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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
12.06.2016 19:49

Der Kleine war seiner Aufforderung nicht nachgekommen und hatte es vorgezogen sich schnell aus dem Staub zu machen. Im ersten Moment schoss Niyol der Gedanke durch den Kopf, der Rüde hätte doch eine Gruppe um sich herum und wolle sie warnen. Dann jedoch besann er sich eines besseren; wieso sollte er nicht die Chance nutzen offen mit ihnen die Fakten zu klären? Gab es ein großes Rudel, könnte er ohne Probleme den Platzanspruch deutlich machen und waren es wenige, würden sie ohnehin diskutieren müssen ob und wie lange sie in dem neuen Revier bleiben durften. Schulterzuckend schaute er dem Rüden also noch kurz hinterher, bevor er sich aufmachte Takata zu folgen.

Als sie zu den Anderen trafen, war die Gruppe nicht ganz vollständig, doch viel Zeit sich Gedanken zu machen wer ihm da fehlte und warum ließ Takata ihm nicht. Sofort fing sie an zu beichten, dass sie keine Beute gefunden hatten, zusammen mit einer Andeutung auf die lebensbedrohliche Schlammpartie. Den Jungrüden ließ sie aus, was Niyol etwas verwirrte. Stattdessen brachte sie ihn in die, für ihn unangenehmste, Situation seit langem. ~Oh Gott, das klingt als hätte ich sonstwas in vollem Bewusstsein getan.~ Sofort stockte sein Rute Wedeln und peinlich berührt zuckte sein Blick kurz unbestimmt in die Ferne, um bloß niemandem in die Augen sehen zu müssen, bevor er sich jedoch schnellstens an seine übliche Schutzreaktion besann, wenn man ihm zu viel Verantwortung andichten wollte.

"Ääääääääääääähm..." Tatsächlich war er im ersten Moment noch etwas sprachlos. Damit hatte er leider wirklich nicht gerechnet. "Also eigentlich hatte ich da während unserer kleinen Matschpartie nicht so ganz an alle ... öhm... Umstände gedacht..."

Sein folgendes übliches Grinsen wollte nicht ganz so überzeugend werden wie sonst. ~Verdammt, das war nicht wirklich eine Ablenkung.~ Aber... da war doch noch was! Takata hatte ihm immerhin noch die Information mit dem Jungrüden hinterlassen! ...Warum auch immer das Ganze... Aber die war ja wohl viel wichtiger für die anderen als ihre Schlammrutscherei. Endlich trat der schelmische Funke in seine Augen zurück, als er begann sich wieder sicherer zu fühlen.

"Außerdem haben wir statt der Beute einen anderen interessanten Fund gemacht, der sich jedoch leider nicht schnell genug aus dem Staub machen konnte:"

Normalerweise hätte er seine Kunstpause wohl etwas mehr in die länge gezogen um zu sehen, wer als erster ungeduldig wurde, doch in Anbetracht der Tatsachen, wollte er den ersten Fakt lieber schnell herausbringen.

"Ein junger Rüde, dem Aussehen zu urteilen grade mal halbwegs ausgewachsen, ist uns über das Moor hinterhergetänzelt."

Wieder eine Pause, in der er nun endlich wieder jedem ins Gesicht schaute, um zu sehen, wie sie die Info aufnahmen. Am Ende blieb er bei Skadi hängen, da sie mittlerweile ja regelrecht augenscheinlich zum Alpha mutiert war. Wer hätte das gedacht? Automatisch schoss ihm wieder ihre erste Unterhaltung in den Kopf und ein süffisanter Ausdruck huschte über sein Gesicht. Wie solch ein Gespräch nun mit ihrer neuen Situation sein würde? Er brannte nur darauf es aus zu testen. Allerdings hatte er das Gefühl, er würde weiter kommen, wenn er sie unter vier Augen herausforderte, also musste er sich leider in Geduld üben.

"Der kleine meinte, er sei geraumer Zeit hier und es gäbe kein Rudel, was ich ihm bei seinem Verhalten durchaus zutraue."

Kichernd drehte er sich zu Takata, die von Jellin schließlich gehörig genervt gewesen war.

"Aber wie gesagt: Leider wollte er meine Einladung unsere dufte Truppe kennen zu lernen nicht annehmen, deswegen könnt ihr vorerst nicht seine herzallerliebste Bekanntschaft machen. Habt ihr etwas spannendes entdeckt?"

Neugierig schaute er in die Runde. Skadis Heulen ließ ihn zwar vermuten, dass auch sie keine Anzeichen eines Rudels gefunden hatten, aber letztendlich wusste man ja nie, oder?

(Skadi, Shiro, Pilgrim, Marrok, Takata, Zita & Catori | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
15.06.2016 21:10

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Marrok war etwas aufgefallen, dass Shiro entgangen war. Sie witterte noch einmal, diesmal konzentrierter, und musste feststellen, dass der stille Rüde recht hatte mit dem, was er sagte. Ein fremder Geruch lag in der Luft. Jemand war hier gewesen. Ihr Blick flirrte suchend hin und her, doch natürlich entdeckte sie niemanden mehr. Weder einen Fremden, noch Lynx und Teyjen. Waren die beiden auf den Unbekannten gestoßen? Ihm gefolgt?
Es gab keine Kampfspuren.

Ihr Gedankengang wurde nur kurz unterbrochen, als Skadi den Kopf in den Nacken legte, um ein lautes Heulen auszustoßen.
"So, so, die neue Alpha probt schon mal ihr Geheul.", dachte Shiro zynisch und warf Skadi einen nachdenklichen Blick zu. Sie empfand nach wie vor Skepsis der sandfarbenen gegenüber. Sie hatten ihre Meinungsverschiedenheiten. Das war die eine Sache.
Alphas ordnete man sich unter. Das war die andere Sache. Die problematische.
Shiro war keine Führungspersönlichkeit. War es nie gewesen und hatte es auch niemals sein wollen. Doch wollte sie sich ausgerechnet Skadi unterordnen?
Zwar hielt sie diese für kompetent und durchaus dazu fähig, aber Shiros Abneigung gegen Skadi war persönlicher Natur.

Die Schwarze ließ den Blick über die anderen Wölfe gleiten. In diesem Moment hätte sie gerne in deren Köpfe geschaut. Catori schien keinen Groll gegen Skadi zu hegen. Andererseits war sie auch sehr in sich gekehrt und hatte erst vor kurzem begonnen, an der Außenwelt wieder aktiv teilzunehmen.

Zita hatte schon bei ihrem Zusammentreffen sehr deutlich gemacht, dass sie und Skadi einige Differenzen hatten. Und die waren noch nicht aus dem Weg geräumt. Aber so wenig wie sich selbst hielt Shiro Zita für eine Anführerin. Außerdem war Zita viel zu sehr damit beschäftigt, auf Pilgrim zu achten.
Ihr Blick flirrte zu dem Alten. Was diese beiden wohl verband?


Blieb noch... Marrok. Der große Unbekannte. Shiros Blick blieb nachdenklich auf dem Pessimisten ruhen. Körperlich konnte er Skadi spielend das Wasser reichen. Und was war mit seinem Charakter? Sie wusste kaum etwas über ihn. In den letzten Stunden hatte er mehr gesprochen als während dem gesamten Gewaltmarsch. Nun, wie sie selbst, wie sie sich eingestehen musste.
Zumindest schien der Rüde sich Gedanken zu machen darüber, wie man hier leben konnte. Er gestaltete. Er achtete auf Eindringlinge.
Aber war das Sebstschutz, oder war es genau das, was einen Anführer ausmachte? Ein starker Wille, Beschützerinstinkt und Entschlossenheit?
Ein wenig erinnerte Marrok sie an Breath, einen Rüden, der Teil von Ahkunas Rudel gewesen war. Auch wenn Breath oft flapsig und albern gewesen war, hatte man sich auf ihn verlassen können. Shiro lächelte leicht bei dem Gedanken an Breath. Was würde er wohl denken, wenn er sie jetzt so sehen könnte? Er hatte Shiro immer für zu ernst und verschlossen gehalten, selbst damals, als ihr Herz nach ganz und ihre Seele nicht so vernarbt gewesen war. Und was war aus ihr geworden!

Breath hatte Ahkuna oft Paroli geboten, wenn sie mal wieder mit dem Kopf durch die Wand wollte und vernünftige Argumente auf taube Ohren gestoßen waren. Aber auch er hatte nie ein Anführer sein wollen.
Und Marrok?

Shiros Ohren richteten sich auf. Ein Geräusch unterbrach ihre Gedanken, als Takata und Niyol aus dem unterholz hervorpolterten. Und das, wie Shiro ein wenig enttäuscht feststellte, ohne Beute. Was hatten diese beiden denn nur die ganze Zeit getrieben?
Freundlicherweise gaben die beiden ohne Umschweife eine Erklärung ab, eine Tatsache, die Shiro doppelt überraschte. Takata zeigte sich wortkarg und schon fast miesepetrig, während Niyol ohne Umschweife zur Sache kam und auf das übliche Gehabe verzichtete. Shiro legte den Kopf schief. Ein komischer Kauz war er schon. Aber vielleicht hatte sie ihr Urteil vorschnell gefällt und er war doch zurechnungsfähig und besaß einen funktionierenden Verstand. Aber ohne Zweifel nicht Verstand genug, um ein Rudel anzuführen.
Allerdings, seine Worte ließen Shiro aufmerken.
Ein Fremder? Ein junger Rüde?
"Vielleicht derselbe, der hier gewesen ist?"
Erst, als die Worte ihr Maul verlassen hatten, bemerkte sie, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte. Sie zuckte mit den Schultern, eine Geste, die unterstreichen sollte, das diese Bemerkung nichts mehr war als eine Vermutung. Aber, warum nicht?

"Vielleicht sind Teyjen und Lynx ebenfalls auf einen Fremden gestoßen.", spann sie den Gedanken nachdenklich weiter.
"Oder einen alten Bekannten...", murmelte sie dann nachdenklich.
Kyevjen... Shiro taxierte Takata. Die Schwarze hatte keinesfalls vergessen, was sie, Skadi und Takata entzweit hatte. Diese Sache stand noch immer zwischen ihnen. Was war geschehen, dort in der Eiswüste, während Shiro und Takata alleine herumgeirrt waren?
Was wusste Takata, was die anderen nicht wussten? Und warum, warum um alles in der Welt, verschwieg sie es?

[Skadi, Pilgrim, Marrok, Zita, Catori, Takata, Niyol / amRande des Beerenwaldes]




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Skadi
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Skadi ist offline
26.06.2016 23:09

Die Sandfarbene lauschte konzentriert, doch auf ihr Heulen folgte keine Antwort. Spätestens jetzt hatten sie sich bei jedem Wolf im Umkreis angemeldet, ihre Anwesenheit konnte nicht unbemerkt geblieben sein. Dass auch weiterhin alles still blieb, wertete sie als gutes Zeichen. Und es bestärkte sie in ihrer Annahme nur noch weiter – hier gab es keine nennenswerte Konkurrenz für ihr Rudel. Marroks Entdeckung verpasste ihr allerdings wieder einen leichten Dämpfer. Obwohl es bisher der einzige Wermutstropfen war, passte ihr dieser herumschleichende Wolf ganz und gar nicht. Warum hatte er sich bisher nicht bemerkbar gemacht?

„Viele können es nicht sein, sonst hätten wir etwas bemerken müssen. Solange wir zusammen bleiben, droht uns hoffentlich keine Gefahr.“

Allerdings waren sie momentan nicht zusammen und die Falte, die sich in die Stirn der Sandfarbenen gegraben hatte, zeugte deutlich davon, dass sie Marroks Bedenken ernst nahm und auch ihr die Situation nicht sonderlich gefiel. Er hatte Recht, sie sollten wachsam bleiben. Und wo blieben überhaupt die Anderen? Sie gab es ja nur ungern zu, aber allmählich machte sie sich doch ein wenig Sorgen, vor allem um Teyjen.
Als Niyol und Takata schließlich aus dem Wald traten, begrüßte sie sie mit pendelnder Rute, auch wenn ihre Miene ernst blieb. Keine Beute, Teyjen und Lynx fehlten, und noch dazu haftete ein fremder Geruch an den beiden. Unwillkürlich spannte sie sich an, während sie auf einen Bericht wartete, der über Takatas dramatische Andeutungen hinausging. Mein Gott, musste man ihr denn alles aus der Nase ziehen? Glücklicherweise sprang Niyol ein und sie lauschte ihm mit gemischten Gefühlen. Der erwähnten ‚Matschpartie‘ schenkte sie vorerst eher wenig Beachtung, denn der graue Lebensretter relativierte sofort und beide wirkten deutlich zu ruhig und abgeklärt. So sahen keine Wölfe aus, die dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen war. Der Fremde machte ihr dagegen mehr Sorgen. Angeblich also ein Einzelgänger und kein Rudel, das war gut. Allerdings behagte ihr die Vorstellung, dass sich hier ein – oder vielleicht sogar mehrere? – Fremde in ihrem künftigen Revier herumtrieben, trotzdem nicht sonderlich. Zumal das geschilderte Verhalten sie sofort misstrauisch machte. Wenn er dem Rudel aus dem Weg gehen wollte, warum hatte er sich Niyol und Takata dann überhaupt gezeigt? Auf Shiros Einwurf hin nickte sie. Nun, das war hoffentlich schnell geklärt.

„Marrok hat eine fremde Fährte gefunden“, verkündete sie und führte sie zu der entsprechenden Stelle. Erwartungsvoll musterte sie die Beiden. „Ist das der Kerl?“

Insgeheim hoffte sie, dass sie die Witterung tatsächlich wiedererkannten, denn dann hätten sie es vielleicht wirklich nur mit diesem einen Jungspund zu tun. Und der, so nervig er vielleicht auch sein mochte, stellte keine besonders große Konkurrenz dar. Damit konnten sie problemlos fertig werden. Die Tatsache, dass Teyjen und Lynx immer noch fehlten, bereitete ihr momentan die größten Bauchschmerzen. Ja, was wenn Shiro recht hatte und sie wirklich jemandem begegnet waren? Jemandem, der womöglich Ärger machte… Wenn sie nicht bald etwas von ihnen hörten, würden sie der Sache auf den Grund gehen müssen.


[Marrok, Shiro, Zita, Pilgrim, Catori, Takata, Niyol | Beerenwald]

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Zita
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Zita ist offline
03.07.2016 20:51

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~



Zita war der kleinen Gruppe still gefolgt, immer ein wachsames Auge auf Pilgrim. Als sie endlich ihren Ausgangspunkt erreicht hatten, setzte sie sich und ließ ihre Blick schweifen. Noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie nun hier war, in einem Schneefreien Gebiet, in einem Land wo es ein Morgen gab, Hoffnung…

Marrok zog ihren Blick auf sich als er unruhig umher zu schleichen begann. Ihre Ohren stellten sich auf und auch sie zog witternd die Luft ein, doch sie konnte nicht das wahrnehmen was Marrok wohl zu erkennen schien. Zita seufzte und schob es auf ihren leeren Magen und ihre Erschöpfung.

Erst als Marrok verkündete, es sei Jemand hier gewesen, wurde sie wieder eine wenig wacher. Wieder hatte sie dieses nicht enden wollende mulmige Gefühl der Angst. Sie hatte es so satt immer nur ein Gejagter zu sein, von einem unsicheren Ort zum nächsten katastrophalen Abenteuer zu hetzen und fast wäre sie aufgestanden und hätte laut geknurrt, dass sich jegliche Fremden und Gefahren doch endlich zeigen sollten, um zu wissen woran das Rudel hier war, doch sie beherrschte sich und sah stattdessen nur Marrok von der Seite her an, der neben sie getreten war. Lange ließ sie ihren Blick auf seiner Gestalt ruhen und als sich mit einem Knacken und Rascheln die Rückkehr der Jäger ankündete, zumindest hoffte Zita in diesem Moment, dass es die Jäger sein würden, da konnte sie nicht anders und schloss erschöpft die Augen, ließ ihren schweren Kopf kurz auf Marroks Schulter sinken. Er war ein Teil ihres Lebens, ein Teil Vergangenheit und seit sie sich wieder getroffen hatten, ein riesiges Stück ihrer Gegenwart geworden. Würde er mehr als das werden? Ein Stück Zukunft?

Zita seufzte wieder und öffnete missmutig die Augen als sie Takata´s Stimme vernahm. Gut, die Jäger waren zurück, doch mit herber Enttäuschung stellte Zita fest, dass sie keine Beute hatten schlagen können. Missmutig sah sie Takata an, die sich fast schon unterwürfig zu rechtfertigen schien. Irgendwo war Zita erleichtert, dass es keine Beute gab an der sich dann gezeigt hätte, wie die Rangfolge in diesem wirren Haufen aus Reisenden und Einzelgängern verteilt worden wäre, irgendwie war Zita sogar froh, dass sie Takata keinen Dank schuldete oder sie für ihr Überleben verantwortlich machen musste, doch auf der anderen, sehr viel Reelleren Seite wäre Nahrung so wichtig gewesen, wie ihr knurrender Magen sie erinnerte und wenn schon nicht für sich selbst, so fürchtete Zita immer mehr um die Gesundheit Pilgrims, der sich ein wenig hinter ihr und Marrok ausgestreckt hatte und mit seinen seltsamen Augen wieder etwas zu sehen schien, was sonst keiner wahrnahm.

Die Wölfin versuchte sich nicht von Takata´s „Wir wären fast gestorben!“ – Geschichte beeindrucken zu lassen, denn zumindest Niyol schien alles andere als gerade nochmal so mit dem Leben davongekommen zu sein. Da beunruhigte sie schon eher, der angesprochene Eindringling und der fremde Jungwolf. Kurz huschten Zita´s Gedanken zu Stormy…

Sie schwieg, sagte nichts, schlug nichts vor, forderte keinen Plan oder das Schmieden neuer Pläne, Zita war einfach nur erschöpft… Erschöpft vom Leben und der Reise, ja fast kam es ihr so vor als hätte sich all ihre Energie plötzlich auf Pilgrim übertragen. Noch immer hatte sie das Bild des durch das Wasser platschenden Pilgrims im Kopf – und im Umkehrschluss fühlte sie sich so alt wie Pilgrim, aller Lebensenergie beraubt.

Seltsamerweise klangen Skadi´s Worte fast wie eine tröstliche Mutmacherei und Zita ließ erneut ihren Blick schweifen. Sie hatte soviele Fragen, soviele Dinge die sie wissen wollte… und so wenig Kraft sie auszusprechen. Sie spürte Marrok´s Wärme an ihrer Seite und konnte nur hoffen, dass die Zukunft, wie auch immer diese aussehen mochte, ihn noch lange an ihrer Seite ließ. Ob nun weiter als Freund oder als Alpha dieses Rudels…



[Zita ist bei: Marrok, Pilgrim, Shiro, Catori, Takata und Niyol; Beerenwald]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Zita am 03.07.2016 20:53.


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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
06.07.2016 13:51

Erst nachdem ihre Namen erwähnt wurden, fiel der Weißen auf, dass Teyjen und Lynx tatsächlich nicht mehr hier waren … sie dachte dabei unwillkürlich daran, wie es wäre, trafen sie auf den frechen Jungwolf. Dass die Beiden zusammen fortgegangen waren, legte die Vermutung nahe, dass sie auch allein bleiben wollten … unter Lynx' wachsamen Auge blieb der Kleine mit Sicherheit von jeglichem Unglück verschont. Zumindest redete sie sich das ein. Denn sie hatte nach dem Malheur im Moor und dem Zusammentreffen mit Jellin wirklich nicht die Lust, schon wieder zu einer Suche aufzubrechen und dabei womöglich in die nächsten Unglücke zu stolpern.

„Vielleicht … haben sie sich wieder auf die Suche nach ihm gemacht ...“,

murmelte die Weiße leise und mit einem abwesenden Blick zur Seite. Es war mehr eigentlich eine Beruhigung ihres Gewissens … aber sie konnte es sich durchaus auch gut vorstellen. Denn Kyevjens Verlust hatte der schüchterne Kleine schließlich bis zuletzt nicht verkraftet. Vielleicht tauchten sie bald hier auf … alle gemeinsam. Sie hätte es sich durchaus gewünscht, denn Kyevjen war eine ausgleichende Kraft gewesen, die in dieser zerstrittenen Gruppe durchaus eine willkommen Abwechslung gewesen war.
Dabei schwenkte ihr Blick auf Marrok, den sie eigentlich ähnlich einschätzte, auch wenn sie ihn noch nicht kannte. Zita stand auffallend oft dicht bei ihm und schien seinen Schatten zu genießen. Vielleicht war er der ruhige Gegenpol zu ihrem sonst eher stürmischen Wesen.
Während sie still nachdachte, hatte Skadi ihre Stimme erhoben und war soeben dabei, ihrer aller Lage nüchtern zu analysieren, wie sie es gern tat. Mit ihrer Äußerung versuchte sie dem Rudel vielleicht Mut zu machen … tatsächlich ließ sich Takata gern darauf ein und hoffte, dass sie Recht damit hatte. Andererseits war sie auch nicht unsterblich und schon gar nicht unfehlbar. Den Steinschlag damals, der die beiden Brüder so verheerend getrennt hatte … ja, den hatte sie auch nicht kommen sehen. Skeptisch hob sie eine Augenbraue und beäugte die selbsternannte Alpha. Ein bisschen fand sie es zum Schmunzeln. Doch im Grunde hätte es sie schlimmer treffen können. Manch andere hätte sie wirklich nicht als Alpha akzeptiert …
Als nächstes fragte die frisch gebackene Alphawölfin, die sie nun ganz offensichtlich war, ob sie die Fährte, die Marrok hier gewittert hatte, als die Jellins wiedererkannten. Takata blickte abschätzend zu Niyol, der ihren Bericht von der Rettung arg relativiert hatte, was ihr aber im Grunde auch ein leicht amüsiertes Lächeln wert war. Bescheidenheit war durchaus ein positives Merkmal. Langsam wurde ihr der Graue sympathisch.
Um die Geduld Skadis nicht länger zu strapazieren und damit ganz sicher auch die einiger missgünstiger Mitwölfe, tat sie ein paar Schritte vor und senkte die Schnauze über der Stelle, die Skadi angedeutet hatte. Hm. Nein, ganz anders … Ob sie erst einmal Niyol wittern lassen sollte, damit sie mehr Gewissheit hatten? Unsinn. Den Geruch des kleinen Aufreißers Jellin hätte sie unter Garantie wiedererkannt.

„Nein, das ist nicht Jellins Fährte“, meinte sie kühl und schritt wieder zu ihrem Platz.

Bestimmt wurde sie von einigen des Rudels umgehend zu einer genauen Begründung genötigt, da man es nicht akzeptieren konnte, dass es hier offenbar mehr als nur einen Rumschleicher gab. Womöglich hatten sie es hier mit einer speziellen Form von Voyeuren zu tun. Wenn der andere Rüde, denn von einem solchen stammte die Fährte, die Marrok entdeckt hatte nun einmal, ähnlich beschaffen war wie der Frechdachs Jellin, wünschte sie sich, dass sie als Rudel geschlossen gegenüber diesen Rüden auftraten, wenigstens dies' eine Mal …


(Niyol, Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro, Catori & Marrok)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Niyol
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Niyol ist offline
17.07.2016 13:23

Offenbar hatten die anderen tatsächlich noch etwas gefunden. Überrascht schaute er Shiro an, die eigentlich eher aus versehen ihren Gedanken ausgesprochen zu haben schien, als willentlich seine Frage zu beantworten. Skadi jedoch nahm ihre Bemerkung sogleich auf und ignorierte die kurzen Anspielungen auf Teyjen und Lynx. Das die beiden nicht da waren irritierte auch Niyol sehr und in Anbetracht seines Gesprächs. als sie alle wieder zusammengefunden hatten, mit Skadi wunderte es ihn, dass sie dazu gar nichts weiteres sagen wollte. Oder war das einfach ihre Art? Sie hatte gereizt reagiert, als er sie auf ihre verschobenen Prioritäten angesprochen hatte. Vielleicht war das ihre Bewältigungsstrategie in hilflosen Situationen, um ihre starke Position zu wahren? Nachdenklich musterte er die sandfarbene Fähe. Sie machte ihren Job gut. Trotz der Streitereien schienen alle ihren neuen Posten zu akzeptieren. Vermutlich wäre es nicht fair nun versuchen sie vor allen ein bisschen an zu sticheln. Schade eigentlich.
Mit einem halbherzigen Schulterzucken wandte er sich Takata zu, die erklärte, dass die Fährte zu einem weiteren Wolf gehörte. Automatisch wollte Niyol es gerne selbst auch überprüfen, einfach um den Geruch auch ab zu speichern, wenn sie erneut darauf trafen, doch noch bevor er die Pfote zum ersten Schritt wieder auf den Boden aufsetzte entschied er sich anders. Bevor sie gingen würde er noch einmal nachschauen, aber jetzt würde er sein Vertrauen in Takata demonstrieren und die Aufgabe der Identifizierung bei ihr lassen. Es sollte nicht so wirken, als müsste er ihr Urteil überprüfen. Nicht wenn hier sowieso schon alle indirekt um ihre Position kämpften. Denn trauen konnte er der derzeitigen Ruhe nicht, auch wenn es durchaus angenehm war, dass sie aufgehört hatten sich gegenseitig zerfetzen zu wollen. Vielleicht, so hoffte er, würde es ihre Ruhe stärken, wenn jeder seine Aufgabe bekam.
Allerdings musste er feststellen, dass er im Gegeansatz zu Skadis Ausblendtaktik immer mehr mit seinen Gedanken an den zwei fehlenden Rudelmitgliedern hängen blieb. Auch wenn er grundsätzlich nicht davon ausging, dass sie auf Wölfe treffen würden, die ihnen sogleich an die Kehle wollten, wäre es eindeutig beruhigender zu wissen wo die beiden steckten.

"Was meinst du Skadi, wollen wir doch erstmal nach unseren fehlenden Freunden schauen, bevor wir diese fremden Herumtreiber suchen? Vielleicht haben wir ja auch Glück und sie finden uns nebenher von selbst, wobei das natürlich kein so aufregendes Manöver wäre."

Schelmisch zwinkerte er ihr zu und war mehr als neugierig, wie ihre Reaktion auf seine Worte ausfallen würde. Würde sie seine fehlende Ernsthaftigkeit ignorieren? Und konnte man ihr eine innere Gefühlsregung ansehen, wenn sie direkt auf ihre zwei Schutzbefohlenen angesprochen wurde? Er war enttäuscht gewesen als sie ihre Prioritäten für die Wölfe verschoben hatte. Ihre Antwort war gewesen, dass sie nur für jene zuständig war, die das auch von ihr erbaten. Was, wenn man nicht wusste was der Fall war?
Mit aus Gewohnheit wedelnder Rute und schräg gelegtem Kopf, wartete er also ab.

(Skadi, Shiro, Pilgrim, Marrok, Takata, Zita & Catori | Beerenwald)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
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Jellin
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Jellin ist offline
28.07.2016 04:03

Entgegen seiner ursprünglichen Intention war Jellin nicht auf dem Weg das Rudel auszukundschaften. Stattdessen begab er sich in einen weitem Bogen in Richtung der nördlichen Ausläufer des Moores. Dabei gab er sich alle Mühe gleichsam schnell, als auch unbemerkt von den beiden weg zu kommen. Die Beschaffenheit des Moors und sseine mangelnde Kenntnis über dieses Gebiet tat ihm dabei allerdings keinen Gefallen.

Mehrfach musste er seine Schritte korrigieren um nicht auf zunehmend schlammigen Pfad zu kommen der nicht nur leicht Spuren annehmen, sondern auch durch schmatzende Geräusche seine Position preisgeben würde.
Stumm ermahnte Jellin sich, denn sollte er es nicht schaffen, mögliche Verfolger abzuhängen, war sein gesamtes Vorhaben hinfällig. Schlimmer, sollte jemand an seinen Fersen hängen, würde er damit genau das verursachen was er zu verhindern versuchte.

Mit dem Erreichten der Fläche mit vergilbtem Grass hielt er inne und hob den Kopf um nach Verfolgern zu wittern. Bis auf die vereinzelte Bewegung der Gräser im Wind lag alles ruhig da.

Nach einer Weile erreichte er die Furt, die er schon am Morgen überquert hatte. Langsam kletterte der Rüde die steile Böschung herab, die zu dem Bach führte. Dort angekommen nutzte Jellin die Gelegenheit und senkte hastig dem Kopf zum Trinken.
Nicht weit hinter dem Bachlauf erstreckte sich eine, weit weniger trostlose Umgebung als die des Moores. Lange Wälle aus niedrigen Gebüschen und kleine windschiefe Bäume prägten hier die Landschaft.

Noch einmal blieb er stehen und vergewisserte sich alleine zu sein.
Als er niemanden finden konnte steuerte auf eine Birke zu, hinter der sich ein Meer aus Büschen und hohen Gräsern ausbreitete.
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich in der Pflanzenmauer ein winziger Durchgang, der sich in eine kleine Lichtung öffnete.
Die Lichtung, die wenig mehr beherbergte als ein paar Steine und lose Erde, bot die Ihre Lage und Beschaffenheit grade genug Sicherheit um einen guten Lagerplatz für den jungen Wolf abzugeben. Für IHN. Nur ihn. Und er war nicht bereit dieses Versteck zu teilen.

Wie auch auf dem Weg hierher untersuchte er die Fläche nach Spuren, die Anzeichen geben würden dass er nicht mehr der einzige Bewohner dieses Verstecks war. Wie auch auf dem Weg hierher, ohne Ergebnis.
Mit diesem Wissen machte sich auf schnell auf den Weg, um die Eindringlinge zu stellen.

Als er die Gesuchten in einiger Entfernung erahnen konnte, stand ihm ein leichter Wind entgegen. Wissend, dass dieser Vorteil nicht lange anhalten würde beeilte Jellin sich, dichter heranzukommen um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Umso dichter er kam, umso deutlicher zeichneten sich die Konturen der sieben, vorher nur als Silhouetten erkennbaren, Gestalten ab. Da Wolfsaugen nicht besonders gut in der Distanz sehen, waren die einzigen Rückschlüsse, die er erhielt, grobe Beschreibungen der Gestalten.

Zwei Wölfe in einem dunklerem, grau schwarzen Farbton, sowie einer mit komplett schwarzer Farbgebung. Zwei Wölfe mit hellerem Fell, eines weiß, das andere sandfarben-beige gaben einen interessanten Kontrast ab. Außerdem entdeckte Jellin einen Braunfelligen und zwei Wölfe, die auffallende Ähnlichkeit mit den beiden Wölfen zeigten, die er im Moor getroffen hatte. Niyol und Takata.

Kurzerhand hielt er auf die beiden zu. Die anderen lediglich mit überfliegendem Blick einschätzend, wandt er, sobald er in Hörweite war, das Wort an Niyol.

"Sind das die 'Anderen' von denen du gesprochen hattest?"

[finally united]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Skadi
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Skadi ist offline
28.07.2016 11:33

Einen Herzschlag lang fragte sie sich, wieso Takata sich neuerdings so distanziert und grantig gab, doch da sie die gewünschte Auskunft ja erhielt, wischte sie den Gedanken wieder beiseite. Wahrscheinlich war ihr nur Niyol auf den Zeiger gegangen oder dieser fremde Wolf, dem sie begegnet waren. Dieser Jellin. Denn von dem Sparsamen, was die beiden berichtet hatten, hatte sie doch zumindest heraushören können, dass sich die Begeisterung darüber in Grenzen hielt. Geistig machte sie sich schon mal die Notiz, dass dieser Kerl vermutlich kein ganz angenehmer Zeitgenosse war. Und leider auch nicht der einzige, der ihr neues Revier unsicher machte. Angespannt zuckte ihre Schwanzspitze. Also waren es jetzt schon zwei Fremde, die sich hier irgendwo in der Nähe herumtrieben. Mit etwas Glück bildeten sie zwar kein eingefleischtes Team, aber dennoch passte es ihr nicht.
Noch weniger behagte ihr allerdings, dass sie noch immer nichts von Teyjen und Lynx gehört hatten. Sie versuchte sich einen Grund auszumalen, der die Zwei daran hindern könnte, wenigstens zu antworten, aber ihr wollte keiner einfallen. Kein guter zumindest. Dass sie sich einfach sang- und klanglos aus dem Staub gemacht haben könnte, konnte sie sich absolut nicht vorstellen. Zu beiden hatte sie ein gutes Verhältnis, sie hatten aufeinander aufgepasst, und sowohl Teyjen als auch Lynx hatten recht erleichtert gewirkt, sich hier endlich ausruhen zu können. Wo steckten sie also, verdammt nochmal? Nein, die Sandfarbene hatte ganz und gar ein gutes Gefühl bei der Sache. Dementsprechend brauchte sie auch keinen Niyol, der ihr schlechtes Gewissen beziehungsweise die Sorgen, die sie sich machte, noch weiter anfachte. Ihr gefiel das doch genau so wenig, nur dass sie dabei längst nicht mehr so unbekümmert klang wie er. Trotzdem nickte sie.

„Wenn sie sich nicht bald melden, müssen wir ihnen folgen. Sie wären nicht einfach so gegangen, ohne ein Wort.“

Abermals hob sie den Fang und heulte nach den beiden Vermissten, diesmal fordernder, dringlicher. Dass sie zumindest eine Antwort erwartete, war nicht zu überhören. Lange würde sie nicht mehr warten, doch der Gedanke, das Rudel aufzuteilen und sich somit verwundbar zu machen, widerstrebte ihr zutiefst. Aber was sollten sie sonst tun? Sie konnte Wölfe wie den alten Pilgrim wohl kaum auf eine größere Exkursion schicken, nicht ohne ihm wenigstens eine längere Rast zu gönnen.
Vorerst hatte sie allerdings keine Zeit, sich noch weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Just in diesem Moment tauchte nämlich plötzlich der Fremde auf, der in ihre Mitte spazierte und sich wie selbstverständlich zu Takata und Niyol stellte. Die anderen würdigte er dabei kaum eines Blickes. Was zum … ? So begegnete man doch keinem fremden Rudel! Mit verengten Augen musterte sie ihn und trat ihm dann in den Weg. Ihre Haltung war wachsam und angespannt, die selbstbewusst getragene Rute zeugte von ihrem Rang als Alpha. Sie ließ dem Grauen erst gar keine Zeit, diese doch recht offensichtliche Frage zu beantworten. Wer sollten sie schließlich sonst sein? Außerdem waren letztendlich nicht sie in der Pflicht, sich zu erklären, sondern dieser Jungwolf, dem es offenbar an Manieren und auch an Selbsterhaltungstrieb mangelte. An Selbstbewusstsein fehlte es ihm dagegen nicht, auch wenn er momentan gut daran tat, sich zumindest ein bisschen zusammenzureißen. Sie war jetzt nicht im Mindesten zum Scherzen aufgelegt.

„Wie wär’s, wenn du dich erst mal vorstellst?“, forderte sie, sichtlich unbeeindruckt von seiner Unverfrorenheit.


[Rudel]

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Takata
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Takata ist offline
28.07.2016 18:18

Sie warf einen abschätzenden Blick von der Seite aus auf Niyol. Würde er überprüfen, ob sie richtig lag? Doch … sie war sicher, es war nicht die Witterung Jellins gewesen. Auch wenn sie den Jungwolf zum ersten Mal gewittert hatte, es war noch nicht so lange her, dass sie seinen eigentümlichen Geruch sofort vergessen hätte, zu einschneidend war das Erlebnis mit diesem Kauz gewesen. Und kaum, dass sie sich mit dem Gedanken beruhigte, wieder zurück zu sein, wo sie sich den gewohnten Problemen annehmen konnte, da platzte es aus dem Grauen, dass es ihr nur wehtat. Wie er sie schon ansprach … als ob sie seit Jahren beste Freunde waren. Es wirkte befremdlich. Wie würde die Sandfarbene auf sein kumpelhaftes Auftreten reagieren? Und ob sie nach Lynx und Teyjen suchen sollten? Takata kniff die Augen zusammen. Er äußerte das. Was ihr im Grunde gerade überhaupt nicht recht war. Nicht, dass sie Teyjen oder vor allem Lynx nicht hier haben wollte – im Gegensatz zu anderen Mitwölfen waren die Zwei durchaus erträglich, ja fair zu ihr gewesen – aber die Vorstellung, nun zu einer neuen Reise ins Ungewisse aufzubrechen, behagte ihr nicht. Skadi stimmte relativierend darauf ein, in dem sie meinte, dass sie ihnen bald folgen mussten. Das klang besser als der Wille zu einer überstürzten Suche nach den zwei Verlorenen. Was blieb ihr im Grunde auch anderes übrig als Kopf des Rudels. Ein verantwortungsloses „interessiert mich nicht“, hätte ihre Autorität stark in Frage gestellt. Es verwunderte sie also kaum, dass sie so reagierte. Doch andererseits hatte sie auch Verantwortung für das Rudel, nun, da sie diesen Posten ohne Widerrede angenommen hatte. Doch hatte man ihr eigentlich zugehört? Auch wenn sie vielleicht nicht sehr laut geäußert hatte, was ihr im Kopf herumschwirrte, so war es, ihrer Meinung nach, ein naheliegender Gedanke gewesen, den sie da in Laute gefasst hatte. Nichts … keiner, der ihr zugehört hatte. Ob sie ihn wiederholen sollte? Sie entschied sich dagegen und seufzte. Ob Wölfe wie Pilgrim auch erneut losgehen würden? Sie konnte es sich kaum vorstellen. Hieß also, dass Pilgrim und Zita vielleicht nicht mitkamen, zumindest dann nicht, wenn sie wirklich sofort aufbrachen. Die Weiße erschrak beim Heulen Skadis, doch im Grunde erschien es ihr durchaus sinnvoll, erst einmal nach ihnen zu rufen, statt blind in irgendeine Richtung aufzubrechen.
Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Während sie sich unbewusst zunächst gewundert hatte, wieso die „Erinnerung“ an Jellins Witterung wieder deutlich geworden war, wurde ihr bald bewusst, dass es keine Erinnerung, sondern die Realität war. Der Geruch des kecken Jungen war so deutlich, weil er sich ihnen näherte. Irgendwann drehte sie den Kopf in seine Richtung um und da war er. Hallo, ich bin wieder da! Klasse. Mit welchem Recht schritt er hier einfach so zu ihnen herüber? Skadi mochte noch keine Reviergrenzen festgelegt haben, dennoch war es äußerst leichtsinnig von ihm, einfach so auf eine Gruppe fremder Wölfe hinzu zumarschieren und sich vor sie zu stellen, als war er ein alter Bekannter. Bekannt war er ihnen beiden ja auch, jedoch war er ihr nicht unbedingt positiv in Erinnerung geblieben. Takata übte sich in einem unterschwelligen Knurren.
Doch da intervenierte bereits die Sandfarbene und äußerte fast eins zu eins das, was sie in Niyols Anwesenheit am Sumpf auch gesagt hatte. Verrückt … Takata ertappte sich bei einem kurzen, eher unauffälligen Grinsen. Wusste sie es doch. Er kam mit dieser Taktik nicht weit. Er musste endlich lernen, wie es sich für einen Wolf gehörte, wenn man auf Fremde zuging. Er war reichlich naiv, so erschien es ihr. Hatte er keine Eltern gehabt, die ihm alles beigebracht hatten, das für einen Wolf von Wichtigkeit war? Vielleicht hatte sie einmal die Gelegenheit ihn das zu fragen … falls ihm die Missgünstigen dieses Rudels nicht gleich die Kehle abwürgten.


(Jellin, Niyol, Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro, Catori & Marrok)



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Avon
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Avon ist offline
28.07.2016 19:03

„Kennst du die Geschichte von dem einsamen … Oh nein, doch nicht schon wieder die! Doch, die ist aber gut. Der einsame Kerl namens Robersson … Robinon … Robotron … Ro- Robert! Robert. Der war … der traf auf eine einsame Insel und dort wurde er … Ich kann es nicht mehr hören! Ich kann es nicht mehr höreeen!“ Kopfschütteln. Heftiges Kopfschütteln. „Hör endlich auf damit! Du nervst mich mit deinen ewigen Einsiedlergeschichten! Eh, warum denn? Weil du es damit nicht besser machst, kapierst du das nicht? Glaubst du, irgendjemand interessiert sich für deine Geschichten?“
Irgendjemand. Lustig. Da kam doch nur er in Frage. Als ob es hier jemanden geben konnte, der sich für seine Geschichten interessieren oder nicht interessieren konnte. Die Spatzen? Die Igel und Würmer? Ein Aberwitz.
Der Pfad, den er durch seine allmorgendlichen Wanderungen getrampelt hatte, in der Angst, durch das Einschlagen eines gänzlich neuen Weges zurück zu den Fremden getragen zu werden, verwandelte sich zunehmend in eine langgezogene Kuhle. Und diese bildete eine große Schleife, eine Acht. Die Acht der Unendlichkeit. Unendlich einsam. Unendlich allein. Er konnte sich hier gleich auf den Boden werfen und Toter-Wolf-Sein üben. Und das tat er dann auch. Plumps. Liegen und tot sein.



..
„Ieks!“ Rasch sprang er auf und kratzte sich den Käfer aus dem Ohr. Was fiel dem vermaledeiten Insekt ein, in seinen Gehörgang zu krabbeln? Nun gut, Tote wurden ja auch von Insekten besiedelt … also doch nicht tot sein. Brr. Gruslige Vorstellung … Insekten, Maden, Würmer. Das hielt man wirklich nur im Tod aus.
Also musste er was anderes spielen. Aber ihm gingen die Ideen aus. Überhaupt ging ihm so ziemlich alles aus. Die Worte, da er sie nie gebrauchte, die Geduld mit sich selbst, die Nerven, das alles zu ertragen. Nur Hunger und Durst hielten ihn noch am Laufen und zwangen ihn dazu, nicht von früh bis spät in einer Moosmulde unter den Fichten liegen zu bleiben und sich das Maul wund zu gähnen.
Gähnen, das war das Stichwort. Er gähnte einmal ausgiebig und blinzelte ins Sonnenlicht. Er hatte das Gefühl, dass ihn die Müdigkeit überkam … dabei war er erst vor kurzem aufgestanden. Ihm fehlte ein vernünftiger Tagesablauf. Wenn man nur für sich allein verantwortlich war, wurde man echt zu einem chaotischen Schluderig. Aber es hatte auch seine Vorteile. Er musste sich seine bescheidene Beute – Feldmäuse, Iltisse und dann und wann ein Biber – nicht mit anderen teilen und auch nicht beeilen, weil ihm niemand etwas wegnahm. Es gab hier keine Tiere, die ihm gefährlich wurden. Alles in allem ein schöner Fleck … wenn auch … wahnsinnig einsam.
Von erneuter, trockener Kehle getrieben wankte er leichtfüßig zum nahegelegen Seeufer und neigte den Kopf herunter, um das erfrischende Nass in sich hineinzuschaufeln, als … was-war-das?!

„Urks! Arks! Urf!“

Gott. Oh Gott! Bei Odin! Der einer Herzattacke nicht weit Entfernte stolperte rückwärts vom Gewässer weg, noch bevor er die Oberfläche des Wassers zerstört hatte und fiel blindlings über eine Wurzel, sodass er mit einem kläglichen und äußert unbeholfenen
„Umpf!“
auf dem Rücken landete und dort liegen blieb. Wie ein hilfloses Käferlein lag er auf seinem Rückgrat und beobachtete einer Schockstarre nahe die vorüberziehenden Wolkenriesen.
Oh. Mein. Gott.
Zaghaft fuhr seine zittrige Pfote zur bebenden Schnauze und wischte daran, als drohte ihn ein elektrischer Schlag zu treffen. Wisch. Schluck. Avons Augen fuhren bedächtig umher. Nur zögernd rollte er sich auf die Seite. In gefühlter Zeitlupe stemmte er sich auf seine vier Stelzen und wagte den Weg zurück zum verräterischen Gewässer. Das … war … nicht wahr … Er scheute den erneuten Blick auf die Wasseroberfläche, als sah er dem Leibhaftigen persönlich in die fies feixende Fratze. Es mochte nur eine optische Täuschung sein, gell? Ein unglücklich eingefallener Lichtstrahl, der ihm trügerisch Glauben machen wollte, er würde … ALT! ALT!! Aaaalt!

„Argh! Oh nein! Oh nein argh!“

Denselben Weg zurückstolpernd, richtete er sich blitzartig wieder auf und sprang zurück ins Gebüsch, das ihm die letzte Nacht bereits eine Herberge gewesen war. Furchtvoll frostig zitternd lag er da wie ein Häufchen Elend und ließ die bitterböse Realität in sich manifestieren wie ein schnell wirkendes Gift.
Mit einem feuchttrüben Blick und der grauenhaften Erkenntnis, dass ihn ein erstes, graues Härchen an seiner Schnauze daran erinnerte, dass auch sein Dasein auf dieser herrlich bunten Welt befristet war, schlief er erneut ein. Doch er war sich bewusst, dass sein Plan, die Fähen dieser Erde zu erobern und ganz viele kleine Avons zu hinterlassen drängte. Es gab keinen Ausweg. Er musste sich einem Rudel anschließen. Und da gab es wohl nur dieses eine.

(Allein | beim Kristallsee)



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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
30.07.2016 20:23

Skadis ruhige ernste Antwort, ihre Ignoranz gegenüber seiner unangebrachten Art, ließen ihn große Augen machen und beinahe noch die Kinnlade gen Boden klappen. Sie redete doch tatsächlich einfach ernst weiter und wollte ihn nicht mal strafend an sehen? Da musste er ja tatsächlich überlegen ob er nicht beleidigt sein sollte. Wenigstens Takata hatte eine etwas säuerliche Miene aufgesetzt, doch da musste nicht unbedingt er die Ursache sein. Offenbar waren alle noch wesentlich angespannter als er erwartet hatte. Wie als Bestätigung, prallte Skadis lauter Ruf gegen seine empfindlichen Gehörgänge und er legte schnell die Ohren an, um wenigsten zu versuchen dieses geliebte Sinnesorgan etwas zu schützen. Als dann jedoch jener Jellin aus dem nächsten Gebüsch polterte, schnippten sie automatisch wieder zurück nach vorn. Der Kleine war wirklich unmöglich, offensichtlich hatte er nichts aus Takatas Zurechtweisungen gelernt. Niyol fand das an sich recht amüsant an zu sehen, sorgte sich allerdings doch etwas um ihn, in Anbetracht der soeben als sehr angespant diagnostizierten Lage. Wenn er sich weiterhin so dumm anstellte, konnte das etwas schlecht für ihn ausgehen. Das wiederum sollte er spätestens dann bemerkt haben, als Skadi sich aufgerichtet vor ihn schob, ohne dass Niyol auch nur Luft holen konnte, um dem Kleinen zu antworten. Und eins konnte der Graue von sich behaupten: langsam war sein Mundwerk nicht. Als das weiße Plüsch neben ihm nun auch noch unterschwellig zu grollen anfing, war die Szenerie perfekt. Perfekt, um genau das zu tun, was niemand tun sollte.
Dezent sie Rute pendelnd trat er zu der engeren Runde, bestehend aus Skadi und dem fremden Rüden.

"Mein junger Freund, wir müssen aber noch ein bisschen an deinen Manieren arbeiten. Konntest du nicht im Kopf behalten, was dir Takata dir schon nahe brachte? Wenn du rein zufällig auf ein Rudel triffst, in dem grade keine ganz so freundliche Stimmung wie bei uns herrscht, dann könnte dir deine Respektlosigkeit böse in den Rücken fallen."

Bei der Rudelbeschreibung konnte er sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen, setzte danach jedoch sofort seine väterliche Tadelmiene auf. Gleichzeitig hoffte er, dass manch einer den Wink verstehen würde. Was auch immer die Ursache dafür war, dass dieser Jungspund sich so dumm verhielt, zerfleischen musste man ihn dafür auch nicht. ... Naja zumindest bis jetzt. Manch einer war nun mal schwer von Begriff.

"Also versuch es am besten gleich noch mal mit etwas mehr Achtung vor unserer lieben Alpha."

Natürlich war der letzte Satz grundsätzlich nicht mehr nötig gewesen. Zumindest nicht für Jellin, doch Niyol interessierte wie die Meute reagierte, wenn das erste mal benannt wurde, was an sich mittlerweile schon offensichtlich war. Vor Vorfreude grinsend, stand er nun also da, nickte Jellin noch einmal motivierend zu und wedelte unschuldig mit der Rute.

(Rudel)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Jellin
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Jellin ist offline
09.08.2016 00:59

Wie erwartet dauerte es nicht lange bis sich ihm der erste Wolf in den Weg stellte.
Es war die beigefarbene Fähe. Jellin blieb ein kurzes Stück vor ihr stehen und musterte sie.
Die schwarze Färbung die sich in der Mitte ihrer Stirn bis zur Nase zog, so wie die wolfstypischen Gelb-orangen Augen standen im Kontrast zu ihrer eher hellen Fellfarbe und verliehen ihr ein formidables Aussehen.
Sie war mittleren Alters, und etwas größer und schwerer als er selbst. Nicht beträchtlich, aber durchaus genug um einen Vorteil darzustellen. "Ihrem Aussehen nach zu urteilen, auch keine schlechte Kämpferin."
Ein Gefühl sagte ihm, dass sie auch diejenige war die zuvor gerufen hatte.

Im Hintergrund schien der Rest des Rudels sich aus der Konfrontation heraus zu halten. Mit Ausnahme von Takata und Niyol, natürlich. Auch deren Reaktion überraschte nicht. Zumal Niyol Jellins Vermutung bestätigte.

"Alpha, also" Das war mehr an sich selbst gerichtet, als irgendwen anderes.

Niyols 'Beinahe-Drohung' nahm er dabei eher unbeeindruckt auf.
Seit der Konfrontation im Sumpf war er mit einem seltsamen Maß an Selbstvertrauen erfüllt, dass selbst kollektive Drohgebärden vom ganzen Rudel oder einer ausgewachsenen Bärin ihn hätten einschüchtern können.
Mit unveränderter Mine bewegte er sich ein paar Schritte seitwärts um ihn, Niyol und die Alpha auf eine grade Linie zu bringen. Ohne die Augen wirklich von ihr abzuwenden spähte er an ihr vorbei zu Niyol.

"Respekt erwächst nicht aus einem Titel, Rang oder Namen, sondern nur aus den Taten, die einen solcher würdig machen. Bis jetzt hab ich nur dein Wort, dass sie dem gerecht wird."

Seine Stimme war dabei weder tadelnd noch belehrend. Keines der beiden Motive war ihm auch nur in den Sinn gekommen.
Stattdessen gab er seine Antwort in einem Tonfall von Selbstverständlichkeit und einer Überzeugung als wäre er seiner Lieblingsfarbe gefragt worden.
Obgleich sie bislang noch nicht enttäuscht. bemerkte er schweigend.

Die Stärke seiner Stimme wuchs etwas an, als er das Wort an das ganze Rudel richtete.

"Mein Name ist Jellin. Ich bin hergekommen um zu erfahren wer ihr seid und was ihr hier wollt!"


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Niyol
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Niyol ist offline
11.08.2016 10:43

~Der Kleine hat wirklich kurze Gedankengänge.~, schoss es Niyol durch den Kopf. Offensichtlich bemerkte der Jungspund überhaupt nicht, in was für einer Lage er sich hier befand. Niyol wagte nichtmal einen Seitenblick, bever er Augenblicklich antwortete:

"Tja mein Herzchen, mein Wort und das Rudel, das hier versammelt ist, und die Tatsache, dass du da so Sorglos stehst. Du solltest dich fragen, was dafür spricht, dass hier irgendwer Respekt vor dir haben soll. Dein Verhalten löst nicht unbedingt Hochachtung vor dir aus, geschweige denn Respekt."

Mit hochgezogenen wölfischen Augenbrauen und schräg gelegtem Kopf betrachtete, trotz allem wie üblich noch leicht lächelnd, er den Rüden. Sollten die anderen und vor allem Skadi tatsächlich so gnädig sein, ihn hier verweilen zu lassen, dann mussten sie aber gehörig aufpassen, dass er wirklich nichts dummes anstellte. Scheinbar war er das perfekte Beispiel was passierte, wenn ein junger Wolf ohne richtige Erziehung aufwuchs. Auch wenn er kein ganz kleiner Welpe mehr war, er sollte eigentlich noch im Schutz seiner Familie leben. Was wohl passiert war?
Nicht nur dass er unhöflich war, der kleine stellte auch noch im gleichen Atemzug die Forderung nach einer Erklärung. Niyol überlegte, ob er auch dazu etwas sagen sollte, beschloss dann allerdings, dass er Skadi nicht erst als Alpha betiteln und dann ständig anstatt ihrer quatschen konnte. Natürlich wollte er dem kleinen auch irgendwie helfen, sicherlich war er nur ein bisschen schwer von Begriff. Aber die Verantwortung hatte letztendlich - und auch zum Glück - Skadi auf sich genommen, also musste er sich zurückhalten und abwarten, bis sie endlich ihre Entscheidung fällte. Zumal eine Diskussion über Respekt wohl ohnehin langsam zu viel wurde. Belehren konnte er den Kleinen immer noch, sollte er bei ihnen bleiben dürfen und wenn nicht, musste es ihm ohnehin egal sein. ...Theoretisch.

(Rudel)

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Skadi
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Skadi ist offline
13.08.2016 18:54

Der Knilch hatte ganz schön Nerven. Prompt kräuselten sich ihre Lefzen und die Sandfarbene bleckte angesichts seiner anmaßenden Worte drohend die Zähne. Zu Jellins Glück kam Niyol ihr zuvor, ansonsten wäre die Sache wohl nicht so glimpflich ausgegangen. Nicht sie war es, die sich hier vor irgendeinem dahergelaufenen, großmäuligen Jungspund beweisen musste. Tatsächlich hatte der Graue ihr bereits die Worte aus dem Fang genommen, was wohl nicht sonderlich oft vorkommen dürfte. Für wen zum Teufel hielt dieser Kerl sich eigentlich, dass er sich so vor ein Rudel stellte und Antworten und Respekt forderte, als wäre er sonst wer?

„Ich bin Skadi und das hier ist jetzt unser Revier“, verkündete sie eisig. „Wenn du ebenfalls bleiben willst, solltest du dich schleunigst ein wenig zusammenreißen. Noch bist du nicht mehr als ein einzelner Fremder, dem es offenbar an Manieren mangelt.“

Dabei war es ihr vollkommen egal, ob er sich schon länger in dieser Gegend herumtrieb oder nicht. Fakt war, die Machtverhältnisse hatten sich geändert, niemand hatte dieses Land markiert oder als das seine beansprucht und hinter Jellin stand ganz offenbar kein Rudel, für das er sprach oder das ihm den Rücken stärkte. Und es war schließlich nicht so, als hätten sie das Gebiet still und leise infiltriert. Sie hatten ihre Ankunft für jeden deutlich hörbar angekündigt, hatten es auf Markierungen geprüft und waren bis auf die Fährte zweier Einzelgänger auf niemanden gestoßen. Ein Rudel, das einen so dreisten, unerfahrenen Jungwolf vorschickte und noch dazu nicht in der Lage war, sein Revier zu verteidigen oder Eindringlinge wenigstens zu stellen, hätte in ihren Augen ohnehin keine Existenzberechtigung.

[Rudel]

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Takata
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Takata ist offline
15.08.2016 20:52

Das Schauspiel um die Ankunft des jungen Rüden wurde nach und nach ad absurdm geführt. Der Kerl sah sich offenbar völlig im Recht, Forderungen zu stellen, ja ihnen fast so etwas wie Vorwürfe zu machen. Die Weiße legte den Kopf schief und beäugte ihn kritischen Blickes. Langsam fragte sie sich wirklich, ob er damit ein gewisses Kalkül verfolgte. Doch seine Chancen gegenüber einer Gruppengröße wie der ihren, standen schlecht. Er wusste immerhin nichts von ihrer internen Uneinigkeit, die ihnen anhaftete wie eine klebrige Masse. Er trat hier auf und beanspruchte diesen Ort für sich, so als war das ein naturgegebener Posten, den er einst erhalten hatte in der Verpflichtung, Acht zu geben auf dieses Land und andere Wolfgruppen fortzujagen, wenn er sie für ungeeignet hielt. Doch sie ließen sich nicht fortjagen. Sie waren viel zu lange gelaufen, hatten zu viel erlebt, zu viel Schrecken über sich ergehen lassen, um vor der Sturköpfigkeit eines Halbwüchsigen einzuknicken. Er führte sich auf, als hatte er irgendeine Befehlsgewalt, wie ein junger Gott. Gegenüber seiner Äußerung übte sie sich lediglich in einem abfälligen Schnaufen. Er wollte Taten, die ihm den Respekt beibrachten? Das wünschte er nicht wirklich. Es hätte bedeutet, ihn zu Boden zu werfen und ihm wie einem kleinen Welpen gegenüber Manieren beizubringen. Sie konnte nicht fassen, dass er die grundsätzlichen Regeln des wölfischen Miteinanders so gar nicht kannte. Er war wirklich ein kleiner Wichtigtuer und sie wünschte sich, dass sich Skadi -sofern sie wirklich den Anspruch eines Alphas hatte- ihm annahm und klar stellte, wo er stand. Nämlich ganz weit unten. Er war hier im Grunde der Eindringling.
Zu ihrer Beruhigung ging er dann aber doch auf die Forderung der Sandfarbenen ein und offenbarte ihnen allen noch einmal seinen Namen. Jellin. Das wurde langsam aber sicher zu einem Synonym für Ungehorsam, Unverfrorenheit und mangelnder Reife. Doch seinen Namen verband er fiel mehr mit einer impertinenten Forderung nach Antworten, die er von ihnen erwartete. Nun konnte die Weiße nicht länger stillhalten, so sehr sie auch wusste, dass es nicht ihre Aufgabe sein mochte, den Frechwolf zurecht zu weisen.

„Von dir will keiner was“, stellte sie eiskalt klar. „Und hast du uns nicht gestanden, dass du im Grunde ganz allein auf diesem Fleckchen Land bist – ohne Rudel, ohne Eltern?!“ Das war eindeutig eine Ansage an die anderen. Um dies zu verdeutlichen, neigte sie den Kopf ein Stück in Richtung Skadis und bekräftigte noch einmal, was Niyol und sie längst wussten. „Es gibt kein Rudel auf diesem Land. Bis jetzt.“

Letzteres war eine klare Ansage an den jungen Kerl, der Anstand wohl als archaisch betrachtete. Letztlich brachte es auch Niyol, dem gegenüber Takata positiv eingestellt war, auf den Punkt, in dem er ihn für seine Maße scharf zurechtwies. Nichtsdestotrotz wusste die Weiße, dass es weder besonders hilfreich war einen Streit heraufzubeschwören, noch der frisch ernannten Rudelanführerin das Wort aus dem Maule zu nehmen.
Leicht entschuldigend drehte sie sich um, legte die Ohren an und marschierte ein paar Schritte zurück. Sie wusste, dass Skadi sich dieses ungebührende Verhalten ohnehin nicht gefallen lassen würde und gab sich daher von nun an in der Rolle der stillen, jedoch etwas amüsierten Beobachterin zufrieden. Doch solange Wolf Jellin dermaßen großkotzig auftrat, war jedes Mitleid mit dem jungen Burschen vergeudete Kraft.
Tatsächlich maßregelte die Fähe den Jungen gebührend, was der Weißen ein sachtes Nicken entlockte.

(Jellin, Niyol, Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro, Catori & Marrok)



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Jellin
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Jellin ist offline
30.08.2016 14:16

Following Skadis Antwort, Jellin hielt einen Moment inne. Dann trat er einen Schritt zurück und wand sich zum Gehen. Immerhin hatte sie seine Frage beantwortet, also sah er keinen Grund länger zu bleiben.
Takata und Niyols Kommentaren schenkte er keine Beachtung. Und so verpasste er es beinahe, Takata überhaupt zuzuhören. Beinahe. Nachdenklich wiederholte er ihre Worte im Kopf, während er das Land um sich herum musterte. Langsam kam er zum stehen.
Leicht drehte er den Kopf und starrte das Rudel, aus einem Auge, über seine linke Schulter hinweg an. Skadi stand immer noch zwischen ihnen. Die Truppe hatte die selbe Größe wie sein Kindheitsrudel, die Welpen abgezogen. Erinnerungen, Überlegungen und Berechnungen schossen ihm durch den Kopf.

" Dieses Gebiet ist zu groß für einen einzelnen Wolf. .. ich habe kein Recht es euch zu verwehren."

Um Jellins Verhalten zu verstehen, muss man seine Kindheit kennen. Die Gegend aus der er stammte, war kein Ort, der sich durch Gastfreundschaft und Nächstenliebe auszeichnete, und jeder versuchte irgendwie über die Runden zu kommen. Solche Umstände jedoch züchteten Wölfe, die selten mehr in Anspruch nahmen, als sie tatsächlich brauchten, denn niemand konnte sich dort Konflikte leisten.
Trotz all der Arroganz die er an den Tag legte, Gier lag Jellin einfach nicht im Blut.

Abschätzend sprang sein Blick von einem Mitglied der Gruppe zum nächsten.
Wenn sie sich hier niederließen .... Gebietsstreitigkeiten würden nervig werden.

"Dein Rudel ist interessant. Ich will um Aufnahme kämpfen."

Es war die einzige Aufnahmeprozedur, die Jellin kannte. Kämpfe stark genug, um den Anführer zu beeindrucken. Sei es gegen ihn, seinen besten Kämpfer oder das ganze Rudel at once.

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Takata ist offline
09.09.2016 17:38

Obgleich sich die Wölfin vorgenommen hatte, den Hauptteil der Maßregelung der jungen Großklappe ihrer neuen Alpha zu überlassen, so entlockte es ihr dennoch ein unwirkliches, abgehacktes Lachen, als sie ihn so hörte.

„Schlau erkannt“, kommentierte sie nüchtern und mit gedämpfter Stimme aus dem Hintergrund.

Merkte er nicht, dass er dabei war, sich lächerlich zu machen? Er mochte froh sein, dass er gerade auf ihr Rudel gestoßen war. Ein anderes hätte ihn für sein unverschämtes Verhalten mit Bissen und Schlägen zurechtgewiesen. Obwohl es ja noch nicht einmal lange her war, dass sie einen Wolf genau dieser Mentalität zu ihrer Gruppe hatten zählen müssen. Wie hätte der Schwarze wohl auf die Unverfrorenheit des jungen Hochmütigen reagiert? Womöglich hätte er, wie so oft, sein perfides Spiel mit ihm getrieben. Takata schwenkte den Blick unauffällig herum und fragte sich, was wohl in den Köpfen der Missgünstigen vor sich ging. Vielleicht lag sie gar nicht einmal so falsch, wenn sie in vielen Gesichtern eine Spur von Gleichgültigkeit feststellte. Letztlich war Zita auch nur deshalb so schwer umgänglich geworden, weil sie Pilgrim in Gefahr gewusst hatte, solange Tihar zu ihrem Rudel gehört hatte. Und sie, die sie den Unhold zurück zum Rudel gebracht hatte, war in ihren Augen und nach ihrer kurzwegigen Logik natürlich Schuld an dem Ganzen gewesen. Es war im Grunde nicht schwer, Ziel ihrer großzügigen Antipathie zu werden.
Doch auch Shiro und Marrok, der ja im weitesten Sinne Zitas großer Schatten war, soweit sie das zu beurteilen vermochte, schien der ganzen Aufregung gegenüber immun. Oder er verbarg es gut, aber das hielt sie eher für ausgeschlossen. Dennoch spielte der große Rüde keine ganz unbedeutende Rolle. Sie hatte durchaus einen gesunden Respekt vor seiner Person und vor seiner Gestalt und erwartete ähnliches eigentlich auch von einer halben Portion, die sich Jellin schimpfte. Stattdessen trug dieser dick auf, weil er zuerst an diesem überaus lebenswerten Ort gewesen war. Doch da hatte er Pech gehabt, nun musste er sich diese halbe Insel mit einer Gruppe hungriger Mäuler teilen, die das Leben im Eis der Verdammnis und den Weg, gesäumt von Traumata und schrecklichen Erinnerungen, satt hatten und wohl jeden Kampf aufgenommen hätten, um hier nicht wieder weg zu müssen.
Doch stattdessen warf ausgerechnet der Kleine den Begriff „Kampf“ in die Runde, dass es sie fast vor Mitleid durchzuckte. Er? Glaubte er, er hatte eine Chance? Nicht, dass sie es je darauf angelegt hätte, sich mit jemandem zu balgen … es lag nicht in ihrer Natur. Doch allein der Gedanke daran, dass dieser Jungwolf sein frühes Dasein riskierte, um … um was eigentlich? In ihr Rudel aufgenommen zu werden? Das war ja eine völlig neue Perspektive. Die Weiße entspannte ihre Gesichtszüge und musterte ihn einmal mehr. Es oblag gewiss nicht ihr, die Bedingungen für ein Aufnahme seinerseits zu bestimmen, doch erkannte sie, dass es seine einzige Chance war, neben ihnen auf diesem Fleckchen Erde zu existieren … und man musste kein Hellseher sein um festzustellen, dass eine dieser Bedingungen sein würde, nicht nur die Alpha, Skadi, sondern sie alle zu akzeptieren und zu respektieren, so wie sie waren.

(Jellin, Niyol, Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro, Catori & Marrok)



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Niyol
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Niyol ist offline
20.09.2016 19:48

Dieser Jungwolf war wirklich ein Ding für sich und Niyol empfand natürlich eine gewisse Neugier und die Verlockung eines neuen Spieles, doch gleichzeitig wusste er, dass dieser Rüde einfach noch viel zu unsicher und unreif war, als dass er versuchen sollte auf seine übliche Art etwas aus ihm heraus zu bekommen. Schädigen wollte er den Kleinen schließlich nicht, auch wenn er bei diesem zweiten Treffen tatsächlich weniger dazu zu neigen schien, seine Umgebung nach zu ahmen... leider. Dann würde dass ganze sich nämlich nicht so in die Länge ziehen. Der Graue spürte so langsam den Anflug Langerweile, die definitiv aus der Begriffsstutzigkeit 'Jellins' herrührte. Da wunderte es auch wenig, dass Takata sich wieder zu neuen Sätzen hinreißen ließ, die zwar gut gemeint waren, aber letztendlich nichts brachten. Offenbar war die Schwerfälligkeit des jungen Geistes auch für sie nur mäßig nachvollziehbar. Vielleicht war der Rüde ja eine Art geistiger Spätentwickler? So dumm wie er sich anstellte fiel es Niyol zumindest schwer, ihm böse zu sein, viel eher tat ihm der Gute etwas leid. Immerhin schien er Takata durch seine Feststellung, die trotz allem nicht danach klang, als hätte er seine Worte wirklich selbst verstanden, ein wenig zu besänftigen. ...Bis er gezielt in das nächste imaginäre Unratshäufchen sprang.
Automatisch richtete Niyol sich auf und setzte seine Pfote dabei einen winzigen Schritt nach vorn, ohne zu wissen, was er letztendlich tun würde sollte sich Skadi wirklich auf diesen Blödsinn einlassen. Er hoffte dass sie dies nicht tat und wie er sah, dass dieser Jungspund einfach nur etwas lange brauchte um Situationen richtig ein zu schätzen. Eigentlich hatte er größtenteils Vertrauen in sie und ihre Rolle, doch die Situation war neu und der Dümmling ~äh, Jüngling natürlich~ forderte schon ein enorm großes Maß an Geduld.
Trotzdem musste er sie erst einmal entscheiden lassen. Sowohl er als auch Takata hatten bereits genug gesagt, dass sah sogar er ein. Wenn der Kleine jedoch wirklich kämpfen würde, wusste Niyol schon jetzt dass es sein konnte, dass er versuchen würde ein zu greifen. Und so standen ihm bereits jetzt die Haare zu Berge. Verflixt nochmal er war mit diesem Rudel noch nicht fertig! Hatte noch nicht mal richtig anfangen können, trotz all der Zeit.
Aufmerksam sah er Skadi an und versuchte sie gedanklich zur -seiner Meinung nach- richtigen Entscheidung zu überreden.

(Rudel)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Skadi
The Tempest


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4 Jahre
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Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 54kg

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Skadi ist offline
22.09.2016 22:12

Auf Jellins großzügige ‚Erlaubnis‘ hin schnaubte sie nur. „Was du nicht sagst“, erwiderte sie trocken. Scheinbar hatte er noch immer nicht so ganz begriffen, dass ein einzelner Jungwolf ihnen dieses Revier gar nicht verwehren KONNTE, selbst wenn er wollte. Umso überraschender kam allerdings sein plötzlicher Sinneswandel. Soso, er wollte also um Aufnahme ins Rudel kämpfen… das würde er auch müssen, nachdem er keinen besonders guten ersten Eindruck hinterlassen hatte. „Seine Kämpfe kann man sich nicht immer aussuchen. Wenn du in den nächsten Wochen beweist, dass du ein wertvolles Rudelmitglied sein kannst, werden wir dich aufnehmen.“

Mit der Antwort der Alpha drehte Jellin sich wieder ganz der Gruppe zu. Er versicherte sich in seinem Stand, während sein Blick sich wieder auf der Sandfarbenen, die sich als Skadi vorgestellt hatte, einpendelte. Überzeugt von sich selbst, verzichtete aber darauf sein Nackenfell aufzustellen um größer zu wirken oder sonstiges Imponiergehabe. "Nächsten Wochen? Kein direkter Kampf also, ok. Nenn mir die Herausforderung die du im Sinn hast."

Offenbar hatte der Jungspund noch nicht verstanden, worum es ging. Er verzichtete auf die üblichen Floskeln und tat sich als besonders wichtig hervor. Die Weiße legte den Kopf schief und beäugte ihn kritisch. Dieser Wolf war mehr als merkwürdig … er war nicht offen böse, wie ein schwarzer Unhold es einst für sich beansprucht hatte, doch war er auch nicht wohl situiert und im Stande, nach allgemein gültigen Verhaltensweisen zu handeln. Sie erinnerte sich daran, wie schwer es gewesen war, seinen Namen aus ihm herauszupressen. Zunächst hatte sie ja eher geglaubt, er hatte sich nur ihnen beiden gegenüber so seltsam verhalten -zumal das bei einem Spaßvogel wie Niyol gepasst hatte-, doch er setzte sein verzogenes Rüpeldasein fort und trat Skadi gegenüber unverhohlen frech auf. Takata zischte abwertend. Dieser Wolf hatte sie doch nicht alle.

Als Niyol Skadis Antwort vernahm entspannte er sich augenblicklich und wedelte sogar erfreut mit der Rute. Sie kam mit einer Antwort, die ihm im Moment definitiv nicht so eingefallen wäre und schaffte es, ihre Position glaubwürdig zu halten. Auch wenn der junge Rüde nicht immer nicht ganz zu verstehen schien, wie der Hase lief, so war Niyol nun zuversichtlich, dass er auf eine angemessene Reaktion Skadis bauen konnte, der er nicht wiedersprechen musste. Dementsprechend beschloss er, es bei seinem zustimmenden Rutewedeln zu belassen. Takatas zischen, ignorierte er problemlos.

„Dich halbwegs ins Rudel zu integrieren ist Herausforderung genug.“ Ihre Stimme war ernst und kühl, ohne jeden Sarkasmus. Seine Antwort war in ihren Augen Beweis genug, dass dem wirklich so war und er immer noch nicht verstanden hatte, was ein Rudel überhaupt ausmachte. „Zeig uns, dass du dich mit anderen Wölfen arrangieren kannst, dass du dich unterordnen kannst wenn nötig. Dass du bereit bist, deinen Teil beizutragen und wir uns auf dich verlassen können. Dass du von Anderen lernen kannst und willst. Und bitte lern um Himmels Willen zu allererst, wann es klüger ist, den Mund zu halten.“ Vor allem an den letzten beiden Punkten würde es vermutlich hapern. Seinem Auftreten nach zu urteilen musste man ihm erst wieder bewusst machen, dass er nur ein Jungwolf war, der noch Anleitung brauchte. Er würde lernen müssen und das schnell, wenn er bleiben wollte.

Die darauffolgende Antwort war für Jellin so unerwartet, dass seine bisher so unbewegten Züge so etwas wie Überraschung wiederspiegelten. Was war das hier? Er brauchte einen Augenblick um sich wieder zu fassen. Etliche Gedanken schossen ihm noch immer doch den Kopf, aber seine Stimme war fest als er wieder das Wort ergriff. "Was für ein Scherz soll das sein? Ich bin nicht hier um Spiele zu spielen. Nenn mir deine Aufgabe, oder schicke mir deinen Kämpfer. " Von ihnen lernen? Diesen Unterwölfen? Unterordnen? Einem Schwächeren? Einem der nicht durch Kampf oder Beweis von Stärke Respekt verdient hatte? Warum sollte jemand das tun?

Allmählich riss ihr nun doch der Geduldsfaden. Grollend schoss sie nach vorn und ihr Fang klappte nur wenige Millimeter vor seiner Schnauze zusammen, Nackenfell und Rute hoch aufgerichtet. „DAS ist meine Aufgabe und du bist gerade dabei, durchzufallen. Wir sind nicht hier, um dein Ego zu streicheln. Entweder du reißt dich zusammen und beweist, dass du Teil dieses Rudels sein kannst, oder du gehst.“

Sie hatte mit ihrer Kurzdiagnose völlig richtig gelegen: Niyol war ein Spaßsucher, der den Ernst der Lage -seiner Rute nach- nicht zu erkennen schien und Jellin … der naivste Wolf, der ihr je untergekommen war. Es war nicht so, dass Skadi in ihrem Kopf ein Synonym für Sympathie war, dennoch konnte sie ihr nur beipflichten, was die Aufgaben an den Jungwolf betraf. Aber … war all das nicht selbstverständlich? Wusste man so etwas nicht, wenn man zu einem Rudel kam? Er offenbar nicht. Er stellte sich allen Ernstes hin und riss seine Klappe ganz weit auf. Die Weiße mochte lachen … wer war er, dass er so große Töne spuckte? Hielt er sich für unverwundbar? Sie drehte sich um und tat ein paar Schritt zurück, wohl darauf achtend, nicht den Schatten der ewig Missgünstigen zu tangieren. Jellin war ein Witz … und obwohl sie ihr Gewissen zur Zurückhaltung mahnte, war sie drauf und dran ihm mit einem Lachen zu begegnen, jedoch mit einem amüsierten. Hatte der junge Kerl eben noch eine Art Mitleidsbonus genossen, wenigstens zu einem kleinen Stück weit, so war auch dieser nun völlig dahin. Der Wolf war ein Vollidiot. Hatte er schon einmal dran gedacht, was ein Wolf wie Tihar aus ihm gemacht hätte? Er hätte diese Einladung sicher dankend angenommen und wäre ihm an die Kehle gefahren. Dass der Schwarze es gekonnt hatte, bezweifelte sie mittlerweile nicht mehr. Takata drehte sich um und setzte sich sacht auf die Hinterhand. „Halt die Klappe, Jellin.“ Aus ihren Augen trat ein von Unverständnis und Vorwurf gezeichneter Blick. Verstand er denn nicht, dass es auch für ihn das Beste war, wenn er solch sinnloses Getöse unterließ? Er benahm sich wie ein Hirsch in der Brunft. Und er würde sich den Kopf einschlagen bei dem Versuch, mit seinem nicht vorhandenen Geweih zu kontern. Kurz schwenkte ihr Blick wie von selbst in Richtung der Sandfarbenen. Wie zu erwarten war sie nicht unbedingt erfreut über das pubertäre Machogehabe des Kleinen. Zum ersten Mal seit Jellins Auftritt schluckte die Fähe unangenehm. Der Typ war impertinent hoch drei und dennoch wollte sie nicht sehen, wie er sich kaputtmachen ließ. Griff er nun jedoch vor lauter Übermut ihre neue Leitwölfin oder einen anderen an, so kamen sie wohl kaum drumherum, ihn mit bloßen Kräften daran zu hindern ...

Ok, er hatte sich definitiv geirrt, dieser Jungwolf war leider nicht nur unerfahren und dumm, nein er besaß auch noch den Sturkopf nach Verletzungen und Ausgrenzung zu schreien, selbst wenn es eine Alternative gab. Niyols Rute stockte sobald er sprach und so unschuldig er den kleinen Dümmling auch sehen wollte, Skadis Reaktion war leider definitiv angemessen, wenn nicht sogar noch als äußerst freundlich an zu sehen. Mit einem stillem Seufzer, drehte sich Niyol nun doch ein wenig. Wo er zuvor noch mit dem Gedanken gespielt hatte, notfalls ein zu springen, musste er wohl oder übel einsehen, dass er dem kleinen hier nicht mehr helfen konnte. Er würde ihn notfalls hinterher noch einmal aufsuchen, doch das was er nun forderte, schien er notfalls wohl erhalten zu müssen. Zum ersten Mal am Tag stand Niyol also nun mit einer eher unglücklicheren Miene neben Skadi, um zu demonstrieren wen er im Recht sah und wen er unterstützen würde.

Eine Welle von Zorn stieg in ihm auf. /Ich bin Jellin, ein Wolf aus den Mörderschluchten! / Dachte er. /Ich habe Tod gesehen und getötet bevor andere Welpen anfangen Fleisch zu fressen! Ich habe Dinge überlebt, die erfahrenere Wölfe in die Knie gezwungen hätten. Für wen halten sich diese Leute an mir zu zweifeln und mich zu belehren als wäre ich nichts weiter als ein dämlicher Welpe?! / Nur mühsam hielt er sich davon ab die Zähne zu fletschen oder gar seinen Kiefer neben ihrem Ohr zusammen schnappen zu lassen, welches sie ihm so careless leichtsinnig präsentierte. Ein Zittern in seinen Lefzen verblieb. Er trat einen Schritt zurück um Skadi in die Augen sehen zu können. "Was für ein Rudel nimmt Wölfe auf ohne ihre Stärke zu kennen?" Seine Frage war eine Mischung aus Verachtung und tatsächlicher Neugierde. Takatas Einwurf hatte keinerlei Wert für ihn und entsprechend viel Beachtung ließ er ihr zukommen.

Die Worte des Jungen waren tatsächlich nicht zu bändigen und auch wenn Niyol Skadi den Vortritt lassen wollte, konnte er sich eines nicht verkneifen: "Vielleicht ein Rudel, dem es auch um die geistigen Fähigkeiten der Wölfe geht. Viel Intelligenz beweist du allerdings bis jetzt nicht."

Ein letztes, verächtliches Schnaufen drang aus Takatas Maul. Sie sollten ihm also ihren besten Kämpfer schicken … so wie er sich aufführte, plante er wohl gleich die ganze Übernahme ihres Rudels. Takata ließ den Blick auf die anderen, bisher eher zurückhaltenden Wölfe schweifen. Aus ihrem Schweigen schloss sie lediglich, dass sie den Knirps nicht als ernste Bedrohung ansahen. Das brachte allerdings die Frage ans Licht, wer im Zweifelsfall der Kämpfer war, der Jellin die fehlenden Manieren beibrachte. Die Polarwölfin sah zu Skadi herüber. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich stärker war als der im Wachstum befindliche Rüde. Was nicht zur Debatte stand war die Tatsache, dass sie mehr Erfahrung besaß als er – das war allerdings auch nicht schwer. Takata verharrte an ihrer Position. Als er sich das nächste Mal äußerte, konnte sie nur mit dem Kopf schütteln. Sie unterdrückte die Tatsache, dass Stärke nicht nur eine Frage der Muskeln war. Da der Jüngling jedoch nur das zu besitzen schien -und davon sicher auch nicht viel- musste wohl geschehen, was auch immer nun geschehen würde.

„Was du bisher demonstrierst, ist lediglich Dummheit, keine Stärke. Wieso sollten wir einen größenwahnsinnigen Jungwolf aufnehmen, der uns nur Ärger machen wird? Dein Potential musst du erst noch beweisen, aber scheinbar scheiterst du schon an dieser simplen Aufgabe.“ Wer hätte gedacht, dass sie ausgerechnet Niyol mal ganz unumwunden zustimmen konnte. Allmählich glaubte sie nicht mehr, dass da überhaupt Potential war, das man noch fördern konnte. Sie war kurz davor, den dreisten Jungspund kurzerhand aus dem Revier zu schmeißen. „Spar‘ dir und uns doch einfach die vergeudete Zeit und geh‘.“ Nach diesem Auftritt würde er sie vermutlich ohnehin nicht mehr vom Gegenteil überzeugen können, zumal er auch gar nicht willens schien, etwas daran zu ändern.

Niyols Einwand verwunderte Jellin, war es doch offensichtlich, dass Intelligenz in Stärke beinhaltet ist. Muskeln ohne Verstand würde doch niemand als Stärke ansehen. Obwohl seine Meinung von Niyol höher war als den anderen, befand er, dass die Anmerkung vorerst warten konnte. Als Skadi dann jedoch dem selben Gedanken folgte änderte er seinen Plan. "Wo ich herkomme, wird Stärke nicht an der Größe deiner Muskeln gemessen. Überraschend zu sehen, dass diese Denkweise nicht verbreitet ist. Genau wie Rudelmitglieder nicht aufgenommen werden weil sie sich unterwerfen und die Klappe halten, sondern wegen ihrer Fähigkeit zum Überleben des Rudels beizutragen." Ihre Aufforderung, abzuhaun wurde von ihm lediglich mit Verbesserung seiner Standart beantwortet. Er würde nirgendwo hingehen. Nicht noch einmal.

„Ich habe genug gehört. Wir werden dich jetzt zur Reviergrenze begleiten.“ Ihr lag noch so vieles auf der Zunge – zum Beispiel, dass er ihnen gerade das absolute Gegenteil von dem demonstrierte, was er zu sein glaubte. Von seiner Überlebensfähigkeit merkte sie bisher jedenfalls nicht viel, denn er konnte weder mit imposantem Körperbau noch mit Köpfchen punkten. Nicht mal ein sympathisches Wesen war ihm vergönnt. Schade. Am Ende würde er genau wie Tihar enden. Ein Unruhestifter, den niemand wollte, und der trotz seiner körperlichen Stärke einsam und allein gestorben war.

Vielleicht war jetzt der spannende Punkt erreicht, der zeigen würde, ob die junge Großklappe Skadis Urteil zu akzeptieren bereit war oder ob er so blindwütig war und den Angriff wagte. Es war nicht so, dass sie gern etwas für eine Skadi riskierte, denn im Grunde hatte sie nie etwas miteinander verbunden. Dennoch hatte sie ihre Ernennung zur Rudelleitwölfin hingenommen, anerkannt. Das bedeutete, dass sie von nun an verpflichtet waren ihr beizustehen, wenn sie erwarteten, dass es umgekehrt genauso war. Und das wollte sie. Denn nichts machte ihr momentan mehr Angst als einmal mehr fallen gelassen zu werden, frei schwebend im Nichts, in einer Ödnis, die nur dem Meister Tod ein Paradies war.

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
25.09.2016 10:51

Shiro blieb reglos sitzen, während sie die sich ihr bietende Szene beobachtete. Einzig ihr Mienenspiel gab Auskunft darüber, was die Schwarze denken musste. Es wechselte von Überraschung zu Belustigung, zu Verwunderung und letztlich Besorgnis. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie den Jungwolf, der sich als Jellin vorgestellt hatte und gerade tatsächlich das Rudel zum Kampf gefordert hatte, ein Kampf um Bleiberecht. Shiro musste es Skadi zugute halten, dass sie lange ruhig und überlegt blieb und letztlich konnte Shiro es der Sandfarbenen kaum verdenken, als sie einen Schlussstrich unter die Diskussion setzen wollte.
Dennoch - konnten sie es verantworten, ein halbes Kind, das anscheinend nie gelernt hatte, auf was es im Zusammenleben mit anderen ankam, in die Eiswüste zu schicken?

Sie zögerte einen Moment, aber letztlich siegte ihr Naturell.

"Skadi,", sagte sie, während sie sich erhob und einen Schritt vortrat, "Warte. Wenn wir ihn da rausschicken, ist das sein sicherer Tod."
Ihre Haltung war aufrecht, ihre Stimme fast ungewohnt fest.
"Wir haben eine lange Reise hinter uns. Wir, die wir hier stehen, haben die Eiszeit überlebt, aber wie viele, die mit uns wanderten, sind da draußen verendet? Erfahrene, starke Wölfe. Wenn wir ihn, der anscheinend nie gelernt hat, was es bedeutet, in einer Gemeinschaft zu leben, da raus schicken, dann ist sein Tod unser Verschulden." Es war nicht nur ein Appel an die bisher Schweigenden. Shiro erwartete ohnehin weder von Catori, noch von Zita einen Einwand - es war vor Allem eine Mahnung an Jellin selbst. Ihm, der vermutlich hier auf dieser Insel aufgewachsen war - anders konnte Shiro es nicht erklären, dass er überhaupt noch am Leben war - und vermutlich keine Ahnung davon hatte , dass die Welt außerhalb dieses kleinen Paradieses eine weiße Einöde war.
" Die Stärke eines Wolfes zeigt sich nicht nur in der seiner Muskeln - und selbst die, junger Freund, haben den unseren wohl kaum etwas entgegenzusetzen. Du hast das schon erkannt, und dennoch pochst du darauf, allein mit körperlicher Überlegenheit deinen Platz zu erkämpfen? Skadi hat recht. Wir vergeuden unsere Zeit und Energie nicht mit einem Kampf, dessen Ergebnis schon im Vorfeld feststeht. Auch das ist Klugheit. Und wenn du nur halb so intelligent bist, wie du dich gibst, dann wäre jetzt ein günstiger Zeitpunkt, einzusehen, dass du dich unseren Regeln zu unterwerfen hast., wenn du überleben willst."

Shiro begab sich hier auf dünnes Eis. Skadi überhaupt daran zu hindern, das kleine Großmaul sofort in die weiße Wüste zu schicken, konnte in dieser instabilen Gruppe schnell als Angriff gewertet werden. Die Schwarze hatte sich bewusst halb hinter Skadi gestellt, nicht nur physisch, sondern auch mit Worten.
Sie war nicht auf eine Konfrontation mit der Sandfarbenen aus, aber sie war auch nicht bereit, jede Entscheidung klaglos mitzutragen.
Sie hatte ihre Argumentation vorgetragen. Wenn der Kleine Einsicht zeigte, würde Shiro ihm den Rücken stärken.
Wenn nicht, hatte er sein Schicksal selbst gewählt. Denn so wenig ihr der Gedanke auch behagte - noch einen Aufrührer konnten sie nicht gebrauchen und dann würde Shiro Skadis Entscheidung akzeptieren müssen - denn eine bessere Lösung hatte sie selbst auch nicht.

[Rudel]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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