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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
04.11.2011 22:01

Tihar LeNuit




So fühlte sich das letzte Blatt am Baum im Sturme des Herbes. Da war er sicher. Ihm wurde schwindelig. Das war auch sicher. Er trat heftig mit den Hinterläufen um sich, die Vorderpfoten waren zu nah an seinem Körper, also versuchte er seine Krallen dahinein zu bohren, aber das hatte wenig Erfolg. Obgleich seine unbändige Wut auf das Fellmonster wuchs, konnte er in dieser Position doch weniger ausrichten als gedacht. Er sah dennoch davon ab loszulassen, sonst konnte er ihn einfach zerquetschen und ihm quollen die Augen aus dem Schädel, dass sich jeder Umstehende übergab. Dieser Bär sollte das Opfer werden und niemand anderes. Takata sollte sehen, dass er nicht zimperlich war, dass er Blut spritzen ließ im hohen Bogen und dass er keine Schmerzen fürchtete, weil der ärgste längst in ihm wohnte und das noch bis an sein Lebensende.
Erst später bemerkte er, dass dort hinten etwas vor sich ging. Was tat die Fähe da? Sie sollte sich nicht mit einmischen, er schaffte das auch selbst. Offenbar hatte sie ihm in den Allerwertesten gebissen. Er gönnte es ihm, dieses abscheuliche Vieh sollte leiden! Allerdings hatte das zur Folge, dass das Riesenmonster noch wütender wurde und ihn wie ein Stück Dreck auf den Boden schleuderte. Das gesamte Bild um ihn herum erschütterte schwer, sein Hirn stieß von Links nach Rechts und zurück wie ein Ping-Pong-Ball. Takata spürte ebenfalls, dass das Ungeheuer nicht gut Freund war. Er schlug sie mit einer gewaltigen Wucht, dass es beim Zusehen schmerzte. Doch es schmerzte nicht, nicht bei ihm. Im Gegenteil. Tihar kam ein unauffälliges Grinsen auf. Zum ersten Mal spürte sie so richtig, wie böse die Welt war. Er war nicht der Einzige, endlich merkte sie das. Jetzt konnte ihre Reife beginnen. Dafür aber mussten sie beide diese Aktion hier aber erst einmal überleben. Tihar hatte sich zu lange an Takatas Begegnung mit der Realität erquickt, jetzt kam der Wanderberg auf ihn zu und stampfte seinen stinkenden Fuß auf seine Brust. Er konnte nicht begreifen, wie ihm geschah, da spürte er schon, dass die Luft enger wurde. Er hätte knurren und brüllen wollen, vor Schmerz, vor Wut, aber er bekam keinen Ton mehr heraus, nur noch ein heiseres Krächzen. Ihm blieb die Luft weg, seine Lunge wurde flach wie eine Flunder und die Rippen knackten verdächtig. Der einkehrende Schmerz wurde unerträglich und doch war es genau das, was er wollte. Er spürte das Leid, dass er schon seit Claires Tod im Geist mit sich trug jetzt auch körperlich. Er erlitt Schmerzen, wie sie sich Takata nicht mal erdenken konnte. Aber er durfte nicht sterben, denn er musste Sieger sein. Der Bär ließ sich nicht überzeugen, er musste selbst ran. Fragte sich nur wie. Er befand sich in einer beklemmenden Lage, wortwörtlich. Er sah die scheußliche Grimasse des unförmigen Monsters mit der Narbe an der Stelle, wo einst sein Auge gewesen war, bevor er es ihm abgenommen hatte.
Das alles war ja noch ganz witzig, aber jetzt wurde es doch langsam eng. Er musste hier raus, das Bärenbein musste weg, irgendwie. Er wollte sich vorbeugen und ihm ins Bein beißen, aber er kam nicht heran. Sein Fuchteln mit den Läufen wirkte hilflos, erinnerte stark an einen Käfer, der nicht mehr hochkam. Verdammt. Er lag da wie ein sterbendes Insekt, er, der große Rächer seiner eigenen Wut. Und nun? Dann starb er eben. Sollte sich der Bär freuen, sollte Takata weinen, ihm war es egal. Es war kein schöner Tod, aber es war ein Tod. Und wer tot war, dem war alles egal. Immerhin würde sich der Bär zeitlebens daran erinnern, wem er es zu verdanken hatte, nur noch die halbe Welt anblicken zu können.


( Takata, Haribobär | Funkelfall )



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Takata
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Takata ist offline
04.11.2011 22:02

Niyol




Mit ein wenig steifen Bewegungen, weil ihm seine Glieder noch immer Schmerzten, trotte Niyol voran. Nachdem Asoka noch ein wenig demonstriert hatte, wie egal ihm alle seien(was Niyol mit einem Grinsen quittiert hatte), waren sie alle aufgebrochen. Erst hatte Niyol überlegt ein Gespräch an zu fangen, doch dann hatte er entschieden sich erst noch einmal aus zu ruhen. Später würde er mit Sicherheit noch genug Zeit haben. Während er sich anfangs im eher langsamen Tempo hinter Asoka her bewegt hatte, hatte der ältere Bruder aufgeschlossen und tatsächlich ein Gespräch mit Asoka angefangen. Erfreut über die Ablenkung, hatte Niyol hinter ihnen die Lauscher gespitzt und es genossen sich berieseln zu lassen. Leider konnte man besonders mit Asoka nicht ewig reden und so war es irgendwann doch wieder still geworden. Sein Körper fühlte sich zwar mit der Zeit nicht unbedingt besser an, aber irgendwie gewöhnte sich Niyol an den leichten Schmerz, sodass er sich irgendwann Gedanklich mit anderen Dingen beschäftigte. Wie lange würden sie noch weiterreisen? Gab es überhaupt ein Ende? Hatten sie es vielleicht schon erreicht, weil es wieder Licht gab? Was erwartete sie wenn sie hier fort waren? Vorerst, so beschloss Niyol, würde er auf jeden Fall erst mal bei Asoka bleiben, dieses Gegrummele war ja schon beinahe liebenswürdig und auch so, hatte er weiterhin das Gefühl, dass der Schwarze immer für eine lustige Aktion gut war. Was mit den beiden Brüdern war, konnte er dagegen noch nicht sagen. Bisher hatte lediglich einer der beiden etwas von sich gegeben und auch so, war noch nicht genug passiert, als das Niyol sie irgendwie beurteilen konnte. Zu dem wusste er nicht warum genau sie sich ihnen angeschlossen hatten. Da es sein konnte, dass der eine es in dem Gespräch gesagt hatte, bei dem Niyol geträumt hatte, ärgerte den Grauen nun doch ein wenig. ~Tja, Pech gehabt~, dachte er sich mit einem Seufzen, während er weiter stapfte. In seiner leichten Verärgerung über sich selbst(was eindeutig eine Seltenheit war) hatte er gar nicht so recht bemerkt wie er schneller wurde und langsam die anderen überholte.

Weiß, Weiß, Weiß... Schritt, Schritt, Schritt und noch ein Schritt. Gelangweilt gähnte Niyol. Allmählich würde das ganze doch ein winziges bisschen eintönig. Wie schon einige Momente zuvor wandte er sich um, um kurz die anderen zu mustern. Warum war er überhaupt plötzlich vorne? Erinnern, wann er sich dummerweise nach vorne katapultiert und somit seine einzige Beschäftigung -nämlich das beobachten der Anderen- aufgegeben hatte, konnte er sich nicht wirklich. Mit einem weiteren Seufzer wandte er sich nach vorne, um sich schon wieder interessiert um zu schauen und irgendein Anzeichen nach Veränderung zu suchen. ~Wieder nichts.~ Mit einem Schnaufen senkte er den Kopf wieder und trottete weiter und das ganze Spiel jedoch erneut nach wenigen Schritten zu wiederholen. Die Abschnitte zwischen den einzelnen Phasen verkürzten sich stetig. ~Wenn nicht bald etwas passiert dann...!~ Schnell versuchte er den Gedanken gar nicht erst zu denken, während er natürlich feststellte, dass er auch durch das versuchte nicht-denken des Gedachten dachte, was er ja eigentlich nicht denken wollte oder noch besser sollte(man bedenke die fatalen Folgen, die es das letzte Mal gab, als ihm langweilig wurde.). ~Verdammt!~ Vorsichtig schaute er sich um, konnte jedoch nirgends einen Hirsch, ein Wildschwein, oder ein anderes, womöglich gefährliches Tier ausmachen. Erleichtert senkte er den Kopf wieder, als er erschrocken einen fernen Laut wahrnahm. Gespannt zuckte sein Kopf wieder nach oben. Nein, das war kein Tier. Das war...das war....ein Gewässer! Und es war nicht gefroren und es rauschte, also eindeutig ein fließendes Gewässer! Neugierig wurde er schneller, während er immer wieder scharf durch die Nase Luft einzog. Da war noch etwas. Nicht nur ein Fluss müsste bald auftauchen, sondern noch mehr Wölfe! Jetzt als er es ganz deutlich wahr nahm blieb er stehen um sich zu den anderen zu drehen.

"Ich glaube wir treffen auf eine weitere Gruppe!"

Mit glänzenden Augen schaute er sie an und freute sich. Mit Sicherheit waren da doch irgendwelche interessanten Wölfe dabei! Nicht dass er Asoka gegen jemanden eintauschen wollte. Den schwarzen konnte mit Sicherheit so bald niemand toppen, da war sich Niyol sicher. Aber vielleicht waren da doch noch mehr, die seine Aufmerksamkeit benötigten. Das Grinsen in dem Gesicht des grauen wurde immer breiter, während er sich wieder in Richtung Fluss wandte. Die Brüder würde er sich halt für später aufheben.


( Asoka, Kveyjen, Teyjen | nahe des Flusses )



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Takata ist offline
04.11.2011 22:02



Der Bär ließ sich das nicht lange gefallen und übte eine heftige Gegenreaktion aus. Tihar schmiss er wie nichts auf den Boden, dass sie es kaum glauben konnte. Eh sie sich versah, drehte er sich um und schlug sie mit seiner Tatze. Der grauenvolle Schmerz durchzuckte ihren gesamten Körper, so dass ihr schwarz vor Augen wurde. Mit einem Schlag landete sie auf dem Boden, die Läufe von sich gestreckt, es fühlte sich an, wie von einem Fels erschlagen zu werden. Hätte sie den Schlag auf den Kopf bekommen, wäre sie womöglich tot. Wenn der Bär weitermachte, hatte sie keine Chance, denn sie fühlte sich nicht fähig, aufzustehen und die Flucht zu ergreifen, geschweige denn wegzurennen. Musste sie sich Vorwürfe machen, dass sie den Bären angegriffen hatte? Sie hatte ihn wütend gemacht und das bekam sie nun zu spüren, vielleicht hätte er ihr nichts getan, wenn … aber das war ja völliger Unsinn! Der Bär hatte sie angegriffen, er hatte sich auf sie draufgestellt wie auf ein Ding. Außerdem, und das wog viel mehr, hatte er Tihar angegriffen. Wenn sie beide das hier lebend überstehen wollten, dann mussten sie zusammenhalten. Tihar war nicht weggerannt, als der Bär auf ihr stand, sondern er hatte eingegriffen. Auch wenn sie nicht so viel ausrichten konnte, war sie weit davon entfernt feige abzuhauen. Sie wollte helfen so gut sie konnte, nur zusammen hatten sie überhaupt eine gewisse Chance. Der Bär schlug nicht weiter auf sie ein. Er nahm wieder Abstand, so dass Takata sich langsam erheben konnte. Aber sie brach wieder zusammen, ihre Knochen machten das nicht mit. Sie musste sich wohl glücklich schätzen, dass ihre Wirbelsäule nicht gebrochen war, sonst hätte sie regungslos auf dem Boden gelegen und Tihars und ihren Tod abwarten müssen …
Warum musste der Bär sie überhaupt angreifen? Was hatten sie ihm getan? Es war nicht fair, dass er das tat, sie waren doch nicht seine Beute. Der Bär hatte ein Auge verloren, also musste er doch wissen, was es bedeutete, Schmerzen zu empfinden. Aber er tat es trotzdem, er behandelte sie wie niedere Lebensformen, wie Parasiten. Blankes Unverständnis machte sich in ihr breit. Sie schüttelte ihren Kopf um die Sinne aufzuklaren, doch die Schwäche hielt an. Ihr war schwindelig und schlecht zugleich, sie hatte das Gefühl, sie musste sich übergeben. Aber noch ging es. Wenn sie an die Gefahr dachte, schaffte sie es alle anderen Belange hinauszuzögern und zu verdrängen. Sie schwenkte den getrübten Blick in die Richtung der Beiden. Jetzt war Tihar dran. Oh nein … er tötete ihn! Der Bär stand auf dem Rüden drauf und drohte, ihn zu zerquetschen. Ihr standen beinahe die Tränen in den Augen, aber die Wut übe diese unfassbar grausame Tat war stärker. Ihre Lefzen bebten vor Emotionen. Er sollte aufhören damit, endlich aufhören. Sie versuchte zu knurren, die Zähne zu fletschen und dem Bären zu zeigen, dass sie das nicht duldete. Doch sie war schlecht darin, Takata war keine Kämpferin. Sie wollte nur, dass alle in Frieden leben konnten. Und wieder verspürte sie den starken Wunsch, die Figuren des Lebens einfach zu nehmen und so hinzustellen, wie sie es für richtig hielt. Sie nahm den Bär im Geiste und warf ihn ans andere Ende der Welt, damit sie ihn nie wieder sehen mussten, selbst dann nicht, wenn er sie suchte, weil er nicht lang genug lebte, um den Weg zurückzulegen. Aber diese kleinkindlichen Gedanken sollte sie verdrängen, sie bedeuteten Verzögerung und das konnte der Tod dieses Wolfs bedeuten. Auch wenn sie nicht sicher war, wo sie Tihar einordnen sollte und was an dem dran war, was er so erzählte, so war sie doch ganz sicher, dass sie nicht mit ansehen wollte, wie er zerquetscht wurde. Sie wollte, dass er lebte, sie wollte doch noch mehr über seine Vergangenheit erfahren und ihm klarmachen, dass andere Wölfe auch das Recht hatten zu leben. Sie wollte nicht, dass er als kleiner Junge starb, der er im Kopf noch war.
Verzweifelt und irgendwie hilflos eilte sie zum Bären und biss erneut in seinen Schwanz, dieses Mal noch heftiger und tiefer, dass sie um ihre eigenen Zähne fürchten musste. Sie zog daran als wollte sie ihn abreißen, nur irgendwie musste sie dem Bären Schmerzen bereiten und sie wollte ihm deutlich machen, dass sie nicht tatenlos zusah, wie er ihn umbrachte. Ihr Blick war außerordentlich böse, ihre Wut machte es möglich. Der Bär handelte ohne im Recht zu sein und Takata hasste das Unrecht. Selbst wenn er sie dieses Mal ganz erledigte, sie wollte nicht tolerieren, wie er den Schwarzen vor ihren Augen tötete.


(Tihar LeNuit, Bär, Funkelfall)



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04.11.2011 22:02

Skadi




Irgendwie war es gegangen, irgendwie hatte er es geschafft. Jetzt waren sie hier, zu zweit, auf der anderen Seite. Der Fluss trennte sie zwar noch immer von Catori und Zita, doch die beiden würden es schon herüber schaffen, da war sie sich relativ sicher. Aber die größte Hürde, die hatten sie nun genommen. Pilgrim lebte! Dort lag er im Schnee, und er lächelte. Stolz blickte sie auf ihn herab – stolz auf sich selbst, weil sie ihn herausgezogen hatte, und auch ein bisschen stolz auf Pilgrim, weil er so gut mitgearbeitet und den zweiten Sprung aller widrigen Umstände zum Trotz doch noch gemeistert hatte.

“Gut gemacht.“

Sicher nicht gerade das überschwänglichste Lob, das man sich vorstellen konnte, aber ein Lob aus ihrem Mund war ohnehin selten und so musste es genügen. Erst jetzt, als die Anspannung allmählich wieder von ihr abfiel, merkte sie, wie sehr sie die ganze Aktion geschlaucht hatte. Damit die anderen das Zittern ihrer Läufe nicht bemerkten, setzt sie sich eilig auf ihr Hinterteil. Jetzt hatte sie ein wenig Zeit für sich, konnte durchatmen, bis Zita und Catori den Fluss ebenfalls überquert hatten. Ja, das Schlimmste hatten sie geschafft.
Sie streckte den Hals und legte den Kopf in den Nacken. Kein Storch am Himmel, doch die Sonne berührte ihre Nase und es fühlte sich gut an. Gierig sog sie die kalte Luft in ihre Lungen – nur, um sich abrupt wieder zu versteifen. Wölfe, mehrere, und ganz in der Nähe. Rüden waren es, der moschusartige, kräftige Geruch war klar zu erkennen. Wie von selbst zogen sich ihre Lefzen leicht nach oben und entblößten einen Teil des Gebisses.

“Verdammt nochmal“, stieß sie verärgert hervor, während sie sich ruckartig wieder aufrappelte.

Fremde Wölfe bedeuteten automatisch Ärger, und das hatte ihnen nun gerade noch gefehlt. Ausgerechnet jetzt, wo sie so verwundbar waren! Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihnen – gerade erst waren sie Tihar losgeworden, und schon mussten sie sich mit den nächsten Rüden rumplagen. Noch dazu in dieser angespannten Lage – Pilgrim erschöpft, sie selbst auch nicht gerade im Zenit ihrer Kräfte, und zu allem Überfluss waren sie noch durch den Fluss getrennt.

“Steh auf, Pilgrim!“, forderte sie ihn unbarmherzig auf. “Da kommt jemand.“

Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren. Sie mussten den Fluss nutzen und ihn zwischen sich und die eventuellen Angreifer bringen, mussten die beiden Teilgruppen wieder vereinen, bevor jemand aufkreuzte. Wenn sie zu lange brauchten, wenn jemand allein am falschen Ufer aufgegriffen wurde... Alarmiert blickte sie zu Catori und Zita, die Ohren spielten nervös und versuchten, nach verdächtigen Geräuschen zu lauschen. Noch war nichts zu hören.

“Macht schnell!“, drängte sie die beiden.

Sie hatten nicht mehr viel Zeit.


[Catori, Zita, Pilgrim | Felsen im Fluss]



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04.11.2011 22:03

Meister Petz | Takata



Sie tat es schon wieder. Das widerspenstige Getier hinter ihm biss ihm erneut in den Schwanz und dieses Mal schlimmer als zuvor. Jetzt verlor er aber wirklich die Geduld. Sollte er jetzt wirklich vom Schwarzen ablassen und sie zuerst erledigen? Welche Gefahr drohte ihm, wenn er den Schwarzen aus den Augen ließ, um sich ihr zuzuwenden? Wenn er noch ein bisschen wartete, war der Rüde bald dahin. Aber sie wurde zur immer größeren Plage und der Schmerz war nicht auszuhalten. Dazu gehörte auch der innere Schmerz, es verletzte seinen Bärenstolz, wenn ein Wolf ihn da biss. Sie war nur eine schwache Wölfin, sie durfte so etwas nicht tun. War sie denn so lebensmüde? Er konnte nicht anders. Er musste den Rüden links liegen lassen und sich um sie kümmern. Sie hatte Angst, das konnte er wittern. Aber irgendwie schien ihr der Artgenosse zu viel zu bedeuten, als dass sie einfach die Flucht ergriff. Der Bär drehte sich um, dafür ließ er den Wolf los. Er wollte sie erschlagen oder ebenfalls zu Boden drücken, es konnte doch nicht so schwer sein, einen Wolf zu töten?

Jetzt wurde es brenzlig. Das braune Riesenmonster zappelte immer mehr herum und übertrug die Bewegungen auf ihren Körper. Dieser fühlte sich aber noch immer geschunden an, ihr Rücken stach und die Angst hatte sie fest im Griff. Am ehesten wünschte sie sich, dass der Bär jetzt aufgab und sie einfach in Ruhe ließ, weil er die Lust verlor und merkte, dass er nicht ohne Schaden davonkam. Aber nichts war. Stattdessen versuchte er sie zu erreichen. Immerhin konnte Tihar etwas aufatmen und versuchen, ihn auch noch einmal anzugreifen … wenn er es denn tat, was sie inständig hoffte. Takata aber versuchte festzuhalten. Sie wollte hinter ihm bleiben und nicht vor sein tödliches Gebiss geraten. Sie biss fest zu und versuchte mit den hinteren Läufe ein Stück mit seiner Drehrichtung mitzugehen, um ihm auszuweichen. Sie musste hinten bleiben, mindestens so lange, bis Tihar wieder aufgestanden war und kampfbereit war. Sie merkte, wie ihr schon von der halben Umdrehung schwindelig wurde, sie war es nicht gewohnt von anderen bewegt zu werden. Fest verbiss sie sich in den Bärenkörper und kniff die Augen zu. Sie wollte die Wut dieses Tieres nicht sehen, um sich nicht einschüchtern zu lassen.

Was sollte das werden? Welches Theater spielte sie da? Jetzt reichte es ihm aber endgültig. Er konnte nicht glauben, dass diese schwache Wölfin damit ihm tat. Sie demütigte ihn höchsten Grades und erlaubte sich einen unglaublichen Streich. Immer grimmiger und wütender drehte er sich nach links und rechts, aber so dynamisch war er nicht, dass er sich ständig im Kreis drehen konnte. Er fauchte wie wild und versuchte sie abzuschütteln, aber er spürte nur immer größere Schmerzen. Solch eine elende Demütigung … das gefiel ihm überhaupt nicht. Er wollte, dass sie merkte, dass er sich das nicht gefallen ließ. Er zog ihr das Fell über die Ohren, wenn er sie zu fassen bekam! Er brüllte voller Wut über diese Denunziation, machte seinem Ärger Luft. Aber erst nach vielen Versuchen schaffte er es, die weiße Wölfin abzuschütteln und auf den Boden zu werfen, nicht ohne noch einmal einen deutlichen Schmerz zu spüren, der durch sein ganzes Rückenmark ging. Immerhin hatte er es jetzt geschafft. Die Fähe lag am Boden, direkt vor ihm unten. Er brauchte sich nur noch über sie beugen und ihre Kehle durchbeißen. Dann war es vorbei und er heilte seine Demütigung, die sie ihm abgetan hatte, im Nu.

(Tihar LeNuit, nähe Funkelfall)



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Takata ist offline
04.11.2011 22:03

Tihar LeNuit



Luft! Nie hätte er gedacht, dass er sich mal so über dieses Gas im Überfluss freuen würde. Kaum hatte der Dicke losgelassen, konnte er sich auf die Flanke rollen und nach Luft schnappen. Aber die Schmerzen im Brustkorb hielten an. Seine Organe waren unter Garantie gequetscht worden bei dem Gewicht. So schnell es ging richtete er sich auf, um die verletzbare Pose zu verlassen. Der Bär war ein ernstzunehmender Gegner, auch wenn er noch so unförmig aussah. Tihar beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Takata ihm am Schwänzchen hing und nicht mehr losließ. Ganz schön wacker für eine Wölfin! Sie hatte etwas von seiner Claire, auch wenn ihm nicht entging, dass sie von Angst zerfressen war. Das Bild der durchhaltenden Takata sollte nicht lange halten. Bald schon warf das Bärenvieh die Polarwölfin von sich, wie er es zuvor schon mit ihm getan hatte. Als nächstes beugte er sich über sie und grinste sie mit dem Lächeln eines Totenschädels an. Tihar verschnaufte. Sollte er das länger mitmachen? Er konnte einfach gehen, der Bär würde sich zufriedengeben mit ihr, er hatte keine andere Wahl. Gewissensbisse bekam er nicht, da war er sicher. Es war nur Takata. Auf der anderen Seite störte ihn der Gedanke, schon wieder nicht zur Stelle zu sein, wenn eine Wölfin, die etwas von ihm zu halten schien, zerfleischt wurde. Er war während Claires Vernichtung auf der Jagd gewesen, seelenruhig wie nie wieder danach. Auch sie lebte nur einmal und es war zu spät, wenn er wieder nicht dabei war. Nein, diesmal nicht! Und auch wenn er Claire nicht wiederbekam, wenn er Takata rettete, wenn er wieder abwartete, war er gleich doppelt schuldig. Abgesehen davon hatte der Bär nur noch den Tod verdient. Sein Körper wurde schwächer, aber sein Geist verspürte noch immer jüngste Kräfte. Der Canis Lupus Piagus hastete los. Er rannte einen Bogen um die Zwei herum. Er hatte jetzt wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit des Bären, aber das machte nichts. Im Neunzig-Grad-Winkel hielt er abrupt an und öffnete den Fang so weit er konnte. Mit aufgerissenem Maul stürzte er dem Bären entgegen, so schnell er konnte. Er konnte dem Bärengebiss etwas entgegensetzen, die nötige Portion Lebensmüdigkeit besaß er allemal. Ohne seine Geschwindigkeit zu drosseln hielt er auf den Bären zu, um anschließend mit voller Wucht und weit geöffnetem Maul auf den Kopf des Bären einzustürzen und diesen zwischen seine Zähne zu nehmen, die er so fest es ging hineinbohrte. Wenn er ausnahmsweise mal Glück hatte, beseitigte er dabei gleich das zweite Auge. Die Erschütterung des Zusammenstoßes ging ihm durch Mark und Bein, sein Skelett schien zu beben und die Knochen zu bersten. Aber auch der Bär hatte den Stoß mit dem scharfen Gebiss an seinem Kopf zu spüren bekommen, darin bestand kein Zweifel. Tihar drückte im Restschwung mit den beiden, kräftigen Hinterläufen gegen die Brust des Bären. Ein lautes, gewitterartiges Knurren begleitete seinen Angriff und verdeutlichte seine Siegessicherheit. Für ihn war alles ein Sieg. Wenn der Bär starb war es das Höchste, wenn Takata starb war ihm das vergleichsweise egal und wenn er starb starb er als Märtyrer seines eigenen Stolzes. Er versuchte alles um dem Bären zurückzugeben, was dieser ausgeteilt hatte. Niemand behandelte ihn wie ein zu zerknackendes Insekt am Boden! Er war der Tod in Verkörperung eines Wolfs und das Leid sein ständiger Begleiter; für sich und alle um ihn herum. Der Fluch Tihar LeNuits nahm von allen Besitz, die sich trauten ihn an der Seite zu dulden; ob als Artgenosse oder als Feind. Bis zum letzten Muskelzucken wollte er Gewalt auf dieses Ungeheuer ausüben und sein Blut fließen lassen.

( Takata, Balu der Bär | Funkelfall )



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Takata ist offline
04.11.2011 22:04



Sie hatte Glück. Eh sie sich versah, war Tihar zu einem weiteren Angriff gegen den Bären gestartet. Auf sie machte sein Auftritt einen ungeheuren Eindruck, er wirkte sehr kräftig und entschlossen, genau so, wie sie ihn kennen gelernt hatte, doch dieses Mal fürchtete sie sich nicht davor. Er stand auf ihrer Seite, das bezweifelte die Weiße nicht. Sie konnte das Schellen der Zähne hören, als die Zwei zusammenstießen, es klang sehr unangenehm und bereitete sicher jedem der beiden Schmerzen. Hoffentlich kam Tihar heil aus dem Kampf heraus, etwas, das sie auch für sich hoffen sollte. Sofort stellte sie sich auf ihre vier Läufe und nahm etwas Abstand. Ob er es jetzt allein schaffte? Takata wusste, dass sie im Vergleich zu ihm kaum etwas ausrichten konnte. Der Bär mit nur einem Auge war wild entschlossen ihnen den größtmöglichen Schaden zuzufügen, aber anders schien es bei dem Schwarzen auch nicht. Er schonte sich nicht, um den Gegner zu schädigen, er hatte es drauf, zweifelsohne. Doch was war aus ihr geworden? Begrüßte sie es jetzt etwa schon, wenn Raubtiere sinnlos Gewalt untereinander ausübten? War sie schon in Tihars Klasse angekommen, in der Gewalt und Drohen ein unterhaltsames Spektakel waren? Nein … die sinnlose Gewalt war nicht begrüßenswert. Aber sie konnte ihm auch keine Vorwürfe machen, ohne Tihar wäre sie sicher schon nicht mehr am Leben. Sie war ihm dankbar dafür, hoffte aber dennoch, dass er eines Tages Abstand davon nahm, andere zu bedrohen und zu beschimpfen … vorausgesetzt, er überlebte das hier, an alles andere wollte sie besser gar nicht denken.
Takata presste ihren Kopf zwischen die Vorderläufe und betrachtete den entscheidenden Kampf der beiden aus sicherer Entfernung. Sie kam sich schlecht vor, dass sie nichts machen konnte. Vielleicht sollte sie noch einmal den Bären beißen, nur lief sie jedes Mal Gefahr, diesmal bekam er sie, bevor Tihar ihn wieder in die Mangel nehmen konnte. Aber wenn der Dunkle jetzt ums Leben kam, dann konnte sie unmöglich von Unschuld ihrerseits reden. Und war sie noch so schwach, etwas konnte sie immer tun! Sie konnte dem Bären zumindest ein unangenehmes Insekt im Gesicht sein, dass ihn ablenkte, bis er hoffentlich einen Fehler tat, bei dessen Gelegenheit Tihar ihm den Todesstoß versetzen … oh nein! Jetzt war es so weit. Sie hoffte, dass der Bär ums Leben kam. Entweder war sie mittlerweile auch von der ekligen Sucht der Gewalt erfasst worden … oder aber sie war einfach nur verdammt wütend über den Gedanken, der Bär konnte ihren kleinen-großen Schützling umbringen. Genau so war es. Aus diesem Grund näherte sie sich dem Bären wie auf Beutejagd, zwischen Angst und Verzweiflung, Wut und Schmerz, bleckte die Zähne und knurrte den Braunen an. Ein Knurren, dass im Gebrüll der beiden Kerle völlig unterging … aber irgendwas musste sie tun …


(Tihar LeNuit, Bär, Funkelfall)



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Takata ist offline
04.11.2011 22:04

Zita



Angespannt stand Zita noch immer am anderen Ufer, Catori war bei ihr und doch fühlte sich die Weiß-Graue Fähe schrecklich alleine.
Zwar war die Sonne nun wieder da und auch eine Möglichkeit zur Überquerung des Flusses hatte sie gefunden, doch so ganz wohl war ihr nicht, was hauptsächlich an der Sorge um Pilgrim lag.

Das Skadi dann jedoch wieder die ganze Sache in die Pfote nahm und mutig voran sprang, gab Zita ein wenig Mut und Selbstvertrauen zurück. Sie sah kurz den Grauen Rüden an. Sie hatte ihm etwas versprochen… und selbst wenn nun etwas schief gehen sollte… sie würde ihr Versprechen halten und ihn nicht zurücklassen…
Skadi stürmte an ihr vorbei und wagte als Erste den nicht ganz ungefährlichen Sprung auf den glitschigen Felsen. Erleichterung durchströmte Zita, doch als sie dann etwas Graues an sich vorbeiflitzen sah, da traute sie ihren Augen nicht.

Pilgrim… ?!
Der Rüde machte doch tatsächlich Anstalten, jetzt schon auf den Felsen zu springen, jetzt, wo Skadi noch auf ihm stand.
Zita sträubten sich sämtliche Nackenhaare, als sie das begriff, doch ehe sie etwas sagen konnte, war es auch schon passiert.
Pilgrim war an der Uferkante abgesprungen, doch sehr merkwürdig war seine Flugbahn und da begriff Zita was unausweichlich folgen musste…

Der Graue schaffte den Sprung nicht vollständig und landete mit einem lauten „PLATSCH!“ im Wasser. Das Herz der Weiß-Grauen Timberwölfin setzte für einen Moment aus. Geschockt und mit Catori gleichzeitig sprang sie an den Uferrand, unfähig etwas zu tun. Sie sah wie Pilgrim drohte abzutreiben, doch er hielt sich mit einer ungeahnten Kraft noch am Felsen fest. Zita staunte über den Lebenswillen des Alten. Hatte er nicht immer den Eindruck erweckt, als warte er nur auf den Tod? Und jetzt war er ihm so nahe… Er müsste nur loslasssen…
Zita drehte sich der Magen um, als sie daran dachte, dass der Rüde wirklich in Lebensgefahr schwebte. Alles war so verdammt schnell gegangen und unbewusst war die Fähe am Uferrand entlanggelaufen, hatte dem panisch um sein Leben kämpfenden Rüden entsetzt zugesehen.

Gerade als Zita Pilgrim zurufen wollte, dass er nicht aufgeben durfte, schritt Skadi ein und zog ihn am Nackenfell aus den Fluten, aus der Gefahrenzone. Zita´s Läufe zitterten vor Anspannung und Angst um den Grauen, doch als er sich dann wieder soweit in der Gewalt hatte, dass er auch noch den letzten Sprung schaffte, entspannte sich die Fähe ein wenig. Glücklich und erleichtert sah sie den Alten an, wie er am sicheren Ufer lag.

Zita sah Catori an und diese nickte, trat zur Seite um Zita Platz für ihren Sprung zu machen.
Die Fähe nickte ihr lächelnd zu und sprang dann ohne Probleme auf die andere Flussseite. Sie leckte Pilgrim stolz über den Kopf, doch dann fiel ihr Skadi´s angespannte Haltung auf. Ein leichter Geruch nach fremden Rüden lag in der Luft, dennoch fragte Zita Skadi leise:

“Was hast du Skadi? Wer könnte das sein?“

Dann wandte die Fähe ihren Blick in die Richtung aus der der Geruch kam.
Der Moment war denkbar ungünstig, doch wenigstens waren sie zu viert und da gerade Pilgrim einen unglaublichen Mut und Durchhaltevermögen gezeigt hatte, war sich Zita sicher, dass sie ein starkes Rudel waren und das auch nach Außen hin zeigten. Catori würde diesen Eindruck nur noch verstärken, da war sich Zita sicher.




(Pilgrim, Skadi, Catori auf der anderen Seite des Flusses)



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04.11.2011 22:05

Asoka




Starr blickten seine Augen nach vorne, während seine Läufe sich mechanisch bewegten. Weiter, er musste weiter laufen. Wohin dieser elend lange Weg hinführte konnte er nicht sagen. Der schwarze Rüde gähnte und schnippte leicht mit seinen Ohren. Er war nicht Müde. Viel mehr gelangweilt. Wie ihn dieses gleiche Bild doch auf die Nerven ging. Über all, egal wohin er auch hinsah, ob nach rechts oder links. Überall sah er nur dieses weiße Zeug und Bäume. Als ob sie auf einer Stelle laufen würden. Asoka schnaufte leise. Aus dem Augenwinkel bemerkte er einen grauen Fleck an ihm vorbei laufen. Anscheinend wollte nun Niyol die Gruppe anführen, oder wie durfte er das verstehen? Naja, wenigstens lief er weiter gerade aus. Der Rüde wirkte still. Viel zu still. Aber wie gut kannte Asoka ihn denn schon? Nicht allzu lange, um ihn wirklich gut zu kennen. Vielleicht war er ein Komiker, der nur dann einer seiner Witze raus haute, wenn sie gerade am ungünstigsten waren. Asoka seufzte schwer und versuchte diesen sinnlosen Gedanken los zu werden. Versuchte irgendwas anderes zu finden. Doch was sollte man in dieser Einöde schon finden? Gelangweilt warf er einen schnellen Blick zurück, zu den Brüdern, bevor er seinen Kopf wieder nach vorne warf. Seine Ohren stellten sich sofort voll auf. Dieser Geruch, so schwach und doch hatte er ihn bemerkt. Niyols Bemerkung, dass wir auf Artgenossen treffen würden, war völlig überflüssig. Sie waren keine Idioten. Selbst die Brüder haben wahrscheinlich den Geruch schon wahrgenommen.

„Was du nicht sagst“, zischte Asoka zu Niyol.

Genervt verdrehte er seine Augen. Noch mehr Wölfe hieß noch mehr Volltrottel die ihn umgaben. Aber einen Unterschied gab es. Dieses Mal waren mehr Wölfe anwesend. Es lag zwar ein Geruch von einem Rüden in der Luft, der Duft von Fähen war aber stärker. Er schnalzte mit der Zunge und sah zur Seite. Vielleicht sollten sie spontan die Richtung wechseln? Doch als er Niyols funkelnden Augen sah, wusste er, dass den Rüden nichts davon abhalten würde zu den fremden Wölfen zu laufen. Er schnaubte leise und schritt hinter Niyol in die Richtung, wo die Fremden waren.


[Niyol, Kyevjen, Teyjen | In der Nähe vom Fluss]



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04.11.2011 22:05

Meister Petz




Noch bevor er dem weiblichen Wolf das Leben nehmen konnte, sprang ihn der Schwarze wieder an. Mehr noch- er warf sich mit seinem Gebiss auf ihn und schlug seine Zähne in sein geöffnetes Maul. War der Wolf denn völlig wahnsinnig? Allem Anschein nach war ihm sein eigener Tod mittlerweile egal, wenn er sich in seine Zähne warf. Der Braune verfügte über anhaltende Kräfte und zerrte den Rüden von sich, was ihm nicht besonders schwer fiel, denn so guten Halt hatte er ja nicht. Er warf den Wolfskörper von sich weg auf den Boden, genau neben seine Begleiterin. Aber noch bevor der Wolf wieder aufstehen konnte, schritt er auf ihn zu und schlug seine Pranken auf Kopf und Brust des Angreifers. So leicht war der Wolf aber trotzdem nicht zu besiegen, er musste ihm die Kehle durchbeißen. Aber er wartete nicht, dass ihm unterdessen die weiße Wölfin wieder Schmerzen zufügte und ihn demütigte. Also ließ er noch einmal von dem schwarzen Wolf ab, der nach den unangenehmen Schlägen gegen Kopf und Körper sicher erst mal andere Sorgen hatte und widmete sich der Fähe. Er schlug seine Tatze gegen ihren Körper und brachte sie zum Stürzen. Jetzt konnte er sie erledigen und sich anschließend um den männlichen Wolf kümmern. Der eigentliche Streit besstand zwischen ihnen beiden, denn er hatte den Kampf begonnen. Er hatte ihn das erste Mal attackiert, nachdem, er eine Fähe getötet hatte. Er hätte sich einfach nur raushalten müssen, das wäre auch für ihn nur recht gewesen. Nie hätte er gedacht, dass ein einfacher Wolf fähig war, seinen Kräften so lange stand zu halten und ihm sogar solch einen Schaden zuzufügen. Aber der Schmerz war verheilt, jetzt kam nur noch Hass.

(Tihar LeNuit, Takata nähe Funkelfall)



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04.11.2011 22:06

Tihar LeNuit




Das war nichts. Seine steigernde Wut veranlasste ihn dazu, wie ein Anfänger zu agieren. Der Bär warf ihn erneut weg wie ein Stück Dreck und er landete mit der Wucht eines kleinen Donnerschlags auf dem Eis. Sein Bild erschütterte wie beim ersten Mal, die Sterne am Nachthimmel wurden überdrüssig. Aber er wusste, jetzt war es zu spät, um eine sinnvolle Kampftaktik auszugklügeln. Der Bär befand sich auf 180 und er tat es genauso. Außerdem hatte er Takata auf dem Kiker und allein schon aus Trotz überließ er sie ihm nicht. Sie gehörte ihm!
Tihar hatte diesmal mehr Mühe sich wieder aufzustellen, dabei spielte jede Sekunde eine Rolle. Er durfte sich nicht gehen lassen wie ein dummer Jüngling. Er hatte schon gegen so viele Gegner gekämpft, im Geiste wie mit seinem Körper. Aber er lebte noch immer! Als sich der Räuber zum Töten der Fähe vorbeugte, sah er seine letzte Chance gekommen, den Bären in seine Schranken zu weisen. Er blendete die Schmerzen aus, auch die Tatsache, dass sich seine Kräfte dem Ende entgegenneigten und sein verdammter Körper nach Ruhe schrie. Er hetzte sich dennoch hoch und fiel dem Bären ohne nennenswerte Verzögerung an den Hals. Er verbiss sich so fest er konnte in seiner Halsschlagader und bohrte die spitzen Reißzähne immer tiefer. Aber der Pelz des Monstrums war dick, gerade jetzt im Winter. Vielleicht überschätzte er sich und seine Zähne brachen einfach ab, dann konnte er endgültig einpacken. Was war schon ein zahnloser Tihar? Aber noch war es zum Aufgeben zu früh. Er war weder Pessimist noch Optimist – er war Realist und er wusste, dass er bei dieser Aktion draufgehen konnte wie ein lächerliches Beutetier. Aber wenn die Dämonen ihn sterben lasen wollten, dann weigerte er sich nicht krampfhaft strampelnd wie ein verspielter Welpe, sondern nahm es an wie ein Rüde. Außerdem wusste er, dass Takata wollte, dass er am Leben blieb. Wenn er den Bären besiegen konnte, war er bewiesenermaßen der stärkste Wolf weit und breit – und der cleverste obendrein. Wenn er aber starb, dann konnte er sich daran erfreuen, dass das letzte was Takata in ihrem Leben sah, war, wie er in seinem Blut elendig verreckte und ihr blinder Optimismus nichts gebracht hatte! Außerdem starb sie anschließend selbst, weil sie allein gegen den Bären keine Chance hatte, insofern er nicht einen plötzlichen Herzstillstand erlitt. Beide Gedanken reizten ihn ungemein, ausreichend, um sich noch einmal in die Hölle zu stürzen, die ihn schon ausgespuckt hatte. Er nahm sich vor, alles dran zu setzen, dem Vieh wiederzugeben, was es ausgeteilt hatte – Schmerzen, Schmerzen und nochmal Schmerzen! Schmerzen, die einen wünschen ließen, man wäre tot. Selbst wenn das Ungeheuer das Glück besaß, diesen Kampf ebenfalls zu überleben, dann machte es seine Seele krank, zu wissen, dass es einen Wolf auf dieser Welt gab, der ihm die Stirn bieten konnte – einen Wolf! Der Gedanke an diese seine Schmach setzte noch einmal alle verbliebenen Kräfte frei, die Kräfte, die ein Feigling durch Todesangst mobilisiert hätte, aber so etwas kannte er nicht. Seine größte Angst war schon vor langer Zeit wahr geworden, jetzt erschrak ihn gar nichts mehr.
Beißend, tretend und kratzend hing er an dem Bären und übte jeden Form der Gewalt aus, die nur möglich war. Der Bär war kein Tier für ihn, auch kein Beutetier, er war einfach nur ein Gegner, weder gut noch böse. Diesen Bären galt es zu vernichten, ansonsten hatte er auch keinen Grund weiterzuleben.


( Takata, tollwütiger Kaminvorleger | Funkelfall )



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04.11.2011 22:06

Kyevjen



Das Gespräch mit Asoka war schon vor einer Weile beendet worden, denn der schwarze hatte Kyevjen nicht erneut angesprochen, was ihm durchaus recht war. Die Fassung zu verlieren und die optimistische, mutige Fassade bröckeln zu lassen, war sicher keine gute Idee in dieser Situation, vor seinem jungen Bruder. Also liefen die vier Rüden schweigend in die Richtung, die Asoka ihnen gewiesen hatte. Niyol, der Rüde, aus dem Kyevjen sicher irgendwann nochmal schlau werden würde, übernahm nach einiger Zeit die Führung, wie es aber schien, eher ungewollt und ohne es zu merken. Als er stehen blieb um den Rest der Truppe auf die Fährten aufmerksam zu machen, die in der Luft lagen, hatte Kyevjen diese schon eigenständig gerochen und nickte. Definitiv andere Wölfe, dieses Mal konnte er auch den Geruch von Fähen deuten. Das war gut.. Noch eine Gruppe von Rüden und es wäre wohl definitiv zu Konflikten gekommen. Die vier hier waren schon genug an männlichen Wölfen an einem Ort. Asoka schien keine Anstalten zu machen, stehen zu bleiben. Auf den Kommentar von Niyol reagierte er – wie auch sonst – schroff und genervt und lief an dem braunen vorbei in Richtung der Fremden, die noch nicht gesichtet wurden. Kyevjen warf einen kurzen Blick zu Teyjen, der ihm schweigend gefolgt war und beschleunigte dann seine Schritte, um den schwarzen aufzuholen.

Vorsichtig und sehr darauf bedacht, nicht mehr Gräusche in der kargen und gefrorenen Landschaft zu verursachen als nötig, lief Kyevjen zwischen den Bäumen entlang, die Ohren aufmerksam gespitzt und die Nase immer wieder in den Wind haltend, um sich zu orientieren. Es konnte sich nur noch um ein paar Meter handeln, gleich hinter den Bäumen musste der Fluss sein, den Niyol gehört hatte und dessen Plätschern nun auch der Große deutlich hören konnte. Als er langsam zwischen den Bäumen hervor trat, ließ er seinen Blick zu erst über das gesamte Gelände gleiten und... erblickte die Wölfe auf der anderen Seite des Flusses. Sie schienen diesen gerade erst überquert zu haben, denn das kleine Rudel, das er sah, war größtenteils noch in Bewegung am Wasser. Nach genauem hinsehen konnte Kyevjen erkennen, dass es sich um drei Fähen und einen Rüden handelte, der allerdings sehr erschöpft wirkte. Sie waren nicht mehr weit von der Rüdengruppe entfernt...

War es jetzt klug, alleine auf diese Gruppe zuzugehen? Sicher nicht. Auch wenn er kräftig war, waren diese Wölfe in der Überzahl und wahrscheinlich eingespielter als die Gruppe des Bruders – was auch nicht schwer war. Aber.. Sie waren ein kleines Rudel, genau das, was er gesucht hatte. Was, wenn sie nun einfach gehen würden? Sie mussten die Rüden gerochen haben, wie auch nicht? Aber hatten sie einen Grund auf sie zu warten? Sicher nicht... Kurz überlegte Kyevjen, legte dann kurz seinen Kopf in den Nacken und ließ ein kurzes, lautes Heulen von sich, was mehr wie ein kurzes Bellen klang. Sie sollten ihn ruhig sehen. Dann konnte man immer noch sehen, was passierte.


(Am Fluss | Vorgelaufen - Asoka, Niyol, Teyjen | Sieht Catori, Pilgrim, Zita und Skadi | Heult kurz )



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04.11.2011 22:07

Teyjen




Teyjen war auf dem ganzen Weg wortlos, etwas nach hinten versetzt neben seinem Bruder her getrottet. Kurzzeitig hatte sich dieser zwar zurück gezogen um allein etwas mit dem einen fremden Wolf zu bereden, aber dabei hatte Teyjen nur unruhig auf der Stelle getreten, die Rückkehr der beiden erwartend. Die fremden Wölfe waren ihm noch nicht ganz geheuer. Dafür, dass sie ihnen ihr Leben verdankten, waren sie ungemein schroff und… nunja… undankbar. Teyjen hätte gerne etwas dazu gesagt, sie auf ihren Ton oder ihre Schuld hingewiesen, aber erstens traute er sich nicht und zweitens schien sein Bruder zu planen, dass sie sich noch länger mit ihnen abgeben, sehr zum Leid des Jüngeren, welcher sich in ihrer Gesellschaft schlichtweg unwohl fühlte, was ihm auch deutlich anzumerken war. Kein weiteres Wort hatte er mit ihnen seit ihrer Rettung gewechselt, hatte sie nichtmal angesehen, starrte nur fest auf den Boden vor sich und orientierte sich an den Läufen seines Bruders in seinem Augenwinkel und dessen beruhigendem, naheliegendem Geruch.

Auf dem Weg träumte der junge Rüde vor sich her und entsprechend überraschend traf es ihn, als die vertrauten Läufe und auf einmal verschwanden und der beruhigende Geruch sich verdünnte. Etwas verzögert richtete er bei den unerwarteten Geschehnissen seinen Blick auf. Er hatte nicht wirklich hingehört, was die anderen redeten und war sich entsprechend auch nicht im Bilde, weshalb sein Bruder da vor ihm gerade zwischen den Bäumen verschwand. Panisch tippelte er ein wenig auf der Stelle und sah sich hektisch um, nicht sicher, was er nun als nächstes tun sollte. Er warte kurz einen Moment, wie seine anderen beiden Begleiter reagieren würden, war sich dann aber jedoch schnell sicher, dass er eines ganz sicher nicht wollte: Hier allein mit den beiden Rüpeln bleiben. Eigentlich wollte er am liebsten wieder bei seinem Bruder sein, aber er war sich nicht sicher, ob er ihm nun folgen durfte, oder nicht. Hätte er doch bloß nicht so geträumt.

Ein lautes Heulen, welches eindeutig von seinem Bruder stammte, riss den Jungwolf letztlich aus seinen Überlegungen und trieb ihn dazu an, seinem Bauchgefühl zu folgen. Und das sagte ihm das selbe, wie meistens: Auf zu Kyevjen. Teyjen spurtete nun los, so gut er konnte. Weit konnte sein Bruder nicht sein und seine Fährte wurde schnell wieder kräftiger, was wohl bedeutete, dass er stehen geblieben war. Er ging dabei weitaus weniger Bedacht vor, als sein Bruder, jedes geschulte Ohr hätte ihn wohl früh vernehmen können. Aber da der Ältere sie ja ohnehin bereits lautstark angekündigt hatte, war dies wohl eher nichtmehr relevant. Nach einer kurzen Weile schon konnte der Jüngere den Älteren nun auch visuell wieder wahrnehmen, wie er am Rande eines Flusses stand. Teyjen stellte sich wieder, etwas keuchend, an seine angestammte Position neben seinen Bruder, etwas nach hinten abgesetzt und beschaute die Umgebung. Es waren mehrere weitere Wölfe auf der anderen Flussseite zu erkennen. Wieder tippelte er etwas nervös auf der Stelle. Lansam wurde das zur Angewohnheit…


[Am Fluss, zunächst mit Asoka und Niyol allein, dann bei Kyevjen | Sieht Catori, Pilgrim, Zita und Skadi]



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04.11.2011 22:07

Meister Petz



Er hatte ihn wohl ein weiteres Mal unterschätzt. Der schwarze Wolf stand nochmals auf. Er ahnte schon, dass der Canide ihn angreifen würde. Noch bevor er von der Wölfin abließ, klebte ihm der Rüde am Hals und hängte sich mit seinem ganzen Gewicht dran. Der Bär brüllte wütend über diesen Angriff. War er denn einfach nicht tot zu kriegen? Er wankte hin und her, das Gewicht des Wolfskörpers brachte ihn abermals aus der Balance. Seine große Kralle fuhr die Flanke des Schwarzen hinab und verursachte eine blutige Wunde, aber den Angreifer wurde er dadurch allein nicht los. Dafür aber wurden die Schmerzen größer und die relativ kleinen Zähne dieses Ungeheuers drangen weiter vor bis zu seinem Fleisch. Jetzt wurde es richtig unangenehm und das Brüllen wandelte sich in ein tiefes Klagen um. Die dunkle Landschaft wirbelte nur noch und ihm wurde schwindelig. Blut … es trat aus seiner offenen Wunde, die der Wolf ihm gerissen hatte. Dieses verflixte Tier war wie die Pest, er musste ihn loswerden und umgehend ins Jenseits befördern. Noch einmal versuchte er ihn abzuschütteln und mit der Pranke von sich zu „wischen“. Es gelang ihm nicht. Dafür riss die Wunde weiter auf, er hielt sich äußerst hartnäckig. Wie er diesen Wolf hasste … er demütigte ihn aufs Äußerte und begann, eine ernsthafte Gefahr zu werden. Leider konnte er ihn kaum sehen, weil er sich auf der rechten Seite an ihm befand, da, wo eine Narbe die Stelle seines rechten Auges markierte. Mittlerweile wurde ihm fast alles egal, Hauptsache er wurde dieses Biest los. Auch die Fähe war ihm egal, von ihm aus konnte sie fliehen. Jetzt gab es nur noch sie beide … und er musste den Wolf schlagen, eine andere Möglichkeit hatte er gar nicht. Der Bär reckte seinen Kopf empor und stieß ein weiteres, qualvolles Brüllen aus, das von der dunklen Nacht verschluckt wurde. Die Kälte drang an seine offene Wunde und schlich sich wie ein Gift in seinen Körper, um ihn vollständig erkalten zu lassen. Nein … es war sein Blut, das in immer größeren Mengen aus seinem großen Körper floss. Auch der Angreifer bekam etwas davon ab, aber das störte ihn wohl nicht. Es sollte doch nicht … am Schluss mit seinem Tod zu Ende gehen? Diese Vorstellung rief weitere Wut in ihm wach. Der Riese schüttelte seinen rechte Seite etwas, aber er wurde den Wolf nicht los. Stattdessen verlor er nun endgültig das Gleichgewicht und landete selbst auf dem schneebedeckten Boden. Erst bei diesem raschen Sturz fiel das Tier von ihm ab … wie eine übergroße Zecke war er. Endlich war er das bissige Tier los … nur … die Wunde hörte nicht auf zu bluten. Es ärgerte ihn weiter, dass seine eigenen Chancen schwanden.Dieser Wolf war unfair. Er hackte genau auf den empfindlichsten Stellen herum und brach jedes Tabu … Auge ausbeißen. Der Bär nahm noch einmal all seine Kräfte beisammen und bäumte sich auf wie ein glühender Vulkan im Lavasturm. Jetzt war es an der Zeit, dass er dem Schwarzen zeigte, wer hier wirklich der Stärkere war. Der Bär beugte sich über den am Boden liegenden Wolf, damit er seine Kehle durchbeißen konnte. Doch er verlor erneut an Gleichgewicht, dabei stand er auf allen vier Pfoten. Er holte sich rasch eine Stütze ein, indem er seine rechte Pfote auf den Schwarzen stellte. Was war los? Was war geschehen? Das Blut floss, es floss in Strömen. Es wollte nur noch hinaus. Der Schnee verlor sein unschuldiges Weiß an ein zorniges Rot. Das Rot des Todes. Während seine Wut auf den Rüden an Beschleunigung zunahm, floss sein Lebenselixier wie simples Wasser aus seinem Körper. Betroffen sah er auf das ganze Blut, zuerst noch in der Hoffnung, der größere Teil stammte von dem Wolf. Aber er hatte ihn ja nur etwas an der Flanke verletzt, keine offenen Bisswunden, weil er sich nicht hatte entscheiden können, wen er zuerst töten wollte. Zwei Wölfe, beide schwächer als er, hatten ihn durch ihre Überzahl in die Irre getrieben. Sehnsüchtig sah er zur Weißen. Ob er wenigstens an ihr noch seine Wut entladen konnte, die Wut darüber, von Wölfen derart entstellt worden zu sein? Doch die Weiße lag reglos am Boden. Hatte er … es geschafft, die Wölfin umzubringen? Er wollte wittern, ob er den Geruch des Todes in die Nase bekam. Er schaufelte sich durch den blutbefleckte Schnee hinüber zum zweiten Wolf. Keine Bewegung ging von ihr aus, auch Atmen konnte er nicht erkennen.Aber kaum hatte der Bär die Fähe erreicht, da überkam ihn ein Gefühl der Schwäche, wie er es noch niemals zuvor in seinem Leben erlebt hatte. Es war ganz anders als damals, nach dem ersten Kampf mit dem schwarzen Wolf. Es waren nicht primär die Schmerzen, es war diese fürchterliche Schwäche. Dort drüben? Es roch nach etwas. Noch ein weiteres Tier vielleicht …? Von einer Neugier getrieben, die ihn vielmehr von dem schrecklichen Gewissen seines eigenen Unglücks ablenken sollte, trabte er langsam in Richtung des weißen Feldes. Ein Weiß, das vom Schwarz der Nacht verschlungen wurde. Zwei leblose Wölfe, doch der bittere Geruch des Todes kam von woanders her. Das schwere Gewicht seines müden Leibs hinkte förmlich über den Schnee, eine blutrote Spur führte zum Ende aller Dinge. Der Pfad ins Jenseits. Nach einigen Schritten hielt er an, drehte sich um. Sie lagen immer noch da. Eine unheimliche Stille war das, was nach dem Lärm des Kampfes Einzug hielt. Nein, der Geruch kam von woanders. Sein Kopf schwenkte von links nach rechts. Immerhin hatte das Blut aufgehört so schnell zu fließen, die Wunde beruhigte sich. Ein Teil des Blutes war in seinem groben Fell versickert, der Rest markierte den Weg zu ihm. Seine kantige Nase zuckte auf der Suche nach dem Ursprung dieses unheimlichen Geruchs, so lange, bis sein müder Geist begriff, dass das schreckliche Parfüm des Todes seinen Ursprung bei ihm fand … ja, bei ihm selbst. Kälte legte sich wie eine Haube über ihn, doch die Sterne funkelten so lieblich wie immer. Es sah aus, als ob sie winkten, nur der Mond fehlte und machte das Bild unvollständig. Ein Auge, doch der Blick war trüb. Anfälle von Müdigkeit und Schwäche, das Verlangen, zu rasten. Schmerzen hörten auf und auch der Schwindel stellten sich ein. Irgendwann verschwand alles im Nichts …

(Tihar LeNuit, Takata nähe Funkelfall)



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Takata ist offline
04.11.2011 22:08



Ihr Versuch zur Hilfe war natürlich völlig umsonst. Außerdem ertappte sie sich dabei, wie sie mit jeder Bewegung der beiden vor Angst zusammenzuckte. Sie konnte einfach nicht mit ansehen, wie sich zwei Raubtiere gegenseitig zerfleischten. Besonders von dem Bären ging eine unglaubliche Gewalt aus, aber auch Tihar nahm sich nicht zurück. Er trat auf wie eine Kampfmaschine, ein wildgewordener Schwarm Hummeln. Besser, man hatte ihn nicht zum Feind.
Trotzdem ließ sich der Bär davon kaum beeindrucken. Er versuchte ihn loszuwerden, was ja auch irgendwie verständlich war. Jedes Mal hoffte sie, dass Tihar noch etwas durchhielt. Aber … sollte er ewig dort hängen bleiben? Die Weiße konnte nicht mit ansehen, was geschah. Sie fürchtete, dass das Ganze nicht gut ausging. Womöglich wäre jede andere Wölfin an ihrer Stelle einfach nur weggerannt und hätte sich in Sicherheit gebracht, aber zum Einen befahl Tihar ihr das nicht und zum anderen konnte sie es schlicht nicht mit sich vereinbaren, wenn Tihar starb, während sie sich irgendwo versteckte. Irgendwann war es so weit. Der Bär fiel mit Tihar LeNuit zusammen auf den Erdboden und das Blut spritzte in den Schnee. Sie konnte einfach nicht mehr hinsehen, sie verabscheute die Gewalt. Doch sie war die, die hier am wenigsten etwas ausrichten konnte. Ihr Atmen ging unregelmäßig, war flach, sie drückte sich auf den Boden und beobachtete das grausame Schauspiel voller Furcht. Es erfüllte die Weiße mit Unverständnis, wenn sie sah, welche Gewalt sie sich antaten, ohne dass einer der beiden beabsichtigte den anderen zu töten, um seinen Hunger zu stillen. Sowieso waren ihr die Motive des Bären völlig unklar. Der Bär schlug auf den Rüden und stützte sich dann ab– auf Tihar drauf! Sollte sie nicht doch eingreifen? Vielleicht hatte sie großes Glück und konnte etwas bewirken, der Bär ließ ab und sie konnte fliehen. Aber das war wohl nur eine Wunschvorstellung.

Takata kam ein ganz anderer Gedanke, der vollkommen neu war- sie konnte sich totstellen. Das kam zwar leider irgendwie dem Fliehen gleich, aber Notfall war sie immer noch da, um etwas tun zu können … irgendwas. Doch jetzt, da der Bär nicht mehr aktiv weiterkämpfte, fürchtete sie, dass er wieder auf sie aufmerksam wurde. Takata legte sich rasch in den Schnee, die Läufe von sich gestreckt, wie man es bei Toten kannte. Es war so ganz ungewohnt, diese Haltung einzunehmen, denn den Tod fürchtete sie sehr. Vielleicht konnte sie damit aber auch Tihar eine Anregung geben und er machte es ihr nach. Dann sah der Bär keine Chance mehr, lief davon und sie waren gerettet. Sie schloss die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken, an etwas Schönes. Sie versuchte sich vorzustellen, wie sie flohen, sobald der Bär außer Sichtweite war und sie damit Erfolg hatten.
Nach einer Weile erst fiel ihr ein, dass sie wohl besser auch die Luft anhalten sollte. Sie fragte sich nur, ob der Bär witterte, dass sie nicht tot war? Sie wusste nicht, wie Bären tickten, das waren doch ganz andere Tiere! Doch die Angst half ihr, wie tot zu erstarren. Die Ruhe war außergewöhnlich unangenehm, die Zwei hatten nun endgültig aufgehört zu kämpfen. Doch nicht etwa, weil Tihar …? Ihre Angst wuchs an. Doch es gab noch eine Angst über der Angst, denn sie merkte, dass sie ihr eigenes Schicksal mehr fürchtete als das Tihars. Wenn er nun tot war, dann war sie ganz allein mit dem Bären? Eine schreckliche Vorstellung, dabei schämte sie sich davor, den Gedanken an Tihars Tod nicht von sich zu weisen. Wie konnte ein mächtiger Wolf wie er einfach so sterben? Das passte nicht in ihr Vorstellungsbild. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb sie den Gedanken nicht sehr fürchtete, er war zu unrealistisch. Dann spürte sie den unangenehm warmen Hauch des Bären. Er war noch viel unangenehmer als der des männlichen Artgenossen, den sie auch schon hatte spüren müssen. Sie hielt sich fest daran, kein Lebenszeichen von sich zu geben, auch wenn sie Angst hatte, dass er ihr Herz schlagen hören konnte. Wie zu Eis erstarrt lag sie da, eine unschöne Pose, denn der echte Tod schwebte nur knapp über ihr. Eine Entlastung, als der Bär weitertrabte. Ob er zurück ging zu ihm? Sie zwang sich, weiter still zu halten. Sie konnte jetzt eh nichts tun, es ging einfach nicht.

Aber der unangenehme Geruch des Bären wurde etwas schwächer, das Waten im Schnee leiser. Erst nach einiger Zeit erlaubte sie sich, endlich wieder einen tiefen Atemzug zu nehmen und dazu die Augen zu öffnen, etwas zu blinzeln, um Gewissheit zu erlangen, wo der Bär nun war. Er war weiter drüben. Sie schloss die Augen wieder, damit er sie nicht doch noch bemerkte. Diese Ruhe war alles andere als schön, es war eine bedrückende Stille. Dort zu liegen war nicht, wie sich auszuruhen, es war mehr wie eine Hatz ums eigene Leben, ihr Herz ging auch nicht langsamer. Doch dann hörte sie einen dumpfen Aufschlag. Reflexartig öffnete sie noch einmal die Augen. Erst jetzt fiel ihr das viele Blut auf, dass den weißen Schnee so arg verunstaltete. Sie hob den Kopf, ohne an die Gefahr zu denken, als sie den Bären dort liegen sah. Was war passiert? Sie atmete wieder normal, ihr Herz beruhigte sich etwas. Doch nur weil der Bär am Boden lag, war die Gefahr noch nicht gebannt. Vielleicht brauchte er nur eine kurze Pause, um dann noch schlimmer zu kämpfen …
Nach einiger Zeit sah sie prüfend zu Tihar, aber dieser lag noch immer an seiner Stelle. Von einer erneuten Angst getrieben kämpfte sie sich auf und hastete voller Angst zu ihm. Sie dachte nicht mehr an die Gefahr, die vom Bären ausging, zu passiv wirkte er. Die Angst um sich selbst wurde zu einer Angst um den Schwarzen. Wie schwer war er getroffen? War er …?

„Tihar!“,

fuhr es aus ihr heraus, von Panik getragen. Sie stupste ihn an und begutachtete sein Gesicht. Er musste schlimme Schmerzen gehabt haben, oder immer noch haben. Der Kampf hatte brutal ausgesehen, aber das bedeutete doch nicht, dass es sein letzter gewesen sein musste? In ihren Augen war Tihar noch ein kleiner Junge, ein Jüngling, auch wenn sein Körper ausgewachsen war. Für einen kleinen Jungen war es zu früh zum Sterben. Sie hoffte sehr, dass das Unfassbare nicht Wahrheit wurde und er wieder aufstand. Er sollte sagen, dass es schon irgendwie ging. Er, der er doch niemals freiwillig eine Schwäche zugab. Was war nun mit dem großen Tihar …?


(Tihar LeNuit, Bär, Funkelfall)



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Catori




Als sie in Zitas Augen sah, bemerkte sie dort den selben Schrecken, den sie aufgrund des alten, gebrechlichen Rüden Pilgrim ebenfalls vor einigen Atemzügen verspürt hatte. Unwillkürlich schlich sich ein sanftes Lächeln auf die Gesichtszüge der grauen, während sie beobachtete wie Zita sich nun ebenfalls für die Überwindung ihres Hindernisses bereit machte. Einerseits war ihre Lage grade nicht sonderlich schön, sie saßen in einem erfrorenen Land fest und wussten nicht genau, ob der Weg den sie liefen nicht vielleicht doch noch tiefer in die Hölle führte. Einziger positiver Hinweis seit langem war, dass nun endlich die Nacht vorüber zu sein schien. Und trotz allem. Irgendwie wurde Catori nun bewusst, dass sie tatsächlich mehr oder weniger glücklich war. Sie mochte die drei Wölfe mit denen sie unterwegs war, auch wenn sie sie vermutlich noch nicht richtig einschätzen konnte. Sie hatte tatsächlich seit langem wieder das berauschende Gefühl zu einer Gemeinschaft zu gehören und wünschte sich irrationaler Weise sogar, sie würden noch eine ganze Weile wandern. Einfach nur, weil es auf diese Weise eher unwahrscheinlich war, dass sich ihre Gemeinschaft auseinander löste. Ja, schlechte Zeiten wünschte man sich nie. Doch irgendwie verstand Catori nun auch mehr als je zuvor was Kimi damals meinte, als sie sagte, ohne Leid wäre die Freude nichts wert. Jetzt, dort wo sie war, fragte sich die graue Wölfin rückblickend sogar, ob sie es tatsächlich vorher verstanden hatte, oder ob sie nur geglaubt hatte sie würde es verstehen.
Wie in Trance beobachtete sie, wie Zita über das, größtenteils gefrorene, Wasser flog.Nur eines konnte sie noch immer nicht verstehen: Wonach entschied das Leben einem Leid zu zu fügen? Catori konnte kein wirkliches Gleichgewicht darin sehen. Wie viel bedeutete ihre eigene Trauer zum Beispiel im Gegensatz zu dem Schmerz, den Zita aufgrund all der Verluste hatte ertragen müssen? Hieß das, Zita würde von nun an nur noch Glück haben wogegen Catori immer vom Pech verfolgt schien? Auch das schien ihr eine äußerst fadenscheinige Behauptung. Ihr fiel kein Nachweis ein, der solch eine These stützen würde. Nein, so konnte es nicht sein. Als Zitas Pfoten den Boden am anderen Ufer erreichten, bemerkte Catori, das sie infolge ihrer Überlegungen die Stirn gerunzelt hatte. Schnell schüttelte sie den Kopf. Solche Überlegungen würde sie sich für später aufheben. Es war mit Sicherheit noch ein weiter weg in der sie in einer Stilleperiode noch genug Zeit zum Nachdenken haben würde. Zu dem forderte nun ein weiterer Umstand ihre Aufmerksamkeit. Der Geruch weiterer Wölfe lag in der Luft. Schon bald würden sie da sein. Skadi stand bereits angespannt da und auch Zita musste den Geruch bemerkt haben. Schnell zuckten Catoris Ohren umher, konnten jedoch noch keine Geräusche ausmachen. Trotzdem hatte Skadi recht, sie sollte sich beeilen. Niemand konnte ahnen wer dort kam, demnach war es denkbar ungünstig alleine auf der anderen Flussseite zu stehen als der Rest ihres ... Rudels? Nur kurz schaute sie hinter sich, dann drehte sie sich wieder zu den anderen und lief los. Eigentlich sollte dieser Sprung gut zu schaffen sein. Und selbst wenn nicht, sie musste hinüber, also hatte sie keine andere Chance. Da es also sowieso schaffen musste, dachte Catori gar nicht darüber nach was passieren konnte, sondern setzte gezielt Pfote vor Pfote. Feste Schritte durch den Schnee jeder Muskel kontrolliert. Kraftvoll drückte sie sich ab, flog über den ersten Abschnitt des Flusses, während sich ihr Körper streckte. Schnell war sie auf dem Stein, rastete jedoch nicht erst, sondern machte nur einen kleinen Zwischenschritt, um sogleich wieder zum Sprung an zu setzen. Ihre Pfoten fanden erstaunlich gut Halt auf dem kalten Stein, sodass sie letztendlich ohne Schwierigkeiten auf der anderen Seite ankam.
Kaum hatte sie das sichere Ufer erreicht, vernahm sie auch schon das Geräusch von knisternden Ästen, die starr gefroren schon bei Kleinigkeiten brachen. Schnell drehte sie sich um und sah, wie dort wo sie noch vor kurzem gestanden hatte ein Rüde auftauchte. Mit Sicherheit würden sogleich noch weitere folgen. Als der Wolf einen Laut ausstieß musste Catori den Kopf schief legen. Sie wusste nicht so recht, was sie von dem Ganzen halten sollte vorsichtig schielte sie zu Skadi herüber. Der Fluss war zwischen ihnen, also fand Catori, dass man den Fremden gegenüber eigentlich nicht so abweisend sein musste. Deswegen, machte sie einen kleinen Schritt zu Skadi zu ,stupste sie leicht an und flüsterte leise:

"Ich glaube nicht, dass es nötig ist zu versuchen sie sogleich ab zu schrecken. Lass uns doch erst mal sehen was sie wollen."

Freundlich lächelte sie die Sandfarbene Wölfin an, bevor sie sich wieder neugierig nach vorne wand. Was würde nun geschehen?


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04.11.2011 22:10

Niyol




Mit aufgeregten, schwungvollen Schritten und gespitzten Ohren tänzelte Niyol in die Richtung, die ihm seine Nase wies. Der 'große Bruder' schien es noch eiliger zu haben und lief schnurstracks an ihnen vorbei. kurz danach folgte ihm auch sein ängstlicher kleiner Schatten. Asoka, schien zwar nicht besonders erpicht auf eine Begegnung zu sein, hatte allerdings zu Niyols Freude keinerlei Einwände erhoben. Ein Grund der den Grauen noch mehr Grinsen ließ. Er musste zugeben, dass er seinen schwarzen Gefährten bereits ins Herz geschlossen hatte. Wenn es ihm möglich war, so würde er mit Sicherheit noch eine ganze Weile versuchen sein 'Muffelchen' mit sich mit zu zerren. Wie oft stellte das Schicksal einem schon solch einen witzigen Gefährten zur Seite? Gespannt, was für ein Angebot ihm die höheren Mächte nun schickten, lief er weiter und blieb auch nicht stehen, als er kurz vor sich das Heulen des 'großen Bruders' vernahm, auch wenn es ihn wunderte, wie sehr Rüde auf sich aufmerksam machte. Irgendwie hatte der Wolf eine seltsame Art sich mit anderen bekannt zu machen. Zumindest kam es Niyol bis jetzt so vor. Mit einem kurzen Kopfschütteln, welches von einem kurzen Kichern begleitet wurde, schob er den Gedanken über den 'großen Bruder' beiseite und konzentrierte sich auf den Anblick der sich ihm nun bot, als er an das Ufer eines zugefrorenen Flusses kam. 'Ängstlicher Schatten' stand wie zu erwarten recht nah an seinem Bruder und konnte -warum auch immer- anscheinend nicht wirklich still stehen. Niyol schenkte ihm ein belustigtes Lächeln, und begann, die Wölfe auf dem anderen Ufer zu betrachten. Ein älterer Rüde und ganze drei Fähen. Eine gute Aufstockung zu ihrer derzeitigen Gruppe wie Niyol fand. Zumindest, wenn sie nicht all zu langweilig waren, aber zumindest die sandfarbene Wölfin schien interessant zu sein, wie sie da stand, angespannt und irgendwie abweisend. Irgendwie hatte ein Abweisendes Verhalten bei Niyol witziger Weise immer das Gegenteil zur folge, je mehr sich sein Gegenüber ab wand und ihn mit Nichtachtung zu strafen versuchte umso mehr begann das Spiel für den Grauen interessant zu werden. Nichts machte mehr Spaß als zu versuchen eine extra harte Nuss zu knacken. Lieber biss er sich die Zähne daran aus, als die Gelegenheit zu verpassen, vielleicht doch noch einen Blick auf das Innere zu erhaschen. Neben der sandfarbenen ging eine der grauen Fähen grade wieder einen Schritt zur Seite, nachdem sie ihr etwas zugeflüstert zu haben schien. Was mochte das wohl sein? Mit schräg gelegtem Kopf musterte er sie. Ihre Haltung war ihm irgendwie ein wenig zu offen. Das versprach keine spannenden Auseinandersetzungen. Also wanderte sein Blick weiter zu der letzten Fähe. Bei ihr wusste er nicht so genau was sie darstellen sollte, also nahm er sich vor sich im Laufe des Gesprächs, das sich doch hoffentlich entwickeln würde.Weiter zu beobachten. Als letztes blieb nur noch der Rüde. Sein Fell war struppig... und nass. Anscheinend hatte er sich ein kurzes Bad genehmigt, was auch das Loch im Eis und somit auch das leise rauschen des Wassers darunter erklärte, welches Niyol vernommen hatte. Nun, da er alle individuell betrachtet hatte, genehmigte er sich noch einen leicht schweifenden Blick über die kleine Gruppe und entschied dabei, dass das Schicksal ihm da doch wahrscheinlich eine wunderbare abwechslungsreiche Beschäftigung gebracht hatte. ~Anscheinend gibt es doch noch wünsche, die nicht falsch verstanden werden.~, dachte er sich heimlich grinsend, bevor er noch näher an das Ufer trat. Irgendwer musste hier ja schließlich anfangen zu reden, oder nicht?

"Seid gegrüßt, ich bin Niyol. Wie sind eine kleine Gruppe auf der Durchreise in ein etwas wärmeres Gebiet. Darf ich fragen mit wem wir hier die Ehre haben? Ich weiß es entspricht vielleicht nicht allen Höflichkeitsregeln" - hierbei schielte er kurz einmal Grinsend zu Kyevjen, der sich zuvor ja immer anscheinend tadellos hatte benehmen wollen - "aber so oft trifft man hier ja theoretisch nicht mehr auf weitere Artgenossen, daher verzeiht meine Neugier."

Freundlich guckend, mit einem breiten Lächeln schaute er die Wölfe an und lauerte auf jede wahrnehmbare Reaktion. Jetzt würde sich entscheiden, mit wem er sich zuerst befassen musste, sowie die Generelle Frage, ob ihm überhaupt mehr Zeit mit ihnen gegeben war. ~Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich passiert irgendwas interessantes!~, dachte Niyol immer wieder, während er sie mit weiterhin freudig glänzenden Augen ansah.


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04.11.2011 22:10

Tihar LeNuit




Tihar hatte sich fest in seinen Gegner verbissen, er ließ nicht mehr los. Es gab keine weitere Chance den Bären zu besiegen, jetzt oder nie! Wenn er jetzt den Halt verlor, dann war es zu spät, noch etwas gegen das Fellmonster auszurichten. Er musste es jetzt schaffen. Er zwang sich durchzuhalten, der Bär schüttelte alles in ihm durch, was er nur hatte, Organe, Flüssigkeit und jeden klaren Gedanken. Tihar kämpfte nicht mit Waffen, er selbst war die Waffe. Er hatte sich zu einer gemacht, obwohl er wusste, dass er sterben konnte. Aber bei diesem Kampf kam es nicht mehr nur auf Leben und Tod an, dafür dauerte das hier schon viel zu lange. Es ging um die Ehre zwischen Bären und Wölfen; und Wölfe besaßen die entschieden bessere, das war es, was er ihm vermitteln musste. Doch es ließ sich nicht abstreiten, dass der Tod dieses Ungeheuers ein ebenso klarer und eindeutiger Sieg gewesen wäre. Er war süchtig danach, zu gewinnen. Das Blut des Riesenviehs spritzte auf sein schwarzes Fell, in sein Gesicht, es lief über seine Schnauze in sein Maul. Es schmeckte scheußlich und doch genoss er es. Er trank das Blut seines größten noch lebenden Feindes. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Das Riesenvieh riss seine Flanke auf, seine Krallen ratschten sein Fleisch auf, fuhren seine Rippen hinunter, als wollten sie auf einem Instrument spielen. Er wollte brüllen, doch er spuckte nur Blut; das Blut seines Feindes.
Irgendwann war es so weit. Er spürte, wie sie sich dem Boden näherten. Zusammen mit dem Bären fiel er um, spätestens jetzt konnte er sich nicht mehr an ihm festhalten. Teilweise von schwarzer Freude beseelt, aber auch vom Tod berührt, stellte er fest, dass er einen Teil seiner Halsschlagader herausgerissenen hatte durch den Fall. Er schmeckte nun nicht mehr nur das Blut, er hatte sogar das Fleisch des Bären in seinem Maul und hätte er auffressen können. Doch das tat er nicht, er wollte dieses ihn so anwidernde Vieh nicht in sich haben. Er spuckte das blutende Fleisch aus und merkte als nächstes, dass er kaum Bewegungsfreiheit hatte. Der Bär wog mindestens drei Mal so viel wie er selbst, er hatte Mühe Luft zu bekommen. Aber dass war ja nicht das erste Mal, dass er es sich auf ihm gemütlich machte. Der Bär war viel zu dumm, zu kapieren, dass er nur liegen hätte bleiben müssen, um ihn zu töten. Doch er strebte nicht an durch Zerquetschen zu sterben. Der Braune erhob sich. Ein erneuter Schmerz rann durch seinen geschundenen, entstellten Körper, als er seine Pfoten auf Brust und Gesicht von ihm stellte. Es demütigte ihn zutiefst, dass er ihn wie niedere Beute behandelte. Geh runter, Hohlkopf! Aber er hatte keine Kraft mehr … der Kampf war zu Ende. Der Bär konnte ihn töten, es lag nicht länger in seiner Macht es abzuwenden. Sollte er ihn doch vernichten, hoffentlich tat er es schnell. Na los, zerreiß mich, zerrupf mich, bring es zu Ende! Er fürchtete den Tod nicht, er nicht. Die Schmerzen des Sterbens waren niemals schlimmer als die, die er bisher gespürt hatte. Erst recht übertrafen sie nicht die Schmerzen, die er seit Claires Tod erlitt. Wie konnte er überhaupt noch Schmerzen empfinden, wenn er doch ein seelenloser Zombie war? Es war Teil seiner Persönlichkeit, den Tod mit offenen Armen zu empfangen. Er flehte niemanden um Gnade an, das war der Grund, weshalb er selbst niemals in Erwägung gezogen hatte, Gnade walten zu lassen. Claire hatte furchtbar gelitten, also sollten es alle anderen auch, einschließlich er selbst!
Doch … nein, was tat er? Der Bär war des logischen Denkens nicht mächtig, das war ihm klar. Aber tat er jetzt einen Rückzieher?! Sollte sich am Ende herausstellen, dass er zu feige war, seinen Lieblingsfeind endgültig auszulöschen? Schaffte er es am Ende nicht einmal, einen Wolf zu beseitigen? Gerade wollte er schnaufen, eine stark reduzierte Form des spöttischen Lachens, doch da erhaschte er einen müden und geplagten Blick vom sterbenden Bären. Was? Zu Ende, einfach so?! Aber ja. Das Blut des Bären sprudelte fontänenartig aus seinem Hals. Ein dämonisches Grinsen legte sich auf das vom Schmerz verzerrte Gesicht des Dunklen. Geh deinen letzten Weg, die Engel freuen sich auf dich …!
Das war es. Dieser letzte Akt der Schadenfreude hatte seine letzte Kraft abverlangt. Ende. Sein Kopf fiel zur Seite und seine Glieder erschlafften. Im blutgetränkten Schnee des Gegners fand er seine letzte Ruhestätte.

Geweckt von einem dieser besagten Engel … nein. Es war nur Takata. Welch verfluchter Mist.
Schwach verschwommen blinzelte er mit letztere Kraft in das weinerliche Gesicht der schwachen Fähe. Das durfte nicht sein … er sollte sterben und sie lebte weiter? Mit einem letzten Schrecken, der ihn die frostige Kälte spüren ließ, realisierte er, dass er einen weiteren, großen Fehler begangen hatte. Er hatte sich selbst verraten. Er hatte Takata genau das gegeben, was sie gewollt hatte. Er war als der gnädige Retter vor sie gesprungen und hatte ihr den Hals gerettet, dafür gesorgt, dass sie nicht einmal eine blutige Wunde abbekam, nur weil er so süchtig nach Kampf und Tod gewesen war und seinen Lieblingsfeind besiegen wollte. Wenn Takata ein Engel war, dann stammten diese von Hyänen ab. Takata war eine fleischfressende Pflanze, die sich von kräftigem Fleisch ernährte. Und er hatte sich prompt auf ihre hübsche Blüte gesetzt. Idiot.

„Lass … mich …!“,

knurrte er befehlshaberisch und versuchte ihr einen wütenden Blick zukommen zu lassen. Aber er wusste sehr genau, dass er einfach nur lächerlich rüberkam in seiner derzeitigen Lage. Jetzt konnte sie ihr Helfersyndrom voll und ganz an ihm ausleben und ihn für ihre gefürchteten Muttergefühle missbrauchen, den hilflosen Tihar. Selbst Schuld. Er hätte sie nicht dulden sollen. Er war so ein Dummkopf. Schwarz.


( Takata, toter Bär | Funkelfall | — bewusstlos)



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04.11.2011 22:11

Asoka




Was für ein Wunder, dass der große Bruder wie gebissen losrannte und selbst seinen kleinen Bruder hier bei Niyol und Asoka vergaß. Letzterer beobachtete den Braunen etwas kritisch. Beobachtete wie er nervöser wurde. Einige Sicherungen waren bei ihm wahrscheinlich durch gebrannt oder so. Seine schwarzen Ohren drehten sich zur Seite, als er ein lautes Heulen vernahm. Seine Lefzen zogen sich leicht hoch und zeigten ein wenig von seinen Reißzähnen. Was für ein Idiot. Augenverdrehend wollte er wieder zur Seite sehen, zu Teyjen, als an seinem Augenwinkel etwas vorbei huschte. Sofort war er losgestürmt. Keine Sekunde hatte er gezögert. Wie erbärmlich. Einfach nur lächerlich! Als auch Niyol an ihm vorbei trabte, setzte sich auch Asoka schnaufend in Bewegung. Mit langsamen Schritten näherte er sich immer mehr seiner Gruppe, sowie den Fremden. Der Geruch wurde immer stärker. Bald konnte er auch drei Punkte sehen. Seine Schritte wurden langsamer bevor er neben den Wölfen zum stehen kam. Missmutig beobachtete er die Gruppe. Am anderen Ufer des Flusses standen sie. Drei Fähen und ein Rüde. Sie wirkten nicht wirklich gefährlich. Wenn sie schlau waren, dann würden sie es nicht zu einem Kampf kommen lassen. Besonders der Rüde wirkte schmächtig und zerbrechlich. Auch die Fähen, wirkten nicht wirklich … kämpferisch. Die Fähe mit dem hellen bräunlichen Fell schien wahrscheinlich die Alphafähe zu sein. Zumindest sprach ihre Haltung dies aus. Niyols ‚Rede‘ erwiderte Asoka bloß mit einem genervten schnalzen mit der Zunge. Jedoch hängte er nichts mehr dran. Wie auch bei den Brüdern hatte Asoka nicht wirklich Lust irgendeine Freundlichkeit vorzuheucheln, wie die graue Fähe es tat. Der Schwarze wartete nur noch darauf, dass sie vor Freude einen Flick-Flack machte. Er wendete seinen Blick ab und richtete ihn stattdessen zu dem Fluss.
Ein Fels ragte aus dem zugefrorenem Wasser raus und war perfekt für das rüber springen auf die andere Seite. Das Loch verriet dem Schwarzen, dass irgendein Trottel reingefallen war. Einen kurzen Blick zu den fremden Wölfen, den Geruch einordnen und er wusste, dass der Rüde sich anscheinend vor den Fähen blamiert hatte. Ein schadenfreudiges Grinsen wollte sich auf seine Lefzen schleichen, doch er verkniff es sich und ließ seinen Blick wieder eher gelangweilt über die Gruppe schweifen.


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04.11.2011 22:11

Thyca




Man konnte schnell erkennen, dass Thyca viel zu sehr fasziniert war von dieser außergewöhnlichen Natur und ihrem Gegenüber bald viel zu wenig Aufmerksamkeit schenkte. Wie ein kleiner Welpe sah sie erstaunt in den Himmel und sah, wie die Störche bald verschwunden waren. Am liebsten hätte sie sich Flügel wachsen lassen und wäre ihnen hinterhergeflogen. Es war schon verrückt mit diesen Biestern. Bald schon erhob sie sich vom Boden und schritt durch das flache Wasser. Wölfe waren gute Schwimmer und so wollte sie über den See schwimmen. Doch so ganz hatte sie ihre neue Freundin natürlich nicht vergessen. Angetan von diesen vielen, neuen Eindrücken sah sie sich zu ihr um und brachte ihr von Neugier getrieben entgegen:

„Mich interessiert alles!“, gestand sie offen und ehrlich zu. „Ich will es einfach wissen. Woher kommt das alles? Hast du nicht auch Lust …“ Wasser schwappte in ihr Maul, sie geriet immer weiter auf den See. Sie spuckte es aus und fuhr fort. „… mehr zu erfahren?“

Dann hielt sie nichts mehr. Thyca hatte sich eine irre Reise in den Kopf gesetzt und wenn sie erst einmal was im Sinn hatte, dann ließ sie so leicht nicht mehr davon ab. Die Braune schwamm auf das Wasser hinaus, paddelte mit den Pfoten um sich an der Luft zu halten. Sie schwamm den Antworten auf ihre vielen Fragen entgegen. Wo trieb es die Störche hin? Wieso war es hier so schön, während der Rest des Lands eine Ödnis war? Chihiro selbst hatte gesagt, sie wusste nicht mehr, wie sie hier hergekommen war. Wollte sie nicht auch etwas über die neuen Lebensgrundlagen herausfinden? Sie war doch noch kein altes Tier, das sich für nichts mehr interessierte und nur noch dahinvegetieren wollte. So schwamm sie über den schönen See bis hin zum anderen Ufer. Wenn die Weiße schnell genug war, konnte sie ja um den See herumlaufen, aber die gute Schwimmerin bediente sich lieber dieser Abkürzung. Am anderen Ufer angekommen, verließ sie das Wasser und schüttelte ihr Fell ordentlich aus. Sie war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aber die eigentliche Reise über das neue Stück Land hatte damit erst begonnen. Sie hatte sich vorgenommen, so weit es ging in das Land vorzudringen und es zu erkunden. Es war ihr eine Ehre, wenn Chihiro sie dabei begleitete, doch ausschlaggebend war es nicht. Sie ließ sich von nichts aufhalten. Hoffentlich nur gab es hier keine Zweibeiner …



(Bei Chihiro (?), Mondscheinsee)



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