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Cinisca
Vom Wind getragen


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3
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Fähe
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70 cm & 44 kg

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Cinisca ist offline
05.09.2025 12:05

Cinisca freute sich, dass Valdis Gefallen an dem Fisch gefunden hatte. Die aus dem großen Salzmeer waren zwar noch besser, aber dass die Alpha-Fähe den Fisch nicht verschmähte, ließ sie ihre Schmach vom verpassten Hasen und die Bruchlandung fast vergessen.
Auch wenn Avon von dem Fisch nicht abbiss, sah er ihn voller Vorfreude an. Die Gesichtszüge von Avon beim Anblick des Fisches erinnerten Cinisca an ihre Schwester Trebe. Und das erste Mal seitdem... seit... seit Trebe ertrunken war, dachte sie an sie zurück und musste lächeln. Sie kannte Avon nicht, aber der sanfte, gleichzeitig verspielte Ausdruck ließ sie schmunzeln.

Naja, zumindest solange, bis er ihr eine Rätselfrage stellte: "Wenn eine Wölfin, Rhenyra schneller ist als die Wölfin Anasia. Und wenn Wolf Rutrick langsamer ist als Wolf Astor, aber Rutrick genauos schnell rennen kann wie Rhenyra. Und Vivania kann schneller sprinten als Astor. Welcher Wolf ist dann der schnellste?“. Cinisca legte den Kopf schief und überlegte kurz. War es so einfach wie sie dachte? Wo war die List?

"Also eigentlich ist ja Vivania die schnellste, aber wenn es bei dem Wolf um das Geschlecht geht, dann Astor, auch wenn er eigentlich nur am zweitschnellsten ist", sagte Cinisca und dachte dabei grinsend an ihren triumphalen Sieg im Wettlauf gegen Ruko zurück. Sie platzte mit der Antwort heraus, denn sie fürchtete, wenn sie zu lange nachdenken würde, käme sie zu dümmlich herüber. Tatsächlich mochte sie ihren wachen Verstand ziemlich gern an sich.

"Bisher sind wir nur zu dritt", hallte Valdis' Stimme in ihr nach. Cinisca erschrak. Sie hatte es zuerst nicht hören wollen. Doch was für ein Rudel sollte das sein - gerade einmal 3 Wölfe? Sie wollte doch das echte, große Rudelleben kennenlernen. Cinisca wurde flau im Magen und sie wünschte, dass das nur an dem Fisch lag, doch sie wusste genau, dass dem nicht so war... Das, wo sie hier hineingeraten war, das war... nicht das Richtige. Oder vielleicht doch? Cinisca war hin- und hergerissen. Nein, sie war losgezogen um ein besseres Leben und Ruko zu finden. Sie wollte in einem großen, gesunden Rudel ankommen. Avon und Valdis sollten sich gern finden, ihr Rudel gründen, aber hier wäre sie... überflüssig. Und was eine derart kleine Rudelbasis für die Nachkommen bedeutete, das hatte sie am eigenen Leib und Leben erfahren. Zumindest war die Welt hier fruchtbarer und sowohl Beute an Land und zu Wasser schien reichlich vorhanden. Cinisca hatte eine Entscheidung getroffen... Sie wusste, dass sie sie aussprechen musste. Und sie spürte, wie sie sich dagegen wehren musste, nicht in sich zusammen zu brechen und weiter stark zu sein. Sie richtete sich auf. Hob den Kopf und schaute zu Avon und Valdis hinüber.

"Es gibt in diesem Rudel also bisher nur euch, ja? Ihr wollt also ein komplett neues Rudel gründen... Also... Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber mein Rudel war selbst so klein. Bestand am Anfang nur aus meiner Mutter und meinem Vater... Und es... Ähm... Es hat nicht so gut geendet. Ich fürchte, dass ich meinen Platz in einem größeren Rudel finden muss. Und Ruko. Ich wünsche euch alles Gute. Ihr werdet bestimmt süße Welpen bekommen... Wisst ihr, wo ich andere Wölfe finde, ein größeres Rudel?", platzte es aus Cinisca heraus, die versuchte hinter ihren vielen Worten ihre Traurigkeit zu verbergen. Sie hatte Valdis und Avon erst kennengelernt und würde gerne warm mit ihnen werden, würde gern dazu gehören... Aber neben zwei Liebenden war vermutlich kein Platz für sie.

"Wir können ihnen nicht trauen", zog es wie ein Blitzschlag in ihren Gedanken vorbei... Warum wohl gründeten die beiden ein Rudel? Sie waren gut genährt, wirkten stark und selbstbewusst... Sie mussten doch aus einem Rudel kommen? Cinisca wünschte sich auf der einen Seite eine Antwort, doch auf der anderen Seite schüttelte sie ihr Misstrauen mit einer Kopfbewegung hinweg. Verloren stand Cinisca da, setzte sich hin. Tränen stiegen auf. Tränen, die sie lange zurückgehalten hatte. Sie versuchte das zu übertünchen, indem sie ihre immer noch leicht schmerzende Pfote abzulecken begann. Doch die Tränen schlugen sich weiter Bahn. Tränen über Ruko, der verschwunden war, ihre Schwester, die ertrunken war, ihre Mutter, die verhungert war und ihren Vater, der lange schon nicht mehr ihr Vater war, als sie ihn austrickste und ertränken musste. Sie hatte so viel Schmerz und Verlust erlebt. Sie konnte leider nicht mehr stark sein. Für einen Moment einfach nicht mehr stark sein... Schluchzend brach sie zusammen.

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
09.09.2025 12:23

Interessiert wie lange nicht mehr, hörte sie ihrem Gegenüber zu. Ohne, dass sie es so recht merkte, ließen die Kopfschmerzen etwas nach, je mehr sie sich auf die Auseinandersetzung mit Niyol konzentrierte. Sie hatte dem Grauen früher gar nicht zugetraut, ein derart vielfältiges und komplexes Innenleben zu besitzen. Auf sie hatte er viel mehr den Eindruck eines Späßemachers gemacht, der das Welpenalter nie so recht verwunden hatte. Offenbar gab es neben Roghir noch andere Rüden in diesem Rudel, die weiter als bis zum nächsten Rehkadaver denken konnten.
Niyol war losgezogen, um sie zu suchen, obwohl sie sich selbst und aus freien Stücken entschieden hatte, Abstand zum Rudel zu bekommen? Sie staunte hierüber. Und wenn sie seinen Ausführungen weiter folgte, war es Pan ... damit war der Wolf mit dem eigentlich langen Namen gemeint, wohl gewesen, der auf sie aufmerksam gemacht hatte. Langsam begann es in ihrem morschen Hirn zu rattern. Pan ... Valdis ... die Neuen ... zusammen mit Roghir. Langsam kehrten ihre Erinnerungen zurück. Trotzdem war es der ihr bis dahin weitgehend unbekannte Roghir gewesen, der sie zur Rückkehr bewegt hatte. Ob Niyol auch die Fähigkeit besessen hätte, sie nach dem fürchterlichen Ende ihres Freundes Lynx zum Weg zurück zum Rudel zu bewegen?
Ihr Ohr flappte interessiert, wie er beiläufig äußerte, dass er noch einige Zeit am Meer gebraucht hatte. Was verband ihn damit? Was hatte er geglaubt dort zu finden? Diese Frage wollte ausformuliert werden, denn sie ließ ihr keine Ruhe. Es wurde Zeit, dass auch Niyol etwas über sein Innerstes offenlegte, wenn er ihr Vertrauen wert sein wollte.

„Du brauchtest Zeit ...? Wofür?“

Sie legte den Kopf leicht schief und dachte nach. Bei aller Fantasie, über die sie verfügte, wusste sie nicht, was Niyol beschäftigt haben mochte. Es schien ihn jedoch mehr beschäftigt zu haben als ihr Verbleib, was sie ihm nicht unbedingt übelnahm, immerhin war dafür Roghir gekommen, um sie zu holen.

Interessant war auch der nächste Punkt. Er wollte ,ehrlich sein wie auch zu Skadi' - war das eine besondere Ehre? War er sonst nicht ehrlich, weil er alles mit Späßen zu vertuschen versuchte? - und wies jede Verantwortungsbereitschaft von sich, was sie sehr an Roghirs Äußerung erinnerte, der kategorisch ablehnte, die Position des Leitwolfs im Rudel einzunehmen. Leicht getroffen legte se die Ohren zurück und neigte den Kopf etwas nach unten, sodass sie auch die Schmerzen im Kopf wieder spürte. Noch ein womöglich kluger und weiser Wolf, der dankend ablehnte, ihre verrückte Meute zu führen. Wer sollte dann in Frage kommen? Timber-Knoten-in-den-Beinen-Avon oder Milchaugen-K-dingsda-Wolf? Ausgeschlossen. Eher machte sie auf Absätzen kehrt und ging zurück, um sich an Lynx' gefrorenen Leichnam zu kuscheln.
Plötzlich war er wieder bei einem ganz anderen Thema, das sie aufschrecken ließ. Sie blinzelte den Rüden verstört an und richtete die Ohren auf. Bitte? Hatte sie soeben den Namen der unausstehlichen Gewitterziege gehört? Ihr Blick glitt instinktiv zurück, wo sie sie mit Roghir zuletzt hatte turteln sehen. Da war niemand mehr, doch die Geräusche vergnügt planschender Wölfe in mittlerer Entfernung veranlassten sie zu einem tiefen, kehligen Grollen.

„Was für ein Zwist? Es gibt keinen Zwist. Sie ist eine Naturkatastrophe. Du fragst ja auch nicht, was für ein Problem wir mit dem Kometen hatten, der unser altes Zuhause vernichtet und in ein eisiges Tal verwandelt hat.“

Grummelnd und seinen Blick meidend, sah sie zur Seite. Roghir, der sie aus einem tiefen Loch geholt und zurück ins Reich der Lebenden geholt hatte, schäkerte mit Lieschen-Unschuld und beide, er sowie auch Niyol, lehnten es ab, Verantwortung im Rudel zu übernehmen und die kopflos gewordene Truppe durch die neue unsichtbare Gefahr zu führen. Das Ergebnis waren Wölfe wie Vanonasac und Valdis, die machten, was sie wollten. Das hätte es unter Skadi nicht gegeben ... sie war sich sicher ...

(Niyol, Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Catori
Gefühlswelten


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Catori ist offline
10.09.2025 16:53

Im letzten Licht des Tages... diese Worte hatten sie motiviert. Sogar schon mehr als die Hälfte geschafft zu haben, hatte sie sich derart nicht getraut zu hoffen.
Also war sie losgehumpelt und tat dies immernoch. Sie wollte keinen Zwischenstopp mehr. Für solch eine Pause hätte sie früher anhalten müssen. Kurz hatte sie überlegt, doch dann entschieden, dass sie endlich irgendwo ankommen und etwas länger liegen bleiben wollte. Also war sie weitergegangen und nun gab es kein Zurück. Das Zittern ihrer Muskeln rührte nicht von der Kälte, sondern von der Erschöpfung her, wenn sie sich jetzt hinlegt, würde sie sich wirklich nichtmehr hochkämpfen können. Auch ihr Kiefer tat weh, denn seit geraumer Zeit biss sie wortwörtlich die Zähne zusammen.
Vor ihnen erhob sich eine neue niedrige Bergkette. Dena konnte nur hoffen, dass sie das Ziel ihrer Wanderschaft markierte, denn sie war sich nicht sicher, ob sie es vielleicht weiter schaffen würde. Zudem legte sich die Sonne bereits auf den Horizont. Hoffentlich war sie so schnell voran gekommen, wie Delano geschätzt hatte. Auch wenn 'schnell' in ihrem Fall wohl eine gesonderte Definition verdiente.
Sie wollte Delano fragen, doch sie bekam ihre verkrampfte Kiefermuskulatur nicht dazu, das Maul zu öffnen. Sie konnte nur stur gradeaus humpeln. Bei jeglicher anderen Bewegung, fürchtete sie aus dem Tritt zu kommen und vorzeitig ihren Marsch zu beenden.

(Delano | südlich der Polarwüste, außerhalb der Karte)

*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf


"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
10.09.2025 17:47

Wusste sie, wie viel sie von ihm verlangte? Zumindest schien es Takata brennend zu interessieren, denn sie sah ihm so intensiv beim Reden zu wie nie zuvor. Natürlich wollte sie weitergraben. Und Niyol unterdrückte mühsam ein Augenrollen. Am liebsten wäre er einfach aufgestanden. Aber er hatte ein Ziel. Vermutlich war dieses Gespräch nur der Anfang. Die anderen würde er schließlich auch händeln müssen und dabei würden sicherlich noch mehr unbequeme Situationen auftauchen.
Vorerst jedoch bekam er einen kurzen Aufschub, denn auch Takata behagte ganz offensichtlich ein Teil dieses Gesprächs nicht. Sie blockte in ihrer üblichen Manier ab und vermutlich hätte sie ihm damit ein Seufzen entlockt, wäre ihm nicht in diesem Moment eine passende Idee gekommen:

"Was hältst du davon: ich verraten dir, was mich ans Meer und wieder zurück getrieben hat und dafür sagst du mir ohne Umschweife, wie du zu deiner negativen Einschätzung von Ayjana kommst, denn deine Metapher mit der Naturkatastrophe entspricht bisweilen nicht meiner Wahrnehmung."

Es schlich sich sogar ein leichtes Grinsen in sein Gesicht. Immerhin hatte er auf diese Weise einen direkten Gegenwert vor Augen. Wie eine Art Tauschgeschäft. Damit fühlte es sich deutlich weniger, wie eine schmerzhafte Offenbarung an. Er hoffte nur, dass es Takata auch wirklich dazu veranlassen würde, ehrlich zu sein.

(Takata | Rudelplatz Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Chester
Nebelfänger


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Chester ist offline
11.09.2025 11:05

Chester war tatsächlich tief eingeschlafen und als er wach wurde, wusste er für den Bruchteil einer Sekunde nicht, wo er sich befand. Er vernahm panische Atemzüge in seiner Nähe und hob leicht verwirrt den Kopf. Dann erkannte er die Höhle wieder ins vernahm die Umrisse seiner drei Weggefährten im Dämmerlicht. Die schnellen Atemzüge kamen wohl von Venryn, was Chester wenig überrascht zur Kenntnis nahm.

Wie ist der nur so alt geworden?, fragte er sich nicht zum ersten Mal, erhob sich jedoch auf die Pfoten und schob den Kopf aus der Höhle, um nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten. Er konnte nichts entdecken und zog den Kopf seufzend wieder zurück ins Warme, bevor er Venryn einen fast schon tadelnden Blick zuwarf.

“Was ist dir denn über den Pelz gelaufen?“, fragte der Graue grummelnd und schüttelte sich den staubigen Pelz. Er hatte tatsächlich erstaunlich gut geschlafen, wie er feststellen musste und musste sich eingestehen, dass das Rudelleben durchaus Vorteile brachte. Als Einzelgänger konnte man sich nicht erlauben, seine Umgebung so lange aus den Augen zu lassen. Sein Blick fiel auf Eden und Enaid, die dicht nebeneinander lagen. Ihre Pelze sahen wieder trocken aus, stellte Chester fest.


[Venryn, Enaid, Eden | Höhle]

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Yarok
Beschützer


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Yarok ist offline
11.09.2025 11:16

Kachnik wirkte unendlich nervös und Yarok ertappte sich dabei, wie er dessen durchdringenden Blick zu meiden versuchte. Das war allerdings auch nicht sonderlich schwer, denn der Rüde mit den milchigen Augen schien nur Augen für Anouk zu haben. Mitleidig sah Yarok seinen neuen Freund einen Augenblick lang an und war gleichzeitig froh über Pans Anwesenheit. Die beiden unsicheren Rüden würden eine Stütze brauchen und Yarok wollte diese Aufgabe ungern alleine erfüllen.

Anouk begann stockend zu sprechen und Yarok spitzte Aufmerksam die Ohren. Dabei fiel ihm auf, wie sehr sein gefiederter Freund versuchte, dem Rüden eine Stütze zu sein. Und tatsächlich wirkte Anouk ein wenig gefasster, sobald er dessen Anwesenheit spürte. Yarok schenkte seinen Worten volle Aufmerksamkeit, vor allem bei Anouks Beschreibung der Kräuter versuchte der Rüde penibel, sich jede Kleinigkeit zu merken.

Flauschige, weiße Blüten, süßer Geruch wie Honig. Oft an Seen und anderen Gewässern, wiederholte er stumm und versuchte sich dieses Kraut vorzustellen. Bewusst aufgefallen war es ihm bisher nicht. Doch Anouk schien bereits wieder sehr verunsichert und Yarok stupste ihn aufmunternd an.

“Klar reicht das, mit der Beschreibung würde sogar ein Blinder dieses Kraut finden!“, bekräftigte er ihn und zuckte ertappt zusammen, als seine Augen auf Kachnicks milchige fielen. Er wusste noch immer nicht, wie gut der graubraune sehen konnte und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. Er konnte nur hoffen, den anderen mit seiner unüberlegten Äußerung nicht verletzt zu haben.


[bei Anouk & Karasu, Pan und Kachnik | Mondscheinsee]

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Enaid
Foren As


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Enaid ist offline
11.09.2025 17:26

Nach der kurzen Unterhaltung war er in Schlaf geglitten. Der Schlaf kam traumlos und schwarz und gab ihm die Möglichkeit zu regenerieren. Irgendwann kamen jedoch die Bilder, die des Schattenwolfs wie er Eden jagte, wie sie beide zusammen mit dem anderen in den Fluss stürzten. Bilder, von denen er bereits im wachen Zustand vermutet hatte, dass er sie noch lange würde sehen. Er zuckte mit den Ohren, wie als wollte er den Traum letztlich abschütteln bevor er die Augen öffnete und nach draußen blinzelte. Er spürte Eden neben sich und hörte das unruhige Atmen und letztlich auch die leisen Schritte und Worte von Chester. Sicherheit. Sie waren in Sicherheit.

Sein Fell schien wieder getrocknet, seine Muskeln spürte er noch immer wenn er sich bewegte aber nicht mehr so stark wie vor dem schlafen. Und vor allem war ihm wieder warm, das war in Enaids Augen fast schon das wichtigste. Sein Blick glitt zu Eden und umschattete sich kurz. Sie hätte es nicht erleben sollen und wäre er nicht so naiv gewesen, hätte er nicht versucht das Gespräch zu führen, dann wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen.

"Es tut mir leid.", wisperte er nahezu lautlos ehe er sich auf die Hinterhand aufsetzte und gähnte. Er richtete den Blick kurz zu den beiden anderen ehe er aus der Höhle schaute und die Umgebung betrachtete.

[bei Eden, Chester, Venryn | Höhle]

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Valdis
Die Eiskönigin


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Valdis ist offline
19.09.2025 15:14

Valdis betrachtete leicht hämisch lächelnd, wie Avon der fremden Fähe ein Rätsel stellte. Wäre sie an ihrer Stelle gewesen - sie hätte es nicht gelöst bekommen. Valdis war selbstbewusst, musste sich aber zugestehen, dass sie nie besonders intelligent war. Aber es war ja nicht ihre Prüfung, sondern Ciniscas. Ein Lächeln trat auf ihre Lefzen, Avon hatte sich mit dem Rätsel der rennenden Wölfe wirklich selbst übertroffen. Valdis blickte Cinisca an, die dann eine Erklärung lieferte. Die schwarze Wölfin war wirklich nicht ohne!

"Hervorragend!", wertete Valdis. Sie schaute Avon an und wartete, ob er die Lösung bestätigte oder ablehnte. Plötzlich wurde sie unruhig - sie hatte nun gesagt, dass Cinisca Recht hatte, bevor Avon das Rätsel auflöste - wie peinlich...

Dann jedoch sprach Cinisca das aus, wovor sich Valdis insgeheim gefürchtet hatte. Ihre Augen weiteten sich voller Überraschung. Sie wollte Valdis und Avons Rudel nicht beitreten! Wie konnte sie nur!

Valdis knurrte auf, in ihrem Magen rumorte es vor Anspannung und ihre Ohren legten sich an.

"Wir hätten dich sowieso nicht akzeptiert!", knurrte Valdis. Dann tat es ihr plötzlich doch leid, als die Fremde in Tränen ausbrach.

Lag es an Valdis Kommentar, dass Cinisca nun weinte? Unsicher blickte Valdis von Avon zu Cinisca und von Cinisca zu Avon...unruhig trat sie von einer Pfote auf die Andere.

"Was ist denn mit der schon wieder los?", flüsterte sie kaum hörbar Avon zu. Sie kaute auf ihrer Lefze und beobachtete die Fähe. Sie wusste überhaupt nicht, wie sie reagieren sollte. Dann jedoch erinnerte sie sich, dass Cinisca gefragt hatte, ob es ein größeres Rudel gab.

"Also...ich bin ja auch noch nicht so lange hier. Aber es gibt andere Wölfe, ein Rudel. Ich weiß nicht, wer es anleitet und wie groß es tatsächlich ist - aber es sind zumindest mehr Wölfe als wir beide es sind." Valdis sah Cinisca für einen Bruchteil mitleidig an, bis sie bemerkte, dass sie nun Schwäche zeigte. Sie hob ihren Kopf stolz an und blickte Cinisca von oben herab an.

Valdis blickte fragend zu Avon - wie würde er mit der Situation umgehen? Das Cinisca es ablehnte bei ihnen zu sein und das sie ein anderes Rudel suchte - und das sie noch immer schluchzte. Unruhig wedelte ihre Rute hin und her, unsicher, fragend, verwirrt. Aber zumindest hatte Cinisca Mut bewiesen, indem sie klar ihre Meinung sagte und ihre Ablehnung kund tat. Das bewunderte Valdis still und heimlich.

[Avon, Cinisca / Silberfischchensee]

✦•┈๑⋅⋯ ⋯⋅๑┈•✦
The world breaks everyone,
and afterward,
some are strong at the broken places.

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Delano
... of the Night


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Rüde
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Delano ist offline
19.09.2025 21:26

Mit jedem Schritt wuchs der Respekt des Grauen gegenüber der Fähe. Er merkte aber auch, dass sie immer mehr an ihre allerletzte Grenze kam. Aber mehr als sie mit seinem Körper vor dem Wind zu schützen und ab und an ihre Richtung mit einer leichten Berührung an der Flanke zu korrigieren, konnte er nicht für sie tun. Umso besser war es, dass sein innerer Kompass ihm sagte, dass es nun nicht mehr weit war und auch seine Augen konnten in der Ferne die ersten kargen Bäume erkennen. Das war auch höchste Zeit, denn die Sonne berührte bereits den Horizont und es war gut, wenn sie vor der kompletten Dunkelheit einen geschützten Ort gefunden hatten.

Entgegen seiner sonstigen Distanziertheit senkte er nun seinen Kopf neben den der Fähe und gab ihr einen aufmunternden Stubs gegen die Wange.

"Ich sehe die ersten Bäume in der Distanz, Dena. Ihr habt es bald geschafft", sprach der graue Rüde sanfte als üblich und er erhoffte sich damit bei der Fähe die letzten Reserven zu mobilisieren. Wohlwissend, dass sie am Ende ihrer Kräfte war und nicht mehr viel zu holen war.

Dann richtete er seinen Blick wieder nach vorne und überlegte, ob er schon einmal vorlaufen sollte um ein passenden Platz zu finden. Aber er war sich unsicher, ob er die Fähe alleine lassen sollte, aber er war sich nicht sicher, ob die Fähe weiterhin die richtige Richtung beibehalten würde. Und Verschwendung von Kraft konnte sie sich nun wirklich nicht leisten. Am Ende entschied er sich dagegen. Erst wenn die Fähe die Bäume selber ausmachen konnte, würde er sich auf den Weg machen.

Be a good boy
Push a little farther now
That wasn't fast enough
To make us happy
We' ll love you just the way you are...
If you're perfect

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
23.09.2025 13:45

Interessiert sah sie den Grauen an. Es interessierte sie wirklich, mehr zu erfahren. Zu erfahren, wer er wirklich war oder weshalb er sich gewandelt hatte. Sie konnte offen auf ihn zugehen und ihn direkt fragen, was ihn verändert hatte, warum er nicht länger der Komödiant des Rudels war, sondern solch ernsthafte Konversationen tätigte. Doch ahnte sie, dass er das in den falschen Hals bekam und das wollte sie vermeiden. Um nichts in der Welt wollte sie es sich mit den letzten Wölfe, die ihr in diesem Rudel noch gewogen waren, verscherzen, hatte sogar vom Rabenvieh des weißen Rüden abgelassen, weil Roghir sie darum ,gebeten' hatte – also weshalb warf man ihr vor, so schrecklich unsozial und widerspenstig zu sein?
Niyol besaß mehr Mut als sie. Er wollte wissen, welche Probleme sie mit dem Weißen Engel hatte, der erstaunlich viel von einem Teufelchen hatte. Es interessierte ihn so sehr, dass er ihr eine Art ... Handel vorschlug, was sie in Erstaunen versetzte. Negative Einschätzung Ayjanas? Das war aber sehr verniedlichend ausgedrückt. Es hätte sie nicht gestört, hätte sie sich im nächsten Moment ihr süßes Engelgenick gebrochen. Und sie wusste, dass man auf derartige Gefühle nicht stolz sein durfte, denn es widersprach der sozialen Erwünschtheit. Andererseits brauchte sie niemandem etwas vormachen. Dass sie speziell war – geworden war, nach alledem, was passiert ist! – wusste inzwischen sogar der Vogel des neusten Neuzugangs. Takata zischte abwertend. Sie hatte keine Lust, sich auf solch einen Kuhhandel einzulassen. Sie war doch kein Welpe mehr! Wenn Niyol nicht berichten wollte, was er dort am Wasser anderes zu suchen gehabt hatte als Muscheln und stinkenden Fisch auf dem Trockenen, dann sollte er es eben für sich behalten! Er war doch nicht ihre persönliche Seelenstütze! Er konnte ihr auch nicht helfen mit dem Problem, das sie mit Roghirs ... neuer Flamme hatte. Das konnte nur der Zufall, falls sie sich doch noch das Hälschen brach und sie zufällig zur Stelle war, um den armen Roghir zu trösten ... völlig selbstlos, natürlich. Die Weiße sah desinteressiert tuend zur Seite und brummte abwertend.

„Schon gut, so wichtig ist es auch nicht.“ Schon sein Zusatz, sie mochte ohne Umschweife, also ohne Auslassungen, ohne Ausschmückungen und ja der Wahrheit verpflichtet alles herauskehren, was sie an dem weißen Teufelsengelchen störte. Nein, so viel war ihr das Wissen um seinen kleinen Strandspaziergang, falls es denn einer gewesen war, nicht wert. Er konnte das Wissen gegen sie verwenden, konnte Roghir stecken, wie sie über seine neue Freundin dachte und damit jede Hoffnung zerstören, dass sie jemals bei ihm landen würde. Auf gar keinen Fall!

Takata drehte sich herum, sodass sie den Hals schon sehr weit nach hinten hätte neigen müssen, um ihn nicht direkt betrachten zu können. Seine Kopfmassage war offensichtlich eh beendet, sodass sie keinen Sinn mehr darin sah, weiter mit ihm Pfötchen zu halten.
Ihre Gefühle offenlegen, um mehr über seinen Spaziergang zu erfahren ... für wen hielt er sich? Das musste ja ein großes Geheimnis sein, das er seitdem mit sich herumschleppte. Hatte er dort seinen toten Großvater wieder getroffen, oder warum machte er solch ein Geheimnis daraus? Interessierte sie kein bisschen, wie viele Muscheln er beschnuppert und zu wie vielen Fischen er gewufft hatte. Oder?

(Niyol, Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
23.09.2025 14:44

Der Rüde grinste bescheuert und wedelte, als ob sich seine Rute verselbstständigt hatte. Sie war drauf und dran, das Rätsel richtig zu lösen! Er wusste, sie konnte das! Dieses Mal würde sie sich besser anstellen, als beim ersten Versuch. Vielleicht war Denksport mehr ihr Ding. Allerdings machte das nicht so ohne Weiteres satt, oder lag er da falsch? Sie hatte dafür bewiesen, dass sie andere Qualitäten hatte und ihnen ein Prachtexemplar von Fisch ... gefischt! Hervorragend! Ob sie es auch mit den doofen Schwänen aufnehmen konnte? Am Ende konnten sie sich rächen für das, was die Schwanenwelt ihnen angetan hatte ... na ja, ihm zumindest. Doch ... das ging leider nicht, denn dafür hätten sie zurück zum Mondscheinsee und den anderen gemusst und das ... wollte ja nun wirklich niemand, oder?
Das Rätsel hatte sie richtig gelöst. Avon war völlig aus dem Bau-chen und lief wie ein verrückt gewordener Jungspund auf die Fähe zu, wo er sie eilig umkreiste und einmal ungeniert anstupste (natürlich nur gegen die Flanke, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben!) Er grinste sie an und wuffte.

„Genau! Das ist richtig! Du hast ...“ Aber dann führte sie ihre Antwort weiter aus und meinte, man konnte die Wölfe auch nach Geschlechtern trennen und dann hätte der andere gewonnen und ... vielleicht sollte man auch die Beschaffenheit des Untergrunds beachten? Den Luftwiderstand und den Stand der Sterne? Der Timber schielte abwesend vor sich, eh er drohte, die Balance zu verlieren. „Äh ... j-ja ... w-was ... was auch immer.“

Sie hatte die zweite Prüfung bestanden und gezeigt, dass sie es drauf hatte. Der melierte Rüde zeigte sich stolz, zusammen mit seiner neuen Freundin gleich solch einen Fang gemacht zu haben. Mit ihr im Rudel würden sie unschlagbar und den Roghirs und Takatas da draußen die Stirn ... Moment. Was stammelte sie da? Avon sah sie verdutzt an. Seine Ohren wechselten ihre Ausrichtung mit jedem Wimpernschlag, als suchten sie nach der richtigen Frequenz. Denn diese hier konnte nicht stimmen, er hörte da was von ... zu klein ... nicht gut ausgegangen ... süße ... Welpen? Was zum Geier?! Der Timber setzte sich hin und schlug mit dem Hinterlauf gegen den Lauschlöffel, um auch das letzte Wasser ... nee, halt mal. SIE war doch im Wasser gewesen, nicht er! War das vielleicht die tückische Nebenwirkung, weil sie sich mit der Welt der Fische angelegt hatte? Drehte ihr Hirn jetzt völlig frei? Hatte er akustische Halus oder lehnte sie gerade dankend ab, nachdem sie die Prüfung bestanden hatte? Avon sah verstört zu seiner Angeherzten herüber. Diese begann zu knurren und offenbarte damit erstmals ihre hässliche Seite (im übertragenen Sinne natürlich! Sie war so hübsch wie immer, selbstredend). Der Timberwolf legte die Ohren zurück, als galt diese Geste ihm. Ein Sturm der Entrüstung fuhr über sie, obwohl es nahezu windstill war. Huiuiui ... ob er Cinisca in Schutz nehmen sollte? Heeej, komm schon! Sie hat die erste Prüfung ver...kotet und daraufhin von uns großzügigerweise eine zweite Chance bekommen, nur um jetzt, nach bestandener Aufnahmeprüfung, kehrt zu machen und uns den Hintern zuzuwenden. So ein bisschen Kurzschluss im Kopf war doch mal erlaubt, oder? BLÖDSINN! Valdis hatte völlig Recht. Als sie der Neuen unter die Schnute rieb, dass sie sie sowieso nicht akzeptierte, pflichtete er ihr mit einer deutlichen Geste bei und das ausnahmsweise mal nicht, um bloß einer Meinung mit ihr zu sein. Er sah das tatsächlich ganz genauso und fügte daher hinzu.

„Ganz genau. Das mit dem Rätsel ... war doch nur ... ein Trick“, brummelte er und ärgerte sich, dass sie richtig gelegen hatte. „Außerdem war das Glück! Du hast geraten.“ Er stapfte mit großen Schritten auf die Graue zu und untermauerte damit auch in den drei Dimensionen, wo er stand. Er drehte sich um, nachdem er sich neben Valdis positioniert hatte und schnaubte abwertend. „Und überhaupt ... wer ein Beutetier so entkommen lässt, ist in unserem Rudel völlig unbrauchbar. Pah!“

Dann begann der nächste Gefühlsausbruch und Cinisca offenbarte wieder ihre sensible Seite. Avon kämpfte hart dagegen an, nicht nachzugeben ... traurige Fähentiere machten ihn immer ganz schwach ... sie waren das volle Gegenteil eines vor Wut schnaubenden Roghir. Er knickte ein Ohr ab und sah getroffen zur Seite. Verdammt ... wenn Valdis jetzt nicht hier wäre, würde er sofort Reue zeigen und versuchen, die Wogen zu glätten. Aber das konnte er nicht machen, sonst hatte er am Ende beide Weibchen gegen sich.

„Nein, wissen wir nicht“, brummte er stattdessen unter größter Mühe, möglichst abweisend zu klingen und log damit glatt frei heraus. Hier gab es kein Rudel mit wutschnaubenden Roghirs, grantig-garstigen Takatas oder wattig-weichen Ayjanas in der Nähe! Absolut ausgeschlossen!
Das Problem war nur, dass Valdis auf einmal nicht mehr mitspielte. Hallo? Ging's noch?! Sie servierte sie und ihr stolzes Rudel (chch) ab, nur um ihr im nächsten Moment ein Abschiedsgeschenk zu machen? Also klar. Sie wollte sie so schnell wie möglich loswerden, damit sie wieder für sich waren und ... vielleicht ... konnten sie das mit den ... W-Welpen .. ja .. mal ... diskutieren? Aber hatte sie auch nur einen Herzschlag lang darüber nachgedacht, dass Cinisca ihren Aufenthaltsort verraten konnte? Wenn Roghir-Donnerschlag oder Aufspieß-Takata hier auftauchten, war es mit ihrem neuen Rudel schneller vorbei, als man Avon äußern konnte ... oder Valdis ... was ja beides nicht sehr lange Namen waren. Wie wär's mit Valvon?
Entgeistert blickte er seine Herzensdame an, verstört und sie mit seltsamen Grimassen fragend, ob sie sie noch alle hatte. Seine Augen rollten mega unauffällig in Richtung ihres kleinen Problemwölfchens, während er versuchte, ihr nicht offen auf den Rücken zu fallen. Da das sicherlich nicht genügen würde, da Valdis vermutlich auch nicht Gedanken lesen konnte, zischte er super unauffällig.

„Was soll das? Willst du, dass die anderen Wind von uns bekommen? Für die sind wir doch vom Bären ... gefressen worden!" ... oder so.

Er warf Cinisca ein Grinsen zu, das nichts von echter Freude hatte. Keine Frage, spätestens jetzt musste sie die zwei für komplett plemmplemm halten. Doch was hatten sie noch zu verlieren? Sie waren ja ein blödes Rudel, da zu klein! Zu kleiheiiin! Du uns auch.

[Valdis & Cinisca / Silberfischchensee]



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Cinisca
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Cinisca ist offline
29.09.2025 11:29

Cinisca hörte wie Avon sprach und Valdis wütendes Knurren, beinahe verächtliche Worte... Wut. Doch sie hörte es nur, sie kamen nicht an.
Sie war für einen Augenblick gefangen: Hier und Jetzt im Gestern. Das Knurren erinnerte sie an ihren Vater... Seine blutunterlaufenen Augen und seine Worte voller Hass. Sie erinnerte sich an ihre Angst. Daran, dass sie scheitern könnte. Daran, wie sie es schaffte und ihr Vater mit seinem Leben bezahlte, an den Moment, wo seine Rufe verhallten. Sie erinnerte sich daran, wie es still wurde und in all der Dunkelheit der tiefen Einsamkeit ein Keim der Hoffnung wuchs. Ein Keim, der das Versprechen in sich trug, dass es besser werden würde.

Und nun lag sie hier am Boden, vollkommen verstört unter Wölfen, die mehr mit ihr zu spielen schienen, als sie zu respektieren. Und dieser Keim der Hoffnung schien unter der Last dieser Erkenntnis zu ersticken. In einem Rudel aus einem Liebespaar und ihr gab es keine Luft für sie zum Atmen. Keine eigene Zukunft.

Würde sie sich um deren Nachwuchs kümmern müssen, sich immer weiter beweisen müssen, um letztendlich trotzdem allein zu sein? Würde sie dann ihr ganzes Herz an Welpen hängen, die nicht ihre wären und deren Abschied vom Tag ihrer Geburt feststand? Ohne Zweifel, die zwei Wölfe hier waren gesegnet, dass sie so naiv durch das Leben laufen konnten und so blind in ihr Verderben. Ciniscas Gefühle schwankten zwischen tiefer Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, blinder Wut - auf diese trotzig-naive Sicht auf die Welt - und gleichzeitig Mitgefühl, weil es sie an ihre Schwester Trebe erinnerte.

Was sollte sie noch sagen? Ihre Worte waren voller Respekt gewesen, doch Avon und Valdis hörten nur Hohn aus ihnen, statt der Warnung aus Ciniscas Worten, hörten sie nur Ablehnung. Ja, es war richtig, dass sie Stellung bezogen hatte, versuchte sich Cinisca wieder aufzubauen.

Als Cinisca aufblickte und Valdis sah, die auf sie hinabblickte, sah sie für den Bruchteil einer Sekunde ihren Vater vor sich stehen und sie fühlte sich kleiner als jemals zuvor. Im nächsten Augenblick sah sie sich vor ihrem geistigen Auge aufrichten und Vadis mit fletschenden Zähnen gegenübertreten.

Doch Cinisca schüttelte diese Vorstellung ab, so ein Wolf wollte sie nicht sein. Niemals.

Endlich kamen die letzte Worte von Valdis bei ihr an und sie vertrieben diese Wut zusätzlich zum Kopfschütteln. Es gab also ein größeres Rudel!

Cinisca setzte sie sich mühsam auf, denn so ein Zusammenbruch kostete mehr Kraft, als sie geglaubt hatte überhaupt zu besitzen. Und doch gelang es ihr, ihren von Tränen zitternden Körper wieder halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Dann suchte sie die Seite in sich, die sie fand, wenn sie an Momente mit Ruko dachte, der ihr voller Geduld versuchte das Jagen zu lehren oder ihre Schwester Trebe, die trotz des endlosen Hungers auch einfach tapsig-fröhlich am Strand entlang schnüffelte. Sie dachte an deren Fell an ihrem und spürte dieser Wärme nach, bevor sie zu Valdis und Avon, der ein unnatürliches Grinsen auf den Lefzen trug, voller Mitgefühl blickte und sagte:

"Ich weiß nicht, was euch passiert ist oder warum ihr mir ganz offensichtlich etwas verheimlicht. Ihr scheint super zueinander zu passen, seid beide stark und gut genährt. Aber wo hätte ich meinen Platz in einem Rudel, indem es nur euch gibt. Ja, ihr könntet Welpen bekommen, sie wären stark und die Nahrung ist reichlich und ihr seid geschickte Jäger. Aber würdest du, Valdis, deinen Avon teilen? Würde ich Welpen haben? Wenn nicht, so müsstet ihr euch am Tag der Geburt eurer Welpen von ihnen mit jedem Tag mehr verabschieden, denn sie müssten mir der Geschlechtsreife alle auf die Suche nach anderen Rudeln gehen. Ich kann lieben. Würde sie lieben. Aber sagt mir: Gibt es eine Konstellation in der wir friedlich und liebevoll miteinander leben? Wenn nicht, so bitte euch darum ehrlich mit mir zu sein. Mein Weg bis hierhin war weit und voller Verluste. So wie ihr, will ich doch einfach nur leben."

Cinisca ließ alles raus. Vermutlich hoffte sie zu den beiden durchzudringen, aber sie waren zu zweit und sie ganz allein. Wenn sie ihren Versuch sich zu erklären als neuerlichen Angriff verstanden, dann würde es sicher bald brenzlich werden.

Doch wenn Cinisca eines konnte, dann war es den Schmerz und die Trauer wieder hinterzuschlucken und verdammt noch mal zu rennen. Schnell und lang.

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Eden
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Eden ist offline
29.09.2025 19:09

Der Schlaf hatte sie nicht vollständig einnehmen können. Zu viel war geschehen, zu nah klebte die Erinnerung an kaltem Wasser, reißender Strömung und dem gehetzten Blick des fremden Wolfes. Ihr Körper fühlte sich schwer an, jeder Muskel müde, und doch schien etwas in ihr wachsam zu bleiben.

Das hastige, raue Atmen weckte sie endgültig. Eden blinzelte, hob den Kopf und erkannte Venryn, der im Halbdunkel um Atem rang, als wäre er noch in einem unsichtbaren Kampf gefangen. Eden hob den Kopf, blinzelte den Schlaf fort und richtete sich ein Stück auf.

„Venryn?“, wisperte sie leise und vorsichtig, um ihn nicht zusätzlich aufzuschrecken. Ihre Stimme war noch belegt, aber besorgt. Vorsichtig rutschte sie ein Stück näher, bis sie seine angespannte Silhouette besser erkennen konnte. Unsicher, ob er Berührung ertragen würde, streckte sie nur die Nase leicht nach ihm aus und wedelte sachte mit der Rute; ein Zeichen der Sicherheit.

Ein kurzer Blick glitt zu Chester, der sich bereits erhoben hatte, und dann zu Enaid, dessen Wärme sie noch an der Seite spürte. Beides gab ihr die Sicherheit, sich Venryn zuzuwenden. Das beklemmende Atmen erinnerte sie an Nächte im Rudel, wenn einer der ihren krank oder verängstigt war. Atko hätte gewusst, was zu tun war. Sie hatte nur Bruchstücke seiner Weisheit, aber das reichte für den Versuch, Trost zu spenden.

Eden hatte das Bedürfnis etwas zu sagen, doch sie wusste nicht, ob Worte die Schatten in seinem Kopf vertreiben konnten. Also blieb sie still, bereit ihm zuzuhören, wenn er sprechen wollte. Und solange er schwieg, konnte sie ihm zumindest ihre Nähe anbieten – warm, still und ohne Fragen.

[Venryn, Chester, Enaid | Höhle]

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Ayrin
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Ayrin ist offline
29.09.2025 22:21

Tap...
Jeder Schritt..
Tap...
Wie ein Donnerhall..
Tap...
In meinem Kopf..

Elendig schwer wiegten seine Pfoten, während er sie behäbig über das Eis schleppte. Und jeder Schritt war eine Qual, denn sie dröhnten unendlich laut in seinem Kopf nach. Zerrüttete jedes Mal wieder aufs neue seine Gedanken, brachte sie in Aufruhr..und jedes Mal erwachten auch die Stimmen wieder zum Leben. Die Stimmen derer, die er vergessen wollte..vergessen musste.
"Ayrin! Wir kennen einen wunderschönen Ort.."
Nein..diese Welt wurde von der Dunkelheit verschlungen..
"Komm doch mit uns mit!"
Es ist zwecklos, verstehst du nicht? Diese Welt..
"Dort können wir alle zusammen leben!"
NEIN! Sei jetzt endlich still!
"Es gibt noch Hoffnung.."
Du sollst jetzt endlich die Klappe halten!

Knurrend fuhr er herum und schnappte, doch..da war niemand. Genervt drehte er sich wieder um und schleppte sich weiter voran. Natürlich war da niemand..wer sollte da auch sein? War er doch ganz allein hier im Nichts. Wo ihn sein Weg hin führte wusste er schon lange nicht mehr..aber das scherte ihn auch nicht besonders. Und dennoch gab es irgendetwas in seinem Inneren, das ihn antrieb..irgendetwas, das ihn nicht aufgeben ließ. Das ihn davon abhielt, sich einfach auf den kalten Boden zu legen und sich der süßen Versuchung des Todes hinzugeben. Doch was? Was trieb seine vermaledeiten Pfoten dazu an, ihren Weg fortzusetzen?
Er sah geradeaus. Doch statt dem kalten, kargen Ödland sah er nur Dunkelheit. Und in dieser bildeten sich langsam Schemen, die auch kurz darauf Form annahmen. Er sah seine Mutter vor sich, und neben ihr..da lag ein kleiner, weißer Wolf. Unbändige Wut stieg in ihm auf..Hass..Abscheu. Er knurrte, schoss nach vorn und versank seine Zähne in seinem Fell..doch er biss nur ins Leere, die Schemen lösten sich auf. Und doch nahm er den unverwechselbaren Geruch von Blut wahr, ja, er spürte es sogar, wie es warm an seiner Lefze entlang lief, hörte, wie es vor ihn auf dem Boden tropfte. Er sah nach unten, betrachtete den Blutfleck. Rot hob er sich auf dem hellen Untergrund hervor. Ein Kontrast, wie man ihn selten sah. Ein Unterschied so stark, dass er die Augen nicht abwenden konnte. Blut..daraus bestanden sie alle. Das war eine Sache, die nicht nur die Wölfe, sondern auch alle anderen Tiere vereinte. Eine große Gemeinsamkeit. Und sie alle brauchten es zum leben..sie alle machte es verletzlich und schwach, verlor man zu viel davon. Er leckte sich die Lefze und schmeckte das warme Blut auf seiner Zunge, es hatte eine belebende, fast betörende Wirkung auf ihn.

Eine kühle Brise durchfuhr sein Fell und er sah wieder nach oben. Da war es wieder - das kalte Nichts. Doch etwas war trotzdem anders..seine Pfoten hatten gestoppt. Endlich herrschte Ruhe, endlich war er ganz allein. Er nutzte die Gelegenheit und setzte sich, doch allein diese Bewegung sorgte dafür, dass sein Kopf wieder anfing, zu pochen. Unweigerlich schüttelte er sich und verteilte dabei ein paar weitere Tropfen Blut auf dem Boden - es war nicht das Blut eines anderen, dass er geschmeckt hatte, es war sein eigenes. Doch er störte sich nicht an dem Schmerz..er hieß ihn sogar Willkommen. Zwar brachte er auch seine Gedanken durcheinander, wühlte sie auf, doch war er auch ein guter Begleiter - und vielleicht sogar sein Antrieb?
Langsam ließ er den Blick über das Land schweifen. Viel gab es hier nicht zu sehen, nur Berge in der Ferne und..was war das? Vor sich sah er hinter einem See gelegen eine Höhle am Wasser. Er hatte hier draußen nichts erwartet, bildete er sich das vielleicht nur ein?
Gibt es hier noch anderes Leben?
Schoss es ihm als erstes durch den Kopf. Doch wollte er das überhaupt? Wollte er aus seiner Einsamkeit gerissen werden? Ein leises Knurren seines Magens verriet ihm, dass er zumindest über eine Form des Lebens froh wäre - Beutetiere. Doch was sollte man hier draußen schon finden? Er versuchte, die Luft zu prüfen doch der Geruch seines eigenen Blutes und sein eigener Zustand erschwerten es ihm, irgendeine Witterung aufzunehmen. Er sah wieder hinab auf seine Pfoten. Besaß er noch die Kraft, weiter zu machen? Jetzt hatte er zumindest bewusst einen Antrieb - er wollte, in der Hoffnung auf Beute, zur Höhle gehen.
Oder vielleicht treffe ich einen Bären, der meiner elendigen Existenz ein Ende bereitet..
Ja, auch das hörte sich irgendwie verlockend an..auch, wenn ihm irgendetwas in seinem Inneren sagte, dass ihn dieser unbekannte Antrieb nicht kampflos aufgeben lassen würde. So erhob er sich nach seiner kurzen Pause also wieder und setzte seine Pfoten in Bewegung. Den See ignorierte er dabei erst Mal und kam so auch bald bei der Höhle an. Vorsichtig näherte er sich dieser und prüfte erneut die Luft - diesmal sollte es auch glücken und ihm stiegen Gerüche in die Nase, die ihn innehalten ließen. Wölfe. Hier draußen Artgenossen anzutreffen hatte er nicht erwartet, doch er konnte nicht gerade sagen, dass er das wirklich begrüßte. Vorsichtig setzte er eine Pfote vor die andere, darauf bedacht, kein Geräusch zu machen - doch nicht, weil er Angst hatte, nein, sondern weil er vermutete, dass die Wölfe schliefen..oder waren sie vielleicht sogar tot? Denn wenn sie ihn gewittert hätten dann hätten sie sich sicher schon blicken lassen.

Mit seiner Vermutung sollte er auch richtig liegen, denn als er um die Ecke lief erblickte er vier Wölfe. Einer, ein dunkelbrauner, lag nahe des Eingangs, und weiter hinten sah er einen schwarz-braunen Wolf, eine beige-schwarze Wölfin und..einen weißen Rüden. Besonders dessen Anblick fesselte ihn und ließ ihn unweigerlich die Lefze etwas verziehen.
Es wäre so einfach..
Schnell wandte er sich ab.
Sie haben sich, sie halten zusammen..sie sind eine Gemeinschaft..es wäre so einfach, diese Gemeinschaft jetzt zu zerstören..
Sein Blick glitt Richtung See.
Sie spüren zu lassen, was ich spüren musste..
Dann setzte er sich in Bewegung, weg von den Wölfen.
Zu einfach..es wäre zu einfach..
Beim See angekommen setzte er sich und blickte zuerst auf die Oberfläche. Sie glitzerte..wie Augen in der Dunkelheit. Augen, die ihn stets beobachteten. Grinsende Gesichter, die durch seinen Kopf streiften und sich an seinen düstersten Gedanken labten. Dann schließlich sah er hinab und blickte einem schwarzen Wolf mit einprägsam gelben Augen entgegen. Er hatte eine Wunde auf der Stirn und sein Fell wirkte etwas zerzaust - das war er, sein Fell, seine Augen, seine Wunde. Wie hatte er sich die zugezogen? Er wusste es nicht Doch klar war, dass er im Moment nur ein Schatten seiner Selbst war..schwach. Langsam schloss er die Augen, sah seinen Vater vor sich..ein stolzer, stets starker Wolf. Ein Wolf, der Autorität ausstrahlte. Was würde er sagen, wenn er ihn jetzt so sah? Wieder öffnete er die Augen und senkte dann den Kopf, um etwas von dem Wasser zu trinken. Kühl rann es seine Kehle hinab und spülte auch den Geschmack des Blutes wieder weg.
"..halte deinen Kopf stets aufrecht und suche den Blickkontakt. Allein dein Blick sollte anderen den nötigen Respekt einflößen."
Er hielt inne. Respekt flößte er im Moment niemandem ein..allerhöchstens Mitleid.
Bemitleidenswert ist, was du bist..und schwach
Wieder sah er nach unten auf sein Spiegelbild. Sein Fell wurde weiß und seine Augen nahmen einen seltsamen bernsteinfarbenen Ton an. Er knurrte.
Ganz genau, das sehen alle in dir..einen Schwächling!
Er konnte diesen Anblick nicht mehr ertragen und wandte sich vom See ab, sein Blick glitt wieder in Richtung der Höhle. Wer waren diese Wölfe? Und gab es hier vielleicht noch mehr von ihnen? Aber dann wären sie doch auch hier, oder nicht? Das war schwer, zu sagen. Langsam schritt er wieder auf die Höhle zu. Wenn diese Wölfe allein waren..vielleicht waren sie einem Fremden wie ihm dann weniger feindlich eingestellt?
Ich kann sie nutzen, damit sie mir helfen, wieder zu Kräften zu kommen..
Ja, das war ein guter Plan. Es gab keine Garantie, dass sein Vorhaben glückte, und vielleicht jagten sie ihn sogar davon..aber er konnte es versuchen. Abrupt hielt er dann aber inne, als sein Kopf wieder pochte und stand nun auf halbem Weg zwischen See und Höhle, seitlich zum Eingang sodass er diesen gut im Blick hatte aber nicht so einfach von drinnen zu sehen war. Was sollte er ihnen über sich sagen? Über seinen Zustand? Seine Verletzung? Sicher würden sie viele Fragen stellen. Er setzte sich und sah hinauf in den Himmel. Er hatte noch genug Zeit, darüber nachzudenken bis sie wach waren und ihn bemerken würden.

[In der Nähe von Venryn, Chester, Enaid & Eden | Zwischen Schimmersee & Höhle]

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Pantalaimon
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Pantalaimon ist offline
02.10.2025 19:00

Pan lauschte Anouks stockenden Worten, in denen Unsicherheit und Wissen dicht nebeneinander lagen. Je länger der junge Rüde sprach, desto deutlicher wurde für Pan, dass hier kein bloßes Erinnern am Werk war, sondern etwas Tieferes – eine Vertrautheit, die nicht von ungefähr kam. Sein Blick war freundlich, als er ihm zunickte.

Ein leises Rascheln ließ seinen Blick zu Karasu wandern, der sich auf Anouks Rücken niedergelassen hatte. Einen Augenblick lang verharrte Pan, und etwas wie Wiedererkennen blitzte in seinen Augen auf. „Ein guter Begleiter.“, meinte er wissend. Es war ein bittersüßer Moment, war er zwar froh, nach langer Zeit wieder andere Wölfe um sich zu haben, doch waren die Krähen so lange seine Begleiter gewesen, dass sie enge Vertraute geworden waren.

„Honig im Geruch findet man nicht überall. Und wenn du dich erinnerst, wo es wächst, dann reicht uns das.“, fuhr er schließlich fort. Seine Stimme blieb ruhig, als wolle er die zitternden Kanten aus Anouks Worten glätten.

Sein Blick glitt einen Moment zu Yarok, der Anouk bereits mit seinem Optimismus gestützt hatte, und ein feines Lächeln huschte über Pans Lefzen. Dann wanderte sein Blick weiter zu dem Graubraunen, der mit milchigen Augen so still und nervös wirkte. Pan legte den Kopf leicht schräg, ließ die Rute in einer sachten Bewegung über den Boden streifen. „Zusammen finden wir es leichter.“, meinte er schlicht an ihn gewandt. Worte, die wie eine Einladung wirken sollten.

[Anouk, Karasu, Yarok, Kachnik | Mondscheinsee]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

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Venryn
zwischen Licht & Schatten


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Venryn ist offline
02.10.2025 21:56

Langsam aber sicher kam Venryn wieder zur Ruhe und schaffte es, seinen Atem zu kontrollieren. Der Schreck stand ihm dennoch in den Knochen. Es war nur ein Traum. Kein Grund zur Sorge. Er war hier sicher, in der Höhle bei seinen Artgenossen. Kurz blickte er zu Chester, der ihn mit einem seltsamen Blick musterte. Hatte er denn noch nie einen Albtraum gehabt? Eden hingegen wirkte tatsächlich etwas besorgt um ihn und als sie näher rückte, kam in Venryn plötzlich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit hervor. Sachte stupste er sie mit der Nase an, zum Zeichen, dass es ihm wieder besser ging. Er wollte sie doch nicht erschrecken.

“A..Alles gut. Ich hatte nur einen Albtraum.”

Doch diese Worte ‘alles gut’, musste er wohl kurz darauf zurücknehmen. Er erstarrte und diesmal nicht wegen eines Traums. Nein. Da draußen huschte doch gerade ein Schatten vorbei. Hatte er sich das eingebildet? War er noch so benebelt? Chester hatte doch gerade noch draußen vor der Höhle nachgesehen. Da konnte nichts sein. Dennoch fasste er all seinen Mut zusammen und stand auf. Bereit aus dieser Höhle zu gehen und seinen Hirngespinsten den Kampf anzusagen. Doch weiter reichte es leider doch nicht. Seine Pfoten wollten ihm einfach nicht gehorchen. Aber wenigstens stand er schon mal auf allen Vieren. 

[bei Chester, Eden, Enaid | in der Nähe von Ayrin | Höhle]

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Valdis
Die Eiskönigin


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Valdis ist offline
06.10.2025 11:51

Avon bestätigte schlussendlich, dass Cinisica sein Rätsel richtig beantwortet hatte. Cinisca hatte also ihre zweite Aufgabe bestanden - doch ihre deutliche Abfuhr verärgerte Avon als auch Valdis sehr. Als der melierte Rüde dann erklärte, dass Cinisca das Rätsel nur zufällig richtig beantwortet hatte, wedelte Valdis stolz und blickte süffisant zu der dunklen Fähe. Die Fähe fühlte sich selbstsicherer und stärker als je zuvor. Mit Avon an ihrer Seite konnte sie so schnell nichts aus der Fassung bringen! Wie froh sie war, einen Wolf an ihrer Seite zu haben, der kuschte, wenn sie es sagte. Der an ihrer Seite war, wenn sonst alle nicht mitlaufen würden. Avon war der große Gewinn, ja, der Hauptgewinn für sie!

Doch das Gefühl erfror, als Avon log, sie wüssten nicht, ob es hier noch andere Wölfe gab. Verwirrt blickte Valdis in Richtung des Rüden - sie hatte gesagt, es gäbe ein anderes Rudel und Avon pflichtete ihr nicht bei? Was war auf einmal mit ihm los??

Dann flüsterte Avon Valdis zu, und sie fürchtete, er hatte Recht. Wie würden die anderen Wölfe reagieren, wenn sie erfuhren, was passiert war? Was Valdis und ihr Avon getan, gelogen, behauptet hatten? Auf einmal wurde sie unruhig und tappte auf der Stelle.

"Daran...hab ich noch gar nicht gedacht. Die Anderen müssen denken, der Bär hätte uns erwischt!", antwortete sie schließlich.

Cinsica schien sich nun gefangen zu haben, als sie einen gefühlt stundenlangen Monolog hielt. "Blabla, Welpen, blabla, Rudel, blabla, Platz im Rudel", wiederholte Valdis in ihrem Kopf und brachte sie fast zum Lachen.

"Dann geh doch und 'leb dein Leben'!", knurrte sie dann und blickte Cinisca scharf in die Augen. "Aber falls die anderen Wölfe dich nicht haben wollen, glaub nicht, du kannst zurück kommen!" Valdis grinste hämisch. Was war sie nur für eine tolle Alpha-Wölfin!

[Avon, Cinisca / Silberfischchensee]

✦•┈๑⋅⋯ ⋯⋅๑┈•✦
The world breaks everyone,
and afterward,
some are strong at the broken places.

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
06.10.2025 14:27

Sein kleiner Vorschlag ging leider nach hinten los. Ohne viele Worte bekundete Takata ihr plötzliches Desinteresse und brachte sich auch körperlich in eine Position, die ihr mehr Distanz verschaffte und mit der sie ihn direkt im Auge behalten konnte. Im ersten Moment war Niyol enttäuscht und schalt sich natürlich, es nicht besser angestellt zu haben, doch im nächsten Moment kam ihm der Gedanke, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Takata ihm ihr Geheimnis direkt verriet wirklich gering war. Sie hatte ja schon zuvor ungewollt gezeigt, wie wichtig es ihr war und im Endeffekt ahnte Niyol wohin das ganze wohl hinaus lief. Trotzdem wollte er nichts vorschnell tun, bevor er nicht Gewissheit hatte.
Die Frage war nur, was er nun tun sollte. Takata wirkte regelrecht beleidigt. Ob nun wegen seines Vorschlags, des indirekten Vorwurfs, der potentiellen Lüge oder etwas anderem konnte Niyol nicht sagen. Trotzdem würde er vermutlich wieder bei Null anfangen müssen. Kurz musterte er die Weiße, die er länger kannte als die meisten anderen hier und die ihm doch bis heute so fremd war, weil sie sich aus irgendeinem Grund immer wieder in Überzeugungen verrannte, die sie noch dazu nicht erklären wollte, auch wenn sie mit ganzem Herzen dafür kämpfte. Wäre es nicht so überaus frustrierend mit ihr umzugehen, würde sie einem wohl ziemlich leid tun, da sie sich damit selbst positiver Bindungen beraubte.
Mit einem Seufzen beendete er seine Gedanken und schaute stattdessen zu Roghir und Ayjana. Vielleicht sollte er doch lieber erstmal mit den beiden weitermachen. Sie waren zwar überraschender weise etwas verstimmt gewesen, als er zuerst sein Gespräch mit Takata beenden wollte, doch Niyol war sich ziemlich sicher, bei ihnen schneller ein Gesamtbild in Erfahrung bringen zu können. Vorher musste er jedoch entscheiden, ob er versuchen sollte, Takata und Ayjana gleichzeitig zu händeln, oder ob er sie lieber auf Abstand ließ. Zu dumm, dass er keine Ahnung hatte, was wirklich passiert war. Vielleicht war es von Vorteil wenn sich Takata die Geschehenisse aus der Sicht der anderen anhörte. Gleichzeitig würde Ayjana vermutlich nicht frei sprechen und es bestand das Risiko, dass Takata etwas tat, dass ihn Zwang, ihre fragile Beziehung zueinander noch mehr zu beschädigen.
Zudem hatte er Ayjana versprochen sich zu bemühen, das Problem zu lösen, ohne sie direkt in den Konflikt zu schicken.
Einmal mehr seufzte Niyol, und stellte fest, dass dies wohl seine neue Standartreaktion auf die derzeitige Lage war.

"Ich denke ich sollte auch Roghir und Ayjana nach dem Bärenvorfall fragen, schließlich waren sie ebenfalls an vorderster Front."

Er würde Takata nicht noch explizit zu dem Gespräch dazu bitten. Aber falls sie von allein gewillt sein sollte mitzukommen, würde er sie auch nicht aufhalten. Also erhob er sich mit seinen Worten, schaute Takata noch einmal abwartend an, um ihr die Gelegenheit zu geben, etwas zu sagen, sofern sie das wollte.
Dann trottete er etwas Missmutig von dannen. Takata schien einfach nicht zu begreifen, dass sie sich mit ihrer Heimlichtuerei und der ständigen Feindseligkeit das Leben schwer machte.

(erst Takata, dann auf dem Weg zu Roghir und Ayjana | Rudelplatz Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
11.10.2025 12:42

Warum verstand eigentlich niemand, dass sie es stets nur gut gemeint hatte? Sie hatte sich entfernt, um niemanden anzustecken, falls sie schon unter der Krankheit litt. Natürlich konnten auch die anderen längst infiziert sein, sodass ihre selbst auferlegte, temporäre Verbannung eine Art Selbstschutz dargestellt hätte. Aber auch das war wohl nicht verwerflich, oder? Und dann die Sache mit dem Bären, den keineswegs sie hervorgelockt hatte. Sie hatte Roghir, der zu ihr gehalten und sie wieder aufgebaut hatte nach Lynx' Tod, nur beistehen, ihn nicht allein damit lassen wollen wie damals Tihar. Und auch hier war sie wieder der Buh-Wolf gewesen. Und dass sich Ayjana ausgerechnet an ihren Roghir warf, an ihrer starken Schulter verbiss, die ihr eine Stütze gewesen war, sollte auch ihre Schuld sein? Sie verdrehte dem armen Kerl doch völlig den Kopf! Sie wusste, dass es Wege gab, einem Rüden schöne Augen zu machen und ihre Geschlechtsgenossin nutzte dieses Mittel schamlos aus!
Das Einzige, was sie nicht verstand war, was mit Niyol los war. Er war mittlerweile deutlich ernsthafter als früher, hatte offensichtlich eine Entwicklung durchgemacht und gab sich unverhofft Mühe, ihr zu helfen, aus der Komfortzone zu kommen. Aber welche Motive hatte er? Obgleich sie sich von ihrem den Kopf hatte massieren lassen - die Schmerzen waren inzwischen nicht mehr so sehr schlimm, hielten aber in abgeschwächter Form weiter an - war es doch ein offenes Geheimnis, dass sie beide niemals füreinander bestimmt waren. Es war nicht so, dass Niyol kein ganzer Rüde war, dass er irgendwie abstoßend war oder dergleichen, aber es fehlte etwas an ihm, das Roghir verkörperte ... und sie wusste nicht einmal, wie sie es benennen sollte. Auch Kyjevjen hatte dieses starke Etwas gehabt. Dennoch hoffte sie, ihm nie wieder unter die Augen treten zu müssen ....... niemals hätte sie die Kraft und den Mut gehabt, ihm zu erklären, dass sein kleiner, schutzbedürftiger Bruder nicht mehr war ...
Plötzlich erhob sich der Graue, warf ihr einen vielsagenden Blick zu und kündigte an, dem Turtelpärchen des Todes einen Besuch abzustatten! Er wollte wissen, was es mit dem Bären auf sich hatte, weil er ihr offenbar nicht glaubte. Takata sah ihm gekränkt hinterher und verschob die Lefzen. Sie konnte sich schon vorstellen, wie das ablief: Ayjana würde sich als die Retterin hinstellen und Roghir würde ihr beipflichten. Dabei tat es ihr Leid, ihr, Takata, dass sie sich nicht gegen den Bären hatte behaupten können!
Ohne darüber nachzudenken, erhob sich die Weiße langsam, ignorierte den wieder stärker pochenden Schmerz in Kopf und Gliedern und schlich dem Rüden hinterher wie ein Luchs auf der Pirsch. Mit etwas Abstand tapste sie hinterher, ohne groß Laut zu tun. Wenn er zu den beiden ging, war das für sie die Gelegenheit, sich ihnen zu nähern, ohne dass es so aussah, als wollte sie zu ihnen ... da sie ja nur Niyol folgte und auch das nur heimlich ... so gut es ging.

(mit Niyol auf dem Weg zu Roghir und Ayjana | Rudelplatz Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Avon ist offline
11.10.2025 16:58

Wie man eine zart besaitete Wölfin innerhalb von wenigen Herzschlägen zielgerade in den Boden stampfte.
Erstens. Man gab ihr eine Prüfung auf, die sie nicht bestehen konnte, da sie sich in ihrem bisherigen Leben offenbar von Wassertieren ernährt hatte.
Zweitens. Man gab ihr dafür eine andere Prüfung auf, die einem das Hirn verknotete und behauptete dann feist, das wäre zwar korrekt, aber spiele nun auch keine Rolle mehr.
Drittens. Wenn es dann - aufgrund der vorangegangenen Umstände - zu eine, emotionalen Totalausfall kommt, kräftiger hinterhertreten! Immer schön fest, damit das Opfer auch tief im Boden stecken blieb und nicht noch womöglich zur Stolperfalle für Wölfe ohne Gewissen wurde ..............
Aber im Ernst mal. Was. Taten. Sie. Da? Waren sie gerade ernsthaft dabei, einen anderen Wolf - ein Wei- Wei- Weiiiibchen gar - zu vernichten und damit Leuten wie Steinklotz-Roghir oder Taubschlag-Takata Konkurrenz zu machen? Avon schluckte. Sie waren zu weit gegangen ... Überraschte es ihn ernsthaft, dass Cinisca nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte? Sie hatten sie als Spielball missbraucht, zum Kaustöckchen ihres ... ,,Rudels" degradiert und sich einen Spaß daraus gemacht. Und nun stand sie hier, weinte sie alle Weltmeere aus den Augen und stand vor dem Zusammenbruch. Der Timber fühlte sich ganz miserabel. Natürlich waren sie beide kein Rudel. Natürlich wollte die Fähe nicht bei ihnen bleiben. Sie hatten sich aufgeführt wie zwei Rabeneltern, die ihrem Nachwuchs die Glubscher aushackten. Ieh.
Er musste also etwas tun, um zu beschwichtigen. Das Problem war nur, dass er Valdis nicht enttäuschen durfte. Sie sollte nicht glauben, er servierte sie zugunsten der Neuen ab. Im Grunde hatte er doch die ganze Zeit nur mit ihr allein und ungestört sein wollen! Ciniscas plötzliches Erscheinen hatte sie aus dr Fassung gelockt, sie bei ihrem trauten Zusammensein gestört, wofür sie nichts konnte. Doch was tun? Er schämte sich zu sehr, um nun zuzugeben, dass sie eine Kehrtwende brauchten. Wenn er es jedoch nicht tat, hatten sie nicht nur eine zart-besaitete Fischfängerin zum Feind, sondern - wenn die anderen davon erfuhren - bald noch ein ganzes Rudel. Wie würden die überhaupt reagieren, wenn sie erfuhren, dass auf ihrem Fleckchen Land ein neues, konkurrierendes Rudel aufgemacht hatte? Er konnte Skadi nicht so gut einschätzen, wie vielleicht andere Wölfe, die schon länger dabei waren ... aber etwas in ihm verriet ihm, dass eine Wölfin wie sie ihnen die Löffel langgezogen hätte, dass es selbst einem Hasen die Lachfalten in die Plausbäckchen getrieben hätte ... urks.
Er wandte sich um, sodass Cinisca nur seinen entzückenden Hintern sehen konnte und fuhr seine Schnauze an Valdis' Kopf, als wollte er ihr das nächste Küssen geben. Doch für Zärtlichkeiten fühlte er sich in diesem Moment zu miserabel ... den eigenen Kopf gegen die nächstbeste Birke schlagen lag da näher.

„Ehm ... du ... I- ich ... will ... will dir nicht widersprechen ... aber ... wenn wir sie ... wütend machen, geht sie zu den anderen ... von denen sie ja nun weiß ... und ... schwärzt uns da an ...“ Er schluckte gut hörbar und sah einmal kurz auf das verweinte Etwas zurück. Wenn er es nicht so formulierte, als tat sie ihm leid, würde seine Flamme auch nicht eifersüchtig werden, oder? „Wieso schicken wir sie nicht zu den anderen ... und bitten sie ... Stillschweigen zu bewahren?“

Er lächelte seine Angeherzte an wie ein Welpe, der auf Zitronengras gebissen hatte und legte dabei ein Ohr zurück. Als nächstes glitt sein Blick wieder prüfend auf Cinisca zurück.
Bis hier hatte es wie eine nette Bitte geklungen, wie ein Antrag an die, die die Entscheidungen traf. De facto aber stand sein Entschluss längst fest und er wusste, dass ihm auch Valdis nicht mehr helfen konnte, wenn der wutschnaubende Eber aka Roghir ihn in seine Bestandteile zerlegte. Er hatte ja seinerzeit bei Ayjana schon bewiesen, dass er gern bereit war, einen anderen Kerl kleinzuhäckseln wie Rindenmulch, wenn er das Gefühl hatte, dass dieser ungerecht gegenüber einer Fähe gehandelt hatte.
Also lenkte er um und schritt langsam und zaghaft auf die Fähe zu, warf Valdis dabei noch mal mutmachende Blicke zu, dass sie sich ihm anschließen sollte, denn wenn sie zusammen auftraten, wirkte es überzeugender.
Er schlich sich an Cinisca wie an ein seehr scheues Reh und machte in gebührendem Abstand von ihr Halt.

„Sch- schuldige ... w-war ... n-nicht ... nicht so ... war nicht so ... tu- tut mir Leid, ja?“ Er sah beschämt zur Seite. Bloß nicht in die Augen sehen und provozieren! „Du ... kannst zu dem Rudel gehen, wenn du willst.“ Man hätte ihr neue Lügengeschichten auftischen können, dass es dort kannibalistisch veranlagte Wölfe gab, die einen schmackhaften Leckerbissen wie Cinisca nicht verschonten, sodass sie bei ihnen beide besser ... aber nee, das war Unsinn und würde alles nur noch schlimmer machen. „Sie sind momentan führungslos, weshalb wir uns getrennt haben von ihnen ... weißt du?“ Er versuchte sich in einem aufmunternden Lächeln, doch es sah etwas behindert aus. „Nur ... wenn du zu ihnen gehst ... berichte ihnen nicht ... von uns ... ja?" Er sah kurz auf seine neue Freundin zurück. „D- das ... wäre ... nicht g-gut ...“

Er nahm langsam Platz und sah anhaltend verunsichert umher. Nur flüchtig warf er Blicke auf die Fischwölfin, die sonst was von ihnen denken musste.

[Valdis & Cinisca / Silberfischchensee]



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