Delano
... of the Night
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Kurz bevor Delano die Baumgrenze erreichte, frische der Wind merklich auf und zog an seinem grauen Fell. Witternd hielt er die Schnauze in die eisige Luft. Vermutlich würde mehr Schnee folgen. Demnach war es keine gute Idee den Schutz der Bäume zu verlassen, so dass der Rüde sich kurz nochmal umdrehte um sich zwischen den Wurzeln eines Baumes eine Kuhle zu suchen, wo er den Sturm abwarten konnte. Hier rollte er sich zusammen, zog die buschige Rute über seine Schnauze und schloss die Augen.
Der Schneesturm zog über ihn hinweg, während er seine Kraftreserven erneuerte. Während so eines Sturmes würde niemand unterwegs sein, der Herr seiner Sinne war, daher konnte er sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Er ging den letzten Tag nochmal in Gedanken durch und überlegte, was er hätte anders, oder besser machen können. Erst nachdem er mit seiner Analyse zufrieden war, ließ er sich in einen leichten aber erholsamen Schlaf fallen.
Erst als es aufhörte zu schneien und die Wolken sich lockerten, öffnete Delano die Augen und blickte sich um. Die weiße Welt war noch weißer und unerbittlicher geworden. Der Graue erhob sich und schüttelte die Schneeflocken von seinem Fell. Leicht sarkastisch dachte er sich, dass er dieses Mal im Sturm wenigstens niemanden verloren hatte. Er schüttelte er sich erneut und damit auch den Gedanken ab. Es hatte auch Vorteile alleine unterwegs zu sein. Er streckte sich kurz und machte sich dann wieder auf den Weg, den er vor dem Sturm einschlagen wollte; Hinaus aus dem kargen Wald hinein in eine Wüste aus Eis und Schnee.
Im Norden konnte Delano eine steile Bergkette ausmachen, diese wollte er möglichst umlaufen, daher wandte er sich gen Westen. Gut ausgeruht und gesättigt von dem Kaninchen trabte er in guter Reisegeschwindigkeit voran, jedoch immer mit einem prüfenden Blick. Auf keinen Fall konnte er es sich leisten eine Eisspalte zu übersehen.
Nachdem er einige Sonnenbreiten gelaufen war, kam ihm plötzlich ein unverkennbarer Geruch in die Nase. Sofort blieb er prüfen stehen und sah sich um. Auf den ersten Blick war nichts außer weiß zu erkennen. Aber dieser Geruch war wie von gerissener Beute oder von einem verletzten Tier. Die Beute würde er nicht ablehnen, aber bei dieser Umgebung erwartete er keine Anwesenheit von Pflanzenfressern. Hieß, es gab zwei Möglichkeiten. Entweder es war ein verletzter Jäger, beispielsweise ein Bär, dann musste er furchtbar achtsam sein, mit bereits verletzten Bären war nicht zu Spaßen. Sie waren absolut unberechenbar. Die andere Option könnte ein verletzter Artgenosse sein, auch hier konnte das einen Kampf bedeuten, oder aber das jemand seine Hilfe brauchte. Vielleicht einer seiner verschollenen Brüder?
Allein dieser Gedanke ließ Delano vorsichtig aber bestimmt auf den Geruch zusteuern. Dennoch immer bereit darauf jederzeit in eine Gefahrensituation verwickelt zu werden. Trotz aller Logik konnte er in diesem Fall nicht anders.
Er musste noch eine ganze Strecke zurücklegen, den Geruch von Blut, den konnte man selbst unter diesen Bedingungen aus großer Entfernung wittern. Aber nun schien er näher zu kommen, da der Geruch stärker wurde. Er verlangsamte sein Tempo noch weiter und spähte mit den Augen. Und wirklich in all dem Weiß sah es so aus, als würde sich dort etwa 30 Wolfslängen vor ihm etwas im Schnee befinden.
Delano näherte sich nur langsam. Wer weiß, ob bei diesen Verhältnissen nicht Fleischfresser auf den Gedanken kommen würde Fallen zu stellen um andere Jäger zu erlegen. Die Situation war für alle aussichtslos. Aber er konnte keine weiteren Gestalten ausmachen. Als der Graue näher kam, sah er Fell unter dem Schnee hervorgucken, was eine sehr ähnliche Färbung zu seinem eigenen hatte. Sein Herz machte einen Satz. Konnte es Senkou oder Kourain sein? Er brauchte drei Atemzüge um sich und seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen und die Situation nochmal logisch zu analysieren. Es sah alles nach einer Falle aus, er roch zwar Wolf, aber welcher Wolf würde sich alleine verletzt in dieser Eiswüste aufhalten? Trotzdem musste er das Risiko einfach eingehen.
Weiter näherte der große Rüde sich seinem anscheinend verletzten Artgenossen. Ein letzter Blick um sich, und als immer noch nichts passierte, ging er zu dem anderen Wolf ran, der vom Fell immernoch einer seiner vermissten Brüder sein konnte. Bei dem ganzen Schnee, konnte man es einfach nicht erkennen. Erst als er sich Schnauze neben dem Wolf senkte, roch er sofort, dass es eine Fähe war. Sein Herz sank. Wann würde er seine Brüder wiedersehen?
Wieder brauchte er einen Moment um sich zu sammeln und in die aktuelle Situation zurückzukehren. Was machte eine verletzte Fähe völlig alleine in dieser Gegend? Sie hatte sich noch nicht bewegt und der Schneesturm war schon eine Weile vorbei, überall war sie noch von den weißen Flocken bedeckt. Wenn er das Blut nicht gewittert hätte, wäre er vermutlich nur wenige Wolfslängen entfernt an ihr vorbeigelaufen - so gut getarnt war sie unter dem Schnee.
Da sie bisher nicht aufgewacht war, ging er davon aus, dass sie sich nicht nur zum Ausruhen hier niedergelassen hatte. Wie schlimm waren ihre Verletzungen? Eigentlich hatte er keine Zeit sich um fremde Wölfe zu kümmern, aber der Ehrenkodex und die ungeschriebenen Wolfsgesetze verlangen von ihm sich um sie zu kümmern. Einen verletzten Artgenossen ließ man nicht schutzlos zurück, auch wenn er nicht zum eigenen Rudel gehörte.
Vorsichtig begann er den Schnee von ihrem Rücken zu schieben. Immer darauf gefasst, dass sie aufwachen und sich feindlich zeigen würde. Inzwischen konnte er zerkratzte Ohren sehen und als er zu den Vorderpfoten kam, sah er sofort woher der starke Blutgeruch kam. Was war hier vorgefallen? War sie in einen Kampf verwickelt worden?
Vom bloßen ansehen konnte er nicht einschätzen, ob die Fähe jemals wieder mit dieser Pfote laufen konnte. Aber wenn sie hier liegen blieb, wäre das sowieso das letzte ihrer Probleme. Sie mussten hier unbedingt weg. Die Gegend an sich war tödlich und der Geruch würde ihnen auch demnächst Probleme bereiten.
Er räusperte sich. Wie lange war es her, dass er gesprochen hatte, einen halben Mondzyklus war es sicherlich? Mehrfach stupste er der Fähe die Schnauze in die Flanke:
"Wach auf, fremde Fähe! Dieser Ort ist nicht mal zum Sterben geeignet."
Es war unheimlich wichtig, dass sie das Bewusstsein erlangte, damit er wissen konnte womit er arbeiten konnte. Delano hoffte, dass ihr Geist noch nicht so weit entflohen war, dass er sich nicht wecken konnte. Die Chancen, dass er sie alleine aus dieser Wüste bringen konnte waren nicht null, aber doch verschwindend gering und es würde ihn all seine Reserven kosten.
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Catori
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Wie eine schützende Kuppel hatte sich die Ruhe über sie gelegt. Gleichzeitig fühlte sie eine Weite in sich, als würde sie auf dem Gipfel eines Berges stehen. Ein Teil von ihr wusste, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befand und fragte, ob sie denn wirklich sterben wollte. Doch diese Stimme war leise. Verstummte immer mehr...
Doch plötzlich begann sich an der Oberfläche etwas zu bewegen. Catori wehrte sich. Sie wollte hier bleiben, in dieser friedlichen Stille, also bemühte sie sich, den Tumult, der sie wieder zurück ins Außen ziehen wollte zu ignorieren.
Kurz schien es zu funktionieren, doch dann brachte eine deutliche Berührung ihrer Rippen alles zum Einsturz.
Die Welt in der sie bis eben gewesen war, brach in sich zusammen und warf sie schonungslos zurück in ihren lädiert Körper. Schmerzen und Kälte nahmen ihr kurz den Atem und ließen sie vor Schock erstarren, bevor ihre Lunge ihren Brustkorb protestierend wieder in Bewegung zwang. Japsend versuchte sie mit ihren Pfoten Halt auf dem eisigen Boden zu finden, wobei ihr rechter Lauf einen Schmerz durch ihren Körper sandte, der sogar die Kälte übertrumpfte. Mit einem Winseln nahm sie den Druck von der rechten Pfote, doch das dumpfe Pulsieren blieb und versprach ihr, dass dort wirklich etwas kaputt gegangen war. Lange damit aufhalten konnte sie sich jedoch nicht, denn ihr Körper hatte offensichtlich beschlossen, dass er noch nicht bereit war, sein Leben aufzugeben. Nach und nach begannen alle ihre Muskeln zu Zittern und Catori musste die Zähne zusammenbeißen, damit sie nicht fortweg aufeinander schlugen.
Überwältigt von all diesen Abläufen ihres Körpers brauchte sie einen Moment, bis ihr gewahr wurde, dass da jemand war. Irgendwoher musste letztendlich auch die Berührung gekommen sein. Waren da auch Worte gewesen? Die Graue war sich nicht sicher. Mühsam versuchte sie sich zu orientieren und es dauerte eine ganze Weile, bis sie den grauen Wolf neben sich mit den Augen fixieren und durch seinen Geruch als Rüden identifizieren konnte. Noch immer schlotterte ihr ganzer Körper, was es nicht unbedingt leichter machte, sich zu konzentrieren.
Warum war er hier? Wollte er irgendetwas? Ihre Gedanken rasten und wo sie sich eben noch unheimlich klar und sortiert gefühlt hatte, konnte sie nun wieder keinen logischen Gedanken fassen. Es war zum verrückt werden. Kurz knurrte sie aus Frustration, doch schon kurz darauf spürte sie, dass ihr Körper so langsam seine letzten Kraftreserven aufbrauchen. Mit einem Seufzen ließ sie den Kopf wieder fallen und ergab sich dem Zittern, dass langsam an Intensität abnahm.
Schon einmal hatte ihr Kopf erst funktioniert, als sie aufgehört hatte, sich zu etwas zwingen zu wollen, immerhin diese Erinnerung ließ sich von ihrem Kopf halten. Dieses Gefühl, der Schwerelosigkeit würde sie nicht so schnell vergessen. Vielleicht klappte soetwas nochmal?
Sie versuchte sich auf ihren Atem zu konzentrieren, denn das immernoch anhaltende Zittern sowie die Schmerzen waren ziemlich unangenehme Alternativen. Ein, aus, ein, aus....
Sie merkte, wie sie sich etwas beruhigte. Sie konnte erkennen, dass das Zittern, welches jetzt noch übrig war, nurnoch von der Kälte her rührte. Neben den offensichtlichen Schmerzen, hatte sie Hunger und Durst. Zu fressen würde sie jetzt nichts bekommen. Aber Wasser war überall um sie herum. Der Gedanke, etwas kaltes zu sich zu nehmen, war zwar nicht berauschend, aber wenn sie irgendwie diese Situation lösen wollte, musste sie mit irgendwas anfangen. Als wollte ihr Körper sie bestärken, klappte es dieses Mal Problemlos den Kopf zu heben und sich am Schnee zu bedienen. Mit jedem Zungenschlag, schien ihr Gehirn wieder besser arbeiten zu können. Und auf einmal, erschien der Gedanke in ihrem Kopf, den sie schon die ganze Zeit gesucht hatte: Da war ein Rüde und sie musste herausfinden was er vor hatte und ob er ihr vielleicht sogar helfen würde!
Ruckartig zuckte ihr Kopf zu dem Fremden, was ihr ein kurzes Schwindelgefühl bescherte, sodass sie ein paar Mal blinzeln musste.
Auch mit dem Sprechen wollte es nicht gleich klappen. Sie setzte an, bekam nichts heraus, versuchte sich zu räuspern, aber irgendwie war ihre Kehle schonwieder trocken. Mit einem entschuldigend Blick legte sie die Ohren zur Seite, was sie aufgrund des Schmerzes überrascht zusammenzucken ließ. Dann nahm sie noch ein Maul voll Schnee und sammelte sich, um endlich ein paar Worte über die Lefzen zu bringen:
"Was machst du hier?"
Im ersten Moment hatte sie an die typische Floskel wer er sei gedacht. Doch da sie grade mit ihrer Kraft haushalten musste, um wenigstens versuchen zu können, wieder lebend zurück zum Rudel zu kommen, hatte sie beschlossen dieses Thema vorerst zu überspringen. Seine Beweggründe würden ihr mit Sicherheit mehr Aufschluss über ihre Lage geben, als sein Name.
(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 16.04.2025 18:07.
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Sobald Delano merkte, dass die Fähe anfing sich zu bewegen, ging er auf Abstand. Es war nicht das erste Mal, dass er mit verletzten Artgenossen zu tun hatte. Und er wusste - nicht zuletzt auch aus eigener Erfahrung - dass das Erwachen aus unnatürlichem Schlaf nicht immer mit der Kontrolle über die eigenen Gliedmaßen zusammenfiel. Dazu kam die Verwirrung und die Angst, dass was auch immer die Verletzung verursacht hatte, immer noch da war. Daher rechnete er mit allem und sah sich bestätigt, als die Fähe auf unnatürliche Weise versuchte den Kopf zu heben. Es sah wie ihre verletzte Pfote nutzen wollte, und das diese kein Gewicht tragen wollte. Ob sie es jemals wieder tun würde? Der Rüde war sich sicher, dass die Fähe in diesem Zustand keinerlei Gefahr für ihn darstellen würde. Er hielt aber weiter Abstand, da er sie auch nicht niederringen wollte, falls ihr verwirrter Geist doch auf die Idee kommen wollte, sich mit ihm anzulegen.
Delano sah sich bestätigt, als ihre wilden Augen auf ihn fielen und sie ihn kurz anknurrte. Wenn ihr Geist auch nur minimal wach gewesen wäre, hätte sie dieses ihm gegenüber sicher nicht gewagt. Weiterhin bliebt er auf Abstand, seine Muskeln gespannt und jederzeit bereit für eine Aktion, in welche Richtung auch immer sie ausfallen würde. Doch dann schien der Teil Vernunft in ihr auch endlich wach zu werden und die Fähe wurde ruhiger. Er sah fasziniert zu, wie sie durch eine übliche Atemübung Körper und Geist zu beruhigen versuchte. Interessant. Auch er kannte dieses Vorgehen und hatte es schon häufig genutzt um seinen Körper trotz äußerer Umstände immer unter Kontrolle zu halten. Aber er hatte nicht erwartet, dass er hier mitten in einer Eiswüste jemanden finden würde, der ähnlich ausgebildet wurde wie er. Oder war es evtl. nur Zufall? Delano fixierte die Fähe noch genauer und schaute sich genau an, was sie tat. Wo hatte sie sowas gelernt?
Als sie im nächsten Moment aber die Kopf hob und anfing den Schnee aufzulecken, war er innerlich verwirrt. Vielleicht war sie doch nicht so gut ausgebildet worden, wie er gedacht hatte. Oder aber sie hatte nicht in Eis und Schnee gelernt. Delano sah, dass die Fähe zitterte, was für einen Wolf mit intaktem Fell sehr ungewöhnlich war. Ihr musste also wirklich kalt sein. Weiß sie nicht, dass das Trinken des Schnee ihren Körper noch schneller auskühlt?
Die Fähe schaute ruckartig zu ihm und musste anscheinend gegen Schwindel ankämpfen. Delano fragte sich, wie schlimm es wirklich um sie stand. Sie schien sehr durch den Wind zu sein. Wenn er nur wüsste, woher diese Verletzungen stammten, die sie zur Schau trug. Der Graue zeigte sich in seiner vollen Statur, ohne aber Rute und Ohren in eine dominante Stellung zu bringen. Sie sollte wissen, zu was er fähig war, aber gleichzeitig keine Angst vor ihm haben. Anscheinend gelang ihm das, denn die Worte die sich sprach, waren ganz so, als würden sie sich bereits kennen nur lange nicht gesehen haben. Diese Vertrautheit verwirrte ihn, was er sich aber nicht anmerken ließ. Dieses Gespräch verlief nicht so, wie er erwartet hatte. In seinem Kopf spielte er in wenigen Sekunden Antwortmöglichkeiten durch, die für ihn in den unterschiedlichen Charakteren seiner Brüder daherkamen. 'Nicht besonderes' hätte Senkou gesagt, 'Ich bin da um dir zu helfen' das wäre Alands Part gewesen und Kourain hätte vorlaut wie immer geantwortet 'Anscheinend bin ich hier, um deine hübsche Schnauze vor der Erfrieren zu bewahren'. Delano aber sagte nichts davon, nicht umsonst, hatte er das Sagen gehabt und nicht seine Brüder.
"Es sah aus, als würdet Ihr Hilfe benötigen." Dass die Gesetze, die er gelernt hatte, ihn dazu verpflichteten ihr zu helfen, sprach er bewusst nicht aus. Auf seinen Reisen hatte er gelernt, dass nicht alle Artgenossen, sich an diese alt überlieferten Vorschriften hielten.
"Woher stammen Eure Verletzungen? Ist die Gefahr weiterhin akut?" Das war seine oberste Priorität. Davon hing ab, was ihre nächsten Schritte waren. Er musste wissen, ob er noch mehr als er es eh tat, jederzeit mit einem Angriff rechnen musste.
(Catori | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
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Catori
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Der Rüde brauchte einen Moment, seine Antwort zurecht zu legen. Offenbar gehörte er nicht zu denjenigen Wölfen, die frei heraus sagten, was ihnen in den Sinn kam. Als nun allerdings seine Antwort folgte, musste Catori kurz lächelnd die Lefzen verziehen. Scheinbar hatte sie hier einen besonders anständigen Wolf vor sich, der Sicherheitshalber schonmal mit seinen Worten auf höfliche Distanz ging, um sich womöglich doch noch ohne schlechtes Gewissen aus dem Staub machen zu können.
Sollte er mit dieser Formulierung jemals auf Niyol treffen, würde dieser ihn sicherlich damit aufziehen. Niyol... das Rudel. Wehmut schlich sich in ihre Gedanken. Hoffentlich würde sie es zu ihnen zurück schaffen.
Doch dafür musste sie versuchen diesen Rüden zu überreden ihr zu helfen. Sie merkte wie das Kältezittern ihres Körpers im Nacken bereits in ein Muskelzittern aus Anstrengung überging und legte vorsichtig den Kopf ab. Sie würde zum Aufstehen alles brauchen, was sie an Energie aufbringen konnte. Auch wenn sie bereits befürchtete, damit in seinem Ansehen zu sinken und so gleichzeitig zu früh, seine mögliche Hilfe zu verspielen, wollte sie sich nicht zwingen, die ganze Zeit zu ihm auf zu starren. Stattdessen redete sie lieber vorerst mit seinen Pfoten.
Neben der kurzen Belustigung über seine Sprechweise, ließ sie leider auch die Antwort auf seine Frage peinlich berührt zurück. Sie konnte sich zwar nicht ganz genau an jedes Detail erinnern, doch sie war definitiv kein Opfer eines Angriffs von außerhalb geworden. Nur wie sagte man soetwas, ohne dass ein Fremder dabei die Flucht ergriff? Alles was ihr immernoch etwas nebliger Geist ausspuckte, war der Hinweis, sich möglichst wage zu halten.
"Es besteht keine Gefahr auf einen Angriff, oder etwas in der Art. Die Kälte und der Schnee sind hier vermutlich die einzigen Bedrohungen."
Beinahe Stolz über diese umständliche Antwort gab sie ein Schnaufen von sich. Und schloss einen kurzen Moment die Augen. So langsam gewöhnte sie sich einerseits an das sachte Zittern, dass einfach nicht aufhören wollte, gleichzeitig spürte sie aber auch wie anstrengend es wurde.
Die Lage war zu kompliziert. Konnte sie als verletzte, offensichtlich halb verrückte -wenn er herausfand, woher die Wunden stammten- ihn bitten sie zurück zu ihrem Rudel zubringen? Es war zwar ganz nett, dass er nicht einfach an ihr vorbeigelaufen war, aber vielleicht interpretierte sie seine Beweggründe auch falsch und er wollte lediglich sicher gehen, keiner Gefahr in die Fänge zu laufen?
So gestelzt wie er sich ausdrückte, schien ihr diese Erklärung mit jeder Sekunde einleuchtender.
Sollte sie ihn also einfach anbetteln? Würde das in seiner Entscheidung einen Unterschied machen? Der Gedanke ließ ihr Selbstwertgefühl protestieren. Doch womöglich war dieser Rüde die einzige Möglichkeit, zurück zu gelangen. Also würde sie wohl oder übel alles versuchen müssen, was ihr zur Verfügung stand.
Ein weiteres Schnaufen verließ ihren Fang. Sie spürte nur zu deutlich, dass sie keine Zeit für ein langes hin und her hatte. Aber sie konnte sich einfach nicht entscheiden, wie sie ihn überreden konnte, sie mit zu nehmen. Selbst wenn sie ihn von dem fernen Rudel und dessen Revier erzählte, wer wusste schon, ob er dieses nicht lieber allein suchen würde?
Jetzt wo sie darüber nachdachte. Konnte sie nichteinmal sagen wo sie war und wie weit man bis dorthin überhaupt laufen musste.
Ein weiteres Mal hob sie also den Kopf um sich umzuschauen und sah zu ihrem Erschrecken das Gebirge in einer unerwarteten Silhouette und wenn sie mit ihrem Gefühl richtig lag auch in einer völlig falschen Position. Resigniert seufzte sie und ließ mit geschlossenen Augen den Kopf wieder sinken. Es war ausweglos. Der Entfernung war definitiv zu weit. Sie würde es nie und nimmer zurück schaffen. Warum nur, hatte dieser Rüde sie wach gemacht? Vielleicht hätte sie sich geruhsam in den Tod schlafen können, anstatt hier nun zitternd ihrem Ende entgegen sehen zu müssen.
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Anouk
Gefangener des Schicksals [Mod.]
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Er sah Niyol nach, als dieser sich davon machte, um die beiden Wölfe zu fragen, ob sie ihn begleiten würde. Leise seufzte er und ließ sich dann die Worte, die er gerade eben noch gesagt hatte, durch den Kopf gehen.
Ich denke du wirst sehen, dass die Fellfarbe keine Rolle für das Innerste eines Wolfes spielen muss.
Hatte er zuerst gesagt und das stimmte natürlich, das wusste auch er. Dabei hatte Niyol allerdings zu Pan gesehen, welcher nicht der Auslöser für seine Angst gewesen war, denn er war eher schwarz-braun - da war dieser andere Wolf, der ihn noch viel mehr an Niray erinnerte. Hatte er den vergessen? Wahrscheinlich dachte er einfach nur nicht an diesen weil er nicht das sah, was Anouk sah.
Und da du helfen wolltest, finde ich deine Unterbrechung des Gesprächs nicht schlimm, mein Gehirn bekommt es glücklicherweise zusammen, das Thema später wieder aufzugreifen
Er beobachtete ihn noch auf seinen letzten Schritten, die ihm auf dem Weg zu den anderen fehlten, sah dann weg, in die Ferne, und schmunzelte leicht. Diese Anerkennung tat gut und war wie ein sanfter Windhauch, der wohltuend über seine geschundene Seele strich. Er hatte ihm zuvor schon für sein Angebot gedankt und ihm dann auch noch die Aufgabe gegeben, nach dem Kraut zu suchen, jetzt bedankte er sich, quasi, erneut indem er sagte, dass es nicht schlimm war da er ja helfen wollte. Dass er ausgerechnet von dem Grauen mal diese Worte zu hören bekommen würde hätte er nie für möglich gehalten.
Dann werde ich mal die beiden Auserwählten fragen. Wenn du magst, kannst du dir etwas von den verstreuten Überresten zu Gemüte führen
Die verstreuten Überreste? Er musste kurz einen Moment nachdenken, was er denn damit meinte, sah sich dann um und entdeckte schließlich die angesprochenen Überbleibsel. Dabei merkte er auch wieder, wie ausgehungert er eigentlich war - wie lang seine letzte Mahlzeit zurück lag konnte er schon gar nicht mehr sagen. Sein Magen gab ein lautes brummeln von sich und er spürte wieder, wie seine Pfoten an Kraft zu verlieren schienen, fast schon nachgeben wollten. Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben steuerte er also auf die Reste zu. Ein verführerischer Duft stieg ihm in die Nase, der ihm das Wasser in der Schnauze zusammen liefen ließ und all seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Als er dann davor stand war der Geruch so intensiv, dass er für einen Moment an nichts anderes mehr denken konnte.
Ich bin so hungrig..
Er starrte auf die Reste und war drauf und dran, alles zu verschlingen. Allerdings wusste er auch, dass hier noch andere Wölfe waren, welche vielleicht auch Hunger hatten. So rief er sich zur Besinnung und schüttelte den Kopf, um nicht gleich dem Fressrausch zu verfallen. Erste Gedanken schlichen sich wieder ein und er überlegte, was er hier überhaupt vor sich sah. Nun senkte er also den Kopf und schnüffelte vorsichtig daran.
Mhm..das riecht nach..nach..Reh..?
Er stockte und zuckte leicht zusammen. Was eben noch so verführerisch schmackhaft gerochen hatte nahm nun einen Geruch an, der dafür sorgte, dass er kurz lautlos würgen musste. Schnell hob er wieder den Kopf, doch der Geruch verfolgte ihn, krallte sich in seiner Nase fest. Es roch nicht mehr nach Reh..nein..es roch nach Tod.
Erschrocken sah er nach unten und sah nun nicht mehr nur Reste eines Rehs vor sich liegen..nein, da lag ein ganzes Reh. Irgendein Tier, vermutlich ein Wolf oder etwas ähnlich großes, hatte sich schon daran zu schaffen gemacht. Doch von diesem Reh ging kein gewöhnlicher Geruch aus..nein. Es war ein süßlicher, in der Nase beißender Geruch, der sich förmlich in die Geruchsknospen seiner Nase und in seine Erinnerung eingebrannt hatte. Aber an diesem Reh haftete noch ein anderer Geruch..
Ruko!..
Schnell schüttelte er den Geruch und verbannte die Bilder, nun sah er wieder nur die Reste des Rehs vor sich. Um ganz sicher zu gehen überwand er sich, kurz nochmal daran zu riechen - doch diesmal roch es normal, auch, wenn er den Geruch der Krankheit noch immer wahrnahm..aber dieser war vielmehr eine Erinnerung. Mit diesem Reh war alles in Ordnung. Dennoch drehte es ihm den Magen um und jedes Gefühl von Hunger verschwand wieder. Hatte er deswegen so lange nichts gegessen? Weil er den Geruch nicht hatte ertragen können? Weil er all diese Erinnerungen zurück brachte? Er wusste es nicht, doch er musste sich schleunigst von den Überresten entfernen und lief, etwas benommen, dahin zurück, wo er sich zuvor noch mit Niyol unterhalten hatte. Dabei sah er, wie sich Takata zu einem Baum begeben hatte. was machte sie da nur? Er sah auf und entdeckte dann, dass Karasu weiter oben, auf einem Ast, Platz genommen hatte. Unterhielten die beiden sich?
Während Niyol zu Anouk sprach hatte sich die von Eifersucht geblendete Meckerwölfin zu ihm begeben, war sogar geschlichen, so, als würde er das nicht merken - aber falsch gedacht! Natürlich merkte er das! Und dann stand sie da, sah nach oben und..und..was machte sie da? Sie gab plötzlich ein ganz seltsames Bild ab, das er sich nicht erklären konnte. Ihre Augen hatte sie zusammen gekniffen und ihr Maul ging auf und zu. Hielt sie gerade ein Niesen zurück? Litt sie plötzlich an Schnappatmung? Oder hatte sie vielleicht sogar das sprechen verlernt? Dann musste sie der Bär übler erwischt haben, als gedacht! Oder war ihr Hitzkopf zu heiß geworden und das war ihr Weg, diesen zu kühlen? Was auch immer es war, er fand diesen Ausdruck urkomisch und er hätte am liebsten laut krächzend los gelacht, doch er hielt sich mit aller Macht zurück.
"Entschuldigung?", fragte er sie stattdessen und hüpfte etwas auf dem Ast vor. "Äh..Takata, richtig? Ist alles in Ordnung bei dir? Kann ich dir irgendwie helfen?"
Nun legte er den Kopf neugierig etwas schief. Es kostete nicht nur Mühe, nicht einfach loszulachen, sondern auch, die Gedanken daran, was er ihr alles gern an den Kopf schmeißen würde, für sich zu behalten. Denn nachwievor wollte er keinen unnötigen Streit provozieren - anders, als diese Wölfin hatte er sich unter Kontrolle.
[Bei Takata | Am Mondscheinsee]
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Valdis
Die Eiskönigin
Alter
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Valdis blickte Avon mit schiefen Kopf an. Er wollte ihr schmeicheln, oder? In dem er so tat, als wüsste er nicht, wie man Kaninchen jagt und fängt. Das musste es sein. Sie wusste, er war nicht so ein Hasenfuß. Valdis war sich sicher, dass er es tat, um sie besser darzustellen, dass musste es sein!
Sie grunzte belustigt - es funktionierte, denn Valdis hörte gerne, dass sie etwas gut kann! Auf ihr Gesicht trat ein Grinsen und sie reckte kurz die Schnauze in die Luft. Irgendwo schien ein Kaninchenbau zu sein, ziemlich in der Nähe. Gerade alte oder unachtsame Tiere waren für einen Wolf wie Valdis leichte Beute. Sie hatte schon einige, ach, hunderte!, Kaninchen getötet. Und Avon sicher auch, doch seine Taktik, so zu tun als könnte er nicht, fand Valdis belustigend.
"Na klar, Avon!", sagte sie überheblich. "Du kannst entweder schauen, ob ein Kaninchen aus dem Bau kommt und mir dann ein Signal geben, oder wir kesseln die Langohren ein und derjenige, zu dem sie laufen, der beißt halt zu."
Valdis war gerade dabei zu prüfen, wo genau der Eingang zum Bau war, als ein anderer Geruch in ihre Nase trat.
Na toll, ein anderer Wolf! Und auch noch eine fremde Fähe!
Sie knurrte leise. Da war sie gerade mit ihrem Avon kurz vor der ersten gemeinsamen Jagd und eine fremde Fähe kam dazu.
Valdis drehte sich zu dem Ursprung des Geruchs und bäumte sich auf. Sie reckte den Kopf selbstbewusst in die Höhe und rief der Fremden zu: "Wer bist du und was machst du hier? Ich bin Valdis, ich..." und dann kam ihr ein genialer Gedanke!, "ich bin die Alpha-Fähe hier und das ist...Avon, mein...mein..." sie schluckte, doch es stimmte, "...mein Gefährte!"
Ohne Avon noch einmal anzusehen grinste sie dann spöttisch. Was für ein feiner Schachzug. Sich als Alpha-Fähe darzustellen und mit Avon so zu tun, als hätten sie irgendeine Macht. Wer sollte kommen und die Lüge auffliegen lassen? Eine Takata womöglich? Doch sie waren hier am Silberfischchensee alleine und keiner konnte die Farce durchschauen. Also lächelte sie süffisant und wartete ab, was die Neue zu melden hatte - doch wehe, sie machte Avon schöne Augen!
[Avon und Cinsica - Silberfischchensee]
✦•┈๑⋅⋯ ⋯⋅๑┈•✦
The world breaks everyone,
and afterward,
some are strong at the broken places.
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Delano
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Für Delano wurde mit jedem verstrichenen Atemzug mehr klar, wie schlecht es um die Fähe wirklich stand. Das leichte Zittern und das Ablegen ihres Kopfes waren nur die letzten Zeichen, die er brauchte, um zu wissen, dass sie diese Eiswüste vermutlich nicht unter eigenen Kräften verlassen würde. Es würde seine Aufgabe sein dafür zu sorgen, dass sie hier lebend rauskam. Die Verletzungen waren zwar hinderlich für ihr Vorankommen, aber an sich nicht lebensgefährlich. Es sei denn, es gab Verletzungen an ihr, die er nicht sehen konnte.
Ihre Antwort ließ ihn aufhorchen. Sie war maximal ausweichend, was ihn verwirrte. Merkte sie nicht, dass er nur versuchte ihr zu helfen? Delano ließ sich ihre Antwort nochmal durch den Kopf gehen und betrachtete dann nochmal die Verletzungen an ihrem Körper, die er sehen konnte. Gerade die Verletzung an ihrer Pfote schien ihm für einen externen Angreifer vom Winkel schwierig zuzufügen. Das deckte sich auch mit ihren Worten. Aber dennoch sah es so aus, als wären Fangzähne im Spiel gewesen. Das war keine Verletzung, die man sich an der Umgebung zufügte, was nur einen Schluss zuließ.
"Behaltet Eure Geheimnisse für Euch, solange Sie uns nicht gefährden, fremde Fähe!"
Der Graue fixierte die Fähe mit einem ernsten und strengen Blick, um ihr klar zu machen, dass er damit keinen Spaß machte. Wenn es irgendwas gab, was einen von ihnen gefährdete, dann musste er das wissen um es in seiner Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Das galt auch, wenn die Fähe eine Gefahr für sich selber sein sollte.
Sie selbst schien nach ihrer Körpersprache nicht mehr an ein Überleben zu glauben. Vielleicht aber zweifelte sie auch an ihm.
Für Delano stand nie zur Debatte, ob er der Fähe helfen würde, nach seinen anerzogenen Gesetzen war er dazu verpflichtet. Aber niemand würde es je wissen, wenn er sie einfach hier liegen und damit sterben ließ. Vielleicht war es das, was die Fähe von ihm dachte. Warum aber hätte er dann überhaupt anhalten und sie wecken sollen?
Sie hatten auf jeden Fall keine Zeit zu verlieren. Es war wichtig, dass sie sich bald auf den Weg machten. Delano schaute sich um, es war ärgerlich, dass er das erste Mal in dieser Gegend unterwegs war. In allen Richtungen war nur Weiß. Außer die riesige Gebirgskette, die neben ihnen in den Himmel ragte. Es war wichtig, dass sie ihm vertraute. Er hoffte, dass sie wusste in welche Richtung sie gehen mussten.
Aber bevor er sie mit weiteren Fragen und Fakten überfiel, wartete er ab, ob sie zu seinen Worten etwas sagen wollte.
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 919
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Sie war mit der Situation völlig überfordert. Ihre Gedanken schienen durch einen Sumpf zu waten und gleichzeitig waren die Themen zu wichtig, die Zeit zu knapp. Die kryptische Aussage des Rüden machte die Situation nicht unbedingt besser. Gepaart mit seiner herrischen Art, wusste Catori einfach nicht, wie sie ihn deuten sollte. Immerhin stand er noch immer hier. Aber was wollte er ihr mit seinen Worten sagen? Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie vielleicht sogar gedacht, er wäre beleidigt, weil sie ihm nicht ihre ganze Geschichte erzählte. Doch er konnte doch kaum erwarten, dass sie in ihrer jetzigen Situation einem völlig Fremden ihr Herz ausschüttete? Sie hatte ja selbst vor wenigen Augenblicken überhaupt erst einen groben Überblick über ihr Innerstes bekommen. Leider war die Klarheit längs wieder verschwunden und sie saß einmal mehr in einer Situation fest, die sie weder einschätzen, noch irgendwie lösen konnte.
Wenn Sie ehrlich war, ärgerte sie sich sogar ein wenig über diesen Grauwolf. Oder ärgerte sie sich über sich selbst? Sie wusste es mal wieder nicht genau, aber irgendwie überraschte sie diese Gefühlsregung. Wann war sie zuletzt verärgert gewesen? Es hatte nicht zu dem gepasst, was Kimi ihr gezeigt hatte, also hatte sie immer versucht dieses seltsame Gefühl im Keim zu ersticken.
Da sie aber beschlossen hatte, herauszufinden wer sie war, und wenn es nur noch ein halber Tag sein würde, versuchte sie sich nicht dagegen zu wehren. Trotzdem dämpfen bereits die Überlegungen über den Ärger, die aufkommende Emotion und ließen sie eher erstaunt darüber zurück.
Schlauer war sie dennoch nicht. Sie fühlte sich weiterhin hilflos. Der Rüde hatte zwar selbst angemerkt, dass sie hilfsbedürftig aussah. Trotzdem bot er nicht unbedingt selbst welche an. Aber darum zu bitten... das Hin und her in Catoris Kopf wollte einfach kein Ende nehmen und so lag sie einfach weiterhin mit geschlossenen Augen da und versuchte sich trotz der beißenden Kälte, ihrem knurrenden Magen und den schmerzenden Gliedern auszuruhen.
Erneut begann der Ärger in ihr aufzubranden. Dieser verflixte Wolf, erst weckte er sie und dann gab er nur leere Versprechungen von sich! Hätte er sein Sicherheitsbedürfnis nicht irgendwie anders Stillen können?! Welche ominöse Gefahr sollte sich hier schon anschleichen? Er war doch offensichtlich gut auf seinen riesen Pfoten unterwegs und bekam doch hoffentlich halbwegs seine Sinne zusammen. Stattdessen rüttelt er sie wach und stand dann dumm herum, weil sie ihm keine Märchen erzählte. Sah er nicht, dass sie andere Probleme hatte, als mit ihm über die Gründe ihrer derzeitigen Lage zu reden?
Ihre Scham darüber spielte sicher mit in diese Wut hinein, die sie aus einem Impuls heraus die Augen aufschlagen und sich hochkämpfen ließ, was in Anbetracht ihres rechten Vorderlaufs nicht unbedingt leicht war. Um keine Zeit zu verlieren wartete sie gar nicht erst ab, bis der aufkommende Schwindel sich legte, sondern versuchte sich einfach blind in die Richtung zu drehen, in welcher sie vorhin das Gebirge gesehen hatte. Unbeholfen viel sie ihrem Schwerpunkt hinterher, was trotz der schwarzer werdenden Sicht und ihrem protestierenden Vorderlauf immerhin drei Pfoten lang funktionierte, als dann jedoch ihr schmerzenden Bein dran kam, blieb sie irgendwo mit ihrer Pfote hängen und stürzte kopfüber, der Länge nach in den Schnee. Die Zähne vor Schmerzen zusammenbeißend und von der Anstrengung wieder deutlich unkontrollierter zitternd lag sie schnaufend da und versuchte blinzelnd die schwarzen Punkte zu vertreiben, welche ihr weiterhin die Sicht nehmen wollten.
(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf
"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4636
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Es ging ihr nicht in den lädierten Kopf, wie ein Wolf mit einem Raben ... befreundet? sein konnte. Diese schwarzen Flügelwesen taugten allenfalls, um sie auf nahegelegene Beute aufmerksam zu machen, doch um nichts in der Welt wäre sie auf die Idee gekommen, eines von diesen Tieren ... in ihr Herz zu schließen. Sie kam nicht umhin, in diesen Tieren etwas ... Düsteres zu sehen, etwas Abwegiges, das nichts Gutes mit sich brachte. Die schwarze Erscheinung, die kleinen schwarzen Augen, der spitze Schnabel und das Fehlen von richtigen Armen oder Ohren, verstärkten dieses wachsende Misstrauen. Umso überraschter war sie, als sie feststellte, dass das Federvieh sie offenbar gehört und auch verstanden hatte. Und sie ... verstand seine Antwort? Er wusste ... ihren Namen? Takata trat erschrocken zurück. Dieses Flügelwesen war nicht normal! Hatte der weiße Rüde ihn zu einer Art gefiedertem Wolf umerzogen? Was hatte er mit dem Federvieh angestellt, dass sich dieser so vermeintlich pro-wölfisch verhielt? Ob er ihr helfen konnte ... Sie konnte die Ironie schmecken, die seinem Gekrächzte innewohnte. Sie war schon froh, wenn er keinen Vogelschiss auf sie herabregnen ließ!
Takata trat wieder vor, sah kurz prüfend auf die beiden Rüden und wagte dann, ihm ein unterschwelliges Knurren zuzuwerfen.
„Kannst du“, gab sie unumwunden zu und funkelte ihn aus feindseligen Augen an. „Verschwinde. Flieg dorthin zurück, wo du hergekommen bist, du Unglücksrabe!“, zischte sie mit gedrungener Stimme.
Möglich, dass die Zwei sie gehört hatten und dass der Weiße gleich wieder einen Nervenzusammenbruch erlitt. Dann wiederum würde Niyol ihr die Leviten lesen, worauf sie eigentlich verzichten konnte.
Und dann diese Kopfschmerzen! Sie wischte sich ein ums andere Mal über den Schädel und verfluchte den Bären für seine schlagkräftigen Argumente. Artgenossen waren schon nicht immer leicht zu handhaben ... da brauchte sie nicht noch die Angehörigen fremder Spezies ... tödliche Wapitis, schlagkräftige Bären oder vorlaute Vogelviecher.
(Karasu, Niyol & Anouk in der Nähe Mondscheinsee)
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 188
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Verliebt blickte er sie an und schlug dabei sacht mit der Rute hin und her. Längst hatte er sich in ihre Bewegungen, ihre Blicke und ihre Stimme verliebt. Der Gedanke, dass sie ihn nicht abwies wie all die anderen, sondern bereit war, ihre Persönlichkeit, ihr Ich mit ihm zuteilen, ließ ihn ganz warm ums Herz werden. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und freute sich, mit ihr gemeinsam auf Wolke #7 zu schweben. Wie sie ihm erklärte, wie man Kaninchen oder Hasen fing rührte ihn. Dabei spielte es keine Rolle, dass er das nicht so allgemein meinte, denn natürlich wusste er vom Prinzip her, wie man diese kleinen fiesen Tiere um ihr Leben erleichterte. Er hatte viel mehr wissen wollen, welche Strategie sie im Sinn hatte, damit das ganze am Ende nicht wieder in einem Fiasko endete. Fiasko ... das hörte sich an wie Salto, wie Maestro ... aber bisher war sein ganzes Leben ein solches gewesen und er nahm sich fest vor, dass von nun an mit Va- Va- Valdis alles besser wurde! Es brauchte nicht mehr als sie und ihn, um glücklich zu ... und dann das. EIN VOYEURIST! IEHH! Der Timber stockte den Atem und sah gebannt auf die Stelle, wo auch seine Angeherzte hinsah. Die lief sofort zur Höchstform auf und gab sich ganz selbstbewusst. Avon stellte sich daneben, als konnte ihn zusammen mit ihr nichts umhauen und er reckte die Brust raus. Genau! Du schmuddeliger Spanner, tritt aus deinem Versteck hervor und stell' dich der Realität! Sie hatten gar nichts Unanständiges getan ... hüstel, noch nicht? Jedenfalls wollten sie ungestört sein und nicht von so einem fiesen alten Großvater beo- Moment. Was äußerte sie da gerade? Sie war die Alpha ... wessen Rudels genau? Und er ... ihr ... Gefährte? er fühlte sich für einen Moment betäubt und ließ das nochmal auf seiner geistigen Zunge ... äh, in seinem Geist wirken ... Klar. Sie beide waren die Alphas. Da würden Wölfe wie Roghir oder diese weiße Natter sicher auch d'accord gehen, überhaupt keine Frage!
„Genau!“, kläffte er heiser. „Komm raus, du Voyi- eh ... Voyär ... ... du ... du Vulgärist, du!“
So. Dem hatte er es aber gegeben. Wer auch immer das war, der hier herumschlich - dies war ihr Revier. Also, ob das jetzt nur das Revier von Alpha Valdis und Beta Avon war, blieb zu klären, aber auf jeden Fall würde das alphalose Rudel um Knochenbrecher-Roghir und Ich-lös-dich-in-Säure-auf-Takata das auch nicht gutheißen, wenn hier jemand eindrang und ihnen ihre ... Kaninchen wegschnabulierte! Al Caroghir und Takata-Sulfat. Das klang fast schon süß.
Valdis , Cinisca / Silberfischcensee
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Cinisca
Vom Wind getragen
Alter
3
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70 cm & 44 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 30.03.2025
Beiträge: 29
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Wir können ihnen nicht trauen - schlich sich die Stimme ihres Vaters kurz in ihren Verstand, als sie die Stimme von einer Fähe und dann einem Rüden vernahm. Sie näherte sich langsam und vorsichtig. Tatsächlich war die Fähe von ihrer Körpersprache her ziemlich auf Konfrontationskurs. Aber als Alpha-Fähe trägt man eben viel Verantwortung. Wenigstens ihre Worte schienen etwas freundlicher, als ihre Körpersprache. Zum Glück war diese mahnende Stimme der vergangenen Generation und dem Nicht-Trauen-Können recht leise und Cinisca war begeistert, dass ihre Einsamkeit nun ein Ende finden mochte. Ab jetzt könnte alles besser werden. Da die Fähe eine Alpha-Wölfin war, senkte Cinisca immer weiter das Haupt, während sie sich näherte, um zu signalisieren, dass ihr nicht der Sinn danach stand, sich mit ihr anzulegen, sondern, dass sie ganz und gar untergeben war. Mit gesenktem Haupt hielt sie in einiger Entfernung, aber mit guter Sicht und Blickkontakt an. Valdis und ihr Gefährte Avon sahen gut genährt und kräftig aus. Das war ein gutes Zeichen.
"Ich bin kein Voyeur. Es tut mir leid, falls ich den Eindruck vermittelt haben mag, aber ich war gerade im Fischen und Fressen meiner spärlichen Beute vertieft. Es freut mich sehr eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin Cinisca vom Kap - manche nennen es wohl Kap der Verzweiflung. Nachdem alle Wölfe meines Rudels gestorben sind - bei der Geburt, im salzigen Meer ertrunken, dahingerafft von einer Krankheit, verhungert - oder gegangen sind, wie mein Bruder Ruko, habe ich mich auf in ein neues Leben gemacht. Keine Sorge - ich bin gesund und bei klarem Verstand - nur etwas unterernährt... Es waren harte Lebensbedingungen. Auch an euch kann ich nichts von dieser Krankheit riechen - falls ihr deswegen Sorge habt. Aber wenn ihr mögt, halte ich Abstand, bis ihr euch überzeugt habt, dass ich gesund bin. Sagt mir auch gern, was ich tun kann, um in eurem Rudel aufgenommen zu werden."
Cinisca legte sich hin, legte die Schnauze zu ihren Vorderläufen und leckte die letzten Fischreste aus ihren Pfoten. Sie war aufgeregter, als sie es je an sich erlebt hatte. Aber das hier war auch eine große Sache. Es ging um IHR neues Leben, darum endlich auch so etwas wie Glück zu finden, vielleicht auch eine Aufgabe. Ein echtes Leben, dass aus mehr bestand, als Leiden und Tod. Da ist es wohl nicht schlimm, wenn sie etwas mehr Worte verlor. da fiel ihr auf, dass sie lange keine Worte mehr an irgendwen gerichtet hatte.
"Wenn ihr mögt, fange ich euch auch noch einen Fisch", bot sie an, um den Redeschwall wenigstens noch etwas nützliches machzuschieben. Vielleicht könnte sie so Eindruck machen und sich ihren Platz in einem neuen Rudel verdienen. Den schönen Rüden neben der Alpha-Wölfin sah sie kaum an. Auch und vor allem, weil sein Geruch ihr gut gefiel. Eine leise Hoffnung keimte in ihr auf, vielleicht eines Tages selbst einen Partner zu finden, Welpen zu bekommen. Hier schien - im Vergleich zur Küste am Kap - das Paradies zu sein. Doch allzu bald hatte sie Bilder von toten Welpen im Kopf... vom leblosen Körper ihrer Schwester... Trebe... Nein, das war wahrlich nichts, was sie je wieder erleben wollte. Das letzte was sie wollte, nach dieser einsamen, von Tod und Verzweiflung gezeichneten Zeit, war Ärger. Und irgendwie sahen die beiden Wölfe da vor ihr auch ganz niedlich zusammen aus. Wie ihre Mutter und Vater - als sie noch klein war und das Leid weniger groß. Statt nach der Liebe, Partnerschaft und dem Traum von einem echten Leben, konzentrierte sich Cinisca wieder auf das Wesentliche und schüttelte die in der Luft liegenden Pheromone des Rüden Avon aus ihrem Kopf und sprach:
"Außerdem suche ich meinen Bruder. Könnt ihr mir verraten, ob ein Ruko zu eurem Rudel gehört oder bei euch vorbeigekommen ist?"
Untergeben warte sie die Antwort ab und richtete sich gedanklich schon darauf ein gleich wieder im seichten Wasser nach Fischen zu fahnden. So könnte sie sich nützlich machen. Sie witterte auch kleine Tiere, so zahlreich, dass sie zuversichtlich wäre, die Tipps ihres Bruders erfolgreich zur Anwendung zu bringen, besonders, falls ihr die noch fremden Artgenossen dabei behilflich sein mochten. Voller Hoffnung, mit einer leisen Stimme der Warnung, wartete Cinisca darauf, ob dies der Startschuss in ein schöneres, vielleicht sogar erfülltes Leben sein mochte.

[Valdis, Avon, Cinisca - Silberfischchensee]
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Cinisca am 27.04.2025 13:20.
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Delano
... of the Night
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
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Dabei seit: 10.04.2025
Beiträge: 34
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Delano versuchte die Situation weiter zu analysieren. Es gab zu viele Faktoren, die er nicht beeinflussen konnte. Das behagte ihm gar nicht. Er wusste nicht genug über die Gegend und am Geisteszustand der Fähe musste er auch Zweifeln. Dennoch war es seine Pflicht zumindest zu versuchen sie zu retten.
In dem Moment, wo er diesen Gedankenstrang weiter verfolgen wollte, raffte sich die Fähe plötzlich auf und kam torkelnd auf die Pfoten ohne weiter auf seine letzten Worte einzugehen.
Er konnte ihr ansehen, dass sie alles andere als stabil stand und dass ihr Gleichgewichtssinn aktuell keine guten Dienste leistete. Noch bevor der Graue etwas sagen konnte, versuchte die Fähe sich vorwärts zu bewegen und fiel der Länge nach in den Schnee. Er sah wie ihre verletzte Pfote unter ihr nachgab, sein Verdacht erhärtete sich, dass sie evtl. nie wieder richtig Laufen können würde. Wäre es evtl. moralischer gewesen sie friedlich einschlafen zu lassen? Viele Wölfe hielten ein Leben auf drei Pfoten nicht für lebenswert. Er aber wusste, da so ein Leben möglich war, wenn man sich klug genug anstellte, oder aber einem starken Rudel angehörte. Ob die Fähe einen der beiden Wege einschlagen konnte, vermag er nicht zu sagen, mit dem was er bisher gelernt hatte.
Als klar wurde, dass sie sich nicht gleich wieder aufrappeln würde, schritt der Graue zu ihr hin und senkte seine Schnauze herab, dass er ihr besser in die Augen schauen konnte. Es half alles nichts, damit er ihr helfen konnte, musste sie ihm vertrauen.
"Falls ihr Überleben wollt, solltet ihr Euch Eure Kräfte besser aufteilen, fremde Fähe."
Es versuchte seinen Tonfall möglichst versöhnlich zu halten.
"Mein Name ist Delano, ich komme von den spitzen Bergen weit weg von hier. Ich würde Euch helfen, solange ihr das denn wollt."
Die formelle Vorstellung kürzte er ab, denn sie hatten wahrlich dringender Dinge zu besprechen. Er hoffte, dass die Fähe sich auskannte und ihm zumindest die beste Richtung weisen konnte. Andererseits durfte er sich nicht nur darauf verlassen. Sie schien nicht unbedingt Herr über ihre Sinne zu sein.
Zusätzlich schien sie Probleme mit ihrem Kreislauf zu haben. Er wusste ja nicht, wie lange sie bereits hier gelegen hat, wann sie das letzte Mal Nahrung und nährstoffreiches Wasser hatte, und was sie zuvor erlebt hatte. So schnell wie sie eben wieder zu Boden gegangen war, schien es unwahrscheinlich, dass sie eine weitere Strecke zurücklegen konnte. Und obwohl er immer noch gut in Form war, war er sich auch nicht sicher, wie lange er sie hinter sich her ziehen können würde, falls sie es nicht auf eigenen Pfoten schaffen würde.
Be a good boy
Push a little farther now
That wasn't fast enough
To make us happy
We' ll love you just the way you are...
If you're perfect
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IP
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Kachnik
Doppel-As
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 120
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Der Graue vor ihm klang anders als Kachnik erwartet hatte. Noch ehe er das begreifen konnte, war der Wolf bereits davongehuscht, hatte seinen Geruch mit ein paar flinken Pfotenschritten in der ganzen Senke verteilt.
Kachnik starrte noch immer wie angewurzelt auf denselben Fleck vor sich.
Sein Verstand mühte sich, am Faden der Ereignisse festzuhalten oder gar im Blick zu behalten, was hier passierte oder passiert war.
War es irgendeines seiner Worte gewesen, seine Bewegung, die das nächste Opfer bestimmen würde? Durfte er in seiner Lage überhaupt einfach weitergehen, so ganz als wäre rein gar nichts vorgefallen? Das Zusammenleben mit anderen war wirklich gefährlicher und komplexer als er sich damals ausgemalt hatte. Sein Brustkorb und sein Kopf wollten einfach nicht aufhören gegen den Hohlraum zu hämmern, als wollten sie bersten.
Eine sanfte Stimme, kaum mehr als ein Hauch, drang an sein Ohr. War das an ihn gerichtet? Doch ehe er sich sicher sein konnte, verschmolz sie mit dem wirren Raunen und Plappern, das die Senke erfüllte. Ein fremder kantiger Geruch hing in der Luft, und doch schien sein pochender Schädel all seine Sinne zu vernebeln, machte, dass sich sein Kopf wie aufgeblasen und sein bereits eingeschränktes Sichtfeld an den Rändern mit einem flimmernden Meer aus grauen ameisenartigen Punkten übersät war. Selbst seine sonst so verlässliche Nase fühlte sich seltsam taub an.
Vielleicht ... vielleicht sollte er einfach schlafen gehen und hoffen, dass die Welt ohne ihn weiterzog. Dass er erwachte und alle ohne ihn verschwunden und er wieder wie immer durch die Lande streifen konnte ... allein ... und einsam.
Nach einer Weile der Ruhe ließ das Dröhnen in seinem Kopf ein klein wenig nach. Doch mit Erschrecken stellte er fest, dass die anderen schon losgingen, wo auch immer es hinging. Aber ... Und die Weiße? Und der ... der Duft von eben ... ! Und ... und ... !
Panik stieg in ihm auf. Sein Kopf schnellte fahrig hin und her, auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, während die Aufbruchstimmung seine Gedanken nur noch mehr durcheinander wirbelte, ihm definitiv nicht bei der Orientierung half. Langsam, nicht sicher, was er gerade tat, begann er sich mit gesenktem Kopf ungefähr in dieselbe Richtung zu bewegen, die Schritte schwer und taumelnd. Sein Herzschlag donnerte so unerträglich laut in seinen Ohren, dass er kaum die plötzlich durchbrechende Stimme wahrnahm. War ... das an ihn gerichtet? Mit geweiteten Augen, starrte er einige Momente in die Richtung, aus der der Laut gekommen war.
Dann setzte er sich aber schließlich zaghaft wieder in Bewegung, diesmal dem Umriss vor ihm folgend. Scham und Schuld krochen, wie Ranken durch seine Brust in seine Glieder, verbaten es ihm, die Ohren zu heben, geschweige denn den Blick. Vermutlich hatte er sich sowieso verhört, vermutlich lief er gerade irgendeinem Fremden hinterher, der ihn gleich wieder mit Zähnen und Knurren verjagen würde, weil er ihm zu nahe gekommen war. Wer würde auch gerne die Ausgeburt des Unheils an seiner Ferse kleben haben? Ein bitteres Lächeln zuckte ihm übers Gesicht, starb aber rasch in einem kläglichen schuldbewussten Winseln. Was war nur aus ihm geworden?
Seine Schritte verlangsamten sich, während er neben sich den Schatten spürte, der noch nicht weggerannt war. Er wusste nicht wieso, vielleicht war es nur ein flüchtiger Instinkt, der ihn abhielt, aber er hatte das Gefühl, nicht würdig genug zu sein, den Kopf zu heben, in dessen Richtung zu schauen. Vielleicht würde gleich die Rüge kommen. Vielleicht war seine Mutter genervt, weil er alleine aus dem Bau gekrochen war. Mit peinlich verzerrten Lefzen blickte er gespielt interessiert auf den Boden. Zögerlich wanderte sein Blick über zu dunkle, etwas bräunliche Pfoten. Er hatte nicht wegen des anderen angehalten ...
Die Stille zehrte an seinem Verstand und doch wagte er nicht, sich auch nur um ein Haar zu rühren, so hatte er doch das unwohle Gefühl, diesen fragilen Frieden mit der kleinsten Regung zerbrechen zu können. Als er seinen Namen durch die Stille hallen hörte, fuhr er erschrocken zusammen und war schon sicher, sich auf den Kollaps des Himmels vorbereiten zu müssen.
Doch als er mit geweiteten Augen aufsah, traf sein Blick auf einen Wolf, der noch klare Lebenszeichen vorwies, und der sich seltsam langsam wegbewegte. Etwas in Kachnik zog ihn unwiderstehlich hinterher. Er wollte nicht zurückbleiben, er wollte nicht dieses Gefühl missen, stellte er für sich fest, als er zuerst etwas wiederstrebend, dann mit wachsender Entschlossenheit den Pfotenspuren im Staub folgte.
Stumm bekam er mit, wie jemand etwas von Schmerzen und Kräutern brabbelte. Und ein Anouk? Was war das? Er konnte sich nicht viel von diesen Worten machen, was ihm nicht wenig verunsicherte, und wusste nicht ganz, ob sein nutzloses Selbst überhaupt in der Aufforderung inbegriffen war. Etwas unschlüssig, aber mit geweckter Neugierde zuckten seine Ohren hinüber, während er abwartend auf Reaktionen und Erklärungen lauschte. Vielleicht ... falls er es diesmal nicht vermasselte!
(Pan, Niyol, Ayjana und Roghir | Rudelplatz Mondscheinsee)
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Catori
Gefühlswelten
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 919
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Als hätte er darauf gewartet, dass sich der dunkle Vorhang ihrer Augen für seinen Auftritt öffnete, schob sich das Gesicht des Fremden just in dem Moment in ihr Blickfeld, als sich ihre Sicht endlich klärte.
Auftritte schienen seine Passion zu sein, nur leider folgt daraufhin nichts weiter... dachte Catori noch immer wütend, bekam bei dem Gedanken allerdings gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. So sehr sie diesen Rüden grade verfluchen wollte, ihr war bewusst, dass er nicht unbedingt allein an dieser Situation schuld war. Er konnte nicht alles wissen. Trotzdem wünschte sie sich, er würde eine etwas unkomplizierter Art an den Tag legen.
Ein leises Grollen aufgrund seines völlig überflüssigen Kommentars konnte sie sich dennoch nicht verkneifen. Sie wusste selbst, dass sie nichts Sinnloses tun sollte. Aber sie brauchte die Sicht auf die Berge um wenigstens darüber nachdenken zu können, auf welchem Weg sie zurück finden könnte, sofern ein Wunder geschah und sie dafür genug Kraft aufbringen konnte.
Leider konnte sie erneut nichts sehen, denn der Graue verdeckte mit seinem breiten Kopf die Aussicht. Bevor Sie sich jedoch weiter darüber ärgern und versuchen konnte, irgendwie an ihm vorbei zu schauen, sagte er endlich die Worte, die ihr zumindest eine Frage lösten.
Sofort glitt ihr Blick zu seinen Augen, um zu ergründen, ob er diese Worte ernst meinte und ob er sich mit diesem Angebot auch sicher war. Zuvor hatte sie ihn nicht direkt angesehen und stellte nun erstaunt fest, dass seine Augen ein ungewöhnliches Grün trugen. Allzuviele Wölfe mit grünen Iriden waren ihr noch nicht begegnet. Automatisch musterte sie nach einigen Atemzügen sein restliches Gesicht. Sie wusste nicht genau, was sie zu dieser Entscheidung bewog, doch ihr Gefühl beschloss ihm zu vertrauen und diesen Versuch zu wagen. Vom logischen her, hatte sie vermutlich ohnehin keine Wahl, doch es gab ihr einen leichten Auftrieb, sich unterstützt zu fühlen und nicht nur dem Verstand zu folgen, der viel zu viel nicht sah.
"Danke. Ich würde gerne zu meinem Rudel zurückkehren, aber erstmal muss ich herausfinden, wo genau ich bin und dazu brauche ich die Berge hinter dir. Könntest du beiseite treten?"
Sie hatte von dem kurzen Moment vorhin bereits eine Vermutung, hoffte aber, dass sie genauere Anhaltspunkte fand, wenn sie die Gebirgssilhouette nocheinmal in Ruhe absuchte.
Eins war auf jeden Fall sicher: sie musste ziemlich lange weggetreten gewesen sein, um so weit entfernt vom Revier wieder zu sich zu kommen. Die Frage war, auf welchem Weg sie hierher gelangt und welcher günstiger für den Rückweg war.
(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
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schlägt mein Herz."
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Anouk
Gefangener des Schicksals [Mod.]
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
65 cm & 50 kg
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Dabei seit: 30.06.2024
Beiträge: 120
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Wölfe waren schon seltsame Zeitgenossen. Er hatte schon einige von ihnen erlebt und konnte sie gut durch Beobachtung studieren. Aber ihm war auch bewusst, dass jeder Wolf eine ganz eigene Persönlichkeit, ganz besondere Eigenarten hatte - das beste Beispiel dafür war ja Anouk. Der Graue, Niyol, war ebenso ein gutes Beispiel, und die Wölfin, die Bekanntschaft mit einer Bärentatze hatte machen müssen erst Recht. Er beobachtete sie dabei, wie sie vor trat, dann kurz zurück sah, wieder zu ihm und ihn..anknurrte? Dabei habe ich doch versucht, nett zu sein!, ärgerte er sich, doch er blieb ruhig und wollte zunächst ihre Worte abwarten.
Sie sagte, dass er ihr helfen konnte - schön und gut! Und dann..bezeichnete sie ihn als Unglücksrabe und sagte, dass er dort hin fliegen sollte, wo er her kam? Eigentlich wollte er ihr keine Reaktion darauf geben, aber das war so urkomisch, dass er nicht umhin kam, vor lauter Belustigung die Flügel auszuschütteln da er sonst befürchtete, laut los zu lachen oder gar in einer Wolke aus Federn zu explodieren, wenn sich alles anstaute. Unglücksrabe! Da hatte sie aber ein Klischee ausgepackt, das älter war, als die Zeit selbst. Fiel ihr denn nichts kreativeres ein?
"Hey!", erwiderte er dann und gab sich Mühe, möglichst vorwurfsvoll und so zu klingen, als hätte ihn ihre Aussage getroffen. "Entschuldige, aber..das war ja jetzt nicht sehr nett! Woher willst du denn wissen, dass ich Unglück bringe? Wir kennen uns doch gar nicht! Oder etwa doch? Falls das der Fall sein sollte dann hilf meinem Gedächtnis bitte auf die Sprünge und ich werde mich hier und jetzt bei dir aufrichtig entschuldigen!"
Er könnte noch mehr hinzufügen, doch vorerst beließ er es dabei, denn er wollte wissen, was sie darauf erwidern würde. Hatte sie mit dieser Reaktion gerechnet? Und warum hatte sie überhaupt zurück geschaut, bevor sie ihn angeknurrt hatte? Wusste sie insgeheim, dass ihr Verhalten falsch war und wollte nicht dabei erwischt werden? Warum handelte sie dann aber so? Es schien, als gäbe es hier ein Geheimnis aufzudecken - dafür war er natürlich immer zu haben!
Er behielt den Blick auf Takata und Karasu und gab sich Mühe, den Worten der beiden zu folgen. Nachdem Takata sich nochmal umgeschaut hatte vernahm er von ihr ein leises Knurren und hörte dann, wie sie ihn ans Unglücksrabe bezeichnete und ihm sagte, er solle dort hin fliegen, wo er her kam. Diese Worte gingen zwar nicht an ihn, trotzdem versetzten sie ihm einen leichten Stich, der dafür sorgte, dass er die Ohren etwas anlegte. Warum war diese Wölfin so feindselig? Auch ihm gegenüber hatte sie sich so verhalten. Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass sie fremd waren? Hatte sie Angst, sie könnten die Krankheit in sich tragen? Oder vertraute sie Fremden nur einfach nicht? Besonders ersteres konnte er nachvollziehen, aber war das noch lange kein Grund, sich so zu verhalten. Lag es vielleicht auch an den Schmerzen, die sie durch den Bärenangriff hatte? Das war auch möglich und er hoffte inständig, dass sie die Kräuter, die er ihr bringen wollte annehmen würde, bezweifelte es aber gleichzeitig auch sehr. Doch selbst, wenn sie diese nicht nahm..dann hatte er etwas für das Rudel getan. Dann konnte er zeigen, dass er einen Wert besaß. Aber selbst, wenn man diese beiden Dinge zusammen nahm..dann war das noch immer kein Grund. War das vielleicht auch einfach nur ihre Art? Er wusste es nicht, doch etwas an ihrem Verhalten, an ihrer Ausstrahlung, sagte ihr, dass dem nicht so war, dass mehr dahinter steckte. Doch..was?
Er hörte nun Karasus Antwort und fragte sich, was er vor hatte, hoffte aber gleichzeitig auch, dass er keinen Streit mit ihr anfing. Eingreifen würde er nicht, das würde die Situation nicht verbessern, aber dennoch würde er die beiden im Auge behalten, sollte das ganze irgendwie außer Kontrolle geraten. Denn, und da war er sich sehr sicher, er war der einzige hier, den es interessieren würde, sollte Karasu etwas zustoßen. Und das würde er nicht zulassen.
[Anouk: In der Nähe von Takata, Karasu: Bei Takata | Am Mondscheinsee]
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Delano
... of the Night
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
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Dabei seit: 10.04.2025
Beiträge: 34
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Die Fähe hob ihren Kopf und schaute ihn an. Was auch immer sie in seinem Blick suchte. Delano musste sich nicht bemühen ihrem Blick Stand zu halten. Er hatte schon anderen nonverbalen Austausch dieser Art mitgemacht und er hatte nichts zu verbergen. Er nutzte den Moment um in ihren Augen zu lesen, wie klar ihr Verstand war.
Ihre Worte ließen ihn dann aufhorchen. Es schien, als kannte sie sich zumindest grob hier aus. Das könnte ihre Chancen lebend hier raus zu kommen erhöhen. Und sie war klar genug im Kopf um bereits strategisch zu denken. Ihren Worten folgend machte er Platz und schaute in dieselbe Richtung wie sie, ohne näher auf ihre Worte einzugehen.
Innerlich ging er durch wie seine Brüder auf die respektlose Antwort der Fähe reagiert hätten. Aland hätte Mitleid mit ihr gehabt und ihr quasi alles sofort verziehen. Häufig waren solche Situationen mit Alands empathischer Art einfacher zu aufzulösen. Senkou wäre enttäuscht gewesen, dass sie unhöflicherweise nicht mit ihrem Namen geantwortet hatte, wäre aber schnell darin übergegangen die Umgebung nach dem klügsten Weg zu analysieren. Und Kourain der wäre Zähne zeigend hinter ihm hervorgesprungen, jederzeit bereit die Ehre seines großen Bruders zu verteidigen. Delano währenddessen betrachtete das ganze nüchtern. Ja, nach ihren Gesetzen war es respektlos einen Namen genannt zu bekommen und nicht seinen eigenen zu offenbaren. Und ja, er könnte einfach gehen. Aber das würde er nicht tun. Und wer weiß, vielleicht hatte sie einfach niemanden, der ihr die Gesetze beigebracht hatte. Wie immer ließ er sich von Logik und nicht von Gefühlen leiten.
Die wichtigen Infos für ihn waren; Sie hatte anscheinend ein Rudel nicht allzu weit von hier, wo er sie abliefern und seiner Wege ziehen konnte. Und noch wichtiger, es bestand die Chance, dass die Fähe den richtigen Weg finden würde. Da er selbst keinen Anhaltspunkt aus Form und Farbe der Berge ziehen konnte, wandte er sich ihr zu und betrachtete sie von der Seite, während sie sich die Berghänge anschaute. Der Graue schätzte, dass sie etwa in dem Alter seiner Brüder war, aber auf Grund ihres Zustandes konnte er nicht einschätzen, wie sie sich normalerweise verhalten würde. Er schaute sich aus der Distanz auch ihre verletzte Pfote nochmal an. An einigen Stellen war kaum zu erkennen, dass es mal eine intakte Pfote war. Aber bisher schien sie die Schmerzen gut ignorieren zu können und er fragte sich, ob das auch Teil des Schocks über ihre Situation war, oder ob sie ähnlich wie er gelernt hatte, sich von Schmerz zu distanzieren. Wenn das der Fall wäre, würde sie sich seinen Respekt verdienen, aber vor allem würde es ihre Chancen erhöhen.
"Sobald ihr etwas herausgefunden habt, sollten wir aufbrechen. Je weniger Zeit wir in dieser ungeschützten Umgebung verbringen, desto besser für eure Gesundheit."
Delano fragte sich, ob er sie explizit darauf ansprechen musste, wie ihre Leistungsfähigkeit war, oder ob sie freiwillig mit Informationen kommen würde. Es wäre ihrer Mission zumindest dienlich.
(Catori | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
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Catori
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Tatsächlich folgte er ihrer Aufforderung und verschwand aus ihrem Blickfeld. Da sie ahnen konnte, dass sie mit ihren Kräften haushalten musste, bemühte sie sich ihren Fokus auf der Landschaft zu lassen und nicht zu dem Rüden zu wechseln. Jetzt, wo sie annehmen konnte, dass er ihr helfen würde, war die komplizierteste Frage aus ihrem Kopf gestrichen. Dafür waren jedoch neue, wenn auch nicht ganz so verwirrende aufgetaucht.
~Heimweg!~, rief sie sich nun doch wieder die Berge ins Gedächtnis. Zu lange durfte sie seine Geduld schließlich nicht strapazieren. Noch war er, warum auch immer entschlossen. Zumindest wirkte es so. Doch nicht jeder Wolf behielt einen einmaligen Beschluss ewig bei.
Je länger sie die Berge betrachtete, umso mehr Ernüchterung überkam sie allerdings. Der Weg würde weit werden, egal welchen sie wählten und sie konnte sich bei dem einen, an nichts erinnern, bei dem anderen wusste sie nicht, ob es überhaupt möglich war, ihn aus dieser Richtung zu betreten.
Sie wusste nicht, was die bessere Lösung war und da der Graue zumindest vorerst sein Schicksal mit ihrem verband, sollte er wohl mitentscheiden:
"Mein Rudel liegt nördlich dieser Berge und es gibt vermutlich zwei Wege dorthin. Der eine führt westlich um die Berge herum. Dort laufen wir vermutlich ungeschützt durch die Eiswüste.", sie zögerte kurz, traute sich jedoch nicht ihn dabei anzusehen. Sollte sie es ihm sagen? Es machte ihr Angst, ihm näheres über ihre Lage Preis zu geben. Sie wusste selbst noch nicht, was sie von all dem halten und wie sie es annehmen sollte. Gleichzeitig würde er es wohl ohnehin erfahren, sollte er sich an seine Versprechung halten. Also würde sie es ihm wohl sagen müssen. Seufzend schloss sie bei dieser Entscheidung kurz die Augen. Wagte es aber auch hinterher weiterhin nichtmehr, ihn anzusehen, als sie mit leiser Stimme weitersprach:
"Ich muss auf diesem Weg hergekommen sein, kann mich aber nicht wirklich erinnern."
Die Worte fielen ihr schwer und auch, wenn sie einerseits gerne sofort weitergesprochen hätte, um dieses Eingeständnis zu übergehen, so brauchte sie doch einen Moment um sich zu sammeln. Etwas in Gedanken festzustellen war etwas anderes, als es am Ende jemand anderem gegenüber laut auszusprechen. Der Schmerz darüber, dass sie sich derartig verloren hatte, war beinahe so deutlich, wie das weiterin dumpfe Pochen ihres Vorderlaufs und es kostete sie Mühe, ihre Tränen zurück zu halten. So sehr sie sich kennenlernen wollte. Hier und jetzt war es leider nicht angebracht, diesen Gefühlen nachzugeben. Sie mussten endlich weiter, dass war ihr bereits vor den sinnlosen Worten des Rüden bewusst gewesen. Der leichte Ärger, der sich in ihr regte, als sie sich an diese letzte Äußerung erinnerte, zu der sie einmal mehr lieber nichts gesagt hatte, half ihr, sich wieder auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren.
"Den anderen Weg habe ich zumindestens zur Hälfte bereits beschritten. Östlich der linken Gebirgskette, kurz vor der schmalen Schlucht, befindet sich ein Höhleneingang. Ab dort kenne ich den Weg und würde ihn als recht sicher bezeichnen, leider kann ich nicht sagen wie es bis zu dem Höhleneingang aussieht. Die Schlucht weiter nördlich war äußerst gefährlich. Ich bin mir nichtmal sicher, ob es von hieraus einen Aufstieg bis zur Höhle gibt."
Allein dieser Punkt sprach eigentlich für die Eiswüste. Gleichzeitig wäre bei der Höhle ein sicheres Etappenziel, an welchem sie sich etwas erholen konnte. Trotzdem. Einmal mehr zeigte das Aussprechen der Gegebenheiten mehr Wirkung als bloße Gedanken.
"Auch wenn ich den Schutz der Höhle verlockend finde, ist deswegen vielleicht dennoch die Eiswüste die bessere Wahl."
Erschöpft schloss sie die Augen. Es war leider kein gutes Zeichen, dass ihr allein das Angucken der Berge, ein bisschen Nachdenken und diese Gedanken aussprechen bereits so viel Kraft kostete. Wie stellte sie sich dann bitteschön vor, mit ihrem geschundenen Körper vorwärts zu kommen? Wäre es nicht so verdammt kalt und würde ihr Körper nicht an allen Stellen weh tun, wäre sie wohl einfach eingeschlafen. Nun jedoch hielten diese unangenehmen Wahrnehmungen zuverlässig wach ...noch.
(Delano | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf
"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 01.05.2025 14:21.
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Der schwarze Wolf wartete geduldig auf die Antwort seitens Ayjanas. Es war ein sensibles Thema, welches er mit seiner Frage aufgemacht hatte. Aber, da sie so bedrückt gewirkt hatte – beinah erschrocken – wollte er natürlich wissen, was los war. Ihr ein wenig die Last nehmen, ihr vermitteln, dass er da war um zuzuhören. Und vielleicht erfuhr er etwas mehr über sie. Zu ihren Eltern oder sonstige Familienmitglieder hatte sie sich bisher nicht geäußert. Während er wartete, driftete seine Gedanken kurz zu seiner eigenen Familie ab. Ob es seinen Wurfgeschwistern gut ging? Lebte seine Erzeugerin; seine Mutter noch? Er sah sie nie wieder, als er ihr sein Ultimatum unterbreitet hatte. Und vermutlich würde er sie auch nie wieder sehen. In ihm keimte die kleine Hoffnung auf, seine Wurfgeschwister irgendwann wiederzusehen. Vielleicht, eines Tages. Roghirs Ohr schwenkte zur Seite als die sanfte, dennoch schmerzerfüllte Stimme von Ayjana hörte. Seine bernsteinfarbenen Augen folgten. Ihre Schwester... ertrunken in einem See. Der schwarze Wolf schaute Ayjana verständnisvoll an. Er konnte sich vorstellen, voller Trauer und Schmerz zu sein, wenn eines seiner Geschwister etwas zu stoßen sollte. Allerdings hatte er solch eine schmerzhafte Situationen noch nicht erlebt. Zumindest nicht persönlich.
“Tut mir leid...“
, äußerte er bedauernd leise mit sanfter Stimme, eher die Geste von Ayjana erwiderte und seine Wange kurz gegen ihren Kopf drückte. Es schien sie zu beruhigen, dass er ihr zuhörte, bei ihr war. Und ihre kleine Geste beruhigte wiederum ihn, ließen seine Gedanken zur Ruhe kommen. Aus den Augenwinkeln sah er etwas, was ihn für einen paar Sekunden glauben ließ, er befände sich in einem Traum. Roghir drehte sein Haupt und sah in Richtung Takata. Er verstand nicht, worüber sie mit Niyol redete, aber ihre Körpersprache und Mimik sprachen Bände; sie war offenbar so wütend auf Ayjana, dass sie es nicht verbarg, sie böse anzuschauen. Der schwarze Wolf biss sich unauffällig in die Lefzen, ein Lachen unterdrückend. Er wollte sie nicht auslachen, aber – war das nicht ein bisschen albern? Als sie dann noch demonstrativ an den Grauen ran trat und sich an ihn schmiegte wie ein Junges an seine Mutter, konnte Roghir es nur mit Mühe verbergen; dafür drehte er seinen Kopf herum und drückte seine Schnauze halb unter Ayjanas Bauch. Er prustete leise. Was war das denn? Also, dass Takata sich nur schwer ins Rudel integrieren würde, damit hatte er gerechnet, aber nicht mit diesem Theater! Was sollte das? Als er sich wieder beruhigt hatte, tauchte er wieder auf und konnte doch ein amüsiertes, leichtes Grinsen nicht verbergen.
Nach Niyols Miene zu urteilen, war er geschockt und wurde doch gleich von dem Neuling, den er mitgebracht hatte, befreit. Und die Haltung des Neulings wurde kleiner und kleiner, je mehr Takata sprach. Roghirs Grinsen verschwand abrupt und am liebsten wäre er zu der Gruppe gegangen und hätte Takata erinnert, dass es ihr auch frei stand zu gehen, wenn sie nicht hier bleiben wollte. Hat sie beim letzten Mal auch getan. Doch glücklicherweise ging Niyol dazwischen. Währen dessen hatte Ayjana Pan und Kachnik bedeutet, doch näher zu ihnen zu kommen und er hörte, wie sie erschrocken in seine Richtung fragte, ob das Okay sei. Roghir lächelte leicht lachend und antwortete:
“Nein... sie sind mehr als willkommen!“
Dabei sah er auf Pan und Kachnik, welches vorsichtig näher traten. Kachnik schien immer noch leicht abwesend zu sein. Ihm mussten viele Gedanken durch den Kopf gehen. Er wirkte wie ein verlorenes Junges, welches seinen Platz im Rudel, in der Welt noch finden musste. Roghir überlegte, ihn in näherer Zeit mal zu fragen, wie es ihm genau erging. Er wirkte nicht glücklich, aber auch nicht wirklich unglücklich. Gerade wollte der schwarze Wolf Pan etwas fragen, da bemerkte er wie Niyol zu ihnen kam und Takata sich dem Vogel auf dem Baum widmete. Der Neuling tat sich an dem erst kürzlich erlegtem Reh gütig. Roghir erhob sich langsam auf seine Läufe, als Niyol sie unterbrach. Aufmerksam sah er Niyol ins Gesicht. Der Neuling mit dem Vogel hieß also Anouk. Kurz blickte er auf den grauen Wolf. Als Niyol verlauten ließ, dass Anouk wüsste, wo es schmerzlindernde Kräuter gebe und Pan, sowie Kachnik und Yarok ihn doch begleiten mögen, ahnte Roghir, dass Niyol allein sein wollte mit ihm und Ayjana. Möglicherweise wollte er wissen, was passiert war. Und dies war nur allzu verständlich. Roghir jedoch hatte noch etwas zu erledigen, bevor er Niyol Rede und Antwort stand.
“Entschuldige Niyol, ich bin gleich wieder da.“
, entschuldigte er sich, nickte in Richtung Takata und dem Vogel, bevor er sich auf dem Weg zu ihnen machte. Dabei wurde seine Miene ernst und seine Körpersprache ließ erkennen, dass er sich anspannte. Er sah, wie Takata und der Vogel miteinander sprachen, aber er interessierte sich nicht für ihr Gespräch. Er wollte die weiße Fähe nur erinnern. Anouk musste er fürs Erste ignorieren.
Als er seitlich auf ihrer Schulterhöhe angekommen war, sah er kurz auf den Vogel und dann glitt sein Blick zu Takata. Mit ernster Miene und strengem Blick.
“Takata, lass den Vogel in Ruhe! Ich bitte dich, dich zusammenzunehmen. Tu es nicht für mich, tu es bitte für Skadi. Für deinen Freund. Wir brauchen ein funktionierendes Rudel, wenn wir überleben wollen. Vor allem wegen der Krankheit.“
, äußerte Roghir ernst und schaute mahnend zum Vogel hoch. Er hasste Vögel nicht, sie gehörten zum Ökosystem wie der Wolf selbst, aber er vertraute ihnen nicht. Das hatte er mit Takata gemein. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich herum und schritt zurück zur Gruppe von Niyol. Er wollte sie zum Nachdenken bringen und er hoffte, dass Takata nachdachte!
Als er wieder bei Niyol, Ayjana und den anderen angekommen war, verschwand die Anspannung aus seinem Körper und er schaute aufmerksam zu Niyol; abwartend, was er Fragen und Antworten würde.
[Bei Ayjana, Pan, Kachnik, Niyol | In der Nähe von Takata, Karasu, Anouk, Yarok | Am Mondscheinsee]
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Eden
Mitglied
Alter
4 Monate
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Geschlecht
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Größe & Gewicht
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Dabei seit: 03.08.2023
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Drinnen war es still. Der Wind blieb draußen, und mit ihm ein Teil der Anspannung, die sich wie Eiskristalle in ihr festgesetzt hatte. Die Höhle war eng, roch feucht und nach altem Laub – aber für Eden war sie ein Geschenk.
Chester hatte den Eingang freigegeben, und obwohl sie ihm noch nicht recht einschätzen konnte, spürte sie eine gewisse Sicherheit in seiner Art, die sie beruhigte. Und selbst Venryn schien begeistert von ihrem Fund. Hier würden sie erstmal unterkommen können.
Eden ließ sich nahe der Höhlenwand nieder, ihr dünnes Fell noch klamm vom Fluss. Jeder Muskel schmerzte. Doch das war nebensächlich, als sie sah, wie Enaid eintrat. Langsam. Mühsam. Er sah müder aus als je zuvor. Sie beobachtete ihn und machte ihm leise Platz an ihrer Seite. Er zögerte nicht lange. Als er sich niederließ, schob sie sich wortlos ein Stück näher. Die Wärme seiner Nähe war wie ein Versprechen – dass sie es geschafft hatten. Zumindest heute. Sie war nicht sicher, was morgen brachte. Aber das musste sie auch nicht. Nicht jetzt.
„Ruh dich aus… ich pass auf dich auf.“, murmelte sie ihm leise zu. Eine solche Äußerung aus ihrem halbstarken Maul musste lächerlich klingen, aber es fühlte sich richtig an, es zu sagen.
Auch die beiden anderen Rüden lud sie mit einer freundlichen Geste ein, sich zu ihnen zu gesellen. Sie waren sicher ebenfalls erschöpft und würden von etwas Ruhe und Geselligkeit profitieren.
[bei Venryn und Chester, neben Enaid | Kältesturmhalbinsel]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Eden am 05.05.2025 20:46.
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Delano
... of the Night
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
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Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
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Dabei seit: 10.04.2025
Beiträge: 34
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Delano sah wie die Fähe sich darauf konzentrierte ihre Position anhand des Gebirges festzustellen. So lange verhielt er sich leise um sie nicht dabei zu stören. Er fragte sich in was für eine Situation er da wieder geraten war. Als sie ihre Stimme erhob, spitzte er die Ohren und schaute sie genau an. Immer darauf bedacht, dass ihre Mimik noch mehr erzählte als ihre Stimme.
Zunächst war es ein schlechtes Zeichen, dass sie hinter dieses Gebirge mussten. Es war hoch und schien auch breite Ausläufer zu haben, so dass der Weg in jedem Fall beschwerlich und anstrengend werden würde - selbst für gesunde Wölfe. Der Vorteil an dem Weg durch die Eiswüste wäre zumindest, dass der Boden weitestgehend eben war, was gerade für in der Bewegung beeinträchtigte Artgenossen hilfreich sein würde. Natürlich waren sie Wind und Wetter hilflos ausgeliefert, gerade die schneidende Kälte würde mit der Zeit zu einem Problem werden, aber hauptsächlich wenn sie sich nicht bewegen würden. Und der Vorteil war, dass der letzte Schneesturm gerade erst durch war, vielleicht hatten sie das Glück, das so schnell kein neuer Sturm aufziehen würde. Der Graue aber glaubte nicht an Glück.
Als die Fähe nach ihren ersten Aussagen in Stocken geriet, ja regelrecht zögerte weiterzusprechen, konnte er in ihren Augen erkennen, dass sie mit sich selbst rang. Allein, dass sie ihn nicht direkt ansah, sprach mehr als es ihre Stimme je könnte. Er merkte, wie ihr Stolz mit ihr rang und wusste nach dem nächsten Satz auch warum. Es war nie einfach sich eine Schwäche einzugestehen, schon gar nicht eine die den Geist und nicht den Körper betraf. Delano hatte gelernt, dass es mehrere Gründe dafür gab, dass man sich an bestimmte Ereignisse nicht erinnern konnte. Zum einen wenn man einen ungünstigen Aufprall mit dem Kopf hatte. Beispielsweise mit dem Huf eines Elches oder aber mit einem Stein. Zum anderen konnte es aber auch ein Schutz des eigenen Körpers sein, wenn etwas passiert war, was man nicht verarbeiten konnte. Er kannte das von der Welpin Moon, die er mit Aland im letzten Rudel kennengelernt hatte. Auch sie konnte sich nie an den Tot ihrer Eltern erinnern. Welche von beiden Varianten es in diesem Fall war, konnte er nicht sagen, aber durch die Scham, die er in den Augen der Fähe sah, tendierte er zu der Zweiteren, aber durch ihre Wunden konnte er auch nicht ausschließen, dass es auch eine körperliche Ursache gab.
So oder so quittierte er die Aussage mit eines respektvollen Nicken seines Kopfes, da dieses Eingeständnis wichtig für ihr gemeinsames Ziel war. Allerdings war er sich nicht sicher, ob sie das überhaupt wahrgenommen hatte. Sie schien sich noch weiter in ihr Inneres zurückzuziehen und einen inneren Monolog zu führen. Er sah Emotionen, die er nicht richtig zuordnen konnte, er sah auch weiterhin den Stolz hinter dem grauen Fell und Ärger? Hier war er sich nicht sicher, vielleicht interpretierte er ihre Mimik auch falsch. Dass sich dann aber wieder sammelte und konzentrierte, erzeugte Respekt in ihm. Es schien ihr zu gelingen ihre Gefühle zumindest temporär zu zügeln. Als sie weiter sprach, versuchte er sich das beschriebene Szenario bildlich vorzustellen.
Es klang für ihn nicht so, als wäre die Wanderung durch eine Schlucht für die Fähe von ihrer körperlichen Verfassung eine Option, auch wenn eine trockene Höhlenpassage bei der Kälte verlockend klang. Und schon im nächsten Satz schien sie zum gleichen Entschluss gekommen zu sein.
"Ich danke Euch für eure Einschätzung, fremde Fähe. Nach dem, was ihr beschrieben habt, würde ich Eurer Entscheidung zustimmen und den Weg durch die Eiswüste anstreben."
Er dachte einen Moment nach und schaute in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Vielleicht wäre es auch besser zurück in den kargen Wald zu gehen, wo er zuletzt Beute gemacht hatte. Der Weg war recht unkompliziert gewesen. Allerdings wäre die Fähe dann auch länger in seiner Verantwortung, als wenn er sie bei ihrem Rudel abliefern konnte. Ansprechen musste er es aber, denn es würde schließlich um ihr Leben gehen.
"Zusätzlich gäbe es die Option nach Südwesten zu gehen. Von dort bin ich gekommen und wir könnten in einem Wald Zuflucht suchen. Die Beute dort ist rar, aber nicht unmöglich zu erlegen."
Noch einmal machte er eine Pause und musterte, die für ihn immer noch namenslose Wölfin. Sie machte bereits jetzt einen ausgelaugten Eindruck, es würde um ihr Leben gehen.
"Aber die Entscheidung, welchen Weg wir einschlagen überlasse ich Euch."
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