Takata
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Asoka
Mit einem leisen Seufzen richtete sich Asoka auf. Er verzog leicht sein Gesicht, als er auf seinen Läufen stand. Jeder seiner Glieder schmerzte. Brannte wie ein Feuer in seinen Adern. Während der schwarze Rüde sich gähnend streckte, hatte er seine Ohren nach hinten gedreht und hörte nebenbei dem fremden Wolf zu. Sich zusammenschließen? Als ob es noch nicht genug wäre, dass Niyol sich wie eine Klette an den Schwarzen gehängt hatte…
Als seine Gliedmaßen einigermaßen zu ertragen waren, drehte Asoka seinen Kopf nach hinten und blickte zum ersten Mal zu den Wölfen. Ein Hüne und ein kleines Mäuschen. Ein kaum vernehmbares stöhnen entfuhr dem Schwarzen, als er seinen Blick abwandte. Großartig. Da hatte er also noch zwei Begleiter am Hals…
Unbewusst drehte ein Ohr sich zu Niyol. Sein Satz bezog sich ganz sicher auf das Gesagte vom Braunen, aber trotzdem gab es keinen Sinn. Hatte er wirklich nicht zugehört oder war es wieder seiner Bemerkungen, die er so überaus witzig fand? Spottend zuckten seine Lefzen. Wenn Niyol wirklich nicht zugehört hatte, dann sollte er wenigstens sein Maul halten. Seufzend legte der Schwarze seine Ohren an. Was war er doch nur von Idioten umgeben… Gerade jetzt, wo er von den dreien abhauen wollte, konnte er es nicht.
Ohne den Kopf zu drehen, blickte er zu Niyol. Seid wann gab es ein Wir? Argwöhnisch schnaubte er. Er sollte sich verziehen! Genervt schloss Asoka seine hellen Augen und dachte nach, wie er weiter vorgehen sollte. Dass er alleine weiter gehen sollte, schloss er aus, schon allein wegen seines schlechten Zustandes. Auch wenn diese Wölfe ihm gehörig auf die Nerven gingen.
„Lass uns gehen“, sagte Asoka schließlich grummelnd. Er drehte seinen Kopf leicht nach hinten und musterte erneut die Brüder. Er überlegte einen Moment, ob er nicht einfach abhauen und sie hier stehen lassen sollte…
„Entweder ihr kommt mit oder ihr schlagt euch zu zweit einen Weg durch. Die Entscheidung liegt bei euch. Mir ist völlig egal, wie euer Entschluss aussehen wird.“ Mit diesen Worten an die Geschwister gerichtet, sah Asoka wieder nach vorne.
„Wir werden einen kleinen Lauf gegen die Sonne veranstalten“, warf Asoka noch ein und setzte seine Läufe in Bewegung. Sollten sie ihm folgen oder nicht. Es war ihm egal…
(Arkadia | Niyol, Kyevjen, Teyjen)
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Nie zuvor hatte Takata einen Wolf mit so mysteriösen Motiven und Beweggründen getroffen wie diesen. Er war ein lebendiges Geheimnis, auf jeden Fall für sie. Aber so wie er sich benahm, war er das wohl für die meisten Wölfe, mehr noch ein abschreckendes Beisiel. Rührte das alles wirklich ausschließlich daher, dass er seine Schwester verloren hatte? Nein, seine nächste Antwort, kurz und knapp wie fast immer, ließ sie Teil haben an seiner Vergangenheit. Er hatte also eine schwere Kindheit gehabt, konnte man sagen. Die Weiße runzelte die Stirn und beäugte den Wolf kritisch. War das nicht eher ein Grund, es besser zu machen, als seine Eltern? Aber hatte er es nicht vielleicht auch besser gemacht? War er zu Yuka, deren Verbindung zu ihm sie nach wie vor nicht wirklich nachvollziehen konnte, gerechter gewesen? Gerechter als zu ihr und den anderen Wölfen, die er denunzierte? Gerechter als zu sich selbst? Oder hatte er sie genauso gequält und misshandelt, wie seine Eltern offenbar ihn? Nein, danach hatte es nicht ausgesehen. Vielleicht musste man ihm einräumen, dass er mit Yuka einmal wirklich ausnahmslos gut zu einem anderen Wolf gewesen war, anders als ihr gegenüber. Aber vielleicht überspannte sie das auch und bewertete es über, denn sie hatte Yuka ja nicht wirklich gekannt und irgendwie hatte sie auch einen seltsamen Eindruck gemacht. Nicht zuletzt schien er ja jetzt überhaupt keinen Gedanken mehr an die hilflose Welpin zu verschwenden. Der Gedanke daran, dass sich die kleine Polarwölfin auf sie Suche nach ihrem Pflegevater oder -onkel gemacht hatte, jetzt irgendwo in der eisigen Wüste umherirrte, in der schwindenden Hoffnung auf ihn Wiedersehen mit ihm, während er sie längst aufgegeben hatte und alle Kraft nur daran verschwendete sie einzuschüchtern, machte sie beinahe krank. In Momenten wie diesen verstand sie die anderen Wölfe gut und dennoch wollte sie nicht einfach so aufgeben, was nicht zuletzt auch daran lag, dass sie ausnahmslos von ihm abhängig war, so lange sie hier blieben. Aber das taten sie nicht. Tihar lief schon wieder weiter, er schritt voran als wäre nichts gewesen, als wäre sein versuchter Freitod und ihre Beinahe-Ermordung alles nur eine kurze Rast gewesen, eine spannende Unterhaltung. Dieser Rüde konnte einen in den Wahnsinn treiben. Sie entdeckte ungeahnte Gefühle an sich und unterdrückte ihre Wut. Mal war er so, dann wieder so. Jetzt war er also wieder der nette Kumpel, zwar etwas rau und mürrisch, aber an sich nicht weiter gefährlich, während er im nächsten Augenblick zum Monster wurde? Warum konnte er ihr nicht einfach alles haarklein erklären und ihr sagen, was sie zu tun und zu lassen hatte, damit man mit ihm leben konnte. Ach … Tihar …
Zögerlich und eine Spur verzweifelt folgte sie ihm, der Blick am Boden. So wirklich glücklich war sie nicht, die Unsicherheit schritt mit ihr mit wie der Schatten, den sie nun wieder bei sich hatte, da die Sonne wieder schien. Enttäuscht über die Unzuverlässigkeit seiner Person ließ sie Kopf und Rute hängen und zermarterte sich das Hirn über sein Temperament. Wäre er ein Welpe gewesen, wäre es womöglich noch nicht zu spät gewesen, etwas aus ihm zu machen, ihn in die richtige Bahn zu lenken und ihn zu gehorsam zu zwingen. So aber war jeder Versuch, ihn zu Vernunft zu bringen, eine große Gefahr fürs eigene Leben. Warum warf er ihr seine Vergangenheit immer nur bröckchenweise vor die Pfoten und erwartete, dass sie damit zurechtkam? Versuche er auch nur mal einen Moment lang, sich in sie oder andere Wölfe außer Yuka und seine Schwester hineinzuversetzen? Konnte er denn nicht wenigstens mal versuchen, sie zu verstehen? Was hätte er denn an ihrer Stelle getan? Wenn sie ihn fragte, sagte er bestimmt so etwas wie „Ich hätte mein Schicksal akzeptiert“. Na ja, das war Unsinn … er akzeptierte ja nicht einmal sein eigenes Schicksal, wollte eben noch sterben, jetzt weitergehen.
Auf das beängstigende Szenario folgte ein langer Marsch durch Schnee und Eis, vorbei an totem Gehölz und zugefrorenen Seen. Nur sehr, sehr langsam kehrte etwas Normalität in das Tal zurück dank den wärmenden Strahlen der Sonne. Doch es war Winter und das Leben blieb fort. Wer etwas Besseres gefunden hatte, der blieb dort und wer es nicht geschafft hatte, war längst tot. Nur die Weiße und ihr finsterer Begleiter balancierten auf der schmalen Gratwanderung zwischen Tod und Leben und irrten durch die Sphären der Gefühle. Auf den zweiten Tag mit Sonnenschein folgte ein kalter Abend. Wenn die Sonne unterging, sanken die Temperaturen nochmals um ein paar Grad und der Zustand vor der Wiederkehr des Sonnenlichtes setzte ein.
Mittlerweile waren Takatas Kräfte vorerst aufgebraucht, ihr Magen verlangte nach Essbarem. Mit jedem Mal, da die Sonne wieder unterging, ging in ihr die Angst auf, sie kehrte nicht wieder, so wie das eine Mal. Es würde noch lange dauern, bis sie sich wieder an den normalen Rhythmus der Natur gewöhnt hatte, sie verzieh dem fremden Himmelkörper nicht, was er in ihrem Tal angerichtet hatte. Außerdem war da das unsichere Gefühl an ihrer Seite, was den Schwarzen betraf. Er war das einzige lebende Wesen, das sie weit und breit um sich herum hatte und sie wusste nicht, ob sie ihn fürchten sollte, speziell bei Nacht, oder ob er ihre Hoffnung und ihr Schutz war. Ein bisschen schizophren war er irgendwie schon, sie konnte nur hoffen, dass sie all seine Anfälle überlebte, auch wenn sie bisher keine bleibenden, physischen Wunden von ihm zugefügt bekommen hatte, anders als er bei sich selbst. Eine ganze Weile hatte sie die Erschöpfung vor sich hingeschoben und verdrängt, dass ihr Körper eine Pause brauchte. Immer war da die Hoffnung, hinter dem nächsten Hügel mit Schnee wartete etwas, dass ihnen Grund zur Hoffnung gab … ein Beutetier, ein nicht gefrorener Fluss oder besser noch … ihre Freunde, in so fern sie überhaupt noch das Recht hatte, sie als das zu betrachten. Ob sie je die Möglichkeit bekam, es herauszufinden? Sie hatte versucht durchzuhalten, schon allein um die Konfrontation mit ihm zu vermeiden, doch jetzt konnte sie nicht mehr. Sie sackte auf den Bauch und streckte die Vorderläufe von sich, während ihr Brustkorb unregelmäßig ging.
„Tihar … ich … bitte lass uns rasten“, wisperte sie leise und sah in den mittlerweile fast schwarz-blauen Nachthimmel.
Die Sterne glitzerten. In der zweiten Nacht nach der Wiederkehr des Lichtes konnte sie endlich wieder die Sterne sehen. Gebannt starrte sie wie ein Jungwolf in das tiefe Blau und betrachtete die glitzernden Objekte. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, was das war und warum es da war, so wusste sie doch, dass sie zu einer natürlichen Umwelt gehörten, dass es normal war, wenn die Sterne in der Nacht leuchteten. Sie gaben das Gefühl der Freiheit, der Unendlichkeit. Die stillen Wegweiser eines jeden Wanderers, die, die einem immer eine gute Nacht wünschten mit ihrem leuchtenden Schauspiel. Sie sah auf ihn und beobachtete ihn. Sicher interessierte ihn das nicht. Was interessiere ihn überhaupt? Welche Wünsche und Vorstellungen hatte er und was davon war überhaupt realisierbar? Sicher wollte er, dass seine Schwester wieder lebte, deren Tod ihn augenscheinlich sehr bestürzte. Vielleicht ein Ansatz, Interesse zu bekunden, Vielleicht war das der Moment, an dem sie etwas aus ihm herausbekommen konnte, dass ihr half, ihn zu verstehen und mit ihm umzugehen.
„Tihar … wer … wer hat es getan?“ Sie spürte ihre Angst aufkommen. Dieses Thema war heikel, das wusste sie. Ein falscher Satz und er explodierte vor Wut. Ein unberechenbarer Kämpfer.
„Und … warum? Ich meine, das mit deiner Schwester.“ Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie das besser dazusagte, er wusste ja sonst nicht, was sie meinte.
„Wer macht so etwas?“, fragte sie hinterher, um ihm zu zeigen, dass sie vom Unverständnis begleitet wurde und dass es ihrem Sinn von Gerechtigkeit widersprach, wenn eine junge Wölfin ermordet wurde. Waren es am Ende Wölfe wie er, die ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hatten? Konnte sie Tihar LeNuit dafür sensibilisieren, sie als genauso lebensberechtigt anzusehen wie seine Schwester? Oder war sie am Ende ein denkbar schlechtes Beispiel, da sie ja schon tot war?
(Tihar LeNuit, nähe Funkelfall)
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Pilgrim
Lange hatte der Rüde das Schauspiel des Sonnenaufgangs beobachtet und fast genauso lange war er versunken in glücklichen Gedanken gewesen. Erst als Zita und Skadi sich ein wenig von der Gruppe entfernten, folgte ihnen der Rüde langsam. Er hatte zu den beiden aufgeschlossen, als auch er den Fels im Wasser bemerkte.
Es war doch aber nur ein Felsen… Ein Stück Stein mitten im Fluss, im Wasser…
Der alte Rüde legte den Kopf schief und versuchte die Aufregung von Zita und Skadi zu verstehen. Warum freuten sich die beiden denn nur so?
Fragend sah Pilgrim Skadi an, doch da hatte die Wölfin schon beschlossen den Fels als eine Art Brücke zum anderen Ufer zu nutzen, und war auf den Stein gesprungen.
Erst da begriff Pilgrim langsam was die Fähe vorhatte und als sie ihn dann auch noch aufmunterte, da wurde Pilgrim stocksteif. Seine Läufe waren Alt und schon lange nicht mehr so kräftig und stark wie die der Fähen um ihn herum. Nein, dass was Skadi da von ihm verlangte, konnte Pilgrim unmöglich tun.
Hilfesuchend sah er Zita und Catori an und wich gleichzeitig ein paar Schritte vom Ufer zurück. Nein… Er konnte das einfach nicht tun…
Eine Zeitlang starrte der Alte nur geradeaus, ohne jedoch etwas zu sehen, fest entschlossen diesen Sprung nicht zu wagen.
Doch dann berührten ihn wieder die wärmenden Sonnenstrahlen und Pilgrim legte unterwürfig seine Ohren an. So wie er sich gerade benahm, konnte er froh sein, dass ihn niemand seiner Familie, seines alten Rudels sah. Dieses Verhalten war eines Alphas nicht würdig.
Der Rüde fiepte leise als ihm das bewusst wurde. Jeder Welpe konnte diesen Sprung wagen, warum also nicht auch er? Schließlich hatte er solange durchgehalten, hatte ungeahnte Kräfte in sich entdeckt und war schon mehrmals wieder aufgestanden, als er eigentlich hatte liegen bleiben und sterben wollen. Warum sollte er es also nicht wagen?
Pilgrim richtete sich auf und ignorierte das leichte Zittern seiner Läufe. Er atmete tief ein, ehe er sich dazu überwand auf den kleinen Abgrund, auf die Uferböschung des Flusses zuzulaufen. Pilgrim rannte und… sprang.
Der Sprung war kein perfekter gewesen, und so kraftvoll und elegant wie der von Skadi war er auch nicht. Der Felsen kam näher und fast schon glaubte der Rüde, dass er es wirklich geschafft hatte, doch dann entfernte sich der Stein wieder und Pilgrim wurde schrecklich schnell bewusst, dass er viel zu kurz abgesprungen oder beim Absprung an der Kante im Schnee weggerutscht war. Er würde es nicht auf die kleine rettende Insel im Fluss schaffen…
Mit einem lauten „PLATSCH!“ landete der Rüde im eiskalten Flusswasser. Sofort spürte der alte Grauwolf die stechende, lähmende Kälte, die sich durch sein spärliches Fell, über die Haut und direkt in die geschundenen Knochen wandte. Die Strömung riss den Rüden mit sich, doch irgendwie gelang es Pilgrim mit den Vorderläufen und seiner Brust auf dem Felsen Halt zu finden. Kratzend und schleifend suchten seine Krallen nach Halt auf dem glatten Stein, während das eiskalte Wasser und der Schreck über den missglückten Sprung dem Rüden fast den Atem raubten. Sein Herz raste, seine Vorderläufe die verzweifelt nach Halt suchten, begannen unkontrolliert zu zittern und die Hinterhand… spürte Pilgrim schon gar nicht mehr.
Kein Laut kam aus seinem Maul, kein Hilfeschrei, keine Bitte an Skadi, Zita oder Catori, sie mögen ihn doch retten. Pilgrim kämpfte um sein Leben und dabei war er ganz alleine…
(Skadi, Zita, Catori; am Fluss, in der Nähe des Felsens)
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Skadi
Ängstlich sah er aus, aber sie hatte es ja schon geahnt. Gut, dass Catori und Zita noch dort drüben bei ihm waren und ihn wenn nötig antreiben konnten. Doch darüber konnte sie sich auch später noch den Kopf zerbrechen, wenn es erst einmal soweit war. Zuerst musste sie sich auf sich selbst konzentrieren, denn noch war es nicht geschafft. Gerade wollte sie sich wieder umwenden und zum zweiten Sprung ansetzen, der sie nun endgültig über den Fluss bringen würde, da nahm sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung war, die sie sofort wieder herumfahren ließ.
Pilgrim … Pilgrim nahm Anlauf? Was machte er denn? Wollte er tatsächlich jetzt springen, wo sie gerade den Felsen besetzt hielt und er deshalb viel weniger Landefläche zur Verfügung hatte? War er wirklich so wagemutig, so selbstbewusst, dass er den Sprung auch unter erschwerten Bedingungen schaffen konnte? Nein, wohl eher das Gegenteil – er musste außer sich vor Angst sein, eine Kurzschlussreaktion sozusagen. Entsetzt blickte sie zu Catori und Zita, doch es gab nichts, was die beiden noch tun konnten, ging es doch alles viel zu schnell. Sie musste ihm wenigstens Platz machen, musste springen, doch es war bereits zu spät.
Schon sprang er ab und das Einzige, das sie noch tun konnte, war, sich an den Rand des Felsens zu verziehen, um ihm möglichst viel Platz für die Landung zu lassen. Dann passierte das, was sie alle insgeheim befürchtet hatten. Der Sprung war zu kurz, zu schwach hatte er sich abgestoßen, und schon rückte der rettende Felsen in unerreichbare Ferne, als er auf dem Wasser aufschlug, so dass ihr einige eiskalte Tropfen ins Gesicht spritzten.
Sofort ergriff ihn die Strömung und drohte, den schwachen Körper hinfortzutragen. Vom Ufer aus war er nun ganz und gar unerreichbar, so dass Zita und Catori nichts weiter tun konnten, als das entsetzliche Schauspiel hilflos mitanzusehen. Und auch sie selbst konnte nichts tun, auch wenn ihre Pfoten sie wie von selbst zum Rand des Felsens trugen, hin zu Pilgrim, doch obwohl sie ihm so nah war, war er doch unerreichbar fern. Selbst wenn sie nun zu ihm gelangen könnte, niemals würde sie es schaffen, den leichten, aber dennoch zu schweren Körper im Alleingang aus dem Wasser zu hieven. Allein das vom Wasser vollgesogene Fell musste nun so unwahrscheinlich schwer sein, dass es ihn zunehmend nach unten ziehen würde...
Dann, endlich, schaffte er es irgendwie, sich mit den Vorderpfoten festzuklammern, ehe er vollends an der rettenden Insel vorbeitrieb. Es war wie ein kleines Wunder – auch wenn er sich aus eigener Kraft nicht mehr an Land ziehen konnte, so war er nun wenigstens für sie erreichbar.
Geistesgegenwärtig packte sie ihn am Nackenfell, ohne nachzudenken, ohne irgendeinen Plan. Sie wusste nur, dass sie ihn nicht loslassen wollte, ihn nicht loslassen konnte. Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen die Gewalt der Strömung, die immer noch an Pilgrim zog, ihn ihr entreißen wollte. Er war zu schwer. Es waren nur wenige Millimeter, wie es schien, viel zu wenig, doch jeder Millimeter in diesem Kampf, den er an Grund und Boden unter den Pfoten gewann, war etwas wert. Immer wütender zerrte sie nun, konnte keinerlei Rücksicht darauf nehmen, dass ihm die ganze Prozedur vermutlich so einige Schmerzen bereitete. Doch was war besser, ein malträtierter Nacken oder der Tod?
Dann, endlich, als sie bereits zunehmend die Kräfte verließen, gab es einen Ruck und das Wasser gab seinen Hinterleib endlich frei. Beinahe wäre sie selbst hintenüber gekippt und rücklings vom Felsen gefallen, fand jedoch gerade rechtzeitig die Balance wieder. Pilgrim war gerettet! Es ging ihm gut! Nun, vielleicht ging es ihm auch nicht gut, aber er lebte! Anschreien wollte sie ihn am liebsten, warum war er nur so leichtsinnig gewesen? Stattdessen stupste sie ihn jedoch erschöpft und voller Erleichterung an. Doch was nun? Auf diesem verdammten Felsen war viel zu wenig Platz für zwei Wölfe und sie hatten es noch längst nicht geschafft. Er musste noch einen weiteren, einen letzten, entscheidenden Sprung schaffen. Und das in seinem Zustand... doch sie konnte nichts mehr für ihn tun, konnte es nicht ändern, nur eines machte jetzt Sinn – sie musste ihm Platz machen.
Kurzentschlossen sprang sie, erreichte das rettende Ufer ohne größere Probleme, auch wenn der Sprung wesentlich kürzer und uneleganter ausfiel als der erste, schließlich hatte die Rettungsaktion sie einiges an Kraft gekostet. Erst als sie die Erde unter ihren Pfoten spürte, bemerkte sie, wie ihre Läufe leise und beinahe unmerklich zitterten. Vor Erschöpfung vielleicht oder Angst, oder Erleichterung, als das Adrenalin allmählich aus ihrem Körper wich, sie wusste es nicht. Aber Pilgrim... er war noch immer dort, auf dem Felsen. Wie sollte er es nur zu ihr herüber schaffen?
“Komm, Pilgrim“, versuchte sie ihn zu locken. “Diesmal schaffst du es.“
Aber ihre Stimme klang überzeugter, als sie es wirklich war.
[Zita, Catori, Pilgrim | Fels im Wasser]
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Tihar LeNuit
Im sturen Rhythmus der Mechanik seines Körpers lief er Schritt für Schritt für Schritt. Den Geist völlig abgeschaltet, die Sinne heruntergefahren, einfach nur laufen, laufen ohne zu denken und alles nehmen, was kam. Nach unendlichen Schritten, noch unendlicheren, schweren Atemstößen hielt er an und sah sich um. Was lag vor ihm, war die Fähe noch hinter ihm? Sie war. Mal weiter weg, dann wieder näher bei ihm. Wenn sie zurückblieb oder von einem Bären weggeholt wurde, konnte er sich das hier auch sparen. Sein Entschluss, Takata nicht nur am Leben zu lassen sondern sie sogar noch dazu zu zwingen, verlangte einiges ab, ohne dass er sich sicher war, ob es überhaupt einen Sinn machte. Eigentlich gab es keinen Sinn mehr. Er hatte Claires Mörder vernichtet, zusammen mit ihr, das war das Letzte gewesen, der Vorhang war gefallen. Was tat ein missglückter Schauspieler nach seinem letzten Spiel? Sein männlicher Geist rief nach einer neuen Herausforderung, möglichst eine unmögliche, an der er heldenhaft scheitern musste. Vielleicht ein neuer Bär, vielleicht derselbe, dem er jetzt versuchen konnte das zweite Auge auszubeißen. Entweder tötete er ihn und hatte am Schluss Bärenfleisch zum Fressen, oder er wurde vom Bären geschlachtet und vielleicht sogar selbst zur Beute; zerrupft wie ein Vogel, in seine Einzelteile zerlegt. So etwas konnte sich die weiße Fähe bestimmt nicht vorstellen. Die lebte doch verträumt in ihrer Storchenwelt und hüpfte von Wölkchen zu Wölkchen, den Engelein hinterher. Es widerstrebte ihm, ihr wirklich zu helfen, jedoch wusste er genau wie sie, dass sie es allein nicht mehr schaffte. Was war sie auch so dumm gewesen ihm zu folgen? So viel Ehrlichkeit konnte einen nur töten. Sicher bekam sie keine einzige Lüge über die Lippen.
Er verdrehte die Augen als sie ihn um eine erneute Rast anbettelte. Hätte sie ihn nicht daran erinnert, wäre er die ganze Nacht durchgelaufen, ihm war kaum aufgefallen, dass es schon wieder dunkel war. Jetzt spürte er, dass seine Glieder schwer wurden, dass er von einer Müdigkeit beschlichen wurde, warum musste die Fähe nur schon wieder an Pause denken? Der Schnee hatte seine Pfoten klobig und steif werden lassen, die Eiskristalle hafteten in seinem Fell. Es fühlte sich an, als waren Teile seines Körpers schon abgestorben, während er noch lebte. Mit einem toten Körper brauchte man keine Rast mehr, aber das zu versuchen, würde bei ihr sicherlich nur zum totalen Versagen aller Lebenskräfte führen. Takata rastete lieber. Mal wieder. Er drehte mit auf dem Boden schleifenden Pfoten um und lief im Halbkreis zu ihr zurück. Er trottete zu ihr und hielt mit einem Abstand vor ihr an. Wie ein dummer Welpe starrte sie in den Himmel und zählte die Leuchtpunkte. Sie erinnerte ihn an Yuka. Sie war so, wie Yuka geworden wäre, hätte sie ihn nicht getroffen und etwas fürs Leben gelernt … ach nein, was dachte er da? Der Welpe war längst tot. Auch gut. Konnte ihm egal sein. Er hatte ja schon einen neuen Welpen, ausgewachsen, aber sonst genauso. Wobei, in gewisser Weise hatte sie etwas von Yukas Sturköpfigkeit. Sie hatte die Gefahr nicht gescheut und sich mit ihm angelegt um ihn zum Leben zu zwingen. Sie widersprach ihm wenn sie es für richtig hielt aber ohne zu provozieren, wie Skadi das tat. Wo sollte man diesen Wolf einordnen? Versager oder gekonnter Versteller?
Ihre Frage forderte seinen Geist zum Denken auf. Er hatte seine Gedanken abgeschaltet, jetzt forderte sie ihn auf, wieder nachzudenken. Er blinzelte leicht und ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Wer hat was getan? Die Leuchtdinger? Die Rast? Er begriff es nicht. Als er „deine Schwester“ hörte, war er wieder hellwach. Sie redete von seiner Claire? Gespannt wartete er auf den Sinn ihrer Frage. Sie fragte, wer so etwas tat. Das wusste sie doch ganz genau. Seine Miene verfinsterte sich. Er senkte seinen Körper und legte sich vor ihr auf die Unterseite. Seine schwarzen Pfoten berührten beinahe die ihren, nicht nur die Farben ihrer Pelze waren einen Kontrast, vor allem die Form; ihre vergleichsweise zierlichen Läufe, seine kräftigen, die blutige Wunde an seiner rechten. Das Zeugnis seiner Wut auf sich selbst, seiner Kompromisslosigkeit im Bezug auf Gewalt. Er scheute nicht davor, für sie war es sicher das schlimmste, was es gab. Auf ihre Frage antwortete er prompt, langsam und mit tiefster Stimme.
„Frag nicht, du weißt es!“ Sein Blick bohrte sich in ihren, konnte er sie nur mit seinem Blick töten? Wie viel hielt sie aus, diese Wölfin, die für ihre Ziele sogar mit physischer Kraft einsprang? Wie sehr musste er sie provozieren, damit sie ihm vor lauter Wahnsinn an die Gurgel ging und sich damit ins Verderben stürzte. Ein interessantes Spiel um Gefühle und Macht war entbrannt.
„Ihr seid es! Es sind Wölfe wie du. Wölfe wie deine Freunde, solche, die behaupten sie wären besser als andere. Die Wölfe, die glauben sie dürften über andere bestimmen, weil sie ,zu den Guten‘ gehören.“
Sein Atmen wurde unruhiger, die Hitze kam erneut auf, die Wunde tat wieder deutlicher weh.
„Die Guten … das ist eine eigene Art. Ihr seid die Guten, ich bin das Böse. Und während die Guten alles dürfen, so verdammt ihr uns und glaubt das Recht zu haben unser Leben zu zerstören.“
Viele Worte für einen müden Tihar. Er wusste, die Diskussion mit diesem naiven Tier war sinnlos. Aber vielleicht hatte er ja Glück und er konnte sie aufstacheln, es gab so ein interessantes Schauspiel, wenn sie es einmal war, die die Nerven verlor. Zeig mir, was du kannst!
( Takata | Sumpfufer )
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Takata
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Takatas Atem beruhigte sich wieder, die Kräfte kehrten langsam zurück. Trotzdem verspürte sie das Gefühl, schlafen zu müssen, um sich vollständig zu regenerieren … aber auch um sich von dem Schrecken des Morgens erholen zu müssen. Es blieb jedoch die Frage offen, ob das überhaupt möglich war, denn der nächste Schrecken mochte schon drohen. Tihar kam zurück zu ihr. Er wirkte nicht gerade motiviert, auf ihren Vorschlag zur Rast einzugehen. Er schaute wie immer grimmig drein und versteckte wieder jede soziale Regung. Als nächstes legte er sich vor sie, etwas zu nahe für ihren Geschmack, wenn sie da an heute Morgen dachte. Seine Pfoten berührten beinahe ihre, aber sein Gesicht war weit genug weg. Als nächstes ging er auf ihre Fragen ein, nur wie immer mit Antworten, die nicht das Ganze waren. Tihar packte Vorwürfe aus und redete sie schlecht, ja sie alle. Wenn es also nach ihm ging, war er anscheinend gut und unfehlbar, dass das nicht so war, zeigte schon seine Entscheidungsunsicherheit im Bezug darauf, was er eigentlich mit ihr machen wollte. Sie sah ihn zweifelnd an. Meinte er das denn ernst? Glaubte er, eine eigene Art zu sein? Wer hatte ihm denn das erzählt? Sie fragte sich, wie lange der Tod seiner Schwester her sein musste und wie lange er danach nicht mehr mit anderen Wölfen zusammengelebt hatte. Für Tihar waren sie also alle Mörder. Das erklärte zwar, warum er sie so schlecht behandelte, nicht aber, warum sie das darstellten in seinem Kopf. Er schien noch verwirrter, als es auf den ersten Blick ausgesehen hatte. Wo sollte sie denn nur anfangen? Es brauchte eine ganze Menge Geduld, ihm so einiges klar zu machen. Die Frage war jedoch, ob er diese auch hatte.
„Aber Tihar …“, sprach sie mit gedämpfter Stimme. „Du bist nicht böse …“
Sie hatte nicht das Gefühl, dass er das wirklich nicht war. Er war einfach nur … kräftig durcheinander und verwirrt. Vielleicht war er krank, nein … sicher sogar war er es, wenn sie seine Wunde so betrachtete, die er sich selbst zugefügt hatte.
Da Takata dieses Adjektiv auch als Beschimpfung betrachtete, jemand musste ihn als das bezeichnet haben, wollte sie ihm das als erstes aus dem Kopf schlagen. Sie schluckte herunter und fuhr mit Unverständnis in ihrem Blick weiter.
„Du bist das, was du aus dir machst. Niemand wird gut oder böse geboren, wenn du gut sein willst, dann sei es einfach.“
Das war eine indirekte Mahnung dafür, dass er jede weiter Einschüchterung, sowohl gegen sie als auch gegen andere Wölfe, unterlassen sollte. Aber das war noch nicht alles.
„Wie kannst du uns so etwas unterstellen? Wenn wir es getan hätten, wären wir nicht gut, sondern selber böse. Außerdem habe ich deine Schwester doch gar nicht gekannt und ich bin sicher, die anderen auch nicht.“ Damit meinte sie ihre zurückgelassenen Freunde.
„Du zwingst mich dazu, etwas gegen deine Schwester zu haben, indem du euch beide auf eine andere Seite stellst …“, sie atmete schwer ein und aus, es brauchte viel Kraft, mit ihm darüber zu reden. Vor allem aber auch Mut … „Ich will aber nichts gegen dich haben. Ich will, dass …“ Was wollte sie eigentlich? Sie musste feststellen, dass die Frage so einfach gar nicht zu beantworten war, schon gar nicht dann, wenn sie ihm die Antwort zeitgleich übermitteln musste. Nach einem kurzen Überlegen fuhr sie fort.
„Ich will, dass wir uns nicht hassen müssen, dass wir uns akzeptieren, verstehst du?“ Der mütterliche Wille zum Besten sprach aus ihr. Aber sie wusste, dass es so einfach nicht werden würde.
„Lass uns weder gut noch böse sein, wichtig ist nur, dass wir uns haben …“, ihr Blick fuhr in der Gegend herum. „… hier draußen … wo es so schwer ist.“
Anschließend haftete ihr Blick eindringlich auf seinem. Es fiel ihr schwer, seine finsteren Augen zu mustern, jetzt in der Dunkelheit konnte sie die Pupillen kaum mehr erkennen. Doch so groß der Wunsch auch war, aus Tihar einen ganz normalen Wolf zu machen, so schwer fiel es ihr, sich ihn überhaupt als gewöhnlichen Artgenossen an ihrer Seite vorzustellen. Viel gab es noch nicht von einem angenehmen Tihar, der seine Vorteile und Stärken besaß, statt nur Bedrohung auszustrahlen. Es brauchte schon Fantasie, ihn geistig so hübsch erscheinen zu lassen, dass man ihn mögen wollte. Hoffentlich kam er ihr dabei einen Schritt entgegen und gab ihr Anlass, es weiter zu versuchen. Nur ein schwaches Zeichen … dass es bei ihm noch nicht zu spät war.
(Tihar LeNuit, nähe Funkelfall)
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Takata
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Kyevjen
Oha, wirklich begeistert war keiner der beiden Wölfe von der Anwesenheit der beiden Brüder, das konnte Kyevjen merken. Es ging ihm auch ein wenig gegen den Strich, sich den beiden so aufdrängen zu müssen, aber vielleicht könnten sie so ja auf andere Wölfe treffen, die der Idee die beiden im Rudel zu haben, nicht so abgeneigt waren wie Niyol und Asoka. Als die Aufforderung kam, den beiden Rüden zu folgen, tappste der ältere Bruder also los, ohne lange nachzudenken. Das war ihre Chance auf ein Rudel und da musste Unsicherheit einfach in den Hintergrund geschoben werden. Und wenn Kyevjen Unsicherheit zeigte, was würde dann erst Teyjen tun? Dieser war wie immer still und versuchte keinen der anderen zu unterbrechen. Kurz schweiften Kyevjens Gedanken zu seinem Bruder. Wie sollte der Kleine es jemals schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen, so unsicher wie er sich immer hinter seinem großen Bruder versteckte? Irgendwie musste er etwas Selbstvertrauen erlangen, schließlich konnte Kyevjen nicht für immer da sein...
Asoka schien die Richtung genau zu wissen, oder jedenfalls tat er so, als wüsste er sie. Fakt war, er hatte eine Richtung bestimmt und das war immerhin mehr, als die anderen getan hatten. Also erfolgte kein Widerspruch von der Seite der Brüder, nicht nur, weil sie eh nicht wussten, wohin sie gehen sollten, sondern auch, weil sie es sich sicher nicht leisten konnten, jetzt noch Anforderungen zu stellen. Kyevjen lief schnurstracks in die Richtung, die Asoka gewiesen hatte. Seine Ohren zuckten, als er den einen Rüden überholte, der sich noch nicht wirklich in Bewegung gesetzt hatte. Niyol war sicher ein angenehmer Zeitgenosse, wenn er nicht gerade unter einem Hirsch hervor gekrochen war und generell von der Situation genervt schien. Vielleicht könnte er ihn ja irgendwann unter normalen Umständen erleben. Teyjen schien sich eher andere Gedanken zu machen. Wer waren die Wölfe? Woher kamen sie? Waren sie gefährlich? War das eine Falle? Warum stellte sein Bruder so wenige Fragen, das war schrecklich unvorsichtig. Auf der anderen Seite waren die beiden fremden sehr mitgenommen und Kyevjen groß, vielleicht hatte er das mit einkalkuliert. Der kleine Bruder folgte seinem großen.
Die Situation war unangenehm für Kyevjen. Er und sein Bruder folgten zwei Wölfen, die offensichtlich eigentlich nichts lieber täten, als die beiden abzuhängen, es aber nicht taten, weil sie verwundet waren. Ich folge ihnen nur, bis wir auf andere Wölfe gestoßen sind. Wenn diese uns ein bisschen freundlicher gesinnt sind, was nicht schwer sein sollte, werde ich ihnen folgen und die beiden hier in Ruhe lassen... Das ist es sicher, was sie wollen. Der große drehte seinen Kopf in Richtung Asoka und beobachtete seinen Rücken, wie er sich bei jedem Schritt bewegte, nicht ganz so flüssig, wie es einem unverwundeten Wolf gelingen könnte, aber immer noch kräftig. Er wirkte wie ein stolzer Krieger, der sich durch die Situation gedemütigt fühlte. Kyevjen senkte seinen Kopf und schaute auf seine Pfoten hinab, während er dem schwarzen folgte.
(Arkadia | Niyol, Asoka, Teyjen)
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Tihar LeNuit
Die Rast und die Beantwortung ihrer lachhaften Fragen war seine Art sich von dem kräftezehrenden Marsch zu erholen. Es gab ihm neue Kraft, sich über ihre Naivitätsanfälle lustig zu machen und Takata mit der bitterbösen Wahrheit zu erschrecken. Irgendwann aber kam auch für ihn der Punkt, wo es ihm zu viel wurde, den erreichte die Fähe jedes Mal erstaunlich schnell. Prompt widersprach sie seinen Aussagen und urteilte ihn für dumm ab, schließlich hatte sie die Weisheit schon mit der Muttermilch getrunken. Als er er ihren ersten Satz hörte, ihre Unterstellung, er sei nicht böse, platzte ihm beinahe erneut den Kragen. Sein Blick wurde wütender, als er diesen ausgemachten Unsinn hörte. Sie schaffte es jedes Mal ihn bis aufs Blut zu provozieren, eigentlich hatte er sich vorgenommen, es dieses Mal umgekehrt zu machen, aber die Wölfin blieb so ruhig wie der Rest der Landschaft. Er war nicht böse? Was war denn böse, wenn nicht er? Sie sollte ihre verfluchten Freunde fragen, Pilgrim, Skadi und all die anderen, jeder würde ihr diese Aussage um die Ohren schlagen und ihr erzählen, was er war. Er war ein niederträchtiger Bastard, es war nie anders gewesen. Sie aber kam daher mit ihrem Schmetterlingsgeblubber und versuchte ihm als erster Wolf in seinem Leben einzureden, er sei nicht böse. Aber gut war er auch nicht, Takata hatte ihre ganz eigene Logik. Schon seine Eltern hatten ihn zu töten versucht. Jeder wünschte sich seinen Tod, er selbst hatte es getan, nur die wollte die Realität nicht wahrhaben. Welche Krankheit wütete in ihrem Verstand? Er hätte sie zweimal fast getötet, aber er war nicht böse. Es verletzte seinen Stolz, das gesagt zu bekommen. Tihar sprang auf und knurrte ihr ins Gesicht.
„Ich will nicht gut sein. Ich bin Tihar und wer ein Problem damit hat, soll wagen mich anzugreifen!“
Genau das tat sie. Sie redete seine Persönlichkeit breit und attackierte ihn mit Provokationen der schlimmsten Sorte. Sein Zittern kehrte wieder, der Herzschlag ging schneller. Eigentlich wollte er Ruhe haben, aber sie schaffte es, ihn erneut auf die Palme zu bringen, ganz egal wie fertig er nach dem Lauf war. Schon wieder redete sie von seiner Schwester, sie zog sie jedes Mal ins Gespräch, nutzte es richtig aus. Was wollte sie? Was?! Dass er wurde wie sie? War er in ihren Augen erst ein richtiger Wolf, wenn er genauso war wie sie? Sollte er auf dem Boden kriechen wie ihr Freund Pilgrim?
„Ich hasse dich aber!“,
brüllte er entschlossen, seine Schnauze mit den hervorschimmernden Schneidezähne dicht vor ihrer. Oh ja und wie er sie hasste! Er hasste ihre ganze Art, ihr weichwattiges Fell und ihre grenzenlose Gutgläubigkeit. Tihar knurrte bedrohlich, sie musste endlich kapieren, dass er nicht wie sie war. Aber das war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie würde es nie verstehen. Er konnte sie töten, der nicht-böse Tihar, aber das war keine geeignete Belehrung, die er ihr erteilen konnte, denn dann war sie ja tot. Dann gab es nur noch die anderen Wölfe hinter ihr, die ihn dann noch mehr hassten, aber das taten sie ja bereits. Sie zu töten brachte ihn nicht zum Ziel. Wenn er ihr jetzt half, hier zu überleben, dann kam er ihr damit nur entgegen. Sollte er sie misshandeln und demütigen, bis sie endlich zurückschrie, dass sie ihn hasste, so wie er es jetzt eben bei ihr getan hatte? Konnte er sie so fertig machen, dass sie ihn angriff rein aus Verzweiflung?
Nein, das war zu viel. Er war entkräftet und wollte seine Ruhe. Takata würde auf immer und ewig ein naiver Riesenwelpe bleiben, er konnte es nicht mehr ändern, obwohl die Versuchung lockte, sie so lange zu quälen, bis sie endlich auf dem Niveau ihrer Freunde angekommen war, an dem Punkt, wo man ihn nur noch verabscheuen konnte, so wie es alle Wölfe getan hatten – außer zwei. Etwas verzweifelt senkte er sich wieder auf seine Unterseite und atmete schwer ein und aus, sodass ein paar Schneekristalle aufgewirbelt wurden.
( Takata | Funkelfall )
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Jetzt war es zu spät … der kleine Junge in ihm war wieder erwacht und trampelte dickköpfig auf der Stelle herum. Wenn man ihn beim Wort nahm, war Tihar nur ein Synonym für das Böse, ein zweiter Name. Sie wollte seufzen und mit dem Kopf schütteln, aber leider war dieser kleine Junge lebensgefährlich. Wenn man nicht tat, was er wollte, wurde er zu einem unberechenbaren Risiko. Er war absolut unverbesserlich und machte das, was ihm gerade in den Kram passte. Wenn man ihm sagte, er war das, war er natürlich nicht das sondern genau das Gegenteil davon. Vielleicht hätte sie sagen sollen, er war böse, ganz ganz böse und sofort hätte er flehend vor ihr gelegen und ihr weiszumachen versucht, dass er ja ganz lieb war. Diese Szene war einfach so absurd, dass sie nur noch mit dem Kopf schütteln wollte. Hatte sein Kopf solch einen schlimmen Stoß erfahren, dass er so durcheinander war? War er jemals in seinem Leben anders gewesen? War er vor dem Tod seiner Schwester ein guter Wolf gewesen, einer, der es auch sein wollte? Liebend gern hätte sie diese mysteriöse Claire mal über ihn ausgefragt. Aber die war ja nun tot … leider konnte sie sie auch nicht lebendig machen und Tihars zerbrochene Welt wieder herstellen. Aber rechtfertigte das, dass dieser schwarze Wolf deshalb alle anderen Persönlichkeiten kaputtmachte, wie es ihm beliebte? Warum konnte er nicht endlich mal einsehen, dass er nicht der einzige war, der Schlimmes durchgemacht hatte?
„Tihar …“, redete sie beschwichtigend auf ihn ein. „Auch wenn du dich verloren glaubst, du bist es erst, wenn du dich selbst aufgibst. Du kannst mir nicht erzählen, dass sich ein Wolf wie du es bist einfach umhauen lässt.“
Takata sah ihn erneut kritisch an, ihre mahnenden Wort sollten an seinen Restverstand appellieren, sollten den Überlebensinstinkt in seinem Ich anrufen und ihn endlich aufwecken von seiner Schlafwandelei. Wenn er sich ständig einredete, wie schlecht doch alles war, konnte es auch nur schlecht sein. Und wenn er sie erzürnen wollte, dann konnte er das auch tun. Aber was machte es besser? Glaubte dieses Tier, dass am Ende seines Amoklaufs die ultimative Erleichterung auf ihn wartete, etwas, dass alle schweren Lasten seit dem Verlust seiner Schwester von ihm nahm? Wer war hier doch gleich naiv …?
„Ein Wolf, der wirklich richtig stark ist, gibt sich nicht auf und er hat es auch nicht nötig Fähen zu ängstigen.“ Sie merkte, wie eine Stimme aus ihr sprach, auf die sie nicht mehr im vollen Umfang Einfluss hatte. Vielleicht war es der Geist ihrer geschätzten Mutter, der ihr auf diese Weise helfen wollte, sich vor der Zerstörung durch diesen kaputten Wolf zu bewahren. Ein Himmelfahrtskommando, das langsam angehalten werden musste, was aber trotzdem ganz schnell gehen musste … wie war das zu schaffen?
„Wer ein echter Kerl ist“, sie holte tief Luft und nahm sich mit all ihrer Kraft zusammen, „ … der ernährt sich nicht von der Angst Schwächerer!“
Jetzt war ihr Blick fast schon böse. Sie hämmerte ihm ihren Willen in den Kopf mit aller Gewalt, sie hielt gegen seinen kranken Willen mit der Kraft der Verzweiflung. Wenn sie seinen Willen nicht brechen konnte, brach sie und das wollte sie verhindern, so lag es in der Natur. Aus Tihar LeNuit musste endlich ein Wolf werden, kein kranker Geist. Er musste einsehen, dass nichts wieder heil wurde, dass die schöne, alte Zeit mit seiner Schwester nicht wiederkehrte, wenn er einfach nur kräftig draufschlug, bis alles andere kaputt war. Er machte doch damit nichts besser, sah er das denn nicht?
Wie gern wäre sie jetzt mit der Schnauze an seine Wange gefahren und hätte ihm Zuneigung signalisiert, Trost und Friede. Bei ihm wäre es wahrscheinlich besser gewesen, ihm einen kleinen, zärtlichen Bisse zu geben, damit er eine liebevolle Geste nicht wieder als das Gegenteil interpretierte. Er tickte nicht normal, er war nicht normal, kein bisschen … aber das war sie auch nicht, dessen war sie such bewusst. Vielleicht konnten sie es zusammen zu etwas bringen, als zeitweilige Gefährten auf dem Weg in eine Zukunft, in der es sich leben ließ. Doch dafür musste er sie erst einmal akzeptieren und nicht länger als Spielzeug seiner gewaltbereiten und -süchtigen Lust ansehen.
(Tihar LeNuit, nähe Funkelfall)
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Tihar LeNuit
Wenn Takata feststellte, dass sie mit ihrem Liebesgeflüster bei ihm keinen Erfolg hatte, wurde sie drastischer, was bei der Fähe aber nur hieß, dass sie verzweifelt auf dem Boden herumscharrte. Er blieb gänzlich unbeeindruckt, ja sogar gelangweilt. Er sah zur Seite und gab sich seiner zunehmenden Müdigkeit hin. Mit ihr zu diskutieren war reine Kraftverschwendung und es reizte ihn kein Bisschen mehr. Es reizte ihn kaum noch, weil ihre Worte immer unangenehmer auf seine Person drückten. Wie konnte sie sich anmaßen so über ihn zu reden? Wer war sie, dass sie diese Urteile sprechen durfte? Merkte sie verdammt nochmal nicht, dass sie sich bei ihm in Gefahr befand?! Mittlerweile wurde aus der verweinten Takata eine richtige Zicke, die ihn partout nicht in Ruhe lassen konnte. Das Bild der weißen Heulsuse verschwand und vor seinem inneren Auge tauchte das dieser ketzerischen Skadi auf, eine echte Meckertante. Wie lange kannten sich die Zwei eigentlich schon? Waren sie dicke Freundinnen?! So Herzchen konnte sie dann auch wieder nicht sein, immerhin hatte Takata die anderen alle stehengelassen, um ganz ihrem Helfersyndrom nachgehen zu können; erst für Yuka, jetzt für ihn, Hauptsache genug gute Taten an einem Tag! Sie war das absolute Gegenteil von ihm, ein Kontrast, dem jedem Blinden ins Auge gestochen wäre. Sie redete, als ob sie ihm drei Leben voraus war und er nur ein dummer, kleiner Taugenichts. Sie behandelte ihn wie einen Behinderten, alles wusste sie besser. Aber das Schlimme war, sie redete nicht nur. Sie hatte ihn aktiv angegriffen, als er da auf dem Sumpf gestanden hatte. Sie hatte wohl gedacht, er könnte ihr nichts tun. Hätte auch fast geklappt, doch sie hatte ihn so wütend gemacht, dass er sich befreien konnte, nicht zuletzt dank ihrer Hilfe. Jetzt schaufelte sie sich weiter ihr eigenes Grab. Sie konnte es nicht lassen, hämmerte weiter auf seinen Nerven herum. Er konnte auch einfach abhauen und sie allein zurücklassen, es war kein Blutvergießen nötig. Sie verhungerte und ihre großen Worte nutzten ihr rein gar nichts, ein klägliches Schauspiel fand sein jähes Ende.
Sie hielt ihm ihre Standpredigt über Moral und Anstand, was ein Rüde tat und was nicht. Moment. Ein Rüde? Ließ er sich soeben von einer Fähe erzählen, was ein Rüde war? Das ging zu weit. Er riss seinen Kopf herum und brüllte zurück.
„Halt's Maul! Ich bin ein echter Rüde, ob's dir passt oder nicht. Und wenn mir der Sinn danach steht, reiß' ich dir den Kopf ab. Also hör endlich auf mich wie einen Welpen zu bemuttern.“
Ein böser Blick sollte seine Worte untermauern. Aber irgendwie spürte er, dass die Kraft nicht mehr da war. Er hatte jetzt einfach keine Lust auf eine Grundsatzdiskussion. Sie gab ja doch nicht auf. Irgendwie verspürte er aber trotz seiner Drohung nicht mehr das Gefühl, sie einfach mir nichts dir nichts töten zu können. Es war damit nicht vorbei. Bei der Fähe musste er fürchten, dass sie ihn in seinen Träumen aufsuchte und ihre Worte in seinem Kopf hallten, wenn er weiterlebte. Sie war eine echt harte Nuss und sie beließ es nicht nur bei Wortewattewölkchen, sie stürzte sich in einen aussichtslosen Kampf mit einem Giganten; irgendwie dumm, aber irgendwie auch erstaunlich. Genau wie sie. Das musste die Grundüberlebenstaktik einiger Fähen sein. Zuerst hatte es den Anschein gemacht, als sei die Weiße ganz besonders leicht zu brechen, kein Wunder, bei jemandem, der ernsthaft gedachte Vögeln am Himmel zu folgen. Doch mittlerweile war klar, dass sie energisch für ihre Überzeugung eintrat, handgreiflich wurde und sich der Mittel eines Rüden bekräftigte. Es kam noch, dass sie störrischer war als die Sandfarbene, die es irgendwann aufgegeben hatte und sich lachhaft über ihn aufgeregt hatte, so wie alle anderen. Nur Takata nicht, sie blieb bei ihrem Standpunkt. So lange er sie nicht tötete, gab sie nicht auf. Wenn er sie aber tötete, konnte er sich nicht mehr ihrer Demut erfreuen. Es kam für ihn der Eindruck auf, als war das bei ihr gar nicht möglich. Sie war viel zu naiv um sich dauerhaft einschüchtern zu lassen, ihre heile Welt war ihr wichtiger als der eigene Schutz. Was blieb einem schlafbedürftigen Wolf da noch zu sagen? Wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, mach ihn dir zum Vorteil.
( Takata | Funkelfall )
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Pilgrim
Eiseskälte…
Lähmende, furchtbare Eiseskälte…
Die Strömung riss und zog an dem, noch immer halb im Wasser hängenden Rüden. Hörbar und mit einem hässlichen Kratzen, das in den Ohren schmerzte, glitten Pilgrim´s Krallen über den Stein.
Immer verkrampfter wurde Pilgrim und immer verzweifelter versuchte der Alte Rüde sich irgendwie an dem glitschigen Felsen festzuhalten.
Zu dem eiskalten Schmerz und dem Schmerz in seiner Hinterhand kam nun auch noch der Schmerz der an den alten, geschundenen Pfoten des Rüden zerrte. Mehrmals wollte Pilgrim einfach loslassen und sich dem so lang erwarteten Tod endlich hingeben. Pilgrim hatte das Gefühl als würde man ihm seine Krallen aus den Pfoten reißen, so stark zerrte die Strömung inzwischen schon an dem ausgemergelten Körper.
Und gerade als Pilgrim es beenden wollte, als der Rüde in den eiskalten Fluten den Tod finden wollte, schoss ein erneuter Schmerz durch seinen geschockten und halbgelähmten Körper.
Pilgrim hatte das Gefühl kurz ohnmächtig geworden zu sein, alles verschwamm plötzlich vor seinen Augen… und er spürte nichts als Kälte…
Ein neuer Schmerz ließ den Rüden wieder zu sich kommen.
Der Schmerz war heftig und er kam in Schüben. Immer und immer wieder. Und er schien von Pilgrim´s Nacken auszugehen. Ein Fiepen entwich dem Rüden. Er wehrte sich jedoch nicht gegen das Zerren, das er verspürte, sondern ließ es geschehen.
Doch so schnell wie der Schmerz gekommen war, war er auch wieder vorbei.
Zitternd, vor Kälte, Schreck und Schmerz, lag Pilgrim auf dem Felsen. Skadi hatte ihn aus den tosenden Fluten gezogen. Sie hatte ihm das Leben gerettet.
Eine ganze Weile konnte Pilgrim nichts tun… er lag einfach nur da und als er langsam, ganz quälend langsam wieder Gefühl in seine Hinterhand bekam, da war Skadi auch schon auf der anderen Flussseite und ermutigte ihn.
Noch einen Sprung?
Zitternd setzte sich der Alte auf. Ihm tat alles weh, jeder Knochen in seinem dünnen Leib schmerzte. Wie sollte er da noch einen Sprung schaffen? Als er sich ganz auf die Pfoten hievte, klappte er sofort wieder zusammen. Nein… Noch einen Sprung…
Der Rüde schüttelte den Kopf, seine Ohren waren an den Kopf gepresst, die Rute zwischen den Hinterläufen eingeklemmt, seine Läufe zitterten. Nein… Noch einen Sprung… das würde Pilgrim´s Todesurteil sein…
Und doch… So wie Skadi ihm Mut gemacht hatte… Sie hatte ihn gerettet, sie hatte ihr Versprechen gehalten, sie hatte ihn nicht im Stich gelassen…
Sein Blick glitt zu Zita und Catori am anderen Ufer. Er würde springen müssen, um die zwei Fähen nicht zu behindern.
Pilgrim nahm all seinen Mut zusammen, schnaufte kurz und ging dann soweit auf dem Fels zurück wie er konnte und dann… sprang der Rüde erneut.
Diesmal war sein Absprung besser geplant, wenn auch etwas flach und nicht so hoch, doch er schaffte es sicher ans andere Ufer, wo er im Schnee zusammenbrach.
Er hatte es wirklich geschafft!
Ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinem ergrauten Fang aus, als er Skadi ansah. Die Sonne schien ihm warm und aufmunternd auf den Pelz und sogar seine Rute begann ein wenig und ganz leicht zu wedeln.
(Skadi, Zita, Catori; am anderen Flussufer)
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Catori
Die anderen schienen ebenfalls von dem Anblick gefangen genommen worden zu sein. Zumindest vermutete Catori das, denn ihr Geist wurde erst wieder in die Wirklichkeit zurück befördert als Zita, den Kopf zur Sonne gewand, loslief. Lächelnd sah Catori ihrer neu erkorenen Freundin nach. Die Tatsache, die Wölfin endlich wieder, mehr oder weniger fröhlich, im Licht der Sonne und demnach auch der Hoffnung laufen zu sehen, trieb ein Kribbeln durch ihre Brust. Mit aller Kraft versuchte sie sich dieses Bild in ihr Gedächtnis ein zu brennen. Es gab immer Hoffnung, egal wo man sich befand. Nie durfte sie das vergessen! Viel Zeit um den Augenblick zu genießen blieb ihr jedoch nicht, denn irgendwann blieb Zita stehen. Nachdem sie kurz zur Seite auf etwas geguckt hatte wandte sie sich nun vollständig zu ihnen und verriet, was Catori's Blick verborgen blieb. Ein Fels im Wasser.
Ungläubig, dass sie das zweite Mal nach so kurzer Zeit so viel Glück haben sollten trottete Catori los. Auch die anderen hatten sich in Bewegung gesetzt.
Als sie nun wenige Momente später den Fels im Wasser betrachtete, konnte sie nicht anders als sich ein wenig misstrauisch um zu gucken. Konnte man solch eine große Glückssträhne haben? Schnell schüttelte sie wieder den Kopf. ~Ich sollte nicht mehr so viel infrage stellen. Kimi hat das auch nicht getan. ...Oder doch?~ Ein wenig unsicher schaute sie erst auf den Felsen und dann nacheinander auf Zita, Skadi und zuletzt auf Pilgrim. Bei seinem Anblick meinte sie den Ursprung ihres misstrauischen Gefühls gefunden zu haben. Konnte Pilgrim dieses Hindernis überwinden? Er selbst schien nicht sonderlich überzeugt von sich zu sein. Ein eindeutig schlechtes Zeichen. Wieder sah die Graue zu dem nassen Felsen im Fluss, der das Wasser voneinander trennte, damit es sich jedoch am Ende sowieso wieder verband. Unwillkürlich musste sie an Takata denken. Auch von der weißen Wölfin waren sie getrennt worden. Würden sie sie wieder finden? Mit oder ohne den Schwarzen, bei dem ihr allein beim Gedanken ein leichter Schauer über den Rücken lief. Wenn sie den Fluss überquerten wären sie auf der selben Seite wie die beiden anderen Wölfe, die bei Catori die die widersprüchlichsten Neigungen auslösten. Wenn sie darüber nachdachte war die leichte Angst vor dem Schwarzen auch darauf begründet, dass er es schaffte derart widerwärtige Gefühle in ihr aus zu lösen, die sie niemals verspüren wollte. Bevor sie sich noch weiter in das Thema eindenken konnte, richtete Catori ihre Aufmerksamkeit auf ihre derzeitigen Gefährten. Skadi, stellte bereits einen Plan auf. Catori nickte nur. Sie mussten auf die andere Seite und Zita hatte recht gehabt als sie sagte, dass sich solch eine Möglichkeit vermutlich nicht mehr ergeben würde. Und doch... sorgenvoll schaute die Graue auf den übergroßen Stein der aus dem Wasser ragte. Was für ein Risiko gingen sie bei der Überquerung ein!
Bevor sich jedoch noch irgendjemand umentscheiden konnte setzte Skadi zum Sprung an und machte einen eleganten und punktgenauen Sprung auf den Felsen. Als sie sich nun umdrehte und Pilgrim anstachelte legte Catori leicht den Kopf schräg. Sie konnte sich noch immer nicht entscheiden ob sie das Ganze nun gut oder schlecht finden sollte. Dann plötzlich geschah etwas, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. grade schien Skadi sich auf den letzten Abschnitt ihrer Überquerung zuwenden zu wollen, als Pilgirm Anlauf nahm. Ungläubig starrte Catori ihm nach und wusste erst gar nichts mit der Situation an zu fangen, als sie Skadis leichtes Entsetzen sah und Catori's Versteinerung ruckartig von ihr ab fiel. Ihn ihrem Kopf schien ein Schalter umgelegt worden zu sein der sie von einer unbeteiligten Beobachterin plötzlich in das Geschehen katapultierte. Leider zu spät um auch nur irgendetwas zu tun. Schon platschte der Körper des Rüden ins Wasser. Catori lief erschrocken nach vorne, war aber zu weit entfernt auch nur irgendetwas tun zu können. hilflos musste sie Pilgrims leere Versuche mit ansehen, als Skadi jedoch auf einmal nach dem Nacken des Alten packe und ihn langsam, aber allmählich auf den Fels zerrte. Viel Platz blieb ihnen dort nicht. Innerlich verfluchte Catori sich. Wieso musste sie ständig zusehen ohne etwas tun zu können? Immer wieder musste die Welt ihr vor Augen führen, dass sie nicht die Macht hatte andere zu beschützen und ihnen zu helfen. Trotz dieser leichten Verärgerung war sie dennoch froh, dass es vorerst doch glimpflich ausgegangen zu sein schien. Erleichtert atmete sie aus und sah zu, wie Skadi ein weiteres mal gekonnt Sprang und wieder versuchte den Rüden, der erschöpft auf dem Felsen lag, auf zu muntern. Nun gab es kein zurück mehr. Er musste es schaffen! Aufgerichtet stand sie da und beobachtete jede Bewegung. ~Bitte Geister, helft ihm. Er muss es einfach schaffen!~ Trotz der Bedenken schaffte er es ohne weitere, besondere Schwierigkeiten auf die andere Seite. Erleichtert entspannte Catori sich wieder und ging wieder einige Schritte zurück und wandte sich Zita zu. Bei ihr hatte sie eigentlich eher weniger bedenken, dass sie es auf die andere Seite schaffte. Lächelnd nickte sie ihr auffordernd zu und trat einen Schritt zur seine um der grau-weißen Platz zu machen.
( Zita, Skadi, Pilgrim | am Fluss, beim Felsen )
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Chihiro
Traumhaft. Es war so schlicht und ergreifend wundervoll, dass es für Chihiro fast Irreal vorkam. Als ob dieser Ort nur ein Teil ihrer blühenden Fantasie entsprungen wäre und sie in eine Traumwelt zog. Die Weiße seufzte und blinzelte vorsichtig zu der Sonne auf. Der Schreck nur von Dunkelheit und Kälte heimgesucht zu werden, war vergangen. Ein Glück. Zulange musste sie auf die Sonne verzichten.
Gerade wollte die Weiße ein herzhaftes Gähnen loswerden, als ihr etwas oder besser gesagt jemand einen Strich durch die Rechnung machte. Wie aus dem Nichts kam ein Schwall Wasser auf die Fähe zu. Erschrocken quietschte Chihiro auf, als sie aufsprang. Kalt, kalt, kalt! Ihre aufgerissenen Augen folgten der fröhlich hüpfenden Fähe. Wie ein brauner Gummiball, hin und her, sprang sie im Wasser rum. Begleitet von einem amüsierten Lachen.
„Thyca!“, bellte Chihiro der Braunen erbost hinterher. Doch die erste Miene konnte sie nicht lange aufrecht halten. Man schaffte es gerade mal bis drei zu zählen, als Chihiro anfing vergnügt zu Kichern. Bevor sie jedoch irgendwelche Rachepläne schmiedete, schüttelte sie sich ausgiebig.
Ihre honiggelben Augen fixierten Thyca. Die Beiden hatten einen ganz schönen Abstand zueinander. Doch das hielt Chihiro nicht ab, mit einem kleinen, schon fast hinterhältigem Lächeln auf die Braune zuzutraben. Das Wasser umspielte sanft ihre Läufe. Sie erhöhte ihr Tempo und wurde schneller. Sie verlagerte ihr Gewicht auf ihre Hinterbeine, bevor sie absprang und sich ins Wasser, neben Thyca, fallen ließ. Glitzernde Perlen stiegen in die Luft. Das meiste dürfte wohl die Braune abbekommen haben von dem Wasserschwall. Doch genau das wollte Chihiro schließlich erreichen. Prustend tauchte der weiße Pelz wieder über der Wasseroberfläche auf. Sie schüttelte das meiste Wasser aus ihrem Fell raus. Dies diente lediglich nur weiter als Provokation der Braunen gegenüber.
„Hab dich!“ Kichernd schnappte Chihiro nach Thycas Ohr und zog leicht dran.
(Thyca, Storchenhalbinsel)
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Kaum waren ihre Worte verhallt, da folgte auch schon die Antwort des Schwarzen. Als ob sie in einer riesigen Entfernung zu ihm stand, brüllte er sie an, so dass sie ihre Ohren anlegte, um sie zu schonen. Ein Sturm der Entrüstung, er glaubte wohl, umso lauter er schrie, desto mehr hatte er Recht. Ein Irrtum, aber das wusste er doch sicher längst. Er wusste, dass das Meiste von dem, was er sagte, nur Fassade war, dass es vorgeschobenes Zeug war und dass dahinter nicht viel stand. Er wusste ganz genau, dass er verletzlich war, er hatte Ängste und Alpträume, so wie jeder Wolf. Sie hatte es gesehen, ihn genau so erlebt. Er war kein unbesiegbares Monster, keine Kampfmaschine. Er war nie so recht erwachsen geworden, hatte sie das Gefühl, benahm sich immer ein bisschen wie ein kleiner Junge, aber genau das war es auch, was Takata veranlasste, seine Worte nicht all zu persönlich zu nehmen, er kannte sie ja auch gar nicht genug, um über sie urteilen zu können. Sie atmete tief ein und wieder aus und versuchte es abprallen zu lassen. Nervte ihn das nicht allmählich selbst ein wenig? War er so kräftig, dass er unablässig vorgeben konnte, noch stärker zu sein, als er es in Wahrheit war? Warum hielt er das noch aufrecht, wenn sie doch bereits gesehen hatte, dass auch er Gefühle besaß, dass auch er nicht perfekt war? Sie wusste schon etwas über seine Vergangenheit, warum erzählte er nicht mehr? Fürs Erste machte es nicht den Eindruck, als ob er noch die Lust dazu hatte. Wenn sie jetzt etwas Falsches tat oder sagte, verschloss er sich wieder ganz und sie kam gar nicht mehr an ihn heran. Sie wollte sich gern besser stellen bei ihm, aber wie stellte man sich bei jemandem besser, der sich selbst wie der letzte Vollidiot benahm? Jeder andere Wolf hätte sie jetzt sicher gefragt, warum sie das dann überhaupt versuchte. Aber Takata konnte nicht anders. Sie wollte ihn nicht einfach fallen lassen, ihn zurücklassen wie ein Stück Müll, wie einen Beuterest. Abgesehen davon brauchten sie einander hier in der Wüste aus Schnee, die einst ihr Zuhause gewesen war. Das Licht war zurückgekehrt, aber Tihar hatte sich nicht gebessert. Er deutete jeden Einwand als Angriff und handelte stets nach dem Motto, Angriff ist die beste Verteidigung. Vielleicht war es wirklich das Beste und Takata gönnte ihm fürs Erste einfach nur den Freiraum, den er benötigte. Er war nicht darauf aus wie eine blutdurstige Bestie zu wüten und zu töten, ihr an die Kehle zu gehen und ein Blutbad anzurichten. Er wirkte nur furchtbar genervt und war aggressiv, reagierte auf jeden Stupser, als sei es ein Schlag. Wenn es sein Verlangen war, zur Ruhe zu kommen, dann wollte sie dem nicht im Wege stehen, denn ein ruhiger Tihar war ihr allemal lieber als ein explosiver.
Um die Stimmung nicht weiter anzuheizen und Tihars Verlangen nach kämpferischer Befriedigung den Nährboden zu entziehen, entschied sie ruhig zu bleiben und zu hoffen, dass er ihre Worte dennoch angenommen hatte, auch wenn er –wie immer– das letzte Wort haben musste und ihr natürlich noch einmal klar machen musste, dass er sehr wohl ein echter Kerl war und das nicht ohne noch eine Beleidigung hinterherzuschieben. Sie legte ihren Kopf auf die Pfoten und rollte mit den Augen nach oben zu den Sternen. Es war ein schöner Anblick und trotz der angespannten Stimmung war sie froh, dass sie diesen Rüden trotz all seiner Möglichkeiten davon abbringen hatte können, irgendjemanden zu töten, weder sich selbst noch sie, wobei das natürlich nie geklappt hätte, wäre da im Grunde seines Herzens nicht doch ein Fünkchen Güte, eine innere Barriere die ihn davon abhielt, allzu Dummes zu tun.
(Tihar LeNuit, nähe Funkelfall)
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Meister Petz
Das Licht war zurückgekehrt, aber für ihn nicht, jedenfalls nicht ganz. Und es gab einen Schuldigen. Jetzt hatte er seine Witterung wieder, er erkannte sie ganz deutlich. Nie wieder in seinem Leben würde er den Geruch dieses einen Wolfs vergessen, des Wolfs, der sein Leben verändert hatte, mehr als der Himmelskörper und der andauernde Hunger zusammen. Er hatte bestimmt etwas an Gewicht verloren, er konnte ja kaum noch jagen. Einen seiner Artgenossen hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr angetroffen. Er hatte das Tal nicht verlassen seit dem Vorfall und er wusste, er tat es auch nie wieder, auch dann nicht, wenn der Schnee schmolz oder er Erfolg hatte mit dem, was er vorhatte. Seine verletzte Ehre stellte eine Mission dar. Die Aufgabe lautete, finden und vernichten. Jetzt, wo er den Geruch dieses Wolfs wieder in der Nase hatte, wusste er, dass die Zeit endlich gekommen war. Nichts konnte ihn besser zufriedenstellen als der Tod des Rüden, der ihm das angetan hatte. Glaubte er, dass ihm das alles ganz egal war? Das war kein einfacher Jagdunfall gewesen, es war mehr. Es war der Krieg zwischen ihnen beiden, der Kampf zwischen einem Bären und Wölfen. Apropos Wölfen, er war ja nicht allein! Er witterte eine Fähe ganz in seiner Nähe. Vielleicht war sie seine Geliebte, dann konnte er richtigen Schaden anrichten. Er wollte zurückschlagen, das hatte er sich in seinen Kopf gesetzt. Der Schmerz in seinem Gesicht war längst vergangen, aber der verletzte Bärenstolz nicht.Seine Läufe trugen ihn schneller zum Aufenthaltsort des Schwarzen. Sein Gewicht und der Schnee stellten kein Hindernis für ihn dar und andere Verletzungen hatte er nicht. Kein Tier hatte es jemals geschafft ihn so schlimm zu entstellen. Es sollte auch nie wieder sein. Der Braune hastete der Witterung entgegen, er wollte die Flucht für die Zwei unmöglich machen. Als er sie ins Blickfeld fasste, das ging trotz der Dunkelheit der Nacht, fühlte er eine erste Befriedigung in sich. Jetzt musste es ganz schnell gehen. Er eilte so schnell er konnte zu den Zweien hin, unabhängig davon, ob sie ihn schon bemerkt hatten oder nicht. Als er ihnen auf wenige Schritte nahe gekommen war, brüllte er entsetzlich laut wie nie zuvor und richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. So sah ein richtig wütender Bär aus, jeder musste es sehen!Als nächstes ließ er sich wieder auf seine vier Pfoten sinken und trat näher heran. Ob der Rüde so ängstlich war, dass er sofort die Flucht ergriff, wusste er natürlich nicht. Er wollte ihm aber auch nicht die Möglichkeit dazu geben, auch der Wölfin an seiner Seite nicht. Jetzt steckte sie mit drin und sollte es bereuen, Wölfin geworden zu sein, denn seine Wut auf die Wölfe schlug sich in seiner Gewalt nieder. Sein rechter Fuß stand mittlerweile eher unbemerkt auf der Rute der Weißen. Er hob seine große Pranke um ihr den Gar auszumachen, bei ihr ging das mit Sicherheit ohne große Schwierigkeiten, der eigentliche Kampf folgte erst mit dem Schwarzen. Er richtete sich noch einmal auf und bereitete sich auf einen gewaltigen Schlag gegen ihren Kopf vor. Hoffentlich wurde dem Rüden schon mal Angst und Bange, bevor er selbst dran war. Die Angst spielte in diesem Gefecht keine unwesentliche Rolle. Sie nahm den beiden Wölfen die volle Handlungsfähigkeit und bescherte seinem Selbstbewusstsein den nötigen Schub zum Durchführen dieser Tat.
(Tihar LeNuit, Takata nähe Funkelfall)
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Tihar LeNuit
Aus dem Schlaf gerissen öffneten sich seine Augen instinktiv. Er vernahm Geräusche, den Geruch eines Raubtiers und nach wenigen Augenblicken später auch das Bild dieses haarigen Monsters. Das war ein Traum, aber ein ganz mieser. Nein, es war kein Traum. Viel zu spät realisierte er, dass es die verdammte Realität war. Der Zyklopenbär war zurück. Jetzt ging es von vorn los. Tihar schoss auf und stieß reflexartig ein tiefes Knurren aus. Es brauchte noch ein paar Momente, bis er seine Kräfte wieder erweckt hatte. Es war dunkel und er hatte alle Mühe den Restschlaf von sich zu schütteln um mit aller Kraft einsatzbereit zu sein. Erst nach und nach stellte er fest, was hier eigentlich vor sich ging. Der Bär, dem er das Auge zerfleddert hatte, war zurückgekehrt. Er stand seinem alten Feind gegenüber. Wie war es möglich, dass dieses Monster noch am Leben war. Der Hüne bleckte die Zähne und nahm etwas Abstand, zu nahe war das Bärenvieh schon gekommen. Erst beim zweiten Hinschauen fiel ihm auf, dass seine unfreiwillige Begleiterin nicht so schnell war. Kaum war der Bär nähergekommen, stand er auch schon auf ihrem Schwanz. Wäre es hier nicht um den einäugigen Bären gegangen, hätte er sich geringelt vor lachen. Jetzt bekam Takata endlich einmal zu spüren, wie schmerzhaft die Realität war, ohne dass er sich auch nur ein Haar schmutzig machen musste. Er konnte sich zurücklehnen und zusehen, wie der Bär sie in alle Einzelteile zerlegte, ihre Sehnen auseinanderzog wie Gestrüpp. Es würde ein schönes Bild geben, ein Teich aus Blut. Aber er konnte auch einfach abhauen. Jetzt war der Bär noch mit ihr beschäftigt, da konnte er auch einfach gehen und sich diesen Kraftakt und ein paar blutige Wunden ersparen. Trotzdem provozierte ihn die Hartnäckigkeit dieses Biestes ungemein! Er wagte es ihn erneut aufzusuchen, ihn nochmal anzugreifen. Sollte er ihm auch das zweite Auge entfernen? Er bettelte förmlich darum! Und irgendwas in ihm reizte ihn, ihm diesen blutigen Gefallen zu tun. Ein blinder Bär war ein leichter Gegner, besonders zu zweit. Selbst Takata hätte ihn anschließend fertig machen können. Ein Ungeheuer wie ihn zur Strecke zu bringen klang allemal verlockender als zuzusehen, wie er Takata das Licht ausknipste. Dazu kam noch, dass er der Wölfin auch so sehr schön demonstrieren konnte, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Wer es darauf anlegte, bekam seine Gewalt zu spüren, wurde von seinem Kampfesgeist vernichtet und zerstört, er zögerte nicht und hatte kein Problem damit Leben auszulöschen. Er war im Stande ihm auch das zweite Auge auszurupfen und er konnte sich an Takatas angewidertem Gesichtsausdruck erfreuen, wenn ihr das glubschige Ding vor die Pfoten kullerte. Bon appetit!
Bevor Meister Dreist Takata verletzte, nahm er sich dem Vieh an. Er verspürte ausreichend Wut und Lust an Kampf und Blut, es jetzt zu tun. Er hatte beim ersten Mal nicht gelernt, jetzt erledigte er ihn ganz. Tihar LeNuit, der Wolf, der mit Bären fertig wurde. Er war einmalig. Niemand würde es mehr wagen ihn anzugreifen. Er war der Gott der Gewalt, er musste es nur wollen.
Er nahm Abstand von den Beiden, lief rückwärts zurück, weiter, noch ein Stück weiter. Er fixierte das braune Tier. Katapultartig sprang wer mit seinen Hinterläufen auf den senkrecht stehenden Bären. Er wollte seine Fehler vom letzten Mal nicht wiederholen und verbiss sich gleich an der Schulter des haarigen Bären. Haarig traf es nur zu gut, denn sein dichter Pelz schützte ihn vor Bissen. Er musste an eine lebensgefährliche Stelle. Jetzt, da er sich am Leib des Gegners befand, musste es schnell gehen, er hatte keine Zeit zu verlieren. Tihar langte mit den Krallen der rechten Vorderpfote nach seinem linken Auge. Wenn er es schaffte sein letztes Sehorgan auszuschalten, war der Rest ein Kinderspiel. Doch die Höhe machte es nicht einfach. Mit etwas Glück reichte sein Gewicht, um den Bären nach einiger Zeit zu Fall zu bringen. Er wandte all seine Kraft auf um seinen Feind im finalen Endkampf zur Strecke zu bringen. Kein Bär sollte es ein zweites Mal schaffen ihn anzugreifen und zu entkommen. Jetzt oder nie!
( Takata, haariger Gummibär | Funkelfall )
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Thyca
Für einen kurzen Moment zögerte Thyca. War sie nun etwa wirklich verärgert über den kleinen Schabernack? Aber Chihiro sah unglaublich lustig aus mit nassem Fell. Die Braune hatte es schwer, sich ein Lachen zu unterdrücken. Das ging Chihiro nicht anders und sie brach in einem fröhlichen Gelächter aus. Hatte sie es doch gewusst! Ihr Streich ließ sie nicht kalt und wie zu erwarten, übte die Weiße „Gegenwehr“ aus und spritzte zurück. Thyca hatte Vergnügen daran sich von ihr vollspritzen zu lassen, denn sie war ja ohnehin schon nass. Sie kicherte und planschte durch das kühle Nass. Es war ein angenehmes Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der sich auf gleiche Weise belustigen ließ. Sie ließ sich fallen und tauchte auf diese Weise für einen kurzen Augenblick ganz unter das Wasser, doch so recht war ihr das nichts und sie schwamm rasch wieder normal auf dem See. Chihiro aber beließ es nicht beim Zurückspritzen. Sie haschte nach ihrem Ohr und zog etwas daran. Das kribbelte und kitzelte durch ihre pieksigen Reißzähne. Die Braune hatte Mühe sich vor Lachen zu halten, da sie wieder im flachen Gewässer stand und sie fürchtete, dass es dennoch wehtat, wenn sie nun ungewollt wegzuckte, weil sie umfiel vor Freude. Sie schlug mit der Rute nach Chihiro und legte ihren Kopf so, dass ihr Ohr wieder aus ihrem Maul kam. Anschließend verließ sie das Wasser schleunigst und begab sich zurück ans Ufer. Nach so viel Spaß und Tollerei hatte sie eine Auszeit nötig und atmete ein und aus. Sie schüttelte ihren nicht sehr dicken Pelz um das Wasser loszuwerden. Bis Chihiro wieder trocken war, dauerte es bestimmt seine Zeit! Aber sie sah dem nicht nur mit Schadenfreude entgegen, sondern nahm dies als Anlass, auf die Weiße zuzugehen und ihr Schulterfell voller Zuneigung und ohne jede Scheu abzuschlecken. Sie äußerte damit, dass die Kampfansage natürlich nicht ernst gemeint war und sie helfen wollte, Chihiros Schönheit wieder herzustellen. Nachdem sie fürs Erste fertig war und Chihiros Pflege wieder ihr selbst überließ, legte sie sich auf den Bauch und schnüffelte über den Boden. Hier hatte schon lange kein Schnee mehr gelegen. Die Braune fragte sich, wie das sein konnte. Weshalb war vor dem betreten dieses Ortes alles voller Eis und Schnee gewesen, hier aber kein noch so kleines Stück Land? Zuletzt hatten die Berge Spitzen mit Schnee gehabt, danach begann das Land ohne Schnee. Und noch ein Mysterium gesellte sich zu dem Ganzen. Die Störche, die hier hin und wieder über ihre Köpfe geflogen waren, während sie das Land betreten hatte. Was zog sie hier her? Die Tatsache, das hier kein Schnee lag? Waren sie etwa im Storchenparadies gelandet, in dem es weit und breit keine anderen Wölfe gab, vor allem aber keine Menschen? Die nachdenkliche Fähe rollte sich auf den Rücken und streckte alle Viere von sich. Sie sah mit einem leichten Grübeln in den nunmehr hellen Himmel und fragte sich, was es auf sich hatte mit dem schwarz-weißen Federvieh. Erst da fiel ihr wieder ein, dass sie sich den Kopf nicht länger allein über die Umstände und Gegebenheiten zerbrechen musste. Fast automatisch und reflexartig kam es aus ihrem Maul, während ihre Augen das Firmament wissensbegierig fixierten.„Du, Chihiro. Hast du eine Ahnung, was das hier für ein Ort ist? Ich meine … was machen die Vögel hier, diese Störche? Und warum liegt hier kein Schnee?“
(Bei Chihiro, Storchenhalbinsel)
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— Shiro Long Tails —
Die Weiße wurde aus dem Schlaf gerissen, als sie einen fiesen Schmerz in ihrer Rute spürte. Voller Erschrecken stellte sie fest, dass sie nicht mehr allein waren. Für einen minimalen Augenblick hatte sie befürchtet, es war der Schwarze selbst, der ihr an den Kragen wollte, doch diese ungewollte Vermutung stellte sich als Irrtum heraus. Er war es nicht, es war … ein Bär! Takata vernahm sein Grummeln und Schnauben sehr genau und fand sich in einem lebendigen Alptraum wieder. Angsterfüllt riss sie den Kopf herum, so weit das möglich war und musterte das grimmige Gesicht des Ungeheuers. Ob es jetzt besser war oder nicht, dass nicht Tihar hinter dem feigen Angriff steckte, musste sich erst noch zeigen. Ihren verletzlichen Körper interessierte das nicht, sie spürte den Schmerz sehr deutlich. Der schwere Bär stand auf ihr drauf und sie war gefangen, konnte nicht die Flucht ergreifen, ganz unabhängig davon, dass ihr fast das Herz still stand vor Schreck. Sie riss die Augen weit auf und betrachtete die Gefahr voller Ehrfurcht. Wieso hatte sie den Bären nicht bemerkt? Zu tief hatte sie geschlafen, zu lange gegrübelt, jetzt war es zu spät und sie befand sich fast in seinen Klauen. Auf jeden Fall brauchte es nicht mehr viel und der Riese langte ihr eine, damit konnte er sie ohnmächtig schlagen. In diesem Moment fiel ihr wieder ein, dass sie nicht allein hier war mit diesem ungleichen Gegner. Tihar war noch immer bei ihr, sie sah ihn. Aber was tat er? Flehend sah sie zu ihm herüber, Tihar lief rückwärts zurück und nahm immer weiter Abstand. Er wollte doch nicht … ergriff er selbst die Flucht? Aber … irgendetwas in ihr hatte ihr versichert, ein Rüde wie er floh nicht einfach vor einer Gefahr, sondern stellte sich ihr. Hatte sie sich getäuscht? Sie dachte nicht daran, was er denn nun davon hatte, ihr zur Hilfe zu kommen, zu selbstverständlich war es in ihren Augen. Er hatte die Möglichkeit ihr zu helfen, ohne ihn war sie verloren. Aber er nahm Abstand und ging auf Distanz. War er am Ende doch nur ein feiger Tollpatsch, der kniff, wenn es darauf ankam und der sich nur wagte wehrlose Fähen zu bedrohen? Aber noch bevor sie sich darüber ein Urteil bilden konnte, kam er auf sie beide zugestürmt. Für einen weiteren Augenblick machte es den Eindruck, als wollte er sie attackieren und ihr inneres Mädchen verfiel in eine Heidenangst, als die den Rüden in seiner ganzen Größe und Gestalt auf sich zukommen sah, rasend, mit gefletschten Zähnen und einem fürchterlichen Knurren. Er flößte ihr nicht weniger Respekt ein als der Bär hinter ihr. War sie jetzt völlig verloren? Keine Zeit über das Vergangene und die mögliche Zukunft nachzudenken, stellte sie fest, dass er über sie hinwegsprang, in seiner ganzen, beeindruckenden Größe mit seinem kräftigen Körper, sich an dem Bären festbiss und sich damit in einen ungleichen Kampf geschleudert hatte. Ein knappes Gefühl der Erleichterung bekam sie. Zum Einen, weil Tihar auf ihrer Seite zu stehen schien, zum anderen, weil sie nicht allein war und gelassen wurde. Der Bär bekam einen Gegner, der mehr gegen ihn ausrichten konnte als sie dazu im Stande war. Sie hörte Knurren und Fletschten, Beißen und Rupfen. Immerhin erlöste der Bär sie unfreiwillig und gab ihre geschundene Rute frei, die sie sogleich instinktiv beleckte, um den Schmerz loszuwerden, ohne zu merken, dass sie sich nach wie vor in größter Gefahr befand. Tihar allein konnte den Bären unmöglich besiegen. Erstmalig musste sie erkennen, dass der ihr so eindrucksvolle Wolf doch nur ein verletzbares Tier war, dessen Leben nun genauso auf dem Spiel stand wie ihres. Wie sollte dieser Angriff enden? Würde es Tote geben? Nein, das mochte sie nicht, bitte nicht! Völlig verzweifelt und in Angst um ihren überraschenden Helfer entschied sie sich, etwas zu unternehmen. Sie tänzelte etwas ratlos um die kräftigen Leiber herum, besah alle Seiten und Ecken, bekam aufgewühlten Schnee ins Gesicht und wurde daran erinnert, wie knapp der Moment für ihren maskulinen Schutzengel war. Wenn sie nicht bald einen Einfall hatte, wenigstens irgendeinen, würde sie auf jeden Fall sterben, denn wenn Tihar das hier nicht überlebte, hatte der Bär freies Feld, sie auch zu töten. Und wenn sie dennoch fliehen konnte, dann machte sie sich für den Rest ihres Lebens schrecklichste Vorwürfe, den Schwarzen im Stich gelassen zu haben, den, der ihr zu Hilfe gekommen war. Vor lauter Wut über den Riesen und seinen feigen Angriff auf sie beide biss sie dem Monstrum kurzerhand in den kleinen Schwanz, der den Mittelpunkt seines dicken Hinterns bildete. Wenn das nichts half und den Dunkeln vor dem Tod bewahrte, wusste sie aber auch nicht …
(Tihar LeNuit, Bär, Funkelfall)
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Chihiro
„Huh?“
Chihiro hatte sich gerade ausgeschüttelt und widmete sich etwas ihrer Fellpflege zu, als Thyca ihr eine Frage stellte. Ungewollt hob die Weiße ihren Kopf und erhaschte noch einen Blick auf diese Flattertiere. Skeptisch sah sie wieder zu der Braunen, als die Vögel aus ihrem Sichtfeld geflogen waren. Sie neigte ihren Kopf zur Seite und kräuselte ihre Lefzen.
„Was soll mit denen sein?“
Sichtlich verwirrt hob Chihiro erneut ihren Blick. Was meinte sie damit, was die Vögel hier taten? Sie flogen hier rum. Sie benahmen sich ganz normal. Auch bei ihrer Frage, warum hier kein Schnee lag, blinzelte die Weiße sie verwundert an. Interessierte es sie wirklich? Es wär ja nicht so, dass Chihiro alles so hinnehmen würde. Wenn sie etwas nicht verstand, dann hakte sie natürlich noch mal nach, aber solche Dinge? Selbstverständlich war es auch für sie überraschend zu sehen, dass dieser Ort sich von der kalten Schneelandschaft unterschied, aber wirklich interessieren tat es sie auch nicht. Aber da sie es liebte einige erkundungstouren zu führen, hatte sie auch gleichzeitig den Grund dafür herausgefunden. Sie glaubte es jedenfalls, dass das der Grund dafür war. Anders konnte sie es sich nicht erklären.
„Wegen dem Schnee … Also, ich denke es hat was mit diesem Vulkan zu tun der auf dieser Insel ist. Die Insel sieht man, wenn man über den See in diese Richtung läuft.“ Sie deutete mit einer Kopfbewegung zur Seite und sah einen Moment dorthin. Als ob sie durch die Bäume durch sehen konnte.
„Ich bin mir zwar nicht sicher, aber anders kann ich es mir auch nicht erklären“.
Sie legte ihre Ohren zur Seite und lächelte Thyca entschuldigend an. Es waren keine wirklich gute Informationen, die eine wissensbegierige Wölfin wahrscheinlich hören wollte. Jetzt wusste Chihiro aber einen Punkt, indem sie sich unterschieden.
Ein letztes Mal schüttelte sie ihren weißen Pelz aus, bevor sie mit tapsigen Schritten auf Thyca zu lief und sich neben sie hin legte. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie die Fähe.
„Sag mal, wieso interessierst du dich so für diese Vögel?“
Einen Moment beobachtete sie sie noch, bevor sie mit einem leisen seufzen ihre Läufe von sich streckte und ihre Augen schloss.
(Thyca | Storchenhalbinsel)
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Meister Petz
Der Schwarze hatte an Kampflust nicht verloren. Er wurde sofort aggressiv und drohte in alter Frische, wie damals, als sie sich das erste Mal gerochen hatten. Aber auch er hatte sich auf den Kampf vorbereitet, auf den Tag, an dem sie sich wiedersehen mussten. Er wusste, er würde kommen. Jetzt war es so weit. Der Braune brüllte noch einmal aus ganzer Brust. Er wollte dem Wolf zeigen, wer hier das Sagen hatte. Bären waren immer stärker gewesen, ein solches Malheur geschah ihm kein zweites Mal. Dieses Mal machte er den Rüden fertig, richtig fertig. Die Wölfin vor ihm war auch aufgewacht und stellte fest, wie bedrohlich die Situation war. Aber von ihr ging keine Aggression aus und somit auch keine Gefahr. Sie sollte jaulen so viel sie wollte, sie sollte dem dem männlichen Wolf zu Grunde gehen.Doch der Schwarze nahm Abstand. Wollte er einen Rückzieher machen? Wollte er seine Freundin etwa im Stich lassen? Aber nein, das hätte ja gar nicht zu ihm gepasst. Er nahm Anlauf und sprang auf ihn zu. Gänzlich unbeeindruckt versuchte er seine Attacke abzuwehren, fuchtelte mit der schweren Pfote, erreichte ihn aber nicht. Jetzt hatte er sich in seine Schulter verbissen, etwas unangenehm, aber völlig ungefährlich und nicht hilfreich. Der Schwarze hatte seinen letzten Kampf zwar überstanden, aber er hatte irgendwie einen geistigen Schaden mitgetragen. Was wollte er denn an seiner Schulter erreichen? Wollte er sich mit unsinnigen Angriffsversuchen selbst das Leben nehmen? Den Gefallen tat er ihm aber gern. Denn jetzt langte es dem Bären und er holte aus. Er drehte seinen Körper halb und merkte, dass das Gewicht des Rüden eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Er sah klein aus im Vergleich zu ihm, aber er wog doch einiges. Fast verlor er die Balance und wäre umgekippt, gehörte das etwa zu seinem Plan? Während des Gewichtsausgleiches verlor er die Fähe, bemerkte dies aber kaum. Er wurde wütend über den Schwarzen und tat nunmehr alles daran, ihn abzuschütteln. Bevor ihm das gelang, fühlte er einen empfindlichen Schmerz in seinem Schwanz. Das war doch nicht etwa …? Doch! Die Wölfin wagte, ihn anzugreifen. Er hatte sie unterschätzt, sie floh nicht etwa, sondern mischte eifrig mit. Jetzt wurde er erst recht wütend. Dass der schwarze Wolf ein ernstzunehmender Gegner war, das wusste er ja nun schon. Aber er ließ sich doch nicht von weiblichen Tieren dieser kleinen Raubtiergattung auf der Nase herumtanzen. Grummelnd und brummelnd vollzog er seinen ersten Streich. Von Wut und Schmerz angetrieben klatschte er den Körper des Schwarzen auf den eisigen Untergrund. Er drehte sich mit einem wütenden Auge zu der Wölfin herum und zögerte keinen Augenblick. Bevor sie ihm entkommen konnte, sollte sie merken, dass er sich nichts gefallen ließ, nicht von den Wölfen, insbesondere nicht von ihr. Er schlug seine schwere Pranke auf ihren Rücken und drückte sie mit Gewalt zu Boden. Aber warum noch weiter zögern? Er konnte sie sofort umbringen und sich einen der beiden damit vom Leibe schaffen. Nur musste er damit rechnen, dass der Rüde einen riskanteren Angriff wagte, wenn er sich zu lange mit dieser „Gegnerin“ herumschlug, mit dem Ziel, sie zu töten. Also wandte er sich sofort wieder an den schwarzen Wolf, dem er diese unsägliche Narbe zu verdanken hatte. Vielleicht gelang es ihm, ihm das mit gleicher Münze heimzuzahlen und ihm beide Augen auszureißen. Aber vor allem wollte er, dass er das mit dem Leben bezahlte, die Augen kamen später dran. Er lief auf den Wolf zu, bevor er im Stande war einen neuen Plan auszuhecken. Der große Karnivore drückte seinen rechten Fuß auf dessen Brustkorb und verlagerte sein Gewicht, so weit es ging, auf diese eine Stütze. Er wollte ihn auf diese Weise zerquetschen, zumindest seinen Brustkorb, in dem sich auch sein Herz befinden musste. Er versuchte sich mit einer grimmigen Miene und verkörperte auf diese Weise den grausamen Tod, den der Schwarze erwartete.
(Tihar LeNuit, Takata nähe Funkelfall)
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