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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
18.07.2018 16:54

Voller Skepsis wagte sie auf den Fremden zu schauen. Sie war sich unsicher, wie alt er war. Vielleicht schon älter, vielleicht auch nicht. Was sie noch viel weniger verstand waren seine eigenartigen Bewegungen, die er ausführte. Sie ertappte sich bei einem kleinen Zucken, bereit, auszuweichen, falls er den Verstand verlieren sollte. Kaum merklich rollten ihre Augen nach links und rechts. Warum machte ihr diese Situation beinahe mehr Sorge als das Alleinsein mit einem schwarzen Ungeheuer mitten in der Eiswüste? War es wirklich nur die Tatsache, dass sie Tihar zu kennen geglaubt hatte, während sie über diesen eigenartigen Rüden hier nichts wusste? Immer wieder zwang sie sich, nicht denselben Fehler zu machen wie damals. Sie würde keinem ominösen Wolf mehr ihr blindes Vertrauen schenken und sich selbst dafür ins Aus befördern. Noch war sie Teil des Rudels, noch gab es etwas zu verlieren. Wenn sie also alles richtig machen wollte, forderte sie den Wolf auf, mit zurück zu Skadi zu gehen – vielleicht unter ihrer Begleitung – und dann war es gut. Auf der anderen Seite wollte sie nicht kaltherzig wirken, denn noch hatte er nichts Schlimmes getan. Wo also war die Grenze?
Ihr Misstrauen wurde größer. Er mied den Blickkontakt zu ihr, was ihn nicht unbedingt vertrauensvoller erscheinen ließ. Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie diesen Wolf an der Grenze abgewiesen.
Die Weiße schluckte, als der zwielichtige Kachnik nachhakte. Das war wohl ein treffender Punkt … vielleicht war sie nicht so gut im Gestalten von bedrohlichen Szenarien, dabei hatte sie mit diesen eigentlich ihre Erfahrung. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst keine Angst vor Seuchen und Kadavern hatte … außer vor einem, aber der war weit weg.
Takata betrachtete ihn abschätzig, als hatte er nicht das Recht sie so was zu fragen. Sie wusste auch nicht, was sie darauf antworten sollte. Weil es halb so schlimm schien? Weil sie andere Sorgen hatten? Oder weil sie hart im Nehmen waren? Nach einem Augenblick hatte sie eine Antwort. Ein unwirkliches und kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über ihre Lefzen. Sie sah schräg nach unten und erwiderte leise.

„Vermutlich haben wir … nichts mehr zu verlieren.“

Dabei stand das Wir stellvertretend für sie und es spiegelte ihren fehlenden Glauben an eine ernste Bedrohung wieder, dachte sie zurück an all das, was sie erlebt hatte. Einen Alptraum vorzuschieben um einen viel schrecklicheren im Dunkeln zu verbergen war eine Taktik, um die Neuen aus ihrer Privatsphäre zu halten.

(Kachnik in der Nähe, etwas weiter ab vom Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Avon
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Avon ist offline
18.07.2018 17:24

Und geraaaade da er sie fast schon so gut wie beinahe zu fassen gekriegt hatte, mit der ausgestreckten Pfote, da überkam ihn eine Welle und verpasste ihm eine Kopfwäsche. Wusch, das war unerwartet. Woher kam die Welle? War es windig geworden? Hatte jemand den Grund des Sees erschüttert? Nein. Das Ungeheuer, das Ungeheuer des Sees, Loch Nass, quasi, hatte ihm diese unfreiwillige Kopfdusche verpasst. Und da spürte er auch schon Roghirs Hau-Ruck-Aktion an seinem Nackenfell. Oh nein – wollte er ihn ertränken? Er hatte ihm doch … Ayjana nicht weggenommen … nur … nun, gewissermaßen ausgeborgt, um auch einmal eine ruhmreiche Rolle übernehmen zu dürfen. Doch in diesem Moment wurde er so sehr überrascht, dass er sich gar nicht gegen das Erwehren konnte, was der Dunkle wagte. Er wollte ihn umbrin- Moment … Boden? Unter seinen Füßen? Uff. Das tat weh. Wenn Roghir das unter sanfter Rettung verstand, musste ihm noch mal jemand etwas Nachhilfe erteilen. Aber was viel wichtiger war, Ayjana war gerettet! Er rappelte sich wieder auf, schüttelte den halben See, der bis eben in seinem Pelz hängen geblieben war, in Roghirs Gesicht aus und wandte sich der weißen Schönheit zu.

„Ayjana?“ fragte er ernsthaft besorgt. Sie sah nicht gut aus, fast, als war sie ganz weit weg. Vielleicht war ihr zu warm gew- nee, im See? Das war doch Unsinn. Vielleicht … war sie in Ohnmacht gefallen … wegen … wegen ihm?!
In diesem Moment mischte sich der Schwarze wieder mit ein. Er wollte sich darüber aufregen, doch das war nicht mehr nötig. Die Helle spuckte das Wasser aus, das unrechtmäßig in ihre Lungenflügel eingedrungen war und äußert sich. Ein Glück! Ihr ging es gut. War ja auch kein Wunder, dass sie so schwer mitgenommen war. Wenn dieser Flegel, den er nur aus den Augenwinkeln forsch ansah, sie genauso hart aufs Ufer geworfen hatte wie ihn, bei ihren weichen Knochen!, dann mussten sie wohl froh sein, dass sie überhaupt noch lebte. Schön war, dass sie äußerte „alles gut“, nicht schön, dass sie hinten dranhängte „Roghir“. Avon sah sich kurz um, dabei flog der Blick am Schwarzen vorbei. Wer bitte? Die Arme musste eine Erscheinung gehabt haben. Also sah der Timberwolf wieder auf sie und nickte verständnisvoll. Sie hatte wirklich Schweres durchmachen müssen, dass sah er durchaus ein.

„Gern geschehen“, antwortete er ungefragt und lächelte zuversichtlich, als er ihr ins Gesicht sah. Auch auf ihre vorerst letzte Bemerkung entgegnete er mit einem Nicken. Sie war wirklich süß, wenn ihr etwas peinlich war. Dabei hatte er das doch gern getan.

„Überhaupt kein Problem, Ayjana. Du kannst nichts dafür. Ich würde das jeder Zeit wieder für dich tun“, meinte er mit geschlossenen Augen und leicht aufgestellter Nasenspitze. Im nächsten Moment räusperte er sich, als er glaubte, hässliche Reißzähne eines gewissen Jemand in seinem Nacken spüren zu müssen. „Ehem … aber Roghir … war ja auch da … gute Absicht … und so.“ Psychischer Beistand. Das war nicht zu unterschätzen. Wobei sein Beistand dabei mehr so in der Gestalt aufgetreten war, das man sagen konnte, der Weg zur Hölle war gepflastert mit guten Absichten, gell, Roghir?

( bei Roghir & Ayjana, unweit: Skadi, Kachnik, Aarinath, Zita & Pilgrim - neben dem Mondscheinsee )



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Roghir
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Roghir ist offline
18.07.2018 21:34

Besorgt hatte sich Roghir zu der kleineren Fähe hinunter gebeugt, wartete auf Lebenszeichen ihrerseits. In seinen Ohren hörte er sein vor Erregung schnell klopfendes Herz, sein bernsteinfarbener Blick huschte unruhig hin und her.

Verdammt!

, seine Gedanken rasten. Warum handelte dieser Welpe nur so... unbedacht? Verantwortungslos? Selbstlos? Plötzlich wurde der Schwarze aus seinen Gedanken gerissen als ein Hustenanfall an sein Gehör drang. In seinem Blick kehrte die Aufmerksamkeit wieder zurück; er sah wie Ayjana Wasser spukte und röchelnd nach Luft rang. Roghir entließ den Atem aus seinen Lungen, dem unbewusst angehalten hatte. Seine Gesichtszüge wurden weicher als sie ihm versicherte, dass alles gut war. Das es ihr gut ging. Erleichtert schloss er für ein paar Sekunden die Augen, während sich seine Glieder entspannten. Der nächste Satz der weißen Wölfin lies ihn die Augen öffnen, ein schmerzender Ausdruck trat auf seinen Zügen, seine Ohren legten sich an seinen Nacken. Nein, sie wurde nicht vom Unglück angezogen. Aber anscheinend zog er dieses Unglück – in Form eines grauen Wolfes – an, seit er sie vor einer weile das kleine Wildschwein gejagt hatten. Roghir blickte zur Seite; Avon hingegen schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Im Gegenteil; er lobte sich tatsächlich noch selbst für etwas, was er nicht getan hatte! Als wäre er der Retter gewesen, welches doch gerade erst dieses Chaos herbei geführt hatte! Der schwarze Rüde bleckte die Zähne als er hörte wie Avon seinen Namen noch irgendwo in den Nebensätzen hatte mit einfließen lassen. Das reichte jetzt!
Knurrend schob sich Roghir zwischen Ayjana und Avon; sein Nackenfell war aufgerichtet, seine Rute angriffslustig erhoben, sein Blick voller Wut.

“DU IDIOT!“

, brüllte er den Grauen an, während er sich auf die Hinterläufe stellte und mit einen kraftvollen Sprung den Körper des anderen Rüden zu Boden warf. Er zog die Zähne auseinander und fixierte Avon mit seinen Fang an seinem Hals auf den Boden, während er einer seiner Vorderpfoten auf dessen Schulter presste. Nach ein paar Sekunden, lies der Schwarze von seinem Hals ab, um ihn schmerzhaft in seinen Nasenrücken zu beißen. Nicht Lebensgefährlich, aber schmerzlich genug, dass es erklären sollte, wie wütend Roghir auf den Grauen war! Avon schien nicht mal im Stande zu sein, Rückschlüsse zu ziehen bzw. die Konsequenzen seines Handels wahrzunehmen. Nein, es war als lebte der kleinere Rüde in seiner eigenen Welt, wo alles nach seiner Schnauze geschah. In seinem eigenen kleinen Reich, wo er im Mittelpunkt stand!

“Ist dir eigentlich bewusst, dass DU derjenige warst, der dazu führte, das Ayjana fast ertrunken wäre?! DU musstest ja unbedingt eine Situation erschaffen, die es hätte gar nicht geben müssen!“

, zischte der Schwarze ihm wütend ins Ohr, während er weiterhin den Körper von Avon mit seinen Pfoten fixierte und drohend über ihm ragte. Das Ayjana Angst hatte vor dem Wasser, das kam wahrscheinlich in diesem kleinen Gehirn nicht mal an! Woher auch? Seine Welt, seine Vorstellungen!
Roghir zeigte erneut seine Zähne, während er seine Muskeln etwas lockerte. Warum tat er dies? Er züchtigte einen Artgenossen, der offenbar über mangelnde Intelligenz verfügte, gar mangelnde Empathie! Der Schwarze hob den Kopf, seine Züge glättenden sich. Ausdruckslos und kalt sah er auf den kleineren Rüden hinab.

“Anscheinend verstehst du nicht mal, dass du Gefühle verletzt. Wenn du unbedingt ein Held sein willst, warte auf den richtigen Augenblick. Der kommt schon noch. Doch sei dir bewusst; entweder du überlebst oder du stirbst!“

, äußerte sich Roghir, während er seine Pfoten hob und sich zurück zog. Er wäre der Letzte, der mit Weisheiten um sich warf, aber irgendwie musste es in diesem Kopf von Avon hineinkommen! Aber, ob er Erfolg hatte, dass war eine andere Frage. Der Schwarze wandte sich an Ayjana.

“Tut mir leid, Ayjana.“

, traurig waren die Worte geäußert worden, während er sie ebenfalls traurig ansah. Es war nicht seine Schuld, aber trotzdem fühlte er sich – wieder einmal – verantwortlich. Für das, was geschehen war. Und er wusste auch, das Ayjana ihm keinesfalls die Schuld gab. Dennoch... er fühlte, wie seine Glieder schwer wurden. Das Adrenalin sank langsam, sein Fell glättete sich wieder. Roghir ging um die liegende Ayjana herum, so dass er auf der anderen Seite – weg vom Grauen – stand. Kurz leckte er ihr erneut über ihre Wange. Sein bernsteinfarbene Blick blieb jedoch hart und unnachgiebig.
Das in der Nähe der alte Wolf seine unsichtbare Beute ausbuddelte, nahm er nicht wirklich wahr.
Sein Handeln würde Konsequenzen haben und er war bereit, sich diesen Konsequenzen auch zu stellen und sie zu akzeptieren. Sein Blick glitt nun über seine Umgebung, blieb an der Sandfarbenen hängen. Vielleicht hatte sie es mitbekommen, vielleicht aber auch nicht. Ansonsten würden andere Artgenossen berichten, was gerade geschehen war. Mochte es ihn auch in ein schlechtes Licht rücken, seiner Meinung nach, war diese Aktion längst überfällig gewesen!

[Bei Ayjana & Avon; in der Nähe von Pilgrim, Shiro & Aarinath | Am Ufer des Mondscheinsees]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Aarinath ist offline
22.07.2018 14:34

Der Gedanke um den Nebel war nicht von Dauer und auch war es nicht einfach, sich jetzt auf ein Gespräch zu konzentrieren: Der tollkühne Avon mischte mit seiner zum Scheitern verurteilten Rettungsaktion die kleine Wasserparty gehörig auf, was inzwischen gar nicht mehr witzig war. Man konnte sich Mühe geben, wie man wollte, aber die eskalierende Angelegenheit zu ignorieren war für Aarinath unmöglich.
Ayjana war plötzlich nicht mehr zu sehen und musste wohl bei den Turbulenzen von Roghirs rücken gerutscht und in das Wasser getaucht sein. Derweil machte Roghir all seinem Ärger Platz und brüllte den Saboteur lauthals an. Was hatte er sich auch einfach einmischen müssen, wo sich die beiden doch so gut verstanden hatten?

Aarinath erhob sich eilig und beobachtete das Szenario fassungslos. Shiro schien sich ähnlich zu fühlen und erkundigte sich sogleich nach dem Wesen Avons.

„Er scheint … immer … so zu sein, ja.“, murmelte die weiße Fähe leicht beschämt und schloss die Augen. „Manchmal kann es wirklich witzig sein, doch das … das ist nicht mehr komisch. Mit so einem Unsinn kann er seine Artgenossen in Gefahr bringen.“ Das Rotauge nahm vorsichtig Blickkontakt mit der neben ihr stehenden Fähe auf und hoffte doch sehr, dass sie ebenso von dem Ernst der Lage überzeugt war. „Ich bin wirklich froh, dass Roghir gerade bei ihr ist.“, gab Aarinath zu und so sehr sie auch helfen wollte, zwang sie sich, ruhig zu bleiben. Sie hatte großes Vertrauen in dem schwarzpelzigen Rüden gefasst und sah es für die Beziehung der beiden als wichtig an, dass Roghir die Rettung von Ayjana übernahm. Ein vierter Wolf würde an dieser Stelle nur für mehr Unordnung sorgen.

Die weiße Fähe lächelte Aufgrund ihrer Sorge um Ayjana etwas gezwungen und versuchte sich wieder auf das Gespräch mit Shiro einzulassen. Ihre Zuversichtlichkeit, dass dieser Ort ein neues zu Hause für die Wölfe werden könnte, beruhigte sie in ihren Ängsten um ihren Verbleib ungemein.

„Dieses Eis – aus der Richtung bin ich auch alleine gekommen. Schließlich kam ich an einem See an und konnte mich etwas in einer freundlichen Umgebung ausruhen. Kurz danach traf ich auf Avon und er machte mir irgendwie den Eindruck, als würde er schon eine Weile an der Grenze des Reviers herumschleichen.“ Aarinath sprach schneller als sonst und unterbrach ihre Worte für einen besorgten Blick in Richtung des Wassers. „Nun … Avon und ich haben nach einer kurzen Rast das bewaldete Gebiet erkundet und so haben wir uns alle nach und nach gefunden. Zuvor hatten sich Roghir und Ayjana schon gefunden … den Jungwolf haben wir unterwegs noch gefunden.“ So viele Worte, so viele Informationen, einfach so viel Ablenkung vom eigentlichen Geschehen! Aarinath würde noch vor Sorge und Tatendrang platzen, würde Ayjana nicht den nächsten Augenblick wieder im wahrsten Sinne des Wortes auftauchen.

Jetzt trat sie noch einen Schritt näher an das Ufer heran und bemerkte, dass auch der Hüne Roghir untergetaucht sein musste. Die Anspannung in Aarinaths Körper reduzierte sich gegen null, als der Rüde endlich wieder auftauchte und auch Ayjana an die Wasseroberfläche zog. Doch was war das? Warum wirkte die Fähe so schlapp und warum bewegte sie sich nicht? Aarinath wurde heiß und kalt zugleich und die Anspannung von gerade eben war wieder da. Das Rotauge war ihrer Artgenossin Shiro einen besorgten Blick zu. „Ich hoffe nicht, dass es das ist, was ich denke.“, sprach sie mit ängstlicher Stimme. Als Roghir mit der leblos wirkenden Fähe und dem Unhold Avon an Land ankam, regte sie sich noch immer nicht.

Kurzentschlossen trabte Aarinath mit gesenkten Kopf in Richtung des Trios. Sie befürchtete schon das Schlimmste, als Ayjana das verschluckte Wasser wieder aushustete und zu sich kam. Da sie sich eigentlich vorgenommen hatte, sich hier nicht allzu sehr einzumischen, bemühte sie sich sehr um wenig Aufmerksamkeit. Sie war einfach nur froh, dass die Fähe wohlauf war und die Sache kein schlimmes Ende genommen hatte. Aarinath war noch zu in Gedanken gewesen, als hätte sie die Worte der anderen registrieren können, da stieß Roghir den tollkühnen Artgenossen um und machte ihm die Hölle heiß! Diese Züchtigung dauerte gar nicht allzu lange, doch hatte diese Intensität Aarinath einerseits überrascht, andererseits dachte sie aber darüber, dass man Avon schließlich nicht so einfach davonlassen kommen konnte.

Jetzt wandte sich die Fähe um und fühlte sich etwas schuldig, da sie das Gespräch mit Shiro einfach unterbrochen hatte. Aarinath blickte Shiro mit einem erleichterten Lächeln auf den Lefzen an.

[ zwischen Shiro & dem Trio Roghir, Ayjana, Avon | Mondscheinsee ]


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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
23.07.2018 17:52

Immerhin, ihr halbherziges Schnappen gab Niyol ein Gefühl der Genugtuung, es war also doch noch eine Reaktion wert. Zu dem: sie schien es bei dieser Drohung trotz allem nicht so schrecklich zu finden, was er tat, sonst wäre die Reaktion sicherlich um einiges schärfer ausgefallen. Kurzum: da galt es demnächst wieder an zu setzen.
Vorerst jedoch ging es wieder um die neuen Wölfe. Automatisch folgte Niyol Skadis Blick und konnte nicht umhin zu lächeln, als er dem kleinen Schauspiel zusah. Diese Wölfe waren definitiv ein willkommener Einfluss auf ihre verbohrte Truppe.
Natürlich war Skadi dementsprechend etwas argwöhnisch, aber das würde sich schon noch ändern. Mehr überraschen tat ihn Zitas kleiner Einwurf - und das nicht nur, weil sie überhaupt, einfach so, etwas sagte. Erneut schlich sich ohne Mühe ein Lächeln in sein Gesicht.

"Ich denke diese Wölfe scheinen einfach froh zu sein, dass sie nun hier sind. Etwas mehr Lebensfreude würde unserer Gruppe auch gut tun und wäre das leidige Thema mit dem verrrückten Schwarzpelz nicht gewesen, würden wir vielleicht auch nicht so extrem misstrauisch sein. Sie sind gewissermaßen genau so viel zu unbeschwert, wie wir zu argwöhnisch sind."

Er wusste, dass selbst diese Erwähnung das Potenzial hatte, ein neues Drama loszutreten, doch letztendlich war er sich ziemlich sicher, dass die fehlende Bewältigung des Ganzen eines der großen Probleme der Stimmung untereinander war.

"Vielleicht sind wir jeweils die Chance des Anderen, das zu lernen, was wir bisher vergessen haben."

Mit einem Glitzern in den Augen sah er die beiden an, bis ihm auffiel, dass er wie ein möchtegern-weiser-Altwolf sprach. ~Okay, verändern hin oder her, aber so weit sollte es erst gehen, wenn du mindestens noch fünf weitere Jahre auf dem Buckel hast.~ Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln über sich selbst, drehte er schnell den Kopf um erst wieder zu der Gruppe am anderen Ufer zu schauen, bevor sein Blick auf den planschenden Pilgrim fiel und daran hängen blieb.

( Skadi, Zita & Pilgrim | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 23.07.2018 17:53.


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Ayjana
Herzenswärme


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Ayjana ist offline
25.07.2018 15:17

Ihre Lunge brannte immer noch etwas und ihre Stimme klang rauh, als hätte sie die ganze Nacht ohne Pause durchgeheult und somit im Begriff schien die Stimme zu verlieren. Verwundert riss sie ihren Blick von Roghir los als Sie Avons Äusserung vernahm. Für was erwartete er denn Dank?! Kurz schloss sie die Augen und musterte danach den Wolf mit krauser Stirn. Seine Gesichtszüge liessen darauf schliessen, dass er es ernst meinte und sich wohl keiner Schuld bewusst war. Die krause Stirn der Wölfin glättete sich, doch der Ausdruck blieb unverändert, sie verstand gerade überhaupt nicht was Avon da von sich gab. Er war sich keinerlei Schuld bewusst… keiner gar keiner. Was war sie nun? Fassungslos? Konnte man das so nennen? Wäre der ungestüme Rüde nicht gekommen hätte die Planscherei im See sicherlich keine solche Wendung genommen und nun kroch doch Ärger in der sonst friedlichen und verständnisvollen Wölfin auf. ER hatte den friedlichen und unbeschwerten Moment einfach so zerstört. Tief holte sie Luft Autsch… zu tief sie mahnte sich in Gedanken dazu es nicht zu übertreiben mit der Frischluftzufuhr und ehe sie noch den Fang öffnen konnte um Avon etwas um die Ohren zu pfeffern was sich vermutlich wie eine Standpauke einer Oma angehört hätte; ernst aber nicht böse, platze Roghir wohlan nun der Kragen und der Ärger über Avon entlud sich in einem lauten Wutschrei und einem Sprung auf den Grauwolf.

Zu verdattert etwas zu sagen oder gar sich zu rühren beobachtete die Weisse stumm die Szene welche sich vor ihr abspielte, aus den Augenwinkeln hatte sie gesehen, dass Aarinath näher gekommen war, sich jedoch wieder der Fremden Schwarzen Wölfin zuwandte. Auf der einen Seite tat ihr Avon leid, doch mit den letzten Worten die er an sie gerichtet hatte, hatte er auch ihren Unmut erweckt und deswegen mischte sich in das Mitleidsgefühl auch das Gefühl der Genugtuung als ihm Roghir kurz aber heftig die Leviten las. Der Schwarze Rüde tat nichts, was andere Wölfe nicht auch irgendwann mal getan hätten, wäre Avon ihnen ebenfalls sosehr auf der Nase herumgetanzt wie auf Roghirs. Der Schwarze liess von seinem Artgenossen ab, welcher auf dem Boden lag, auf der Nase die Abdrücke der spitzen Fangzähne Roghirs.

Ach Avon

Jana liess traurig die Ohren hängen, sie mochte solche Unstimmigkeiten nicht, denn irgendjemand litt immer darunter und die Weisse war nun mal ein seeeeehr harmoniebedürftiges Wölfchen. Die traurige Stimme und die Berührung Roghirs, der hinter sie getreten war, rissen sie aus ihrer Lethargie.

“Was tut dir leid Roghir?...“

Mit einer nicht sehr eleganten Bewegung zog sie sich auf die Beine zurück und wandte dem Schwarzen den Kopf zu. Verständnislos bedachte sie Rohir mit einem langen Blick.

“Dir muss gar nichts leid tun! Das war nicht deine Schuld. Im Gegenteil, eigentlich war es doch schön und lustig! Ausserdem hast du mich errettet.“

Sie hatte es nicht gewollt aber bei den Worten „deine Schuld“ glitt ihr Blick automatisch zu Avon ehe sie diesen wieder Roghir zuwarf welcher ihr tröstend über die Wange gestrichen hatte. Sie lächelte sanft und sie strich ihm beruhigen mir der Schnauze durch das weiche, dichte Fell am Hals.

“Gräme dich nicht Roghir, vielleicht wird sich Avon nun etwas zusammen nehmen, ausserdem hätte jede irgendwann so reagiert!

Sie hatte die Stimme gesenkt um die Worte nicht an Avons Ohren ankommen zu lassen, er würde sich erniedrigt und gedemütigt fühlen so wie sie ihn kannte und da brauchte er wohl nicht noch solche Äusserungen zu hören. Janas Blick folgte dem des Schwarzen.

“Auf alle Fälle wissen sie nun, dass du ein Held bist!“

Zwinkerte sie ihm zu und stupste ihn nochmals leicht an, er sollte sich nicht weiter grämen, sie war überzeugt davon, dass alles gut kommen würde. Ausserdem mochte sie den Schwarzen und sie wollte nicht, dass er sich dermassen in sich zurückzog, er hatte ihr besser gefallen als er unbeschwert und voller Freude mit ihr im Wasser geschwadert hatte!

Kurz wandte sie sich dem Grauwolf zu.

“Avon…?

Sie schwieg nach der Erwähnung seines Namens. Was wollte sie sagen… Geht es dir gut? Ja klar nachdem er den Zwist mit Roghir gehabt hatte! Oder … alles klärchen Avon?... Nein es gab wohl im Moment gerade keine Worte welche sie an den Grauwohl hätte richten wollen den tief in ihr grollte sie ihm immer noch, dass er den Moment zerstört hatte.

Ihr Blick blieb an dem alten Wolf hängen welcher in der Begleitung der anderen Wölfin gekommen war, nach was er wohl buddeln mochte? Er wirkte von ihnen allen im Moment wohl am sorglosesten und am glücklichsten. Was für eine bemerkenswerte Eigenschaft.

[Bei Roghir und Avon, in der Nähge von Pilgrim, Shiro & Aarinath)




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Kachnik
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Kachnik ist offline
25.07.2018 15:38

Seine Wut war noch nicht ganz verklungen, als er skeptisch die Antwort der fremden Weißen erwartete. Er nahm kurz einen seltsamen Ausdruck in ihren Gesichtszugen wahr. Und was murmelte sie da vor sich hin? ...Nichts zu verlieren? Er starrte sie mit Unverständnis in den Augen an. Ja, klar! Hatte sie vielleicht mal an ihr eigenes Leben gedacht? Ihr Leben war doch wohl nicht "nichts"? Vielleicht war ihr selbst ihr Leben nicht mehr wichtig, aber wie konnte sie nur so egoistisch sein, zu glauben, dass er fähig war, einen weiteren Wolf gehen zu lassen, selbst wenn dieser eine Fremde war? Natürlich kümmerte sie das nicht! In diesem Moment dachte er sich, dass er ihr Leben, wenn er könnte, liebend gerne für das von Bobo tauschen würde. War das selbstsüchtig? Vielleicht...

Er ging entschlossen und verärgert einen Schritt auf die Weiße zu. Genervt schnaubte er: "Ihr habt sehr wohl was zu verlieren ... und zwar euch selbst, wenn ihr weiterhin in der Nähe von dieser ... dieser Gefahr herumspaziert ... und ich möchte dich nicht sterben ... und verrotten sehen ... und dein Rudel will das doch sicher auch nicht!" Er würde die Schuld nicht ertragen können und er war es leid, dass ihm die anderen es immer so schwer machten. Vielleicht hatte die Seuche bereits ihre ganzen Gedanken verseucht? Seine Gedanken wanderten kurz zu Avon. Er musterte die Fremde mit kühlem Blick. Sie war so gut wie das genaue Gegenteil von dem Chaot. Er fragte sich, wie sich die beiden wohl verstehen würden.

Er legte den Kopf schief und sagte mit ruhiger Stimme, mehr zu sich selbst: "Und ich verstehe nicht, weshalb ihr hier noch verweilt, während ihr längst in Sicherheit sein könntet." Gab es überhaupt Sicherheit? Er würde sie um dieser elendlich dummen Wölfe Willen jedenfalls finden. Er lächelte und leckte sich nachdenklich die Schnauze. Und er sagte, unbewusst immer langsamer werdend: "Ich weiß nicht, ob irgendjemand auf mich hören würde, ... aber ich denke wir sollten ... alle ... weg von hier." Er hoffte, diese Wölfin würde seinen Vorschlag nicht sofort abschlagen, was er befürchtete, denn er hatte erkannt, dass sie nicht gerade die enthusiastischste Wölfin war. Ihr fehlte es ganz klar an Tatendrang. War ihr die Gefahr nicht bewusst? Er hoffte nur, sie befanden sich gerade nicht so nah an den besagten Kadavern. Die Seuche würde langsam alles nehmen, was in ihrer Nähe war. Also musste Kachnik alles, was er nicht verlieren wollte aus dieser Nähe befördern. Er schaute die Weiße still und möglichst gefasst an. Er lächelte traurig in sich hinein, wissend, dass es in naher Zukunft aus sein könnte mit ihr, wenn sie die falsche Entscheidung treffen würde. Und es würde Kachniks Schuld sein.

(In der Nähe von Takata| etwas weiter weg vom Mondscheinsee )

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 25.07.2018 15:43.


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Avon
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Beiträge: 161

Avon ist offline
25.07.2018 18:16

Es war ja nicht so, dass er erwartete, dass sie ihm zu Füßen lag für seinen kleinen Gefallen. Aber dass sie dann so sprachlos war, nur weil er sein Bestes gegeben hatte, berührte ihn doch etwas. Verschmitzt lächelnd sah er auf den Boden, es berührte ihn angenehm aber peinlich, so viel Aufmerksam-

DU IDIOT!

Seine Ohren wurden durch einen starken Wind nach vorn gerichtet. Wind? Das war eindeutig die Stimme des unliebsamen Wildschweinwilderers. Reflexartig drehte er sich zu ihm um, doch da war es im Grunde schon zu spät. Avon landete, ob nun durch sein Ungeschick oder durch Roghirs Gewalt, auf dem Boden und stieß einen dumpfen Laut aus, der seine Ohnmacht zu erkennen gab. Wie, was, wo, wer, wann und vor allem – warum? In diesem Moment schwebtem tausend Sterne vor seinem geistigen Auge. Doch sie wurden auseinandergewirbelt und dazwischen tauchte eine fiese schwarze Fratze auf, die eindeutig Roghibo- Roghir zuzuordnen war. Noch bevor er im Stande war sein Häufchen Leib in Sicherheit zu bringen, wurde er von dem Starken zusammengestampft, dass ihm nur noch ein klägliches Jaulen blieb. Nein, Kämpfen war nie seine Stärke gewesen. Im Grunde hätte er auch nicht gekämpft, wenn er es gekonnt hätte. In diesem Moment wirbelten all seine Gedanken und Eindrücke durcheinander und das Einzige was er noch sah waren die Zähne Roghirs. Er hatte sich zuvor aufgerichtet und war quasi auf ihn drauf gesprungen. Avon stieß die Luft aus und zuckte ehrfurchtsvoll. Seine Ohren eng an den Kopf geschmiegt, ließ er das laute Geknurre des Schwarzen über sich ergehen. W-wie seine .. seine Schuld? Woran? Womit? Wodurch …? Aber er … er hatte ihr doch seine Hilfe …

„Ma-Ma“, winselte der Timberwolf, der beinahe um sein Leben fürchtete und kniff die Augen ängstlich zusammen.

Er wusste nicht, wer ihm in diesem Moment helfen würde, wenn das schwarze Ungeheuer entschied, ihn platt zu machen. Wahrscheinlich wagte niemand, sich mit dem wildgewordenen Wildschweinwilderer anzulegen, aber für ihn fühlte sich das in diesem Moment schrecklich einsam an, dem tollwütigen Rüden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein. Er quietschte erbärmlich.

„B-bitte nicht.“

Draußen warteten doch noch unzählige Fähenherzen, die es zu erobern galt, er dufte ihn nicht … nicht … Aber Roghir drohte ihm unverhohlen damit, dass er sterben würde. Er musste also das Schlimmste befürchten. Und das Schlimmste war, nicht hier und jetzt kalt gestellt zu werden, sondern, dass er im nächsten Moment Abstand nahm und ihn so zurückließ. Spät, zu spät vielleicht, rollte sich der Rüde instinktiv auf den Rücken und bot seine Kehle dar, vielleicht auch in der Hoffnung, dass er es nun einfach tat. Ihm war immer bewusst gewesen, dass er durch seine Neigung zu den Fähen in die Quere eines anderen, stärkeren Rüden geraten konnte. Doch nie hatte er geglaubt, dass es hier passieren würde, hier … wo es doch so schön geschienen hatte. Er selbst hatte diesen Ort noch entdeckt …
Nach kurzer Zeit, als er unterschwellig mitbekommen hatte, dass der schwarze Körper, der ihn so verängstigt, ja geradezu angeekelt hatte, wieder auf Abstand war, ließ er sich auf die Seite abrollen und lag apathisch dort, den Blick über dem Boden, wo ihm der Dreck guten Tag sagte.
Entfernt, weit entfernt hörte er noch immer die Stimme des Wildgewordenen, dann die Stimme … die Stimme … Ayjanas. Aber sie war nicht an ihn gerichtet. Und als er seinen Namen zu hören glaubte, hielt er es für Einbildung. Erst als Avonasacs Blick wieder der Ferne fähig war, sah er das Abbild der übrigen Rudelwölfe … der Alte, die Schwarze, den Grauen … die Sandfarbene, die Alpha. Ihren Blick ertrug er nicht auch noch. Eilig arbeitete er sich hoch, schnaufte dabei wie ein alter Greis und stürmte davon, wie von der Tarantel gestochen. Sein graubrauner Leib war schneller zwischen den Zweigen und Ästen des angrenzenden Waldes verschwunden, als man lebe wohl Avon heulen konnte …

( zunächst bei Roghir & Ayjana, unweit: Skadi, Kachnik, Aarinath, Zita & Pilgrim - neben dem Mondscheinsee, später ab )



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Roghir
Courageous Fighter


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Roghir ist offline
28.07.2018 19:24

Missmutig schaute der schwarze Rüde zu der Ayjana, sein bernsteinfarbener Blick blieb hart. Er hoffte, dass durch seine Aktion – mochte sie in den Augen seiner Artgenossen noch so hart sein – es der gleichaltrige Rüde lernte, vorsichtiger und umsichtiger zu handeln. So wie er es während der Züchtigung mitbekommen hatte, schien sich Avon wirklich nicht bewusst zu sein, warum Roghir so wütend auf ihn war. Er schien tatsächlich in seiner eigenen Welt zu leben. Doch sich verteidigen konnte er auch nicht; das Einzige, was der graue Wolf von sich gegeben hatte, waren gestotterte Worte. Der schwarze Wolf spitzte die Ohren als er die Stimme von Ayjana in seinem Kopf hörte. Er konzentrierte sich und hörte ihr zu, während er sie ansah. Verständnislos und mit einem sanften Lächeln hatte die weiße Fähe ihn angesehen, dementierte seine Entschuldigung, dass es ihm überhaupt nicht leid tun sollte und das es nicht seine Schuld war. Genau das, was er erwartet hatte. Ein kläglicher Versuch, ein Lächeln auf seinen Lefzen zu bilden misslang; ihm war nicht nach Lachen zumute.

Sein Ärger über Avon war noch nicht verschwunden, es brannte noch in seinem Magen. Es würde wohl noch eine Weile sitzen und ihn beschäftigen. Roghir spürte, wie die weiße Wölfin ihre Schnauze in sein schwarzes Fell grub, flüsterte ihm etwas zu. Still nickte er, sein bernsteinfarbener Blick wurde leicht abwesend. Nein, er war kein Held. Das war selbstverständlich, seine Aktion, seine Handlung im Mondscheinsee. Selbst, wenn er Avon nicht leiden konnte, würde er nicht zulassen, dass ihm etwas lebensgefährliches passierte. Wobei es in diesem kleinen See eher unwahrscheinlich war, aber man wusste nie, wie es passierte. Der schwarze Wolf erwachte aus seiner Abwesenheit und sein Blick glitt zu dem am Boden liegenden Avon. Dieser hatte sich auf den Rücken gerollt und bot seinen Hals dar. Automatisch stellten sich die Nackenhaare von Roghir auf und sein Blick wurde finsterer. Und schon wieder hatte es dieser Rüde nicht verstanden, was er mit seinem letzten Satz gemeint hatte.

Er hatte nicht zugehört. Roghir zwang sich, still zu sein, während er die nächsten Handlungen des grauen Wolfes beobachtete. Dieser hatte wohl bemerkt, dass niemand mehr über ihm stand und hatte sich apathisch wirkend auf seinen Bauch gerollt, um die Erde unter sich anzustarren. Und Roghir würde den Teufel tun und ihn ansprechen; diese Information, diese Aktion sollte sein Verstand erst einmal verarbeiten. Und doch erzielte es wohl die falsche Wirkung; der graue Wolf stemmte sich hoch und stolperte vorwärts. Die Stirn runzelnd sah der schwarze Rüde ihm nach, wie Avon davon lief als wäre eine Raubkatze hinter ihm her. Bis er nicht mehr zu sehen war und zwischen den Bäumen verschwand. Roghir schloss die Augen, genervt trat er ein paar Schritte von Ayjana zurück und drehte sich in Richtung Aarinath und seiner Fellgenossin. Und wieder tat dieser Wolf etwas, was er nicht erwartet hatte. Andererseits konnte er auch nicht von ihm erwarten, sich ihm zu stellen bzw. sich zu verteidigen. Er war kein standhafter Charakter. Er schaute zu der weißen und der schwarzen Fähe hinüber. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich genähert hatten. Sein Fell glättete sich wieder, ihm entwich ein kleines Seufzen.

“Anscheinend war meine Aktion wirkungsvoll. Nur falsch; Avon denkt wohl, er müsse sein Leben vor mir retten.“

, sagte Roghir, seine Stimme klang müde und dennoch genervt. Aber der graue Wolf war selbst Schuld an seiner Situation. Der schwarze Rüde schaute sich nach Ayjana um, vergewisserte sich, dass alles gut war und drehte sich wieder zu Aarinath und Shiro um. Dabei glitt sein Blick einmal erneut über die Gegend. Einen bestimmten Wolf hatte schon länger nicht mehr gesehen.

“Wo ist Lerio?“

, fragend schaute er in die Gesichter der weißen und schwarzen Wölfin. Bis ihm auffiel, dass er den Namen der Schwarzen gar nicht wusste.

“Und du bist?“

, freundlich war die Frage geäußert worden, obwohl eine dunkler Ton diese ausschmückte. Es zeugte davon, dass Roghir die Aktion von eben nicht einfach so abschütteln konnte. Der Ärger würde noch eine weile bleiben. Vorstellen würde er sich nicht; er nahm an, das Aarinath ihr bereits erzählt hatte, wer er war.

[Erst bei Avon & Ayjana; später dann bei Aarinath & Shiro, in der Nähe von Pilgrim– Mondscheinsee.]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Skadi
The Tempest


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Skadi ist offline
29.07.2018 17:47

Skeptisch musterte sie die Chaotentruppe unten am Seeufer, die Stirn in Falten gezogen. Sie hatte nicht vor, in den Tumult einzugreifen, solange kein Blut floss. Wie sie ihre Rangordnung untereinander ausmachten, war nicht ihre Sache. Dennoch hätte sie sich gewünscht, das Ganze wäre mit etwas weniger Gebrüll und Dramatik abgelaufen. Sie seufzte stumm. Zu ihrer Überraschung war es ausgerechnet Zita, die genau das aussprach, was ihr gerade selbst durch den Kopf ging.

„Das kannst du laut sagen“, murmelte sie und zwang sich zu einem kurzen Lächeln, ehe ihr Blick zu Niyol wanderte.

Er sah das alles, wie nicht anders zu erwarten, schon deutlich optimistischer. Überrascht erkannte die Sandfarbene, dass auch sie sich insgeheim auf ein bisschen unvoreingenommene Gesellschaft freute. Aber mussten sie gleich so lebhaft sein?

„Vermutlich wird uns allen ein bisschen Gesellschaft ganz gut tun“, räumte sie ein. „Auch wenn man sie scheinbar hüten muss wie ein Rudel Welpen. Ihre Ohren scheinen auch nicht besonders gut zu funktionieren“, ergänzte sie trocken.

Mit gefurchter Stirn fixierte sie das rasch kleiner werdende Hinterteil des tollpatschigen Braunen, der inzwischen losgestürmt war und im Rekordtempo aufs Gehölz zuhielt. Hatte sie ihnen nicht eben noch gesagt, dass sie in der Nähe bleiben sollten? Allerdings verspürte sie nur wenig Lust, dem Tunichtgut jetzt hinterher zu preschen. Die Energie könnte sie nämlich deutlich effizienter nutzen. Noch immer juckte es sie in den Pfoten, gemeinsam mit Shiro zu diesem ominösen Kadaver aufzubrechen und unterwegs vielleicht Marrok und Jellin einzusammeln. Bevor sie guten Gewissens aufbrechen konnte, musste sie hier allerdings wohl oder übel wieder ein wenig Ordnung reinbringen. Mit einem knappen, scharfen Heuler zitierte sie den Ausreißer zum See zurück.


[Zita, Niyol, Pilgrim]

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KuroShiro
Kämpferherz


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KuroShiro ist offline
01.08.2018 22:16

Shiro hörte der Weißen aufmerksam zu und versuchte, die Informationen, die auf sie einprasselten, zu bewerten.
Der schräge Avon war also schon länger hier.... warum hatte er sich dann nicht bemerkbar gemacht? Wie gut kannte er das Gelände? Sie nahm sich vor, Skadi dieses Detail in einer ruhigen Minute zuzuschieben und runzelte einen Moment über ihren eigenen Gedankengang die Stirn.
Sie unterdrückte einen Seufzer. Hatte sie eine Wahl?
Nein. Wenn sie hierbleiben wollte - und es gab keine Alternative, dass hatte Aarinath ihr gerade bestätigt - musste sie sich damit abfinden, dass die Mehrheit der Wölfe um sie herum Skadi für befähigt hielt, das Rudel zu leiten.
Es war ja auch weniger, dass Shiro Skadi das nicht zutraute - es war viel mehr, dass sie an der Art, wie Skadi Entscheidungen begründet und damit ihre Meinung vertreten hatte, die mit ihrer eigenen so gar nicht zusammenpasste, was in diesem fragilen Konstrukt 'Rudel' ein viel zu großer Faktor war, als dass sie ihn hätte kleinreden oder ignorieren können.
Das Problem war nicht, dass sie es Skadi nicht zutraute. Aber Shiro vertraute ihr nicht. Und das, wie sich schon mehrfach gezeigt hatte, mit Recht. Sie hegte keinen Zweifel daran, dass Skadi sich im Ernstfall nicht eine Sekunde hinter sie stellen würde, und noch weniger, wenn es zwischen der Schwarzen und der Weißen, Takata, zu entscheiden galt.

Und dennoch - vorerst war die Lage, wie sie war. Prekär.

Aarinaths kritische Bemerkung quittierte Shiro mit einem unbestimmten Schulterzucken. Das planschende und platschende Trio war nicht weit vom Ufer entfernt, auch wenn Shiro Avons Reaktion in höchstem Maße schräg fand...

doch der Gedanke wurde unterbrochen von einem Tumult, dessen genauen Ursprung Shiro kaum ausfinden konnte. Die Weiße war für einen Wimpernschlag unter Wasser gewesen und es brach ein Sturm aus.
Die nun folgende Dramaturgie schaute Shiro sich mit einer großen Portion Skepsis an. So wenig sie Avons Aktion guthieß, so überzogen fand sie nun dann aber doch das Gebärden des Schwarzen - obwohl sie - was nicht minder irritierend war - feststellen musste, dass die Weiße reichlich blaß um die Schnauze war. Konnte sie nicht schwimmen, dass ein so kurzer Augenblick reichte, sie vollkommen außer Gefecht zu setzen?
Oder war Avons Handeln nur der Tropfen, der das Maß vollgemacht hatte?
Nicht, dass das unwahrscheinlich gewesen wäre. Wenn er wirklich immer so war, würde über kurz oder spät wohl jedem Wolf der Geduldsfaden reißen.

Auf den großen Knall folgte - naturgemäß, wie Shiro nicht umhinkonnte, zynisch zu bemerken - eine Staubwolke - in diesem Fall die, die Avon hinterließ, als er Reißaus nahm.

Das Stirnrunzeln wurde langsam zur Gewohnheit.
Sie fing die Blicke der vertrauteren Wölfe auf, die die Situation ähnlich wie sie selbst weit weniger dramatisch zu bewerten schienen als die Beteiligten.
Sogar ein kurzes, spöttisches Lächeln husche über ihre Lefzen, als Skadi den Getürmten zurückzitierte.
Dann aber zog ihr Spiegelbild - was ihr jetzt wohl nicht mehr all zu ähnlich war - ihre Aufmerksamkeit auf sich, als es sie direkt ansprach. Stimmt. Ihren Namen hatte sie ihm bisher noch nicht genannt.

"Shiro.", antwortete sie knapp - nicht kühl, aber reserviert - und überlegte für einen Moment, ob sie pikiert sein sollte, weil nicht unhöflich nicht unbedingt der angemessene Ton war. Sie mochte nicht Alpha sein und verzichtete auf Muskelspielen und Zähne zeigen - trotzdem war sie Teil des Rudels, in dessen Revier die anderen, inklusive dem Schwarzen, eingedrungen waren.
Und auch, wenn sie seinen Namen bereits kannte, hatte sich das eher daraus ergeben, dass sie es geschlussfolgert hatte. Auf Nachfrage. Durch Avon.

Sie zog abwartend eine Augenbraue nach oben.
Und nun? Wie würde ihr Gegenüber mit der peinlichen Szenerie umgehen?

[Aarinath, Roghir und Ayjana, Skadi, Pilgrim, Zita und Niyol in der Nähe I Mondscheinsee ]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Takata
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Takata ist offline
02.08.2018 22:40

Sie fragte sich, was dieser kleine, etwas missgestaltete Rüde für ein Problem hatte. Er wurde laut, dabei hätte er eigentlich ganz still sein sollen. Die Weiße trat einen Schritt zurück, mehr aus Reflex, als das sie wirklich vor hatte, ihm auszuweichen. Wer war er denn? Ein unheimlicher, vorlauter Fremder, der es offenbar mit den Augen hatte. Wenn Skadi mitbekam, dass er sich unerlaubt vom Stammplatz entfernt hatte, würde es für ihn womöglich Ärger geben. Wer sagte ihnen, dass er nicht dabei gewesen war, in ihrem Revier zu wildern? Immerhin hatten sie es auch verpasst rechtzeitig anzukündigen, dass sie die Reviergrenzen überschritten. Erst als es unvermeidbar gewesen war, hatten sie sich dazu hinreißen lassen. In ihren Augen nicht gerade ein Vertrauensgrund.
Sie konnte es nicht genauer definieren, aber sie fand diesen Wolf in irgendeiner Weise unheimlich und gruselig. In seinem Hirn konnte es nur schimmeln. Vielleicht war er selbst Opfer der Seuche, die er prophezeite. Vermutlich war er der Geist des einstigen Kadaver-Besitzers, der zurückgekommen war, in der Hoffnung, sein eigenes Verrecken verhindern zu können. Doch was hatte sie damit zu tun?
Sein Geheuchel machte sie nur noch skeptischer. Welchen Grund sollte er haben, sie vor einer bevorstehenden Gefahr zu warnen? Was wusste er schon? Die Weiße zischte abwertend. Als er endlich fertig war mit seinem theatralischen Auftritt, fuhr die bis eben kraftlos geglaubte Fähe zur Höchstform auf, nicht aber, ohne wieder zwei Schritte vor zu tun, wofür sie sich insgeheim ekelte.

„Was weißt du schon vom Verlieren, Karik? Du kommst mit deinen Freunden hier in unser Revier und weißt also, was das Beste für uns ist?“ Ein paar Zähne schimmerten unwillkürlich durch die Lefze. „Dann lass mich dir eins mitteilen, junger Wolf- Ihr seid zu spät. Wenn du in deiner Rolle als selbstloser Erretter nicht komplett versagt hättest, wärst du eher gekommen.“

Und dann wollte er sie zur Reise auffordern! Die Polarwölfin schüttelte fassungslos mit dem Kopf. Nichts wäre für sie weniger in Frage gekommen, als zur nächsten Reise aufzubrechen, dabei war die Flucht hier her ja einst ihre Idee gewesen. Doch um nichts in der Welt würde sie nochmals den Gebirgspass und den grausamen Moor passieren, an dem so viele fürchterliche Erinnerungen lagen.

„Ich werde nirgendwo hingehen! Nichts wird mich mehr von hier vertreiben, auch ihr nicht. Du hast keinen Schimmer, was wir erlebt haben. Du warst nicht dabei, als unsere Freunde vor unseren Augen gestorben sind, gefallen in Schluchten, von Bären zerrissen oder …“ Sie verstummte. Halt … einen „Asoka“ oder eine „Larka“, die sie ja im Grunde nicht kennen gelernt hatte, noch unter der Bezeichnung Freunde laufen zu lassen, war schon unpräzise aber gut genug für einen Fremden wie ihn. Jetzt aber fortzufahren von einem „Freund“, dessen fürchterliche Grimasse vom ewigen Eis umschlossen war, zur Warnung an alle nachfolgenden Wolfsgenerationen … das wäre schlichtweg gelogen gewesen. Ihr lief es eiskalt über den Rücken bei dem Gedanken, die anderen hätten sie so hören können. Takata sah ins kühle Nichts. Die Bilder vom sterbenden Schwarzen tauchten wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Oh nein … sie würde hier niemals mehr weggehen. Keine Seuche konnte so schlimm sein wie die Erinnerung an ihn.
Beinahe passend hörte sie in weiterer Entfernung das Heulen ihrer neuen Führerin. Ohne zu überlegen glitt ihr erwartungsvoller Blick wieder auf diesen Karnik. Das war wohl auch für ihn das Signal, besser zurückzukehren, denn im Gegensatz zu ihr gehörte er noch nicht zu diesem Rudel. Und sie mochte sich nicht vorstellen, dass ein missratener Wolf wie er es je tat, dessen äußeres Erscheinungsbild nicht nur fragwürdig war, sondern der auch im Geist zu faulen begonnen hatte, nicht aber so, dass sie ernsthaft Mitleid mit ihm gehabt hätte. Zu weh taten die eigenen Wunden, die da noch klafften. Die Weiße wandte sich ab und ging ein paar Schritte weiter in die Richtung, die sie ursprünglich eingeschlagen hatte. Doch sie hätte nicht schwören wollen, dass dieser Verrückte nicht irgendwas Neues im Schilde führte. Sie machte sich auf alles gefasst.

(Kachnik in der Nähe, etwas weiter ab vom Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Avon
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Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
02.08.2018 23:02

Unweit des Mondscheinsees, auf einer Insel, die jemand Storchenhalbinsel getauft hatte, stand eine prächtige Fichte. Sie war majestätisch groß und trug das Nadelkleid wie ein Gewandt aus Tausend und einer Nacht. Ihr dicker Stamm verlief schnurgerade nach unten, wo ein festes Wurzelwerk den stattlichen Baum fest mit Mutter Erde verankerte. Doch halt … was war das? Die untersten Äste zitterten. Ob dem Baum etwa kalt war? Aber nein … das war unwahrscheinlich. Denn über dem fruchtbaren Land, das von einer warmen Meeresströmung am Leben gehalten wurde, herrschte ein junger Frühling wie eine zarte Knospe, die sich auf ihre Öffnung vorbereitete. Es musste einen anderen Grund für das einer Schüttellähmung ähnliche Erzitterten der untersten Zweige geben. Sehen wir doch einmal genauer hin … doch … Was ragt da hervor? Ein gräulich-brauner Fellhaufen … ein … Hintern. Die Rute des Tiers, kaum zu sehen, eingeklemmt zwischen den Hinterbeinen, schüttelte und bebte der ganze Leib des … ja, es mochte wohl ein Wolf sein, wie Espenlaub. Für den Fall, dass man sich Wölfe als unerschütterliche, krisenerfahrene Herrscher der rauen Wildnis vorstellte, musste man sein Bild wohl korrigieren. Denn dieses Individuum war so voller Angst und Sorge um seinen schlecht unter einer Fichte verborgenen Hintern, wie ein eingeschüchtertes Rehlein.
Erst das schneidend scharfe Heulen eines anderen Wolfs erinnerte wieder an die natürliche Rauheit, die Kraft und Ausdauer, die man diesen Tieren nachsagte – ein Weibchen wohl, das seinen Artgenossen zur Rückkehr mahnte. Doch das Gesicht des Ersten, gut verborgen im Schatten der Fichte, die ihn unter ihrem dichten Umhang scheinbar sicher verwahrte, verzog sich nur krampfhaft. Bilder von abscheulichen Grimassen, die drohten und tobten, blitzten im Dunkel des verängstigten Geistes auf. Sie standen ganz im Gegensatz zur klaren Forderung der Wölfin, den Weg zurück zu ihr zu finden. Die schiere Masse der Angst wog mehr als das Mahnen einer Leitwölfin, viel mehr. Und so presste sich nun mehr auch der gräulich-braune Hintern des wilden Hundes ganz und gar unter die Fittiche der stolzen Fichte, die von all dem unberührt in der Gegend stand, starr, unverrückbar, am hektischen Dasein der Tiere nicht teilnehmend.

( allein im Beerenwald, in der Ferne: Roghir, Ayjana, Skadi, Shiro, Aarinath, Zita & Pilgrim - beim Mondscheinsee )



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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Aarinath ist offline
05.08.2018 20:31

Die weiße Fähe konnte noch den ungefähren Wortwechsel zwischen Ayjana und Roghir hören und war sogleich sehr überrascht. Das ganze Theater hatte von außen als Zuschauer so brenzlig ausgesehen und doch versuchte Ayjana Roghirs Wut auf Avon zu zügeln. Aarinath war sich nicht im Klaren darüber, wie sie als Betroffene reagiert hätte. Wahrscheinlich aber nicht annähernd so milde wie es Ayjana getan hatte. Als Avon die Möglichkeit hatte, Reißaus zu nehmen, tat er dies umgehend und entzog sich den Blicken der Artgenossen. Aarinath musste sich eingestehen, dass sie trotz all dem Unfug ein wenig Mitleid für ihn verspürte. Eigentlich wollte er immer nur helfen, doch begriff er die Situationen nie oder stellte gleich irgendeinen Unfug an.

Das Rotauge nickte dem dunklen Rüden aufmunternd zu, als dieser sich den beiden Fähen zuwandte. Er erkundigte sich nach dem Jungwolf Lerio, doch da hatte die Fähe im Moment selber gar keine Ahnung.
„Ich muss mir eingestehen, dass ich Lerio auch schon länger nicht gesehen habe.“, sprach die Fähe und zuckte skeptisch mit den Ohren, als würde sie ein Geräusch aufnehmen wollen. Wahrscheinlich trieb er sich hier irgendwo herum; allein zu sein schien nach seinen Äußerungen schließlich nicht sein Ding zu sein.

Die Schneeweiße wartete noch ab, wie sich Shiro vorstellte. Dann musste sie aber eine wichtige Frage loswerden: „Sag Roghir, geht es Ayjana gut?“ Mit großer Sorge in der Stimme sprach sie dann weiter: „Das alles sah gar nicht gut aus. Ich war wirklich in Sorge!“ Dann erhaschte sie noch einen Blick auf Ayjana und war sich so ziemlich sicher, dass sie keine schweren Schäden davongetragen hatte. An den Moment, wo sie im Wasser untergangen war, wollte sie dennoch nicht zurückdenken.

Um die Situation ein wenig aufzulockern, ließ sie ihre Rute sachte pendeln und lächelte ihren Gesprächspartnern sanft entgegen. Allerdings spürte sie, dass Shiro wohl weniger in Sorge war und die Sache als lächerlich oder beschämend abstempelte. Zugegebenermaßen hatte man mit dieser aufmerksamkeitserregenden Panne mit Sicherheit kein positives Ansehen erlangen können.

[ Shiro, Roghir, Ayjana |nahe Skadi, Pilgrim, Zita und Niyol | Mondscheinsee ]


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Kachnik
Doppel-As


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Kachnik ist offline
07.08.2018 06:43

Er schaute die Fremde fast erwartungsvoll an. Aber auch nur fast. Denn er bemerkte an ihrem Ausdruck und ihrer Haltung bereits, dass sie ihm nicht traute. Schade... Er hätte nicht gedacht, dass die ganze Sache so schwer sein würde. Vielleicht war es wahr. Vielleicht musste er es einfach zulassen, die Wahrheit ertragen, dass er auf ewig allein bleiben würde, das alles um ihm herum sterben würde, von der Strömung weg getragen würde auf Nimmerwiedersehen. Er konnte ja doch nichts ändern. Der Tod war schließlich etwas natürliches. Er war auch zu naiv gewesen, daran etwas ändern zu wollen. Was hatte er geglaubt? Dass die Wölfe, wenn er sie vor der Seuche gerettet hatte, unsterblich wurden? Selbst wenn er sie gerettet hätte, waren sie doch normale Wölfe und früher oder später würden sie sowieso sterben. Und jeder würde vergessen, was er für sie getan hatte.

Doch irgendwie störte ihn ihr Ausdruck. Warum schaute sie ihn so an? War mit ihm etwas falsch? Sie trat ein paar Schritte auf ihn zu. Aha. Wollte sie doch noch mit ihm gehen? Er wappnete sich, als sie ihr Maul auftat.

Als sie nun anfing zu reden, fragte er sich, ob sie überhaupt wusste, was sie da für einen Unsinn sprach. Warum musste sie die Sache mit dem Verlieren so breittreten? Ihr musste dieses Wort wohl viel bedeuten. Und was meinte sie damit? Wieso sollte er nichts davon wissen? Hielt sie sich selbst etwa für schlauer? Wenn er nichts verloren hätte, wäre er gar nicht erst hier mit einer Gruppe wildfremder Wölfe aufgetaucht. Er wäre bei sich zu Hause und würde helfen sich mit seinen Eltern um Mika zu kümmern. Kachnik verengte seine Augen. Es war nicht seine Entscheidung gewesen. Und nun? Wieso war sie der Meinung er wäre zu spät? War es seine Schuld, dass er jetzt erst gekommen war, dass er jetzt erst geredet hatte, wo es schon zu spät war? Vielleicht hatte er ja versagt. Vielleicht war ja alles seine Schuld. Er schluckte. Er hatte nicht verhindert, dass seine Schwester weglief, als alles starb. Und er hatte Onkel Bobo nicht dem Wasser entreißen können. Die Landschaft um ihn verschwamm noch stärker. Er konnte von sich nicht sagen, dass er unschuldig war.

Er ließ die folgenden Worte der Weißen auf sich einprasseln. Sie durfte nicht so denken... Sie durfte nicht... Sie musste... Manche ihrer Freunde mochten weg sein, aber es gab immer neue Freunde zu finden und sie hatte noch ein ganzes Rudel... Womöglich wusste er nicht, was sie erlebt hatte, aber er wusste wohl, wie schrecklich es war, wenn alle Wölfe, an die er sich erinnerte, tote Wölfe waren... gestorben wegen seiner eigenen Dummheit. Aber musste sie deswegen gleich alles aufgeben? Es war, wie es klang, wohl nicht ihre Schuld gewesen. Anders als Kachnik hatte sie keine Schuld. Er könnte ihr alles erzählen ... alles was er verursacht hatte, damit sie sich besser fühlte. Aber er selbst würde nur noch schlimmer dastehen. Und diese Sachen waren nichts, was er einer Fremden anvertrauen würde. Zudem konnte er ihr nicht die Hoffnung geben, die sie brauchte, denn davon hatte er selbst nicht mehr genug.

Er riss sich zusammen. Ein Heulen hallte dumpf in seinen Ohren nach. Er nahm nicht wahr von wo es kam. Kachnik ignorierte dieses lästige Geräusch. Moment... Wo ging seine Gesprächspartnerin denn hin? Er sah sich um. Er hatte keine Ahnung mehr, in welche Richtung er sich wenden musste, wenn er zurück wollte. Aber die Weiße würde schon wissen wo sie hin ging. Wenn sie da entlang ging, musste Kachnik ihr einfach folgen. Den Kopf gesenkt, ging er ihr nach. Er dachte gerade daran, dass sie bestimmt kein freundliches Wort für ihn bei der Alpha einlegen würde, als er hinter ihr kurz anhielt. Ihm tat leid, dass es ihm nicht möglich gewesen war zu helfen und ihm tat leid, was diese Wölfin alles furchtbares erlebt haben musste. Er wollte irgendetwas sagen. Irgendetwas... "Es ist alles meine Schuld. Es tut mir leid, dass es ... dass alles so gekommen ist."

(In der Nähe von Takata| etwas weiter weg vom Mondscheinsee )

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 07.08.2018 06:50.


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Ayjana
Herzenswärme


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Ayjana ist offline
08.08.2018 15:24

Stumm blickte die Weisse Avon hinterher als dieser sich mit grossen Sätzen aus dem Staub machte. Kurz verzog sie das Gesicht zu einer Grimmasse, das würde der Alphawölfin nicht gefallen, schliesslich hatte sie den fünfen unmissverständlich klar gemacht, dass sie am See zu verweilen hatten. Avon tat also das Gegenteilige ihre Grimmasse verzog sich gefolgt von einem tiefen Seufzen. Alles hätte ruhig und schön sein können!

Während ihr Blick noch dem verschwindenden Hinterteil des Rüden hinterherhing erfasste sie Roghirs Worte nur am Rande, er musste sich gewiss kein Gewissen machen. Beste Freunde würden die beiden Rüden wohl eh nicht mehr werden. Als er sich abwandte wartete sie noch einen Augenblick war sich nicht schlüssig ob sie die Ruhe aufsuchen wollte oder sich zu der Gruppe gesellen sollte. Schwungvoll schüttelte sie ihren Körper und die restlichen Tropfen des Wassers flogen aus dem dichten Pelz der Wölfin. Ihre Ohren zuckten als sie den Ruf der Alphawölfin vernahm. Der scharfe Unterton liess nicht daran zweifeln, dass es ihr gegen den Strich ging, dass Avon sich davon gemacht hatte.

Allerdings stellte sie sich wie auch Aarinath und Roghir die Frage wo wohl Kachnik abgeblieben war. Ihr Blick glitt über die Anwesenden, doch vom stillen, zurückhaltenden Jungwolf war nichts zu sehen.

Die Weisse wandte sich nun doch der Gruppe um Aarinath zu.

“Lerio ist eigentlich Kachnik. Lerio war nicht sein richtiger Name…“

Ohne Vorwarnung warf sie die Erklärung in die Runde, Aarinath und Roghir wussten ja noch gar nicht um den Umstand dessen, dass Kachnik nicht der war der er vorgegeben hatte zu sein, jeden Falles namentlich.

Der reservierte Ton der Schwarzen Wölfin Shiro liess sie aufhorchen als diese ihren Namen auf Roghirs Frage nannte. Jana warf ihr einen langen Blick zu, schwieg jedoch. Hatte sie jemand auf der falschen Pfote erwischt? Das Gespräch vorhin mit Aarinath hatte friedlich und harmonisch gewirkt. Aaris Frage nahm sie eher am Rande wahr und sie warf ihr einen dankbaren Blick zu, dass sie sich um die Weisse Wölfin sorge die sie noch gar nicht lange kannte sprach für sich.

“Alles gut Aarinath, vielen Dank. Vielleicht sollten unsichere Schwimmer nicht gleich mit Avon ins Planschbecken steigen und Überlebenstraining machen…“

Mit matter Stimme nahm sie Roghir die Antwort auf die Frage gleich ab und beantwortete diese persönlich. Mittlerweile ärgerte es sie was geschehen war. Glanzleistung und wieder einmal mehr gab sie sich die Schuld daran. Sie hätte gar nicht erst ins Wasser gehen sollen. Dumme Idee!

Leicht geknickt stand die Wölfin auf ihren Pfoten sich überlegend was dieses Schauspiel von eben für die weitere Zukunft bringen würde. Dramaqueen!

[Bei Shiro, Aarinath & Roghir | in der Nähe von Skadi, Zita, Pilgrim & Niyol am Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Zita
~Sternenseele~


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Zita ist offline
11.08.2018 06:31

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~




Pilgrim patschte noch immer ein wenig im flachen Uferwasser herum, als er unter dem aufgewirbelten Staub des Ufers etwas zucken sah!

Ohja! Großer, großer Jäger!

Der Alte Rüde blieb ganz still stehen, erstarrt in seinen Bewegungen, die Ohren nah Vorne gedreht, sogar den Atem hielt der Rüde für einen kurzen Moment an bis in ihm der Jagdinstinkt wieder erwachte. Ein wenig ungelenk und doch (für seinen Zustand) erstaunlich grazil sprang er noch Vorne und scheuchte so tatsächlich einen kleinen Fisch auf der in Ufernähe wohl nach kleinen Krebschen oder Algen gesucht hatte.

Irgendwie gelang es Pilgrim den Fisch so zu verwirren, dass dieser nicht zurück ins offene Wasser schwamm, sondern nur hilflos zwischen Pilgrim´s Pfoten, seinem Fang und dem Ufer hin- und her flitzen konnte.

PATSH, PATSCH, PATSCH!
Pilgrim hopste durchs Wasser dem Fisch hinterher, schlug mit den Pfoten nach ihm und schnappte mit dem Fang danach.

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa – er war ein großer Jäger!




Zita hatte ihren Blick und ihre Gedanken wandern lassen. Es tat gut einmal nicht ständig über Alles und Jeden nachdenken zu müssen und auch wenn sie es nie offen zugegeben hätte, nur zu Folgen statt immer Führen zu müssen entspannte sie fast. Ihr Blick blieb an Skadi hängen und während die Sandfarbene sprach, fragte sich Zita nicht zum ersten Mal, wieviel Anders ihre Reise ausgesehen hätte, wenn Skadi von Anfang an der Alpha gewesen wäre…

Wehmut schlich sich in Zita´s Blick als sie an Larka, Silver, Ryu… all die verlorenen Seelen denken musste…

Erst Skadi´s Heulen brachte sie ins Hier und Jetzt zurück.
Ohweh… wenn die Neulinge sich schon so verhielten, dass Skadi ein Machtwort sprechen musste, dann kam wirklich viel Arbeit auf sie zu.

Niyols Worte drangen nun an ihr Ohr und ungläubig starrte sie den Grauen Wolf vor sich an.
Vielleicht sind wir jeweils die Chance des Anderen, das zu lernen, was wir bisher vergessen haben.

Zita verzog den Fang – was sollte sie von diesen Wölfen denn lernen? Skeptisch sah sie wieder zum See hinunter und sah wie Pilgrim durch das Uferwasser sprang.
Sie stand auf und nickte Skadi zu, die Wölfin sollte nicht das Gefühl bekommen, dass sich nun auch Zita von ihrem Befehl abwandte.
Zita wies mit dem Kopf auf Pilgrim und zuckte dann entschuldigend mit den Achseln.

„Entschuldigt mich kurz, ich bleibe in der Nähe.“

Sagte sie und tappte zum See hinab, wo Pilgrim in voller Freunde etwas im Wasser entdeckt zu haben schien.

Es war Zita fast schon egal ob sie Pilgrim zu sehr bewachte, doch Vorsicht war besser als Nachsicht und da Pilgrim so wenig in der Gegenwart zu leben schien, sondern mit seinem Kopf ständig woanders war, hatte die Wölfin (Zita) keine Lust im nächsten Moment einen halb-ertrinkenden, nassen und wild um sich patschenden Wolfsrüden aus dem See ziehen zu müssen. Konnte Pilgrim überhaupt schwimmen?

Sie setzte sich ans Ufer und sah dem Rüden dabei zu, wie er wirklich einen kleinen Fisch in Schach hielt. Zita wunderte sich über das Geschick das Pilgrim an den Tag legte, denn irgendwie gelang es ihm, den Fisch nicht zurück in das offene Wasser des Sees entkommen zu lassen, Doch wahrscheinlich war es mehr Glück als Können.
Doch war das nicht ein unfairer Gedanke? Zita wusste so wenig über Pilgrim und wer wusste schon ob er in seinen besseren Zeiten nicht doch ein geschickter Jäger, ein Lehrer für Heranwachsende Generationen oder gar ein Vorbild gewesen war?

Ihn so zu sehen, agil, flink wenn auch ein wenig ungeschickt, doch es war soviel besser als ihn halbtod und sich selbst aufgegeben, nur auf den Tod wartend in der Schneewüste liegen zu sehen.

Vielleicht… wurde ja doch alles wieder gut?




[Zita ist bei Pilgrim, etwas abseits von Skadi und Niyol, in der Nähe der Seetruppe; Mondscheinsee]

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
12.08.2018 19:38

Zuerst hatte sie das Gefühl, dass er tatsächlich vorhatte, ihr auf den Pelz zu rücken. Sie entblößte lautlos ein paar Zähne, war sich aber noch nicht sicher, ob er wirklich so dumm war, einen Angriff zu wagen. Doch warum kam er ihr nach? Hatte er nicht zugehört? Widersetzte er sich Skadis Sammelruf und war dies das erste Anzeichen dafür, dass er die Gruppe torpedieren wollte? Er sah nicht normal aus, verhielt sich aber nach außen hin wie ein kleiner Welpe. Als sie das erste Mal wagte anzuhalten und sich umzudrehen, konnte sie genau beobachten, wie er etwas murmelte. Mit wem kommunizierte er? War das noch an sie gerichtet? War es ihm so wichtig, ihr das mitzuteilen, dass er mit ihr ging, statt umzukehren? Wenn es nach ihr ging, sollte diese Chaostruppe für immer dort bleiben, am See, einer kleinen Exklave auf ihrem Grund. Und gern konnte Zita auch gleich dort bleiben. Eventuell hatten sie dann doch noch die Chance auf ein friedliches Rudelleben. Sie schüttelte sacht mit dem Kopf. Was auch immer er mit dem meinte, was er da von sich gab, es war so falsch und unsinnig, dass es seine eigene Glaubwürdigkeit untergrub. Dieser Wolf schien nicht zurechnungsfähig. Aber was erwartete man von einem, der noch nicht einmal den Ruf der Alpha zu verstehen schien. Sie zwang sich, kein Mitgefühl aufkeimen zu lassen, nur weil er dumm, kindisch und naiv wirkte. Nie, nie wieder würde sie mütterliche Gefühle für einen Fremden aufbringen, sie hatte es sich und dem Rudel geschworen. Es war zu viel Schreckliches passiert, als dass sie noch vertrauen mochte. Der Einzigen, der sie noch so etwas wie Vertrauen zukommen ließ, das war Skadi. Doch die hatte sich das Vertrauen erst erarbeitet und selber gelitten. Doch er? Wer war er? Vielleicht gab er nur vor hilflos zu sein, um sich in ihr Herz zu schleichen. Das würde sie nicht zulassen! Die Weiße drehte sich zu ihm um und bellte erregt mit erhobener Rute.

„Hast du nicht gehört? Geh zurück zu den anderen. Du hast nicht die Erlaubnis dich zu entfernen.“

Das klang hart, das fiel ihr durchaus auf. Es war der Versuch sich selbst unter Kontrolle zu halten, dabei wusste sie, dass sie im Grunde nicht mehr tun konnte als ihn erneut aufzufordern, zu gehorchen. Wenn sie es noch einmal bekräftigte, begann sie sich lächerlich zu machen. Berühren wollte sie ihn jedoch auch nicht. Blieb also zu hoffen, dass er Einsicht zeigte. Nach alle dem, was geschehen war, war Takata die Erste, die der Leitwölfin meldete, wenn jemand von den Regeln des Rudels abwich. Sie hatte ein Vertrauen zu verlieren, eines, das schon aus pragmatischen Gründen wichtiger war, überlebenswichtig, als das eines zurückgebliebenen jungen Rüden zu erlangen, von dem sie am Ende nichts hatte.

(Kachnik in der Nähe, etwas weiter ab vom Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Roghir
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Roghir ist offline
13.08.2018 21:10

Seine Ohren zuckten als ein lautes und scharfes Heulen an sein Gehör drang. Neugierig geworden drehte Roghir seinen Kopf und schaute zu der Sandfarbenen hinüber, die das Heulen aus ihrer Kehle losließ. Kurz runzelte er fragend die Stirn bis es ihm wieder einfiel; sie hatte ja gesagt, dass sie sich nicht weiter ins Revier wagen, sondern nur hier am See verweilen sollten. Bis entschieden wurde, was mit ihnen geschehen sollte. Der Schwarze atmete die Luft tief in seine Lunge, sein bernsteinfarbener Blick glitt zu jener Stelle, wo Avon zuletzt durch geprescht war. Verübeln konnte er es ihm nicht. Der gleichaltrige Wolf hatte Angst vor ihm gehabt und handelte nach seinen Instinkt, welches ihn zur Flucht trieb. Doch, war sich Roghir sicher, dass der Graue das Heulen der Leitwölfin gehört haben musste. Er würde später noch einmal versuchen mit ihm zu reden. Aber möglicherweise würde es ihm bestimmt nur wieder Spott und Hohn einbringen – wie jedes Mal, in dieser Zeit des Zusammenseins, wenn er versuchte, nett zu ihm zu sein.

Auch, wenn der Ärger über seine Aktion immer noch in seinem Magen grummelte, würde Roghir nochmal den Schritt wagen und auf Avon zu gehen. Wenn die Zeit passend war und sich eine ruhige Gelegenheit dazu bot. Der schwarze Rüde spitzte die Ohren als er die Stimme der schwarzen Wölfin hörte, sein Blick glitt zu ihr. Shiro war ihr Name. Doch er kam nicht umhin zu bemerken, dass sie distanziert wirkte. Distanzierter als noch vor ein paar Minuten, wo er und Avon vor ihr standen und Avon ihre Namen ihr gesagt hatte. Lag es an der Situation, an der Szene, die sich vor ihrem Auge abgespielt hatte? Roghir atmete aus, während er einen neutralen Gesichtsausdruck aufsetzte.

“Verzeih mir, Shiro. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen.“

, er trat einen Schritt zurück und senkte sein Haupt auf Brusthöhe, die Rute starr nach unten gerichtet. Sein Blick schaute entschuldigend in ihr Gesicht, ein Lächeln versuchte er gar nicht erst.
Als Aarinath ihre Äußerung bezüglich Lerio an ihn richtete, schaute er sie an und nickte. Also hatte sich der Jungwolf auch nicht an die Anweisungen der Leitwölfin gehalten. Großartig. Er wollte gerade auf die anschließenden Fragen der großen weißen Wölfin antworten, doch kam Ayjana ihm zuvor: sie berichtete, dass Lerio in Wahrheit Kachnik heißen würde. Ein leichtes Schmunzeln huschte über den Fang von Roghir. So etwas hatte er sich schon gedacht. Das würde für das perplexe und zögerliche Verhalten des Jungwolfes sprechen, nach dem Avon ihn einfach - dir nichts, mir nichts - überrumpelt hatte. Doch fragte er sich erneut, was für einen Grund der Jungwolf gehabt haben mochte, das Spiel von Avon mitzuspielen, obwohl er noch nie auf den älteren grauen Rüden getroffen war. Was mochte dahinter stecken... Roghir schaute zu Ayjana und lächelte still als diese Aarinath versicherte, dass es ihr gut ging und sie den Rat gab, das man nicht zuerst mit Avon planschen gehen sollte. Er drehte sein Haupt und stupste sie aufmunternd mit der schwarzen Schnauze am Hals an.

“Dich trifft keine Schuld, Ayjana. Ich hätte es wissen müssen, dass Avon sich...nun...etwas aufplustern würde. Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war, dass er aktiv gegen mich vorgehen würde. Doch er muss auch merken, wo die Grenzen anderer sind und meine Grenze hatte er schon vor eine weile als wir auf Kachnik trafen, ganz bewusst überschritten. Und auch die Aktion eben am Seeufer zeigt mir deutlich, dass ihm nicht bewusst ist, dass er mich verletzt hat. Ich werde später nochmal versuchen mit ihm zu reden.“

, sagte Roghir und lächelte zu der kleineren Wölfin hinunter. Inzwischen hatte er sich auf seine Hinterläufe gesetzt. Sein bernsteinfarbener Blick glitt von der Weißen fort hinüber zu dem alten Rüden und seiner Begleiterin. Der alte Rüde spielte unbeschwert am Ufer mit einem kleinen Fisch und die Wölfin hatte sich in der Nähe niedergelassen. Sein Blick wurde wieder leicht abwesend, während er Pilgrim dabei zusah, wie dieser dem silbernen Fisch hinterher jagte. Das Lächeln blieb auf seinem Fang.

[Bei Aarinath, Shiro & Ayjana | In der Nähe von Zita, Pilgrim, Skadi, Niyol | Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
18.08.2018 14:35

Die beiden Fähen blieben skeptisch, auch wenn Skadi sich immerhin ein bisschen mit seinem Gedanken anfreunden konnte. Zitas Blick, den er nur kurz auffing wirkte eher ein wenig verständnislos. Eine kurze Stille trat ein, hielt aber nicht lange an. Automatisch folgte er Skadis konzentriertem Blick und musste grinsen. Ein bisschen doof wirkte so mancher von dieser Gruppe tatsächlich, aber Niyol wollte dennoch erstmal optimistisch bleiben. Schon wieder erklang Skadis laute Stimme und neugierig beobachtete der Graue, wie die Wölfe darauf reagierten, wurde jedoch im nächsten Moment durch Zita abgelenkt.
Kurz schaute er ihr hinterher, wie sie zu Pilgrim trottete, bevor er sich lächelnd an Skadi wande. Warum auch immer; sie tat ihm ein bisschen leid. Die alte Gruppe würde sich offensichtlich darauf ausruhen, dass Skadi den Alphaposten übernommen hatte. Ein besonders hilfreiches Rudel war ihre Gruppe nicht.
Mit einem leisen Seufzen setzte er sich hin und wusste jetzt schon, dass er die nächsten Worte mit Sicherheit bereuen würde und wagte es dementsprechend nicht, sie dabei an zu sehen:

"Du musst nicht alleine auf alle aufpassen. Ich werde dir helfen."

Er meinte es ernst. Niemand sollte allein diese Aufgaben tragen und ihr Rudel war zu uneinig und jung um sich gegenseitig wirklich zu entlasten. Auch wenn es eigentlich irrsinnig war, dass ausgerechnet er versuchen sollte zu helfen. Still beobachtete er die Wölfe in der Ferne. Wer hätte gedacht, dass er so lange an den gleichen Wölfen klebte, dass ihm der interessanteste Kumpel verstarb und er trotzdem notgedrungen bei einem Haufen, durch einen völlig Verrückten, leicht gestörter Wölfe blieb, deren Alpha erst keiner sehen konnte. Sie selbst hatte damals noch behauptet, sie würde wieder verschwinden. Diese Welt war schon komisch.

~Wer weiß schon, was die Zeit als nächstes bringt.~

( Skadi, später etwas entfernt: Zita & Pilgrim | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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