Jellin
Sternenauge
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm
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Charakterbogen
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Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314
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Jellin merkte nichteinmal wie Avon ihm folgte bis dieser neben ihmm stand. Überrascht und genervt, legte er die Ohren an und seine Lefzen hoben sich leicht.
Dieser Kerl verstand den Wink wohl nicht mal wenn man den ganzen Zaun nach ihm warf.
Als wollte er zeigen, dass Blut für ihn kein Problem darstellte schnappte er nach Avon, allerdings nur, weil er in Ruhe gelassen werden wollte.
Trotz seiner recht aggressiven Reaktion gönnte er dem Störenfried sonst nämlich kaum genug Aufmerksamkeit um zu hören was dieser sagte und widmete sich wieder den Fragen in seinem Kopf.
Über Avons weinerische und aufdringliche "Belästigung", wie er es sah, verärgert, schnappte Jellin erneut nach ihm - und stockte. Welchen Wert hatte es zu Drohen wenn man nicht bereit war im Notfall zum Äußersten zu gehen? Der Gedanke traf ihn fast wie ein Biss ihn die Kehle. Im... Notfall.... murmelte Jellin gedankenversunken immer wieder vor sich hin. War es richtig in einem Notfall zu töten? Wenn es der einzige Weg war sich oder andere zu schützen sicher, gab er sich Antwort.
Auch wenn er nicht zugehört hatte was Avon sagte, so war doch genug zu ihm durch gedrungen, dass ihm langsam dämmerte, dass Avon den Vogel aus Wolf-weiß-welchem Grund nicht töten wollte - oder was wahrscheinlicher war, nicht konnte. War dies als Notfall zu betrachten?
Langsam stand der Wolf auf und lief zu der Stelle zurück wo er den Vogel hatte liegen lassen. Er war nicht da.
Jellin seufzte und sah sich um.
Glücklicherweise war es nicht schwer das flügellahme Tier wiederzufinden. Der Gestank seiner Verletzung hinterlies eine deutliche Fährte der ein Wolf mit einer halben Nase im Stande zu folgen gewesen wäre. Wegfliegen stand ebenfalls nicht auf der Liste der Möglichkeiten und so dauerte es nur ein paar Sekunden bis sich der Schatten eines jungen Wolfes über den Vogel schob.
Entschlossen packte Jellin die Kehle, wobei der Kopf fast in seinem Maul verschwand und versenkte einen seiner Reißzähne im Fleisch bis Blut herrausquoll. Ein kurzes Schütteln seines Kopfes lies das letzte bisschen Leben aus der Beute schwinden. So einfach..
Es war eine Enttäuschung für den Jäger.
Das Blut schmeckte fade und das Erschlaffen des Tieres fühlte sich alles andere als wie der Triumph nach einer Jagd an.
Traurig lies Jellin den Kopf sinken, setzte eine Pfote auf den toten Körper um mit einem kräftigen Ruck den Kopf vom Rest zu trennen, und trabte damit wieder in die Einsamkeit zurück - diesmal Richtung Wald. Das er mit dem Kopf den weniger nährreichen Part gewählt hatte, wusste er nicht, und es würde ihn auch nicht stören, sobald er es heraus fand.
I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 20.03.2015 00:15.
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166
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Alternative Beute. Klar, gar kein Problem. Such dir einfach eines der zahllosen herumhüpfenden Rehe au- au- au … was tat er denn da? Heee, Vorsicht! Das konnte ins Auge gehen. Wieso schnappte der kleine Mann nach ihm? Wollte er spielen? Ouh je. Nein, gewiss nicht. Avon taumelte, fiel auf seinen Wolfshintern und warf entgeisterte Blicke auf den Knirps. Was war denn los mit ihm? Hatte er etwas Falsches von sich gegeben? Der Graue schluckte schwer. Graf Grausam alias Jellin Schnullerbacke war ein echt hartes Kantholz. Er schnappte einfach mal so nach seinem einzigen Patenonkel? Der Rüde war sich keiner Schuld bewusst. Er war hier das hilflos zappelnde Vöglein, der halb zermatschte Schmetterling, dem jemand die Flügel abgerissen und weggeworfen hatte. Erneut Schlucken. Ohne einen Mucks von sich zu geben, handelte der kleine Pragmatiker. Was tat er denn da? Wollte er den Vogel in Sicherheit bringen? Avon verfolgte jeden seiner Schritte. Der kleine Mann war wirklich von der ganz speziellen Sorte. Eben noch total nett und ihm nicht mal böse, dass er ihn im Schlaf getreten hatte, ließ er jetzt den harten Macho raushängen? Wer war Jellin eigentlich? Ouh Gott. Hätte er die Frage nur nicht gestellt. Jetzt wusste er, worauf der Miniaturrüde hinauswollte. Er wollte … wollte beenden, was Avonasac nicht vermochte. So viel zur alternativen Beute. Das hatte er ja großartig angerichtet. Wieso hatte er das arme Vöglein überhaupt hergegholt? Hatte Jellin kein Herz?
„Da-da-da-das daaas … machst du gu-gut“, stotterte der Erwachsene von Unglaubwürdigkeit gesiebt.
Er wollte schlucken, aber der Speichel war vorerst versiegt, sein Maul staubtrocken. Der Schmetterlingswolf spürte ein ganz unangenehmes Stechen in seiner Kehle.
„Seeeehr … gut?“
Na komm schon! Erst hast du ihn aufgefordert, ein richtiger Jägermeister zu sein, ein ganzer Kerl und nun ist es auch wieder nicht recht? So ja nun nicht, Herr Avon. Nein, nein … schon klar. War ja nur die Natur des Wolfes, nicht? Moment … war da gerade ein roter Tropfen zu Boden gefallen? Einbildung. Gaanz sicher … urks …
„Klasse. Klasse gema-ah …“
Jetzt nicht umfallen. Nicht umfallen! Nicht … er musste hier weg. Der kleine Killer trieb es auf die Spitze. Aber kein Grund, sich den Kopf abzurei- ouh nein. Musste das sein? Jellin, tu mir das nicht an. Nein bitte ni-
Avon drehte auf Absätzen um, beendete sein kleines Stolzer-Vater-stolzer-Sohn-Schauspiel und rettete sich hinter den nächsten Busch. Er zwang sich, alle Jellins und alle Spechte dieser Welt für einen kurzen Moment auszublenden und wieder mental Land zu gewinnen. Aber damit war es nicht weit her, denn Liebe und Abscheu gingen bekanntlich durch den Magen. Und der entschied sicher, was zu tun war. Hallo Avon, hier bin ich wieder! Dein letztes Mahl.
Büsche zitterten, Wolfshintern wackelten. Die Luft stank säuerlich. Es war ein Unding, wie die Welt mit ihm umging.
(Jellin - Beerenwald, Storchenhalbinsel)
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Teyjen
Schützling
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 35kg
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Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 133
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Angespannt und voller Vorfreude wartete er auf eine Antwort, während seine Pfoten sich stärker in den Schnee stemmten. Ohne es zu wollen wanderte seine Rute steil nach oben und die Ohren spitzten sich quasi von selbst. Nur ein Ton würde ihm genügen, mehr brauchte er nicht. Nur ein Zeichen, dass alles wieder zum Alten zurückkehren würde und der ganze Spuk ein Ende hätte. Die Götter hatten sich diesmal, was das Schicksal des Jungwolfes anging, nur kurz geirrt und waren dabei, alle Fehler wieder zu begradigen. In seinen Ohren rauschte das Blut. Vor lauter Glück zersprang ihm fast die Brust.
Teyjen wartete. Aber Kyevjen gab keinen Mucks von sich. Stattdessen bewegte sich die Sandfarbene und schob sich schützend vor ihn, und versperrte ihm dadurch ein wenig die Sicht aufs Geschehen. Sie tat fast so als müssten sie sich für einen Anschlag wappnen. Sie sollte Teyjen lieber den Weg freimachen, damit sein Bruder ihn sofort sehen würde, wenn er und die Truppe endlich gänzlich in Sicht waren. Nichts, aber auch rein gar nichts sollte ihr Wiedersehen auch nur für eine Sekunde verzögern. Unruhig trappelte er ein wenig herum, versuchte über Skadis Rücken hinwegzuschauen und reckte den Hals. Vor Anspannung begann sein Körper zu zittern. Gleich, gleich würde sich alles zum Guten wenden. Dann fiel sein Blick wieder auf Skadis Fell. Was war nur los mit ihr? Mit wachen Sinnen musterte er die Fähe und wartete trotz Vorfreude geduldig auf das, was bald kommen würde. Oder vielmehr wer.
Mit einem zunehmend unangenehmeren Gefühl versuchte er ihr Verhalten zu verstehen.
Skadi hatte doch nicht etwa jemanden gewittert, der ihnen Böses wollte? War Tihar doch zurückgekehrt? Teyjens Kopf schnellte hoch, doch die Truppe war noch zu weit weg, um jemanden erkennen zu können, wobei ihm die Gerüche, die zu ihnen strömten, auch nichts sagten. Vielleicht mochte er ein paar von diesen Wölfen kennen, aber ihm fielen keine Namen ein. Und wenn schon, die Alphafähe hatte ihn schon einmal vor Tihars Zähnen gerettet und sie würde es mit Sicherheit wieder tun. Vorsichtig schielte er nach unten. Würde sie?
Allein der Gedanke daran bereitete ihm Bauchschmerzen.
Sein Hirn materte, aber als er so nachdachte, schien ihn nicht einmal das mehr zu beunruhigen. Er war gerade im Begriff, seine Familie wiederzufinden, ihm konnte überhaupt nichts anhaben.
Der Wolf, der auf sie zupreschte, war nicht Kyevjen. Um genau zu sein, glich er ihm nicht einmal im Geringsten. Wie hatte er die beiden anfangs noch verwechseln können?
Der Neue kam unausweichlich näher, geradewegs auf Teyjen zu, zumindest glaubte er das. In Wahrheit aber blieb er ein gutes Stück von ihm entfernt, da Skadi immer noch wie ein Fels vor ihm aufragte.
Aufmerksam folgte er dem Wortwechsel zwischen den beiden, und langsam erkannte er den fremden Rüden wieder. Eigentlich war er gar nicht so fremd, wie der Kleine geglaubt hatte. Wie hieß er doch gleich?
Der Jungwolf war überrascht, mit welcher Leichtigkeit sein Gegenüber sprach. Es sah fast so aus, als würden die Worte ganz unbewusst aus seinem Mund purzeln, als müsste er sich nicht vorher überlegen, was da aus seinem Mund kam. Auch Skadis Autorität schien ihn dabei nicht zu stören. Teyjen hätte nie im Leben den Mumm für solch freche Antworten gefunden. So sehr er den Wolf für seinen Mut auch bewunderte, er hatte etwas an sich, das dem Kleinen Angst machte. Diese offene, impulsive Art war ihm nicht ganz geheuer, weshalb er ein wenig Abstand zwischen sie beide bringen wollte und ein Stück zurückwich. Unwillkürlich war seine Rute wieder zwischen seine Beine gewandert.
Die nächsten Worte des Rüden waren an Teyjen selbst gerichtet und ließen sein Herz für ein paar Sekunden aussetzen. Der Jungwolf verstand ihn erst, als die Worte schon längst verklungen waren. Als Folge gab es eine Gefühlsexplosion, tief in seinem Bauch, die ihm fast das Fleisch aus seinem Magen wieder aufsteigen ließ. Kyevjen nicht bei ihnen? Wo konnte er denn sonst noch sein? Die Landschaft begann sich langsam zu wiegen und die Sicht wurde schummrig und verschwamm allmählich. Welches Wunder? Dass sie ihn nicht gefunden haben? In seinen Ohren hallte sein lauter Atem. Laut. Sehr laut. Ein paar Schritte wankte er zurück, weg von den beiden, bis sein Hinterteil in den Schnee fiel. Nein, unmöglich. Nein. Nein. Nein! Mit jedem Schritt, drehte sich alles nur noch schneller. Wo war sein Bruder? Vorsichtig lugte er noch einmal an die Stelle am Horizont, wo ein ganzer Haufen Wölfe auf sie zu marschierte. Aber Kyevjen war nicht dabei. Sie mussten in die andere Richtung losziehen und ihn suchen!
Dann bemerkte er, wie der andere Skadi überreden wollte, Teyjen mit ihm allein zu lassen. Nicht sie auch noch. Fassungslos sah er den Rüden an, dann schwenkte sein Blick hilfesuchend in Richtung Lynx. Zuletzt suchte er Skadis mit seinen Augen, die förmlich schrien, dass sie nicht gehen durfte!
(bei Lynx, Skadi, Niyol; Takta, Zita, Pilgrim; Shiro, Marrok, Catori etwas entfernt)
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Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~
Alter
7 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75 cm ; 53 kg
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Dabei seit: 27.03.2010
Beiträge: 161
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Pilgrim hatte gar nicht gemerkt, dass er gestürzt war. Nur, dass er auf dem Schnee lag und dieser im kalt und stechend langsam in die steifen Glieder fuhr, bekam der Alte Grauwolf mit.
Schmerz war wohl die Einzige Emotion oder Empfindung die seinen vernebelten Verstand und sein völlig zerstörtes Sein noch zu durchdringen schien.
Ein wenig bedröppelt und mit fragendem Blick stierte Pilgrim durch die Gegend, versuchte sich zu orientieren, als sein Blick auf die tote Maus fiel, die zwischen seinen ausgestreckten Läufen lag.
Jaaaaaaa! Beute!
Mausewolf!
Schoss es ihm durch den Kopf. Seine Lefzen verzogen sich zu einem wölfischen Grinsen, das man lange nicht mehr auf seinem Gesicht gesehen hatte, als er schlaksig und unbeholfen wieder auf die Beine kam. Er stand noch ein wenig wackelig und unbeholfen da, als er einen weiteren Wolf an seiner Seite bemerkte.
Er sah sich um und erkannte Zita neben sich. Ihr Blick schien besorgt zu sein, doch das bekam der Alte in seiner Euphorie gar nicht so recht mit. Seine Rute begann zu wedeln und er grinste die Fähe an.
„Mausewolf!“
Knurrte er glücklich und schloss kurz seine Augen.
Als er sie wieder öffnete, war ein neuer Wolf bei ihnen. Der andere Graue.
Schnell senkte Pilgrim den Blick, versteckte den Nagerkadaver dann zwischen seinen Läufen und wartete ab, bis sich der Rüde wieder verzogen hatte. Nein, diese war seine Beute! Seine alleine und er würde sie stolz dem braunen Mausewolf zeigen! Ja, das würde er!
Pilgrim hob den Kopf und sein suchender Blick fand endlich die Statur Marrok´s. Der Alte staunte darüber, wie weit weg er war. Jaja, es konnten ja nichtmehr alle so flink und agil sein wie er es war! Jaja!
Grinste Pilgrim und machte Anstalten auf Marrok zu zustapfen als eine Stimme an seine Ohren drang und ihn innehalten ließ.
Vorsichtig dreht sich der Alte Rüde um, die tote Maus baumelte, mit dem Schwanz in seinem Fang vor Pilgrim herum.
Es dauerte lange bis der Rüde begriff was oder wer da auf ihn zukam. Schnee schien die Gestalt zu umwirbeln, sie wurde unscharf, verschwamm immer wieder vor seinen Augen, änderte sogar die Größe.
Pilgrim wich zurück und ließ die Maus fallen, als sich das weiße Fell Takata´s vor seinen Augen in Pechschwarz wandelte.
Ein Fiepen entwich dem Alten und er stolperte rückwärts, doch das Wandlerwesen da vor ihm, schien ihm immer näher zu kommen…
Nein… Nein… NEIN!
Rauschte es in Pilgrim´s Kopf, der plötzlich stark schmerzte. Immer weiter wich er vor dem Wesen zurück, bis er mit dem Hinterlauf auf ein Hindernis traf und sich unfreiwillig auf seinen Hintern setzte.
Das Wesen wechselte noch immer seine Fellfarbe, seine Größe, seine Stimme! Und aus dem so zögerlich gesagten „Pilgrim“ wurde in Pilgrim´s schmerzenden Kopf ein hallendes, brüllendes PILGRUM!
Pilgrim schüttelte wie wild den Kopf, ließ ihn schließlich mit starrem Blick auf Takata geheftet und versuchte nicht in seiner panischen Angst zu ertrinken. Oder… War es etwa endlich soweit? Durfte… durfte er endlich gehen?
In dem wirbelnden Fell vor ihm, erkannte Pilgrim immer wieder kurz das seiner geliebten Luna, ehe es wieder zu dem schwarzen Monster wurde. Pilgrim jaulte noch einmal und dann verflog das Monster und er erkannte endlich endlich wer da wirklich vor ihm stand.
Takata.
Pilgrim´s Augen waren noch immer schreckgeweitet, doch die Panik flaute langsam ab.
Takata…
Wieder sah er sich, in einem Flashback von Erinnerungen und Hoffnungen, am Baumstamm über dem Fluss liegen… fühlte den Schmerz in seiner Brust… und sah den Körper Takata´s im wirbelnden Schneesturm vergehen…
Tränen hätten in seinen alten Augen geschimmert, wenn er nicht so panisch gewesen wäre…
„Kaltherz… Frostseele…“
Stammelte er und ließ seinen Kopf merkwürdig schwingend vor sich baumeln.
[Pilgrim ist bei: Zita und Takata; in der Nähe: Marrok, Catori, Shiro, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette]
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Zita
~Sternenseele~
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
71 cm ; 48 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 07.03.2007
Beiträge: 1218
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Angespannt hatte Zita weiterhin die Situation beobachtet und hatte jeden Moment das Gefühl, vor Anspannung und Erwartung gleich zu explodieren. Und da half auch Niyol´s gutgemeinter aber völlig fehl am Platze Kommentar. Mit angelegten Ohren hatte sie dem Grauen nachgesehen, als er Richtung Skadi davonmarschiert war.
Fast schon wünschte sie sich, auch ohne diese „Altlasten“ in diese Situation, dieses… Wiedersehen… gehen könnte… Ihr Blick ruhte kurz auf Pilgrim, der sie nun freudig angrinste.
So oft in der letzten Zeit hatte Zita sich versucht dieses Treffen vorzustellen um sich so darauf vorbereiten zu können… doch wie immer wenn man sich etwas Schwieriges versuchte vorzustellen, egal wieviele Szenarien sie im Kopf durchgespielt hatte, die Realität in der sie sich jetzt befand, war natürlich ganz anders.
Fast schon bereute sie es, den Blick wieder von Pilgrim nehmen zu müssen, als sie Takata auf sich zukommen sah. Ihr Fang kräuselte sich ganz kurz, doch dann seufzte die Fähe innerlich und bereitete sich auf dsvor, was sie am liebsten weit weg geschoben hätte. Sie war zwar noch immer angespannt, doch ihre Körperhaltung verriet dies nicht. Die Ohren waren nach Vorne gedreht, das Nackenfell glatt, die Rute etwas erhöht getragen aber nicht aggressiv, aber eben auch nicht Unterwürfig.
Sie sah Takata an, und versuchte Herr über ihre Gedanken und Gefühle zu werden. Sie wollte das hier möglichst schnell klären und hinter sich bringen. Am liebsten hätte sie es auf sich beruhen lassen… Wie sie fortgegangen war und aus welchem Grund, doch ganz still sein und alles schlucken und vergessen was geschehen war – Das würde sie ebenso wenig können wie plötzlich davon zu fliegen.
Ihr Blick war wachsam und behielt die Umgebung im Auge um beim kleinsten Wehen eines schwarzen Pelzes, Pilgrim notfalls am Nackenfell von hier weg zu schleifen. Niyol hatte zwar gesagt, dass Tihar fort sei… aber… wirklich Glauben konnte Zita es nicht.
Dann begann Takata, die nun bei ihnen angelangt war, zu Pilgrim zu sprechen.
Fein, Zita hatte nicht erwartet auch nur ein gutes Wort von der Weißen abzubekommen, doch komplette Ignoranz? Das hatte sie auch nicht verdient.
Mit mulmigen Gefühl im Magen, drang ihre Frage in ihren Kopf.
„…du lebst…?“
Gerade noch rechtzeitig konnte sich Zita ein Verziehen der Lefzen verkneifen. Es hätte gewiss so ausgesehen als habe sie auf etwas sehr sehr saures oder Bitteres gebissen.
Diese ungläubige Frage, die wohl eher Ausdruck ihrer Überraschung war als wirkliche Boshaftigkeit, traf Zita dennoch tief. Natürlich, sie wäre genauso erstaunt gewesen, Pilgrim wiederzusehen, war er doch so schwach und drohte ständig von der Klippe des Lebens auf die Seite des Todes zu stolpern, doch diese Frage…
Sie war auch eine komplette Verneinung an Zita. Als wenn Takata nie damit gerechnet hätte, dass Zita den Alten auch nur 1 Minute ohne sie hätte am Leben erhalten können…
Die Fähe schluckte ihren Ärger hinunter, presste die Kiefer aufeinander und hielt sich an diesem Schmerz fest. Ja, das war gut, es war etwas Reales, etwas das sie beherrschen konnte…
Jaaa! Pilgrim lebt wie du siehst und das ist ganz gewiss nicht dein Verdienst!
Sah Zita sich der Weißen schon giftig vor die Pfoten spucken, doch dann nahm Pilgrim wieder ihre volle Aufmerksamkeit in Beschlag.
Auch er hatte Takata bemerkt, oder was man bei ihm als „bemerken“ definieren konnte, doch wie er dann reagierte… das jagte Zita einen eisigen Hauch bis tief unter das Fell.
Er schien eine regelrechte Panikattacke zu erleiden, zumindest wirkte es auf die Fähe so. Dieses Zurückweichen… der panische Blick in den Augen des Alten… Zita bekam es wirklich mit der Angst zu tun als sie Pilgrim´s heftige Situation auf Takata sah und fast schon rechnete sie damit, dass der Alte Rüde neben ihr, jeden Moment einen tödlichen Herzschlag erleiden konnte.
Sie tat einen Schritt auf Pilgrim zu, wollte ihm sprichwörtlichen Halt geben und ihm so zeigen „Ich bin bei dir! Es ist alles ok!“, doch da stieß der Rüde schon gegen eine kleine Schneewehe und setzte sich gezwungenermaßen.
Diese Angst in seinen Augen… Zita konnte nur mit stummen entsetzen zusehen, wie erneut etwas in dem Alten zu zerbrechen schien.
„Kaltherz… Frostseele…“
Diese Worte…
Sie starrte Pilgrim an, halb voller Angst und Sorge um ihn, halb erstaunt. Nun war sie diejenige die Takata nur einen flüchtigen Blick zuwarf.
Zita staunte.
Woran hatte Pilgrim sich so heftig erinnert, dass ihm diese Worte… Ausdruck seines tiefsten Seelenschmerzes, so eiskalt über die Lefzen kamen?
Stumm sah sie weiter in die Augen des Rüden, aus denen langsam die Panik, aber auch wieder alles Leben verschwand. Als sei er durch eine Spalte in einem Fels gekrochen, so verdunkelten sich seine Augen wieder und das schlimmste war, dass Zita es sehen konnte. Sehen wie er vom Hier und Jetzt, von der „Echten“ Welt zurück in sein nebliges-verwirrtes Dämmerdasein hinüberglitt.
Erst als sie den pendelnden Kopf des Alten Wolfes neben sich sah, bemerkte sie, wie sehr ihr Herz raste.
Sie hatte mit Takata gebrochen in dem Wissen, der Einstellung, dass ihr Vertrauensbruch Pilgrim gegenüber nicht in Ordnung gewesen war, doch in dem Rüden… musste er soviel mehr zerstört haben und wieder war Zita froh, dass Pilgrim nicht augenblicklich einen Herzstillstand erlitten hatte.
Takata und… Tihar…
Zita sah auf und der Weißen direkt in die Augen. Ja, sie tat Pilgrim nicht gut, nicht mehr und mit etwas lauterer und bissigerer Simme als sie gewollt hatte, sodass die umliegenden Wölfe sie hören konnten wenn sie wollten, fragte sie laut:
„Nun? Wo ist er?“
Dann verstummte sie wieder, musterte die Weiße aber noch immer scharf. Jetzt war nicht die Zeit für sentimentale Wiedersehensfloskeln oder Nettigkeiten. Sie musste es jetzt wissen, direkt und ohne Umschweife, als Erstes und Wichtigstes, für sich und Pilgrim. Sie brauchte Gewissheit…
„Wo ist Tihar?“
Jetzt wo sie darüber nachdachte, erschien es ihr seltsam, dass Tihar, der doch nach der Zwangsvergesellschaftung Takata´s dunkler Schatten gewesen war, nun nicht hier bei ihr war.
„Wo ist er?“
Fragte sie nochmal, dieses Mal leiser und nur an Takata gewandt.
Diese einfache Frage, diese so unglaublich wichtige Information und Takata´s Antwort darauf, würden Zita´s weiteres Leben in diesem Rudel oder ohne es, entscheiden.
[Zita ist bei: Pilgrim und Takata; in der Nähe: Marrok, Catori, Shiro, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette]
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Marrok
-abgegangen-
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
83 cm & 61 kg
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Dabei seit: 02.08.2012
Beiträge: 267
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Die Fähe wirkte wie ausgewechselt, wie ein gänzlich anderer Wolf. Verwirrt und betreten stand sie da, sah von einem zum anderen, offenkundig die Bedeutung der an sie gerichteten Worte nicht begreifend. Wo zuvor noch Angst und Panik in ihren Augen standen, konnte Marrok nun nichts weiter als Irritation erkennen, beinahe, als könnte sie die unterschiedlichen Reaktionen auf ihr Verhalten nicht verstehen. Seine eigene Verwirrung wuchs noch weiter, als die Wölfin sich plötzlich, ohne irgendein Wort, in den Schnee fallen ließ und einfach dort liegen blieb. Marrok legte den Kopf schief und blickte die Fähe zweifelnd an, die da zu ihnen aufblickte und unsicher feststellte, dass sie wohl etwas „Komisches“ getan hatte. Plötzlich schüttelte sie den Kopf und Marrok fühlte sich, als hätte sie ihm soeben die Geste gestohlen. Die Fähe war ihm durchaus ein wenig seltsam erschienen, doch nie hatten ihr Verhalten und ihre Körpersprache derart stark geschwankt, wie in diesem Moment. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, doch hatte er ganz sicher nicht vor zu ergründen, was es war. Ein wenig ähnelte sie Pilgrim, dem Marrok jedoch so viel mehr zu verzeihen gewillt war, als dieser Fähe. Der Weise brauchte eine Stütze, auf die er sich verlassen konnte, Catori dagegen war kräftig genug, um sich alleine gegen das zu stemmen, was ihre Geister ihr einflüsterten. Jedoch war es nicht seine Aufgabe, daran Gedanken zu verschwenden, also entschied er, sich nicht eingehender als nötig mit dieser Sache zu beschäftigen, zumal die Fähe wohl ohnehin vorzog, rasch das Thema zu wechseln. Sollte sich jemand anders darum kümmern, das, was in ihrer Seele zerbrochen war, wieder zusammenzusetzen – er hatte andere Pläne und gewiss nicht vor, sich um jemanden zu sorgen, der ihm nichts bedeutete.
Die Augen voll Missbilligung und Ablehnung sah er sie an, als sie bekundete, nicht zu wissen, was da zuvor mit ihr losgewesen war. Belog sie sich nun selbst, oder hatte sie tatsächlich nichts von dem mitbekommen, was sie getan und gesagt hatte? Nun war es doch wieder an ihm, den Kopf zu schütteln. Sie hatte Freunde, die sie wiedersehen wollte, doch anstatt zu ihnen zu eilen, sobald sie ihren Geruch in der Nase hatte und ihre Gesichter in der Ferne erblickte, floh sie voller Angst vor dem Spuk in ihrem Kopf. Selbst jetzt noch, wo sie doch offensichtlich auf dem Boden der Wirklichkeit stand, zog sie es vor, wie ein Welpe im Schnee herumzuliegen, anstatt die Furcht zu vertreiben und aufzustehen. Seine Augen verengten sich und in einem Anflug von Misstrauen und Ärger legte er die Ohren leicht zurück. Ein junger Wolf wie sie gehörte in das Hier und Jetzt – es gab keine Entschuldigung für sie, sich vor ihren Geistern zu fürchten.
„Es bleibt keine Zeit, sich vor deinen Geistern zu fürchten, Catori“, brummte er auf ihre Entschuldigung hin. „Das Hier und Jetzt ist gefährlicher als jeder einzelne deiner Geister.“
Für einen Moment hielt er inne, betrachtete die Wölfin, die langsam und unsicher wieder auf die Beine kam, wie ein junges Reh und erinnerte sich an die Verwirrung, die ob seiner letzten Worte in ihre Augen getreten war. Seine Lefzen verzogen sich entnervt, während er nach den richtigen Worten suchte, um die Bedeutung dessen, was er soeben gesagt hatte, klar und unmissverständlich in ihren Verstand zu bringen. Glaubend, den passenden Satz gefunden zu haben, blickte er die Fähe wieder an und sagte im selben, ärgerlichen Tonfall:
„Reiß dich zusammen!“
Noch nicht gänzlich überzeugt, dass sie diesmal verstanden hatte, warf er der Wölfin einen prüfenden Blick zu, vermochte jedoch noch nicht zu sagen, ob damit die Wirkung erreicht war, die er sich erhoffte.
Ihr Vorschlag, sich zu den anderen zu gesellen, glich recht eindeutig einer Frage und er wunderte sich, ob sie die Wölfe dort überhaupt erkannte. Wozu sollte jemand, der mit allen anderen sehr wohl bekannt war, sonst andeuten, dass er lieber in Begleitung weitergehen wollte? Sie hatte vor ihren Freunden nichts zu befürchten, es sei denn, sie zog es erneut vor, lieber auf ihre Geister zu hören, als mit den eigenen Augen zu sehen. Er seufzte und warf einen Blick zu Zita und Pilgrim – und der fremden Weißen – zu denen er sich zuvor noch hatte gesellen wollen.
„Geh schon“, sagte er ruhig und tat einige Schritte in Richtung der drei, um anzudeuten, dass er gewillt war, sie zu begleiten. Dann erst wanderte sein Blick zu der schwarzen Wölfin, die offenkundig nicht so wirkte, als würde sie sich ihnen anschließen wollen. Natürlich, sie hatte nie vorgehabt, sie bis hierher zu begleiten – ein Wiedersehen mit denen, die sie ursprünglich zurücklassen wollte, hatte ihr nie im Sinn gestanden. Vermutlich suchte sie immer noch nach einem Weg, der sie fort von hier und gleichzeitig fort von diesem Rudel bringen würde – einen Weg, der nicht existierte.
„Wenn es einen anderen Weg gäbe“, begann er und blickte an der Schwarzen vorbei in die weiße, todbringende Landschaft, „dann hätten wir ihn vermutlich schon gefunden.“
[bei Shiro und Catori; in der Nähe: Takata, Zita und Pilgrim, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol]
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Catori
Befreite Verzweiflung
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 895
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Die beiden Wölfe bei ihr waren in ihren Reaktionen völlig unterschiedlich. Shiro schien noch immer etwas geduld übrig zu haben und versuchte offenbar sie auf verständnisvolle Art und Weise in die richtige Richtung zu lenken, während Marrok sie grob zurecht wies. Beides regte gleichzeitig Widerwillen in der grauen Fähe, aber auch Zustimmung, weil sie wusste, dass die Beiden sich bestimmt nicht grundlos so verhielten. Jetzt war sie bei vollem Bewusstsein, aber irgendetwas wichtig war ihr entgangen und sie wusste nicht, ob es das erste mal gewesen war und vor allem, was womöglich passiert war. Still nahm sie Marroks Worte an und schluckte eine trotzige Antwort hinunter. Sie wusste ja nicht einmal was hier überhaupt los war!
Sie konnte es dem Braunen und der Schwarzen nicht verübeln, dass sie sie nun loswerden wollten. Doch so sehnsüchtig sie sich eben noch gewünscht hatte, zu den Anderen auf zu schließen, nun überfiel sie eine leichte Angst. Marrok machte zwar einen Schritt vor als wolle er gehen, aber Shiro blieb sitzen und stellte so offenkundig zur Schau, dass sie nicht vorhatte die Anderen zu Begrüßen. So viel Zwietracht war hier überall und stimmte die graue Fähe traurig. früher einmal hatte sie sich auf die Hilfe der Geister berufen, um Hoffnung zu Schöpfen, doch zusammen mit Kimi hatte ihr Gehirn auch diese Erinnerung vergraben und so stand die Wölfin nur unschlüssig da. Selbst Marroks Worte hatten die Erinnerung nicht zurückgebracht. Lediglich das Gefühl verstärkt, dass da etwas war. Dass es sie nicht mehr richtig gab. War soetwas möglich? Dass man plötzlich aufwachte und ein anderer Wolf war? Marrok und Shiro hatten sie nicht gekannt. Aber was würden die Wölfe sagen, die sie so lange nicht gesehen hatte? Zudem erinnerte sie sich nur zu gut an ihre Abschiedsworte...
"Sie kennen mich nicht mehr..."
Beinahe schon flüsternd sprach sie diesen Satz aus, während sie noch zu Zita, Pilgrim und Takata schaute. Dann drehte sie sich zu Shiro. Marrok hatte bereits jetzt keine Geduld mehr mit ihr, aber vielleicht wusste die Schwarze was sie meinte. Also sprach sie nun noch einmal deutlich und klar:
"Sie kennen mich nicht mehr. Ich bin anders als früher, ich weiß nur nicht warum."
...Ich weiß ja nicht mal mehr wer ich überhaupt bin. Mit gerunzelter Stirn schüttelte sie den Kopf. Sie musste besser erklären was sie meinte. Da Shiro und Marrok eh schon an ihr zweifelten, konnte sie immerhin ehrlich sein. Jetzt, war sie schließlich ohnehin schon zurechtgewiesen worden.
"Ich habe sie mit harten Worten verlassen. Aber ich weiß nicht, ob mir in dieser Erinnerung auch ein Stück fehlt. ... Ich weiß nicht ob ich alles wieder gut machen kann, weil ich nicht sicher bin, was ich alles getan habe. Ob ich noch etwas getan habe. ...Man kann nichts bereuen, von dem man nicht weiß. ..."
Was sollte Shiro ihr nun antworten? Jetzt wo sie es versucht hatte, fiel Catori auf, wie sinnlos es gewesen war zu versuchen sich zu erklären. Wollte sie Mitleid? Das würde ihr bei den Anderen wohl kaum helfen. Vermutlich hatte Marrok recht. Auch wenn sie es in Anbetracht seiner Art und Weise zu reagieren nicht gerne zugab.
Seufzend schüttelte sie wieder den Kopf.
"Jetzt rede ich schon wieder dummes Zeug. Was sollst du schon auf so etwas antworten. Ihr habt recht, ich sollte einfach gehen..."
Also schluckte sie schwer und stapfte einfach los. Als ihr jedoch Zitas grimmige Worte entgegenwehten blieb sie wieder stehen. Die Situation war schon wieder ähnlich der damaligen, als sie die anderen Verlassen hatte. Wie konnte man all das endlich beenden?! Unschlüssig verharrte sie in ihrer Position. Wagte es nicht, die beiden zu stören sondern schaute zu den Wölfen in einiger Entfernung. Skadi, Teyjen und... sie kannte ihn. Mit gerunzelter Stirn suchte sie sich zu konzentrieren und tatsächlich, am Ende meinte sie sich zu erinnern. Zusammen mit Shiro war er aufgetaucht. Sie hatte die beiden damals nur kurz weitergeleitet. Shiro und Lynx.
[allein; Marrok, Shiro, Zita, Pilgrim und Takata in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
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Takata
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Der zufriedene Gesichtsausdruck lockerte sich auf, bis er sich schlussendlich ganz auflöste. Die Reaktion des Grauen rief zunächst einfachere Verwunderung vor, die dann von zunehmender Erschrockenheit abgelöst wurde. Was hatte der alte Kerl? Pilgrim ließ die Maus fallen, die er im Maul gehabt hatte und starrte sie an, als hatte er einen Untoten gesehen. Was fühlte der alte Wolf in diesem Moment? Es sah nicht wie Wiedersehensfreude aus. Erinnerte er sich nicht daran, wie sie ihn damals ermuntert hatte, weiterzumachen? Takata war stets besorgt gewesen um das Wohl des greisen Wolfs. Nicht nur während der Abwesenheit zusammen mit Zita, sondern gerade während dieser. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, den Alten lebend wiederzusehen. Zitas unverantwortlicher Ausflug in die weiße Hölle hatte die akute Lebensgefahr für einen so zerbrechlichen und fragilen Wolf wie Pilgrim bedeutet. Nur war es schwierig gewesen, seine Sicht und seine Vorstellungen klar herauszulesen, um ihm das Beste zu tun. Diese Reaktion zeigte das einmal mehr. Ungläubig stand die Weiße am Rand des Geschehens und sah wie versteinert auf das seltsame Verhalten, dass der Graue an den Tag legte. Was war denn mit ihm los? Es machte wirklich den Eindruck, als war ihm eine Dosis Gift initiiert worden. Takata zwang sich anzunehmen, er hatte Halluzinationen, sah Wölfe in der Luft oder im Boden. Aber sein Blick galt ihr. Und es tat ihr im Herzen weh. Weshalb strafte er sie solcher Blicke? Die Weiße verstand nicht. Sie hatte sich doch eben gefreut über seine Rückkehr und sein augenscheinliches Wohlbefinden. Er hatte offenbar sogar eine Maus erbeutet, was für einen gebrechlichen Wolf wie den Alten mit Sicherheit eine Leistung war. Pilgrim gab sich einem unwirklichen Spiel aus Verrücktsein und kindlichem Gehabe hin. War das sein Ernst? War das seine Antwort auf ihre monatelangen Sorgen, die sie um seine Existenz gehabt hatte? War das die Besiegelung ihrer inneren Zerrissenheit, die sie nach Zitas Abgang empfunden hatte, weil sie ihn hatte ohne Weiteres mit ihr mitgehen lassen, obwohl sie geahnt hatte, dass er diesen Ritt ins weiße Verderben nicht unbeschadet überstehen würde? Was hatte Zita mit ihm angestellt, dass er nicht mehr nur physisch, sondern nun auch psychisch nichts weiter mehr war als ein Schattens einer Selbst? Takata verfiel in Eiseskälte. Es traf sie wie ein Stich ins Herz, dass der Alte solch ein abstruses Bild von ihrer Empathie für ihn zeichnete. Sie spürte, wie Teile ihres Körpers hart und fest wurden, bis sie zu einem lebendigen Klotz verkam, der zu keiner Regung mehr fähig war. Reiner Selbstschutz. Sie gestand nicht ein, dass sie Schuld an seiner Überreaktion haben sollte. Ihre Atemfrequenz wurde immer kürzer, flacher … so als wollte sie sich das Atmen, das Herzschlagen ganz abgewöhnen. Am Ende war ihre Miene starr wie das Eis um sie herum und ihre Augen beobachten kühl, wie er zur Höchstform seiner unwillkürlichen Anklage auflief. Ohne dass er es vermutlich selbst geistig mitbekam, weil keiner sagen konnte, wie Pilgrims Seele eigentlich wirklich aussah, nahm sie hin, was sich abspielte. Daran änderten auch seine anklagenden Äußerungen nichts mehr. Nun, das passte wohl gut. Sollten sie es ruhig alle hören. Es war ja nichts Neues mehr, dass alles, was sie tat, falsch war. Sie standen hier, hatten das erhoffte Land voll warmer Sonnenstrahlen nicht erreicht, dafür aber den Schluss, dass Takata an allem Schuld war. Und je öfter sie es vorgeworfen bekam, desto weniger nahm sie es an. Sie war nicht mehr im Stande die Anklage aufzunehmen, denn ihr Gewissen war vollgesogen mit all dem, was man ihr vorwarf, ob zu Recht oder Unrecht. Im Grunde war jeder hier ein Tihar für sich, denn es kam nicht mehr darauf an, was sie tat und wie sie es tat, sondern ausschließlich, dass es von ihr kam und somit scheinbar nicht von Wert war. Takatas Atem stockte. Dann war dies also der Dank für ihr Hoffen und Bangen um das Leben des Alten. Dass sie nun erkennen musste, das er am Ende doch nicht überlebt hatte. Nicht der Pilgrim, den sie kennen gelernt hatte. Er war erfroren … nicht wegen der Kälte des schier nie endenden Winters, sondern unter der Obhut der Grauweißen, die ihn für sich beanspruchten, ausschließlich für sich.
Und die Stimme seines besagten Vormunds ließ nicht länger auf sich warten. Hatte sie Zitas Blicke bis eben nicht betachtet aber doch gespürt, so waren sie nun gewiss und ganz bei ihr, einzig bei ihr. Der Vorwurf, der in ihren grünen Augen stand, wog nicht weniger schwer als der des Alten, dabei war die Form, in der er übertragen wurde, denkbar kontrastreich. Wo er war … Takata hatte sich gewünscht, dass sie nicht dieses Thema aufgriff, dass niemand mehr je einen Laut über ihn verlor. Und dann ausgerechnet Zita … wo Tihar war. Takatas Lefzen zuckten unwillkürlich. Dass ausgerechnet sie das fragte. Sie konnte den Schalk und die Freude über Tihars Ableben schon jetzt in ihrem Gesicht erkennen. Ob sie es ahnte? Ob sie es gar wusste? Oder war es der blanke Wunsch? Was war das hier? Ein Wettstreit, an dessen Ende zwei tote und zwei lebendige Wölfe standen? Konnte sie nicht einsehen, dass man sich auch um Pilgrim hatte sorgen können, ohne eine Freundin ihres Vorurteil-reichen Charakters zu sein? Durfte man nur dann Ängste um Pilgrim haben, wenn man sich ihr verschrieben hatte? Wenn man Mitglied im Bund der Sturköpfe war, die nur eine Linie kannten und keine andersartigen Wölfe neben sich akzeptierten?
„Tot …“,
hauchte sie emotionslos. Diese Antwort war ohne zu überlegen aus ihrem Maul gekommen. Hatte sie soeben die ungeschminkte Wahrheit preisgegeben? Einer wie Zita gegenüber, die am wenigsten damit umgehen konnte? Nein … sie duldete nicht, dass Zita auf seinem Grab tanzte, ganz gleich wie dumm der kleine Junge in ihm gewesen war. Aber gerade das gab ihm ein Recht auf Rücksicht. Man sollte nicht schlecht über Tote reden.
„... vermute ich“, log sie deshalb und sah bedrückt zu Boden.
Ihre Kälte, die nach Pilgrims Stich in ihr Inneres wie über einen Toten hergefallen war, wich einem authentischen Bedauern. Sie hatte sich geschworen dem gedankenlosen Streichespieler keine Trauer zukommen zu lassen. Er hatte ihr nie etwas zurückgegeben und daher kein Beileid verdient. Und gerade Wölfe wie Zita waren es, die sie genau dazu drängten. Die sie dazu brachten, wie eine Mutter für einen verurteilten Schützling einzuspringen und ihn vor den schlechten Einflüssen der Welt zu verteidigen. Auf keinen Fall durfte die Wahrheit in die falschen Ohren gelangen … in die Ohren derer, die mit ihr nicht umngehen konnten. Und sie warteten wie gefräßige Geier auf die Häppchen ihrer nicht zu schildernden Geschichte, direkt vor ihr.
„Aber …“, fügte die Weiße leise hinzu und sah mit einem tiefen Seufzer zur Seite. „Das Rudel schafft es … auch so …“
Das Rudel … das stand in diesem Fall stellvertretend für sie. Und ihre Feststellung war eigentlich das erklärte Ziel. Aber Zita und andere taten alles, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen, nicht länger für den Schwarzen einzustehen. Sie hatte sich geschworen den Rest ihres Daseins bei den Lebenden zu verbringen … bei denen, die noch Hoffnung verdient hatten, bei denen, die auch bereit waren etwas zurückzugeben. Und Pilgrim … hatte soeben erklärt, dass er nicht dazu gehörte. Noch einmal würde sie nicht den Weg gehen und alles für einen geben, der sie am Ende mit einem höhnischen Gelächter verließ, mit einem Berg voll Kummer als einziges Erbe.
( Zita & Pilgrim (Catori?) / Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx | Am Ende der Bergkette )
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Skadi
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‚Er wurde gegangen‘? Was für einen haarsträubenden Unsinn faselte dieser Wolf da? Letztendlich traf jeder seine Entscheidungen immer noch selbst, ohne wenn und aber. Sein eher armseliger Erklärungsversuch, wenn man das denn überhaupt als solchen bezeichnen konnte, konnte in ihren Augen also allenfalls dazu dienen, die Verantwortung auf Andere abzuwälzen. Was an sich schon ziemlich erbärmlich war, doch dieser Clown musste wie immer noch einen draufsetzen. Warnend bleckte sie die Zähne – der Graue wandelte auf einem ziemlich schmalen Grat und wurde ihr allmählich deutlich zu dreist.
„Und das habe ich getan, so gut es ging. Oder soll ich sie vielleicht gegen ihren Willen zwingen?“, erwiderte sie eisig.
Es war nicht mal unbedingt dieser unfaire und mehr als lächerliche Vorwurf, mit dem er sie provozierte. Sie hatte ihr Bestes getan, nicht mehr und nicht weniger. Was hatte irgendjemand sonst getan? Was hatte ER getan? Es war diese unglaubliche Scheinheiligkeit, die dafür sorgte, dass sich ihr Nackenstell aufstellte, als sie das Großmaul warnend fixierte.
„Für jemanden, der ohne ein Wort abgehauen ist, spielst du dich ganz schön auf. Diese ‚kleine Meute‘ kann dir ja nicht besonders wichtig gewesen sein, also tu‘ nicht so scheinheilig.“
Was bitte hatte er erwartet? Dass sie dankbar zu Boden sank und ihm die Pfoten leckte? Zu Tränen gerührt darüber, dass er als strahlender Held zurückkehrte und vollbracht hatte, was ihr nicht vergönnt war? Für wie dumm hielt er sie eigentlich? Wohl eher hatte er mit eingeklemmter Rute Reißaus genommen, nachdem er gemerkt hatte, dass eben auch in ihrer Gruppe nicht alles nur eitel Sonnenschein war. Dass sie Differenzen untereinander hatten und Wölfe, die nicht ganz unproblematisch waren. An sich war das nichts Verwerfliches – er hatte eben entschieden, dass er ohne sie besser dran war. Das hatten auch Andere getan, nur dass sie im Gegensatz zu ihm nicht die grenzenlose Dreistigkeit besaßen, sich jetzt auch noch damit aufzuspielen und den selbstlosen Wohltäter zu mimen. Nachdem er mehr oder weniger zufällig über sie gestolpert war, wohlgemerkt. Allenfalls traute sie es noch Shiro zu, die versprengte Gruppe zu ihnen geführt zu haben, und was tat die? Sie hielt sich irgendwo im Hintergrund und versuchte möglichst nicht aufzufallen – weil sie sich geirrt hatte und jetzt gerade jenen Weg einschlagen musste, den sie nicht hatte gehen wollte. Mit genau den Wölfen, die sie loswerden wollte. Und alles an ihrer Körperhaltung drückte aus, dass ihr das bewusst war, dass diese Wiedervereinigung für sie keinen Sieg darstellte. Und dann stellte sich ausgerechnet ein Niyol vor sie hin und tat so, als wäre diese wahrhaft triumphale Rückkehr allein sein Verdienst?
Demonstrativ drehte sich die Sandfarbene um und fuhr Teyjen mit der Zunge über den Kopf. Er tat ihr leid – wieder ein Rückschlag, wieder eine flüchtige Hoffnung, die sich nur Augenblicke später zerschlagen sollte. Seines flehenden Blicks hätte es da nicht mal bedurft. Sie wollte ihn trösten, ja, aber sie wollte auch ein Zeichen setzen. Niyol hatte nicht zu bestimmen, was sie zu tun und zu lassen hatte. Gerade dann nicht, wenn es auch um Teyjen und Lynx ging, die beiden einzigen Wölfe, denen sie noch uneingeschränkt vertraute.
[bei Teyjen, Lynx & Niyol | Rest in der Nähe]
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KuroShiro
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"Natürlich kennen sie dich noch. Sie kennen Zita und Pilgrim noch, also kennen sie auch dich.", bekräftigte sie Catori in ihrem Vorhaben, obgleich ihre Stimme eine Spur härter geworden war. Marroks Reaktion auf Catoris wirre Worte fiel harscher aus, als Shiro erwartet hatte... tatsächlich hatte sie erwartet, dass er einfach gar nichts sagte. Dennoch trottete er ihr hinterher.
Es dauerte einen kleinen Moment, bis Shiro registrierte, dass er sich bei seinen letzten Worten umgewandt hatte und mit ihr sprach, nicht mit Catori. Es war mehr eine Feststellung, nichts, was eine Antwort erforderte und so verzichtete sie auch auf eine Antwort. In den letzten Tagen und Wochen hatte sie genug leere Worte gehört und gesprochen. Ihr Geist war müde. Nur am Rande hatte sie das Geschehen abseits wahrgenommen. Sie dachte über Marroks Worte nach.
Wie konnte er sich dessen nur sicher sein? Von klein auf hatte sie gelernt, dass die Welt, in der sie lebte, unbegreiflich groß sei. In ihrem Leben war sie viel herumgekommen, ohne jemals einen Rand, ein Ende zu finden.
Aber selbst, wenn er Unrecht hatte, Fakt war, dass es keinen Sinn machte, umzudrehen und den Wahrheitsgehalt seiner Worte herauszufinden.
Shiro schaute nach oben. Es würde bald dunkel werden. Wenn sie jetzt loslief, die Nacht durchlief und die anderen hier eine Pause machten... wie weit würde sie kommen? Bestand eine Chance, diese ganze Truppe abzuschütteln?
Sie hatten Pilgrim und sie hatten Teyjen, auf die sie Rücksicht nehmen mussten.
Gerade wollte Shiro sich dazu anschicken, lautlos von der Bildfläche zu verschwinden, als Zitas Stimme zu ihr herüberwehte, fest und laut, und sie aufhorchen ließ. Sie trat einen Schritt näher. Zita schaute Takata offen, ja geradezu herausfordernd in die Augen und sie fragte nach Tihar. Shiro hatte nicht mitbekommen, was gerade zwischen Takata und Pilgrim geschehen war, sie sah nur, wie verunsichert und eingeschüchtert die Weiße wirkte.
Ihre Antwort kam leise und zögerlich. Tot...
Shiro schnippte mit den Ohren.
Für sie dauerte es einen Hauch zu lange, bis Takata eine hastige Ergänzung anfügte. Shiro schnaubte zum wievielten Male an diesem Tag abfällig. Für sie stand jetzt unumstößlich fest, dass Takata nicht nur mehr wusste, als sie zugab, sondern dass sie alle anderen hier ganz bewusst belogen hatte.
Dieses Gefühl war der Grund gewesen, aus dem sie die Gruppe verlassen hatte und dieses Gefühl bestätigte sich grade.
Mit kaltem Blick musterte sie die Weiße. Ein ganz neues Gefühl machte sich in ihr breit... Abscheu. Es war, als könne sie hinter die Fassade sehen, sehen, wie Takata wirklich war. Sie musste immer die Strahlende sein, die Hoffnungsträgerin, die, die einen Weg, einen Plan verfolgte, ganz egal, wie unsinnig er auch sein mochte. Niemand sollte an ihr zweifeln, niemand sie in Frage stellen oder ihre Entscheidungen anzweifeln. Und um dieses Bild aufrecht zu erhalten, tat sie anscheinend alles.
Und gerade tat sie es wieder.
"Das Rudel schafft es auch so.", hörte sie die Weiße sagen und Shiro fand diesen Satz auf eine ganz makabere Art urkomisch.
Als wäre Tihar ein Verlust gewesen, über den es hinwegzukommen galt. Für wen?
Doch bloß für Takata, die sich an der Aufgabe, den schwarzen Teufel im Rudel zu halten ja gerade zu berauscht hatte.
"Wen willst du hier eigentlich veralbern, Takata?", fragte sie sich selbst und schüttelte den Kopf.
Wie, bei allen Göttern, sollte sie es nur in diesem Rudel aushalten, in dem sie nicht einem einzigen Wolf über den Weg trauen konnte und ganz im Gegenteil zumindest in den Worten von einem nicht mal nur ein Fünkchen Wahrheit zu stecken schien.
Wütend schlug sie einen kleinen Stein den Abhang hinunter und mit grimmiger Befriedigung folgte sie ihm mit den Augen bei seinem langen Fall, sah, wie er immer wieder gegen die Felsen prallte, um letztlich tief unter ihr aus ihrem Blickfeld zu verschwinden.
Sie wollte schreien und toben und um sich beißen, sich mit dieser Situation einfach nicht abfinden, aber stattdessen schleuderte sie mit der Pfote Steinchen über die Klippen und mit jedem Steinchen verfluchte sie ihre verdammte Gutmütigkeit.
Am Liebsten hätte sie Skadi und Takata die selbstgefälligen Grimassen aus dem Gesicht gewischt - bildeten die sich denn tatsächlich ein, Shiro wäre zurückgekommen, weil es keinen anderen Weg gab? Oh nein, sie hatte es für diesen irren Haufen Wölfe getan, dem die beiden sich gegenüber fanden, und jetzt saß sie hier mit genau diesen Wölfen fest. Und was taten diese beiden? In überheblicher Selbstüberschätzung glaubten sie auch noch, im Recht zu sein.
Aber was brachte es schon, deshalb jetzt zu zetern? Sie war hier und das war nicht zu ändern. Shiro grollte leise und fegte einen besonders großen Brocken über die Kante. Als er an die Felswand schlug, zersprang er in viele kleine Stücke und das bereitete Shiro ein diebisches Vergnügen.
Für einen kurzen Moment fiel ihr auf, dass sie gerade genau so verrückt wirkte wie Catori und Pilgrim.
Dann dachte sie daran, wie praktisch es wäre, einfach in einer eigenen Welt leben zu können.
Schluss jetzt., ermahnte sie sich selbst in Gedanken. Sie nahm sich einen Moment, um tief durchzuatmen.
"Da wir ja nun alle mehr oder minder glücklich vereint sind,", hob sie die Stimme, konnte sich den sarkastischen Unterton aber nicht verkneifen, "kann's dann weitergehen?"
Sie verkniff es sich, zu erwähnen, dass ein Dank nicht notwendig war. Sollten Skadi und Takata doch glauben, was sie wollten - in ihren Welten waren sie schließlich beide allwissend. Eine von beiden würde sich gleich an die Spitze setzen und demonstrieren, dass sie als einzige genau wusste, was sie tat. Das würde vermutlich Skadis Part werden. Takata würde sich daran laben, ihre kleine, folgsame Herde wieder beisammen zu haben. Shiros Nackenhaare sträubten sich. Sie musste An Niyols erste Worte denken.
Sobald sich eine Gelgenheit ergibt, verschwinde ich...
"Bitte", dachte Shiro, "warte damit, bis ich verschwunden bin."
[Abseits, Marrok und Catori in der Nähe, bei Zita, Pilgrim, Takata, Skadi, Teyjen, Lynx und Niyol am Ende der Bergkette]
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Zita
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Still und stumm ruhte Zita´s kalter Blick auf Takata. Sie hatte kein überschwängliches Wiedersehens-Geplänkel erwartet, ja noch nicht einmal, dass Takata sie überhaupt ansprach. Eher hatte sich Zita schon auf eine Inquisition der Weißen eingestellt gehabt ala „Sosos, du willst also wieder ins Rudel zurück? Warum? Wieso? Weshalb?“ und Bedingungen, ja, jede Menge Bedingungen hatte die Weiß-Graue erwartet, oder, was noch schlimmer gewesen wäre, eine komplett verdrehte Rangfolge in der Gruppe mit Takata und Tihar an der Spitze.
Sie musste grimmig lächeln.
Ja, so wie sie sich um Pilgrim sorgte, so musste es umgekehrt – auf sehr verquere Art und Weise auch Takata mit Tihar gehen. Immer immer und immer wieder war sie nicht müde geworden das Schwarze Monster vor ihr, vor Pilgrim, einfach vor Allen zu verteidigen.
Wieder huschte der Blick der Fähe durch die nahe Umgebung, doch Tihar schien noch immer nicht in der Nähe zu sein. Zita traute dem Frieden nicht – kein Bisschen. Wahrscheinlich würde er bald auftauchen und ihre vorsichtig aufkeimende Hoffnung zerstören.
Noch immer sorgte sie sich um Pilgrim, der mit stupide schaukelnden Kopf neben ihr saß und… sie konnte in Takata´s Blick, ihrer ganzen Gestik, ihrem Verhalten lesen wie in einer blutigen Fährte eines verletzten Beutetieres im Winter. Es war so offensichtlich was die Weiße dachte, der stille Vorwurf… Natürlich würde Takata denken, sie – Zita, hätte Pilgrim zu dem gemacht was er nun war. Ein zitterndes Häufchen Elend, mehr tot als lebendig.
Etwas in Zita zerbrach in diesem Moment und am liebsten wäre sie nun auf die Weiße zugesprungen, hätte sie im Nackenfell in den Schnee geworfen und ihr zu geknurrt „Mit Pilgrim´s Zustand habe ich nichts zu tun! Nicht ich habe ihn zu dem gemacht was du nun vor dir siehst! Nicht ICH habe mein Versprechen um Fürsorge gebrochen. Nicht ICH habe Pilgrim für ein wildes Schwarzes Ungeheuer verraten! Er war schon vorher so!“
Doch natürlich tat oder sagte Zita nichts dergleichen, denn auch wenn sie nicht wusste wieviel der Alte in seiner monotonen Schaukelei mitbekam, so fand sie es doch ziemlich disskriminierend ihm gegenüber. Und doch ärgerte sie Takata´s stumme Anschuldigung.
Jaja… die böse böse Zita…
Mürrisch verzog Zita den Fang, doch dann – und damit hätte die Fähe nicht gerechnet – antwortete ihr Takata auf die gestellte und so wichtige Frage.
Zita´s Augen schlossen sich zu Schlitzen, sie sog jedes ihrer Worte in sich auf, beobachtete Takata dabei genau und so entging ihr auch nicht die Unsicherheit der anderen Fähe.
Etwas in Zita jubelte, wand sich und wollte die Freude über Tihar´s vermeintlichen Tod laut in die Welt hinausheulen, doch die Fähe gab diesen Gefühlen keine Chance, hielt sie klein bis sie schließlich erstickten wie ein grüner Frühlingsspross der sich zu früh aus der Erde getraut hatte und von den letzten Ausläufen des Winters zerstört wird.
TIhar und der Tod…
Zita knurrte leise.
Schon einmal hatte sie sich der stillen Hoffnung hingegeben gehabt, dass Tihar endlich vernichtet sei, nur um dann festzustellen, dass keine Naturgewalt ihm etwas anzuhaben schien.
Rasch wandte sie sich an Pilgrim, fuhr ihm mit der Zunge über den Fang und angelte mit der Pfote nach der inzwischen stocksteif gefrorenen Maus, die der Alte in seiner Panik hatte fallen lassen.
„Pilgrim? Nimm doch deine Beute und zeige sie Marrok, ja? Ich bin sicher, der Mausewolf braucht sie gerade sehr sehr nötig. Geh und zeige sie ihm.“
Zufrieden sah sie, wie Pilgrim langsam aus seiner Litanei zu erwachen schien, wie in Trance nach der Maus schnappte, Zita dann eine Weile dumm damit anglotzte und dann wackelig aufstand und Richtung Marrok davonwankte.
Das was Zita gerade gehört hatte, war nichts für Pilgrim´s Ohren und vor allem nicht für seinen Verstand.
Gerade als sich die Fähe wieder Takata und ihrer dürftigen Erklärung zuwenden wollte, war Shiro neben ihr und auch sie richtete das Wort an Takata. Zuerst wäre Zita fast auf die Schwarze losgefahren, hatte sie doch nur aus den Augenwinkeln schwarzes Fell gesehen…
Zita´s Ohren zuckten beim scharfen Klang der Worte, doch sie nickte der Schwarzen neben sich zu. Was wusste diese Fähe? Wusste sie mehr als Takata sagte oder zugab? Hatte sie am Ende womöglich gesehen wie Tihar…?
So sehr Zita Shiro dies auch fragen wollte, sie konnte es nicht, nicht hier vor Takata, nicht jetzt und so fragte sie nur ebenso kalt wie Shiro´s Stimme gewesen war:
„Wie?“
Es erschien der Fähe so Unglaubhaft und in einem anderen Leben, als eine andere Wölfin hätte sie nun boshaft gelacht und Takata gefragt „Wow… Super! Meine Gratulation? Wie hast du geschafft was der Eisfluss vor Monaten nicht konnte? Wie hast du ihn umgebracht Takata? Hm? Wie?“
Doch natürlich… Im Hier und Jetzt sagte Zita nichts, sondern wartete auf eine weitere Antwort Takata´s.
Als Shiro zum Aufbruch drängte, sah Zita die Fähe kurz an.
„Noch nicht.“
Sagte sie leise und wandte sich dann wieder an die Weiße Wölfin.
„Erst muss ich wissen wie Tihar gestorben sein soll.“
[Zita ist bei: Pilgrim, Shiro und Takata; in der Nähe: Marrok, Catori, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette]
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Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~
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Pilgrum… Pilgrum… Pilgrum… Pilgrum… PIl…. …Grum! Pilgrum.
PILGRUM!
Die Worte hallten durch Pilgrim´s Kopf und der Rüde konnte die hämisch lachende und brüllende Stimme nur zum Schweigen bringen indem er sich immer weiter hin- und her wiegte, immer schneller und heftiger mit dem Kopf pendelte.
Hinter seiner Stirn begann es bereits schmerzhaft zu pochen, seine trüben Augen schienen die Umgebung zu seltsamen Formen und Farben zu verzerren, bis der Rüde fast nur noch wage Umrisse und Schemen erkennen konnte und sein Magen, der zwar leer war, begann zu rumoren.
Pilgrim wurde übel doch hörte er nicht auf.
Er sah Schwarzes Fell aufwirbeln, sah den Schwarzen Rüden um sich schleichen, ihn umkreisen und immer wenn er in seinem Rücken war, sah er Takata… die dann wieder zu dem Schwarzen Ungeheuer wurde und mit ihm zu einem Schemen verschwamm…
Erst als Zita ihm über den Kopf leckte, schien sich das Gespinst um Pilgrim ein wenig zu lichten. Er hörte ein wenig mit seiner Schaukelei auf und spitzte die Ohren um die Worte der Weiß-Grauen Fähe besser verstehen zu können.
Der Alte Rüde wusste erst nicht, was sie von ihm wollte, sie redete eund redete und doch kam es Pilgrim so vor als sagte sie trotzdem nichts. Er blinzelte dumm und sah Zita dann an. Wie ein Welpe der eine Aufgabe erhalten hatte aber nichts damit anzufangen wusste. Erst als die Wölfin ihn auf die Tote Maus vor sich aufmerksam machte…
„Mausewolf!“
Wisperte er leise und sein Blick wurde klarer. Ihm war noch schummrig und übel von der ganzen Wackelei, doch schnappte er sich den kleinen Kadaver und kam ungelenk auf die steifen Glieder.
Jaaaa!
Mausewolf!
Beute!
Freute sich Pilgrim und es schien fast so als habe er Takata, seinen Schreck, Pilgrum und Tihar völlig vergessen, von einer Minute auf die Nächste.
Er tappste durch den Schnee davon, suchte Marrok und fand ihn schließlich – dann kippte die Welt plötzlich auf die Seite.
Die ganze Kopf-Schüttelei hatte Nachwirkungen und so kippte Pilgrim noch ein paar Mal um, rappelte sich aber jedes Mal wieder auf, bis er endlich bei Marrok angekommen war. Ein wenig Unehrenhaft, knickten seine Läufe kurz vor dem Rüden ein und er fiel wieder der Länge nach in den Schnee, doch seine magere Rute klopfte stolz und freudig auf den Schnee als er Marrok mit dem Kadaver zwischen den Zähnen breit angrinste.
"Mausewolf!
Beute!"
Kicherte er verrückt und robbte die letzten paar Meter zu Marrok hin, dann stellte er sich mühsam auf die Vorderläufe, die bedenklich zitterten, in eine halbwegs sitzende Position.
„Beute!“
Grunzte er wieder und warf Marrok die Maus vor die Pfoten.
Jaaaa, er war ein toller, ein großartiger Jäger! Der Beste von Allen und das Marrok nun diesen harten Winter überleben würde, war ganz allein sein Verdienst! Jaaaaaaaaa…
Stolz und mit fast schon blitzenden Augen sah er Marrok erwartungsvoll an. Er war so aufgeregt, dass sogar das Zittern fast gänzlich aus seinen Läufen gewichen war, und stattdessen in seine Rute gewandert zu sein schien, die nun umso wilder durch den Schnee stob, pflügte und wedelte. Ja, sogar seine rösa-samtige Zunge ließ er unendlich lang und hechelnd aus dem Fang hängen.
[Pilgrim ist bei Marrok
In der Nähe sind: Zita und Takata; Catori, Shiro, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pilgrim am 07.04.2015 20:05.
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Lynx
smiling in the dark
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Wie Lynx gehofft hatte, hatte das Auftauchen der anderen Wölfe den Streit zwischen Skadi und Takata beendet – leider gab es auch zwischen Skadi und Niyol Spannungen. Ob es nur an den Worten des Grauen lag oder ob die beiden auch schon früher aneinander geraten waren, konnte Lynx nicht sagen. Die Sandfarbene jedenfalls reagierte äußerst pampig. Vorwürfe hagelten von beiden Seiten und der Weiße befürchtete, dass die Zusammenführung der beiden Gruppen nicht so reibungslos verlief wie gehofft.
Und obwohl Niyol Teyjens Hoffnungen erneut enttäuschen musste, konnte er ihn andererseits auch nur zustimmen. Shiro und Catori, Pilgrim und der Graue... das waren vier Wölfe, die einmal mit Skadi und Takata gewandert waren und nun hatten sie sich alle wieder gefunden. In dieser Eiswüste, wo das Überleben eine einzige Herausforderung war, ein kleines Wunder.
Niyols nächsten Worten gegenüber reagierte er jedoch mit gemischten Gefühlen. Zunächst einmal fühlte er sich sehr wohl im Stande auf Teyjen aufzupassen – Skadi wäre ja auch nicht allzu weit entfernt. Aber er verkniff sich ein Kommentar. Immerhin konnte der Graue nicht wissen, dass der Weiße auch immer ein Auge auf den Jungwolf hatte.
Natürlich würde es die Situation hier entspannen, doch wenn sie wieder zu Takata ging, konnte auch das in einen Streit ausarten. So oder so schien Skadis es nicht besonders eilig zu haben Teyjen und ihn mit dem Grauen allein zu lassen. Was Teyjen zu befürworten schien, wenn man nach seinen flehentlichen Blick ging.
Und dann erfuhr er auch endlich einen Namen zu dem gut gelaunten Grauen. „Gleichfalls.“, gab er zurück. Zwar schien Skadi nicht sonderlich begeistert von Niyol, doch Lynx war der Graue sympathisch und solang er nicht mit jeden Atemzug einen Streit mit Skadi anfing, wäre er froh, wenn es gemeinsam weiter ginge.
„Und ihr wollt auch den Störchen nach? Dann können wir ja alle zusammen gehen.“, plauderte er weiter und hoffte, dass keiner etwas dagegen einwenden würde. Mit der zweiten Gruppe wären sie ein großes Rudel – und genau danach hatte Lynx doch gesucht. Die Größe des Rudels war vielleicht nicht wirklich ausschlaggebend, aber so hatte der Weiße es sich immer vorgestellt.
Lynx Ohren zuckte in die Richtung von Takate, Pilgrim und der weißgrauen Fähe, als ebendiese das nach Tihar fragte. Der Schwarze hatte zu genug Streit geführt als er noch beim Rudel war und selbst nun schien sein Geist noch immer unter ihnen umzugehen und weiter Zwietracht zu sähen. Bewusst wandte er sich wieder dem Grauen zu. Tihar hatte seine Entscheidung getroffen und Lynx wollte sich lieber mit Niyol beschäftigen.
(bei Skadi, Teyjen & Niyol | Takata, Pilgrim, Zita, Shiro, Catori, Marrok abseits)
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
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Oh wie sehr hatte er das vermisst. Skadis Reaktion ließ seine Augen aufblitzen und ein Gefühl aufkommen, das er beinahe schon vergessen hatte. Dafür lohnte es sich zu leben! Dieses Kribbeln der Haut, wenn sein Fell vor Aufregung kurz davor war, sich auf zu stellen. Die Spannung, mit der er sein Gegenüber beobachten konnte, neugierig, auf die Reaktion. Auch wenn er sich zurecht wies, nicht mehr zu forsch zu sein, da er das Spielchen ja schließlich noch eine Weile spielen wollte, so war ihm eigentlich viel mehr danach, wie ein Welpe mit wedelnder Rute herum zu hüpfen. Einfach weil er so überrascht war, diese wunderbare deutliche, spannungsgeladene Gefühlswelt zurück zu haben. Nicht mehr diese lähmende Trauer und Erschöpfung, die er bei den Anderen verspürte. Diese Fähe konnte sich ihm entgegenstellen und das hieß er mehr als nur willkommen.
Er legte zwar entschuldigend die Ohren an, konnte aber dein leichten Hauch eines zufriedenen Grinsens nicht aus seiner Mimik verscheuchen.
"Tut mir leid, ich weiß doch dass du dir Mühe gibst. Wärst du Catori gefolgt hättest du wie wir auch nicht zurückgekonnt, einen Abhang rutscht man leicht bergab, allerdings kommt man manchmal nicht wieder herauf." Nach einer kurzen Pause konnte er allerdings nicht umhin, noch etwas hinzu zu fügen, da er sich just an ihre damaligen Vorwürfe, er wolle ihr den Rang streitig machen, erinnerte. "Im Übrigen möchte ich auch jetzt noch einmal klarstellen, dass ich seit jeher nur ein Mitläufer im Rudel bin. Auch wenn es durch mein kurzzeitiges Abdriften nicht so scheint, stehe ich zu meinem Wort. Und ich sagte dir, ich strebe keine Alphaposition an. Demnach kannst du dein hübsches Fell glätten und meine Anmerkung vorhin als das annehmen, was es war: ein kleiner Spaß meinerseits. ...Hätte ich geah..wusst, dass es dich so trifft, hätte ich mich natürlich zurückgehalten."
~Ou Niyol, da hast du aber grade so die Kurve bekommen ohne dich in Unwahrheiten zu verstricken.~ Beinahe, hätte er doch geahnt gesagt und dann wäre es schlichtweg eine Lüge gewesen, denn er hatte es geahnt. Es gab nicht viele Regeln in seinem Spiel, aber eine der Wenigen war, dass er zumeist versuchte, sich an die Wahrheit zuhalten. Schließlich wollte er ja auch wahres aus den Wölfen mit denen er seine Späße trieb herausbekommen und da war es seiner Meinung nur fair, wenn er sie nicht anlog.
Ja, er konnte nicht leugnen, dass er eine leise Genugtuung dadurch empfand, dass sie sich so sehr daran störte, das er gegangen war. Da er noch nie irgendwohin zurückgekehrt war, hatte er nie die Erfahrung gemacht, dass jemand ihn vermisst hatte. Er hatte schlichtweg gedacht, die Wölfe würden schon froh sein, dass er weg war. Dass diese Annahme scheinbar nicht immer stimmte, war etwas Neues für ihn und machte ihn auf eine seltsame Art und Weise glücklich. Für seine Verhältnisse war die Reaktion der Sandfarbenen wohl das herzlichste, was ihm seit Welpentagen widerfahren war. Natürlich konnte sie das nicht wissen.
Da er sich demnach umso mehr dafür einsetzen wollte, sie nicht zu schnell zu verärgern, hatte er auch den Grund für sein verschwinden erwähnt. Zusätzlich fügte er nun lächelnd hinzu.
"Catori wollte übrigens auch zurück. Das weiß ich mit großer Sicherheit, wir haben viel erzählt, als wir nur zu zweit waren."
Als sie sich demonstrativ von ihm abwandte, kicherte er wieder kurz. Doch als sein Blick auf Teyjen fiel, wurde seine Miene ernster. Vielleicht sogar sanftmütiger? Der Kleine tat ihm leid. Auch wenn er vermutlich niemals in die Verlegenheit kommen würde, ihn auf die Weise zu trösten, wie Skadi es nun versuchte. Offenbar hatte sie für ihre Meute noch mehr übrig als er damals gedacht hatte. Und natürlich noch mehr als sie abweisend behauptet hatte.
Immerhin machte sein neuer kleiner Lichtbringer seinem Spitznamen alle ehre. Dankbar, nicht weiter überlegen zu müssen, ob er etwas für Teyjen tun konnte, wandte er sich lächelnd und mit fröhlich pendelnder Rute zu ihm und nickte.
"Japp, ich denke das war unser Plan. Differenzen hin oder her, ich glaube wir alle mussten einsehen, dass es sich zusammen besser überleben lässt. Vielleicht haben wir ja Glück und können diese unfreundlichen Gefilde bald endlich hinter uns lassen."
Er wusste nicht recht, was er noch in der Gruppe sagen sollte. Lynx würde er sich auf jeden Fall demnächst noch einmal vornehmen. Aber ihn jetzt mit Fragen zu Löchern hielt der Graue dann doch unangebracht und so beließ er es einfach bei einem letzten, lächelnden Nicken.
[bei Skadi, Lynx und Teyjen; die Anderen in der Nähe]
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 12.04.2015 08:15.
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Takata
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Takatas Gedanken nahmen eine lange und tiefe Reise durch ihren Kopf. Es fühlte sich seltsam an, von Erinnerungen gestriffen, ja umgarnt zu werden, die so warm waren wie das Feuer selbst. Mitunter verbrannten sie ihr die Haut, ein anderes Mal wärmten sie ihr erkaltetes Herz. Es war ein Wechselspiel und sie fragte sich, was am Ende obsiegen würde: die unerträgliche Hitze oder die eisige Kälte. Ob es schöner war in einem Eisblick eingeschlossen zu werden und den Tod durch Erfrieren zu finden oder aber von züngelnden Flammen verschlungen zu werden. Irgendwo dort hinten … lag ihr Blick, als ob ihr die Berge eine Antwort geben konnten. Sie hatte schon lange keinen Storch mehr gesehen. Die Hoffnung der ersten Tage war weg. Ab wie eine Nabelschnur, die man dem Welpen kurz nach der Geburt entfernte. Jetzt waren sie auf sich selbst angewiesen. Und die Motivation in der Gruppe tendierte gegen Null. Welche Gründe gab es eigentlich noch, weiterzugehen? Selbst wenn sie etwas fanden, das sie aufnahm und ihnen wärmere Temperaturen spendete, so kamen sie doch als gebrochene Gruppe an. Keiner mit keinem, alle gegeneinander. Es war kein Rudel mehr, eigentlich nie gewesen. Es war nur eine Gruppe von Wölfen, die sich brauchte, weil sie nicht wussten wie sie leben sollten, wenn sie niemandem zum Hassen hatten. Dementsprechend löste Shiros Aufforderung zum Weiterzug wenig bei ihr aus. Sie schloss die Augen und öffnete sie wieder. Reflexe. Nichts weiter. Wohin sollten sie noch ziehen? Das Land der Hoffnung war vom Eis schneller erreicht worden als von denen, die auf der Flucht vor ihm waren. Ungewissheit schwebte über ihren Häuptern mit Hang zum Pessimismus. Das war sonst gar nicht ihre Art gewesen. Nicht einmal die Übernahme ihres elterlichen Rudels damals hatte so viel Trostlosigkeit in ihr ausgelöst wie dieses Konstrukt verzweifelter Wölfe, die ihre einzige Lebensaufgabe nur noch darin sahen, sich Anschuldigungen zu machen und einander zu verachten für ihr Vergangenes, ihr Gegenwärtiges und vorsorglich auch schon für das, was sie als nächstes tun könnten. Wenn Takata einen erneuten Blick in die grünen Augen der Grauweißen Fähe vor ihr wagte, so fragte sie sich, ob in ihrem Kopf noch immer die Zita wohnte,die sie einmal kennen gelernt hatte. Es war nicht so, dass sie je so etwas wie Freundinnen gewesen waren. Viel mehr fragte sie sich, warum sie es nie geworden waren. Die besten Voraussetzungen hatten sie gehabt, mochte ein kindlicher Glauben vorschlagen. Sie beide hatten einen Wolf auserwählt, ihm das Leben selbst auf dem Pfotenballen zu präsentieren. Sie beide hatten jemanden gestützt, der alleine nicht konnte. Das Problem war nur, das sich die Wölfe, die einander zu stützen gewesen waren, gegenseitig nicht ausstehen konnten. Und noch nach dem Ableben des Einen färbte die Verachtung auf sie beide ab. Doch war es Verachtung, die Takata für Zita empfand? Sie fragte sich, warum sie sich so fremd geworden waren. Die alte Takata wäre nun auf sie zugeschritten und hätte ihren Hals zärtlich gestreift. Da war kein Hass. Alles, worüber sie sauer gewesen war, was von Zita ausgegangen war, war längst verglimmt. Zita hatte ihr nichts getan, hatte Tihar nichts getan, für den sie ohnehin nicht länger einstehen wollte. Doch jetzt tat sie alles daran genau dies aufzuholen. Sie nahm den Platz des Unruhestifters bereitwillig ein und bereitete die Übernahme des Rudels vor. So wie sie sich damals verbannt gefühlt haben musste, so versuchte sie nun offenbar ihr das gleiche Schicksal zukommen zu lassen. Anders ließ sich nicht erklären, dass Zita diese ganz persönliche Unentschiedenheit mit lauter Stimme auf dem Platz vortrug, der bis eben noch ihr Ort zum Rasten gewesen war. Takata rümpfte die Nase. Das war einfach nicht fair. Zunächst schickte sie Pilgrim weg, denn den wollte sie ganz offenbar nicht mit ihren schmutzigen Unstimmigkeiten beflecken. Der Wolf, der wohl am wenigsten verstand, wurde weggeschickt. Zita entfernte ihr heiliges Herz und versteckte es, wo es sicher war vor jeder Form von Schaden. Mausewolf?
Stumm beobachtete sie, wie Zita auf Shiros Ausrufe einging. Die beiden Fähen waren ihr suspekt. Sie konnte nicht entschlüsseln, was in ihnen vor sich ging. Doch sie ahnte, dass es bei Zita noch sehr viel mehr war als bei Shiro. Die Schwarze mochte sie wohl nicht leiden, das beruhte auf gegenseitiger Antipathie, doch das war im Grunde nichts gegen den leidenschaftlichen Hass, den die Grauweiße gegen sie zu hegen schien. Man konnte sagen, dass Zita Takata stellvertretend für Tihars Rudelvandalismus verantwortlich machte. Tihar war tot, also nahm sie sie nun hierfür her. Konnte man, bei allem Willen, so etwas wie Verständnis für ihre Lage aufbringen? Noch nicht. Erst muss ich wissen, wie Tihar gestorben sein soll. Wie? Sie glaubte ihr nicht? Zu Recht. Dabei hatte sie sie mehr wissen lassen als alle anderen und mehr, als sie je verdient hatte. Und jetzt? Nun wollte sie, wie zum Beweis, Tihars herausgerissenes Herz präsentiert bekommen? Sie erwartete ernsthaft, dass Takata ihr schilderte, wie ihrer beider letzter zweisamer Moment ausgesehen hatte? Nun. Es war nicht so, dass Tihar ihr so etwas bedeutete, wie ein geliebter Wolf einem etwas bedeutete. Sie hatte ihn nie lieb gehabt. Mehr war es eine Mischung aus Hoffnung und Mitleid gewesen, ähnlich wie bei Pilgrim. Sehr ähnlich sogar. Doch jetzt so etwas wie Leichenfledderei zu begehen und die intimen Details seines Abgangs wie eine abenteuerreiche Geschichte zu hören zu bekommen … mochte nicht ihr Ernst sein? Takatas bis eben recht neutral gehaltener Gesichtsausdruck verzog sich zu Abscheu. Das äußerte sie so … nebenbei, als kurze Antwort auf Shiros Forderung zum Weiterziehen? Gleich gleich … ich höre mir noch noch eben an, wie mein liebster Feind zu Tode kam. Das wollte sie wissen? In allen grausamen Details? Deformierte Körper, von der Schwerkraft entwürdigt, Blut, dass noch ihr weißes Fell tränkte? Ein sterbender Blick, der bis kurz vor seinem Ende nicht hatte wahrhaben wollen, dass der Tod so schrecklich war? Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass eine Seele wie die Zitas auf den Geschmack des Blutes stand. War sie nicht dieselbe, die sich so aufopferungsvoll um Pilgrim gekümmert hatte? Die an der Idee, den Störchen zu folgen, ebenso festgehalten hatte wie sie, bevor sie aus dem Rudel austraten? Und jetzt kam sie hier her und forderte von ihr Antworten, genaue Details über den Tod ihres meist gehassten Feindes, um sich daran zu ergötzen? Takata geriet ins Wanken. Das war … genau das, was sie am wenigsten gewollt aber am meisten befürchtet hatte. Genau das durfte nicht passieren. Sie hatte Verständnis dafür, dass Zita den Schwarzen nicht hatte leiden können. Niemand konnte einen zwingen, einen anderen zu mögen oder es nicht zu tun. Doch sich als Lebender so über einen Toten zu erheben und von sadistischem Blutdurst getrieben die Details seines Dahinraffens einzufordern … das war … das war ein Alptraum. Nicht einmal ein Tihar hatte das verdient! Takata sah sich hilfesuchend um, ihr Blick glitt über die anderen Wölfe, im Vorbeifliegen. Würde ihr jemand mitteilen, dass sie das nicht ernst meinte? Jemand, der sie besser kannte, als sie es tat? Dann war der Zeitpunkt jetzt gekommen … mit Verachtung in ihrem Blick landete ihre Aufmerksamkeit wieder beim Gesicht der Fähe. Hatte sie das wirklich eben geäußert? Die Zita, die sie einst zu kennen geglaubt hatte?
„Was … wie …“ geschieht mir?
Sie hatte keinen Sinn für derart misslungenen Humor. Und wenn es ihr Ernst war, umso schlimmer. Bei Tihar hatte man zumindest gewusst, dass er so etwas nur äußerte, um sich am eigenen Entsetzen zu erfreuen und daran, jemanden veralbert zu haben. Doch wenn das ihr Ernst war, so war sie keinesfalls besser als der dumme Junge. Sie war … Nicht einmal einer kaltherzigen Skadi hätte sie derartiges zugetraut. Zita bewies ohne Umschweife, dass sie sich noch immer im Recht glaubte, den Lauf der Dinge zu bestimmen. Und wenn nicht gefälligst geschah, was eine Wölfin Zita wünschte, so sollten alle verdammt sein. War es so?
„Du … Du? Du kommst hier her …“ Takata holte Luft. Doch bevor sie vorpreschte und nach der Grauweißen schnappte, entschied sie besser Abstand zu nehmen und sich langsam zu entfernen. So als war ihr eben bewusst geworden, welch einem Ungeheuer sie gegenüberstand, dass seine Lebenskraft daraus schöpfte, in Toten herumzuwühlen. Und es waren keine Beutetiere, sondern andere Wölfe.
„... und forderst von mir, dir die Gedärme eines toten Rudelmitglieds zu servieren, wie Teile eines ausgeschlachteten Rehkadavers?“ Die Weiße zischte, während sie langsam abdrehte.
„Nicht ich habe mich aus purem Eigennutz aus den Problemen meines angestammten Rudels gewunden. Nicht ich bin in der Pflicht vor dir Rechenschaft für mein Tun abzulegen.“ Noch einmal glitt ihr Blick auf die Stelle, wo Pilgrim bis eben gestanden hatte. „Würde nicht sein Leben dran hängen, so würde ich dich hier nicht sehen wollen. So bist du nun hier und schweig. Wir kennen uns nicht, Zita, und werden es auch nie tun.“
Das war ihre Art zu äußern, dass sie keine weiteren Austausche mit Zita anstrebte. Sie zog es vor die Wölfin nicht zu sehen, nicht zu wittern und am besten auch nicht hier zu wissen. Wenn Tihar ein Idiot war, so war sie es erst recht. Sie mied Wölfe, die sich in den toten Gedärmen verstorbener Widersacher suhlten. Denn sie wusste nun, dass sie es mit ihr nicht anders getan hätte. Ein Gefühl des Ekels fuhr ihr durchs Rückenmark. Sie hatte sich gefragt, welche Prozesse sich in Zitas Seele abspielen mochten. Doch nun war sie darauf gestoßen, dass es keine gab. Sie war ein funktionierendes Ding, das mit dem Kopf durch Felsen zu schlagen versuchte, sich stets nur den eigenen Weg bahnend. Sie brauchte kein Rudel, sie brauchte nur jemanden, der sie auf Pfoten durch das Leben trug, damit sie über die Köpfe der anderen hinwegsehen konnte. Unwirklich lachend und schnaufend entfernte sie sich, wohl wissend, dass Zita sich mit ihrer Antwort nicht zufrieden geben würde. Doch niemand hatte das Recht sich über Tihars zu frühen Tod zu freuen, zu allerletzt diese Funktion, die sich Fähe nannte.
( zunächst Zita / Shiro, Marrok, Niyol, Skadi, Teyjen, Lynx, Catori, Pilgrim | Am Ende der Bergkette )
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Teyjen
Schützling
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 35kg
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Für ganz kurze Zeit, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, dachte Teyjen wirklich, Skadi würde ihn verraten und einfach ans Messer liefern. An Niyol, eigentlich. Er war schon darauf eingestellt, wenn er müsste, ein langes, gequältes Heulen hinter ihr herzuschicken, sollte sie sich wirklich gegen ihn entscheiden, ihn bei diesem seltsamen Grauen lassen und davonspazieren, um was auch immer zu tun. Seine Rute zuckte vor Anspannung und Nervosität. Er wartete und hätte beinahe gewinselt.
Doch schneller als schließlich erwartet stand fest, dass die Fähe bei ihnen bleiben würde und nirgends hinging, was einen kräftigen Ruck durch den kleinen Wolfskörper schickte. Diese Tatsache schien ihn dermaßen zu überraschen, dass sein Körper wie gelähmt war, obwohl er es doch immer als Selbstverständlichkeit angesehen hatte, dass Skadi, und auch Lynx, ihn nie im Stich lassen würden. Immerhin waren sie eine Familie.
Es dauerte aber noch ein paar Augenblicke länger, bis der panische Gesichtsausdruck endlich verschwunden war und die Augen nicht mehr hilfesuchend über die Gesichter der anderen streiften. Dann erst merkte Teyjen, wie er vor Anstrengung ein wenig zu zittern begann. Er konnte nicht sagen, was es war, aber diese Situation schnürte ihm die Kehle zu. Selbst der Schnee unter seinen Pfoten fühlte sich plötzlich zu heiß an und er trippelte unaufhörlich auf der Stelle. Es lag an diesem Niyol.
Skadi schien auch nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein, der Ton ihrer Stimme würde Teyjen verletzen, würde sie ihn gegen ihn einsetzen, so rau kam er ihm vor. Womöglich war er es gar nicht. Teyjens Sinne wurden durch irgendetwas gestört.
Was auch immer zwischen ihnen vorgefallen war, Teyjen verstand die Streiterei nicht, aber er fand sie auch nicht gerade unangemessen. Alles an diesem grauen Wolf roch förmlich nach Ärger. Nicht einmal Tihar hatte so danach gestunken. Niyol machte den Jungwolf nervös, wie er mit ihm sprach, wie er mit Skadi sprach, einfach seine Art zu sprechen. Unauffällig drehte er den Kopf von ihm Weg, damit er ihn nicht unabsichtlich anstarrte.
Lynx schien den Gestank des Wahnsinns nicht zu riechen, der von Niyol ausging, er versuchte es auf die freundliche Art. Teyjens Rute zuckte wieder. Eigentlich wollte der Junge nicht lauschen, die ganze Sache zehrte an seinen Nerven, alle hier wirkten irgendwie fehl am Platz, alle außer Skadi. Die Fähe gab ihm so etwas, dass er vielleicht Halt nennen konnte, indem sie einfach nah bei ihm war.
Was Lynx dann vorschlug, kam nicht überraschend, im Grunde wäre alles darauf hinausgelaufen, aber die Tatsache, dass der Weiße es aussprach, ließ eine Welle aus Panik in ihm losbrechen.
Teyjen wollte nicht, dass die anderen mit ihnen gingen. Takata alleine stellte für sein kleines Rudel schon ein riesiges Problem dar, wie sollte er mit zehn weiteren Fremden und Halbfremden in unmittelbarer Nähe leben und dabei nicht die Nerven verlieren? Wenn Niyol ihn schon wie einen Welpen zittern ließ? Jetzt wo sein Bruder nicht da war, der ihm alles und jeden vom Leib halten würde. Dem ein Blick genügte, und er hätte den Grauen vor dem nächsten Wimpernschlag aus Teyjens Gefahrenzone bugsiert, ohne dass er es auch nur merkte.
Als er Lynx ansah, rollte ein unkontrollierter, wenig erfreuter Laut aus seinem Mund, der seine Unzufriedenheit spiegelte und den er am liebsten nie gemacht hätte. Blitzschnell schloss er das Maul. Er biss sich auf die Zunge, bis es wehtat und drehte sich noch weiter von ihnen weg. Seine Rute tanzte wie verrückt. Hoffentlich hatte es niemand gemerkt. Die Vorderpfote zuckte nach vorne weg und er fiel fast auf die Nase. Irgendwas lag in der Luft.
(in unmittelbarer Nähe – Lynx, Skadi und Niyol)
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Zita
~Sternenseele~
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
71 cm ; 48 kg
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Lange hatte Zita schweigend vor der Weißen gestanden.
Lange hatte sie alle Zeit der Welt gehabt und die Weiße beobachtet.
Lange hatte Zita auf eine Antwort auf ihre Frage gewartet, doch das was Takata dann von sich gab…
Die Weiß-Graue Fähe hatte jedes Wort der Weißen Fähe gehört, hatte jeden Satz vernommen und doch musste sie sich das Gesagte mehrmals im Kopf wiederholen bevor sie eine Ahnung davon bekam, was Takata da gerade vom Stapel gelassen hatte.
Wut, Ungläubigkeit und Zorn funkelte in ihrem Blick als sie Takata ansah.
Takata sprach wirr, da war sich Zita sicher und voller Verachtung legten sich ihre Ohren steil an ihren Kopf.
Du … Du? Du kommst hier her und forderst von mir, dir die Gedärme eines toten Rudelmitglieds zu servieren, wie Teile eines ausgeschlachteten Rehkadavers?
Zita war gefangen.
Gefangen in einem Gefühl von tiefer Überraschung, einem leichten Schock und dem Drang laut los Lachen zu müssen. Was zur Hölle war mit dieser Wölfin geschehen, dass sie so grundlegend misssverstanden hatte, was Zita hatte wissen wollen?
Nichts lag Zita ferner als die grausamen Details oder Widerlichkeiten um Tihar´s Ableben zu erfahren. Ihr hätte ein „Er ist gestürzt, ertrunken oder erschlagen worden“ gereicht, doch das was Takata ihr da gerade vorgeworfen hatte war absurd und lächerlich zugleich.
Sie sprach von „zerfetzten Gedärmen“ und kurz musste Zita an den Bären denken, der Larka auf dem Gewissen hatte. Ja, DAS wäre eine Schicksalsironie gewesen, wenn das Schwarze Ungeheuer nun sein Ende durch ebenjenen… oder irgendeinen Bären gefunden hätte.
„Er war nie ein Rudelmitglied.“
Konterte Zita kühl, sachlich und emotionslos als Takata sich bereits von ihr abwandte.
„Und du tätest gut daran, dir an deine eigenen Schnauze zu packen… Wir waren Nie… ein… Rudel und wie ich mich entschieden habe, warum… Wirst du nie verstehen Takata, weil du nie gelernt hast, was es heißt „Fürsorglich“ zu sein. Zumindest nicht den Richtigen gegenüber, was es heißt ein Versprechen zu halten. Aber rede dir ruhig ein, dass Ich diejenige war und bin, die gegangen ist weil sie egozentrisch und naiv ist – rede dir das nur ein, wenn es dir und deiner verkorksten Seele damit besser geht.“
Zita´s Stimme war seltsam ruhig, fast schon so als habe sie diese ganze Situation, diese Spannung, diesen Streit zwischen sich und der anderen Fähe schoneinmal erlebt und wüsste was KOmmen würde. Als wüsste sie, wie sie auf welche Anschuldigung zu reagieren hatte. Es tat gut endlich sagen zu können was sie wirklich beschäftigte und aufwühlte, doch Takata´s nächster Satz brachte diese Stimmung, diese entspannte Haltung Zita´s fast gänzlich ins Wanken. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie zuhörte.
„Oh verzeih, dass ich den Part indem DU zur Alpha auserkoren worden bist, nicht mit genug Respekt und Lobhudelei belohnt habe! Da muss mir etwas Grundlegendes entfallen sein..."
Brach es dann endlich aus Zita heraus und diese Wut hatte etwas Heilendes für die Seele der Fähe. Es tat weh was hier gerade geschah, sie hatte auf ihrer Wanderung mehr als einmal versucht sich in Takata hinein zu versetzen, hatte versucht zu erfühlen was Takata so hatte handeln lassen, wie sie eben gehandelt hatte… Ja… Eine Zeitlang hatte Zita wirklich versucht zu verstehen was Takata gemeint haben könnte… Doch nun stellte sich heraus, dass sie es niemals würde wissen können.
Auch sie wandte sich von Takata ab.
„Von dir lass ich mir nicht die Schnauze verbieten Takata, nicht von dir, die du so ehrlos wie Falsch bist. Lebe mit deinem Hass auf mich und beruhige, ja vergifte damit deine Seele, denn ein Herz… hast du nicht… Und ich hoffe, dass dich dieser Hass eines Tages zerfrisst.“
Sagte sie mit eiskalter Stimme über ihre Schulter hinweg, Takata hinterher.
Zita war kein Wolf der Anderen den Tod wünschte, doch hier war eine Grenze überschritten worden, die Grenze des Ertragbaren. Wieder hatte Takata versucht, Zita in eine Ecke zu drängen und sie als etwas abgestempelt, was sie nicht war und Zita konnte nur hoffen, dass Diejenigen die sie wirklich kannten... wussten und erkennen würden, wie sie (Zita) wirklich war, dass sie nicht das Monster war, als das Takata sie gerade hinzustellen versuchte.
„Fein.“
Knurrte sie und zog an Shiro vorbei auf Marrok und Pilgrim zu.
„Ich bin fertig mit dir Takata. Doch ich erkenne gerade... Tihar wird nie sterben... Nein... Er hat ganz einfach nur die Fellfarbe gewechselt - er lebt in dir weiter!“
Schloss sie dieses Kapitel in ihrem Leben ab und ließ es hinter sich, mit aufgestelltem Nackenfell und Wut in der Seele. Ja, sie hoffte schon fast, dass Takata sich umwenden und sie angreifen würde, denn so hätte Zita ein Recht gehabt sich zu verteidigen und in einem offenen Kampf, das wurde ihr plötzlich schrecklich bewusst – würde sie diese falsche Natter von Wolf umbringen.
Sie stapfte an Shiro vorbei und fragte sich dennoch was hier geschehen war… warum es soweit hatte kommen müssen.
Wir kennen uns nicht, Zita, und werden es auch nie tun.
Hallte der letzte Satz der Weißen in ihrem Kopf nach.
Sehr richtig Takata… Und nun habe ich daran auch kein Interesse mehr… schoss es Zita wie Gift durch den Kopf.
Sie hatte sich ein anderes „Ende“ für den Neuanfang gewünscht, doch besser so als wenn sie nocheinmal hinterrücks verraten worden wäre.
Ihr Blick suchte den von Marrok und es lagen tausend unausgesprochene Worte darin. Gerade für ihn… hätte sie sich gewünscht besser mit Takata klarzukommen, doch verstellen – das hatte sie nach dieser Vorführung von Takata´s Naivität und den immer gleichen Anschuldigungen einfach nicht mehr gekonnt.
„Es… tut mir leid…“
Sagte sie tonlos und kämpfte gegen das Gefühl in ihrem Herzen an, mit dem was zwischen ihr und der Weißen gerade zerbrochen war, hatte sie auch Marrok verloren.
„Ich… Da ist noch eine Wölfin… Skadi…Vielleicht kann sie mir...“
Stammelte Zita plötzlich unsicher geworden und sah zu der Stelle zurück an der Skadi gestanden hatte.
„Kommst du mit mir? Ich… muss wissen wie sie über all das denkt… Was wirklich geschehen ist, was Wahr ist...“
Fragte sie leise aber Hoffnungsvoll, ja bittend.
Shiro und die anderen kannte sie kaum bis gar nicht, also konnte es ihr egal sein, was man von ihr hielt – ob man den vergifteten Wahnworten Takata´s Glauben schenkte, doch Zita musste für sich selbst Gewissheit haben und Skadi…. Würde sie ihr vielleicht geben können. Oder Shiro… Immerhin kam die Wölfin aus diesem… Haufen… von Wölfen und vielleicht konnte Zita sie nun, ein wenig abseits fragen was wirklich mit Tihar geschehen war.
„Lass uns gehen.“
Bat Zita wieder und sah Marrok lange und intensiv in die Augen, ehe sie Pilgrim leicht über das Haupt leckte und sich halb zum Gehen in Richtung Skadi wand.
[Zita ist bei: Marrok und Pilgrim; Etwas abseits: Shiro und Takata; in der Nähe: Catori, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette]
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KuroShiro
Kämpferherz
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4 Jahre
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Fähe
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70cm - 50kg
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Shiro wusste nicht, womit sie genau gerechnet hatte. Mit verhaltenen Reaktionen, dass sich die Gruppe langsam wieder in Bewegung setzte - selbstverständlich, ohne auf das einzugehen, was sie sagte - womit sie auf jeden Fall nicht gerechnet hatte war, dass Zita ihr widersprach und dabei Takata mit ihren Blicken durchbohrte. Shiro schob sich neben die Graue, die ihr in dieser Runde noch am vertrauenserweckensten vorkam. Zumindest hatten sie eines gemeinsam, und das war eine Abneigung gegen Takata. Shiro ging es gar nicht darum, weiter auf Takata einzuprügeln, sie hatte sich mit ihrem hübschen Lügengewirr erfolgreich selbst in die Misere manövriert, aber sie wollte Zita wissen lassen, dass sie hinter ihr stand. Schließlich war alleine Zita es, wegen der Shiro jetzt überhaupt hier stand.
Zita und ein Hauch von Erinnerung daran, wie ein Wolfsrudel normalerweise funktionieren sollte.
"So, ist das dein wahres Gesicht?", fragte sie Takata.
Sie musste zugeben - ein Teil von ihr triumphierte. Ihr Verdacht war von Anfang an richtig gewesen.
"Um in deiner Illusion zu leben riskierst du das Leben aller um dich herum, du scheust nicht davor zurück, ihnen offen ins Gesicht zu lügen... und du erdreistest dich, anderen Vorwürfe zu machen?
Du bist keine Traumtänzerin - du bist einfach nur eine riesengroße Egoistin."
Traumtänzerin. Das war es, was sie Takata vorgeworfen hatte, als die Steinlawine an ihnen vorbeigerauscht war. Als Shiro genug hatte von der Fassade, als sie genug hatte von all den Lügen und Ausflüchten und das Rudel verlassen hatte - und das zurecht, wie sich nun zeigte.
"DU hast uns aus purem Eigennutz belogen, uns alle, mich, Lynx, Skadi und Teyjen - wie kannst du ihm überhaupt noch in die Augen sehen? Na, erzähl doch mal. Was war da, was ist passiert mit Tihar und Kyevjen?
DU bist nicht in der Pflicht, Rechenschaft abzulegen?
Oh doch Takata... doch, das bist du."
Sie erinnerte sich noch lebhaft daran, was sie bei der Trennung gesagt hatte.
Ob es mir Spaß macht, hinter einer unverbesserlichen Traumtänzerin durch ein lebensfeindliches Gebiet zu spazieren, als gäbe es den Tod, der uns im Nacken sitzt, nicht?
Nein. Sie wollte weder der Traumtänzerin Takata, noch der Hellseherin Skadi folgen. Damals nicht - und jetzt auch nicht. Jetzt - erst recht - nicht.
Und Zita schien das ähnlich zu gehen. Mit einer Energie, die Shiro der grauen gar nicht zugetraut hätte, fauchte sie der Weißen all das entgegen, was sie wohl schon lange mit sich herumschleppte.
Und das beruhigte Shiro.
"Von dir lasse ich mir nicht die Schnauze verbieten..." - es erleichterte Shiro ungemein, dass sie nicht alleine da stand, dass sie nicht die einzige war, die nicht mehr bereit war, Takata zu folgen.
Im Gegenteil - Zita stapfte einfach an Takata vorbei und ging zu Marrok. Alle Achtung, dachte Shiro, es musste viel Selbstdisziplin dazu gehören, aus einer so gespannten Situation einfach.... herauszugehen. Sie war einfach gegangen.
Beeindruckend. Vielleicht sollte sie sich ein Beispiel daran nehmen?
Brauchte sie eine Rechtfertigung von Takata? Nein, eigentlich nicht. Sie wusste, was sie wissen musste.
"Ich brauche keine Ausführungen Ich habe gesehen, was ich sehen musste.", entschied sie also. Sie überließ es Teyjen, ob er wissen wollte, was Takata ihm verschwieg. Sie überließ auch das urteil darüber ihm. Er musste wissen, ob er damit leben konnte, dass Takata sie nicht nur alle in Bezug auf Tihar, sondern auch auf Kyevjen angelogen hatte. Er musste wissen, ob er ihr weiterhin folgte. Shiro und Zita hatten ihm einen Weg geebnet, den er betreten konnte - oder auch nicht.
Shiro folgte Zita, blieb aber so weit auf Abstand, dass sie nicht hören konnte, was die graue zu Marrok sagte. Sie blieb einfach neben Pilgrim sitzen. Sie hatte noch nie mit dem Greis gesprochen und sie bezweifelte, dass es einen Sinn hätte, es zu versuchen. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Es war erstaunlich, dass er noch am Leben war.
[beiPilgrim; Etwas abseits: Zita und Marrok, Takata, Catori, Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol; Ende der Bergkette
Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.
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Signatur by Tim Donovan
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Skadi
The Tempest
Alter
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Geschlecht
Fähe
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78cm, 54kg
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Auf Niyols Ausführungen hin rollte die Sandfarbene lediglich mit den Augen. Ihr wäre so allerhand dazu eingefallen – zum Beispiel, dass sie nicht wie ein Schlafwandler durch die Welt spazierte und dementsprechend vermutlich auch keinen Abhang hinuntergepurzelt wäre. Oder dass sie gute Lust hätte, ihm sein ‚hübsches Fell‘ auszurupfen, wenn er ihr weiter so dumm kam. Dennoch beschwichtigte sie seine Körperhaltung zumindest insofern, dass sie großzügig über den Blödsinn hinwegsah, den er gerade verzapfte. Himmel, Niyol hörte ja gar nicht mehr auf zu quatschen.
„Du redest zu viel“, brummte sie lediglich kühl.
Auch wenn sie nach wie vor nicht besonders begeistert von diesem aufdringlichen Kerl war, wirkte sie schon wieder eine Spur besänftigt. Ihr Nackenfell wollte sich dennoch nicht wieder so recht glätten, denn das Gezeter, das die aufgebrachten Fähen in der Nähe veranstalteten, war nur schwer zu ignorieren. Gereizt starrte sie in Richtung der Streithähne. Sie würde nicht dazwischen gehen – oh nein, sollten sie das mal schön unter sich ausmachen – aber sehr viel länger würde sie sich diesen Quatsch nicht mehr geben. Die Konfrontation zwischen Zita und Takata störte sie dabei weniger, auch wenn sie immer weiter zu eskalieren schien. Allerdings hatte sie das im Grunde bereits erwartet. Keine der beiden Fähen war momentan sonderlich auf Kuschelkurs und zwischen ihnen gab es einiges zu klären. Und gerade in letzter Zeit hatte Takata mitunter so eine selbstgerechte Art an sich, die nicht nur Skadi auf die Palme brachte. Dass allerdings auch die streitsüchtige Shiro wieder direkt mitmischen und Öl ins Feuer gießen musste, war so überflüssig wie ein Kropf. Ihrer Ansicht nach war die Schwarze genauso inkompetent wie Takata, auch wenn sie jetzt so tat, als hätte ihre Kontrahentin Kyevjen ganz allein auf dem Gewissen. Da hatte die Sandfarbene aber anderes gehört und sich nebenbei auch schon höchstpersönlich davon überzeugen dürfen, dass Shiro nicht immer sonderlich rational oder auch nur sozial handelte.
Beim Anblick dieses zerstrittenen Haufens schwand jedenfalls auch noch das letzte bisschen Rest an Hoffnung, das sie noch gehabt haben mochte. Niyols Behauptung entlockte ihr daher lediglich ein resigniertes Schnauben, und wie zum Hohn schwoll das Gezeter der Fähen prompt an, obwohl Zita bereits abgedreht hatte. Wie war das nochmal? ‚Zusammen lässt es sich besser überleben‘?
„Das scheinen sie anders zu sehen“, kommentierte sie trocken, ehe sie sich an Teyjen wandte.
Sie musterte ihn eine Weile schweigend und ein nachdenklicher Ausdruck trat auf ihr Gesicht. So konnte es nicht weitergehen. Seinetwegen, aber auch sie selbst war nicht mehr dazu bereit, Teil einer dermaßen zerrütteten und feindseligen Gruppe zu sein. Die geladene Stimmung hatte sich auf den Jungwolf übertragen und er zitterte wie Espenlaub.
„Hab‘ keine Angst“, versprach sie ihm leise. „Zur Not gehen wir ohne sie weiter.“
Bei ihren letzten Worten hob sie den Kopf und blickte nun auch Lynx an. Unwillkürlich fragte sie sich, wie wohl der helle Rüde dazu stand. Sie selbst hatte inzwischen jedenfalls gute Lust, sich einfach ihre beiden Wegbegleiter zu schnappen und zu dritt weiterzuziehen. Der Gedanke, diesen unkoordinierten, zerstrittenen Haufen einfach hinter sich zu lassen, wurde jedenfalls mit jeder Sekunde verlockender.
[Teyjen, Lynx & Niyol | Rest in der Nähe]
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IP
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Catori
Befreite Verzweiflung
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 895
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Ihr Gesicht trug eine verzweifelte Miene während sie aus zwei bis drei Wölfslängen Entfernung verfolgte, wie sich Takata und Zita mit hasserfüllten Worten nieder zu ringen versuchten. Offensichtlich hatte damals niemand ihr zugehört oder einen Gedankengang an ihre Worte verschwendet. Vermutlich wussten sie nicht mal mehr was sie gesagt hatte. Je langer sie die Graue und die Weiße betrachte, und hin und wieder zur einen Seite(Shiro, Marrok, Pilgrim) und zur anderen Seite(Skadi, Teyjen, Niyol und Lynx) schaute, desto mehr war sie sich sicher, dass ihr damaliger Ausraster niemanden interessiert hatte. Es fühlte sich an als wäre diese ganze Episode vom Schicksal aus ihrem Leben gestrichen. Die Situation war durch den Abstand nicht besser geworden. stattdessen hatten sich die Fronten nur noch mehr verhärtet. Zita war uneinsichtiger den je und Takata... Catori verstand es nicht, aber die Arroganz in den Worten der Weißen wurde bei jeden ihrer Worte deutlich. Sie fühlte sich ihrer Position sehr sicher. Sprach als Alpha. Hatte sich die Situation zumindest mit den anderen geklärt? Nachdenklich sah Catori ein weiteres mal zu Lynx, Teyjen und Skadi. Hatten sie Takata als Alpha anerkannt?
Als hätte Shiro ihre Frage gehört, fiel sie nun auchnoch in den Streit ein und bezog deutlich Position an Zitas Seite. Auch wenn ihr Takatas Art missfiel, Zita und Shiro waren nicht unbedingt besser indem sie nun gemeinsam die Weiße in den Boden stampften. Trotz allem tat Takata ihr Leid. Sie stand alleine da. Nur warum verhielt sie sich dann so? ~Aus Angst? Ein seltsamer Versuch etwas zu retten was längst nichtmehr in ihren Fängen lag und vielleicht sogar nie gelegen hatte?~
Still betrachtete sie -weiterhin die Aktionslose Zuschauerin- den Abgang von Zita und Shiro. So sehr sie sich über die Vereinigung mit Zita gefreut hatte. So dankbar sie war, dass es zwischen ihnen wieder stimmte, jetzt im Moment wollte sie nicht bei ihr und Shiro sein. Am liebsten wäre sie wohl zu Niyol gegangen, aber er war es bestimmt auch schon Leid sie als Schatten hinter sich her laufen zu haben. Außerdem: War es nicht an der Zeit auch mit Takata zu reden? Sie konnte die arme Weiße doch nicht hier alleine stehen lassen.
Also nahm sie noch einen tiefen Atemzug um sich zu sammeln und die Kraft zu finden ein Gespräch an zu fangen, von dem sie einfach nicht einschätzen konnte wie es enden würde. Schon beim ersten Schritt merkte sie, wie sie sich und ihre Gefühle Sicherheitshalber abschottete, sodass sie in sich eine Art Leere spürte. Es war beinahe automatisch und im ersten Moment erschreckte sie sich. ...Noch mehr, dass in ihr verloren ging? Doch letztendlich empfing sie die Freiheit, die es ihr gab. Ihre Gefühle waren gewiss ohnehin unangebracht.
Bei der Weißen angekommen blieb sie stehen. Klar, konnte sie sie ansehen, während sie sanft nickte und ein leises Lächeln in ihr Gesicht zeichnete um zu zeigen, dass sie nicht da war um Zitas und Shiros Worte fort zu führen.
"Takata."
Sie machte eine Pause. Sollte sie der Weißen das Reden Überlassen? Damit sie loswerden konnte, was immer ihr im Sinn stand? War sie, Catori in der Lage, auf alles ein zu gehen, was man ihr nun vor die Pfoten werfen konnte?
Nein, sie war es nicht, und sie wusste es nicht. Aber die Gefühllosigkeit ließ keine Angst zu und so folgte Catori ihrem Verstand der sagte, sie würde schneller zum Kern vordringen, wenn sie nicht blindlinks zu reden anfing. Also sah sie Takata nur freundlich und abwartend an. Für den Fall, dass diese nicht anfangen würde zu sprechen, legte sich die Graue, in ihrer seltsamen spontanen Rationalität, allerdings trotzdem Worte für einen Anfang zurecht. Vielleicht würden diese jedoch nicht notwendig werden.
[Takata; Marrok, Shiro, Zita und Pilgrim in der Nähe; Skadi, Lynx, Teyjen und Niyol etwas weiter entfernt]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 30.04.2015 11:14.
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