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Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

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Dabei seit: 21.01.2017
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Ayjana ist offline
04.02.2019 17:04

Sie freute sich von Aarinath nett in die Runde aufgenommen zu werden, ihre Rute pendelte locker hin und her und der Blick blieb weiterhin freundlich auf Takata liegen. Ihre Ohren klappten leicht zur Seite und sie liess den Kopf etwas hängen als sie die mahnende Stimme der Weissen vernahm. Der Inhalt der Ansage war klar. Mit sich ringend verwarf sie die Worte welche ihr auf der Zunge gelegen hatten. Sie war froh um Aarinaths Antwort. Avon ist alt genug, wir haben das schon mal durchgekaut… wir können den Tollpatsch nicht immerzu im Auge behalten! unausgesprochen verflogen die Gedanken.

Ohne unhöflich sein zu wollen beliess Ayjana den Blick aus den warmen Bernstein farbenen Augen auf Takata Die weisse wirkte unnahbar und verschlossen, gar nicht froh, dass sie auf andere Wölfe getroffen waren auch ging Ayjana der Blick Takatas nicht aus dem Sinn als sie Roghir gesehen hatte. Ausserdem hatte ihre Aussage einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Was mochte sich damit zu meinen, dass ein Wolf nicht gefährlich sein musste um ein Problem zu werden. Waren schlechte Jäger ein Problem für ein Rudel? Mach dich nicht verrückt du dummes Ding! Takata weiss ja gar nicht, dass du zwei linke Pfoten hast und du zu nichts mehr als zur Kaninchenjagt gut bist! sie drängte die aufkommende Unruhe erfolgreich wieder ab und lauschte der Stimme Aarinaths.

“Mmmh, du hast Recht Aarinath, vielleicht bringt es ja was!“

Pflichtete die Wölfin der anderen nach einer kurzen Pause bei, auch wenn das Gespräch wahrscheinlich nicht mit Erkenntnis gesegnet sein würde. Avon schien wohl intuitiv zu merken, dass sich das Gespräch um seine Wenigkeit handeln konnte, denn kurz warf er ihrer Gruppe einen Blick zu. Auch Aarinaths Blick lag auf Avon und Niyol. Ayjana aber liess das Verhalten der Weissen Artgenossin keine Ruhe.

“Seit ihr noch mehr in diesem Rudel, oder haben wir bereits alle gesehen… Takata?

Fragte die Weisse nun mit unverhohlener Neugierde und mit der für sie typischen Unbekümmertheit in der Stimme. Sie wusste von Shiro dass noch zwei weitere Wölfe in der Gegend sein mussten die zum Rudel gehörten, doch diese hatten weder den Ruf Skadis erwidert noch waren sie aufgetaucht. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, vielleicht waren das ja die zwei „Problemfälle“ des Rudels. Sie konnte Takata nicht einschätzen doch war sie auch neugierig auf diese Persönlichkeit des Rudels.

Im schlimmsten Fall wenn sie alle nicht bleiben durften, so hatte sie immer noch Aari, Roghir, Kachnik und… Avon. Bei letzterem war sie allerdings nicht sicher ob er mitziehen würde, da er und Roghir eher auf dem Kriegspfad wandelten. Der laue Wind zauste sanft durch das dichte weisse Fell und Jana liess sich vom Klang der Wellen des Sees davontragen jedoch mit einem Ohr immer noch bei ihren beiden Artgenossinnen, schliesslich wollte sie keinesfalls negativ auffallen.

[bei Takata & Aarinath | nahe der anderen Wölfe am Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
05.02.2019 12:00

Sie fragte sich, wo ihre Alpha so lange blieb. Warum hatte sie ihnen nicht Bescheid gegeben, was der Anlass für ihre Abwesenheit war? Und noch dazu mit Shiro im Gespann? Das konnte nichts Gutes verheißen. Es hätte sie nicht gewundert, wenn die Dunkle der Leitwölfin allerlei Lügen steckte, aber sie vertraute der Sandfarbenen so weit, dass sie sich nicht so einfach beirren ließ. Skadi gehörte nicht zu den Wölfen, die sich einfach manipulieren ließen.
Takata äußerte eine knappe Geste mit dem Kopf, als Aarinath ihr Verständnis äußerte. Dann hatten sie das ja so weit geklärt. Doch die Weiße war nicht so naiv zu glauben, dass es von nun an keine Schwierigkeiten mehr mit dem Timberwolfrüden geben würde. Ob nun Absicht oder nicht, sie konnten, wie Skadi es einmal formuliert hatte, „keine weiteren destruktiven Elemente gebrauchen“ und dazu gehörten auch solche, die sich selbst nicht im Griff hatten. Nicht auszudenken, wenn er ihnen die nächste Jagd sprengte, weil er ein Niesen nicht zurückhalten konnte. Das Feuerauge schien so weit d'accord, war nur die Frage, was mit der anderen Weißen war, die augenscheinlich eng verwoben mit dem Schwarzen war. Das hieß … hatte sie sich nicht eben noch an den besagten Rüden geschmiegt? Was hielt sie auf ihn, wenn er doch so unfähig war? Sie verstand es nicht. Es wäre ihr auch egal gewesen, denn Takata hatte sicher nichts übrig für den Katastrophenwolf. Aber wenn sie ihre Zustimmung nur spielte, würde sie alarmbereit bleiben. Die Polarwölfin mit den gelben Augen pflichtete Aarinath bei.

„Ja, das solltet ihr tun“ und war schon fast dabei, sich abzuwenden, wohl wissend, dass Aarinath wahrscheinlich sie Drei damit gemeint hatte.
Doch Takata sah gar nicht ein, ihm gegenüberzutreten und sich in den Pelz rotzen zu lassen. Es war schön, dass Skadi so etwas so einfach wegsteckte, aber sie hatte schon jetzt Aversionen, mit dem Kerl in Kontakt zu kommen.
Aber bevor sie dazu im Stande war, kam von Ayjana schon eine Frage. Sie lenkte vom Thema Avon ab, was ihr im Grunde recht gewesen wäre, nur war sie nicht sicher, ob der Timberwolf nicht in Verbindung mit Niyol noch zum viel größeren Fettnäpfchentreter wurde. Gleich und gleich gesellt sich gern?
Nach der Frage der weißen Fähe hielt sie erst einmal einen Moment inne und dachte nach. Nicht, weil sie erst überlegen musste, wer noch alles dazugehörte oder dazugehört hatte, sondern vor allem, weil sie sich fragte, was die Wölfin mit dieser Frage bezweckte. Waren sie nicht ohnehin in der Überzahl? Sie entschied, dass diese Frage mindestens als kurios einzustufen war, wenn nicht gar als verdächtig. Welcher Wolf hätte Interesse gehabt, ihre zahlenmäßige Stärke zu wissen, wenn nicht der, der noch etwas vorhatte? Ihr ging das Bild nicht aus dem Kopf, wie Ayjana den Chaoswolf angeschmiegt hatte. Sie würde zu gern wissen, was es damit auf sich gehabt hatte … irgendeine Verbindung mussten sie doch zueinander haben. Sie wirkten nicht wie Zwei, die sich erst seit kurzem kannten.

„Es … gibt noch mehr“,
meinte sie dann mit langsamer Stimme und sah skeptisch heraus. Das stimmte nur halb, denn sie hatte kaum mehr die Hoffnung, dass der andere junge Katastrophenwoplf, Jellin, der Skadi ungewöhnlich gut zur Weißglut gebracht hatte, noch einmal wiederkehrte. Ähnliches galt für Marrok oder Lynx. Wobei die beiden durchaus gebraucht würden, entschied sie. Takata würde sie nicht wissen lassen, wer da noch alles war, um offen zu lassen, wie groß ihr Rudel wirklich war. Wenn Skadi entschied, dass sie alles wissen durften … gut, aber sie wollte nicht noch einmal verantwortlich sein, wenn jemand ihre gesamte Gruppe zu torpedieren versuchte.

( bei Aarinath & Ayjana, die anderen außer Skadi, Shiro & Yarok in der Nähe | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Zita
~Sternenseele~


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Zita ist offline
06.02.2019 21:53

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~


Wieder hatte Zita dem Neuling aufmerksam zugehört und ab und an genickt. Wie es schien gab es in dieser Welt wirklich keine bestehenden, größeren Wolfsrudel mehr die sich nicht erst kürzlich auf einer Reise zusammengefunden hatten. Auch Zita blickte ab und an zu Pilgrim herüber der mit Kachnik am Ufer des Sees herumtollte.

Immerhin… Immerhin schien Roghir mehr Glück bei der Jagd gehabt zu haben als Zita und ihr “Rudel“, wie lange war die letzte Mahlzeit schon her? Es erschien der Wölfin endlos lange und sie merkte das hohle Gefühl in ihrem Magen. Auch sie würde bald wieder etwas zu Fressen brauchen…

„Wie es scheint besteht diese ganze Welt nur aus Zusammengewürfelten Individuen.“

Entfuhr es Zita ein wenig bitter und nur mit viel Willensstärke gelang es ihr, sich nicht zu Takata umzudrehen. Sollte Roghir mit dieser Information machen was er wollte, Zita hatte wenig Lust die komplizierten Verbindungen untereinander einem Fremden zu erklären und so war so froh die nächste Frage des Rüden beantworten zu können ohne zuviel erklären zu müssen.

„Wir kennen uns an sich schon lange, aber als ein großes Rudel sind wir auch erst wenige Monate zusammen. Jeder ist mit Jedem irgendwie eine Zeitlang durch die Welt gezogen, man hat neue Freunde gefunden und alte verloren… Hier gelandet sind wir auch erst seit einigen Wochen.“

Gestand sie dem Neuling nun doch schulterzuckend. Das Revier war riesig, da war es unmöglich so zu tun als wäre es ihnen allen schon bekannt. Spätestens wenn es um die sichere Aufteilung von Schlafplätzen ging oder wo eine Jagd am aussichtsreichsten war, würden die Neuen schnell begreifen, dass man das Revier noch nicht in- und auswendig kannte. Warum es also verschweigen?

„Wir wanderten lange durch Schnee und Eis und Ewige Dunkelheit… Es ist ein Wunder, dass es die Sonne doch noch gibt und das wir dieses Revier hier gefunden haben. Viele von Uns… Sind in der Ewigen Dunkelheit zurückgeblieben.“

Schloss Zita ihre Erklärungen und musste wieder an all jene Seelen denken, die sie in jenem verfluchten Tal verloren hatte. Traurig sah sie wieder zu Pilgrim herüber der eine weitere Krabbe aus dem See gefischt hatte und sie nun stolz dem Jungwolf präsentierte. Ein leichtes Lächeln huschte nun trotz der düsteren Gedanken über Zita´s Fang. Es tat gut zu sehen, dass Pilgrim sich langsam wieder selbst versorgen konnte, auch wenn Zita es bezweifelte, dass er jemals wieder so fit werden würde um an einer Jagd auf Hirsche oder auf ausgewachsene Keiler teilnehmen zu können…

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Er war ein Großer Jäger!

Stolz marschierte Pilgrim mit der Krabbe zu Kachnik und legte sie vor dessen Pfoten ab. Er grinste breit und gab Laute von sich die halb Bellen, halb Fiepen, halb Jaulen waren und zeigten wie aufgeregt der Alte Grauwolf war.

Er wedelte so heftig mit seiner Rute, dass er sich dabei fast selbst umwarf und er hörte erst damit auf als Kachnik zu sprechen begann.

„Nein! NEIN! Friss Jungwolf! Ich werde noch viele, vieeele dieser Roten Dinger aus dem See fischen wenn ich hungrig bin aber Du – Friss Jungwolf, du brauchst die Kraft und Energie!“

Brabbelte Pilgrim und überschlug sich dabei stimmlich fast, so schnell verließen die Worte seinen noch nassen Fang. Er schob Kachnik die Krabbe zu und sah ihn ernst an.




(Zita ist bei Pilgrim, Kachnik und Roghir am Mondscheinsee)

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KuroShiro
Kämpferherz


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KuroShiro ist offline
12.02.2019 12:53

Shiro musterte den Neuankömmling. Eine Mischung aus Neugierde und Skepsis lag in ihrem Blick. Er war zwar jung, aber man konnte ihn durchaus schon als ausgewachsen bezeichnen. Er wirkte nicht gebrechlich und beherrschte immerhin die grundlegendsten Regeln eines manierlichen Umgangs, was dieser Tage nicht als selbstverständlich erachtet werden konnte. Ihre Gedanken huschten kurz zu dem verdrehten Wolf Avon, Kachnik, der einfach verschwand, Niyol mit seiner ganz eigenen Art von... war es überhaupt Humor? Jellin, der sich eigentlich vefrüht zum großen Alpha aufspielte, den stummen Wölfen Zita und Marrok, Takata, der Shiro keinen Pfotentritt weit über den Weg traute und nun... zu guter Letzt auch sich selbst, die sie so vieles von dem vergessen hatte, was die Interaktion mit anderen ausmachte.

Man konnte diesen Fremden, der sich als Yarok vorstellte, wohl als 'normal' bezeichnen, fraglich war also weniger, ob er eine Gefahr für sie war, oder nicht doch eher umgekehrt.
Skadis Blick, der den ihren suchte, zwang sie, ihre Aufmerksamkeit auf die Sandfarbene zu richten. "In der Not..." dachte sie zynisch. Dass Skadi nun ausgerechnet ihre, Shiros Meinung hören wollte, entbehrte nicht einer gewissen Ironie, war es doch gerade Shiros Meinung, die Skadi, wenn es um andere Wölfe ging, bisher herzlich wenig geschert hatte. Nicht einmal dann, wenn sich herausstellte, dass sie richtig gelegen hatte, dachte sie gehässig und der alte Groll schoss wie auf Kommando heiß durch ihre Venen. Fast hätte sie schlicht mit den Schultern gezuckt. Aber was änderte es, dachte sie, und die Resignation kehrte zurück. Sie würde damit leben müssen, jedenfalls so lange, wie ihr kein Grund dazu gegeben wurde, ihre Position erneut zu verteidigen.
Sie nickte daher kaum merklich in Richtung der Sandfarbenen. Von Shiros Seite aus ging von dem Jungwolf keine Bedrohung aus. Und ein Neuer mehr oder weniger, das war jetzt wohl sowieso unerheblich.
"Mich nennt man Shiro.", ergänzte die Schwarze, als Skadi sich vorstellte und dann eine demonstrative Pause machte.

Wann hatte sie eigentlich aufgehört, ihren vollständigen Namen zu nennen?
Nicht, dass man sie je so gerufen hätte, und doch, war nicht ihr Name Teil ihrer Identität? Steckte nicht in ihrem Namen etwas, was sie lange Zeit tatsächlich verkörpert hatte?
Schwarzer Pelz mit weißer Seele.
In einem früheren Leben, so schien es fast, war sie das mal gewesen. Heute war sie eigentlich nicht mehr Shiro... eigentlich war sie nur noch Kuro. Schwarzer Pelz. Schwarze Seele. Erfüllt von Bitterkeit und Misstrauen.
Auch wenn es sich manchmal so anfühlte, als sei dieses Dunkle in ihren Innersten nur ein Überzug, eine klebrige Beschichtung aus Teer, es gelang ihr doch nicht, all das einfach abzuwaschen und zu dem zurückzukehren, was sie einst gewesen war.

Und während sie so dastand und dem Jungwolf zuhörte, der ohne Umschweife bekundete, Teil des Rudels zu sein, fragte sie sich, ob er auch nur den Hauch einer Ahnung davon hatte, was ihn erwartete. Vermutlich war es ihm egal. Wenn er so lange alleine gewandert war, wie sie in einer Gruppe, musste er nach Gesellschaft lechzen, wie der Verdurstende nach Wasser und der Frierende nach Sonnenschein. Er würde sich wohl noch früh genug fragen müssen, ob er gerade vom Regen in die Traufe gekommen war. Und Shiro zweifelte keine Sekunde daran, dass er sich das fragen würde. Bei dem chaotischen Haufen aus zerrütteten Wölfen war es schlicht nicht möglich, dies als Normalität anzusehen.

[Skadi, Yarok / Mondscheinsee]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Yarok
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Yarok ist offline
12.02.2019 16:00

Yarok nickte den beiden Fähen respektvoll zu, als sie sich ihm vorgestellt hatten. Ihren stummen Austausch beobachtete er gespannt, es schien nicht, als würden sie ihn in den nächsten Herzschlägen vertreiben. Erleichtert stieß er die Luft aus seinem Kiefer aus, die er ohne es zu merken angehalten hatte. Bei seinem nächsten Atemzug nahm er wieder diesen Geruch wahr, er durchströmte seine Lunge, ließ alles in seinem Inneren zu Eis erstarren.
Er widerstand dem Drang sich zu einem erschrocken Aufkeuchen hinreißen zu lassen. Ihm war eiskalt und heiß zugleich und es war als würden sie bereits nach ihm greifen, die eisigen Klauen des Todes, als hätten sie sein Herz gepackt und würden es nie wieder freigeben.

Ist das nun letztendlich deine Geschichte, Yarok? Dazu verbannt auf ewig nach einem Rudel zu suchen, nun um dann, wenn du es endlich gefunden geglaubt hast, langsam dahingerafft zu werden? Von einem unsichtbaren Feind, dem du absolut nichts entgegenzusetzen hast?

Nein, er konnte es nicht leugnen, der Geruch war da, hier vor ihnen. Skadi und Shiro mussten es doch auch riechen.

Du hast doch auch nicht verstanden, was vor sich ging, bis es dann zu spät war, Yarok …

Es war an ihm, die beiden Fähen zu schützen und auch den Rest des Rudels. Etwas unschlüssig trat er von einer Pfote auf die andere, als Skadi ihm auch noch die gefürchtete Frage stellte. Ja, was war mit der Wanderin passiert?

Wollt ihr es am eigenen Leib erfahren? Kommt näher, dann werdet ihr verstehen.

Yarok erschrak beinahe selbst über diese für ihn neue Art von Zynismus. Doch das alles hier war so absurd, dass er nur träumen konnte. Was hatte er der Welt angetan, dass sie ihn nun so grausam bestrafen wollte?
Isthaka, seine Retterin und sein Verderben. Gleichermaßen. Sein Blick glitt wie von selber zu dem toten Körper vor ihnen. Er war schon länger tot als Isthaka, erste Verwesungsanzeichen gingen bereits von ihm aus. Es war wie ein grausamer Blick in die Zukunft und Yarok schluckte schwer.

Ja, so wird sie auch bald aussehen , dachte er bei sich und merkte nur unbewusst, dass er näher an den Toten herangetreten war. Im Tode sahen sie alle so friedlich aus. Ob er auch bald so dort liegen würde? Alleine, verlassen, vergessen?

Er tat einen zittrigen Atemzug und hob den Blick zu Skadi, um ihr die Antwort zu geben, die ihr helfen würde, ihn zu vertreiben und ihr Rudel zu schützen. Gerade wollte er sein Maul öffnen, doch er stutze. Wie konnte der Geruch nun so viel stärker sein? Er schnüffelte erneut, senkte wieder den Kopf hinab zu dem Toten und riss die Augen auf. Eine Last in der Größe eines ganzen Felsbrockens schien von ihm abzufallen. Er war es, der Tote! Nicht Yarok. Er war gesund, es ging ihm gut!
Erleichtert aufatmend stand er nun hier vor dem Toten, ein wirklich eigenartiges Bild musste er abgeben. Außerdem war er viel zu dicht an die beiden Fremden herangetreten, hastig wich er ein paar Schritte zurück und hielt wieder einen respektvollen Abstand zu ihnen ein.

“Entschuldigt.“, versuchte er rasch die beiden zu beschwichtigen und senkte sein großes Haupt hinab.
“Ich musste nur etwas überprüfen.“ Sein Blick lag nun wieder fest auf Skadi. “Sie verstarb vor drei Nächten. Ich bin mir recht sicher, dass sie dasselbe Schicksal ereilt hat, wie euren Gefährten hier.“ Er deutete sachte auf den toten Körper zwischen ihnen und machte nun doch wieder einen zaghaften Schritt auf die beiden Fähen zu.

“Es ist eine Krankheit, die sie beide dahingerafft hat. Ich möchte euch nicht zu nahetreten, aber ich rate euch, einen gewissen Abstand zu dem Toten zu wahren. Wie ich weiß ist die Krankheit ansteckend.“ Seine Worte waren ruhig, dennoch sah er die beiden Fähen eindringlich an. Er hoffte, sie hatten ein Nachsehen mit ihm und fanden es nicht übergriffig, dass er nun zwei deutlich erfahreneren Wölfen Ratschläge erteilte. Doch es ging hier um ihre Sicherheit und Yarok wäre nicht Yarok, wenn er nicht wenigstens versuchte, die beiden vor drohender Gefahr zu warnen.

[Skadi & Shiro | beim Kadaver]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yarok am 12.02.2019 21:13.


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Kachnik
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Kachnik ist offline
14.02.2019 23:13

Gleichwohl Kachnik der Magen knurrte, wartete er ehrfürchtig die Antwort des begnadeten Jägers ab. Doch bei dessen Reaktion überkam ihm wieder ein unwohles Gefühl. Was meinte er damit, Kachnik brauche die Kraft und die Energie eher? Er hatte doch gar nicht zur Jagd beigetragen! Selbst wenn es dem Älteren so scheinbar leicht fiel die Krebse zu ergattern, war es trotzdem falsch, sich von ihm füttern zu lassen. Doch andererseits ... Kachnik wollte nicht unhöflich sein und die Beute verschmähen. Schließlich besann sich Kachnik, murmelte schüchtern ein Dankeschön und packte den Krebs zwischen die Zähne. Erst da fiel ihm auf, dass der Krebspanzer nicht gerade nachgiebig war. Er hatte lange, wenn sogar noch nie wirklich versucht Krebse zu erjagen und seine Ungeduld hat dabei nicht gerade positiv beigetragen. Er warf Pilgrim einen unsicheren Blick zu und biss mehrmals ungeduldig auf den Panzer ein, versuchte ihn entzwei zu brechen, wobei nur einzelne Splitter der harten Schale abkamen und sich in seinem Maul verteilten. Er musste noch mehrmals den Krebs drehen und darauf herumkauen, bis er das Innere des Krebses freigelegt hatte und am Ende war sein Maul nicht nur gefüllt mit dem interessant schmeckenden Krebsfleisch, sondern vor allem voll von Schalenstückchen, die zwischen seinen Zähnen knirschten. Er hatte sich das Ganze einfacher vorgestellt, dass vielleicht die Schale von selbst aufklappen würde, oder ... Er nahm sich jedenfalls vor, sich nicht so bald wieder an Krebsen zu versuchen.

Nachdem er alles Essbare hinuntergeschluckt hatte, spuckte er möglichst unauffällig und außerhalb des Blickes von Pilgrim das, was an Panzer auf seiner Zunge übrig geblieben war, auf den Boden. Pilgrim grinste er schwanzwedelnd an. "Dank sei dir für die schöne Mahlzeit, Pilgrim. Das nächste Mal kann ich mir dann aber selber was fangen. Du bist ein echt toller Lehrer." Teils war es wohl auch eine Übertreibung, da er Gefallen an dem alten Grauwolf gefunden hatte, zumal jedes seiner Worte so unüberlegt und ehrlich anmutete. Kachnik trat näher heran, um den Älteren deutlicher zu sehen und so musterte er ihn lange nachdenklich. Er wollte ihn etwas fragen, zögerte aber. Gedanken von kranken Wölfen flogen ihm durch den Kopf und eine große Hoffnungslosigkeit stieg in ihm hoch, verursachte Schwindel und Übelkeit und das Gefühl, er würde in tiefen Gewässern ertrinken. Allein der Gedanke, dass sie irgendwann alle in einer gruseligen Krankheit untergingen, ließ ihn erzittern. Fast sah er Pilgrims Gesicht vor seinen Augen eingehen. Kachnik musste mehrmals blinzeln. Sie mussten immer noch weg. Doch wer würde schon auf ihn hören? Am Ende waren alle wie die seltsame Weiße, die sich ja so unglaublich wohl fühlte in ihrem Wald aus Wolfskadavern. Wie konnte es dieses Rudel hier überhaupt aushalten mit diesem Wissen? Es war ihm alles so schleierhaft. Schließlich verwarf er die Frage wieder. Er wandte sich ab von Pilgrim, verengte die Augen und zischte leicht verärgert. "Es ist nicht meine Schuld, wenn Wölfe sterben, oder? Jeder Wolf stirbt irgendwann und es ist nicht an mir oder irgendjemandem, den Tod aufzuhalten. Was kann ich auch ausrichten gegen den Namenlosen mit seiner blöden Seuche ... ? Nichts... "

Irritiert von seinen Gedanken richtete er seine Ohren zu den Stimmen Roghirs und Zitas, die weiterhin abseits miteinander plapperten. Langsam und vorsichtig näherte er sich beiden, gesellte sich wieder zu ihnen. Doch er blieb weiterhin im Hintergrund, schaute hin und wieder rüber zu Pilgrim. Er horchte auf, als Zita etwas von einer Reise erzählte. Genau wie Takata erwähnte sie Zurückgebliebene. Er rief sich Takatas dramatische Aufzählung von den ganzen Toden in den Sinn. Vermutlich gab es gar keinen Ausweg aus diesem Unglück. Überall lauerte die Gefahr, könnte zu jeder Zeit zuschlagen. Der Namenlose hatte recht. Er selbst war nur ein Zuschauer.

(bei Pilgrim, Zita, Roghir| am Mondscheinsee)

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Aarinath ist offline
15.02.2019 20:10

Das Rotauge nickte ihrer wohlwollend gesinnten Artgenossin zustimmend zu und war sehr froh darüber, dass sie auf ihre Idee hin Zuspruch gefunden hatte. Zwar hatte Aarinath jetzt schon klitzekleine Zweifel daran, dass die beiden Fähen Avon in einem günstigen Moment abfangen und ihn von einem etwas bedachtsameres Auftreten überzeugen konnten. Gab es dafür überhaupt einen günstigen Moment? Immerhin machte der ungestüme Wolf stets den Eindruck, sich gerade in das nächste Fettnäpfchen stürzen zu wollen. Auch wenn es wohl kaum gewollt schien, provozierte er durch seine Taten oder sogar nur Worte unangenehme Situationen. Was wohl Takata davon halten mochten, dass die beiden Fähen so engagiert vorgehen wollten? Aarinath wirkte nachdenklich und nutzte die Stille, um einen weiteren Blick auf den etwas entfernten Avon zu werfen.

Genau, gab es eigentlich noch andere Wölfe in diesem Rudel?, zog sie die Frage Ayjanas aus der Nachdenklichkeit. Eine wirklich interessante Frage, auf die Aarinath in diesem Augenblick gar nicht gekommen wäre. Zu sehr fokussierte sie sich auf Avon und die Möglichkeiten, aus ihm einen anständigen Wolf zu mausern. Das Rudel hier schien also noch etwas größer als zuerst angenommen zu sein.

„Danke“, sprach sie aufrichtig, „für die Ehrlichkeit.“ Immerhin schien Takata etwas mit sich gehadert zu haben, ob sie den Fremdlingen überhaupt eine solche Information anvertrauen sollte. Hier schien erstmal alles gesagt worden zu sein, was es erstmal zu sagen gab. Das Gespräch mit Takata wirkte aus Sicht des Rotauges im Moment noch zu distanziert und zu skeptisch, sodass sie ihren guten Willen erst ein Mal unter Beweis stellen wollte. Sie zögerte nicht lange, um ihren nächsten Schritt offenzulegen.

„Nun, ich werde jetzt mit Avon sprechen. Mir brennt die Sache zu sehr auf dem Herzen, als dass ich jetzt noch lange damit zögern könnte.“ Sie blickte Ayjana und Takata im Wechsel an und blieb zuletzt bei Ayjana hängen: „Wenn du magst, kannst du dich mir anschließen. Ansonsten habe ich noch eine andere Sache mit Avon zu besprechen.“ Die weiße Fähe senkte etwas den Kopf und wirkte plötzlich bedrückt. „Es wäre am besten, wenn ich mich noch für etwas entschuldige.“ Wenn Avon wegen der Auseinandersetzung mit Aarinath immer noch Angst vor ihr haben würde, würde er ihr wohl kaum Gehör schenken und wieder Reißaus nehmen. „Man sieht sich später, Takata“, verabschiedete sie sich vorerst von der hier einheimischen Fähe und nickte ihr zu.

Mit gelassenen Schritten machte sie sich in Richtung des Zweiergespanns Avon und Niyol auf. Sie wirkte keines Falls bedrohlich und machte gar keine Anstalten, auf Ärger aus zu sein. Ganz im Gegenteil wirkte sie ruhig, aber bestimmt. Sie würde etwas Wichtiges besprechen wollen und einen tollpatschigen Wolf auf den richtigen Weg verhelfen. Mit einem leicht gesenkten Haupt und einer Rute auf Halbmast trat sie den beiden Rüden entgegen. Vorerst würde sie schweigen, um das Gespräch nicht zu unterbrechen. Mit einem freundlichen Lächeln untermalte sie, dass sie mit guten Absichten den Kontakt suchte.

[ entfernt sich von Takata & Ayjana | geht auf Avon und Niyol zu| Mondscheinsee ]


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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
16.02.2019 15:46

„Wann ist dir das das letzte Mal passiert?“

"Tja, solltest du recht haben und wir kennen uns bereits, haben ich zmindest das erstmal vergessen.", ging er plump auf die Frage seines Gegenübers ein. Den er mittlerweile bereits so unaufmerksam einschätzte, dass ihm Niyols leichte Ungenauigkeit im Thema sicherlich nichtmal auffallen würde. Mit einem Gähnen schaute er sich kurz um. Was die anderen so trieben? Skadi war mittlerweile mit Shiro verschwunden. Nur zu gerne wäre er mit ihnen gegangen. Nein, eigentlich nicht direkt. Einem seltsamen Kadaver musste er nicht unbedingt auf die Pelle rücken. Letztendlich hätte er nur lieber einen anderen oder keinen Gesprächpertner, damit er die Gruppe beobachten konnte.
Aber all zu schnell würde er aus dieser Nummer nicht heraus kommen, denn nachdem Avons Blick wieder auf Wanderschaft gegangen war, rutschte er plötzlich nächer an Niyol heran. Ein bisschen irritiert sah er den Rüden an. Er selbst spielte ja nur zu gerne mit dieser Art der Kommunikation, war alllerdings noch nie Opfer solch einer Attacke geworden. Vermutlich würde er sich darüber auch sonst keine Gedanken machen, wenn er nicht das Gefühl hätte, Avon tat dies nicht um ihn zu testen, sondern weil er sich irgendwas- was auch immer- erhoffte. Im nächsten Moment sprach er es aus und bestätigte die Vermutung, welche Niyol beim verfolgen seines Blickes bereits aufgestellt hatte. Der Rüde suchte tatsächlich ausgerechnet bei ihm Schutz vor Takata. Na das konnte ja lustig werden.

"Den letzten Verrückten hat sie so energisch versucht in das Rudel zu intergrieren, dass es ihr einige Probleme beschert hat und schätze ich fürchtet sie deine Art, weil du auch nicht ganz normal zu sein scheinst.",

antwortete Niyol nach kurzer Überlegung recht trocken. Dass er nicht ganz knusper war, wusste Avon doch sicherlich schon selbst. Bevor allerdings noch viel gesagt werden konnte, löste sich eine Fähe aus der weißen Dreiertruppe und kam direkt auf sie zu. Es war die impulsiv wirkende Rotäugige.

"Vorerst bekommen wir allerdings scheinbar Besuch aus deiner Gruppe.",

merkte Niyol lediglich noch lahm an, wartete jedoch geduldig, den Blick neugierig auf Aarinath gerichtet, was nun kommen würde.

( Avon | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
16.02.2019 22:44

| In the Air tonight |


Avon nickte ganz aufgebracht, als der Niyol ihm semi zustimmte. Also doch! Er räumte ein, dass er Recht hatte und sie sich schon mal begegnet waren. Vielleicht wusste er doch mehr, als er zugeben wollte. Der Timberwolf übte sich in einem Gesichtsausdruck, der von einer gewissen Siegessicherheit zeugte. Sehr gut, der erste Schritt war geschafft. Niyol hatte zugegeben, nicht perfekt zu sein. Doch dann … der Schlag in die Magengrube. Verrückter? Nicht normal? Avons Lefzen gingen in Zeitraffer ganz tief nach unten. Meinte … er … das ernst? In diesem Moment verspürte der Graue eine tiefgreifende Enttäuschung, die sich nachhaltig in sein Herz bohrte. Ohne es selbst zu merken, fuhren seine Ohren wie Antennen zu den Seiten und legten sich getroffen an den Kopf, die Rute suchte ebenfalls die Nähe des Erdbodens und wurde ganz still. Man, das war hart. Es war zwar schon öfter vorgekommen, dass Wölfe ihm ihre Antipathie gestanden hatten, aber bei ihm war das was anderes. Er hatte gehofft, in ihm etwas … jemand Bekanntes wiedergefunden zu haben und das nicht nur, weil er glaubte, ihn schon mal gewittert zu haben … keineswegs.
Erst im zweiten Moment war die eigentliche Information neben „du bist so blöd, das wüsste ich, wenn wir uns kennen“ durchgesickert, da begann er sich nüchtern zu fragen, von was für einem Verrückten er ausging und ob der wirklich … ja, ob es sich dabei vielleicht auch um einen schwachen, benachteiligten Wolf gehandelt hatte, der kein Glück hatte und von den anderen immer nur so lange gebraucht worden war, wie es keinen Interessanteren gab, mit dem man sich abgeben konnte. Vor Avons geistigem Auge baute sich das Bild eines noch viel ärmlicheren, kleineren und fragileren Wolfs zusammen (Verrückter I.), damit er selbst vielleicht doch noch etwas mehr hatte, als jener besagte arme Kerl.
Dann fragte er sich weiter, von welchen Schwierigkeiten hier die Rede war. Sein Blick glitt zurück auf die Weiße, Takata und er malte sich insgeheim aus, welche Folgen das für sie gehabt hatte. Sie hatte also Verrückten No. Uno hier angeschleppt gehabt und Schwierigkeiten, ja Ärger bekommen. Wahrscheinlich war sie am Ende auch nur ein Opfer und er sollte versuchen, es ihr nachzusehen. Vielleicht war das auch der Grund, warum der anfänglich so lustige Graue hier so abweisend war wie ein Blatt, das den lästigen Regen abperlen ließ. Er wollte keine Schwierigkeiten. Avon musste erkennen, dass die einzige Person hier, mit der er es sich noch nicht ganz verscherzt hatte, ironischer Weise gerade die Alpha war, Skadi. Im Grunde nicht schlecht, denn sie hatte den letzten Wuff, egal wie die anderen über ihn dachten. Aber eine Skadi war sicher viel beschäftigt und eben aus jenem Grund gerade auch gar nicht zugegen, als dass er sie fragen konnte, was es mit all diesen Mysterien auf sich hatte, die Niyol gerade angebrochen hatte. Denn, und das war sicher, ihn brauchte er danach nicht fragen. Niyol hatte seinen Standpunkt klar gemacht und gerade, da er entschieden hatte, geduckt das Weite zu suchen, da näherte sich ihnen jemand – Aarinath. Erneut zuckte er. Was hatte er denn jetzt schon wieder verbrochen? Er mied den Blickkontakt zu ihr. Dabei hatte der kurze Blick zu ihr ihm mitgeteilt, dass sie gar nicht so bedrohlich wirkte, sondern eigentlich eher mit einer freundlichen Miene zu ihnen kam. Ha – ha, Avon du Idiot. Natürlich tat sie das – wegen Niyol. Doch nicht wegen dir, du Horst. Höchste Eisbahn, das Weite zu suchen.

„Na gut, ich lass euch dann mal allein“, meinte er entschuldigend und lächelte verschmitzt zu Niyol, eh er dabei war, sich davon zu stehlen wie ein hässliches Mottchen, das bei Sonnenaufgang ein dunkles Loch suchte, in dem es sich verstecken konnte.

(Niyol, Aarinath | die Anderen in unmittelbarer Nähe (ausg. Skadi, Shiro & Yarok) Mondscheinsee )



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Roghir
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Roghir ist offline
17.02.2019 21:22

Der bittere Tonfall in ihrer Stimme, veranlasste Roghir dazu, fragend in ihr Gesicht zu schauen. Sicher, die ganze Welt – wovon es wahrscheinlich noch mehr Teile gab, die er oder sie alle noch nicht besucht hatten – hatte unterschiedliche Individuen. Verschiedene Charaktere mit ihren vielen Facetten, seltsamere Kreaturen, die sie noch nicht entdeckt hatten. Auf dem Land und unten im Meer. Die einen stärker oder schwächer als die anderen. Woher rührte diese Bitterkeit? Doch hatte der schwarze Wolf keine Zeit, um Zita danach zu fragen – war womöglich auch unangebracht – da sie schon auf seine nächste Frage antwortete. Geduldig hörte er ihren Sätzen zu, schaute ab und an rüber zu Kachnik und dem alten Rüden.

“Tut mir leid.“

, meinte Roghir aufrichtig als sie geendet hatte. Er wusste nicht, ob sie jemanden auf der Reise verloren hatte. Artgenossen, Freunde zu verlieren war allgemein eine schmerzhafte Erfahrung. Egal, ob gewollt oder nicht. Der schwarze Wolf spitzte die Ohren als die ältere Fähe ihre Sätze wieder aufnahm. Abschließend nickte er. Das Rudel war also früher noch größer als es jetzt war. Kurz senkte Roghir seinen Blick, legte die Ohren bedrückt in den Nacken. Er konnte es nachfühlen. Nachvollziehen. Wenn er so zurückdachte, hatten er und seine Geschwister nur ihre gemeinsame Mutter zurück gelassen. Zu stur und dickköpfig sie war, um das kalte, raue Land zu verlassen. Sie hatten sie sich selbst überlassen. Die Geschwister wussten nicht, ob sie noch lebte oder nicht. Aber sie hätten keine Überlebenschancen gehabt, wenn sie noch weiter dort geblieben wären. Roghir schaute auf und sah ein trauriger Ausdruck über Zitas Gesicht huschte und sie zu Pilgrim hinüber sah.

“Das, was geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Wir können daraus lernen und es mit Hoffnung und Zuversicht besser machen.“

, murmelte der schwarze Wolf, doch laut genug, dass es Zita hören musste. Ob es ihr half? Wahrscheinlich. Roghir sah aus den Augenwinkeln, dass Kachnik vom Ufer zu ihnen zurückgekehrt war und sich wieder zu ihnen gesellt hatte. Vorsichtig lächelte er den Jüngling an.

“Hey. Etwas gefangen?“

, fragte er interessiert und schaute hinüber zu Pilgrim. Er hatte gemerkt, dass dieser Krabben nachgejagt war. Fraß er diese auch?

[Bei Zita, Pilgrim & Kachnik | Am Mondscheinsee]


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Skadi
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Skadi ist offline
24.02.2019 17:18

Skeptisch beobachtete sie den jungen Rüden, dessen vorherige Gelassenheit nun zunehmender Nervosität wich. Da weder sie noch Shiro ihn in irgendeiner Weise bedroht hatten, konnte sich die Sandfarbene zunächst keinen Reim darauf machen, ehe er schließlich selbst das Rätsel auflöste. Es war der Kadavergestank, der ihm so sehr zusetzte. Abwartend legte sie den Kopf schief, bis er sich gesammelt hatte und von seiner Gefährtin berichtete. Auch sie hatte die Eiswüste also nicht überlebt. Nur, dass es dieses Mal scheinbar nicht an der widrigen Umgebung gelegen hatte, wie er ihnen nun offenbarte. Ansteckende Krankheit?! Kein Wunder, dass er so unruhig war. Unwillkürlich wich die Sandfarbenen einen Schritt zurück, während sich eine tiefe Falte des Unbehagens auf ihrer Stirn abzeichnete.

„Und woher weißt du, dass es ansteckend ist? Hast du es etwa selbst?“

Es war die naheliegende Frage. Er wusste es noch nicht, aber mit seiner Ehrlichkeit hatte er womöglich soeben sein Schicksal besiegelt. Wenn sie ihn ins Exil schicken mussten, um den Rest des Rudels zu schützen, dann würde sie es tun.

[Shiro, Yarok]

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Ayjana
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Ayjana ist offline
26.02.2019 12:07

Als sich Ayjana den lauen Wind durch das Fell zausen liess und die Wellen sie schon fast wegzutragen schienen mit ihrer monotonen Rauschmelodie begriff die Fähe, dass ihre letzte Frage an Takata vielleicht doch etwas unüberlegt gewesen war. Von der Fähe ging so viel Misstrauen und Skepsis aus, dass man solche Fragen vermeiden sollte denn sicherlich sah sie hinter jeder Frage einen Angriff auf ihr Rudel, sah bereits Probleme wo noch keine waren. Jana schrak auf als ihr dies bewusst wurde und hätte sich am liebsten selber eine Ohrfeige verpasst. Ein schneller Blick auf Takata bewies ihr dass die Wölfin tatsächlich mit sich haderte. Sie schien zu überlegen wie viel und was sie preisgeben wollte. Ayjana senkte betroffen den Blick schielte schuldbewusst von unten herauf.

“Ich wo…“

Gerade als Ayjana versichern wollte, dass sie tatsächlich nur Neugierig gewesen war und nicht die Absicht gehabt hatte plump oder gar unhöflich zu erscheinen hatte Takata unverhohlen skeptisch und mit bedächtigen Worten eine vage Antwort auf ihre Frage gegeben. Still nahm die Weisse die Worte zu Kenntnis nur ihre Rute pendelte leicht hin und her. Schliesslich aber war es Aarinath welche Takata dankte für die „Erklärung“. Dankbar blickte Jana ihre Artgenossin an, sie war einfach manchmal nicht die Heldin der grossen Worte. Aarinath ihrerseits wollte wohl Takata nun beweisen, dass es ihr ernst und wichtig war, dass sich Avon nun an die Regel halten würde. Denn sie liess ihren Worten Taten folgen und wandte sich von den beiden ab. Hoffentlich würde Avon nicht wieder böses vermuten und den Kontakt mit Aarinath verweigern, denn sie schien ein schlechtes Gewissen zu haben gegenüber dem Timberwolf. Es zeugte immer von Grösse wenn man sich auch für etwas entschuldigen konnte. Kurz blickte Jana der davon gehenden Weissen Wölfin hinterher ehe sie sich wieder Takata zuwandte.

Ayjanas Herz machte einen flatternden Satz, irgendwie fühlte sie sich nicht willkommen in der Anwesenheit Takatas und obwohl sie den Drang hatte das Weite zu suchen so war sie doch neugierig auf die Fähe. Sie haderte deutlich mit sich, wägte ihre nächsten Schritte ab und entschied sich schliesslich zu bleiben. Nachdem sie sich hatte auf ihr Hinterteil plumpsen lassen blickte sie Takata nachdenklich an.

“Takata… ich… nun ich…“

Begann die Weisse zu stottern. Himmelherrgott, was soll denn das Gestammel?! Du bist eine erwachsene Wölfin also sei mal selbstbewusst und lass das Gebabbel!! die Weisse schrie sich innerlich selbst an. Weshalb war sie so unsicher in der Gegenwart Takatas? Sie hatte nichts getan oder gar zu verbergen! Im Gegenteil. Wahrscheinlich schürte sie nur die Glut in Takata wenn sie sich weiter so verhalten würde. Mit einem entschlossenen Seufzer straffte sie sich und begann nun mit fester Stimme zu sprechen.

“Ich wollte mich entschuldigen, es war eine etwas gar unüberlegt, neugierige Frage. Es ging wohl einfach durch mit mir. Weisst du, ich war so lange alleine unterwegs deswegen ist es für mich einfach nur schön wieder so viele Artgenossen zu treffen die auch noch… freundlich gestimmt sind…“

Toll brabble sie nur schön zu… nur zu… Aus den entschuldigenden Worten war wirklich schon ein belangloses Gebabbel geworden, dabei wollte sie Takata eigentlich nur davon überzeugen dass von ihnen allen wirklich keine Gefahr ausging. Aarinath hatte wohl das richtige getan, Takata musste man eher mit Taten zeigen, dass man es wert war.

[Zuerst mit Aarinath und Takata danach mit Takata alleine am Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Takata
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Takata ist offline
26.02.2019 14:49

Es verwunderte die Polarwölfin anhaltend, dass das Feuerauge so anstandslos auf ihre Forderung eingegangen war, sich dem Timberwolf noch mal anzunehmen. Aus Erfahrung, aber nicht aus der Erfahrung mit ihr oder den anderen Neulingen, hatte sie befürchtet, dass es viel mehr zu einer heftigen Diskussion kommen würde, von wegen, der Kerl war gar nicht so schlimm und sie sollten sich nicht so haben oder … oder aber viel mehr .. was willst du, du hast uns gar nichts zu sagen. Im Grunde war Aarinath die erste Wölfin seit gefühlten Jahren gewesen, die ihr Wort, Takatas Wort, ernst genommen hatte und ihren Rang im Rudel nicht erst hinterfragte. Dass gerade Wölfe ihres Geschlechts gern einen Mangel an Respekt vor Geschlechtsgenossinnen zeigten, war nicht selten. Sie dachte dabei ganz besonders an zwei in diesem Rudel, die zwar „ihrem“ Geschlecht angehörten, sonst aber keine Gemeinsamkeiten mit Takata besaßen. Ohne es jemals zugeben zu wollen, war sie insgeheim ein wenig dankbar dafür, dass Aarinath sie respektierte, wie sie war, obgleich ihre ganz offizielle Alpha zur Zeit nicht einmal hier war. Die Frage war natürlich, wie lange das noch so blieb und Takata schwor sich, dass sie weder ihr noch den anderen Neuen von nun an gestatten würde, diesen Respekt zurückzunehmen, den sie ihr einmal offenbart hatten.
Bei Ayjana war das etwas anders. Es wäre Unsinn gewesen, sie als respektlos zu bezeichnen, obgleich sie Fragen stellte, die etwas taktlos schienen. Respekt sah bei ihr anders aus, bei ihr war es vielleicht eine Art Ehrfurcht und sie selbst fragte sich in diesem Augenblick, ob sie wirklich derart furchteinflößend gewirkt hatte. Sie hatte sie doch, so weit sie wusste, nicht einmal offen dafür kritisiert, dass sie so etwas gefragt hatte. Die Weiße sah ihr Gegenüber kurz schief an, als sie zu stottern begann. Jetzt war sie sich für einen Moment sicher, wollte es aber noch nicht offenlegen. Es war schon paradox, dass Ayjana eben noch aufgetreten war wie ein unbefangenes kleines Mädchen, das nichts Böses kannte, nun aber dafür umso sensibler war und ihren eigenen Fehler bemerkte, obgleich Takata nichts dazu geäußert hatte. Die Frage war in diesem Moment auch gar nicht das Dringlichste, viel mehr war da etwas anderes, das sich in ihrem Kopf gerade manifestierte und das nach Antworten verlangte. Jetzt, da die andere weiße Fähe sozusagen „geständig“ war, schien ihr der Moment passend.

„Was .. was ist das, mit diesem ,Avon' – was teilst du mit ihm?“ Der Widerspruch lag auf der Zunge, sie konnte ihn schon wittern, schon hören, bevor er aus Ayjanas Maul kam. Aber so einfach kam sie ihr nicht davon. „Ich hab euch gesehen. Du wirktest nicht gerade, als würdest du dich für ihn schämen.“ Ob das suggerierte, dass man das für einen wie ihn musste? Um jede Widerrede im Keim zu ersticken, erhöhte sie den Druck etwas, trat ein Stückchen näher heran und sah sie eindringlich an. Obwohl sie beide fast dieselbe Körperhöhe hatten, so schien sie ihr in diesem Moment doch ziemlich klein.
„Hast du … was mit ihm laufen?“ Takata sah zurück auf den besagten Rüden, mit dem sie selbst im Leben nichts angefangen hätte, nicht einmal, wenn er das letzte männliche Wesen auf Erden wäre und vor allem warf sie einen Blick auf Aarinath.
„Aarinath hört dich nicht, du kannst offen sein“, legte sie nach und zeigte dabei nicht einen Hauch von Amüsement, denn sie meinte das ganz ernst. Takata war gut darin, anzunehmen, etwas gefunden zu haben, dass für das Rudel und die Alpha von großer Wichtigkeit sein konnte, selbst wenn der Auslöser dafür nur eine kurze, kleine Geste zwischen ihm und ihr war.

( bei Ayjana, die anderen außer Skadi, Shiro & Yarok in der Nähe | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Aarinath
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Aarinath ist offline
26.02.2019 21:03

Ein Atemzug verging, ein sanfter Windzug wirbelte vereinzelte Strähnen im Fell der weißen Fähe auf. Sie hatte das Gespräch der zwei Rüden nicht großartig verfolgen können – lediglich ein Kommentar seitens Niyol hatte den Tollpatsch darauf aufmerksam gemacht, dass sich Aarinath dem Zweiergespann näherte. Der Graumelierte wirkte ganz im Gegensatz zu seinem Artgenossen besonders neugierig. Avon hingegen schien irgendwie geknickt, gar niedergeschlagen zu sein. Seine Körperhaltung verriet der weißen Fähe, dass ihr Schützling wohl auf gewaltige Ablehnung gestoßen sein musste. Sie seufzte leise in sich hinein und war sich dem ganz bewusst, dass es kein einfacher Weg werden würde, Avon zu helfen und zeitgleich an seine Vernunft zu appellieren.

Verstohlen wanderten die Seelenspiegel des Rotauges hinüber zu Ayjana und insbesondere Takata. Die hier heimische Fähe schien weder überrascht noch wohlwollend dem aktiven Engagement Aarinaths entgegenzublicken. Die Skepsis in ihr würde noch eine ganze Weile lang Überwiegen, vermutete die Weiße und wandte sich wieder den beiden Rüden zu. Jetzt schien sie die Aufmerksamkeit beider erlangt zu haben. Zumindest beinahe – denn Avon war gerade dabei, sich dezent aus dem Staub zu machen.

Mit einer flinken und eleganten Bewegung schob sich die Fähe dem flüchtigen Rüden in den Weg. Da ihr Widerrist den des Rüden überragte und sie ihn nicht wieder verschrecken wollte, wich sie anschließend zwei Schritte zurück. Ihr Haupt neigte sich langsam während ihre Mimik warm und freundlich wirkte.

„Bleib doch noch ein wenig, Avon“, umwob sie ihn mit zarten Worten und versuchte, in die Augen des verschreckten Rüden zu blicken. Doch der machte alle Anstalten, den roten Seelenspiegeln der weißen Wölfin nicht begegnen zu müssen. Sollte er ihr jetzt wirklich entwischen, müsste sie ihn ziehen lassen. Aarinath würde Avon hingegen seines Willens nicht einfach festhalten können, denn das würde die beiden Wölfe nur weiter in zwei verschiedene Richtungen treiben.
Sachte wich sie einen weiteren, einen dritten Schritt, zurück. Sie ließ einen Moment der Stille wirken und wollte auch Niyol nicht völlig außen vor oder unbeteiligt lassen.

„Ich wollte nur ein paar Worte mit euch austauschen. Doch zuerst –“ Sie zögerte einen Augenblick. Würde sie mit dem Aussprechen ihrer Worte den tollpatschigen Wolf vor dem anderen bloßstellen? Eigentlich würde es kaum etwas geben, was Niyol heute noch nicht entgangen war. Schließlich hatte sich an diesem See eine ganze Ansammlung von kleinen Tragödien zugetragen. Es würde wohl in Ordnung sein – vor allem wenn man bedachte, dass die zwei Gemeinschaften eines Tages ein Rudel bilden wollen würden. Da wäre zu viel Geheimniskrämerei und Drumherum-Gerede nicht angebracht. „Avon, ich möchte dir aufrichtig mitteilen, dass es mir leid tut, dir so einen Schrecken eingejagt zu haben.“ Nun schwieg die Fähe und wartete gebannt weitere Reaktionen Avons ab. Würde er sich letztendlich zur Flucht entscheiden, war wenigstens ihre ehrlich gemeinte Entschuldigung zu seinen Ohren gedrungen.

[ Avon & Niyol | nahe der anderen Wölfe (außer Skadi, Shiro & Yarok) | Mondscheinsee ]


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Zita
~Sternenseele~


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Zita ist offline
28.02.2019 22:29

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~



Wieder hatte Zita lange und intensiv gelauscht als Roghir zu ihr sprach und dennoch gegen das gekämpft was sie wohl nie lernen würde endlich aufzugeben – Hoffnung.

Wieder einmal regte sich in ihr die leise, sachte Hoffnung, dass es doch noch Gute Seelen in dieser Welt gab. Doch im gleichen Moment fiel ihr Marrok wieder ein und das kleine Pflänzchen Hoffnung wurde zermalmt, von einer dunklen Ascheschicht die den Keim des Vertrauens erstickte.

Es versetzte Zita einen Stich wenn sie nun an Marrok dachte – an den Rüden von dem sie so sicher gewesen war, dass er, der ihre Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart gewesen war, für immer ein fester, sicherer Teil ihres Lebens sein könnte. Sein Weggang, seine Flucht… sein Verrat… schmerzten Zita und nahmen ihr die Luft zum Atmen.

Lag es am Ende doch an ihr? Strahlte sie etwas aus das andere Wölfe flüchten ließ? Etwas Unsichtbares das Andere warnte sich zu sehr mit ihr einzulassen? So wie man auf der Jagd spürte welches Tier der Herde eine gute Beute abgeben würde? So wie sie von all jenen geglaubt hatte endlich ihren Seelenverwandten gefunden zu haben – Marrok, Silver, Larka, Ryu…

Zita war am Ende – körperlich, Seelisch und sie war kurz davor aufzugeben. Sie konnte nicht mehr. Wie sollte sie verkraften, sich wieder hoffnungsvoll an ein neues Individuum zu hängen, Vertrauen und Liebe aufzubauen, sich selbst mit seinen größten Ängsten und Fehlern zu offenbaren, nur um am Ende wieder enttäuscht zu werden, wieder zerschmettert in den eigenen Scherben der Seele zu liegen, wenn sich ein weitere vermeintlicher Freund stumpf und brutal von ihr abwandte?

Ihre Gedanken waren düster, wieder einmal und nicht zum ersten Mal fragte sich die Fähe ob es am Ende wirklich immer an ihr gelegen hatte als Roghir´s Worte sie zurück holten. Im ersten Herzschlagmoment wusste Zita nicht wo sie war und ob man ihr nun ansehen konnte was sie gerade Gedanklich durchgemacht hatte. Sie sah den Rüden vor sich lange an, gefangen in dem Wunsch nach Normalität und dem Vorsatz sich nie wieder eng an ein Wesen zu ketten.

Normalität…

Roghir´s Worte peitschten ihr um die Ohren und fast hätte Zita grimmig aufgelacht.

Das, was geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Wir können daraus lernen und es mit Hoffnung und Zuversicht besser machen.

Ein Gefühl schwappte durch Zita´s Herz und wieder war da diese unbändige Wut und heißer Hass und am Ende verlor sie den Kampf gegen sich selbst und wandte sich doch zu Takata um, die sie immer noch in der Nähe wusste. Der Anblick der Weißen, wie auch sie mit den Neulingen redete und dazu die Worte des Schwarzen vor ihr… Fast hätte Zita ihn knurrend gefragt was das hier für ein Spiel war. Veralberte er sie gerade?

Hoffnung und Zuversicht… Zukunft…

Zita musste sich gerade dazu zwingen den Blick wieder von Takata abzuwenden und auch wenn Roghir im Grunde natürlich recht hatte – man konnte immer mit neuer Hoffnung in einen weiteren Tag gehen und die Toten holte niemand mehr zurück und doch – gerade im Bezug auf Takata und das was sie mit dieser Fähe verband (oder auch eben nicht mehr) , wirkten die Worte Roghir´s wie Spott.

„Manchmal ist es nicht so einfach… Entschuldige mich kurz.“

Sagte Zita leise und sah verloren zu Pilgrim herüber ehe sie sich zu dem Alten Rüden gesellte.

Sie setzte sich ans Ufer des Sees und besah lange und verloren ihr Spiegelbild im ruhigen Wasser des Sees, ließ sich das Wasser um die Pfoten spülen und wusste nicht so recht wo sie hingehörte.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Pilgrim war zufrieden mit sich, der Welt und seinem Schüler. Er wedelte noch immer mit dem Schweif und war einfach nur stolz als er sah wie gierig der Jungwolf das rote Krustentier in sich hineinschlang.

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Wieder eine Seele gerettet!

Pilgrim nickte ernst als sich der Jungwolf in Lobsagungen verlor und blickte ihm dann nach, als Kachnik sich wieder zurückzog. Jaja, mit soviel Können seinerseits konnte nicht jeder umgehen und Pilgrim gönnte dem Jungwolf ein wenig Ruhe ehe er ihm die nächste Lehrstunde nahebringen würde.

Jaaaaaa! Er war ein Großer Jäger!




Zita ist bei Pilgrim am See, etwas abseits von Roghir und Kachnik

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Yarok
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Yarok ist offline
03.03.2019 13:36

Yarok senkte den Kopf noch weiter hinab, bis er fast den Boden berührte. Das Wedeln hatte er nun vollends eingestellt, seine großen braunen Augen blickten unsicher zu Skadi hinauf. Er fühlte sich wahnsinnig unwohl, ihm wurde beinahe heiß in seinem dichten Pelz, angesichts der misstrauischen Blicke und er schluckte schwer. Ein wenig überfordert schleckte er sich über die Lefzen, nie war er in einer Situation gewesen, in der ein Grund bestanden hätte, ihn zu fürchten. Er musste ihnen das Misstrauen nehmen, ihnen zeigen, dass von ihm keine Gefahr ausging.

Seine Gedanken rasten und sein Blick glitt immer wieder zwischen den beiden Fähen und dem Toten hin und her. Mittlerweile war er sich sicher, dass die Krankheit ihn verschon haben musste. Schließlich war er Isthaka nie zu nahegekommen und keinesfalls näher als diese beiden Fähen dem unheilvollen Kadaver. Nein, die Fremde hatte ihn schlussendlich gerettet und Yarok durchströmte tiefe Dankbarkeit. Nun galt es nur noch, die beiden Fähen davon zu überzeugen.

“Ich weiß es von ihr. Sie hat mich seit unserer Begegnung energisch auf Abstand gehalten und ich habe zunächst nicht verstanden, warum.“

Er hob den Kopf ein wenig und sah Skadi nun wieder direkt an, versuchte jegliche Unsicherheit aus seiner Stimme zu halten.

“Sie hat mir von der Krankheit berichtet und mich davor gewarnt. Ich bin ihr nie zu nahegekommen, das kann ich euch versichern.“

Doch was war sein Wort schon wert? Er war ein Fremder, ein Reisender, der von gefährlichen Krankheiten berichtete und quasi seit seiner Ankunft Botschaften des Todes mit sich trug. Er war eine Bedrohung, ohne es zu wollen. Wenn sie ihn vertrieben, würde nicht einmal die Krankheit ihn vor einem Leben in Einsamkeit bewahren. Nein, er würde gesund sein, ewig auf der Suche nach einem Ort, zu dem er gehören könnte. Dieser Gedanke machte ihm mehr Angst, als der Gedanke an den Tod es jemals machen könnte.

Er wollte winseln, sie anflehen ihm zu glauben, sich vor dieser Fähe auf den Boden legen, in tiefer Unterwerfung und auf ihre Gnade hoffen. Doch er wählte einen anderen Weg.

“Du könntest an mir riechen… wenn du magst.“

Zaghaft sah er Skadi an, ein leichtes Wedeln begann von neuem, seine sanften Augen so voll Unschuld, so gar nicht passend, zu seinem vorherigen Auftreten und der dunklen Vorahnung, die ihn umgab, ohne es zu wollen, ohne es je gewollt zu haben.

“Die Krankheit hat einen… recht auffälligen Geruch.“ Er warf dem stinkenden Kadaver einen kurzen Seitenblick zu.
“Vielleicht ist es euch dann möglich, mir zu glauben.“ Kurz sah er zu Shiro, dann zurück zu Skadi.

Wie sehr er es hoffte. Er wollte ihnen beteuern, dass er sie niemals absichtlich in Gefahr bringen würde, dass er sie nicht belügen würde. Doch sein Instinkt sagte ihm etwas anderes. Die Fähe ihm gegenüber würde keinen schönen Worten und netten Beteuerungen glauben. Sie brauchte Fakten, um ganz sicher zu sein, dass sie das Richtige für ihr Rudel tat. Seine geringe Lebenserfahrung konnte sich natürlich täuschen, doch Yarok hatte sich bereits für diesen Weg entschieden und beide zu vermischen würde unglaubwürdig und verzweifelt wirken, fand er. Also hielt er den Atem an und wartete auf ihr Urteil.

[Skadi und Shiro | beim Kadaver]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yarok am 03.03.2019 16:30.


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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
03.03.2019 15:39

Offenbar... war dem Rüden seine Art doch nicht so bewusst, denn seine Miene veränderte sich auf eine Weise, dass Niyol plötzlich ein wenig Mitleid bekam. Himmel, wie konnte ein erwachsener Wolf bitte derart hilfsbedürftig wirken?! Das Auftauchen der Weißen verbesserte die Situation nicht wirklich. Avon schien nur noch dringlicher das Weite suchen zu wollen. Mit einem Seufzen beobachtete Niyol ihn dabei und auch Aarinath, die sich dem Grauen nun in den Weg stellte.
Es folgte eine sehrwitzige Körpersprachliche Darstellung von ihr, die Niyol mit einem Grinsen verfolgte. Er konnte nur Ahnen, was sie damit bezweckte und war gespannt, was es für Auswirkungen auf Avons verdrehtes Selbstwertgefühl hatte. Am lustigsten wurde es allerdings, als sie zu sprechen begann. Ganz anders als vorhin gab sie sich nun offensichtlich Mühe, sanft zu sein. Das Schauspiel vor seiner Nase wirkte beinahe surreal und Niyol konnte einfach nur wie ein Welpe der eine Geschichte hört, dem Ganzen beiwohnen.
Grinsend wartete er nun also lediglich ab, was nun von Avon folgte, anstatt in irgendeiner Weise zu versuchen sich ein zu mischen. Immerhin: Mit Avon musste er sich offenbar beim austesten selbst nichtmehr die Pfoten schmutzig machen. Avons Art forderte seine Umgebung ganz nebenbei zu Höchstleistungen auf.


( Avon, Aarinath | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Kachnik
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Kachnik ist offline
09.03.2019 00:52

Wenige Schritte von Roghir und Zita entfernt konnte er gerade so noch mit gespitzten Ohren mit anhören wie der Schwarze scheinbar seine philosophische Seite offenbarte. Seine leise Stimme verlieh seiner Aussage noch einen Hauch Dramatik. Kachnik legte betrübt den Kopf zur Seite. Ja, da hatte Roghir wohl recht. Man konnte die Vergangenheit wohl nicht ändern, wie sehr man es sich auch wünschte ... wie sehr er sich auch wünschte, jetzt mit seiner Schwester im Bau zu liegen und von nichts und niemandem etwas zu wissen - nicht Tod und Krankheit, nicht von irgendwelchen Fremden. Was würde er nur geben, um nochmal von vorne zu beginnen. Doch mit dem Rest von Roghirs Worten konnte er umso weniger anfangen. Aus diesen grässlichen Taten zu lernen war ja schön und gut. Ja, ohne Zweifel hatte er nicht vor, noch mehr Wölfe gehen zu sehen. Wer wollte das schon? Aber doch gingen sie. Das Unglück verfolgte sie alle auf Schritt und Tritt und es ließ sich nicht einfach abschütteln. Und irgendwann holte es sie halt ein. Ja, ohne Zweifel war es gar töricht und naiv daran zu glauben, dass es besser werden konnte und dass man etwas ausrichten konnte. Roghir hatte dem Anschein nach noch ein naives Welpenherz. Das fand Zita wohl auch, denn die entschuldigte sich kurz darauf. Anscheinend von Pilgrims Erfolg angestachelt kam nun auch sie an das Ufer hinan. Hmm ... Warum aber ... Kachnik legte den Kopf schief ... Warum sah sie so unsicher aus? Wie auch immer...

In dem Moment bemerkte Roghir die Präsenz des Grauwolfes. Aha! Sofort erkundigte sich der Gierige nach seinem Fang - nun gut, Pilgrims Fang. Kachnik erkannte natürlich sofort das unverhohlene Begehren in seinen so charmanten güldenen Äuglein. Er hatte ihn durchschaut! Allerdings sprach es auch für den Schwarzen, zudem er offensichtlich einen guten Geschmack hatte. Doch, nein, nein. Das wünschst du dir wohl, dass ich dir etwas übrig gelassen habe! Da hättest du eher anfangen sollen zu betteln. "Es ist leider schon alles verspeist, Roghir, es tut mir wirklich leid!", teilte er ihm nichtsdestotrotz höflich mit einem Hauch von Mitleid mit. Innerlich war er hingegen erfüllt von Schadenfreude, er musste sich wirklich konzentrieren, um nicht gleich loszuprusten, denn er konnte sich vorstellen, wie verzweifelt Roghir jetzt sein musste. Kein Wunder, bei dem weichen Fleisch, der hübschen roten Schale ... deren Splitter ihm immer noch unter der Zunge lagen. Es sickerte ein leises triumphierendes Lachen hervor. Kachnik entschied sich, Roghirs tiefste Verzweiflung, seinen Hungertrieb noch weiter zu reizen. "Es hat aber vorzüglich geschmeckt, Roghir. Es ist seeeehr schade, dass du nichts abbekommen hast. Aber es kann wohl sein, dass ...", er zögerte kurz, "dass ich ... ich dir etwas ... abgegeben hätte." Ja, Kachnik war so raffiniert! Und trotzdem schlug in ihm so ein gutes Herz. Selbstzufrieden nickte er Roghir zu, als wäre auch er eben zu dieser Ansicht gekommen.

(bei Roghir, nahe Pilgrim, Zita| am Mondscheinsee)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 09.03.2019 00:53.


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Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 54kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 06.04.2010
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Skadi ist offline
11.03.2019 16:48

Noch immer stand Misstrauen in ihrem Blick, trotz Yaroks Beteuerungen, dass die Krankheit ihn verschont habe. Jeder konnte das sagen. Jeder würde es sagen in seiner Situation. Was für eine eigenartige Wanderin musste das gewesen, über welch unglaubliche Selbstbeherrschung musste sie verfügt haben, wenn seine Geschichte stimmte. Ein todkranker Wolf, der Futter brauchte, Pflege und Körperkontakt, und dennoch sollte sie ihn bis zum letzten Atemzug auf Abstand gehalten haben, um ihn, einen Fremden, zu schützen? Es fiel ihr schwer, das zu glauben. Vermutlich täten sie gut daran, ihn einfach fortzuschicken und kein unnötiges Risiko einzugehen. Dennoch rang sie nach wie vor mit dieser Entscheidung. Was, wenn sie einen gesunden, unschuldigen Wolf verjagten? Es gab kaum Beute außerhalb der Storchenhalbinsel. Das allein war natürlich kein Grund, jeden dahergelaufenen Streuner aufzunehmen, aber dieser hier wirkte jung und kräftig, dazu noch außergewöhnlich sanft.
Letztendlich hatte er sie immerhin soweit, dass sie an ihn herantrat und witterte. Ihre Bewegungen waren beherrscht, als sie ihn langsam umrundete, die Nase dabei so dicht an dem jungen Rüden, dass sie fast sein Fell berührte. Ihre Nasenflügel blähten sich, versuchten jede noch so kleine Nuance herauszufiltern, ehe sie wieder von ihm abließ. Da war nichts.

„Du riechst nicht krank“, musste sie anschließend zugeben. Zumindest noch nicht.

Sie machte sich nichts vor, das allein hieß noch nicht viel. Wahrscheinlich hatte die Krankheit überhaupt keinen Eigengeruch und es war lediglich das verwesende Fleisch, das stank. In diesem Stadium befand er sich offensichtlich noch nicht. Aber es war immerhin ein Anfang und allmählich waren sie an dem Punkt, an dem sie ohnehin nicht mehr weiterkamen. Falls er sich angesteckt hatte, dann hatte sie selbst es nun womöglich auch. Shiro genauso, immerhin atmeten sie nun schon seit geraumer Zeit den Pestilenzgestank ein, der vom Kadaver herüberwehte. Und Pilgrim hatte ihn ja sogar berührt – machte da dieser eine, augenscheinlich gesunde Wolf wirklich noch so einen großen Unterschied?

„Was hat sie dir noch gesagt?“, fuhr sie nach längerem Schweigen schließlich fort. „Weißt du, woher sie gekommen ist?“

Die Sandfarbene musterte den Rüden forschend. Sicherlich kein ganz angenehmes Verhör, dem er sich bereits bei der ersten Begegnung stellen musste. Umgekehrt war es allerdings bereits mehr, als er sich erhoffen konnte.

[Kachnik & Shiro | beim Kadaver]

IP
Ayjana
Herzenswärme


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4 Winter
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Fähe
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69cm || 55 kg

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Ayjana ist offline
12.03.2019 12:22

Nachdem das Gebrabbel aus Ayjanas Fang verstummt war, liess sie kurz die Ohren hängen. Woher kam diese Unsicherheit gegenüber Takata? Jana war schon immer eine Wölfin gewesen, die um den Frieden willen Dingen zustimmte, welche ihr auch mal gegen den Strich gingen, aber so unsicher… Fragwürdig!! Ihre Ohren spitzten sich in die Höhe, als Takata ihr Wort an sie richtete.

Würde ihr Takata nicht so auf den Pelz rücken, wie sie es in dem Moment tat, so hätte Jana wohl laut lachen müssen bei der Frage der Polarwölfin so aber wich sie einige Schritte zurück und senkte leicht den Kopf. Die Nähe der Weissen, welche sich beinahe schon bedrohlich vor ihr aufstellte, schien Ayjana beinahe zu erdrücken. Da war er wieder, ihr Sinn für Harmonie und Eintracht. Am liebsten hätte sie sich auf den Boden geschmissen, ihre Kehle dargeboten und gehofft, dass es die Weisse besänftigen würde, damit sie von ihr ablassen würde. Der fesselnde Blick der fremden Polarwölfin schien sich in den ihrigen zu fressen. Der Ton in der Stimme liess nicht auf ein lustiges Kaffeekränzchen schliessen, oh nein. Nein Takata meinte jedes ihrer Worte ernst und Jana zweifelte nicht daran, dass die Wölfin es sofort durchschauen würde, sollte ein falsches Wort ihren Fang verlassen. Sie schluckte schwer.

“Weder teile ich was mit Avon noch… läuft da was!“ ihre Stimme war erstaunlich fest, als sie die Frage Takatas dementierte. Ihre Aussage stimmte, sie hatte ihn schliesslich erst kennengelernt. Durch seine offene und tollpatschige Persönlichkeit war er einfach auf eine besondere Art liebenswert. “Wir haben uns alle schliesslich erst vor einigen Momenten getroffen!“ ergänzte Jana weiter und richtete sich wieder etwas auf. Sie erwiderte den stechenden Blick der Polarwölfin noch einen Moment ehe sie diesen auf Avons Gruppe warf. Ein tonloses Lachen huschte über die Züge der Weissen, als sie den Blick wieder Takata zuwandte. “Weshalb sollte ich mich für Avon schämen Takata? ihre Stimme klang bitter Weil er tollpatschig ist? Weil er vielleicht etwas zu voreilig ist und er erst im Nachhinein überlegt, was seine Taten für Folgen haben könnten?“ nachdenklich blickte sie ihren Gegenüber an, gespannt ob Takata darauf eine Antwort wusste, ob sie in Takatas Augen überhaupt eine Antwort wert war. “Weiss du, klar wäre ich am liebsten im Boden versunken als es ihn vor Skadi von den Beinen gehauen hat, da war vielleicht ein Hauch von Scham und klar hätte ich ihn am liebsten angeschrien als er vorhin im Wasser das Gefühl hatte er müsse mich retten… aber sonst… weshalb? Wir sollten zusammenhalten, oder nicht?!“ Den Fauxpas mit Kachniks und Avons Theaterspiel liess sie bewusst aus, es würde nur die Glut schüren. Mit jedem ihrer Worte schien die Weisse wieder zu ihrem Selbstbewusstsein zu finden und ihr bernsteinfarbener Blick lag weiterhin auf Takatas Gesichtszügen. “Weisst du manchmal sind solche Persönlichkeiten für ein Rudel erfrischend, weil sie so unbefangen sind.“ führte Ayjana ihre Erklärung weiter aus. “…weil sie sorglos sind!“ fügte die Weisse schliesslich abschliessend hinzu. Takatas Misstrauen gegenüber den Fremden würde sicher nicht von jetzt an abreissen. Sie seufzte leise. “Roghir, Avon, Kachnik und Aarinath… sie bedachte bei der Nennung jedes Namens jeden Wolf mit einem kurzen warmen und weichen Blick … sind seit scheinbar ewigen Zeiten die ersten Wölfe, die meinen Weg kreuzten und die freundlich zu mir waren. Die kurze Auseinandersetzung die Roghir und Avon vorhin hatten war nicht schön! Umso mehr hat es mich einfach nur gefreut, dass Avon wieder zurückkam, es gibt Wölfe die zeigen ihre Freude gerne.“ bei den letzten Worten wanderte ihr Blick wieder zu Takata vielleicht waren ihre letzten Worte sogar ein kleiner Seitenhieb auf das misstrauische und verschlossene Verhalten der Polarwölfin gewesen. Ihr Herz klopfte in der Brust und sie hoffte, dass dies für Takata Erklärung genug war. Eigentlich bist du ihr gar keine Rechenschaft schuldig! kurze Gedanken, die sie gleich wieder verwarf. “Ich hoffe, dass du mit dieser Erklärung leben kannst, ob du sie glaubst oder nicht, musst du selber entscheiden auf alle Fälle liegt es uns Fern hier falsche Tatsachen vorzuspielen oder gar Gefahr über euer Rudel zu bringen!“ so, sie war fertig, mehr mochte sie zu diesem Thema nicht mehr sagen. Takata sollte glauben was sie wollte aber es war lächerlich, dass sie wahrlich dachte, dass zwischen ihr und Avon etwas laufen sollte… nur weil sie ihre Gefühlsregungen gerne offenlegte und auch Freude zeigte. Innerliches Kopfschütteln.

[bei Takata, die anderen außer Skadi, Shiro & Yarok in der Nähe | Mondscheinsee ]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ayjana am 12.03.2019 12:23.


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