Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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~Ich habe mir unnötig Sorgen gemacht.~, dachte er ein erstes Mal bei Karasus Antwort auf seine Erklärung und spürte wie ihn angenehme Erleichterung durchflutete. Immerhin war das gesprächige Federtier schonmal nicht in der Lage, ihn zu verstehen. Gut so. Mit einem etwas seltsamen Beispiel wollte er ihm den Fehler in seiner Interpretation der Lage aufzeigen, allerdings konnte der Graue über diesen Versuch nur grinsend den Kopf schief legen. Er ersparte es sich, hierbei zu erklären, warum die beschriebene Situation viel zu unspezifisch war, um daraus einen passenden Vergleich abzuleiten. Noch dazu drückte das Federtier nur allzu deutlich seine Abneigung ihm gegenüber aus. Und Niyol wäre nicht Niyol, wenn er diesen Aspekt nicht ebenfalls als befreiend wahrnehmen würde. Den Vorwurf, keine Empathie zu besitzen hatten sie ja bereits zuvor geklärt, daher verschwendete er hierbei keinen Gedanken. Grinsend nahm er aber die letzte Erklärung des Vogels zur Kenntnis und notierte sich hierbei gedanklich den ein oder anderen interessanten Hinweis.
Ob er oder sie es wollten oder nicht. Das Spiel hatte wieder begonnen und jetzt wo er ohnehin bereits drin steckte, würde er auf keinen Fall dagegen ankämpfen. Auch wenn er kurz zuvor noch gedacht hatte, seine Trauer wäre grenzenlos, jetzt hatte er einen schmalen Grad wiedergefunden, der ihn davon abhielt wieder zu versinken. Diesen Wink des Schicksals würde er nehmen, genauso, wie das Bild von Skadis missbilligender Miene, welches hin und wieder dabei in seinem Kopf auftauchte.
Noch erfreuter war er, als sich nun auch Anouk einschaltete. Ein weiteres Mal traf ihn die Erleichterung, welche alsbald sogar in Freude überging. Kurzzeitig hatte er wieder diesen weggetretenen Blick drauf gehabt, doch dann lief er ein weiteres Mal zu Hochtouren auf. Auch wenn es nicht besonders Einfallsreich war, so ließ er sich weiterhin über Karasu provozieren. Das war zwar nicht unbedingt der beste Weg, aber immerhin ein Anfang, befand Niyol. Im ersten Moment schien es, als wäre dieser Energieschub wieder sehr kurzfristig, doch dann öffnete der Helle wieder die Augen und richtete sich wieder ein bisschen mehr auf. Grinsend feuerte Niyol in dabei gedanklich an, und stellte nebenher fest, dass es vielleicht besser war, sich bereit zu halten. Ein ängstlich aggressiver Wolf der auf einen zuschritt konnte unter Umständen auch ganz schnell zum Problem werden. Trotzdem wollte er nicht zu viel Reaktion zeigen und ihn damit womöglich bremsen. Also balancierte er sich so nebensächlich wie möglich, mit über den Boden wischender Rute, in eine Art Hockposition und hoffte Seinen Gegenüber damit nicht zu irritieren. Gleichzeitig registrierte er selbstzufrieden, dass der Rüde plötzlich über seine Vergangenheit reden konnte, auch wenn natürlich eine Menge Details fehlten.
Als Anouk nicht mehr näher kam und offenbar auch fertig mit seinen Worten war, wartete Niyol vorsichtshalber noch einen Moment. Er wollte den Rüden schließlich nicht aus Versehen unterbrechen.
Anouks Worte hatten wie auch bei Karasu zwangsläufig nicht die beabsichtigte Wirkung. Dafür kannten sie wiederum Niyol zu wenig und er würde den Teufel tun, dies zu ändern. Also sparte er sich auch hier jegliche Erklärung sondern grinste den Neuling einfach nur strahlend an.
"Gern geschehen. Dann können wir ja gehen."
Dann erhob sich Niyol so langsam wie möglich und beobachte hierbei genaustens die Reaktion seines Gegenübers.
(Anouk | zwischen Kristall- und Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 06.12.2024 16:37.
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Valdis
Die Eiskönigin
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
79 cm & 54 kg
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Valdis und Avon standen nebeneinander und blickten in ihr Spiegelbild. Als sie neben dem braunen Rüde stand und ihn und sich im See betrachtete, fiel ihr erstmals auf, dass sie viel größer als der Rüde war. Aus irgendeinem unverständlichen Grund fand sie das gut - sie wirkte so stark und kräftig, nicht wie manch anderer weiblicher Wolf. Sie grinste und wuffte ihrem Spiegelbild zu.
Avon setzte an zu reden - ja, sie sahen wirklich glücklich aus. Aber - Moment mal! Fische? Valdis grinste, ihr Fang entkam ein leises, belustigtes Wuffen.
„Ein Fisch möchte man sein…“, entgegnete sie nun leise lachend.
Avon versuchte anscheinend immer, sich richtig auszudrücken, was ihm - ehrlicherweise - nicht immer so gut gelang. Aber irgendwie fand Valdis das sehr sympathisch, vielleicht auch, weil sie sich selbst im Vergleich zu ihm als klüger einschätzte. Aber das waren tiefe, innere Gedanken, die keiner hören sollte…Valdis vertrieb diese Gedanken so schnell wie sie gekommen waren.
Der Rüde berichtete nun eher stichpunktartig das er hier schon eine Weile lebte und auch den ein oder anderen Wolf kennengelernt hatte. Naja, dafür das Valdis erst vor kurzem hier in diesem Land zugegen war, hatte sie doch auch schon viele Wölfe kennengelernt. Doch keiner hatte sie so freundlich behandelt wie Avon. Valdis schätzte sich gerade glücklich, dass sie die anderen Wölfe hinter sich gelassen hatte und nun mit ihm hier, am Silberfischchensee, saß…
Sie hatte fast vergessen, dass sie ihre eisige Seite für einen Moment auftauen ließ und sich fast ihm gegenüber geöffnet hatte. Er machte es wieder wett, mit seinen lustigen, trotteligen, aber sehr süßen Gestammel.
„Irgendwann“, sagte sie melancholisch, „erfährst du es.“
Sie sah ihrem Spiegelbild im See entgegen. Wann hatte sie sich so gefühlt? Wann hatte sie jemals das Gefühl gehabt, da ist jemand, der dich nimmt wie sie ist?
„Danke“, hauchte sie und blickte zurück. Warum diese Worte aus ihrem Fang gekommen waren, wusste sie nicht, sie schämte sich auch fast dafür. Aber für den Moment fühlte es sich richtig an.
(Avon / Silberfischchensee)
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Anouk
Gefangener des Schicksals
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
65 cm & 50 kg
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Enttäuschung. Das war es, was er bei Niyols Antwort empfand. Fast augenblicklich schrumpfte die anmutige Haltung, die er eben noch eingenommen hatte, in sich zusammen als sie sich in ihm ausbreitete. Seine Augen, die für einen kurzen Moment geflackert hatten trübten sich nun wieder und er senkte den Blick sowie seine Rute. Nichts mehr an ihm erinnerte nun noch an den Wolf, der er vor ein paar Sekunden noch gewesen war. So, als hätte es ihn nie gegeben - so, als hätte es sie nie gegeben. Die Hoffnung, die diesem Moment vorausgegangen war. Die Hoffnung, die mit der Aussicht auf ein neues Rudel, ein neues Leben kam. War es das, was er sich erwartet hatte? Denn um enttäuscht zu sein musste man Erwartungen haben. Oder hatte er sich etwa erwartet, dass Niyol bei seinen Worten nachgeben würde? Dass seine Worte irgendetwas bewirken würden?
"Du bist Nichts..ein Niemand..", ertönte die Stimme Nirays in seinem Kopf und durchbohrte wie ein spitzer Eiszapfen seine Gedankenwelt. "Und das wirst du auch immer bleiben."
Leicht zuckte er zusammen. Hatte er Recht? War er dazu verdammt, auf ewig ein Niemand zu bleiben? Ein Wolf, der von keinem anderen weder Ernst genommen, noch akzeptiert wurde? Ein Wolf, der zu schwach war um diejenigen zu beschützen, die ihm etwas bedeuteten? Alle Hoffnung, die er bis zu diesem Punkt hatte schwand nun dahin und erneut wurden seine Gedanken von Nebelschwaden umhüllt, die seinen Blick nun vollends trübten. Er hatte gehofft, in dem Rudel Wölfe zu finden, die ihn so akzeptieren würden, wie er war. Er hatte gehofft, dem Martyrium, aus welchem er geflohen war, endlich zu entkommen..doch all diese Hoffnung zerbrach schon, bevor er das Rudel überhaupt getroffen hatte. Denn wenn alle so waren, wie Niyol..dann wusste er, dass er es nicht lange aushalten würde.
Während er auf den Boden starrte schien dieser sich zu wandeln. Er konnte ihn sogar unter seinen Pfoten spüren - Höhlenboden. Als er dann aufsah blickte er direkt in die beruhigenden Augen Rukos. Ein leises fiepen entwich ihm und er lief sofort an die Seite des Rüden, um sich an ihn zu schmiegen. Warmes Fell begrüßte ihn, sein ihm so wohlbekannter Geruch stieg ihm in die Nase und er spürte, wie ihn ein wohliger Schauer überkam. Wie sehr sehnte er sich doch an die Seite des Rüden zurück..bei ihm hatte er sich so geborgen gefühlt, wenn er mit ihm zusammen war schien es, als würde er schweben, als wäre er..schwerelos. Ja, er war in der Lage gewesen all die Last, die er mit sich herum trug, von ihm zu nehmen..so, als hätte es seine Vergangenheit nie gegeben. Er konnte nicht in Worte fassen, was er dafür geben würde, ihn jetzt hier an seiner Seite zu haben..oder ihn wenigstens noch ein einziges Mal sehen zu dürfen. Doch er wusste, dass das unmöglich war. Ruko war fort, weit weg, und er war zurückgeblieben.
Langsam kam er wieder in die Gegenwart zurück und er merkte, wie eine Träne vor ihm auf den Boden tropfte. Dann erblickte er Karasu, welcher sich zu ihm begeben hatte, neben seiner linken Pfote saß und von dieser besorgt zu ihm aufblickte. Betroffen brachte er ein schwaches Lächeln zustande und berührte mit seiner Nase kurz den Schnabel des Raben. "Mach dir keine Sorgen..", flüsterte er dann bevor er alle Kraft zusammen nahm, um Niyol wieder anzusehen. Denn er war sich einer Sache bewusst geworden - er würde nicht aufgeben. Denn auch, wenn er so negative Erfahrungen mit Niyol gesammelt hatte..das musste nichts über den Rest des Rudels aussagen. Und wenn er jetzt aufgab..dann wäre alles, was er durchmachen musste, umsonst gewesen.
"Ja..lass uns weitergehen." Antwortete er ihm dann mit einem knappen Nicken. Zu mehr war er in diesem Moment nicht in der Lage, aber mehr brauchte es auch gar nicht. Er würde diesem Wolf, das hatte er sich vorgenommen, so gut es ging aus dem Weg gehen sobald sie beim Rudel ankamen. Sie beide wussten voneinander zu wenig, um den jeweils anderen zu verstehen. Und während er bereit wäre, den Versuch zu unternehmen, Niyol zu verstehen, so bezweifelte er, dass dieser das auch wollte. Deutlich darauf hingedeutet hatte er ja schon, und so hatte es einfach keinen Sinn. Einen Wolf wie ihn interessierte es nicht weiter, wie es anderen ging..ihm ging es nur um sich selbst.
Besorgt hatte er sich zu Anouk begeben, nachdem es diesem sichtlich schlechter zu gehen schien um bei ihm zu sein, sollte er ihn brauchen. Niyol hatte er dabei links liegen lassen - diesem Wolf war gewiss nicht mehr zu helfen, und er würde ihm nun auch nicht mehr die Genugtuung und Aufmerksamkeit geben, nach der er sich so sehr sehnte. Es reichte schon, dass er einmal schwach geworden war obwohl er sich gar nicht darauf hatte einlassen wollen. Doch es war nötig gewesen. Er wollte ihm zeigen, dass er nicht einfach nur ein Rabe war mit dem er sich alles erlauben konnte. Aber auch das würde er sich jetzt sparen - oder er würde es zumindest versuchen - denn bei diesem Wolf war alle Mühe vergebens. Allerdings musste er gestehen, dass es ihm im Gefieder juckte, noch einen Kommentar loszuwerden. Denn war die Tatsache nicht entgangen, dass niemand auf sein Heulen geantwortet hatte - und das sagte ja schon einiges aus!
Doch er blieb jetzt stark und behielt alle Gedanken diesbezüglich bei sich. Je schneller sie hier weg kamen umso schneller kamen sie auch unter, hoffentlich, vernünftige Wölfe. So nahm er dann seinen alten Platz auf Anouks Rücken ein und blickte nun Niyol an. Ob es ihn wohl ärgerte, dass von ihnen nichts mehr kam? Mal wieder wünschte er sich, in die Köpfe anderer schauen zu können..wenn auch nur kurz! Aber wollte er denn überhaupt wissen, was in diesem grauen Kopf vorging? Da war er sich nicht ganz so sicher.
[Niyol | Zwischen Kristall- und Mondscheinsee]
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Anouk fühlte sich offenbar nicht bedroht genug, um in irgendeiner Weise körperlich zu werden. Im Endeffekt hatte Niyol ja ohnehin bereits zugegeben, keine wirkliche Bedrohung zu sein. Trotzdem war er sich nicht ganz sicher gewesen.
Kurz fiel der helle Rüde wieder ein wenig in sich zusammen. Überrascht vernahm Niyol ein welpisch anmutendes Fiepen. Was auch immer grade im Kopf dieses Wolfes vorging, es schien eine andere Vorstellung als die vorherige gewesen zu sein.
Endlich wieder in bequemer Grundposition wartete er ruhig ab, bis sich Wolf und Rabe wieder sortiert hatten. Lächelnd nahm er Anouks resigniert Antwort entgegen. Ja, dieser Rüden strotzte weiterhin nicht mit Selbstbewusstsein, aber immerhin konnte er für sich sprechen und hatte auch endlich eine eindeutige Entscheidung getroffen. Für den Moment war das in Niyols Sicht definitiv eine positive Entwicklung.
Wie zu erwarten kamen sie nicht mehr auf Catori zurück, aber besonders traurig war der Graue darüber nicht.
Ohne weiter zu zögern wandte er sich um und ging in gemächlichem Tempo los. Da keine Antwort gekommen war, visierte er den Mondscheinsee an und fragte sich insgeheim, wieso sich scheinbar niemand verantwortlich gefühlt hatte, zu reagieren. Auch wenn er es nicht gerne sah, er hatte eigentlich die ein oder andere Idee, wer sich zum nächsten Alpha aufschwingen könnte.
~Hauptsache, es ist nicht schon wieder das nächste Drama passiert.~
In Anbetracht ihrer bisherigen Geschichte, war der Gedanke leider nicht völlig abwegig. Selbst wenn er eigentlich gar nicht so ewig weg gewesen war. Auch, wenn er sich sagte, dass wohl kaum auf die schnelle ein gesamtes Rudel ausgelöscht worden sein konnte, wurde er doch unbemerkt schneller und fiel in einen lockeren Trab.
Am Mondscheinsee angekommen drehte er mit gesenktem Kopf eine Runde um den Rudelplatz. Er rührte die verbliebenen Überreste eines Rehs bewusst nicht an, auch wenn er nichts verdächtiges an dem Fleisch bemerkte und sein Magen sich schmerzhaft zusammenzog.
Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Die Menge an Beute die noch hier verteilt war sprach für einen überstürzen Aufbruch.
Takata war wieder zurück. Roghir und Pan hatten sie offenbar gefunden. Auch wenn sie durchaus Probleme machen konnte, freute sich Niyol dass die Weiße sich entschieden hatte zurück zu kehren. Neben ihr befand sich ein weiterer Geruch den er nicht kannte unter den Spuren. Nur wo waren sie alle hin? Immer angespannter drehte er sicherheitshalber eine zweite, schnellere Runde.
Es gab eine genaue Richtung, in der alle nach und nach verschwunden waren. Mit gerunzelter Stirn sah er in das Unterholz, bevor er sich an Anouk wandte.
"Ich weiß ihr habt sicherlich auch Hunger, aber ich möchte sehen wo die Anderen abgeblieben sind."
Was, wenn wieder etwas passiert war? Den Stich, der ihm bei diesem Gedanken durch die Brust fuhr, versuchte er weitestgehend zu ignorieren. Schnell drehte er sich zurück und folgte seiner Nase. Vor lauter Aufregung war ihm nun doch jegliches Lächeln aus dem Gesicht gewichen. Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge Skadi durch die Luft fliegen und hart auf dem Boden aufschlagen, versuchte diese Vorstellung aber zu verbannen und sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. So schnell er konnte und möglichst ohne etwas zu übersehen, lief er durch den Wald. Ob Anouk und der Rabe ihm folgten kontrollierte er nicht. Falls sich seine Befürchtungen bewahrheiteten, gab es wichtigeres zu tun.
Als der Geruch eines Bären in der Luft lag musste er sich stark zurückhalten, nicht kopflos loszurennen. Trotzdem beschleunigte er nochmals seine Schritte, auch wenn er sich bereits insgeheim fragte, was er denn tun sollte, wenn eine der Situationen, die ihm sein fantasiereicher Kopf nun vorspielte, wirklich eingetreten war.
Als sich andeutete, dass der Wald sich bald lichtete, wurde Niyol etwas langsamer. Erleichtert nahm er wahr, das trotz des überdeutlichen Bärengeruchs, scheinbar kein großes Blutvergießen stattgefunden hatte. Es war zudem erstaunlich ruhig. Schnellen Schrittes schlängelte er sich an dem letzten Busch vorbei und fand sich zwischen Aarinath, Yarok, Pan und Kachnik wieder, welche auf eigentümliche Weise hinter Shiro aufgereiht herumstanden.
"Was ist denn hier los?!",
japste er, während gleichzeitig versuchte, die Situation auch ohne Antwort einzuschätzen. Unweit vor ihnen befand sich der düstere Eingang einer Höhle, welche mit Sicherheit den großen, braunpelzigen Bewohner hatte, dessen Geruch in der Luft lag. Auf halben Weg standen Roghir und Ayjana. Und zu deren Pfoten lag Takata. ~Oh nein!~ Niyol verlagerte bereits das Gewicht, um los zu springen, als er realisierte, dass die weiße im Begriff war, sich aufzurappeln. Sich wieder zurücknehmend tänzelte er kurz auf der Stelle. Was auch immer passiert war, im Moment schien die Bedrohung nicht mehr akut zu sein.
Doch warum standen die Wölfe hier abseits und schauten den drei anderen zu? Irritiert von diesem Umstand sah er die Wölfe um sich herum an.
(Aarinath, Yarok, Pan und Kachnik (Anouk?); Shiro; Takata, Ayjana und Roghir | Bärenhöhle, nahe Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 09.12.2024 18:00.
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Chester
Nebelfänger
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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85cm & 62kg
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Dabei seit: 13.11.2023
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Ein alles andere als respektvolles Schnauben war die Antwort des Weißen. Pah, so viel Misstrauen! Chester seufzte resigniert auf, während der Blick des anderen kurz zu seiner jüngeren Begleitung huschte. Chesters Augen folgten und verharrten eine Zeit lang auf der jungen Fähe, bevor sie wieder zurück zu dem Grummeligen fanden, der nun anscheinend doch seine Stimme wiedergefunden hatte. Interessiert spitzte der Graubraune die Ohren, als wider erwarten interessante Äußerungen aus den zuvor feindselig hochgezogenen Lefzen hervorkamen.
Ein anderer Wolf hatte die beiden angegriffen? Und das erst vor kurzem? Ohje der arme Venryn war sicher nicht glücklich über die neuesten Wendungen der Ereignisse… Chesters Blick scannte einen Moment lang die Umgebung, doch hier war kein Fremder mehr.
Hast du ihn erledigt?“ Fragte er nun beinahe schon ehrlich interessiert, auch wenn das leicht belustigte Funkeln in seinem Blick nach wie vor nicht so recht schwinden wollte.
“Das muss ja mal eine wahnsinnig gute Geschichte sein!“
Doch sein Gegenüber schien nicht wirklich in Plauderstimmung zu sein. Angespannt und vorsichtig bewegte er seine Glieder und Chester vernahm sogar einen leisen Klagelaut aus dem Kiefer des Grummelwolfs. Der Blick des Graubraunen wanderte prüfend über die beiden die tatsächlich – nun ja ein besseres Wort wollte Chester nicht einfallen – erbärmlich aussahen. Nass bis auf die Glieder und die kleine Fähe schlotternd, auch wenn sie sich tapfer zusammenriss. Ein ungewohntes Gefühl packte Chester: Mitleid. Doch schnell ließ er es von etwas überlagern, womit er sich besser auskannte und was in dieser Situation sicherlich hilfreicher war: Humor.
“Chester, das ist Venryn!“, stellte er sich und seinen Begleter knapp vor, bevor er dem Blick des Weißen zum Fluss folgte. Skeptisch sah er die zwei Neulinge an.
“Etwas kalt für ein Bad, was?“, stellte er fest und legte amüsiert den Kopf schief, als weitere Fragen aus dem Weißen purzelten. Man, der wusste wie man die Stimmung anhob!
“Ja, die Umgebung ist sicher, zumindest da wo wir herkommen. Ich hab allerdings trotzdem nicht vor dorthin zurückzukehren. Hab da auch keinen Unterschlupf gesehen. Darum würde ich es dort drüben mal versuchen. Da wird das Gelände felsiger, vielleicht finden wir da eine Höhle.“
Chester unterstrich seine Worte, indem er in die Richtung deutete, in die er und Venryn unterwegs gewesen waren, bevor die beiden Frostbeulen über ihre Pfoten gestolpert waren. Die nächste Frage des Weißen – Enaids – war nicht so leicht zu beantworten. Doch Chester hatte ohnehin nicht vor, sich damit groß aufzuhalten.
“Also ich jedenfalls erfreue mich bester Gesundheit und ich würde behaupten Venryn hier auch. Und keine Sorge, er schaut nicht immer so panisch drein...“...denke ich.
Somit erhob der Graubraune sich auf alle Viere und schüttelte sich den dicken Pelz. Abwartend sah er zu seiner kleinen Gruppe.
“Und damit ihr euch nicht noch irgendwas einfangt, ab auf die Pfoten würde ich sagen. Bewegung hält warm. Und was noch? Eine gute Geschichte! Mir ist egal wer von euch, aber einer von euch muss mir jetzt von eurem Killerwolf erzählen!“ Sein Blick huschte zu der kleinen Fähe und er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Zeitgleich schob er sich ein wenig näher an sie heran, auch wenn er vermied ihr allzu nahe zu kommen. Das würde Enaid sicher gar nicht passen. Hach, war das schön, neue Bekanntschaften zu machen!
[bei Venryn, Enaid und Eden | Kältesturmhalbinsel]
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Anouk
Gefangener des Schicksals
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
65 cm & 50 kg
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Dabei seit: 30.06.2024
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Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren lief Niyol los. Doch das war Anouk ganz Recht, denn so konnte kein erneuter Streit entstehen. Zwar wüsste er gern, was nun im Kopf des Grauen vorging, was er dachte, doch das zu ergründen schien schier unmöglich. Als dieser sich dann in Bewegung setzte folgte er ihm und seufzte innerlich. Jetzt war es wohl soweit. Er würde schon bald das Rudel kennenlernen. Wie die anderen Wölfe wohl so waren? Das war eine Frage, die ihn nicht loslassen wollte. Er hoffte inständig, dass sie anders als Niyol waren. Und noch viel wichtiger..dass sie anders als die Wölfe seines einstigen Rudels waren. Denn was er nicht wollte war, von einer Hölle in die nächste zu stolpern. Doch er wollte jetzt nicht mehr so viel darüber nachdenken, auch die Auseinandersetzung mit Niyol wollte er jetzt beiseite schieben. Denn es gab etwas wichtigeres. Etwas, worauf er sich die ganze Zeit über nicht hatte konzentrieren können.
Während sie liefen ließ er den Blick etwas schweifen. Er hatte es bisher noch nicht so richtig mitbekommen, doch dieser Wald, diese Umgebung..alles war ganz anders als das, was er bisher kannte. Er atmete tief ein und verschiedenste Düfte strömten in seine Nase. Farne, Gräser, die Bäume, Blätter, der Boden..und Kräuter.. In ihm erwachte eine gewisse Vorfreude. Er konnte es kaum erwarten, die Umgebung zu erkunden und herauszufinden, welche Pflanzen sich hier fanden und wie er diese anwenden könnte. Vielleicht fand er ja auch eine von den Pflanzen, von denen ihm seine Mutter erzählt hatte? Leicht wedelte er bei dieser Vorstellung mit dem Schweif und ließ den Blick weiter umher wandern. Alles war so..lebendig. Er erinnerte sich an einen Ort, von welchem ihm Ruko erzählt hatte..ein Ort an dem alles in voller Pracht erblühte, ein Ort mit grünen Wiesen und großen, schönen Bäumen..und noch so viel mehr. Und auch Karasu hatte ihm von solchen Orten erzählt. Seitdem hatte er immer davon geträumt, das alles mit eigenen Augen zu sehen..und jetzt wurde dieser Traum, zumindest ansatzweise, wahr. Doch wer wusste schon, was sich hier noch verbarg! Seine Vorfreude steigerte sich und sein Schweif wedelte noch etwas mehr. Er konnte es kaum erwarten, auf Erkundungstour zu sehen!
Er wurde aus seiner Träumerei gerissen, als Niyol etwas schneller wurde. Zwar war es nur ein lockerer Trab, doch war der Rüde auch deutlich größer, als er selbst, wodurch Anouk sich etwas mehr anstrengen musste, um mitzuhalten. Warum beeilt er sich so? Fragte er sich selbst. Hatte er etwas verdächtiges gewittert? Er prüfte die Luft, fand aber keine verdächtigen Gerüche. War es vielleicht etwas, das nur Wölfen auffiel, die hier lebten? Oder hatte er es einfach nur eilig, zu den anderen zu kommen? Er konnte es nicht sagen, doch jetzt war es ohnehin erst Mal wichtiger, Niyol nicht aus den Augen zu verlieren.
Schließlich kamen sie an einem Platz an, von welchem ihm viele fremde Gerüche in die Nase stiegen. Hier schienen sich die Wölfe öfter zu treffen, war das also so etwas, wie ein Versammlungsplatz? Keiner dieser Gerüche kam ihm bekannt vor, allerdings hatte er auch nicht damit gerechnet. Leicht unentschlossen blieb er stehen und beobachtete Niyol, welcher mit gesenktem Kopf eine Runde drehte. Dabei kam er an den Überresten eines Rehs vorbei, rührte diese aber nicht an. Als er mit seiner ersten Runde fertig war drehte er noch eine zweite, wobei er diesmal schneller war und irgendwie..angespannt wirkte. Oder bildete er sich das nur ein? Als er dann auch mit dieser Runde fertig war wandte er sich an ihn und Karasu und verkündete, dass er nachsehen wollte, wo die Anderen abgeblieben sind. Dabei sprach er ein Wort aus, welches dafür sorgte, das sich Anouks Magen zuerst zusammen zu krümmen und dann wieder auszudehnen schien. Hunger. Er hatte ihn bis jetzt nicht bemerkt, oder viel mehr..verdrängt, aber er war da. Und das spürte er jetzt ganz deutlich. Er versuchte, den Hunger wieder zu verdrängen und heftete seine Augen wieder an Niyol, welchem gerade das Lächeln von den Lefzen wich woraufhin er dann im Unterholz verschwand. Was..ist nur los? Wunderte er sich und wollte ihm gleichzeitig nachrufen, dass er warten sollte, doch er brachte keinen Ton hervor. Noch zu vernebelt war er von der plötzlichen Erinnerung an seinen Hunger. Doch wie lang war seine letzte Mahlzeit überhaupt her? Er versuchte kurz, darüber nachzudenken, konnte sich aber beim besten Willen nicht daran erinnern.
Schnell schüttelte er den Kopf und atmete tief durch. Er musste jetzt seinen Hunger vergessen und dem Grauen folgen, bevor er diesen verlor.
"K..Karasu, flieg ihm nach! Ich..komme auch gleich!" Brachte er dann hervor und der Rabe machte sich mit einem kurzen, bestätigenden Krächzen auf den Weg. Gut..und jetzt..reiß dich zusammen! Ermahnte er sich selbst und setzte dann vorsichtig eine Pfote vor die andere. Er merkte deutlich, wie geschwächt er eigentlich war. Doch war das auch kein Wunder..er war viel gelaufen, teilweise sogar gerannt, und hatte, soweit er sich erinnern konnte, nicht viele Pausen eingelegt. Wie auch immer er es geschafft hatte, den Hunger auszublenden..es musste ihm jetzt noch einmal gelingen. Komm schon..sicher gibt es bald etwas zu essen, aber zuerst..muss ich zum Rest des Rudels!
Noch einmal atmete er tief durch und senkte dann selbst den Kopf. Alles, worauf er sich nun konzentrierte war Niyols Fährte. Er lief etwas umher bis er diese schließlich fand und ihr folgte. Allzu schnell konnte er nicht laufen, doch zumindest schaffte er es, seine Beine zu überreden, in einen lockeren Trab zu verfallen. Neben dem Geruch des Grauen stieg ihm auch besonders der Geruch von verschiedensten, teils kräftig-würzigen, teils süßlichen oder beißenden Kräutern in die Nase. Diese sorgten noch zusätzlich dafür, dass sein Hungergefühl unterdrückt wurde.
Den Grauen zu verfolgen war gar nicht so leicht, wie er erst dachte. Denn er konnte nicht über den Bäumen fliegen, zu groß war die Gefahr, ihn zu verlieren. So blieb nur eines: Er musste im Wald bleiben und den Bäumen ausweichen. So wurde aus einem vermeintlich leichten Unterfangen eine kleine Herausforderung. Zusätzlich erschwert wurde es ihm dadurch, dass Niyol noch etwas an Tempo zulegte. Was war nur mit ihm? Er hatte sich die ganze Zeit schon so seltsam verhalten und schien selbst überrascht gewesen zu sein, niemanden an dem Rudelplatz, wie er vermutete, anzutreffen. Dann schien ihm irgendetwas das Lächeln von den Lefzen gewischt zu haben woraufhin er unbedingt nach den anderen sehen musste. Irgendetwas stimmt hier nicht! Kann es etwa sein..dass dieser Wolf sich doch so etwas, wie Sorgen machen kann? So richtig konnte er sich keinen Reim drauf machen, aber vielleicht war der Graue ja doch empathischer, als er es zugeben wollte? Zumindest seinen Rudelmitgliedern gegenüber. Das ließ sich aber nur herausfinden, wenn sie die anderen fanden und dann seinen Umgang mit ihnen erleben konnten. Und vielleicht konnte ihnen der ein oder andere Wolf auch noch irgendetwas über Niyol sagen? So konzentrierte er sich wieder ganz auf die Verfolgung, welche auch schon bald enden sollte. Sie kamen an einem Platz an, auf welchem sich einige Wölfe vor einer Höhle versammelt hatten. Beim überfliegen sah er, dass einer der Wölfe, vermutlich eine Wölfin, sich gerade aufrichtete wobei sie sehr unsicher auf den Pfoten zu sein schien. War sie zusammengebrochen? Oder gar verletzt? Viel Zeit hatte er nicht, das Geschehen zu beobachten, denn er musste noch nach Anouk Ausschau halten. So flog er zurück in den Schutz des Waldes und landete auf einem Ast, um kurz nach seinem Freund Ausschau zu halten und wenigstens für einen kleinen Moment zu verschnaufen.
Irgendwann, er wusste nicht, wie lang er gelaufen war, hörte er ein leises, gerade so wahrnehmbares Krächzen und hielt an. Als er nach oben sah entdeckte er über sich auf dem Ast eines Baumes Karasu, welcher mit dem Schnabel in eine Richtung deutete und dann vor seinen Pfoten landete.
"Sie sind da vorn!" Krächzte er leise. "Wie viele es sind kann ich nicht genau sagen, aber sie befinden sich vor einer Höhle und..einer Wölfin scheint es nicht gut zu gehen, vielleicht ist sie sogar verletzt!" Prüfend hob Anouk die Nase und nahm die Gerüche aus der Richtung der fremden Wölfe auf. Sehen konnte er sie durch das Dickicht und die Bäume noch nicht, aber riechen konnte er sie. Auch Niyols Geruch nahm er wahr, doch wurde dieser, sowie die anderen, schnell von einem anderen, stärkeren, überdeckt. Erschrocken stellte er die Ohren auf. Was war das für ein Geruch? Er kam ihm bekannt vor, doch konnte er ihn gerade nicht einordnen. Etwas rätselnd blickte er zu Karasu hinab.
"Danke..eine..Höhle sagst du?" Der Rabe nickte und er dachte nach. Sie waren in einem Wald, da war eine Höhle und ein starker Geruch, viele Wölfe waren davor versammelt und einer Wölfin schien es nicht gut zu gehen, vielleicht hatte sie sogar eine Verletzung. Wie kann das zusammenhängen? Was macht eine Höhle in einem Wald? Entweder..wurde sie gebaut oder..von jemandem bewohnt. Wenn die Wölfin verletzt ist..welches Tier hat einen starken Geruch und.. Er riss die Augen auf und spürte, wie sich sein Fell sträubte.
"E..Ein..Bär!" Keuchte er dann und sein Blick fixierte sich auf den Punkt, an dem sich die Wölfe befinden mussten.
Er wusste nicht, ob er sich nur verhört hatte oder ob er gerade träumte. Hatte Anouk gerade wirklich..Bär gesagt?! Was machten diese Wölfe dann noch dort?
"Anouk..v..vielleicht..sollten wir zum Rudelplatz zurückgehen oder..gleich diesen Ort verlassen! Diese Wölfe können nicht ganz bei Sinnen sein, wenn sie..an so einem Ort ein Päuschen machen!" Doch der cremefarbene Rüde lief, entgegen seiner Warnung, langsam in Richtung der anderen obwohl er selber sichtlich verängstigt war. Was war denn nun in ihn gefahren?! Wurden Wölfe lebensmüde, wenn sie sich in der Gesellschaft anderer Artgenossen befanden?
Langsam arbeitete er sich vor, Schritt für Schritt, Pfote für Pfote. Dabei gab er sich größte Mühe, kein Geräusch zu verursachen. Eigentlich schrie alles in ihm danach, umzudrehen und vor der Gefahr zu fliehen. Doch..er wollte die Wölfe beobachten. Er wollte sich ein Bild von ihnen machen. Und er wusste auch, dass es keinen guten Eindruck machte wenn herauskommen sollte, dass er einfach geflohen war..sollten sie noch Hilfe brauchen. Trotzdem hielt er sich noch bedeckt und ging dann hinter einem der Büsche im Wald in Deckung. Er sah nun Niyol, bei ihm waren eine weiße und eine schwarze Wölfin sowie ein hellbrauner, ein schwarz-brauner und ein hellgrauer Rüde, etwas entfernt von ihnen standen noch ein schwarzer Rüde und eine cremeweiße sowie eine weiße Wölfin, letztere schien etwas angeschlagen und er vermutete, dass es sich um die verletzte Wölfin handeln musste. Doch was machten sie noch hier? Er beschloss, noch zu warten bevor er sich entschied, sich zu zeigen. Zuerst wollte er sehen, wie die aktuelle Situation war.
[In der Nähe von Niyol, Shiro, Aarinath, Yarok, Pantalaimon, Kachnik, Roghir, Ayjana, Takata | Bärenhöhle, Nähe Mondscheinsee]
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 170
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Obwohl seine Gefühle für Valdis echt waren, fragte er sich insgeheim, was ihr Geheimnis war und ob es wirklich kein Problem darstellte, wenn sie damit hinter dem Berg hielt. Er legte ein Ohr schief, wie sie das äußerte und dachte nach. Irgendwann ... das klang weit in der Zukunft. Sofort versuchte sein Kopf auszumalen, was das wohl sein mochte, das sie da für sich behielt. Vielleicht hatte sie etwas Furchtbares angestellt und jemandem das Leben genommen? Quatsch. Das konnte er sich nicht vorstellen. VIelleicht war sie diejenige, der Unrecht widerfahren war und sie traute sich nicht, es zu benennen? Obwohl weder das Eine noch das Andere wirklich schön klang, versuchte er den Gedanken zu verdrängen und den Moment zu genießen - das konnte er schließlich am besten. Weit ab von Wölfen wie Roh-Gier, Lerio oder dem weißen Ungeheuer, nur hier mit seiner Angeherzten und ein paar Fischlein am Wasser, was konnte es Schöneres geben? Der Bär und die Probleme der Anderen waren in diesem Moment sehr weit weg für ihn. Er grinste über alle Backen und rutschte immer ein Stück näher heran. Sie konnten sich fragen, wie es nun weiterging und ob es für sie Beide eine Zukunft war, doch verlief die konträr zu seinem Vorhaben, nur für den Moment zu leben.
„Ehm ... du ... eh ... Valdis. Wie ... bist du eigentlich auf die anderen gestoßen?“
Er erinnerte sich, wie sie mit Pantalaimon und seinem Lieblingsfeind Roghir zu ihnen gekommen war. Was für ein Unglück, dass das Erste, was sie von ihrem Rudel gesehen hatte, ausgerechnet das schwarze Ungeheuer gewesen war!
„Die Anderen .. ich me- meine .. haben sie dich ... gut behandelt?“
Er legte den Kopf schief und sah sie prüfend an. So recht wollte er kaum glauben, dass man bei einem Roghir überhaupt ungeschoren davonkam. Ein Wunder, wenn sie nicht traumatisiert wurde! Er an ihrer Stelle wäre nicht mit diesem Fiesefranz mitgekommen ... getreu dem Motto, geh nicht mit großen bösen Wölfen mit.
(Valdis / Silberfischchensee )
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IP
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Kachnik
Doppel-As
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 113
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Ein Albtraum war das. Kein Moment des Friedens konnte diese unabwendbaren Tragödien rechtfertigen. Gequält wandte er sich von der vermeintlich leblosen Ausgeburt des Elends ab. Doch seine Sinne, verworren und dröhnend laut, wirbelten gegen seinen Willen um ihn herum, zwangen ihm die Laute und Gerüche auf, denen er so sehr entfliehen wollte. Das war das beängstigende an der Sache. Er war immer so ... schwach ... nutzlos. Bei diesem Gedanken spürte der junge Wolf, wie sein letztes Mahl ihm wieder aus dem Magen klettern wollte, wie es schon mit seinen eifrigen Hufen gegen das Innere seiner Kehle trippelte. Energisch würgte er es aber wieder zurück, wo es hoffentlich bleiben würde.
Er versuchte angestrengt, zurück ins Hier und Jetzt zu kehren, doch seine Augen und Ohren waren müde, die schleierhafte Szene vor ihnen half ihm nicht weiter, überall bewegte es sich, ein Heulen aus der Ferne, ein Bellen, von einer Seite zur anderen. War sogar er selbst schon ... ? Er konnte seine Beine nicht mehr spüren. Er hörte ... er wandte sich träge zu dem Ursprung des Lärms, ließ seinen Kopf kurz darauf aber wieder kraftlos heruntersacken. Jemand entferntes in dunklem Fellkleid sagte etwas. War auch dieser Wolf bereits tot, wie alle anderen? Kachnik schnappte nach Luft. Wie sollte er nur aus diesem Zustand der Hilflosigkeit ausbrechen? Er sehnte sich danach irgendwen oder irgendetwas an Stelle dieses üblen Schicksals niederzukämpfen. Irgendwen ... aber das Schicksal wollte ihm keinen adäquaten manisch lachenden Bösewicht präsentieren. "Und ... Avon?", flüsterte er überfordert, während er frustriert versuchte, ihn mit seinen Ohren zu orten. War das nicht der ursprüngliche Grund des Aufbruchs gewesen? Ganz leise, murmelte der auferstandene Geist der eisigen Wölfin etwas vor sich hin. Er schüttelte sich. Erst als sich ein paar neue unerwartete Gerüche hinzumischten, hob er wieder den Kopf. Erschrocken spannte er sich an, als er wieder eine neue Gestalt neben sich fand. ... Neu? Warum roch diese graue Unförmigkeit teilweise so traut? Er hob seine mittlerweile schweren Augenlider so weit wie möglich an und versuchte sich zu entsinnen, wie nochmal der ... Graue hieß. Schließlich hauchte er müde, aber überrascht: "P...Pil...grim?" Er witterte erneut, diesmal noch verwirrter. "Und ... hm?"
[bei Pan, Niyol, Aarinath, Ayjana, Shiro, Roghir, Takata; Anouk | Bärenhöhle, Nähe Mondscheinsee]
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 554
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Allmählich liess das Zittern ihres Körpers nach zum Teil auch geschuldet durch die Nähe Roghirs welcher, sich ruhig zu ihr gesellt hatte und ihr mit seinen liebevollen Gesten zusätzlich wieder Sicherheit vermittelte. Sie schüttelte sachte den Kopf.
»Nichts zu danken, das hätte jeder getan!» murmelte die Fähe leise auf Roghirs Dank. Blödsinn du dummes Ding, das war einfach nur leichtsinnig und dumm oder siehst du noch einen anderen Wolf, der sich in die Höhle des Bären gewagt hat?! ihre innere Stimme meldete sich triefend vor Sarkasmus.
Gekonnt ignorierte die Wölfin die Worte in ihren Ohren, auch wenn sie diesen irgendwie eine Wahrheit zusprechen musste. Auch Roghir hatte begonnen zu versuchen Takata wieder ins Hier und Jetzt zu befördern und nach einer gefühlten Ewigkeit schlug diese endlich ihre Augen auf. Die Wölfin schien aber noch nicht ganz in der Welt angekommen zu sein, kein Wunder nach diesem Schlag auf den Kopf. Ihr musste doch der Schädel dröhnen. Mit Mühe und schwächelnd richtete sich ihre Fellschwester auf und wandte ihre Worte an Roghir, Ayjana schien sie dabei zu übersehen. Übel nahm Jana der Wölfin dieses Verhalten nicht, der Schlag war heftig gewesen und Takata konnte von Glück reden, dass sie noch zusammenhängende Wörter über die Lefzen brachte. Schliesslich wandte sich Jana von Takata und Roghir ab doch ehe sie davon trippelte, sah sie sich der Gruppe um Shiro gegenüber. Die Wölfe standen allesamt etwas weiter weg von Roghir, Takata und ihr und beäugten das Szenario. Betroffen senkte die Weisse ihren Blick als ihr klar wurde, dass sie sich Shiros Worten widersetzt, hatte als sie vorgeprescht war um Takata zu helfen, doch was hätte sie denn tun sollen? Takata sterben lassen? Roghir alleine lassen in dieser brandgefährlichen Szene? Schuldbewusst klappten ihre Ohren zur Seite. Im nächsten Moment nahm sie wahr, dass hinter Shiro auf einmal Niyol aufgetaucht war, dessen Frage drang nicht an ihre Ohren, doch hoffte sie insgeheim, dass das Auftauchen des Wolfes Shiro davon ablenken würde, dass Ayjana einen auf Kamikaze gemacht hatte. Zudem freute sie sich, dass der Rüde zurückgekehrt war, sie hätte darauf gewettet, dass er den Weg zum Rudel nicht wieder finden würde, nur aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass sich hinter Niyol im Dickicht noch eine weitere Gestalt befand, ausserdem mischte sich ganz seicht der Geruch eines unbekannten Wolfes unter die Gerüche der Bekannten Artgenossen. Doch im selben Atemzug erinnerte sie sich daran, dass sie Avon am Rande des Schauspieles zusammen mit Valdis gesehen hatte. Irgendwas in ihr schrie danach, dass Avon nicht unschuldig gewesen war an dieser Situation. Ihre Ohren richteten sich wieder auf und sie wandte den Kopf in die Richtung, in der sie die beiden Wölfe gesehen hatte, der Platz dort jedoch war leer. Irritiert und suchend glitt ihr Blick über die Wölfe um Shiro doch befanden sich die beiden auch nicht unter ihnen. Waren sie wirklich einfach gegangen ohne zu helfen? Vielleicht hast du dir das auch nur eingebildet, dass die beiden dort gestanden hatte! beschloss sie für sich und schnaufte laut.
[bei Roghir, und Takata einige Sprünge weiter weg Shiro, Pan,Aarinath, Kachnik, Niyol, und Anouk | Bärenhöhle, Nähe Mondscheinsee]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ayjana am 20.12.2024 08:00.
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Pantalaimon
Rabenfürst
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 55kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 82
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Es dauerte einen Moment, bis sich das Chaos des voraus gegangenen Kampfes langsam legte und Roghir ihm eine vorsichtige Entwarnung zur Antwort gab, bevor er sich um die andere weiße Fähe kümmerte. Auch sie hatte der Vorfall ziemlich mitgenommen.
Inzwischen schien das ganze Rudel sich hier versammelt zu haben und angespannt auf ein Lebenszeichen von Takata zu warten, die sich dem Bären so kopflos zwischen die Pranken geworfen hatte. Alle bis auf Valdis und ihren tollkühnen Verehrer. Als er und die anderen die Szene erreicht hatten, hatte er die beiden noch unweit der Senke entdecken können. Jetzt, so schien es, hatten sie sich in all dem Trubel aus dem Staub gemacht.
Vielleicht hätte er noch etwas länger über das sprunghafte Verhalten der beiden Wölfe nachgedacht, wenn er nicht gesehen hätte, wie allmählich Leben in Takatas reglosen Körper zurückkehrte. Es war als würde das Rudel kollektiv erleichtert aufatmen, während die angeschlagene Wölfin sich langsam und wackelig aufrichtete und sogar ein paar Worte murmelte, die er aufgrund der Entfernung aber nicht hören konnte.
"Schau.", sagte er, nachdem er sich wieder in Kachniks Richtung gewandt hatte und hoffte den zerstreuten Rüden so aus seiner augenscheinlichen Krise zu holen. "Sie lebt." Der Trübäugige aber war schon wieder in eine andere Richtung getorkelt und schien das, was um ihn herum geschah kaum wahr zu nehmen. Pan zog eine Grimasse. Der Jungspund tat ihm leid, so verloren wie er da in die Weltgeschichte stierte und von.. ja, von was eigentlich? übermannt wurde. Umso erleichterter war er, als sich eine weitere, graue Gestalt aus dem Schatten der Bäume löste und Kachnik damit aus seiner Trance riss.
Es brauchte einen Moment, aber dann erkannte Pan den Neuankömmling, der sich zuvor bereits durch ein Heulen angekündigt hatte. "Niyol." In einer höflichen Begrüßung schwang seine Rute hin und her. "Schön dich wieder zu sehen." Auf die verwirrte Frage des Grauen hin, sah er hinunter in die Senke. "Ich glaube, das kann uns Roghir am besten erklären. Aber erstmal sollten wir hier verschwinden.", fuhr er mit einem vielsagenden Blick auf den dunklen Eingang der Bärenhöhle fort. Nicht auszudenken was ihnen blühte, sollte der sich doch dafür entscheiden ihnen allen den Gar aus zu machen.
Wenigstens hatte der penetrante Geruch des Ursus abgenommen. Stattdessen strichen ihm nun hauptsächlich die unterschiedlichen Gerüche der Anwesenden um die Nase und ein Unterton der Angst und Aufregung. Sie alle rochen ähnlich - klar, bis auf Valdis und ihn selbst, gehörten sie dem gleichen Rudel an. Doch die Brise hatte noch ein weiteren fremden Geruch mit sich getragen und Pan fiel wieder ein, was Niyol neben seiner baldigen Ankunft in seinem Heulen noch angekündigt hatte. Er hatte jemanden im Schlepptau. Nur schien dieser Jemand sich bisher bedeckt zu halten.
[neben Shiro, Kachnik, Yarok, Niyol | in der Nähe von Roghir, Ayjana, Anouk | Bärenhöhle, Nähe Mondscheinsee]
'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 19.12.2024 22:05.
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Yarok
Beschützer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 60kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 132
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Der Graubraune atmete noch immer pumpend und schaffte es erst nach einigen Herzschlägen den Blick von der Stelle abzuwenden, an der der Bär verschwunden war. Sie konnten nur hoffen, dass er nicht so bald zurückkam…
Ein Murmeln aus Takatas Richtung riss ihn aus seiner Trance und erleichtert begann seine Rute zu pendeln. Die griesgrämige Weiße stand wackelig auf den Pfoten und schien auf den ersten Blick weitestgehend unverletzt. Wie war es nur dazu gekommen? Hatten sie den Bären nicht bemerkt, oder hatte der braune Riese sich bedroht gefühlt? Beute war keine in direkter Nähe, das konnte also nicht die Ursache für diese unschöne Begegnung gewesen sein.
Hinter Yarok ertönte eine Stimme die er kannte, die er jedoch hier nicht erwartet hatte: Niyol. Erfreut führ der junge Rüde herum und erinnerte sich im selben Atemzug an ein Heulen, dass er unterbewusst vernommen hatte. Der Graue war also in Begleitung? Pan sprach aus, was Yarok dachte und begrüßte den Grauen freundlich in dieser zugegeben bizarren Situation. Der Graubraune beschränkte sich auf ein kameradschaftliches Nicken in Niyols Richtung, denn Pan sprach etwas sehr wahres aus: Sie sollten hier verschwinden.
“Ja, da stimme ich dir absolut zu, Pan. Wir können uns später unterhalten. Wo ist deine Begleitung, Niyol?“, fragte Yarok und sah sich suchend um. Hatte der Fremde ihren Haufen besehen, sie für geisteskrank gehalten und sich zügig aus dem Staub gemacht? Und… wo waren eigentlich Avon und die graue Fähe?
[bei Pantalaimon, Niyol, Kachnik, Shiro, Roghir, Takata, Ayjana, Anouk | Nähe Mondscheinsee]
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Enaid
Eroberer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79 cm & 55 kg
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Dabei seit: 05.08.2023
Beiträge: 67
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Er hatte beschlossen, die sarkastische und auf Humorgetrimmte Art des sprechenden Wolfs einfach zu übergehen und darauf gar nicht einzugehen. Das einzige was zählte war, dass Eden und er die Möglichkeit bekamen sich auszuruhen. Enaid verstand jedoch, dass Chester - wie er sich vorgestellt hatte - wissen wollte was passiert war. Er nickte dem anderen Wolf grüßend zu, auch wenn dieser sich im Hintergrund hielt und sich nicht äußerte - ein seltsames Gespann waren die beiden.
"Lasst uns gehen.", nickte er die Richtung ab und begab sich an Edens Seite um los zu laufen. Er warf Chester einen skeptischen Blick zu als dieser in - fast schon provokativ - ansah und verdrehte dann die Augen. "Wir trafen den ... Schattenwolf auf der anderen Seite des Flusses. Es wirkte als brauche er Hilfe, also wollte ich ihm Hilfe anbieten." Eine Entscheidung die er definitiv bereute. "Ich weiß nicht wieso, was der Auslöser war, aber plötzlich ging der Schattenwolf auf Eden los. Ich habe versucht ihn aufzuhalten." Er schluckte schwer während er durch den Schnee lief und die Erinnerungen an die letzten Minuten vor dem Bad im Fluss sich in seinem Kopf wiederholte. "Ich hab ihn verletzt, seine Hinterbeine waren fast nutzlos aber er hat nicht aufgegeben, er hat Eden immer weiter verfolgt." Eine kurze Pause, tiefes einatmen. "In einem ... Akt der Verzweiflung wollte ich ihn in den Fluss stoßen als er Eden erneut angriff und dabei ... sind wir auch im Fluss gelandet." Ein mattes lächeln mit den Augen zu Eden. "Ohne Eden hätte ich den Absturz nicht überlebt."
Einen Moment lief er schweigend weiter, in seinen eigenen Gedanken versunken. Jeder Muskel brannte, ihm war kalt und das Fell hing schwer an ihm. Letztlich blickte er jedoch nochmal zu Chester und Venryn. "Was hat euch in diesen Teil des Landes geführt?" Eine weitere Geschichte würde den Weg vielleicht einfacher machen, Ablenkung bieten. Es missfiel ihm sich auf Chester und Venryn verlassen zu müssen, aber er war erschöpft und brauchte alle seine Kraft um weiter zu gehen - jetzt konnte er wirklich nur hoffen, dass Chester und Venryn sie nicht auch angreifen würde, wobei er das bei Venryn nicht glauben konnte.
[bei Chester, Enaid und Eden | Kältesturmhalbinsel]
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Eden
Mitglied
Alter
4 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
55cm & 30kg
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Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 34
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Ihr war nicht entgangen, dass Enaid den zu ihnen Gestoßenen nicht viel abgewinnen konnte. Besonders der extrovertiertere von beiden schien mit seinen lässigen Bemerkungen bei ihm auf Granit zu beißen. Die Art wie der in Weiß gehüllte Rüde den unbekannten Artgenossen jetzt begegnete stellte einen auffälligen Kontrast zu ihrem Aufeinandertreffen mit ihm dar. Und das obwohl nur einige Stunden dazwischen lagen.
Eden konnte es ihm nicht verdenken. Nicht nachdem er kurz zuvor für seine offene Art beinahe einen fatalen Preis bezahlt hätte. Es war also klar, dass ihr erneutes Zusammentreffen mit Artgenossen nun Argwohn in ihm hervor rief. Noch dazu in ihrem geschwächten Zustand. Einer weiteren Attacke würden sie nicht standhalten können.
Zu ihrem Glück schienen die beiden hochgewachsenen Rüden nichts dergleichen im Schilde zu führen. Über die Krankheit, die sich offenbar bis hierher, weit außerhalb ihrer Heimat, ausgebreitet hatte, wussten sie allerdings nichts zu sagen, was der heranwachsenden Fähe einen Stich der Enttäuschung versetzte. Es schien sogar so, als habe Chester - so hatte er sich vorgestellt - bisher keinerlei Berührungspunkte mit dieser grausamen, wolfsfressenden Seuche gehabt zu haben. Andernfalls hätte er nicht so lapidar darüber hinweg gewitzelt, da war sie sich sicher.
Nichtsdestotrotz freute sie sich, als entschieden wurde, dass sie von nun an wohl gemeinsam weiter ziehen würden. Zumindest bis sie einen Unterschlupf gefunden und sich etwas erholt hatten. Eden entgegnete Chesters Zwinkern mit einem interessierten Blick, bevor sie sich mit ihm und Enaid in Bewegung setzte. Auch dem anderen Wolf - Venryn - warf sie über die Schulter einen Blick zu, um fest zu stellen, ob er ihnen ebenfalls folgte. Der schwarz-braune Rüde war bisher so still und zurückhaltend gewesen, dass sie fast fürchtete, er könnte klammheimlich verloren gehen. Als sie erkannte, dass das nicht der Fall war, wandte sie sich schnell wieder um und musste sich beeilen um in dem tiefen Schnee Schritt halten zu können.
Während Enaid von ihrer schrecklichen Begegnung erzählte, nickte sie beipflichtend. "Ihr hättet ihn sehen sollen, es war schrecklich. Dieser Geruch.." Ihr Nasenrücken kräuselte sich in einem Ausdruck starken Ekels. "Er hat mich gehetzt, als wäre ich nichts weiter als ein Beutetier. Doch Enaid hat ihn wieder und wieder zu Boden gerungen, um ihn von mir fern zu halten.", erzählte sie ergänzend, ihre Stimme voll jugendlicher Bewunderung.
Es gab einen Moment der Stille, in dem nur der knirschende Schnee unter ihren Pfoten und Enaids und Edens angestrengter Atem zu hören war. Dann setzte sich das Gespräch fort und die beigefarbene Wölfin lauschte gespannt, dankbar um alles, was ihre Gedanken von der beißenden Kälte ablenkte, die ihr mit jedem Schritt tiefer in die Knochen kroch.
[bei Enaid, Chester und Venryn | Kältesturm-Halbinsel]
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