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Fisi
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Fisi ist offline
01.01.2013 16:46

Fisi ermüdete langsam aber sicher. Nicht nur im wörtlichen Sinne, natürlich taten seine Pfoten weh, auch seine Gelenke und Muskeln fühlten sich recht misshandelt an. Jeder Schritt war wie ein weiteres Gewicht, dass sich auf seine Schultern legte und jede widerlich schneidende Windböe die ihm Tränen in die Augen trieb und ihn dazu zwang, den Kopf zur Seite zu wenden schien seinen Plan hoffnungsloser zu machen. Nein, auch ermüdete ihn die Eintönigkeit. Es war geradezu widerlich. Sah man hinauf zum Himmel, sah man widerliche Dunkelheit, sah man hinab zum Boden sah man widerlichen Schnee. Langsam aber sicher begann er das zu hassen wie einen alten Feind, der irgendwo über seiner Schulter schwebte und ihn mit einer körperlosen Stimme auslachte.
Er brauchte irgendetwas zwischen den Zähnen. Irgendetwas. Schnell. Auch wenn er sich selbst zweifelsohne für eine Macht hielt, was Ausdauer anbelangte, langsam waren seine Kraftreserven wirklich aufgebraucht.

Oooh nein, Fisi du wirst hier draußen nicht krepieren. Noch ist deine Zeit nicht gekommen, du bist jung und verdammt clever und du wirst schon irgendwas finden, irgendwas fällt dir ein..

Er hatte diesen Satz schon mindstens tausendmal in seinem Kopf wiederholt, ab und an sogar laut gemurmelt, wenn er einmal mehr das Gefühl hatte, dass er sich jetzt einfach fallenlassen wollte. Einfach schlafen. Dumme Idee, aber das war ihm so gleich...
Der Satz war sein Mantra geworden, sein bester Freund.
Er entschied sich dazu, zu verschnaufen. Wenigstens für einen kurzen Moment. Er setzte sich in einem schmerzhaften Prozedere, streckte sein kerkrüppeltes Hinterbein kurz aus und kniff die Augen zusammen, als er in einem hldenhaften Versuch, irgendetwas zu finden, den Kopf streckte. Sofort schlug ihm wieder die eisige Klaue des Windes ins Gesicht. Er witterte so angestrengt, dass er beinahe die Kälte und den Hunger vergass, obwohl ihm der klirrende Wind eben noch gefühlt die Nase in tausend winzige Stücke geschnitten hatte.

Er prüfte und witterte und schnüffelte...

Keine Beute. Das war klar gewesen. Bei diesem widerlichen Wetter wagte sich ganz sicher kein Beutetier aus seinem Versteck, nicht einmal das magerste Kaninchen. Aber da war etwas anderes, was ihm durch den - er musste über diese Ironie beinahe lauthals loslachen - günstigen Wind direkt zugetragen wurde. Er roch Wolf. Ganz klar. Sein Herz tat einen kurzen Sprung der Hoffnung. Selbst, wenn sie ihm nicht freundliche gesinnt waren, Wölfe bedeuteten Futter. Sie mussten fressen und Beute machen, also würde sicherlich Aas für ihn zurückbleiben. Er würde ihnen folgen wie ein aasfressender Rabe, hinterlistig und unsichtbar und er würde verdammt nochmal satt werden. Er grinste und betete noch einmal sein Mantra herunter, diesmal auch laut in leicht abgeänderter Form:

Oooh nein, Fisi du wirst hier draußen nicht krepieren. Noch ist deine Zeit nicht gekommen, du bist jung und verdammt clever und jetzt hast du auch noch einen verdammt genialen Plan..

Seine Stimme klang überraschend rauh und heiser, aber er war zufrieden über die Energie, die jetzt in Teilen zurückgekehrt zu sein schien. Ganz klar, wenn man ein Ziel hatte, eine Mission, wenn man so wollte, dann lief es sich viel einfacher, als wenn man ziellos umherirrte wie ein verletztes Beutetier. Er hiefte sich wieder hoch und machte einen Schritt nach dem anderen durch den tiefen Schnee. Und jeder brachte ihn näher an sein Ziel, immer der Fährte nach. Er würde sich an diese Fremden dranhängen, schließlich war er verdammt clever.

Nachdem er eine Weile konzentriert gelaufen war, verstärkte sich in ihm der Verdacht, dass er sich seinen neuen Freunden, wie er sie in Gedanken tituliert hatte, von der Flanke her näherte. Nicht unbedingt ideal, er wollte sie schließlich nicht angreifen, sondern ihnen nur unsichtbar folgen, aber er würde sich ganz sicher nicht beklagen. Wahrscheinlich waren sie ohnehin viel besser genährt als er, starke, muskelbepackte, sehnige Gestalten, die ein ungeheures Jagdgeschick vorwiesen. Er lächelte still bei der Vorstellung. Also war es ganz gut, dass er ihnen nicht hinterherschleichen musste, sondern sich in einem flotten Tempo nähern konnte.
Immerhin hatte sich die Landschaft leicht gewandelt, mehr Felsen, sogar ein paar Bäume säumten von nun an seinen Weg. Deckung, sehr fein. Bald müssten sie in Sichtweite sein, bald.. nur noch ein klein wenig weiterlaufen und er würde seine neuen Freunde zu Gesicht bekommen. Stillschweigend humpelte er eine kleine Anhöhe hinauf. Ein Felsen. Er drückte sich schwer atmend dahinter, sein Atem formt Wolken aus warmem Dampf, dort, wo er seinen Rachen in die eisige Nachtluft verlässt. Er ruft sich noch einmal sein Mantra in den Geist, dann linst er hinter seiner eisigen Deckung hervor. Er kneift die Augen zusammen. Der Wind stand eigentlich günstig für ihn, er blies seinen Geruch schön von den beiden weg.
Interessant, interessant...
Zwei Stück waren es. Einer sah ziemlich mager aus. Ein dünnes sandfarbenes Ding. Fisi verengte missbilligend die Augen. Wehe, die beiden waren genau so hilflos wie er, das wäre ausgesprochen enttäuschend. Der andere war wenigstens etwas kräftiger, mit einem Pelz, der sämtliche Schattierungen von grau aufzuweisen schien. Die beiden trotteten nebeneinander her, vielleicht unterhielten sie sich, von seinem Posten aus, allerdings, was das nicht zu hören, vor allem, da ihm immer noch der Wind in den Ohren pfiff. Lautlos humpelte er hinter der Anöhe in einiger Entferunung neben ihnen her. Immer wieder lief er kurz hinauf um nachzusehen, ob die beiden auch ja nicht wegliefen, er brauchte sie schließlich. Dabei verfluchte er seinen braunen Pelz, der wie ein Signal - Hey, hier bin ich! - im Schnee aufleuchten musste.


(Bei Niyol und Catori)

Fisi-Ava von Wolfgang Ertl

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
02.01.2013 18:22

Niyol war sichtlich erschöpft und er wusste, dass es Catori, die er schändlicher Weise doch irgendwann nach ihrem Namen hatte fragen müssen, ähnlich ging. Vermutlich sogar noch schlimmer denn im Gegensatz zu ihm hatte sie nicht vor einiger Zeit an zwei Hirschen geknabbert. Nein, sie hatte noch viel länger nichts mehr zwischen die Zähne bekommen und wenn Niyol betrachtete wie sehr sein Magen grummelte wollte er gar nicht erst unter ihrem Pelz stecken. Irgendwie tat sie ihm Leid. Letztes mal hatte es doch auch funktioniert, da hatte er sich etwas zu Essen gewünscht und sogleich waren ihnen zwei fette Hirsche vor die Nase gesprungen! Warum konnte das nicht auch jetzt einmal passieren? Nagut vielleicht nicht unbedingt Hirsche, das wäre in ihrer derzeitigen Lage offensichtlich ihr Ende. Aber wie wäre es mit einer Horde Hasen? Sonst liefen diese dummen Dinger doch auch immer überall rum!

"Hey du liebe nette Welt ich hab dich doch ganz doll lieb also könntest du doch mal ein paar nette Hoppelhäschen vorbeischicken!",

nuschelte er. Was hatte Catori von Geistern erzählt? Warum konnten die ihnen nicht mal eben was vorbeibringen? Wozu waren diese Dinger denn sonst da?

~Hauptsache sie verstehen mich wirklich nicht wieder falsch und scheuchen so einen irren Geweihträger her um uns auf zu spießen.~

Mit zusammengekniffenen Augen suchte er die Umgebung nach einer Antwort ab. Warum hatten Hirsche eigentlich Geweihe zum aufspießen? Die konnten doch eh nichts mit dem toten Fleisch anfangen und außerdem waren sie sich überhaupt nicht bewusst was für ein praktisches Tragegerät für essen sie da mit sich rumtrugen. Warum hatte man Wölfen kein solches Ding verpasst. Dann hätte er sich den Rest von diesem blöden Hirsch aufs Geweih gespießt und musste sich nun nicht über seinen Hunger Gedanken machen.

~Dumme Natur. Mal wieder überhaupt nicht nachgedacht hat die, als sie das Geweih vergeben hat.~

Mit gerunzelter Stirn lief er stillschweigend weiter. Ihr Gespräch hatten sie vorhin eingestellt, in der Hoffnung so Energie zu sparen. Ohnehin wurden die Abstände zwischen den Pausen immer länger. Nichtmehr länge und sie würden sich nie wieder aus der aneinander gelehnten Position erheben.

~Aber was denkst du da nur wieder du Blödi, wenn du eins weißt, dann doch, dass das Schicksal nie das tut was man von ihm erwartet.~

Also konzentrierte er sich jetzt mit aller Kraft darauf, dass sie demnächst sterben würden. Diesem verdammten Schicksal würde er es zeigen!
Plötzlich jedoch spürte er ein seltsames kribbeln im Nacken, sodass sich seine Haare leicht aufstellten. Was war das? Irritiert drehte er sich um, nachdem er kurz Catori angeschaut hatte. Er hatte das Gefühl dort wäre jemand. Aber es war weit und breit nichts zu entdecken.

~Na toll. Jetzt leide ich auchnoch unter Verfolgungswahn, es wird ja immer besser.~

Mit einem Grummeln schaute er wieder nach vorne, bevor er sich noch der Nase lang hinlegte. Sie würden hier schon irgendwie rauskommen. Aber bald musste er wieder ein Gespräch anfangen, wenn er nicht vorher verrückt werden wollte.

[bei Fisi und Catori; irgendwo im Nirgendwo]

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Catori
Befreite Verzweiflung


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Catori ist offline
02.01.2013 19:03

Tapp, tapp, tapp. Catoris Schritte wurden immer angestrengter und jetzt da Ruhe herrschte war die Müdigkeit wirklich das einzige was sie noch spürte. Ihr Körper war mittlerweile nur noch schwer und unbeweglich. Vorhin war es ihr schwer gefallen sich auf das Gespräch zu konzentrieren, also hatte sie das Schweigen vorgeschlagen und Niyol hatte bereitwillig zugestimmt. Doch immer mehr hatte sie das Gefühl, dass es eine dumme Idee gewesen war. Ihre kalten Pfoten die nun schon so lange auf diesem unangenehmen Grund laufen mussten taten weh und schafften es trotzdem nicht, sie von ihrem Magen abzulenken von dem sie mittlerweile das Gefühl hatte er würde sich selbst verdauen. Wie lange liefen sie nun schon durch diese Einöde?
Wenigstens hatte sie aber den sandfarbenen Rüden dabei. Sie hatten sich schon über so einige interessante Sachen ausgetauscht und noch schienen ihnen die Gesprächsthemen bei weitem nicht aus zu gehen. Ja es war wunderbar diesen Gefährten mit auf dieser Reise zu haben. Und nicht nur um sich gegenseitig zu wärmen, wenn sie mal wieder eine Pause machten. Anfangs hatten sie zwar ein paar kleine Verständigungsschwierigkeiten gehabt, doch jetzt wo sie beide wussten wo sie standen schien das ganze geradezu perfekt zu funktionieren. Nur Ihrer Umgebung schien einfach keine Kompromisse machen zu wollen. Weder änderte sich die Wetterlage, noch zeigte sich auch nur irgendwo etwas Essbares.
Immer wieder träumte die Graue von einer Frühlingswiese auf der, umgeben von starken Bäumen, die verschiedensten Tiere herum liefen. Wie schön wäre es mal wieder etwas mehr Leben als hier um sich zu haben! Nichts versteckt, sondern alles offen und vor Kraft strotzend.
Auch wenn sie versunken in ihre kleine Träumerei war, so holte die plötzliche Bewegung von Niyols Kopf sie gleich wieder zurück in die Wirklichkeit. War da etwas? Neugierig spitzte nun auch Catori ihre Ohren und sog prüfend die kalte Luft ein, während sie mit zusammengekniffenen Augen etwas in der Dunkelheit zu erkennen suchte. Doch beim besten Willen konnte sie dort nicht wirklich etwas erkennen. Verwundert schaute sie zu Niyol, der bereits weitertrottete, als wäre nichts gewesen.

"Hey Niyol, warte mal! Wollen wir nicht eine kleine Pause machen?"

Die Aussichten auf eine Pause und die Tatsache nun wieder reden zu können freuten die graue Wölfin sosehr, dass ihre Stimme überraschend kräftig klang. Ein wenig verwundert über sich selbst lief sie die wenigen Schritte zu dem Sandfarbenen.

"Vielleicht sollten wir uns nochmal ausruhen. Und ich glaube die Idee mit dem nicht Reden war eindeutig nicht meine beste, lass uns damit aufhören. .... War da eben etwas? Vielleicht sollten wir ja nachschauen."

Interessiert schaute sie in sein Gesicht, hätte am liebsten aber auch sogleich alles abgesucht. Vielleicht hatten sie ja doch Glück? Bestimmt war dort etwas! In der Hoffnung auf eine Veränderung ihrer Lage waren plötzlich wieder all ihre Lebensgeister erwacht. Niyol drehte sich ja schließlich nicht grundlos so um. Gewiss hatte er die Suche nur Vorschnell aufgegeben.

[bei Fisi und Niyol; irgendwo im Nirgendwo]

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Fisi
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Fisi ist offline
02.01.2013 21:56

Sie blieben stehen. Tatsächlich. Sie blieben stehen.

In einen kleinen, zugegebenermaßen etwas geistig schwachen und wahnsinnigen Moment verspürte er das Bedürfnis, vor Erleichterung und Freude laut loszulachen, aber dann würde seine Tarnung wohl ziemlich schnell brach liegen, es sei denn, seine neuen Freunde waren blind UND taub. Diese beiden Geschöpfe waren gelaufen wie Maschinen, gelaufen, gelaufen, gelaufen...

Fisi war erschöpft. Seine Pfoten fühlten sich schon seit einer gefühlten Ewigkeit an wie aus Blei, bei jedem Schritt waren sie schwerer und unkontrollierbarer geworden, sein sonst beinahe eleganter und geschmeidiger Gang war zu einem unregelmäßigen Humpeln verkommen, über das jeder uralte Greis von einem Wolf erstaunt und ungläubig den Kopf geschüttelt hätte. In einem undefinierbaren Moment - Fisi hatte keinen blassen Schimmer, ob es vor einer halben Ewigkeit, oder erst vor zehn Schritten gewesen war - war es so schlimm gewesen, dass er beinahe den Boden mit seinen gefrorenen und wundgelaufenen Pfoten verfehlt hätte und sicherlich recht unasehnlich und unelegant in den eisigen Schnee gefallen wäre. Und da wäre er ganz sicher nicht mehr aufgestanden.

Ganz sicher nicht. Ende. Aus. Vorbei.

Er atmete tief durch. Nicht einmal seine Lunge war von dem beißenden Schmerz verschont geblieben, der seinen gesamten Körper zu durchziehen und zu durchwabern schien wie ein verdammter Geist. Von der Nase bis zur letzten Spitze seiner Rute tat es weh, überall diese Kälte. Aber ganz besonders schlimm war der Hunger. Der Hunger....
Er wunderte sich beinahe darüber, dass die beiden ihn nicht hörten, seinen Magen. Der machte schon seit Ewigkeiten ein Geräusch, dass noch am ehesten mit einem angriffslustigen, nein tollwütigen Grizzlybären zu vergleichen war. Er fühlte sich hohl vor Hunger. In seinen Innereien war nichts, ein wenig Luft vielleicht. Er fragte sich für einen Moment, wie es sich wohl anfühlte, wenn man verhungerte. Wenn man wirklich daran starb. Dieser Moment, in dem es nicht weitergeht, in dem der Körper sagt: Nein nein, Fisi, bis hierhin und nicht weiter.
Er stieß den Gedanken genau so schnell von sich, wie er gekommen war. Zu selbstmitleidig, zu deprimierend, zu demotivierend, ganz klar.
Lieber ausruhen.

Verdammt...
Du kannst nicht schlafen, Fisi, unmöglich. Während du ratzt wie ein Murmeltier werden die aufwachen und abhauen. Und dann stehst du morgen da, du Idiot, und bist ihnen vollkommen umsonst hinterhergedackelt, die sind dann schon über alle Berge und noch viel weiter..

Er holte tief Luft und ließ die resigniert und verärgert wieder hinaus. Na schön, aber ein wenig Ruhe würde er sich trotzdem gönnen. Er setzte sich in den Schnee, vorsichtig und auf jeden Fall blickgeschützt. Ganz vorsichtig streckte er sein lahmes Bein. Dieses litt unter den Eskapaden ganz besonders, es war noch tauber und geschwollener, als es ohnehin immer war. Missmutig begann Fisi damit, es mit gleichmäßigen Zungenstrichen aufzuwärmen. Dahin, wo das Gelenk besonders unschön und unnatürlich versteift war, legte er seinen Kopf, als er sich schließlich zusammenrollte. Achja, herrliche Ruhe. Kein verdammter Schmerz mehr in den Beinen, kein ausgezehrtes Ziehen mehr im Rücken, von den vielen humpelnden Schritten herrührend. Nur noch ein sanftes, stetiges Pochen in seiner Muskulatur, den Beinen, den Schultern, erinnerte noch an seinen Höllenmarsch.
Oh, und natürlich diese Mattigkeit..
Aber die war schön, beinahe wohlig. Er ertappte sich dabei, wie er die Augen zuklappen ließ. Aber nein, das ging nicht, noch nicht. Dass er das nicht lang durchhielt, das wusste er. Aber im Moment war eben nicht der richtige Augenblick für Schlaf. Vielleicht waren die beiden ja schon bald an ihrem Ziel angelangt.

Ein Ort, an dem das Reh heiter springt und die Nachtigall singt...

Ein unschönes und reichlich kratiges Grunzen der Amüsiertheit entwich ihm. Klar, dahin ging es. wohin denn sonst. Einmal über den Regenbogen und zurück. Fisi schenkte sich selbt ein sarkastisches Grinsen. Er war beinahe enttäuscht, dass es niemand sonst begutchten konnte, sicherlich war es verdammt überzeugend und ebenso verdammt aussagekräftig.
Apropros..
Verdammt
Der Wind.. der Wind!
Fisi sprang auf. Für einen kurzen, extrem wütenden Augenblick wollte er es verfluchen. Einfach alles beschimpfen und seine Meinung über diese bescheuerte Situation verkünden, über die Natur mit ihren Witzen und ihrem eigensinnigen Sinn für Humor, und das sehr, sehr deutlich.
Der Wind hatte gedreht.
Ausgerechnet jetzt.
Sein zweifellos erstklassiger Körpergeruch würde ohne Umweg zu den beiden Gestalten da unten herübergeweht werden. Wahrscheinlich würde ihm jeden Moment irgendjemand in den Nacken springen und ihm für seine Spielchen mächtig eine verpassen.
Er wartete mit zusammengebissenen Zähnen und einer missmutig verzogenen Grimasse darauf, dass sich die beiden entweder als Vollidioten herausstellten, die einen anderen Wolf nicht mal bemerken wenn er vor ihnen steht, auf dem Rücken eines Elches auf den Hinterbeinen tanzt und am besten noch einen Dachs auf der Nase balanciert, oder aber, dass sie auf ihn aufmerksam wurden

Mal schauen, was das liebe Tantchen Schicksal heute für dich bereithält, Fisi.


[bei Catori und Niyol; irgendwo im Nirgendwo]

Fisi-Ava von Wolfgang Ertl

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Jellin
Sternenauge


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Jellin ist offline
03.01.2013 12:10

Jellin sah zu Laina hoch und wartete. Inzwischen hatte er es aufgegeben immer wieder aufzustehen, nur um ein paar Meter weiter wieder hinzufallen. Es wurde dringend Zeit für eine Pause. Und für ein Mittagessen, meldete sich sein knurrender Magen zu Wort, als Laina Beute ansprach. Jellin hob die Nase etwas und sog den Wind ein, der sanft über die Ebene strich. Kalt. Das war das Erste, was Jellin wahrnahm. Das Nächste was er roch war der intensive Geruch eines Wolfs. - Avon. Jellin sah zu ihm hinüber. Er grinste.

"Er ist seltsam" flüsterte er Laina zu.

"und irgendwie macht er mir auch Angst." fügte er in Gedanken hinzu. Noch nie war Jellin einem Wolf begegnet, der sich so benahm. Dieses merkwürdige Verhalten, zusammen mit diesem seltsamen Grinsen zeigten eine verstörende Wirkung auf den jungen Wolf. Wieder hob er die Schnauze und versuchte Beute im näheren Umkreis zu wittern. Fehlanzeige. Er roch Laina neben sich und Avon, und Gräser, Bäume und verschiedenste, unbekannte Gerüche, die er spontan Pflanzen zuordnen würde. Vom Sumpf her trug der Wind noch immer einen säuerlichen Verwesungsgeruch mit sich. Erneut wanderte sein Blick zu Avon hinüber. Der Fremde konnte so seltsam sein wie er wollte, immerwieder kehrte Jellins Aufmerksamkeit zu ihn zurück. "Wenn du dich immer ablenken lässt wirst du niemals Beute finden." meldete sich die Stimme in seinem Kopf zurück. Wieder hob er seine Nase in den Wind.

" Laina, Ich kann hier keine Beute wittern."

Mühsam setzte Jellin sich auf. Dreckiges Wasser rann von seinem Brustfell herab und tropfte auf den Boden. Erst jetzt fiel ihm auf, wie nass es hier noch war. Klar, so weit sind wir vom Moor auch nicht weg." Das Wasser tropfte langsam ab, der Dreck blieb. Jellins Blick wanderte von seiner Brust zu seinen ebenso verdreckten Läufen. "Na toll" Erst wollte er den Dreck aus seinem Fell schütteln, dann hielt er aber inne und entschied sich, das auf später zu verschieben. Erst wollte er genau aufpassen und rauskriegen, wer Avon war und warum er sich so seltsam benahm. Aufmerksam sah der Welpe zwischen Laina und Avon hin und her und wartete ab, was sie machen würden.

[Bei Laina und Avon | Storchenhalbinsel ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

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Tihar LeNuit
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Tihar LeNuit ist offline
04.01.2013 12:33

Nix Lügen, Skadi wusste ja alles! Schade, konnte er sich keine schöne Geschichte mehr ausdenken! Er versuchte ein schwaches Grinsen , aber es klappte nicht so recht. Natürlich war er abgehauen! Was hatte er mit dieser leichtsinnigen, leichtfüßigen Fähe am Hut gehabt! Wer hatte ernsthaft von ihm erwartet, dass er seinen Allerwertesten für dieses naive Ding aufs Spiel setzte? Zu dem Zeitpunkt wusste er ja noch nicht, dass der Bär nur auf Stress aus war. Zum Kräftemessen war er jederzeit bereit – gewesen. Jetzt war das Zottelmonster tot und er hatte überall schmerzende Wunden und sah aus wie ein gerupfter Vogel. Aber er konnte stolz sein. Im Töten war er gut, im Sterben-Lassen allerdings genauso. Und warum sollte Larka überleben, wenn seine eigene Schwester und dieses vermaledeite Patenkind Yuka unter seinen Pfoten weggestorben waren?

„Niemand entkommt meinem Fluch!“, raunte er. „Wer sich auf mich verlässt, ist selbst verlassen!“ Ein bisschen Hohn und Spott dazu und fertig war seine Hasssuppe.

Wenn Zita geglaubt hatte, er warf sich lebensmüde vor ihre Freundin, nur weil sie ihre Freundin war, hatte sie sich geschnitten. Was kümmerten ihn die Sorgen anderer?! Er hatte selbst so viel Mist durchgemacht. Wer hatte seine Schwester gerettet? Niemand! Nicht mal er selbst. Sollte Zita trauern, weinen und ihn dafür hassen. Hatten sie wenigstens etwas gemein. Mit dem kleinen Unterschied, dass er seit dem Vorfall genau wusste, wie viel Mitschuld er am Tod Claires trug.
Aber Yuka würde niemals den Platz seiner Schwester einnehmen. Das hätte sie nicht gekonnt, wenn sie groß geworden wäre und das tat sie auch jetzt nicht. Sein Gedanke war nur bei ihr, bei seiner stolzen, fiesen, unartigen Schwester, die ebenfalls als Märtyrerin gestorben war. Sie war für ihren gehässigen und verfaulten Charakter draufgegangen. Prost!

( Takata & Skadi ; Teyjen, Lynx, Kyevjen, Shiro entfernt )


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Kyevjen
Teyjens Bruder


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Kyevjen ist offline
04.01.2013 19:05

Irgendwie war es entspannend, einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen. Es war nicht so, dass es Kyevjen viel ausmachte, das Reden zu übernehmen, da es ihm keine Überwindung kostete. Doch da Teyjen, Kiro und Lynx gerade so schön im Gespräch waren, wollte er sich nicht weiter einmischen und lieber abwarten, wie sich sein kleiner Bruder schlagen würde. Als Shiro die beiden nach ihrer Herkunft frage, ergriffen T das Wort, wenn es auch nur zögerlich war. Der große Rüde äußerte seine Freude darüber mit einem kurzen Rutenschlag und lauschte der Geschichte dann aufmerksam, denn es interessierte ihn, wie sein Bruder alles erlebt und gesehen hatte. Als er erwähnte, dass Kyevjen wie ein Vater für ihn war, wurde dem Großen warm ums Herz. Er war froh, dem jungen Rüden wenigstens so eine Vaterfigur geschenkt zu haben. Als Teyjen mit seiner Erklärung fertig war, berührte Kyevjen ihn sanft und ermutigend mit seiner Nasenspitze. Er sah seinem Bruder an, dass ihm viel Mut gekostet hatte, so viel zu reden und das noch dazu vor zwei Wölfen, die er kaum kannte. Es lag wohl an Lynx‘ und Shiros freundlichen und aufmunternden Worten, dass Teyjen sich das überhaupt getraut hatte. Es war allgemein gut, dass die Brüder mit den beiden zwei Verbündete gefunden hatten, wo Vertrauen und Freundlichkeit in diesem kalten Gebiet nicht leicht zu finden waren.

„Und jetzt sind sie hier.“

, sprach Kyevjen abschließend, um alles Erzählte zu unterstreichen. Mehr hatte auch der große Bruder nicht zu ergänzen. Schwungvoll warf er seine Läufe vor, während er neben den drei Begleitern herlief. Sein ganzer Körper, seine Schritte, seine Ohren und seine Fellstellung, alles strahlte die Motivation aus, die er gerade und plötzlich nach Teyjens Geschichte empfand. Die kurze, mentale Zeit für sich hatte schon gereicht, um sich zu erholen. Er fühlte sich wieder bereit dazu, mit zu mischen und wollte den anderen dabei zeigen, dass es keinen Grund gab, unsicher zu sein oder sich zu verstecken. Die Reise würde beschwerlich genug werden, dann konnte man dabei doch auch einfach ausgelassen sein? Aufmunternd schaute er jeden der drei Wölfe an und zwinkerte.

„Und nun lasst uns die betrübte Stimmung hinter uns lassen. Es warten bessere Zeiten auf uns und wir steuern direkt auf diese zu.“

Er glaubte, was er da sprach und selbstsicher lief er neben den drei Wölfen her, seinen Blick optimistisch nach vorn gerichtet.

[Bei Teyjen, Lynx und Shiro]


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KuroShiro
Kämpferherz


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KuroShiro ist offline
09.01.2013 19:14

Es fiel Shiro schwer, nicht genauer nachzufragen, wer wann wo weggegangen war und Kyevyen hatte sich elegant aus der Affäre gezogen, ohne zu erwähnen, was er gemacht hatte, bevor er Teyjen gefunden - oder wiedergefunden - hatte.
Doch Shiro schwieg dazu und ließ sich ihre Gedanken nicht anmerken.

Sie wollte die schon fast übermütige Stimmung, die den Rüden ergriffen hatte, nicht zunichte machen. Sie selbst ließ sich davon jedoch nicht anstecken. Ein dünnes Lächeln huschte über ihre Lefzen, doch zu mehr ließ sich sich nicht hinreißen.

Zu viel war in zu kurzer Zeit passiert, von dem sie sich noch nicht sicher war, was sie darüber dachte, was sie davon hielt... was sie wirklich wollte? Sie wusste es nicht.
Das Rudel, wenn auch nicht mehr so fremd wie anfangs, wirkte immer so suspekt. Sie war noch keinen Tag dort und war schon mit einem Rüden aneinander geraten - mehr oder minder.

Lynx Worte ließen Shiro nachdenklich werden. "ein Rudel kann einem beides bieten..."
Konnte es das?
EIn undeutliches "Hmpf", ließ sich vernehmen, doch Shiro äußerte sich auch dazu nicht weiter.
Pragmatisch betrachtet war sie in einer guten Situation. Sie war nicht mehr alleine, das Rudel bestand aus jungen, gesunden Wölfen, es gab keine Welpen und Alten, die die Gruppe aufhielten und zumindest ein Grundstock an Vertrauen war gelegt worden.
Jetzt musste sie darauf hoffen, dass auch der Miesmacher mit den anderen an einem Strang zog, wenn es hart auf hart kam.
Und da begann es wieder kompliziert zu werden. Hoffnung, das war ein Luxus, den Shiro sich schon lange nicht mehr leistete.

[bei Kyevjen, Teyjen und Lynx| in der Nähe Takata, Tihar und Skadi]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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Lynx
smiling in the dark


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Lynx ist offline
10.01.2013 20:26

Geduldig lauschte Lynx Teyjens Worten. Es störte ihn nicht, dass es bei dem braunen Rüden etwas länger brauchte bis der Satz aus seinem Maul gepurzelt kam. Er neigte zwar nicht wie Teyjen zum Stottern, doch Unsicherheit gegenüber anderen war ihm nicht fremd. Auch Geheimnisse waren Lynx genauso wenig fremd. Manchmal war es ihm so vorgekommen, als wäre sein Meister ein einziges Geheimnis gewesen. Es hatte immer Dinge gegeben über die keiner der beiden sprach.

Manchmal muss man anderen ihre Geheimnisse lassen.

Als Teyjen geendet hatte ging er die Sätze noch einmal durch. Lynx fragte sich weshalb Teyjen von seiner Familie verlassen worden war. Doch er fragte nicht. Das war ein Geheimnis, das ein Geheimnis bleiben sollte. Er selbst wollte genauso wenig über seine erste Familie sprechen. Nicht über den Verlust, nicht über den Hass.

Er schallt sich innerlich selbst und ließ seine Gedanken eine andere Frage umkreisen. Was wohl Kyevjen erlebt hatte, was ihn zu dem Entschluss führte zu seinem Geburtsrudel zurückzukehren? Doch auch diese Frage sprach Lynx nicht aus. Er wollte seine Vergangenheit in die Ecke seiner Erinnerungen verbannen und sie dort lassen. Von ihm aus konnte die anderen dies genauso halten.

Lynx konnte Kyevjen einfach nur anstarren, als dieser den anderen zuzwinkerte und voller Optimismus sprach. Aber vielleicht hatte er auch recht. Nach allem was hinter Lynx lag konnte er sich tatsächlich nicht vorstellen, dass es noch schlimmer kommen sollte. Jetzt hatte er ein Rudel und war nicht mehr allein. Ja, es gab sogar einen Plan und Hoffnung darauf dieser Schneewüste zu entkommen. Warum sollte er sich also mit diesen düsteren Gedanken beschäftigen?

Die Dinge hätten schlimmer laufen können. Ob mein Meister seine Pfoten im Spiel hat? Er sagte er würde immer über mich wachen...

Es sieht der Narr den Sonnenaufgang und erinnert sich doch nur an die Schrecken der Nacht., murmelte er als er sich an einen der Narren-Sprüche seines Meisters in den Sinn kam.

Solche Sprüche hatte Lynx immer am meist geliebt – ein Grund weshalb er sie sich auch alle gemerkt hatte. Über solche Sprüche konnte man lächeln – oder lachen, wenn man den wollte – außerdem enthielten sie eine Wahrheit. Mit solchen Sprüchen hatte sein Meister ihm all so vieles beigebracht. Dazu waren sie auch ein schönes Andenken an ihn.

Ja, jetzt liegt die Nacht hinter mir – wieso also nicht lachen?, fragte er sich und setzte es auch sogleich in die Tat um.

Es war kein lautes Lachen, vielmehr ein leises Kichern. Es klang nicht so ganz richtig. Doch das Grinsen auf seinen Lefzen war echt. Beschwingt schritt er aus und freute sich einfach an der Gesellschaft der anderen Wölfe.


[bei Kyevjen, Teyjen und Shiro | in der Nähe Takata, Tihar und Skadi]

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Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Rüde
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Dabei seit: 29.11.2012
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Avon ist offline
11.01.2013 21:10

Oh oh oh oh oh … sie hatte ihn ange … ange … an-ge-lä-chelt! Und sie wedelte mit der Rute! Avon schnappte nach Luft. Heute war sein Glückstag! Er traf nicht nur eine hübsche Fähe, sie war auch noch wahnsinnig nett. Und ihr Lächeln machte ihn ganz konfus. Der Rüde schluckte herunter und ging noch mal Silbe für Silbe durch. Seine See-Frage hatte sie zwar völlig ignoriert, aber das hatte ihm ja eh nur helfen sollen, einen Anfang zu finden. Viel wichtiger war jetzt, dass er genau verstand, was sie sagte. Laina hieß sie … Laina … Lainalain … Lainalainlalain … oh, das war Musik. Er schloss die Augen und setzte sich sacht auf die Hinterhand. Lai-naaa … Lai-naaa … Oh! Und Jellin … Jellin. Das klang nicht ganz so melodisch, eher klein und niedlich. Ouh und wie klein und niedlich der junge Kerl war. Aus dem wurde mal ein kräftiger, großer Rüde, das prophezeite er jetzt schon! Er warf dem kleinen Kerlchen ein stolzes Grinsen zu und besann sich anschließend rasch wieder ihrer Frage, eh sie noch die Geduld mit ihm verlor.
Iehh … im Moor! Dabei musste er an hässliche, schleimige Moorleichen denken, die nach langer Zeit wieder zum Vorschein kamen und mit ihren Klauen nach den Beinen der Lebenden … argh! Stopp jetzt!

„Beute ...“, säuselte er voller Verführung und versuchte die Farbe ihrer Irisringe zu deuten. Grün waren sie. Ein zartes Frühlingsgrü- he nein Moment mal. Blau! Klar. Blau wie klares, gesundes Bergquellwasser. Hööö … oder gelbgrün? Aber nein, das Blau funkelte ganz sichtbar hervor. Es musste so eine Art Blaugelbgrün sein. Oder Grüngelbblaugrün. Ja, das war es. Kein Zweifel. Jedenfalls tooo-taaal hübsch.

„Also weiter drüben habe ich kürzlich ein junges Reh langhü-hü … also Rehe gibt es hier mit Sicherheit.“ Ge-lo-gen. Aber jetzt galt es, um jeden Preis ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Rasch sponn er sich ein paar schöne Rehkitze zusammen, die hier mit Sicherheit über die Findlinge hüpften wie grazile junge Antilopen … mit ihren schlanken Beinen und majestätischen Hälsen, Augen so schön wie funkelnde Diamanten, zart und süß, vom Duft des jungen Frühlings …
„Ich denke … ich denkee …“ Was dachte er denn? Wenn er ihr jetzt sagte, was er dachte, konnte er sie gleich bitten ihm die Kehle durchzubeißen. Lüge, Lüge, schnell noch eine Lüge, nur eine ganz kleine, winzig klein, ein Platzhalter!
„Mhhh … ja.“

Nun gut, das war immerhin nicht gelogen. Aber auch nicht gerade sonderlich informationsträchtig. Trächtig … oh, da galt es ja noch eine grundlegende Frage zu klären. Bevor er die Antwort nicht sicher wusste, lief gar nichts, so viel war ja mal klar!

„Na du kleiner Schlingel“, versuchte er in väterlicher Wärme hervorzubringen und kauerte sich auf dem Boden wie ein Hirsch mit Wirbelsäulenverletzung während der Brunftzeit. „Wollen wir deiner Mutter eine Freude machen? Wir schauen mal nach den Rehen und … und …“

… ich frage dich so lange über sie aus. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und begab sich zweifelsohne auf ein Niveau, das Jellins kleinem Bruder gleichgekommen wäre, vorausgesetzt er hatte einen … einen ganz kleinen.

(bei Laina und Jellin, Storchenhalbinsel, zwischen Mondschein- und Kristallsee)



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Nemeth
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Nemeth ist offline
11.01.2013 22:51

„Schnee.“ Nemeth hielt kurz inne. „Weit und breit nichts als Schnee.“ Zum wiederholten Male stellte er fest, was ohnehin offensichtlich war. „Und Wind.“

Der Rüde kniff die Augen zu und atmete tief ein. Normalerweise machte ihm Wind nichts aus, denn wo er herkam war es das Pfeifen eines frischen Windes, was einen morgens weckte und das Flüstern der Böen, das einen abends in den Schlaf wiegte. Doch dieser Wind hier war anders. Er war nicht kühl, nicht erfrischend – eisig, das war er. Kalt, der krönende Gipfel der Trostlosigkeit in diesen unwirtlichen Weiten. Eine Umgebung, in der Nemeth schon lange die Orientierung verloren hatte. Bereits seit Tagen hatte er nichts mehr gegessen, die Kälte und der Hunger zehrten an seinem Körper und das ewige Weiß nagte an seinem Geist. Obwohl er sich vornahm nach Möglichkeit immer geradeaus zu laufen schien es ihm, als würde er sich im Kreis bewegen. Vermutlich ein Streich, den ihm seine Sinne und seine Gedanken vorspielten. Ein ähnlich grausamer Scherz wie der Geruch, den er plötzlich witterte.

Er öffnete die Augen und ließ den Blick seiner braunen Augen hoffnungsvoll in die Ferne schweifen. Nichts, dachte er bei sich, gar nichts. Es überraschte ihn nicht, wer oder was soll sich schon in dieser Einöde aufhalten? Es war kalt, der eisige Schnee knirschte bei jedem Schritt unter den Läufen und selbst der tollkühnste Hase hätte keinen Grund gehabt, seinen Bau zu verlassen. Sehr zum Leidwesen des Weißen. Er war kein guter Jäger, das war ihm bewusst, aber einen geschwächten, alten und abgemagerten Hasen, den hätte er allemal gerissen. Und wäre das auch kein Festmahl gewesen, so hätte es doch wenigstens für eine kurze Zeit dieser gähnenden Leere im Magen Einhalt geboten.

Als er abermals die Augen schloss, war er wieder da, dieser Geruch den der schneidende Wind ihm in seine Nase trug. „Wölfe…“ Nemeth riss die Augen auf. „Wölfe!“ wiederholte er noch einmal freudig. Auch wenn er es gewohnt war, dass die Gesellschaft anderer bis mit Spott und Gehässigkeiten verbunden gewesen ist, konnte er ein kurzes Wedeln mit der Rute nicht verkneifen. Wo andere sind, dort muss es doch auch etwas zu fressen geben! ermutigte sich Nemeth. Nahrung, das war es, was er wollte. Und seien es auch nur ein paar Reste gewesen, die ihm andere überließen: in der Not war jeder Bissen wertvoll. Doch wie?, grübelte Nemeth nach.

Sich anderen Wölfen unangekündigt zu nähern konnte gefährlich sein. Schließlich kannte er seine entfernten Leidensgenossen, was sie angesichts dieses Winters sicherlich waren, nicht. Noch nicht, denn kaum war ihm die Anwesenheit weiterer Wölfe bewusst war der Entschluss bereits gefasst, sie ausfindig zu machen und ihnen unter die Augen zu treten…oder ihnen wenigstens nachzufolgen. Ihm war klar, dass er die Hilfe anderer benötigen würde um diesen harten Winter zu überleben. Wenn sich ein Rudel durch diese kühlen und entbehrungsreichen Zeiten schlagen kann, so musste es doch auch für den Einzelnen eine Möglichkeit geben, hier etwas zu fressen zu finden.

Er begann ein kurzes Heulen auszustoßen, so kräftig es seine Lungen es zuließen. Die kalte Luft machte es ihm nicht leichter, sich bemerkbar zu machen. Ein weiteres Heulen ertönte aus seinem Hals und hallte durch die kalten Winde, bevor Nemeth sich wieder in Bewegung setzte und der Duftfährte zu folgen begann, die in der Luft lag.

[In der Nähe von Catori, Fisi und Niyol; irgendwo im Nirgendwo]

„So zog der einsame Wolf den Rückzug an,
dachte, es wäre das Einzige, was er machen kann.
So hat dieser Wolf die Grenze überschritten.
Seine Seele hatte unendlich gelitten.“

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Nemeth am 11.01.2013 22:53.


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Teyjen
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Teyjen ist offline
12.01.2013 18:02

Überrascht blickte er seinen Bruder an. Gerade war er noch so Trübsal blasend neben ihnen hergetrottet und nun war er die Fröhlichkeit in Person? Hier stimmte doch was nicht! Aber was war nur los? Erstaunt musterte Teyjen den Großen, in den wohl plötzlich wieder alle Lebensgeister zurückgekehrt waren, und ließ sich von dieser Unbeschwertheit mitreißen. Langsam wanderten seine Mundwinkel nach oben, bis ein schüchternes Lächeln seine Lippen zierte. Er war erleichtert, sein großer Bruder war wieder wie eh und je.
Aber der Kleine wunderte sich ein bisschen darüber, dass Kyevjen nichts mehr hinzufügen wollte. Immerhin hatte er große Teile ihrer Geschichte nicht erwähnt. Ob der Große die Namen der Wölfe auch schon wieder vergessen hatte? Vielleicht würde der Kleinere seinen Bruder in einer günstigeren Situation danach fragen, schließlich wusste er nicht einmal, wohin jeder einzelne von ihnen gegangen war. Und ein Thema hatte der Kleine sich nie anzusprechen getraut. Schon lange wollte er wissen, woher Kyevjen eigentlich gekommen war, als Teyjen so verlassen und alleine gewesen war. Er wollte wissen, wer oder was ihm seinen Bruder geschickt und so sein Leben gerettet hatte… Aber er musste sich eingestehen, dass auch er seinem großen Bruder einige Dinge vorenthielt. Gedankenverloren senkte er den Blick.

Plötzlich fiel ihm ein Name der vielen Wölfe, die sie getroffen hatten wieder ein. Catori. Er hatte eines seiner vielen peinlichen Gespräche mit ihr geführt. Die Situation war so unangenehm gewesen, wie könnte er das nur vergessen? Was wohl aus ihr geworden war? Teyjen hoffte nur, dass die Kälte noch nicht ihr Leben eingefordert oder der Hunger sie noch nicht in die Knie gezwungen hatte. Dieser Gedanke ließ ihn erschaudern. Er betete, dass sie genau so viel Glück hatte, wie er damals.
Durch ein kräftiges Schütteln wollte er die Erinnerung aus seinem Kopf vertreiben. Brr. Denk nicht an solche Dinge…

Shiro schien sich nicht so leicht von Kyevjens Optimismus anstecken zu lassen. Besorgt begutachtete der Jungwolf die Fähe und versuchte ihr direkt in die Augen zu sehen. Sollte er sie darauf ansprechen? Nein. Verlegen wandte er sich ab. Was wollte er eigentlich bewirken? Er würde bestimmt nicht nachfragen! Sie hatte wahrscheinlich für heute sowieso schon genug darüber gesprochen. Er würde alles nur noch schlimmer machen. So war er, er kannte sich doch. Nur zu gut.

Lynx‘ Worte ließen ihn hochschrecken. Welche Weisheit immer in seinen Aussagen steckte! Woher wusste dieser junge Wolf nur so viele Dinge? Teyjen war baff. Neben dem Weißen kam er sich dumm und unerfahren vor, wie ein kleiner Welpe. Wenn er nur lang genug mit ihm zusammen war, würde diese Weisheit auch auf ihn abfärben? Diese Frage belustigte ihn. Teyjen und weise. Das waren schon immer zwei verschiedene Paar Schuh‘ gewesen. Außerdem müsste er doch auch ein paar Eigenschaften seines Bruders übernommen haben, sie waren ja schon lange gemeinsam unterwegs. Aber er sollte diese Theorie wohl lieber vergessen, sie schien sogar ihm selbst zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem blieb die Vorstellung recht amüsant.
Erstaunt hörte er das Kichern des hellen Rüden. Was war hier so lustig? Hatte der Jungwolf etwas verpasst? Er musterte den Rüden mit dem weißen Fell. Lynx wirkte…glücklich. Teyjen verstand die Welt nicht mehr. Was war nur mit den ganzen Wölfen los? Wurden sie jetzt alle verrückt? Hatte die Einöde ihnen den Verstand geraubt? Ein mulmiges Gefühl mischte sich unter die anderen Emotionen, die Teyjen vorher so gute Laune verschafft hatten. Mit offenem Mund schaute er fragend in die Gesichter aller, die neben ihm gingen, und hoffte, dass er ihnen mit seiner Ahnungslosigkeit nicht die Stimmung vermiesen würde.

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Skadi
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Skadi ist offline
13.01.2013 21:55

Schweigend wartete sie, ob Takata etwas entgegnen würde, doch die Weiße blieb still und wartete stattdessen auf Tihars Reaktion – und die fiel im Grunde wie erwartet aus. Es kostete sie erstaunlich viel Selbstbeherrschung, nicht genervt mit den Augen zu rollen. Sein „Fluch“. Allmählich klang der Schwarze wie eine kaputte Schallplatte, die immer und immer wieder die selben Platitüden von sich gab. Hass, Verderben, Unheil, Tod, Verrat, bla bla. Er suhlte sich ja geradezu in diesem negativen Image, als hinge sein Leben davon ab. Oder zumindest sein Selbstbewusstsein. Was auch immer seine Eltern ihm angetan haben mochte, er versuchte ja nicht einmal mehr, etwas daran zu ändern. Er hatte sich von diesen „Dämonen“, wie er sie nannte, formen lassen und das Produkt dieser gelungenen Erziehung durften sie hier nun alle bewundern.
War er so etwa glücklich oder zumindest halbwegs zufrieden mit sich selbst? Warum versuchte er nicht wenigstens einmal, aus diesen festgefahrenen Verhaltensmustern auszubrechen, wenn ihn alles doch so anwiderte? Seine Drohungen machten ihr jedenfalls keine Angst mehr, ja, inzwischen klangen sie in ihren Ohren nur noch hohl. Er hatte ihr und Anderen bereits unzählige Male gedroht, und nie hatte er wirklich Taten folgen lassen. Es gab keinen Fluch, genauso wenig wie es Vorhersehung, Schicksal oder sonstigen Kram gab. Jeder war für sein Leben selbst verantwortlich.

“Takata scheint von deinem 'Fluch' relativ unberührt zu sein“, kommentierte sie trocken.

Das hatte sie sich natürlich nicht verkneifen können – zum Einen, weil sie es ohnehin liebte, Tihar zu widersprechen, schon aus Prinzip. Zum Anderen aber auch, weil die Weiße nun mal der lebende Beweis dafür war, dass er Unrecht hatte. Sie war mit ihm fortgegangen und lebendig zurückgekommen. Mehr noch, sie war nicht nur körperlich intakt, sondern wirkte auch psychisch mehr oder weniger noch stabil, wenn man von ihrem kleinen Zusammenbruch nach Zitas und Pilgrims Abgang absah, was aber besonderen Umständen geschuldet war. Tihar hatte seine Pfoten nur indirekt im Spiel gehabt, indem er eben da war, aber einen Fluch konnte sie da beim besten Willen nicht erkennen. Und dann war da natürlich noch die Tatsache, dass Takata ihn nicht einmal mehr zu fürchten schien. Sie stellte ihm Fragen, forderte Antworten ein und ermahnte ihn teilweise sogar wie einen ungezogenen Welpen – und das alles, ohne einen Angriff seinerseits befürchten zu müssen.
Wie hatte Takata noch gleich gesagt? Er hatte sie sogar vor einem Bären gerettet? Nachdenklich ruhte ihr Blick für einen Moment auf der Weißen. Wenn Tihar sie mit ins Verderben gestürzt hätte, müsste Takata selbst doch wenigstens irgendetwas bemerkt haben, oder nicht? Merkte man denn nicht, wenn man verflucht war? So ein Unsinn.

[Takata, Tihar | Lynx, Kyevjen, Shiro, Teyjen]

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Takata
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Takata ist offline
18.01.2013 14:09

Wie sehr sich die Weiße wünschte, dass sie endlich einmal auf ein anderes Thema kamen, irgendwas, dass sie von der kritischen Tatsache, dass Tihar jetzt Teil des Rudels war und Zita und Pilgrim nicht mehr, ablenkte. Aber Tihar machte weiter und Skadi fiel auch immer wieder etwas Provokantes ein. Die Fähe verlor sich mit ihrem Blick irgendwo in der Landschaft und dachte darüber nach, wie es wäre, wenn sie alle sich einfach prächtig verstehen würden und die beiden Fortgegangenen noch immer da wären. Nur leider war das nichts weiter als eine Wunschvorstellung. Sowohl Tihar als auch Zita waren völlig festgefahren in ihren Standpunkten voneinander. Keiner hätte jemals daran gedacht, einen Kompromiss zu machen und jetzt war es wohl sowieso zu spät. Konnte Tihar nicht wenigstens etwas dankbar sein? Aber vielleicht war er es ja. Vielleicht konnte er es nur einfach beim besten Willen nicht sagen. Dass Tihar kein kaltblütiger Mörder war, trotz seiner schlummernden Kräfte, die er bei dem Bären unter Beweis gestellt hatte, wusste sie. Allerdings missachtete er alle Regeln einer wölfischen Gesellschaft. Sie waren nun so weit, dass sie keine Angst mehr vor ihm haben brauchten. Zum Einen deshalb, weil er einfach noch keinen echten Anlass im Rudel dafür gegeben hatte und zum anderen, weil es auch noch andere Rüden im Rudel gab, die zusammen allemal gegen einen vom Bärenkampf geschwächten Wolf angekommen wären. Oh nein … was braute sich da nur für Zeug zusammen in ihrem Kopf? Sie wollte Tihar positiv sehen, als Opfer seines Schicksals, der er immer wieder die Wölfe verlor, an die er sich so fest klammerte. Vielleicht hatte er ja Recht und sie war nur deshalb noch am Leben, weil er sie eigentlich nicht wirklich leiden konnte – jedenfalls gab er das vor. Insgeheim stimmte es womöglich nicht. Auf jeden Fall hatte er sich ein Stück an ihre sanftmütige Art gewöhnen müssen, so wie sie sich damit abgefunden hatte, dass er niemals nicht ein Danke oder Bitte hervorbringen würde. Obwohl, doch. Ein einziges Mal hatte er so etwas ähnliches wie Danke gemurmelt. Aber allein dies hatte sie so viel Geduld gekostet, wie das ganze Rudel zusammen nicht hatte. Normalerweise würde er längst aus jedem Rudel fliegen für seine schroffe und unsoziale Art. Aber sie hatte ihn als Experiment ihrer Hoffnung mit in diese Gruppe von Wölfen gebracht, fast so, als wollte sie selber sehen, wie lange sie das aushielt. Inzwischen war zumindest die Hoffnung gewichen, er würde auch nur einen Tag ohne Geschimpfe und Gemecker auskommen. Dafür aber hatten sich auch ihre schlimmsten Ängste nicht bewahrheitet und sie war guter Dinge, dass das so blieb. Also waren sie irgendwo in der Mitte angekommen. Sie wusste jetzt nicht, ob das Experiment, mit der Hoffnung auf Erfolg, weitergehen sollte oder ob er einfach am besten still sein und sich irgendwo am Rand aufhalten sollte, wo er nicht weiter auffiel.
Eines aber zumindest hatte sie Tihar ohne einen Zweifel gebührend zu verdanken- Sie war realistischer geworden. Im Bezug auf das Leben, die eigenen Möglichkeiten und die in der Gruppe. Aber Tihar selbst musste weiter seinen vermeintlichen starken Jungen ausleben. Der Krieger im Geiste, aber eben mehr da. Und wenn sie genügend Lust und Laune hatte, konnte sie sein Gerede heimlich in ihrem Kopf ins allgemein Verständliche übersetzen. Gut genug meinte sie ihn inzwischen zu kennen. Wenn man etwas über Tihar wissen wollte, durfte man zuletzt ihn fragen.
So schlimm bin ich doch gar nicht. Seht, Takata ist hier und gesund.
… konnte seine letzte Äußerung bedeuten. Sie kicherte leise. Ihr fiel erst später mit Erschrecken auf, dass sie das getan hatte und ging rasch in ein künstliches Husten über. Hoffentlich geriet sie jetzt nicht in Erklärungsnot. Wenn es eine Gefahr gab, die von Tihar jetzt noch ausging, dann die, ihn zu unterschätzen und ihm das genau so deutlich zu sagen. Nichts hätte seine vermeintliche Bösartigkeit besser genährt als diese Unterstellung.

Um rasch von sich abzulenken und Tihar nicht zu ihrem Hauptgedanken werden zu lassen, nachdem sie nun endlich auch mit anderen Wölfen zu tun hatten, bemerkte sie, was ihr bislang eher beiläufig ins Blickfeld getreten war.

„Seht mal, dort drüben öffnen sich die Berge.“

Sie hielt an und sah sich zu den übrigen Wölfen um. Natürlich sahen sie das auch selbst. Aber sie wollte vorschlagen, diesem Weg zu folgen, auch wenn die Störche mit Sicherheit einfach drüberweggeflogen waren. Hoffentlich kam niemand auf den Gedanken, weiter geradeaus zu gehen und der alten Richtung zu folgen. Von dort wehte nämlich der schwache Wind der See zu ihnen herüber.

(Skadi, Tihar - weiter weg Kyevjen, KuroShiro, Lynx und Teyjen)



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Niyol ist offline
21.01.2013 20:07

Bei Catoris Worten hätte Niyol beinahe erleichtert geseufzt. Pause! Na immer doch. Auch wenn erstaunt war, in welch guter Stimmung sie zu sein schien. Scheinbar war er mit der Auffassung, dieses Schweigen sei eindeutig zerschmetternd alleine. ~Mist.~
Niyol war bereits ins Grübeln verfallen, wie er es anstellen sollte, dass trotzdem nicht erneut eine Stille wie eben entstand, als Catori ihren Vorschlag des Schweigens als ungünstig abtat. Überrascht schaute er ihr ins Gesicht, auch wenn er durch die Dunkelheit nicht viel erkennen konnte. Was hatte sie denn dann angestellt, dass sie derart guter Dinge war?

~...ok, hätte ich mich nur nicht gefragt.~

Manchmal war diese Wölfin wirklich anders. Dachte sie tatsächlich, wenn er etwas bemerkt hätte, wäre er einfach weitergelaufen? Sie konnte sich ja wohl denken, dass er wie sie jede och so kleine Ablenkung willkommen heißen würde.

"Catori, du nun wieder.", leicht tadelnd und doch lächelnd schüttelte er den Kopf. "Da war nichts. Ich schätze dieses eintönige Wandern durch Schwarz-Weiß in der Stille macht einfach meinen Kopf und meine Sinne mürbe. ...Ansonsten hättest du doch mit Sicherheit auch etwas wahrgenommen oder nicht?"

Auf Bestätigung wartend sah er sie weiterhin an, als nun - wie als Gegenparole des Schicksals, dass hier eindeutig auf ihrer Seite zu sein schien - ein neuer Geruch kurz an seiner Nase vorbei huschte. ~Das ist doch nicht euer Ernst!~, fuhr er in Gedanken ihre Geister an. Wie konnte es nur sein, dass diese naive Art beinahe ständig belohnt wurde?! Sie war ja bei weitem sogar noch schlimmer als er und dabei hatte er immer gedacht, nicht mehr von einem erwachsenen Wolf übertroffen werden zu können. Nach einem Schnauben, um seine Nase frei zu bekommen, sog er erneut prüfend Luft ein. Im ersten Moment war da wieder nichts, doch dann schien der leichte Wind, der sie schon seit geraumer Zeit begleitete endgültig zu drehen, sodass ihm nun in voller Schönheit der Geruch eines fremden Rüden präsentiert wurde. Tatsächlich schien der Geruch so deutlich, dass man meinen musste er stünde direkt vor ihnen. Dementsprechend kratzte es eindeutig an Niyols Stolz, ihn tatsächlich nicht schon vorher bemerkt zu haben. Aber offensichtlich wollte der Fremde auch nicht erkannt werden oder? Wieso sonst sollte er sich in ihrem Windschatten herumschleichen?

"Ok, ich nehme alles zurück. Wir haben wohl tatsächlich einen kleinen Schatten."

Mit leicht erhobener Rute und angespanntem Körper ging er in die Richtung, in der sich der Andere befinden musste, als plötzlich ein Ruf in der Ferne ertönte. Irritiert hielt er inne und schaute erst kurz zu Catori, dann wieder nach vorne. Das konnte nicht derselbe Wolf sein. So stark war der Wind nicht. Geruch und Ruf gehörten hier doch eindeutig nicht zusammen. Oder drehte er nun völlig durch?
Nein, dort in der Ferne schien nun noch ein weiterer zu sein, der aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht in eine Ninja-Rolle schlüpfen wollte.

"Tja, scheinbar gibts jetzt einen neuen Spielkamerad für jeden von uns."

Mit einem Nicken, dass sie ihm folgen sollte, setzte er sich nun doch wieder in Bewegung. Erstmal galt es dein kleinen Nachtschatten ausfindig zu machen, der Rufende würde sie ja vermutlich auch so offen aufsuchen.
Ob dort noch mehr Wölfe waren? Gehörten die beiden vielleicht zu einem Rudel und der hier hatte als eine art Spion agiert? Niyol konnte nur hoffen, dass, selbst wenn dem so war, das ganze nicht irgendwie unangenehm ausging. Glück und Geister Catoris, hin oder her, das Schicksal hatte offensichtlich Spaß daran, seine Gedanken und Wünsche falsch zu verstehen.

[bei Fisi, Nemeth und Catori; irgendwo im Nirgendwo]

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
23.01.2013 20:11

Shiro warf Lynx einen Seitenblick zu.
Unter dem augenscheinlich etwas verwirrten Wolf schien ja ein ganzer Haufen kluger Sprüche verborgne zu sein.
Ob er auch die Bedeutung all seiner Worte zu erfassen vermochte?
Das sich plötzlich einstellende Grinsen wiederum wirkte auf Shiro irritierend.
Da war sie wohl auf ein Optimisten-Nest gestoßen. Genau die richtigen Wölfe für eine Pragmatikerin wie sie.

Einzig Teyjen wirkte eher verwirrt von der Überschwänglichkeit, was sie sogar verstehen konnte.
Und ein Blick auf die drei anderen verriet ihr, dass auch dort die Stimmung nicht gerade Begeisterungsstürme erfasste.
Nun a, Tihar verstrahlte auch eine Aura, die so etwas gekonnte verhindern konnte.

Sie hatte das Gespräch der beiden Fähen, Skadi und.. wie hieß sie noch gleich? Nun.. der Weißen - nicht verfolgt und sie hatten beide die Stimmen gesenkt, doch jetzt forderte die Weiße mit einem lauten Ausruf aufmerksamkeit ein.
Shiro hob den Blick.
Tatsächlich. AM Horizont öffnete sich die Bergkette, die wie ein Ring um das verschneite Tal herum lag. Shiros Blick blieb auf dem Anblick ruhen.
Es war nicht auszumachen, was sich dahinter verbarg.
Shiros Ohren schnippten nach vorn.

Neugierde und so etwas wie Hoffnung ergriff sie. Könnte hinter den Bergen der Frühling bereits begonnen haben?
Hatte die Sonne den Schnee bereits weggeleckt und war nur noch nicht bis hierhin vorgedrungen?

Ihre Rute stellte sich auf, ihr Herz begann, schneller zu schlagen.

"Wie weit ist es wohl noch?", fragte sie laut in die Runde.
[Takata, Skadi, Tihar, Teyjen, Kyevjen, Lynx]




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Tihar LeNuit ist offline
25.01.2013 11:03

Dieser vermaledeiten Hexe konnte man nichts vormachen! Takata scheint von deinem Fluch aber relativ unberührt zu sein! Der Schein trügt, wie so oft! Und er hatte gute Lust, ihr das zu beweisen. Nur hätte sie sich dafür auf ihn verlassen müssen und das tat sie im Leben nicht. Wenn er selbst sich je auf etwas hatte verlassen können, dann auf seinen Fluch. Erkannte sie denn nicht? Er hatte ihr mehr Wissen gegeben, als sie verdient hatte. Viel zu viel wusste sie schon über ihn, als seine alte Erzrivalin. Aber sie wollte partout keinen Fluch sehen! Dass Takata davon unberührt schien, war nur ein weiterer Fehleindruck. Sie hätte ihre weiße Freundin vielleicht mal hören sollen, als sie ein Anfall von Pessimismus und Missmutigkeit überkommen hatte, oder wie sie vor ihm gekrochen war, als zwischen ihrer Kehle und seinen Zähnen nur noch eine Kralle breit gestanden hatte. Am Ende wurde sie noch genauso zu einer gutgläubigen Blumenzählerin wie Takata. Nur weil einmal für ein paar Augenblicke lang kein Unglück über sie hereingebrochen war, begann sie gleich an das Gute zu glauben. Er war enttäuscht von ihrer Haltung, hatte sie doch weder an das Gute, noch an das Böse geglaubt, wie sie ihm mitgeteilt hatte. Auf eine Skadi konnte man sich auch nicht mehr verlassen.
Abwesend sah er zur Seite. Was kümmerte ihn, wie sie über ihn dachte. Obwohl. So ein bisschen hatte er seinen schlechten Ruf schon immer gepflegt. Nicht, dass er jetzt verkam! Wer war er denn noch, wenn selbst die Schwärze seiner Seele verblasste. Wuchs ihm etwa schon ein erstes, weißes Takata-Haar im Pelz? Schütteln!
Aber er musste sich jetzt nicht weiter den ohnehin schon angeschlagenen Kopf darüber zerbrechen. Seine weiße Freundin hatte etwas Wichtiges zu vermelden. Berge! Großartig. Als ob er das nicht auch selbst gesehen hätte, vorausgesetzt er hätte sich nicht gerade über die Pflege seines schlechten Rufes Gedanken gemacht. Tihar schnaufte verächtlich. Skadi und Takata konnte er nicht mehr beeindrucken, zu sehr schon war seine Schwärze verblasst. Aber wie stand es um den kleinen Grashüpfer weiter hinten? Er konnte ihn etwas entmutigen. Wenn er Glück hatte, würde er wieder große Reden schwingen und sich vor versammelter Mannschaft lächerlich machen. Er drehte den Kopf etwas nach hinten, bevor er lauthals sprach.

„Wir können auch umdrehen. In den Bergen gibt es ohnehin nur langweiliges Zeug. Übergroße Greifvögel, Eisblitze und weiße Bergbären, die mit Vorliebe junges Rüdenfleisch verzehren, langweilen mich nur.“

Ein gezielter Blick auf den unsicheren Stotterer.

„Gehen wir ruhig zurück.“

Sehr gut. Vielleicht drehten sie wirklich um und liefen direkt zurück in ihr Verderben. Und wenn nicht, dann war sein stetes Schlottern und Bibbern vor nicht realen Gefahren reine Musik in seinen schwarzen Ohren. Armer Jungwolf! So viele böse Gestalten um dich herum. Alle wollen dir nichts Gutes. Er hingegen fürchtete sich nicht, er hatte nichts mehr zu verlieren. Das einzige, was ihn noch bei der Gruppe hielt, ihm neue Kraft verlieh, war die Schadenfreude gegenüber den Schwächsten. Er konnte die Angst schon riechen!

( Takata & Skadi ; Teyjen, Lynx, Kyevjen, Shiro entfernt )


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Kyevjen
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Kyevjen ist offline
26.01.2013 10:59

Nur ein kurzer Moment Ruhe. Es war nicht, dass Kyevjen euphorisch war, aber er war ausgelassen, froh darüber, gerade keine Probleme bewältigen zu müssen. Er merkte die fragenden Blicke, die ihn jedoch nicht störten. Er schaute nur nach vorne und bemerkte die Berge, als er gleichzeitig weiter vorne Takatas Bemerkung hörte. Es war eine Veränderung. Berge brachten immer klimatische Veränderungen mit sich. Sie fingen Wind und Kälte ab, sorgten für Wasser, trennten Gebiete. Er konnte sich kaum eine Veränderung vorstellen, die ihre Situation tatsächlich noch verschlechtern konnte, also war es wohl ein gutes Zeichen. Denn was konnte schlimmer sein, als Schnee, Kälte und Hunger? Als Shiro fragte, wedelte Kyevjen einmal kurz mit seiner Rute.

“Wir werden sehen, was sich hinter den Bergen verbirgt. Dann werden wir es wohl genauer wissen.“

Gerade, als sich tatsächlich ein wenig Hoffnung breit machen wollte, meinte Tihar, dass es wohl wieder an der Zeit war, ein wenig zu ärgern. Denn sein Spruch, der ganz offensichtlich nur an Teyjen gerichtet war, kam gefolgt von einem Blick. Kyevjen seufzte und schaute seinen Bruder an. Er durfte sich jetzt nicht verunsichern lassen. Immer noch ruhig lief er nah zu seinem Bruder und stubste ihn mit seiner Nase am Ohr. Gleichzeitig flüsterte er, so leise, dass nur Teyjen es hören konnte.

“Bleib ruhig und ignoriere ihn. Du bist im Rudel und ich bin bei dir, er möchte dir nur Angst einjagen, weil er nichts von alledem hat.“

Kyevjen hob seinen Kopf wieder und warf Tihar einen kurzen Blick zu. Der Rüde hatte wirklich nichts von alledem. Keine Familie und so wie er sich benahm, gab er sich auch die größte Mühe, alle von sich zu stoßen. Er nahm seine Kräfte aus dem Leid anderer und irgendwann würde er damit nicht mehr auskommen. Einfach ignorieren. Man konnte nichts besseres tun. So erzog man auch Welpen. Indem man schlechtes Verhalten so gut es ging ignorierte und gutes belohnte. Kyevjen seufzte leise und schenkte seinem Bruder dann ein aufmunterndes Lächeln.

[Bei Teyjen, Shiro und Lynx, weiter vorne Takata, Skadi und Tihar]


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Laina
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Laina ist offline
26.01.2013 11:12

Laina stand aufmerksam da, unter sich noch Jellin liegend, der nicht begeistert von dem Rüden wirkte, eher unsicher und die Fähe immer wieder anschaute. Tatsächlich war dieser Avon wirklich merkwürdig, sprach komisch und gab vor allem sehr wirres Zeug von sich. Als Jellin die Bemerkung von sich gab, dass er keine Beute wittern konnte, nickte Laina, denn der Welpe hatte Recht. Wäre wirklich ein Wild hier entlang gelaufen, würde man es riechen, besonders da sie sehr hungrig war. Aber welchen Grund hatte der Rüde, sie anzulügen? War er womöglich wirklich bösartig? Als er anfing, mit Jellin zu sprechen, machte Laina einen Schritt vor, um sich zwischen die beiden zu stellen. Ihren Kopf leicht gedreht und Avon von der Seite anblickend, sprach sie, immer noch freundlich, aber vorsichtig.

“Ich kann kein Reh wittern. Wir suchen nur einen Weg weg von diesem Moor. Aus welcher Richtung kommst du und wie war das Gebiet dort?“

, fragte Laina, denn vielleicht konnte der Rüde ihnen doch ein paar Ratschläge geben, auch wenn sie nur ausversehen seine Kehle verließen. Jellin schien froh darüber, dass Laina nicht auf das Angebot einging, mit dem Fremden jagen zu gehen und versteckte sich ein wenig hinter Laina, denn der Rüde war ihm etwas zu nah gekommen. Die Fähe selbst musterte den Rüden weiter. Er sah nicht mager aus, hatte wohl wirklich nicht hungern müssen. Und das Klima hier war angenehmer, als auf der anderen Seite des Moors. Ein leichter, warmer Wind wehte ihr entgegen und ja... Vielleicht hatte sie es wirklich geschafft. Sie hatte ihr altes Revier hinter sich gelassen und tatsächlich ein neues Gebiet gefunden, das Moor überlebt und... einen Welpen gefunden, um den sie sich kümmern musste, da er sonst ganz alleine wäre. Kurz warf sie Jellin einen Blick zu. Was sollte sie mit ihm machen? Sie war nun die einzige, die für ihn da war. Das heißt, auch wenn es nie geplant war, dass sie nun tatsächlich in eine Mutterrolle schlüpfen musste, auch wenn sie sich eigentlich gar nicht so wirklich bereit dafür fühlte und sich gerne auch noch selber wie ein Jungwolf benahm – das war einfach viel lustiger und sorgenfreier. Die Verantwortung gefiel ihr nicht wirklich, gegen Jellin selbst hatte sie nichts, denn er war wirklich niedlich. Vielleicht konnte sie ja weniger wie eine Mutter sein, als wie eine große Schwester... Der Gedanke gefiel Laina mehr und so drehte sie sich wieder erwartungsvoll dem Rüden zu.

[Bei Avon und Jellin, am Moorrand]

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Lynx
smiling in the dark


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
75cm & 62kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 30.06.2012
Beiträge: 353

Lynx ist offline
28.01.2013 20:10

Als Lynx den fragenden Blick Teyjens spürte, wandte er ihm den Kopf zu und grinste breit.

Na Teyjen, kannst du nicht über Narren lachen?, fragte er den Braunen.

Irgendwie hätte er den Jungwolf gern einmal lachen gesehen. Wozu waren Narren den gut, wenn nicht über sie zu lachen? Er verspürte das Bedürfnis etwas dummes zu tun und sich als Narr zu zeigen, doch er hielt sich zurück. Es war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort um sich als Narr zu geben.
Ob er einer war? Oh, das wusste Lynx nicht. Vielleicht – vielleicht auch nicht. Wer konnte das schon wissen? Er lebte nach dem, was sein Meister ihn gelehrt hatte. Lynx hatte in seinen Meister nie einen Narr gesehen, doch es hatte andere Stimmen gegeben, die seine Meinung nicht geteilt hatten.

Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sie gehörte der weißen Fähe, die weiter vorn neben Skadi und Tihar lief. Takata war ihr Name gewesen, wenn er sich recht erinnerte. Er sah ebenfalls nach vorn und betrachtete die Berge. Was wohl dahinter lag? Würden sie dort auf die Störche treffen, denen sie angeblich folgten?

Doch als Tihars Worte an sein Ohr drangen, erschien ihm die Aussicht auf das Abenteuer, das die Berge versprachen nicht mehr ganz so viel versprechend. Dennoch wollte er sich nicht von den Worten des Schwarzen einschüchtern lassen. Umkehren? Was lag den schon hinter ihnen. Die Eiswüste in der das Leben kaum mehr möglich war. Hinter ihnen lag die Vergangenheit und in die Vergangenheit konnte man nicht zurückkehren.

Nein, nicht zurück. Immer voran. Fort von der Vergangenheit und der Zukunft entgegen., murmelte er vor sich hin.


[bei Kyevjen, Teyjen, Shiro | weiter vorn Takata, Tihar, Skadi]

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