Marrok
-abgegangen-
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Rüde
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So wie Zita es ausdrückte, klang es mehr danach, als wäre Takata irgendwann einmal der letzte Strohhalm gewesen, an den sich das Rudel geklammert hatte. Es schien nicht gerade so, als wäre die Weiße damals auf natürlichem Wege zur Alpha aufgestiegen, vielmehr ließ Zitas Aussage ihn glauben, dass sie in einer Zeit der Not wohl der einzige Wolf gewesen war, der Hoffnung säen konnte, wo andere aufgegeben hatten. Keine schlechte Eigenschaft. Gerade Zita konnte so jemanden vermutlich gut gebrauchen. So sehr, wie sie sich um Pilgrim kümmerte, erschien es ihm ohnehin, als sei der Weise zu ihrem einzigen Lebenssinn geworden. Was mochte mit ihr geschehen, wenn der alte Wolf irgendwann zu den Ahnen aufstieg? Ob sie dann überhaupt noch einen Sinn darin sah, weiterzuwandern? Für ihn wirkte es im Augenblick tatsächlich so, als würde Zita diese ganze Wanderung nur für den Altwolf unternehmen, nicht für sich selbst, nicht für ihr eigenes Leben.
Und du?, fragte eine leise Stimme in seinem Kopf. Warum wanderst du, Ausgestoßener?
Er hatte sich diese Frage schon oft gestellt. Alleine zu wandern war einsam, man dachte zu viel nach. Zu viele erdrückende Gedanken, zu viele Fragen, auf die er keine Antwort fand, weil niemand da war, der ihm eine geben konnte. Doch diese hier, diese eine Frage, die ihn quälte, seit er aufgebrochen, seit er weggelaufen war - verletzt und gedemütigt - die hatte er sich beantworten können.
"Weil es nichts anderes gibt, das ich tun kann", dachte er. "Nur blind in der Finsternis nach dem Weg suchen, den die Sterne einst für mich gedacht hatten und den sie mir als Strafe nun in ewige Schwärze tauchen. Er ist noch da, doch ich muss ihn erst finden und dann hat auch diese blinde Suche ein Ende."
Seinen Weg doch irgendwann wiederzufinden, an das Ziel zu gelangen, das ihm vorbestimmt war - das war sein Lebenssinn, seine Hoffnung, wie es wohl Takata irgendwann einmal für dieses Rudel gewesen war, doch im Gegensatz zu dem dunklen Pfad, den er alleine beschritt, hatte sich hier offenbar etwas geändert. Etwas, das die einstige Hoffnungsträgerin in Zitas Augen zu etwas Unliebsamem, vielleicht sogar zu einem Feind gemacht hatte. Ob der Grund dafür tatsächlich nur dieser eine Wolf gewesen war, von dem sie ihm erzählt hatte?
Er schreckte aus seinen Gedanken, als eine ihm unbekannte Stimme das Wort ergriff. Zwar sanft, freundlich und ohne jede böse Absicht - nichtsdestotrotz zeigte es ihm, dass er unaufmerksam geworden war und das konnte er sich im Augenblick nicht leisten. Er kannte hier niemanden, außer Zita und die erschien ihm immer noch wie ein zum Leben erwachter Schatten aus seiner Erinnerung. Vertraut, geliebt wie eine gute alte Freundin und doch nicht zur Gänze greifbar, denn sie war nicht mehr die, die er einst kennengelernt hatte und auch er war lange nicht mehr derselbe.
Aufmerksam betrachtete er den Wolf vor sich. Weiß wie Schnee, ganz wie Takata, ein freundliches Gesicht. Lynx. Er nickte dem anderen zu, hielt sich jedoch mit weiteren Worten zurück und spielte stattdessen weiterhin den stillen Beobachter. Die Sandfarbene verhielt sich schon eher wie eine Anführerin - sie sprach für die anderen und machte mit ihrer Haltung deutlich, dass sie den dritten, bisher stillen Wolf, zu schützen gedachte. Dennoch war Marrok vorsichtig mit seiner Annahme und er entschied, dass Schweigen wohl besser war, als sich mit den falschen Worten an den falschen Wolf in eine ungünstige Lage zu bringen.
Er hatte sehr wohl bemerkt, dass sie seine Anwesenheit zwar zur Kenntnis genommen, sich selbst jedoch nicht vorgestellt hatte. Es war nichts, dass er ihr übelnahm. Zita hatte sie bereits beim Namen genannt, er hatte es gehört und gesehen, wen sie angesprochen hatte. Eine erneute Vorstellung war nicht nötig. Er hätte es vermutlich genauso gehandhabt. Wozu Dinge aussprechen, die ohnehin offensichtlich waren?
Letztendlich war Pilgrim der einzige, der die Stille brach, die sich für einen Moment über sie gesenkt hatte. Aus seinen Worten war nicht viel Sinnvolles herauszufiltern - er schien genau das zu sagen, was ihm gerade durch den Kopf schoss und für jemanden, der sie auf ihrer bisherigen Reise nicht begleitet hatte, würden seine Worte vermutlich noch weniger Sinn ergeben. Wer könnte schon erraten, was ein Mauswolf war?
Er warf einen kurzen Seitenblick auf Zita. Wie es aussah überließ sie es wohl Skadi, anhand ihrer eigenen Beobachtungen zu urteilen, wie gut es Pilgrim tatsächlich ging. Das Gespräch zwischen den beiden schien beendet, so wagte er vorsichtig zu urteilen, und es war recht offensichtlich, dass auf den wirren Worten des Weisen kein neues aufgebaut werden konnte. So beschloss er nun die Frage zu stellen, die für ihn im Augenblick die wichtigste war - jene, die seinen weiteren Weg bestimmen würde.
"Wenn ihr es gestattet", begann er und ließ den Blick durch die Runde der drei, ihm neuen, Wölfe schweifen, ehe er schließlich an Skadi hängen blieb, "dann würde ich mich euch anschließen."
Sie hatte seine Anwesenheit schweigend akzeptiert - doch das bedeutete nicht, dass sie ihm auch erlaubte zu bleiben und so wie sie sich ihm bisher präsentiert hatten, entschied er, dass Skadi im Augenblick diejenige war, die einer Alpha am nächsten kam.
[bei Pilgrim, Zita, Skadi, Shiro, Lynx, Niyol und Teyjen, etwas abseits Takata und Catori; Ende der Bergkette]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Marrok am 26.06.2015 21:16.
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Skadi
The Tempest
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Sie war sich nicht sicher, wie sie Zitas Schweigen deuten sollte. Hätte die Graue nicht wenigstens mit einem knappen Nicken reagiert, so wäre sie sich nicht einmal sicher gewesen, ob sie ihre Worte überhaupt vernommen hatte. Mehr noch als Teilnahmslosigkeit strahlte sie allerdings Ratlosigkeit und Unsicherheit aus. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass auch Zitas Reise nicht so reibungslos verlaufen war, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Warum sonst hätte sie die scheinbar so harmlose Frage nicht beantworten sollen? Da zur Abwechslung auch Niyol still blieb, wie sie unterschwellig mit einem gewissen Wohlwollen zur Kenntnis nahm, konzentrierte sie sich stattdessen auf Pilgrim. Die Freude darüber, dass sie dem Altwolf tatsächlich eine Antwort entlockt hatte, wurde allerdings von den wirren Worten wieder ein wenig getrübt. Trotzdem schlenkerte sie sacht mit der Rute, was allerdings eher eine Reaktion auf seine aufgeregte und freudige Körpersprache darstellte. Die Worte an sich ergaben in ihren Ohren dagegen eher weniger Sinn. Baute? Beute? Irgendetwas von einer Maus, aber wer hier die Maus war oder wer eine gefangen hatte, erschloss sich ihr nicht.
„Mausewolf?“, hakte sie nach und streifte Zita mit einem fragenden Blick.
Es ärgerte sie, dass sie nun doch Zita um Rat oder in diesem Fall wohl eher um eine Übersetzung bitten musste. Trotzdem versuchte sie sich die Enttäuschung möglichst nicht anmerken zu lassen. Was hatte sie erwartet? Dass sie nach all der Zeit ein normales Gespräch mit ihm führen könnte? Pilgrim lebte, er atmete und er fühlte. Angesichts der Umstände und seines Alters war das vermutlich schon viel. Und dennoch – obwohl er nicht unglücklich wirkte, versetzte es ihr einen Stich, ihn so zu sehen. So, ja, wie eigentlich? Geistig verwirrt? Dass Niyol in dieser Situation zur Abwechslung keinen dämlichen Kommentar abgab, nahm sie nicht nur mit einem gewissen Wohlwollen, sondern auch Erleichterung zur Kenntnis. Vielleicht war er doch kein ganz hoffnungsloser Fall, immerhin schien er mit der Zeit dazuzulernen. Schließlich war es Marrok, der die erneut einsetzende Stille mit einer schlichten, aber dafür umso überraschenderen Bitte durchbrach. Sie hatte mit mehr Diskussion gerechnet, mehr Drama, mehr von allem, das sie nicht mehr haben wollte. Ob absichtlich oder nicht – indem er seinen Begleiterinnen vorweg griff und sich ihnen trotz allem anschließen wollte, hatte er vermutlich mehr zur Schlichtung beigetragen, als er ahnen konnte. Zumindest Zita setzte er damit ein Stück weit unter Zugzwang, sofern sie bei ihm bleiben wollte.
„Natürlich, wenn du möchtest“, erwiderte sie schlicht und ließ den Blick dann zu Zita und Shiro wandern. „Was ist mit euch?“
Womöglich würde diese Begegnung sich noch als echter Glücksfall erweisen, denn Marrok wirkte bislang eher ruhig und schien in guter körperlicher Verfassung zu sein. Er konnte zu einem wertvollen Mitglied der Gruppe werden. Beim Rest war sie sich hingegen nicht so sicher. Während man Catori, Zita und Pilgrim durchaus als alte Freunde oder zumindest gute Bekannte bezeichnen konnte und sie sich ihnen nach wie vor ein Stück weit verpflichtet fühlte – wenn auch längst nicht so sehr wie Teyjen und Lynx – so war ihr Verhältnis zu Shiro bestenfalls durchwachsen. Trotzdem war die Schwarze letztendlich zurückgekehrt, was auch immer sie zu dieser Entscheidung bewogen hatte. Vielleicht war es der schlichte Überlebenswille.
[Zita, Marrok, Shiro, Pilgrim, Niyol, Teyjen, Lynx]
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Catori
Befreite Verzweiflung
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Catori wusste nicht warum, aber irgendwie hatte sie bei Takatas ersten Entgegnung das Gefühl, die Weiße wäre aus irgendeinem Grund beleidigt. Schnell ging die Graue daher ihre Worte Gedanklich noch einmal durch, doch sie konnte beim besten Willen nichts finden, was Takata womöglich verärgert haben könnte. Fragend schaute sie daher ihre Gesprächspartnerin an, doch die war mit ihren Gedanken bereits ganz woanders. Die Frage wollte Catori automatisch beantworten und setzte sogleich an:
"Wir waren... Ich... Ähm..."
Ein wenig verdattert schloss sie ihren Fang und schluckte erst einmal. Was war geschehen? Da war etwas. Etwas unheilvolles. Sie spürte wie sich automatisch ihr Fell aufstellte, als sie von kurzen Schauern heimgesucht wurde. Je länger sie sich nun darauf konzentrierte, umso mehr verstärkte sich dieses unangenehme Gefühl, bis plötzlich ihr Herz zu rasen und irgendwoher eine Stimme zu murmeln begann. Erschocken sah sie sich um doch da war niemand. Also schüttelte sie unwirsch den Kopf und konzentrierte sich automatisch auf die weiße Wölfin ihr gegenüber. Das Rauschen und Murmeln in ihren Ohren ebbte mit dem ruhiger werdenden Herzschlag ab, und ließ die Graue verwirrt und auch ein wenig verängstigt zurück. Vorhin. Irgendsoetwas war doch vorhin auch passiert? Sie hatte sich entschlossen es für sich zu behalten und nicht weiter zu fragen, bis sie allein war und niemand mitbekam, dass irgendetwas ganz und gar nicht mit ihr stimmte.
Verlegen lächelte sie Takata nun an.
"Es tut mir leid. Ich glaube ich kann darüber nicht reden. Wenn ich es geschafft habe meine Gedanken zu sortieren, werde ich es dir sagen. Versprochen."
Sie hatte Angst, die Weiße würde es in ihrer Verfassung als Vertrauensbruch sehen. Doch Catori wusste beim besten Willen nicht, was hier mit ihr geschah und nach ihrem Aussetzer vorhin befürchtete sie, dass sie am ende unbewusst noch irgendwas schreckliches anstellen könnte, wenn sie durch das Fragen irgendwie das Bewusstsein verlor. Das es zwischen diesen Aussetzern und dem Nachfragen eine Verbindung gab. Davon war sie bereits jetzt überzeugt.
Vermutlich war es besser, dieses Gespräch zu beenden und endlich zu den Anderen zu gehen. Je eher sie sich wieder auf den Weg machten und weiterliefen, würde Catori eine Gelegenheit finden, allein zu sein und dann könnte sie herausfinden was mit ihr los war und hoffentlich auch Takatas Frage beantworten.
"Vielleicht sollten wir nun doch zu den anderen gehen? Damit wir weiterziehen können?"
Da ihr eigener Entschluss gefasst war, lächelte sie Takata entschlossen mit einem Nicken zu und machte einen Ausfallschritt in die Richtung der Anderen.
[Takata | Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
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KuroShiro
Kämpferherz
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Mausewolf. Klang wie aus einer Welpengeschichte. Der Mausewolf ist ein ganz kleines Tier, nicht größer als... nun ja, eine Maus eben, und er.. mh tja. Was macht ein Mausewolf wohl? Er knabbert die Welpenschwänzchen an, wenn sie nicht artig sind?
Shiro grinste ein wenig bei der Vorstellung. Oder vielleicht darüber, dass Skadi tatsächlich eine erhellende Antwort von Pilgrim, dem der Wahnsinn nun wirklich schon von weitem anzusehen war, erwartete. Oder beides?
War das überhaupt witzig? Ihr Lächeln erstarb wieder. Aber ja, Skadis hilfloser Blick zu Zita war durchaus amüsant. Die über alles erhabene Skadi wusste nämlich nicht weiter. Ein kleines Wörtchen hatte sie aus der Fassung gebracht. Shiro griente wieder leicht. Ach bei allen Göttern, sie verfluchte das Schicksal, dass sie mit diesen Wölfen an diesem Ort festgesetzt hatte. Das Lächeln wurde zu einer verzerrten, unzufriedenen Fratze.
Lynx durchbrach die Stille die aus Gründen - Shiro wusste nicht so genau welche - eingetreten war, indem er sich Marrok vorstellte. Ein flüchtiges Lächeln erschien erneut auf Shiros Lefzen. Ob Lynx es sah? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. War das wichtig?
Das wirklich lustige war doch, dass sie alle hier festsaßen und gerade austüftelten, wer wem warum eine Entschuldigung schuldete, damit man dann geeint weitergehen konnte - obwohl es nur eine Richtung gab und eine Vereinigung somit eigentlich unausweichlich war, sofern man nicht gedachte, in einem blutigen Kampf die jeweils unerwünschten Wölfe zu beseitigen. Und so sehr sich hier nun alle anblafften und wie giftig auch ihre Gedanken waren - so hasserfüllt war hier eigentlich keiner. Oder?
Shiro lies ihren Blick über die versprengte Gruppe wandern.
Nein.
Also, was sollte das ganze Theater? Sie verstand es nicht mehr.
Alle Regeln waren doch außer Kraft gesetzt, warum versuchten alle, irgendetwas aufrecht zu erhalten was in dieser Situation schlicht nicht mehr funktionierte?
Ob das witzig war wusste Shiro nun wirklich nicht, daher blickte sie einfach nur auf den weißen Untergrund zu ihren Pfoten.
Marrok fragte gerade in aller Förmlichkeit, ob er mit den anderen ziehen konnte.
Und was, wenn sie nein sagen? Dann gehst du doch trotzdem in die gleiche Richtung., fragte sie in Gedanken, aber natürlich konnte Marrok ihr darauf nicht antworten.
Apropos antworten. Man erwartete gerade von ihr eine Antwort. Skadi erwartete von ihr eine Antwort. Wieder grinste Shiro leicht. Wollte sie ihren Gedankengang mit der Allwissenden teilen?
Ach nein, wozu? Die wusste das ja längst. Ein Lachen kroch in Shiros Kehle hoch, doch sie kämpfte es nieder. Shiro war es mittlerweile gründlich Leid. Selbst den Groll in ihrem Inneren war sie Leid. Sie hätte gerne über die ganze, absurde Szenerie gelacht.
Stattdessen sah sie auf und begegnete nun Skadis Blick ganz offen.
"Ich habe keine Lust, diese verdammte Schlucht ein drittes Mal entlangzulaufen.", sagte sie.
"Bilde dir bloß nicht ein, ich sei aus Verzweiflung zurückgekommen. Zita hat mich darum gebeten, ich habe ihr diesen Gefallen getan."
In ihrer Stimme lag weder eine Anschuldigung, noch Missgunst, Zorn oder eine Anklage. Es war eine nüchterne Tatsache, die sie Skadi mitteilte. Sie sah Skadi noch immer offen, aber nicht feindselig in die Augen. Sie war vollkommen ruhig, innerlich wie äußerlich. Ein kreativer Versuch ihres Geistes, sich in einer aus den Fugen geratenen Welt zurechtzufinden.
"Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, verschwinde ich."
Wenn Skadi Takata wäre, hätte sie in diesen Worten gar ein Friedensangebot lesen können, so ruhig sprach Shiro sie aus.
Naja. Falls es eine Gelegenheit gibt, ehe wir alle hier zugrunde gehen.
Aber das dachte Shiro nur.
[bei Skadi, Lynx, Teyjen, Zita, Niyol, Marrok und Pilgrim, Takata und Catori in der Nähe, Ende der Bergkette]
Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
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Fähe
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Dabei seit: 28.04.2010
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Der Moment mit Catori kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Dabei lag es nicht daran, dass er für sie quälende Eigenschaften besaß, ganz und gar nicht. Aber das ganze Leben befand sich gerade in einer Zeitlupe und sie fühlte sich von den Fragen, Sorgen und Ängsten um die Zukunft des Rudels und ihrer Selbst bedrängt. Welche Rolle würde sie in Zukunft übernehmen? Welche würde Catori einnehmen? War es möglich, dass aus ihrer mehr flüchtigen Bekanntschaft nach und nach so etwas wie ein Bund des Vertrauens, eine Freundschaft gar … wurde? Die Weiße holte tief Luft und probierte, all die innere Last aus sich herauszupusten. Es war so bedrückend von missgünstigen Geistern umgeben zu sein, die einem das Schlechteste unterstellten, obgleich man alles gegeben hatte. Im Nachhinein musste sie sich fragen, ob sie auf der richtigen Seite gekämpft hatte. Doch was wäre gewesen, wäre es damals anders gekommen und sie hätte Zita um jeden Preis zum Bleiben bewegt? Was wäre geworden, hätte sie sich einzig für ihre Belange eingesetzt, statt wie sie es getan hatte, für die eines rabenschwarzen Kleingeistes? Es gab viele Szenarien, die denkbar gewesen wären. Vielleicht hätte Tihar den Verstand endgültig verloren und wäre Amok gelaufen, weil er sich von allen verraten gefühlt hatte. Wobei es doch wohl so gewesen war, dass er seinerzeit noch viel für seine Adoptivtochter Yuka übrig gehabt hatte, die er vielleicht nicht hätte verlieren wollen, auch wenn er das so nie geäußert hätte. Oder sie wären einfach abgegangen und er wäre viel früher gestorben. Ob sich eine völlige Harmonie über das Rudel gelegt hätte? Ob sie mittlerweile friedlich im Einklang miteinander eben hätten können? Irgendetwas in ihr ließ sie daran zweifeln. Es machte den Eindruck, als fanden Wölfe wie Zita und Shiro immer etwas, das ihnen Grund zum Aufbegehren gab. Selbst Teyjen schien nicht befreit davon, denn er hatte partout nicht einsehen wollen, dass für die Zweiteilung und den damit einhergehenden Verlust seines großen Bruders niemand etwas konnte außer das, was sich Leben schimpfte. Es war die Unbelehrbarkeit, die einige Wölfe zu ihrem Tunnelblick zwang.
Auf Catoris Entschuldigung reagierte sie enttäuscht. Sie hatte es als Gelegenheit gesehen, das gegenseitige Vertrauen zu stärken, sie hatte gehofft es würde ihr den Mut verleihen sich zu öffnen und einer Ersten anzuvertrauen, was ihr widerfahren war und was es in ihr auslöste. Doch sie verharrten beide bei ihrer Zurückhaltung, keine war besser als die andere, das musste sie voller Demut erkennen. Sie waren Gefangene ihrer bedrückenden Gefühlswelt, die sich noch immer davor fürchtete, ausgeschimpft, ausgelacht oder verurteilt zu werden, wie bereits viel zu oft geschehen. Die fehlende Toleranz und Rücksicht der anderen war es doch, die die Mauern der sozialen Bewegungsfreiheit stellten. Takata seufzte leise, als Catori sie auf etwas anderes brachte. Zurück sollten sie gehen. Die Weiße verengte die Augen zu Schlitzen und schätzte ab, was ihnen das bringen würde. Sie war wahrscheinlich genauso wenig begeistert davon, den Weg ins unbekannte Land mit solch befremdeten Individuen fortzusetzen wie umgekehrt. Es würde ein Marsch des Schweigens werden, der durch nichts aufzuhellen war. Aber sie sah nicht ein sich zu verstecken, die Rute einzuklemmen und hinfortzuschleichen. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Und nicht alle Wölfe waren so verbohrt wie Zita und ihre neue Freundin es augenscheinlich waren. Skadi, die gewiss nicht gerade die Einfühlsamkeit Wolfgestalt war, würde doch nicht zulassen, dass Zita ein neues Bellgefecht hervorrief, der Weiße, Lynx, sein Name, machte zumindest auf den ersten Blick auch einen ganz vernünftigen Eindruck und sogar der Wolf an Zitas Seite, der Rüde, hatte sich auffallend zurückgehalten, statt sich blindlings in eine Fetzenschlacht zu stürzen, nur weil die anderen es taten. Und Catori hatte ihr offenbart, dass selbst hinter dem Pausenclown Niyol ein kleiner Kavalier stecken mochte, er war nur gut getarnt. Mit diesen hoffnungsvollen Gedanken und der mühsam aufrechterhaltenen Zuversicht, eines Tages doch noch das unbekannte Land mit den wärmenden Sonnenstrahlen zu finden, machte sie sich hinter Catori auf, um zurück zu den anderen zu gehen, Ihr Blick haftete dabei müde entfernt auf der Gruppe und erst spät, als sie sich den anderen schon auf wenige Wolfslängen, fast lautlos genähert hatten, stellte sie sich neben der Grauen auf, statt hinter ihr zu bleiben. Sie sah keinen Grund sich zu verstecken, nur weil eine alte Wölfin einen persönlichen Groll gegen sie hegte. Ihre Anschuldigungen waren haltlos und kindlich, das würde bald auch der Rest des Rudels erkennen müssen.
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Zita
~Sternenseele~
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
71 cm ; 48 kg
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Dabei seit: 07.03.2007
Beiträge: 1218
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Die Zeit, die Minuten und Sekunden rannen an Zita vorbei wie flüssig-golden glänzender Honig im Sommer an rissiger Baumrinde, zähflüssig und klebrig… Genauso kam Zita die Zeit gerade vor. Alles schien sich verlangsamt zu haben, seit sie die kleine Gruppe wiedergefunden hatten.
Die Fähe seufzte leicht und versuchte sich in ihren eigenen Gedanken irgendwie zurecht zu finden. Wie Honig… alles schien „verklebt“ zu sein, das Denken, ja sogar das Aufmerksam sein, fiel ihr schrecklich schwer.
Kurz ertappte sich Zita bei dem Gedanken, ob es so war, wenn man den Verstand verlor. Sie starrte Skadi an als diese um eine Erklärung von Pilgrim´s wirren Gebrabbel bat, und sah sie doch nicht. Als wären ihre Augen so eingestellt worden, dass sie nur stumpf in eine Richtung sehen konnte… Stundenlang hätte sie so dastehen und einfach… nur Glotzend Nichtstun können.
Ihr Körper schien bleischwer zu sein und wieder spürte die Weiß-Graue Fähe diese Alte, vertraute Müdigkeit in sich aufsteigen. Mit einer Willensanstrengung die einem Dauersprint im Tiefschnee gleichkam, wandte sie den Blick von Skadi ab und ließ ihn gedankenverloren über die Ebene schweifen die sie alle umgab.
Zita war müde, so unendlich müde doch diese Kraftlosigkeit hatte Nichts, aber auch so gar nichts mit dem Fehlen von Schlaf zu tun – sie rührte eher daher, dass Zita das Leben leid war. Ein Leben unter Wölfen die sich nicht weiter vertrauten als sie sich sehen konnten, ein Leben unter Wölfen die Nichts verband außer Gehässigkeit, Wut, Zorn und vielleicht, ganz vielleicht ein winziges Flackern von Überlebenswille. Zita hatte es leid immer streiten und sich erklären zu müssen, sie hatte es leid bei jedem Wolf vorher Stundenlang überlegen und abwägen zu müssen, wie sie was formulierte, welche Tonlage sie der und jener Frage gab und was sie auf all die Fragen antwortete, die man ihr stellte – nur damit ihr Gegenüber auch ja alles so verstand wie sie es wirklich meinte. All das – dieses „Sich verbiegen müssen“ … Es war ermüdend.
Die Canidin blieb mit ihrem Blick an einer der vielen Schneewehen hängen. Sie meinte zu verstehen was in Pilgrim´s wirrem altem Kopf vorging, als sie sich vorstellte wie einfach es wäre, sich einfach in so eine weiße Düne zu graben, sich hinzulegen und die Augen für immer zu schließen.
Sie war müde, erschöpft, ausgezehrt von einem Leben das so… Kompliziert geworden war.
Wie Honig im Sommer, so hingen ihr diese düsteren Gedanken im Sinn, wollten sich nicht verscheuchen lassen und wieder fragte sich Zita mit einem Anflug von Panik ob es so war, wenn man den Verstand verlor.
Sie sah sich selbst hysterisch auflachen, zitternd und sabbernd im Schnee liegen und hatte das Gefühl, ihr Herz würde vor lauter Angst und Scham in ihrer Brust in Milliarden Scherben zerplatzen. In Milliarden von winzigsten Kristallen, die so zahlreich waren wie die Schneekristalle um sie herum…
Erleichtert stellte sie fest, dass jedoch kein Laut aus ihrem Fang gedrungen war und so begann sie schnell zu sprechen, bevor die grausige Vision Realität werden würde:
„Pilgrim hat… Er hat… Marrok kennen gelernt als dieser gerade eine Maus gefangen hatte… Ich glaube, diesen Namen hat er Marrok gegeben… eben wegen dieser Maus von damals.“
Stotterte Zita irgendwie zusammen und war fest davon überzeugt gleich mit wilden Augenrollen loszusabbern.
„Und gerade eben, hat Pilgrim auch eine Maus erbeutet… Wer weiß schon warum er nun wieder auf diese „alte“ Geschichte mit Marrok kommt… Wer weiß schon was in seinem Kopf vorgeht…“
Versuchte Zita weiter zu erklären und versuchte sich sogar an einem entschuldigenden Lächeln in Richtung Marrok und Skadi. Sie sah Pilgrim an und wiederholte leise:
„… wer weiß schon was in ihm vorgeht…“
Traurigkeit und Bedauern befiel Zita als sie dieses „Geständnis“ offenbarte.
Schon seit sie Pilgrim aufgegabelt hatten – in einem Anderen Leben – hatte sie wissen wollen was dem Alten Rüden wohl zugestoßen war, warum er so… durcheinander war und kaum sprach, warum er in seiner eigenen Welt lebte und so sehr vom Todeswunsch getrieben wurde. Sie hatte auf ihrer Reise durch das Exil oft versucht vernünftig mit Pilgrim zu reden, um eben ihre Neugierde zu befriedigen, doch ausser der Erkenntnis, dass der Alte wohl Jemand Wichtigen, seine Gefährtin vielleicht, oder wie es bei ihr selber gewesen war, ein nahes Familienmitglied verloren haben musste, hatte sie Nichts aus dem Rüden herausbekommen. Und das machte sie Traurig. Die Fähe hatte sich oft gefragt ob ein schneller Tod für Pilgrim nicht gnädiger wäre als diese Endlosstrapaze in eine Zukunft die so Ungewiss war.
Sie hätte sich einen „klareren“ Pilgrim gewünscht, auch damit sie sich weniger Einsam fühlen und ihn fragen konnte ob das was sie tat, das Richtige für ihn war. Doch so... konnte sie nur weiterrätseln und hoffen, dass sie das Richtige tat.
Ihre Ohren zuckten, als Marrok seine Frage stellte und Zita sah ihn mit einer Mischung aus Unverständnis und Misstrauen an.
„Natürlich kommst du mit!“
Sagte sie ein wenig zu laut und energisch, trat einen Schritt auf Marrok zu und legte ihren Kopf an seine Stirn ehe sie sich wieder entfernte um ihn im Gesamten anzusehen. In ihrem Blick zuckte etwas und plötzlich hatte sie sich vergewissern müssen, dass Marrok wirklich „Da“ war, dass er nicht die ganze Zeit eine Halluzination, eine Einbildung ihres Geistes gewesen war.
Wie war es… wenn man… den Verstand…
... den... Ver... stand...
Ihr Blick flog zu Skadi und sie nickte dankbar als sie ihn „Willkommen hieß“. Ja… Was wäre denn gewesen, wenn sie Nein gesagt hätte?
Doch gerade als Zita etwas sagen wollte, ergriff Shiro das Wort und nur mühsam, äußerst mühsam, konnte Zita ein Knurren unterdrücken.
Warum, ja Warum konnte sie nicht alle einfach versuchen, miteinander auszukommen?
Die Fähe wusste, dass sie hier unfair handelte, denn immerhin hatte Shiro ihre Bitte ernstgenommen und sie hier her geführt und doch… Dieses „Dramatische-Ich-Will-Eigentlich-Auch-Gar-Nicht-Hier-Sein“ – Gehabe nervte Zita gewaltig.
Sie schüttelte sacht den Kopf, sagte zu Shiro´s Worten jedoch nichts. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Takata und Catori sich genähert hatten. Der Weißen schenkte sie keine Beachtung, Catori jedoch ein vorsichtiges Lächeln und ein Wedeln der Rute.
Zita würde einfach warten was noch kam… Mehr… Konnte sie ja eh nicht tun.
Zita ist bei: Skadi, Lynx, Teyjen, Shiro, Niyol, Marrok, Pilgrim, Takata und Catori, am Ende der Bergkette
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Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~
Alter
7 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75 cm ; 53 kg
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Dabei seit: 27.03.2010
Beiträge: 161
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Pilgrim hatte sich nach seiner erstaunlichen Geschichte erschöpft aber glücklich auf seine vier Buchstaben fallen lassen und scharrte mit zittrigen Pfoten im Schnee, während er seinen Fang immerwieder zu einem grottesken Grinsen verzog und Skadi so angrinste.
„Jaaaaaaaaa, Mausewolf!“
Geiferte er wieder und kam ungelenk auf die Läufe, fiel halb stolpernd, halb wegknickend mit der Hinterhand wieder in den Schnee, wo er liegenblieb und leise winselte.
„Mausewolf! Mausewolf! Marr… Marro…wolfemause!“
Sinnierte der Alte weiter und kam wieder auf die Beine. Ein wenig kippelig stand er so da, bis er steifbeinig auf Marrok zu stakste und ihn ein wenig grob aber gewiss nicht böartig, mit seinem Fang im Nackenfell packte und spielerisch daran zog.
„Mausewolf!“
Immer wieder wiederholte er dieses Wort, bald musste Skadi ja kapiert haben, dass Marrok der berühmte Mausewolf war.
„Marrokse… Maus… Großer Jäger… Ohja, Ich! Ich - hab sie erlegt!“
Grinste er erneut und wackelte wieder so heftig mit der Rute, dass es ihn fast wieder von den Pfoten riss.
Jaaaa, das Leben war großartig!
Wieder knuffte und bewuffte er Marrok und auch Zita stupste er ein paar Mal vorsichtig an.
Pilgrim freute sich und bekam das Gewusel um ihn Herum gar nicht richtig mit – ebenso wie das Herankommen von Takata und Catori.
Pilgrim ist bei: Skadi, Lynx, Teyjen, Shiro, Niyol, Marrok, Zita, Takata und Catori, am Ende der Bergkette
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Catori
Befreite Verzweiflung
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 895
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Takatas enttäuschte Miene bestätigte Catoris Befürchtungen, doch ihr blieb nichts weiter, als bei ihrer Aussage zu bleiben. Schließlich wusste sie tatsächlich nicht so ganz was eigentlich los war; Außer der Tatsache, dass sich in dieser ewigen Eiswüste scheinbar so langsam ihr Verstand zu verabschieden schien. Sie konnte nur hoffen, dass sie bald andere Gefilde erreichten und sich dann auch wieder ein klarer Kopf zurückmeldete. Doch das war nicht das einzige worauf sie hoffen musste. Die Missgunst die so einige Wölfe ihrer Gruppe sich mittlerweile entgegenbrachten, war gradezu unerträglich. Allein Takatas Miene, als Catori sie aufgefordert hatte gemeinsam zu den anderen zu gehen. Doch was sollte sie schon sagen? Zumal sie grade selbst nicht ganz viel Sinnen war und man ihr doch schon damals nicht zugehört oder irgendeines ihrer Worte ernst genommen hatte. ~Hoffentlich werde ich trotz aller Verrücktheit niemals so...~, dachte sie nun also für sich mit einem stillen Seufzen, während sie auf die Anderen zu trottete.
Immerhin schienen die anderen grade nicht in einen offenen Streit verstrickt. Das musste man mittlerweile wohl schon als ein gutes Omen sehen. Sowohl Zita als auch Shiro sprachen zu Skadi, die wohl auch jetzt noch die Führungsgewalt der Gruppe behielt. Über die Worte, die sie von den beiden noch mitbekam, machte sich Catori keine großen Gedanken. Ihre Stimmwahl klang nicht, als wollten sie darüber noch großartig diskutieren. Dafür jedoch dankte sie Zita mit einem lächelnden Nicken, dass ebenfalls von einem Rute-Schlenkern begleitet wurde, für die stille Begrüßung. Sie hoffte nur Teyjen, Skadi und auch Lynx(sie brauchte ein wenig, war aber zutiefst erleichtert, dass ihr noch sein Name einfiel obwohl sie ihn nur so kurz getroffen hatte) würden sie ebenso willkommen heißen. Nach einem kurzen Zögern, sprach sie nun einfach frei in die Runde herein, und hoffte, dass dies niemanden stören würde.
"Skadi, Teyjen, Lynx. Es ist schön euch wieder zusehen."
Verhalten weil sie sich nicht so rechte traute, wedelte ihre Rute hin und her, währen sie jeden der drei anschaute, als sie deren Namen aussprach. Skadi, die Wölfin mit der sie zwar nie sonderlich intensive Gespräche geführt, aber mit der sie doch eine ganze Weile unterwegs gewesen war und deren Entscheidungen sie vertraut hatte. Den schüchternen Teyjen der sie damals tatsächlich in einem Gespräch versucht hatte, zu den anderen zurück zu gehen und den sie dann mit Lynx und Shiro allein zurück gehen lassen hatte. Während Shiro nun ganz anders wirkte als in Catoris kurzer Erinnerung, wirkte der Weiße immer noch recht offen und freundlich. Zumindest war er nicht wie die Schwarze geflohen, also schien er sich doch halbwegs mit den Anderen zu vertragen.
Zu gerne hätte die Graue noch irgendwas von sich gegeben, doch ihr fiel nichts ein, also trat sie noch einen kleinen Schritt weiter zurück, in der Absicht wieder im Hintergrund zu verschwinden. Zu gern hätte sie sich sowohl Zita, als auch Takata zur Seite gestellt, da sie von beiden wusste, dass sie sich offenbar durch bestimmte Wölfe in dieser Runde bedroht fühlten und gewiss dankbar für Beistand gewesen wären. Nach dem Streit jedoch befürchtete Catori, dass beide es womöglich als Verrat sehen würden, wenn sie zu der anderen ging. Also blieb sie einfach hilflos stehen und schaute in Niyols Richtung, weil sie hoffte dadurch einen möglichst neutralen Fixpunkt zu haben.
[Takata, Skadi, Lynx, Teyjen, Zita, Pilgrim, Marrok, Shiro und Niyol]
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Lynx
smiling in the dark
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 62kg
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Mehr als ein Nicken bekam Lynx auf seine Vorstellung nicht als Antwort. Aber das war auch nicht weiter schlimm. Immerhin hatte Zita seine Vorstellung bereits übernommen und ansonsten schienen ja alle anderen noch genug zu sagen zu haben. Pilgrim redete wirres Zeug – zumindest der Meinung des Weißen nach. Oh, er war sich ziemlich sicher, dass für den Grauen alles was er sagte Sinn machte. Es war einfach nur ihr Fehler, dass sie ihn nicht verstanden. Dennoch war er ein bisschen neugierig, was denn nun ein Mausewolf war – und zum Glück fragte Skadi nach. Die Grauweiße Fähe setzte zu einer Erklärung an, hinter der eine längere Geschichte zu stecken schien. Aber Lynx reichte die einfache Erkenntnis, dass Marrok der Mausewolf war.
Und dann machte Marrok zum ersten Mal die Schnauze auf und bei seiner Frage zuckte Lynx Rute erfreut hin und her. Noch einer mehr. Der stille Braune war Lynx bislang ziemlich sympathisch – zumindest schien er genauso wenig auf Streit aus zu sein, wie der Weiße. Und vielleicht würde Teyjen ihn auch mögen. Es schien Lynx zumindest nicht vollkommen abwegig. Der Weiße suchte den Blick des Jungwolfes, doch der schien nichts weiter dazu zu sagen haben oder er traute sich einfach nicht. Skadi hingegen schien nichts dagegen zu haben. Wenigstens einer mit dem es nicht schon wieder eine belastete Vergangenheit gab, die allzu leicht zum Streit führen würde.
Angespannt beobachtete Lynx die Reaktion der anderen auf Skadis Nachfrage, was sie nun zu tun gedachten. Zita gab keine direkte Antwort – bis auf ihren kleinen Ausbruch nach Marroks Frage. Die Weißgraue schien ihn dabei haben zu wollen und da sie seine Frage bejaht hatte, obwohl dieser die Frage an Skadi gerichtet hatte... das hieß dann doch wohl, dass auch Zita mitkam... und damit wohl auch Pilgrim. Lynx konnte nur hoffen, dass es keinen Streit zwischen der Grauweißen und Skadi geben würde, aber so oder so war es einen Versuch wert. Jeder hatte eine Chance verdient und... nun Lynx würde ohnehin am liebsten mit allen weiter ziehen. Ein großes Rudel... ja, dass wäre toll.
Shiro ließ die Tagträume des Weißen platzen, als sie verkündete, dass sie zwar nicht sofort wieder gehen würde, aber bei der ersten Gelegenheit sehr wohl. Lynx sah die Schwarze bestürzt an. Er wollte nicht dass die Schwarze wieder ging, aber wie beim ersten Mal fand er keine Worte, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Immerhin war sie sowohl mit Skadi als auch Takata aneinander geraten und wenn die beiden blieben... vielleicht wäre es sogar besser, wenn Shiro sich wieder von ihnen trennte... zumindest gäbe es dann vermutlich weniger Streit. Aber dennoch wollte es ihm nicht wirklich gefallen.
Vielleicht war es blauäugig sich zu wünschen, dass sie alle irgendwie miteinander auskamen, aber sie hatten doch niemanden sonst hier in der Eiswüste. Wenn sie nicht alle zusammen hielten würde es für den Einzelnen nur noch schwieriger werden. ~Der einsame Wolf mag sterben wo das Rudel überlebt.~, hatte sein Meister immer gesagt und Lynx zweifelte daran nicht. Ohne Skadi und Teyjen – ja, sogar Tihar – wäre er nie soweit gekommen. Die Bache hätte ihn nieder gerannt, wenn er alleine gewesen wäre.
Schritte näherten sich und lenkten Lynx vorerst von der Problematik ab. Takata und Catori schienen geklärt zu haben, was auch immer sie zu bereden hatten und hatten sich nun zur Gruppe gesellt. Takata blieb ruhig, aber Catori begrüßte Skadi, Teyjen und ihn freudig.
„Catori.“, grüßte Lynx zurück und seine Rute schwang erfreut hin und her. Das letzte Mal hatte er die Graue gesehen als er auf sie und Teyjen – und damit auch dem restlichen Rudel – gestoßen war. Es erschien ihm als ein gutes Omen, dass er sie nun ausgerechnet hier und jetzt wiedersah. Vielleicht war sein blauäugiger Traum doch nicht ganz so unrealistisch – zumindest solange sie in dieser Eiswüste feststeckten. „Gleichfalls.“
Alle waren jetzt auf einen Haufen und gingen relativ friedlich miteinander um, aber der Weiße fürchtete, dass sich das schnell ändern würde, wenn sie weiter hier blieben. Doch was konnte er dagegen tun? Vielleicht wenn sie weitergingen... dann hätte jeder vielleicht mehr das Ziel vor Augen als den Kopf voller Streitigkeiten. Und dann war es auch viel leichter anderen aus dem Weg zu gehen.
Mehr wollte ihm nicht einfallen, also warf er die Frage einfach in die Runde: „Wollen wir dann mal wieder weiter?“
(bei Skadi, Teyjen, Marrok, Zita, Pilgrim, Niyol ;; dann auch Takata & Catori)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Lynx am 18.07.2015 22:45.
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Skadi
The Tempest
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 54kg
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Verärgert kräuselte sich ihr Nasenrücken. Sie hatte ihren Groll und ihre Vorurteile heruntergeschluckt, hatte Shiro in ein normales Gespräch einbeziehen wollen, hatte sie mit einer harmlosen Frage gar dazu eingeladen – und zurück kam, wie hätte es auch anders sein können, eine pampige, herablassende Antwort. ‚Bilde dir bloß nicht ein, ich sei aus Verzweiflung zurückgekommen.‘ Natürlich, sie war nur zurückgekommen, weil Zita sie darum angefleht hatte – wie überaus großzügig von ihr. Dabei lag die Wahrheit auf der Pfote, jeder konnte es sehen, selbst Shiro, auch wenn sie es offenbar nicht zugeben wollte. Sie wollte die Schlucht kein drittes Mal entlanglaufen. Die Sandfarbene unterdrückte ein Schnauben. Sie hatten ihr von vornherein gesagt, dass in der anderen Richtung nur das Tal lag, aus dem sie überhaupt erst gekommen waren. Wenn die Schwarze trotzdem aus purem Trotz den gleichen Weg zurücklief, den sie gekommen war, nur um dann irgendwann doch wieder umkehren zu müssen, hatte sie sich das selbst zuzuschreiben. Außerdem schien Shiro einem gewaltigen Irrtum aufzusitzen – sie waren nicht auf sie angewiesen. Warum sollten sie sich mit einem so schwierigen Wolf herumschlagen, der nur Streit und Zwietracht säte und im Grunde gar nicht hier sein wollte?
„Wenn du gehen willst, dann geh“, erwiderte sie ruhig, aber kühl. „Wenn du mitkommen willst, wirst du deinen Teil beitragen müssen wie jeder andere auch. Wir können niemanden gebrauchen, der alle paar Schritte Ärger macht.“
Mit erhobenem Kopf und Rute fixierte sie die Schwarze. Die Dinge hatten sich inzwischen geändert und Shiro würde ihre Autorität anerkennen müssen, wenn sie einigermaßen friedlich koexistieren wollten. Der Rest der Gruppe schien es schließlich zu tun, warum also glaubte diese deutlich kleinere Fähe, sie so penetrant provozieren zu können? Genauso wie sie sich mit Takata würde arrangieren müssen, denn die Weiße war nach wie vor Teil der Gruppe.
Zita war es schließlich, die dem Gespräch eine andere Wendung verlieh, indem sie einfach auf Pilgrim zurückkam. Aha, Marrok war also der berüchtigte Mausewolf. Pilgrims offenkundige Bewunderung für den geschickten Jäger und seine Freude und Erregung waren irgendwie fast … niedlich. Sicher, es war nur eine Maus, aber offensichtlich hatte der Altwolf endlich ein Vorbild gefunden, dem es nachzueifern galt. Und immerhin, auch wenn es ihm vermutlich keiner zugetraut hatte, er hatte tatsächlich etwas gefangen.
„Das ist gut“, erwiderte sie schlicht und ohne Spott, auch wenn es in ihren Augen amüsiert blitzte. „Gute Jäger können wir dringend gebrauchen.“
Sie wandte erst den Blick von diesem ungleichen Paar, als schließlich Takata und Catori zu ihnen stießen. Letztere wirkte deutlich verunsichert, obwohl sie dazu doch eigentlich gar keinen Grund hatte. Soweit sie wusste, hatte die Graue sich mit allen ganz gut vertragen, ja, selbst die Sandfarbene hatte sie direkt ein wenig vermisst, nachdem sie plötzlich mit Niyol verschwunden war. Mit ihrer ruhigen, ausgeglichenen Art hatte sie Catori immer als einen recht angenehmen Wegbegleiter empfunden.
„Catori“, begrüßte sie sie schlicht und berührte sie mit der Schnauze kurz an der Wange, ehe die Graue wieder im Hintergrund abtauchen konnte.
Ihre noch immer erhöht getragene Rute kündete dabei von ihrem neuen Rang und pendelte entspannt hin- und her. Auch Takata galt ein knappes, freundliches Nicken, ehe sie Lynx‘ Bitte schließlich nachkam, indem sie ihren Platz an der Spitze der Gruppe einnahm. Sie hatten hier schon viel zu viel Zeit verloren.
„Gehen wir.“
[alle]
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