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Valdis
Die Eiskönigin


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
79 cm & 54 kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 24.09.2022
Beiträge: 141

Valdis ist offline
20.03.2024 11:53

Valdis konnte sich nicht daran erinnern, wann zum letzten Mal ein Wolf so freundlich zu ihr gewesen war! Seine Blicke sprachen Bände, er gaffte sie liebestrunken an, er wedelte mit der Rute und seine Worte waren süß wie Honig. Die Eiskönigin jubiliert innerlich. DAS war das Verhalten, welches ihr gegenüber gebracht werden sollte, denn schließlich war Valdis etwas Besonderes! Und Avon schien zu merken, wie viel in ihr steckte, ohja!

Der Rüde näherte sich ihr und sie hob die rechte Lefze wie zum Gruß. Sie könnte natürlich weiter fressen, wenn sie auf Avons Angebot einging. Natürlich würde sie nicht nein sagen - schließlich nährte sie sich von seinen Blicken und seinen Worten. Jedoch war Valdis schließlich Valdis, weswegen sie ihre Freude nicht direkt artikulierte.

"Klar, warum nicht?", sprach sie und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie beinahe verfallen war...

Als Avon dann gegen Kachnik stieß, musste sie dann doch ihre Maske fallen lassen und lachte etwas gehässig.

Dann riss sie noch ein großes Stück Fleisch ab, schlang es herunter und lief ein paar Schritte voraus. Sie drehte sich um, zwinkerte Avon zu und hob die Rute. Sie wollte irgendetwas sagen...aber ihr fielen nicht die richtigen Worte ein.

"Na komm schon", brachte sie dann über die Lefzen und tänzelte ein paar Schritte in die Richtung, die Avon geheißen hatte.

[geht mit Avon los / Ufer des Mondscheinsees]

IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
23.03.2024 22:21

Der schwarze Rüde sah müde zu Takata auf, sein Haupt immer noch leicht gesenkt. Seine Entscheidung stand fest: Egal, wie sie sich entscheiden würde – ob sie nun mit ihm zurück zum Rudel kam oder allein weiterzog – er würde ihr nicht im Weg stehen. Zumal er immer noch keinen Plan hatte, wie er ihre Rückkehr zum Rudel erklären sollte. Roghir leckte sich kurz über die Lefzen und hob den Kopf wieder höher. Er beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken. Er hatte lange genug gegrübelt. Roghir schaute wieder in die Ferne, legte die Ohren zurück, um zu hören, ob Takata etwas sagen würde. Sie sollten zurückkehren und den anderen berichten. Über eine weitere Ursache, welches vielleicht mit der unsichtbaren Krankheit zu tun haben könnte. Roghir überlegte, wo die anderen Rudelmitglieder sein könnten, doch abrupt stoppte er seine Gedankengänge. Seine Augen weiteten sich ein wenig bei dem Satz, den Takata geäußert hatte. Lies ihn sich nochmal durch den Kopf gehen. Du ... hast vielleicht ... das Zeug zum neuen Rudelanführer, ist dir das klar?

Wie erstarrt sah er in die weite Ferne. Es war als hätte ein Blitz ihn getroffen. Nach ein paar Sekunden schloss er die Augen und zog die Lefzen zurück. Er schnitt eine gequälte Grimasse. Dabei drehte er den Kopf so, dass die weiße Polarwölfin es nicht sah. Ja, vielleicht hatte er die Fähigkeit, ein Rudelanführer zu sein. Aber von wollen konnte keine Rede sein! Er wollte diese Position nicht! Und wie sollte er das einer Takata beibringen, die offenbar ihre Hoffnung in ihm setzte? Roghir entspannte seine Gesichtsmuskeln und drehte sein Haupt bis er Takata wieder ins Gesicht sah. Seine Ohren drehte er nach vorne, um ihre leisen Worte mitzubekommen, die sie hinter ihrer ersten Aussage setzte. Und ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Der schwarze Rüde sah ihr schweigend ins Gesicht. Konnte ihr Lächeln nicht erwidern.

Sah sie stattdessen leicht traurig an.
Er wusste nicht, weshalb er diese Traurigkeit verspürte. Vermutlich, weil er ihrem Wunsch nicht entsprechen konnte. Er war kein Anführer. Er hatte einmal eine Entscheidung getroffen. Und ein Leben, nie wieder gesehen. Müde schloss er erneut die Augen und schüttelte leicht den Kopf.

“Tut mir leid, Takata...

, entschuldigte er sich und setzte sich in Bewegung, um an ihr vorbei zu gehen. Auf halber Höhe mit ihr, antwortete er:

“...aber ich kann das Angebot nicht annehmen. Ich bin nicht zum Anführer gemacht, dazu bin ich zu ungeduldig, zu dickköpfig. Es wäre sicher jemand anderer besser geeignet als ich.“

Er setzte seine Bewegung fort und ging an der weißen Fähe vorbei, legte die schwarze Schnauze in den Wind. Schnüffelte leicht. Er würde zum Mondscheinsee zurückgehen – er vermutete die anderen Wölfe dort. Sein bernsteinfarbener Blick sah zurück. Er hoffte, er hatte den Vertrauenszuschuss nicht völlig zerstört mit seiner Antwort.

“Kommst du mit mir zurück?

, fragte er und sah ihr offen ins Gesicht und auf eine Antwort ihrerseits wartend.

[bei Takata | Beerenwald]


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Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Pantalaimon
Rabenfürst


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5 Jahre
Geschlecht
Rüde
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85cm & 55kg

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Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 81

Pantalaimon ist offline
25.03.2024 20:44

Auch ihm, der so viel Gesellschaft.. das heißt, eigentlich auch nur irgendeine innerartliche Gesellschaft, schon lange Zeit nicht mehr hatte, fiel es schwer dem Geschehen ihrer Gruppe zu folgen. Nicht unweit von ihm standen die drei Fähen, die scheinbar - so stellte er mit Erleichterung fest - deutlich mehr Manieren aufwiesen als ein Großteil der Rüden, die sie anfangs in Empfang genommen hatten. Deshalb, und weil er aus irgendeinem Grund peinlich berührt die Turtelei zu seiner Rechten auszublenden versuchte, fokussierte er sich auf Shiro und die beiden hellen Fähen, die ihr zur Seite standen.

Als sie sie vorstellte, neigte er grüßend den Kopf und seine Rute schlug in einem freundlichen Rhythmus - er wollte sich redlich bemühen nicht unangenehm bei seinen neuen Bekanntschaften aufzufallen. Außer bei dem halbblinden Jungspund vielleicht, da schienen Pans Bemühungen ohnehin auf unfruchtbaren Boden zu fallen. Weil dessen Feindseligkeit aber außer eines strengen Blickes auch niemandem eine große Reaktion entlockte, interessierte das den Rüden mit dem warmen, braunen Pelz auch nicht.

Schließlich fiel das Gespräch kurz auf die ominöse Krankheit. Sofort kribbelte es unangenehm unter seinem Pelz. Er dachte an Lynx, Takatas Freund und daran, wie elendig er an seinem plötzlichen Leiden zugrunde gegangen war. Was das allerdings mit der Suche nach Takata zu tun hatte, das verstand der erfahrene Wolf nicht, daran änderte auch die vage Umschreibung der resoluten, schwarzen Wölfin nichts.

Als diese dann auch noch nach Lynx' Verbleib fragte, kratzte er sich unwohl mit der Hinterpfote an einem Ohr um etwas Zeit zu schinden. Angestrengt suchte er in seinem Kopf nach einer Antwort, die bestenfalls nicht ihren sofortigen Ausschluss dieser Gemeinschaft führte. Auch wenn er es verstehen würde, wenn man sie aus Furcht sich anzustecken verjagte. "Er.. hat es nicht geschafft.", würgte er letztendlich an Shiro gewandt hervor und spielte mit dem Gedanken es einfach dabei zu belassen, es war ja die Wahrheit; wenn auch nicht die ganze. Andererseits, dachte er, sähe ihre Zukunft wohl auch nicht viel besser aus, wenn sich im späteren Verlauf ihres Zusammenseins das ganze Ausmaß von Lynx' Ableben herausstellen würde. Also seufzte er und fuhr dann fort: "Er war krank... Sicher als wir auf ihn und Takata trafen schon. Roghir und Takata sind bei ihm geblieben - bis zum Schluss."

Wie ein gescholtener Welpe senkte er den Kopf, legte die Ohren an und wandte den Blick gen Boden. Kurz sah er dann zu Valdis hinüber, die aber war gerade im Begriff mit ihrem Verehrer von Dannen zu ziehen. Pan konnte nicht genau sagen weshalb, aber irgendwie nagte das an ihm. Die graue Wölfin und er kannten sich zwar kaum besser als die übrigen Wölfe hier, aber immerhin waren sie zusammen von der unerbittlichen Eisschlucht hier her gekommen, hatten unterwegs Roghir, Takata und Lynx zurücklassen müssen und waren einander nun das einzig Bekannte in einem fremden Revier. Und doch ging Valdis nun einfach mit diesem Rüden davon, der sich nur so ins Zeug legte, weil er Herzchen in den Augen hatte. Aber geschickt stellte der das an, das musste Pan ihm lassen.

Allein wie er dort nun stand, verlagerte er sein Gewicht unbehaglich von einer Pfote auf die andere, bis sein Blick an dem Stück Fleisch, dass Avon ihm gönnerhaft zugeteilt hatte, hängen blieb. Er würde mit dem Fressen warten, bis alle einen Teil der Beute hatten. Wenn man ihn noch ließ jedenfalls.

[Ufer des Monscheinsees | bei Shiro, Avon, Valdis, Kachnik, Yarok, Aarinath und Ayjana]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 24.04.2024 18:38.


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Venryn
zwischen Licht & Schatten


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5 Jahre
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Beiträge: 29

Venryn ist offline
28.03.2024 16:17

Venryn wusste nicht so recht, wie er sein Gegenüber einschätzen sollte. Verdammt Chester war doch nett zu ihm, zumindest bis jetzt. Irgendwie traute er dem Grauen nicht über den Weg. Er meinte ja immerhin schon, er konnte ihn herumkommandieren. Aber Venryn wollte sich nicht mehr von jemandem herumkommandieren lassen. Vielleicht von Wölfen, die er kannte, ja, aber nicht von einem Wolf, den er so gar nicht kannte. Außerdem war es unfair, wenn er alles alleine machen musste. Nur hoffentlich nahm der Graue ihm das jetzt nicht böse, dass er nicht alles alleine machen wollte. Doch Chester reagierte gelassener, als Venyrn gedacht hatte. Naja soweit, so gut.

Aber dieser Chester war verdammt neugierieg. Wieso interessierte es ihn so sehr, wo er herkam? War ja nicht von großer Bedeutung, wie er es hierher geschafft hatte. Hauptsache war, er hatte es geschafft und war nun hier mit Chester. Aber er selbst wollte irgendwie doch auch wissen, wie Chester hier alleine gelandet war, also konnte er ihm diese Frage wohl nicht verübeln.

"Mein Bruder und ich mussten unser Rudel verlassen ... wegen unserem Vater. Irgendwann haben sich unsere Wege dann getrennt und jetzt bin ich hier gelandet."

Dass Venryns Jagdgeschick ihn vor dem Hungertod bewahrt hatte und ihn durchgebracht hatte, erwähnte er erstmal nicht. Sonst würde er tatsächlich noch alleine jagen müssen und, obwohl er mittlerweile relativ gut darin war, alleine Mäuse oder Hasen zu fangen, war es doch sehr mühsam und kostete doppelt so viel Energie. Also hoffte er es in Zukunft vermeiden zu können und auf die Hilfe von Chester.

Auch, was zwischen ihm und seinem Bruder vorgefallen war und prinzipiell alles, was im Rudel schiefgelaufen war, verschwieg er vorerst. Chester würde es irgendwann wohl eh aus ihm herauskitzeln, doch er hatte keine Lust, ihm das jetzt zu erzählen. Mal sehen, was die Zukunft bringen würde.

[bei Chester | Kältesturmhalbinsel]

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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4 Jahre
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Fähe
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70cm und 52kg

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Takata ist offline
30.03.2024 16:16

Erstmals seit längerem, sah sie dem Rüden direkt ins Gesicht, anstatt wie ein beschämtes Mädchen auf das eigene Pfotenpaar zu gucken. Sie versuchte zu lesen, was in ihm vorging, doch das war nicht leicht. Sie kannte ihn kaum, obwohl er einiges über sich preisgegeben hatte, mehr als umgekehrt. Eines aber meinte sie mit Sicherheit sagen zu können: In ihm steckte so weit nichts Verdorbenes, nichts Abartiges oder Boshaftes, wie sie es vom tiefschwarzen Rüden Tihar gekannt hatte. Ob sie nun auf den richtigen ,Geschmack' gekommen war und endlich einmal eine Sympathie gegenüber freundlichen Wölfen entwickelte, die diese auch verdient hatten?
Dann aber die Enttäuschung. Er konnte nicht. Er konnte das ,Angebot' nicht annehmen, obgleich es nicht einmal in ihrer (schon gar nicht in ihrer) Macht lag, ihm diesen Posten zu verschaffen. Die weißen flauschigen Ohren der Polarwolffähe gingen ruckartig zu den Seiten, als er dieses vernichtende Urteil über sich selbst fällte. Takatas Kiefer bebten, sie wollte fragen ... warum stellst du dich so dar. Er, zu dickköpfig? Zu ungeduldig? Bewies er mit ihr nicht gerade das Gegenteil? Oder tat er das in einer Ausnahmesituation. Fragen über Fragen kreisten über ihrem Haupt ... aber Roghir deutete an, dass er nun zurück zum Rudel wollte. Und er fragte sie voller Nachdruck, ob sie jetzt mitkam.
Ihre Pfoten standen fest verwurzelt an ihrem Fleck. Nichts in ihr zuckte, ruckte oder setzte sich in Bewegung, kein Muskel, kein Gelenk, bei der Vorstellung, zurück zu einem Rudel ohne Lynx, ohne Skadi zu gehen. Auch Kyevjen war lange schon verschollen und würde sie dort sicher nicht erwarten. Sie sah stattdessen in die entgegengesetzte Richtung, aus der sie vor einiger Zeit gekommen waren, dort, wo man noch immer ihre Spuren sah. Was erwartete sie dort im Vergleich zu einem seelenlosen Rudel? Ein Leichnam, der einmal ein guter Freund gewesen war, ein anderer, der einmal ihr ,bester Feind' gewesen war ... und jede Menge Nichts. Auch nicht gerade die besten Aussichten.
Doch es stimmte nicht, dass sie beim Rudel nichts hatte, auf das sie zählen konnte. Roghir bewies das Gegenteil, obgleich er die Rolle des Anführers kategorisch ablehnte. Konnte sie sich vorstellen, mit ihm befreundet zu sein, mit ihm künftig einen Verbündeten an ihrer Seite zu wissen? Ungewöhnlich viel Optimismus für eine, die eben erst einen liebenswerten Wegbegleiter verloren hatte. Und die Krankheit wütete noch immer. Besser, sie wurde nicht seine Freundin, andernfalls traf vielleicht auch ihn der Fluch. Die Weiße ließ den Kopf hängen und seufzte tief. Wenn sie jetzt nicht mitkam, drohte sie endgültig abzufallen. Es würde niemand anderen mehr geben, der bereit war, Partei für sie zu ergreifen. Dieser Wolf, der auf sie eingewirkt hatte und ihr vermutlich sein Bestmögliches gegeben hatte, war ihre Chance, zurück ins Rudel zu kehren. Sie wusste nicht, ob es ihr Vorteile brachte, erst recht in Zeiten der unsichtbaren Gefahr. Sie fürchtete, die anderen Wölfe womöglich anzustecken, wenn Lynx tatsächlich krank gewesen war. Doch konnte sie den Rüden auch nicht aufhalten. Er war ebenso eine Weile bei Lynx gewesen und mit ihr, vielleicht trug er es schon in sich. Hinzu kam, dass zwei weitere Wölfe - der zweite dunkle Rüde und die vorlaute Jungfähe - vermutlich bereits zum Rudel zurückgekehrt waren und ein tödliches Geschenk mitbrachten ... Spielte es vor dem Hintergrund noch eine Rolle, ob sie mitkam? Würde sie vielleicht das Ende der Meute erleben, wie sie es bei so vielen anderen gesehen hatte? Es interessierte sie durchaus, wie es ohne Skadi weiterging, doch ahnte sie schon jetzt, dass es - trotz ihrer Meinungsverschiedenheit - nicht einfacher werden würde, im Gegenteil.
Schlussendlich raffte sie sich auf. Noch immer wenig lustvoll und entkräftet, begab sie sich in Bewegung und begann, dem freundlichen Wolf nachzutrotten, um nicht auch ihm vor den Kopf zu stoßen, wie sie es vermutlich bei zu vielen anderen schon getan hatte ...

[Bei Roghir | Beerenwald, Ri. Mondscheinsee aufbrechend]



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Kachnik
Doppel-As


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Geschlecht
Rüde
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79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
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Kachnik ist offline
05.04.2024 22:37

Langsam ließ er sich auf seine Seite plumpsen und hob seinen Kopf fast erwartungsvoll gen Himmel, als stünde die Antwort auf all seine Sorgen irgendwo droben. Die Erde fühlte sich kühl und beruhigend gegen seine zunehmende Verwirrung an, wie sie sich an seine Schulter schmiegte. Er meinte sich an ein Spiel oder etwas ähnliches erinnern zu können, bei dem seine Eltern die Form von dutzenden Beutetieren im Himmel erkennen zu meinten. Weder hören noch riechen konnte er etwas von dort oben, abgesehen von dem vereinzelten Vogel, und wenn sie dort wirklich Rehe gesehen hätten, würden sie dann nicht einfach herunterfallen? Er war sich nie sicher gewesen, ob ihn alle nur auf den Arm genommen hatten. Auch jetzt sah er nur einen hellen bläulichen fast weißen See ohne die typischen meist braunen Flecken von irgendwelchen Tieren. Etwas missmutig, seine Gedanken aber nun nicht mehr ganz so chaotisch herumspringend, hob er sich träge auf seine Pfoten. Es war ja auch nicht so, dass er das wilde Geplapper um ihm herum einfach ausblenden konnte. Nunmehr war er sich gar nicht mehr so sicher, was er noch tun konnte, um die Anerkennung, der anderen zu bekommen. Beute fingen die anderen, Kachnik stürzte nur an ihr vorbei, Krankheiten bekämpfen kriegte er auch nicht hin, dazu konnte Kachnik sie nicht gut genug sehen, selbst Eindringlinge verjagen konnte er nicht, dazu waren sie den anderen zu willkommen. Gleichzeitig verschwand einfach jeder, der ihn auch nur mal freundlich angelächelt hatte. War das wirklich wie es sein musste - das Leben? War das echte Verachtung oder nur Einsamkeit, die er verspürte, wenn er Wölfe wie Avon so fröhlich herumtratschen hörte?

Wobei, wo war der Trottelwolf gerade? Er drehte seinen Kopf mit Schwung irritiert zur Seite als er etwas hartes gegen die Schnauze bekam. Er schnappte nach Atem als sich langsam ein pochender Schmerz um seine Nase herum breit machte. Erschreckend nah und deutlich sah er kurz den befellten Kopfdeckel eines Mitwolfes und identifizierte nach dem ersten Schock Avons Stimme und irgendein hämisches Lachen. War das für Kachnik gemeint? Etwas benommen schniefte er. War seine Nase noch heile? Es brannte etwas. Instinktiv überwältigt von diesen Eindrücken fing er an leicht zu knurren und schnappte ungeschickt in der Luft, sodass es den Anschein hatte, als hätte er es auf eine besonders saftige Fliege abgesehen. "Ihr habt wohl nichts Besseres zu tun?", murrte er. Er wusste, dass seine Mutter ihm immer eingeredet hatte, keine Schwäche zu zeigen, doch er versuchte sich, so gut es ging, zurückzuhalten. Das versuchten die doch sicher - eine Reaktion aus ihm herauszubekommen? Um Avon stand es wohl schon zu schlimm. Sein Gehirn musste ihm wohl irgendwann mal aus den Ohren gekullert und von den Füßen einer Ameise geplättet worden sein. Unbeholfen drehte er sich um seine Achse, nicht ohne noch aus Versehen bei der Drehung mit der gehobenen Rute gegen die Schnauze des anderen zu stoßen und taumelte mit starrem finsteren Blick ziellos in Richtung der anderen. Er hatte eigentlich nicht die Absicht dazu gehabt. Unentschlossen ließ er sich auf halbem Weg nieder und starrte mit verengten Augen hinüber. Er hatte keine Ahnung worüber die dort redeten und fühlte sich nicht sonderlich willkommen, hatte aber auch keine Lust alleine abseits herumzuschmollen und sich zu einem leichten Ziel für Schikane zu machen. Da seine Nase noch immer mehr auf die Schmerzerkennung als auf die Geruchserkennung fokussiert zu sein schien, war er umso verwirrter als sie ihm den intensiven Geruch von Fressen signalisierte. W ... wa ... der Jungwolf fiel glatt um um biss sich im dem Prozess auf die Zunge, als der große dunkle ominöse Schatten neben ihm sich in Bewegung setzte - oder sich schon die ganze Zeit lang bewegte. Eingenommen von wirren Erinnerungen legte er beängstigt seine Ohren an. "Angkpf ... Oh grofer Namenlofer, ich laff nich tschu ... daff du mich ... daff du auch nur ... auch nur einen weiteren Folf ..." Er stockte als er den mehr oder weniger ordinären Panta-Wolf vor sich zu erkennen meinte. Vielleicht hatte ihm die Kollision mit Avon mehr zugesetzt als erwartet.

[Valdis, Pan, Avon, Yarok, Ayjana, Aarinath, Shiro | am Mondscheinsee]

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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3 Jahre
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Rüde
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67cm, 59kg

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Beiträge: 166

Avon ist offline
08.04.2024 16:00

Sein Schädel brummte noch immer und das nicht, weil er am Abend zuvor von dem lecker abgestandenen Sumpfwasser verköstigt hatte. Hinter seiner Stirn hämmerte die fatale Begegnung mit einem echten K A C H N I K gegen den Knochen und erinnerte ihn daran, dass ... ja, dass er nicht aufgepasst hatte. Lerio seinerseits hatte es ebenso schwer getroffen, was ihm ja insgeheim ein kleines Grinsen entlockte. Andererseits ärgerte er sich fürchterlich, obwohl er dieses Mal keine Kraftausdrücke verwendete. Der Timberwolf sah entschuldigend auf seine Angeherzte und schlingerte kurz mit der Rute. Ob er nichts Besseres vorhatte? Doch, und wie er das hatte! Er würde jetzt seine neue Flamme entführen und ein paar schöne Momente mit ihr verbringen. Das Letzte was er da gebrauchen konnte, war diesen verstaubten Flohexpress mit den Milchau- au au. Das war aber gar nicht nett, Herr Avon! Ja, natürlich wusste er, was sich gehörte und rollte mit einem verunsicherten Blick zu dem süßen Neuzugang herüber. Was bitte tat er hier? Er konnte doch nicht vor ihren Augen den Grantwolf heraushängen lassen und eine arme minderbemittelte Kreatur wie Kachnik zusammenstauchen. Wenn dieser doch schon gestraft genug war durch sein Schicksal, das ihm Mutter Natur auferlegt hatte ...

„Scho- schon in Ordnung, Le- ich meine, Kachnik. Das hast du bestimmt nicht böse gemeint. Ich verzeihe dir. Pass das nächste Mal einfach besser auf, alter Freund, ja?“

Puh, das alter Freund hatte ihm eine Menge abverlangt. Ob das hübsche Fräulein davon angetan war, dass er seine Probleme mit anderen Wö- ... mit anderen Wölfen und solchen, die es auch gern wären, so erwachsen aus der Welt schaffte? Mit dem Pfote-Reichen wurde es nun zwar nichts, aber er grinste den Müffelwolf noch einmal verstohlen an, eh er sich wieder auf- und davonmachte, schließlich hatte Valdis schon verlockend nach ihm gerufen.

„Jaha, ich komme!“



Die beiden Wölfe schlenderten unbeschwert durch das sie umgebende Revier wie zwei verspielte Schmetterlinge an einem milden Frühlingstag. Doch war es weder Frühling, noch war die Zeit unbeschwert.
Avon sah das jedoch nicht, sondern versuchte seinem Gegenüber schöne Augen zu machen. Sie liefen weiter am Ufer des Mondscheinsees entlang und Avon erklärte.

„Also ... das ist ein See. Er ist der größte in unserem Revier. Er ist ...“

... der Ort, an dem Roghir dich fast ertränkt hätte!

„eh ... ist aber auch nicht so wichtig. Lass uns lieber weiter in Richtung des Waldes gehen. Es gibt ja auch noch andere schöne Ecken.“

Eines musste man dem Rüden lassen - er war ein Steh-auf-Männchen und schaffte es immer wieder, neuen Mut zu schöpfen. Die Frage war nur, wie er der jungen Fähe den Todesplatz ihrer ehemaligen Alpha als etwas Schönes verkaufen sollte, oder all die anderen Orte, an denen sich unschöne Szenen abgespielt hatten.

„Wir haben hier Bäume!“ Wao. „Ganz viele. Außerdem gibt es Sträucher, das kann wichtig sein ... eh, du weißt schon. Außerdem ...“ Da fiel ihm etwas ins Auge, das ihm selbst bisher stets entgangen war. Immerhin hatten sie sich nun auch schon so weit von den anderen entfernt, dass kein Sichtkontakt mehr bestand. Auch war das eifrige Stimmgewirr fürs Erste verstummt.

„Und ... oh ja! Wir haben dort eine Höhle. Die ist ... einzigartig! Wollen wir sie uns mal ansehen?“

Ohne ihre Ablehnung abzuwarten, trabte er auf den offenen Höhleneingang zu. Die Steinformation, die etwa einen kleinen Kamm in der Landschaft bildete und stellenweise stark bewachsen war, offenbarte einen Höhleneingang wie ein großes Maul. Für eine Höhle war sie vermutlich allenfalls von mittlerer Größe, doch für sie beide würde sie genug Platz bieten. An mögliche Gefahren, die mit ihr verbunden waren, dachte er nicht ... etwa im Zusammenhang mit dem bärenstarken Geruch, der von ihr herüberwehte ...

(Valdis | Beerenwald / Höhle)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

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Roghir
Courageous Fighter


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Roghir ist offline
16.04.2024 09:41

Mhm... schauen wir mal, wie es nun weiter geht..., dachte Roghir für sich selbst und wartete auf eine Reaktion seitens der weißen Wölfin.
Immer wieder drehte er sein Haupt dabei in die Richtung, die vor ihm lag und witterte vorsichtig mit seiner schwarzen Schnauze. Es roch nach den unterschiedlichen Pflanzenarten. Kieferholz. Nach der feuchten, warmen Erde. Er drehte seine Ohren auch immer wieder in verschiedene Richtungen. Hörte das Knacken des Holzes, die leisen Pfoten der Tiere, welches über die mit Moos bedeckten Steine und Baumstämme liefen. Der schwarze Wolf schaute wieder Takata an. Bisher hatte sie nichts zu seiner Frage gesagt geschweige denn geantwortet. Vermutlich überlegte sie für sich selbst, welche Konsequenzen jede Entscheidung haben könnte. Egal, wofür sie sich entscheiden würde. Als die weiße Fähe sich schließlich erhob und ihm zu folgen schien, setzte er sich in Bewegung. Sie würde also mit ihm mitkommen, zum Rudel zurück. Er blickte sie kurz an und richtete sein Augenmerk wieder nach vorn.

Sie sah abgekämpft aus. Müde und erschöpft. Doch war er es auch. Diese Diskussion mit ihr war anstrengend, zudem konnte er nicht nachvollziehen, wie man so wechselhaft wie das Wetter selbst sein konnte. Und dann auch noch eine Eigenschaft an den Tag legen konnte, die andere Wölfe in Gefahr bringen konnte. Aber vermutlich wäre jede andere Entscheidung auch nicht besser. Roghir trottete voran, die schwarze Schnauze am Waldboden. Ein langsamer Trott. Er wollte nicht viel Energie für sich und für Takata verschwenden. Seine Pfoten schmerzten weniger auf dem weichen Boden des Waldes, als im Eis, aber trotzdem waren sie noch leicht Wund.

“Überlass mir das Reden, einverstanden?“

, bat Roghir und schaute Takata aus seinen bernsteinfarbenen Augen kurz an. Es kam auch drauf an, auf wen sie zu erst trafen. Insgeheim hoffte er auf Aarinath, Yarok und Pan. Aarinath, weil er sie für so vernünftig hielt, nicht gleich Alarm zu schlagen und aktiv zuhören zu können, ebenso Yarok und Pan. Alle anderen hatten eine persönliche Vorgeschichte mit der weißen Wölfin, mochten sie nicht und waren ihr gegenüber misstrauisch. Er wollte eine direkte Konfrontation zu Beginn vermeiden. Roghir kletterte über einen großen Stein, über hölzerne, dörre Äste und wich Gestrüpp aus. Dabei achtete er auch auf die weiße Wölfin, wenn auch nur unterbewusst. Seine Schnauze streckte er in die Luft, um eine mögliche Witterung aufzunehmen. Wie weit waren sie eigentlich entfernt? Der schwarze Wolf hielt leicht inne als seine Ohren ein leises plätschern vernehmen konnten. Ein Fluss! Roghir beschleunigte sein Tempo etwas, folgte dem Geräusch des Flusses. Als er den kleinen Bachlauf vor sich sah, wurde er langsamer und hielt vor dem Lauf inne. Er streckte sein Haupt und tauchte seine Schnauze ins kalte Nass. Trank ein paar Schlücke und setzte vorsichtig seine Vorderpfoten ins Wasser. Frisch und klar und doch kein Eis. Wohltuend. Sanft. Roghir sah sich um und spitzte die Ohren. Hörte er da nicht etwas? Das war doch...!

Der schwarze Rüde wusste nicht, ob er erleichtert oder doch lieber verzweifelt sein sollte. Genau auf diese Mannschaft hatte er gehofft, nicht als erstes zu treffen. Wenn Avon und Kachnik es als erstes erfuhren, würden sie gewiss Alarm schlagen. Roghir knurrte leise, legte ein Ohr zur Seite. Er roch noch ein anderen Geruch. War das Valdis? Seine Hoffnung schwand immer mehr. Auch sie mochte die Weiße nicht besonders. Roghir sah sich um. Sie waren nahe beim Mondscheinsee, aber auch in der direkten Nähe einer Höhle und die anderen Rudelmitglieder waren offensichtlich weiter im Süden. Es war also egal, ob sie direkt auf sie trafen oder sich an ihnen vorbei schlichen, sie würden Takata sehen.

Roghir sah zu Takata hinüber. Nickte ihr aufmunternd zu und setzte sich langsam in Bewegung. Dann brachte er mal die Steine ins Rollen.

[bei Takata | in der Nähe von Avon, Valdis und Kachnik | Höhle/Beerenwald]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Chester
Nebelfänger


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 62kg
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Dabei seit: 13.11.2023
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Chester ist offline
23.04.2024 10:13

Mhh keine besonders zufriedenstellende Antwort. Aber aufgeben kam schließlich nicht in Frage. Also weiter bohren.

“Und bevor sich eure Wege getrennt haben hast du dich von deinem Bruder ausnutzen lassen.“ Das war keine Frage. Chester musterte den Fremden um seine Reaktion aufnehmen zu können. Das würde zu ihm passen. Und als sein Bruder ihn leid war, hatte er seinen eigenen Weg eingeschlagen und den armen Venryn seinem Schicksal überlassen. Irgendwie traurig.

“Und dann? Ab dann warst du alleine unterwegs?“, harkte er nach. Wie lange mochte das her sein? Chester merkte nicht zum ersten Mal, dass Venryn ihm etwas verschwieg. Vermutlich fand er Chester nicht gerade sympathisch, doch bisher war er zu höflich eine Grenze zu ziehen. Gut. Das kam seiner Neugierde sehr entgegen. Er ließ erneut den Blick schweifen, um seinem Weggefährten einen Moment Zeit zu geben, über die Antwort nachzudenken. Sofern er sie denn geben würde.


[bei Venryn | Nähe Mondscheinsee]

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Enaid
Eroberer


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Rüde
Größe & Gewicht
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Dabei seit: 05.08.2023
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Enaid ist offline
28.04.2024 19:13

So mussten sich Vögel fühlen, war der einzige Gedanke den Enaid hatte während er vom Gefühl her endlos durch die Luft segelte. Er spürte wie seine Pfoten auf Widerstand trafen und drückte sich nochmal zusätzlich ab um den anderen zu Fall zu bringen, als auch er bereits durch den Schnee wirbelte und einen Moment lang benommen liegen blieb. Er hörte wie der Schatten-Wolf, eine Bezeichnung die ihm langsam im Kopf blieb, zu Boden ging und gönnte sich diese wenigen Sekunden um zu Atem zu kommen bevor er die Augen öffnete und Eden suchte, gerade rechtzeitig um zu sehen wie sie ... verschwand? Der helle versuchte sich einen Reim auf das was er sah zu machen und schüttelte dann benommen den Kopf, er hatte keine Zeit, er musste hoffen das Eden in Sicherheit war, das die Pause gereicht hatte, als er selbst einen Schlag gegen den Kopf bekam der ihm kurz die Sicht nahm. Der andere versuchte sich aufzurichten. Irgendwas musste Enaid tun, das der andere ihm Fell ausgerissen hatte, spürte er nur am Rande.

Nach einem weiteren tiefen Atemzug, der half seinen Kopf zu leeren und die Atmung flacher werden zu lassen, rappelte sich Enaid auf und bewegte sich langsam, zögerlich, auf den Wolf zu dem er noch vor wenigen Minuten Hilfe angeboten hatte. Was war geschehen, dass er jetzt eine solche Jagd auf sie, vorallem auf Eden, machte? Enaid verstand es nicht und war sich fast sicher, dass er es auch nicht verstehen können würde. Er musste irgendetwas tun, irgendwie verhindern das er sich wieder auf die Jagd machte, doch er hatte Angst, unendliche Angst, das diese Krankheit, das was den Schattenwolf befallen hatte, auch ihn befallen könnte. Sein Vater hatte ihn gelehrt, dass der Schutz des Rudels oberste Priorität hatte und auch wenn Eden und er sich erst kurz kannten, so hatte er doch den Instinktiven Beschützerinstinkt des Älteren in sich.

Langsam bewegte er sich um den schwarzen, einstmals sicher starken, Wolf herum während er fieberhaft überlegte wie er ihn ausschalten konnte, es dauerte nur Sekunden, doch ihm kam nur ein einziger Gedanke. Es war grausam, dass wusste Enaid selbst, doch er durfte nicht riskieren ihn zu beißen, irgendein Instinkt riet ihm davon ab. Er näherte sich, vorsichtig, immer außer Reichweite der Fänge des anderen, den hinteren Läufen, schaute den Wolf kurz mit traurigen Augen an während er eine Pfote hob und auf die Läufe drückte. Er konnte spüren, jedenfalls schien es ihm so, das seine Krallen das Fleisch durchdrangen und er hoffte, dass die Verletzung ausreichen würde um ihn hier zu halten.

"Es tut mir so leid, was mit dir passiert ist...", wisperte Enaid leise bevor er sich abwand und los rannte. Doch statt direkt auf Eden los zu rennen, die wie ihm nun klar war, hinter einer Schneewehe sein musste, rannte er etwas seitlich von der Stelle, hoffend das der schwarze Schatten-Wolf glaubte er würde Eden folgen. Sobald er seinerseits sicher hinter den Schneewehen war, wollte er den Weg zu Eden bahnen.

[bei NPC, nahe Eden | Kältesturm-Halbinsel]

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Takata
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Takata ist offline
29.04.2024 16:50

Noch immer wusste sie nicht, ob ihre Entscheidung, mitzukommen, die richtige gewesen war. Es passte auch nicht unbedingt zu ihr, dass sie etwas tat, um jemand anderen nicht zu enttäuschen. Das hätte gegenüber Lynx gepasst, doch selbst bei Skadi war sie sich nicht zu fein gewesen, ihr die Meinung zu geigen. Ob sie das im Nachhinein bereuen sollte? Es schmerzte sie etwas, zu wissen, dass sie nicht im Guten auseinandergegangen waren. Wie gern hätte sie Abschied von ihr genommen, ihr mitgeteilt, dass sie sie trotzdem als eine gute und weise Alpha betrachtet und als Persönlichkeit geschätzt hatte. Doch dafür war es jetzt zu spät. Sie würde in Kürze mit Roghir auf ein Rudel treffen, dass ohne Führung war. Und der einzige Wolf, den sie sich vielleicht als Leitwolf hätte vorstellen können, lehnte dies kategorisch ab. Das musste sie akzeptieren und es würde sich zeigen, wie einfach dies ging, wenn sie wusste, wer die Rolle des Anführers in Zukunft übernehmen würde.
Sie lief dem Dunklen langsam hinterher, stets mit einem respektvollen Abstand, obgleich sie beide unter dem Baum sehr dicht zusammengesessen hatten, was ihr nicht unbedingt missfallen war. Gewiss konnte Roghir Lynx nicht ersetzen, Skadi schon gleich gar nicht, er war anders und das war vollkommen in Ordnung. Sie brauchte Zeit, um sich daran zu gewöhnen, an ihn, auch an die anderen Neuankömmlinge, doch sah sie bei dem Schwarzen am ehesten die Chance, dass er dauerhaft so etwas wie Sympathie verdient hatte. Takata folgte ihm Schritt auf Tritt, überwand den Felsen, die Baumstämme und Sträucher, beobachtete ihn und ihre Umgebung dabei immer genau. Es war befremdlich und vertraut zugleich, zurück in wärmeren Gefilden der Storchenhalbinsel zu sein. Obgleich sie dem kalten Klima von Natur aus angepasst war, hatte sie nichts gegen ein milderes einzuwenden. Sie musste nun nicht mehr Schnee lecken, um den Durst zu stillen. Als sie auf einen Flusslauf stießen, holte sie beide unabhängig voneinander das Verlangen zum Stillen ihres Durstes ein. Die Weiße stellte sich etwas weiter ab ans Ufer und tat es ihm gleich, indem sie ein paar großzügige Schlucke aus dem kühlen und klaren Wasser nahm. Es war wohltuend; erst jetzt fiel ihr überhaupt auf, wie dringend sie dies nötig gehabt hatte. Sie bemerkte erst etwas später, dass er schon weitergegangen war und schüttelte sich, eh sie sich ihm anschloss.
In diesem Moment schien es, als versuchte sie ihn nachzumachen, dabei hatte sie nur dieselben Verlangen wie er. Auch sie wollte wissen, woran sie waren und auf welche Gesichter sie zuerst stoßen würden. Es würde nicht Skadis sein - das einzige, das bei ihr ein rhythmisches Herzschlagen verursacht hätte. Gewiss, sie hätte sich vor der Sandfarbenen rechtfertigen müssen, weshalb sie wieder da war und erklären müssen, inwiefern sie vielleicht über die Strenge geschlagen hatte. Das alles aber blieb aus und sie konnte nicht einmal behaupten, dass sie froh darüber war. Auch Takata hielt die schwarze Nase in den Wind und witterte. Das tat sie standardmäßig und dachte sich zunächst nicht viel dabei. Sie waren längere Zeit gewandert und auf niemanden getroffen. Fast war sie versucht anzunehmen, sie wäre allein mit ihm besser dran gewesen als mit ....... echt jetzt?! Sie stockte und legte die Ohren angespannt zurück. Den Rüdengeruch wusste sie sofort einzuordnen. Es war der vertrottelte Komiker, der über seine eigenen Läufe stolperte und sich stets durch ein großes Maul aber wenig Hirn ausgezeichnet hatte. Der andere Geruch eines Weibchens dagegen war ihr noch nicht so vertraut und würde ihr dennoch so bald nicht mehr aus dem Kopf gehen: Er gehörte der jungen Großklappe, die sich schon kurz vor Lynx' Ableben unmöglich gezeigt hatte und es gar nicht erwarten konnte, den Sterbenden zurückzulassen! Die Weiße legte die Ohren weiterhin zurück und kräuselte die Lefzen, auf dass ihre Zähne zu einem Fletschen hervorschimmerten. Rasch unterließ sie die Geste wieder, als ihr klar wurde, dass das bei Roghir nicht unbedingt auf Begeisterung stoßen würde. Er vertraute ihr und erwartete mit Sicherheit, dass sie nicht sofort die Köpfe unliebsamer Artgenossen rollen ließ. Dabei rollten die hohlen Hauben der beiden genannten mit Sicherheit besonders weit. Als er sie anwies, dass er den diplomatischen Part übernehmen würde - immerhin wusste er selbst nur zu gut, wie schwierig der Umgang mit diesem Bonny-und-Clyde-Verschnitt war, gab sie sich handzahm und bejahte durch eine sachte Geste mit dem Kopf. Natürlich. Sie würde ihm nicht die Blöße geben und ihn vor den anderen als Idioten hinstellen, weil er eine völlig unmögliche Takata zurück ins Rudel brachte. Das hätte nicht nur Skadi rasend gemacht, sondern sie selbst wusste nur zu gut, wie es sich anfühlte, für so jemanden verantwortlich zu sein. Das Erbe Tihars lastete auf ihr wie eine tiefgreifende Narbe, die von Zeit zu Zeit noch immer schmerzte.

[Bei Roghir, in der Nähe von Avon & Valdis (u. Kachnik?) | Beerenwald, Mondscheinsee ]



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Venryn
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Venryn ist offline
03.05.2024 10:02

Schon langsam wurde Chester ihm etwas zu neugierig. Sie kannten sich kaum und im Prinzip waren sie noch Fremde. Das könnte sich zwar in Zukunft noch ändern, doch zurzeit war Chester für Venryn noch fremd und er wollte keinem Fremden seine ganze Leidensgeschchte erzählen. Früher oder später würde er das gegen ihn verwenden. Er brauchte zuerst einmal ein wenig Vertrauen zu dem Grauen, doch dieser machte es ihm mit seinen neugierigen Fragen nicht leicht. Warum erzählte er nicht mal was von sich? Er fragte nur ihn aus, aber von sich selbst hatte Chester noch nicht viel preisgegeben.

“Ja. Ich habe die Tage nicht gezählt, aber es ist schon eine Weile her, dass ich in Begleitung war.”

Seine Fragen versetzen Venryn in schlechte Laune. Er wollte nicht mehr ständig an seine Vergangenheit denken, doch er wurde ständig daran erinnert. Wie lange war er nun schon alleine? Tage? Wochen? Monate? So genau wusste er es selbst nicht mehr.
Doch er beschloss jetzt auch mal etwas über Chester zu erfahren, denn schließlich hatte er von sich noch nichts erzählt und nur ihn befragt.

“Was ist mit dir? Wieso bist du hier alleine unterwegs?”

Venryn hatte ebenso ein Recht darauf, das zu erfahren, immerhin musste er ihm doch irgendwann einmal etwas von sich erzählen. Sonst würde ihre gemeinsame Reise nicht lange dauern, wenn Venryn sein Gegenüber gar nicht kannte und somit auch nicht vertraute.


[bei Chester | Nähe Mondscheinsee]

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
05.05.2024 16:04

Nach und nach legte sich mit dem Stimmengewirr auch das Durcheinander an Fragen und Antworten. Shiro musste ein leises Lächeln unterdrücken, als sie Ayjanas - ausgerechnet! - leisen Kommentar zu Kachniks Verbannungsvorschlag hörte, den sich die Weiße, die Shiro bisher als sehr friedliebend und zurückhaltend eingeschätzt hatte, nicht verkneifen konnte, der aber ohnehin nur für ihre und Aarinaths Ohren zu bestimmt sein schien. Sie selbst hatte den Einwurf einfach ignoriert - es gab gerade wichtigeres zu klären.
Immerhin, der Graue ereiferte sich nicht weiter und vorerst war Shiro einfach nur froh darum, dass kein neuer Nebenschaukriegsplatz eröffnet worden war. Vielleicht war es auch bloß eine unbedachte, übereifrige Äußerung gewesen. Sie hatte lange genug mit Niyol Zeit verbracht, um sich über derlei Verhaltensweisen nicht mehr zu sehr zu wundern.

Apropos Niyol... wie der hörte Shiro Janas leise Stimme an ihrem Ohr. Sie seufzte unwillkürlich. Der Gedanke war ihr noch nicht gekommen... einfach, weil es so sehr der Natur des Wolfes widersprach. Andererseits... auch sie selbst hatte sich schon, geleitet von übermächtigen Gefühlen, dem natürlichen Instinkt, im Schutz des Rudels zu bleiben, widersetzt. "Vielleicht hast du Recht.", antwortete sie ebenso leise, "doch ich hoffe, dass du dich irrst."
Nicht, dass der flapsige Grauwolf ihr besonders nahegestanden hätte, im Gegenteil, sie hatte Niyol immer etwas suspekt gefunden und lieber einen gesunden Abstand zu ihm gewahrt - doch hatte er ihr auch nie ernstlich Grund zum Groll gegeben. Und, wenn sie ganz ehrlich war, hatte seine positive Art dem Klima des Rudels durchaus gut getan.
Doch daran ließ sich nun gerade einmal nichts ändern. Niyol kannte das Gelände. Wenn er entschieden hatte, zu gehen, konnte sie ihn nicht zum bleiben zwingen - zumal er schon fort war.

Ayjanas, und auch Aarinaths Aufmerksamkeit war währenddessen bereits auf die Beute gefallen und auch die beiden Weißen bestätigten Yaroks Worte, dass das Tier gesund gewesen zu sein schien. Doch Shiros Blick ruhte noch immer abwartend auf der fremden Wölfin, Valdis.
Der Tragweite ihrer Äußerung schien diese sich gar nicht bewusst zu sein, denn sie beachtet die Schwarze gar nicht weiter, sondern hatte sich dem - wie immer überschwänglichen - Avon zugewandt. Shiro ließ ein leises, unzufriedenes Knurren hören, was jedoch mehr Avon, als Valdis galt. Unser Revier zeigen...? Avon kannte sich doch selbst kaum aus. Andererseits war es vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn der Chaos-Wolf eine Beschäftigung hatte - und quasi unter Aufsicht stand, auch wenn Shiro sich noch nicht sicher war, für wie vertrauenswürdig sie Valdis tatsächlich hielt. Jedoch wirkte sie immerhin so, als könne sie einen Avon händeln.
Und schon tänzelten sie von dannen.

Bevor Shiro sich ernstlich darüber ärgern konnte, dass Valdis sich so einfach ablenken ließ, beantwortete zudem Pan ihre Frage. "Oh.", war erst einmal alles, was sie herausbrachte. Die kurz aufflackernde Hoffnung, einen alten Freund wieder zu treffen, war mit so wenigen Worten vernichtet worden. Und mehr noch... die Krankheit hatte damit unwiderruflich einen der Ihren dahingerafft.
Zumindest war das Shiros Realität. Denn obwohl Skadis Leichnam nach der Krankheit gerochen hatte, die Todesursache war zweifelsohne eine völlig andere gewesen. Aus einer diffusen, im Verborgenen lauernden Ahnung war eine reale Gefahr für das Rudel geworden. "Dann war er... immerhin nicht alleine.", stieß sie hervor und nickte Pan dankend zu.
Natürlich war es schmerzhaft. Und doch waren nackte Tatsachen stets besser zu ertragen als nagende Ungewissheit.

Nun fiel auch ihr Blick auf die Reste der Beute. An ihren Gesichtern, auch wenn sie es zu verbergen suchten, konnte Shiro sehen, wie gerne Aarinath und Ayjana - und auch Pan - ihren Hunger stillen würden. Und auch ihr eigener Hunger meldete sich nun, nachdem etwas Ruhe eingekehrt war, deutlich zu Wort.
Einen Moment stand Shiro unschlüssig da. Die Rüden, die die Beute gerissen hatten, hatten sich ihre Anteile bereits genommen, das hatte Yarok gesagt.

Doch nun gab es niemanden, der in der Position war, zu entscheiden, wie es weiterging. Die beiden Weißen schienen unschlüssig, ob sie nun einfach zuschlagen sollten, Pan - als völlig Fremder - ebenso. Gleichzeitig hatte sich Avon bereits über alle Regeln hinweggesetzt und Valdis ein absurd großes, Pan immerhin ein kleines Stück hingeworfen - womit die drei hinzugekommen Fähen als Rudelmitglieder im Grunde auf niemanden hätten warten müssen. Und sie selbst...? Bei ihrer Ankunft am Rudelplatz war es ihr nicht bewusst gewesen. Sie hatte das Wort ergriffen, weil sie es für nötig empfunden hatte, Ruhe in die Gruppe zu bringen. Sie hatte nicht weiter darüber nachgedacht. Doch nun ging es plötzlich um eine bewusste Entscheidung. Um Autorität.
Und um eine Rolle, die Shiro freiwillig niemals hätte einnehmen wollen. Und die gerade doch kein anderer erfüllen konnte. Marrok war fort. Niyol war fort. Und auch Roghir, der - vielleicht - das Potenzial hatte, war zumindest jetzt gerade auch fort. Ob den anderen das auch so klar war, ihr ihr?

Yarok hätte, wäre er vielleicht ein wenig älter oder schon etwas länger Teil des Rudels gewesen, seine Chance in diesem Moment nutzen können, doch er tat es nicht. Und sonst war da niemand. Avon war entschwunden - und so verrückt war wohl auch nicht einmal er - und Kachnik hatte sich ebenfalls - und wohl klugerweise - entschieden, sich zurückzuhalten.
"Wir...", begann Shiro zögerlich, "wir sollten erst einmal etwas fressen. Und dann überlegen wir uns, wie es weitergeht. Denn auch wenn unsere Jagd nicht erfolgreich war, haben wir möglicherweise Neues in Erfahrung bringen können."
Ihre Stimme wurde fester und letztlich trat sie neben die beiden weißen Fähen und versenkte ihre Zähne in dem frischen Fleisch.
Irgendwie musste es ja nun weitergehen.

[Aarinath, Ayjana, Pan, Yarok, Avon und Valdis (verlassen die Gruppe), Kachnik im Hintergrund) I Mondscheinsee]




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NPC ist offline
12.05.2024 15:26



Es wäre ihm für gewöhnlich nicht schwer gefallen, sich wieder aus der Lage zu befreien und aufzustehen, wenn da nicht sein Widersacher gewesen wäre. Im Zweifelsfall nahm er auch mit ihm Vorliebe, auch wenn er nicht gar so jung und knackig war, wie das weibliche Geschöpf ... apropos, wo war das eigentlich? Sein Kopf fuhr wild herum wie der eines echten Ungeheuers, eines kriechenden Ungeheuers, das auf primitivste Weise nach Nahrung suchte. Als er meinte, sie irgendwo hinter einer Schneewehe ausgemacht zu haben, merkte er auf ein Mal ein Ziehen an seinem Hinterlauf. Es war nicht so, dass es wehtat, aber etwas geschah mit seinem Leib und er verstand zunächst nicht, was es war. Es war der helle Rüde, der sich an ihm vergriff und an seiner Extremität zog wie ein Verrückter. Ob er ebenfalls Hunger hatte? Aber er war nicht krank, bei ihm hatte das nichts mit dem Verlangen nach Gesundung zu tun. Sein stinkendes Maul mit dem grün-graulichen, klebrigen Speichel, schnappte mechanisch und immer wiederkehrend nach dem anderen Wolf. Er erreichte ihn nicht, dafür ertönte mit einem Mal ein Knack-Geräusch, das auch ohne viel Fantasie einem brechenden Knochen zugeordnet werden konnte. Da er aber - wie erwähnt - keine Schmerzen mehr kannte, wollte er sich davon nicht weiter beeinflussen lassen und wirbelte so kräftig herum, dass es nur eine Frage von wenigen Augenblicken war, bis er seinen Gegner zu fassen bekam. Dieser aber hatte plötzlich Abstand genommen, als wusste er um den Frevel seiner Tat und rannte hinfort. Feigling, elender! Dieses Mal schonte sich der Erkrankte weniger und mobilisierte alle verbliebenen Muskeln, um aufzuspringen und die Verfolgung fortzusetzen. Erst jetzt, da er die Verfolgung aufnahm, fiel ihm auf, dass er etwas Fremdes mit sich schleifte ... etwas Fremdes? Was hing da an ihm, was nahm Besitz von ihm, das er nicht loszuwerden vermochte? Er irrte. Es war nichts Fremdes, höchstens war es ihm fremd geworden. Sein rechter Hinterlauf hing gebrochen aber durch das Fleisch noch immer mit ihm verbunden am Rest seines Körpers und schleifte schlängelartig über die vereiste Oberfläche wie ein lebloses Objekt. Nur kurz nahm er Notiz davon, denn eigener Schaden war ihm gleichgültig geworden. Der gebrochene Knochen würde ihn vielleicht etwas an Geschwindigkeit einbüßen lassen, aber an seinem Vorhaben, das junge Ding einzuverleiben, änderte das nichts! Nur schwach erkannte er die Umrisse seines Gegenspielers, der sich hinter die Schneewehe geflüchtet hatte. Er konnte es nicht genau bestimmen, womöglich war es etwas, das von seinem früheren Wolf-Sein übrig geblieben war ... aber er musste diesem Rüden nachstellen, um ihm zurückzugeben, was er ihm angetan hatte. Ja, seine Knochen waren morsch geworden, sein Fleisch begann sich zu kräuseln und Falten zu schlagen wie das eines uralten Gerippes. Aber sein Gebiss, wenn auch mit Speichelfäden überzogen, war noch immer scharf und sein Kiefer kräftig. Ein Biss genügte, um Teile seines Körpers vom Rest zu trennen. Alles an ihm schlackerte mit, als er die Anhöhe hinaufhastete, stets begleitet vom Schleifen des gebrochenen Laufs. Er humpelte stark, aber der fehlende Schmerz sorgte dafür, dass er sich um nichts mehr sorgen musste. Der Schattenwolf erkannte die Gestalt des Wolfs, dem er das zu verdanken hatte. Beinahe formte sich so etwas wie ein gehässiges Grinsen auf seinen verfaulten Lefzen, doch es war mehr ein Reflex, denn echte Emotionen kannte er nicht mehr. Hätte er sonst ein junges und hilfloses Ding wie die kleine Fähe in solche Todesangst versetzen können? Kleine ... Fähe! Das war das Stichwort!! Sein trüb-matschiger Blick schnellte nach rechts, nachdem ihm der Rest seines Riechorgans gemeldet hatte, dass sie in diese Richtung geflohen war. Geistesgegenwärtig ließ er vom Rüden ab und schlug wieder die Richtung seines eigentlichen Ziels ein. Hastig und ohne zu zögern sprang er auf die kümmerliche Gestalt zu wie eine tosende Welle, die das unvorsichtige Landsäugetier auf dem Wasser zu verschlingen drohte. Dieses Mal würde er ihn nicht aufhalten ... viel zu stark war sein Vorhaben, die Kleine zu bekommen und aufzunehmen wie eine Medizin, die ihm die vollständige Heilung von dieser Krankheit versprach. Mit einem unwirklichen, todesartigen Röcheln, das so laut erklang wie das Röhren eines Hirschs, sprang er auf sie zu. Doch als er wieder aufkam, mit dem Anhängsel, das einst sein vierter Lauf gewesen war, gab der Schnee unter ihm nach und formte eine kleine Lawine. Sie war nicht groß genug, um sie beide zu verschlingen, doch riss sie den Wolf und den halben mit sich, von wo ihre kurze Reise begann, hin zum Fluss, dessen Strömung zum Sterben einlud ...

[Enaid, Eden | Kältesturm-Halbinsel, beim Fluss]

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Eden ist offline
14.05.2024 16:43

Ein widerliches Knacken hallte durch die klirrend kalte Luft. Für unwissende Ohren mochte es kaum anders geklungen haben als ein brechender Ast unter dem Gewicht des Schnees, der sich auf ihm gesammelt hatte. Doch Eden wusste es besser - konnte sich zumindest den Kontext des Geräusches zusammen reimen. Von ihrem Versteck aus konnte sie nicht sehen, was sich ein gutes Stück von ihr entfernt abspielte, wollte sie auch nicht. Trotzdem war ihr bewusst, dass das erbitterte Gerangel zwischen Enaid und dem anderen.. Wolf abspielte bitterer Ernst war. Es ging um Leben und Tod.

Kurz herrschte Stille, das zusammengekauerte, beigefarbene Fellbündel, das sie darstellte, lauschte angestrengt. Sie traute der Ruhe nicht, auch wenn sie gerade nichts mehr wollte als das. Doch die Bedrohung hing weiterhin bleischwer über ihr.
Dann: hastige Sprünge durch den Schnee, hecheln - jemand kam näher. Eden rührte sich nicht, sie war wie gelähmt, konnte sie doch nur mutmaßen, ob es ihr weißer Retter war, der nach ihr suchte oder die wolfgewordene Pest, die ihnen aus irgendeinem Grund nach dem Leben trachtete.

Am Rande ihres Sichtfeldes dann sah sie eine helle Silhouette sich über den Rand der Schneewehe werfen und atmete erleichtert aus, als sie diese als Enaid erkannte. Allmutter sei Dank!, rief sie in Gedanken aus und begann vor lauter Erleichterung zaghaft mit der Rute zu wedeln. Und dann dämmerte es ihr; obwohl Enaid nun nicht mehr durch den Schnee hastete, waren immer noch schnelle Schritte zu hören. Schritte und etwas, das klang als würde man ein Stück Beute über den Boden ziehen. Wie ein Schlag breitete sich ein unheilvolles Kribbeln auf ihrem Körper aus. "Nein, bitte..", winselte sie verzweifelt. "Nein, nein, nein, nein, nein." Wie ein Mantra wisperte sie vor sich hin. Nur würde ihr das nicht helfen.

Von einer Sekunde auf die andere schob sich das grässliche Erscheinungsbild ihres Verfolgers zwischen sie und den weißen Rüden. Eden konnte sich nicht erklären, wie das möglich war, aber inzwischen sah er noch unwirklicher aus als zu vor. Er gab ein grauenvolles Röcheln von sich und sein Bein.. was war nur mit seinem Bein?
Ein Gefühl endloser Hilflosigkeit breitete sich in ihr aus. Die erschöpfte Fähe hatte keine Kraft mehr ihrem Angreifer etwas entgegen zu setzen, weder physisch, noch mental. Das wusste sie, also schloss sie die Augen; presste die Lider fest zusammen und versuchte sich ein letztes Mal ihre Heimat und ihre Familie ins Gedächtnis zu rufen. Wenn sie schon sterben musste, dann wollte sie das mit Wärme im Herzen tun und nicht während sie in den aufgerissenen, stinkenden Schlund ihres Mörders blickte.

Und dann kam alles ganz anders. Noch bevor der Wahnsinniggewordene sie erreichen konnte, spürte Eden einen Zug unter ihren Pfoten, der den Schnee erst langsam ins Rutschen brachte und dann plötzlich ganze Massen mit sich riss. Der angeschlagene Wolf verlor das Gleichgewicht und wurde vom Schnee davon getragen - ebenso wie sie selbst. Erschrocken japsend versuchte sie sich noch fest zu krallen, irgendwo halt zu finden. Vergeblich.

[NPC, Enaid | Kältesturm-Halbinsel, Nähe Fluss]

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Kachnik
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Kachnik ist offline
21.05.2024 20:04

Heute ging aber auch wirklich alles schief! Er schüttelte seinen Kopf, taumelte mit einem etwas frustrierten oder gar anklagendend anmutenden Seufzen zurück und verfluchte dabei innerlich seine arme unfähige Nase. Ach nein, eigentlich sollte er doch die beiden Wölfe verfluchen, die sich sicher gerade auf einem entlegenen Ast irgendeiner finsteren Kiefer versteckten und sich neue Ideen zur Belästigung und Tyrannisierung ihrer Mitwölfe ausmalten. Auslachen taten sie ihn bestimmt auch gerade. Was für ein Tag! Kachnik ließ ein lautes Schnauben hören, das den staubigen Anteil der Erde direkt unter seiner Schnauze leicht aufstieben ließ, hoffend, seine Nase damit erfolgreich neu hochzufahren. Sie lief zwar schon wieder etwas besser als direkt nach dem Zusammenstoß, aber trotzdem fühlte er sich noch etwas unsicher zu Fuß, wenn doch so ein großer Bestandteil seiner Sinne ihrer ursprünglichen Klarheit geraubt wurden. Teilnahmslos registrierte er, wie die anderen nun nach einer gefühlten Ewigkeit auf Aufruf der schwarzen Wölfin auch noch zum Fressen kamen. Seltsamerweise hatte er gar kein Verlangen nach Fressen mehr, stellte er fest, dieser Zustand fühlte sich allerdings auch nicht so angenehm und befriedigend an, wie er erwartet hätte, irgendwie fühlte er sich immer noch leer. Umso mehr waren seine Gedanken wieder an die beiden Schurken geheftet, die er nunmehr weder sehen noch riechen konnte. Hören tat er nur die Wölfe ein paar Längen vor ihm. Er grübelte. Sowieso war es ja ganz und gar nicht fair, wie Avon sich einer vollkommen Fremden gegenüber so freundlich verhielt und sie sogar beim richtigen Namen nannte ... er wusste nicht, warum ihn das so störte. Irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. Alle seine Sorgen führten in dieselbe Richtung, und Interesse den anderen beim Verschlingen der Beute beizuwohnen hatte er jetzt auch wieder nicht. Im besten Fall würde er ein Verbrechen gegen einen der beiden oder von den beiden präventieren, malte er sich aus. Entschlossen richtete er sich schließlich auf und tat ein paar zielbewusste Schritte in die Richtung, in die die beiden eben ins ominöse Nichts verschwunden waren. Mit seiner halb-funktionsfähigen Nase würde das nicht leicht werden... Als er am neuen schwarzen Rüden vorbeikam, der ihm eigentlich noch immer nicht ganz geheuer war, dessen Präsenz ihm nun aber auch nicht so ganz zusetzte wie die fiese hämisch krächzende Fähe, hielt er kurz inne und blinzelte den Schatten kurz abschätzend an. "Willst du nicht auch sichergehen, dass die beiden noch auf dem rechten Pfad sind?" Er zuckte ein paar Male unenthusiastisch mit den Ohren, atmete durch und wand sich dann ab. Unabhängig von dessen Antwort würde Kachnik sich auf den Weg machen, Betteln war ihm nicht eigen. Nur könnte etwas Navigationshilfe nicht schaden, dachte er sich, und seltsamerweise wirkte der wie der unkomplizierteste Wolf, der hier Übriggebliebenden, und er war sich nicht sicher, wie sehr sich die anderen überhaupt um die zwei Entschwundenen kümmerten.

[Leicht abseits von Pan, Yarok, Ayjana, Aarinath, Shiro | am Mondscheinsee]

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Enaid
Eroberer


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2 Jahre
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Rüde
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79 cm & 55 kg
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Enaid ist offline
28.05.2024 17:18

Ein Teil von ihm, so klein er auch sein mochte, hoffte das es ausreichen würde, dass der Schattenwolf ihm nicht mehr würde folgen können, dass Eden in Sicherheit war und auch er. Doch der weitaus größere Teil von ihm wusste, dass diese Hoffnung falsch war und ihn nur in falscher Sicherheit wiegte. Er sank hinter der Schneewehe in den Schnee um seine Atmung zu beruhigen, seinen Herzschlag zu verlangsamen der durch all das Adrenalin raste. Weiß in weiß, war alles was er sah bis er die Augen öffnete und Eden vor sich sehen konnte. Sicherheit, noch eine kurze Hoffnung, ein kurzes Aufflackern von Sicherheit bevor er Schritte hörte, ein schleifen. Ein leises fluchen entglitt ihm als ihm klar wurde das der Schattenwolf auch so verletzt wie es nun war nicht aufgeben würde. Bei allen Göttern - was was war mit diesem Wolf nur los? Wieso war er so auf Eden fixiert? Enaid richtete sich wieder auf, die hellen Läufe fest in den Schnee gedrückt und blickte über die Schneewehe auf den Ort von dem er kam.

Es brauchte nur einen Augenblick um zu sehen, wie der Schattenwolf sich zwischen ihm und Eden über die Schneewehe arbeitete und Enaids Kehle verließ ein tiefes knurren. Es reichte dem jungen Wolf wirklich, er musste dem ganzen ein Ende setzen, musste Eden und sich selbst in Sicherheit bringen - auch wenn das bedeutete das ein Wolf heute sein Leben lassen musste. Er rannte los, mit dem wagen Gedanken den schwarzen Richtung Fluss zu drängen, doch noch bevor er den Schattenwolf oder Eden erreichen konnte schien es, als würde die Erde selbst eingreifen. Der Schnee unter seinen Pfoten begann zu wirbeln und Richtung Fluss abzurutschen - und Eden war mittendrin! Ein Fluch verließ den hellen als er die Geschwindigkeit erhöhte, sich dabei bemühte festen Halt zu haben was leichter gesagt als getan war und er schlitterte mehr in ihre Richtung als alles andere. Er beobachtete wie der Wolf abrutschte und beschleunigte seine Schritte ein letztes mal, trat nach dem Schattenwolf aus als er an diesem vorbei kam um seinen Sturz zu fördern während er auf Eden zu hechtete und blind mit der Schnauze nach ihrem Nackenfell griff, hoffend das er beim versuch sie hoch zu ziehen nicht selbst den Halt verlieren würde- denn es schien als würde der Schnee sich immer mehr in Bewegung setzen.

[bei Eden, NPC | Kältesturmhalbinsel]

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Valdis
Die Eiskönigin


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Valdis ist offline
31.05.2024 13:13

Grinsend beobachtete die junge Fähe, wie sich Avon in Bewegung setzte und ihr folgte. Die Rute erhoben und selbstbewusst, die Lefzen leicht angehoben, ein scharfer Zahn durchblitzend. Valdis sah, dass der schöne Rüde ihr wirklich verfallen war. Das gefiel ihr! So gut hatte sich die Graue lange, lange Zeit nicht gefühlt. Avon beschwichtigte noch Kachnik, den anderen Rüden, dann schloss er zu ihr auf.

Plötzlich sprudelten die Worte nur so aus ihm raus! Valdis Blick schweifte über den See, die Lichter des Himmels spiegelten sich leicht im blau-grauen Wasser. Staunend erkannte sie, wie groß der See wirklich war - unmöglich für einen Wolf ihn zu passieren. Wenn man an ihm vorbei laufen wollte, müsste man viele Tage dafür benötigen. Avon ließ die Graue aus ihren Gedanken aufschrecken - auf einmal war der See doch nicht mehr so interessant…

Sie folgte dem Bunten Richtung des Waldes. Es wurde bereits wenige Schritte im Wald merklich kühler. Ihr Schwarm nuschelte nur irgendeinen Quatsch: Klar gab es in einem Wald Bäumer und Sträucher!

Faszinierend!“, sagte sie sarkastisch. Dann rollte sie besserwisserisch die Augen.

Als Avon von einer Höhle redete, wurde Valdis plötzlich aufmerksam.

„Eine Höhle??“, sagte sie begeistert, „wie cooo-ol!“

Sie trottete Avon hinterher, in die Höhle mit Blicken ausmessend. Ihre Ohren schnippten begeistert von vorn nach hinten und sie lächelte - diesesmal ernsthaft begeistert und nicht ironisch!

Und? Wie gefällt dir…der Anblick?“, sagte die Graue süffisant und wedelte mit der Rute.

Hätte sie weniger kokett agiert und etwas mehr aufgepasst, hätte sie wohl bemerkt, dass neben dem verführerischen Duft des Rüden noch jemand den Duft in der Höhle dominierte…

(bei Avon /vom See in den Wald, dann in der Höhle)

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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3 Jahre
Geschlecht
Fähe
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Aarinath ist offline
04.06.2024 22:03

Plötzlich dann wirkte Aarinath überrascht und ihr aufmerksames Ohr schnippte zur Seite wo sich ihre Fellschwester Ayjana befand. Ein verblüffter Ausdruck machte sich in ihrer Mimik breit, als sie die kaum hörbaren Worte sorgsam in ihrem Kopf durchging. Ayjana schien es wirklich vertiefst verärgert zu haben, dass der ungestüme Kachnik den Neuen gegenüber irgendetwas mit Verbannung gedroht hatte. Anders konnte sie sich eine ausgerechnet so scharfe Reaktion von der sonst so sanftmütigen Ayjana nicht begreiflich machen.
Aarinath empfand die Worte nicht minder schlimm, doch tat es ihr genug, dass der Jungspund fürs erste keine Aufmerksamkeit für seine Torheit erlangte. Das würde ihm hoffentlich zu denken geben, denn nach Welpenerziehung war Aarinath in der unsicheren Lage ganz und gar nicht zu Mute.

Ein wehmütiger Seufzer bahnte sich den Weg aus ihrer Kehle, als Ayjana ihre Gedanken zum Verbleib Niyols kundtat. Dieser Rüde war Aarinath zu fremd, als dass sie irgendwelche Rückschlüsse ziehen könnte. Seine Reaktion auf Skadis Hinscheid hingegen war eindeutig von unerträglichem Schmerz angeführt. Bei dem Gedanken an dieses fürchterliche fürchterliche Unglück biss sich Aarinath auf die Zunge und kniff für einen Moment die Augen zusammen. Ganz so als würde sie sich fürchten, dieses schreckliche Bild noch ein Mal vor sich sehen zu müssen.

„Vielleicht braucht Niyol nur etwas Zeit. Die Zeit ist kein schlechter Heiler …“, wisperte sie mit wenig Ausdruck in ihrem Gesicht um den Kummer an die Erinnerung zu verbergen.

Die weiße Fähe atmete hörbar aus und bemerkte, wie Avon mit der Neuen Valdis auf Erkundung gehen wollte. Na das hat sich aber schnell ergeben! Nachdem er sie zum Festmahl eingeladen hatte wollte er ihr nun unser Revier zeigen. Aber Moment mal, was sollte das eigentlich bedeuten? Avon war auf diesem Grund ebenso ein Neuling wie die meisten anderen Wölfe hier auch und durften die Neuen es schon ganz sicher als ihr Revier bezeichnen? Vielleicht keine uninteressante Frage, doch gab es vorher noch viel Dringlicheres zu klären.
Wäre es nicht manchmal wieder schön, so unbeschwert und sorgenfrei wie ein junger Wolf oder eben Avon zu sein? Vielleicht beneidete Aarinath ihn ein bisschen um eben diese Eigenschaften, doch auf der anderen Seite wollte sie für die Wölfe hier eine Stütze sein und helfen.
Das schnelle Abziehen der Beiden wurde sobald von einem Krachen begleitet, was Aarinath aufhorchen und die Situation sofort sondieren lies. Avon war wohl im vollen Überschwang in Kachnik gekracht und dessen Flüche waren deutlich bis hier zu vernehmen. Valdis lachte auf eine wirklich abscheulich gehässige Art, was Aarinaths inzwischen erbosten Blick auf sie lenkte. Nicht sehr einfühlsam von ihr! Immerhin schien Kachnik in Ordnung zu sein, da er sich alsbald aufrappelte, kurz vor Pan erschrak und diesen zum Nachsehen aufforderte. So schnell er gefragt hatte, so schnell wackelte er auch wieder ab. Wahrscheinlich war es gut so, dass Avon in Begleitung war und auch neben Valdis jemanden dabei hatte. Irgendwas gefiel Aarinath an dieser Fähe nicht ganz.

Jetzt würde sie sich wieder den Dingen widmen können, die für sie alle entscheidend sein würden. Wie ging es nun weiter und wie würden sie mit der unsichtbaren, aber doch allgegenwärtigen, Krankheit umgehen? Es war dem Rotauge nicht entgangen, dass Yarok ihr dankbar für das sorgsame Überprüfen der Beute war. Sie erwiderte ihm seine Aufmerksamkeit mit einem sanften Lächeln.
Dann eröffnete der sehr taktvoll auftretende Neuling Pan eine Erkenntnis, die sich wie ein weiterer Hieb in die Magengrube anfühlte. Aarinath schluckte schwer und ihre Ohren zuckten wehmütig nach hinten als ob sie Beistand an ihrem Haupt suchten. Der Wolf von dem sie gerade eben erst erfahren hatte, Lynx war sein Name, sollte nun auch tot sein? Schuld soll wohl diese ominöse Krankheit gewesen sein. Konnte es ein Trost sein, dass ihm Roghir und Takata in seinen letzten Minuten noch zur Seite gestanden haben? Immerhin ist er nicht einsam gegangen. Als teilten sich beide Fähen die Gedanken, sprach Shiro sogleich eben diesen aus. Das machte es für Aarinath allerdings nicht gerade besser und sie schien wie ein Häuflein Elend in sich zu versinken. Ihre Muskeln fühlten sich plötzlich ungewöhnlich weich an und sie spürte einen sich zuziehenden Druck um die Brust. Das alles war einfach zu viel, so viel … so entmachtend.

Wie automatisch angetrieben kam sie der Aufforderung Shiros nach und riss sich eine genügsame Portion aus der Beute um ihre schmale Gestalt stärken zu können. Kurz darauf zog sie sich ein wenig zurück und suchte zu ihren Artgenossen einige Wolfslängen Abstand. Ihr Blick war von den anderen abgewandt und sie versuchte mit einigen lieblos abgerissenen Happen die plötzlich aufkeimende Leere in sich zu füllen. Sie hatte hier definitiv nicht mit so vielen grauenvollen Ereignissen gerechnet. Auch hätte sie nicht gedacht, dass sie so frühzeitig vor den neu kennengelernten Artgenossen zu so starken Emotionen neigen würde.

[Ayjana, Shiro, Pan, Yarok & Kachnik | sitzt ein kleines Stück abseits | Mondscheinsee]


IP
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543

Ayjana ist offline
07.06.2024 12:39

Die Krankheit hatte also ein weiteres Opfer gefordert, betroffen lauschte Ayjana den Worten Pan’s. Sie liess die Ohren zur Seite klappen und ihre Mimik drückte Mitleid aus. Shiro war es, welche ihr aus der Seele sprach. Ja, der Wolf war nicht allein gewesen, doch wenn Roghir und Takata bei ihm geblieben waren, war es höchstwahrscheinlich, dass die beiden die Krankheit nun auch in sich trugen?! Obwohl, das taten sie ja eh vielleicht allesamt bereits. Jana schwirrte der Kopf. Tief im Innern mochte sie sich schon gar nicht mehr mit diesem Problem beschäftigen, aber es war so immens und betraf ihrer aller Leben, dass sie herausfinden mussten, was dieser Feind anrichtete und ob es möglich war, sich der Krankheit zu entziehen. Es war alles so vertrackt und obwohl Jana all diese Wölfe noch nicht richtig kannte, lagen sie ihr doch am Herzen. Vielleicht war dies dem Umstand geschuldet, dass sie so gehässig wirkte.

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als ein kleiner Tumult entstand. Avon hatte seine Läufe wohl nicht im Griff und hatte einen Zusammenstoss mit Kachnik, dieser wiederum rief laut aus. Tat wohl weh! Valdis lachte dazu. Jana kniff verärgert die Augen zusammen und ihr Nackenfell sträubte sich. Das war nicht fair. Hätten Avon und Valdis sich nicht sogleich davon gemacht, hätte sie wohl etwas gesagt, so aber blickte sie den beiden unbekümmerten kopfschüttelnd hinterher.

Dankbar über Shiros Initiative versenkte nun auch Ayjana ihre Schnauze in das Fleisch. Noch während sie die Beute verkleinerte, knurrte ihr Magen, ja sie hatte wirklich Hunger und doch würde sie sich zusammennehmen. Es gab noch andere, welche sicher auch Hunger hatten und vielleicht würde der Rest auch bald wieder zu ihnen stossen, dann wären sie sicher auch froh etwas in die Bäuche zu kriegen.
Aus dem Augenwinkel nahm Ayjana ausserdem wahr, dass Kachnik nicht wieder nähergekommen war. Der Jungrüde musste doch auch hungrig sein?! Sie hielt inne und wandte ihm ihre blutverschmierte Schnauze zu. Kachnik entfernte sich noch weiter und sprach einige Worte zu Pan, ehe er noch weiter abseits einen Ort fand, wo er erneut innehielt. Ihr Blick wurde weich und entschlossen riss sie ein grosses Stück Fleisch aus der Beute, ehe sie zu dem Jungwolf schlenderte und ihm schliesslich das Stück vor die Füsse legte. Aufmunternd blickte sie ihn an.

»Du hast bestimmt auch Hunger, oder?» ihre Stimme klang herzlich warm und sie zwinkerte ihm zu. …»ausserdem bist du gerade mit dem Dickschädel Avon zusammengestossen, da darf man sich was gönnen! grinste sie ihn an.

Beinahe schuldbewusst dachte sie daran, dass sie ihm ebenfalls die Verbannung gewünscht hatte, nachdem der Jungwolf seine Worte über die Fremden geäussert hatte. Die Wölfin war eher empört und verärgert darüber gewesen, dass er sich anmass solche Äusserungen auszusprechen, obwohl er noch nicht viel länger hier war als der Grossteil von ihnen alle als, dass sie eine Antipathie gegenüber Kachnik hegte. Jana seufzte leise und schob den Bissen Fleisch erneut aufmunternd vor die Füsse des jungen Wolfes.

[Bei Kachnik etwas abseits von Shiro, Pan, Yarok und Aarinath]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ayjana am 07.06.2024 12:39.


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