Takata
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Pilgrim
~ Mischpost mit Zita und Pilgrim ~
Eine ungewöhnliche Ruhe hatte sich über die 3 Wölfe gesenkt, die nur von Skadi´s Aufforderung unterbrochen wurde. Sie witterte jemanden und nun bemerkte auch Zita, dass sich fremde Wölfe näherten und zu ihrer größten Bestürzung waren es auch noch Rüden!
Das Nackenfell der Fähe stellte sich auf. Seit ihrer Begegnung mit Tihar sah sie in Rüden nun eine ständige Bedrohung, Wölfe die nie meinten was sie sagten und sie hinterrücks im Stich lassen würden… Ja, so sah Zita nun alle fremden Rüden.
Mit mulmigem Gefühl, sah sie erst Skadi dann Catori, die noch immer auf der anderen Flussseite stand und ihren Sprung noch vor sich hatte, lange in die Augen. Skadi drängte zur Eile und auch Zita wand sich nun wieder dem Fluss zu.
„Komm schon Catori. Komm zu uns. Komm bitte weg da…“
Die Fähe wurde ungeduldig, starrte hinter Catori in die Ferne und befürchtete jeden Moment, dass die fremden Rüden die Zurückgebliebene Fähe überraschen könnten und so fiel ihr eine riesige Last vom Herzen, als Catori nach ihrem Sprung nun endlich wieder bei ihnen stand. Zusammen, als Rudel fühlte sich Zita stark und endlich musste sie nicht mehr um Catori bangen, denn nun waren sie wieder alle zusammen.
Kurz stupste Zita sie an, ein Lächeln auf den Lefzen, ehe sie sich bereits zum Gehen wenden wollte.
Auch Pilgrim hatte die riesige, fast greifbare Unruhe, die Anspannung und die veränderte Stimmung der beiden Fähen gespürt und sah sich verwirrt um. Wie eine neuerliche dunkle Wolke lag die veränderte Stimmung in der Luft. Und als Zita sich dann zum Fluss zuwandte, da folgte ihr der Graue mit dem Kopf. Noch immer lag er lang ausgestreckt im Schnee, verdrehte sich, als er Zita folgte, doch Aufstehen wollte Pilgrim nicht. Der Rüde merkte noch, wie seine Läufe zitterten, er merkte noch die Kälte, die sein nasses Fell durch seine dünne Haut jagte und doch hatte es etwas sehr … Entspannendes, einfach nur da zu liegen und die tauben, müden Glieder zu entlasten.
Als Catori zu ihnen stieß, wedelte der Alte mit der zerzausten Rute.
Zita jedoch blieb kaum Zeit sich über die Wiedervereinigung des Rudels, ihres Rudels, zu freuen, denn kurz bevor Catori ihren Sprung vollzog, drang ein Heulen an Zita´s nach vorn gerichteten Ohren und kaum, dass Catori wieder bei ihnen war, tauchten am andren Ufer, dort wo gerade noch Catori gestanden hatte, eine Gruppe fremder Wölfe auf.
Zita legte ihre Ohren an, unbewusst, und dann musterten ihre Augen die Neuankömmlinge.
Fast sofort fiel ihr der Schwarze Wolf ins Auge und ein eisiger Schauer überkam sie. Es dauerte einige Sekunden und viele viele panische Herzschläge, bis Zita begriff, dass dieser Schwarze Wolf nicht der verhasste schwarze Rüde, dem sich Takata angeschlossen hatte. Trotzdem blieb Zita unbeweglich, vorsichtig, misstrauisch, angespannt.
Dann begann einer aus der Gruppe zu reden, stellte sich vor, nannte seinen Namen und den Grund ihrer Reise. Misstrauisch sah Zita ihn an. Sie wusste nicht so recht, was sie von dieser Gruppe halten sollte…
Solange schon, hatte sie sich nach anderen Wölfen gesehnt, solange hatte sie sich einsam gefühlt und viel zu lange waren sie alleine gewandert und plötzlich trafen neue Wölfe fast im Minutentakt ein. Das vereiste Tal schien wohl doch nicht so tot, leer und ausgestorben zu sein, wie Zita eine ganze zeitlang vermutet hatte und es hätte sie gefreut, wenn da nicht Pilgrim gewesen wäre. Der Rüde hatte in den letzten Stunden, in den letzten Tagen zwar eine beachtliche Wandlung durchlebt, doch trotzdem hatte Zita Angst davor ihn unter fremden Wölfen, unter noch mehr Rüden zu wissen. Er war noch immer zu gebrechlich, zu schwach um einen Kampf, einem Gerangel unter Rüden, und den Streitigkeiten die ein Kampf um die Stellung im Rudel, um die Rangordnung, trotzen zu können.
Je größer ein Rudel wurde umso dringlicher würden diese Kämpfe werden und davor fürchtete sich die Fähe.
In ihrem jetzigen Rudel war so etwas nicht nötig gewesen, alle Wölfe wussten wo sie standen und sie hatten nicht das Bedürfnis gehabt ihre Stellung durch Dominanz und Unterwerfung zu untermauern. Misstrauen schlich sich in Zita´s Blick und hilfesuchend sah sie zu Skadi herüber.
Ja, Skadi war so etwas wie die Alphafähe geworden, wie eine Führerin und Zita wunderte sich darüber, wie schnell und Kompromisslos sie dieser Wölfin ihr Leben anvertraut hatte. Das war es doch, was einen Alpha ausmachte… bedingungsloses Vertrauen.
Umso größer war die Verblüffung der Weiß-Grauen, als Skadi schwieg und Catori ihr stattdessen gut zuzureden versuchte.
Catori… sie war so etwas wie der Beta, der Berater geworden und Zita beschlich wieder die Angst, dass mit Eintritt der Fremden in ihre gerade gebildete Einheit all das wieder über den Haufen geworfen wurde.
Und dennoch sah sie den Rüden, der sich als „Niyol“ vorgestellt hatte, lange an. Sie versetzte sich in seine Lage und war sich plötzlich sicher, dass es ihm wie ein Wunder vorkommen musste. Nach endloser Wanderung in ewigem Eis und Schnee, in andauernder Dunkelheit und Finsternis, sah er nun endlich wieder die Sonne und Artgenossen. Wie lange waren sie schon gewandert? Wie lange waren sie dfavon überzeugt gewesen, dass es in diesem Tal keine Wölfe mehr geben konnte?
Die Fähe traf einen Entschluss.
„Ich bin Zita, das sind Pilgrim und meine zwei Freunde Catori und Skadi. Auch wir sind auf der Reise.“
Zita nickte den vorgestellten Wölfen zu, als sie sie Niyol vorstellte doch den Grund ihrer Reise verschwieg sie.
Der Alte hatte die Ankunft der Neulinge mit Schrecken angesehen und schon bald hatte er seinen verdrehten Körper herumgedreht und starrte die Fremden erneut an. Angst stieg in ihm auf und wurde nur noch verstärkt als Zita ihn vorstellte. Pilgrim wollte das nicht, er wollte das nicht… Er war glücklich gewesen, glücklich mit den Wölfen die ihn umgaben, er brauchte und wollte keine neuen Bekanntschaften. Der Rüde war glücklich sowie es war…
Fiepend sah er Skadi, Catori und Zita an und kauerte sich noch weiter in den Schnee, machte sich klein und versuchte das alles als ein Hirngespinst hinzunehmen.
( Niyol, Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Catori; in der Nähe: Asoka; am Fluss, beim Felsen )
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Skadi
Mit versteinerter Miene blickte sie den Neuankömmlingen entgegen, nachdem sie das Heulen vernommen hatte. Sie wusste nicht, was diese Begegnung bringen würde, ob Gutes oder Schlechtes – fest stand für sie nur, dass es anstrengend werden würde und sie nicht die geringste Lust darauf hatte. Die Fremden würden Unruhe in die kleine Gruppe bringen, würden alles komplizierter machen.
Dennoch hatte Catori recht, und so nickte sie ihr knapp zu. Natürlich konnten sie nicht zu aggressiv auf diese Rüden zugehen, schon allein deshalb, weil sie nicht besonders wehrhaft waren. Drei Fähen, noch dazu erschöpft, und Pilgrim – nein, es war klar, dass sie sie nicht sinnlos provozieren durften. Trotzdem, besonders herzlich mussten sie die Fremden dann auch wieder nicht begrüßen.
Schweigend lauschte sie den Ausführungen des graubraunen Rüdens, der ans Ufer getreten war und sie nun begrüßte. Lediglich das linke Ohr, welches sie zur Seite gedreht hatte, verriet ihre Skepsis. Offenbar hörte er sich gerne reden. „Höflichkeitsregeln.“ Ein kleines, amüsiertes Schnauben machte deutlich, was sie von solcherlei Dingen hielt. Als ob Höflichkeit nun ihre größte Sorge wäre! Wenn diese Rüden auch nur zu irgendetwas zu gebrauchen waren, dann war ihr herzlich egal, wie ihre Manieren aussahen. Solange sie selbstverständlich nicht so ätzend waren wie Tihar, versteht sich, der es beinahe im Alleingang geschafft hatte, jeden einzelnen Wolf zur Weißglut zu treiben. Bis auf Takata natürlich, die ohnehin nur gesehen hatte, was sie sehen wollte.
Falls dieser Niyol, wie er sich nannte, allerdings wirklich glaubte, was er da sagte, so würde er schon sehr schnell eines Besseren belehrt werden. Er meinte also, dass man hier nicht oft auf Artgenossen traf, interessant.
“Leider immer noch oft genug“, kommentierte sie mit einem freudlosen Lächeln.
Es war ihr gleich, ob sie dies nun auf sich selbst bezogen und somit als Beleidigung auffassten, oder nicht. Mit dieser Bemerkung schloss sie alles mit ein, den ungeliebten Tihar ebenso wie die nervige Yuka und die weltfremde Takata. Zwar waren sie diese drei nun los, doch schon standen ja, wie man sehen konnte, die nächsten Wölfe bereit um ihnen nun entweder nützlich zu sein oder Ärger zu machen.
Da war es ihr nur ganz recht, dass Zita das Wort ergriff und sie alle vorstellte. Musste sie das schon nicht selbst tun, Smalltalk zu halten war ohnehin nie ihr Ding gewesen. Stattdessen musterte sie die Rüden lieber eingehend und versuchte nicht einmal, das zu verbergen. Fleischbeschau war das sozusagen – wer von ihnen war zu gebrauchen und wer potentiell problematisch? Viel zu sehen gab es da auf den ersten Blick nicht – es waren eben vier Rüden, einer davon ein wenig jünger und nervös. Doch selbst wenn man den strich, dann blieben immer noch drei übrig, die allesamt sogar recht kräftig wirkten. Brauchbar, war ihr vorläufiges Urteil, was sich allerdings eher auf die Physis der Rüden bezog als auf ihre Persönlichkeiten, über die sie natürlich noch nichts sagen konnte. Nur der Schwarze schien bereits jetzt von Niyols Rede genervt, woraus sie schloss, dass die Vier sich nicht gerade grün waren. Großartig. Ärger und Unruhe in der Gruppe, das konnten sie nun dringend gebrauchen.
[Niyol, Kyevjen, Teyjen, Asoka, Zita, Catori, Pilgrim | am Fluss beim Felsen]
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Glücklicherweise war der große Kämpfer noch am Leben. Mit einem erleichterten Lächeln, das auch irgendwie mit Verzweiflung in Berührung kam, registrierte sie seine geblaffte Antwort. Ja, das war Tihar. Er lebte noch. Der Kampf hatte schon beim Zusehen Angst gemacht. Was er abbekommen hatte, war nicht zu unterschätzen, so behandelte man kein Lebewesen. Doch sie beide hatten es getan, der Bär lag jetzt dort drüben. War er tot? So ganz wollte sie das lieber gar nicht wissen. Sie war nur erst einmal froh, dass es mit dem Schwarzen noch nicht ganz vorbei war. Spätestens jetzt bestand kein Zweifel mehr darin, dass der Rüde eine echte Kämpfernatur war. Aber er konnte mehr als nur kämpfen und drohen, das hatte er gezeigt. Langsam, nach und nach verarbeitete sie den Schock, den ihr das alles bereitet hatte. Sie begann zu begreifen, dass es Tihar war, der auch ihr das Leben gerettet hatte mit seinen Kräften. Der „kleine Junge“ war einmal ganz groß gewesen und hatte sein Bestes gegeben. Sie hatte ihm womöglich ihr Leben zu verdanken, auch wenn sie durchaus begriff, dass er es nicht zuletzt getan hatte, um sich selbst und ihr etwas zu beweisen. Er war natürlich der Stärkste, wer denn sonst … Aber hielt er auch innerlich durch, was er nach außenhin gezeigt hatte? War auch er geschockt von diesem Ereignis und saß ihm der Schrecken in den Gliedern? Irgendwann schloss er die Augen und sackte ab. Ein erneuter Schrecken überkam sie. Sie zwang ihn, wach zu bleiben und hoffte, dass diese Tat nicht seine Letzte gewesen war, dass diese beiden Worte nicht seine letzten waren, sondern er noch einmal die Chance hatte, sich von seiner gefühlvollen Seite zu zeigen. Er war doch noch jung …
Aber er atmete noch. Es war noch nicht zu spät. Leider konnte sie seinen Herzschlag nicht spüren, aber das Bauchfell bewegte sich, wenn auch schwach. Er schien zu schlafen. Erleichtert und erschrocken zu gleich, dass sie seine Bewusstlosigkeit dem Schlaf gleichsetzte, betrachtete sie den Wolf so, wie er dort lag. Was, wenn er schwere, innere Schäden abbekommen hatte oder innerlich verblutete? Sie zwang sich, jetzt nicht die Nerven zu verlieren. Da sie seine Wunde ebenfalls nicht erreichte, leckte sie notgedrungen an seinem Ohr, lief mehrfach um ihn herum, in der Hoffnung, irgendetwas für ihn tun zu können, wobei sie sich um die Rute herumbalancierte und etwas ratlos dreinschaute. So viel konnte sie jetzt wohl nicht tun, er brauchte vielleicht einfach nur Ruhe. Sie selbst konnte nur hoffen. Takata sah gen Himmel. Es war noch immer Nacht, aber das Licht des Morgen würde wiederkehren. Oder? Doch, ganz sicher würde es das. Und dann würde auch er wieder aufwachen. Fast verzweifelt suchte sie den dunklen Horizont nach einem Storch ab. Ein Symbol der Hoffnung musste her, aber die Natur wollte ihr keins bescheren.
Irgendwann fiel ihr ein, was sie tun konnte. Tihar hatte ihr Nahrung gebracht, als sie müde und erschöpft gewesen war. Jetzt konnte sie das einmal für ihn tun. Aber konnte sie den Schwarzen hier allein liegen lassen? Was war, wenn der Bär wieder erwachte oder ein anderer Feind kam? Bei so jemandem wie Tihar konnte sie sich leider schon sehr gut vorstellen, dass es da draußen noch den ein oder anderen gab, der eine Rechnung mit ihm offen hatte und der seine Lage schamlos ausnutzte.
Dennoch … sie half ihm nicht, in dem sie hier herumlungerte und einfach nur hoffte. Sie musste etwas tun. Jetzt war es an ihr, etwas für ihn zu tun. Ängstlich schlich sie näher an den verhassten Bären, der sie völlig grundlos überfallen und gedemütigt hatte. Sie wollte sich vergewissern, dass von ihm keine Gefahr mehr ausging. Aber was, wenn er ebenfalls noch lebte und wieder aufwachte? Sie konnte ihn unmöglich davon abhalten, sie beide erneut anzugreifen. Sie war doch nur eine Wölfin …
Aber da war Blut, sehr viel Blut. Es war so viel Blut, dass dessen Verlust auch einem Bären niemals egal sein konnte. Auch konnte sie kein Lebenszeichen, etwa ein Atmen, mehr von ihm vernehmen. Es war sicher, der Bär war tot. Jetzt lagen die zwei Kämpfer verstreut und regungslos am Boden verteilt. Ein kleiner Krieg war vorbei. Es waren nicht die großen und teilweise holen Worte, die sie so hasste, sondern die bloße und sinnlose Gewalt, jetzt aber war es vorüber. Sie schwor sich, an Tihars Seite zu bleiben, bis er wieder ganz allein zurechtkam. Jetzt aber erst einmal war es an ihr, Beute aufzufinden, damit er sich kräftigen konnte, wenn er wieder erwachte. Von Unsicherheit begleitet schlich sie davon, ganz fest daran glaubend, den Rüden einmal ein paar Augenblicke allein lassen zu können, ohne dass er irgendwelchen Unsinn tat.
(Tihar LeNuit, Bär, Funkelfall, später entfernt)
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Tihar LeNuit
Claires Unterstellung war vollkommen absurd! Woher sollte er denn wissen, wohin das Reh zu fliehen gedachte? Hätten sie sich an die unter Wölfen üblichen Jagdmethoden gehalten und die anderen Rudelmitglieder mit zur Jagd hinzugezogen, wäre ihnen dieses Dilemma ohnehin erspart geblieben. Er glaubte mittlerweile viel mehr, dass sie das nur genutzt hatte, um Luft abzulassen. Das eigentliche Opfer dieser Jagd war doch überhaupt nicht mehr das Reh, sondern ihre geschwisterliche Beziehung. Sie wusste ganz genau, dass sich keiner im Rudel mit ihr messen konnte, weil sie entweder zu blöd oder zu schwächlich waren, oder beides. Also verbiss sie sich förmlich einmal mehr an seiner dicken Haut, die er sich gezwungenermaßen zugelegt hatte nach all den Streitereien und Auseinandersetzungen, die er über sich ergehen lassen musste. Aber er hatte es aufgegeben sich Wortgefechte mit ihr zu leisten. Worte waren ohnehin nicht seine liebste Kommunikationsform. Wäre sie nicht Claire gewesen, hätte er ihr das Fell über die weichen Ohren gezogen. Sie wusste ja, dass sie sich alles erlauben konnte. Eigentlich gab es niemanden in seiner Nähe, der so auf seinen Nerven herumtrampelte, wie sie. Aber andererseits gab es auch niemanden, den er so schätzte wie sie. Sie war eine aufbrausende Fähe mit einem stürmischen Temperament, das selbst ihn manchmal von der Stelle zu wehen drohte. Aber sie war auch eigenständig und stark, ewig jung und dynamisch. Nur warum musste sie es an diesem lächerlichen Reh festmachen? Es sollte nur eine simple Jagd sein, mehr der Kräfteübung halber, statt um sich die Bäuche vollzuschlagen. Sie hatte aber ein ganz anderes Ziel verfolgt, sie musste ihre schlechte Laune an ihm auslassen, die sie regelmäßig überkam. Er versuchte es zu ignorieren, fraß hier und da schon ein paar Löcher in den toten Leib. Ja, Erfolg hatten sie gehabt, aber das interessierte sie nicht. Ihrer Meinung nach hatte er falsch gehandelt und das Reh in eine falsche Bahn gelenkt. Als ob er das Reh lenken würde! Wenn er das könnte, hätte er es gleich in sein offenstehendes Maul gelenkt und seine ganze Familie dazu, für die schweren Tage. Aber Humor war nicht sein Ding. Hätte er nicht genau gewusst, dass hinter Claires großem Maul auch etwas stand, hätte er über sie dafür umso mehr lachen müssen. Aber nicht bei ihr. Sie hatte seine Hochachtung verdient, seine kleine, freche, nervige, liebenswerte Schwester.
Irgendwann aber ging sie zu weit. Sie wurde gewaltbereit und biss ihm in den Schwanz. Ja, was sollte denn das?! Grummelnd und murrend wich er zur Seite, ein angenervter Gesichtsausdruck sollte ihr vermitteln, dass sie zu weit ging. Aber für sie war das ja nur ein Spiel. In diesen Momenten war sie ganz das kleine Mädchen, das einen Wolf vom anderen Geschlechts zum Ärgern und Drauf-Rumbeißen brauchte. Klar. Das war er.
Nachdem sie es nicht lassen konnte, ließ er ab und damit auch die Beute zurück. Sollte sie allein fressen, er konnte auch ohne sie auf Jagd gehen. Sollte sie fressen bis sie platzte. Oder das ohnehin schon unzufriedene Rudel bemerkte, dass die Anführerin ganz allein Beute gerissen hatte, ohne sie mit den anderen zu teilen. Claire konnte schon ein echter Härtetest sein. Aber er wollte nicht mit ihr kämpfen. Nicht mit ihr. Wenn er wütend auf Claire war, dann brauchte er jemand anders, der den Sündenbock hergab. Diesmal sollte es ein Beutetier sein. Tihar lief davon und machte sich auf die Suche nach einem unvorsichtigen Pflanzenfresser. Seine kräftigen Läufe stießen den Boden unter sich zurück und arbeiteten den schwereren Körper voran. Immer schneller rannte er, weg von den wirren Worten, seine stählernen Läufe zuckten.
( allein | Funkelfall | — bewusstlos [bewegt die Läufe] )
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Kyevjen
Kurz nach seinem Heulen tauchte Teyjen nervös neben ihm auf. Natürlich, alleine wäre sein kleiner Bruder eh nicht lange bei den beiden Fremden geblieben... Kurz schaute er den jungen Rüden an und dann wieder zu dem entfernten, fremden Rudel, wollte gerade ein paar vorsichtige Schritte machen, als Niyol fröhlich an ihm vorbei auf die Wölfe zu hüpfte und somit den wunderbar ausgeklügelten Plan einer höflich-vorsichtigen Annäherung in den Sand schoss. Kurz und genervt zuckten Kyevjens Ohren nach hinten und seine Nase kräuselte sich. Aber schnell hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle, wie auch sonst immer und um noch zu retten, was zu retten war, folgte er dem braunen und merkte, dass auch Asoka schon zum Fluss lief, genauso wenig auf Höflichkeit achtend, wie auch sonst... Kyevjen fürchtete, dass sie sich mit dem Verhalten der beiden Rüden jede Möglichkeit auf eine Aufnahme in das kleine Rudel verspielten.
Kurz schaute der große zurück zu seinem kleinen Bruder, der sicher folgen würde, sonst wäre er nicht einfach so gegangen. Aber Teyjen musste einfach lernen, auch selbstständig Entscheidungen zu treffen und nicht nur auf Anweisungen des Bruders zu warten.
Bei den beiden anderen Rüden und den fremden Wölfen angekommen, musterte er die anderen nun aus der nähe nochmal gründlicher. Er schätze ab, wer von ihnen das Sagen hatte, auf wen er besonders achten musste und bei wem von ihnen er den besten Eindruck machen musste. Seine Wahl viel schnell auf eine grau-schwarze Fähe, die selber den musternden Blick aufgesetzt hatte, mit dem auch Kyevjen sie bedachte. Das war ein abschätzender Blick, der verriet, dass sie selber sachlich und auf die Sicherheit der anderen bedacht, handeln musste... Wenn es eine Rangordnung gab, dann war wohl diese Fähe die Alpha. Er fixierte sie mit seinem Blick.
“Kein Grund, gleich Luftsprünge zu machen. Ihr seid so misstrauisch, da könnte man meinen, ihr hättet bisher nur schlechte Erfahrungen mit fremden gemacht. Ich versuche da optimistischer zu sein.“
Es war ihm schon fast klar, dass nun mindestens ein Schnauben von Asoka kommen müsste, vielleicht sogar eine sarkastische Bemerkung. Aber da Kyevjen fest zu seiner Meinung stand, war er gewappnet und schaute dann zu der anderen Fähe, die gesprochen und die Gruppe vorgestellt hatte. Sie wirkte nicht Ranghoch, dafür aber freundlich und war dem Rüden sympathisch. Vielleicht auch dadurch, dass sie nicht so misstrauisch wirkte wie die anderen. Da Niyol bisher nur seinen eigenen Namen genannt hatte, fand Kyevjen es angebracht, auch den Rest der Truppe, sich inklusive, vorzustellen.
“Mein Name ist Kyevjen, das sympathische Kerlchen neben mir heißt Asoka und der Rüde da hinten ist mein jüngerer Bruder, Teyjen.“
Bei den Namen der anderen nickte Kyevjen leicht in die Richtung von Asoka, dann zu Teyjen und schaute dann wieder abwechselnd von einem zum anderen, gespannt, wie die Reaktion der anderen nach dem ersten Überraschungsschrecken sein würde.
[Niyol, Teyjen, Asoka, Skadi, Zita, Catori, Pilgrim | am Fluss beim Felsen]
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Catori
Ein neuer schwarzer Wolf. ... Langsam aber sicher entglitten Catori ihre Gesichtszüge, als sie den fremden Rüden ansah. Schwarz. Und mit Sicherheit wie all die anderen: Verrückt. Gab es hier irgendwo eine Höhle, die unerschöpflich mit diesen geisteskranken Wesen vollestopft war? Ungläubig starrte Catori in seine Richtung, konnte nicht aufhören zu gaffen, während sie überlegte ob sie wegen diesem schlechten Witz des Schicksals lachen sollte. ~Du solltest nicht so voreingenommen sein. nur weil du bisher...äh...fünf(?) schwarze Wölfe getroffen hast, bei denen zufällig der Verstand genauso vernebelt zu sein schien, wie sie dunkles Fell hatten, heißt das doch nicht gleichzeitig das jeder schwarze Wolf so ist... es war bestimmt nur ein Zufall dass du in so kurzer Zeit so viele schwarze Wölfe getroffen hast.~ ... Sie konnte sich nicht wirklich überzeugen. Irgendwie, schien sich dieses Bild in ihrem Kopf verfestigt zu haben. Irgendwann begann irgendjemand zu reden und so schüttelte Catori schnell benommen ihren Kopf und versuchte sich auf den Grauen zu konzentrieren der nun vorgetreten war. Auch wenn sein überdeutliches Grinsen sie ein klein wenig verunsicherte, schien er nett zu sein. Irgendwie musste sie bei seinem Anblick selbst ein wenig grinsen. Noch nie war sie auf jemanden getroffen der sich so vorstellte. Bei Skadis Bemerkung schielte Catori nur kurz zu ihr rüber. Bis jetzt war doch noch nichts passiert. Erleichtert stellte sie fest, dass Skadi ihre kleine Bemerkung vorhin dennoch ernst genommen haben musste, zumindest sah sie nichtmehr so verbiestert aus. Als neben ihr nun Zita auf die Frage des Fremden antwortete schaute sie ihre Freundin überrascht an. Manchmal wusste sie immer noch nicht ganz wie sie die Grau-weiße einschätzen sollte. Trotzdem war sie froh, dass Zita derzeit recht guter Dinge zu sein schien. Ihr Blick schweifte weiter zu Pilgrim, der immer weiter zu einem Häufchen Elend zusammen zu schrumpfen schien. Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen um ihn auf zu muntern, doch in Anbetracht der Lage sähe das wohl für die anderen ziemlich seltsam aus und so begnügte sie sich mit einem aufmunternden Lächeln und zwinkerte ihm mit dem einen Auge zu, welches de Wölfe auf der anderen Seite des Flusses nicht sehen konnten. Dann wandte sie sich wieder zurück. Dort waren mittlerweile die anderen vorgetreten. Der Wolf der als erstes aufgetaucht war begann nun z reden und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die beiden einen kleinen Wettstreit austrugen. Konnte das sein? Wenn ja hoffte Catori dass das ganze nur zum Spaß war, denn ansonsten wäre so etwas hinderlich gewesen. Seine ersten Worte ließen sie Stirnrunzelnd den Kopf schief legen. Was sollte denn diese Bemerkung bitte? Wenn damit sein Ziel gewesen war, sie alle zugänglicher zu machen, so war das Ganze zumindest bei Catori fehlgeschlagen. Irgendwie kam es ihr sogar ein bisschen einer Beleidigung gleich. Vielleicht auch nur weil er ihr damit unbewusst sagte, wie wenig sie Kimi entsprach. Sie hatte gelächelt und sich freundlich verhalten. Was wollte er denn noch?! Aber andererseits: freundlich gesinnt hin oder her, es war nunmal nicht jeder Wolf gleichzeitig ein Freund. Das hatte sie schließlich selbst feststellen müssen. Ein wenig Vorsicht war daher wohl immer angebracht, also hätte man es ihr ja wohl nichtmal verübeln können wenn sie nicht freundlich drein geblickt hätte. Als er fortfuhr meinte sie in seinen Worten einen leichten Hieb gegen den Schwarzen zu hören, bei welchem er als einzigen noch etwas hinzu setzte. Was waren das nur für Wölfe da drüben? Sie schienen sich eindeutig nicht ganz einig zu sein. Vor allem der erste der aufgetaucht war schien irgendwie alles und jeden herausfordern zu wollen. Nur mit mühe hielt sich Catori von einem ständigen Stirnrunzeln ab. Irgendwie behagte ihr diese Begegnung immer weniger. Ob sie etwas sagen sollte? Nein. Zita hatte bereits als rednerin begonnen und wenn schaltete sich bestimmt Skadi mit ein. Vorerst würde sie nichts sagen. Stattdessen blickte sie beide Fähen an und versuchte ihnen mit Blicken mit zu teilen was sie von dem ganzen bis jetzt hielt. Skadi hatte wohl doch recht gehabt. Vielleicht war es wirklich nicht gut, dass die Fremden aufgetaucht waren. Mit einem Schaudern dachte Catori daran, wenn sie nicht rechtzeitig auf der anderen Seite angekommen wäre. Dann stünde sie nun allein dort drüben. Schnell schüttelte sie den Kopf. Es war zu spät darüber nach zu denken. Genauso wie es unsinnig war sich zu wünschen sie wären nicht hier. Sie mussten das bestmögliche aus der Situation machen.
Da sie nicht reden wollte, musterte Catori die anderen ein weiteres mal. Ihr Blick blieb bei dem als "Teyjen" vorgestellten Wolf hängen. dieser schien äußerst beunruhigt und war ihr wesentlich sympathischer als sein sprechender Bruder. Aufmunternd lächelte sie ihn an. Er würde doch bestimmt nett sein. Außerdem hielt er bis jetzt zurück und auch die Aussage zu ihm die ihnen gegeben war, schien doch neutral gewesen zu sein. Also stand er wohl außerhalb dieser kleinen Rangelei. Noch ein Pluspunkt. Vielleicht war es ja auch nur die Aufregung, die den einen Wolf solche Sachen reden ließ? Zwar wirkte er nicht besonders aufgeregt, aber das konnte ja auch täuschen. Freundlich schaute Sie die anderen an, wartete auf das, was vermutlich noch kommen würde.
( Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Asoka, Niyol | am Fluss, beim Felsen )
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Teyjen
Teyjen war noch nie besonders gut im Umgang mit Fremden gewesen und schon die Begegnung mit den letzten beiden war ihm viel zu viel gewesen. Und dass sein Bruder dabei immer wieder voran spurtete und ihn in letzter Zeit beunruhigend oft allein stehen ließ machte das Ganze nicht besser für ihn. Auch dieses Mal wieder, während der Jüngere seinen Blick starr zu Boden richtete um ja niemanden ansehen zu müssen, machte sich der Ältere aus dem Staub um besser mit den unbekannten Wölfen reden zu können. Als Teyjen dann kurz aufblickte, nur um dann feststellen zu müssen, dass der große, wuchtige Körper, hinter welchem man sich so gut verstecken konnte im mal wieder entfleucht war, blickte er sich nervös um eben jenen wiederzufinden. Es musste wohl recht eigentümlich aussehen, wie er sich so hektisch umsah, als würde er befürchten, wenn er nicht gleich ein Versteck fand könne er jeden Moment angefallen und zerfleischt werden. Als er den Älteren dann endlich entdeckte lief er so schnell zu diesem hin, dass man, wenn man kurz weggesehen hatte, sich wohl wundern musste, wo der Jungwolf auf einmal abgeblieben war.
Wieder im sicheren Schatten seines Bruders konnte sich Teyjen wieder ein wenig beruhigen. Er hoffte nur, dass durch sein eigentümliches Verhalten niemand auf ihn aufmerksam geworden war und er das Aufeinandertreffen mit möglichst wenig Wortwechseln zu beenden. Vorsichtig luggte er hinter dem Großen hervor und traute sich nun erstmals die anderen Wölfe etwas zu betrachten. Scheinbar waren drei Fähen unter ihnen und Teyjen musste kurz schlucken. Seine Mutter mal außen vor gelassen hatte er bisher noch nichts mit dem anderen Geschlecht zu tun gehabt. Ob das irgendeinen Unterschied machte? Eine von ihnen sah ihn sogar direkt an und lächelte, was Teyjen dazu veranlasste, sich reflexartig wieder ein bisschen weiter hinter seinem Bruder zu verkriechen, allerdings nicht soweit, dass er komplett verschwand und nichts mehr sehen konnte. Etwas zögerlich nickte er der fremden Fähe zu und tippelte mal wieder ein wenig auf dem Boden herum. Alle aus seiner Gruppe hatten sich bereits vorgestellt. Und es wäre wohl unhöflich jetzt nicht zumindest eine Begrüßung auszusprechen und wenn sein Bruder den anderen schon so offen gegenüber war, dann war es wohl angebracht auch kurz Hallo zu sagen.
„Ha… Hallo… erfreut euch kennen zu lernen…“
Teyjen versuchte schon so laut zu sprechen, dass man ihn auch hören konnte, allerdings nuschelte er dabei irgendwie und sprach mehr mit dem Boden als mit den anderen Wölfen. Es war ungewiss ob überhaupt irgendwas von seinen Worten auf der anderen Seite ankam. Im optimalen Fall hatten sie zwar mitbekommen, dass er was gesagt hatte, ihn aber nicht verstanden. Dann konnten sie sich ihrn Teil denken und beließen es hoffentlich dabei.
[Niyol, Kyevjen, Asoka, Skadi, Zita, Catori, Pilgrim | am Fluss beim Felsen]
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Niyol
Die Bemerkung der Sandfarbenen erfreute Niyol ungemein. Vielleicht war sie auch so eine interessante verschachtelte Persönlichkeit wie er es bei seinem Muffelchen vermutete? Auf jeden Fall schien sie sich nichts daraus zu machen fremde Wölfe von Anfang an offen zu beleidigen und das fand er auf jeden Fall amüsant. Jetzt hatte sie ihn eingeladen, jetzt war er wirklich neugierig geworden. Neben ihm tauchte plötzlich der große Bruder auf sowie kurz danach auch sein kleiner Schatten. Was würde dieser ängstliche Wolf nur machen wenn man ihm seinen Lichtschutz nahm? ...Niyol setzte es auf die Liste der zu untersuchenden Dinge bei diesen Wölfen und wandte sich zu der grauen Fähe zu, de nun sprach. Es überraschte ihn, dass sie sprach, wo doch eigentlich alle immer wieder zu der Sandfarbenen blickten, woraus er eigentlich geschlossen hatte, das diese Die Alpha der kleinen Gruppe war. Vielleicht blickten sie sie aber auch nur so an, weil sie Angst hatten die Fähe könnte etwas unüberlegtes tun? Vielleicht schauten sie nur vorsichtshalber zu ihr herüber, so wie er es bei Asoka getan hatte? Nein. Ihre Blicke wirkten eigentlich nicht so als hätten sie Angst, dass sie etwas tat. Eher anders herum. Mittlerweile hatte Zita, wie sie sich nannte, aufgehört zu reden. Freundlich dankend senkte er kaum merklich den Kopf. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, hatte Kyevjen angefangen zu reden...
~Oh mein Gott das hat er jetzt doch nicht ernsthaft gesagt oder?~ Erstaunen zeichnete sich kurzzeitig, aber auch überdeutlich in seinem Gesicht ab. Schnell blickte Niyol zu den Fremden auf der anderen Seite, während der Redner neben ihm in die nächste Pfütze sprang, und Niyol zwang, zu Asoka zu blicken. Der schwarze war schon so nicht besonders erfreut über die Begegnung gewesen, da hatte selbst Niyol eingesehen vorerst mit seinen Sticheleien auf zu hören. Schnell wandte er sich von dem Schwarzen ab, damit er sich nicht genötigt sah zu reagieren. Vielleicht konnten sie alle das ganze auch einfach ignorieren. Vielleicht sah ja auch nur er Beleidigungen darin, weil er sie selbst so gerne austeilte. Schnell zog er wieder seine Mundwinkel nach oben. ~Verdammt verdammt, bitte lass alles gut ausgehen. .... Was kann man jetzt nur sagen? .... Eingebung wo bist duuu?~ bei der letzten Gedachten frage hatte er komischer weise das Gefühl gehabt nach oben gucken zu müssen, sodass er nun schnellstmöglich wieder den Blick senkte. Er konnte nichts sagen. Erstmal musste er wohl doch abwarten wie sie reagierten. Versuchte er jetzt irgend wen zu beschwichtigen, brachte er nur jeden darauf, dass es eine Beleidigung geben müsse. Er gäbe ihnen dann keine andere Wahl mehr, als es so zu beachten. Also: ~Klappe halten angesagt.~
Überraschender Weise begann nun Teyjen zu reden. Dankbar schaute er den kleinen an. So ein niedlicher, kleiner Fratz -natürlich nicht von seiner körperlichen Größe her gesehen-, der sich immer ängstlich verkroch, brachte bei den Fähen doch mit Sicherheit Pluspunkte. Er meldete sich perfekt zum richtigen Moment. Mit einem -ausnahmsweise wirklich mal ernst gemeintem- freundlichen Lächeln nickte er dem kleinen zu. Vielleicht konnte man ihn ja irgendwie dazu bringen noch etwas zu sagen? Leider hatte Niyol keine Ahnung wie er das nun unauffällig auf die schnelle schaffen sollte. ~Verdammt!~ Eine weile noch sah er den kleinen an, dann drehte er sich zum wohl tausendsten Mal Richtung Fluss. Es gab nichts für ihn zu tun. So sehr Niyol es hasste, aber erst mal musste er darauf warten, was die anderen taten und dann einen neuen Plan machen. Verdammter Kyevjen der Rüde hatte Niyols ganze Begrüßung zunichte gemacht. ~Naja, was solls, Hauptsache er hat sie nicht so sehr verärgert, dass sie ohne uns verschwinden, dann hätte ich wirklich mal ein Wörtchen mit ihm zu reden.~ Schon bei dem letzten Gedanken schlich sich wieder ein leicht hinterlistiger Funke in sein Lächeln.
( Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Catori, Asoka | am Fluss, beim Felsen )
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Skadi
Kurioserweise blieb der Graubraune, der sie zuerst angesprochen hatte und den sie mehr oder weniger mit ihrem trockenen Kommentar abgefertigt hatte, nun stumm. Vielleicht war er doch klüger, als sie zunächst gedacht hatte, oder hatte sie ihn etwa verschreckt? Nein, besonders verängstigt wirkte er eigentlich nicht auf sie, denn schon bald zeigte sich diese penetrante Lächeln wieder.
Dafür erhob nun der Wildfarbene das Wort und, was besonders interessant war, er wandte sich direkt an sie. Eigentlich wäre es ihr ja am Liebsten, wenn Zita das Gespräch fortführen würde. Sie war höflich, aber zurückhaltend, nicht abweisend, aber auch nicht gerade einladend gewesen. Doch Zita blieb stumm, und als sie sich an Catori wandte, fing sie lediglich einen bedeutungsvollen Blick auf. Also gut, dann musste sie das eben selbst in die Pfote nehmen. Im Grunde hatte der Fremde, der sich als Kyevjen vorstellte, den Nagel auf den Kopf getroffen. Besonders gute Erfahrungen hatten sie bei genauerer Betrachtung tatsächlich nicht gemacht. Besonders herzlich war sie Fremden allerdings noch nie begegnet, doch das konnte er nicht wissen.
“Und wenn es so ist?“, erwiderte sie ruhig. “Nicht jeder kann sich Optimismus leisten.“
Sie dachte an Yuka und Tihar. Beide hatte sie zunächst falsch eingeschätzt, etwas, das ihr eigentlich nicht besonders oft passierte. Tihar hatte ihr im ersten Moment sogar gefallen und Yuka war ihr lange nicht so unerträglich vorgekommen wie der typische Welpe. Später hatte sich dann herausgestellt, dass Tihar gewaltbereit, aggressiv und verlogen war. Und Yuka, tja, die Kleine hatte seine Doktrinen so sehr verinnerlicht, dass sie zu nichts mehr zu gebrauchen war. Ansonsten hatte sie noch einen Wahnsinnigen getroffen, der gerade dann krepiert war, als sie ihm hatte helfen wollen. Ja, besonders erfreuliche Begegnungen waren das beileibe nicht.
Dennoch nickte sie knapp, als er sie alle vorstellte. Immerhin hatte sie bei Zita und Catori Glück gehabt, sie waren zu einer Gruppe zusammengewachsen und mittlerweile schätzte sie die beiden sogar. Optimismus war dennoch nichts für sie, aber wenn dieser Kyevjen unbedingt Optimist sein wollte, nur zu. Er würde noch früh genug merken, dass dieses Tal ein denkbar schlechter Ort für Traumtänzer war. Irgendwo dort draußen lagen vermutlich Takatas Überreste und bezeugten stumm, welches Schicksal naive Optimisten ereilte.
Ein letztes Mal ließ sie den Blick über die Rüden wandern. Als der Jüngste sprach, wurde ihr Ausdruck ein wenig sanfter, verhärtete sich jedoch schnell wieder. Sie hatten bereits genug Probleme und mussten auf Pilgrim achtgeben. Noch dazu war ihr nicht so recht klar, was die Vier eigentlich von ihnen wollten. Sie wollte weiter, wollte aufbrechen.
“Komm, Pilgrim.“
Mit einem Nicken bedeutete sie dem alten Rüden, der sich noch immer ängstlich in den Schnee kauerte, aufzustehen. Er musste endlich auf die Beine kommen, musste sich bewegen. Wenn er noch länger bewegungslos und nass im Schnee verharrte, würde er womöglich noch erfrieren, dabei hatte sie sich gerade an ihn gewöhnt.
[Niyol, Kyevjen, Teyjen, Asoka, Zita, Catori, Pilgrim | am Fluss beim Felsen]
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Asoka
Ohne seinen Kopf zu drehen, schweiften seine eisblauen Augen von einem Wolf zu dem anderen. In dem Moment blieb er an der alten Fähe hängen, die das Wort ergriff. Hatte er sich getäuscht? War sie womöglich die Anführerin? Kurz huschten seine Augen zu der Sandfarbenden, bevor sein Blick wieder auf der grauen Fähe lag. Sie stelle sich und die anderen Wölfe vor. Doch so schnell die Namen ausgesprochen waren, so schnell wurden sie auch schon vom Wind weggetragen. Was interessierten sie ihn schon? Natürlich war es nie ein Fehler den Namen seines Gegenübers zu kennen, doch im Moment war es dem schwarzen Rüden herzlich egal. Unbewusst drehte sich ein Ohr zur Seite. Nur nebenbei drangen die Worte von Kyevjen an ihn. Er interessierte ihn viel mehr, was sie nun tun sollten. Er konnte die anderen Rüden nicht davon abhalten. Anscheinend waren sie Feuer und Flamme sich mit den Fähen zusammenzuschließen. Den Rüden hatte er schon längst vergessen. Eher zufällig streifte er mit seinem Blick den Alten, dabei bemerkte er, dass Teyjen wahrscheinlich so einmal enden würde.
Seine Gedankengänge wurden gestoppt, als er seinen Namen hörte. Seine Ohren schnippten leicht, als er seinen Kopf zur Seite warf und den Braunen mit seinen kalten blauen Augen fixierte. Spiel dich nicht so auf! War es was Asoka durch den Kopf schoss, als er einen seiner Lefzen hochzog und drohend seine Zähne zeigte. Mit der einen Seite, die die Fähen nicht sehen konnte, jedoch dem Wolf, dem dies gewidmet war, blickte dem entgegen. Er wandte seinen Blick nicht ab, als der Hasenfuß zu reden begann. Nur leicht zuckten seine Ohren. Erst als wieder diese emotionslose Stimme an ihn drang, wanderten seine Augen zu der Fähe. Er zog seine Lefze wieder runter, doch der kalte und genervte Ausdruck blieb. Er hatte keine Lust darauf. Sie brauchten diese Fähe nicht. Sie waren bloß eine Last. Eine Last die er nicht mit sich ziehen wollte.
„Wie mich das ganze nervt“, zischte Asoka und schnaubte, während er sich umdrehte und gehen wollte. Wenn es sein muss, dann würde er auch allein einen Weg finden.
(Skadi, Catori, Zita, Pilgrim, Niyol Kyevjen, Teyjen | Am Fluss)
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Niyol
Die Situation entwickelte sich äußerst unpraktisch. Erst rief die Sandfarbene Fähe ihre kleine Gruppe zum Aufbruch und dann, noch bevor Niyol auch irgendetwas sagen konnte, hatte sich sein Muffelchen mit grummeln ebenfalls zum weggehen fort gewandt. Unschlüssig schaute Niyol mehrere Male zwischen ihnen hin und her. Wie sollte er denn beide gleichzeitig überzeugen?! Wollten sie dass er sich teilte?! Unwirsch schwankte sein Blick, begleitet von einem Stirnrunzeln zum großen Bruder. Konnte er ihm diese Aufgabe zu trauen? Oder würde der Rüde es ein weiteres Mal vermasseln? Wieder ein kurzer Blick zu den beiden sich entfernenden Parteien und er sah ein, dass er keine andere Wahl hatte. Als setzte er sich mit einem Seufzer in Bewegung um Asoka zu folgen, während er sich gleichzeitig bereits mit dem Kopf nach hinten wand und den beiden Brüdern zu rief:
"Ich hol mal unseren schwarzen Kumpel wieder, würdet ihr bitte unsere anderen neuen Freunde überzeugen, noch kurz auf uns zu warten?"
Das übliche Grinsen hatte sich bereits wieder auf sein Gesicht gefunden, als er Asoka hinterher sprang. Vielleicht würde ja der kleine Angsthase noch etwas zu Stande bringen. Oder aber er beeinflusste wenigstens seinen Bruder so, dass er nichts falsches sagte.
Schnell holte er auf und lief nun neben seinem Muffelchen. Er musste in möglichst schnell überzeugen.
"Sag mal Asoka, ist es denn wirklich so schrecklich bei uns?" Grinsend stupste er ihn an. "Diese fremden Wölfe sehen doch interessant aus! Und die eine Fähe hat dich ziemlich lange ziemlich intensiv angestarrt, ich glaube sie würde dich gerne kennen lernen. Willst du denn weglaufen und dir solch eine Chance entgehen lassen?"
Weiterhin Grinsend lief er neben ihm her, bis ihm klar wurde, dass der Schwarze sein Interesse bestimmt nicht zu geben würde -Ob er überhaupt welches hatte, stellte Niyol gar nicht in frage, er ging einfach davon aus. Warum auch nicht?-. Also musste doch ein anderer Plan her. ~Hmm... ihn nervt doch immer alles.... ja das könnte vielleicht gehen!~ Erfreut über seinen Einfall, sprang er nun doch noch Asoka in den Weg.
"Ohne dich gehe ich da nicht hin, aber wenn wir erst mal da sind kann es ja sein, das ich so sehr mit den anderen Beschäftigt bin, dass du dich davon schleichen und weg laufen kannst. Es ist somit die beste Methode mich los zu werden, denn ansonsten werde ich dich bis zum Ende deines Lebens begleiten."
Sein Grinsen wurde immer breiter während er verträumt zu Asoka blickte und überlegte, wie er den Schwarzen vielleicht schocken konnte.
"Nicht dass ich etwas dagegen hätte. Wir könnten über alles mögliche reden, vom aufstehen bis zum schlafen gehen, ab und zu würde uns dank deiner Gabe ein Hirsch ins Maul fliegen -wir müssen uns nur noch eine gute Taktik überlegen, bis jetzt hat das Ganze ja nicht so gut geklappt-, hin und wieder würden wir ein paar nette Wölfe zur Belustigung treffen."
Wieder folgte eine Pause in der er nachdenklich nach oben schaute. Dann sagte er, während er sich umdrehte um weiter zu gehen:
"Ach weißt du, jetzt wo ich es sage finde ich das Versprechen was du mir gibst wenn wir fortgehen noch viel besser. Lass uns lieber schnell verschwinden."
Vergnügt trabte er los, blieb jedoch kurz danach wieder stehen um hinter sich zu rufen:
"Kommst du?"
( mit Asoka etwas abseits von Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Catori | am Fluss, beim Felsen )
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Der Sonnenschein, der am Tage hin und wieder schien, seit dem die andauernde Dunkelheit vorüber war, hatte die Temperaturen etwas steigen lassen und einige Gewässer begannen zu schmelzen, weil der Strom unter der Eisfläche stark genug war, diese zu zerstören. Wenn das Wasser nicht stand, konnte es also wieder fließen. Dennoch hatte das Eis vielen Fischen das Leben gekostet, sie hatten unter der geschossenen Decke keinen Sauerstoff mehr bekommen und waren abgestorben. Jetzt war die Möglichkeit, Nutzen daraus zu ziehen und die toten Fische an Land zu holen. An einer etwas flacheren Stelle des Tränensees wagte sich die Weiße vorsichtig in das noch immer eiskalte Wasser. Sie konnte die restliche Eisschicht brechen mit ihrem Gewicht und sich einen Weg bahnen. Das war nicht ungefährlich, immerhin lief sie Gefahr, unterkühlt zu werden. Ihr dickes Fell wurde erst nach längerer Zeit wieder trocken, bis dahin musste sie mit der starren Kälte an ihrem Körper auskommen. Es gab aber keine andere Möglichkeit für sie, an Nahrung heranzukommen. Alle Tiere waren verschwunden oder tot, die Fische gehörten dazu. Sie nahm einen ins Maul und brachte ihn ans schneebedeckte Ufer. Dies tat sie auch mit einem weiteren, jeweils die größten, die sie zu fassen bekam. Das war nicht gerade ein ausgiebiges Mahl, aber es genügte, dass sie dem Schwarzen etwas von seiner Kraft zurückgeben konnte, wenn er wieder erwachte. Es blieb für sie nur zu hoffen, dass er nicht völlig undankbar war und mit dieser Kraft keinen Mist anstellte. Einen dritten und vierten Fisch fraß sie selbst. Die Greten stellten kein großes Problem für sie dar. Die Hauptgrete würgte sie aus, die kleineren konnten ihr nicht schaden. In der Not mussten sich Raubtiere auch von Fischen ernähren und diese bestand zweifelsohne.
Die Nacht hatte die unangenehme und bedrückende Dunkelheit zurückgebracht. Takata saß allein an einem See in einem Tal, das einmal ihr Zuhause gewesen war und ihr nun doch völlig fremd vorkam. Vom scheinbar ewigen Eis eingehüllt wirkte dies nicht mehr real, viel mehr wie ein toter Planet. Was war aus Skadi, Zita und Pilgrim geworden? Ja, besonders Pilgrim … der Schwächste der Gruppe. An Catori dachte sie kaum, sie kannte die Fähe zu wenig und irgendwie hatte es bei ihr nichts gegeben, dass sie irgendwie auffällig hatte werden lassen, sie war ein unbeschriebenes Blatt für sie, eine Fremde. Und Pilgrim? Sie wusste um seine Zerbrechlichkeit. Der Alte war nicht nur körperlich völlig am Ende gewesen, sondern auch geistig ermüdet und nichts als eine schwache, nicht mehr sehr helle Flamme im Sturm des Lebens. Die Wahrnehmung dessen, was ihr selbst hier widerfuhr, die Kälte, die Gefahren, ließ sie daran zweifeln, dass er es schaffen konnte. Skadi war so zurückweisend gewesen anfangs, hatte ihn als Last betrachtet, das wusste sie genau. Erst nach Takatas Bemühen hatte sie sich etwas kooperativer im Bezug auf Pilgrim gezeigt und sie beide hatten ihn gewärmt. Aber da war ja noch Zita, der es ebenfalls nicht all zu blendend ging und die auch nicht mehr die Jüngste war. Sie würde Pilgrim am ehesten verstehen, sie war sicher. Takata hoffte nur, dass es ihr möglich war sich leisten zu können, Sorge für mehrere Wölfe zu tragen, anstatt nur für einen– sich selbst. Sie wollte, dass Pilgrim noch lebte, wenigstens noch einmal einen richtig schönen Frühling miterlebte, die Blumen blühen sah, junges Leben bei seinen ersten Schritten beobachten konnte. Und sie wollte, dass auch Tihars schwarze Nacht zu Ende ging und er sich endlich wieder ins Licht des Lebens traute. Sie verlangte, dass das ging. Sie hatte Angst davor, einen zu verlieren, wenn sie den anderen zu lange vernachlässigte, wobei bei Tihar sogar noch die Gefahr bestand, dass er nicht nur allein unterging, sondern in seinem Hass und seiner schier unbändigen Wut noch jemanden mitriss– sie.
Bevor es ihr überhaupt möglich sein konnte, beide zu halten, oder sogar noch mehr, da musste sie erst einmal dafür sorgen, dass sich diese verarmten Wölfe nicht gegenseitig abstießen. Sie musste bei Tihar anfangen, denn er hatte die größten Auswirkungen, zumindest, wenn er wieder bei Kräften war. Er musste doch erkennen, dass er nicht alle anderen herumkommandieren konnte und sogar keine Chance hatte, wenn er nicht toleranter wurde?
Mit Fragen und Rätseln über die Zukunft und den Weg dorthin in ihrem Kopof, machte sie sich, zusammen mit den zwei toten Fischen, auf zu ihm, zurück zum „kleinen Jungen“, der jetzt mehr Zuwendung denn je benötigte, eh er begann, seine fortgeschrittene Zerstörung zu begrüßen.
Takata lief zurück zu Tihar und fand ihn unangetastet von der Außenwelt an seinem Platz wieder, immer noch dort, wo er vom Bären hingeschleudert wurde. Sie hoffte sehr, dass er je wieder aufstehen konnte und dass er danach nicht noch gestörter war als vorher, wenn er beispielsweise einen Schaden im Gehirn abbekommen hatte. Wohlwollend legte sie die Fische neben seinen Kopf und betrachtete den regungslosen Leib. Regungslos …? Nein, gar nicht. Abgesehen davon, dass er natürlich atmete, bewegte er auch die Läufe. Es schien, als träumte er. Nur was träumte er? Hoffentlich etwas Besseres als das, was er zuletzt erlebt hatte, damit er genesen konnte. Es entlockte ihr ein Lächeln, ihn ein wenig strampeln zu sehen. Jetzt, als er so fort lag, wirkte er verletzlich und zerbrechlich wie ein ganz normaler Wolf, vielleicht so wie Pilgrim. Auf der einen Seite schämte sie sich für den Gedanken, so etwas schön zu finden und zu bevorzugen, auf der anderen aber fürchtete sie, dass er sie wieder angriff, wenn er erst einmal wieder stark war. Dennoch, was sollte sie tun? Sie konnte seine Rückkehr nicht verhindern, es hätte ihr nicht entsprochen. Er musste doch erkennen, wie gut er es hatte, wenn sie ihm half, wieder zu alter Kraft zurückzufinden.
Die Fähe lief um ihn herum und leckte die Wunde, die er sich selbst beigebracht hatte, auf dass sie schnellstmöglich wieder heilen mochte, zusammen mit all den anderen, die er wohl noch hatte nach dem Kampf. Nur die Narben würden nicht mehr weggehen, aber das hatten Narben ja so ansich. Schlussendlich musste sie auch an sich selbst denken und daran, dass sie nach diesem schlimmen Überfall durch den Bären und durch Tihars Demütigung etwas Ruhe und Schlaf gebrauchen konnte. Sie legte sich hin, dicht neben ihn, damit sie sich gegenseitig wärmen konnten in dieser eiskalten Nacht.
(Zuerst am Tränensee, dann bei Tihar LeNuit, Funkelfall)
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Pilgrim
Verwirrung… einfache, pure und doch so schwere Verwirrung…
Unverständnis… Worte, die keinen Sinn ergaben…
Sinnloses Gebrabbel…
Pilgrim hatte mit wachsender Verwirrung all die Wölfe auf der anderen Flussseite beobachtet und hatte wirklich ernsthaft versucht zu verstehen was da vor sich ging, doch die Worte, die Gesten und das komische, seltsame, sonderbare Verhalten der Fremden hatten den Alten Rüden bald verwirrt. So sehr, dass er nun überhaupt nichts mehr verstand.
Ein Ohr zur Seite abgeknickt, den Kopf schief gelegt, so spähte er auf die gegenüberliegende Uferseite hinüber. Pilgrim´s Verstand arbeite auf Hochtouren, doch der Rüde war so verwirrt, dass er bald nicht mehr wusste ob diese Neuankömmlinge nun Freund oder Feind waren.
Wie immer wenn sich der Rüde in einer Sache unsicher war oder nicht mehr weiter wusste, suchte er den Blick der Fähen die für ihn eine neue Familie geworden waren. Doch Zita beobachtete noch immer die Neulinge, angespannt, wie Pilgrim fand und Skadi… Auch sie war ganz mit den Fremdlingen beschäftigt. Nur Catori schenkte ihm, nachdem sie den schwarzen Wolf auf der anderen Seite angestarrt hatte, ein kleines Lächeln und Augenzwinkern. Doch obwohl das genau die Art Beachtung war, die sich der Rüde gewünscht hatte, so senkte er dennoch traurig seinen Blick.
Die Neulinge gefielen ihm schon jetzt nicht, denn sie bannten die gesamte Aufmerksamkeit der Fähen, die Aufmerksamkeit die er sich so gewünscht hatte, die er so dringend brauchte…
Alles verschwamm wieder vor seinen Augen.
Eine heftige Traurigkeit, ein Gefühl von alleinnehmender Leere überkam den Alten Grauwolf und wieder verfluchte er die Fremden Wölfe. Sie waren schon jetzt dabei ihm all das zu nehmen, was er hatte. Sie beanspruchten schon jetzt die Aufmerksamkeit der Fähen und sie würden ihn wieder in die Einsamkeit stürzen…
Ein Jaulen, ein Winseln und ein leises Fiepen drangen aus Pilgrim´s Fang. Er wollte diese Wölfe nicht hier haben… Nicht hier auf seiner Flussseite… Er ertappte sich bei dem brennenden Wunsch, sie mögen alle einbrechen und vom Fluss weggespült werden… so wie er fast…
Nein, Pilgrim wollte keine neuen Wölfe hier haben.
Nur ganz am Rande nahm er die ängstlichen Worte des kleinen Wolfes (Teyjen) und die barschen des Größeren (Kyevjen) wahr und nur ganz fern sah Pilgrim, dass sich der schwarze Wolf von der Gruppe entfernte.
Nanu?
Ganz offensichtlich waren nicht alle Mitglieder dieses „Rudels“ so freundlich, ja, sich offensichtlich nicht mal einig was die Flussüberquerung anging. Das überraschte Pilgrim und eine kleine Hoffnung regte sich in ihm. Auch wenn der Schwarze Wolf (Asoka) schlimme Erinnerungen an Tihar in Pilgrim weckte und wieder trat das alte Unbehagen und die Angst zutage.
Skadi´s scharfe Worte verängstigten Pilgrim nur noch mehr und erschrocken blickte er zu ihr auf. Diese Seite hatte er bis jetzt noch nie an ihr gesehen und als sie ihn so scharf aufrief, da sah er panisch Catori und Zita, unsicher was er tun sollte.
Wackelig stand er auf, wandte den Blick zu den Fähen und fragte mit leiser, zitternd-rauher Stimme:
“Gehen… gehen wir?“
( Niyol, Zita, Skadi, Kyevjen, Teyjen, Catori; in der Nähe: Asoka; am Fluss, beim Felsen )
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Tihar LeNuit
Wie schön doch ein Hase mit abgerissenen Löffeln aussah. Er musste schmunzeln, als er die zerfledderte Beute vor seinen starken Pfoten so sah. Jetzt war alles wieder in Ordnung. Der ausgeglichene Tihar war wieder da, alle überschüssigen, durch Wut erzeugten Kräfte waren abgebaut. Er konnte wieder zurück zu ihr und dem Rudel gehen und musste nicht fürchten, dass es zu einer gewaltvollen Auseinandersetzung kam. Nein, er mochte sie, auch mit ihren Macken. Besser noch, er mochte sie gerade dafür. Irgendwie war das die innere Verbundenheit, die gleichzeitig eine Mauer darstellte, die seine Wut zurückhielt. Sie war eben Claire. Sie durfte das. Nur sie. Notfalls nahm er sich eben mal einen anderen Wolf zur Brust und bestrafte diesen für das, was er durch Claire erfahren hatte. Manchmal war es zum Verrücktwerden mit ihr. Aber er kannte das schon.
Nach einem eher nebensächlichen Mahl trabte er zurück zum Ausgangspunkt ihrer gemeinsamen Jagd. Doch furchtbare Laute holten ihn ein. Es waren die Geräusche, die jemand von sich gab, der dem Tode nahe war. Es war eindeutig die Stimme einer Schwester. Er beschleunigte, auch wenn er zuerst zweifelte. Einer wie ihr traute er zu, dass nur zu spielen, aus welchen Gründen auch immer. Als er den Schauplatz des Albtraums erreichte, bot sich ihm ein Bild dar, dass er wünschte, er wäre blind. Claire am Boden, zwei Wölfe über ihr, sie mit dem Tod ringend. Was war mit seiner kleinen Schwester? Ewig frech und doch so gut. Jetzt? Jetzt lag sie am Boden, als war sie die jämmerliche Beute. Wer schaffte es, eine wie sie zu Boden zu ringen, die sie doch mit mehreren gleichzeitig kämpfen konnte? Dreht euch um, ihr feigen Bastarde!
Doch nein. Das hätte er nicht wünschen sollen. Ein weiterer Schrecken traf ihn wie ein Geschoss im Leib. Die fürchterlichen Grimassen seiner verhassten Eltern lachten ihm spöttisch ins Gesicht. Claire … tot. Ihr Blut umspülte sie wie ein kleiner See. Sie erinnerte ihn mit Grauen an ein zum Fressen getötetes Tier. Wie er sie hasste! Er hasste sie und die ganze Welt! Diese beiden Versager nahmen ihm das Letzte, was ihm noch geblieben war. Jetzt hatten sie das Zerfleischen der jungen Fähe beendet und lachten ihn mit Hohn und Spott an. Ja, sie lachten ihm ins Gesicht! Niederträchtige …!
Tihar sprang los. Er bereitete sich zum Angriff vor und bewegte sich mit einem Abstoß in ihre Richtung und dann … gegen eine unsichtbare Mauer zu knallen. Das Lachen wurde lauter, es zerfetzte sein Trommelfell. Höre das Lachen! Der Tod lacht hässlich. Groveren und Yila … die Botschafter des Schwarzen Winters, die Ausrutscher der Wolfheit. Er wollte sie zerfetzen, aber er kam nicht an sie heran. Er kam nicht an sie heran … irgendetwas Unsichtbares hinderte ihn daran und mit jedem Versuch, sie zu erreichen, wurde das scheußliche Lachen lauter. Meine Eltern, die Todesbringer …
Der schwarze Rüde sah die Wände auf ihn näherkommen. Rechts der Hass, links die Verzweiflung. Es war ein auswegloser Zustand, der doch ein bitteres Ende finden sollte. Zwei, die das Verderben ihr einziges Eigen nannten. Es war zu spät. Es roch nach Fisch. Nach Fisch?
Der Hüne schrak auf wie von einem ganzen Schwarm Wespen gestochen und sah auf die traurigen Reste zweier Flussbewohner mit ihren silbrigen Augen, wie sie ihn ansahen, als schrien sie: Friss mich, oder wir stinken weiter!
Was hatte das zu bedeuten? Ein weiteres Verbrechen seiner beschämenswerten Erzeuger? Nein. Es war Takata. Das weißwattige Vieh lag neben ihm, dass es ihn ein weiteres Mal schlagartig traf. Sofort fiel er zurück. Der Versuch, aufzustehen und wegzugehen schlug schon im Ansatz fehl. Die Schmerzen in seinem Kopf hämmerten auf ihn ein und holten ihn ins Hier und Jetzt zurück. Unglücklich fiel er über den Fisch auf seinen Hintern und steckte den Kopf unter die Pfote. Warum war er nicht endlich gestorben?
„Ächz …“
( Takata | Funkelfall )
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Kyevjen
Mit der Reaktion, die seine Worte bei den anderen auslöste, hatte Kyevjen nicht gerechnet. Aber überraschen tat es ihn auch nicht. Er war niemand, der etwas durch die Blume sagte, das war nicht seine Art. Er war lieber direkt, schmerzhaft ehrlich und sachlich. Es gab nicht viele Wölfe, denen er in seinem vorigen Leben begegnet war, aber er hatte schnell gemerkt, dass er sich mit der Art nur wenig Freunde machen konnte, dafür aber welche, die aufrichtig waren und seinen Charakter zu schätzen wussten. Er wollte sich nicht ändern, sich nicht verbiegen, nicht heuchlerisch sein. Er hatte aber auch, seiner bescheidenen Meinung nach, gar nichts so dramatisches gesagt. Gut, er war direkt, aber doch nicht unhöflich? Seine Ohren zuckten, als ihn leicht irritierte, verächtliche, wütende und enttäuschte Blicke trafen. Jetzt bloß nicht nachgeben. Wenn eines wichtig war, dann zu seiner Meinung zu stehen. Als die Fähe, die er angesprochen hatte, ihm antwortete und dabei zwar nicht wütend, aber distanziert klang, lauschte er ihren Worten aufmerksam. Aus allem konnte man Schlüsse ziehen und aus ihrer Antwort vernahm er, dass er den Nagel wohl auf den Kopf getroffen hatte. Tatsächlich hatte diese kleine Gruppe wohl keine gute Erfahrung mit Fremden gemacht. Gut, dann musste er sich wohl doch etwas anstrengen, freundlicher zu werden, um ihr Vertrauen zu gewinnen. In den Augenwinkeln sah er, wie der schwarze Schatten, der neben ihm gestanden hatte, den Platz verließ und kurz darauf auch Niyol hinter ihm herlief, allerdings nicht bevor er Kyevjen und Teyjen darum gebeten hatte, dafür zu sorgen, dass sie diese Gruppe nicht verloren. Der große Rüde schloß einen Moment die Augen, um sich zu sammeln und schaute dann wieder zu Skadi, die das Sagen hatte. Kurz fing der Rüde der fremden Gruppen nochmal Kyevjens Aufmerksamkeit. Er wirkte unsicher, fast ängstlich und plötzlich konnte er nicht drumrum und sah in ihm Teyjen, nur ein paar Jahre älter... Nein, er musste unbedingt dafür sorgen, dass sein kleiner Bruder zu einem selbstsicheren Rüden aufwuchs. Kyevjen sammelte seine Gedanken und sprach dann wieder, Skadi anschauen, seine Worte waren allerdings an alle gerichtet.
“Ich wollte nicht schroff klingen und ich verurteile nicht eure Vorsicht. Wenn ihr schon gefährliche Begegnungen hattet, verstehe ich eurer Misstrauen, vor allem, da es nicht nur um eure eigene Sicherheit geht, sondern um die der ganzen Gruppe...“
Kyevjens Ohren zuckten wieder und er versuchte sich für einen Moment, sich in die Fähen und den Rüden hineinzuversetzen, versuchte zu spüren, was sie wohl spüren müssten. Verantwortung lastet schwer und lässt keinen Raum für waghalsige Aktionen.
“Wir hatten selber eine harte Zeit und die meisten von uns sehnen sich nach einer Familie oder wenigstens einer Gemeinschaft, deren Teil sie sein können. Mich natürlich eingeschlossen. Versucht es auch von unserer Seite zu sehen, wie es ist, wenn man viele Monde lang alleine reist und dann plötzlich die Möglichkeit auf das hat, was man sich wünscht. Wir wollten euch nicht überfallen, aber wir waren sehr aufgeregt und überrascht.“
Der Rüde versuchte möglichst seinen Standpunkt zu erläutern und hoffte, die anderen wenigstens noch kurz dazu zu bringen, über alles nachzudenken, ruhig und mit weniger Angst. Natürlich würden das Misstrauen bleiben und das war auch nur normal, aber vielleicht würden sie allen eine Chance geben und ihnen erlauben, sich ihnen anzuschließen. Das wäre ein großer Schritt und Vertrauen konnte dann immer noch aufgebaut werden.
( etwas abseits von Niyol und Asoka, Zita, Skadi, Pilgrim, Teyjen, Catori | am Fluss, beim Felsen )
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Chihiro
Chihiro hob ihren Kopf und sah über ihre Schulter zu der braunen Fähe, die sich wieder ins Wasser begab. Dieses Mal war die Weiße viel zu weit entfernt, als sich noch mal von Thyca nassmachen zu lassen. Beruhigt darüber legte sie ihren Kopf auf ihre Pfoten und schloss ihre Augen. Ihre Ohren hatte sie neugierig nach hinten gedreht. Mehr erfahren? Worüber denn mehr erfahren? Chihiro wusste nicht so recht was sie darauf antworten sollte. Also beließ sie es. Sie hörte das plätschernde Wasser und kurz darauf wie Pfoten auf dem Boden liefen. Nichts Außergewöhnliches. Doch als die Fähe hörte, wie die Schritte sich immer weiter von ihr entfernten, hob sie ihren Kopf ruckartig hoch und sah zurück. Gerade noch sah sie das braune Fell, bevor dieser zwischen den ganzen Bäumen völlig verschwunden war. Chihiro setzte sich auf und sah mit schiefgelegtem Kopf in die Richtung wo die Fähe gerannt war. Was hatte sie denn gestochen? Doch dann kamen die letzen Worte die die Fähe von sich gegeben hatte, in den Sinn. Die Gegend erkunden. Wollte sie dies jetzt tun? Doch einfach so davon laufen? Etwas unhöflich war das aber schon. Chihiro wollte nicht hinter her laufen. Aber sie hatte auch keine Lust hier alleine zu sein. Sie war auch nicht Müde um irgendein Schläfchen oder so was zu halten. Diese Insel war irgendwie … Langweilig. Vielleicht deswegen sollte sie weiter mit Thyca bleiben? Um etwas Abwechslung zu haben, auf dieser öden Welt. Mit einem leisen Seufzer stand die Weiße auf ihren Läufen und schüttelte erneut ihr Fell aus. Es wurde trockener. Perfekt! Sie hasste es, wenn ihr schönes Fell nass und flach an ihrem Körper anlag. Sie liebte es, wenn ihr Fell so kuschelig und weich aussah.
Mit eleganten, langsamen Schritten tänzelte sie über den Boden und lief dem Duft von Thyca hinterher. Ob es hier wirklich so viel zu sehen gab, wie die Braune es sich dachte? Sie selber hatte eine Neugierige-Ader. Doch dadurch hatte sie sich in große Schwierigkeiten gebracht und wurde von ihrem Bruder getrennt. Sie bereute es. Im Nachhinein. Jetzt wo sie daran dachte, bemerkte sie einige Parallelen von der damaligen Situation und der Situation jetzt. Thyca war die Chihiro von damals, als sie sich zu den Menschen getraut hatte. Aber darauf wollte sie nicht hinaus. Viel mehr schauderte sie der Gedanke, dass auch dieses Mal sich der Weg zweier Wölfe trennen würde. Unbewusst beschleunigte sie ihr Tempo etwas und sah sich um. Wo verdammt war sie nun?!
(Storchenhalbinsel | In der Nähe von Thyca)
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Takata
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Takata
Was war das? Plötzlich wurde sie aufgeweckt und ihr erster Gedanke war, dass es der Bär war, der doch nicht tot war. Mit dem zweiten merkte sie, dass es Tihar war und sie erschrak ebenso, weil er sich ruckartig bewegte. Takata zuckte zusammen und fuhr zur Seite. Erst da fiel ihr wieder ein, dass er bewusstlos gewesen sein musste bis eben und dass er jetzt wohl wieder wach war. Er war wieder wach … Tihar war am Leben. Endlich fand sie einen Moment zum Lächeln. Der verstörte Rüde sah nicht gut aus, auch wenn er wieder aufgewacht war. Aber er hatte schon eine Menge ausgehalten, selbst das Bad im Eis, dass er jetzt wieder bei Bewusstsein war, war doch ein gutes Zeichen. Sie war zufrieden darüber, dass er wieder „lebendig“ war und sich in seiner miesen Laune übte.
„Beruhige dich“, forderte sie freundlich und sah besorgt zu seinem Kopf, aber sein Gesicht versteckte er unter der stämmigen Pfote.
„Alles in Ordnung?“
Die Weiße schob die beiden Fische etwas zu ihm herüber, das Eis hatte sie kühl und haltbar gemacht, sie faulten nicht und zogen so schnell keine anderen Aasfresser an. Hoffentlich konnte er schon wieder fressen, damit er bald wieder zu Kräften kam. Irgendwie wünschte sich Takata nun, da der Bär endlich keine Bedrohung mehr war und Tihars Überleben fürs Erste gesichert war, dass sie hier so schnell wie möglich fortkamen. Sie hielt es nicht länger aus in dieser Einöde. Sie wollte endlich wissen, wo die Störche hinflogen … wo die anderen waren … Zita, Skadi … und Pilgrim. Hoffentlich ging es ihnen gut. Sie hielt die Angst um diese Wölfe, besonders aber um Pilgrim, nicht mehr aus. Jetzt, da sie sicher war, dass der Schwarze es schon irgendwie schaffen würde, zog es sie immer mehr zurück zum Ausgangspunkt ihrer Reise, zu der Stelle, an der sie sich von ihren Freunden getrennt hatte. Am liebsten wäre sie sofort losgespurtet, denn satt war sie fürs Erste. Aber sie musste Rücksicht auf ihren Patienten nehmen, denn er wirkte noch immer angeschlagen, vielleicht sogar erschlagen. Außerdem musste man sacht mit ihm umgehen, sonst schlugen seine Gefühle wieder hohe Wellen mit dem Risiko, sie zu ertränken.
„Friss, damit du wieder zu Kräften kommst!“
Takata warf ihm einen mutmachenden Blick zu, einen fürsorglichen. Sie wollte ihm so gern vertrauen, aber eine innere Stimme rief sie zur Vorsicht auf. Sie konnte ihn noch immer nicht genau einschätzen, er war eine unberechenbare Macht. Sie tanzte auf einem ganz wilden Tier und wünschte sich, dass es ihr ebenso vertraute. Das klang furchtbar schwierig zu erreichen, eigentlich etwas fern jeder Realität, aber es musste gehen. Er musste einsehen, dass es gar nicht anders ging, denn sie hatten jetzt nur sich. Er konnte es allein auch nicht schaffen, genauso wenig wie sie. Er hatte sie gerettet, als der Bär kam, jetzt wollte sie etwas für ihn tun, wirklich für ihn tun, so dass er auch sah, dass es für ihn war. Sie atmete durch und versuchte alle negativen Gedanken zur Seite zu drängen. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass er das Kriegsbeil endlich begrub. Sie hatte kein einziges Mal gegen ihn aufbegehrt. Machte es denn wirklich solch einen Spaß Krieg gegen jemanden zu führen, der gar nicht mit einem kämpfte? Ihm musste einfach langweilig werden. Er wollte sie bestimmt nicht töten, sonst hätte er nicht gezögert. Er hatte sich nur mitunter etwas schlecht unter Kontrolle. Ein Fakt, der ihr mit Gedanken an Pilgrim und die anderen Bauchschmerzen bereitete.
(Tihar LeNuit, Funkelfall)
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Takata
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Tihar LeNuit
Angewidert wich der Riese zurück und warf dem Fähentier einen vorwurfsvollen Blick zu. Was sollte er damit, sich den Magen verderben? Am liebsten hätte er der Fähe die Fische selbst in den Rachen gestopft … aber er hatte nicht die Kraft zu solch einer Tat. Ihre „Fürsorge“ kam einer Tötungsabsicht gleich. Sie war noch viel schlimmer als der Tod, sie war eine unendliche Folter, zog mal fester, ließ dann wieder etwas los. Insgeheim lachte sie über seinen Zustand, er konnte es genau hören, ihm taten die Ohren weh. Wenn er schon dieses Lächeln sah, begann er zu zittern. Langsam stellte sich die Frage, wer hier eigentlich der Fluch war. Aber die Schmerzen in seinem gesamten Körper erinnerten ihn daran, dass er noch andere Probleme hatte. Sein Fell war schmutzig und zerrissen, an den Stellen, an denen der Bär ihm blutige Wunden zugefügt hatte. Sah so ein Märtyrer aus, der es nicht geschafft hatte, zu sterben? Erbärmlich. Er steckte in einer Sackgasse fest und die Einzige, die ihn mitnehmen wollte, war Takata. Er schüttelte leicht mit dem Kopf, wollte es nicht wahrhaben. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als seine geschätzte Schwester zurückzuerlangen. Doch er stand ihr gegenüber, einem Anfall von Mütterlichkeit. Es widerte ihn an. Er war kein Welpe, er war längst entwöhnt. Aber das kapierte sie nicht. Bevor es zum Äußersten kam, raffte er sich auf, trat auf die beiden Fische und arbeitete sich in Richtung des Bären, knapper an ihr vorbei, als ihm danach gewesen war.
Zögerlich musterte er die tote Miene des Ungeheuers. Endlich. Er hatte gesiegt, das Monster war tot. Nein, im Vergleich zu ihr war er wirklich ein Problem gewesen. Irgendwie hatte er auch gar nicht erwartet , dass Takata anders reagierte. Er konnte ihr auf die Rute treten und sie bat ihm noch um Vergebung! Sie würde es niemals schaffen, ihn zu hassen. Das Äußerste, was sie getan hatte war, ihn zu beißen, aber auch nur, damit er zurückkam. Nein, er war wirklich nicht überrascht über ihr Verhalten. Aber er überraschte, oft auch sich selbst. Der ausgehungerte Krieger stieß seine Zähne in die Wunde am Hals des Bären und begann, an dem Fleisch herumzuzerren. Immer kräftiger zerr und zog er. Er musste sich dabei hinsetzen, zu schwach war er noch auf den Beinen. Nach einer Weile hatte er Fleisch des Bären herausgezerrt und begann es zwischen seinen Zähnen zu kauen. Es schmeckte so scheußlich wie nichts anderes. Erinnerte ihn an sandige Wurzeln. Er zwang sich, das Fleisch herunterzuwürgen, allein schon aus Trotz. Er war der Sieger und er fraß den Bären! Zumindest ein Stück nahm er ihm weg. Es gab nichts anderes hier und bevor er Fisch fraß oder zum Kannibalen wurde, machte er sich über den toten Gegner her, wohl wissend, ihn auf diese Weise weiter zu entwürdigen. Das gefiel ihm sehr gut. Endlich war er wieder fähig, ein finsteres Grinsen zu entsenden. Er tötete einen Bären und fraß von dessen Fleisch, ein Sakrileg in der freien Natur. Was war er doch böse! Das musste selbst Takata erkennen, deren Fischfraß er geflissentlich ignoriert hatte. Irgendwann schaffte er es, dass sie ihn hasste … irgendwann. Das war viel reizvoller, als sie einfach zu töten.
( Takata | Funkelfall )
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Yuka
Yuka konnte sich nicht erinnern, wie lange sie schon an den Ufern dieses eisigen Sees lag. Es hätten Sonnenumgänge sein können, ganze Monde, aber auch nur Bruchteile, Splitter eines einzigen Sonnenumgangs, der sich einfach nur besonders klar und hart in ihr Gedächtnis eingerissen hatte, wie ein Dorn in ihrer Pfote.
Jedenfalls fühlte sich jeder Bruchteil wie zwölf und zwölf Monde an, jeder Atemzug wie ein ganzes Lebensalter.
Irgendwo in ihrem weiten, leeren Gedächtnis, in ihrem Inneren, dass sich wie eine Eiswüste anfühlte, in deren Mitte sie sich zusammenkauerte und versuchte, den Wind abzuhalten, indem sie sich so klein wie möglich zusammenrollte, wusste sie, dass es nur Einbildung war. Nur dumme Fantasie aus ihrem dummen Welpengehirn.
Obwohl...
Ein Welpe war sie nicht mehr, eher ein Jungwolf, pardon, eine Jungwölfin und vielleicht war sie immer noch dumm, aber ein Welpengehirn hatte sie schon lange nicht mehr.
Dachte sie zumindest.
Ob ihre Geschwister nun auch so denken würden, wenn sie sie wiedersehen würde?
Ob sie wütend wären, weil Yuka fast ausgewachsen war, während sie für alle Zeit verdammt waren, über die ewige Eisebene des Landes hinter dem Leben, dem Land am Rande des Bewusstseins, wie ein Fleck im Augenwinkel, der wächst, wenn man nicht hinschaut, aber verschwindet, sobald man daraufschaut, zu streifen? Für immer als Welpen, währenddessen sie so alt aussah?
Wären sie stolz darauf, dass sie es so weit geschafft hatte, bevor ihre kurze Reise auf der Suche nach ihrer Schwester.
Ihre Schwester. Wie sie sich freuen würde, sie wiederzusehen. Denn sie war bestimmt auch dort. Dort wo ihre Familie war. So unwahrscheinlich, dass ein so kleines Wölfchen wie ihre geliebte Schwester das überlebt hatte.
Wären sie beschämt, dass sie auf so eine lächerliche Weise gestorben wäre?
Ja, sterben würde sie, daran hatte Yuka keinen Zweifel.
Sie war jung, sie war klein, sie konnte nicht besonders gut jagen und sie war allein.
Hätte es besser wissen müssen.
Hätte sich nicht auf diese anderen Wölfe einlassen sollen.
Sie vertrauen dir, du vertraust ihnen und nachts beißt ihr euch gegenseitig die Kehle heraus, so ist das im Wolfsrudel, törichtes Ding.
Die Stimme wisperte, so sanft wie der Bienenhonig, den ihre Mutter Yuka einmal zum Kosten gegeben hatte, Kilometer war sie dafür gelaufen.
Zu verlockend war es, sich einfach in den frostigen Sand zu legen, die Augen zu schließen und sich von der Kälte wie von einer wärmenden Hülle umgeben zu lassen, bis man nur noch schwarz sah und sich nichts mehr bewegen ließ.
Wollte sie das?
Wollte sie aufgeben?
Wollte sie sterben?
Niemand hat Angst vor dem Tod, Kind, aber alle haben Angst vor dem Sterben, murmelte die Stimme in ihr Ohr, leise und beruhigend, wie ihre Schwestern nach schlechten Träumen. Nur hatten die Stimmen ihrer Schwestern keinen Stachel im weichen Fell, im süßen Honig klang bei ihnen kein Gift mit.
So scharf, das spürst du gar nicht...
Sie riss abrupt die Augen auf. Nein, dieser Stimme wollte sie sich nicht ergeben und wenn, dann auf ihren eigenen
Pfoten, kämpfend bis zum letzten Rest.
Dummes Ding, was wehrst du dich? Am Ende wirst du sowieso mir gehören und du machst es für dich nur noch schwerer, wenn du dich wehrst. Komm zu mir, mein Kind...
Halt die Klappe, dachte sie und versuchte angestrengt, nach irgendetwas Ausschau zu halten.
Ein Strauch, eine Böschung, irgendetwas, was dem Frost Einhalt geboten hatte und worin sie sich verbergen konnte.
Dort.
Ein verkrüppelter alter Baum stand viele Wolfslängen von ihr entfernt.
Aber sie könnte ihn erreichen.
Schwierig, ja, aber durchaus nicht unmöglich.
Durchaus nicht.
Die Stimme zischte und tobte, als sie Yukas neuen Lebensmut spürte, fluchte und bettelte.
Nein, mich kriegst du nicht, nicht so leicht, erwiderte sie und begann, auf den Baum zuzukriechen. Ihre linke hintere Pfote schmerzte, als ob sie sie in das heiße brennende Ding gehalten hatten, was manchmal den Wald so heiß und verkohlt machte.
Nach vier Wolfslängen ging ihr Atem schwer und sie mühte sich keuchend voran.
Sie zwang sich, nicht nach vorne zu sehen, damit sie nicht entmutigt werden konnte.
Nachdem sie, wie es ihr vorkam, eine Ewigkeit gekrochen war, sah sie auf.
Der Baum war immer noch so unendlich weit von ihr weg.
Ich werde hier sterben, dachte sie fassunglos.
Ich werde am Ufer eines eiskalten Sees sterben und keiner wird mich je finden.
Verzeih mir, Imoura.
Verzeih mir, Schwester.
Schwarze Wirbel tanzten vor ihren Augen und verzweifelt machte sie noch einen Versuch.
Dabei stieß ihre verletzte Pfote gegen einen Stein.
Das letzte, was Yuka noch spürte, bevor sie der grelle, heißrote Schmerz überrannte, war, dass sich die Stimme zufrieden auf ihrem Brustfell niederließ, ein hallendes Geräusch und ein schwerer Druck auf ihrem Körper fühlte sie, bevor sie langsam in die Bewusstlosigkeit abglitt.
( Allein - Tränensee)
Yay, ich bin wieder zurück! ^_^ Falls ich irgendetwas gravierend falsch gemacht habe, schreibt mich bitte einfach an. Takata, die Idee mit dem NPC find ich gut, willst du antworten?
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Takata
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Little Angel
Kleine, weiße Wölfin. Schau nicht so traurig, sei ein liebes Kind! Ich will lieber mit dir spielen, flitzen wie der Wind!
Unter einem Baum hat sie gesessen, ganz traurig. Sie war ganz allein, niemand war bei ihr. Ihr junges Gesicht, von Sorgen schlimm verzerrt. Ihre kleine schmale Rute, hing ganz traurig so herab.
Was war sie für ein Wolf? Ein Wolf des Lebens oder einer für den Tod? Weiß, die Farbe der Unschuld, die Farbe der Hoffnung … Weiß in Weiß, sie fiel so gar nicht auf. Was wurd' aus der kleinen Wölfin, die dort stand am Baum?
Jemand sollte zu ihr gehen und ihr sagen, dass sie nicht allein war.
Die kleinen Pfoten tapsten über den hohen Schnee. Ihr Gewicht war so leicht, dass sie nicht tief sackte. Ihr Köpfen hielt auf das Ziel zu, ganz gewiss, schnurgerade. Die kleine Rute pendelte aufgeregt hin und her. Eine junge Wölfin, nicht älter als die andere, aber noch mehr grau. Ihre Ohren waren klein und rund, ihre Schnauze völlig ohne Form. Der kleine Körper suchte sich seinen Weg durch den Schnee. Das Licht des grauen Himmels war schwach und gab kaum Grund zur Hoffnung.
Aber sie war nicht mehr allein. Jetzt war sie ja da. Sie ließ sie nicht allein. Eine kleine Wölfin, durfte nicht allein sein, musste jemand bei sich haben, jemanden zum Reden, jemanden zum Lachen …
Die kleine Graue setzte sich wortlos neben die junge Polarwölfin. Da saßen sie nun, mit geringer Distanz, unter einem Baum, der schon lange tot war. Um sie herum, Schnee und Eiseskälte. Grau vom Himmel, doch noch war nicht alle Hoffnung tot. Ein leichter Wind fuhr durch ihr Fell, stellte es auf und ließ sie etwas größer erscheinen. Es war ein schlimmer Winter, in dem kleine Fähen leicht verzweifeln konnten. Aber damit war jetzt Schluss, irgendwann musste ja Schluss sein.
„Mir ist kalt.“
Eine leise Stimme suchte such ihren Weg durch die eiskalte Luft, in alle Ohren, die sie hören wollten. Doch da gab es nur zwei, zwei Ohren, die dieser Stimme überhaupt eine Chance gaben, erhört zu werden. Ein müdes Gesicht, eine verkrampfte Körperhaltung, es war kalt, sehr kalt. Der Wind wehte doller, das Fell stand ab vom kleinen Körper. Was war das nur für ein schrecklicher Winter. Das Licht war so schwach, dass man es kaum als solches bezeichnen konnte. Der Himmel war so grau, er war traurig, weil keine Lebewesen mehr auf der Erde wohnten, die sich an seinem Blau erfreut hätten. Aber die Hoffnung war nicht fort, sie schlummerte nur.
„Ist dir auch kalt?“
Erneut piepste die schwache Stimme und hoffte, gehört zu werden von der Einen. Diese stand noch immer unter ihrem toten Baum. Was wollte sie dort? Hoffnung unter einem, der schon tot war? Das war eine schlechte Idee. Nur das Leben war ein Vorbild. Aber jetzt gab es ja wieder Grund zur Hoffnung. Es gab Leben, wieder und noch. Die Kleine war nicht mehr allein.
(bei Yuka am Tränensee)
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