Willkommen, Streuner ! ǀ Registrierungsformular ǀ Forumregeln ǀ Anmeldung
Seiten (59): « erste ... « vorherige 54 55 [56] 57 58 nächste » ... letzte » Antwort erstellen Favorit
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 568

Ayjana ist offline
27.06.2025 13:18

Ein kühler angenehmer Wind strich über die Wasserfläche des Sees und zause sanft durch Ayjanas Fell. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, doch ihr Licht war milchig, gefiltert durch die aufgekommenen Schleierwolken. Mittlerweile hatte sich Ayjana wieder auf ihren Hintern gesetzt und lauschte mit schräg geneigtem Kopf den Worten Niyols. Sie verstand seine Worte und wusste, dass er recht hatte. Und doch… der Gedanke, Takata gegenüberzutreten, liess ihre Pfoten kalt werden. Ayjana wollte Frieden, aber nicht um den Preis ihrer eigenen Sicherheit. Sie wollte Verständnis, aber nicht, wenn es sie verletzlicher machen würde als sie es schon war. Für einen Moment herrschte Stille und Ayjana warf Niyol einen Blick zu. Sie würde nicht zugeben, dass seine Worte sie verunsicherten. Hatte sie zu viel bezüglich ihrer Angst vor Takata gesagt? Sie senkte den Blick, tadelte sich insgeheim für ihre Offenheit. Manchmal war Reden Silber und Schweigen Gold.

»Ich weiss nicht ob ich dazu in der Lage bin ihr die Stirn zu bieten.» flüsterte sie mehr zu sich selbst als an die anderen gewandt. »Ich will keinen Streit. Aber ich… ich weiss nicht, ob sie überhaupt zuhören würde, so sehr wie sie Rage gewesen war.»

Ihr Blick glitt unweigerlich zu ihrer Fellschwester, welche sich mittlerweile unter einem Baum niedergelassen hatte. Ihre Präsenz schien wie ein Dorn im Bewusstsein der weissen Wölfin. Ayjana wollte keinen Ärger säen und doch… fürchtete die weisse Wölfin die direkte Begegnung mit Takata.

Ihr Blick glitt zu Pan, Yarok, Kachnik und dem weissen Neuling mit dem Raben, sie schienen sich aufzumachen die erwähnten Kräuter zu suchen. Kachnik wirkte auf Ayjana jedoch immer noch nicht so, als wären seine Sinne alle auf Empfang, eher schien es ihr, als würde er aus einem Traum aufwachen. Ein Teil der weissen Wölfin hoffe, dass die Rüden die Kräuter finden würden. Hoffnung flammte in ihr hoch, dass etwas Gutes aus dieser Suche erwachsen könnte.

Kurz zuckte ihr Blick zu Roghir, als dieser seine Frage an Niyol wandte. Jana schloss für einen Moment die Augen und liess den Wind durch ihr Fell streichen. Versuchte ihre Gedanken zu ordnen, es gab nun wichtigeres als der Zwist mit ihrer Fellschwester. Interessiert blickte sie Niyol an, auch sie war gespannt, was er erwidern würde. Nach einer kurzen Weile schweifte ihr Blick jedoch wieder zu Takata. Vielleicht… vielleicht war es an der Zeit, den ersten Schritt zu wagen. Nicht auch Schwäche. Sondern aus Stärke.

[bei Roghir und Niyol || In derNähe Yarok, Anouk & Karasu, Pan und Kachnik)




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Catori
Gefühlswelten


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 919

Catori ist offline
27.06.2025 18:37

Gebannt folgte sie seinen Gedankengängen. Bei der Vorstellung, aufzustehen und zu laufen ging ein Schaudern durch ihren Körper. Sie fühlte sich beim besten Willen nicht stark genug dafür. Gleichzeitig wusste sie natürlich, dass es keine andere Wahl gab. Bewusstseinsverlust hin oder her. Sie konnte ja schlecht auf einer Wolke fort fliegen. ...Zumindest nicht mit Körper. Mit einem Seufzen wollte sie schon in ihren negativen Gedanken versinken, als er noch etwas anfügte. Überrascht und überaus skeptisch musterte sie ihn. Tragen? Sie war doch kein kleiner Welpe! So hoch konnte er seinen Kopf kaum halten, zumal er sie bei ihrer Größe und ihrem Gewicht mit seinen Fängen schlecht so günstig packen konnte, dass er ihr solch einem Versuch nicht versehentlich weitere Verletzungen zufügte. Vielleicht war sie hier nicht die einzige Verrückte? Nur doof, dass sie ihn brauchte. Ohne Stütze würde sie auf keinen Fall das Eis verlassen. Hoffentlich war im Süden wirklich ein Ort, an dem sie sich ein wenig besser ausruhen konnte. Automatisch musste sie an allem zweifeln. Gleichzeitig war es wiederum eigentlich egal, denn sie hatte ohnehin keine Alternative.
Sie musste ein weiteres Mal versuchen zu laufen. Nur vorher brauchte sie eine Pause.

"Ich werde es nocheinmal versuchen, aber vorher muss ich mich ein wenig ausruhen."

Jetzt kam der Teil, der ihr am schwersten fiel, aber alleine würde ihre Pause sie womöglich auch das Leben kosten.

"Es tut mir leid, aber kannst du dich solange ein weiteres Mal zu mir legen?"

Verlegen wandte sie den Blick ab. Hoffentlich hatte er sie bei diesen schnell genuschelten Worten verstanden, damit siehst nicht ein weiteres Mal sagen musste. Dass sie jemand in solch eine seltsame Situation kommen würde, hätte sie nie geglaubt. Allerdings: wer Rechte schon damit, verrückt geworden in der Eiswüste zusammen zu brechen und von einem anderen potentiell Verrückten, der glücklicherweise bereit war zu helfen, gefunden zu werden. Es klang wie in einer schlechten Geschichte.

(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)

*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf


"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 188

Avon ist offline
02.07.2025 17:03

Er legte den Kopf schief, dann zur anderen Seite, spielte mit den Ohren und bestaunte das eigenartige Wesen, dass sich Cinisca nannte, als hatte sich ihnen eine ganz neue Wolfsunterart vorgestellt ... Timberwolf, Polarwolf, Cinisca-Wolf. Doch, das kam hin. Auf jeden Fall stellte sich diese Untergattung hier nicht an, als war sie das Leben in ihrem Habitat gewohnt – ernährte sie sich für gewöhnlich von Pflanzen? War sie in Wahrheit eine heimliche Hasenliebhaberin und wollte den niedlichen kleinen Hoppelmännern in Wahrheit kein Haar krümmen? Vorsicht, du, fast hättest du dass arme kleine Tier verletzt! Avon zuckte zusammen, als Cinisca etwas ausstieß. Im selben Moment kam der kleine Hoppelmann aus seinem Bau geflüchtet und schoss förmlich über den sandigen Boden. Seine Jagdfähigkeiten waren gerade ganz weit weg. Viel interessanter fand er es, die beiden unterschiedlichen Tiere, Räuber und Beute, zu beobachten, wie ein Forscher ein unbekanntes Wesen studierte. Sie war schnell, verdammt schnell ... zu schnell. Anstatt den Hasen zu erhaschen, erhaschte die Wurzel sie. Der Timber kniff ein Auge zusammen, als die stattliche Fähe einen gigantischen Purzelbaum hinlegte und mit der Nase auf dem harten Untergrund aufkam. Autsch. Als ihm hätte das ja wehgetan, aber vielleicht gehörte das irgendwie dazu? Vielleicht versuchte sie, mit der Rolle vorwärts und ihrem ganzen Körpergewicht den Hasen zu erschlagen? Spitzenleistung. Apropos. Der Hase war natürlich weg, oder er wäre es gewesen, hätte da nicht ... wao! Das war eine schnelle Reaktionsgabe. Der Rüde wedelte angetan mit der Rute. Seine Vaaaldiis hatte blitzschnell reagiert und dem Hasen den Garaus gemacht – bravo!
Sofort lief er zu ihr hin und stand stolz wedelnd vor ihr.

„Du warst erst Klasse! Richtig Spitze!“

Sein Blick glitt mit fest zusammengepressten Kiefern auf den maximalen Kontrast dieser leistungsstarken, geschwind agierenden Super-Jägerin ... Cinisca . Avon war unsicher, wie er sich verhalten sollte. Die Sache war doch ziemlich klar, oder? Cinisca hatte gezeigt, wie man einen Hasen nicht jagte oder nur dann, wenn Hasen die heimlichen Freunde des Jägers waren. Valdis dagegen hatte ihrem Namen als Beutegreifer alle Ehre gemacht und das Abendessen gefangen, bevor es entkommen konnte ... konnte das Rennen eindeutiger ausgehen?
Und doch wusste der Braun-Grau-Weiße, dass er der anderen Wölfin nicht so gegenübertreten durfte. Sie war ja eh schon unsicher wie ein Sack Welpen. Unmöglich konnte er diesem armen Geschöpf vor den Latz knallen, dass sie eine V... unglückliche Jägerin war! Denn tief in seinem für Fähen schlagenden Rüdenherzen fand er auch sie süß. Sie war schon eine Wucht, nur hatte es ihnen leider keinen vollen Magen bescheren können. Er sah entschuldigend auf Valdis und zog den Kopf unterwürfig ein.

„Warte noch, ja?“

Er tapste zu der großen Fähe, die sich gerade wieder aufrappelte und vermutlich den Staub aus dem Pelz schüttelte. Er konnte nur mutmaßen, aber so schwerfällig, wie sie sich zurück auf die vier Lufe arbeitete und dabei ächzte, schien sie sich wehgetan zu haben. Es tat ihm im Innersten Leid, sie so zu sehen. Obgleich er Angst hatte, Valdis eifersüchtig zu machen, stupste er sie doch mutmachend an, legte die Ohren zurück und säuselte.

„Alles in Ordnung? Ha- hast du ... dir ... wehgetan?“


[Valdis und Cinisca / Silberfischchensee]



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 02.07.2025 17:10.


IP
Delano
... of the Night


Alter
6 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
_

Dabei seit: 10.04.2025
Beiträge: 34

Delano ist offline
03.07.2025 22:11

Schon nachdem Delano fertig gesprochen hatte, hielt er inne. Es war ihm lange nicht passiert, dass er gesagt hätte, dass er etwas 'versuchen' würde. Man tat etwas, oder man tat etwas nicht. Etwas zu versuchen, war eine Ausrede zu erschaffen. Er schalt sich innerlich für diese Schwäche. Eine Unaufmerksamkeit, über die er später nachdenken würde. In der aktuellen Situation hatte er keine Zeit, daher rückte er diesen Fakt in den Hintergrund. Er würde es nicht versuchen, er würde es einfach tun.

Nachdem er seine eigene Reaktion auf seine Worte verarbeitet hatte, fiel ihm die Reaktion der Fähe auf. Sie schaute ihn durchaus ungläubig an. Wahrscheinlich hatte sie es nie gesehen, wie ein Wolf einen anderen über seinen Rücken gelegt hatte. Es war auch etwas sehr ungewöhnliches, weil es viel Stärke und Disziplin erforderte. Und eine ganze Menge Übung. Dass er diese bekommen hatte, dafür hatte sein Vater früh gesorgt. Und er war dankbar, dass er durch dieses erlernte Können bereits einmal seinen Bruder hätte retten können. Vielleicht würde es dieses Mal der Fähe zu Gute kommen.

Als sie dann sprach, merkte er förmlich, dass sich diese Option innerlich ausgeschlossen hatte, oder aber zu stolz war. Nichtsdestotrotz wollte er sicher gehen, dass sie wusste, dass es durchaus eine Option war. Noch bevor er ihr das nochmal erklären konnte, bat sie ihn sich zu ihm zu legen. Na immerhin schien ihr Überlebensinstinkt langsam zurück zu kommen.

Er stand auf und legte sich an ihre Seite. Dabei ging er auf Nummer sicher, die Seite zu wählen, aus der der Wind kam um sie zusätzlich vor diesem Einfluss zu schützen. Nachdem er sich nieder gelassen hatte, schaute er sie aus dichtester Nähe nochmal an, ehe er sein Blick in die Ferne gleiten ließ. Mit leiser und bewusst ruhiger Stimme fing er dann an zu sprechen.

"Ich werde versuchen, meinen Gedankengang mit euch zu teilen."

Der Graue machte eine kurze Pause, ehe er weitersprach: "Ich bin ehrlich besorgt um euren Zustand, aber ich kenne euch nicht, und weiß nicht, welche Kraftreserven ihr unter diesen Umständen anzapfen könnt. Was ich allerdings befürchte, dass ihr aus einer weiteren Ohnmacht nicht rechtzeitig erwacht um euer Leben zu retten."

Er hielt inne und schaute in die Richtung, in die sie wandern mussten. Es war eine weite Strecke, aber sie mussten es einfach schaffen.

"Ich biete euch die Option mit dem Tragen nicht an um Euch zum Narren zu halten.", er wurde noch etwas leiser und nachdenklicher: "Ich habe bereits einmal meinen Bruder auf meinem Rücken getragen um ihm am Leben zu halten."

Er offenbarte nur ungern solch private Details aus seinem Leben. Aber er hatte das Gefühl, die Fähe brauchte das um vielleicht das nötige Vertrauen in ihn zu fassen.

"Die Option ist nur deutlich einfacher umzusetzen, wenn ihr bei Bewusstsein seid und unterstützen könnt.
Aber ich werde Euch auch unterstützen den Rest des Weges zu gehen. "

Be a good boy
Push a little farther now
That wasn't fast enough
To make us happy
We' ll love you just the way you are...
If you're perfect

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Delano am 03.07.2025 22:13.


IP
Cinisca
Vom Wind getragen


Alter
3
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70 cm & 44 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 30.03.2025
Beiträge: 29

Cinisca ist offline
06.07.2025 15:34

Cinisca stöhnte vor Schmerzen auf, drehte sich um und stellte erleichtert fest, dass es zumindest funktioniert hatte den Hasen in Richtung Valdis und Avon zu treiben. Zu welchem Preis, das würden ihr ihre Läufe bald zeigen. Valdis schien eine geschickte Jägerin zu sein.

Wie gern Cinisca ihren Bruder Ruko länger um sich gehabt hätte... Vielleicht hätte sie ein paar Mal mit ihm mitgehen sollen, ihren Ekel vor Landbeutetieren abschütteln... Sich das Jagen öfter zeigen, statt nur erklären lassen. Cinisca war die Situation so unangenehm, dass sich der Boden gern unter ihr auftun könnte und nie wieder öffnen. Sie vermisste den ebenen Strand, den pfeifenden Wind, die salzigen Fische, Ruko, Trebe, Elandor uns sogar Ruwer... Sie sehnte sich für einen Moment nach Verschollenen und Verschiedenen. Nach einer Heimat, die eigentlich nie als Heimat getaugt hatte. Sie vermisste das, was sie kannte. Vermisste den vertrauten Hunger, die vertraute Kälte, ihre Familie - weil das alles war, was sie kannte. Sie fühlte, dass sie hier nicht her gehörte. Sie kannte sich mit dem Jagen aus, war ohnehin nicht wirklich an dem Kaninchen interessiert. Sie kannte sich mit der Landschaft nicht aus. Sie kannte sich nicht damit aus, wie es war nicht gegen den Wind laufen zu müssen, nicht Zittern zu müssen. Sie fühlte sich schlimmer noch als ein Fremdkörper - sie fühlte sich wie ein Nichts. Als hätte der Fortgang von Ruko und der Tod ihrer Familie sie ebenfalls ausgelöscht und sie wusste es einfach noch nicht. Wollte es nicht wahrhaben. Das hier konnte nicht die Zukunft sein, nach der sie sich gesehnt hatte, oder? Sie als Versagerin, deren tolle Ideen nicht fruchten und die dann auch noch einen gigantischen Sturz vor dem Alpha-Wolfspaar hinlegen muss? Nein, das war ganz und gar nicht das, was sie sich vorgestellt hatte. Sie versank mit zunehmendem Schmerz tiefer in finstere Gedanken.

Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass Avon zu ihr gekommen war. Sie sah ihn, sie spürte seinen Stupser... Die erste Berührung seit... waren es Wochen oder Monate? Und nicht nur das:
Erkundigte er sich wirklich, wie es ihr ging? Und lud Valdis sie wirklich zum Essen ein?

Cinisca schluckte die negativen Gedanken in ihrem Hals nach unten, schüttelte die eben aufgestiegenen Tränen und Trostlosigkeit ab, ebenso wie die Schmerzen, den Dreck und die Schmach. Sie war nun hier und vielleicht hatte Ruko Recht gehabt. Vielleicht könnte sie noch zu irgendwas zu gebrauchen sein, vielleicht... vielleicht hatte sie wirklich bald mehr Glück.

"Dankeschön - ich glaube es geht schon. Ich hab schon schlimmeres erlebt, aber mich selten so blamiert, ehrlich gesagt", sagte sie tapfer zu Avon.

"Super gut gemacht, Alpha-Valdis! Genießt ihr ruhig euren Hasen. Ich kühle kurz meine Läufe im Wasser, angle mir einen Fisch und leiste euch dann Gesellschaft."

Cinisca redete wieder mehr, als sie eigentlich wollte. Aber so war es eben anscheinend, wenn sie aufgeregt war. Doch als sie über ihre Worte nochmal nachdachte, legte sie die Ohren an... Sie war hier nur Gast und hatte die Jagd vermasselt. Wenn hier irgendjemand jemanden Gesellschaft anbot, dann waren es die Alpha-Wölfe. Cinisca senkte ihren Kopf und schob wesentlich leiser nach:

"Also wenn ich euch dann überhaupt noch Gesellschaft leisten darf, ich hab es schließlich ziemlich... vermasselt".

Sie versuchte einen Schritt auf Avon zuzugehen, doch ihr linker Lauf tat beim Auftreten mehr weh, als gedacht. Doch Cinisca wollte sich nicht noch mehr Schwäche anmerken lassen, sie biss die Zähne zusammen und zog sich auf drei Pfoten näher zu Avon, in Richtung Valdis. Noch immer hatte sie den Kopf leicht gesenkt, um damit ihre Unterwürfigkeit zu demonstrieren. Und dann wartete sie einfach ab. Ob sie hierbleiben oder weiterziehen musste. Wenigstens war Geduld bisher eine ihrer Stärken gewesen. Und so saß sie da, irgendwo zwischen Hoffnung, Schmach, Schmerz und diesem elendigen Gefühl fremd zu sein.

(Valdis und Avon, Silberfischchensee)

IP
Pantalaimon
Rabenfürst


Alter
5 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 55kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 96

Pantalaimon ist offline
10.07.2025 19:05

Pan schenkte Kachnik ein aufmunterndes, schiefes Lächeln, das ehrlicher war, als es ihm bewusst war. Es hatte ihm gefallen, dass der Junge – so zerzaust und zerrissen er auch wirkte – sich zumindest ein bisschen aufrichtete. Dass er mitspielte, wenigstens für den Moment. Vielleicht würde es ihm gut tun, ein kleines Ziel zu haben, das nicht "überleben" hieß. Und vielleicht tat es auch Pan selbst gut, einen zu haben, dem er gerade Halt geben konnte, anstatt selbst weiter in der Fremde zu schwimmen.
"Das ist alles, was irgendwer von uns tun kann", antwortete er leise, mehr um Kachnik nicht zu überfordern als aus falscher Rücksichtnahme. Dann zwinkerte er ihm zu. "Und ich wette, du findest die Kräuter eh vor uns – nur mit der Nase."

Er wandte sich kurz ab, ließ den Blick schweifen, erst zu Yarok, dann zu Anouk, der mit dem Raben im Schlepptau wirkte, als hätte man ihn aus einer anderen Geschichte gezogen. Etwas an der unsicheren Haltung des Neuen ließ Pan an sich selbst denken – nicht in dieser Situation, sondern viel weiter zurück, in einer Zeit, die er hinter sich gelassen hatte, ohne ganz loszukommen. Und als er den leisen Flügelschlag hörte, gefolgt von dem entfernten Krächzen des Raben, zuckte sein Ohr leicht. Er verspürte das erste Mal seit langer Zeit so etwas wie... Vorfreude? Vielleicht war es wirklich der Rabe. Vielleicht auch die Aufgabe, die wie ein Faden wirkte, der Ordnung ins Durcheinander bringen konnte.

Er trat einen Schritt näher zu Kachnik und sagte: "Komm, lass uns die anderen einsammeln. Je schneller wir loskommen, desto schneller ist Takata wieder auf den Pfoten." Der Name schmeckte noch seltsam in seinem Maul – nicht bitter, eher wie eine Speise, deren Nachgeschmack man nicht recht einordnen kann. Er sah sie nicht direkt an, aber er wusste, wo sie war. Und dass sie da war, bedeutete vermutlich, dass sie mehr Willen hatte, als sie selbst zugeben wollte. Sie war zäh, das musste man ihr lassen.

Mit einem Seitenblick zu Kachnik machte er sich auf zu Anouk und Yarok. Als er bei den beiden ankam, nickte er Yarok freundlich zu, bevor er sich mit einem ruhigen Tonfall an Anouk wandte. "Hallo, ich bin Pantalaimon - Pan, wenn du willst. Niyol sagte, du könntest Hilfe bei der Kräutersuche gebrauchen. Bist du bereit? Du wirkst, als hättest du schon eine Idee, wonach wir suchen sollten."
Er sagte das nicht spöttisch, sondern in echtem Tonfall der Ermutigung. Sein Blick glitt kurz zu dem Raben. Wieder zuckte sein Schweif. Vielleicht war er heute nicht der einzige, der zwischen den Welten lief.

[Anouk, Karasu, Yarok und Kachnik | in der Nähe von Niyol, Roghir und Ayjana | Mondscheinsee]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 10.07.2025 19:05.


IP
Yarok
Beschützer


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 60kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 145

Yarok ist offline
10.07.2025 20:57

Yarok spürte die angespannte Haltung seines neuen Rudelgefährten, doch er blieb wo er war und zwang sich, nicht zurückzuweichen. Und tatsächlich entspannte sich Anouk nach ein paar Atemzügen und schob seine Schnauze sogar tiefer in Yaroks dichtes Fell. Erleichtert atmete der Rüde auf, der schon befürchtet hatte, eine Grenze überschritten zu haben.

Anouks gemurmelte Erklärung ließ erneut Mitleid in Yaroks bernsteinfarbenen Augen aufflammen. Es schien, als hätte der eigentümliche, schüchterne Rüde es alles andere als leicht gehabt zu haben und Yarok blinzelte ihm verständnisvoll zu.

“Ich denke dieses Rudel hier kann ein guter Neuanfang sein. Es sind ein paar schräge...“ Vögel hätte er beinahe gesagt, hielt sich aber mit einem Seitenblick auf den Raben zurück und korrigierte sich. “… Charaktere dabei, aber ich denke alles in allem kann man sich hier Zuhause fühlen.“ Aufmunternd stupste er seinen neuen Kumpel an und drehte dann neugierig den Kopf, als er Pfotenschritte vernahm. Es war Pan und Yarok erwiderte das freundliche Nicken des schwarzen Rüden, der in Begleitung von Kachnik vor ihnen stehen blieb. Bei seinen Worten spitzte Yarok interessiert die Ohren. Anouk kannte sich also mit Kräutern aus? Das konnte hilfreich sein!

Leichtfüßig erhob sich der junge Rüde auf die Pfoten und streckte sich ein wenig. Eine Aufgabe zu haben würde ihnen sicherlich allen gut tun und vor allem Anouk würde es sicherlich helfen, sich gebraucht zu fühlen.

IP
Catori
Gefühlswelten


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 919

Catori ist offline
12.07.2025 07:49

Einmal mehr kam er ihrer Bitte einfach so nach. Verrückt oder nicht, sie war froh dass er hier war und konnte nicht umhin, sich automatisch etwas mehr an seinen warmen Körper zu kuscheln. Mit einem tonlosen Seufzen senkte sie endlich den Kopf und machte sich ebenso keine Gedanken darum, auch die Augen zu schließen. Sie war immernoch hungrig und vorallem ihr rechter Vorderlauf brannte und sandte immer wieder ein ziemlich unangenehmes dumpfes Pochen aus, aber der Gedanke sich hier zumindest ein wenig auszuruhen ließ ihre Glieder augenblicklich bleischwer werden.
Umso überraschter zuckte sie daher zusammen, als Delanos Worte plötzlich die Ruhe störten und Dena davon abhielten, weiter in den Schlaf abzudriften. Ein wenig unwillig, drehte sie ihr Ohr in seine Richtung, ließ den Kopf jedoch liegen und die Augen geschlossen, auch wenn sie sich nicht sicher war, wie lange sie sich so auf seine Worte konzentrieren konnte.
Interessant war es eigentlich. Er hatte einen Bruder auf seinem Rücken getragen? Nun, wie alt mochte dieser Bruder wohl gewesen sein? Sicherlich noch nicht ausgewachsen, oder? Wer sonst käme auf so sonderbare Ideen. Aber nungut, vielleicht schlug der Rüde das ganze auch aufgrund der Aussichtslosigkeit ihrer Situation heraus vor. Jetzt wo er vielleicht doch nicht verrückt, sondern nur verzweifelt war, fühlte sie sich interessanter Weise doch etwas beschämt, wegen ihrer Dreistigkeit. Es war einfacher, sich ungeniert zu verhalten, wenn man den anderen als nicht zurechnungsfähig abstempelte...
Um sich wieder zu distanzieren, war sie allerdings bereits zu müde. Nichtmal das "Lass uns erstmal eine Pause machen und dann entscheiden.", bekam sie noch über die Lefzen. Kaum waren seine letzten Worte verlangen, sackte ihr Ohr auch schon zur Seite.

(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)

*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf


"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 12.07.2025 14:33.


IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 456

Niyol ist offline
12.07.2025 10:06

Der blinde Jungrüde schaffte es noch nicht ganz, seine Gedanken geordnet nach außen zu bringen, doch allein seine Bemühungen aktiver zu werden, freuten Niyol. Kachnik war zu Beginn noch nicht in diesem abwesenden Zustand gewesen. Doch wann dieser Umschwung stattgefunden hatte, war Niyol in all dem Trubel der letzten Zeit entgangen. Vielleicht lüftet sich dieses Geheimnis ja später für ihn.
Zum Glück brauchte Pan keine weitere Aufforderung und trieb die Sache von selbst weiter an. Lächelnd beobachtete Niyol noch kurz, wie er sich Anouk und Yarok näherte. Es gab zwar ein paar schwierigere Fälle, aber vielleicht würde sich dieses Rudel doch leichter sortieren lassen als anfangs gedacht? Der Graue war guter Dinge, als Ayjana ihn mit ihren Sorgen wieder zu einem der größten Probleme zurückführte. Auch wenn er Takatas Engstirnigkeit kannte, so überraschte ihn Ayjanas dramatische Darstellung doch. Er konnte sich noch gut an Takatas erste Einschätzung bezüglich der weißen Fellschwester erinnern. Sie war eher positiv gewesen. Also musste diese Situation doch zu lösen sein. Ersteinmal musste er jedoch Ayjana von diesem Kampfgedanken abbringen. Zudem verwirrte ihn, dass sie eben noch meinte, sie wüsste nicht, was das Problem sei und nun davon sprach, die Stirn zu bieten und Erklärungen abgeben zu wollen. Dafür musste sie doch wissen, worum es ging? Nachdenklich schaute er sie an und legte den Kopf schief.

"Es ist nicht der Plan, euch gegeneinander in den Kampf zu schicken. Dafür müsste ich nicht um deine Zurückhaltung bitten."

Er musterte sie ein weiteres Mal und fragte sich, was diese widersprüchlichen Signale zu bedeuten hatten. Wenn er mit Takata gesprochen hatte, würde er die beiden definitiv als nächstes nach den Geschehenissen fragen.

"Auch wenn man diesen Haufen kaum als Rudel bezeichnen kann, so ist hier niemand allein. Hab ein wenig Geduld."

Mehr konnte er dazu nicht sagen. Natürlich konnte er nicht versprechen, dass es keine Konflikte geben würde und mit Sicherheit würde es nicht ganz einfach sein, dieses Was-auch-immer zwischen den Fähen soweit aus dem Weg zu räumen, dass sie sich problemlos nebeneinander aufhalten konnten, aber er wollte nicht glauben, dass es unmöglich war. So abweisend wie Takata sich auch gab, sie war zurück gekehrt, also hatte sie die Hoffnung und den Willen gehabt, hier zurecht zu kommen. Immerhin hatten sie sogar Roghirs Worte dazu veranlasst, den Raben in Ruhe zu lassen. Niyol hatte zwar mittlerweile auch eine ungute Ahnung, worauf das hinaus laufen könnte, doch irgendwie würden sie sich hoffentlich zusammenraufen können.
Er wollte sich grade von dem Schwarz-Weiß-Duo verabschieden, um wieder zurück zu Takata zu gehen, als Roghir das Wort erhob.
Was er auf dem Herzen hatte? Ein wenig verwundert sah er den Schwarzen an. Natürlich war es nett, dass er ihn nach der kurzen Zeit einen Freund nannte, aber Niyol wusste beim besten Willen nicht, was Roghir nun von ihm wollte.

"Es tut mir leid, aber eigentlich wollte ich nur Pan und Kachnik um ihre Mithilfe bitten, bevor ich mein Gespräch mit Takata weiterführe.",

antworte er also wahrheitsgemäß und wedelte einmal entschuldigend mit der Rute.

"Aber danach würde ich sehr gerne auch eure Sicht der Dinge hören. Es scheint in der kurzen Zeit meiner Abwesenheit viel passiert zu sein."

Er konnte nur hoffen, die beiden nicht vor den Kopf gestoßen zu haben. Doch er wollte Takata nicht zu lange alleine lassen. Sie waren noch nicht fertig.
Also warf er dem Pärchen einen entschuldigend Blick zu, nickte noch einmal zum Abschied und machte sich auf den Weg zu Takata, welche es sich unter einem Baum gemütlich gemacht hatte. Nebenbei sammelte er die Überreste einer Rehkeule ein, denn solangsam konnte er seinen Hunger nicht mehr zurück drängen.
Da die Weiße ihre Augen geschlossen hatte, ließ er sich in ihrer Nähe nieder und machte sich über das verbliebene Rehfleisch her.

(erst bei Pan, Kachnik, Ayjana und Roghir; dann bei Takata | Rudelplatz Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 12.07.2025 14:38.


IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4636

Takata ist offline
13.07.2025 18:21

Sie musste wohl eingeschlafen sein. Als sie aufwachte, tat ihr Kopf noch immer furchtbar weh. Das war vermutlich harmlos im Vergleich zu dem, was ihr noch hätte passieren können, hätte der Bär richtig ausgeholt. Sie ächzte leise und rieb sich die Schädeldecke. Ihr kam der Gedanke auf, vielleicht etwas Schnee zu verwenden, um sich den Kopf zu kühlen. Dafür hätte sie jedoch eine längere Wanderung in Richtung der Schneewüste antreten müssen, aus der sie eben erst zurückgekehrt war.
Immerhin war ihr Blick wieder aufgeklart, denn kurz nach dem Erwachen war das Bild, das sie gesehen hatte, leicht unscharf gewesen. Das wollte sie auf keinen Fall ein weiteres Mal riskieren. Sie wusste auch nicht, für wen sie das hätte tun sollen. Eigentlich hatte sie Roghir beiseite treten wollen, inzwischen wusste sie nicht mehr, ob er es wirklich wert gewesen war. Doch, sicher mochte sie ihn noch immer. Er war schließlich ein stattlicher Kerl und seine Sanftmut erwärmte ihr Herz. Aber gerade weil er ein stattlicher Rüde war, hatten es auch andere Fähen auf ihn abgesehen. Allen voran die andere Weiße, Ayjana, die sich einen Spaß daraus machte, ihr, Takata, vorzuhalten, dass sie niemals bei ihm landen würde. Sie kratzte sich tief bei ihm ein und beanspruchte seine Seele allein für sich. Der Gedanke, dass er sich von dieser hinterlistigen Natter umgarnen ließ, ließ ihren Schnauzenrücken erneut zusammenkräuseln. Als sie dann auch noch bemerkte, dass die Weiße zu ihr herübersah, war der alte Zorn wieder da. Unweigerlich ließ sie ein paar Schneidezähne durch die Lefzen schimmern. Dabei war sie ganz und gar nicht verrückt nach einer handfesten Auseinandersetzung, immerhin hatte sie von ihrer letzten noch genug. Sie registrierte zwar auch, dass Niyol mit einem Mal überraschend in ihre Nähe vorgerückt war, jedoch hatte er mit den Resten der Beute zu tun. Bei seinem Anblick legte sich ihr Groll fürs Erste, doch hielt sie es für das Beste, sich langsam zu erheben und umzudrehen, sodass all die anderen, die im Stillen Pläne gegen sie schmiedeten, nur noch ihr großes weißes Hinterteil mit angelegter Polarwolfrute zu Gesicht bekamen. Sie konnte ihre Blicke auf dem Rücken spüren. Sollten sie es nur nicht wagen, sich anzuschleichen und einen Überraschungsangriff zu versuchen ...

(Nähe Niyol, Mondscheinsee - generell anspielbar)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Delano
... of the Night


Alter
6 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
_

Dabei seit: 10.04.2025
Beiträge: 34

Delano ist offline
14.07.2025 21:25

Während Delano seinen letzten Satz sprach, merkte er wie neben ihm die Fähe immer weicher wurde und die Spannung aus ihrem Körper wich, während sie sich weiter gegen ihn lehnte. Da es dieses Mal nicht das plötzliche Nachlassen einer Ohnmacht war, sondern nach und nach geschah, gab es keinen Grund für den Grauen eine plötzliche Aktion durchzuführen. Er unterdrückte ein Seufzen, was in seinem Inneren aufstieg. Es war nun einmal nicht zu ändern.

Eventuell könnte ein natürlicher Schlaf der Fähe helfen, ein paar neue Kraftreserven zu sammeln, was nur zu hoffen war. Nichtsdestotrotz mussten sie aller spätestens morgen den Weg wagen. Sie brauchten frisches Wasser und einen Unterschlupf gegen den eisigen Wind. Delano war nur froh, dass die Fähe endlich eigesehen hatte, dass es unter diesen Bedingungen sinnvoll war, Körperwärme zu teilen. Er hoffte nur, dass es genug war, zumal er ja nur eine Seite ihres Körpers wärmen konnte.

Delano blickte zur Fähe rüber und schob dann, ohne sich anderweitig zu bewegen, seine Schnauze rüber zu ihrer. Vorsichtig tastete er mit seiner Zunge einmal über ihre Schnauze um zu prüfen, wie ihre Temperatur war. Den Seufzer der Erleichterung, der dieses Mal in ihm aufstieg, unterdrückte er nicht, es war eh niemand in der Nähe. So wie er das sah, könnte es gut sein, dass die Eiswüste dafür gesorgt hatte, das zumindest keine Infektion im Körper der Fähe Einzug gehalten hatte. Zumindest konnte er aktuell kein Fieber feststellen, was ihre Chancen deutlich erhöhte. Und es war auch nicht abzusehen, dass sie während ihres Schläfchens erfrieren würde, ihre Temperatur war noch nicht merklich abgesunken. Dennoch ging Delano auf Nummer sicher, und legte sein Haupt so dicht wie möglich an ihres. Da wo es ging auch obendrauf. Und seine buschige Rute legte sich über ihren Körper.

Anschließend schloss der Graue die Augen. Seine Ohren blieben aufgerichtet um mögliche Gefahren zu detektieren, während er innerlich in eine Art meditatives Stadium einging. So konnte er seine Kraftreserven aufbauen, ohne seine Wachsamkeit aufzugeben. Er hatte schon einige Fehler gemacht und das wollte er weitestgehend vermeiden, daher musste er seine ruhige Mitte stärken. Er durfte die Sache nicht an sich heran lassen, sonst würde er wohlmöglich falsche Entscheidungen treffen.

Be a good boy
Push a little farther now
That wasn't fast enough
To make us happy
We' ll love you just the way you are...
If you're perfect

IP
Chester
Nebelfänger


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 62kg
_

Dabei seit: 13.11.2023
Beiträge: 27

Chester ist offline
16.07.2025 08:31

Nach und nach fanden sich alle in der geräumigen Höhle ein. Chester blieb am Eingang stehen und beobachtete seine neuen Begleiter. Eden und Enaid legten sich eng aneinander gedrängt im hinteren Teil nieder, wo der schneidende Wind sie nicht erreichen konnte. Venryn machte es sich mit etwas Abstand zu den beiden an der Höhlenwand bequem. Chester schüttelte sich einmal, um die Anspannung loszuwerden und legte sich an Ort und Stelle auf dem staubigen Boden ab. Der kalte Wind, der ihm ins Fell fuhr störte ihn nicht, er war schlichtweg dran gewöhnt.

Mit halbem Auge Richtung Höhleneingang und halbem nach Innen gerichtet lag er nun wie ein Fels im Eingang und blockierte den sicheren Unterschlupf für jeden, der sich hierher verirren würde. Außerdem konnte er so jederzeit unbemerkt das Weite suchen, wenn ihm die plötzliche Gesellschaft zu viel wurde. Schnaufnd legte er den Kopf auf die Pfoten und blickte halbherzig hinaus. Kurz zuckte sein Ohr in leichter Belustigung über Edens Worten zu Enaid, sie würde ihn beschützen. Die kleine war wirklich niedlich.

Chester ruckte ein wenig hin und her bis er es bequem hatte und sank in einen leichten Schlummer.

[bei Venryn, Enaid und Eden]

IP
Enaid
Foren As


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79 cm & 55 kg
_

Dabei seit: 05.08.2023
Beiträge: 95

Enaid ist offline
17.07.2025 16:17

Müdigkeit dominierte das Denken, das Sein des hellen Rüden. Das Adrenalin war vollständig aus ihm gewichen. Er spürte den kalten Wind in seinem feuchten Fell. Als sie die Höhle erreichten legte er sich hin und sah Eden mit lächelnden Augen an.

"Danke.", wisperte er leise und genoss die Wärme die Eden abgab. Er legte sich so hin, dass sie sich gemeinsam wärmen konnten und blickte sie besorgt an. "Dir geht es gut?" Er wusste, das Chester und Venryn jedes Wort hören würden was sie sprachen, aber das war ihm egal. Ihm war klar das Chester ihm die Geschichte nicht glaubte, nicht verstand wieso er am Anfang reagiert hatte wie er reagiert hatte, aber auch das war ihm egal. Er würde nicht nochmal den Fehler machen den er bei der Begegnung mit dem Schattenwolf gemacht hatte.

Müde schloss er die Augen, spürte Eden neben sich, hörte Venryn in der Nähe atmen und nahm Chester im Höhleneingang war. Noch einmal öffnete er müde blizenelnd die Augen und schaute beide nacheinander an. "Ich danke euch." Dann drückte er die Nase kurz gegen Eden, wissend das sie für den Moment sicher war, schloss die Augen und dämmerte weg.

[bei Chester, Venryn und Eden | Höhle]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Enaid am 17.07.2025 16:18.


IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 456

Niyol ist offline
19.07.2025 08:36

Sein Hunger ließ ihn in Windeseile über die Fleischreste herfallen. Und noch bevor er darüber nachgedacht hatte, dass es vielleicht Takata wecken könnte, hatte er den Oberschenkelknochen mit einem Knacken aufgebrochen, um an das Innere zu kommen. Erst als Takata sich regte und kurzerhand umdrehte, wachte er aus diesem 'Fressmodus' auf und schaltet sich einwenig, so sehr in seiner Gier versunken zu sein. Nachdenklich betrachtete er ihr weißes Hinterteil. War das jetzt eine indirekte Aussage an ihn? Nachdenklich legte er den Kopf schief, bevor er ein letztes mal an den Knochen herumknabberte und sich dann erhob um direkt zu der Weißen zu gehen.

"Na, gut geschlafen?"

Fragte er, auch wenn er ahnte, dass das bei Takata nicht der beste Einstieg in ein Gespräch war.

"Du hast mir vorhin eine lange Geschichte versprochen. Ich denke jetzt haben wir die Ruhe dafür."

Damit machte er es sich demonstrativ auf dem Boden, im 45°-Winkel zu ihr, gemütlich. Auf diese Weise konnten sie sich zwar ansehen, hatten sich aber nicht die ganze Zeit vor sich. Außerdem konnte er so ganz nebenbei das restliche Geschehen auf dem Rudelplatz verfolgen.
Zunächst galt seine volle Aufmerksamkeit jedoch der Weißen. Er war sich nicht sicher, ob er sie so leicht zum reden bekam. Und da Takata sich für eine Lüge hier und da scheinbar nicht zu schade war, musste er doppelt aufpassen.
Neugierig sah er sie an. An sich war er kein großer Geschichtenfreund. Aber vielleicht konnte er damit endlich Takatas seltsames Verhalten besser nachvollziehen und einschätzen.

(Takata | Rudelplatz Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

IP
Catori
Gefühlswelten


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 919

Catori ist offline
19.07.2025 09:00

Sie konnte nicht sagen, wielange sie geschlafen hatte. Die Erschöpfung hatte sogar jeglichen Traum von ihr ferngehalten. Zumindest soweit sie sich erinnern konnte. Das Wummern ihres rechten Vorderlaufs holte sie aus einer tiefen Schwärze. Je mehr ihr Bewusstsein an die Oberfläche gelangte, umso mehr Reize scharrten sich um dieses erste dominante Gefühl, das unerträglicher wurde, je länger sie so da lag. Als sie jedoch soweit zu sich gekommen war, um die Position zu ändern und dies auch versuchte. Machten ihr die Kälte und der Hunger neben dem schmerzenden Lauf die Lage so ungemütlich, dass sie nicht wieder zur Ruhe finden konnte. Delanos Bemühungen zum Trotz zitterte ihr Körper kurz, sodass sie beschloss nicht noch länger zu verharren.
Immerhin hatte der Schlaf ihr wieder zu etwas mehr Kraft verholfen. Sie spürte deutlich mehr Motivation als zuvor, es ein weiteres Mal zu versuchen. Der Schmerz war zwar nicht geringer, doch er lähmt sie nicht mehr.

"Danke, dass du bei mir geblieben bist."

Sagte die dem Grauen Rüden ganz aufrichtig ins Gesicht, bevor sie sich soweit aufrappelte, dass sie nichtmehr an ihn gelehnt lag. Mit dem Aufstehen würde sie warten, bis er stand, damit sie möglichst gleich losgehen konnten. Kurz zuckte der Gedanke an seinen seltsamen Vorschlag mit dem Tragen durch ihren Kopf. Doch sie schob ihn wehement beiseite. Bevor sie wirklich so etwas Aussichtsloses probierten, wollte sie lieber versuchen selbst in die Gänge zu kommen. Vielleicht würde ihr auch so wieder etwas wärmer werden.

"Ich fühle mich etwas besser und würde das Laufen gerne nocheinemal mit deiner Hilfe probieren.

Berichtete sie ihm also ihre Absichten. Ihre Muskeln waren nichtmehr so erschöpft wie vorhin, weswegen sie sich eigentlich recht sicher war, dass sie mit einer leichten Stütze für das Gleichgewicht, auf ihren verbliebenen drei Pfotwn laufen können würde. Wielange konnte sie natürlich schlecht einschätzen. Doch das musste sie eben ausprobieren.

(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)

*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf


"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4636

Takata ist offline
25.07.2025 16:36

Ihr ging der Blick der Weißen nicht mehr aus dem Kopf. So sehr sie sich Mühe gab, in dieser weißwattigen Fähe nichts Böses zu sehen, sondern allenfalls etwas Unbedarftes ... es gelang ihr nicht. Sie hatte sie herausgefordert, hatte den Braten vor ihren Augen köstlich und genussvoll in sich hineingeschlungen und sich vermutlich daran erfreut, dass sie, Takata, außen vor blieb. Der Braten, das war Roghir, von dem sie sich nach Lynx' Ableben so viel erhofft hatte. Und doch versuchte sie, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn sie wusste, dass es alles nur schlimmer machte, ging sie auf die Provokationen ein. Sollte sie so tun, als war es ihr egal, wie sie mit dem dunklen Rüden herumturtelte? Das wäre nicht glaubwürdig gewesen. Sollte sie so tun, als gönnte sie ihr das gestohlene Glück? Sie wünschte sich einen wie Roghir nicht zwingend als Liebespartner, aber als verlässlichen Freund, als starke Pfote, an der sie sich im Zweifelfall festhalten konnte, so wie sie es getan hatte, als sie kurz vor dem Zusammenbruch gestanden hatte. Dort war Ayjana weit, weit weg gewesen und alles schien in Ordnung. Doch jetzt führte sie sie vor, stellte sie bloß und erniedrigte sie auf eine perfide Weise. Nein, sie konnte nicht so tun, als war es ihr egal. Roghir war ihr nicht egal. Und sie wusste, dass er sich nicht wie einen Braten hin- und herreißen ließ von zwei aufmerksamkeitsheischenden weißen Fähen, die beide nicht genug von ihm bekommen konnten.
Die Weiße schrak zusammen, als das Wuffen eines Rüden hinter ihr ertönte. Roghir? Nein. Sie drehte sich herum, so weit es ihr Nacken zuließ. Doch allein der Geruch verriet ihr, dass es sich dabei um Niyol handelte, ein Wolf, mit dem sie früher gar nichts anzufangen gewusst hatte, inzwischen war so froh, dass er noch hier war. Sie schnaufte etwas. Nein, gut geschlafen hatte sie nicht, aber das Erwachen war noch viel schlimmer gewesen. Ihr ging die Fratze der Weißen nicht aus dem Kopf. Sieh, Takata ... wen ich an der Angel hab!
Der Grauwolf suchte überraschend ihre Nähe und erinnerte sie daran, dass sie irgendeine Geschichte näher ausführen wollte. Wollte sie das? Eigentlich war sie nicht in der Stimmung, längere Erklärungen abzuhalten. In ihrem lädierten Kopf begann es merklich zu rattern, während sie nachdenklich herumsah, aber nur Rinde zu Gesicht bekam. Geschichte ... Geschichte ... eine Geschichte über eine gute und eine böse Fee? Da fiel ihr sofort eine ein. Doch was interessierte es ihn, von zwei eifersüchtigen Fähen zu hören, die um einen Prinzen herumschwirr- ach nein, klar. Die Geschichte vom Bären. Sie hatte zwar schon bekräftigt, dass sie sich an nichts erinnern konnte, doch Niyol, der eingefleischte Wolfskenner, hatte sie sofort durchlavt ... nein, durchschaut und entlarvt.
Sie holte tief Luft und spürte die Schmerzen wieder. Da fiel ihr ein, dass Niyol vielleicht auch etwas für sie tun konnte. Bevor sie seinen Wunsch erfüllte, verlangte sie eine Gegenleistung. Sie rutschte etwas an den Grauen heran, den sie zwar nicht übermäßig attraktiv, aber auch nicht abstoßend fand. Natürlich, er war nicht so ein Superheld wie Roghir, aber auch nicht so eine Schlaffmann-Lachnummer wie ein Vonacasa oder wie der hieß oder wie der ungut riechende milchäugige Wolf, absolute Anti-Helden, wenn man sie fragte!

„Magst du ... magst du mir ... den Kopf ... lecken? Massieren?“

Sie fuhr ihre Schnauze nahe an ihn heran, bis sie die ersten grauen Fellhärchen berührte und sah gequält nach oben, wo es wehtat. Vielleicht konnte er ihr helfen, die Beulen, die sie beim Kampf mit dem Bären erlitten hatte, zu lindern ... und Roghir vielleicht ein bisschen eifersüchtig machen.
Während ihr Kopf dort wie vor-die-Pfoten-gelegt lag, schnaufte sie geschafft und begann zu berichten.

„Der Bär ... hat mich ... an ... an den Bären erinnert.“ Wenn das keine folgerichtige Feststellung war, die Sinn ergab. „An den Bären ... und Tihar ...“ Sie holte tiiief Luft. „Damals ... hat er gegen ihn gekämpft ... und ich auch ... zusammen konnten wir ihn ... in die Flucht schlagen. Doch ich hatte ... zu wenig getan, um ihm beizustehen“, diesem Arschloch von Wolf, „... ein Fehler ... den ich nicht wieder begehen wollte.“ Sie seufzte. „Doch das“, ihre Augen rollten kurz hoch, „kam dabei heraus.“ Sie versuchte sich in einem gequälten Lächeln, eh sie die honiggelben Augen schloss und versuchte, die Massage zu genießen.

Ob ihm das als Erklärung genügte, wusste sie nicht zu sagen. Vermutlich würde er es dennoch nicht verstehen, denn ein gesunder Wolf legte sich nicht mit einem ausgewachsenen Bären an. Doch Tihar war nie gesund gewesen und sie hatte die Befürchtung, dass sie es auch nicht mehr war. Vor allem aber, doch das würde sie ihm nicht aufs Kreuz binden, wollte sie Roghir nicht allein mit dem Ungeheuer lassen, sondern ihm revanchierend zurückgeben, was er dort draußen für sie getan hatte. Ihr Blick glitt wenig später wieder in die Richtung, in der sie den dunkelbraunen Wolf vermutete.

(Niyol, Mondscheinsee)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 593

Roghir ist offline
25.07.2025 20:10

Roghir leckte sich abwarten über seine Lefzen und seine Ohren zuckten nach vorne, als die sanfte Stimme von Ayjana ertönte. Sein bernsteinfarbener Blick folgte. Hörte ihr zu. Während die weiße Fähe redete, drehten sich seine Ohren wieder nach hinten, sein Blick glitt kurz zu ihrer Fellschwester, welche sich offenbar zum Schlafen ein gemütliches Plätzchen gesucht hatte. Er stimmte ihren Aussagen nicht wirklich zu. Innerlich glaubte er, dass sich Ayjana selbst sehr wenig wertschätzte. Ihre Angst gegenüber Takata war zum Teil begründet, aber zum anderen Teil unbegründet. In ihm kam wieder seine Erkenntnis auf, dass Takata offenbar etwas für ihn empfand. Sein Nasenrücken kräuselten sich leicht bei den Gedanken. Für ihn fühlte es sich so...fremd an, da er selbst nichts empfand. Er kannte sie nicht mal richtig, er kannte nur ein paar Verhaltensweisen von ihr und diese waren nicht wirklich positiv. Er schlussfolgerte aus ihrem Verhalten, dass dieser Tihar – sein Fellbruder – vieles in dieser Fähe kaputt gemacht hatte und es ihr nicht gelang, sich von diesem Trauma zu lösen. Und nun sucht sie wahrscheinlich eine Kompensation und es traf ihn.

Roghir sah wieder zurück und richtete seine Aufmerksamkeit auf Niyol. Dieser hatte zu sprechen begonnen und ging erstmals auf die Aussagen von Ayjana ein. Roghir hielt sich zurück, wobei er auch sich seine Gedanken dazu machte. Er hatte ja leider nicht alles mitbekommen. Als Niyol sich dann verwundert an ihn wandte und ihm mitteilte, dass er nur zu ihnen getreten war, um Pan, Kachnik mit Anouk loszuschicken, sah ihn Roghir nun seinerseits verwundert an. So? Roghir wollte etwas erwidern, doch der graue Rüde versicherte, dass er nach dem Gespräch mit Takata wieder auf sie zurück kommen würde. Und ging von dannen. Der schwarze Wolf sah ihm mit einer Mischung aus Verwunderung und Ärgernis nach. Warum war er denn dann bei ihnen gewesen?! Roghir schüttelte etwas frustriert sein Haupt und seufzte erneut leise. Er wusste es natürlich, schließlich hatte Niyol ihm es gesagt. Es hatte allerdings anders auf ihn gewirkt und wahrscheinlich war es auch seine Erwartungshaltung gewesen. Dieses Rudel würde schwer zu vereinen sein als Gemeinschaft.

Der schwarze Wolf lies ein leises, frustriertes „Hmpf!“ hören, welches Ayjana ruhig mitbekommen konnte. Sein bernsteinfarbener Blick glitt zum kleinen See des Platzes. Er brauchte jetzt Ablenkung. Sonst würde er nur noch frustrierter werden, wenn er sich weiter um Niyol, Takata und das Rudel Gedanken machte. Pan, Kachnik und Anouk waren unterwegs Kräuter suchen, Niyol würde mit Takata ein Gespräch führen, Aarinath und Shiro waren irgendwo auf dem Platz des Mondscheinsees und Avon war mit Valdis irgendwo im Nirgendwo. Er hoffte zumindest, dass sie in Sicherheit waren. Er schaute zu Ayjana und lächelte:

„Lust auf einen kleinen Plansch?“

Er nickte auffordernd in Richtung des Sees und setzte sich in Bewegung. Beim See angekommen, steckte er seine Schnauze kurz ins kalte Nass und trank ein paar Schlücke. Anschließend trat er in den See, jedoch blieb er dort, wo das Wasser nur knapp an seine Fingergrundgelenke reichte. Er drehte sich herum, drückte seinen Oberkörper nach unten und wedelte auffordernd mit seiner Rute. Dabei sah er Ayjana erwartungsvoll lächelnd an.

[bei Ayjana | Am Ufer des Mondscheinsees]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Roghir am 25.07.2025 20:17.


IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 456

Niyol ist offline
26.07.2025 09:45

Überraschenderweise nahm Takata seinen Begrüßungsspruch kommentarlos hin. Nachdem er sein Maul verlassen hatte, war Niyol fast überzeugt gewesen, dass er sich damit selbst erneut Steine in den Weg gelegt hatte. Dass dem nun nicht so war, stimmte ihn durchaus freudig.
Als sie jedoch im nächsten Moment näher an ihn heran rückte wurde der Graue automatisch skeptisch. Er hatte die Situation kurz zuvor, welche durch Anouk unterbrochen worden war, nicht vergessen. Doch eigentlich wollte er zuerst die Bärengeschichte klären, bevor er anfing zu versuchen, mit Takata ein Gespräch über ihre Beziehung und gewisse Grenzen zu führen. Glücklicherweise rutschte sie nicht ganz an ihn heran. Stattdessen bat sie ihn erneut, ihren Kopf zu lecken. Ein wenig misstrauisch schaute er sie an, und verfluchte die Situation, welche von ihm verlangte seine spöttischen Sprüche, mit denen er gewöhnlich andere auf angenehmen Abstand hielt, zurück zu halten. Wenn er von den anderen wollte, dass sie als Rudel enger zusammenrutschten, musste er leider ebenfalls mit gutem Vorbild vorangehen und nahbarer werden.
Immerhin legte sie augenblicklich den Kopf ab und begann zögerlich zu berichten. Also folgte er ihrem Wunsch und fuhr in einem gleichmäßigen Rhythmus über ihren Kopf. Als Tihars Name fiel hielt er einen kurzen Moment inne, natürlich hatte dieser Schwarze wieder irgendwie seine Schatten ausgeworfen, unglaublich was für ein Denkmal er sich in den Köpfen so einiger Wölfe gesetzt hatte. Schnell nahm er seine gleichmäßige Bewegung wieder auf, damit Takata weiter erzählte. Ganz dunkel meinte er mal irgendwas von einem Bären gehört zu haben. War da nicht eine Fähe zurück geblieben? Er war sich leider nicht ganz sicher und konnte demnach nicht auf irgendein Hintergrundwissen zurückgreifen. Als sie geendet hatte, wartete er einen Augenblick ab, ob sie noch etwas hinzufügen wollte.

"Ich denke ich verstehe die Verbindung, auch wenn mir nicht klar ist, wieso du das nicht gleich erzählen wolltest.

Wie kam es überhaupt dazu, dass du, Roghir und Ayjana mit diesem Bären in Kontakt gekommen seid? Die Situation als ich dazu kam, war in mehrerer Hinsicht seltsam, deswegen würde ich einfach gern den Werdegang verstehen."


Er musste sich wirklich zurückhalten, nicht wie ein Welpe tausend Fragen auf einmal zu stellen, sondern strukturiert vorzugehen. So wie sie sich gab, brummte der Weißen ziemlich der Kopf. Vermutlich hatte der Bär sie dort irgendwie getroffen. Da sie wieder wach war und recht klar bei Verstand, hattest offensichtlich ziemliches Glück gehabt. Roghir und Ayjana ebenfalls. Wenn er die Vorgeschichte mit Tihar richtig deutete, war das Pärchen wohl zuerst bei dem Bären gewesen. Womöglich konnte Takata tatsächlich gar nicht sagen warum. Der Graue war wirklich gespannt, was für eine endgültige Geschichte dabei heraus kam, wenn er sich alle Sichtweisen angehört hatte. Er hoffte auch Anhaltspunkte für den Zwist zwischen Takata und Ayjana zu finden.

(Takata | Rudelplatz Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

IP
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
_

Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 120

Kachnik ist offline
26.07.2025 11:53

All diese Erwartungen! Mit angespannter Miene stemmte er seine Läufe in den Boden. Tief einatmen ... ausatmen, hämmerte er sich innerlich ein. Nicht umkippen, nicht anstoßen, bloß nichts Unüberlegtes sagen ... Er ... konnte ... konnte er das wirklich? Oh, wo kamen jetzt nur wieder diese unnachgiebigen Zweifel her?

Die Worte des schwarzen Rüden durchdrangen ihn wie die ersten wärmenden Strahlen an einem kühlen frostigen Herbstmorgen. Ein Teil von ihm wollte vor Eifer aufspringen und ausgelassen um jeden Wolf, jedes Blatt und jeden Stein tänzeln. Doch ein anderer flüsterte ihm ein, dass er im Begriff war, gleich den größten Fehler seines restlichen Lebens zu begehen. Gefangen zwischen beiden Gedankenwelten, sah er mit dicht angelegten Ohren zu seinem Gegenüber auf, leise hoffend, dass die Worte des anderen ihn in eine Richtung lenken würden, mit deren Ausgang er koexistieren könne. Er wollte es ja glauben, dass sein Nutzen irgendwo hier noch zu finden sein würde, auf ihn wartete. Sein furchterfüllter Blick ruhte etwas länger als nötig auf dem dunklen Hoffnungsschimmer vor ihm, bis dieser sich schließlich abwandte und mit ruhigem, zielsicheren Schritt wegschwebte.
Kachniks Fell stellte sich bei dem Gedanken, diese Hoffnung sofort wieder zu verlieren, auf. Er riss sich zusammen, setzte ihm mit staksigen taumelnden Schritten nach, als wären sie von sich noch nicht vollends überzeugt.
Sein Atem wurde flacher, je länger er seine Gedanken umherkreisen ließ, geriet immer weiter außer Takt, bis er klang wie das erschöpfte Hecheln eines Altwolfs nach einem Tag voller wildem Herumgetobe mit den Welpen.

Bis die Vorwärtsbewegung des ihn leitende Wolf zur plötzlichen Ruhe kam. Kachnik spannte sich an. Instinktiv hielt er den Atem an, ignorierte das hämmernde Pochen in seiner Brust, und tastete hektisch mit seinen Sinnen die Welt vor sich ab. Er bekam nur mit halbem Ohr mit, wie Pan sich vorstellte, während seine Schnauze langsam nach oben glitt und sich seine Stirn beim angestrengten Fokussieren kräuselte. Er entsann sich, in seinem größten Hunger früher öfters nach diesen flattrigen Tieren geschnappt zu haben, neugierig, wie sie wohl schmecken würden, doch solch fliegende Ziele waren lästige Beute. Einmal blinzeln und schon waren sie in einer ganz anderen Dimension. Momentan hatte er sowieso nicht den Hunger oder Aufmerksamkeitsspanne, sich länger mit dem Ding zu beschäftigen, weshalb er seinen Kopf rasch wieder zu den Wesen am Boden riss, wo sich neue Gerüche wie kleine Nebelstreifen sammelten, und dort, ein scheinbar neuen Wolf.

Beunruhigt sog er die Luft zwischen den Lefzen ein, lugte mit nervösem Hecheln hinter dem dichten Fell seines Vorderwolfes hervor und richtete seine Ohren und volle Aufmerksamkeit voller ängstlicher Erwartung hin zu dem Neuen. Kachnik durfte nichts Törichtes sagen, erinnerte er sich selbst. Er war sich nicht sicher, wie lange er den Wölfling neben Yarok auf diese Weise stumm anstarrte.

[Pan, Anouk, Karasu, Yarok | Rudelplatz Mondscheinsee]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 26.07.2025 11:54.


IP
Eden
Mitglied


Alter
4 Monate
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
55cm & 30kg
_

Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 44

Eden ist offline
26.07.2025 15:28

Enaids warmes Flüstern ließ ihr Herz einen Hüpfer machen.
Danke, hatte er gesagt. Und gefragt, ob es ihr gut ging. Ihr - Obwohl er selbst sich kaum auf den Pfoten hatte halten können. Eden schob die Nase kurz gegen seine Wange, bevor er endgültig in den Schlaf glitt. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr gut ging. Dass sie froh war, dass er überlebt hatte. Aber etwas hielt sie davon ab, also beließ sie es bei der kleinen Geste.

Ihre Ohren zuckten kurz, als sie Chester hörte, wie er sich am Höhleneingang zurechtrückte. Er sagte nichts, aber seine Anwesenheit war wie ein schwerer Stein, der die Tür gegen das Dunkel draußen schloss. Vielleicht war er grummelig, oder einfach nur vorsichtig – aber Eden fühlte sich sicherer, weil er da war und scheinbar Wache stand.
Auch Venryn, der sich mit Abstand niedergelegt hatte, zog ihren Blick für einen Moment auf sich. Seine Augen waren freundlich. Fast ein bisschen traurig. Eden erwiderte den Blick, dann formte sie mit der Schnauze ein kleines Lächeln – schüchtern, aber ehrlich gemeint. Wie bei den anderen beiden, war sie auch bei ihm dankbar, dass er da war. Dass sie jetzt nicht allein waren.

Ein paar Herzschläge lang sah sie den ruhigen Atemzügen der drei zu, lauschte dem knisternden Schweigen der Höhle. Vielleicht war sie naiv, aber sie glaubte, dass das hier etwas Besonderes war. Nicht nur ein Zufluchtsort vor der Kälte, sondern ein Ort, an dem aus Fremden so etwas wie… Verbündete werden konnten. Vielleicht sogar Freunde. Das hoffte sie insgeheim.

Dann legte sie den Kopf auf die Pfoten, das Kinn knapp über Enaids Rücken. Ihre Augen blieben noch ein wenig länger geöffnet, beobachteten das sanfte Spiel von Licht und Schatten an der Höhlenwand. Nur noch ein bisschen wach bleiben. Nur ein kleines bisschen. Für alle Fälle. Dann schlief auch sie ein, erschöpft von den vergangenen Strapazen.

[Enaid, Venryn, Chester | Höhle auf der Kältesturm-Halbinsel]

signatur-leaves

IP
Seiten (59): « erste ... « vorherige 54 55 [56] 57 58 nächste » ... letzte » Antwort erstellen