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Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 273

Aarinath ist offline
05.01.2019 19:19

Diese eine Frage schien Roghir wirklich gar keine Ruhe zu lassen. Aarinath hatte nicht damit gerechnet, dass er sich sobald wieder abwenden würde, um Lerio beziehungsweise Kachnik nach seinem ungewöhnlichen Verhalten zu befragen. Die weiße Fähe hörte mit einem Ohr zu, wollte aber für Takata nicht allzu abwesend wirken. Das gelang ihr auch als solches ziemlich gut, indem sie immer wieder heimlich zu Roghir und dem Jungspund herüberlinste und im Anschluss wieder den Blickkontakt zu ihrer Fellgenossin aufnahm. Wie der jüngere Wolf die Unbeholfenheit des deutlich Älteren beschrieb, war für das Rotauge einfach zu viel. Dass Avon nicht ganz so helle im Kopf ist, wiederholte sie in Gedanken und musste sich auf die Zunge beißen, um nicht herzlich loszulachen.

Aarinath schmunzelte Takata entgegen, wechselte dann aber wieder zu einer seriöseren Haltung, als sie das Schnaufen der Fähe wahrnahm. Im nächsten Moment wurde das Rotauge mit distanzierter Verwunderung gemustert. Zaghaft wich die große weiße Fähe eine Pfotenbreite zurück, um weder aufdringlich noch bedrohlich zu wirken. Waren es vielleicht ihre Augen, die mehr abschreckend als sympathisch wirkten?
Etwas beschämt wendete sie ihren Blick ab und wollte sich nochmal davon überzeugen, dass Avon wieder gut in der Gruppe angekommen war. Er folgte gehorsam der Leitfähe Skadi, was Aarinath doch sehr beruhigte. Mit ihrem souveränen Auftreten wurde sie ihm den einen oder anderen Ratschlag geben können.

Doch was passierte dann? Merkte denn Avon gar nicht, dass er gleich den grauen Niyol über den Haufen – und schon war es geschehen! Wie bei einem schrecklich lauten Knall zuckte die weiße Fähe zusammen und biss sich auf die Lefzen. Oh weia, da war Avon doch glatt in Niyol hineingelaufen! Wie eine tadelnde Mutterwölfin schüttelte sie sanft ihr Haupt und konnte die Verwunderung in ihrem Blick kaum verbergen.

„Wo wir den her haben?“

Wiederholte die weißpelzige Fähe die Frage Takatas leicht beschämt. Sie versuchte, sich einige Worte zurechtzulegen und die Verwunderung einfach herunterzuschlucken. Zweiteres gelang ihr nicht und so sah sie immer noch ziemlich verwirrt aus.

„Ich weiß ja nicht, was das nun schon wieder war, aber …“, begann sie leise mehr zu sich zu sprechen und fuhr dann deutlich an ihre Gesprächspartnerin gerichtet fort: „Avon ist mir am See begegnet, als ich mich diesem Revier genähert habe. Er ist mir sofort durch sein … besonderes Auftreten aufgefallen.“ Das Rotauge lächelte verlegen und neigte den Kopf leicht schief. „Wahrscheinlich ist er hier schon eine Weile lang unterwegs. Er scheint sich hier auszukennen und hat angeschnitten, dass es hier noch andere Wölfe gibt. Damit wird er ganz sicher euch gemeint haben.“

Aarinath hoffte sehr, dass sie ihre Fellgenossin ein wenig positiver stimmen konnte. Sie wirkte sehr skeptisch und als habe sie gar keine Lust auf die Neuankömmlinge. Vielleicht würde Aarinath doch noch einen positiven Eindruck bei ihr hinterlassen können.

[ bei Takata | nahe der anderen Wölfe | Mondscheinsee ]


IP
KuroShiro
Kämpferherz


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm - 50kg

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Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 839

KuroShiro ist offline
07.01.2019 21:34

Shiro nickte ob der Aufforderung Skadis nur knapp.
"Ein 'Bitte' ist wohl zu viel verlangt.", dachte sie bei sich, sagte aber nichts weiter dazu und schüttelte nur den Kopf. Es überraschte sie nicht und eine bissige Bemerkung lag ihr auf der Zunge, aber nach all den neuen Eindrücken und Wölfen war sie es schlicht leid. Es brachte ja ohnehin nichts. Sie setzte sich wortlos vor Skadi und ging schweigend den Weg zurück, den sie mit Zita, Pilgrim und Marrok vor einigen Stunden gegangen war.

Auch Skadis Vorschlag, die Fährten von letzterem und Jellin aufzunehmen, quittierte sie nur mit einem knappen Nicken. Sie bezweifelte irgendwie, dass sie den beiden Rüden über den Weg laufen würde. Auf Marroks alte Spuren würden sie natürlich unweigerlich treffen, aber das würde sie zu nichts führen.

Während sie schweigend durch den Wald trabte, rekapitulierte sie, was sie gesehen und gedacht hatte. Anders als Zita und Marrok, die beide äußerst verstört auf den Fund reagiert hatten, waren Shiros Überlegungen eher praktischer Natur gewesen. Die Wölfe, die zu ihnen gestoßen waren, hatten von dem Toten nichts erwähnt und es schien der Schwarzen glaubhaft, dass keiner von ihnen ihn kannte. Das beantwortete natürlich nicht die Frage, wer er war, woher er kam oder ob er alleine hierhergekommen war, aber es machte Shiro nachdenklich. Es war doch sehr unwahrscheinlich, dass sich noch mehr Fremde in diesem Gebiet aufhielten, von denen sie keinerlei Hinweise oder Duftmarken gefunden hatten. Ganz so groß war ihr Revier nun auch wieder nicht. Und damit stellte sich unweigerlich wieder die Frage, wie es kam, dass der Leichnam quasi unberührt gewesen war, obwohl er schon seit einiger Zeit dort liegen musste.

Sie wurde langsamer, als der stechende Fäulnisgeruch ihr in die Nase drang. Und... sie stutzte. Da war etwas, was sie beim ersten Mal in all der Aufregung nicht wahrgenommen hatte. Etwas Fremdes, etwas... sie konnte es nicht benennen. Sie wusste nur, dass sie so etwas noch nie gewittert hatte und dass es kein gutes Gefühl in ihr auslöste. Sie blieb stehen.
"Dort vorn.", sagte sie an Skadi gewandt.
Der Kadaver lag noch genauso unverändert da, wie sie ihn nach Pilgrims Unfall zurückgelassen hatten. Was, wie Shiro einfiel, niemand außer ihr, Zita und Marrok wusste. In Erinnerung an Zitas Gesichtsausdruck entschied Shiro sich, vorerst nichts weiter dazu zu sagen, es sei denn, Skadi würde sie fragen.
Shiros Blick ruhte nachdenklich auf der leeren Fleischeshülle.
"Es ist mir vorhin nicht aufgefallen...", fuhr sie nun aber doch fort, "aber jetzt rieche ich es. Es ist... ich weiß nicht. So etwas habe ich noch nie gerochen. Bilde ich mir das ein?"
Sie runzelte nachdenklich die Stirn.
"Seltsam ist es schon. Er muss alleine hierher gelangt sein, oder seine Begleiter haben diesen Ort schon vor einer ganzen Weile verlassen. Ich habe gedacht, sie hätten vielleicht Totenwache gehalten, aber...", murmelte sie, eher für sich, als für Skadi, vor sich hin.

Was verbarg dieser Tote?

[Skadi / Käferwald, bei dem Kadaver]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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4 Jahre
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Rüde
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79cm, 61kg

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Dabei seit: 22.12.2010
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Niyol ist offline
08.01.2019 20:34

Der Rüde schaute ihn mit einem derart leerem Gesichtsausdruck an, dass es Niyol schon fast leid tun konnte, ihn aus zu lachen. Wie konnte solch ein Wolf dieses Alter erreichen? Er schien definitiv überlebensunfähig. Dennoch stand er hier vor ihm, um die nächsten entgeisterten Worte los zu werden. Niyol runzelte die Stirn. Hatte der Rüde ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis(was ihm ja durchaus zu zutrauen war) oder meinte er sie seien sich wirklich schon vor dieser Eiszeit begegnet?
Während NIyol also überlegte wie viel Grips er seinem Gegenüber zugestand, startete dieser den zerstückelsten Wortschwall, der Niyol wohl jemals zu Ohren gekommen war. Er war wohl überzeugt von seinen Worten und tatsächlich führte seine Darbietung dieser dazu, dass Niyol sich tatsächlich irgendwie angeprangert fühlte. Allerdings nur, bis er nach dem nächsten Liedschlag den Sinn der Worte selbst verarbeitet hatte. Einen Sinn, den es nicht gab. Dieser Rüde hatte im Grunde genommen nichts spezifisches von sich gegeben, außer die Ahnung, ihn, Niyol, zu kennen.
An sich eine ganz nette Taktik, um sein Gegenüber zu verwirren, vielleicht würde sich Niyol diesen Spaß auch mal irgendwo erlauben. Vorerst jedoch musste er dieses Mal jedoch die andere Seite spielen.

"Öhm, wenn du meinst. Woher kennen wir uns denn nochmal? Ich bin wohl etwas vergesslich."

Letztendlich würde der Rüde wohl nich viel sagen können, trotzdem musste Niyol den Versuch wagen, noch etwas heraus zu kitzeln. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder? Passend zu seinen naiven Worten setzte er eine freundlich, offene Miene auf. Dieser Avon stotterte schließlich bereits ohne dass man ihn unter Druck setzte.

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Yarok
Beschützer


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2 Jahre
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Rüde
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82cm & 60kg

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Yarok ist offline
09.01.2019 02:29

Isthaka…, ihr Name schmeckte nach fremden Ländern, nach Sehnsucht und nach einem besseren Leben. Sie hatte so viel mehr verdient...

Yarok war bei ihr gewesen, als sie in der Nacht ihren letzten Atemzug getan hatte. Er wäre gerne noch länger bei ihr geblieben, hätte ihr die Totenwache gehalten, doch er war sich sicher das hätte sie nicht gewollt. Sie hätte gewollt, dass er so schnell wie möglich weiter zog, weg von der Krankheit und dem lauernden Tod. Mit ihrer schroff-liebevollen Art hätte sie ihn angekeift nicht seine Zeit zu verschwenden und sich endlich auf den Weg zu machen. Bei dem Gedanken daran musste er sogar leicht schmunzeln.

Seit drei Tagen zog er nun schon umher, immer dorthin, wo die Sonne nie schien. Und mit jedem Schritt wuchs seine Zuversicht. Es war nichts weiter als seine Hoffnung, doch sie gab ihm die Gewissheit, diese Wölfe hier zu finden. Er war sich so sicher, als stünden sie bereits vor ihm.

Drei Tage… drei Tage an denen er sich das Hirn zermartert hatte. Er fühlte sich kerngesund, lebendiger als je zuvor. Und doch war da ein laues Gefühl in seiner Magengegend, leise Worte, die ihm eine Warnung zuflüsterten. Was war, wenn Isthaka ihn angesteckt hatte? Was sollte er dann tun? Handeln wie sie und den fremden Wölfen seinen möglichen Zustand verheimlichen? Sie vielleicht in den sicheren Tod schicken?
Yarok grauste es bereits bei dem Gedanken daran, einem anderen Wolf leid zuzufügen. Doch was war die Alternative? Sie würden ihn verjagen, ihn wegschicken und nie wieder auch nur in ihre Nähe lassen, wenn er ihnen die Wahrheit sagte. Er wollte schreien vor Hilflosigkeit. Was hatte er sich da nur wieder eingebrockt… hätte sie doch bloß nichts gesagt! Mit seinem grenzenlosen Optimismus hatte er nicht ein einziges Mal daran gedacht, dass er sich bei ihr angesteckt haben könnte, dass er nun Träger dieses lautlosen Todes sein könnte.
Und doch lief er nun Gefahr ein ganzes Rudel auszulöschen, dass er bis zu diesem Moment noch nicht einmal kannte. Er, Yarok, der Beschützer der Schwachen, wie seine Schwester ihn oft liebevoll genannt hatte. Diese Ironie des Schicksals war so absurd, dass es ihn fast zum Lachen brachte.

Doch jäh hielt er inne und blieb stocksteif stehen. Sein Nackenfell stellte sich auf vor Erregung und seine Rute schlug vor Aufregung wild umher. Er konnte sie riechen, sie waren irgendwo vor ihm. Seine Kehle wurde trocken, er vergaß augenblicklich, worüber er sich noch Sekunden vorher den Kopf zermartert hatte.
Dieses mal zögerte er nicht. Er senkte sein großes Haupt und machte sich langsamen Schrittes auf den Weg, genau auf den Geruch zu, nach dem er gesucht hatte. Sie waren zu zweit, zwei Fähen, das verriet ihm seine empfindliche Nase. Immer näher kam er ihnen, so langsam es seine wachsende Vorfreude zuließ. Er wollte keinesfalls direkt bedrohlich auf sie wirken, also zügelte er sich und näherte sich nun zaghaft den beiden Fähen, die mittlerweile recht nahe sein mussten.

[In der Nähe von Skadi und Shiro | Beerenwald]

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Kachnik
Doppel-As


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1 Jahr
Geschlecht
Rüde
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79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
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Kachnik ist offline
09.01.2019 21:17

Kachnik war unendlich erleichtert, dass Roghir ihn so freundlich anlächelte, wie ein wunderschönes Blümchen, das sich am Sonnenschein erfreute. Doch als er sich Roghirs anschließende Worte noch ein zweites Mal durch den Kopf gehen ließ, da verunsicherte ihn etwas. Was suchte denn bitteschön das Wort "amüsant" in dem Ganzen? Er, der arme Kachnik, hatte ihm gerade eben sein Herz ausgeschüttet, seine Ängste und sein Leid, die ihm ja so peinlich waren und der Kerl hatte nichts besseres zu tun als die Vorkommnisse als amüsante Unterhaltung abzutun? Das musste der Schwarze wohl denken, was? Für Roghir war Kachnik wohl eine reine Witzfigur. Roghir saß so weit oben auf dem Gipfel seines Alpha-Lebens und sein Blick war nach so weit oben gerichtet, dass ihn das Leid und Elend der einfachen Wölfe gar nicht mehr erreichte. Wohin hast du dein gutmütiges Herz verlegt, mein Freund? Kachnik seufzte.

Er hob den Kopf und gekränkt beäugte er den schwarzen Rüden, als Zita mit einem Mal in eine Art Geschimpfe ausbrach. Oh? Ihm kräuselte sich die Stirn. Dabei hätte er sich gar nicht vorstellen können, dass die graue Fähe fähig wäre, so bedrohlich zu werden. Sie bemängelte, dass er geflüstert hatte. Kachniks Ohren legten sich an. Er hatte einfach nicht laut mit Roghir über Avons schrecklichen Taten tratschen wollen, vor allem nicht vor einem Mitglied des ansässigen Rudels. Auf eine Weise war das doch sicher eine durchaus ehrenhafte Tat von Kachnik gewesen, wie er versucht hatte, die noch einigermaßen intakte Würde seines Mitwolfes zu wahren, aber natürlich konnte er sich Zita gegenüber nicht auf diese Weise erklären. Außerdem beschimpfte sie Roghir, weil er sich nicht vorgestellt hatte. Ja, daran war Kachnik sicher nicht schuld und es gehörte sich für einen Alpha keineswegs so etwas zu vernachlässigen. Böse, böse Roghir! Wo sind denn deine Manieren?

Nachdem der Schwarze der Fähe seinen Namen bekannt gegeben hatte, wurde es Kachnik nun doch etwas öde. Sein Streitchen mit mit der kaltherzigen Weißen hatte stark an seiner mentalen Aufnahmebereitschaft gezehrt. Etwas verträumt beobachtete er Pilgrim, wie er nahe des Wassers herumlief. Wie gern wäre er wieder an seinem Geburtsort, wo er so gedankenlos herumplanschen und rennen konnte, wie es ihm beliebte. Er kümmerte sich nicht darum, ob es den beiden jetzt unhöflich vorkam, dass er aus deren Mitte entschwand, stattdessen tappte er mit gesenktem Kopf zu dem alten grauen Wolf und schaute ihn von unten herauf an. Erinnerungen an seine Schwester kamen hoch, obwohl sie so anders war, als der alte Graue. "Willst du mir dabei helfen, gemeinsam mit mir noch einen Krebs für mich zu finden, Pilgrim?", Kachnik grinste ihn neugierig an.

(bei Zita, Pilgrim, Roghir| am Mondscheinsee)

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

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Dabei seit: 28.04.2010
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Takata ist offline
13.01.2019 15:43

Sie musterte ihr Gegenüber sehr genau, auch, als sie kaum zu ihr sah, da sie sich fast fremdzuschämen schien, was man ihr nicht verübeln konnte. Als dann endlich die erhoffte Antwort kam, war sie zunächst unzufrieden mit ihr. Natürlich hatte sie ihre Frage so formuliert, doch gemeint hatte sie das anders. Die Weiße hatte eher wissen wollen, was sie dazu bewegt hatte, einen Lulatsch wie diesen dort überhaupt mitzuschleppen. Welche Gründe, welche gut verborgenen Talente besaß dieser Komiker, dass sie ihn nicht einfach hatten links liegen lassen? Da gab es dich nur eine passende Antwort drauf – er hatte sich nicht mehr abschütteln lassen. Und als die Fähe mit den seltsamen Augen dann auch noch konkreter wurde, weiteten sich die Pupillen der Polarwölfin voller Erschrockenheit. Wie war das, er kannte sich hier aus? Er hatte sie gemeint? Prüfend glitt ihr Blick wieder zu dem Grauen weiter ab, der gerade dabei war Niyol zu belästigen, was sie in diesem Augenblick nicht mal unbedingt verkehrt fand, immerhin war er genauso ein Späßemacher. Die Weiße kräuselte die Haut ihrer Schnauze und ließ sich die Äußerung Aarinaths noch einmal genau durch den Kopf gehen. Das war … eine furchtbare Mitteilung, die sie in Angst und Schrecken versetzte. Also doch! Dieser … Avon … war ein Nachsteller, der offenbar etwas im Schilde führte. Er war nicht ganz sauber und hatte sie alle beobachtet. Sie nahm ich fest vor, es Skadi zu melden, sobald sie wieder hier bei ihnen war.
Takata gab sich Mühe, Aarinath ihre Nervosität nicht zu zeigen, aber das war wohl eher Wunschträumen. Natürlich konnte man anhand ihrer Bewegungen, ihrer Miene sehen, wie nervös und aufgebracht sie war. Um die Wölfin nicht unnötig darauf aufmerksam zu machen, kam sie also zu ihrer ersten Frage zurück, die an Berechtigung schließlich nichts verloren hatte.

„Und warum habt ihr ihn mitgeschleppt?“, wollte sie geradewegs fordernd wissen. „Was … ich meine … warum … warum der?“

Takata begann in dem fremden Timberwolf, der nach außenhin einen harmlosen, liebdummen Eindruck machte, eine ernste Bedrohung zu sehen. Immerhin hatte er ihnen verschwiegen, dass er sie beobachtet hatte. Er hatte sich nicht gleich beim ersten Mal zu erkennen gegeben, sondern war, schenkte man dieser Fähe hier Glauben, heimlich durch ihre Revier geschlichen. Und mochte diese Fähe hier auch noch so seltsam aussehen, sie schien fürs Erste deutlich glaubwürdiger als der … als der dort.

( bei Aarinath, die anderen außer Skadi und Shiro in der Nähe | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
13.01.2019 15:56

Er kam ja aus dem Nicken eigentlich gar nicht mehr raus so voller Selbstbestätigung, dass ihm bald der Nacken wehtat. Oh wie er ihn durchschaut hatte. Er konnte riechen, wie der Graue richtig nervös wurde, nun, nachdem seine Quasi-Geheimidenität aufgeflogen war. Oder war es der Dreck an seinen Pfoten? Wie dem auch sei, der Graue war enttarnt und Avon musste sich darauf einstellen, dass er bissig reagierte, nun, nachdem all seine Geheimnisse gelüftet waren. Trotzdem kam er nicht umhin sich weiter zu fragen, in welcher Situation genau er ihn das erste Mal gewittert hatte. Und lustiger Weise stellte ihm die Graubacke genau diese Frage auch – uh, beängstigend, konnte er Gedanken lesen? Der Timberwolf sah nachdenklich nach oben … zur Seite … nach unten … und wieder in das Gesicht seines Gegenübers. Ehm, war das so wichtig? Spielte das eine Rolle? Also gut, Avon schloss seine Augen und begann zu murmeln und zu grummeln. Er hatte mal gehört, dass alles, was man mal erlebt hatte, im Kopf blieb, egal was es war und wie lange es her war, aber es ging da nicht mehr raus. Er musste also nur in seinem dunklen Oberstübchen suchen und schon … schon … Er sah Bilder von Chihiro, Thyca und Laina … dann aber leuchtete ein greller Blitz vor seinen geistigen Augen auf – der Moment, in dem Roghir in zu Boden geworfen hatte. Mist.

„Ehm …“, begann er zaghaft und wie so oft mit einem Stottern. „Ich … ich … eh, ich weiß das jetzt nicht so genau.“

Er wollt sich zu Roghir umdrehen, der nämlich der Schuldige an seiner Gedächtnislücke war. Er hatte ihn so fies zu Boden geschleudert, dass ihm ausgerechnet dieser interessante Part entfallen war. Da merkte er, dass diese weiße Wölfin, also nicht Arinath, nicht Ayjana, sondern die andere Weiße, die gerade so komisch zu ihm sah, als hätte sie ihn wiedererkannt … so seltsam auf sie beide sah … oder am Ende nur auf ihn? Was hatte die denn? Hatte er was Falsches gemacht?
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit sah er wieder zu Niyol, den er beinahe vergessen hatte über seine Grübeleien. Ihm war das jetzt schon etwas peinlich. Der Graue dachte sich bestimmt, dass Avon nur bluffte, aber das stimmte nicht. Seine Erinnerung war nur gerade etwas be- eh, verhindert.

„K-kennst du das, wenn man etwas genau weiß, aber egal wie angestrengt man darüber nachdenkt, man kommt nicht drauf?“

Er lächelt verschmitzt und entschuldigend, wobei er die Augen schloss. Natürlich würde er das kennen, die Frage war nur, ob er bereit war, das zuzugeben. Konnte er nicht einfach die Wahrheit äußern und zugeben, dass er ein geheimer … Wolf war?

(Niyol | Mondscheinsee )



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Aarinath
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Fähe
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Aarinath ist offline
20.01.2019 13:37

Diese Erschrockenheit in ihren Augen – was hatte Aarinath falsches gesagt, dass Takata plötzlich so aufgebracht wirkte? War es etwa die Information, dass Avon hier bereits eine Weile lang umherstreunte und hier und da Informationen über das Rudel aufgeschnappt hatte? Das Rotauge war sich so ziemlich sicher, dass der ungestüme Avon damit eigentlich nichts Böses im Schilde führte, doch Takata kannte ihn eben noch weniger als Aarinath. Die Fähe konnte nachvollziehen, dass diese Neuigkeiten der hier einheimischen Wölfin große Angst bereiteten.

„Ich glaube, das hat sich jetzt aufregender angehört, als es wirklich ist.“, fing sie vorsichtig an zu erklären. „Avon wird gar nicht im Stande sein, etwas bösartiges auszuhecken.“ Avon war eben ein wenig anders als seine Artgenossen und bedurfte eines gewissen Schutzes. Er war einfach nur ein zu groß geratener Welpe – davon war Aarinath deutlich überzeugt. Daher hatte sie ihn vermutlich auch mitgeschleppt, wie es ihre Gegenüber formulierte. Wahrscheinlich hatte er in ihr gewisse Beschützerinstinkte geweckt, sodass sie ihn nicht einfach hätte alleine zurücklassen können.

„Schau ihn dir doch an, Takata. Ich glaube, dass er unsere Hilfe benötigt, um einigermaßen im Leben klarzukommen. Alleine wird er viel zu hilflos sein. Nicht, dass ihm noch etwas zustößt.“ Armer Avon. Aarinath hatte schon viele Wölfe kennen gelernt, doch nie hatte sich ein eigentlich erwachsener Wolf in ihrem Umfeld so tollpatschig und welpenhaft verhalten. Ob er nur von Geburt an etwas anders war oder ob er auf den Kopf gefallen sein muss? Wer wusste das schon. Jedenfalls wog sich Aarinath in der Gewissheit, dass dieser Rüde hier sicher sein sollte. Natürlich auch nur so sicher, wie er es selber zuließ. Würde er wieder heimlich Reißaus nehmen konnte natürlich niemand dafür garantieren, dass man ihn wohlbehalten zurückbringen würde.

Aarinath hatte sich nach dem Verlust wichtiger Wölfe in ihrem Leben geschworen, niemanden mehr zurückzulassen. Und so war es dieses Mal Avon, der das sonderbare Privileg genießen durfte. Hoffentlich würde Takata diesen Zug des Rotauges nachvollziehen können.
Endlich wirkte sie wieder selbstbewusster als zuvor und lächelte der Fähe ihr gegenüber sanft zu. Auch die Haltung ihrer Rute hatte sich gelockert und pendelte sanft hin und her.

[ bei Takata | nahe der anderen Wölfe | Mondscheinsee ]


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Skadi
The Tempest


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78cm, 54kg

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Skadi ist offline
20.01.2019 16:29

Shiros genervtes Kopfschütteln entging der Sandfarbenen nicht, doch sie äußerte sich dazu nicht weiter. Sie wusste, dass die Schwarze schwierig und bisweilen zickig sein konnte. Vermutlich hatte sie nur wenig Lust, sie zurück zum Fundort zu bringen, und hatte sich stattdessen am See ausruhen wollen. Doch da sie letztendlich tat, was man von ihr verlangte, folgte sie ihr lediglich schweigend.
Der beißende Gestank nach Fäulnis kündigte sich bereits deutlich an, noch ehe sie den Kadaver erkennen konnten. Soweit noch nicht besonders außergewöhnlich – jeder Warmblüter würde irgendwann verrotten und ein ähnliches Ende finden. Ungewöhnlich war lediglich, dass der verwesende Körper weitestgehend von Aasfressern verschont geblieben war. Warum vermochte die Sandfarbene nicht zu sagen, sie war schließlich kein Experte für Aasfresser. Also witterte sie lediglich, zwang sich den widerlichen Geruch zu inhalieren und irgendwelche Nuancen herauszufiltern. Am Ende glaubte sie zu wittern, was auch Shiro witterte.

„Es riecht nach Krankheit“, befand sie schließlich. „Vermutlich ein einzelner Wanderer, der krank wurde und zu geschwächt war, um sich alleine durchzuschlagen.“

Das war genau der Grund, warum Wölfe sich für gewöhnlich zu Gruppen zusammenschlossen. Sie glaubte nicht an ein Rudel, das ihn zurückgelassen hatte, denn ansonsten hätten sie noch irgendetwas anderes bemerken müssen – Pfotenabdrücke, Haare, der Duft nach anderen Wölfen. Zumindest dahingehend waren Shiro und sie sich also einig. Da war nichts außer einem stinkenden Leichnam, der einsam vor sich hinfaulte und den niemand besonders appetitlich zu finden schien. Sie hob den Kopf und wandte sich wieder an ihre Begleiterin.

„Hat sich irgendjemand von uns an dem Kadaver zu schaffen gemacht?“

Solange keiner von dem faulen Fleisch gefressen hatte, brauchten sie sich vorerst vermutlich keine großen Sorgen zu machen. Der Wolf vor ihnen war schließlich schon längere Zeit tot. Doch so uninteressant er auch für die Aasfresser sein mochte, so schien er am Ende doch noch jemand anderen anzulocken. Fast wäre sein Geruch ihnen entgangen, denn sie waren so nahe am Kadaver, dass dessen Gestank alles andere zu überdecken schien. Aber das Knacken eines Zweiges verriet schließlich die Ankunft eines weiteren Wolfes. Ein Rüde, der sich ihnen mit gesenktem Haupt näherte. Die Sandfarbene musterte ihn misstrauisch. Ob er wohl zu den Anderen gehörte? Bislang hatte allerdings niemand irgendetwas von einem Nachzügler erwähnt, und noch dazu kam er aus der falschen Richtung…

„Wer bist du?“, richtete sie das Wort schließlich direkt an den fremden, sobald sie Blickkontakt hatten.

[beim Kadaver | Shiro & Yarok]

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Zita
~Sternenseele~


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Zita ist offline
20.01.2019 20:31

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~



Zita´s Ohren zuckten und ihr Fang kräuselte sich leicht, doch gerade als sie ihren Worten etwas Nachdruck verleihen wollte, schlich sich Kachnik aus ihrer Runde plötzlich davon und tappte zu Pilgrim hinüber der am wieder am Rand des Sees herumspielte. Mit einem schnellen Blick vergewisserte sich Zita, dass Pilgrim von Kachnik keine Gefahr drohte und sah dann wieder den Neuankömmling vor ihr an – Roghir nannte er sich also.

Auch Zita wandte den Kopf ein Stück um so zu zeigen, dass der kleine Fauxpas Roghir´s damit für sie erledigt war. Sie nickte sogar kurz als er sich entschuldigte:

„Ihr seid nicht aus demselben Rudel, oder kennt ihr euch noch nicht solange? Wo seid ihr euch begegnet?“

Fragte Zita und deutete mit einem weiteren Kopfnicken in Richtung Kachnik.

Warum sonst sollte man keine Gelegenheit gehabt haben einem Rudelkumpanen eine Frage zu stellen?

Zita vermisste schon lange Etwas in dieser Welt – Das Gefühl von Geborgenheit, Einigkeit, Famile… Zusammengehörigkeit. Mit Marrok war diese Sehnsucht weniger schmerzhaft gewesen, doch nun wo er sie so still und leise wieder verlassen hatte, war auch das Gefühl wieder da – diese Sehnsucht nach Nähe und Zugehörigkeit.

Ihr Blick glitt kurz zu Takata herüber und nicht zum ersten Mal fragte sich Zita wie ein Leben, ihr Leben, mit dieser Wölfin weitergehen sollte und ob sie jemals würde verzeihen können. Wie sehr sie die Gemeinschaft vermisste… und ihre nächste Frage an Roghir zeigte das nur zu deutlich:

„Habt ihr auf eurer Reise hierher noch andere Wölfe gesehen? Wo kommt ihr her?“

Es war bereits das zweite Mal, dass sie dies an diesem Tag fragte, doch etwas in ihr drängte sie zu wissen ob es in diesem Tal noch mehr Wölfe gab.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Pilgrim hatte weiter im seichten Wasser des Sees herumgepatscht, mal hier mal da ein wenig im Wasser gescharrt und gebuddelt, als sich plötzlich der neue Rüde zu ihm gesellte. Pilgrim sah Kachnik lange an, so lange, dass dieser schon denken musste Pilgrim hätte ihn und seine Frage gar nicht mitbekommen, doch dann senkte er den Kopf und antwortete Kachnik ernst:

„Sehe und lerne junger Freund!“

Der Alte Rüde wandte sich wieder dem See zu, den Kopf soweit gesenkt, dass seine Nase teilweise in den kleinen Wellen untertauchte, die seine eigenen Schritte verursachten. Ein paar Mal hob er schnaubend den Kopf um seine Nase von dem Wasser zu befreien, dass er in seiner Konzentration versehentlich eingeatmet hatte, nur um ihn dann gleich wieder in das kühle Nass zu senken.

Ganz nach Wolfsmanier suchte er im seichten Uferschlamm nach geeigneter Beute, schreckte hier und da einige kleine Fische auf und sah ihnen kurz nach wie sie flink und mit aufblitzenden Schuppen in der Weite des Sees verschwanden.

Jaaaaa, er war ein großer Jäger und sein Wissen endlich an einen jungen, unerfahrenen Jüngling weitergeben zu können, tat Pilgrim sichtlich gut.

Wie ein Waschbär stocherte er hier und dort mit seinen Pfoten im Schlamm oder zwischen den dichten Halmen des Schilfs herum immer auf der Suche nach dem leckeren roten Knacktier an denen er Geschmack gefunden hatte.

Nach einigen Runden hin und her am Ufer blieb Pilgrim plötzlich stocksteif stehen. Seine Ohren waren nach Vorne gerichtet, seine dem Wasser zugewandte Schnauze glitzerte von den Wassertropfen die sich leise tropfend ihren Weg durch sein Fell bahnten. Direkt vor dem Rüden krabbelte eine Krabbe über den sandigen Grund. Zentimeterweise schob sich Pilgrim mit seinem Kopf weiter an das Tier und…. Schnappte zu. Mit einem freudigen halb gebellten, halb geknurrten Laut hob er die Krabbe aus dem Wasser und schüttelte sich so heftig, dass er dabei fast selbst in das Wasser gefallen wäre. Er ließ seine Kiefer schnappen und schliesslich fiel die tote Krabbe vor Kachnik auf den Waldboden.

Pilgrim wedelte noch immer wild mit der Rute und grinste Kachnik breit und stolz an.

Jaaaaaaaaaaaaaa, er war ein großartiger Jäger!




(Zita ist bei Pilgrim, Kachnik und Roghir; Mondscheinsee)

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KuroShiro
Kämpferherz


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Fähe
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Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 839

KuroShiro ist offline
20.01.2019 22:20

Skadis Einschätzung schien logisch. Shiro dachte einen Moment darüber nach, ehe sie antwortete. Zumindest in einem war sie sich mit der Sandfarbenen einig, Skadi hatte recht - es roch nach Krankheit. Jedoch nach einer, die Shiro zuvor nie begegnet war. Das erklärte auch, weshalb sie den Geruch.. oder besser den Gestank.. nicht direkt hatte zuordnen können.
"Ja, das könnte sein...", sagte sie, den Blick noch immer nachdenklich auf den Kadaver gerichtet.
"Aber welche Krankheit hält sogar die Maden fern?" Diese Frage ließ Shiro einfach nicht los.

Skadis nächte Frage war dagegen etwas schwieriger zu beantworten. Shiro zögerte einen Moment und überlegte, wie sie das Geschehene am besten schilderte. Sie wollte Zita nicht in den Rücken fallen, der einzigen Wölfin, die sie irgendwie als eine Art Verbündete betrachtete, aber sie wollte auch weder Skadi, noch sonst jemanden anlügen.
"Zu schaffen gemacht, ist wohl der falsche Ausdruck.", sagte sie langsam.
"Allerdings ist Pilgrim ein... ein Missgeschick passiert." Sie nickte bekräftigend.
"Er ist gestolpert und mit dem Leichnam, nun ja... zusammengestoßen. Zita und Marrok wirkten sehr verstört deshalb.", fuhr sie fort.
"Also wenn du das Thema ansprichst... vielleicht gibst du ihnen die Möglichkeit, es von sich aus zu erzählen."

Ihre Ohren zuckten und ihr Kopf ruckte nach oben, als sie den Zweig knacken hörte. Ihre Augen weiteten sich erstaunt, als sie, Skadis Blick folgend, den Wolf erblickte, der sich ihnen genähert hatte.
Woher, um alles in der Welt, tauchten auf dieser Insel am Ende der Welt bloß ständig neue Wölfe wie aus dem Nichts auf, fragte Shiro sich.

[bei Skadi, Yarok in der Nähe / Käferwald beim Kadaver]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Yarok
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Yarok ist offline
21.01.2019 09:55

Sein wachsamer Blick glitt zwischen der Sandfarbenen und der Grauen hin und her und blieb recht schnell an der ersten hängen, die ihn deutlich misstrauischer beäugte, als ihre Begleiterin und auch sofort das Wort an ihn richtete. Instinktiv duckte er sich noch tiefer, die Rute leicht unter den Bauch gezogen, ein zartes Wedeln begleitete diese Geste.

“Mein Name ist Yarok“, stellte er sich höflich vor und nickte den beiden Fähen respektvoll zu. Aus dem Augenwinkel beäugte er den toten Wolf, der offensichtlich zuvor die Aufmerksamkeit der beiden Rudelgefährtinnen beansprucht hatte, bevor Yarok aufgetaucht war. Doch er wollte keinesfalls unhöflich oder ignorant erscheinen, daher riss er seinen Blick ebenso schnell wieder davon los und sah die beiden Fähen nun wieder direkt an.

“Ich komme von weit her.“, fuhr er fort, denn er ahnte, dass sie mehr über ihn wissen wollen würden.

“Seit einiger Zeit bin ich nun schon auf der Suche nach Artgenossen, nach einem Rudel, dem ich mich anschließen kann.“ Sein junges Herz machte einen Satz bei diesen Worten und Sehnsucht durchspülte ihn wie ein kühler Bach an einem heißen Sommertag. War das womöglich endlich das, wonach er gesucht hatte?

“Eine Wanderin berichtete mir, dass es in dieser Gegend noch mehr Wölfe geben soll. Ich hatte gehofft, dass ihr…“, kurz geriet er ins Stocken, angesichts der Wichtigkeit seiner Worte. Er wollte sich nicht ausmalen, dass sie ihn womöglich wegschicken würden, dass sie ihn zwingen könnten weiter alleine umherzustreifen, begleitet allein von seinem Schatten und der Schuld, die er auf sich geladen hatte. All das, um hier her zu gelangen, an diesen Ort, mit diesen beiden Fähen, die ihn nicht gerade einladend ansahen.
Er versuchte sich zu straffen, seinem Auftreten mehr Nachdruck und Festigkeit zu verleihen und fuhr mit kräftigerer Stimme fort, seine nächsten Worte sorgfältig auswählend.

“Ich bitte euch um eine Möglichkeit, mich zu beweisen. Ich werde euch nicht enttäuschen und dem Rudel gute Dienste erweisen.“

Yarok spürte, wie sein Herz schlug, gar lächerlich schnell hämmerte es gegen seine Brust. Er meinte mit beinahe sicherer Bestimmtheit, dass die beiden es hören mussten, obwohl er einigen Abstand zwischen ihnen eingehalten hatte. Nicht zuletzt wegen der unsichtbaren Gefahr, die über ihm zu schweben schien, wie eine dunkle Bedrohung, ein Schatten schien sie neben Yarok aufzuragen, nur allein für ihn wahrnehmbar. Spielte ihm seine Fantasie einen Streich, oder waren es bereits erste Anzeichen, so war es ihm, als könne er die Krankheit bereits riechen, als hätte sie ihn verfolgt, klebte nun an seinem Fell, bereit ihn zu verschlingen und in die ewige Dunkelheit hinab zu zerren.
Er atmete tief durch, doch der Geruch wurde nur stärker, beißender, so schien es ihm.

All der Tumult, der sich in dem jungen Rüden regte, war äußerlich kaum wahrnehmbar, lediglich seine Pupillen weiteten sich leicht und seine Atmung ging schneller, oberflächlich pumpender. Sein Blick lag nach wie vor scheinbar gelassen auf der Sandfarbenen, doch innerlich verfiel er in blanke Panik. Wo, verdammt, kam nur dieser Geruch her?

[Shiro und Skadi / Käferwald, beim Kadaver]

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Ayjana
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Ayjana ist offline
21.01.2019 11:57

Jana war recht verdattert und leicht erschrocken zurückgelassen worden von einem davon eilenden Avon. Leicht brüskiert hatte sie sich zuerst einmal hingesetzt und hatte dem jungen Rüden nachgeschaut, der in seiner tollpatschigen Art natürlich gleich ins nächste Schlamassel stürze indem er wortwörtlich auf Niyol getreten war.

Augenrollend hatte sie ihren Blick schweifen lassen über all die verschiedenen Persönlichkeiten. Roghir hatte sich zu Kachnik und den beiden anderen Wölfen gesellt, anscheinend war das Thema dort aber gerade etwas ungemütlich denn selbst aus der Entfernung konnte Ayjana das sprichwörtliche errötern Kachniks sehen, es war unschwer zu erraten um was es gehen könnte.

Ihr Blick glitt weiter zu den beiden weissen Artgenossen. Auch dort schien die Stimmung eher angespannter Natur zu sein, dies obwohl Aarinath locker, offen und freundlich wirkte. Jana neigte leicht den Kopf. Da Avon sie einfach so mir nichts, dir nichts abgefertigt hatte beschloss sie den beiden Fähen Gesellschaft zu leisten.

Munteren Schrittes trabte sie an den anderen vorbei auf die beiden zu und bekam noch die Frage Takatas mit. Was… ich meine… warum… warum der? da Jana vorher nicht gewusst hatte um was es ging lauschte sie in einem kleinen Abstand zu den beiden der Antwort Aarinaths. Sachte lächelnd trat sie schliesslich zu den beiden Wölfinnen nach Aaris Antwort war ihr nun auch klar um wen es sich drehte. Natürlich… Avon!

“Darf ich mich zu euch beiden gesellen?“

Fragte sie schliesslich mit sanfter Stimme.

“Immerhin hat mich euer Gesprächsthema gerade abblitzen lassen…

Grinste die Weisse mit Schalk in den Augen und zwinkerte den beiden zu. Mit schräg gelegtem Kopf musterte sie Takata. Sie schien immer noch auf der Hut vor etwas zu sein, irgendwas zu suchen was nicht zu passen schien. Mit freundlichem Blick schaute sie die weisse Fremde an und nickte dieser aufmunternd zu.

“Aarinath hat Rech mit ihrer Aussage, Avon ist zwar ein... Tollpatsch und ein Hitzkopf aber ich glaube nicht, dass von ihm eine Gefahr ausgeht.“

Somit unterstütze sie die Aussage Aarinaths und vielleicht würden ja zwei sich deckende Aussagen Takata etwas ruhiger und friedlicher stimmen.

[zuerst alleine danach bei Aarinath und Takata || wieder nahe der anderen Wölfe am Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
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Takata
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Takata ist offline
24.01.2019 12:33

Zu gerne hätte sie gewusst, was dieser „Avon“ und Niyol miteinander austauschten. Dabei machte Niyol einen vergleichsweise teilnahmslosen Eindruck und schien nur hin und wieder etwas zurückzuwerfen. Ob er mit dem fremden Rüden überfordert war? Sie hatte ja viel mehr den Eindruck, der Neuling war genau seine Kragenweite.
Als sich dann Aarinath mit der Bemerkung an sie wandte, von ihm ginge keine Gefahr aus, schrak sie etwas zurück. Wie … wie war das … konnte sie Gedanken lesen? Sie kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und musterte sie. Ihre Rute war längst wieder auf eine normalen Niveau gesunken, aber ihre Haltung etwas verkrampft.Ob das alles Masche war? Vielleicht sollte er ja den leicht zurückgebliebenen Wolf mimen, damit die anderen ihr Rudel infiltrieren konnten? Nach Tihars Betrug an ihrem Vertrauen traute sie keinem Fremden mehr über den Weg. Es war so, dass sie nicht bereit war neu hinzugekommen Wölfen zu viel Vertrauen zukommen zu lassen. Selbst wenn Skadi sie gewähren ließ, verpflichtete sie sich insgeheim, jede mögliche Verschwörung rechtzeitig aufzudecken, um Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. Es erstaunte sie ja schon, dass Zita so gut mit dem Neuen zurecht kam, diesem seltsam duftenden Rüden, der noch ziemlich jung sein musste. Aber ein Blick zur Seite, vorbei an der Weißen mit den rötlichen Augen verriet ihr, dass Zita keineswegs so ruhig blieb, wie sie anfangs gewesen war. Allerdings hatte sich ihr Ton, mehr konnte die dem Austausch nicht entnehmen, nicht etwa dem zwielichtigen Jungrüden gegenüber verändert, der so seltsam milchige Augen hatte und Takata eher zu mehr Misstrauen veranlasste, sonder gegenüber Ro...Roghir hieß der, genau. Vielleicht erinnerte er Zita durch sein schwarzes Fell noch viel mehr an jenen Wolf, der so viel Unglück über sie gebracht hatte.
Aarinath aber forderte sie auf, Avon wieder in Augenschein zu nehmen. Die Weiße war überfordert. Sie konnte unmöglich jeden hier im Blick behalten und sah nach einem kurzen Blick auf diesen Avon wieder nach vorn, dann leicht verstört zu den Seiten, als just eine weitere Fähe ihrer Fellfarbe hinzukam. Wie war das … hilflos? Takata zischte. Nein, er wirkte nicht hilflos, er benahm sich viel mehr fahrlässig! Niemand, der zwei funktionierende Augen im Kopf hatte, konnte einfach so vor die Füße einer fremden Alpha fallen oder mit einem nicht zu bestehenden Rüden wie Niyol zusammenstoßen. Sie nahm ihnen diese Geschichte nicht ab! Ihr Lächeln veranlasste sie nur zu einem kurzen Lefzenzucken, das von Unsicherheit herrührte. War das ein freundliches Lächeln oder ein Auslachen?
Die andere Weiße, Ayjana, stellte sich dazu und begann, ihre Meinung kund zu tun. Erst verstand sie nicht, wie sie die Aussage meinte. Das Gesprächsthema? Takata dachte gerade an so viele Wölfe, von denen im Grunde jeder einen persönlichen Aufpasser gebraucht hätte, schließlich war nicht nur Avon unerlaubt vom Rudelplatz gegangen, sondern auch das Milchauge. Im Grunde untermauerte Ayjana das von Aarinath Geäußerte nur und pflichtete ihr bei. Die Polarwölfin quittierte das zunächst mit einem nachdenklichen Schweigen. Sie suchte nach Anzeichen, die auf Lüge hindeuteten. Aber die Gesichter der beiden neuen Fähen wirkten unauffällig freundlich … beinahe zu freundlich. Nach einer Weile schüttelte sie sich instinktiv und beantwortete ihre Aussagen.

„Ein Wolf muss nicht gefährlich sein, um für ein Rudel zum Problem zu werden.“ Sie senkte den Kopf etwas und presste die Lefzen aufeinander. Mit viel Ahnung konnte man das als Anspielung Takatas auf sich selbst betrachten. Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. „Ihr seid mit ihm hier aufgekreuzt, also seid ihr auch verantwortlich für sein Tun.“ Sie übte sich in einer strengen Miene und einer festen Stimme. Ein kurzer, unauffälliger Blick zur Seite ließ sie sicher sein, dass Skadi wirklich nicht in der Nähe war. Dennoch war sie sicher, nur in ihrem Interesse aufzutreten. „Lasst ihn nicht aus den Augen, bevor er irgendwelchen Mist anstellt“, endete sie trocken und sah noch einmal kurz auf Avon zurück. Es war doch Grunde nicht Avon, der das Problem darstellte. Es war viel mehr ihre eigene Überforderung, aber das mussten die beiden weißen Fähen hier nicht wissen.

( bei Aarinath & Ayjana, die anderen außer Skadi und Shiro in der Nähe | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
25.01.2019 18:33

Avons Hintergründe blieben undurchschaubar. Erst wedelte er beinahe mit dem Kopf auf und ab, dann fixierte er wild irgendwelche Punkte in der Umgebung, sodass Niyol benahe automatisch gesagt hätte "Hier bin ich." Just in diesem Moment kamen die gelben Iriden endlich doch wieder in seinem Gesicht an und gaben ihm das Gefühl, dieses Gespräch würde noch weiter gehen. Schon bald stellte sich jedoch heraus, dass es mit dem weiterging, mit dem er angefangen hatte: Leere hinter den Worten. Er wusste also nicht weswegen er ihn hier anblaffte? Dieser Rüde schien so langsam noch langweiliger als Pilgrim zu sein. Der hatte immerhin ab und zu einen hellen Moment der auf interessante Vergangenheitsgeschichten vermuten ließ. Ok und er hatte ein Alter in welchem man ihm ein verwirrtes Wesen leichter zugestand. Avon dagegen war jung und bot keinerlei Ansatz eines interessanten Innenlebens. Es schien lediglich überall in seinem Kopf Verwirrung zu herrschen.
Wieder schweifte der Blick des Grauen durch die Gegend und zeigte einen Mangel an Konzentrationsvermögen. Wenn er wieder mit Skadi sprach würde er definitiv anmerken, dass es bisweilen erfolgsbehindernd, wenn nicht sogar fast gefährlich schien, Avon auf eine gemeinsame Jagd mit zu nehmen. Das hier war mehr als nur bloße Tollpatschigkeit.
Immerhin war der nächste Satz ausnahmsweise einmal nicht völlig zerhackt. Dafür passte er aber derart gut zu Niyols Einschätzung von dem Rüden, dass er laut auflachen musste. Kichernd beäugte er das blinde Gesicht.

"Sicherlich, aber ich befürchte du bist das wohl in größeren Ausmaßen gewohnt, was?"

Grinsend sah er ihm ins Gesicht. Neugierig, ob man diesem Geist doch noch mehr als nur Hilflosigkeit zutrauen konnte.

( Avon | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Roghir
Courageous Fighter


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Roghir ist offline
27.01.2019 18:45

Abwartend stand der schwarze Wolf neben dem jüngeren Artgenossen und schaute zu der älteren Fähe hinüber. Kurz schaute er zu Kachnik, welches offenbar beleidigt war – so ganz genau wusste er es nicht – und sich aufrichtete, um zu dem älteren Rüden ans Ufer zu gehen. Roghir legte ein Ohr nach hinten und schaute dem jüngeren Wolf nach. Er durfte nicht vergessen, dass er es immer noch mit einen Jüngling zu tun hatte, welches so manche Worte wörtlich nahm oder anders interpretierte. Aber davon waren ja auch erwachsene Wölfe nicht befreit. Auch er selbst nahm manche Sätze wörtlich, wenn er den Sinn nicht verstand oder erst überlegen musste, was sein Gegenüber gemeint haben könnte. Roghir wandte den Blick von den beiden Rüden am Ufer ab und sah wieder zu der grauen älteren Wölfin. Diese hatte den Kopf geneigt und genickt – seine Entschuldigung hatte sie angenommen. Erleichtert atmete der schwarze Wolf leise aus, während er die Ohren spitzte, um ihre Frage mitbekommen. Roghir folgte ihren Blick zu Kachnik und dem älteren Wolf, bevor er antwortete:

„Nein... wir kennen uns erst seit kurzem. Kurz bevor wir unerlaubt euer Revier betreten hatten, traf ich als erstes Ayjana. Wir beide trafen dann wiederum Aarinath und Avon als wir ein Ferkel gejagt hatten. Als wir das kleine Schwein aufgeteilt hatten, trafen wir Kachnik und haben uns, nachdem wir gemeinsam unsere Beute gefressen hatten, weiter aufgemacht, um weitere Wölfe zu treffen.“

Roghir lies bewusst die Konfliktsituationen bei der Sau und zwischen ihm und Avon weg. Wollte ein „Schubladendenken“ vermeiden. Und den Fakt, dass Avon sie hier her gebracht hatte. Konnte sein, dass er sich dessen bewusst war, was er da tat. Wer wusste das schon. Der schwarze Rüde lies kurz den Blick abschweifen, sah hinüber zu den anderen Gruppen. Ayjana hatte sich zu Takata und Aarinath gesellt, während Avon gegen Niyol gestolpert war. Die Leitwölfin war mit Shiro unterwegs. Jedenfalls waren sie nicht zu sehen. Als sein Blick wieder auf die Wölfin vor ihm gerichtete war, setzte er sich ruhig auf seine Hinterläufe.

„Nicht das ich wusste. Jeder von uns hatte die Hoffnung ein Rudel zu finden und so fanden wir euch. Ich... komme aus einem fernen, kaltem Land, wo ich mit meinen Geschwistern aufgewachsen bin. Wir verließen dieses Land, um uns einem Rudel anzuschließen, da das Leben dort oben immer rauer und härter wurde. Meine Geschwister fanden ein Rudel, ich jedoch wollte weiter. Daher kam ich auf diese Insel.“

, antwortete Roghir ruhig und blinzelte leicht. Seine Ohren legten sich abwechselnd in den Nacken. Unsicher, ob er nicht schon zu viel verraten hatte.

„Jedenfalls... weiß ich noch nicht viel über die anderen. Und... was ist mit euch? Seit ihr schon lange hier?“

, stellte Roghir nun seinerseits Fragen... Fragen, die er ebenfalls schon den anderen einzelnen Rudelmitglieder gestellt hatte. Doch jeder hatte eine andere Ansicht. Eine andere Meinung.

[Spricht mit Zita | In der Nähe: Pilgrim, Kachnik, Avon, Niyol, Aarinath, Takata & Ayjana | Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Skadi
The Tempest


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4 Jahre
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Skadi ist offline
29.01.2019 19:34

Auf Shiros Frage hatte auch die Sandfarbene keine Antwort. Es stimmte, normalerweise würde der Kadaver vor Maden und Fliegen nur so wimmeln. Umgekehrt waren sie keine Experten und es mochte Gründe geben, die so abstrakt und seltsam waren, dass sie ihnen einfach nicht einfielen.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte sie ehrlich.

Nur eines wusste sie sicher – der Leichnam würde schon bald zu Erde werden, auch ohne die Hilfe der Aasfresser. Solange konnten sie sich einfach von dieser Gegend fernhalten. Der einzig ungewisse Faktor schien vorerst tatsächlich der Zwischenfall zu sein, von dem Shiro nun berichtete. Aufmerksam lauschte sie und neigte dann nachdenklich den Kopf. Es fiel ihr schwer einzuschätzen, wie ernst das nun tatsächlich war. Solange er nicht von dem verwesenden Fleisch gefressen hatte, würde ihm vermutlich nichts passieren. Am Ende fiel ihr nichts weiter dazu ein, als zustimmend zu nicken.
Zeit für weitere Spekulationen blieb ihnen ohnehin nicht, da der Fremde inzwischen näher herangekommen war und sich vorstellte. Misstrauisch musterte sie ihn, wie sie es wohl bei jedem Fremden getan hätte, der plötzlich mitten in ihrem Revier aufkreuzte. Doch bislang wusste er von vornherein zu beschwichtigen, indem er sich überaus höflich und respektvoll verhielt. Sie tauschte einen knappen Blick mit Shiro und versuchte abzuschätzen, wie die Schwarze das sah.

„Ich bin Skadi“, erwiderte sie schlicht und wartete einige Herzschläge lang, um Shiro die Gelegenheit zu geben, sich ebenfalls vorzustellen.

Ähnlich wie Roghir kam auch der Fremde direkt zur Sache und erklärte, dass er sich dem Rudel anschließen wolle. Die Miene der Sandfarbenen blieb neutral und sie nickte höflich, fragte sich insgeheim aber, wie verzweifelt all diese Neulinge waren, dass sie sich ohne Wenn und Aber dem erstbesten Rudel anschließen wollten, ohne überhaupt wissen zu können, worauf sie sich hier einließen. Andererseits blieb ihnen vermutlich keine große Wahl, wenn sie nicht wie der einsame Wanderer enden wollten, der nun langsam verrottete. Jedenfalls sollte auch Yarok seine Chance bekommen, genau wie die übrigen Neuankömmlinge, solange er sich nichts zuschulden kommen ließ. Vorher musste sie ihn allerdings noch ein wenig auf die Folter spannen.

„Warum bist du allein? Was ist aus der Wanderin geworden?“

Sie hatte noch viele weitere Fragen, aber irgendwo mussten sie ja anfangen.

[Shiro & Yarok]

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Geschlecht
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Aarinath ist offline
29.01.2019 20:24

Würde sie die Fremde Fähe mit ihrer aufrichtigen Erklärung überzeugen können? Es machte ganz den Eindruck, als hätte dieses Rudel schon mindestens einmal dem falschen Wolf das Vertrauen geschenkt und bittere Enttäuschung erlitten. Man würde ihnen nichts aufzwingen können – wenn sie Worten keinen Glauben schenken wollten, musste sich die Gruppe um Aarinath auf einem anderen Weg beweisen. Sie mussten sich alle vorbildlich benehmen und den Weisungen der hiesigen Wölfe Folge leisten. Vielleicht würde auch der eine oder andere mit einem besonderen Jagdtalent oder einem guten Sinn für Ordnung glänzen können.

Aarinath blickte auf. Einige Wolfslängen entfernt schien Ayjana auf das Zweiergespann Kurs zu nehmen. Sie wirkte interessiert und musste wohl ein bisschen von dem Gespräch zwischen dem Rotauge und ihrer Fellgenossin aufgeschnappt haben. Ayjana wurde mit warmen Blicken Aarinaths willkommen geheißen.

„Nur zu, Ayjana.“, sprach sie und nickte zustimmend. Dann ging sie knapp weiter darauf ein, dass Ayjana über das Gesprächsthema schon bescheid wusste: „Ja, es geht um Avon.“ Sie verkniff sich jeden weiteren Kommentar, dass Takata extrem misstrauisch war und in den Tollpatsch einen gefährlichen Wolf sah. Das würde Ayjana mit Sicherheit ganz schnell selber aus Takatas Reaktionen heraus lesen können. Es war beruhigend, in ihrer Artgenossin mit den Bernsteinfarbenen Augen Zuspruch zu finden. Auch sie war sehr davon überzeugt, dass von Avon gar keine Gefahr ausging.
Zuspruch von Takata gab es allerdings keinen. Sie brauchte einen Moment lang, um die entschärfenden Worte der beiden Fähen sacken zu lassen. Mit strenger Mine forderte sie die Volle Verantwortung über Avons Tun und Handeln innerhalb dieses Reviers.

„Natürlich werden wir ein Auge auf ihn haben.“ Allerdings musste man an dieser Stelle auch bedenken, dass Avon tatsächlich ein ausgewachsener Wolf und kein Welpe mehr war. Für seine Taten würde er sich auch zumindest ein bisschen verantworten können müssen. Ihn nun vollkommen in Watte zu packen und rund um die Uhr zu bewachen wäre wohl mit Sicherheit der verkehrte Weg. „Vielleicht sollten wir mit ihm das Gespräch suchen.“, sprach Aarinath langsam und nachdenklich. Wahrscheinlich musste jemand Avon bloß in die richtige Richtung weisen und ihm klar machen, dass es hier um eine wichtige Angelegenheit ging. Immerhin würde sich ihr gesamtes Verhalten darauf auswirken, ob sie bleiben durften oder nicht. Ihr warmer Blick glitt langsam zu Avon, der nun mit Niyol ein Schwätzchen hielt.

[ bei Takata & Ayjana | nahe der anderen Wölfe | Mondscheinsee ]


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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
02.02.2019 18:20

Gerade hatte er das Gefühl gehabt, dass sie sich etwas verstanden und dass dieser Wolf vielleicht ein ganz netter Zeitgenosse sein konnte, da kam er damit: Er kannte sich wohl damit aus. Avon stockte. W-woher wusste er denn das? Kannte er ihn also doch schon länger? Ohne den Kopf zu bewegen, rollten seine Augen von links nach rechts und zurück. Gruslig, dieser Rüde. Er hatte ja richtige Hellseherfähigkeiten. Wobei … er hatte ja selbst gerade zugegeben, indirekt, dass ihm das öfter passierte. Er hatte aber auch zugestanden, dass ihm das selbst auch so ging, auch wenn er das nicht so deutlich formuliert hatte. Interessanter Punkt … war er also auch ein unperfekter Wolf. Dann waren sie vielleicht auf einer Stufe und konnten einander unterstützend agieren. Das gefiel Avon ja wieder und er ließ sich zu einem Grinswedeln hinreißen.

„Echt?“, fragte er unschuldig nach. „Wann ist dir das das letzte Mal passiert?“

So konnte er vielleicht doch noch herausfinden, warum ihm dieser Rüde hier partout bekannt vorkommen wollte. Es war ein bisschen, als waren sie sich schon einmal in einem früheren Leben begegnet. Ob es verlegen war, ihn zu fragen, wo seine Wurzeln lagen? Also … im übertragenen Sinne. Sie standen hier zwar schon eine Weile, aber der andere hatte sicherlich noch keine echten Wurzeln geschlagen und begann hier mit der Metamorphose oder so … außer er würde gleich beginnen, grün zu werden, so an den Ohren … oder so.
Avon wollte gerade ran und fragen, was ihn einst in dieses Tal trieb und wie er einmal zu dem Rudel gekommen war, denn seiner ersten Einschätzung nach waren die Wölfe hier nicht alle miteinander verwandt … vielleicht auch gar keine. Doch da drehte er sich – weiß der Geier warum – für einen kurzen Moment nach hinten und bemerkte wieder diesen penetranten Blick der weißen Fähe … also der einen weißen Fähe, nicht Aarinath oder Ayjana. Bei Osiris, was hatte die denn? Hatte er noch Futterreste im Gesicht? War ihm was gewachsen, was da nicht sein sollte? Avon schluckte peinlich berührt. Sie guckte nicht gerade so, wie er es sich von einem Weibchen erhoffte, wirklich eher so, als war er ein Wolf aus einer anderen Dimension. Der Timberwolf beschloss, einen halben Schritt näher an sein gegenüber zu wagen und mit den Augen, nach hinten gerollt, leise zu fragen.

„W-was … hat es denn mit … der da … auf sich … die Weiße … die … beobachtet mich … schon die ganze Zeit … so komisch?“

War ihm entgangen, falls sie irgendeinen wichtigen Posten in diesem Rudel besaß? Oder war ihre Aufgabe im Rudel, alle Neulinge so anzuglotzen? Moment – alle? Mitnichten! Sie stand ja bei Ayjana und Aarinath und konnte mit denen kommunizieren, ohne dass die Zwei dabei besonders verstört wirkten, so wie er. Na gut, er war nicht sicher. Aber er hatte das ungute Gefühl, hier gerade im Fokus einiger zu stehen, die ihm nicht gut gesinnt waren …

(Niyol | die Anderen in unmittelbarer Nähe (ausg. Skadi, Shiro & Yarok) Mondscheinsee )



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Kachnik
Doppel-As


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1 Jahr
Geschlecht
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79cm & 46kg
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Kachnik ist offline
04.02.2019 13:01

Eine ganze Weile wurde Kachnik von Pilgrim angestarrt, sodass er ganz hibbelig wurde. Sein hoffnungsvolles Grinsen war einem verunsicherten Zucken seiner Ohren gewichen. Doch Pilgrims geisterhafter Blick lag weiterhin auf ihm. Gleich bekam der Jungwolf vom ganzen Angestarrtwerden noch Löcher in seinem hübschen Pelz. War Kachniks Äußerung überhaupt in Pilgrims Kopf angelangt, oder war sie von seinem festen Schädel gleich wieder abgeprallt? Schädel wurden ja sicher mit dem Alter immer undurchlässiger.

Sollte er die Frage wiederholen oder sich einfach umdrehen, als wäre nichts geschehen? Ja ... Das wäre wohl das Sicherste. Er wollte sich gerade entschuldigen, doch da kam auch schon eine Antwort und hielt Kachnik fest an seinem Platz. Erstaunt blinzelte er bei der lang ersehnten Reaktion. Und ganz wie ein weiser Lehrer klang sein Gegenüber. Aufgeregt beobachtete der junge graue Wolf, wie sich Pilgrim im Uferwasser zu schaffen machte. Doch was tat der denn da? Es schien Kachnik, als wolle der andere versuchen mit seiner Nase zu trinken. Etwas unkompetent, dieser Wolf, dachte er mit gerunzelter Stirn. Aber immerhin war er schon deutlich älter als er selbst. Innerlich mochte er immer noch Kachniks Gedankenqualität überragen. Für einige Zeit weilte Kachniks wachender Blick konzentriert auf dem Alten. Warum war er selbst so besorgt? Erwartete Kachnik, er würde sogleich vom seichten Wasser verschluckt werden? Bei dieser Vorstellung wollte er sich am liebsten selbst auslachen. Doch beim Anblick der kleinen umherhuschenden Fischlein schnürte sich ihm das Herz zu. Onkel Bobo wäre sicher froh gewesen, wenn er mit diesen hübschen silbrig schimmernden Fischen schwimmen durfte. Was wenn dieser Grauwolf hier Kachniks nächstes Opfer war? Ja, für Außenstehende musste es gar schamlos anmuten, wie Kachnik selbst so geschützt am Ufer abwartete und ein vom Alter gezeichneter Mitwolf sich die Mühe machte mit Pfote und Schnauze im See herumzuscharren und abzuschuften - und schlussendlich zu verschwinden - schon wieder. Was hatte er sich da gedacht?

Als Pilgrim wie aus dem Nichts eine Art Knurren hören ließ, zuckte Kachnik in sich zusammen und wandte sich zu ihm um, bereit zu ihm zwischen das Schilf zu springen. Doch war das Rote in seinen Fängen nicht ...? Der alte Wolf kam heil zu ihm herangeeilt, mit fliegendem Schritt, gleich einem Engelswolf, und warf ... in der Tat ... eine Krabbe, deren noch feuchter Panzer heiter in der Luft herumglitzerte, vor die Pfoten. Vor den Kopf geschlagen von diesem vollkommen untragischen Ausgang, schwieg er und begann schließlich zögerlich an dem toten Ding zu schnuppern. Plötzlich, mit vor Begeisterung leuchtenden Augen und einem triumphierenden Knurren besah er Pilgrim. "Du hast das reinste Prachtstück erlegt! Wenn das so weiter geht, müssen wir nie mehr hungern!", mit wedelndem Schwanz hüpfte er euphorisch von einer auf die andere Vorderpfote, wobei natürlich die Aussicht, sich den Rest seines Lebens nur noch von Krabben zu ernähren, nicht die Erfreulichste war. Und trotzdem besah er währenddessen gierig das Tier. "Die wollen wir erst einmal fressen, oder?" Hungrig besah er die Krabbe auf der Erde, doch er wagte nicht den Fang zwischen die Zähne zu nehmen. So ein kleines Tier ... Aber trotzdem ... Dem Jäger gebührte wenigstens ein Bissen seiner eigenen Beute. "Wir könnten versuchen uns die Krabbe zu teilen.", schlug er schließlich dem vor Stolz fast platzenden Rüden vor.

(bei Pilgrim, Zita, Roghir| am Mondscheinsee)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 04.02.2019 13:02.


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