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Lynx
smiling in the dark


Alter
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Geschlecht
Rüde
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75cm & 62kg

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Lynx ist offline
06.01.2022 19:07

Pure Erleichterung durchströmte Lynx als er spürte wie Takata unter seinem Griff wieder auf die Pfoten kam. Einen Moment länger als unbedingt nötig hielt er ihr Nackenfell gepackt, um sicherzugehen, dass Takata sicher auf den Pfoten stand und ihm nicht wieder zusammen klappte. Doch die Weiße schien sich wieder gefangen zu haben. Langsam aber beständig nahm sie den Marsch wieder auf und Lynx folgte ihr ohne zu zögern weiter hinaus in die Eiswüste.
Auf Außenstehende mochte das ganze Unterfangen wahnwitzig wirken. Waren sie vor nicht allzu langer Zeit aus der Eiswüste geflohen - Mangel an Beute und die schlechte Witterung hatte sie vertrieben -, nur um nun wieder auf der Jagd nach Beute zurück zu kehren. Es wurde immer schwieriger die Duftspur aufzunehmen, doch Lynx hatte Vertrauen und folgte Takata ohne zu zögern. Ähnlich wie auf dem Weg aus der Eiswüste, als er der Geschichte über die Störche geglaubt und dem Rudel gefolgt war. Aber was brachten Zweifel einen von den beiden in dieser Situation. Sie brauchten Beute, sie hatten eine Spur - auch wenn sie schwächer zu werden schien. Nun galt es einander und ihren Instinkten zu vertrauen.

So sehr der Weiße auch versuchte seine Gedanken ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren, so langsam kam ihm seine Umgebung fast schon schmerzlich bekannt vor. Lynx versuchte krampfhaft nicht an das Letzte Mal zu denken als er hier gewesen war. Mit Skadi und Teyjen und dem Rest vom Rudel. Damals war alles so viel leichter gewesen. Gut, sie hatten damals Tihar verloren, doch der Schwarze hatte ziemlich deutlich gemacht, dass er nicht zum Rudel gehören wollte. Und obwohl der Verlust traurig war, so hatte Lynx den Schwarzen kaum gekannt. Nicht wie Teyjen. Und schon gar nicht war er für Tihar verantwortlich gewesen. Sie waren hungrig gewesen, aber die Hoffnung hatte sie vorangetrieben. Jetzt hatte er sein Rudel verloren, Teyjen gegenüber versagt und auf was sollte er eigentlich hoffen als auf seine nächste Mahlzeit? Wenigstens hatte er Takata in all dem Schlamassel gefunden. Ohne die Weiße hätte er sich wohl schon längst aufgegeben.

Okay, also war vielleicht nicht alles schlecht. Immerhin hatte er noch ein Rudel, auch wenn es merklich geschrumpft war. Zwar hatte er gegenüber Teyjen und Skadi und vielleicht dem ganzen Rudel versagt, aber Takata hatte er wenigstens geholfen.

Takatas Stimme riss Lynx aus seinen Gedanken. Bei dem Wort Falle, leckte er sich nervös über die Lefzen. Natürlich meinte sie das Reh, doch bei dem Anblick der Steinwände überkam ihm erneut die Erinnerung als die Felsbrocken scheinbar vom Himmel herabgestürzt waren und das Rudel getrennt hatte. Trotz Müdigkeit beschleunigte Lynx seine Schritte und schloss weiter zu der Weißen auf bis ihre Felle sich berührten. Auf keinen Fall wollte er von Takata getrennt werden.

„Na... hoff-entlich… nur.. es.“, murmelte Lynx und ließ seinen Blick nervös die steilen Wände hinaufgleiten. Doch es brachte ja alles nichts. Das Reh war nun einmal hierher geflohen und sie beide hatten eine Mahlzeit mehr als nötig. „Dann bringen wir es hinter uns.“


[Takata | an der Grenze vom Beerenwald zur Polarwüste]

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Rüde
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Niyol ist offline
10.01.2022 08:41

Roghir schien sich nicht über seine Bitte zu wundern. Im Gegenteil meinte Niyol sogar eher, einen erfreuten Ausdruck auf dem Gesicht des Schwarzen auszumachen. Das war doch mal ein guter Anfang. Normalerweise hätte er solch eine Reaktion wohl langweilig gefunden. Doch derzeit fehlte ihm definitiv die Energie, andere absichtlich aufs Glatteis zu führen und sie ein bisschen zu piesacken, um heraus zu finden wie sie gestrickt waren. Also war einfach froh, das auch Roghir bisher mit einem ruhig-freundlichen Gemüt glänzte. Damit waren es schonmal zwei der neuen Wölfe, die zumindest auf den ersten Blick eine harmonische Ausstrahlung besaßen. ...~Ausgerechnet jetzt bist du gegangen Skadi, wo die Chance auf ein besseres Rudel besteht...~
Schnell versuchte er den Gedanken wieder weg zu blinzeln und trank zur Ablenkung noch ein paar Schlucke, während er über das leichte Rauschen des Wassers hinweg Roghirs nächsten Gedanken lauschte. Tatsächlich war er sich erstmal ziemlich sicher, dass Takata ohne Umweg quer durch das Gelände gelaufen war und dies einfach nur gradlinig vom improvisatorischen Rudelplatz weg. Andererseits hatte er ja eben auch selbst gesagt, dass Takatas Gedanken für ihn kaum vorhersehbar waren. Sprich: nur weil es ihm logisch erschien, gradewegs weg von dem Ort zu laufen, den man verlassen wollte, musste das noch lange nicht für die Weiße gelten.
Nachdenklich und auch ein bisschen weil er hoffte, Takatas Geruch würde ausgerechnet hier plötzlich den Weg in seine Nase finden und diese Überlegungen abkürzen, atmete er tief durch die Nase ein. ... Und stutzte überrascht. Schnüffelnd drehte er den Kopf leicht nach links und rechts um heraus zu finden, ob er da wirklich noch einen neuen Wolf roch und von wo genau er diesen Geruch wohl wahrnahm.

"Hattet ihr unterwegs noch einen Wolf dabei, oder kennst du diesen Geruch auch nicht?",

fragte er direkt mit gedämpfter Stimme an Roghir gewandt und machte unwillkürlich den nächsten Schritt in die Richtung Bachlauf aufwärts. Das Wasser schien den Geruch über sich mit zu tragen. Der Fremde konnte nicht all zu weit entfernt sein.

(bei Roghir, nahe Pan | nordöstlich des Mondscheinsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 10.01.2022 08:42.


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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Fähe
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Aarinath ist offline
10.01.2022 19:25

Kaum einen Moment später fanden sich die drei Wölfinnen an der Lichtung, an welcher sie vor nicht allzu langer Zeit aufgebrochen waren, wieder. Zu diesem Zeitpunkt hätte noch niemand erahnen können, welches Schicksal die Gruppe der Wölfe erwarten würde. Zuerst blickte Aarinath nachdenklich drein, dann kurz darauf fast schon melancholisch. Es dauerte einen Moment, bis die Wölfin den Ort auf sich wirken lies und sich dessen Ausstrahlung bewusst wurde. Ein schöner Ort, ein Ort der Zusammenkunft und des Austausches in einer gemütlichen Kulisse zwischen Bäumen am Wasser. Dieses Bild konnte das Rotauge ein bisschen aufmuntern und ließ sie sich des Seins bewusst werden.

Ein wenig zögerlich trat sie an das Wasser heran, senkte aber den Kopf noch nicht. Als erstes waren es ihre zwei Vorderpfoten, die ein bisschen kühler wurden. Nicht etwa auf die unangenehme Weise, dass sie frieren würde, nein. Es war schlichtweg ein erfrischendes und angenehmes Gefühl. Dann betrachtete sie ihr Spiegelbild auf der Wasseroberfläche und erinnerte sich wieder daran, wie schmal sie eigentlich gebaut war. Mit Sicherheit würde es ihr gut tun, endlich mal wieder etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Sie nickte ihrer Fellschwester zu und trat noch ein bisschen weiter in das Wasser hervor.

„Nach der Jagd tut eine Erfrischung wirklich Wunder. Manchmal sind es die einfachen Dinge im Leben, die doch so wertvoll sind.“

Das Rotauge atmete tief ein, als würde sie die raue vertraute Luft des Nordens in ihrer Lunge spüren. Es war aber alleine die Kühle des Wasser, was sie für eine kurze Zeit an den Schnee und das Eis ihrer Heimat denken lies.

Shiro hatte mit ihrem Vorschlag Recht, nun Jagd auf eher kleinere Beute zu machen. Das war deutlich erfolgsversprechender und kostete nicht einen allzu großen Aufwand. Zuerst genehmigte sich Aarinath einen kühlen Schluck aus der glitzernden Quelle zu ihren Pfoten. Ein wenig des Wassers rann ihr an den Lefzen entlang und verlor sich allmählich im dichten weißen Fell der Wölfin. Einige Tropfen schafften es gerade noch, entlang der Strähnen zu gleiten und wieder zum See zurückzufinden. Dort zogen sie in einem harmonischen Anblick ihre Kreise und wurden letztendlich wieder Eins mit dem Ganzen.

„Mit kleinerer Beute sollten wir erstmal zurechtkommen. Jedoch sollten wir auch hier Acht geben, nun …“, sie schluckte die bitter schmeckenden Worte hinunter, „Wir können einfach nicht klar sagen, wie weit sich diese Krankheit ausgebreitet haben mag.“ Aarinaths Gesichtsausdruck wurde ernster. „Alles, dessen Geruch uns nicht als vertraut erscheint, sollten wir tunlichst meiden!“ Auch wenn die Fähe mit ungewohnter Strenge sprach, wollte sie ihre Artgenossinnen nicht verschrecken sondern nur auf die nötige Achtsamkeit hinweisen.

[Ayjana, Shiro | in der Nähe Kachnik, Yarok, Avon | am Mondscheinsee]


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Ayjana
Herzenswärme


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Fähe
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Ayjana ist offline
11.01.2022 11:15

Nachdem Jana ihren Durst gestillt hatte und am Wasser verweilte, liess sie den Blick über den Ort schweifen. Hier hatten sie die anderen das erste Mal getroffen, es erschien Ayjana, als wäre es schon Tage her und nicht erst einige Stunden. Wahnsinn, wie schnell das Leben sich drehen konnte, wie schnell das Leben ein Ende finden konnte. Die weisse Wölfin lauschte den Vögeln, welche munter im Geäst zwitscherten, sog den Geruch des umliegenden Waldes ein. Die Luft war kalt aber klar und rein, pures Leben. Ihrer Familie hätte es hier sicherlich gefallen. Ein Schatten der Traurigkeit glitt über ihr Gesicht. Wie schön wäre es, wenn ihre gesamte Familie hier wäre. Sie stellte sich vor, wie sie mit Nyru unter den Bäumen ruhen würde, wie sie beide gemeinsam träumten. Sie beide waren stets die Träumer der Gemeinschaft gewesen. Sie sah Mizzi und Mitshu miteinander am Ufer des Sees raufen. Eine kleine schwappende Welle, welche ihren Brustpelz traf, liess die Blase des Tagtraumes zerplatzen und Jana fand sich zurück in der Gegenwart. Die Szene verblasste vor ihren Augen und sie unterdrückte nur ganz schwer einen sich anbahnenden melancholischen Seufzer.

“Das stimmt Aarinath.“ pflichtete Jana mit leiser Stimme den Worten ihrer Freundin zu und nach einer kurzen Pause nochmals ein leises “Das stimmt…“ diese beiden Worte aber nur für sie selber zur Verinnerlichung.

Schliesslich war Shiro es, die, die Stille durchbrach. Aufmerksam lauschte Ayjana den Worten der schwarzen Wölfin, sie würde dieser verschweigen, dass sie nicht gerade die allerbeste Jägerin war. Kleine Beute sollte sowieso kein Problem sein. Ihre Züge erhellten sich wieder etwas. Eine Aufgabe war das, was sie nun alle brauchten, um sich abzulenken und was sie alle noch viel mehr brauchten, war ein Erfolg auch um der Moral Willen. Janas Ohren zuckten, als sie auch Aarinaths Worte vernahm, getragen von einem strengen Unterton. Sie hatte recht. Schweigend nickte die Fähe zustimmend und hoffte insgeheim, dass sie sich der Krankheit irgendwie entziehen konnten.

“Ich finde den Vorschlag in Ordnung, vielleicht stolpern wir per Zufall doch noch auf jemand anderen.“ pflichtete Ayjana schliesslich bei, sie würde die Hoffnung nicht aufgeben, unterwegs vielleicht noch jemanden aufzugabeln. Prüfend sog sie die Luft ein. Shiro hatte verlauten lassen, dass Sie zur Reviergrenze ziehen würden, in die Nähe der Eiswüste Jana schauderte kurz, Eiswüste hörte sich nicht nach einem warmen und lebendigen Ort an.

“Lasst uns prüfen, ob uns das Glück hold ist.“ meinte sie schliesslich und drehte sich in die Richtung, von welcher sie dachte, dass sie die Richtige sein könnte. Da sie aber unsicher war, blickte sie mit einem auffordernden Blick in Richtung Shiro und wartete. Der Geruch Yaroks, Kachniks und Avons lag in der Luft, sie waren zwar nicht in Sichtweite, bewegten sich aber wohl nicht allzu weit weg von den drei Wölfinnen.

[Aarinath, Shiro | in der Ruf- und Riechweite Kachnik, Yarok, Avon |Am Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Yarok
Beschützer


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Yarok ist offline
14.01.2022 14:51

Bei seinem Blick zurück hatte er in der Ferne seinen Fellgenossen Kachnik ausgemacht, der sich allmählich in ihre Richtung in Bewegung gesetzt haben musste. Yarok verlangsamte ein wenig, um dem jungen Rüden die Chance zu geben, zu ihnen aufzuschließen. Die Luft wurde immer frischer und der Rüde nahm einen tiefen Atemzug, ließ die Gerüche des Waldes auf ihn einströmen. Er spürte, dass er sich freier fühlte, wieder mehr wie ein Wolf, der einen festen Platz auf dieser Welt hatte. Nicht mehr ganz so verloren, wie noch Augenblicke zuvor. Schließlich war er nicht mehr alleine, er hate ein Rudel gefunden und war gerade auf der Suche nach Beute, mit zwei gesunden, kräftigen Artgenossen. Und auch, wenn das Skadis Verlust nicht erträglicher machte, so war es doch mehr, als er noch vor wenigen Tagen auch nur zu hoffen gewagt hatte. Erneut atmete er tief ein und schob alle Gedanken in den Hintergrund, um sich nun vollends auf die Spurensuche zu konzentrieren.
Avons Schritte näherten sich von hinten und Yarok drehte den Kopf über die Schulter zurück. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er ein wenig zurückgefallen war. Auf seine zögernd vorgebrachte Frage hin, schüttelte Yarok nur den Kopf. Es schien, als hätte der Rüde seinen anfänglichen Tempoanstieg missgedeutet und bereits gehofft, dass die Aussicht auf Beute Yarok vorangetrieben hatte. Dabei war es vielmehr das, was hinter ihnen lag, als das, was vor ihnen lag, was den Rüden zur Eile angetrieben hatte.

“Nein, tut mir leid, ich habe noch nichts gefunden“, antwortete er mit einem bedauernden Unterton in der Stimme, während er im Augenwinkel eine Bewegung in den Schatten wahrnahm. Der junge Rüde hob den Kopf und fixierte das braune Fell, das sich durch die Bäume schob. Ein Grinsen zeigte sich auf seinen Lefzen, als er das Fell Kachnik zuordnen konnte und er schob den Kopf ein wenig zu Avon hinüber.

“Wir werden verfolgt“, murmelte er belustigt und trat einen Schritt zur Seite, um einen freien Blick auf Kachnik zu erhalten. Yarok wusste nicht, ob der Jungrüde sich einen Spaß mit ihnen erlaubte, oder ob er fürchtete, seine Anwesenheit wäre nicht erwünscht. Zumindest diese Sorge wollte Yarok ihm gerne nehmen. Er hob den Kopf und zeigte dem anderen ein leichtes Wedeln, um seine Worte zu unterstreichen:

“Kachnik! Es freut uns, dass du uns begleitest. Hast du da drüben eine Spur entdeckt?“, rief er ihm zu und ließ ihm mit der Anspielung auf eine mögliche Spur einen Ausweg übrig, damit der Rüde sich nicht so ertappt fühlen musste. Im peripheren Blickfeld beobachtete er Avons Reaktion auf das Auftauchen des Milchauges. Er hatte nicht mitbekommen, dass Avon Kachnik sogar angeboten hatte, sie zu begleiten und war sich nach wie vor nicht sicher, welche Beziehung die beiden Rüden zueinander pflegten. Er konnte nur hoffen, sich nicht als Streitschlichter in die Mitte stellen zu müssen...


[Kacknik und Avon | in Richtung Mondscheinsee]

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Geschlecht
Fähe
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70cm und 52kg

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Takata ist offline
23.01.2022 16:47

Es wärmte ihr Herz, zu wissen, dass Lynx sie scheinbar nicht im Stich ließ. Er war ihr bis hier her gefolgt und hatte ihre Idee, dem Reh bis zu den Bergen zu folgen, nicht offen in Frage gestellt. Das bedeutete natürlich noch nicht, dass sie das Hufwild auch zu fassen bekamen. Taten sie es nicht, wäre die ganze Investition umsonst gewesen und sie war nicht sicher, ob sie den Weg zurück überstehen würde. Gut, sie hatte vermutlich mehr als einmal geglaubt, am Ende zu stehen und nicht weiter zu können. Dieses Mal hatte sie einen an der Seite, der womöglich nicht von ihr lassen würde. Als seinerzeit das verheerende Feuer auf sie zugerollt kam, hatte sie Skadi aufgefordert sie zurückzulassen und sie war ihr bis heute nicht böse, dass sie dem Folge geleistet war. Dennoch bezweifelte sie, dass Lynx es auch tun würde, wie sie ihn mittlerweile einschätzte. Das bedeutete dann, dass sie die volle Verantwortung für ihn innehatte und gewissermaßen ... schuld war, wenn dieses Unterfangen schiefging. Nicht unbedingt ein tröstlicher Gedanke, obgleich sie sich fast vorstellen konnte, dass Lynx sie nicht offen angiften würde dafür.
Der Schnee, der sich vor ihnen erstreckte, war feinster Pulverschnee und ließ selbst ihre Pfoten ein ordentliches Stück einsinken. Takata musste den Hals strecken, um noch über ihn hinwegschauen zu können. Wo man hinsah, war zunächst nichts als Weiß. Dabei war sie geschaffen für diese Gegend und Lynx ebenso. Vermutlich hätten nicht alle aus dem Rudel standgehalten, sie dachte da insbesondere an den trotteligen Spaßvogel, der stets über seine eigenen Läufe stolperte und sich mit einem aberwitzigen Lachen zu entschuldigen versuchte. Wenn sie es so nahm, vermisste sie niemanden aus dem Rudel, nicht einmal Skadi. Sie hatten ihre Entscheidung getroffen und sie ihre. Hätte sie das auch behauptet, wäre sie nicht auf Lynx gestoßen? Vermutlich nicht. Gut möglich, dass sie, des Aufgebens nahe, irgendwo im Schnee liegen geblieben wäre, sich eingerollt hätte und abwarten würde, bis der Tod sie holte. Jetzt aber hatte sie wieder eine Aufgabe und anders als Tihar hatte Lynx es verdient, dass man sich für ihn einsetzte. Laut schnaufend arbeitete sie sich durch den hohen Schnee, der wohl von den Berghängen gekommen sein musste und sich hier locker aufgetürmt hatte.
Mit einem mal hielt die Weiße inne und stellte die dick bepelzten Polarwolfohren gerade auf. Ein Geräusch ...? Sie versuchte zurückzusehen auf Lynx und meinte ihn auch zu erkennen. Als sie sich wieder umdrehte, erkannte sie eine Bewegung. Sie spielte sich am Fuß der mächtigen Berge ab und mochte dem Reh entspringen, das sie seit längerer Zeit verfolgten. Entschlossen watete sie weiter durch den Schnee. Die grau-weiße Felswand wurde immer größer. Dann erkannte sie das rotbraune Etwas: es arbeitete sich gerade an den ersten Vorsprüngen der Berge hoch. Weiter unten war das ohne größere Schwierigkeiten möglich, aber je höher es kam, desto schwieriger wurde es. Dazu kam, dass der Schnee nicht nur die Spitzen bedeckte, sondern bis dicht über ihre Köpfe reichte, einfach weil er so massig und dick war, dass er alles bedeckte wie ein Leichentuch. Erstaunlich, dachte sie sich, dass das Reh Anstalten unternahm, die Bergvorsprünge zu erklimmen, schließlich war es keine Ziege oder Muffelwild. Wie panisch musste es sein, dass es ein derart sinnloses Unterfangen wagte? Nun wurde Takatas Entschlusskraft gepackt. Sie arbeitete sich in Sprüngen durch den hohen Schnee, um die Chance zu nutzen. Das Reh hing so hilflos über ihnen, dass es ein Leichtes war, seinen Hinterlauf zu fassen und es herunterzuziehen, wo es leichte Beute war. Die Weiße wuffte angestrengt, während sie den Blick nicht von dem verlorenen Geschöpf ließ.

„Komm, Lynx! Holen ... wir es uns ...!“

Ihr Körper mobilisierte die letzten Kräfte. Jetzt kam es drauf an! Wenn sie das Reh nicht schlugen, war die Investition vergebens und sie konnten sich gleich ein kühles Grab im Schnee suchen. Nun galt es: das Reh oder sie. Der Beutereflex war erwacht und die Polarfähe stürmte voran. Ohne noch einmal auf Lynx zurückzusehen, setzte sie die Pfoten auf den ersten Absatz und sprang hoch. Sie war genauso wenig zum Klettern geschaffen, aber wenn das Reh so hoch kam, würden sie es mit ihren Pfoten erst recht schaffen. Das Rotwild hatte den Berg über verschiedene Etappen auf vielleicht eine Baumhöhe erklommen und war dabei, ihnen zu entkommen, wenn sie es nicht rechtzeitig holten. Die Aussichtslosigkeit des Beutetiers dort oben war ihr sofort deutlich, denn selbst wenn es einen schmalen Absatz erwischte, an den sie nicht so gut herankamen, es würde dort verhungern oder abstürzen. So oder so hatte das Reh keine Chance mehr. Schnaufend, ächzend arbeitete sich Takata zu dem zweiten Absatz vor und rutschte mit dem rechten Hinterlauf ab. Eine Schneewehe trieb nach unten und würde den Nachfolgenden umgeben wie kalten Nebel. Ächzend sah sie zurück auf ihren treuen Begleiter und keuchte.

„Warte unten. Wenn es fällt, musst du es an der Flucht hindern. Ich ... sorge dafür ... dass es aus der Reserve gelockt wird.“

Sie staunte selbst über so viel Kräfteaufwand, den sie noch zu vollbringen im Stande war, doch griff auch hier das Prinzip vom Sinn: hatte sie einen in dem, was sie tat, war sie kaum aufzuhalten. Jetzt war sie für einen Moment womöglich wirklich die Alpha, die der weiße Rüde von ihr erwartete. Mit zusammengebissenen Zähnen und zu Schlitzen verengten, gelben Augen arbeitete sie sich voran, immer weiter hoch. Wie tief genau es ging, war kaum zu erkennen, da das einheitliche Weiß des Pulverschnees ganz unten keine verlässliche räumliche Schätzung zuließ. Selbst wenn sie abstürzte, würde sie - kam sie nicht auf einem der Vorsprünge auf - weich landen, oder? Selbst wenn Lynx in diesem Moment eine Warnung ausstieß oder ausgestoßen hätte, sie hätte es vermutlich nicht mitbekommen. Zu verbissen und zu entschlossen hastete sie dem Reh hinterher. Das Tier schaffte es nicht weiter hoch, etwas, das im Grunde von vornherein klar gewesen war. Der Schub in ihr, das Freisetzen zahlreiche Hormone, veranlasste sie zu immer größeren Sprüngen von Absatz zu Absatz, zum Kampf gegen die Schwerkraft. Bald war sie auf dem vorletzten Absatz angekommen und streckte ihren Körper, so weit es ging, um den Lauf des Rehs zu erhaschen. Doch das Tier war nicht wehrlos und donnerte mit seinem Hinterlauf auf ihren Schnauzenrücken. Die Fähe jaulte schmerzerfüllt und neigte den Kopf zur Seite. Beinahe wäre sie abgestürzt, konnte den Schmerzen aber gerade noch so trotzen und sich halten. Die Schnauze eines Wolfs war äußerst empfindlich und es reizte sie unverhofft, dass das Reh diese Tat gewagt hatte. Wer war hier Räuber, wer Beute?! Als das Reh denselben Versuch noch einmal unternahm, hielt sie das Bein erfolgreich fest. So hing sie nun da und ihr Kopf und Hals ging unweigerlich mit, wenn das Reh sich zu befreien versuchte. Sie aber hatte sich fest verbissen und ließ nicht locker, dabei wurde ihr Fähenleib übernatürlich gestreckt und sie spürte ein unangenehmes Ziehen. Lange würde sie das nicht durchhalten. Es bestand zu befürchten, dass sie abstürzte, eigentlich war es nur eine Frage der Zeit. Das Reh ruderte wild mit den verbliebenen freien Hufen und kratzte den Schnee vom Absatz. Sie aber verbiss sich so fest, dass an eine Befreiung nicht zu denken war, doch vermochte sie es in der Haltung auch nicht, das Reh herunterzuholen. Da hing sie nun und wusste weder ein noch aus ... nur, dass sie jetzt nicht aufgeben, nicht versagen durfte ... immerhin musste sie doch für ihr Rudel, für Lynx dasein ...

( Lynx - an der Außenwand der Eisschlucht des Todes, Polarwüste )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Roghir
Courageous Fighter


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3 Jahre alt
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Rüde
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Roghir ist offline
24.01.2022 19:36

Während der schwarze Wolf auf eine Reaktion Niyols wartete, ließ er seinen bernsteinfarbenen Blick noch einmal durch die Gegend schweifen. Gedankenlos. Ließ den leichten Wind über sein Fell streifen, fühlte die Kühle des Baches und hörte das Zwitschern der Vögel in seinen Ohren. Der Geruch von feuchter Erde, Bäumen und Grashalmen in der Schnauze. Roghir füllte seine Lunge mit Luft, um den Geruch intensiver wahrzunehmen. Es war sehr erfrischend. Der schwarze Wolf wollte seiner gestellten Frage eine weitere Frage ansetzen als er merkte, dass Niyol abgelenkt war. Der graue Wolf schaute sich prüfend um, wodurch Roghir seinerseits nun die schwarze Schnauze in die Luft hielt und schnüffelte. Ja, da war tatsächlich ein fremder Geruch in der Luft. Ein Unbekannter. Roghir schaute sich suchend um, doch der Geruch war fein, nicht intensiv. Der unbekannte Fremde musste in der Nähe sein, aber gerade noch so weit weg, dass sie ihn wittern konnten.

Als sich Roghir zu Niyol umdrehte, hatte dieser schon die Frage gestellt, ob er den Geruch kenne.

„Nein. Der Geruch ist mir unbekannt.“

, antwortete Roghir und schaute Niyol für einige Sekunden nach als sich dieser aufwärts des Baches vorschob. Er schaute sich erneut um, konnte nichts entdecken und entschied, dem grauen Wolf zu folgen. Ein weiterer Artgenosse hatte den Weg auf dieser Insel gefunden. Roghir war neugierig, aber auch besorgt über diesen Gedanken. Das bedeutete, ein weiteres Leben zu schützen vor dieser unsichtbaren Krankheit. Doch nur ein paar Meter weiter nahm er den Geruch intensiver wahr und im nächsten Augenblick sah er den Unbekannten. In geduckter Körperhaltung. Der schwarze Wolf blieb stehen.

„Hallo, Fremder.“

, begrüßte Roghir ihn, wobei er davor ein kurzes, leises Bellen vorausschickte. Seine Körperhaltung blieb gleich, jedoch wedelte sein Schwanz freundlich. Es war einerseits offen und freundlich, andererseits vorsichtig und standhaft.

[bei Niyol & Pantalaimon | nordöstlich des Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Pantalaimon
Rabenfürst


Alter
5 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
85cm & 55kg

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Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 81

Pantalaimon ist offline
25.01.2022 17:44

Pan sah, wie sich die Haltung der beiden Rüden änderte, als das Wasser seinen Geruch zu ihnen trieb. Einer nach dem anderen wandten sie sich in seine Richtung. Kurz spielte er mit dem Gedanken doch lieber die Flucht zu ergreifen, aber bevor er dem tatsächlich nachgehen konnte, richtete der dunklere der unbekannten Rüden einen Gruß an ihn. Es war keine Drohung darin zu finden und auch die Körpersprache des Schwarzen war zwar souverän, aber nicht abweisend.

Ein gutes Zeichen. - dachte Pan, der sich ein wenig ertappt fühlte und besann sich auf seine guten Manieren. Die geduckte Körperhaltung gab er auf, machte sich aber weiterhin klein und erwiderte das Schwanzwedeln. Dann trat er ein paar Schritte aus den Schatten heraus.

„Guten Tag. Bitte entschuldigt, dass ich mich so angeschlichen habe. Ich war mir nicht sicher, wie ihr zu Gesellschaft stehen würdet.", erklärte er mit einem höflichen Nicken, bevor er beide Wölfe kurz musterte.
„Mein Name ist Pantalaimon. Die meisten nennen mich Pan - der Einfachheit halber."

Ein paar Fragen brannten ihm auf der Zunge. Nicht zuletzt hätte er gern gewusst, ob er dieser elenden Krankheit hier endlich entronnen war. Vielleicht hielt dieses grüne Fleckchen Erde ja nicht nur den Schnee fern. Und warum auch nicht? Seine Gegenüber machten ihm nicht den Eindruck krank zu sein, auch wenn sie ihm ein wenig verstört vorkamen.

Dennoch - Pan war der Unbekannte in diesem Gebiet und wollte seine Gastgeber nicht sofort unverschämt mit Fragen löchern. Schon gar nicht mit solchen, die sich um eine unheimliche Seuche drehten, von der man hier vielleicht noch gar nichts gehört hatte.

[bei Roghir und Niyol | nordöstlich des Mondscheinsees]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 05.02.2022 13:27.


IP
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112

Kachnik ist offline
29.01.2022 19:41

Ein Weilchen verfolgte er stumm die beiden Rüden, gerade noch so, dass er sie mit verengten Augen als zwei hüpfende Silhouetten erkennen konnte. Könnten genau so gut zwei gigantische Amseln sein. Ja, und wenn er sie nicht klar erkennen konnte, dann konnten sie ihn unmöglich hinter sich erblicken und identifizieren, ja? Er war bloß ein Schatten! Er atmete tief durch die Nase ein, zunächst zögerlich, aus Angst erneut solch einen verdorbenen und beleidigenden Geruch in sich aufzunehmen, dann aber immer sicherer. Nichts besonderes stach für ihn heraus. Er wollte am liebsten die nächstbeste Person einfach fragen, wann das Essen endlich bereit war. Wie gerne wäre er wieder ein Welpe dicht geschmiegt an seine Mutter, seine Schwester ... und die Sorgen ganz weit weg. Doch das alles lag nun bereits so fern hinter ihm.

Er spürte wie sein Gesicht langsam müde wurde und das angestrengte Beobachten seinen Augen zusetzte. Er blinzelte hastig dieses Gefühl weg. Doch als er die Augen wieder auf die beiden fokussierte, erstarrte er. War Avon soeben ein Kopf aus dem Hinterteil gewachsen, ... oder starrte der komische Wölfling ihn geradewegs an? W ... was war das für ein Gesicht das der wieder zog? Er wollte ja nicht unhöflich sein, aber irgendwie mochte Kachnik diesen zweiten Wolfskopf noch weniger als den ersten, es fühlte sich fast an, als wollte dieser sich über ihn lustig machen. Und, kaum hatte er es sich versehen, war der Kopf am Hinterteil schon wieder entschwunden. Seltsam dieser Typ. Oder hatte Kachnik nur Avons Schwanz verwechselt? Ach, mit dem Innenleben in seinem Kopf wurde es wohl auch nicht mehr besser mit dem Alter! Wieso hätte Avon ihn bemerken sollen? Er näherte sich heimlich und voller Tücke langsam den beiden, um einen besseren Blick zu erhaschen. Schon sah er wie Tollpatschwolf und Yarok nun scheinbar dicht nebeneinander und angeregt miteinander redeten. Etwas unwohl wurde ihm schon bei dem Anblick. Er war sich nicht ganz sicher weshalb. Aber hatten sie tatsächlich etwas gefunden? Beute? Hatte Avon gerade Beute erwähnt? Etwas Überraschung machte sich in ihm breit, und mit neugierig gespitzen Ohren entschied er sich, noch etwas mehr aufzuschließen, solange der Schatten der Bäume ihm noch Deckung bot.

Doch bevor er seinen nächsten Schritt tun konnte, fiel von weiter vorne sein Name. Ah, was? Es fühlte sich an, als hätte sich gerade eine Steinlawine in seinem Inneren losgelöst. Ah, was war das für ein Laut gewesen? Sein Name? Sein Herz zog sich zusammen, er hatte dasselbe Kribbeln auf seinem Rücken, als ihm damals eine seiner erbeuteten Kakerlaken in die Seele gestarrt hatte, ein Flehen nach Gnade in ihren Augen. Nur, war es diesmal ein junger Timberwolf, der seine Augen gen Kachniks Gestalt warf. Oder war es gerade andersherum?
"J...j...ja?", presste er aus fest zusammengespresstem Kiefer heraus, während er so hastig die Luft einsog, dass er sich glatt verschluckte. Da registrierte er erst die Frage, die an ihn gerichtet war. "Ah, nn...nein.", er sog rasch erneut die Luft ein und sah sich hastig vor seinen Pfoten um, "Doch ich habe vielleicht einen ... äh ... Wurm gesehen ... irgendwo hier ... wir könnten ihn gemeinsam ...", seine Stimme verlor sich langsam im Nichts. Was redete er bloß? Kachnik versuchte schließlich ein entschlossenes Lächeln aufzusetzen, was ihn sichtlich unwohl machte, und hob den Kopf. Es fühlte sich so unnatürlich an für ihn. "Ich meine, ihr werdet schon sicher etwas finden! ... Äh, habt ihr bereits etwas ... gefunden?" Sein Scheinlächeln entschwand allmählich wieder seiner Schnauze, schon während er seine Worte äußerte. Die Lawine in seinem Kopf war inzwischen immer lauter geworden, sodass er sich selbst kaum mehr hören konnte. Er bewegte frustriert seine Ohren, während er zu den beiden starrte. Er hätte doch unsichtbar sein sollen! Dann wieso ... wie hatten sie ihn bemerkt? Da fiel ihm erst auf, dass der Gestank nach Krankheit auch ihre Nasen schon lange nicht mehr bedeckte. Etwas beschämt versuchte er zu ihnen aufzuholen. Wenn sie ihn so sehr brauchten, dann konnte Kachnik ja wohl unmöglich nein sagen, oder?

[Avon, Yarok | Richtung Mondscheinsee]

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
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Avon ist offline
31.01.2022 13:28

Es fühlte sich gut an, in Gesellschaft eines gesunden und selbstbewussten Wolfs wie Yarok zu sein. Nun, er war noch relativ neu und sie wussten alle nicht viel über ihn. Und sicher hatte er nicht das Selbstbewusstsein, dass ihre Skadi innegehabt hatte, doch im Vergleich zu ihm war er es schon ... selbstbewusst, selbstsicher, von sich überzeugt, ohne dabei zu übertreiben wie ein Wolf ... Namens Roh-Gier!
Der Timber stellte sich darauf ein, dass Yarok ihm mitteilte, was zu tun war, so wie er es gewohnt war. Er konnte es nicht beschreiben, dennoch vertraute er diesem Wolf. Er strahlte so etwas aus, das ihm etwas Sicherheit verschaffte in dieser brüchigen Zeit nach Skadis Ableben. Und es war nicht nur das Ableben, es war die allgemeine Unsicherheit, denn zu allem Überfluss hatte Skadis Kadaver Anzeichen der Krankheit gezeigt, was ihn echt unruhig werden ließ. Hatte das weiße Plüschmonster am Ende sogar Recht gehabt? Er schüttelte sich innerlich bei dem Gedanken, dass ausgerechnet die hübsche Gewitterziege ungeschoren davonkam, während sie alle an der Pathogenen Stinkus Skadensus zugrunde gingen. Brrr, kein schöner Gedanke. Moment, deutete sich da so etwas wie Schadenfreude bei ihm an? Wäre es ihm lieber gewesen, dieses aggressive Plüsch wäre mit ihnen an der Krankheit zugrunde gegangen? Oder wäre es nicht noch besser, sie hätte anstelle der ehrwürdigen Skadi dort unten gelegen und sich starr gekrümmt? Er rollte mit den Augen nach oben und kostete diesen verführerisch bösen Gedanken, als ... wuah! Was war das? Blitzartig drehte er sich um und zuckte zusammen. Eine tote Skadi konnte nicht unheimlicher sein als ein scheinlebendiger Kichnik! Erst im nächsten Augenblick sackte er in sich zusammen und holte tief Luft. Stimmt, er hatte das Milchauge ja zum Mitkommen aufgefordert. Was war los mit ihm? Hatten ihm die üblen Gerüche der Krankheit den Verstand vernebelt? Ohne Yaroks dankbaren Hinweis wäre ihm das vermutlich nicht aufgefallen und der Rüde hätte sich an seinen Leib geschmiegt wie Krätze. Nicht auszudenken.
Avon lächelte verschmitzt, er durfte sich jetzt nicht ungerecht geben, immerhin hatte er nicht gewollt, dass Kachnik zurückblieb ... also physisch ... das psychische war ... ja nicht mehr zu ändern. Yaroks Frage war berechtigt aber sinnlos. Was für eine Spur sollte das sein? Er zog eine Augenbraue hoch und musterte das wölfische Anhängsel ihres Dreiergespanns. Ja, hast du was gefunden, was uns sattmacht, Lerio? Zum Glück enttäuschte er sie nicht. Das war das Tolle an Kachnik. Auf ihn war unerschütterlich Verlass. Er vergeigte es noch immer mit todsicherer Garantie. Einen ... einen ... Wurm? Avon legte betroffen ein Ohr zurück. Moment ... worum ging es jetzt gerade? Es war der Augenblick, in dem ein Wolf das Fremdschämen für sich entdeckte. Kachniks Äußerungen ließen erschüttern und er wollte nicht wissen, was er als nächstes entdecken würde. Allein die Vorstellung, es hätte Tiere gegeben, die Wölfe als Beute betrachteten wie sie beispielsweise das Rehwild und der eine würde den anderen fragen ... hast du einen schmackhaften Wolf entdeckt ... und der andere würde antworten ... viel besser - einen Kachnik! ... grauenvolle Vorstellung. Bittere Ironie, aber er selbst hätte diesen Wolfsfressen nahegelegt, ihn, Avon, zu fressen, denn auch wenn man gemeinhin vom Fressfeind sprach, keinem Feind gönnte er eine derartige Magenverstimmung! Wurm. Avonasac kämpfte hart mit sich, das Bild aus dem Kopf zu bekommen, bei dem er gezwungen war, das eine Ende des Wurms zu nagen, während Kachnik am anderen kaute, bis sie sich in der Mitte ... ihekrswrr, ein Küsschen gaben.
Und dann diese unschuldige Frage hinterher, ob sie schon was gefunden hatten. Doch, ja, doch, schon.

„Also ich finde ...“, begann Avon gespielt selbstsicher und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. „Ich finde, wir sollten uns aufteilen. Wir umrunden den See von der linken und von der rechten Seite und ... ehrm, Kachnik ... du ... also ... das wurmt mich jetzt, aber ich weiß nicht wo du hinkönntest.“

Vielleicht blieb er am Ufer zurück und sah mal auf die Wasseroberfläche? Womöglich würde er umfallen, wenn er das täte. Dann musste einer hierbleiben und ihn vor dem Ertrinken bewahren. Denn auch wenn es hier nur um Kachnik ging, Avon ertrug es nicht, wenn sie am selben Tage noch einen weiteren Wolf aus ihrem Rudel verloren.

[Kachnik & Yarok | Richtung Mondscheinsee]



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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
08.02.2022 11:25

Roghir kannte diesen Geruch also auch nicht. Ob der Fremde allein unterwegs war? Oder gehörte er zu den gruseligen Wolfsgestalten, die sie derzeit sowohl tot als auch halb lebendig heimsuchten und zu einem Rudel gehörten, dass an dieser seltsamen Krankheit zugrunde ging. Immerhin wurde sein Geruch deutlicher und machte zunächst erstmal nicht den Anschein, dass sie hier gleich ein körperliches Wrack zu Gesicht bekommen würden. Das wollte der Graue also erstmal als positives Zeichen werten.
Der Schwarze hatte sich nach kurzem Zögern auch auf den Weg gemacht und befand sich bald schon neben ihm. Er war auch derjenige, der den Fremden nun zuerst ansprach. ~Soso, schwarzer Freund, dann machst du das jetzt.~ Niyol bedachte Roghir mit einem grinsenden Seitenblick. Der Schwarze wollte also gerne die Führung übernehmen, das war schonmal interessant. Nichts, was Niyol stören würde. Er mochte den Rüden bis jetzt so ziemlich und das Rudel musste sich sortieren, da konnte Roghir gerne schonmal ein bisschen trainieren, wenn er Ambitionen zum Rudelchef hatte.
Niyol selbst begnügte sich also damit entspannt mit der Rute zu wedeln und mit neugierig schief gelegtem Kopf zu dem Fremden zu blicken, der sich ihnen nun entgegenschob. Zwar hatte er seine geduckte Haltung teilweise aufgegeben, aber man sah ihm an, dass er bemüht war, einen möglichst friedlichen, positiven Eindruck zu machen. Auf die Worte des Braunen hin nickte Niyol nur. Natürlich hätte er auch selbst antworten können, doch er war neugierig, wie Roghir die Lage weiterhin angehen würde. Dass er nebenbei Skadi vor seinem inneren Auge sah, versuchte er geflissentlich zu ignorieren. Es schmerzte, aber sie gehörte nicht mehr hierher. Er musste das einfach langsam kapieren.

(bei Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Lynx
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Lynx ist offline
09.02.2022 21:57

Takata versank beinahe im Schnee und doch schob sie sich immer weiter vor. Lynx runzelte etwas die Schnauze, aber folgte seiner Freundin in die weißen Massen. Das Gefühl von allen Seiten von dem kalten Weiß umschlossen zu sein, behagte ihn ganz und gar nicht. Es war nicht so feucht wie im Fluss und auch riss keine reisende Strömung an ihm und doch hatte er das Gefühl von einer erstickenden Macht umgeben zu sein, der er im Fall der Fälle nichts entgegen zu setzten hätte. Und dann kamen natürlich noch die Erinnerungen an den Steinschlag hinzu. Doch es war nicht Takatas Schuld, dass es ihre Beute ausgerechnet hierher verschlagen hatte. Und noch mehr als davor dass sich die Vergangenheit wiederholte, war die weiße Fähe zu verlieren. Sie war alles was ihm noch geblieben war. Und es war gar nicht so leicht sie in den Schneemassen nicht aus den Augen zu verlieren.
Und dann plötzlich sprang Takata in Richtung der Steilwand. Offensichtlich hatte sie etwas gesehen. Also ließ Lynx seinen Blick über die Steilwand gleiten und tatsächlich fiel ihm eine Bewegung ins Auge. War das Reh tatsächlich so verzweifelt, dass es versuchte die Steilwand hinaufzuklettern? Wenn er es nicht mit eigenen Augen sehen würde, würde er es nicht glauben. Kurz darauf bellte die Weiße den Befehl zum Angriff. Wollte die Weiße dem Reh tatsächlich dort hinauf folgen? So wirklich begeistert war Lynx von dieser Aussicht nicht. Aber er konnte Takata ja jetzt auch schlecht im Stich lassen. Als Rudel mussten sie immerhin zusammen halten.
Also raffte Lynx sich zusammen und setzte der Weißen hinterher. Bis er die Steilwand erreicht hatte, hatte Takata bereits begonnen hinaufzuklettern. Der Weiße schluckte schwer als er seiner Freundin hinterher sah. Da sollte er rauf? Was wenn die Steilwand sich wieder entschied Felsen auf sie herunter regnen zu lassen? Und wie sollten sie hier ein Reh zur Strecke bringen? Das war keine Art der Jagd, die man Lynx gelehrt hatte. Doch Takata schien sich über all das keine Gedanken zu machen. Oder vielleicht war sie auch einfach zuversichtlicher?
Etwas zögerlich setzte Lynx die Pfote auf die felsige Wand und suchte nach Halt für den Aufstieg. Da rauf zu klettern war wirklich das Letzte was er wollte. Na gut, vielleicht nicht wirklich das Letzte. Aber es war schon ziemlich weit oben auf der Liste der Dinge, die er nicht tun wollte. Doch Takata war nun einmal vorausgegangen.
Gerade als er sich auf den ersten Absatz hinaufziehen wollte, fiel ihm der Himmel auf den Kopf – oder eher Schnee. Schnaubend wich er zurück schüttelte das weiße Nass aus seinem Gesicht. Besorgt sah er nach oben, um festzustellen, ob mit Takata alles in Ordnung war. Nun ja, jedenfalls war sie noch immer oben an der Felswand und nicht abgestürzt.
Lynx war sich nicht so sicher, ob er erleichtert darüber sein sollte, als die Weiße ihn befahl unten zu warten. Immerhin war das unterfangen, dass Takata sich da vornahm nicht ungefährlich. Und wenn er unten blieb, war sie dort oben ganz allein. Doch Befehl war Befehl. Lynx hatte sich Takata als Rudelführer ausgesucht und nun musste er auf ihre Entscheidung vertrauen. Außerdem, bei ihrem Glück würde das Reh einen Absturz tatsächlich überleben und ihnen dann doch wieder davonlaufen, wenn Lynx nicht unten blieb, um es abzufangen. Unruhig leckte sich der Weiße über die Lefzen und beobachtete mit nach oben gereckten Kopf, wie Takata die Verfolgung des Rehs aufnahm.
Und dann hatte sie es geschafft und packte das Reh am Hinterlauf. Es versuchte Takata abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht. Doch genauso wenig schien es der Weißen möglich, das Reh zu Fall zu bringen. Und so hingen die beiden dort oben und Lynx… Lynx wusste nicht was er tun sollte. Einerseits hatte Takata einen eindeutigen Befehl gegeben. Andererseits konnte er Takata doch da oben nicht einfach so hängen lassen. Was wenn die Weiße mit dem Reh abstürzte?
Es wäre eine verdammte Schande, wenn ihnen das Reh wieder durch die Lappen ging, doch Takata war sein Rudel, seine Freundin. Das war bei weitem wichtiger als ein dämliches Reh oder den Bammel, denn er vor dem Aufstieg hatte. Suchend tastete er den Steilhang vor sich mit seinen Vorderpfoten ab, bis er Halt fand und begann seinen Aufstieg.


[Takata | an der Außenwand der Eisschlucht des Todes, Polarwüste]

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Roghir
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Roghir ist offline
12.02.2022 00:49

Neugierig blickte Roghir den Fremden an. Musterte ihn. Seine geduckte Haltung lockerte sich, doch richtete er sich noch nicht zu seiner vollen Größe auf. Der Fremde machte ein paar Schritte, kam näher. Roghir spitzte die Ohren als er sich vorstellte und erklärte, warum er sich angeschlichen hätte. Erstaunt nickte er Pantalaimon zu. Langsam bildete sich ein freundliches Lächeln auf seine Lefzen. Die Abkürzung seines Namens machte Sinn.

“Freut mich, dich kennenzulernen, Pan. Ich bin Roghir. Das ist Niyol.“

, stellte sich Roghir vor und deute mit einem Nicken auf dem grauen Wolf an seiner Seite. Dann fuhr er fort:

“Bist du schon länger auf dieser Insel oder gerade erst angekommen?“

Die Insel war groß, konnte ja sein, dass er sich schon länger auf dieser Insel aufhielt und die Gruppe um Skadi nur noch nie seinen Weg gekreuzt war. Der Grund, weswegen die beiden Rüden durch die Gegend streiften, wollte er noch nicht nennen. Obwohl er eher ein positives Gefühl bei den braunen Rüden hatte. Doch ausschließen wollte er nichts. Oder Niyol würde es demnächst übernehmen, ihm über ihre Beweggründe zu erzählen.

Roghir leckte sich über seine Lefzen und wartete ab. Was sollte er sonst tun? Entweder würde Niyol noch etwas sagen oder Pan würde seine Fragen beantworten und alles würde seinen Lauf nehmen. Kurz glitten seine Gedanken zu Avon. Clown. Er würde dem Ganzen noch eine Komik abgewinnen, welche ratlose oder amüsierte Gesichter zurücklassen würde.

[bei Niyol & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees]


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Pantalaimon
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Pantalaimon ist offline
12.02.2022 18:38

"Niyol, Roghir...", ließ Pan die beiden Namen über seine Zunge rollen, fast so, als wolle er sich einen neuen Geschmack einprägen. Dann verzog er seine Lefzen zu einem zufriedenen Lächeln und erwiderte das des Schwarzen.
"Die Freude ist ganz meinerseits." Und das meinte er ganz aufrichtig. Es tat gut nach so langer Zeit mal wieder ein paar Worte mit seinesgleichen zu wechseln - zumindest mit solchen, deren Worte nicht vor Arroganz und Machtgier trieften. Er schüttelte sich, um sich von alten Erinnerungen und der vorausgegangen Anspannung der neuen Bekanntschaft zu befreien.

Er dachte einen Moment über Roghirs Frage nach. War dieses Gebiet also so groß, dass sich einzelne Wölfe über längere Zeit hier aufhalten konnten, ohne bemerkt zu werden? Vielleicht gab es hier dann ja auch mehrere Rudel und nicht nur dieses eine, wie er angenommen hatte. Wenn dem so war, war der schmale Rüde jedenfalls heilfroh diesen beiden toleranten Zeitgenossen begegnet zu sein, die scheinbar nichts gegen seine Anwesenheit hatten.

"Ich habe sie gerade erst gefunden.", antwortete er dann und konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. "Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie überrascht ich war, als ich aus diesem Schneegestöber in diese... Oase hinein gestolpert bin." Wie um seine Worte noch einmal zu unterstreichen, schauderte er. "Die Welt außerhalb ist ziemlich unfreundlich, um es nett auszudrücken. Aber das wisst ihr sicher genauso gut wie ich."
Pan war sich nicht sicher, wie alte Niyol und Roghir waren. Zwar wirkten beide keineswegs wie 2-jährige, andererseits, so dachte er, hatte er auch schon viele Wölfe kennen gelernt, die vom harten Überlebenskampf dazu gezwungen worden waren viel zu schnell erwachsen zu werden. Gerade Niyol, der Graue, wirkte auf ihn als würde ihn etwas beschäftigen.

Da fiel ihm seine Beinahe-Begegnung in der Nähe der Eisschlucht wieder ein und er fragte sich, ob die beiden wohl von dieser Insel gewusst hatten, oder unbewusst geradewegs daran vorbei gezogen waren, so wie er vielleicht, wäre er ihnen nicht aus dem Weg gegangen. Und auch die Raben - seine treuen Wegbegleiter fielen ihm wieder ein. Wie wachgerüttelt, blickte er gen Himmel, um vielleicht einen Blick auf einen der Vögel zu erhaschen.
Als dem nicht so wahr, setzte er nach: "Ich hatte nur Glück diesen Ort zu finden, wenn man es recht bedenkt. Eigentlich hätte mein Weg mich woanders hingeführt, wenn mich nicht zwei Unbekannte von meinem Plan abgebracht hätten."
Das sagte er ganz beiläufig, tatsächlich mehr in die Luft hinein, als an irgendwen gerichtet.

[bei Niyol und Roghir | nordöstlich des Mondscheinsees]

'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'

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Takata
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Takata ist offline
25.02.2022 15:46

Verbissen, im wortwörtlichen Sinne, hielt sie an der Beute fest. Sie hatte sich auf das Reh eingeschossen und es kam für sie nicht in Frage, aufzugeben. Sie kam auch nicht auf die Idee, dass sie, die Wölfe und Beutegreifer, schlicht unten hätten abwarten brauchen. Denn nie und nimmer hätte das Hufwild eine Chance gehabt, über die Berge zu entkommen. Es hatte sich in eine aussichtslose Sackgasse manövriert und Takata war besessen von dem Gedanken, Lynx beweisen zu müssen, dass sie das Zeug zur Führungsperson hatte, wenn es darauf ankam. Doch hatte das Reh ungewöhnlich viel Kraft, die es vor dem Hintergrund seiner sicher vorhandenen Todesangst entfaltete. So rüttelte und schüttelte es mit dem Hinterlauf, dass nicht nur ihr Kopf mit der Schnauze unfreiwillig mitging, sondern auch ihr ganzer Körper. Der Halt, den sie auf dem vereisten Felsvorsprung hatte, war äußerst dürftig und es brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, wie leicht man ihn verlor. Außerdem fühlte sich das Ziehen und Zerren in ihrer Brust und an ihrem Bauch unangenehm an. Wenn das Beutetier geahnt hätte, dass ihr das ebenso Schmerzen bereitet hätte, hätte es sich womöglich gefreut. So jedenfalls kamen sie nicht weiter. Sie konnte nun loslassen, dann stand jedoch zu befürchten, dass sie die Hufe gegen das Gesicht gehauen bekam. Und Kopfverletzungen konnten schnell zum Tode führen. Wenn sie dagegen weitermachte oder heftig an dem Tier zog, bestand die Gefahr, dass sie beide abstürzten. Sie zwang sich daher, sich mit all ihrer verbliebenen Kraft festzuhalten, sich zu zwingen, nicht aufzugeben und stärker zu sein als das Reh oder die Schwerkraft, die sie am liebsten unten haben wollte. Aus den Augenwinkeln links erkannte sie eine Gestalt, die ihnen beiden näher kam. Keine Frage, das war Lynx. Doch warum tat er das? Hatte sie ihn nicht angewiesen, unten zu bleiben und das Reh ,in Empfang' zu nehmen? Sie wollte ihm befehlen, dort zu bleiben, statt sich auch noch in Gefahr zu begeben und die Chance auf fette Beute zu gefährden. Aber wie sollte das gehen mit vollem Maul? Ironie, dass sie das lebende Beutetier schon zu einem Stück in ihrem Maul hatte, als wollte sie es gleich hier und ganz verschlingen. Und ihre Geräusche, die sie tat, waren uneindeutig und nicht im Stande deutliche Signale zu geben, denn dass sie solche Laute in einer Situation wie dieser tat, war sicher wenig verwunderlich.
Während sie versessen an dem Reh hing und nebenbei versuchte, ein gelbes Auge auf Lynx zu werfen, entging ihr, was sich über ihnen abspielte. Schicht für Schicht rutschte Schnee herab, der zunächst in Form kleinerer Flöckchen auf ihr Gesicht rieselte, dass sie erst glaubte, es begann erneut zu schneien. Doch als sie hörte, dass das Rutschen des Schnees immer lauter und massiger wurde, dämmerte ihr, dass es nicht bei keinen Flocken bleiben würde. Sie befanden sich direkt an einem Hang und der Schnee und die glatte Steinoberfläche unter dem Schnee gab nicht viel Halt. Als sie entschied, doch vom Reh abzulassen und sich lieber in Sicherheit zu bringen, wurde alles viel schlimmer. Das Reh klatschte auf den Vorsprung, auf dem es stand und verlor den Halt endgültig. Durch seine bis eben andauernden Versuche, ihr zu entkommen und dem Fakt, dass sie einfach losgelassen hatte, rutschte es vom Stein und segelte nach unten. Aber auch Takata blieb nicht verschont. Während Lynx nun doch noch die zweifelhafte Ehre hatte, das Reh ,in Empfang' zu nehmen, erreichte die Lawine sie als erstes. Sie sah gerade nach oben, als auch schon ein dichtes Tuch auf sie fiel, woraufhin mit einem Mal alles dunkel wurde. Überflüssig zu sagen, dass sie den Halt verlor und von den Schneemassen mitgerissen wurde. In diesem Moment war sie nicht einmal zu einem erschrockenen Jaulen fähig, zu einem entsetzten und ängstlichen Blick. Takata wurde zum Spielball der Natur und ihr großer Körper mitgerissen wie ein Blatt im Wind. Die Polarwölfin hatte keinen Zweifel, dass dies ihr Ende war. Während sie mit dem Schnee fiel, wusste sie nicht, wo oben und unten war und ob sie richtig- oder falschherum war, da sie durch den Schnee keinen Fixpunkt mehr hatte. Zwar blieb ihr der harte Aufschlag auf den Stein oder den harten Boden erspart, da sie von einer schneereichen kalten Masse umgeben war, doch wurde der Schnee zu ihrem kalten Grab, nachdem sie aufkam und noch gefühlte drei Wolfslängen tief einsackte. Niemals hätte man glauben können, dass Schnee solch eine Last sein und diese Kräfte entfalten könnte.
Unter unzähligen Schneekristallen lag sie begraben, die Weiße, die nun wahrlich eins mit dem Schnee geworden war. Die Geräusche erklangen dumpf, bis sie ganz verklangen. Das Problem war, dass sie so nicht atmen konnte. Obgleich ihr Herz vor Aufregung raste, zwang sie sich, ruhig zu bleiben, in der Furcht, es sonst noch schlimmer zu machen. Die Beute war vergessen, nicht aber die Sorge um Lynx. Was war mit ihm? Hatte er sich in Sicherheit bringen können? Doch dann begannen auch ihre eigenen Probleme an Gewicht zuzunehmen, denn die Atemnot wurde langsam spürbar, obwohl es hier und da kleinere Kammern gab, die noch etwas von dem wertvollen Sauerstoff bargen. Wie es war, langsam zu ersticken, würde die Fähe in wenigen Augenblicken merken. Was aber am schlimmsten war, das war die Tatsache, dass sie versagt hatte ... und es war der einzige Grund, sich einem langsamen und sicheren Tod durch Luftmangel hinzugeben, statt zu versuchen, nach oben zu kommen, wo nur eine triste Welt voller Enttäuschung auf sie wartete ...

( Lynx - am Fuß der Eisschlucht des Todes, unter Schnee, Polarwüste )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Aarinath ist offline
27.02.2022 12:56

Nach ihren ernsten Worten hatten sich die Gesichtszüge Aarinaths wieder gemildert bis sie einfach noch als neutral zu deuten waren. Mit etwas Bedacht und Vorsicht sollte es ihnen doch hoffentlich gelingen können, der Krankheit aus dem Weg zu gehen. Die Fähe machte einen Schritt aus dem Wasser zurück und ließ ihren Blick durch die Umgebung nach potenziellen Hinweisen auf andere Wildtiere schweifen. Etwas Kleines also. Ein Hase vielleicht? Selbst wenn sie auch nur eine Maus zu fassen bekämen, wäre dies ein kleines Gefühl des Erfolges. Hier würde man bestimmt fündig werden können. Doch wie würde es in Richtung der Eiswüste aussehen?

„Ja, lasst uns losziehen.“, stimmte das Rotauge ihrer Fellschwester zu, als sie auch ihren Tatendrang bemerkte. Eiswüste. Das klang nach einem kargen, wenig fruchtbaren Land. Hoffentlich würde sich dieser fürchterliche Gedanke noch als Irrtum herausstellen können.

Mit einer leicht pendelnden Rute bewegte sich die Fähe im Trab neben ihren zwei Artgenossinnen fort. Um ehrlich zu sein, hatte Aarinath gar keine Ahnung, wo genau es hingehen würde. Das Revier war groß und sie als Neuling völlig unwissend über die hiesigen Areale. Dennoch war klar, dass sie sich schon eine Weile in Bewegung setzen mussten, um möglichst der ansteckenden Krankheit aus dem Weg gehen zu können.

„Ist es ein weiter Weg?“, fragte Aarinath Shiro leicht verlegen. Ihr war nicht ganz wohl in der Situation nicht Bescheid zu wissen. Sie fühlte sich fast wie ein ahnungsloser Welpe, was ihr nur wenig gefallen konnte. Unterwegs spitzte sie die Ohren und prüfte die Umgebung. Fiel ihr etwas auf? Würde sie diesen grauenhaften Gestank der Krankheit irgendwie aufschnappen? Sie wollte sich einfach nur bereit halten, da sie nicht wusste, wie weit die Reise gehen würde.

[Ayjana, Shiro | in der Nähe Kachnik, Yarok, Avon | am Mondscheinsee]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Aarinath am 27.02.2022 12:57.


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Yarok
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Yarok ist offline
27.02.2022 15:04

Kachnik schien eine Weile zu brauchen, um zu bemerken, dass er angesprochen wurde. Das darauf folgende Gestammel war leider wenig aufschlussreich und Yarok spielte ein wenig verwirrt mit den Ohren. Einen… Wurm? Der Rüde schüttelte sich den Pelz, während er versuchte, aus dem Milchäugigen schlau zu werden. Wie lange er wohl schon alleine umherirrte? Er wirkte, als wäre er lange nicht mehr in Gesellschaft gewesen. Yarok schielte hinüber zu Avon, auf dessen Gesicht sich ein Lächeln zeigte, welches er nicht richtig deuten konnte. War er vielleicht einfach zu lange alleine gewesen und nicht mehr in der Lage, die normale wölfische Mimik und Sprache zu verstehen? Er unterdrückte ein Seufzen über diesen doch etwas beunruhigenden Gedanken.

“Nein, wir haben leider noch nichts gefunden hier drüben!“, rief er Kachnik als Antwort zu und ignorierte den mysteriösen Wurm einfach. So war es vermutlich auch für Kachnik einfacher. Immerhin zog dieser jetzt das Tempo an und holte zu ihnen auf und Yarok schenkte ihm ein freundliches Wedeln. Als Avon erneut den Mund aufmachte, gefiel dem Braunen der Ausdruck in dessen Gesicht immer weniger. Er hatte also Recht gehabt, irgendetwas ging zwischen den beiden vor. Und Yarok hatte keine Ahnung, wer das ganze begonnen hatte, doch aktuell schien Avon die treibende Kraft zwischen ihrer Fehde zu sein. Kurz überlegte er, ob er Kachnik, den Avon so direkt in seinem Vorschlag ausschloss sagen sollte, dass er gerne mit ihm kommen konnte. Vielleicht war es nicht schlecht, schnell ein wenig Abstand zwischen die beiden Rüden zu bringen. Doch dann besann er sich auf Shiros Worte und legte seine Augen nun auf Avon.

“Ich denke nicht, dass wir uns aufteilen sollten. Wir wissen nicht, was uns vielleicht erwarten könnte. Ich würde mich wohler fühlen, wenn wir zusammenbleiben“, formulierte er bemüht diplomatisch und warf nun auch Kachnik einen Blick zu, um ihn in die Entscheidung mit einzubeziehen.

“Nehmen wir die rechte Seite?“, schlug er vor und nahm sich vor, die beiden potentiellen Streithähne nicht aus den Augen zu lassen. Was für eine Aufgabe!

[Avon und Kachnik | Mondscheinsee]

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
28.02.2022 13:26

Es folgte die übliche Vorstellungsrunde und Niyol begnügte sich mit einem Nicken, als sein Name fiel. Roghir machte seine Sache gut und fragte nach den üblichen Dingen, die auch dem Grauen in den Kopf gekommen wären. Schon hier wurde die Antwort des neuem interessant. Zwei Unbekannte? Wer mochte das wohl sein? Sie suchten an sich nur Takata, die konnte sich schlecht zuletzt verdoppelt haben. Aber da waren noch genau zwei Wölfe, die erst vor kurzem verschwunden waren: Zita und Pilgrim. Zita war doch aber wohl nicht dumm genug, den alten, wirren Pilgrim in die Eiswüste zurück zu führen?!

"Zwei Unbekannte? Hast du mit ihnen gesprochen?",

fragte er nun also doch schnell. Auch wenn er nicht wusste, was er tun sollte, wenn es tatsächlich genau diese beiden waren. Zita hinterherlaufen und zu vernünftigen Entscheidungen umzustimmen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war nicht unbedingt eine erfolgsversprechende Aussicht.
Aber wer konnte es sonst sein? Die Zwei hatten sich offenbar nicht mit diesem Rüden hier zusammengetan, so eine Entscheidung würde er ohne Zweifel Zita zuschreiben. Mit etwas mehr Spannung im Körper als zuvor schaute er Pan an und wartete begierig auf dessen Antwort.

(bei Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
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Kachnik
Doppel-As


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Kachnik ist offline
05.03.2022 19:57

Es schien für eine kurze Zeit eine seltsame Stille über sie gelegt worden zu sein. Warum schauten die beiden so seltsam ... und weshalb schüttelte sich Yarok so? Wollte er ihm etwas sagen? Hatte Kachnik etwas im Fell? War es das worauf sie ihn aufmerksam machen wollten? Er verdrehte sich unauffällig, und untersuchte oberflächlich seine beiden Körperseiten ... Bis auf den Staub und vielleicht ein paar Klümpchen Erde oder Blätterchen ... nun, nichts Ungewöhnliches jedenfalls. Hm ... Etwas verwirrt sah er rasch von einem zum anderen, bis er schließlich versuchte der Stille zu entkommen, indem er ihre Umgebung inzpizierte. Was für ein schöner Baum war das dort!
Als er wahrnahm wie Yarok schließlich den Mund auftat, schnellte sein Blick wieder hinüber. Ah, okay, also keine tollen Funde bei ihnen, ergab Sinn. Mit verengten Augen schielte er heimlich zu Avon hinüber. Er bemerkte mit einem unwohlem Gefühl im Magen, wie Avon zunächst einen etwas ... undeutbaren Ausdruck aufgesetzt hatte. Sah er nicht etwas ungemütlich aus in seinem Fell? Kachnik fragte sich doch sehr, was wohl gerade in diesem kleinen Köpflein vorging. Nicht viel nahrhaftes Gedankengut, vermutete Kachnik kritisch, als er noch blinzelnd diesen unförmigen Auswuchs an Avons Nacken begutachtete. Sah er Unbehagen in seinen Zügen? Hm, hatte Kachnik womöglich einen wunden Punkt in der selbstzentrierten Illusion dieses Trottels getroffen, indem er sich nach dessen Jagdfortschritten erkundigt hatte? Schämte der sich gar für seine gen Nichts gehenden Fähigkeiten auf diesem Feld? Es ergab ja auch Sinn, dass Kachnik Avon gegenüber im Beuteaufspüren überlegen war! Er streckte mit leicht wedelndem Schwanz die Brust hervor. Er würde sich ja gerne bereitstellen, ihm unter die Schnauze zu greifen! Er hatte ja schließlich einen Wurm ... ähm ... nun ja ... wenigstens war er ihnen voraus! Doch ...

Was hörte er gerade? Verdutzt blinzelte er Avon an, der mit seinen verengten Augen so aussah, als hätte er gerade starke Schmerzen. Während seine Worte auf ihn niederrieselten, drehte Kachnik seine Ohren erwartend von einem Rüden zum anderen. Hatte ... niemand etwas daran zu bemängeln? Irgendwie fühlte es sich an, als hätte ihm gerade eine Wespe in die Brust gestochen. Etwas verunsichert blickte er rasch mit einem Lächeln zu Boden. "Also, ich ... werde euch beide von hier aus natürlich im Aug ... äh im Ohr behalten, falls irgendwas oder irgendjemand euch was Böses will ... und wenn die Beute ... " Sein leises Murmeln verlor sich allmählich im Nichts, als er bemerkte, wie Yarok gerade seine Meinung kundtat. D... das wäre natürlich ... Er blickte den Grauen mit großen Augen von unten hinauf an. "J ... ja.", flüsterte er, nachdem Yarok die rechte Seite vorgeschlagen hatte. Die sah ganz in Ordnung aus, stellte er begeistert mit einem entschiedenen Nicken fest. Wenigstens einer von ihnen hatte noch ein gut funktionierendes Hirn, dachte er zu sich selbst. Noch immer etwas überrascht wandte er sich kurz mit einem triumphierenden Schwanzwedeln zu Avon.

[Avon, Yarok | Mondscheinsee]

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KuroShiro
Kämpferherz


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4 Jahre
Geschlecht
Fähe
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70cm - 50kg

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KuroShiro ist offline
06.03.2022 13:06

Shiro hatte den beiden weißen am Seeufer ohne eigenen Kommentar zugehört. Ihre eigenen Gedanken, dass sie nun bei jeder Beute vorsichtig sein sollten, auf den Geruch der Krankheit achten sollten, brauchte sie gar nicht deutlich zu unterstreichen, es war das Rotauge, welches sich diese Gedanken wohl ebenfalls gemacht hatte. Sie nickte Aarinath zur Bestätigung zu - und sie war froh, dass sie hier wohl alle drei einer Meinung waren.
Und auch über die Beutegröße brach keine Diskussion los. Shiro nah noch ein paar Schlücke des kühlen Seewassers und tat ein paar tiefe Atemzüge. In ihr herrschte eine eigentümliche Ruhe, wie sie sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. Unter der dumpfen Betroffenheit, die sie über Skadis Verlust zwar präsent, aber nicht nagend verspürte, lag eine fast vergessene Gelassenheit. Während die frische Luft durch ihre Nasenflügel in ihre Lunge strömte und ihr Herz ruhig aber kräftig schlug, konzentrierte sie sich auf diese Ruhe in sich selbst.

Als die beiden Wölfinnen neben ihr bereit zu sein schienen und auf den Aufbruch drängten, nickte sie erneut zustimmend und setzte sich in Bewegung.
Erst als Aarinath neben ihr das Wort an sie richtete, sprach sie wieder.
"Von hier aus ist es nicht all zu weit, eine halbe Tagesreise, schätze ich. Wir entfernen uns wieder etwas vom Meer. An der Grenze entlang in Richtung Norden erstreckt sich ein Moor... doch dort würde ich nicht nach Beute suchen.", gab sie eine kurze Auskunft über die Topographie. Moor... das Moor.. war das Moor vielleicht die Brutstätte der Krankheit? Ein toter, feuchter und stinkender Ort... nicht ausgeschlossen.
"Von hier aus gesehen im Norden - entgegengesetzt unserer jetzigen Laufrichtung - liegt der Flockenwald. Er ist zwar eingeschneit und von Frost überzogen, aber Bäume und sehr widerstandsfähige Gräser wachsen auch dort... wenn... falls... wir im Süden nichts finden, würde ich dort nach Beute suchen.", fuhr sie fort.

[Aarinath, Ayjana, Mondlichtsee, in Richtung Polarwüste]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


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