Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4608
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Niyol strahlte eine Vertrautheit aus, wie sie in diesen Tagen selten geworden war. Es wärmte sie innerlich, einen lang bekannten Wolf wie ihn an ihrer Seite zu wissen, obgleich er in früheren Tagen nicht die Art von Wolf gewesen war, die sie übermäßig geschätzt hatte. Sicher, mit einer Skadi hätte sie besser umzugehen gewusst. Doch .. hätte sie das wirklich? Die Sandfarbene hatte eine Seite entwickelt, mit der sie sich schlussendlich immer weniger hatte identifizieren können. Und Niyol? Er war nicht länger der reine Spaßvogel. Er offenbarte nun mehr auch ganz ernste, um nicht zu sagen, ernst zu nehmende Seiten, Einfühlungsvermögen, Standhaftigkeit ... Konsistenz. Sie warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu, als er von der Suche nach seiner inneren Balance berichtete.
„Und ... hast du sie ... gefunden ... diese ... Balance?“
Einiges deutete darauf hin, denn nun war er wieder hier bei ihnen, was hoffentlich nicht nur dem habitablen Land geschuldet war, auf dem sie sich hier befanden. Dass sie einst die Idee geäußert hatte, den Störchen zu folgen, weil diese wussten, wo die Wärme und damit das Leben lagen, wusste inzwischen kaum mehr jemand nach Skadis gewaltsamen Ableben.
Als er sie an ihre ungeheuren Kopfschmerzen erinnerte, zog sie sich etwas zusammen. Vielen Dank auf jeden Fall für diese Erinnerung! Aber sie nahm es ihm nicht krumm, er meinte es sicherlich nur gut. Es wärmte ihr geschundenes Herz, zu wissen, dass es nun mehr zwei Rüden gab, die ... die ... Was. Tat. Er. Da. In ihrem Innern gefror es erneut von grundauf. Sie musste eine Sehstörung haben! Leckte Roghir dieser ... Wichtigtuerin tatsächlich soeben das Ohr? Die Weiße lag wie erstarrt an ihrem Platz, doch ihr Körper begann zu erzittern - und es war nicht der Kälte geschuldet. Aus einem unzufriedenen Brummen wurde ein leises Knurren, letztlich gar ein erzürntes Grollen, begleitet vom Verziehen ihrer Lefzen. Sie begann, eine Abscheu gegen eines der Rudelmitglieder zu entwickeln, das weit über die hinausging, die sie Valdis oder gar Shiro gegenüber empfand. So kurz nach dem man sie gerettet hatte, fürchtete sie, erneut etwas zu verlieren. Doch dieses Mal war der, der dafür verantwortlich war, nicht unsichtbar wie die Krankheit und auch nicht übermächtig und überlegen wie ein Bär. Dass ausgerechnet ihre Fellgenossin zu so einem Raub fähig war ... versetzte sie in ungeahnte Aufruhr.
Als nächstes sah sie den grauen Rüden an ihrer Seite fragend an, so als hatte eben gerade eine ganz andere Persönlichkeit von ihr Besitz ergriffen, während sie nun wieder die Alte war. Was hatte er gefragt? Was ... geschehen war? Sie sah fragend vor sich, war vollkommen aus dem Konzept. Wie sollte sie dies beantworten.
„Ich ... weiß nicht ... kann mich nicht erinnern“, log sie, um sich aus der Verantwortung, etwas über die Ursache der Bärenkonfrontation preisgeben zu müssen, zu stehlen.
Stattdessen glitt ihr Blick nochmals zurück auf dieses verwunschene Weib! Sie nahm sich vor, sie bei nächster Gelegenheit zu stellen, zu befragen, zu verhören ... doch dafür musste sie erst einmal von Roghir wegkommen. Schnaubend drehte sie sich so, dass sie die Zwei im Rücken hatte. Sie dufte sich nicht provozieren lassen, zudem tat ihr Kopf umso schlimmer weh, je wütender sie wurde ...
(Roghir; Pan, Yarok, Kachnik, Roghir, Ayjana, Anouk & Karasu in der Nähe / Mondscheinsee)
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 437
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Natürlich stürzte sich Takata sofort auf seine Befindlichkeiten. Doch Niyol wollte auch mit ihr nicht über sein Innenleben sprechen, auch wenn es sicherlich ihrer Beziehung zueinander gestärkt hätte. Aber so weit wollte er nicht gehen. Also blinzelte er nur einmal, brummte ein Brummen, das im Endeffekt alles bedeuten konnte und beließ es einfach dabei.
Takata war glücklicherweise ohnehin bereits mit den Gedanken woanders. Wobei er hierbei allerdings weniger von Glück sprechen sollte, denn sie schien einmal mehr eine Antipathie aufzubauen. In Anbetracht ihrer Vergangenheit, ging Niyol davon aus, dass es sich eher um die Fähe, als den Rüden handelte. Nachdenklich betrachtete Niyol die beiden und schweifte kurz mit den Gedanken aufgrund der Kadaverreste, welche auf halben Wege noch zwischen ihnen lagen, ab. Er musste unbedingt bald etwas essen. Erstaunlicherweise schienen die anderen bereits satt zu sein.
Seinen protestierenden Magen ignorierend konzentrierte er sich wieder auf seine Unterhalbtung mit Takata, die ihn ziemlich schnell bezüglich der Vorgeschichte beim Bären abspeiste. Die Augen leicht zusammengekniffen beobachtete er jede Regung ihres Körpers. Das ging zu schnell. Sie machte sich nichtmal die Mühe, nach ihrer letzten vorhandenen Erinnerung zu graben und Niyol konnte sich nur zu gut an den Zwist der Fähen erinnern, als sie zuletzt gelogen hatte. Skadi hatte es ziemlich ernst genommen. Er sah ihre Miene noch ziemlich genau vor sich. Hin und her gerissen, zwischen dem warmen Gefühl, dass die klaren Erinnerungen hervorriefen und dem Schmerz, weil er ihr Mienenspiel nie wieder in der Gegenwart sehen würde, schloss er kurz mit einem Schnaufen die Augen, bevor er sich wieder auf seine Aufgabe besann.
"Takata..."
Auch wenn es ihn insgeheim ein wenig belustigte, dass er bei einer Erwachsenen Wölfin den Ton anschlug, als würde er einen Welpen rügen, versuchte er ernst zu bleiben.
"Wir brauchen ein Rudel. Skadi ist nichtmehr da, um alles aus eigener Kraft zusammenzuhalten. Das bedeutet, jeder muss seinen Teil beitragen.",
Begann er erstmal ganz grundsätzlich seine Predigt einzuleiten. Himmel, wie er es hasste, den Vernünftigen spielen zu müssen. Aber wer sollte es sonst machen? Auch wenn er es sich vermutlich nun auch bei Takata verscherzte, den anderen würde sie sicherlich auch nicht zuhören.
"Ein wichtiger Grundstein für die Gemeinschaft ist, dass alle ehrlich zueinander sind."
Er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn soeben angelogen hatte, deswegen schaute er sie bei diesen Worten direkt an.
"Warum willst du mir nichts zu der Höhlensache erzählen?"
Auch auf Ajyana und Roghir musste er sie noch ansprechen, aber er sah ein, dass es nichts brachte, alles auf einmal zu Thematisieren. Er konnte froh sein, wenn er nur bei einem Punkt zu Takata durchdrang.
(Takata | Aarinath, Yarok, Pan, Kachnik, Anouk, Shiro, Ayjana und Roghir | Rudelplatz Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 21.03.2025 18:05.
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Yarok
Beschützer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 60kg
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Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 139
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Es war kein weiter Weg bis zum Rudelplatz, dennoch kam es Yarok vor wie eine Ewigkeit, bis sie endlich dort ankamen. Sie gingen in gemächlichem Tempo, passten ihre Geschwindigkeit so gut es ging der verletzten Takata an, die tapfer hinter ihnen her humpelte. Anouk erkundigte sich nach Takatas befinden und Yarok schüttelte ein wenig überfordert den Kopf.
“So genau weiß ich das gar nicht. Wir waren in der Nähe, als wir Takatas Hilferuf gehört haben. Als ich dazukam, hat der Bär ihr gerade mit der Pranke eins übergezogen. Ich denke sie hatte Glück, dass es sie nicht schlimmer erwischt hat!“, antwortete er dem Rüden und warf ihm einen freundlichen Blick zu. Als der Rudelplatz in Sicht kam, ließ Yarok sich erleichtert auf sein Hinterteil fallen und genoss es, die Anspannung erst einmal fallen lassen zu können. Er legte sich nieder und deute Anouk freundlich an, dass er sich gerne mit seinem gefiederten Begleiter zu ihm setzen durfte. Sein Blick schweifte träge über den Rest des Rudels, Roghir und Ayjana hatten sich ein wenig abseits niedergelassen, Pan kümmerte sich augenscheinlich um Kachnik, Niyol war bei Takata und auch der Rest des Rudels ließ sich in kleinen Gruppen nieder. Yarok ließ müde die Ohren spielen, noch nicht ganz in der Lage, die Anspannung komplett abzuschütteln. Um sich abzulenken hob er den Kopf zu Anouk.
“Alles in Ordnung? Wo genau hat Niyol euch eigentlich gefunden?“, fragte er neugierig.
[Anouk & Karasu, Aarinath, Pan, Kachnik, Niyol, Shiro, Ayjana und Roghir | Rudelplatz; Mondscheinsee]
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Chester
Nebelfänger
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 62kg
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Dabei seit: 13.11.2023
Beiträge: 21
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Chester ging am Rand der Gruppe und behielt hin und wieder die Umgebung im Auge. Des Austausch über die mysteriöse Krankheit bekam er nur mit halbem Ohr mit. Am liebsten hätte er sogar das verschlossen, doch leider konnte er nicht verhindern, dass die Erzählungen dunkle Erinnerungen in dem graubraunen wachriefen. Er schüttelte sich als verscheuche er ein lästiges Insekt und hob erst den Blick wieder zur Gruppe, als Enaid ihn direkt ansprach. Chester schnaubte leise.
Ob es noch mehr Arschlöcher gibt die euch beide als leichte Beute ansehen und sich an euch vergreifen würden? Darauf würde ich wetten!, dachte er zynisch, auch wenn er sich als Vierergruppe mittlerweile doch recht sicher fühlte. Es würde sicher kaum jemand wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen, auch wenn Enaid aussah wie ein Häufchen Elend und Venryn sich vermutlich vor seinem eigenen Schatten erschrecken würde. Doch das sah man ihnen zum Glück nicht gleich auf den ersten Blick an.
Doch Chester sagte nichts davon, warf nur der kleinen Eden einen knappen Seitenblick zu und schüttelte dann den Kopf.
“Ich denke nicht, ich habe noch nie so jemanden gesehen, wie ihr ihn beschreibt. War hoffentlich nur ein Einzelfall. Keine Sorge.“ Die Kleine hatte es ihm angetan und er wollte sie nicht weiter beunruhigen. Doch zugleich war er recht überzeugt davon, dass den beiden etwas stinknormales widerfahren war, und das Adrenalin und der Schreck daraus mehr gemacht hatten, als es eigentlich war. Das würde er jedoch nicht erneut zum Ausdruck bringen, er schätzte Enaid als Intelligent genug ein, um seine Skepsis bereits bemerkt zu haben.
Die Kleine wandte in diesem Moment den Blick herum und schien etwas gefunden zu haben. Chester hob erfreut den Blick, als er die Höhle ebenfalls erkannte, die Eden ausgemacht hatte. Sie stürmte sogleich los und Chester überholte sie mit einigen wenigen Schritten.
Vorsichtig, aber bestimmt schob er sie mit seinem Schädel zur Seite und stellte sich so vor sie, dass sie nicht an ihm vorbei schlüpfen konnte, bevor er einen ausgiebigen Blick ins Innere der Höhle warf.
“Lass mich zuerst.“ Ihr habt schon genug Zombiewölfe für heute gesehen. Selbstbewusst schob er sich tiefer in die Höhle und prüfte die Luft nach möglichen Gefahren. Sie roch nach Feuchtigkeit und verrottendem Laub und Chester wandte sich erleichtert um.
“Scheint mir sicher, und groß genug um hier eine Weile unterzukriechen.“
[Bei Enaid, Eden und Venryn | Kältesturmhalbinsel]
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Anouk
Gefangener des Schicksals [Mod.]
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
65 cm & 50 kg
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Dabei seit: 30.06.2024
Beiträge: 108
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Yarok gab ihm dann auch schließlich die Antwort: Ein Bär hatte ihr einen Schlag mit der Pranke versetzt. Soweit er das hatte sehen können blutete sie nicht, es war also keine Fleischwunde durch die gefährlichen Krallen - dennoch etwas, das man sich ansehen sollte. Er schnüffelte weiter am Boden, diesmal ernsthaft und versuchte, sich dabei zu erinnern, was ihm seine Mutter damals erzählt hatte..
Er erinnerte sich daran, wie sie ihm immer mit Stolz vorgeführt hatte, was sie über die Verwendung von heilenden Pflanzen wusste. Natürlich waren ihre Mittel knapp, war das Land doch so karg, doch wenn es sich anbot zeigte sie ihm etwas. Er hatte dabei versucht, sich so viel wie möglich einzuprägen. Von manchen Pflanzen erzählte sie ihm auch nur, ohne, dass er die Chance hatte, diese zu sehen oder gar zu riechen. Nachdem er sein altes Rudel verlassen hatte versuchte er, nach den Pflanzen, von denen sie ihm erzählt hatte, Ausschau zu halten - doch sollte er dabei nicht viel Erfolg haben, denn das Eis hatte mit seinem kalten Atem nicht nur die meisten Pflanzen verwelken lassen, sondern sich auch über die Böden gelegt und es so für die Pflanzen unmöglich gemacht, wieder zu sprießen. Manchmal hatte er Glück und konnte unter dem Eis eine Pflanze finden, für immer darunter begraben. Manchmal fanden sich aber auch in Höhlen vereinzelt ein paar Pflanzen, was ihn zwei Dinge lehrte: Pflanzen wuchsen nicht nur in Wäldern oder auf Wiesen, nein, manchmal auch in Höhlen, an Seen, an den undenkbarsten Orten. Und manche Pflanzen waren auch gewappnet gegen die elende Kälte. Die Natur besaß einen starken Kampfgeist und fand Wege, selbst den widrigsten Umständen zu trotzen. Wenn er so darüber nachdachte..war es gut möglich, dass diese Einsicht auch dazu beigetragen hatte, dass er selbst weiter machte. Dass er nicht aufgab. Dass er stark blieb, weiter kämpfte, so, wie die Pflanzen.
Doch all das half ihm nicht weiter. Er dachte weiter nach, versuchte, sich an die Worte zu erinnern. Was hatte sie ihm über Schmerzen gesagt? Was über Kopfschmerzen? Denn nach so einer Attacke ging er davon aus, dass ihr der Kopf weh tun musste. Für einen Moment schloss er die Augen und dachte nach, versetzte sich in der Zeit zurück. Ein vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase. Erst der Geruch seines Welpenbaus, dann der Geruch seiner Mutter, der ihn wohlig in der Nase kitzelte, ihm aber gleichzeitig ein tiefes Gefühl der Ruhe verlieh. Dann spürte er, wie ihre raue Zunge sanft über sein Fell strich.
"Komm, mein Kleiner, ich will dir etwas zeigen", hatte sie immer gesagt, wenn sie ihm wieder etwas beibrachten. Das waren meist die Momente, in denen viele der Wölfe schliefen, in denen sie gerade mal keinen versorgen musste, der sich in den Kämpfen irgendwie verletzt hatte. Es waren die Momente, in denen sie ganz ungestört sein konnten. Als nächstes stieg ihn der Geruch unterschiedlichster Kräuter in die Nase. Sie führte ihn in einen Bau, der eigens dazu gedacht war, den Kräutern einen sicheren Ort zu bieten. Denn sie hatten nicht viele, aber die, die sie hatten sollten es so sicher, wie möglich haben.
"Du weißt ja bereits, dass es Kräuter gegen die Schmerzen gibt, richtig?", fragte sie ihn und er blickte ihr mit großen Augen entgegen, um dann schließlich zu nicken. "Manchmal hat ein Wolf aber ganz bestimmte Schmerzen..Kopfschmerzen, zum Beispiel. Das kann verschiedene Gründe haben..in Kämpfen geht es beispielsweise sehr rau zu, bei der Jagd können auch Unfälle passieren, manchmal entstehen Kopfschmerzen aber auch einfach so. Solltest du also mal Kopfschmerzen haben, Anouk, dann merke dir: Das Kraut, das du suchst hat flauschig aussehende, weiße Blüten und du erkennst es an seinem süßen Geruch - wie Honig, und so schmeckt es auch! Finden kannst du es beispielsweise an Seen oder Bächen." Er konnte ihr stundenlang zuhören, wie sie von den verschiedensten Kräutern sprach. Zum einen war er sehr wissbegierig und wollte so viel wie möglich lernen, aber zum anderen..war das einer der seltenen Momente, die er ganz mit ihr allein verbringen konnte. Sie schenkte ihm noch ein warmes Lächeln doch verblasste dann wieder.
Mama, warte!, hätte er fast laut gerufen, doch im letzten Moment riss er die Augen auf und erinnerte sich dann auch sofort, dass das alles nur in seinem Kopf stattgefunden hatte. In seinem Gedächtnis. Und doch wünschte er sie so sehnlichst zurück, wie kaum etwas anderes. Und wenn das nicht ging..wünschte er sich, sie wenigstens noch ein einziges Mal sehen zu dürfen, mit ihr sprechen zu dürfen..wenn auch nur für ein paar Momente. Es gab so viel, das er ihr sagen wollte. Leise seufzte er, behielt sich die Informationen im Kopf und konzentrierte sich wieder auf den Weg. Der Rudelplatz war auch nicht mehr weit entfernt, zumindest wurde der Geruch dessen immer stärker. Und je näher sie kamen, umso mehr fragte er sich abermals, was ihn erwarten würde. Wie würden die Wölfe auf ihn reagieren? Und wie auf Karasu? Denn eines war klar..er war ein Teil von ihm, und wenn sie ihn nicht akzeptierten, wenn sie vielleicht sogar wollen würden, dass er ging..dann würde er mit ihm gehen. Er hatte ihn auf seinem beschwerlichen Weg bis hierher begleitet und hatte es selbst auch nicht leicht..auch er hatte einen Platz zum Leben verdient. So, wie der Rabe ihm half, diesen zu finden würd eer ihm ebenfalls dabei helfen. Doch wie würden sie auf ihn reagieren? Ein Wolf, der so anders war? Würden sie ihn denn akzeptieren? Oder würden sie ihm Unverständnis entgegen bringen, ganz so, wie Niyol? Der Gedanke daran versetzte ihm einen Stich in die Magengrube, ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihm breit. Er hoffte sehr, dass es nicht so war, dass die anderen Wölfe so nett waren, wie es Yarok zu sein schien..aber ganz sicher konnte er sich da nicht sein.
Kurze Zeit später kamen sie beim Rudelplatz an und die erste Überraschung war Yarok, welcher ihm, nachdem er sich selbst gesetzt hatte, anbot, sich neben ihn zu setzen. Vor lauter Freude konnte er es nicht verhindern, dass sein Schweif etwas wedelte und er setzte sich, um den Blick schweifen zu lassen. Karasu sprang indes von seinem Rücken und verschaffte sich ebenfalls einen Überblick. Zunächst fiel sein Blick auf die schwarze Wölfin, die die Nachhut gebildet hatte und sich zunächst etwas Abseits setzte. Schnell wandte er den Blick von ihr wieder ab und sah kurz die unverletzte, weiße Wölfin bevor sein Blick dann zu der ersten Gruppierung ging. Er sah den schwarz-braunen Rüden, Pan, wie er erfahren hatte, der sich hinlegte und den Blick auf den hellgrauen Rüden behielt, welcher zuvor noch Niyol mit einem falschen Namen bezeichnet hatte. Was war mit diesem Wolf? Warum hatte er Niyol nicht wieder erkannt? Er wollte die beiden nicht zu lange beobachten und ließ seinen Blick weiter schweifen..doch was er dann sah, ließ ihn zusammen zucken. Da war die cremefarbene Wölfin, und neben ihr lag ein schwarzer Wolf, der gerade in die Runde blickte. Dieser Anblick ließ ihn erstarren und leicht zittern, das Fell, die aus der ferne funkelnden Augen..er fühlte, wie sich alles in ihm zusammen zog. Wie ihn die Angst wieder überkam. Dieser beobachtende Blick..aus bernsteinfarben Augen wurden gelbe, die nun direkt in seine Richtung blickten. Die ihm direkt in die Augen sahen, diese durchbohrten..direkt bis auf seine Seele, welche sie auch durchbohrten, zerrissen. Ein Blick, der ihm das Blut gefrieren ließ.
"Sieh dich nur an..wie schwach du bist. Wie mickrig. Du passt hier nicht hin..du passt nirgendwo hin. Wann begreifst du das endlich? Wann begreifst du, dass für Schwächlinge auf dieser Welt kein Platz ist? Du bist verloren, Anouk..verloren."
Sein zittern wurde stärker, während sich die Worte seines Ziehbruders förmlich in seinen Kopf fest fraßen. Schnell wandte er den Blick von den beiden Wölfen ab, um wieder auf andere Gedanken zu kommen und sah schließlich zu Niyol und der verletzten Wölfin, Takata. Er sah, dass sie sprachen, war jedoch zu verschreckt, um sich darauf zu konzentrieren, was sie redeten. Dann beobachtete er, wie Niyol ihr über den Kopf leckte und blinzelte mehrmals. Sah er das gerade wirklich? Angesichts dieser Szene legte sich sein zittern etwas. Was passierte da gerade? Niyol sagte selbst, er sei kein Seelentröster..aber was machte er da gerade? Vielleicht war es bei Rudelmitgliedern anders, aber er hatte so überzeugend gewirkt, dass Anouk glaubte Niyol wäre wirklich nicht dazu in der Lage gewesen, Mitgefühl zu zeigen. Das wiederum erzeugte ein anderes Bild. Dann erinnerte er sich van die Freundin, von der der Graue erzählt hatte..konnte es sein, dass er unnahbarer erscheinen wollte, als er es tatsächlich war? Weil ihr Weggang ihn mitnahm? Und war Takata vielleicht die einzige andere Freundin, die er hatte und er konnte ihr deshalb diese Zuneigung zeigen? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf, was gut war, denn das lenkte ihn ab..doch er schien nicht der einzige zu sein, der Fragen hatte. Yarok sagte nun etwas und riss ihn damit aus seinen Überlegungen. Die Plötzlichkeit seiner Frage sorgte dafür, dass er diese zunächst verarbeiten musste. Genau genommen waren es ja zwei Fragen, und die erste traf ihn, wie auch die Sichtung des schwarzen Wolfes, wie ein Schlag.
Alles in Ordnung?, hallten die Worte in seinem Kopf wider, wo sie gegen Wände stießen, umher wirbelten und alles umrissen, was er sich versucht hatte, seit seiner Ankunft hier aufzubauen. Er hatte versucht, die Geschehnisse zu verdrängen, nach vorn zu blicken..doch diese eine Frage riss ihn wieder zurück und abermals begann er, zu zittern.
Nein, nichts ist in Ordnung.., hätte er gern geantwortet. Er hätte ihm gern erzählt, was passiert war..doch er konnte es nicht. Er brachte es nicht über die Lefzen. Die Worte setzten sich in seinem Hals fest, formten dort einen festen Klumpen und blieben stecken. Wollten nicht hervor kommen.
Wo genau hat Niyol euch eigentlich gefunden? Diese Frage war einfacher zu beantworten. Die andere jedoch..schier unmöglich. Doch irgendetwas musste er sagen. So wandte er langsam den Blick zu ihm, schaffte es aber nicht, ihn anzusehen und sah dann stattdessen nach unten, auf den Boden.
"J..ja..n..nein..i..ich..habe eine..l..lange Reise..hinter mir..er..f..fand uns..an einem..See..", brachte er dann stark stotternd hervor, um dann schnell den Blick wieder abzuwenden. Alles in ihm schrie danach, zu verschwinden, gleichzeitig wollte er aber bei Yarok bleiben. Ihn kannte er jetzt ein bisschen und das verlieh ihm etwas Sicherheit. Aber selbst, wenn er irgendwo anders hin gehen würde..wohin sollte er denn gehen? Er kannte niemanden sonst, außer Niyol, und der..war jetzt keine Hilfe. In den Wald zurück konnte er auch nicht, die anderen Wölfe würden es bestimmt nicht gutheißen, wenn er jetzt einfach wieder verschwand. Aber was blieb ihm denn noch? Sein Blick fiel wieder zur Seite, zu Takata und Niyol. Zu dem Grauen wollte er zwar nicht, aber er erinnerte sich daran, dass die weiße Wölfin verletzt war. Sollte er jetzt die Chance nutzen?
Auf genau diesen Moment hatte er gewartet - auf einen Moment, den er nutzen konnte, um einen Überblick über das gesamte Rudel zu bekommen..nun, bis auf die beiden Wölfe, die fehlten. So sah er sich nun, nachdem er vom Anouks Rücken gesprungen war, um. Zuerst viel sein Blick dabei auf seinen Lieblings-Nicht-Lieblings-Wolf Niyol. Dieser unterhielt sich gerade mit der verletzten Tollpatsch-Wölfin - kein Wunder, die beiden musste irgendetwas verbinden, so, wie sie auf ihn zugerannt gekommen war. Da er aber nicht die guten Lauscher eines Wolfes besaß hörte er auch nicht, was die beiden besprachen und sah dann zu dem nächsten Pärchen: einem schwarzen Wolf und einer cremeweißen Wölfin. Die beiden schien er gerade zum richtigen Zeitpunkt ins Auge gefasst zu haben, denn gerade stupste die Wölfin den Rüden an. Was das wohl zu bedeuten hatte? Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn den Blick wieder zu Takata und Niyol richten - und er traute seinen Augen kaum! Er leckte der Wölfin doch tatsächlich über den Kopf!
Kein Seelentröster, was? Besitzt der empathielose Wolf etwa doch einen Funken Empathie? Oder hat er sich hier einfach nur ne kleine Freundin geschnappt?
Das ganze sollte aber noch spannender werden, denn die Wölfin sah woanders hin und erstarrte plötzlich, zitterte und verzog die Lefzen, ein Blick in ihre Richtung verriet ihm, dass sie zu dem anderen Pärchen sah. Da leckte der schwarze Rüdin der Wölfin gerade über ihr Ohr. Nanu! Was hatte das denn nun zu bedeuten? Neugierig legte er den Kopf schief und sah wieder zu Niyols vermeintlicher Freundin, welche sich aber vielleicht doch als Nicht-Freundin herausstellen könnte. Denn wenn er es nicht besser wüsste, aber das wusste er, nein, er war sich sogar ganz sicher, dann war es ganz klar, dass sie sich daran störte, dass der schwarze Rüde der anderen Wölfin übers Ohr leckte! War da etwa jemand eifersüchtig? Leichte Belustigung kam in ihm auf. Das konnte ja noch ganz spannend werden! Um aber nicht zu lang zu starren widmete er auch den anderen Wölfen einen kurzen Blick. Da war noch ein schwarz-brauner Rüde, der sich scheinbar dem hellgrauen angenommen hatte, der wohl etwas verwirrt war. Anscheinend hatte der schwarz-braune Mitgefühl, was Karasu wertschätzte. Dann waren da noch eine schwarze Wölfin und eine weiße, doch weil er nicht so viel verpassen wollte wandte er wieder seinen Blick den anderen beiden Pärchen zu. Allerdings hörte er dann, wie Yarok etwas fragte und wandte seinem Blick diesen zu. Auch ihn schätzte er. Er behandelte Anouk freundlich und hatte ihm sogar einen Platz neben sich angeboten, deswegen hatte er sich auch überhaupt erst dazu entschieden, kurz den Blick über das Rudel schweifen zu lassen da er wusste, dass Anouk in guten Pfoten war..oder zumindest schien es so. Denn Anouk wandte nun langsam den Blick zu Yarok, zitterte und antwortete dann schließlich stotternd auf seine Frage um dann wieder weg zu sehen. Es war auf jeden Fall nicht Yarok, der etwas falsch gemacht hatte, vielmehr ging es Anouk einfach noch nicht gut genug. Schnell hüpfte er an seine Seite und hörte dann noch, wie er hinzufügte:
"E..Entschuldige mich, Yarok..ich..bin gleich..wieder da..ich..will nur kurz..nach der Wölfin sehen, denn..vielleicht..kann ich helfen.."
Für einen Moment sah er Anouk nach, dann wandte er den Blick zu Yarok. Er würde Anouk sofort folgen, doch erst wollte er dem graubraunen noch etwas sagen. Er hüpfte etwas näher und sah zu ihm auf, dann senkte er die Stimme, denn das war nur für seine Ohren bestimmt.
"Hey, ähm..Yarok, richtig? Ich will, dass du weißt, dass du nichts falsch gemacht hast. Es ist nur..der Kleine hat sehr viel durchgemacht, weißt du? Vielleicht..kann er ja irgendwann darüber reden, aber das muss er selbst. Was ich dir aber sagen kann, ist, dass Wölfe wie du ihm gut tun. Wölfe, die ihn freundlich behandeln."
Die Entscheidung, zu Takata und Niyol zu gehen war ihm nicht leicht gefallen. Doch da war jemand, dem er helfen konnte. Und er wollte nicht, dass seine eigenen Gefühle dafür sorgten, dass er nicht für andere da sein konnte. Deswegen riss er sich nun so gut er konnte zusammen, atmete durch, sagte Yarok Bescheid und ging dann auch schon. Zwar flüchtete er dadurch auch und er hoffte außerdem, dass Yarok nicht schlecht von ihm dachte, doch das war die leichtere Entscheidung..auch, wenn er dadurch wieder mit einem fremden Wolf konfrontiert wurde. Allerdings schätzte er sehr, dass Yarok gefragt hatte und vor allem, dass er das mit Respekt gemacht hatte. Er konnte sich nur nicht dazu bringen, darüber zu reden..noch nicht.
Langsam tlief er auf die beiden zu und atmete dabei mehrmals tief durch. Er war nervös und versuchte außerdem, seine rasenden Gedanken zu beruhigen. Vollständig klappte das natürlich nicht, doch zumindest zitterte er nun kaum noch, als er bei den beiden ankam. Kurz sah er zu Niyol, dann blickte er für einen Moment die Wölfin an und versuchte sich an einem Lächeln, welches jedoch durch die Nervosität etwas abgeschwächt wurde.
"I..ich..ich hoffe..ich störe nicht, aber..ich habe mitbekommen, dass es dir nicht gut geht..und..Yarok erzählte mir, dass du..von einem Bären angegriffen wurdest. Ich..könnte dir helfen, denn..ich kenne mich etwas mit..heilenden Pflanzen aus..", sagte er dann, danach konnte er den Blick nicht mehr aufrecht erhalten, sodass dieser zu Boden ging.
[Zunächst bei Yarok, dann bei Takata & Niyol | Am Mondscheinsee]
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 563
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Jana schauderte, als der Gedanke an ihre Schwester sie einholte. Jetzt war sie gedanklich sehr, sehr weit weg. Es war wieder Nacht. Jana erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen. Die Nacht war lau gewesen, eine der ersten Sommernächte des Jahres. Sie wusste auch noch, dass sie aus einem Traum hochgeschreckt war und sie fühlte sich gerade jetzt so, als würde sie wieder aufstehen und der Gestalt folgen, welche sich vom Rudel entfernte. Es schien, als würde sie gerade jetzt die Gestalt ihrer Schwester erkennen und sich diese zu ihr wenden. Ihr Gesicht glich so sehr jenem Janas und auch ihre Stimme erinnerte sehr an die weisse Wölfin als sie Ayjana beruhigend versicherte, dass alles in Ordnung war und sie nur alleine sein wollte. Und so schien es, als würden Ayjanas Beine sie wieder zum Rudel zurücktragen, Mizzi hinter sich lassend, nicht wissend, dass es das letzte Mal gewesen war, dass sie ihre Schwester lebend gesehen haben würde. In der Gegenwart erzitterte der Körper der Wölfin, als sie die Nacht nochmals realer als je zuvor erlebte. Noch einmal brannte sich das Bild ihrer toten Schwester in ihrem Kopf ein. Reglos hatte sie am nächsten Tag am Ufer des Sees gelegen, als würde sie schlafen, doch ihre Augen würden sich niemals wieder öffnen. Schuld plagte Ayjana seit diesem Tag. Hätte sie ihre Schwester nicht alleine gelassen… wer wusste, was nun heute gewesen wäre?! Erschrocken zuckte sie zusammen, als Roghirs Frage sie jäh zurück in die Gegenwart holte und sie seine vorsichtige Berührung wahrnahm, welche unbestreitbar ein kleiner Wärmefunken in ihr entzünden liess.
“Meine Schwester, sie ist in ebenjenem See ertrunken, an dem ich aufgewachsen bin.“
beantwortete die Wölfin seine Frage nach einem Moment der Stille kurz und knapp. Ihre Stimme war leise und ihre Mimik drückte den Schmerz aus, welchen sie immer noch fühlte. Seufzend wandte sie dem schwarzen Rüden den Kopf zu und schmiegte sich kurz an ihn, die Sicherheit geniessend, welche er ihr vermittelte und so kam die Weisse wieder zur Ruhe. Ihr Gedankenkarussell schien sich immer langsamer zu drehen und sie fand wieder zurück in die Gegenwart. Ruhig und gefasst.
So ruhig und gefasst, erwiderte sie nun den Blick Takatas, welche sie schon wieder im Blick hatte. Der Blick war nicht zu ignorieren, schien er Ayjana doch aufzuspiessen. Obwohl sich Ayjana vorgenommen hatte, ihre Fellschwester zu ignorieren, wurde ihr just in diesem Moment bewusst, dass es unmöglich sein würde. Der Blick Takatas würde sie töten und wieder erfasste sie eine Welle der Furcht vor der weissen Fähe. Soviel Hass, war es Hass? hatte sie selten in Blicken anderer Wölfe gesehen. Ihre Ohren legten sich kurz in den Nacken und ihr Nackenfell stellte sich instinktiv. Schliesslich war es Takata die den Blick abwandte und sich Niyol zuwandte. Erleichtert wandte auch Jana den Blick ab, hier war das letzte Wort noch nicht gesprochen, es braute sich was zusammen! Sie fühlte es tief in ihrem Innern.
In einiger Entfernung nahm sie nun Pan und Kachnik wahr. Die beiden waren nicht näher gekommen, schienen Roghir und ihr einen Moment der Zweisamkeit zu gewähren. Mit warmem Blick betrachtete sie die beiden Wölfe. Es berührte sie, wie sich Pan um den verloren wirkenden Kachnik kümmerte und ihn nicht einfach sich selber überliess, sie sah einen Zug ihres Charakters in dem fremden Rüden. Auch ihr war es stets wichtig, dass es allen gut ging und sich niemand alleine gelassen fühlte.
“Pan, Kachnik kommt doch auch zu uns.“ meine sie auffordernd, von Pan hatte sie ausser seinem Namen noch gar nicht viel mehr mitbekommen, vielleicht war das die Chance etwas mehr zu erfahren. “Du wirst wohl kaum etwas dagegen haben oder?“ fragte sie den Schwarzen Wolf an ihrer Seite beinahe erschrocken, schliesslich hatte er ihr signalisiert, dass er gerne etwas Ruhe haben würde.
[Neben Roghir, bei Pan und Kachnik || Rest des Rudels in der Nähe am Mondscheinsee]
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Valdis
Die Eiskönigin
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
79 cm & 54 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 24.09.2022
Beiträge: 196
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Ohje, was sagte er da nur?? Valdis blickte Avon unvermittelt an und wusste nun gar nicht, was sie sagen sollte. Abertausend Dinge schwirrten durch ihren Kopf - Da, wo du bist. Das Avon mit Worten besser umgehen konnte als sie selbst, dass hatte sie natürlich schnell verstanden und auch akzeptiert. Aber diese Worte, so süß, waren selbst für ihn etwas zu viel. Valdis schluckte und damit auch Widerworte hinunter. Aber sie entschied sich, erst einmal nicht darauf zu reagieren, in der Hoffnung, dass diese unangenehme Situation auf dem Silberfischchensee davon trieb wie die Blätter der Bäume...
Dann hörte sie ein leises Rumoren und musste kurz lächeln. Sie bemerkte nun auch bei sich ein Hungergefühl. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit sie den Rehkadaver gefunden hatte und damit auch die anderen Wölfe der Halbinsel.
"Klingt gut!", sagte sie nickend. "Mal schauen. Wusstest du, dass ich von meinen Geschwistern am besten Jagen konnte?", gab sie an und blickte stolz in Avons Augen.
Sie ließ ihren Blick schweifen. Sie suchte vor allem nach Mäuselöchern - diese waren oftmals vielversprechend. Zwar benötigten die beiden mehr als eine einzelne Maus, aber wo eine Maus war, waren auch andere. Oder eine fette Ratte vielleicht? Valdis erhob sich und schnupperte. Irgendwoher musste doch der süße Duft der Beute herwehen!
Valdis schaute nochmals zu Avon.
"Wir finden hier schon was", sagte sie relativ neutral. Sie sog noch einmal die Luft ein und versuchte etwas Fressbares auszumachen. Plötzlich zeigte dies Erfolg - ein Kaninchen! Valdis lächelte süffisant und ohne ein Wort (damit das Kaninchen sie nicht hörte) zeigte sie mit der Schnauze in die Richtung, aus der der Geruch kam. Langsam näherte sich Valdis der Fährte des Kaninchens und schaute anschließend prüfend nach hinten, ob Avon ihr und dem Geruch folgte.
[Avon / Silberfischchensee]
✦•┈๑⋅⋯ ⋯⋅๑┈•✦
The world breaks everyone,
and afterward,
some are strong at the broken places.
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
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Interessanterweise war Niyol nicht weniger abgelenkt und achtete genauso wenig auf sie wie umgekehrt, als sie zu einer Antwort übergehen wollte. Woran lag seine Ablenkung? Ah ja, es war nicht zu überhören! Er knurrte, sein Magen. Niyol war hungrig, das erklärte natürlich einiges. Etwa, dass er begann, ein bisschen grummelig zu werden, weil sie die Sache mit dem Bären nicht ausgepackt hatte. Takata neigte den Kopf etwas zur Seite und legte die Ohren an. Jetzt musste sie wohl eine kleine Standpauke über sich ergehen lassen, was ihr äußerst unangenehm war. Sie hatte ihn nicht belügen wollen, aber sah er nicht ein, dass sie sich dazu nicht groß äußern wollte? Sie hatte falsch gehandelt, hatte sich auf den Bären gestürzt, weil sie aus einem früheren Erlebnis heraus gehandelt hatte. Damals war sie förmlich eingefroren und den ganzen Kampf Tihar überlassen. Dieses Mal hatte sie es besser machen wollen und nicht mit ansehen wollen, wie der Bär Roghir ein Bein abriss. Zwar war der Dunkle ein großer und sicher kräftiger Wolf, doch auch er konnte nicht so viel gegen einen Bären ausrichten, wie ... wie ein Tihar? Hieß das etwa, Tihar war mächtiger gewesen als dieser dunkle Wolf dort drüben? Womöglich, aber dafür war seine Seele sehr, sehr finsterer gewesen. Roghir hatte dort draußen, nach Lynx' Ableben, gezeigt, dass er eine sehr versöhnliche und liebenswürdige Seite an sich hatte, ganz anders als Tihar, der sich einen Dreck um sie geschert hatte. Roghir war unzählige Male ... Obwohl sie sich vorgenommen hatte, zu versuchen, die beiden zu ignorieren, fiel ihr Blick erneut auf das Paar aus Schwarz und Weiß und ein bittertiefes Grollen entfuhr ihr, als sie sah, wie Ayjana sich erneut an ihren Retter schmiegte. Es machte sie unvergleichbar böse, zu sehen, wie sie ihn vereinnahmte, wie sie ihn einspann wie einen Kokon. Er gehörte ihr nicht! War ihr das nicht bewusst. Wie konnte sie Roghir nur dazu bringen ...
„Du hast Recht“, entgegnete sie gegenüber Niyol wie zur Beruhigung. „Wir brauchen jetzt ... Zusammen ...“ Sieh nicht auf dieses verfluchte Pärchen! Sieh nicht ...! „Zusammen ...“ Sie verstummte und fraß den Zorn in sich hinein. Im Leben nicht glaubte sie, dass ihr diese Hexe den Hals gerettet hatte! Und wenn, dann nur, um sich über sie lustig zu machen und sie zu verspotten. Wie wenig Spaß ihr das Techtelmechtel mit Roghir gemacht hätte, wäre Takata zu tot gewesen, um sich darüber zu ärgern! Oh doch, natürlich. Danke, du Biest!
Sie erhob sich schlagartig und stellte sich neben Niyol, wobei sie den Schmerz im Kopf ein weiteres Mal spürte, als würde ihr der Bär erneut auf den Kopf schlagen, was sie zu einem kleinen Winseln veranlasste. Sie kniff die Augen zusammen und stellte sich so neben den Grauen, dass sie ganz dicht bei ihm stand und gleichzeitig auf das Schwarz-Weiß-Pärchen sehen konnte.
„Es ist ... schwer für mich, mich dazu ... zu äußern. Weißt du, es ist eine lange Geschichte und hat damit zu tun ... dass ich ...“, schon einmal einen Fehler begangen habe? Es war wirklich nicht leicht, so etwas offen zu äußern. Dabei war sie tatsächlich bereit, das Geheimnis um ihre Bärenbehandlung gegenüber Niyol offen zu legen. „Es ehrt mich jedenfalls, dass es dir nicht egal ist, was mit mir ...“ Nun schmiegte sie sich ihrerseits an Niyol wie eine Katze, die einen Baum ihres Reviers durch Streifen markierte. Sehr schön. Er trug nun ihren Duft und es stellte sich keine Frage mehr, zu welcher Gruppe er gehörte. „Danke, dass du für mich ...“
Just in diesem Moment platzte jemand ganz anderes in die Runde. Sie hörte eine ihr vollkommen fremde Stimmte und drehte sich ertappt um. Was zum ...?!
Ein genervtes Ächzen fuhr aus ihrem Maul, als einer der Fremden bei ihnen auftauchte und auch sogleich anfing, zu stottern. War er irgendwie verwandt mit diesem Timberwolf?! Sie hätte diesen Wolf ohne seinen Vogel, den er nun mal hatte, fast nicht erkannt!
„Doch, du störst aber“, ließ sie unumwunden verlautbaren und warf ihm eine entsetzlich genervte Miene zu. Rasch nahm sie wieder etwas Abstand zu Niyol, der ihm hoffentlich ebenso was husten würde.
Yarok berichtete mir, dass du von einem Bären angegriffen... Toll. Nun wusste es ja wirklich jeder Wolf unter dem Sternenhimmel. Und? Machte ihn das an? Wollte er auch etwas über diese geile Geschichte hören? Ihre Lefzen zuckten und entblößten ein zunächst kleines Fletschen. Sie sortierte den namenlosen Weißen in dieselbe Kategorie wie diesen Travon, Valdis oder Kuchennick-Milchauge. Takata war drauf und dran, sich aus dieser Verbindung zu lösen und Niyol mit ihm allein zu lassen à la ,Klärt das unter euch Rü- Rüden?', aber das hätte den Grauen, obgleich er nicht solch ein muskulöser Kerl wie Roghir war, vermutlich zutiefst beleidigt und das wollte sie gewiss nicht. ... mich etwas ... mit heilenden Pflanzen ... aus ... Das bekam sie nur noch peripher mit. Sie verstand nicht einmal, dass er ihr offenbar helfen wollte. Eher machte es den Eindruck, er wollte ein bisschen angeben und sich wichtig tun.
„Schön“, kommentierte sie anhaltend belästigt und sah an ihm vorbei. „Geh lieber nach deinem Vogel schauen.“
Ihr nächster Blick fuhr unweigerlich auf die Zwei aus Schwarz und Weiß, die dabei waren, mehr zu werden. Nein, so schnell ging das mit dem Nachwuchs glücklicherweise nicht, obgleich die Angst tief in ihr drin saß, aber Kachnik und der andere dunkle Rüde waren wohl auf dem Weg zu ihnen, was sie minimal, aber tatsächlich nur sehr minimal entlastete.
(Roghir / Anouk; Pan, Yarok, Kachnik, Roghir, Ayjana, Karasu in der Nähe / Mondscheinsee)
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Beiträge: 181
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Mit der Begegnung Valdis' schien für Avon ein lang ersehnter Traum Wirklichkeit geworden zu sein. Seine ungeheure Angst, sie wieder zu verlieren, war enorm. Er wusste, er musste sich nun zusammenreißen und sich besser anstellen als die Male zuvor. Fürchterlich stechende Erinnerungen an die Zeit mit Thyca und Chihiro wurden wieder wach, wo er es par excellence versaublödelt hatte. Der Rüde schluckte einen gefühlten Riesenkloß herunter. Einerseits musste er eine gute Figur machen, andererseits sollte er er selbst bleiben. Immerhin fand sie seinen Vorschlag mit der Nahrungsbeschaffung nicht ganz blöde, sodass sie nun immerhin ausgelassen nach Fisch- wie? Eh, ja, richtig! Nach Kaninchen Ausschau halten konnten. Kaninchen bluteten aber nicht, wenn man sie aufriss, oder? Es war ja bekannt, dass Kaninchen kein Blut besaßen, sondern dass deren Adern und Äderchen von Wasser ... eh ... Baumharz ... ehm ... Pflanzenöl ...? Natürlich bluteten Kaninchen, Dummkopf! Die bluteten sogar richtig fies, wenn man da hineinbiss. Nur wie konnten sie Kaninchen jagen, ohne ihr Blut zu Tage zu befördern? Oh großer Osiris! Wenn seine neue Angeherzte erfuhr, dass er unter Hämatomata... Hämatitahäm...dingsda litt, dann war es aus mit der neuen Liebe! Oder ... er ging über sich hinaus und präsentierte stolz den Avon 2.0, der Kaninchen zu lecker Hackfleisch verarbeitete, immerhin waren es nur Kaninchen. Das Reh, das gemeinhin über ihn gestolpert war wie ein altersschwaches Huftier, hatte er ja auch erledigt ... allerdings hatte er dem die Luft abgedrückt und war das Beutetier erst mal aus dem Leben geworfen, blutete es nämlich auch nicht mehr.
Eilig schritt er hinter seiner hübschen Flamme hinterher, um ihr bei der Kaninchenjagd zu ... assistieren? Urks ... wenn er sich jetzt nicht ganz doll zusammenriss, war Schicht im Schacht. Was glaubte er denn, wer schneller war? Er im Vermasseln der ersten Jagd mit Valdis oder sie im Schlussmachen? So genau wollte er das beides gar nicht wissen. Sollte er vorschlagen, dass er solange woanders schaute? Immerhin waren Kaninchen, anders als Alpha-tötende Wapitis, nicht zu viel für einen einzelnen Wolf. Ohh ... wie elegant ihr Gang war. Sie war eine Schönheit auf vier Beinen!
„Ich hatte nichts anderes erwartet“, erwiderte er übertrieben grinsend und legte das Ohrenpaar zurück. Das war dann wohl Kitschspruch Nr. #4323, dabei meinte er das ernst. Er hatte längst erkannt, dass Valdis noch eine kämpferische Seite an sich trug und dass sie ein Maul voller Zähne hatte, mit denen er nie, ja wirklich niemals Bekanntschaft machen wollte! Er war aber auch kein Kaninchen.
Im Grunde wünschte er sich, dass sie ihn instruierte, denn so viel Glück (im Unglück) wie an dem Tag, als das Reh über ihn gestürzt war, hatte er nicht immer.
„Ka- kannst du mir ... mitteilen ... was ich ...“ Er wurde ganz kleinlaut, „... am besten ... was ich ... vielleicht so ... machen soll?“ Er piepste den letzten Teil wie ein geschlagenes Etwas und legte die Ohren an. Na das lang ja richtig reif und erwachsen. Wusste er überhaupt, wie ein Kaninchen aussah?
„A- also nicht ... d- dass ich ... aber ... ich könnte vielleicht ... das Kaninchen“ aus dem Hut zaubern, „... irgendwo aufscheuchen ... und dir … zuspielen?“ Wollte er mit ihr Fußkaninchen spielen oder was?!
In Momenten wie diesen würde sich zeigen, wie viel eine Valdis wirklich für ihn übrig hatte. Wenn sie nicht erkannte, dass er nur das Beste wollte, dass er das nur äußerte, um am Ende nicht für das Scheitern ihrer ersten gemeinsamen Jagd verantwortlich zu sein ... dann war er ihrer vermutlich nicht wert ....... oder umgekehrt.
[Valdis / Silberfischchensee]
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 437
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Als sie ihm zustimmte, wären Niyol beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Er hatte mit vielem gerechnet, aber definitiv nicht mit simpler Zustimmung. Unweigerlich konnte er nicht anders, als sie misstrauisch zu beäugen, während sie es nicht schaffte, den nächsten Satz auch nur ansatzweise zuende zu bringen. Immerhin gab es hierbei kein Geheimnis darum, was sie derart aus der Fassung brachte. Die Weiße hatte offenbar ein Faible für schwarze Rüden. Dumm nur, dass der erste ein Psychopath gewesen war und der nächste nun scheinbar mit einer anderen Wölfin anbandelte.
Trotz dieser Erkenntnis ahnte Niyol dennoch nicht, was als nächstes kommen sollte. Als Takata ruckartig aufsprang, rechnete er eher damit, dass sie sich nun auf ihre vermeidliche Rivalin stürzen wollte und machte sich schon bereit, ihr hinterher zu hechten. Stattdessen stellte sie sich neben ihn, was ihm bereits äußerst seltsam vorkam, zumal die ruckartige Bewegung ihrem Kopf offensichtlich nicht gut tat. Ehe er sich versah, folgte jedoch ihr nächster Schachzug und ließ Niyol kurz erstarren. Machte sie das grade wirklich?! Normalerweise wäre er wohl zunächst einfach beiseite getreten, allerdings war er sich nicht sicher, ob er das ihrem, offensichtlich sehr lädiertem Kopf zumuten konnte. Je länger der Kontakt anhielt, umso mehr stellten sich ihm jedoch die Nackenhaare auf, also begann er vorsichtig das Gewicht zu verlagern und holte grade Luft, um ihr auf seine Weise klar zu machen, dass er für derlei Spielchen nicht zur Verfügung stand. Da roch er, dass die Situation noch ungünstiger werden würde.
Nicht eine Sekunde später ertönte bereits Anouks Stimme und Niyol hätte am liebsten laut aufgeseufzt. Takata rückte zwar sofort von ihm ab, aber leider ließ sie ihren Unmut nun völlig ungefiltert an dem armen Weißen aus. Dieser war jedoch schon von Niyols Spielereien total schockiert gewesen, also wartete der Graue nichtmal seine Reaktion ab, um sich quer vor Takata, zwischen die beiden zu schieben und der Fähe einen warnenden Blick zu zuwerfen. Es war leider nicht das erste Mal, dass sie sich derart wenig mit ihrer negativen Einstellung in Zurückhaltung übte. Dennoch hätte Niyol gehofft, dass sie immerhin ein Mindestmaß an Empathie besaß um zu sehen, dass sie dieses Häufchen Elend vor sich nicht noch weiter runterputzen musste. Himmel, sogar er hatte hier Mitleid!
Die Weiße jedoch lebte derweil in ihren eigenen Sphären, sodass Niyol gar nicht erst den Anfang ihrer nächsten Worte abwartete, als er sah, wie sie luftholte. Mit einem entschuldigendem Lächeln im Gesicht fiel er ihr an Anouk gewandt deshalb ungeniert ins Wort:
"Wir haben uns grade darüber unterhalten, dass dieses Rudel sich neu ordnen und mehr zusammenwachsen muss und es dafür notwendig sein wird, dass jeder seinen Teil beiträgt.",
Hierbei drehte er den Kopf kurzzeitig wieder zu Takata zurück, um sie mahnend anzuschauen. Automatisch zuckte dabei seine Rute ein kleines Stück nach oben, damit sie verstand, dass es ihm hierbei wirklich ernst war.
"Danke, dass du dich bereits einbringen möchtest. Wir können deine Hilfe sehr gut gebrauchen."
Auch dieser Satz war teilweise noch als Wink für Takata gedacht. Sie musste aufhören, wegen Nichtigkeiten Zwist zu verbreiten. Er konnte nur hoffen, dass Anouk jetzt nicht sofort wieder in seine Traumwelten abdriftete. Da er nicht gleich mit den Kräutern zu ihnen gekommen war, befanden sie sich vermutlich nicht direkt vor Ort. Vielleicht konnte er ihn mit einem kleinen Trupp losschicken... Nur mit wem?
"Gibt es bestimmte Gegebenheiten, wo die Kräuter zu finden sind?"
Bevor er keine gute Idee hatte, wer alles mitgehen konnte, sagte er lieber noch nichts dazu. Er war sich ziemlich sicher, dass Anouk lieber kleinere Gruppen bevorzugte. Mit Sicherheit wäre er sogar am liebsten allein mit seinem Raben losgezogen. Doch die Chance, die Verbindungen untereinander Mithilfe eines gemeinsamen Auftrag zu verbessern, wollte er auch nicht ungenutzt verstreichen lassen.
So oder so musste so langsam ein Plan her, wie er sich ein genaueres Bild von der Lage hier machen konnte. Sein Gespräch mit Takata war längst nicht zu Ende, würde aber definitiv viel Zeit in Anspruch nehmen, weswegen er sich nicht sicher war, ob diese Unterhaltung auf Platz eins seiner Prioritätenliste liegen sollte. Gleichzeitig fragte er sich, wem er Takata überhaupt überlassen sollte. So wie sie Anouk eben angefahren hatte, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich bis jetzt auch sonst nicht wirklich Freunde gemacht hatte. Einzig und allein auf Roghir schien sie ein Auge geworfen zu haben. Allerdings konnte es sicher auch hier schwierig werden, zumal er auch mit dem Schwarzen unbedingt über die Geschehnisse reden wollte...vorzugsweise ohne Takata, wenn er es recht bedachte.
Was machte man nur mit einer Wölfin, die sich nicht eingliederte? Hier und jetzt konnte er Takata in ihrer Lage, mit seinem Halbwissen und seiner nicht vorhandenen Stellung wohl kaum ein Ultimatum setzen. Aber wenn er wollte, dass diese Wölfe ein echtes Rudel werden sollten, musste er es irgendwie schaffen Takata zur Ordnung zu rufen.
(Takata & Anouk | Aarinath, Yarok, Pan, Kachnik, Shiro, Ayjana und Roghir | Rudelplatz Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 30.03.2025 18:45.
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Anouk
Gefangener des Schicksals [Mod.]
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
65 cm & 50 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 30.06.2024
Beiträge: 108
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Warum war er hierher gekommen? Das wusste er nicht, seine Pfoten hatten ihn hierher getragen. Warum hatte er nicht kehrt gemacht, als er den toten, weißen Wolf vorfand? Auch das wusste er nicht, seine Pfoten hatten ihn weiter getragen. Warum hatte er nach seinem ersten Zusammentreffen mit Niyol nicht aufgegeben? Etwas in ihn hatte ihn weiter getrieben, ein Gefühl. Warum war er zu dieser Wölfin gegangen? Dieses Gefühl kannte er, und konnte er benennen. Er wollte helfen. Für andere da sein. Und dieses Gefühl war stärker, als seine Angst, stärker, als der kalte Griff der Trostlosigkeit, der Einsamkeit, der ihn stets festhielt. Dieses Gefühl hatte ihn gesteuert und seine Pfoten in ihre Richtung gelenkt, seine Worte geformt, ihn für einen Moment nicht an das denken lassen, was seine Gedankenwelt und ihn stetig von innen zerfraß. Doch so stark dieses Gefühl auch war..es war nicht stark genug, um ihn auf die Reaktion, die Worte dieser Wölfin, vorzubereiten. Nicht stark genug, um dem standzuhalten.
Doch, du störst aber, warf sie ihm entgegen, gefolgt von einem genervten Blick und schließlich gefletschten Zähnen. Sofort wich er zurück, duckte sich auf den Boden, machte sich ganz flach, und zitterte, während ihre Feindlichkeit ihn wie ein schmerzhafter Stich durchfuhr. Ihre nächsten Worte bekam er schon nicht mehr mit, denn Angst schoss ihm durch die Glieder, versetzte ihn in eine Starre und blendete jedes Geräusch um ihn herum aus. Um ihrem Blick auszuweichen sah er zur Seite und erblickte flüchtig wieder die weiße Wölfin und den schwarzen Wolf, an welchem sein Blick hängen blieb. Wieder funkelten stechend gelbe Augen zu ihm herüber.
"Siehst du, Anouk? Sagte ich dir nicht, dass für einen wie dich auf dieser Welt kein Platz ist? Du gehörst weder hier hin, noch sonst irgendwo..keiner will dich. Keiner will einen so mickrigen, erbärmlichen Wolf, wie dich.", zischte dann Nirays Stimme direkt an seinem Ohr. Schnell wandte er den Blick ab und sah auf den Boden.
Was..wenn er Recht hatte? Was, wenn es wirklich keinen Platz für ihn gab? Was, wenn er auf ewig dazu verdammt war, umher zu ziehen, für immer ohne Heimat? Was..wenn er wirklich zu schwach für diese Welt war? Was passierte mit einem, der keinen Platz hatte? Was passierte mit einem, der von jedem gehasst wurde?
Bevor diese Gedanken ihn weiter vergiften konnten hörte er eine Stimme..doch machte diese es nicht zwingend besser, sondern brachte ihn nur dazu, mit vor Angst geweiteten Augen aufzusehen. Niyol. Sein Zittern verstärkte sich und unweigerlich sammelten sich Tränen in seinen Augen. Was würde er ihm nun sagen? Würde er noch härtere Worte wählen, als die Wölfin? Ein undeutbares Lächeln formte sich auf seinen Lefzen..was hatte er vor? Wollte er ihn vielleicht sogar..angreifen? Er dachte daran zurück, wie er nach Karasu geschnappt hatte..seine blitzenden Zähne waren ihm deutlich im Kopf geblieben. Ja..vielleicht hatte er das jetzt mit ihm vor..auszuschließen war es nicht..und er konnte nichts dagegen tun, war machtlos, war schwach. Er schloss die Augen..und wartete.
"Ergib dich deinem Schicksal.."
Nachdem er Yarok diese kleine Nachricht hatte zukommen lassen hüpfte er etwas von ihm weg, aber nicht außer Hörweite, um nach Anouk zu sehen. Gerade noch so bekam er mit, wie dieser etwas zu der Wölfin stotterte..nur damit diese ein Verhalten an den Tag legte, das er von ihr nicht erwartet hätte. Sie fing an, zu zetern und sagte ihm, er würde stören, ja, sie fletschte sogar die Zähne! Das war ja nicht zu glauben! Wobei..doch, war es, wenn er ehrlich war. Sofort schoss ihm in den Kopf, wie sie kurz zuvor noch eifersüchtig zu den anderen Wölfen gesehen hatte und sehr feindselig wirkte. Die Eifersucht musste dieser Meckerziege ja komplett den Kopf vernebelt haben! Wütend plusterte er sich auf und war drauf und dran, sich zu den dreien zu gesellen und ihr mal so ordentlich die Meinung zu sagen..da schob sich Niyol zwischen die beiden. Na toll, was hat dieser Krawallwolf nun vor?! Er hatte ja sowieso schon ein schlechtes Gefühl dabei gehabt, Anouk ausgerechnet wieder zu ihm gehen zu lassen. Und er würde nicht warten, bis sich dieses bewahrheitete. Noch flinker hüpfte er auf die beiden und den mittlerweile am Boden kauernden, stark zitternden Anouk zu.
Er wartete..und wartete..bereit, zu spüren, wie sich Niyols Zähne in sein Fleisch bohrten, bereit auf seine höhnischen, abwertenden Worte während Tränen seine Schnauze hinunter liefen. Und Worte sollten auch kommen..doch es waren nicht die, die er erwartet hatte. Im Vergleich zu dem, was er sich ausgemalt hatte wirkten seine Worte fast..sanft. Er sprach davon, wie er mit Takata darüber gesprochen hatte, dass sich das Rudel neu ordnen, zusammenwachsen muss und dass dafür jeder seinen Teil beitragen muss. Vorsichtig, fast zaghaft öffnete er die Augen wieder und sah zu ihm auf, als er weiter sprach und sich bei ihm..bedankte? Ihm sagte, sie könnten seine Hilfe sehr gut gebrauchen? Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er konnte seinen Ohren kaum trauen und richtete sich zitternd wieder auf, jedoch noch nicht zu voller Größe. Dann blinzelte er ein paar Mal, um den Tränenschleier loszuwerden und wieder klare Sicht zu bekommen und schluckte. Er..wurde gebraucht? Als nächstes fragte Niyol, wo man die Kräuter denn finden konnte und Anouk sah sich verunsichert um, denn er konnte noch nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passierte, schaffte es aber auch nicht, seine Gedanken zu ordnen und sofort eine Antwort auf seine Frage zu finden. Spielten ihm seine Gedanken nur einen Streich? Oder war es wirklich Niyol, der ihm gerade sagte, dass er nützlich war? War es wirklich Niyol, der es schaffte, ihn zu beruhigen? Was war aus dem Wolf geworden, den er noch zuvor am See getroffen hatte?
Der See!, schoss es ihm durch den Kopf und die nächsten Worte sprudelten förmlich aus ihm heraus:
"An einem See..nein..ein Bach..am..Fluss..", dann atmete er tief durch und rief sich Anuras Worte erneut ins Gedächtnis, bevor er es dann nochmal versuchte.
"Es wächst..in feuchten Gebieten, vorzugsweise..an einem Bach oder See, manchmal auch an Flüssen. Ich..weiß genau, wie es aussieht und riecht..habe es aber nie gesehen..aber..ich kann es finden, meine..Mutter..hat es mir genau beschrieben..", brachte er dann schließlich hervor, schaffte es aber nicht mehr, Niyol dabei anzusehen. Was nun? Er wusste, dass es nicht sehr vertrauenswürdig wirkte, dass er sich nur auf Beschreibungen verließ. Aber er hatte das Kraut genau vor Augen und den Geruch genau in der Nase..er war sich vollkommen sicher, dass er es finden konnte. Würde Niyol von seiner Idee absehen? Und was..was würde Takata sagen? Er konnte sie nicht sehen, denn Niyol versperrte ihm die Sicht, doch er bildete sich ein, förmlich zu spüren, wie sich ihr Blick durch den Grauen und damit auch durch ihn selbst brannte.
Was er nun sah und hörte hatte ihn sofort an Ort und Stelle stehen bleiben lassen. Niyol sprach zu ihm, aber er war..ganz ruhig? Ohne Beleidigungen, ohne hämische Kommentare? Der Krawallwolf konnte sich auch wie ein ganz normaler Wolf benehmen? Und zwischendurch warf er der Meckerziege Blicke zu und gab ihr Signale. Zwar war er kein Profi in der stillen Sprache der Wölfe, aber selbst er verstand, dass Niyol ihr einerseits sagen wollte, dass sie jetzt aufhören sollte, ihr andererseits aber auch mitteilen wollte, dass sie sich ein Beispiel an Anouk nehmen könnte, welcher wenigstens versuchte, zu helfen. Er rechnete dem Grauen all das hoch an, steckte in ihm vielleicht doch ein bisschen Empathie? Hatte er etwa eigentlich doch eine weiche Schale? Denn er setzte sich nicht nur für Anouk, sondern für das ganze Rudel ein, sprach von Neuordnung und davon, dass sie zusammenwachsen mussten und jeder seinen Teil beitragen musste. Es war fast so, als stand da gerade ein ganz anderer Wolf und Karasu wusste das sehr zu schätzen. Er wollte die Situation jetzt nicht sprengen indem er sich direkt zu den dreien begab, aber er hob mit einem Flügelschlag vom Boden ab und landete zumindest auf dem Ast eines Baumes ganz in der Nähe der drei Wölfe. Nun würde er besser eingreifen können, sollte es nochmal nötig sein.
[Bei Takata & Niyol | Am Mondscheinsee]
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Cinisca
Vom Wind getragen
Alter
3
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70 cm & 44 kg
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Dabei seit: 30.03.2025
Beiträge: 14
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Cinisca fühlte sich frei, aber auch irgendwie leer, als ihre Pfoten sie von der toten Mutter am Strand forttrugen. Elandor – mögest du deinen Weg über das Meer in eine bessere Welt finden…
Selbst die Wellen des Meeres schlugen weniger hoch als sonst. und auch der Wind hatte sich etwas gelegt. Doch Cinisca war kalt wie eh und je, wenn der Wind so stark blies, dass er selbst die Unterwolle auseinander zu schieben vermag. Doch diese Kälte kam von innen. Kam von der Leere. Doch sie war nicht hoffnungslos. Sie war gefüllt von vagen Versprechungen einer Zukunft. Einer besseren Zukunft? Sie konnte die neuen Eindrücke im Wind riechen… Zum Laufen nah.
Aber das hier – dieser Platz am Meer, die steinige Gegend drum herum, die tosenden Stürme, die schäumende Gischt, jeder Stein, jedes Stück Holz in dieser kargen Landschaft – all das war ihr Leben gewesen. Ihr Leben am Kap. Seitdem es sie gab, war sie hier gewesen und hatte es doch geschafft, dem Meer, dem Sturm, den Steinen und dem Strand etwas abzugewinnen. Und das reichte über die Fische als Geschenke des Meeres und der Stürme hinaus. Aber es war Zeit nach vorn zu schauen, weiter zu machen. Es war Zeit der Einsamkeit zu entkommen, die schon lange vor dem Tod ihrer Mutter Einzug gehalten hatte.
Ciniscas Gedanken schwiffen weiter ab, während ihre Pfoten sich den Weg in eine für sie neue Welt bahnten. Sie dachte an ihre Familie, dachte an die Momente voller Trauer, den Verlust ihrer Schwester Trebe, den Fortgang ihres Bruders Ruko. Wo mag er nur sein? Ihn wieder zu sehen, das war eine der Hoffnungen, die ihren Pfoten Kraft verlieh. Und das sogar, obwohl der letzte Fisch schon lange verdaut gewesen war und der Hunger sich mehr und mehr durch schwindende Kräfte bemerkbar machte. Aber Cinisca war es gewohnt und das mochte man an ihrer hageren Statur auch durchaus erkennen.
Sie dachte an ihren Vater. Ruwer war ein stattlicher Wolf, doch zuletzt hatte er sich sehr stark verändert. Elandor und Ruwer waren trotz der Höhen und Tiefen des Lebens am Kap der Verzweiflung ein Herz und eine Seele. Doch Ruwer griff Elandor in den letzten Wochen seines Lebens mehrfach an, wurde von mal zu mal aggressiver und ging auch nicht mehr auf die Jagd. Was hatte ihn nur so verrückt werden lassen? War es der unvermeidbare Preis gewesen für das Misstrauen gegenüber anderen? Für ein Leben an einem Ort, der mehr Leben nahm, als schenkte? Für Verluste, die Herz und Seele zwangsläufig ein Leben lang zeichneten? Hatte er gar keine Wahl als verrückt werden zu müssen? Würde es ihr auch so ergehen, wenn sie hierbleiben würde?
Auch wenn das glaubhafte Gründe waren, zweifelte sie daran. Ruwer war vieles, aber ein rührseliger Rüde war er nicht. Die Erinnerung an seinen Geruch kamen hoch. Ciniscas Lefzen verzogen sich und Speichel sammelte sich in ihrer Schnauze. Ruwer hatte zuletzt unangenehm gerochen... süßlich, dumpf. Er roch nach... Tod – obwohl seine Pfoten ihn weiter trugen. Seine Augen tränten nicht mit Wasser, sondern Blut und wurden ebenso trüb wie sein Verstand. Dieser Geruch... Cinisca musste sich schütteln und hoffte damit die Erinnerung abschütteln zu können. Doch stattdessen rüttelte sie Erinnerungen an die letzten Momente ihres Vaters wach. Er war außergewöhnlich aggressiv gewesen und hatte gedroht die Mutter zu reißen. Sie hatte sich dazwischen gestellt. Es mag vieles passiert sein, aber Mörder in der Familie zu haben, das konnte sie nicht zulassen. Wäre Ruwer fit gewesen, hätte sie keine Chance gehabt. Doch an jenem Tag tropfte ihm Blut aus der Schnauze und den Ohren und sein Blick war gezeichnet von blinder Wut. Damals hatte sie gedacht, dass er diese Verletzungen von seinem Kampf mit Elandor davon getragen hatte. Doch die Wahrheit war, dass der Kampfgeist Elandor schon lange vor dem Durchdrehen ihres Partners verlassen hatte. Ja, das musste es sein! Der Geruch... Ruwer war krank gewesen! In einem offenen Kampf wäre sie wohl selbst dem wahnsinnigen Vater unterlegen gewesen, doch durch Tricks und ihre detaillierte Ortskenntnis konnte sie ihn überlisten. Mit ihrem Gewissen konnte sie überhaupt nur deshalb leben, weil sie keine Pfote an und keinen Zahn in ihn geschlagen hatte. Schlussendlich konnte sie Ruwer so den Wellen und dem Meer übergeben.
Sie lief auch jetzt noch die Küste entlang. Sie roch andere Wölfe und wusste, dass sie ihnen näher kam. Doch sie roch noch etwas anderes... Sie roch den Tod. Diesen unverkennbare Geruch der Verwesung. Aber da war noch mehr als der Gestank des Verwesens. Etwas, das ihr den Magen zusammenzog und abermals für Speichelsammlung im negativen Sinne sorgte. Es roch nach Ruwer in seinen letzten Wochen. Es roch nach dieser Art Krankheit. Sie blieb stehen und legte den Kopf schief. Wenn es eine Krankheit war... war sie ansteckend? Denn so waren manche Krankheiten, erinnerte sich Cinisca an Erzählungen der Eltern. War sie womöglich krank? Nein, das war Wochen her. Und weder sie noch die Mutter hatten diesen Geruch an sich. Sollte sie dem Kadaver näher kommen? War er vielleicht ansteckend? Cinisca tappte unruhig von einer Pfote auf die andere. Doch die Neugier siegte. Sie würde auf Abstand bleiben, aber sie musste es sehen. Wenn der Vater krank gewesen war, dann würde das ihre Tat weniger schrecklich machen.
Sie lief nun immer schneller dem Geruch entgegen, auch wenn der Geruch sie würgen ließ. Etwas über 20 Meter vom Kadaver entfernt blieb sie stehen und setzte sich hin. Über die Verwesung und den Geruch der mutmaßlichen Krankheit hinweg hatte sie es nicht erkannt, doch da lag ein gigantisches Meerestier am Strand. Aufgebläht von den Gasen des Todes. Der Körper schien halbrund mit langen schlangenartigen Gliedmaßen. Einige waren kürzer als andere. Mutmaßlich abgefressen... Wie lange mochte dieses Wesen hier schon liegen? Dem Geruch nach zu urteilen einige Wochen. Cinisca erinnerte sich, dass Ruwer auch schon vor seiner Veränderung eine Weile nicht mehr jagen gegangen war. Aber gleichzeitig schien er auch keinen Hunger verspürt zu haben. Die Fische, die sie zu dieser Zeit am Strand gefunden hatte, hatte sie nur mit Elandor geteilt. Wobei das klingt, als ob sie sie gerecht geteilt hätten, doch vielmehr hatte Cinisca das feine Filet des Fisches bekommen und die Mutter hatte mit den Flossen und Gedärmen Vorliebe genommen. Was hatte Ruwer gefressen? Aufgrund des Geruchs kam sie zum Schluss, dass Ruwer von diesem Wesen gefressen haben musste. Doch was bedeutete das alles?
Cinisca war komplett in ihren Gedanken vertieft, als sie etwas hörte. Oder vielmehr jemanden. Sie ließ den Kadaver hinter sich und setzte sich in Bewegung. Nach den letzten Wochen lechzte sie nach Gesellschaft. Denn weder ihr Vater, noch ihre Mutter waren in deren letzten Wochen präsent oder gar nahbar. Und auch wenn sich leise die Mahnung ihrer Eltern in ihren Kopf schlich "wir können ihnen nicht trauen", ignorierte sie dies. Angesichts ihres lauten Herzschlages war das auch gar nicht so schwer. Sie ging den Geräuschen anderer, fremder Wölfe zunächst zaghaft entgegen mit einer Mischung aus Angst, Sehnsucht und ... Vorfreude! Denn neben den Wölfen roch sie etwas, dass sie daran erinnerte, wie hungrig sie eigentlich war. Und dieser Geruch ließ sie schneller laufen. Denn es roch nach Fisch! Herrliches Fischfilet! Schließlich rannte sie - ohne es wirklich bemerkt zu haben und folgte einem Flusslauf in Richtung dieses wunderbar fischigen Duftes.
Sie war nun so nah, dass die anderen Wölfe sie bemerkt - womöglich sogar gesehen - haben mussten, doch angesichts dieses verlockenden Geruchs und ihres immensen Hungers war das zur Nebensache geworden. Am Ufer des kleinen Sees wurde sie ganz langsam. Hektische Bewegungen scheuchen Fische auf. Sie pirschte sich an eine seichte Stelle des Wassers und lief gerade soweit hinein, bis ihre Vorderpfoten zur Hälfe im Wasser verschwunden waren. Sie bewegte sich ab jetzt gar nicht mehr. Sondern verharrte mit der geöffneten Schnauze kurz über der Wasseroberfläche und wartete. Was auch immer mit den Wölfen in der Nähe war, blendete der Hunger und die Erwartung eines Leckerbissens komplett aus. Tatsächlich bemerkten die Fische im Wasser nicht, dass da vier Pfoten im Wasser standen. Sie wanden sich zwischen diesen. Und schnapp! Blitzschnell beförderte sie ihre Schnauze unter Wasser und schnappte nach einem der Fische, der sich zwischen ihren Beinen befunden hatte und nun in ihrer Schnauze. Das Üben in den Pfützen und Tümpeln nach Stürmen hatte sich ausgezeichnet. Sie mochte keine Ahnung davon haben, wie man ein Eichhörnchen oder Kaninchen fing, aber mit dem Schnappen von Fischen kannte sie sich anscheinend ganz gut aus. Stolz und unheimlich hungrig zog sich Cinisca mit dem zappelnden Fisch zwischen ihren Fängen aus dem Wasser an das mit Gras bedeckte Ufer zurück und fiel über den kleinen Fisch her, der kaum eine ganze Mahlzeit, sondern eher ein erster Vorgeschmack auf die Köstlichkeiten des Sees war, Der Fisch schmeckte anders als die Fische aus dem Meer. Aber dieser Fisch war außergewöhnlich lecker, außerdem wurde ihr Fell nicht vom Wind zerzaust. Das musste es also sein - das bessere Leben.
Als Cinisca den Blick vom Fisch abwenden konnte und sich gerade bereit machen wollte die nächsten Fische zu erbeuten, spürte sie die Anwesenheit von zwei Wölfen.
[Avon und Valdis - Silberfischchensee]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Cinisca am 03.04.2025 19:01.
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Takata
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Oh, was hatte sie nur ausgelöst! Der vorgebliche Rüde sackte in sich zusammen wie ein Knollenbovist, der puff machte und zusammenfiel, wenn man mit den Krallen hineinstach. Etwas erschrocken von so viel Dünnpelzigkeit, tat sie einen Schritt zurück und sah den Hinzugekommenen mit hochgezogenen Augenbrauen an. Noch eh sie im Stande war, seinen verweinten Ausdruck in Gänze wahrzunehmen, schob sich überraschend der Graue zwischen sie, so als hatte sie dazu aufgerufen, den Vogelliebhaber zu lynchen. Was ...? Als nächstes fuhr Niyol einfach fort, beinahe als nahm er den Weißen mit in ihre kleine Krisenrunde auf und als war er gespannt, welche Vorschläge er zu dem ganzen hatte. Ach nein ... jetzt verstand sie den Wink. Niyols sträflicher Blick zu ihr ließ sie wundern, aber sie hatte es verstanden. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass sie alle ein Rudel bildeten, also auch ein Avon, eine Shiro und sogar dieses klägliche Abbild von einem Wolfsrüden. Sehr schön, allerdings gab es da ein Problem. Dieser Wolf, dessen Name sie noch nicht wusste und der sich ihnen noch nicht einmal offiziell vorgestellt hatte, war überhaupt nicht Teil ihres Rudels!
„Er gehört nicht mal zum Rudel“, zischte sie verärgert in einer Lautstärke, die in erster Linie Niyol adressierte.
Es kümmerte sie nicht, ob der Vogelwolf ihre Ansicht zu dieser ganzen Sache mitbekam oder nicht. Ihr war es egal, ob er nun zu jammern anfing oder sich tatsächlich auf die Suche nach ... ach, wenn man vom gefiederten Teufel sprach – da kam er auch schon. Das Federvieh kam herbei stolziert, als hatte ihm bereits jemand die Flügel gebrochen und plusterte sich auf wie ein Schneehuhn. Hatte er keine Angst, im Maul eines hungrigen Wolfs zu landen, hier zwischen all den artfremden Kreaturen? Unweigerlich leckte sie sich das Maul beim Anblick des überheblichen Raben. Tihar hätte sich vielleicht sogar noch gefragt, wie schlimm es dem Weißen erst ergehen musste, wenn sein Vogel wirklich zu Wolfsfutter umdefiniert wurde – ärgerlich!
Niyol dagegen entdeckte genau in diesem Moment den Samariter in sich. Sie schnaubte und sah zweifelnd auf den Wolf neben sich. Das erinnerte sie all zu sehr nur daran, wie sie selbst einst nicht hatte erkennen wollen, wo die Grenze des Erträglichen für das lag, was sie Rudel nannten.
Wir können deine Hilfe sehr gut gebrauchen!
Du vielleicht. Was sollte das für Hilfe sein von einem Wolf, der mit einem Raben zusammen umherwanderte und beim kleinsten Windstoß die Nerven verlor? Auch seinen zweiten, mahnenden Blick musste sie über sich ergehen lassen, was sie mit einem deutlichen Augenrollen beantwortete. Seine kurzzeitig erhobene Rute signalisierte, dass er keinen Widerspruch von ihr duldete. Offenbar hatte sie sich getäuscht in Niyol. Er war kein alter Freund. Überhaupt hatte er sich verändert. Eben noch hatte sie geglaubt – gehofft – dass er seine Sympathie zu ihr entdeckt hatte, weil sie beide schon so viel durchgemacht hatten in dieser Gruppe aus zusammengewürfelten Wölfen. Nein, es ging dabei aber nicht um sie. Der graue Späßemacher war plötzlich zu einem Retter in der Not für alle geworden, die allein nicht überleben konnten. Sie fragte sich nur, wo er gewesen war, als Teyjen verendet war oder ... Lynx. Das Bild vom gerade verstorbenen Freund und Weggefährten versetzte ihrem Herzen einen empfindlichen Stich. Blieb nur zu hoffen, dass der Vogelwolf die Kräuter suchen ging, vielleicht auch etwas länger, sodass sie die Gelegenheit hatten, einiges klar zu stellen, getreu dem Motto – Erwachsene unter sich.
(Niyol, Anouk & Karasu ; Pan, Yarok, Kachnik, Roghir, Ayjana in der Nähe / Mondscheinsee)
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
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Es kam, wie es wohl kommen musste: der weiße Rüde sank in sich zusammen und brach in Tränen aus. Natürlich sah Niyol aus den Augenwinkeln, wie sich sofort der schwarze Federball hüpfenderweise auf den Weg machte. Doch mit dem Vogel wollte sich Niyol nicht weiter befassen. Für Anouk mochte er eine vollwertige Persönlichkeit sein. Der Graue sah jedoch nicht ein, ihn als Rudelmitglied zu betrachten.
Immerhin: Seine Worte erreichten den Weißen und bewirken tatsächlich, dass er nicht völlig in seine Fantasiewelten abdriftete. Das war doch immerhin ein Fortschritt. Nur seine Antwort war ziemlich konfus. Niyol war sich nicht sicher, ob Anouk wirklich etwas brauchbaren finden würde, doch selbst wenn nichts dabei herauskam, war es eine gute Aufgabe. Während dieser Gedanken streifte sein Blick über das restliche Rudel. Ja es gab keine perfekte Besetzung, die er Anouk an die Seite geben konnte, aber vielleicht konnte sich aus der Gruppe die ihm nun vorschwebt, etwas Gutes entwickeln?
"Einen Versuch es zu finden ist es auf jeden Fall wert. Neben Yarok würde ich gerne auch Pan und Kachnik fragen, ob sie euch begleiten können. Wäre das für dich in Ordnung?"
Es störte ihn, dass er so auf blauen Dunst eine Entscheidung traf, doch er hatte keine Zeit, geschweige denn die Ruhe, sich jeden einzelnen anzuschauen. Pan und Kachnik gaben jedoch ein ähnliches Bild wie Yarok und Anouk ab. Vielleicht konnten die beiden Rüden, denen offensichtlich Selbstvertrauen fehlte, sich ja füreinander etwas zusammenraufen. Yarok und Pan dagegen, hatten sich beide als Welpensitter qualifiziert, also vermutlich kein großartiges Problem damit. Dementsprechend ging Niyol davon aus, dass auch sie Gemeinsamkeiten bei sich finden konnten, um vielleicht eine Freundschaft aufzubauen. Neben den bereits bestehen Verbindungen gab es bei dieser Vierergruppe also gutes Potenzial für weitere Verbindungen und das war in Niyols Augen momentan einer der wichtigsten Punkte, um zu einem wirklichen Rudel zu werden.
Takatas Worte ignorierte er vorerst. Das mussten sie besprechen, wenn sie unter sich waren.
(Takata & Anouk | Aarinath, Yarok, Pan, Kachnik, Shiro, Ayjana und Roghir | Rudelplatz Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
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Pantalaimon
Rabenfürst
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Rüde
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85cm & 55kg
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Pan verharrte einen Moment in der Stille, in jenem weichen Zwischenraum aus Nähe und Abstand, in dem er sich in den letzten Monden fast heimisch fühlte. Neben ihm lag Kachnik, gedanklich noch immer in seiner eigenen Welt – und Pan hatte nicht vor, ihn aus ihr zu reißen. Er war da, das genügte vielleicht schon und zumindest schien die gröbste Unruhe seiner Krise verstrichen.
Pan hatte nicht mit einer Einladung gerechnet – zumindest nicht so direkt. Ayjanas Stimme holte ihn aus den Gedanken, sanft, aber deutlich genug, dass ihm kein Zweifel blieb, dass sie ihn meinte. Der braune Rüde hob den Kopf und blickte zur weißen Fähe hinüber. In ihren Augen lag kein Zwang, nur Wärme. Der Blick einer, die wusste, wie es war, sich selbst wieder zusammensetzen zu müssen.
Ein leises Lächeln huschte über Pans Gesicht, kaum mehr als ein feiner Zug in den Lefzen, ehe er sich langsam aufrichtete. Er genoss es, wieder unter Wölfen zu sein und ließ seinen Blick kurz fragend zu Roghir gleiten – offen, respektvoll, ohne etwas vorauszusetzen. Vielleicht waren es kleine Gesten, wie diese, die ihm in vielen Begegnungen das Leben erleichtert hatte: zu warten, Raum zu lassen, aber nicht zu kneifen. Er war kein Welpe mehr, der um Erlaubnis fragte – aber er war auch keiner, der die stillen Regeln des Miteinanders ignorierte. Er würde es dem dunklen Rüden nicht übel nehmen, sollte ihm gerade nicht der Sinn nach seiner Gesellschaft stehen.
Ohne eine Reaktion zu erzwingen, wandte er sich dann zurück an Kachnik und machte eine auffordernde, aber freundliche Kopfbewegung in Richtung der anderen. Mehr nicht. Keine Erwartung, kein Drängen. Pan wusste, dass es manchmal schon genug war, jemanden nicht zurückzulassen.
Er trat näher an die kleine Gruppe heran, hielt respektvollen Abstand zu den beiden, die sich aneinander lehnten, und suchte sich einen Platz, der nah genug war, dass sie sich entspannt miteinander unterhalten konnten. Der Duft von Moos und kalter Erde stieg ihm in die Nase, vertraut und beruhigend.
[bei Kachnik, Ayjana und Roghir | Mondscheinsee]
'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'
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Anouk
Gefangener des Schicksals [Mod.]
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"Er gehört nicht mal zum Rudel!"
Sein Zittern stoppte abrupt, sein Blick wurde leer und er schien nunmehr durch Niyol hindurch zu sehen, auch durch die Wölfin, durch den Wald hinter ihr hin zu einem Punkt, der in der Unendlichkeit der Weite verborgen lag. Alles um ihn herum hüllte sich in Schwärze.
"Du bist keiner von uns!"
Funkelnde Augen blitzten in der Dunkelheit auf. Augen, die ihn fixierten.
"Verschwinde!", zischte ihm eine Stimme ins Ohr und er zuckte zusammen, wollte weg, doch er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Die Kälte des Bodens unter seinen Pfoten sickerte in diese und machte ihn bewegungsunfähig.
"Ich will nichts mit dir zu tun haben!", sagte eine andere Stimme voller Feindseligkeit.
"Wir wollen dich hier nicht haben!", riefen sie dann alle und schließlich verschwanden die funkelnden Augen und nur die Dunkelheit blieb. Doch ihre Worte hinterließen einen Schmerz in ihm. Der Schmerz der Ablehnung, der Schmerz, gehasst zu werden. Er zerrte an seinem Herzen und er spürte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Doch bevor diese seine Lefzen hinunter laufen konnten versiegten sie auch schon wieder, als er ein gelb aufblitzendes Augenpaar in der Dunkelheit erblickte. Dieses Augenpaar kam nun näher und mit einem fletschen entblößte der Wolf seine scharfen Zähne.
"Anouk!", spuckte Niray ihm höhnisch entgegen, als er dann direkt vor ihm stand und ihm direkt in die Augen sah. "Anouk, Anouk, Anouk..tja..glaubst du mir jetzt? Niemand will dich..niemand braucht dich. Nicht mal diese verletzte Wölfin! Sie erträgt lieber den Schmerz, als sich von dir helfen zu lassen!"
Dann begann er, um ihn herum zu laufen wobei er den Blick in keinem Moment von ihm abließ.
"Den anderen Wölfen bist du genauso egal, Anouk. Nicht mal dieser..Yarok interessiert sich für dich..er hat sich nur mit dir beschäftigt, weil er einen Zeitvertreib brauchte..und nicht mal dazu taugst du, Anouk. Und dieser Niyol hat auch nur Mitleid, weil du keine Möglichkeit auslässt, zu zeigen, was für ein schwächlicher Wurm du bist. Aber auch er wird schnell wieder genug von dir haben. Und dein Rabe? Er gibt sich zu viel Mühe, dich zu beschützen..irgendwann wird er es übertreiben und ihm wird etwas passieren..und du wirst ihn nicht beschützen können."
Schließlich kam er wieder direkt vor ihm zum stehen, seine stechend gelben Augen waren diesmal noch viel durchbohrender und er spürte, wie sie sich direkt bis auf seine Seele durchbrannten und dort alles in Aufruhr versetzten.
"Gib endlich auf, Anouk. Sieh es endlich ein und ergib dich deinem Schicksal..denn du kannst ihm nicht entkommen, egal, wie sehr du es dir auch erhoffst.."
Niyols Worte rissen ihn dann schließlich aus seiner Trance und ließen die Dunkelheit schlagartig verschwinden, der Graue war gerade dabei, Namen aufzuzählen und sprach von "euch begleiten", aber..wohin begleiten? Er schüttelte sich, um das gerade gesehene und gehörte wieder loszuwerden und sah sich dann suchend um. Er hatte Pan und Kachnik erwähnt, und zumindest Pans Namen kannte er schon - das war der schwarz-braune Rüde, der sich um den hellgrauen zu kümmern schien. War das dann Kachnik? Er entdeckte die beiden dann auch und sah, wie Pan.. Oh Nein..
Ein Schaudern durchfuhr ihn, als er den schwarzen Rüden entdeckte, zu dem sich Pan zu begeben schien. So schnell er konnte sah er wieder weg und ließ den Blick umherirren. Wen hat er noch erwähnt?.. Er suchte weiter und entdeckte schließlich den graubraunen Rüden. Yarok!
Eine kleine Welle von Freude durchströmte seinen Körper, zwar steckte ihm der Schrecken noch in den Gliedern, aber trotzdem war diese Welle stark genug, um seine Rute zumindest leicht in die Höhe zu zucken und dann für einen Moment hin und her wedeln zu lassen. Er sah dann wieder zu Niyol zurück. Pan, Kachnik und Yarok sollten ihn also begleiten. Als er dann etwas weißes hinter dem Grauen aufblitzen sah wusste er auch wieder, wohin - die Kräuter!
"J..Ja!", sagte er dann und nickte schnell. "Das wäre vollkommen in Ordnung! Danke für deine Worte und danke für dein..", er stockte. Es ging hier ja eher weniger um Niyol sondern mehr um die weiße Wölfin. Blitzartig schossen ihm ihre Worte wieder in den Kopf und er legte die Ohren leicht an. "..für..dein Vertrauen..., beendete er schließlich den Satz und seufzte dann leise. Auch, wenn ihre Worte schmerzten..so hatte sie ja doch irgendwie Recht. Er gehörte nicht zum Rudel und deswegen konnte er auch nicht erwarten, dass sie oder irgendjemand anders ihm hier vertraute. Es war auch dumm gewesen, einfach auf die beiden zuzugehen, wahrscheinlich hätte er auf einen besseren Moment warten sollen. Dann fiel ihm aber wiederum wieder Yaroks Frage ein..er hatte ihr entkommen wollen, und er wusste nicht mal so wirklich, warum, denn er hatte das Gefühl, Yarok vertrauen zu können. Doch allein der Gedanke an das, was er erzählen musste sorgte dafür, dass sich ihm der Magen umdrehte und dass sich seine Gedanken mit nichts als dunklen Nebelschwaden füllten, die ihn zu verschlingen drohten. Er hatte Angst..Angst vor seiner Vergangenheit. Angst vor dem, was war. Es suchte ihn immer wieder heim..auch hier noch. Allein der Anblick des schwarzen Rüden genügte, um ihn diese Angst in bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele spüren zu lassen. Die Angst nahm ihn ein und dann hatte er keine Kontrolle mehr über sich.
"U..Und..tut mir leid..dass ich einfach..in euer Gespräch geplatzt bin..", fügte er dann noch, mit dem Blick zu Boden gewandt, hinzu. "Ebenso wie..dass ich wieder..zusammen gebrochen bin, es..ist nur..dass ich in der Vergangenheit..von anderen Wölfen..nicht gut behandelt wurde, und..als ich den schwarzen Rüden sah..hat es das verschlimmert, ich..habe keine guten Erfahrungen..mit schwarzen Wölfen gemacht.."
Er wusste noch, dass Niyol sagte, er würde nicht den Seelentröster spielen, deswegen hoffte er, dass es nicht die falsche Entscheidung gewesen war, ihm das zu sagen. Doch er fühlte sich, als wäre er ihm eine Erklärung schuldig..außerdem wollte er ihm das Vertrauen, das er ihm entgegen brachte zurück geben. Denn er war wirklich sehr dankbar dafür, dass er ihm die Aufgabe übertragen hatte, die Kräuter zu besorgen. Er wollte beweisen, dass er etwas Wert war..und das war seine Chance dafür.
Sich auf den Ast eines nahe gelegenen Baumes zu setzen war eine ganz wunderbare Idee gewesen! Er hatte gern einen guten Überblick, und von hier konnte er das Rudel gut beobachten und war außerdem geschützt vor bissigen Wölfen - wie zum Beispiel diese Takata! Von oben sahen Wölfe ja schon irgendwie etwas seltsam aus, aber..was war das? Er betrachtete die Weiße etwas deutlicher, genauer gesagt ihren Kopf, und..was war das? Sah er da zwischen ihren Ohren eine kleine, kahle Stelle? Ha! Wunderlich wäre es ja nicht, diese ganze Eifersucht konnte einem ziemlich zu Kopf steigen, und wenn man dann noch so ein hitziges Gemüt hatte..wahrscheinlich hatte sie sich vom vielen ärgern einfach das Fell weg gebrannt! Wobei er bei noch genauerer Betrachtung nicht wusste, ob er sich das nur einbildete..aber es war möglich! Und bei dem, was als nächstes folgte hätte er ihr diese Verunstaltung auch gewünscht, denn sie hatte nichts besseres zu tun, als weiter zu keifen obwohl sie doch selbst gesehen haben musste, dass sie schon genug Schaden angerichtet hatte. Sie warf ein, dass Anouk nicht zum Rudel gehörte. Wieder einmal hatte er das Bedürfnis, ihr so richtig die Meinung zu sagen, aber er wollte jetzt nicht noch mehr Streit stiften und hielt sich mit aller Macht zurück - stattdessen führte er diese Konversation im Kopf.
Pah! Aber trotzdem benimmt er sich wie ein besseres Rudelmitglied, als du, du keifendes, von Eifersucht getriebenes, weißes Ungetüm! Selbst der Graue hat mehr Gemeinschaftssinn, als du!
Oh ja..wie gerne er ihr das, oder etwas ähnliches, doch an den Kopf werfen würde..es kribbelte ihn regelrecht in den Krallen! Doch nein, das wäre jetzt nicht klug. Er wollte nicht am Ende derjenige sein, der dafür sorgte, dass Anouk nicht im Rudel bleiben durfte..das würde er sich nicht verzeihen können. Andererseits..wäre das fair? War die Wölfin nicht auch ein Problem, wenn nicht gar ein größeres? Wer wusste schon, wohin dieses Eifersuchtsgehabe gepaart mit ihrem Hitzkopf hinführte! Er hoffte inständig, dass wer auch immer hier das sagen hatte davon mitbekommen hatte und sich dessen annehmen würde..oder dass zumindest Niyol das machte, denn die beiden schienen eine gute Bindung zueinander zu haben. Dabei kam ihm wieder in den Sinn, wie absurd es doch schien, dass gerade der Graue den Vernunftswolf gab..tja, aber diese Welt konnte eben manchmal echt verrückt sein!
[Bei Takata & Niyol | Am Mondscheinsee]
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Takata
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Ihr Kopf fühlte sich wieder schmerzender an. Das konnte womöglich daran liegen, dass sie nun gezwungen worden war - indirekt von Niyol - in den Hintergrund zu rücken. Passiv abgestellt wie der nutzloseste aller Wölfe, hatte sie wieder die Zeit und Aufmerksamkeit, sich auf ihren eigenen Schaden zu konzentrieren. Sie hatte versucht, den Bären von Roghir abzulenken ... und zum Dank turtelte er mit der weißen Fähe herum! Es fiel ihr schwer, den Groll herunterzuschlucken, was auch dem Verhalten Niyols geschuldet war. Statt, dass sie sich weiter austauschten und sie womöglich ihre Sorgen und Bedenken mit ihm teilen konnte oder sie erst einmal in Ruhe Skadis Tod betrauern konnten, spielte er nun Heilsarmee und verdingte sich an einen Rüden, der offenbar Kind geblieben war. Es mochte einige Wölfe in diesem Rudel geben, deren Nutzen man anzweifeln konnte - ohne irgendwelche Namen zu nennen - doch bei ihm fiel es ihr besonders schwer sich vorzustellen, inwiefern er einmal von Vorteil für sie sein sollte. Takata hatte alles gegeben, um einen Wolf, den sie in kurzer Zeit schätzen gelernt hatte, vor Schaden zu bewahren. Sie war gewiss keine Heldin und der Erfolg ihres Angriffs auf das Ungetüm war sicher diskussionswürdig. Doch dieser junge Kerl dort tat etwas, das destruktiv für jede Bewerbung bei einem Rudel war. Anstatt seine Stärken herauszukehren und sich selbstsicher zu geben, offenbarte er ganz deutlich, dass er schwach war. Sie hatte sich nie versucht vorzustellen, wie es sein musste, ein Rüde zu sein, doch gemeinhin assoziierte man mit dem männlichen Geschlecht den Kämpfer, den unerschrockenen Beschützer ... er dagegen, konnte nicht ohne einen Raben. Und aus dem Alter, wo man ihn süß finden konnte, war er lange heraus. Die Weiße atmete tief durch und zwang sich, Niyols Versuch, zusammenzufügen, was nicht zusammen passte, nicht zu torpedieren wie es einst Tihar getan hätte. Sie fragte sich aber auch, ob er gerade dabei war zu versuchen, sich zum neuen Anführer aufzuschwingen. Vor kurzem hätte sie die Frage vielleicht nicht entschieden mit nein beantwortet, sondern abgewogen, zumal ihr Roghir als geeigneter und weniger wankelmütig erschien. Jetzt aber war der Gedanke von einem Gruppenführer Namens Niyol in weite Ferne gerückt ... nur er sah das nicht. Ob sie sich vor ihm unterwerfen musste?
Die facettenreichen Expressionen des jungen Vogelfreunds reichten von traurig über erschüttert, verunsichert bis hin zu feige, all das offenbarte er innerhalb weniger Herzschläge. Er versank zu einem kümmerlichen Häufchen Elend und erntete damit Niyols Vatergefühle. Er musste eine unerschöpfliche Quelle an Oxytocin besitzen!
Takata streifte sich den Kopf und versuchte, die Schmerzen wegzubekommen. Die Idee, dass ausgerechnet dieser Zwerg dort ein Mittel gegen ihren Kopfschmerz haben sollte, lag ihr fern. Wie sollte man etwas gegen einen Schmerz ausrichten können, nur, weil man das wollte? Sie konnte lecken, streifen, versuchen zu schlafen ... das war alles, was ihr einfiel. Und sie wusste, sie würde nichts schlucken, dass ihr der junge Wolf, der so nahe am Wasser gebaut war, darbieten würde!
Niyols tröstende und aufbauende Worte, die sie genauso gut hätte gebrauchen können wie der Wolf auf einsamem Posten, hatten zur Folge, dass der Weiße die Sprache der Wölfe wiederfand - jenseits von Weinen, Wimmern und Winseln. Ein erster Erfolg. Sie hatte doch nicht ahnen können, dass sie ihn genervter Kommentar derart zerstören würde!
dass ich einfach..in euer Gespräch geplatzt bin
Was Kinder eben taten ... immerhin war es ihm jetzt aufgefallen. Das Problem war nur, Niyol war für sie jetzt nicht mehr zu gebrauchen. Er hatte sich klar für ihn entschieden und ihr gegenüber signalisiert, dass sie die Böse war. Was konnte sie sich von ihm noch erhoffen?
dass ich in der Vergangenheit..von anderen Wölfen..nicht gut behandelt wurde
Das überraschte sie nicht. Er war so unselbstständig wie ein Stein in der Landschaft und hatte ein Talent für Fehltritte jeder Art.
ich..habe keine guten Erfahrungen..mit schwarzen Wölfen gemacht.
Erstmals horchte sie auf und sah den jungen Burschen aufmerksam an, sofern Niyol das zuließ durch deine schiere Erscheinung. Das erinnerte sie unweigerlich an ihre Prägung durch den schwarzen Dämon ... und erstmals glaubte sie, den Namenlosen ein Stück weit zu verstehen. Nur eines war ihr nicht klar - Warum verlor er so die Fassung, wenn keiner von ihnen - weder Niyol und noch viel weniger sie selbst - schwarzes Fell besaß? Der schwarze Wolf, den er gesehen hatte ... ihr Blick schwenkte auf Pantalaimon, der sich bislang auffällig im Hintergrund gehalten hatte. Sie fand zwar nicht, dass er Ähnlichkeit mit Tihar hatte, trotz ähnlicher Fellfärbung, doch wusste sie nicht, wie die schwarzen Wölfe ausgesehen hatten, die ihm einst Angst eingejagt hatten. Tatsache war aber, dass der Vogelkundige schon vor Pans Erscheinen zusammengebrochen war. Zum ersten Mal erkannte sie in ihm nicht nur den Schwächling, sondern auch ein Opfer. So wie sie eines war, doch das sah niemand. Sie war immer nur die Schuldige. Sie war Schuld gewesen, dass Tihar die Nerven verloren hatte, dass er nun tot war, dass der Kleine einen Zusammenbruch erlitten hatte und vermutlich war sie auch irgendwie Schuld, dass ihre weise Alpha nicht mehr war ... obwohl sie zu dem Zeitpunkt ihres Todes gar nicht hier gewesen war.
Apropos Vogel. Da war er wieder. Das unmögliche Produkt eines aus dem Nest gefallenen Eis. Takata beobachtete, wie sich das Federvieh auf einen Ast unweit ihrer Dreiergruppe gesetzt hatte und sie fixierte wie der Bote des Todes. Dass Raben die Nähe zu Wölfen suchten, war nicht ungewöhnlich ... wenn sie frische Beute gerissen hatten. Der da aber interessierte sich nicht für Beute. Er schien viel mehr darauf zu achten, dass sein wölfischer Freund nicht als solche endete. Sein gezielter Blick auf sie machte sie unruhig. Konnte er nicht dorthin fliegen, wo seinesgleichen weilten? Lebten Raben überhaupt in Rudeln ... oder Schwärmen? Jedenfalls nicht auf dem Rücken eines Wolfs!
Die Weiße wurde hier nicht mehr gebraucht. Niyol würde so bald nicht mitbekommen, wenn sie fort war, solange er damit beschäftigt war, den weißen Rüden wieder aufzubauen. Langsam, sehr langsam wie auf einer Pirsch, schlich sie an den Baum, auf dem das Rabenvieh saß und auf sie sah wie das Auge des Allmächtigen. Wenige Schritte vor dem Stamm machte sie halt, musste den schmerzenden Kopf so ausrichten, dass sie genau nach oben schauen konnte. Ihr Blinzeln in den Himmel hatte zur Folge, dass sie ihn aus verengten Augen fixierte. Ihr Maul ging leicht auf und zu. Verstand er, wenn sie etwas äußerte? Verstand sie ihn? Er hatte es auf sie abgesehen, würde ihnen auf den Kopf machen, sobald sie sich umdrehte und sie wusste, dass sie ihn dafür rupfen würde. Raben im Rudel ... ein Unglücksbote waren sie!
(Niyol, Anouk & Karasu ; Pan, Yarok, Kachnik, Roghir, Ayjana in der Nähe / Mondscheinsee)
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Niyol
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Ok, natürlich hörte Anouk entgegen Niyols Hoffnung die Worte von Takata und sackte erneut in sich zusammen. Am liebsten hätte er geflucht. Wie konnte es nur sein, dass er bei dem Versuch, aus diesem Haufen ein Rudel zu machen, schon am Anfang zwischen diesen zwei Gegenpolen stehen musste?! Er wusste noch nichtmal, wie er am Ende mit allem verfahren sollte. Auf jeden Fall jedoch, wollte er diese Vernunftsperson nicht länger als nötig spielen. Es verdarb einem wirklich den Tag, hier nicht mit Witz dran zu gehen, doch wie er die Anderen kannte, würden sie ihn dann mal wieder nicht verstehen - was ihn im Normalfall auch nicht stören würde. Nur stand jetzt leider niemand mehr hinter, über oder wo auch sonst hier, der die Situation ordnen konnte. Falls es jemanden unter ihnen gab, hatte er sein Potenzial zumindest noch nicht gezeigt. Vielleicht konnte er ihn ja mit seinem neuen Verhalten herauslocken. Wenn möglich hatte er auf jeden Fall nicht vor, für immer den Leitwolf zu miemen. Dieses ernste Getue lenkte ihn zwar von seinem Schmerz ab, besonders aufbauend war es dennoch nicht.
Zum Glück reichte seine Idee, bezüglich der Gruppenzusammenstellung zum Kräutersuchen, um Anouk wieder auf Kurs zu bringen.
Er erklärte sich sogar ein wenig. Schwarzer Wolf... soso, war er vielleicht auch in den Genuss eines Tihars gekommen? Dann sollten er und Takata sich vielleicht doch irgendwann mal zusammenraufen. Ein Blick auf die Weiße bewies jedoch, dass es bis dahin noch ein langer Weg war.
"Ich denke du wirst sehen, dass die Fellfarbe keine Rolle für das Innerste eines Wolfes spielen muss.",
versuchte der Graue ihn mit Blick auf Pan zu beruhigen. Falls wirklich das Aussehen eine Rolle beim Auslösen seiner Panikattaken spielte, war die Konfrontation mit einem freundlichen, schwarzem Wolf in Niyols Augen eine sehr gute Idee. Auch wenn er den Schwarzen nicht unbedingt tiefgründig kannte, hatte er bei ihm ein gutes Gefühl. Außerdem war Yarok auchnoch da. ~Der mir zugegebenermaßen auch nicht besonders vertraut ist, aber was habe ich für Alternativen?~ Nein, seine Idee mit der Vierergruppe würde er beibehalten.
Und da du helfen wolltest, finde ich deine Unterbrechung des Gesprächs nicht schlimm, mein Gehirn bekommt es glücklicherweise zusammen, das Thema später wieder aufzugreifen..."
Endlich schlich sich doch wieder das belustigtes Grinsen in sein Gesicht. Wenn er ein Gespräch führen wollte, dann hatte für ihn eine zeitliche Unterbrechung ihn dabei noch nie aus der Bahn geworfen.
"Dann werde ich mal die beiden Auserwählten fragen. Wenn du magst, kannst du dir etwas von den verstreuten Überresten zu Gemüte führen.
Sein Blick flog sehnsüchtig über die Rehreste, was sein Magen mit einem schmerzhaftem Knurren quittierte.
Anouk war hoffentlich schlau genug seine Aufforderung zum Fressen zu nutzen, um sich sofort aus dem Staub zu machen.
Währenddessen, wanderte Niyols Aufmerksamkeit wieder zu Takata. Dafür, dass er selbst so offensichtlich versucht hatte sie auszubremsen, war sie erstaunlich ruhig geblieben. Eigentlich hatte Niyol damit gerechnet, dass sie sofort loszetern würde. Er war dementsprechend wirklich gespannt, wie das Gespräch nun im Weiteren verlaufen würde. Also begann er bereits seine höfliche Entschuldigung zu murmeln, während er sich zu ihr drehte.
Ich beeilen mich, dann können wir weiterre...,
Mit einem Seufzen brach er ab, denn Takata hatte sich mit einem neuen Ziel aus dem Staub gemacht. Missbilligend schaute er zu ihr und dem, über ihr im Baum sitzenden Raben, entschied jedoch, dass er dort nicht gebraucht wurde und machte sich stattdessen schnurstracks auf, zu der etwas Abseits liegenden Gruppe aus Pan, Kachnik, Ajyana und Roghir. Dort angekommen wartete er nicht ab, sondern platzte einfach mitten in das Gespräch. Trotz allem, wollte er Takata vorerst nicht zu lange alleine lassen.
"Tut mir Leid euch zu unterbrechen, aber Anouk meint, er kann vielleicht ein Kraut finden, das Schmerzen lindert. Ich dachte ihr zwei", hierbei schaute er erst Pan, dann Kachnik an, "könntet ihn dabei mit Yarok unterstützen."
Er wusste nicht genau, ob Kachnik seine Aufforderung durch den Blick verstanden hatte, ging aber davon aus, daß Pan sicherlich nachhelfen würde, sollte dem nicht so sein.
( erst Takata & Anouk, dann bei Pan, Kachnik, Ayjana und Roghir | Rudelplatz Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 13.04.2025 19:23.
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Delano
... of the Night
Alter
6 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 69 kg
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Delano warf noch einen letzten Blick zurück, nachdem er das Revier der Wolves of Hell verlassen hatte. Es fiel im schwer auch seinen letzten kleinen Bruder zurückzulassen. Aber es war besser für alle so. Aland war ein Familienwolf, er würde sich gut um Reba und die kleine Moon kümmern, er selbst wäre da nur im Weg und immerhin war der Kleine hier in Sicherheit und Delano wusste, wo er ihn wieder finden würde. Er hoffte nur Aland würde es ihm verzeihen.
Nach dieser kleinen emotionalen Schwäche blieb Delano einen Moment stehen, schloss die Augen und sammelte sich. Solche Gefühlsduseleien konnte er sich hier in der Eiseskälte nicht mehr leisten. Schon kurz hinter der Reviergrenze war der eisige Wind wieder aufgefrischt und der Boden war steinhart gefroren. Sobald er den Gedanken an Aland verdrängt und in seinem Herzen verschlossen hatte, öffnete er die Augen wieder und trabte ohne einen weiteren Blick voran.
Er zog eine ganze Weile nach Norden und hielt seine Nase immer wieder in den kalten Wind in der Hoffnung eine Witterung von markierten Reviergrenzen oder noch besser seinen verschollenen Brüdern aufzunehmen, aber gefühlt dämpfte der Schnee nicht nur die Geräusche, auch die Gerüche waren irgendwie dumpf.
So wanderte er mehrere Wochen umher und lebte währenddessen von kleiner Beute, die auch immer rarer wurde.
Auch jetzt war er gerade wieder einem kleinen Kaninchen auf den Fersen. Die gedämpften Geräusche und Gerüche waren jetzt von Vorteil für den Grauen, trotzdem näherte er sich gegen den Wind, so dass das Kaninchen keine Chance haben sollte ihn zu wittern. Er ging langsam vor, behutsam, er hatte keine Eile. Aber ein Erfolg wäre wichtig; In diesem künstlichen Winter durfte man keine Beute als gegeben hinnehmen. Erst als er es auf weniger Meter heran geschafft hatte, setzte der Graue zu einem kurzen Sprint an und schlug dem hilflosen Tier seine Zähne in den Nacken, bevor es so richtig wusste, was geschehen war. Noch eine Weile drückte Delano dem Kaninchen die Luft ab, bis er merkte, wie es komplett erschlaffte. Heute hatte er Glück gehabt, wer weiß wann das wieder der Fall sein würde.
Der Rüde legte das tote Kaninchen ab und dankte ihm für sein Opfer, wie er es gelernt hatte. Danach musste er sich kurz von dem Sprint erholen. Er merkte, wie die raue Umwelt auch an seinen nicht unerheblichen Reserven knabberte. Umso wichtiger war es regelmäßig frische und warme Beute zu haben. Mit jedem Bissen merkte er, wie mehr Lebensenergie zurück in seinen Körper strömte und das warme Blut des Kaninchens ihm Kraft und Wärme gab.
Erst als er alles Verwertbare verschlungen hatte, vergrub er den Rest unter einem Schneeberg um keine Feinde anzulocken, und setzte dann seinen Weg fort. Er wandte sich in Richtung Nordwesten, wo die Bäume lichter wurden. Ihm war nicht wohl dabei den Schutz der kahlen Bäume zu verlassen, aber irgendwas sagte ihm, das diese Richtung die richtige war, außerdem hatte er hier noch nicht gesucht.
(Delano alleine am Rand der Polarwüste)
Be a good boy
Push a little farther now
That wasn't fast enough
To make us happy
We' ll love you just the way you are...
If you're perfect
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Catori
Gefühlswelten
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Charakterbogen
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Eigentlich hatte sie doch nur eine kurze Auszeit gewollt, um ihre Gedanken zu sortieren ...naja, und vielleicht auch nach der ein oder andere Erinnerung zu graben, die ihr zuletzt irgendwie abhanden gekommen waren. Dieses Nichts in ihrem Kopf hatte so gar nicht zu den wild herumwirbelnden Gefühlen in ihrem Herzen gepasst. Dazu gab es auchnoch das Geheimnis ihrer Verletzungen. Niyol war wirklich keine große Hilfe gewesen, dieses Mysterium aufzuklären. Immerhin hatte sie den Hinweis aus ihm herausbekommen, dass niemand anderes als sie selbst, sich die Wunden zugefügt hatte. Ein Umstand, der sie noch mehr aus der Bahn geworfen hatte. Was war nur mit ihr los?!
Zunächst hatte ihre Amnesie nicht weichen wollen, also war sie der Küste nach Süden gefolgt. Unter anderem mit dem Hintergedanken, auf diesem Weg schnellstmöglich zurück finden zu können. Auch wenn sie deutlich spürte, dass sie innerlich zunächst keine Fortschritte machte, hatte sie sich zur Geduld ermahnt und war einfach immer weiter gelaufen. Den riesigen, von Aasfressern belagerten Fisch, der am Ufer gelegen hatte, hatte sie als willkommene Wegzehrung angenommen und sich sattgefressen, auch wenn ihr dieses seltsame Monstrum irgendwie ziemlich unheimlich erschienen war.
Nach ein oder zwei weiteren Tagen, sie konnte es nicht genau sagen, denn der Zustand, in welchen sie daraufhin gelangt war, hatte sie jedes Raum und Zeitgefühl verlieren lassen, hatte die unsichtbare Mauer ihrer Gedanken dann allerdings doch plötzlich nachgegeben: Stimmen, Bilder, Empfindungen, Gerüche, alles war über sie herein gebrochen, hatte sie der Realität entrissen und gezeigt, was ihr Unterbewusstes ihrem Bewusstsein offenbar hatte ersparen wollen. Doch ein weiteres Mal hatte sich die Stille nicht über sie legen wollen. Panisch war sie vor dem Chaos davon gerannt, hatte versucht die Stimmen aus ihrem Kopf zu kratzen, hatte um sich gebissen, hatte sich selbst gebissen und war durch den Schmerz sogar kurzzeitig zu sich gekommen, nur um kurz darauf wieder in wirr verketteten Erinnerungen und Phantasien verloren zu gehen. Kimi, lebte sie? War sie tot? War Catori schuld? Wer war sie überhaupt? Und all diese Gesichter und Gerüche! Wie konnte das sein, in dieser gespenstisch weißen Landschaft?
Zwischendurch war sich nicht einmal sicher gewesen, ob sie selbst noch lebte. Erst als sie völlig erschöpft im Schnee zu sich gekommen war, hatten ihr die schmerzenden Verletzungen, die Kälte und ihr Magen, der sich selbst zu verdauen schien gezeigt, dass sie noch in einem lebendigem Körper steckte. Diesen zu kontrollieren, schien ihr jedoch nichtmehr möglich. Das einzige, was sie hinbekommen hatte, war mühevoll mit der Zunge etwas Schnee aufzulecken.
Als dann der Sturm aufkam, verschwanden auch die letzten Stimmen in ihrem Kopf. Die Gewissheit, dass sie hier nicht überleben konnte, dass sie nun wirklich sterben musste, wurde mit jeder Schneeschicht die sie zudeckte stärker und mit ihr kam eine Klarheit in ihren Kopf, welche sie noch nie erlebt hatte.
Als hätte ihr Geist darauf gewartet, dass sie jegliche Hoffnung, jede Verantwortung, jeden Wunsch fallen ließ, eröffnete er in ihrem Kopf einen Raum, in dem plötzlich all diese Eindrücke und Gedanken Platz fanden, welche sie vorher kaum einzeln ertragen konnte. Nun sah sie zwar alles, aber war auf einmal nichtmehr in jedem einzelnen gefangen. Da war eine Distanz die es ermöglichte, dass sie sich wie von selbst ordnen ließen und endlich, endlich ein sinnhaftes Gesamtbild ergaben.
Sie hatte sich verloren. Hatte aus Schuldgefühlen an Kimis Tod angefangen etwas sein zu wollen, dass sie nicht war. Sie war der Idee, Kimi mit ihrem Leben zu ehren, hinterher gelaufen, um irgendwie Buße zu tun. Doch diese Rechnung war nicht aufgegangen. Die bösen Geister ihrer Schuld hatten sie weiterhin verfolgt und als ein weiteres Wolfsleben vor ihren Augen verging, hatten die alten Gedanken sie eingeholt. Sie konnte sich einreden Kimis Wünsche zu kennen. Aber diesen braunen Rüde, der dort im Wasser ertrunken war, hatte sie nur einen Moment lang gekannt.
Die Euphorie, wenigstens zum Ende eine Antwort zu haben, so schmerzhaft sie auch sein mochte, half ihr über die körperliche Pein ihrer Lage hinweg. Die Kälte wich einer angenehmen Wärme in welche sie sich nur zu gerne fallen ließ, um doch noch einen ruhigen letzten Schlaf zu finden...
(allein | Polarwüste, nahe der südlichen Ausläufer der Gebirgskette)
*aktuelle Besonderheit im Aussehen:*
frische Kratzspuren an Ohren&Hinterhaupt / leicht eingerissen Ohr rechts / zerbissener rechter Vorderlauf
"Denn tief im Inneren
schlägt mein Herz."
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