Eden
Mitglied
Alter
4 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
55cm & 30kg
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Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 31
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Es dauerte einen Moment, bis die unförmige Gestalt es schaffte sich hinter ihrem dürren Gewächs hervor zu kämpfen. Seltsam angestrengt und mit einem widerlichen Knacken ging das ganze von statten und kurz wirkte es so, als würde dieses Wesen ganz in sich zusammen fallen. Eden starrte ihm unverblümt und wie gebannt entgegen - sowas hatte sie noch nie gesehen. Plötzlich aber, erkannte sie, was sich da so instabil und wackelnd auf sie zu bewegte; es war ein anderer Wolf.
Erst entspannte sie sich und ihre Rute setzte sogar zu einem freundlichen Pendeln an, ebbte aber sofort wieder ab, als sie sich mit jeder weiteren Sekunde, die sie ihn ansah, unsicherer wurde, ob sie sich nicht doch getäuscht hatte. So sah doch kein Wolf aus. Der Fremde war ganz ausgemergelt und krummbeinig und seine Haut schien sich nun mehr schlecht als recht an seinen Knochen fest zu halten. Es war, als hätte sich ein Skellet die tote Haut eines anderen übergeworfen. Und dann dieser Geruch!
Mit einer schiefen Grimasse, würgte der Wolf etwas hervor, dass eventuell einen Gruß darstellen sollte. Aber das war reine Spekulation. Auch seine Augen ließen keinerlei Intention erkennen. Eingefallen und trüb, rollten sie in seinem Schädel hin und her, während er wohl versuchte Eden und Enaid zu fokussieren.
Die Jungwölfin wich neben ihrem neuen Freund einige Schritte zurück. Jetzt hatte auch sie die Ohren angelegt, leckte sich unsicher über die Schnauze und kniff die Rute ein, während ihr Blick immer wieder zu Enaid huschte. Er würde sicher wissen, was zu tun war. Tatsächlich raunte er ihr etwas zu, bevor er wenig später auch schon in ihre Richtung sprang, um dem Schwall Blut auszuweichen, der sich plötzlich einen Weg aus dem Rachen des entstellten Wolfes bahnte.
Der Weißpelz musste sie nicht zweimal bitten. Mit ihm machte sie einen großen Satz zurück und war bereit in Windeseile davon zu schießen. Sie wollte weg. So schnell wie möglich und so weit wie möglich von dieser armen, dem Tode geweihten Kreatur. Inzwischen war Eden bewusst geworden, dass es sich hier um jene Krankheit handeln musste, für die sie ein Heilmittel suchten. Ein solches Ausmaß der körperlichen Zerstörung war ihren jungen Augen bisher allerdings erspart geblieben. Umso mehr drehte sich ihr vor Angst der Magen um und schickte kleine elektrisierte Wellen durch ihren Körper.
Als sie über die Schulter blickte, war Enaid jedoch schon wieder stehen geblieben und hatte das Wort an den Artgenossen gerichtet. Was tat er da?
"E-Enaid... Lass uns verschwinden. Ihm ist nicht mehr zu helfen.", rief sie ihm leise zu. Auch wenn es sie schmerzte jemanden in so erbärmlichen Zustand allein zurück zu lassen, sie konnten nichts für ihn tun und liefen Gefahr sich selbst zu infizieren. Wer würde ihren Familien dann noch zur Hilfe kommen?
[Enaid | in der Nähe von NPC | Kältesturm-Halbinsel]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Eden am 20.01.2024 10:30.
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
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Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 28.04.2010
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Wie ein kleines Mädchen blickte sie zu ihm herüber, sodass das Augenweiß unter ihren Pupillen zum Vorschein kam und einen nur denkbaren Kontrast zu den schwarzen Außenlinien ihrer Sehorgane bildete. Offenbar hatte sie mit ihrer Äußerungen einen Nerv bei ihm getroffen, denn er lief nun zur Höchstform auf. Es schien, als versuchte er sich zu verteidigen, dabei hatte sie ihn keinesfalls angreifen oder übermäßig kritisieren wollen. Sie hatte nur etwas zu bedenken gegeben, nämlich, dass sie unter Umständen die Krankheit erst ins Rudel brachten. Lynx ... war krank gewesen, daran hatte sie immer weniger Zweifel. Sie hatte eng bei ihm gelegen und es stand zu befürchten, dass sie diese Krankheit auch in sich trug. Konnte sie es verantworten, mitzugehen, wenn das Risiko so groß war? Andererseits waren sie beide, Roghir und Takata, schon seit einiger Zeit zusammen, waren gemeinsam gewandert, rasteten und hatten jegliche Vorsicht zueinander missen lassen, die eine weitere Ansteckung hätte verhindern können. Wenn sie sich also bei Lynx angesteckt haben mochte - obgleich sie noch keinerlei Symptome verspürte -, war die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass er sich nun wiederum bei ihr angesteckt hatte. Und einen Roghir würde sie nicht aufhalten können. Ihrer Meinung nach war es fahrlässig, zurück zum Rudel zu gehen, solange sie nicht sicher sein konnten, es nicht zu haben. Doch wie lange dauerte es, bis die ersten Symptome auftauchten? Und bekam sie wirklich jeder? Gab es am Ende vielleicht Individuen, die immun gegen diesen unsichtbaren Feind waren? So viele Fragen blieben ungeklärt. Aber den Dunklen kribbelte es, zurück zu gehen. Fühlte er sich für die Anderen verantwortlich? Wollte sie sie nicht allein lassen, während sie sich womöglich fragten, wo der Rüde so lange abblieb? Nur wie würden die Wölfe reagieren, wenn er nicht nur eine wenig populäre Takata mit zurückbrachte, sondern mit ihr am Ende sogar die Krankheit? Die Weiße holte tief Luft. Sie selbst trieb es nicht zurück zum Rudel. Niyol war nicht dort. Skadi und Lynx waren tot. Es gab im Grunde niemanden mehr, der ihr Anlass gab, zurückzukehren. Niemand, der sie vermisste, niemand, der sie brauchte. Einzig dieser Rüde hier schien sie nicht zurücklassen zu wollen, setzte viel daran, sie zum Mitkommen zu bewegen. Fast war sie versucht, nachzugeben, es einfach gleichgültig sein zu lassen. Wenn sie keine Sympathien beim Rudel hatte ... was spielte es dann für eine Rolle, ob sie das Verderben mit einschleppte? Was für ein böser Gedanke. Doch war es nicht so, dass es ihr im Grunde egal sein konnte, wenn einem Avon das Grinsen für immer verging? Oder wenn Shiro das Zeitliche segnete? Sie empfand nichts für diese Wölfe. Trotzdem wusste sie, dass es nicht richtig war, sie absichtlich anzustecken. Konnte sie Roghir gegenüber etwas Zeit herausschlagen, auf dass sie noch etwas warteten und sich selbst beobachteten auf mögliche Symptome? Schwierig. Er war voller Tatendrang und nicht sehr geduldig. Vielleicht konnte sie ihn insgeheim etwas zurückhalten, ohne, dass er es merkte? Dabei fiel ihr eine Frage ein, die sie im Grunde schon länger beschäftigte.
„Warum ...? Warum ... tust du das? Was liegt dir daran, dass ich mitkomme? Was ...“, sie sah betrübt auf ihr Pfotenpaar, „was hast du nur ...? Warum sind dir die anderen wichtig? Hast du ... Freunde, in dem Rudel? Wer ist dir wichtig?“
Mit dem Stellen dieser Frage kam ihr in den Sinn, dass Roghir nicht nur den infantilen Timberwolf mit (wieder-)angeschleppt hatte, sondern auch eine weiße Fähe, die ihr zwar äußerlich ähnlich war, charakterlich aber vollkommen unterschiedlich war. Wie nannte sie sich gleich ... Jana? So ähnlich. Ein naives junges Ding, das wenig Verständnis gezeigt hatte für Takatas Einwände Skadi gegenüber, bevor sie gegangen war. Im Grunde bemitleidenswert. Dennoch verspürte sie kein bisschen bei dem Gedanken, eine Fähe wie sie anzustecken, gingen sie nun unvermittelt zurück, ohne abzuwarten, ob sie die Krankheit womöglich längst in sich trugen.
[Bei Roghir | Beerenwald]
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NPC
... unverhofft kommt oft ...
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was glaubst du?
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Dabei seit: 20.02.2010
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Ein bisschen erinnerte ihn sein Zustand an diesen einen lauen Sommerabend in jungen Jahren, als er mit seinem Bruder Pepe zu viele von diesen vergorenen Beeren genascht hatte. Damals war ihm genauso komisch zumute gewesen und Pepe hatte sich unvermittelt verdoppelt. Verdoppelt hatten sich diese Beiden hier nicht, die waren wohl schon immer zu zweit gewesen - eine kleine und ein großer. Eigentlich ein interessantes Gespann, das ihm vielleicht helfen konnte. Jetzt gerade jedenfalls verspürte er eine zunehmende Schwäche in seinen Gliedern und das Zittern seiner Extremitäten war auch nicht zu verachten. Er wankte unsicher voran, immerhin konnte er die beiden Artgenossen kaum mehr erkennen, was einerseits daran lag, das seine Augen ganz schlecht wurden, zu allem Überfluss waren Max und Maxie aber auch noch weiter weggegangen, was es echt verdammt schwer machte, ihre Gesichter oder ihre Körpersprache zu lesen. Er kam daher nicht umhin, ihnen etwas nachzulaufen, wobei er durch seine eigene ausgesonderte Körperflüssigkeit stapfte, die das Gras tränkte und versauerte.
Glücklicherweise gab es noch die akustische Form der Kommunikation und der größere - Max, der Rüde - fragte, ob man ihm irgendwie helfen konnte. Ausgezeichnet! In der Tat war ihm ein wenig unwohl und er war zu ihnen gekommen, in der Hoffnung, dass sie ... dass sie ... ehr ... irgendein Wunder vollbringen konnten? Er stapfte weiter vor, wobei seine Wirbelsäule seltsame Bewegungen vollführte und eiferte den Zweien nach.
„Haffu .. haffihr ... iff ... mir iffniff ... iff ni- niff wohl.“
Was sollte er denn äußern? Er kannte doch den Aufbau eines Wolfskörpers auch nicht besser als sie, sowie dessen innere Vorgänge. Es sollte ihn überraschen, wenn es überhaupt jemanden gab, der ganz genau wusste, wie so ein Tierkörper funktionierte. Was er sicher zu sagen wusste war, dass sein Herz so schnell pochte wie das eines Vogels. Seine Augen waren blutunterlaufen und irgendetwas tropfte aus seinen Nasenlöchern, dem Maul, ja sogar den Ohren. Konnte das Blut sein? Es erschien und roch abgestanden und nicht wie das eines vitalen Wolfs. Sein Fell war stellenweise ausgegangen, wenn er es nicht gar selbst ausgerupft hatte und wunde Hautstellen traten zu Tage. Bestimmt nistete die ein oder andere Fliege auf ihm und hatte ihn als perfekte Eiablage erkoren - immerhin war es ein Ammenmärchen, dass Fliegen nur in totem Gewebe nisteten. Die waren da nicht so wählerisch, die kleinen Biester. Ganz anders als seine beiden Freunde hier, Max und Maxie. Die boten ihm Hilfe an, verhielten sich dann aber ungewöhnlich ausweichend. Das war eigentlich eine Schande, denn ganz besonders die Kleine war wirklich zum Abbeißen. Anbeißen, natürlich. Er unterdrückte für den Moment jegliches Zittern und Wanken und verharrte an seiner Stelle. Wenn er es so recht bedachte, hatte er seine Medizin längst gefunden! Was konnte gegen den fortschreitenden Verwesungsprozess eines Untoten helfen? Junges, gar jungfräuliches, frisches Fähenfleisch! Das Hilfsangebot von Max war wirklich nett. Aber wenn er die Wahl hatte zwischen Gut-Zureden und aktiv Leben in sich hineinschlingen, um wieder der zu werden, der er einst war, dann fiel ihm die Wahl nicht schwer. Er nahm all seine verbliebenen Kräfte zusammen und sprang mit aufgerissenem Maul und der schieren Gier nach jungem Leben auf das kleine Ding zu – Jungbrunnen, ich komme!
(Enaid, Eden | Kältesturmhalbinsel)
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Eden
Mitglied
Alter
4 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
55cm & 30kg
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Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 31
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Instabilen Schrittes schleppte sich die entstellte Gestalt des Kranken weiter auf sie zu. Seine Bewegungen wirkten ungelenk und falsch, als wären all seine Gelenke aus ihren Pfannen gesprungen und rotierten nun zufällig in irgendeine Richtung. Der rot gefärbte Schnee-Matsch unter seinen Pfoten schmatzte ekelerregend dabei. Es war verrückt wie allein die Art der Fortbewegung dieses Artgenossen - wenn man ihn denn noch als solchen bezeichnen konnte - sie so ängstigen konnte, dass sie inzwischen so aussah, als stünde sie kurz vor der Detonation. Jedes einzelne ihrer Haare stand Eden kerzengerade zu Berge.
Wieder startete der Wolf den Versuch sich ihnen mitzuteilen. Die aufgeplusterte Fähe konnte nur erahnen, was er meinte. Noch während er vor sich hin stammelte, machte sie langsam noch ein paar kleine Schritte zurück, hoffte sie würde Enaid damit endlich dazu animieren können ebenfalls den Rückzug anzutreten. "Bitte Enaid, lass uns gehen.", fügte sie drängend hinzu.
Plötzlich war es still geworden. Die arme Seele, die ihnen gegenüber stand, hatte aufgehört zu faseln, auch wenn man den rasselnden, stinkenden Atem noch hören konnte. Doch nicht nur das, er sah nun auch nicht mehr so aus, als würde er jeden Moment zusammen brechen, im Gegenteil. Das was von seiner Muskulatur noch übrig war, war jetzt fest und gespannt, es gab kein Zittern oder Wanken mehr. Eden hob irritiert den Kopf. Der Fremde wirkte absolut fokussiert. Aber fokussiert auf was?
Als es ihr schlagartig klar wurde, sah sie das weit aufgerissene, zerfressene Gebiss schon auf sich zu schießen und jaulte erschrocken auf. Ihr blieb nur der Bruchteil einer Sekunde um auszuweichen, also warf sie sich in einem tiefen Hechtsprung zur Seite. Ihre Landung war hart, aber sie sprang sofort wieder auf. Vor Panik waren ihre Augen weit aufgerissen und ihre Pupillen verdrängten beinahe alle Farbe ihrer Iris. Sie sah zurück zu dem Fleck, auf dem sie gerade noch gestanden hatte und über dem nun der krankheitszerfressene Rüde wie ein Wahnsinniger kauerte. Zwar hatte sie seinen Fängen gerade so noch entgehen können, allerdings befand er sich nun zwischen ihr und Enaid.
Ihr Körper arbeitete auf Hochtouren. Der Schock der Attacke saß der jungen Wölfin tief in den Knochen und ihr Herz raste so schnell, dass sie fürchtete es würde ihr jeden Moment aus dem Brustkorb springen. Gelähmt von der Angst, erstarrte sie einen Augenblick, bevor sie dem weißen Rüden eine letzte verzweifelte Aufforderung zujaulte und dann los schoss - weg von dem Ding, das einst ein Wolf gewesen war. Aber auch weg von Enaid. Sie sah sich nicht nochmal um, betete jedoch inständig er würde es ihr gleich tun.
[entfernt sich von Enaid und NPC | Kältesturm-Halbinsel]
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Chester
Nebelfänger
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 62kg
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Dabei seit: 13.11.2023
Beiträge: 17
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Chester hatte kaum mit einer Antwort auf seine – zugegeben – unverschämte Frage gerechnet. Doch vermutlich war Venryn sogar zu verschüchtert für ein „das möchte ich lieber nicht beantworten“, egal wie höflich er es vortragen würde. Ein wenig schadenfroh beobachtete Chester, wie seinem neuen Weggefährten die Situation nun noch unangenehmer wurde und er sich wand wie ein Aal, um eine passende Antwort zu finden. Niedlich. Die Antwort fiel eher knapp und sehr allgemein aus. Allerdings konnte Chester damit kaum etwas anfangen.
“Na und? Du stehst doch hier. Du bist ohne Hilfe so weit gekommen. Und wo sind die anderen jetzt? Du brauchst sie nicht“, antwortete er achselzuckend und bemerkte erst im nächsten Atemzug, dass er gerade etwas beinahe nettes gesagt hatte. Himmel, das musste er geradestellen!
“Allerdings für mich sehr praktisch. Ich kann dich herumkommandieren, für mich jagen lassen und dich Wache halten lassen, wenn ich müde bin. Daran könnte ich mich gewöhnen.“ Tja und jetzt Venryn? Mit unverhohlenem Interesse beobachtete Chester die Reaktion des anderen, um abschätzen zu können, wie weit er ihn würde gehen lassen.
[Venryn | Nähe Mondscheinsee]
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569
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Roghir ließ sein Blick wieder in die Ferne schweifen. Er meinte es ernst, was er zu ihr gesagt hatte. Er würde eher sich selbst isolieren als seine Artgenossen dem Ende zuzuführen. Der schwarze Wolf leckte sich über die Lefzen; dann drehte er sich von Takata weg und schaute sich kurz um. Er überlegte, wo das Rudel nun war. Sie hatten sich auf der Wiese getrennt, wo der Unfall mit Skadi und die Erlegung der Wapiti-Kuh stattgefunden hatte. Er hatte keine Ahnung, wo das Rudel nun war geschweige denn, ob sie zurück zum Mondscheinsee gegangen waren. Oder was sie in der Zwischenzeit gemacht hatten. Roghir drehte seinen Kopf in die Richtung von Takata. Hörte ihrer brüchigen Stimme zu. Seine Ohren drehten sich in verschiedenen Richtungen. Und als ihr Inhalt zu seinen Ohren durchsickerte, schaute er sie ernst an. Nicht lange und seine Züge wurden etwas weicher.
"Warum es mir wichtig ist? Takata, kein Wolf wird böse geboren. Wenn ein Wolf nicht freundlich ist, dann ist er ein Opfer seiner Vergangenheit und seiner Umstände. "
, sagte Roghir und schaute kurz auf seine Pfoten bevor er wieder der weißen Wölfin ins Gesicht sah und weitersprach.
"Ich habe mit meinen Geschwistern und meiner Mutter in einer sehr kargen und rauen Gegend gelebt. Hätten wir nicht aufeinder aufgepasst, wäre dem einen oder anderen Schlimmes widerfahren. Am Schluss stellte ich meiner Mutter zur Rede - wir wollten gehen, sie nicht - und musste eine Entscheidung für meine Geschwister und mich treffen: Wir gingen und ließen sie zurück."
, erzählte der schwarze Wolf und verzog traurig, leicht schmerzvoll das Gesicht. Es schmerzte ihn, daran zu denken, doch gleichzeitig besänftigte ihn der Gedanke, dass seine Mutter zum Handeln gezwungen war. Wo sie wohl war? Roghir wurde wieder ernst.
"Es war keine leichte Entscheidung. Aber ich konnte meine Geschwister nicht länger der Situation aussetzen und meine Mutter war zu ängstlich, stur, um das Land zu verlassen. Meine Hoffnung ist, dass sie dort, wo sie jetzt ist, glücklich ist.
Die Entscheidung bereue ich nicht. Aber meine Geschwister sind mir wichtig, das Rudel und auch das Individuum ist mir wichtig."
, sprach Roghir und sah Takata weiter an.
"Wenn du die Entscheidung fällst, alleine weiterzugehen oder nicht mit mir zum Rudel zu kommen, werde ich dich nicht aufhalten. Dann habe ich alles versucht, dir zu helfen."
, sagte Roghir und senkte leicht müde den Kopf. So viel hatte er in den letzten Stunden nicht geredet.
[Bei Takata | Beerenwald]
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IP
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Aarinath
it's still snowing in my heart
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281
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Die gesamte Situation war fordernd und Aarinath musste die vielen Eindrücke zuerst auf sich wirken lassen. Sie fühlte sich, als sei sie irgendwo hineingeplatzt und schnappte hier und da einige Fetzen an Informationen auf. Nachdem die rotäugige Fähe erstmal Platz genommen und den einzelnen Wölfen gelauscht hatte, konnte sie sich ein besseres Bild der Situation machen.
Nach und nach machten sich die Wölfe mit den Neulingen bekannt und Aarinath erfuhr mit gespitzten Ohren, dass diese bereits Roghir über dem Weg gelaufen sein mussten. Er schien wohlauf zu sein. Das war beruhigend, denn der pflichtbewusste Rüde hätte die Fremden mit Sicherheit nicht passieren lassen, hätten sie auf ihn zwielichtig gewirkt.
Auf das beruhigte Gefühl folgte leichtes Entsetzen, was sich auch im Gesicht der Fähe abmalte. Der vorhin noch amüsant herumhopsende Kachnik sprach jetzt ganz unverblümt aus, dass er für die Neuen eine Verbannung in Anbetracht zog. Das war weitaus mehr als übertrieben und Aarinath schüttelte mit Enttäuschung und Ärger in den Augen ihren Kopf. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Bestimmt war es nur der Leichtsinn eines Jungspunds, der da aus ihm sprach!
Hingegen tat Avon das, was er eigentlich immer tat. Er machte sich stets bei den Weibchen beliebt und so umschmeichelte er Valdis, indem er ihr einen schönen Brocken Fleisch darbot. Aarinath hatte ihm noch zugelächelt, als er das Fähentrio begrüßt hatte, dann waren ihre Blicke weitergezogen.
Von der Neuen, Valdis hieß sie, vernahm sie Takatas Namen und außerdem einen weiteren, bei dem sie sich gar nicht sicher war. Lynx? Sie ließ sich die letzte Meinungsverschiedenheit mit Takata nicht ansehen und konnte sich nicht mehr ins Gedächtnis rufen, was Lynx hier für eine Rolle spielte. Und Niyol musste jetzt wohl erstmal alleine unterwegs sein. Hoffentlich würde er nach den letzten Geschehnissen auf keine dummen Gedanken kommen.
Hastig nickte Aarinath, als sie von Valdis nach der Krankheit gefragt wurden, die ihr durchaus bekannt war. Besorgnis machte sich in ihrer Mine breit. Insbesondere deshalb, weil ihr noch taufrisch die bedrohlichen Worte des verrückten Federviehs durch den Kopf geisterten. Das Rotauge war Shiro dankbar, dass sie alle zur Ordnung rief und schließlich sich selbst, dann Ayjana und Aarinath den anderen bekannt machte.
Shiro berichtete um die Krankheit und der schwerwiegenden Fakt, dass sie wohl alle zumindest indirekt davon betroffen waren. Jetzt war man viel vorsichtiger und auch eine erfolgreiche Jagd konnte in einer Pleite enden, stellte man letztendlich den typischen Geruch fest. Aarinath reckte erneut ihre Nase in Richtung des Rehs und brach ihr langes Schweigen.
„Das Reh hier sollte sicher sein. Ich bemerke nichts Auffälliges am Geruch.“ Sie legte eine kurze Pause ein. „Aber vielleicht fällt jemand anderem etwas ungewöhnliches auf?“
Ihr Blick machte die Runde, als Shiro Klarheit zum Namen Lynx verschaffte. Aarinath hatte wirklich noch nie zuvor von diesem Wolf gehört gehabt, da er inzwischen als verschwunden galt. In Kombination um das Wissen der Krankheit machte diese Information die Lage nur noch mysteriöser
[Ayjana, Shiro, Pan, Valdis, Avon, Yarok & Kachnik | Mondscheinsee]
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Enaid
Eroberer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79 cm & 55 kg
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Dabei seit: 05.08.2023
Beiträge: 61
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Eden hatte Recht, das schoss dem Wolf durch den Kopf und deshalb nickte er ruckartig mit dem Kopf während er zeitgleich versuchte den anderen nicht aus den Augen zu lassen. So sehr sie beide nach einer Heilung für Freunde und Familie suchten, es war auch Enaid klar das dieser Wolf, insofern man ihn noch einen Wolf nennen konnte, keine Antworten mehr liefern würde. Alles an dieser Situation schrie laufhals "Gefahr". Vorsichtig zog er sich zurück, darauf bedacht immer zwischen Eden und dieser Horror-Gestalt eines Wolfes zu bleiben.
Der helle konnte nicht genau sagen, woran er die Veränderung wahrnahm. War es eine Bewegung des anderen? Ein laut? Vielleicht, so dachte er, war es der Blick in den Augen des Wolfes, als hätte dieser eine Erkenntnis gehabt und Enaid war sich nur in einem Punkt absolut sicher: diese vermeintliche Erkenntnis wollte er nicht wissen. Als er sah wie der Wolf sprang geschah alles im Bruchteil einer Sekunde. Er wirbelte herum, wissend das er Eden nicht erreichen würde bevor der andere es tat und registrierte beruhigt das Eden nicht verletzt worden war. Ein knurren dran aus seiner Kehle während er los rannte um sich wieder zwischen Eden und dem schwarzen Wolf zu postieren. Mit gefletschten Zähnen lief er rückwärts und knurrte den anderen an, verlangte wortlos das sich dieser fernhielt.
"Eden, bist du in Ordnung? Lass uns rennen, so schnell es geht. Wir müssen dringend einen Ort finden an dem wir Deckung finden können. Lauf los, ich folge dir, sieh dich nicht um. Vertrau mir, dass ich dich nicht alleine lasse."
Keine Sekunde nahm er den Blick von der Horrorgestalt vor ihm. Die Art wie dieser sich bewegte, der entstellte Köper. Tausende Fragen drehten sich in seinem Kopf, doch jetzt, in diesem Augenblick, verdrängte er sie alle. Jetzt galt es Eden in Sicherheit zu bringen, dafür zu sorgen das der andere ihr nicht noch einmal zu nahe kam. Er lauschte auf Eden, ob sie los lief, weil erst dann würde er sich seinerseits umdrehen und rennen. Die Ohren aufrecht, das Nackenfell gesträubt und die Zähne zeigend bewegte er sich Stück für Stück weg von dem schwarzen Ungetüm vor ihm. Noch waren sie schneller als er und er hoffte, dass die ungelenke Art zu laufen es dem anderen unmöglich oder zumindest sehr schwer machen würde ihnen zu folgen.
[bei Eden und NPC | Kältesturmhalbinsel]
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Venryn
zwischen Licht & Schatten
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
81cm & 54kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2023
Beiträge: 29
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Venryn blickte beschämt einfach nur weiter auf den Boden. Warum zum Teufel hatte er ihm das nur erzählt? Jetzt würde Chester wohl darauf herumreiten und Venryn damit aufziehen. Tja, selber Schuld. Warum war er nur so unfähig, wenn es um Kommunikation ging?
Doch die Worte des Grauen, ließen Venryn aufblicken. Damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Chester machte sich nicht über ihn lustig, wie er geglaubt hatte. Nein, im Gegenteil. Er versuchte Venryn sogar aufzubauen und irgendwie musste Venryn zugeben, dass Chester recht hatte. Er hatte es alleine bis hierher geschafft und war immer noch am Leben. Das war doch tatsächlich etwas Gutes. Dennoch vermisste Venryn einen Teil seiner Familie sehr und konnte nicht umhin, ständig an die schlimmen Dinge zu denken, die ihm passiert waren. Würde dieser Schmerz jemals verschwinden?
“Hmm … ja, du hast irgendwie Recht damit.”
Er konnte und wollte keinesfalls zugeben, dass er seine Mutter und Schwester eigentlich im Stich gelassen hatte. Er hätte sie einfach zwingen müssen mitzukommen. Dann wären sie jetzt gemeinsam hier.
Die nächsten Worte des Rüden ließen Venryn kurz erstarren. Oh mann, er nutzte ihn nur aus. War ja klar. Das machten alle immer. Traurig sah er den Grauen an. Was entgegnete man so einer Aussage? Er beschloss einfach zu versuchen seinen Standpunkt dipolmatisch irgendwie klarzumachen.
“Wir … ähm … sollten uns die Aufgaben vielleicht lieber gerecht aufteilen. Wenn einer das Meiste alleine machen muss, werden wir wahrscheinlich nicht so weit kommen wie wenn wir die Dinge gemeinsam machen.”
Die Worte des Grauen hörten sich so an, als solle Venryn alles alleine machen während Chester nichts tat. Vielleicht hatte Venryn es auch einfach falsch verstanden, aber sie waren zu zweit alleine in dieser Einöde. Es war wichtig zusammenzuhalten.
[Chester | Kältesturmhalbinsel]
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NPC
... unverhofft kommt oft ...
Alter
variabel
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Geschlecht
wechselt
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Größe & Gewicht
was glaubst du?
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Dabei seit: 20.02.2010
Beiträge: 123
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Sein Bewusstsein wurde langsam aber stetig aufgefressen. Hatte er anfangs noch die Züge eines Wolfs – also eine sozialen Geschöpfs mit der Fähigkeit zur Kommunikation in der Gruppe besessen –, so verdichtete sich der schwarze Rauch in seinem Resthirn und verwandelte dieses in einen vulkanisierten Klumpen, eine zäfe Masse, die zu keinem Empfinden mehr im Stande war. Doch mochte sein Kopf auch lebewohl gesagt haben, seine übrigen Körperfunktionen taten es noch etwas länger. Parallel zu einem an Tollwut erkrankten Tier, fanden seine Muskeln noch einmal zur Höchstform zurück und erlaubten ihm Sprünge und Sprints, zu denen er vielleicht zu Lebzeiten nicht einmal fähig gewesen war. Der Rüde verfiel in einen wirren Wahn, der an alte Jagdtriebe gebunden war. Seine fixe Idee, die junge Wölfin – ein Sinnbild für Jungfräulichkeit, für Unreife und für Leben – zu erwischen, wurde zu einer Besessenheit. Dabei störte alles, was ihm in den Weg kam, etwa alte zerknitterte Rüden mit stumpfem Fell, die das absolute Gegenteil der Erstgenannten darstellten. Wildgeworden schnappte er um sich und versuchte das Hindernis – Max – zu zerreißen, um den Weg zu seinem ,Jungbrunnen' zu ebnen. Doch die Vorstellung, sie mochte seine Medizin sein, seine Rückfahrkarte ins pure Leben, löste sich samt seinem Seelenrest und sein Tun schlug um in eine blutige Hatz nach jungem Fleisch – Wolfsfleisch! Geifer spritzte aus seinem stinkenden Maul, in seinen fauligen Augen stand eine unverrückbare Unbarmherzigkeit, die kein Mitgefühl, keine Gnade mehr kannte. Sie musste er kriegen, kostete es, was es wollte! Er stieß unfreiwillig mit ,Max' zusammen und stürzte zu Boden. Obgleich seine knochigen und verkrümmten Beine hilflos in der Luft strauchelten, schnappte sein Gebiss gierig ins Nichts, als konnte es die junge Fähe schon aus der mittleren Distanz erhaschen, so groß war das Verlangen. Und obwohl diese Kreatur inzwischen nichts Wölfisches (im sozialen Sinne) mehr an sich hatte, anatomisch gar mehr von einem abgelagerten Kadaver, das Verlangen nach ihr war ungebrochen. Von Rage gepackt über das Tun Max', sich ihm in den Weg zu stellen, haschte sein gieriges Maul nach dessen Rute und packte sie voller Fleischeslust. Er zog daran und rüttelte mit dem Kopf hin und her. Dabei befiel den Erkrankten ein undefinierbarer Mangel an Schmerzbewusstsein, denn der fiese Sturz auf den harten Untergrund hatte ihm nicht viel ausgemacht, ebenso wenig die Rippen, die er sich dabei gebrochen hatte. Wahnsinniger, zu dem er geworden war, schüttelte er sein Maul samt der Rute des Rüden hin und her, ohne eine Spur der Rücksicht oder anzudeuten, es nicht so zu meinen. Sollte der Fremde doch in tausend Fetzen zerreißen, ihm war es gleich! Lange aber wehrte sein kleiner Anfall ihm gegenüber nicht, eh seine Läufe wieder standen und er fähig war, die Jagd auf das unschuldige junge Ding fortzusetzen. Mit einem gespenstischen Flackern in seinen Augen hastete er der Wölfin hinterher, wollte, nein musste sie kriegen, ganz gleich, was geschah!
(Enaid, Eden | Kältesturmhalbinsel)
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542
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Die Lage, in der sie sich befand, war ausweglos. Sie hatte alle verloren, die für sie von Bedeutung gewesen waren – zuletzt Lynx und Skadi. Gleichzeitig gab sich Roghir alle Mühe, sie aufzubauen und womöglich zum Mitkommen zu bewegen. Das tat er ohne Zwang, was sie ihm anrechnete. Ob er insgeheim versuchte, den Platz der verloren gegangenen Rudelgenossen, die für sie wichtig gewesen waren, einzunehmen? Zumindest fiel es ihr immer leichter, sich vorzustellen, dass dieser Wolf womöglich Skadis Nachfolge antreten würde und sie konnte nicht sagen, dass ihr das besonders missfiel.
Als er meinte, dass kein Wolf böse geworden wurde sondern ein Opfer seiner Umstände wurde, musste sie trotz der schwierigen Situation etwas grinsen. War dies nicht genau das gewesen, was sie damals bei Tihar geglaubt hatte? Wie oft hatte sie ihn verteidigt, es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass ihr Ruf im Rudel so schlecht war und sie hatte bis zu seinem letzten Atemzug nichts von ihm dafür zurückbekommen außer Hohn. Schwermütig hob sie den Kopf etwas und sah den Dunklen kurz an ... wenn er doch nur wüsste ...
Takata hatte gehofft, etwas über seinen eigenen Hintergrund herauskitzeln zu können aus ihm, zu erfahren, wie er zu dem geworden war, der er nun war und warum er so handelte. Als er ihr erklärte, dass er samt seiner Geschwister seine Mutter zurückgelassen hatte, stutzte sie ein wenig. War es nicht normal, dass Wölfe – und andere soziale Tiere – ihre Eltern eines Tages verließen und einen eigenen Weg einschlugen? Womöglich aber hatte ihm seine Mutter in Person besonders am Herzen gelegen und er vermisste sie noch immer. Das wiederum erinnerte die Weiße daran, wie sie Skadi damals aufgefordert hatte zu gehen und sie zurückzulassen, als das Feuer hinter ihnen getobt hatte. Der Sandfarbenen war dies auch schwer gefallen und dennoch hatte sie gehandelt – auch das rechnete sie ihr an und es hatte sie als geeignete Führungspersönlichkeit ausgezeichnet.
Es hätte sie interessiert, wie es mit seinen Geschwistern weitergegangen war, ob er sie verloren hatte oder im Guten mit ohne auseinandergegangen war. Besonders jetzt, in dieser schwierigen Zeit, in der eine unsichtbare und offenbar tödliche Gefahr unter ihnen lauerte, wollte sie ihn besser nicht daran erinnern, dass ihr Schicksal womöglich besiegelt sein mochte.
Sie nickte sacht, als er sich äußerte und ihr offenließ, sie zum Rudel zu begleiten oder gehen zu lassen – auch das erinnerte sie an Skadis sanfte aber doch nachdrückliche Art, die sie nicht nur damals an den Tag gelegt hatte. Ja, er hatte alles getan, um ihr zu helfen und wenn sie nun in ihr Verderben lief, gab es niemanden mehr, der sie auffing. Roghir war gewissermaßen ihre letzte Chance und ein jeder wusste, dass ein Wolf allein nicht lange überleben konnte.
Eine Weile herrschte betretenes Schweigen und die Polarwolffähe gab sich dem Nachdenken hin. Dann hob sie den Kopf und äußerte, was ihr schon länger durch den Kopf ging.
„Du ... hast vielleicht ... das Zeug zum neuen Rudelanführer, ist dir das klar?“ Sie zog etwas den Kopf ein. Zum einen war sie nicht sicher, ob sie nicht verfrüht urteilte. Sie erlebte ihn als empathischen und vernunftbegabten Wolf, doch wie reagierte er anderen Rudelmittgliedern gegenüber? Ein weiser Anführer, wie Skadi es gewesen war, musste auch mit denen zurechtkommen, die Schwierigkeiten machten, etwa einem minderbemittelten Avon oder einer garstigen Shiro – war ihm das bewusst?
„Ich ... bin bereit ... dir zu vertrauen ...“, piepste sie leise und vorsichtig wie ein junges Mädchen, „... wenn du die Rolle annehmen willst.“ Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, was sie sehr viel Kraft kostete.
Natürlich war sie auch bereit ihn als gewöhnlichen Wolf zu akzeptieren. Ihr neuer ,Freund' musste nicht der Chef des Rudels sein, obgleich dies natürlich Vorteile haben mochte, etwa dann, wenn sich einige Rudelwölfe ihrer Wiederaufnahme versperrten und Roghir ein Machtwort sprach. Die Frage war nur, wenn er diesen Posten nicht wollte oder die Mehrheit dafür nicht bekam, ob sie dann genauso Freunde sein konnten und welchen Rang ihm zuteil wurde. War ihm bewusst, dass er seinen eigenen Ruf aufs Spiel setzte, wenn er eine Takata zurück mit ins Rudel brachte? Sie wusste, was das bedeutete, denn sie hatte damals den Kotzbrocken in Wolfsgestalt in die Meute gebracht. Es war Tihars Fluch, der nicht nur ihr ansehen ruiniert hatte, sondern sogar im Stande war über sie das Abstoßende weiter auf Roghir zu übertragen, fast wie die unsichtbare Seuche, die ihrer aller Leben bedrohte.
[Bei Roghir | Beerenwald]
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Kachnik
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Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Erfüllt von hohen Erwartungen zuckten seine Ohren von einem Wolf zum anderen. Doch mit jedem Augenschlag, in dem niemand ihm anerkennend über die Stirn schleckte oder die Eindringlinge ins Kreuzverhör nahm, kam er der Ernüchterung näher ... Er durfte sich nicht unterkrigen lassen. Doch warum wollte ihm nie jemand glauben? Machte er denn etwas falsch? Er erinnerte sich mit Grauen an seine erste Begegnung mit Takata, welche nur allzu ähnlich abgelaufen war, und schnaubte.
Verunsichert, ob er seine Ohren vor Enttäuschung oder Feindseligkeit anliegen ließ, hingen sich seine Augen an Avon, der wie ein vor Eifer hopsender Schatten in seine Richtung zu kommen schien ... mit schwankender Hoffnung, hob Kachnik den Kopf ... als der Rüde direkt fortfuhr wieder aus seinem Blickfeld zu hüpfen. Als wäre das nicht genug, kam er mit einem Riesenfetzen an Beute - war da jetzt überhaupt noch etwas übrig - hervor und warf das Teil diesem teuflischen Unwesen als Opfergabe vor die Pfoten. Hatte sie seinen Geist bereits vollkommen benebelt, eingenommen? War es schon zu spät? Hatte sie vor, sie alle zu ihren hypnotisierten beutebringenden besessenen Untertanen zu machen? Erschrocken und von allerlei Gefühlen dieses Schauspiels übermannt fiel er mit brummendem Kopf zurück. Er hatte noch keinen sterblichen Wolf mit solch Fähigkeiten getroffen! Dies konnte nichts Gutes bedeuten! Avon konnte er vielleicht entbehren, aber die anderen?
Etwas verwirrt rückte er noch etwas weiter ab, richtete einen Teil seiner Aufmerksamkeit wieder auf die anderen, die Unahnenden, deren Themen der bürokratischen Angelegenheiten, die ihm soweit an den Ohren vorbeigeflogen waren, nun anscheinend zum Teil wieder auf der Beute gelandet waren. Wie schön wäre es, wenn auch er eines Tages Teil von solch hochgestochenen respektvollen Konversationen sein könnte ...
[Valdis, Pan, Avon, Yarok, Ayjana, Aarinath, Shiro | am Mondscheinsee]
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Eden
Mitglied
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Geschlecht
Fähe
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55cm & 30kg
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Nur am Rande bekam sie mit, dass Enaid das Wort an sie richtete und ihr sagte, sie solle sich nicht umdrehen, sondern fliehen. Das musste er ihr nicht zweimal sagen. Mit geklemmter Rute - auch wenn man das aufgrund derer stummeligen Natur kaum erkennen konnte - rannte Eden so schnell sie konnte. Sie hatte bereits eine gute Distanz zwischen sich und den unheilvollen Angreifer gebracht, als sie hörte, dass zwischen ihm und Enaid ein Gerangel ausgebrochen sein musste.
Kleine Stromstöße jagten ihren Körper hinauf. Es war ihr klar, dass das keine gute Idee war. Dennoch kam sie nun abrupt zum Stehen und blickte über die Schulter zurück. Die kleine Fähe wollte ihren weißen Weggefährten doch nur unversehrt wissen. Das einzige, was sie aber in dem kurzen Moment ihres Zögerns erkennen konnte, war die Einsicht, dass sie sich damit selbst erneut in extreme Gefahr gebracht hatte. Der wildgewordene Haufen aus Haut. Knochen und übelriechendem Sekret hatte Enaid nämlich achtlos hinter sich gelassen und folgte ihr in einem Tempo, dass sie bei seinem schlechten Zustand kaum für möglich gehalten hatte.
Eden japste verzweifelt, ehe sie selbst wieder an Geschwindigkeit aufnahm und so schnell sie konnte davon stob. Wie ein Hase schlug sie Haken, hoffte der Angreifer würde seine Verfolgung aufgeben. Lange konnte er dieses Tempo sicher nicht aufrecht erhalten, noch vor wenigen Momenten, hatte er es schließlich kaum geschafft überhaupt aufrecht zu stehen. Doch auch Edens Ausdauer war nicht unendlich - das Rennen im hohen Schnee war anstrengend, beschwerte ihre Beine und ihre Lunge brannte. In ihrem Schädel rasten die Gedanken, suchten nach einem Ausweg aus dieser schrecklichen Situation. Was wollte dieses Ding nur von ihr?
[Enaid, NPC | Kältesturm-Halbinsel]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Eden am 15.03.2024 15:54.
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Charakterbogen
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Es hatte nicht mehr lange gedauert, bis die drei Wölfinnen den glitzernden See erreichten. Wie bereits erwittert, trafen Shiro, Aarinath und Ayjana auf, nicht nur bekannte Wölfe. Tatsächlich befanden sich zwei weitere fremde Wölfe bei den bekannten Artgenossen.
Jana blieb etwas hinter Shiro stehen und erfasste die Szene mit ruhigem Blick. Doch neben dem Szenario stieg ihr zudem auch der Geruch von frischem Blut in die Nase und tatsächlich lag ein totes Reh am Boden, schmerzlich zog sich ihr Magen zusammen und sie wurde jäh daran erinnert, dass es doch schon eine Weile her war, seit sie etwas gefressen hatte. Verstohlen leckte sie sich schnell und kurz über die Lefzen. Wie unpassend, jetzt ans Fressen zu denken! mahnte sie sich selber innerlich und sie wandte schnell den Blick ab. Stattdessen musterte sie das Bild, welches sich ihr bot. Kachnik hüpfte wie ein nervöser Schuljunge von einem Bein aufs andere, Avon, ja, Avon tat, was er gut konnte… charmant sein. Yarok, schien der kühle Kopf der Gruppe zu sein und er war es auch, der Shiro kurz und prägnant informierte um was es hier ging. Zuerst aber jauchzte Kachnik beinahe, dass er eine Verbannung der Fremden in Betracht ziehen würde.
Jana knurrte leise, sehr leise, wahrscheinlich kaum hörbar und schnaubte jedoch deutlich hörbar voller Unmut.
»Dann hätte man dich auch verbannen sollen!» murrte sie mit leiser Stimme.
Ausser Shiro und Aarinath würde niemand anderes die Worte hören. Sie alles waren wohl mehr oder weniger uneingeladen und unangemeldet in dieses Revier gestolpert. Man sollte nicht mit Steinen aus dem Glashaus werfen. Ihr Blick, angefüllt mit Unmut lag eine Weile auf dem Jungwolf, der sich sichtlich zu freuen schien, dass hier etwas passierte. Erneut stieg der Wölfin ein intensiver Geruch nach Blut in die Nase, das Ergebnis davon, dass Avon einen Teil aus der Beute gerissen hatte und dieses der fremden Wölfin, Valdis genau, Valdis hiess sie vor die Füsse legte. Na, das war ja ein kleiner Charmeur, umgarnte wohl alles, was nicht bei drei auf den Bäumen sass. Janas Blick hielt sich einen kurzen Moment fest an den beiden. Fast hätte sie gelacht, als sie sah, dass Avon schon fast Alibimässig dem fremden Rüden Pantalaimon ebenfalls ein kleines Stück hinwarf, die volle Aufmerksamkeit aber erhielt Valdis, Jana verdrehte kurz die Augen, als der Timberwolf Aarinath und ihr einen schier entschuldigenden Blick zuwarf und ein leises Hallo durch die Gegend hauchte.
Gefühlt ging es am Mondscheinsee im Moment zu und her wie in einem Bienenstock, das Gesumme schien riesig und Ayjana fühlte sich dezent mit der Situation überfordert. Ja, sie hatte sich gewünscht, wieder Artgenossen um sich zu haben, doch das hier war etwas zu viel des Guten. Die weisse Wölfin wusste kaum, wo sie zuhören sollte und sie war unendlich froh und dankbar, als Shiro zur Ruhe aufrief, sich und die beiden weissen Wölfinnen den Fremden vorstellte und klar Schiff machte. Ruhig und mit einem freundlichen Blick nickte sie Valdis und Pantalaimon zu.
Trotz dem Chaos zwischen all den Erklärungen und Erläuterungen hatte sie drei wichtige Sachen herausgehört. Roghir schien es gut zu gehen, Niyol war allein unterwegs und ein Wolf namens Lynx schien vom Erdboden verschluckt zu sein, obwohl er scheinbar auf Valdis getroffen war, doch Ayjana war nicht entgangen, dass sie den Satz nicht beendet hatte. Ein Funken Misstrauen machte sich in ihrem Blick breit, als sie die braun-graue Wölfin musterte, weshalb hatte sie den Satz einfach so abgebrochen? Valdis erschien Ayjana auf den ersten Blick nicht so, als dass sie eine Auseinandersetzung mit einem anderen Wolf anfangen würde. Sie wusste etwas, was sie hier noch nicht preisgegeben hatte. Shiro erläuterte gerade, wer Lynx war und der fragende Blick der schwarzen Wölfin lag auf Valdis. Sicher war Shiro nicht entgangen, dass da noch was kommen musste. Takata… Brr Jana schüttelte sich unmerklich, sie war also bei Roghir, höchstwahrscheinlich würde also diese Fellschwester zurück ins Rudel kommen. Bei ihrem ersten und vorläufig letzten Aufeinandertreffen hatte Takata ihr Respekt, wenn nicht gleich auch etwas Furcht eingeflösst. Sie schauderte, würde das gut gehen, Takata zurück im Rudel?
Pan hatte Niyol also gesehen, aber er war allein unterwegs. Vor allem, aber war er IMMER noch unterwegs, wäre oder hätte er nicht längst schon zurückgekehrt sein sollen?
»Shiro…» Jana murmelte leise… »Ich glaube nicht, dass Niyol zurückkommt» schloss sie leise. Ayjana erinnerte sich an den trauernden Rüden, als Skadi gestorben war, in ihm war in diesem Augenblick etwas zerbrochen, auch wenn Jana nicht wusste in welcher Relation die beiden zueinandergestanden hatten, so schienen sie doch verbunden gewesen zu sein. Weshalb sie ihre Feststellung geteilt hatte, wusste sie im Nachhinein übrigens auch nicht und irgendwie war sie froh, als die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf die Beute fiel.
«Ich komme zwar fast um vor Hunger, aber ich glaube, meine Nase täuscht mich nicht» bestärkte Ayjana die Worte ihrer Fellschwester. »Ich rieche nichts ausser den Geruch nach frischem Blut» zum Glück lief ihr der Geifer nicht gleich zum Fang raus. Doch bevor sie ans Fressen denken konnte, würden sicher erstmal andere den Vortritt haben. Vorerst war sie sowieso etwas erschlagen von der Menge an Artgenossen am See.
Aus dem Augenwinkel hatte sie gesehen, dass sich Kachnik mit zunehmender Dauer etwas abgesondert hatte. Jetzt tat ihr der Jungwolf wieder leid. Sein schäumender Übermut hatte ihm wohl ein Bein gestellt. Aufmunternd blickte sie ihn nun an, er sollte sich nicht entfernen, sondern seine Lehre aus dieser Situation ziehen. Sie alle hatten wohl schon Lehrstunden solcher Art gehabt.
[Aarinath, Shiro, Pan, Valdis, Avon, Yarok und Kachnik || am Mondscheinsee]
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Enaid
Eroberer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79 cm & 55 kg
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Dabei seit: 05.08.2023
Beiträge: 61
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Er rannte, seine Lunge brannte vor Anstrengung und Kälte und doch bestätigte jeder Blick nach hinten seine schlimmste Befürchtung: Der Abstand wurde kleiner. Er wusste nicht wieso dieser Wolf in der Lage war solche Geschwindigkeiten zu erreichen und er wusste auch nicht was sein Ziel war, aber Enaid war klar, dass er Eden um jeden Preis beschützen musste. Sein Blick suchte Eden die zum Glück weiter lief als ihm ein Schmerz durch die Rute ging und etwas ihn verlangsamte. Er hatte nicht aufgepasst, der andere hatte ihn erreicht. Vor Schmerz jaulte Enaid auf und schlug mit den Hinterläufen aus. Er wusste nicht ob dieser Treffer dafür verantwortlich war das er abließ oder die Tatsache das Enaid sich durch den Schnee rollte um ihn abzuschütteln. Aber er spürte wie sich der andere entfernte.
Erschöpft rappelte er sich auf und sah voller Entsetzen das Eden kurz stehen geblieben war und der schwarze nun wieder Fahrt aufnahm. Auch wenn Eden wieder los lief, wurde der Abstand kleiner. Enaid knurrte aus den tiefen seiner Kehle während er auch wieder los rannte, sein Vorteil war das er immer schon viel gelaufen war und das er groß war. Der helle Rüde mobilisierte jedes bisschen Kraft was er noch aufbringen konnte, hatte nur noch ein Ziel und rannte durch den Schnee auf den dunklen, Eden jagenden, Schatten zu.
Die Meter schmolzen dahin und, er wusste nicht wie, aber er schaffte es den Abstand zu verringern. Nur wenig, aber jeder Meter würde helfen, sein Herz trommelte in seinem Brustkorb, sein Atem ging stockend und angestrengt. Er musste alles auf eine Karte setzen, egal was das auch als Ergebnis bedeuten würde. Mit aller letzter Kraft sprang er aus dem Lauf ab, direkt auf den schwarzen Schatten vor ihm zu und alles in ihm hoffte, dass es ihm gelang den Schatten-Wolf von den Pfoten zu reißen, Eden zur Flucht zur verhelfen, sie in Sicherheit zu wissen.
[bei NPC, Eden | Kältesturmhalbinsel]
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NPC
... unverhofft kommt oft ...
Alter
variabel
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Geschlecht
wechselt
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Größe & Gewicht
was glaubst du?
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Dabei seit: 20.02.2010
Beiträge: 123
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Wie ein tollwütiger Gierschlund hielt er auf das junge Frischfleisch zu. Viel passierte nicht mehr in seinem Kopf, eher herrschte dort ein lähmender Stillstand vor, eine beängstigende Stille. Doch die Ahnung vom Geschmack ihres Saftes war ungefähr vergleichbar mit dem Verlangen eines Beinahe-Verdursteten nach einem Schluck frischen Quellwassers zur Rehabilitation der eigenen Gesundheit. Ohne noch etwas um sich herum wahrzunehmen – nicht die Luft um sich herum, das matte Tageslicht oder den Boden zu seinen knorrigen Füßen – hastete er dem Geschöpf hinterher wie einem Kaninchen. Vom Wölfischen war nichts geblieben, allein die unstillbare Lust und das Verlangen nach Lebendigem stand ihm in den glasig-trüben Augen geschrieben. Dieses Tier musste er haben! Er nahm auch nicht wahr, wie der Wolf, den er selbst eben noch zu Boden gerungen hatte, nun seinerseits auf ihn sprang und ihn aus der Bahn katapultierte. Sein verkommener, übel riechender Leib mit dem offenen Fell- und Fleischstellen schlitterte ein Stück über den Schnee, bevor er zum Stehen kam. Ohne es willentlich zu beeinflussen, schnappte sein gieriges Maul mit den sehnigen Spuckefäden nach dem Leib des Angreifers. Beinahe erwischte er den Hals des Gegners, doch blieb es dann bei einem Bündel ausgerissenen Fells, denn sein Fleisch weckte interessanterweise kaum das Verlangen, das ihn gerade dirigierte – zumindest nicht, solange er mit ihr die bessere Wahl hatte. Er trat und strampelte, stieß merkwürdig artfremde Laute aus – einem Krächzen und Fauchen näher als den sonst wolfstypischen Lauten – bevor er es schaffte, sich wieder auf seine Läufe zu stellen, weil er dem Fremden mit den Hinterläufen gegen Kopf und Gesicht trat in seiner Not. Der mutierte Wolf, der kaum mehr an das ursprüngliche Wesen eines solchen erinnerte, geiferte entseelt nach der Fähe, die sich zunehmend entfernte. Doch schon sein erster Versuch, ihr ein weiteres Mal nachzueilen, scheiterte an der fehlenden Balance. Seine Sinne waren stark beeinträchtigt, ebenso sein Gleichgewichtssinn. Die Sabotageversuche des Störenfrieds taten ihr Übriges, sodass er sich unverhofft erneut auf dem Boden wiederfand und auf dem Schnee herumrutschte wie ein flugunfähiger Vogel, nachdem er aus dem Nest gefallen war. Er brauchte nur kurz, um seine Kräfte erneut zu sammeln, die da nicht natürlichen Ursprungs schienen, dann würde die wilde Hatz weitergehen, wenn ihn nichts stoppte ...
(Enaid, Eden | Kältesturmhalbinsel)
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Chester
Nebelfänger
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 62kg
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Dabei seit: 13.11.2023
Beiträge: 17
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Chester musterte den Kleinen weiterhin mit unverborgenem Interesse. Wie konnte man es mit der Einstellung nur so weit schaffen? Er hatte Wölfe sterben sehen, die weit stärker gewesen waren und deutlich mehr Kampfgeist an den Tag gelegt hatten, wie dieser Venryn. Und trotzdem war der Kleine noch da.
Seine nächsten Worte ließen Chesters Lefzen belustigt zucken. Ach sieh einer an, doch Kampfgeist da?
“Meinst du, ja? Wir werden sehen...“, grinsend schüttelte er seinen graubraunen Pelz und blickte sich beiläufig um, bevor sein Focus wieder zu seinem Reisegefährten zurückfand.
Venryns Körperhaltung, sein ganzes Auftreten war irgendwie welpenhaft. Unsicher, zusammengekauert und geduckt. Die Ohren angelegt, die Rute unter den Bauch gezogen. Und dann dieser Welpenblick! Verdammt nochmal er wollte mehr darüber wissen, wie man so überleben konnte!
“Also erzähl mal. Wie bist du hier gelandet? Wo ist der Rest deiner Sippschaft abgeblieben?“ Er versuchte nur halbherzig die Frage beiläufig klingen zu lassen, er platzte innerlich fast vor Neugierde!
[bei Venryn | Kältesturmhalbinsel]
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Eden
Mitglied
Alter
4 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
55cm & 30kg
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Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 31
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Ein schmerzerfülltes Jaulen, bahnte sich den Weg zu Edens Ohren, dann ein Moment der Stille, gefolgt von erneuten Kampfgeräuschen. Anders als beim ersten Mal aber, klangen diese nicht so tosend, irgendwie entschleunigt - auch Enaid und ihr gemeinsamer Widersacher mussten allmählich erschöpft sein, so wie sie. Für Gewöhnlich verfügte sie zwar über eine gute Ausdauer, doch eine panische Flucht in vollem Galopp, wie sie sie gerade hinlegte, das war doch etwas ganz anderes. Bald würde sie sich geschlagen geben müssen.
Erneut warf die verzweifelte Jungfähe einen Blick über die Schulter, versuchte das Geschehen in ihrem Rücken auszumachen und übersah dabei die etwa wolfshohe Schneewehe, über deren Hang sie nun stürzte. Nicht einmal ein Laut des Erschreckens kam über ihre Lippen, die Strapazen ihrer Flucht ließen ihr nicht genug Atem dazu. Auch kämpfte sie sich jetzt nicht nochmal auf die zitternden Pfoten, denn nun, wo sie einmal lag, fühlte es sich so an, als würde sie nie wieder auch nur einen Meter gehen können. Stattdessen also robbte sie resigniert und außer Atem so dicht wie möglich an den Hang der Schneewehe heran und hoffte, sie möge sie vor dem Blick des monströsen Verfolgers verbergen.
Angestrengt versuchte Eden das Hecheln zu unterdrücken, verbarg dafür die Schnauze unter ihren Pfoten und sandte gedanklich ein flehendes Stoßgebet an Atko, ihren Mentor und an ihre liebe Mutter. Gerade fühlte sie sich wie ein Neugeborenes - taub, blind, hilflos. Sie wollte hier nicht sterben, so weit weg von ihrer Familie und während ein Wolf, den sie gerade erst kennengelernt hatte, sein Leben riskierte um ihr die Flucht zu ermöglichen. Auf soetwas war sie nicht vorbereitet gewesen, als Eden sich noch voller Stolz und Tatendrang auf den Weg gemacht hatte das Heilmittel für ihr Rudel zu finden. Doch selbst wenn man sie vor dem was sie erwartete gewarnt hätte, so hätte sie es vermutlich nicht geglaubt.
[in der Nähe von NPC, Enaid | Kältesturm-Halbinsel]
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Yarok
Beschützer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 60kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 128
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Avon war ab diesem Punkt nun offensichtlich auch nicht mehr zu gebrauchen. Beinahe sabbernd ließ er sich von der grauen Fähe einlullen, brachte ihr Beute und stand nun stolz wie ein Welpe wedelnd vor ihr. Da dankte es Yarok dem Schicksal oder wem auch immer umso mehr, dass Shiro und der Rest nun hier waren. Wie sollte er mit Kachnik und Avon an seiner Seite ansonsten irgendwie sein neues Rudel anständig präsentieren? Wenigstens hatte Valdis neben all der Schmeichelei Avons noch Zeit, auf Yaroks Fragen einzugehen. Zumindest Roghir ging es also gut. Und Takata… Nun da fehlten selbst dem gutmütigen Yarok stellenweise die Worte. Wenn er daran dachte, wie die Weiße ihn angefeindet hatte… unbehaglich schleckte er sich über die Schnauze und nickte nur verständnisvoll, auf die wortlose Antwort von Valdis.
Auch ihr Weggefährte Pan wagte es sich nicht wirklich, sich ein Urteil über Takata zu erlauben. Yarok selbst hätte kaum einschätzen können, wie Shiro und der Rest darauf reagiert hätten und wer aus der Runde Takata wohl verteidigen würde. Besser man schwieg über solche Themen.
Niyol zumindest hatte Pan kurzzeitig gesehen, was Yarok aufhorchen ließ. Er kannte den Rüden kaum, doch bisher war er ihm sehr sympathisch gewesen. Blick zu hoffen, dass es ihm gut ging. Valdis ihrerseits brachte die Sprache nun auf die Krankheit und Yarok musste sich beherrschen, um nicht wie ertappt zusammenzuzucken. Ja.. die Krankheit. Und wieder Takata. Und Yarok, der vielleicht der Hauptgrund war, weswegen die Weiße gegangen war. Etwas schuldbewusst wandte der junge Rüde den Blick ab. Doch lange verlor er sich nicht in seinen Grübeleien, denn nun übernahm Shiro die Rolle des Redenführers und Yarok heftete sich gebannt an ihre Lippen. Sie erzählte kurz und prägnant das Wichtigste und setzte dabei trotzdem die Fremden erstaunlich ausführlich ins Bilde. Yarok gefiel das deutlich besser, als sich feindselig zu gebähren und gleich von Verbannung zu sprechen. Schließlich waren junge gesunde Wölfe immer ein Zugewinn für das Rudel!
Als Shiro nach dem Reh fragte, spitzte er die Ohren und schüttelte sofort entschieden den Kopf.
“Nein, es riecht unauffällig. Wir haben bereits davon gefressen“, setzte er sie in Kenntnis und legte all seine Überzeugung in diese Worte. Er war sich sicher, dass von der Beute keine Gefahr ausging.
Aarinath trat ebenfalls vor und prüfte ausgiebig den Geruch des erlegten Tieres. Auch sie stufte es als ungefährlich ein und Yarok warf ihr einen dankbaren Blick zu. Ayjana prüfte die Beute ebenfalls ausgiebig und kam zu dem selben Schluss.
[Kachnik, Avon, Valdis, Pan, Shiro, Aarinath, Ayjana | Mondscheinsee]
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166
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Valdi .... Valdis ... Vi-Va-Valdis ... hach, wunderschön und passend zu diesem edlen Geschöpf, dass ihm das Schicksal da vor die Pfoten gesetzt hatte! Der Timberwolf lächelte berührt und zeigte sich im Profil, während seine Rutenspitze sacht zuckte. Lange nicht mehr war ihm so ein hübsches und liebenswertes Getier untergekommen wie dieses hier! Sie nahm das Fressen nicht sofort an, was ihn in leichteres Grübel versetzte – hatte sie Sorge, dass es mit dieser ominösen Krankheit durchsetzt sein konnte? Nun, da konnte er sie beruhigen, denn Avon lebte noch und er hatte selbstverständlich vorher gekostet.
Mit einem Mal aber machte sein Herz ein Sprung wie ein Poltern. Roghir ... war was?! O-okay? Welch' feistes Oxymoron! Offenbar hatte er soeben einen Hörsturz erlitten. Er schielte nach oben auf sein aufrechtes Ohrenpaar und schalt sie dafür, ihm derartig böse Streiche zu spielen. Natürlich hatte sie so etwas nicht geäußert! Ein Jeder wusste, dass diese rohe Gier brandgefährlich war und dass man Abstand halten musste von einem wie dem, krank oder nicht! Aber zum Glück hatte es sich nur um einen Knick in der Akustik gehandelt, denn natürlich hatte sie so etwas geäußert wie Roghir ist echt fies oder Roghir ist ein giftig-grantiger Gnom oder ...
Dann ging es auf einmal um diese Krankheit und Takata. Diese harmonisch zueinander passenden Begriffe, die allenfalls durch dumme Gewitterziege übertroffen worden wären und den richtigen Eindruck von diesem weißen Ungeheuer vermittelten. Es interessierte ihn auch nicht, wo diese Wölfin abgeblieben war, sollte sie bleiben, wo die Diestel wuchs. Interessant war nur, dass es sehr wohl weibliche Wolfsgeschöpfe geben konnte, die selbst einen Charmeur wie Avon nicht die Bohne interessierten. Er würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ihm ein knuffiger Grummelkachnik lieber war als die, vor der man sich fürchten musste.
Das Einzige, was für ihn gerade zählte war, dass Fählein Valdi .. Valdis auch ein Auge auf ihn geworfen hatte ...ehr ... trotzdem besaß sie ihre beiden natürlich noch ... brr, welch ekelerregende Vorstellung (ein Ein-Ohr-Wolf war ihm beileibe genug gewesen). Langsam erlaubte er sich, etwas näher an sie zu tippeln, dabei die Rute sacht hin- und herschlagend, um sie zu einem kleinen Rundgang einzuladen.
„Ehm ... du ... Valdis. Hättest du nicht Lust, dass ich dir unser Revier zeige?“ Er verschob seine Lefzen zu einem schiefen Grinsen und wackelte mit den Ohren. Konnte man solch einem verlockenden Angebot widerstehen? Er sah kurz nach unten auf das Präsent, das er ihr gemacht hatte und meinte eher beiläufig. „Du kannst ja noch im Gehen essen", denn er hatte gewiss nicht die Geduld zu warten, bis sie alles heruntergewürgt hatte. Wer wusste schon, wer bis dahin noch alles zu ihnen stieß und welch grauenhaften Themen neben Okay-nicht-Okay-Roghir, taube Nuss Takata und Krankheit noch zur Sprache kommen würden!
Wie ein begeisterter Welpe schwang er seinen athletischen Leib herum, um ihr den Weg zu zeigen, eh sie auch nur an eine Art Widerspruch hätte denken ... oh oh ... Zu spät erst bemerkte er, dass er mit seinem Dickschädel voll gegen Kachniks Kopf geprallt war, als er voller Elan versucht hatte, seine Angeherzte mit auf einen Ausflug zu nehmen.
„Autsch!“, winselte er und hielt sich den Kopf mit der Pfote, eh er verärgert zu murmeln begann. „Sapperlotnocheins! Steh' doch nicht irgendwo rum!"
Genau, Kachnik! Steh doch nicht ir-gend-wo herum. Sei am besten gar nicht, denn dann musste er sich nicht Gedanken darüber machen, ob er vermutlich mit seinem unansehnlichen Müffelleib in Kontakt kommen würde. Der leichte Schmerz hielt noch etwas an und verging auch nicht, nachdem er sich kurz schüttelte und mit den Augen blinzelte. Dämlack, elender. Und er? Er war jetzt ganz übel kontaminiert und musste sich erstmal ausgiebig in Aas suhlen, um diesen furchtbaren Geruch wieder loszuwerden. Brr.
(Mondscheinsee |direkt bei Valdis und Kachnik (stößt mit ihm zusammen), Aarinath, Ayjana, Shiro, Kachnik, Yarok & Pantalaimon)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 18.03.2024 11:08.
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