Willkommen, Streuner ! ǀ Registrierungsformular ǀ Forumregeln ǀ Anmeldung
Seiten (49): « erste ... « vorherige 39 40 [41] 42 43 nächste » ... letzte » Antwort erstellen Favorit
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
08.08.2023 21:25

Roghir schaute kurz in dir Richtung von Pan und der grauen Fähe Valdis. Die zwei Wölfe machten sich auf dem Weg um den Rest des Rudels zu treffen. Roghir spitzte seine Ohren und sah den beiden Wölfen nach bis sie in der Winterlandschaft nicht mehr zu sehen waren. Hoffentlich fanden sie die anderen. Unversehrt und noch nicht halb erfroren. Der schwarze Rüde drehte sein Haupt und sah hinunter auf den hellfarben Rüden am Boden liegend. Er hatte nicht mehr viel Kraft. Roghir schätzte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er machte einen Schritt rückwärts und streckte seine Schnauze langsam vor. Er schnüffelte vorsichtig. Lynx röchelte den Namen Takatas und er registrierte aus den Augenwinkeln, dass die Wölfin nicht erfreut darüber war, dass er bei ihr blieb. Doch, es war ihm egal. Er wollte, dass sie nicht allein war. Nachdem dem Ableben von der Anführerin des Rudels war es wichtig, zusammen zu halten. Roghir schaute zu Takata. Doch plötzlich sah er, wie der hellfarbene Rüde sich zitternd auf seine Läufe erhob. Die Ohren aufgestellt, sah er überrascht auf den Rüden. Dann jedoch legte er seine Ohren an den Kopf.

"Nicht... Mein Freund, schone deine Kräfte!"

, murmelte er kurz erschrocken und sah auf den zitternden Wolf. Hörte das winselnde Fieben von Takata. Dann sah er wie der hellfarbene Rüde zusammenbrach, sein Körper auf dem kalten Boden aufschlug. Erschrocken zuckte Roghir zusammen und sah Lynx ins Gesicht; leblos und kalt wurden seine Augen. Er starb. Blut um seine Schnauze. Der schwarze Wolf schloss die Augen und ließ den Kopf langsam sinken. Er hörte die winselnen Laute der weißen Wölfin, wie sie seinen Namen aussprach. Er war tot. Roghir sah, wie sie sich an ihn drückte als könnte Körperwärme noch das Schlimmste verhindern. Der schwarze Wolf öffnete die Augen und hob den Kopf. Er schaute sich links und rechts um. Er würde Tataka Zeit geben zu trauern. Doch er musste sich etwas einfallen lassen wie er die weiße Fähe überreden konnte aus der Eiswüste zu gehen. Er schaute wieder zu ihr. Und überlegte; tragen konnte er den toten Körper nicht, dazu war er viel zu schwer. Aber auch mit Takata zusammen würde es nicht gehen. Roghir blies seinem Atem aus und schaute in die Richtung, wo die beiden Artgenossen gegangen waren. Dann schaute er wieder zu Takata.

"Takata... Es tut mir leid um deinen Freund."

, sagte Roghir mitfühlend und setzte sich auf seine Hinterläufe. Er blieb bei seinem Sicherheitsabstand, wagte es nicht, näher zu treten. Wegen der unsichtbaren Krankheit und weil er kein Freund von ihr war.

[Takata | Am Rande des Beerenwaldes ]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
KuroShiro
Kämpferherz


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm - 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 849

KuroShiro ist offline
09.08.2023 20:00

Shiro atmete hörbar aus, als der Rabe mit einem letzten, wirren Gedicht und einer Drohung, jedenfalls klang es für Shiro nach einer solchen, letztlich aus ihrem Blickfeld verschwand.
Auch wenn sie auf weitere Informationen gehofft hatte, eigentlich war es ihr lieber, dass der schwarze Vogel ihnen nicht mehr die Ohren vollkrähte.
"Dann kommen sie eben zu euch."
Shiro dachte über die Worte nach und auch Ajyana und Aarinath grübelten laut über die mögliche Bedeutung nach.
Die schon fast leichte Stimmung, in der die drei sich befunden hatten, war verflogen, nun hing jede ihren eigenen, düsteren Vermutungen über die kryptischen Worte des Raben nach. Unwillkürlich beschleunigte Shiro ihren Schritt, den Blick fest auf die Baumgrenze geheftet.
Hier draußen, im weißen Schnee fühlte sie, ein deutlicher, weithin sichtbarer schwarzer Fleck, sich plötzlich sehr ungeschützt und nackt. Beobachtet.
Sie tat ihr bestes, dieses irrationale abzuschütteln, doch es gelang ihr nicht so recht.
"Beeilen wir uns.", sagte sie zu den anderen, "hier draußen sind wir.. nun, bin ich, nicht gerade unauffällig."

Erst dann wand sie sich an Aarinath.
"Ich habe eine Vermutung, was der Rabe meint.", begann sie und blickte auch kurz zu Ayjana herüber.
"Als wir Yarok begegnet sind, hat er uns von einer kranken Fähe berichtet, die ihm von der Krankheit erzählt hat.. die selbst krank war, die wusste, dass sie krank war.", fuhr sie fort und runzelte die Stirn, während sie versuchte, sich an die Einzelheiten des Gesprächs von damals zu erinnern. Skadi, das wurde ihr plötzlich schmerzhaft klar, konnte sie nicht mehr fragen. Skadi war tot, so tot wie die Fremde und der Leichnam, mit dem, so schien es Shiro, alles begonnen hatte.
"Wir sollten ihn fragen, ob er noch mehr weiß.", schlug sie vor, den Schritt noch mehr beschleunigend, nun schon trabend. Die Baumgrenze hatten sie fast erreicht. Und von da war es nicht mehr weit bis zum See.....
Abrupt blieb Shiro stehen. Im Schnee vor ihr waren Pfotenspuren.
Sie witterte in der Luft, doch in der klirrenden Kälte war es schwer, Gerüche auszumachen. Inzwischen mussten auch ihre Begleiterinnen die Spuren entdeckt haben.
"Folgen wir ihnen?", fragte Shiro und warf den weißen Fähen einen Blick zu.
Es konnten Roghir und Niyol sein... oder Fremde. Vielleicht aus einer Schlucht...?

[Eiswüste, am Rande der Storchenhalbinsel l Aarinath, Ayjana ]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


Avatar by wildfotog
Signatur by Tim Donovan

IP
Valdis
Die Eiskönigin


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
79 cm & 54 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 24.09.2022
Beiträge: 141

Valdis ist online
17.08.2023 13:22

Nur noch wenige Eiskristalle klirrten unter Valdis Pfoten, als sie neben dem braunen Rüde den Weg zu den anderen Wölfen folgte. Es war ihr nur recht. Mit Schnee und Eis hatte sie mehr Erfahrungen gesammelt, als mit anderem Wetter und Untergründen. Ihre Augen ließ sie über das ihr unbekannte Revier streifen und versuchte, sich einen Überblick zu schaffen.
Auch wenn es ihr nicht leicht fiel, musste sie versuchen, sich einen Namen zu machen.
Und dazu gehörte Smalltalk. Valdis war froh, dass Pan auf ihre Nachfrage einging. Doch sie wusste noch nicht, wie es weitergehen würde. Pan gehörte, so vermutete die Graue, auch nicht wirklich einem Rudel an - er kannte zwar einige Wölfe, aber es war eher ein loser Bund. Valdis selbst hatte bis auf ihre Familie auch keine Erfahrungen mit anderen Wölfen und Rudeln.

Sie zuckte mit den Ohren und folgte den Worten des Rüden.

"Roghir, Takata und dieser...wie hieß er? - und du kennen sich also?", Valdis versuchte, interessiert zu klingen. "Ihr habt euch also schon getroffen, bevor ihr in der Eiswüste war. So ist das also...", murmelte sie und sie versuchte, die Verbindungen in ihrem Kopf zu verknüpfen: wer kannte wen, wer hieß wie, wer kannte die Umgebung...

Doch dann fragte Pan nach Valdis Vergangenheit. Ein Thema, welches ihr sauer aufstieß. Sie wendete ihren Blick ab und schaute durch die Gegend.
Was sollte sie sagen? Die Wahrheit war: sie war ein Feigling, der in einem Blizzard seine Familie verlor und es nicht geschafft hatte, sie wieder zu finden.
Niemand kannte sie hier - es würde also nicht auffallen, wenn sie log...

"Ach", begann sie seufzend, "ich bin zwar jung, aber ich hatte ein Rudel mit meinem Bruder Sigur, da wir beide die einzigen unseres Wurfes waren, die den ersten Winter überlebt hatten. Wir zwei waren in unserm Rudel und zwei weitere Fähen."

Über ihr Gesicht huschte ein Lächeln.

"Sigur war dann jedoch der Gefährte einer der Fähen und ich zog los, um selbst einen Gefährten zu finden. Deswegen bin ich hier herum gestreift, wollte zwischendurch nur was Fressen...da fand ich das Reh und", sie schnaubte verärgert, "und Takata mit diesem Rüden."

Das klang doch bedeutend besser als die Wahrheit. Valdis Herz klopfte und sie war stolz auf sich selbst. Da sie niemand hier kannte, konnte sie sagen und behaupten was sie wollte. Eine gute Lügnerin war sie schon immer gewesen.

[bei Pan | unterwegs Richtung Mondscheinsee | in der Nähe von Yarok, Kachnik und Avon]

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542

Takata ist offline
20.08.2023 20:35

Ihr Blick haftete fest am leblosen Leib des Weißen. Dass er nicht mehr am Leben sein sollte, war für sie unbegreiflich. Lynx war lange fort gewesen, doch hatte er zum ,alten Bestand' gehört und sie hatten sich lange Zeit gekannt. In ihrem Kopf blitzten Bilder aus diesen Tagen auf ... als sie vom Rest des Rudels durch einen geröllschlag getrennt worden waren ... wie sich Lynx für Teyjen stark gemacht hatte. Teyjen ... mit einem Mal konnte sie Lynx' Schmerz um den Verlust des jungen Rüden erschreckend gut nachvollziehen, ahnte, wie er sich gefühlt haben musste, nachdem ihm der schwache Wolf durch den Fang geronnen war wie Sand. Ihr stockte der Atem. Die Trauer um den weißen Rüden nahm ihr die Luft, fesselte sie und nahm ihr die Kraft. Nach Skadis Tod, den sie noch nicht einmal wirklich verinnerlicht hatte, mit einem weiteren konfrontiert zu werden, ließ sie in Verzweiflung zurück. Doch das Ende dieses Wolfs, der ihr am Ende ein wahrer Freund gewesen war - vermutlich ihr einziger - unterschied sich von dem Gefühl, das sie nach der Nachricht über Skadis Ableben empfand. Sie hatte seinen Tod miterlebt, hatte ihn begleitet auf seinen letzten Schritten, die er über diese Welt gewandelt war und lag nun neben seiner leblosen Hülle. Es fiel ihr schwer, zu begreifen, dass in diesem Objekt, das noch immer den Anschein erweckte, ein Wolf zu sein, kein guter Freund mehr wohnte.
Takata sog die Luft ein und stieß sie aus, wobei sich ein schmerzvolles Gefühl um ihren Brustkorb schnürte. Obgleich sie es besser wusste, fragte sie sich doch, wie es sich für ihn anfühlte, nicht mehr zu sein ... ob er ihre Wärme noch spürte, nun, nachdem sein eigener Körper langsam auskühlte ... ob er die frische Luft noch verinnerlichte, ihre Geräusche hörte ... die Bilder der Vergangenheit vor dem geistigen Auge sah. Aber doch wusste sie, dass dies unmöglich war. Lynx hatte einen tiefen und niemals endenden Schlaf angetreten, wie ihn kein Lebender schlief. Er war zu einem leblosen Etwas geworden, wie ein Stein, unfähig, noch etwas mitzubekommen, unfähig, Trauer über das zu empfinden, was geschehen war, nicht im Stande, sie zu trösten. Es gab nur noch einen anderen Wolf neben ihr, der über ein schlagendes Herz verfügte, der fähig war, wahrzunehmen und zu verarbeiten. Langsam wanderten ihre Augen hoch und sahen verschwommen durch die angesammelte Tränenflüssigkeit einen dunklen Rüden, der ihr nicht völlig fremd, aber doch unbekannt war. Roghir. Für einen kurzen Moment versuchte sie sich vorzustellen, dass er auch einmal ein guter Bekannter wurde, vielleicht sogar ein Freund, obgleich ihr beider Beginn nicht gerade traumhaft gewesen war. Sie hatte ihm vor die Pfoten gekotzt ... und Lynx, als sein Herz noch geschlagen hatte, hatte sie aufgefordert, sich bei ihm zu entschuldigen ... etwas, das ihr sonst nie aufgefallen wäre. Wie sollte sie nun weitermachen, gänzlich ohne einen Freund an ihrer Seite? Die Polarwölfin hatte sich vom ganzen Rudel losgesagt, hatte alle hinter sich gelassen und war auf ein Stück ihrer Vergangenheit - das bessere Stück neben Tihar - gestoßen. Das war nun fort und auch der einzig denkbare Grund, zurückzukehren - Skadi - war fort. Anstelle dessen stand nun ein Rüde vor ihr, der zwar Mitgefühl zeigte, jedoch kaum begreifbar war. Es tut mir schrecklich Leid um deinen Freund. Was wusste er schon von Lynx? Was wusste er von ihr?! Er hatte nur mitbekommen, wie sie sie alle verdächtigt hatte, infiziert zu sein, sich von ihnen getrennt hatte ... und es gehört keine große Gabe dazu, zu wissen, dass er nicht gut auf sie zu sprechen war. Doch wäre es wohl ein Leichtes gewesen, ihn nun los zu werden, ihn zu verjagen mit den Worten ,Geh doch zu deinen Freunden'. Dann war sie wieder allein mit Lynx' lebloser Hülle, mit ihrem Kummer, der Kälte ... Sie hätte sich lächerlich gemacht, nachdem sie sich erst bei ihm entschuldigte und ihn als nächstes kränkte.
Wie sah die Alternative aus? Zumindest ahnte sie, dass Lynx nie gewollt hätte, dass sie zurückblieb, dass sie neben seinem Überrest einging und sich ebenso in die kalten Klauen des Todes begab. Die Weiße versuchte, es dem Dunklen nicht übel zu nehmen, dass er bei ihr geblieben war, anstatt mit den anderen zu gehen, die vermutlich einiges auf ihn hielten. Und dennoch ... er konnte nicht verlangen, so etwas wie offene Anerkennung, Wertschätzung ... Sympathie? von ihr zu bekommen.
Takata fühlte sich - trotz der Nähe des einzig lebenden Rüden - schrecklich allein. Der andere kannte sie nicht, handelte ohnehin nur aus irgendeinem schwer definierbaren ,Pflichtgefühl', so wie sie damals womöglich gegenüber Tihar. Und sie musste davon Abstand nehmen, ihn wie einen idioten zu behandeln, schließlich hatte sie selbst die Erfahrung machen müssen, wie es sich anfühlte. Was also sollte sie mit ihm anfangen?

„Was ... weißt du schon ... von meinem Leid?“, brummte sie leise in den Schnee und ließ den Kopf zwischen den Pfoten ruhen, ganz dicht neben Lynx, dem wahrscheinlichen Hort der Krankheit, vor der sie hatte fliehen wollen. „... hast ... so was ... nie erfahren.“

Kurz blitzten ihre Augen auf, spitzten sich ihre Ohren, denn sie ahnte seinen Widerspruch. Aber womit würde er nun herausrücken? Kam nun seine schrecklich furchtbare Vergangenheit zu Tage? Berichtete er ihr nun, welch grausame Welpenzeit er erlebt hatte, wie viele Gefährtinnen er verloren hatte, was er alles hatte aushalten müssen, nur um eine Brücke zu ihr aufzubauen? Sie wusste nicht, was er erlebt hatte, sie wusste noch nicht einmal, ob es sie überhaupt interessiert hatte. Aber sie ahnte tief in ihrem Innersten, dass es nicht falsch war, dass er hier geblieben war ... das zweite schlagende Herz, obgleich das Wissen um Lynx' Tod es ihr unmöglich machte, so etwas wie Dankbarkeit zu zeigen.

[ Roghir | Am Rand zum Beerenwald ]



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Pantalaimon
Rabenfürst


Alter
5 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 55kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 81

Pantalaimon ist offline
23.08.2023 17:43

Der Rüde mit dem braunen Pelz, sog ab und an beiläufig die Luft ein, während er sich mit Valdis unterhielt. Er wollte rechtzeitig merken, wenn sie die anderen erreichten, um nicht plump in eine ungünstige Situation zu platzen. Schließlich schienen sich die Tragödien hier an jeder Ecke abzuspielen und er hatte keine Lust jemandem sauer aufzustoßen, der womöglich ähnlich dünnhäutig war wie Takata.

"Takata kenne ich eigentlich genauso gut, wie du.", antwortete er seiner grau bepelzten Begleitung. "Davor hatte ich lediglich ihren Geruch und den ihres Freundes aufgeschnappt und entschieden umzukehren, um.." ..zu fliehen wie der Feigling, der du schon immer warst., hörte er die eisige Stimme seiner Mutter seinen Satz beenden. Das brachte ihn kurz aus dem Konzept. Zu seiner Erleichterung nutzte Valdis die entstehende Pause um ihrerseits auf seine Frage zu antworten.

Er spürte das Unbehagen, das die Wölfin beim Sprechen empfand und fragte sich, was wohl der Grund dafür sein mochte. Aber er hakte nicht weiter nach. Heute war er schon in genug Fettnäpfchen getreten. Stattdessen nickte er höflich.
Was sie da berichtete, war nicht abwegig. Viele junge Wölfe verließen ihr Rudel um ein eigenes zu gründen. Pan hatte also keinen Grund zu der Annahme, dass sie unehrlich sein könnte.

Plötzlich stieß seine geübte Nase auf das, was er gesucht hatte. Der Geruch von Artgenossen. Noch konnte er nicht sagen, wie viele es waren, aber er war sich ziemlich sicher, dass es sich dabei um Yarok und weitere Mitglieder des Rudels handeln musste.
Der schlaksige Rüde warf einen Blick über die Schulter. Fast hoffte er, Roghir und Takata in der Ferne erspähen zu können, die langsam zu ihnen aufschlossen. Dann müssten sie sich nicht allein in eine Gruppe Fremder begeben. Aber er konnte nichts dergleichen ausmachen.

"Sie müssen ganz hier in der Nähe sein.", raunte er an Valdis gerichtet und versuchte durch die Bäume zu spähen.

Abgesehen von den anderen Wölfen roch Pan noch etwas anderes. Ein Gewässer und.. Blut? Beute! Unauffällig warf er der Fähe an seiner Seite einen Blick zu und betete, dass sie sich diesmal besser zurückzuhalten wusste, als sie es in der Eiswüste getan hatte. Sie waren angewiesen auf das Wohlwollen des Rudels und konnten es sich nicht leisten wegen Dreistigkeit von ihnen zurück in die Kälte gejagt zu werden. Schon gar nicht jetzt, wo Roghir nicht hier war um ein gutes Wort für sie einzulegen.

[bei Valdis | nahe des Mondscheinsees | in der Nähe von Avon, Kachnik und Yarok]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

IP
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543

Ayjana ist offline
26.08.2023 07:38

Die drei Fähen trotteten nun schon eine schiere Ewigkeit durch die weisse Ödnis. Ayjanas Gefühl sagte ihr jedoch, dass sie bald schon wieder die Farben des Waldes und Vogelgezwitscher hören würden. Beinahe erwartungsvoll spitzte sie die Ohren, lauschte, ob sie schon etwas hören konnte ausser das Knirschen des Eises zu ihren Pfoten.

Die Wölfin lächelte in sich hinein als sie Aarinaths Worte vernahm, schön wenn sie unter Gleichgesinnten war. Im nächsten Atemzug fragte sich Ayjana innerlich was wohl Aarinath bereits alles durchgestanden haben musste? Trotzdem, auch sie schien die Hoffnung nicht aufgeben zu wollen und ihre Worte freuten die feinfühlige Wölfin. Es war schön zu hören, wenn man sich darüber freute, aufeinander getroffen zu sein. Ayjana stupste die Fellschwester sachte mit der Schnauze an und lächelte.

“Gemeinsam ist es doch immer besser!“ meinte sie schliesslich nur mit warmer Stimme.

Jana war unheimlich froh, dass sie nicht mehr alleine sein musste, dies wurde ihr immer mehr bewusst. Wie sehr es sie dahin gerafft hatte, alleine zu sein, für sich selber sorgen zu müssen, immerzu die Verantwortung zu tragen und sie merkte auch in ebenjenem Moment, wie gut es ihr tat, wieder unter Artgenossen zu sein. Auch wenn ihre Situation im Moment ungewiss war, auch wenn sie nicht wussten, was es mit der Krankheit auf sich hatte, sie waren immerhin nicht alleine!
Die drei Wölfinnen beschleunigten ihren Gang, als Shiro sie aufforderten sich zu beeilen. Sie hatte recht im Gegensatz zu den weissen Wölfinnen war Shiro ein leuchtender Punkt in der Eiswüste und falls wirklich tote Wiedergänger herumschlichen, so wäre es sicher von Vorteil, diesen im Schutz des Rudels zu begegnen. Einen Moment lang hing Jana ihren Gedanken hinterher und sie horchte auf, als Aarinath unsicher ihre Vermutung offenlegte.

Sie hatte beinahe dasselbe gedacht, sich aber nicht gewagt, es auszusprechen, schliesslich hatte sie schon dem verrückten Raben Gehör geschenkt.
Ruhigen Blickes schaute sie ihre Fellschwester an und nickte leicht mit dem Kopf.

“Ehrlich?“ begann sie. “Ich habe beinahe dasselbe gedacht und zugegeben, es macht mir eine Riesen Angst!“

Jana war eh ein Hasenfuss aber bei solchen Vermutungen, solchen Aussagen des Vogels da konnte das Gedankenkarussell schon mal ins Drehen kommen und Aarinaths Worte bestärkten ihre Gedanken noch einmal ein bisschen mehr.

Aufmerksam lauschte Ayjana den Worten Shiros, diese schien zumindest äusserlich nicht so beunruhigt zu sein und sie schien Aarinath aufgrund ihrer Aussage auch nicht als komplett verrückt abzustempeln. Yarok also!

“Das hört sich nach einem Plan an, Shiro! Suchen wir die anderen!“ pflichtete Ayjana dem Vorschlag der schwarzen Wölfin bei.

Nach einer kurzen Weile tauchten vor ihnen nicht mehr weit entfernt endlich die Umrisse von Bäumen auf, sie waren bald schon wieder in der Nähe der anderen, Freude durchzuckte die Wölfin.

Beinahe wäre sie gegen Shiro geprallt, welche auf einmal stehen geblieben war. Unsicher über das Verhalten ihrer Artgenossin hob auch sie die Schnauze in die Luft, versuchte Witterung aufzunehmen, von was auch immer. Schliesslich trat sie neben die schwarze Wölfin und sah erst jetzt die Pfotenspuren im Schnee.
Sollten sie ihnen folgen? Kurz dachte Jana nach.

“Nein, ich fand den Plan Yarok aufzusuchen als sicherer. Wir könnten immer noch mit den anderen zurückkehren, falls wir nichts Neues erfahren.“ meinte Jana zaghaft und leicht zögerlich. “Falls diese Spuren zu Wesen, welche nicht hier sein sollten, stammen, wäre es vielleicht von Vorteil, wenn wir diesen in grösserer Anzahl begegnen würden.“ begründete die Fähe schliesslich ihre Entscheidung.

Die Stelle würden die drei Fähen sicherlich schnell wieder finden und in der Gruppe würden sie stärker sein, falls sie wahrlich auf Wesen treffen sollten.

[Eiswüste, am Rand der Storchenhalbinsel | Shiro und Aarinath]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281

Aarinath ist offline
27.08.2023 14:38

Ein Moment der unerträglichen Stille machte sich breit. Aarinath ließ sich nochmal ihre eigenen Worte durch den Kopf gehen, als ihr ein kleiner Schauer über den Rücken lief. Mit ihren fast schon angsteinflößenden Worten muss sich auch ziemlich verrückt geklungen haben. Kurz legte sie ihre Stirn besorgt in Falten und schloss dann mit der eilig fortschreitenden Shiro auf. Aarinath beobachtete die strahlend weiße Leere und musste feststellen, dass diese nach all den düsteren Worten des Raben noch unheilvoller als zuvor wirkte. So war es nicht verwunderlich, dass sie alle drei ohne jeden Zweifel auf dem schnellsten Wege fort wollten.

Für Shiro war die Situation noch eine andere, da ihr dunkles Fell auf dem kalten Weiß so stark kontrastierte, dass es ein Leichtes gewesen wäre, sie zu entdecken. Das Rotauge nickte ihr bejahend zu – sie würden sich jetzt definitiv beeilen.
Dann gab Ayjana auch noch zu, dass sie einen ähnlichen Gedanken wie Aarinath gehabt hatte. Ihr Unwohlsein untermalend senkte die Wölfin ihren Kopf und legte die Ohren nach hinten. Ayjana hatte Angst vor dieser fürchterlichen Vorstellung, das gefiel ihrer Fellschwester überhaupt nicht.

„Vielleicht … vielleicht sollten wir keine voreiligen Rückschlüsse ziehen. Wir wissen es nicht genau und sollten uns besser keine Schreckensgeschichten ausdenken“, versuchte sie ein bisschen zu beschwichtigen. Aarinath sollte künftig mit ihren Worten vielleicht ein bisschen vorsichtiger sein. Sie stupste ihre Fellschwester aufmunternd an und schenkte ihr einen fürsorglichen Blick.

Die gähnende Leere der weißen Landschaft schien kein Ende zu nehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit baute sich der Wald Baum und Baum vor ihnen auf und gegrüßte sie mit seinem einladend grünen Blattwerk. Inzwischen war es auch nicht mehr so quälend still und es reichte nur ein bisschen die Ohren zu spitzen, um den einen oder anderen Vogel zu erahnen. Das tat unendlich gut und würde die wenige Distanz zwischen ihnen und dem Wald deutlich erträglicher gestalten.
Shiro baute bereits eine Vermutung auf, dass die vom Raben erwähnte Krankheit mit einer wahren Begebenheit korrelierte, von der Yarok tatsächlich mehr wissen könnte.

„Yarok wird unsere beste Wahl sein, wenn wir Licht ins Dunkel bringen möchten. Wir sollten ihn und die anderen aufsuchen, dann sehen wir weiter“, begann Aarinath auf Shiros Worte einzugehen, als auch sie verdutzt ins Stocken kam. Der plötzliche Halt der Gruppe ließ das Rotauge die Umgebung genau beobachten, als es den Blick gen Boden richtete und fremde Pfotenspuren entdeckte. Wer mochte es sein und wann mag dieser jemand hier langgewandert sein? Abrupt verfinsterte sich der Blick der Fähe, die letzten Momente mit dem Raben hatten sie sehr skeptisch gestimmt und zwangen sie zu aller Vorsicht.
Sie konnte nicht sicher ausmachen, um welchen Reisenden es sich hierbei handelte, verdammte Kälte!

„Ich stimme Ayjana absolut zu. Wir dürfen unseren Fokus nicht verlieren und sollten dringend die anderen informieren und mit Yarok sprechen. Mit einer Ablenkung würden wir bloß wertvolle Zeit verschwenden, die Krankheit wartet ganz gewiss nicht.“ Ihre Worte klangen stark und entschlossen, allerdings hielt sie noch einen Moment inne, um die geschätzte Meinung Shiros abzuwarten. Aarinath betrachtete ihre Begleiterin mit erwartungsvollen Augen.

[ Ayjana & Shiro, Eiswüste am Rande der Storchenhalbinsel]


IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166

Avon ist offline
29.08.2023 15:08

Er hatte ja fast schon vergessen, wie geil frisches und noch warmes Fleisch schmeckte! Eine köstliche Delikatesse, so ein Rehrücken. Dabei fiel ihm gar nicht auf, dass er schon eine ganze Menge davon gefressen hatte. Das war aber nur gerecht, immerhin hatte er das Tier ja zu Fall gebracht. Dass er beim Fressen auch den anderen Rüden näherkam, insbesondere Kuchelkachnik, entging ihm nicht mehr, als er dessen muffigen Geruch wahrnahm. Für einen Moment stellte sich der Timber vor, es gab Tiere, die sie fraßen, so wie sie es mit den Rehen taten. Zum Beispiel ... ehm ... die großen Langohrschwanzfüßler. Also wenn er jetzt so ein Langohrschwanzfüßler gewesen wäre und seine allererste Mahlzeit wäre so ein Kachnik-Wolf gewesen, so eine Art wenig schmackhafte Bitterlimone ... er wäre glatt Vegetarier geworden! Nun gab es natürlich auch Wölfe zum Anbeißen – Ayjana zum Beispiel, aber so etwas Schönes wollte er gewiss nicht trüben, auch als gestandener Langohrschwanzfüßler nicht. Wölfe wie Roghir waren auf eine andere Art ungenießbar, sodass er über kurz oder lang verhungert wäre. Eine kurze Geschichte vom Aussterben der Langohrschwanzfüßler.
Yaroks Frage riss ihn aus seinen chaotischen Gedanken. Offenbar amüsierte den Grauen die Vorstellung, das Reh mochte über ihn g-e-s-t-o-l-p-e-r-t sein. Welch absurde Vorstellung! Ein Reh wäre doch nicht so dämlich, über seinen eigenen Fressfeind ... ehr ... also rein theoretisch. Das ganze klang jetzt aber weit weniger heldenhaft, als sein Gegenüber es darstellte, was auf Avons Schnauze einige Falten der Eingeschnapptheit hervorrief. Er konnte nun kontern, dass man auch nach solch einem Ereignis noch gute Reflexe unter Beweis stellen musste, indem man das Reh zu fassen bekam, eh es seinen Fauxpax bemerkte und wieder Reißaus nahm, aber das war überflüssig.

„Na- natürlich nicht!“, protestierte er energisch und bewies echte Avon'che Glaubwürdigkeit. Er stellte sich stolz auf und verkündete. „Das war Kalk. Das war kalkuliert! Ich habe mich so positioniert, dass das Reh gar nicht anders konnte, als mit seinen Läufen “ ... über seinen Kopf zu trommeln. Ehm, ja.

Zum Glück – oder leider – krähte aber bereits wieder Kichererbsennick dazwischen und erinnerte sie daran, dass die Aufnahme von Frischfleisch auch seine Existenz für eine Weile verlängert haben würde. Hm.
Abgemacht?
Der Timber sah entgeistert auf den schwer ergründbaren Zellhaufen mit der Ansammlung von Fell drumherum vor sich. Was zum Geier ...?! Mit wem hatte er was abgemacht? Er sah sich nervös um. Ob dies der Moment war, indem sich Kachniks seltsame Daseinsberechtigung offenbarte und weitere seiner Art, die Kichererbsenbande, aus ihren Verstecken hervorgesprungen kam, um sich auf sie zu stürzen und ihren Pakt mit den Langohrschwanzfüßlern, die sie alle verschlingen würden, zu offenbaren? Oder gehörte all dieses konfuse Gedankenwirrwarr bereits zu den ersten Begleiterscheinungen der ominösen Krankheit?

„Wer hat was abgemacht? Was ... und wovon? Von dir?“

Er lästerte, denn Avon wusste nicht, wie er in solch einem Moment reagieren sollte. Vermutlich unterhielt sich Kachnik nur mit seinem imaginären Freund, was ja fast schon belächelnswert wäre. Aber noch bevor er sich weiteren Wirr-Gedanken hingeben konnte, vernahm er den Geruch teilweise bekannter wie auch weniger bekannter Wölfe, die ganz in der Nähe sein mussten. Erschrocken hielt der Rüde inne, spitzte die Ohren und winselte leise.

„Oh nein ... Konkurrenz!“

Noch eh er länger darüber nachdenken konnte, vergrub er seine blutige Schnauze erneut in der offenen Bauchdecke des Stolperrehs, um so viel wie möglich in sich hineinzuschlingen, eh die besten Stücke wieder im Magen eines gewissen Roghir landen würden. Bei so viel roher Gier wusste man schließlich nie, was am Ende für kleine schwache Wölfe wie ihn oder Lerio übrig blieb!

[Yarok und Kachnik | Pantalaimon & Valdis in der Nähe | am Ufer des Mondscheinsees]



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 29.08.2023 15:08.


IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
07.09.2023 19:05

Roghir sah auf dem leblosen Körper des sandfarbenen Rüden hinab. Sein Körper würde schnell kalt werden. Und bald würden Räuber kommen, um sich an dem noch warmen Fleisch gütig zu tun. Der schwarze Rüde sah zu Takata hinab; sie hatte ihren Kopf zwischen den eigenen Pfoten auf den eisigen Boden abgelegt. Und starrte den Sandfarbenen an. Er spitzte die Ohren und lauschte ihrer Antwort auf seine Aussage hin. Fast entkam ihm ein unterdrückter Seufzer. Ja, er wusste wirklich nicht, wie es war; jemanden sterben zu sehen, einen Artgenossen, dem man liebte oder zu dem man Zuneigung empfand. Doch er konnte es sich vorstellen und Traurigkeit über den Tod eines Artgenossen empfinden. Aber konnte er auch für diejenige da sein, zu der er ein Fremder war? Roghir schaute zurück auf Lynx. Er erhob sich auf die Hinterläufe.

"Nein, da hast du recht. Ich kann mir nicht vorstellen, was du alles durchmachen musstest."

, bestätigte er Takatas Worten. Er setzte sich in Bewegung und umrunde halb den leblosen Körper und blieb mit etwas Abstand neben Takata stehen. Dann legte er sich in einer entspannten Position auf den eisigen Boden der Eiswüste und schaute Takata ins Gesicht. Sein warmer Atem verdunstete zu Nebel in der Luft. Sein Kinn lag neben seinen beiden Vorderpfoten; die Ohren gespitzt. Seine Rute lag leer an seinen Hinterläufen.

"Ich würde gerne wissen, wer dieser jemand war, dem ich offenbar ähnlich sehe. Auch beim Mondschein See hast du deine Abneigung mir gegenüber offen gezeigt. Obwohl du mich nicht kennst und ich dich nicht."

, äußerte sich Roghie langsam und bedächtig. Er schaute zu Linx hinüber.

"Willst du... ihn begraben?"

, fragte er vorsichtig und schaute wieder zu der weißen Wölfin hinüber. Die Frage nach dem Unbekannten und die offensichtliche Abneigung ihm gegenüber konnte warten. Er wusste selbst nicht genau, warum ihn gerade diese Gedanken überkamen. Vermutlich, weil er schon gern eine Antwort auf ihr Verhalten erhalten wollte. Welch unpassender Moment und ein noch unpassenderer Ort!

[Bei Takata| In der Nähe des Beerenwaldes]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Yarok
Beschützer


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 60kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 128

Yarok ist offline
11.09.2023 19:01

Yaroks Versuch mit seiner humorvoll unterstrichenen Frage die Stimmung zwischen ihnen aufzulockern und vielleicht auch so langsam einen Zugang zu seinen eigentümlichen Begleitern zu finden traf leider eher auf Empörung. Avon baute sich vor ihm auf und wies seine Anschuldigung entschieden ab, auch wenn seine Ausführungen zugegebenermaßen schwer zu glauben waren. In einem Versuch der Beschwichtigung legte Yarok die Ohren zurück und schüttelte leicht den Kopf, auch wenn er den Schalk nicht ganz aus seinen folgenden Worten halten konnte:

“Natürlich, ich bitte um Verzeihung. Dann bist du dem Reh im wahrlich besten Augenblick mutig in den Weg gesprungen!“ Seinen Worten folgte ein kräftiges Nicken, wie um den anderen noch weiter in den Himmel zu loben. Sarkasmus stand dem jungen Rüden eigentlich nicht wirklich zu Gesicht, doch er war erschöpft und die letzten Stunden waren ein wahres auf und ab gewesen. Da half es ihm auch nicht, dass Kachnik und Avon ihm ebenso fremd schienen, als hätte er sie gerade zum ersten Mal gesehen. Zumindest so eine gemeinsame Jagd müsste doch verbinden… oder?

Seufzend schüttelte Yarok sich den Pelz, als könne er so auch die seltsamen Gedanken verjagen, die sich in seinen müden Kopf stahlen. Doch als hätte er in seinem Kosmos nun dafür Platz geschaffen nahm er einen fremden Geruch wahr, just in dem Moment, als auch Avon erschrocken aufsprang. Doch statt die Beute zu verteidigen oder vor den Eindringlingen Stärke zu beweisen, stürzte er sich wie ein verhungernder erneut auf das Reh. Kopfschüttelnd trat Yarok ein paar Schritte vor, postierte sich so selbstbewusst wie möglich zwischen den Geruch der fremden und die Beute, wobei er Kachnik im Vorbeigehen einen hilfesuchenden Blick zuwarf.

“Wir sollten schauen, was sie wollen. Sie scheinen direkt auf uns zuzukommen.“


[Avon und Kachnik, Valdis und Pan in der Nähe | Mondscheinsee]

IP
Valdis
Die Eiskönigin


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
79 cm & 54 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 24.09.2022
Beiträge: 141

Valdis ist online
16.09.2023 11:39

Der Dunkelpelz war neben ihr und sie fühlte sich...anders. Klar, er war immer noch ein Fremder, aber irgendwie auch ganz sympathisch - das zuzugeben hoffte sie, würde niemand erfahren. Pan war ein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Valdis, so kühl sie auch manchmal sein mochte, brauchte dennoch das Wohlgefallen anderer Wölfe. Sie wollte schließlich nicht vertrieben werden, sie wollte einen Platz, in dem sie ihre Stärken zeigen konnte, in denen sie von Bedeutung war. Und Abweisung würde ihr einen Strich durch die Rechnung machen. So hieß es nun: mitspielen.

Pan derweil erklärte, dass er Takata auch nicht näher kannte. Valdis hörte seinen Worten, empfand seine Aussage aber etwas langweilig. Aber gut. Ohne so zu tun, als hätte sie ernsthaftes Interesse an anderen Wölfen würde sie nie in ein Rudel aufgenommen werden.

Noch bevor Pan seine Stimme erneut erhob, um zu sagen, er roch andere Wölfe, war der Geruch Valdis bereits in die Nase gekommen.
Beute...andere Wölfe...wo hatte sie diese Szene schon einmal erlebt? Da sie vorhin ja erst gefressen hatte, in der Eiswüste, wollte sie niemanden den Fang streitig machen.

Aber andere Wölfe....Valdis nickte Pan zu und schnippte ihre Ohren nach hinten.

"Sollen wir?", fragte sie und eine leichte Unsicherheit klang mit. "Auf drei? Eins...zwei...?" Ihre Augen funkelten abenteuerlustig. Sie hatte jedoch keine große Lust der erste Wolf zu sein, der auf die anderen stieß: das konnte Pan sicherlich besser...

[bei Pan - bei Avon, Kachnik und Yarok| nahe des Mondscheinsees ]

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542

Takata ist offline
17.09.2023 18:51

Zu ihrer Überraschung leugnete der dunkle Rüde nicht, ihren Schmerz nicht zu verstehen. Das überraschte sie und sie hatte ihn vielleicht etwas falsch eingeschätzt. Im Grunde hatte er bisher nicht viel falsch gemacht und sie musste akzeptieren, dass es nun einmal auch neue Wölfe im Rudel gab. Doch der Schmerz, nicht nur Skadi, sondern nun auch noch einen alten Freund wie Lynx nacheinander verloren zu haben, würde es ihr nicht leicht machen, neue Horizonte zu erschließen. Sie fragte sich, ob auch alte Wölfe zurück zum Rudel gefunden hatten während ihrer Abwesenheit oder es noch würden. Was war aus Kyevjen geworden, der schon vor längerer Zeit verschwunden war? Was war mit Zita, die nach Pilgrim suchen wollte? Marrok? Nicht jeden dieser Zeitgenossen vermisste sie, doch schmerzte es sie trotzdem, dass Rudelmitglieder aus der alten Zeit, die beileibe nicht immer gut gewesen war, nur noch blasse Erinnerung sein sollten.
Die Weiße meinte zu spüren, wie Lynx' Körper auskühlte. Nur noch sein Fell spendete etwas Wärme, was im Grunde Unsinn war, denn es hielt - wie auch ihr eigener Pelz - nur ihre eigene Wärme bei ihr. Vom Rüden selbst jedoch ging nur noch eine leblose Kälte aus. Der Gedanke, dass er sie vergessen hatte, für immer, dass in seinem Kopf kein Rest seiner angenehmen Persönlichkeit mehr vorhanden war, tat ihr im Herzen weh. Sie rollte die Augen ein Stück und sah zu Roghir auf, der mit etwas Abstand dort stand und womöglich gerade sein Bestes gab, um sie aufzumuntern - weshalb auch immer, denn nicht nur, dass sie einander kaum kannten, sie hatte ihm gegenüber nicht unbedingt eine Glanzpartie dargelegt, hatte ihn samt des restlichen Rudels mehr oder minder verdammt und verlassen, ihm, nachdem er wieder aufgetaucht war, vor die Pfoten gekotzt und er gab sein bestes, ihren Schmerz zu lindern. Weshalb tat er das? Welche Motive hatte er? War das alles Kalkül? Sie versuchte die Assoziation vom dunklen Rüden Tihar zum dunklen Rüden Roghir zu verdrängen. Dabei trat dieser hier völlig anders auf als Tihar, er war gewissermaßen das perfekte Gegenstück. Kein Ich-bin-ja-so-böse-Wolf, sondern ein Ich-bin-ja-so-gut.
Sie bewegte ein Ohr, als er die Ähnlichkeit erwähnte. Ob er wirklich Tihar meinte? Wollte er die Geschichte wirklich hören? Es war nicht gerade ein Glanzstück ihrer Biografie und sie gab es nur ungern Preis. Langsam schob sie die Nase wieder in Richtung Lynx' Fell, das sacht mit dem lauen Wind ging. Was sollte sie ihm gegenüber denn überhaupt offenbaren, ohne sich möglichst schlecht darzustellen? Dabei hatte sie ursprünglich nur das Beste für alle gewollt. Das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht. Großartig. Er konnte ja einmal Shiro oder Zita fragen, wenn diese zurück war, wie man sie einzuordnen hatte. Dann würde es sicher nicht lange dauern, bis er sie vermeintlich kannte und genauso verdammte wie der Rest. Es hatte nur sehr wenige gegeben, die ihr gegenüber loyal gewesen waren. Einer lag nun leblos neben ihr, zu einem Monument des Versagens verkommen.
Takata sah erst wieder zu ihm, als er eine seltsame Idee ins Spiel brachte. Ihn begraben ...? Ein seltsamer Gedanke. Sie dachte daran, dass Tihar womöglich nach seinem Tod vom Schneefall zugedeckt worden war. Aus Schwarz wurde Weiß, unschuldig weiß. Die Kälte konservierte biologische Überbleibsel, sodass der Gedanke, Lynx' Abbild für die Ewigkeit zu erhalten, frohlockte. Dennoch hatte sie nicht die Kraft und ihr einziges Verlangen war, neben ihm liegen zu bleiben, womöglich für immer. Zaghaft verneinte sie seine Frage durch eine knappe Geste.
Eine ganze Weile blieb es still. Sie wartete, hoffte innerlich vielleicht, dass die Krankheit sie auch erwischte, dass sie denselben Weg ging wie ihr Freund. Dabei wusste sie nicht einmal, ob und welche Schmerzen der Wolf durchgemacht hatte. Aber wenn Blut aus den Körperöffnungen trat, klang das nicht unbedingt angenehm. Die bedrückende Schweigsamkeit fand erst ein Ende, als sie leise brummte.

„Warum ... tust du das ... was ... hast du davon ...? Wir ... sind nicht ... befreundet ... waren es nie ... du musst ... mich ... verabscheuen.“

Zu einem gewissen Stück war es kalkuliert, dass sie so provokativ und offen fragte, wenn sie wollte von ihm hören, was seine Beweggründe waren, wollte vielleicht sehen, wie weit seine vermeintliche Sympathie zu ihr ging oder ob er unumwunden zugab, dass er es nur aus einem schwer definierbaren Pflichtgefühl tat. Ob er sich als neuer Rudelanführer sah, der, wie Skadi einst, aus dem Gewissen eines guten Leitwolfs heraus für alle da war, unabhängig von ihrer Person und ihrem Ansehen? Keine beneidenswerte Aufgabe. Sie konnte sich nicht vorstellen, für einen Wolf dazusein, den sie nicht sympathisch fand ... und doch hatte sie genau das viel zu lange getan ...

[ Roghir | Am Rand zum Beerenwald ]



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
KuroShiro
Kämpferherz


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm - 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 849

KuroShiro ist offline
20.09.2023 21:37

Kleine Kondenswölkchen bildeten sich in der Luft, als Shiro ein letztes Mal versuchte, eine Witterung aufzunehmen - doch erfolglos. Auch ihre weißen Begleiterinnen konnten keine Duftspuren aufnehmen, jedoch waren beide sich darin einig, das es besser sei, ihnen nicht zu folgen... und auf womöglich unliebsame Überraschungen zu stoßen.
Shiro nickte bedächtig, der Argumentation hatte sie nichts entgegenzusetzen, noch weniger, wenn man berücksichtigte, dass das Rudel derzeit noch keine neue Rangordnung hatte und ohnehin gerade in mehreren Gruppen durch die Gegend streifte. All das machte sie angreifbar.
Dennoch studierte Shiro die Spuren, ging ein paar Meter neben ihnen her, witterte erneut - nichts.

Doch sie war sich recht sicher, hier Spuren von zwei ausgewachsenen Wölfen vor sich zu haben.
"Es sind zwei. Sie kamen aus dem Eis und nähern sich der Halbinsel.", teilte sie auch den beiden weißen Fähen ihre Erkenntnisse mit, obgleich sie ihnen natürlich durchaus zutraute, das auch selbst bereits erkannt zu haben. Ihre Blicke folgten den Spuren.
"Wenn sie diesen Kurs einhalten, werden sie die anderen vor uns erreichen.", sagte sie dann. Ihre Stimme klang ruhig, doch in ihren Augen flackerte Sorge.
Es waren nur zwei und am See sollten Yarok, Avon und Kachnik sein - drei junge, kräftige Rüden - auch wenn Shiro mit Unbehagen daran dachte, dass dieser Avon in einer echten Gefahrensituation wohl eher eine Gefahr für sich (und andere), als eine echte Hilfe darstellen könnte.
Yarok hingegen hatte sich bisher als sehr souverän gezeigt.
"Nun, ich denke, wir sollten diesen Spuren doch folgen - zumindest, solange sie weiter in Richtung des Sees gehen.", sagte sie schließlich.
"Auch wenn mögliche Feinde vorerst in der Unterzahl wären, möchte ich die anderen ungern auf sich alleine gestellt lassen, wenn wir doch ohnehin zu ihnen zurückkehren wollen.", fuhr sie fort und sah dann Ayjana und Aarinath fragend an.

[Aarinath, Ayajana / am Rande des Beerenwaldes}




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


Avatar by wildfotog
Signatur by Tim Donovan

IP
Pantalaimon
Rabenfürst


Alter
5 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 55kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 81

Pantalaimon ist offline
21.09.2023 06:16

Ob er wollte? Da war sich Pan selbst noch nicht ganz so sicher. Unter seinem Fell kribbelte die Erregung der bevorstehenden Begegnung auf seiner Haut. Ob positiv oder negativ hatte sich noch nicht entschieden. Auch wenn er sich den ganzen Weg, seit sie Roghir, Takata und ihren sterbenden Freund zurück gelassen hatten, Sorgen darüber gemacht hatte, wie die Fremden wohl auf ihn und Valdis reagieren würden, so freute er sich doch in gleichem Maße über den möglichen Austausch mit Artgenossen.

Er sah das energische Funkeln in den Augen seiner Begleiterin und zog daraus den nötigen Mut für den nächsten Schritt. Er nahm eine neutrale, lockere Haltung an, schenkte der Fähe ein zustimmendes Nicken und legte dann die letzten Meter zu den drei Unbekannten zurück. Diese schienen sie unlängst bemerkt zu haben und erwarteten sie bereits.
Während zwei der Rüden mehr oder minder ausgiebig damit beschäftigt waren ihre Beute in ihren sicheren Magen zu verfrachten, stand der dritte im Bunde selbstbewusst davor und blickte ihnen entgegen. War das Yarok?

Pan senkte respektvoll den Kopf und hoffte damit zu verdeutlichen, dass sie keine Bosheiten im Sinn hatten. In selber Manier mied er auch den Blick auf das getötete Reh. "Seid gegrüßt.", sagte er dann und überlegte, wie er ihre Situation am besten beschreiben konnte. "Wir sind eurem Heulen gefolgt."
Mit einem Blick zu Valdis fuhr er fort. "Ich bin Pantalaimon - Pan. Und das ist Valdis. Wir sind Freunde von Roghir, er hat uns nahe gelegt zu euch zu stoßen."

Zwar war das die stark herunter gebrochene Version der Geschehnisse, aber zu viele Details ließen womöglich Platz für Argwohn. Alles Weitere konnten sie besprechen, sobald die Fronten geklärt waren.

[bei Valdis; gegenüber von Yarok, Kachnik und Avon | am Mondscheinsee]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

IP
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
_

Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112

Kachnik ist offline
27.09.2023 00:34

Das Fleisch fühlte sich schwer an in seinem Magen. Er konnte nicht sagen, ob es die Krankheit war, deren Gewicht an dem Reh gehaftet hatte, oder er es einfach nicht gewohnt war, so viele Happen auf einmal zu sich zu nehmen. Sein Magen ließ ein leises Grummeln hören, als würde er sich nur widerwillig in Betrieb setzen. Er gab es auf und seufzte, während er mit einem Ohr auffing, wie Avon über ... Kalk redete. Nachdenklich beschwor er ein Bild vor seine Augen. Ah, war das nicht das Zeug, das irgend so etwas wie Schnee war oder wie die kalten weißen Steine, die manchmal vom Himmel fielen? Er blinzelte. Und das ... konnte Avon kontrollieren, um Rehe zu erlegen? Kachnik legte den Kopf schief. Blödsinn! Avon dachte sich doch jeden Tag immer dreistere Sachen aus. Kachniks Kopf tat weh. Er seufzte erneut. Was aber wenn die Wölfe aus dem Schnee wirklich ähnliche Kalk- oder Schneekräfte hatten, und wenn damals ... Er schüttelte sich, er bräuchte dringend ein Nickerchen.

Dazu kam es allerdings nicht, als zwei fremde Wölfe sich in seine Nase drängten. Er hob seinen schweren hirngefüllten Kopf und hielt ihn starr mit verengten Augen in deren Richtung, um ihre Gestalten zu erkennen. Er konnte zwar nicht ausmachen was für einen Ausdruck sie hatten oder wie sie ihre Ruten hielten, aber zumindest der eine, Yarok nächststehende Wolf, der ihn irgendwie an Roghir erinnerte, machte keinen aggressiven Eindruck, jedenfalls schien er so erscheinen zu wollen. Er roch auch keine weiteren möglicherweise versteckten Wölfe. Doch die Worte des Fremden fühlten sich verdächtig an. Soweit Kachnik bekannt war, hatte Roghir keine Freunde außerhalb des Rudels, jedenfalls keine, die Roghir ihnen gegenüber damals erwähnt hatte, und was war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie nun plötzlich wie vom Himmel gefallen, zufällig in derselben Gegend wie Roghir herumwanderten? Doch, da sie anscheinend seinen Namen kannten, waren sie ihm wohl irgendwann begegnet, ob auf freundliche oder aggressive Art, oder hatten ihn zumindest belauscht. Hinzu kam noch ... warum war Roghir dann nicht bei ihnen? Argwöhnisch tat er ein paar schaukelnde Schritte auf sie zu, und hielt abrupt ein paar Schritte hinter Yarok an, bevor er fast in ihn hineingelaufen wäre. Hatten sie etwas zu verbergen? Was wenn dieser Möchtegern-Roghir und die andere Banditin Roghir überfallen hatten und nun versuchten das, durch den Tod der Alpha, geschwächte Rudel zu infiltrieren und die hart erkämpfte Beute entreißen wollten?
Empört grummelte er leicht vor sich hin bei diesem Gedanken. Außerdem war er noch immer leicht verstimmt von den ganzen bisherigen Sorgen. Die Beute war für das Rudel, nicht für fremde hungrige Wölfe, die hier einfach so hineinspazierten und behaupteten dazu zu gehören. Es gab nur eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob sie die Wahrheit sagten: "Ich erkenne eure Gesichter nicht! Und in all meinen Jahren habe ich nie euren Geruch aufgenommen. Ich glaube euch erst, wenn ihr uns beweisen könnt, dass ihr die Wahrheit sagt!" Er sprach vorlaut und mit klar erkennbaren Argwohn. Für ein paar Augenblicke zögerte er. "Nun sagt, was ist Roghirs ... Lieblingsfarbe?"

[Avon und Yarok, Valdis und Pan gegenüber | Mondscheinsee]

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166

Avon ist offline
27.09.2023 08:51

Schneller als erhofft, hatte sich die Konkurrenz auch schon aus dem Nebel geschält! Avon war nicht unbedingt von der ganz ängstlichen Sorte ... also nicht gaanz so gaanz. Nur ein bisschen umsichtiger als der Rest. Zum Beispiel Wetterfrosch Kachnikmann, der es offenbar gar nicht erwarten konnte, den Fremden in die Fänge zu stürzen. Auch Yarok zeigte sich unerschütterlich und baute sich auf wie ein Fels in der Brandung. Er staunte über so viel Courage. War nur eine Frage der Zeit, bis auch ihm ein Ohr abge- urks ... das erinnerte ihn voller Übelkeit an Fraser. Wie ich mein Ohr verlor.
Ohne es so recht zu bemerken, hatte er sich immer weiter hinter Kachnik positioniert, der wiederum ein Stück hinter Superwolf Yarok stand. Was tat er denn da? Oha, so ein Kachnik von hinten war aber auch mal interessant, zumindest, wenn von vorn potentielle Gefahr drohte. Für den Fall, dass sich das Schmierauge über sein Verhalten wunderte - was einem erfahrenen Artgenossen bei Avon eigentlich nicht mehr passieren sollte -, hatte er auch schon eine perfekte Antwort parat, begleitet von einem verschmitzten Lächelwedeln.

„Ehr ... ich ... will nur aufpassen, dass dein Hintern ... also ... dass hinter dir ... dass da ... ich halte dir den Rücken frei! Den Hintern, also ... räusper.“

Der Timber schwenkte den Blick zur Seite und schüttelte über sich selbt den Kopf. Ein Glück, dass es hier nur um Kuchnik ging und nicht um irgendeine Angebetete, wie seinerzeit Thyca und Laina ... was wohl aus ihnen geworden war?

Apropos Wölfe. Schon wenige Augenblicke später offenbarte sich ihnen drei Rüden die Gestalt der beiden Fremden. Da wäre zum einen ein dunkler Rüde, der sich ihnen als schwarzer Panter .. nee, falsch. Ein schwarzer Rüde Namens Panter ... Pantalaimon! Jetzt aber. ... vorstellte sowie Valdi. Valdis. Und ... ohh ... sie war zwar noch ein bisschen jung, aber eine Schönheit von einem Wolf! Ebenso reflexartig, wie er Deckung hinter dem wenig ansehnlichen Schleieraugenwolf genommen hatte, schlich er nun langsam wieder hervor, an eben jener schlechten Laune der Natur vorbei, bis er ihn ganz verdeckte und besah die graue Jungfähe voller ... Begierde. Was für ein hübsches junges Ding! Hing ... hing ihm da seitlich die Zunge raus? Schnell rein damit, so was gehörte sich doch nicht.

„Ha- hallo, Valdis.“ Er schloss das Maul und offenbarte ein charmantes Grinsen, während er den Kopf leicht schief legte und sacht mit der Rute schwenkte. „Äh ... und Panter. Pantalaimon ... hallo!“

Doch dann geschah es! Sie waren im Auftrag eines gewissen Roh-gier hier! Dem Timber stockte der Atem und seine Augen sahen geschockt geradeaus. Bitte was? War das ein schlechter Witz? Er musste die Erinnerung an diesen Tunichtgut erst einmal vom Misthaufen gedanklich ausgesonderter sozialer Kontakte exhumieren, bis die Bilder wieder in ihm auftauchten. Wasser. Hilfe. Ayjana in Gefahr. Rettung. Noch mehr Wasser. ROGHIR. Drohung. Angst. Angst ... Angst ...!
Langsam schlich er wieder zurück, bis er auf Höhe seines besten Feindes angekommen war und sich wieder so kleinlaut gab, wie er eigentlich war.
Apropos Lieblingsfeind. Was stammelte er da? Er traute ihnen nicht? Er meinte, sie dachten sich das mit Roghir nur aus? Er legte den Kopf in die andere Richtung schief und dachte nach. Ganz blöd war das ja nicht. Roghir als Zugangscode für ihr Rudel, hin zum unanfechtbaren Alphaposten? Verworrene Idee. Manchmal war Kachniks Kopf zu erstaunlichen Höhenleistungen im Stande ........ nur um daraufhin alle Sicherungen durchknallen zu lassen und als verkohltes Resthirn in mickriger Form vor ihren Pfoten zu landen. Lieblingsfarbe? Was war denn das für eine bescheuerte Frage? Avon besah seinen Nebenwolf mit einem sträflichen Blick. So etwas Abwegiges konnte auch nur von einem Nobelpreisträger geistigen Totalausfalls kommen! Wieso fragte er nicht gleich, wie viele Fellhaare dieser Roghir haben mochte? Was sollte schon die Lieblingsfarbe eines Roghirs sein? Blutrot? Verkohltes Schwarz? Blödsinn. Es gab eh nur Blau und Weiß.
Kopfschüttelnd stand er da und rollte mit den Augen.

[Yarok und Kachnik, Pantalaimon & Valdis | am Ufer des Mondscheinsees]



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

IP
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543

Ayjana ist offline
27.09.2023 20:00

Jana warf ihrer Fellschwester einen dankbaren Blick zu und schenkte ihr ein warmes Lächeln als Aarinath die Sorge und Unruhe der Wölfin zu besänftigen versuchte. Es würde schon alles gut werden, es war bisher noch immer alles gut gekommen. Innerlich bestätigte sie Aarinath's Aussage, dass sie alle sich nicht in Schreckensgespinste stürzen sollten. Es war onehin besser, wenn sie unvoreingenommen an die Sache gehen würden, soweit das überhaupt möglich war.

Als die drei Fähen schliesslich bei den Spuren anhielten und sich darüber berieten, was sie tun sollten pflichtete Aarinath Ayjanas Aussage zu. Shiro jedoch verfolgte die Spuren noch einige Meter weiter. Jana hatte den Spuren zu wenig Beachtung geschenkt und ihr wurde erst klar, dass die Spuren tatsächlich aus dem Eis in das Grüne führten als Shiro ihre Worte äusserte. Erneut keimte Sorge in Ayjana auf, Shiro hatte Recht mit ihren Aussagen.

Die weisse Wölfin überlegte kurz, die beiden Fremden, ob Freund oder Feind würden Yarok, Avon und Kachnik antreffen. Avon... schoss es der Fähe durch den Kopf. Er schien das Unglück und all die Fettnäpfchen auf seinem Weg jeweils immer anzuziehen, nicht auszudenken was passieren würde, falls es im schlimmsten Fall zu einem Kampf kommen würde.

"Du hast Recht Shiro..." unruhig leckte sich Ayjana über die Schnauze. "Die drei Rüden sind zwar stark aber nicht auszudenken, was passieren könnte wenn jemand über das Ziel hinausschiesst." ergänzte sie schliesslich weiter.
"Beeilen wir uns lieber." Schnellen Schrittes setzte sie sich in Bewegung, den beiden anderen Wölfinnen ausnahmsweise voraus. Sie wollte unter keinen Umständen, dass jemand zu Schaden kommen könnte, es reichte damit, dass das Rudel Skadi verloren hatte! Beim Gedanken an den Verlust der Leitwölfin wurde ihr Herz erneut schwer, auch wenn sie die Wölfin nicht gekannt hatte. Traurig liess sie den Blick durch die friedliche Gegend schweifen. Unter ihren Pfoten federte der weiche Waldboden und die weissen, gespitzten Ohren vernahmen das Rauschen des Baches, welcher irgendwann im Mondscheinsee münden würde. Die Spuren der Unbekannten in der Nase und vor Augen trabte sie eilig voran.

[Im Beerenwald in der Nähe des Mondscheinsees || Shiro und Aarinath]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
29.09.2023 19:17

Roghir lag neben Takata und dem leblosen Körper von Lynx und wartete. Auf eine Antwort auf seine letzte Frage. Zumindest hoffte er auf eine Antwort. Sein bernsteinfarbener Blick glitt vom beigen Fell des Rüden hin zum eisigen Untergrund, auf dem er und die Fähe lagen. Seine Ohren bewegten sich als über seine eigene Frage nachdachte. Den Körper begraben... es wäre zumindest ein Trost. Ein Trost für die Lebenden. Für dieToten hatte es keine Bedeutung mehr, aber für die Lebenden, deren Zuneigung sie erfahren hatten. Roghir selbst würde nicht wollen, dass der tote Körper geschändet werden würde. Aber vielleicht sah Takata es ganz anders; das der Kreislauf des Lebens damit geschlossen wurde, wenn der tote Körper anderen Raubtieren als Mahlzeit diente und damit Leben rettete. Der schwarze Rüde sah hinüber zu der weißen Fähe, die noch immer da lag und offensichtlich nicht mal daran dachte, aufzustehen und aus der Kälte zu gehen. Roghir's Ohr drehte sich zur Seite als in ihm eine Theorie heranreifte; war das Absicht? Wollte die weiße Fähe ihrem Freund folgen? Roghir blies seinem warmen Atem in die Luft und spitzte die Ohren, da Takata ihm auf seine Frage antwortete. Was er davon hatte? Roghir schloss die Augen und öffnete sie nach ein paar Sekunden wieder. Nichts. Nichts hatte er davon; zumindest nichts im Form von einem Objekt. Aber er hätte etwas anderes, wenn er es schaffte, Takata aus der Eiswüste zu bringen: Ein Leben! Der schwarze Rüde schüttelte bestimmend den Kopf als Takata von Verachtung sprach.

"Warum sollte ich dich verachten, Takata? Du gibst - und gabst- mir bisher keinen Grund, dich zu hassen. Abneigung hegen wir offenbar beide für einander aus unterschiedlichen Gründen! Ich würde gern deinen Grund erfahren, aber zuerst...!"

, Roghir schüttelte seinen Körper und erhob sich auf seine Pfoten. Er sah zum Himmel hinauf.

"Möchte ich nochmal Bezug nehmen auf meine vorherige Frage: Willst du ihn begraben?"

, fragte der Rüde ruhig und schaute zu Takata hinunter. Er musste jetzt handeln, sonst würde nicht nur sie ihm folgen, sondern auch er selbst. Und das wollte er verhindern!

"Auch, wenn ich deinen Freund nicht gekannt habe, bin ich mir jedoch sicher, dass er wollte, dass du weiter lebst. Ich bitte dich, Takata, komm mit mir mit. Wir müssen aus dieser Eiswüste raus!"

Roghir sah auffordernd in das Gesicht der weißen Wölfin.

[Bei Takata | Am Rande des Beerenwaldes]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542

Takata ist offline
30.09.2023 17:44

Eines musste man dem Rüden lassen: Er war ungewöhnlich offen und ehrlich. Er gab zu, dass sie sich nicht sympathisch waren, also konnte sie ihm vermutlich auch glauben, dass er sie nicht hasste. Das ergab bis zu einem gewissen Punkt auch Sinn, schließlich hatte sie ihm nie etwas Böses getan. Woher also die fast automatische Annahme, er würde es tun? Das lag vermutlich daran, dass im Rudel niemand gut auf sie zu sprechen war. Die Einzige, die ihr gegenüber offen und fair gehandelt hatte, war Skadi gewesen. Takata tendierte dazu, zu bereuen, fortgegangen zu sein. Sie schnaufte schwer bei dem Gedanken und sah verloren auf ihre Pfoten. Doch hätte sie ihren viel zu frühen Tod verhindern können? Viel mehr stand zu befürchten, dass sie Lynx nicht wieder getroffen hätte. Wäre das gut gewesen oder schlecht? Hatte sie ihn am Ende mit der ominösen Krankheit angesteckt? Die Weiße sah mit einem stechenden Blick geradeaus. Sollte sie wirklich für Lynx' Tod verantwortlich sein ... wäre das ihr Ende. Jedoch halt ... müsste sie dann nicht auch Symptome der Krankheit haben?
Lynx roch eigenartig und es lag nicht nur am einsetzenden Verwesungsprozess, der hier draußen in Eis und Schnee langsam vonstatten lief. Sie neigte ihre Schnauze ein Stück zu ihm und schnupperte. Er roch nicht mehr, wie einst. Dafür erkannte sie, dass Blut im Innern seines linken Ohrs vor sich hintrocknete.
Roghir fragte noch einmal, ob sie den Rüden vergraben wollten. Den Grund dafür kannte sie nicht - damit die Gefahr minimiert wurde, dass er die Krankheit weitergab, sofern er wirklich davon betroffen gewesen war? Doch sie verneinte sacht durch eine Geste und stöhnte leise. Das war für sie keine Option. Wie tief sollten sie graben, um zu verhindern, dass sich keine Aasfresser an ihm gütlich taten und der Krankheit somit bei der Ausbreitung halfen? Der Boden war gefroren; sie konnten ihn allenfalls mit etwas Schnee zuscharren, doch das würde der nächste Niederschlag von sich aus erledigen.
Langsam erhob sich die weiße Fähe, denn die unmittelbare Nähe zu diesem seltsam riechenden Leichnam, dem Kadaver, löste bei ihr doch ein Gefühl des Unbehagens aus. Es war nicht mehr Lynx. Es war ein lebloses Wrack, eine biologische Ruine, eine verlassene Hülle. Allein der Anblick dieses förmlich zu Stein gewordenen Rüdenkörpers ließ sie bitter aufstoßen. Nie wieder würde sich dieses Augenpaar öffnen, nie wieder ein Ohr bewegen. Nur das Fell ging noch sacht mit dem leichten Wind und kündete von der Vergänglichkeit des Lebens. Lynx war fort. Er würde nie, ja wirklich nie wieder zurückkehren. Es tat weh, das zu wissen und doch fand sie Kraft, aufzustehen und Abstand zu nehmen.
Diese Kraft fand leichter Zugang zu ihr, weil sie nicht allein war. Sie kannte diesen Roghir nicht wirklich, er war ihr weitgehend fremd. Doch gab es verschiedene Dinge, die für diesen Wolf sprachen. Einerseits hatte Skadi ihn offiziell zum Rudelmitglied gezählt, er war also nicht länger irgendwer wie der dunkle Rüde und die vorlaute junge Ziege in Grau. Außerdem gab sich dieser Rüde hier bedacht in seinen Äußerungen, log nicht, um besser dazustehen wie sie es einst getan hatte, sondern war sogar im Stande, etwas von sich zu geben, dass vermutlich einen Funken Wahrheit in sich trug: Lynx würde nicht wollen, dass du dich aufgibst. Nein, das glaubte sie auch nicht. Es sah ihm viel zu ähnlich, dass er gewollt hätte, dass sie weiterlebte.
Doch was erwartete sie beim Rudel? Statt einer weisen und vertraute Alphafähe waren nun weitere unbekannte Wölfe hinzugestoßen, von denen mindestens einer durch grandiose Ahnungslosigkeit auffiel - die junge Großklappe.
Takata stellte sich neben Roghir. Es tröstete sie, nicht allein neben dem toten Leib zu stehen, nicht das einzige schlagende Herz an diesem Ort zu sein. Sie erkannte nun aus ihrer erhöhten Position, dass auch das zweite Ohr des Verstorbenen Spuren von Blut aufwies sowie die Nasenöffnungen. Sie schluckte. Waren das Symptome dieser unbekannten Krankheit?
Die Polarwölfin ließ den Kopf tief hängen und blinzelte müde. Roghirs Einladung zum Leben in allen Ehren ... doch wie sollte es weitergehen und ... wohin? Er würde mit Sicherheit zum Rudel zurück. Aber was sollte sie dort?

„Aber ... wohin dann?“, fiepte sie leise und geschlagen.

Sie hatte sich selbst verbannt, das wusste er. Zurückzukehren, ohne eine Art Absolution von Skadi erhalten zu können, war schwer. Andererseits gab sie sich zumindest ihr gegenüber nicht die Blöße, sondern konnte dort ansetzen, wo alles aufgehört hatte.

[ Roghir | Am Rand zum Beerenwald ]



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Eden
Mitglied


Alter
4 Monate
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
55cm & 30kg
_

Dabei seit: 03.08.2023
Beiträge: 31

Eden ist offline
01.10.2023 12:16

Weiß. So weit das Auge reichte - eine dichte, unberührte Schneedecke, durchbrochen nur von groben Steinen und dörren Sträuchern, die ab und an heraus ragten. Auch Eden hätte man, aufgrund ihres graumelierten Pelzes und ihrer starren Haltung, leicht für einen kleinen Felsen halten können. Lediglich ihre sich ständig drehenden Ohren und die kleinen Wolken, die ihr Atem bildete, verrieten, dass es sich hierbei tatsächlich um ein Lebewesen handelte. Eine Jungwölfin mit einem Plan, um genau zu sein.

Es war vollkommen still um sie herum. Bis auf ein leises, hochfrequentes Piepsen, dessen Quelle sich unter all dem Schnee zu befinden schien jedenfalls. Eden runzelte konzentriert die Stirn und versuchte daran zu denken, was ihre Mutter ihr beigebracht hatte. Bedächtig senkte sie die Schnauze bis kurz über die weiße Oberfläche. Sie lauschte ein letztes Mal, dann war sie sich sicher. Flink stieß sie mit der Nase in den Schnee und räumte zeitgleich mit den Pfoten den Weg frei. Einen Moment lang herrschte Chaos - Schnee und kleine Erdbrocken flogen durch die Luft, es ertönte ein letztes, verzweifeltes Quietschen, dann kehrte wieder Ruhe ein.

Triumphierend schleuderte Eden die dicke Wühlmaus ein paar Meter von sich, nur um sofort hinterher zu stürzen und sie anschließend herunter zu schlingen. Es war kaum mehr als ein Maul voll, aber Nahrung war rar und sie allein konnte es nicht mit größeren Beutetieren aufnehmen, das wusste sie.
Die beigefarbene Fähe entfernte sich ein paar Schritte vom Ort des Geschehens und legte sich dann erneut auf die Lauer. Wenn sie satt werden wollte, würde sie noch die ein oder andere Maus fangen müssen. Natürlich waren im Trubel ihrer letzten Attacke all die kleinen, wuseligen Tierchen geflüchtet. Aber Eden wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie wieder leichtsinnig würden. Also wartete sie geduldig und sollte Recht behalten. Schon bald konnte sie wieder die zarten Stimmchen der Mäuse unter ihren Pfoten hören und machte sich bereit.

[Kältesturm-Halbinsel]

signatur-leaves

IP
Seiten (49): « erste ... « vorherige 39 40 [41] 42 43 nächste » ... letzte » Antwort erstellen