhig gewesen war. Sicher würde er sich bald wieder einfangen und wenigstens ein wenig mit ihm und den anderen reden. Was neu war, war die Gesellschaft von Lynx, dem weißen Rüden, den Kyevjen zusammen mit Teyjen gefunden hatte. Dieser stand nämlich auf der anderen Seite des Großen und erinnerte ihn ein wenig an Teyjen. Im Gegensatz zu diesem schien sich Lynx jedoch leichter überwinden zu können, über seinen Schatten zu springen und die anderen anzusprechen. Aufmerksam lauschte Kyevjen den Worten des weißen, dann glitt sein Blick auf die angesprochenen Wölfe. Skadi antwortete ihm zu erst und sprach die Einladung aus, ihnen zu folgen, was Kyevjen ein wenig überraschte, da sie noch bei ihrem ersten Treffen um einiges misstrauischer gewesen war. Gut möglich, dass die Fähe mittlerweile einfach ein wenig müde und keine Lust auf Diskussionen mehr hatte.
Takata jedoch antwortete Lynx nicht, sondern sprach weiterhin mit Skadi. Die weiße Fähe wirkte immer noch sehr unsicher auf Kyevjen und war durch die Ereignisse wohl noch um einiges aufgewühlter als vorher. Eine Pause könnte allen einmal gut tun. Damit war aber keine Rast gemeint, sondern eine Pause von schlimmen und aufreibenden Ereignissen. Eine einfache Reise durchs Schneegebiet war wohl zuviel verlangt...
“Warum folgen wir nicht den Storchen weiter? Vögel haben einen guten Instinkt und wissen, wo sie Nahrung finden. In irgendeine Richtung müssen wir laufen, warum nicht in diese?“
Zwar war Kyevjens Frage nicht direkt an jemanden gerichtet. Er schaute von Takata zu Skadi und trabte ein wenig vor, so dass er neben Lynx zum stehen kam, der sich etwas unwohl zu fühlen schien.
[ Bei Skadi, Takata, Lynx, Teyjen und Shiro, Tihar etwas entfernt]
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Teyjen
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Ihm fröstelte. Wollte dieser elende Winter denn nie wieder das Weite suchen? Der eisige Wind fegte jetzt schon viel zu lange über die weiße Landschaft und die beißende Kälte kroch ihm durch Mark und Bein. Es fiel schwer unter diesen Umständen stillzustehen, und er fing an von einer auf die andere Pfote zu treten. Skadis Worte schienen nahezu erlösend für ihn, doch er hörte die Anspannung zwischen den beiden Fähen förmlich knistern. Was wohl der Grund für die ganze Aufregung war? Mit Sicherheit wäre es nicht sehr klug gewesen zu fragen was denn los war, doch er hätte sowieso keinen geraden Satz aus seinem Mund fallen lassen. Es ging ihn nichts an und er war nicht dafür geschaffen, große Reden zu schwingen. Das überließ er mal lieber den Großen.
Teyjens Blick streifte die Gestalt des schwarzen Rüden und ein ungutes Gefühl breitete sich ihn ihm aus. Wie konnte das bloße Aussehen eines Wolfes ihn so sehr abschrecken? Aus der Angst heraus, ihre Blicken könnten sich treffen, richtete der junge Wolf seine Augen auf Kyevjen. Wieso konnte sein Bruder in einer solch angespannten Situation eine derartige innere Ruhe bewahren? Dieses erdrückende Gefühl von Distanziertheit zwischen den Rudelmitgliedern lastet schwer auf den Schultern Teyjens, und sein Bruder stand da, als könnte ihm nichts etwas an haben. So wollte er auch einmal werden. Ja, genau so.
Als Kyevjen sich auch noch zu Wort meldete wuchs seine Bewunderung noch ein kleines Stück an. Den Störchen folgen? Ja, das schien ein guter Vorschlag zu sein. Doch was ging ihn das? Egal, welche Entscheidung sein Bruder treffen würde, Teyjen würde ihm folgen, ganz gleich wohin. Kyevjen wusste immer, was er tat, also traute der Jungwolf ihm alles zu.
Mit schnellen Schritten eilte er seinem großen Bruder hinterher, der inzwischen an Lynx aufgeschlossen hatte. Auf halber Strecke überkam ihn jedoch ein schlechtes Gefühl und er ließ sich wieder ein Stück zurückfallen, um den beiden ein wenig Privatsphäre zu gönnen, denn er ahnte, dass sein Bruder jetzt ein bisschen Zeit mit dem Weißen verbringen wollte, um ihm den Einstieg ins Rudel, das zur Zeit alles andere als einladend gestimmt war, etwas zu erleichtern. Nach einem harten Überwindungskampf und mit einem seltsamen Gefühl im Bauch hielt der junge Wolf Abstand zu den zweien.
Irgendetwas kam Teyjen an dem weißen Rüden bekannt vor. Er empfand ihm gegenüber so etwas wie Vertrautheit, was ihn stutzig machte. Wie konnte er sich bei einem Fremden nur so wohl fühlen? Das Braun seiner Augen war warm und ließ den Jungwolf ein klein wenig entspannen. Lynx schien nicht der Typ für lange Ansprachen zu sein, er war mit Sicherheit kein allzu großes Plappermaul, was ihn nur noch sympathischer auf den Jungen wirken ließ. Womöglich verband sie diese Schüchternheit, diese gewisse Unsicherheit gegenüber anderen? Er musste sich einfach ein Herz fassen und den weißen Rüden in ein Gespräch verwickeln, möge es an Überwindung kosten, was es wolle. Teyjen würde diese Chance nicht einfach so an sich vorüberziehen lassen, auch, wenn er deshalb mit dem Kopf durch die Wand gehen müsste.
Mit einem Flattern im Magen richtete er seinen Blick auf seinen altbewährten Freund, den Boden unter seinen Füßen, um in ein tiefes Gespräch des Schweigens mit ihm zu versinken.
(bei Skadi, Takata, Lynx, Kyevjen, Shiro und Tihar - trottet mit etwas Abstand Kyevjen und Lynx hinterher)
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KuroShiro
Kämpferherz
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Shiro sah all dem Treiben stumm zu. Sie beobachtete die Weiße - man hatte sie Takata genannt, die zu dem Schwarzen, Tihar ging. Er hatte sich noch immer nicht beruhigt und Shiro begann zu zweifeln, ob er je normal gewesen war, oder je wieder normal werden würde. Vielleicht war er ja auch schon immer so gewesen?
Dann aber konnte Shiro sich keinen Reim darauf machen, wieso die anderen ihn so lange geduldet hatten. Ein WOlf wie dieser war doch eine Gefahr für das ganze Rudel, oder nicht?
Anscheinend gelang auch Takata nicht, was weder ihr noch den anderen gelungen war. Sie erhob sich, der Schwarze blieb liegen.
Lynx hatte sich an Kyevjen gehalten und stand nun neben ihm. Auch der Jungwolf hatte sich wieder dort eingefunden und hielt sich in der Nähe seines Bruders auf. Wer zuerst losgelaufen war, wusste Shiro nicht, doch die Gruppe setzte sich in Bewegung. Das schienen also alle zu sein. Die Schwarze nahm jeden der Wölfe genau in Augenschein.
Da war Lynx, der Polarwolf, eben so neu, wie sie. Shiro war sich noch unsicher, was sie von ihm halten wollte. Er schien recht naiv, aber irgendwie fand sie das symphatisch. Er hatte nicht dieses Misstrauen in den Augen, mit welchen sie selbst die Welt anschaute.
Neben ihm lief Kyevjen, der einen sehr überlegten Eindruck machte. Sein erstes Auftreten hatte Shiro beeindruckt, er war sich seiner Rolle sicher - und Sicherheit war etwas, was Shiro Mut machte. besonders in Zeiten wie diesen war es tröstlich zu wissen, dass andere da waren, die den Kopf nicht verloren.
Ihr Blick fiel auf Skadi, die kühle, überlegte Fähe. Sie wirkte distanziert, irgendwie kalt, doch im Moment schien es fast so, als wäre die so etwas wie die Alphafähe des Rudels. Die Wortfetzen, die Shiro auffing, richteten sich an Skadi. Sowohl Kyevjen als auch Takata fragten, wohin sie nun gingen. Wer fragt, ordnet sich unter... zuletzt war da noch Teyjen, der etwas hinter seinem großen Bruder hertrottete.
Seine schüchterne Art hatten schon jetzt so etwas wie einen Mutterinstinkt in Shiro geweckt. Sie hatte sich der Gruppe angeschlossen, obwohl sie eigentlich niemand dazu aufgefordert hatte und war jetzt gleichauf mit dem Jungwolf. Ihr Blick lag auf ihm sie musterte ihn freundlich, sagte jedoch nichts. Er schien noch keine großen Erfahrungen im Umgang mit Fremden zu haben, all die Ereignisse der letzten Stunden hatten ihn vollkommen verschreckt. Er würde schon reden, wenn ihm danach war, Shiro wollte ihm - und auch sonst keinem ein Gespräch aufzwingen.
Sie hüstelte nur kurz, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollte sicherstellen, dass ihre Anwesenheit nicht unerwünscht war, aber keines der Gespräche unterbrechen.
[Skadi, Teyjen, Kyevjen, Lynx, Takata, Tihar etwas abseits]
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von KuroShiro am 11.10.2012 21:14.
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Lynx
smiling in the dark
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Die Einladung der Braunen war kaum mehr als ein Nebensatz. Vielleicht hätte Lynx das überrascht, wenn nicht Catori, Teyjen und Kyevjen schon so offen ihm gegenüber gewesen waren. Das Skadi keine weiteren Fragen stellte, schob Lynx auf … nun, der Geruch des Todes lag in der Luft und die gedrückte Stimmung … das alles ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass ein Mitglied des Rudels gestorben war. Sicherlich würden weitere Fragen folgen, wenn der Geruch des Todes weiter hinter ihnen lag.
Bei der Frage wohin es nun gehen sollte spitzte Lynx die Ohren. Kyevjen schlug vor den Störchen zu folgen. Seine Erklärung klang logisch, doch als Lynx den Blick zum Himmel hob, konnte er keine Vögel entdecken. Wie sollte man etwas folgen, was nicht da war? Trotzdem folgte er den anderen. Einen anderen Plan hatte er auch nicht.
Kyevjen schloss zu ihm auf, was ihn ein Gefühl von Sicherheit gab. Der große Braune schien selbstsicher und außerdem wusste er immer was zu tun war. Lynx selbst war unsicher im Umgang mit anderen Wölfen. Doch Kyevjen umgab die gleiche Autorität wie auch seinen Meister. Sein Blick glitt zu der braunen Fähe, die scheinbar das Rudel führte. Bei ihr war sich Lynx nicht so ganz sicher. Es würde sich noch zeigen, ob er ihr genauso vertrauen konnte, wie es jetzt schon gegenüber Kyevjen der Fall war.
Er hörte wie Teyjen sich näherte und sich gleich wieder zurückfallen lies. Kurz sah er nach hinten, doch der Jungwolf hatte den Blick auf den Boden gerichtet. Plötzlich musste er daran denken, dass er sowohl in Teyjen als auch in Kyevjen für einen Moment seinen Meister gesehen hatte. Wieder glitt sein Blick zu Skadi. Zweifel nagten an ihm, doch er sollte ihr zumindest eine Chance geben. Vielleicht verbarg sich unter dem braunen Pelz eine große Wölfin – eine Leitwölfin.
Shiros Hüsteln riss ihn aus seinen Gedanken. Sie lief neben Teyjen und Lynx fühlte sich erleichtert, dass sie hier war. Im Gegensatz zu Skadi, Takata und dem schwarzen Rüden, der in etwas größeren Abstand folgte und bei dessen Anblick ihm ein Schauer über den Rücken lief, gehörte sie zu den Wölfen, die ihm nicht vollkommen fremd waren. Mal ganz davon abgesehen, dass sie wie er neu in diesem Rudel waren.
Von der Seite warf Lynx Kyevjen einen Blick zu. Er war eingeschüchtert von der momentanen Situation. Plötzlich befand er sich umringt von zahlreichen Wölfen, die er kaum mehr als ein paar Augenblicke kannte. Tatsächlich hatte er die längste Zeit mit Kyevjen und Teyjen verbracht. Ihre Gegenwart war ihm nicht ganz so unangenehm – vor allem weil er sie einschätzen konnte. Teyjen war schweigsam und zurückhaltend. Er war niemand der unbedingt von selbst sprach und er vertraute seinen Bruder. Kyevjen hingegen war ein Führer. Er war groß und stark und selbstsicher. Und dennoch umgänglich und freundlich – zumindest ihm gegenüber.
Vielleicht sollte er etwas sagen – er war sich selbst in diesem Punkt unsicher. Doch eigentlich gab es nichts für ihn zu sagen. Die Frage von Takata war an Skadi gerichtet gewesen und Kyevjen hatte einen vernünftigen Vorschlag gemacht. Nichts wozu er sich äußern müsste. Also lief er weiter und wartete ab. Früher oder später würde jemand mehr über ihn wissen wollen...
[bei Kyevjen, Shiro, Skadi, Takata und Teyjen, Tihar etwas abseits]
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Skadi
The Tempest
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Dabei seit: 06.04.2010
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Einen Moment lang musterte sie Lynx abwartend, doch der Wolf erwiderte nichts mehr. Besonders erfreut wirkte er über diese Einladung nicht gerade, genau genommen zeigte er überhaupt keine Reaktion. Vielleicht wollte er sich ihnen ja überhaupt nicht anschließen, allerdings hatte er mit keinem Wort erwähnt, was er dann wollte. Etwas irritiert von seinem Schweigen wandte sie sich schließlich wieder von ihm ab und versuchte, sich stattdessen auf Takata zu konzentrieren.
Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass Tihar so positiv auf ein bisschen Zuspruch reagiert haben sollte. Andererseits gab es keinen Grund, warum Takata in dieser Sache schwindeln sollte, und wenn, dann höchstens um ihren Stolz zu wahren, falls der Schwarze sie angeschnauzt hatte. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wie viel Einfluss Takata eigentlich auf ihn hatte. Neuerdings schien es beinahe so, als würde er auf sie hören, oder sie sogar – ein eigenartiger Gedanke – brauchen. Da die Weiße allerdings irgendwie verunsichert, wenn nicht sogar verstört wirkte, verkniff sie sich vorerst den Drang, sie mit Fragen zu löchern, und nickte stattdessen bloß. Im Endeffekt war es ja auch nur das Ergebnis, das zählte, und sie hatte es irgendwie geschafft, den Schwarzen wieder auf die Beine zu bringen. Wenigstens das musste man respektieren, und erneut kam ihr der Gedanke, dass Takata und sie selbst die Einzigen waren, die es wagten, sich überhaupt mit Tihar auseinanderzusetzen. So verschieden sie auch sein mochten, wenigstens das hatten sie gemeinsam.
Als die Weiße erneut zu sprechen begann, hatte sie zunächst Mühe, ihr zu folgen. Sie war was? Mehr? Es dauerte einen Moment, bis sie sich zusammenreimen konnte, was Takata wohl meinte – genaugenommen fiel der Groschen erst, als sie konkret nach dem Ziel ihrer Reise fragte. Was sollte sie darauf erwidern? Das Ziel ihrer Reise war ihr klar, aber das andere, das, dass die Weiße nicht ausgesprochen hatte, war viel schwieriger. Genau genommen führte sie das Rudel schon, seit Takata damals gegangen war. Schon seit sie mit Zita, Pilgrim und Catori umhergezogen war, hatte sie sämtliche Entscheidungen getroffen. Zunächst nur aus der Not heraus, weil es niemanden gab, der es sonst tun konnte. Später hatte sie dann zugegebenermaßen auch Gefallen daran gefunden, auch wenn es schwieriger war als erwartet, Verantwortung zu übernehmen, und sie den ein oder anderen herben Rückschlag hatten einstecken müssen. Erneut schossen ihr Niyols Worte durch den Kopf: das Rudel brauchte sie, hatte er gesagt, und insgeheim wollte sie auch weitermachen.
Einen Moment lang spielte sie nachdenklich mit den Ohren und suchte nach den richtigen Worten, doch dann schaltete sich Kyevjen ein und sprach die Störche an. Sie nickte. Im Grunde überraschte es sie nicht, dass er diesen Vorschlag wieder aufgriff, denn es war das Offensichtlichste und Logischste, ihren Weg trotz aller Rückschläge wie geplant fortzusetzen. Gerade deshalb konnte sie es jetzt überhaupt nicht gebrauchen, wenn Takata an ihren eigenen Plan nicht mehr glaubte.
“Ja, wir werden den Störchen folgen“, bestätigte sie. “Im Grunde gibt es nur diesen einen Weg. Wir können nicht zurück, und hier bleiben können wir erst recht nicht.“
Nicht nach allem, was bereits geschehen war. Es war zu spät, den bereits eingeschlagenen Weg noch zu ändern, nachdem es sie so viel gekostet hatte. Umzukehren wäre Selbstmord gewesen und die Berge am Horizont grenzten ihren Weg ein – sie schienen sie in die selbe Richtung führen zu wollen wie die Störche. Oder vielleicht hatten die Vögel auch einfach den Weg des geringsten Widerstands eingeschlagen, wer wusste das schon. Takatas Vorschlag, der zu Anfang noch von allen belächelt worden war, war nun jedenfalls zu ihrer einzigen Hoffnung geworden. Aufmerksam beäugte sie die Weiße von der Seite und suchte nach Anzeichen der Erleichterung, Freude, Furcht oder überhaupt irgendetwas. Vielleicht war es das schlechte Gewissen, aber ihre Stimme klang eine Spur sanfter als sonst, als sie sie leise ansprach:
“Was hältst du davon, Takata? Ich glaube an deinen Plan und werde versuchen, euch in Sicherheit zu bringen. Aber allein werde ich es womöglich nicht schaffen. Ich werde vielleicht... deine Hilfe brauchen...“
Sie schluckte, denn dieses Eingeständnis fiel ihr ungemein schwer. Wenn es aber dazu diente, die Weiße wieder ein bisschen aufzurichten, dann war das wichtiger als ihr eigener Stolz. Und insgeheim wusste sie auch, dass es der Wahrheit entsprach. Sie konnte das Rudel führen und für ihr Überleben sorgen, ja, aber vielleicht reichte es nicht, wenn sie nur körperlich wohlauf waren. Ein bisschen Hoffnung konnte auch nicht schaden, und dazu musste Takata wieder ein klein wenig optimistischer werden, oder zumindest diese Aura der Hoffnungslosigkeit abstellen, die sie neuerdings umgab. Sie musste wieder wie die alte Takata werden, so schwer es ihr auch fallen mochte.
[Takata, Lynx, Kyevjen, Shiro, Teyjen, Tihar | beim Gletscher]
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
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Sie hörte ihn sprechen, den großen, starken Rüden, der offenbar durch die Zeiten hindurch an seiner Stärke hielt. Er wirkte unbesiegbar, zuckte nicht mit der Wimper, egal was links und rechts von ihm passierte. Er erinnerte sie an die Störche, doch die Aussage kam wie auswendig gelernt herüber. Ja klar … die Störche … aber irgendwie machte ihr das auch kaum Mut. War da nicht mehr? Was erwartete sie „im Storchenland“? Sagten sie nur nach, was sie früher gesagt hatte? Aufmerksam lauschte die Weiße Skadi, als diese auf das Reden von dem großen Rüden antwortete. Sie war sich sicher, dass dies der einzige Weg war. Sollte sie die daran erinnern, wie zweifelhaft sie Takatas Gedanken anfangs gegenüber gestanden hatte? So wie sie allen neuen Gedanken kritisch gegenüberstand? Am Ende hatte sie sich ja doch immer durchgesetzt … mit dem Weg, mit der Aufnahme Tihars … und trotzdem fühlte sie sich gar nicht gut dabei. Die Idee von ihr, verkörpert nun mehr durch Skadi. Das passte nicht so recht zusammen. Auch die Antwort Skadis schien so simpel, dass es ihr fast unheimlich wurde. Wenn es keinen anderen Weg gibt, nehmen wir eben die Störche … Was jetzt wohl passiert wäre, wären auf einmal andere Vögel in eine andere Richtung geflogen? Sie konnte wetten, das hätte Tihar LeNuits Hohn wiederbelebt. Das war immerhin das Nährmittel, mit dem er seinen Ego immer am Leben erhalten hatte. Bedächtig sah sie sich zu ihm um. Ja … er war noch da. Er tat immer noch oder immer wieder so unverwundbar, dabei hatte mittlerweile wirklich jeder in dieser Gruppe aus Wölfen erlebt, wie fertig er in Wirklichkeit war. Ob sich da Mitleid breit machte? Ob das der Grund war, weshalb sie ihn bei sich akzeptierten, weil sie wussten, dass er keine Gefahr darstellte? So recht wollte sie auch nicht mehr dran glauben. Tihar der Killer … nein. Ein brüllender Löwe war er, aber kein Mörder. Während ihre Gedanken wieder bei Tihar schweiften, hörte sie, wie Skadi sie persönlich ansprach. Mehr aus Höflichkeit sah sie zu ihr, auch wenn sie mit weiteren Worthülsen rechnete, die ihr nicht wirklich Mut machten. Aber die nächsten Worte überraschten die Weiße tatsächlich. Sie hielt kurz an und sah überrascht in das Gesicht der Sandfarbenen. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte Fragen wider. Das wiederum passte nicht zu der kühlen, berechnenden Skadi. Das war beinahe ein Akt des Mitgefühls. Oder aber es war sogar ernst gemeint, was sie sich aber kaum vorstellen konnte, da jeder hier sehen konnte, wie sie sich von den Geschehnissen der letzten Tage herunterziehen ließ. Jetzt hätte sie gern gefragt, wie Hilfe durch sie aussehen sollte. Damit gab Skadi einen kleinen Teil ihrer Souveränität wieder ab und das freiwillig? Oder wollte sie ihnen nur etwas vormachen und sie zu einem Alibi machen, weil sie angeblich mithelfen sollte? Unsicher sah sich die Weiße um. Jetzt fehlte nur noch, dass sie sagte, dass sie auch von Tihar einen Nutzen haben konnten.
„Das … ehrt mich. Aber ich … glaube … du schaffst das auch gut allein. Die Wölfe akzeptieren dich als ihre Anführerin. Sei froh drüber. Du hast Ansehen. Du machst keine Fehler.“
Während sie das aussprach, ließ sie den Blick über dem Boden streifen. So ein wenig gestand sie damit ja ihre eigene Niederlage ein. Sie wollte sich keineswegs aus der Verantwortung ziehen, doch wollte sie mehr von Skadi hören, echte Gründe, bevor sie sich einfach so in irgendwas einspannen ließ. Sonst hieß es am Ende einfach … war ja alles Takatas Idee. Sie ist schuld.
(bei Skadi, Kyevjen, Lynx und Shiro, Tihar weiter ab)
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Kyevjen
Teyjens Bruder
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Kyevjen hörte Skadi und Takata zu, die neben ihm die einzigen waren, die etwas zum aktuellen Plan gesagt hatten. Teyjen, Lynx und auch Shiro hielten sich eher im Hintergrund und trauten sich wohl nicht wirklich, sich groß einzumischen. Während Skadi Kyevjen enorm überraschte, indem sie einen riesigen Schritt auf Takata zuging und sie die weiße Fähe mit einbezog, antwortete Takata ein wenig merkwürdig. Statt die Chance zu nutzen, zog sie sich aus der Verantwortung und überließ Skadi die ganze Leitung, Es schien fast ein wenig so, als würde sie wollen, dass man sie erneut aufmunterte oder ihr noch ein wenig mehr Mut machte. Das war allerdings nicht Kyevjens Art, weswegen er sich nun etwas zurück fallen ließ und sich den drei anderen Wölfen zuwand.
Shiro konnte der Rüde noch nicht wirklich einschätzen. Er war sich noch nicht sicher, ob sie einfach zurückhaltend war, oder sie sich noch nicht so wirklich wohl fühlte. Von seinem Bruder wusste er genau, dass er schüchtern war und vielleicht irgendwann auftauen würde, wobei er selbst in seiner einzigen Gegenwart eher ruhig war. Lynx war Teyjen wohl ein bisschen ähnlich und irgendwie weckte auch der weiße Rüde in Kyevjen seinen Beschützerinstinkt. Jetzt musste Kyevjen es nur noch schaffen, die drei dazu zu bringen, sich ein wenig zu unterhalten. An alle gerichtet und ohne jemanden speziell anzuschauen, fing Kyevjen also eine Unterhaltung an.
„Hoffentlich wird es im neuen Land ein bisschen wärmer. Das Wetter zieht bis in meine Knochen. Und den Schnee kann ich auch nicht mehr sehen...“
, teilte er den anderen mit. Vielleicht würden sie auch ein bisschen aus sich hinaus kommen, wenn er den Anfang machte. Kurz schaute er zu Shiro, dann zu Lynx und zuletzt etwas länger seinem Bruder in die Augen.
„Aber gut, dass wir in der Gruppe reisen. Alleine wäre es noch schwieriger geworden. Was meint ihr?“
, fragte Kyevjen abschließend und schaute sich erneut nach den anderen um, dieses Mal aber konkret Shiro und Lynx, da er über Teyjens Einstellung bereits Bescheid wusste. Vielleicht konnte der Große ja noch etwas neues über die beiden eher unbekannten Wölfe rausfinden.
[Neben Teyjen, Lynx und Shiro]
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Kyevjen am 26.10.2012 14:05.
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Lynx
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Er hatte keine Erfahrungen mit Rudeln und doch erschien es ihm so, dass ein Rudel nun einmal von einem Wolf geführt wurde. Lynx hatte angenommen, dass es sich bei diesem um Skadi handelte – schließlich hatte sie entschieden weiterzuziehen und ihn eingeladen das Rudel zu begleiten. Doch als die Braune nun mit der weißen Fähe sprach erschien das ganze nicht mehr so klar. Verwirrt sah er zwischen den beiden Fähen hin und her. Wer führte? Die Erwiderung der Weißen war eher abwehrend und so schien es doch die Braune zu sein. In seinem Kopf drehte sich alles. Er hatte zwar gewusst, dass nicht alles so einfach werden würde, weniger jedoch hatte er erwartet, dass nicht deutlich sein würde, wer das Rudel führte.
Kyevjen lies sich zu ihm zurückfallen und setzte zu einem neuen Thema an. Dieses war so alltäglich, so nebensächlich, dass sich Lynx einen Moment wunderte. Er hatte eigentlich eher erwartete, dass ihn jemand ausfragen würde, doch scheinbar hielt das niemand für nötig. Prinzipiell schien dieses Rudel kaum seinen Erwartungen zu entsprechen. Ob das nun gut oder schlecht war war eine andere Frage...
~ Was meint ihr? ~ Eine Frage, die ihn so noch niemand gestellt hatte. Nicht sein Meister und wer sonst hätte sich dafür interessieren sollen. Bevor er seinem Meister gefolgt war, war er noch ein Welpe gewesen. Zu jung und nach der Meinung seines Meister auch danach noch. „Was weißt du denn von der Welt?“, hatte er immer gefragt, wenn sich Lynx erdreistet hatte seine Meinung kundzutun.
Doch hier war es anders. Kyevjen hatte nach seiner Meinung gefragt. Er wollte sie wissen. Es gab keinen Grund in dieser Situation zu schweigen.
„Ich bin froh, dass ich nicht mehr allein durch diese Schneewüste ziehen muss. Mein Meister hat immer gesagt: Der einsame Wolf mag sterben wo das Rudel überlebt.“, erwiderte er.
Dabei glitten seine Gedanken zu einem anderen Winter, der sein erster gewesen war. Damals war er bereits mit seinem Meister über die Fjells gezogen und hatte in dem kühlen Weiß gespielt. Er erinnerte sich aber auch an seinen zweiten Winter und das stimmte ihn traurig. In diesem Winter waren sie nicht über die Fjells gewandert. Sein Meister war zu müde gewesen um umherzuziehen und zu müde um zu jagen. Und so hatte Lynx diese Aufgabe übernommen. Er war nicht der beste Jäger und der Hunger war ihr beständiger Begleiter gewesen. Am Ende hatte jedoch nichts die Kälte des Todes ferngehalten. „Ich werde immer da sein, Lynx. Wachend und lächelnd.“ Das waren seine letzten Worte gewesen.
Um seine Gedanken auf etwas anderes zu bringen, ergriff er noch einmal das Wort. „Wohin gehen wir denn?“, fragte er und im als ihm aufging, was er gesagt hatte zuckte er erschrocken zusammen. Es war doch nicht an ihm die anderen auszufragen – oder? Nun ja, vielleicht doch. Aber das Rudel hatte ihn auch nicht ausgefragt – noch nicht ausgefragt.
„I-ich meine... I-ich wollte nicht...“, stotternd brach er ab, holte einmal tief Luft und setzte erneut an. „Ich bin nur neugierig, weil du von Störchen gesprochen hast. Mein Meister hat mich das Wissen der Sterne und des Mondes gelehrt und wie ein Wolf dem Flüstern des Windes lauschen muss. Aber Vögeln zu folgen... das ist mir neu.“, erklärte er.
[neben Kyevjen, Shiro und Teyjen]
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Teyjen
Schützling
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 35kg
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Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 133
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Er fuhr zusammen. Unerwartet war er stehen geblieben, und versuchte nun wieder aufzuholen. Wie konnte er sie einfach übersehen haben?Peinlich berührt blickte er zur schwarzen Fähe auf, die ihn so wahnsinnig erschreckt hatte. Wie lange war sie wohl schon neben ihm gegangen? Sein Magen zog sich zusammen und hinterließ diese Leere in ihm. Da! Da war es schon wieder. Dieses Gefühl, wenn Teyjen mit jemandem alleine war, der nicht Kyevjen hieß und nicht sein Bruder war. Eine Woge von Verlorenheit überkam ihn. Wie sollte er sich jetzt nur verhalten? Er ließ seinen Blick schweifen, bis seine Augen auf Kyevjen ruhten. Der Rüde hatte gerade anderes zu tun, damit war er auf sich allein gestellt. Nie und nimmer würde dieses „Gespräch“ ein gutes Ende nehmen, da war er sicher. Der Jungwolf war drauf und dran abzuhauen. Einfach weggehen. Ohne etwas zu sagen.
Nein, das konnte er nicht, das wäre viel zu unhöflich. So etwas konnte er nicht tun. Er musste da jetzt durch. Einfach den Mund aufmachen und schauen, was passiert. Klang doch ganz logisch.
„Ähm…Guten…äh…Hallo…Shiro?“
Ganz toll! Deine persönliche Bestleistung, mein Guter. Hatte er denn etwas anderes erwartet? Teyjen vermied es, der Fähe in die Augen zu sehen.
„Ich hatte dich ...öhm…gar nicht kommen…hören...“
Nicht der beste Geprächsbeginn, aber schließlich war es die Wahrheit. Der Junge zwang sich zu einem Lächeln, das wohl gequälter aussehen musste, als er dachte. Blitzschnell wandte er sich ab und beäugte den Schnee, der unter seinen Pfoten knirschte. Shiro schien nett zu sein, oder etwa nicht? Außerdem hatte sie sich ihm nicht aufgedrängt. Vorsichtig schielte er zu ihr hinüber und beobachtete die Fähe aus den Augenwinkeln heraus. Er konnte die Wärme spüren, die ihr Körper ausstrahlte und sein Herz einen kleinen Freudensprung machen ließ. Langsam entspannte er sich und atmete hörbar aus. Es fühlte sich gut an in diesem ewigen Winterland die Wärme eines lebendigen Wesens so nah zu spüren.
Er biss die Zähne zusammen. Für Gefühlsduseleien war nun echt nicht der richtige Zeitpunkt. Und doch hätte Teyjen so gern jemanden, dem er vertrauen konnte,der ihn so nahm, wie er nun einmal war. Jemanden, dessen Name nicht Kyevjen war. Plötzlich spürte er das Fell eines anderen Wolfes an seinem Körper. Erschrocken riss der den Kopf gen Himmel. In seinen Gedanken versunken war er wohl immer näher an Shiro herangetaumelt. Seine Augen weiteten sich. Beschämt brachte er wieder Abstand zwischen sie beide. Wie konnte das nur passieren?! Was musste Shiro denn nun von ihm denken?Damit war es besiegelt. Er würde nie wieder eine ordentliche Unterhaltung mit der Fähe führen können. Er hatte alles falsch gemacht, was er nur falsch machen konnte. Er begann zu zittern. Mit zusammen gekniffenen Augen stapfte er neben ihr her, in der Hoffnung sie würde ihn nicht darauf ansprechen, obwohl seine Zuversicht nicht allzu groß war…
Teyjen nahm an, dass sein Bruder nun übernehmen würde. Er würde Shiro in ein Gespräch verwickeln, und der Junge wäre somit von seinen Qualen erlöst. Er brannte förmlich darauf, endlich aus dieser verzwickten Lage heraus zu kommen. Er wollte jetzt einfach allein sein. Das hatte er bitternötig.
(Bei Shiro, Kyevjen und Lynx)
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Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Dabei seit: 02.03.2010
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Schnaufen. Eigentlich Lachen. Aber nicht jetzt und nicht so.
„Wir folgen den Störchen, kommt mit!“
„Wir brauchen deine Hilfe, Takata!“
„Du bist so gut, du schaffst das auch allein, liebe Skadi!“
Glückwunsch. Skadi hatte es geschafft, seine weiße Freundin zu ihrem blinden Optimismus zurückzuführen. Als nächstes folgte die Naivität. Er stöhnte tief und ließ den Kopf über dem Boden hängen. Wenn sie nicht bald das große Storchenland erreichten oder sonst was geschah, setzte er wirklich einen Schlussstrich unter dem Ganzen. Dieses Geschleime ging ihm tierisch auf den Geist. Er wäre ja gar nicht mitgekommen. Aber so lange er sich nicht mehr angucken musste, wie der alte Lappen von allen bemitleidet und bemuttert wurde, ging es halbwegs. Und Takata hatte endlich aufgehört, ihn zu bemuttern. Vorerst. Sie hatte sogar etwas Pessimismus raushängen lassen. Doch Skadi arbeitete gegen ihn. Sie baute die Weiße wieder auf. Das wollte er gar nicht! Er musste sich überlegen, wie er ihr einreden konnte, dass sie besser gleich aufgeben sollte. Immerhin wollte er doch nur noch rasch das Finale sehen und dann selbst aus dem Leben treten, wobei ihm Skadi nicht hatte helfen wollen. Schade. Sie hätte so schön als Mörderin dagestanden und ihre Unschuld vernichtet. Takatas Weltbild wäre zerbrochen und alles hätte wieder in Scherben gelegen. Doch jetzt waren die beiden Weiber dabei, das ganze wieder zusammenzusetzen, nur damit es dann eh wieder zerbrach.
Der Dunkle schüttelte sich. Dabei spürte er wieder die Schmerzen an seinem Leib. Mit einem leisen Ächzen ließ er sich zurückfallen und fing ganz anderes Gerede auf.
Er warf ein Auge auf den weißen Rüden, der irgendwelche großen Reden spuckte, nur um im nächsten Moment mit dem Stottern anzufangen. Kaum dass er die Möglichkeit hatte überhaut zu begreifen, wem sein Genuschel galt, da sah er, dass der Begleiter von dem Großen rumstotterte. Aber der konnte ja auch gar nichts anderes. Er sprach offenbar diese schwarze Fähe an, die Fremde. Shiro hieß das Biest also. Machte den Eindruck, relativ selbstbewusst zu sein. Aber der Jungwolf war ein leichtes Opfer, selbst für einen geschwächten Kämpfer wie ihn. Um seine eigene Stärke wieder herzustellen, studierte er den Jungen, um zu sehen, wie er auf keinen Fall dastehen durfte. Immer länger sah er auf den Kleinen zurück, lief irgendwann fast neben ihm, etwas Distanz dazwischen, so ließ er sich besser beobachten. Fast machte er den Eindruck, die Fähe anbaggern zu wollen. Das war so herzerwärmend, dass er sich entschied, das als seine vorläufige Unterhaltung zu genießen. Tihar hatte die zwei Wölfe genau im Auge, besonders lag sein Augenmerk auf dem Jungen. Wie gern er ihm ein paar Turteltipps gegeben hätte. Am Ende hätte Shiro ihm die Augen ausgebissen. Schließlich war er der unangefochtene Meister des Hasses und nicht der Liebe.
Nur weiter so, Würmchen. Blamiere dich vor Shiro und deinem großen Freund. Gib mir einen Grund, bei euch zu bleiben. Einen lustigen Grund.
( erst bei Takata & Skadi, als nächstes bei Lynx, dann bei Teyjen & Shiro )
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tihar LeNuit am 01.11.2012 14:02.
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KuroShiro
Kämpferherz
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm - 50kg
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Dabei seit: 10.07.2012
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Shiro fing die verschiedenen Gesprächsfetzen auf. Demnach war es wohl also wirklich Skadi, die im Moment das Rudel führte, wenn es auch so klang, als hätte sie diese Rolle nicht freiwillig gewählt.
Kyevjen verwickelte Lynx in ein Gespräch und schien den Weißen damit abermals aus dem Konzept zu bringen. Allerdings erwähnte er dabei etwas, dass auch Shiros Interesse weckte. Ihre Ohren schnippten nach vorn, als Kyevjen auf das Ziel ihrer Reise zu sprechen kam. Lynx Bemerkung brachten Shiro ein wenig zum Grinsen - auch ihr war die Idee neu, Vögeln zu folgen, aber als sie genauer darüber nachdachte, fand sie den Vorschlag gar nicht mehr allzu verwerflich. Waren Vögeln nicht schon seit jeher geflohen, wenn der Winter sich über die Länder legte? Und waren sich nicht stets mit dem Frühling wieder zurückgekehrt? Eigentlich war es doch nur logisch, dass man in wärmere Gebiete kommen müsste, wenn man ihnen folgte, oder?
Dass heißt.. falls es noch warme Gebiete gibt..., meldete sich die pragmatische Stimme in Shiro. Wer wusste schon, wie die Welt aussah? Der Winter, der hereingebrochen war, dieser dunkle und kalte Winter, hielt das Land schon so lange in seinen Klauen, wer wusste, ob er es je wieder freilassen würde?
Erst der Jungwolf neben ihr riss sie aus ihren Überlegungen, als er - anscheinend ebenfalls etwas erschrocken, das Wort an sie richtete.
Er klang unsicher und wich ihren Blick aus und näherte sich ihr doch immer wieder ein Stück, bis er sie letzendlich anrempelte.
Das schien ihn, der anscheinend sowieso sehr zurückhaltend war, nun vollkommen zu verunsichern.
Aus den Augenwinkeln nahm Shiro Tihar wahr, der sie zu beobachten schien. Ein wenig überraschte es sie, dass er immer noch bei ihnen war. Dieser seltsame Wolf verunsicherte Shiro. Sie wusste weder, was sie von ihm halten sollte, noch wie er einzuschätzen war - oder was er von ihr dachte.
Fast schien es, als würde er nur darauf warten, dass sie etwas sagte. Aber zu wem? Zu ihm? Wartete er auf einer erneute Reaktion von ihr?
Nun, sie entschied sich, dass er darauf lange warten könne und lächetlte stattdessen Teyjen beruhigend zu.
"Schon okay.", war alles, was sie sagte. Der Kleine sollte wissen, dass sie ihm nicht böse war.
Allerdings schien damit sein Maß an Konversation schon wieder gesprengt worden sein.
Kyevjen hatte eine Frage gestellt, doch Shiro fühlte sich erst angesprochen, als sein Blick den ihren suchte.
"Manchmal ist es ganz gut, alleine zu sein.", antwortete sie ausweichend. Alleine konnte man sich nicht auf die Nerven gehen...
Ihr Blick streifte erneut Tihar, diesen seltsamen Wolf, der anscheinend nur im Rudel blieb, um Unruhe zu stiften.
"Aber auf lange Sicht tut es gut, wenn man sich auf andere verlassen kann...", schwächte sie ihre Äußerung ab, schließlich war es ja nicht so, dass sie das Rudel, dem sie sich erst angeschlossen hatte, schon wieder verlassen wollte.
[bei Kyevjen, Lynx, Teyjen, Tihar etwas abseits, in der Nähe von Takata und Skadi]
Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.
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Signatur by Tim Donovan
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von KuroShiro am 01.11.2012 17:22.
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