Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Beiträge: 543
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Würde Niyol den Weg wieder zurück zum Rudel finden? Es ging so viel Schmerz und Wehmut von ihm aus, dass Jana es zu zweifeln wagte. Vielleicht musste er woanders neu beginnen. Irgendwo wo nicht jeder Strauch und jeder Baum an Skadi erinnerte. Obwohl Jana nicht wusste, wie die beiden zueinandergestanden hatten, so war ihr nicht entgangen, dass ihr Band wohl enger miteinander verbunden gewesen war als es gegen aussen den Anschein gemacht hatte. Traurig blickte sie zu Boden. Reisende sollte man nicht aufhalten, auch wenn es wehtat Abschiede waren sowieso nicht die Glanzleistung der weissen Fähe. Sie selber war schliesslich auch einfach in einer Nacht und Nebelaktion aus dem Heimattal verschwunden. Es hatte ihr damals gutgetan in fremde Länder zu schweifen, solange bis ihr die Einsamkeit zu schwer zugesetzt hatte. Nach einem kurzen Moment bot sich Roghir an, Niyol zu begleiten. Kurz suchte sie den Blick des Schwarzen, ehe sie diesen ebenso schnell wieder abwandte. Es wäre gelogen wenn Ayjana sich in diesem Moment nicht wünschte, dass zumindest er wieder zurückkommen würde. Der Seufzer, der sich über ihre Lippen schleichen wollte, blieb ungehört als sie ihn energisch zurückhielt und ihn runterschluckte.
Die Weisse straffte sich und erhob sich schliesslich wieder auf die Beine, die Rute pendelte leicht hin und her.
„Passt auf euch auf und viel Erfolg bei der Suche!“ erwiderte sie schliesslich mit leiser Stimme, einem hoffnungsvollen Lächeln auf den Gesichtszügen und einem langen letzten Blick auf die beiden.
Danach wandte sie sich Avon zu, auch wenn die Melancholie immer noch schwer über der Szene hing, so schaffte es Avon doch einen kleinen Funken Lebensmut zu verbreiten. Wie konnte der Timber nur gerade jetzt an Essen denken. Ayjana lachte lautlos.
“Avon hat Recht, wir müssten irgendwas zu fressen finden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass alles Lebende hier vielleicht Träger der Krankheit sein könnte…“
Sie alle konnten schliesslich kaum von Luft und Liebe leben. Ausserdem trieb es Ayjana weg von diesem Ort, auch wenn es hiess, dass sie sich wieder von zwei Gefährten trennen musste, ein kleiner Stich in ihrem Innern, sie wollte glauben, dass sie die beiden einfach wieder sehen würde… Früher oder später.
Sie drehte sich kurz zu ihrer Fellschwester, welche in ihrer unmittelbaren Nähe stand. Aarinath hatte seit einer Weile nichts mehr von sich hören lassen. Jana stupste sie sachte an.
“Aarinath, bist du… in Ordnung?“ fragte sie schliesslich mit kaum hörbarer und zaghafter Stimme. Der Blick der bernsteinfarbenen Augen lag besorgt auf der sonst so starken und mutigen Wölfin.
Yaroks Frage lag noch unbeantwortet in der Luft und auch Jana wartete wohl nun unbewusst darauf, dass Shiro eine Entscheidung treffen würde, wie es weiterging.
[Avon, Aarinath, Kachnik, Yarok, Shiro | Niyol, Roghir | Lichtung nördlich des Mondscheinsees ]
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Dabei seit: 06.01.2017
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Roghir nickte den anderen zum Abschied zu. Es brauchte nicht viele Worte, denn sie würden sich wiedersehen. Dafür würde er sorgen. Kurz lächelte er aufmunternd als er Avon wispern hörte und Ayjana’s Blick auffing. Alles wird gut. Der schwarze Rüde setzte Niyol nach als er sich ebenfalls in Bewegung setzte, nachdem er ebenfalls jeden Wolf in der Runde angeblickt hatte. Und Roghir hatte das Gefühl als würde der Graue flüchten wollen. Flüchten von dem Ort und von den Wölfen. Der schwarze Rüde hoffte, dass sie Takata schnell finden würden; je eher sie sie fanden desto rechtzeitiger würde die weiße Wölfin die Nachricht von Skadi’s Tod und den Verlauf der Krankheit erfahren.
Auch machte er sich innerlich sorgen um den Rest des Rudels, doch mit Aarinath, Shiro und Yarok würde es zusammenhalten. Doch nun mussten sie eine neue Beute finden, denn die Wapiti-Kuh war laut Yarok und Shiro ebenfalls mit der mysteriösen Krankheit infiziert. Doch, was war, wenn sich die Hälfte der potentiellen Beute infiziert hatte? Dann bliebe – wenn sie von den größeren Beutetieren nichts nehmen konnten – nur noch Insekten vom Waldboden. Es wäre nicht viel, schmeckte nicht gut, aber es würde sie am Leben halten. Sie würden überleben!
Roghir trotte hinter dem grauen Rüden her durchs Dickicht, während er gleichzeitig merkte, wie er innerlich leicht zu zittern begann. Seine Läufe taten ihm weh, die Ballen seiner Pfoten waren aufgeschürft und seine Lefzen trocken und leicht verklebt. Getrocknetes Blut von der toten Wapiti-Kuh klebte noch an ihm, auch leichte Schürfwunden zierten seine Lefzen. Er leckte vorsichtig darüber. Und er legte vorsichtig die Schnauze in die Luft, um eine Witterung aufnehmen zu können.
[Mit Niyol unterwegs | Richtung des Mondscheinsees]
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Pantalaimon
Rabenfürst
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 55kg
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Dabei seit: 21.11.2021
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Es war still in diesem schier endlosen Weiß, fast ein wenig unheimlich. Das einzige Geräusch, dass dem dunklen Rüden versicherte, dass er nicht taub geworden war, war das monotone Knirschen der Schneedecke unter seinen Pfoten und dieses kam ihm in dieser stummen Welt ohrenbetäubend laut vor.
Seine letzte richtige Mahlzeit lag schon eine Weile zurück. Pan war vorsichtig geworden. Vor einigen Nächten war er seinen schwarzgefiederten Botschaftern zu dem Kadaver eines jungen Rehbocks gefolgt. Als er dort ankam, hatte er festgestellt, dass noch keiner der Vögel sich daran zu schaffen gemacht hatte. Sie waren lediglich darum herum gesprungen und hatten krächzend miteinander gezankt. Er hatte ziemlich nahe an den Toten herangehen müssen, bis ihm aufgefallen war, was damit nicht stimmte - Ein süßlich-fauliger Geruch hatte wie eine Decke über dem Aas gelegen, Blut war ihm aus Mund und Nase gelaufen und seine Augen waren blutunterlaufen und unnatürlich verdreht gewesen. Ein wirklich morbider Anblick.
Ein Schaudern ging durch Pans Körper, als er daran zurück dachte. Nach diesem hatte es noch mehr solcher Erlebnisse gegeben, weshalb er sich kaum an Beutetiere heran getraut hatte, die größer waren als eine Maus, geschweige denn an welche, die bereits verendet waren. Für den Braunpelz, der sich beinahe sein ganzes Leben lang hauptsächlich von Wesen ernährt hatte, die ihr Ende bereits ohne seine Hilfe gefunden hatten, war das eine große Umstellung. Eine, die ihm ganz und gar nicht gefiel.
Musternd lies er seinen Blick schweifen. Es bot sich kein besonders aufregendes Bild. Das meiste um ihn herum waren weiße Schneemassen. Vereinzelt lugten dürre Sträucher, hier und da ein knorriger, alter Baum aus dem Puder. Zu seiner Rechten befand sich eine felsige Eisschlucht, auch sie wirkte genauso unfreundlich und gnadenlos wie das restliche Ödland.
Und wie er seine Augen an dem Stein empor wandern ließ, entdeckte er drei Raben, die kleine Kreise über der Schlucht zogen. Ungeduldig krächzend verkündeten sie die baldige Ankunft des Todes.
Interessiert, aber unsicher verlangsamte Pan seinen Schritt. Würde es sich lohnen nachzusehen, was sie erspäht hatten, oder würden sie ihn doch nur wieder zu einem dieser armen Kreaturen führen, denen sich nicht einmal ein hungriger Vielfraß erbarmen würde?
Er konnte seine Überlegung kaum zu Ende führen, als der Wind sich drehte und ihm einen fremden Geruch zutrug. Es war nicht der Geruch von Krankheit, allerdings war der hochgewachsene Wolf sich nicht sicher, ob das weniger Gefahr für ihn bedeutete. Die Fährte, die ihm um die Nase strich war die zweier Wölfe. Da wurde ihm klar, was die schwarzen Vögel im Visier hatten - die beiden mussten auf der Jagd sein.
Inzwischen war er ganz zum Stehen gekommen und lauschte nun vorsichtig. Zwar waren die Unbekannten nur zu zweit, aber Pan war weder der stärkste, noch der geübteste Kämpfer und sollten sie ihn als Konkurrenten für ihren Fang sehen, hätte er schlechte Karten. Es wäre schön gewesen, mal wieder ein paar Worte mit jemandem zu wechseln, der nicht er selbst war, oder einen Schnabel hatte. Trotzdem entschied er sich dafür kein Risiko einzugehen und setzte seinen Weg in eine andere Richtung fort.
[in der Nähe von Lynx und Takata | unterwegs Richtung Storchenhalbinsel]
'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396
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Zunächst kam Niyol gar nicht erst der Gedanke ein Gespräch anzufangen und Roghir hatte offenbar auch nicht das Bedürfnis dazu. Also ließ der Graue einfach seine Gedanken schweifen. Automatisch spülte ihm hierbei sein verräterisches Gehirn natürlich immer wieder Bilder der letzten Momente in den Kopf. Ohne es zu merken wurde er dabei immer langsamer. Erst nach einer Weile fiel ihm auf, dass er sich nur noch im Schneckentempo vorwärts bewegte.
Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf. Er hatte eine Aufgabe, also konnte er sich doch damit ablenken. Sofort begann er, sich wieder genauer zu orientieren und stellte fest, dass er am Ende doch etwas näher am Mondscheinsee geblieben war, als er es ursprünglich vorgehabt hatte. Andererseits war es so vielleicht dort leichter, Takatas Spur wieder zu finden. Ihm schien als sei der überstürzte Abflug der Weißen Wochen her. Beinahe wünschte er sich, auch schon früher gelangen zu sein. Er hätte ein anderes Abschiedsbild von Skadi und dem Rudel im Kopf behalten können. ~Stopp. Du hast eine Aufgabe!~ Schonwieder wollte sein Geist mit diesen Träumereien anfangen. Er musste wirklich Acht geben, wenn er Takata nicht noch in einem Jahr suchen wollte. Vielleicht wäre es doch günstiger, sich zu unterhalten, solange er noch Gesellschaft hatte. Dort vorn war schon ein Zulauf des Mondscheinsees wahrnehmbar, den sie überqueren mussten.
"Dort vorn würde ich gerne noch etwas trinken. Danach denke ich müssen wir bestimmt etwas aufmerksamer suchen, dort ist Takata doch irgendwo verschwunden.",
teilte er Roghir also erst mal seine nächsten Gedanken mit. Es war nicht wirklich ein richtiger Konversationsansatz, aber so viel fiel ihm momentan einfach nicht ein. Da hatte Skadi es doch tatsächlich mit ihrem Tod geschafft, ihm das Maul zu stopfen. Falls sie wirklich als Geist umherflog, so wie Catori es von ihrer ominösen Altwölfin geglaubt hatte, würde Skadi sicherlich was zu lachen haben. Catori... vielleicht würde er sich ja auf die Suche nach ihren Überresten begeben. Andererseits, anders als erfroren sein konnte sie wohl auch nicht oder?
(bei Roghir| nordöstlich des Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 30.11.2021 17:19.
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166
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Es tat gut, Abstand zu gewinnen. Der Schock saß ihm noch immer in den Gliedern und er übertraf das Intermezzo mit einem Roghir oder den Sturz vor die Füße einer Alpha um Längen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so niedergeschlagen gefühlt hatte. Denn mit Skadi war nicht nur der Kopf des Rudels gegangen, sondern auch eine Bezugsperson, eine Vertrauenswölfin ... eine ... Mutter? Avon konnte sich an seine Mutter nur noch schemenhaft erinnern, denn es war eine gefühlte Ewigkeit her. In Situationen wie diesen brauchte er jemanden, an dessen Schulter er sich stützen konnte und da gab es ... niemanden? Er hatte Ayjana vor den Kopf gestoßen und wagte ihr noch immer kaum unter die Augen zu treten. Irgendwann musste er seinen Mut zusammen nehmen und auf sie zugehen, um die Sache zu klären. Der Timber hatte sich wie ein Volltrottel benommen und es brauchte einiges, um das wieder gut zu machen.
Fast zielstrebig lief er auf Yarok zu, den er zu seinem neuen Kumpel hatte machen wollen, in dem er ihm das Rudel vorgestellt hatte und stupste ihn unverhohlen an. Er kannte nicht viele unbeschriebene Blätter in diesem Rudel, die er einfach so unverfänglich anstoßen konnte, ohne dass dies eine Reihe von Konsequenzen nach sich gezogen hätte ... Knurren, Bisse, Gelächter, Ausgrenzung ... aber Yarok schien in Ordnung, oder zumindest redete er sich das ein.
„Kommst du ... mit?“, piepste er noch immer sichtlich getroffen. „Hast du auch so 'nen Bärenhunger wie ich?“ Fast sah er ihn etwas unterwürfig an, legte die Ohren zurück und hoffte, dass er ihm noch immer gut gesinnt war.
Vielleicht klappte es und auch ein Avon konnte mal einen Rudel- und Artgenossen ganz unverbindlich zur Nahrungssuche auffordern, ohne dass ihm dafür gleich die Nase abgebissen wurde. Nun war ja da auch keine Alpha mehr, die das Ruder an sich reißen konnte, die vorgab, was zu jagen war und wann man das tat. Die Alpha ... lag tot zu ihren Füßen, unwürdig wie ein Stück Dreck, dass es ihm im Herzen wehtat. Das kleine Kind in ihm wollte nicht verstehen, nicht akzeptieren ... wollte noch immer zu ihr hin, sie anstupsen, ihr Fell zwischen die Zähne nehmen und sie zum Aufstehen auffordern. Aber der erwachsene Avon wusste nicht nur, dass das hinfällig war, er war sich sogar im Klaren, dass er sich dann womöglich gleich dazulegen und mit totsein konnte, denn Skadi hinterließ mit ihrem biologischen Überrest ein böses Erbe, dass sie alle mit in den Abgrund zu reißen drohte. Es ziemte sich nicht, sich an einen toten Pelz zu schmiegen, erst recht nicht, wenn sein Leib verseucht war. Schluck.
Rasch drehte er ab und schlug wieder die Richtung ein, die von hier fort führte, vielleicht hin zum Mondscheinsee. Womöglich hüpfte ihnen ein Frosch ins Maul ... besser als nichts. Vor allem aber suchte er Ablenkung, etwas, das ihn abbrachte von diesen furchtbaren Gedanken, dass ihre Alpha nicht mehr war und dass sie alle womöglich in höchster Gefahr schwebten ... in einer, die unsichtbar war oder die erst sicht- und spürbar wurde, wenn es zu spät ist. Glückliche Skadi. Sie musste das nicht mehr miterleben. Es war zum Lachen. Sie hatte es in sich getragen, ohne davon Kenntnis zu haben. Sie starb, bevor es sie zerstören konnte. Hätte die Fähe doch nur geahnt, dass sie einmal als verseuchter Klumpen zu ihren Pfoten liegen würde, gemieden wie Abfall. Eine grauenvolle Vorstellung, die der tapferen Alpha nun erspart blieb.
Auf seinem Weg, der ihn fort von diesem traumatischen Ort führte, erspähte er im Blickwinkel den muffigen Graubraunen, Lerio aka Kachnik. Sein Lieblingsrivale, der ein Pfötchen fürs Unglück hatte, etwas, das ihn unweigerlich mit dem Timberwolf verband, ob sie beide das wollten oder nicht. Avon schluckte erneut, eh er einen Schlenker tat, der ihn näher an das Milchauge heranführte. Mit einem knappen Blick und nur schwer verständlicher Stimme brummte er.
„Kommst du mit? Wir stopfen uns den Magen voll.“
Damit lief er weiter, wartete nicht, denn egal wie die Entscheidung Yaroks oder Kachniks ausfiel - er musste weg hier, andernfalls drehte er durch, also richtig durch, nicht so wie gewohnt.
Yarok & Kachnik (?)| Lichtung nördlich des Mondscheinsees, Ri Mondscheinsee ]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 02.12.2021 15:56.
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KuroShiro
Kämpferherz
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm - 50kg
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Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 849
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Shiro ließ die Vorschläge und Überlegungen über sich hinwegplätschern. Sie musterte Niyol, diesen seltsamen Wolf, aus dem sie nie schlau geworden war, eine ganze Weile lang, während die anderen überlegten, wohin man sich als nächstes wenden wollte. Und sie glaubte zu erkennen, warum der Graue sich sofort erboten hatte, Takata zu suchen. Aus Gründen, die sich ihr nicht offenbarten hatte dieser kauzige Wolf für Skadi tiefen Respekt und... in irgendeiner Art und Weise... Zuneigung empfunden. Vermutlich wollte er einfach mit seiner Trauer alleine sein. Eine Gefühlsregung, die Shiro nur all zu gut nachvollziehen konnte.
Dass Roghir sich erbot, Niyol zu begleiten und dass dieser nicht widersprach, deutete sie dennoch als Zeichen, dass der Graue zurückzukehren gedachte - sich lediglich offenhielt, sich die Zeit zu nehmen, die er brauchte.
Und wozu widersprechen? Sie sah nicht, dass zwei Wölfe mehr oder weniger ihre Überlebenschancen rapide verbessern würden und zudem - sie sah sich nicht in der Position, irgendwem zu sagen, wohin er gehen sollte oder nicht. Sie war keine Anführerin. War es nie gewesen, hat es es nie sein wollen und würde auch jetzt diese Rolle, die sie, anscheinend, ohne es zu wollen, ausgefüllt hatte, nur übernehmen, bis der Schock sich gelegt und jemand, der besser geeignet war - entschlossener als sie - bereit war, sie anzunehmen.
"Seid vorsichtig.", sagte sie daher zum Abschied.
"Und...", hob sie an, als ihr etwas einfiel, "Und wenn ihr Zita über den Weg lauft, lasst auch sie wissen, was geschehen ist. Ich habe ihre Fährte verloren und ich bin mir sicher, dass sie ganz bewusst ihre Spuren verwischt hat. Aber falls doch... sie sollte es wissen."
Denn, so wenig wie sie von Takatas Abschied wusste, konnten die anderen von ihrer erfolglosen Suche nach Zita und Pilgrim wissen.
Sie blickte den beiden Rüden nach, die langsam davon trabten und unterdrückte einen erneuten, tiefen Seufzer. Sie ersparte sich leere Floskeln, denn ihr schien, mit Glück hatte diese kleine Expedition wenig zu tun.
Als die beiden dunklen Punkte im Dickicht verschwanden, wand Shiro ihre Aufmerksamkeit wieder den verbliebenen Wölfen zu. Man schien sich darauf geeinigt zu haben, vorerst zum Rudelplatz zurückzukehren und dieser Plan war, fand Shiro, ebenso gut, wie jeder andere. Sie sah, wie der rastlose und nervöse Avon zu diesem und jenen lief, Yarok anstupste, Kachnik ansprach, und in seiner zappeligen, so kindlichen Art, zum Aufbruch drängte. Weg vom Schauplatz dieser Tragödie.
Sie spürte die Blicke der beiden Weißen und Yarok, die auf ihre Entscheidung zu warten schienen.
Und blickte wieder auf Avon, der bereits vorgeprescht war. Sie zögerte - sollte sie ihn zurückpfeifen? Nicht, weil sie gegen den Vorschlag war, sondern weil ihr schien, dass es das war, was von einem Alphatier erwartet wurde. Die Gruppe zusammenzuhalten und Anweisungen zu geben. Doch... welche Folgen würde das haben, für die Zukunft? Für das Bild, das man von ihr hatte, für die Gruppendynamik?
Ihre Lefzen kräuselten sich unzufrieden und sie schnaufte.
Natürlich hatte Avon recht. Sie brauchten etwas zu fressen, und das möglichst bald. Die kräftezehrende und letztlich erfolglose Jagd auf das Wapiti hatte ihre Kraftreserven erheblich verringert.
"Avon, warte!", wuffte sie letztlich. Es war deutlich, es war keine Bitte, doch auch kein scharfer Befehl. Ein bisschen, als würde man einen ungestümen Welpen zur Ordnung rufen.
Erneut atmete Shiro entschlossen ein- und wieder aus.
"Lasst uns zum See zurückkehren - schauen, ob wir auf dem Weg vielleicht selbst über einen der anderen stolpern - und von da in Richtung der Reviergrenzen auf Beutesuche gehen. Doch wir sollten in Hörweite zueinander bleiben. Falls wir unverhofft auf ein größeres Beutetier treffen, sollten wir bereit sein. Als Gruppe.", sprach sie und wägte ihre Worte dabei sorgfältig ab.
Und, weil damit im Grunde alles gesagt und wieder Wolf seine Meinung kundgetan hatte, setzte sie sich in Bewegung in Richtung Mondscheinsee.
Ob man sich tatsächlich den Reviergrenzen näherte, würden sie auch am See noch diskutieren können. Ihr schienen die Argumente, die sie zu dieser Idee gebracht hatten, durchaus schlüssig, doch das würde sie den anderen am See darlegen. Vorerst wollte Shiro vor allem diesen Ort, diese Lichtung am Ende des Weges von Skadi, verlassen.
[näherte sich wieder Avon, bei Aarinath, Ajyana, Kachnik und Yarok | Lichtung nördlich des Mondscheinsees, Richtung Mondscheinsee]
Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.
Avatar by wildfotog
Signatur by Tim Donovan
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von KuroShiro am 09.12.2021 15:23.
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Aarinath
it's still snowing in my heart
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg
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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281
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Wie aus einer Starre erwachte Aarinath langsam und lies ein leises Seufzen hören. Sie wurde angestupst und hatte ihren Namen gehört. Erstmal schüttelte sie ihren Pelz, als wollte sie all die Trauer, all die Schwere, einfach abschütteln. Dann hob sie flüchtig und in aller Aufmerksamkeit auf Ayjana gerichtet den Kopf, um ihn dann wieder betroffen zu senken. Wegen ihrer hünenhaften Größe befand sie sich damit noch knapp auf der Augenhöhe ihrer Fellschwester. Ob alles mit ihr in Ordnung war? Sie wusste es nicht.
„Es … geht schon. Irgendwie.“
Murmelte sie und übte sich darin, eine zuversichtliche Mine aufzusetzen. Als wollte Aarinath den Blicken ihrer Fellschwester entfliehen, schaute sie Roghir und Niyol hinterher, die sich auf die Suche nach Takata auf machten. Hoffentlich ginge das gut – die Witterungsverhältnisse hier waren alles anderes als zu unterschätzen. Sie hatte das Gefühl, als müsste sie auch etwas tun, auch etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft beitragen. Vielleicht wäre es schon hilfreich, wenn sie sich endlich aufraffen würde und das eben Geschehene nicht ewig mit der Vergangenheit vergleichen würde. Jetzt den anderen auch noch zur Last fallen, das wollte sie nicht. Mit abgewandtem Blick kniff sie einen Moment ihre Augen zusammen und presste die Zähne fest aufeinander. Nun reiß dich aber zusammen, du kannst stark sein!
„Danke, dass du fragst.“
Wandte sie sich dann endlich wieder Ayjana zu und ließ ein sanftes Lächeln sehen. Und was würden sie nun tun? Es stand der Vorschlag im Raum, wieder zum See zurückzukehren, um hier etwas Fressbares aufzutreiben. Dem Anschein nach schienen die Wölfe hier alle die Entscheidung Shiros abzuwarten. Aarinath tat dem gleich, denn die dunkle Wölfin wirkte in der Situation sehr gefasst und würde der Gruppe zumindest erstmal den Weg weisen können. Das Rotauge nickte Shiro bestätigend zu, als sie den Plan kundtat, zum See zurückzukehren und Richtung der Reviergrenze nach Beute zu schauen.
Die weiße Wölfin tat noch einen letzten Blick zurück, dann setzte sie sich auch allmählich in Bewegung. Sie verfiel in einen lockeren Trab und schloss dann zu Shiro auf, schwieg allerdings. Zuletzt blickte sich die Fähe um, um sicher zu gehen, dass auch der Rest der Gruppe folgen würde.
[Avon, Ayjana, Kachnik, Yarok, Shiro | Lichtung nördlich des Mondscheinsees ’ Richtung Mondscheinsee]
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569
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Mit ruhigen Schritten ging Roghir hinter Niyol her, während er erneut die schwarze Schnauze in die Luft hielt, um eine mögliche Witterung aufzunehmen. Hoffentlich den Geruch der weißen Wölfin oder von anderen Tieren. Oder Gefahr. Er hoffte auf Ersteres, denn auf einen Kampf oder für eine Flucht fehlte ihm die Kraft in den Läufen. Seine bernsteinfarbenen Augen blickten sich um; Niyol führte sie in die Nähe des Mondscheinsees. Sie hatten die Lichtung hinter sich gelassen und waren umgeben von dicht besiedelten Baumstämmen. Es roch nach Nadeln, Gräsern, Erde und feuchter Luft. Roghir richtete seinen Blick wieder geradeaus; gerade noch rechtzeitig, denn beinah wäre er gegen die Kehrseite des grauen Rüden gerannt. Er verlagerte sein Gewicht und sprang leicht zur Seite. Niyol hatte das Tempo gedrosselt und als Roghir sich an sein Tempo anpasste, sowie neben ihm her ging, sprach der Graue ich an. Er wolle noch schnell seinen Durst an diesem Bach stillen, danach würden sie nach Takata suchen. Der schwarze Rüde sah ihn ernst von der Seite an:
“Hast du eine Idee, welchen Weg sie wohl gegangen sein könnte?“
Als sie den Zulauf erreichten hatten, stellte sich der Schwarze ebenfalls an den Bach und stillte seinen Durst mit großen Schlucken. Das kühle Nass tat gut auf seinen Lefzen. Der Geschmack des Blutes wurde weniger. Nachdem er seinen Durst gestillt hatte, trat er vorsichtig mit seinen Vorderpfoten hinein. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn, was für eine Wohltat für seine aufgeschürften Ballen. Zuletzt stand er mit seinen vier Läufern im plätschernden Bach. Er fühlte sich als würde die Schwere der Jagd hinfort gespült. Der Tod von Skadi, die erlegte und doch liegengelassene Beute und die damit verbundene traumatische Erfahrung. Genießerisch erlaubte sich Roghir seine Augen kurz zu schließen.
“Tut das gut.“
, murmelte der schwarze Rüde für sich und öffnete seine Augen wieder.
[Bei Niyol | Am einem Bach | nordöstlich des Mondscheinsees]
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396
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Immerhin, Roghir nahm seine Sätze auf und formulierte daraufhin eine Frage, die ein weiteres Gespräch ermöglichte. Niyol war darüber dankbar als auch erschöpft zugleich. Trotzdem hatte er sich vorgenommen, sich zu bemühen, also musste er sein Hin jetzt endlich anschmeißen. Hatte er eine Idee? ... Nicht wirklich. Er war kurz davor schon einfach nur faul den Kopf zu schütteln, besann sich dann aber eines besseren:
"Nein, nicht wirklich. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass Takatas Veralten für mich bisweilen zumeist unergründlich erscheint. Sie denkt einfach anders, als ich das tun würde."
Gut er hatte etwas gesagt. Aber fehlte da nicht irgendwas für ein sicheres Weiterführen der Konversation? Klar, wenn Roghir ein wenig Lust zum Lästern hatte, konnte er das als Aufhänger nehmen. Doch selbst wenn, war die Frage, ob er sich das auch einfach so traute. All zu viel Zeit hatten sie schließlich noch nicht miteinander verbracht. Tja, Gegenfrage wäre also der richtige Ansatz zum weiterführen des Gesprächs gewesen.
Immerhin waren sie nun ohnehin beim Wasser angekommen und Roghir stürzte sich begierig auf das Wasser. Niyol beobachtete ihn einen kurzen Moment, bevor er dem Beispiel des Schwarzen folgte. Sobald er den ersten Schluck genommen hatte, konnte er die gierigen Schlucke des Anderen nur zu gut verstehen. Tatsächlich hatte er eher aus Vernunftsgründen daran gedacht, etwas zu trinken, da sie ohnehin durch den Bach hindurch mussten. Erst jetzt merkte er, wie durstig er tatsächlich gewesen war und wie ihn dieser Flüssigkeitsmangel gelähmt hatte. Als er genug getrunken hatte, machte er sich daran, den Bach auf der anderen Seite wieder zu verlassen, doch Roghirs gemurmelten Worte ließen ihn stocken. Überrascht drehte er sich um und sah noch, dass Roghir wohl auch kurz die Augen geschlossen hatte. Nachdenklich musterte er den Schwarzen und brauchte einen Moment, um zu verstehen, in welchem Zusammenhang diese Worte zu deuten waren. Unweigerlich musste er daraufhin auf seine Pfoten gucken, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Eine hatte er schon wieder im trockenen. Doch das ließ sie schnell ändern. Gedacht, getan, setzte er also sein rechtes Bein wieder zurück ins Wasser. Es schien ihm im ersten Moment fast wie Catoris Geister-spür-Gedanken. Doch tatsächlich war es wirklich ziemlich angenehm zu spüren, wie das Wasser an seinen Pfoten vorbei strömte.
"Du hast recht.",
stellte er also erstaunt über sich selbst fest. Wieso achtete er nicht mehr auf diese Empfindung? Er war sich ziemlich sicher, dass er an dieser Stumpfheit arbeiten sollte. Nur darüber nachgrübeln, wann er damit angefangen hatte, verbot er sich, auch wenn er eigentlich nicht glaubte, dass er derlei erst seit Skadis Tod ignorierte.
"Kannst du mich öfter an soetwas erinnern?",
fragte er nun also Roghir und brachte sogar den Ansatz des alten Grinsens zustande, das er früher immer getragen hatte. Ob diese Frage komisch wirkte kümmerte ihn immerhin bis heute nicht. Erleichtert stellte er fast, dass er zwar wusste, dass das einen seltsamen Eindruck machen konnte, er sich aber um soetwas keine Gedanken machen brauchte. Es fühlte sich ein wenig nach dem alten sicherem 'Ich' an, dass er schon befürchtete verloren zu haben. ~Nur nicht zu viel an Vergangenes denken!~
(bei Roghir| nordöstlich des Mondscheinsee)
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543
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Aus dem Augenwinkel nahm Jana wahr, dass sich Avon Yarok genähert hatte und diesen danach fragte auf gemeinsamen Beutezug zu gehen. Wenige Augenblicke später fragte er auch Kachnik, ob er mitkommen würde. Blieben noch Aarinath, Shiro und sie übrig. Jana schluckte, es war hart, die neu gewonnene Freude über das Zusammensein mit Artgenossen gleich wieder zu verlieren. Manchmal wünscht man sich vielleicht etwas viel zu sehr!
Sie erschrak beinahe, als sie die Stimme der schwarzen Wölfin vernahm, welche ihr Wort an Avon wandte und den Rüden damit bremste. Aufmerksam betrachtete Ayjana die Szenerie, doch Shiro schlug nach einem Augenzwinkern später vor, dass die beiden Gruppen zwar getrennte Wege gehen sollten, jedoch in der Nähe bleiben sollten. Ein weiser Vorschlag. Wie musste sich die Schwarze fühlen. Irgendwie schien auf einmal alles auf ihren Schultern zu lasten und Shiro hatte sich das sicherlich nicht ausgesucht. Neben ihr regte sich Aarinath, schien aus ihrer Unbeweglichkeit zu erwachen. Jana blickte ihre Fellschwester traurig an, auch wenn diese versuchte Zuversicht auszustrahlen, so nahm sie ihr dieses Mimenspiel nicht wirklich ab. Wer wusste schon, in welches Szenario diese Momente die weisse Wölfin zurückversetzt hatte. Vor dem inneren Auge Janas tauchte auf einmal der weisse leblose Körper einer Wölfin auf. Sanft umspielten die Wellen den schmächtigen Körper. Es war anders als hier. Mizzi hatte damals so friedlich ausgesehen, unverletzt, seelig und schon fast auf eine Art zufrieden. Eine eiserne Kralle schloss sich kurzerhand um Ayjana pochendes Herz und nun war sie es, welche sich energisch schüttelte, als wolle sie etwas abschütteln. Ihre Wahrnehmung klärte sich wieder und wie ihre Fellschwester schien sie sich innerlich aufzuraffen. Sie nahm noch deren dankbare Worte wahr, ehe sie sich die beiden Wölfinnen in Bewegung setzten.
Mit einem letzten schweren Seufzen und einem letzten Blick auf den leblosen Körper der ehemaligen Alpha wandte sie sich schliesslich ebenfalls ab und beeilte sich, den beiden anderen hinterherzukommen. In einem lockeren Wolfstrab schwebte die grazile Wölfin über den federnden Boden. Es war beinahe schon befreiend, nicht mehr auf der Lichtung zu stehen und ständig Skadis Hülle zu sehen. Ein Stück der Melancholie schien ebenfalls auf der Lichtung zurückgeblieben zu sein. In diesem Augenblick unter den Bäumen nahm Ayjana auch wieder die Geräusche des Lebens wahr. Vögel zwitscherten und ihre Ohren vernahmen hier und da das Rascheln von Kleintieren, welche sich vor den grossen Räubern aus dem Staub machten. Ein sanfter Wind zauste ihr leicht am Pelz und strich beinahe schon liebkosend über ihren Körper. Sie schnaufte tief.
Mittlerweile hatte die Wölfin zu den beiden anderen aufgeschlossen und trabte etwas hinter versetzt hinter Shiro her. Die beiden hatten am See kaum Gelegenheit gehabt zu reden, da Shiro von Skadi abgezogen wurde.
“Shiro,“ sie hielt kurz inne und hoffte, dass die Frage nicht unangemessen war“Du hast vorhin gesagt, dass Zita und Pilgrim ihre Spuren offensichtlich wissentlich verwischt haben… Wollten die beiden das Rudel verlassen? Pilgrim wirkte so, als wäre er deutlich besser aufgehoben in einem Rudel?“
Jana hoffte mit ihrer Frage nicht gleich in ein Wespennest gestochen zu haben. Im Augenblick aber hatte sie den hageren, tollpatschig wirkenden alten Wolf vor Augen wie er mit der Krabbe am See spielte und war sich nicht sicher ob ein Alleingang mit Zita für den Wolf das richtige gewesen war.
[Aarinaht, Shiro, in der Nähe Kachnik, Yarok, Avon | Lichtung nördlich des Mondscheinsees ’ Richtung Mondscheinsee]
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Pantalaimon
Rabenfürst
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 55kg
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Während Pan gemächlich seines Weges ging - den Eilschritt hatte er schnell abgelegt, als er sich sicher war, dass ihn die beiden fremden Wölfe nicht bemerkt hatten - begann die Umgebung um ihn herum ihr kaltes, unbarmherziges Antlitz wie eine Maske abzulegen. Der Wind wurde zahmer und riss nicht mehr an seinem Fell, die Schneedecke wich nach und nach und entblößte den weichen Waldboden darunter.
Der dunkle Rüde war verblüfft. Wie eine Oase erstreckte sich das Grün vor ihm und schien inmitten von Schnee und Eis so unwirklich, dass er sich einen Moment lang fragen musste, ob ihn die Isolation langsam hatte wahnsinnig werden lassen. War das nicht zu schön, um wahr zu sein?
Bevor er diesem Gedanken zu sehr nachhängen konnte, schüttelte er sich den restlichen Schnee aus dem Pelz und die Anspannung aus den Gliedern und machte optimistischeren Blickwinkeln Platz. Vielleicht hielt dieses kleine Paradies noch weitere Wunder für ihn bereit. Vielleicht wurde auch diese grausamen Krankheit hier in ihre Schranken gewiesen. Pans Rute schwang seicht von einer Seite zur anderen, Hoffnung durchströmte ihn und beflügelte seinen Schritt. Es war das erste Mal seit vielen Nächten, dass er sich eine solche Positivität erlaubte.
Guter Dinge reckte er die schwarze Schnauze gen Himmel und sog genüsslich die Luft ein, die hier so viel weniger nach Ödland roch. Er ließ sich Zeit, filterte dabei die auf ihn einströmenden Gerüche und fing schließlich eine vielversprechende Witterung auf. Kurz überlegte der Braune.
Ist es klug, mich hier auf die Lauer zulegen, bevor ich mich überhaupt umgesehen habe? Ich bin sicher nicht der Einzige, der hier sein Glü....
Doch wie um ihn zurecht zu weisen gab sein Magen ein lautes Knurren zum Besten. Fast hätte Pantalaimon ein wenig geschmunzelt, denn er konnte dem nichts entgegen setzen. Niemand konnte sagen, wann sich ihm eine solche Gelegenheit wieder bieten würde - Es war an der Zeit zu jagen.
[an der Grenze zur Storchenhalbinsel]
'You crave the applause, yet hate the attention, then miss it - Your act is a ruse.'
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 10.12.2021 20:35.
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KuroShiro
Kämpferherz
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Fähe
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Größe & Gewicht
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Erneut erstaunt darüber, dass ihr niemand widersprach und die beiden weißen Fähen ihr letztlich stumm folgten, verfiel Shiro in einen gemäßigten Trab. Die lange Zeit, in der sie in einen nicht endenden Kampf gegen Takata und irgendwo auch Skadi und sogar den für sie undurchschaubaren Niyol geführt hatte, hatte ihre Spuren hinterlassen. Das ständige Misstrauen in der Luft, die bösen Blicke und das diffuse Gefühl, dass sie und Zita,irgendwie Verbündete waren, aber irgendwie auch wieder nicht hatte seinen Tribut gefordert. Das Gefühl, stets in Hab-Acht-Stellung sein zu müssen und das stetige Abwägen, ob diese zermürbenden Grabenkämpfe wirklich dem Alleinsein vorzuziehen waren, waren schwer abzuschütteln.
Doch waren all diese Wölfe nun nicht mehr da. Niyol würde sicher zurückkehren... und mit ihm vielleicht auch Takata, doch ganz egal, wie die Dynamik sich entwickeln würde, eines war gewiss - nichts würde mehr so sein, wie zuvor. Alles hatte sich verändert.
Die innere Spannung, unter der Shiro monatelang gestanden hatte, löste sich, ganz, ganz langsam. Sie musste nicht mehr kämpfen. Nicht mehr jedes Wort, jeden Blick, jede Geste abwägen, jederzeit auf einen verbalen Angriff gefasst sein.
Die Wölfe, die mit ihr liefen, waren Fremde, doch sie folgten ihr, zumindest für den Moment, vorbehaltlos. Noch gab es in dieser völlig neuen Gruppe keinen Zwist.
Shiro atmete tief durch, wie schon so oft an diesem Tag, doch nun strömte frische, klare Luft in ihre Lungen. Jeder Schritt trug sie weiter fort von der Lichtung, auf der sich das Leben für sie und alle um sie herum so plötzlich und einschneidend geändert hatte. Hinein in eine ungewisse Zukunft.
Vier Wölfe hatte dieses neue Rudel an nur einem Tag verloren - einen für immer.
Diesen Gedanken unterbrach Ayjana, die mittlerweile zu Shiro aufgeschlossen hatte. Fast, als hätte die Weiße die Gedanken der Schwarzen gehört, die gerade zu Zita und Pilgrim gewandert waren. Shiro seufzte.
"Es war Zitas Entscheidung. Pilgrim ist schon lange nicht mehr in der Lage, sich über so weitreichende Dinge Gedanken zu machen.", antwortete sie. Ein Hauch von Bitterkeit war in ihrer Stimme zu hören. Hätte Zita gewusst, dass Takata das Rudel verlassen hatte, wäre sie womöglich geblieben.
"Zita kam mit Takata nicht besonders gut zurecht - wie ich auch - und vor einigen Tagen ist ihr Freund Marrok ebenfalls verschwunden. Vielleicht ist sie auf der Suche nach ihm, vielleicht wollte sie bloß dem ewigen Kampf entgehen... ich weiß es nicht.
Es wäre mir lieber, sie wäre nicht gegangen. Denn du hast Recht, Pilgrim wäre in einer Gruppe besser ausgehoben, jedenfalls denke ich das.", fuhr sie fort und ließ den Blick nachdenklich in die Ferne schweifen. Dort war schon das Glitzern des Wassers zu sehen.
[Ayjana, Aarinaht in der Nähe, | Wald, in Richtung Mondscheinsee]
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Yarok
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Die Augen des jungen Rüden haftete eine ganze Weile auf den sich entfernenden Hinterteilen von Roghir und Niyol. Ein Teil von ihm wünschte sich, er hätte die Initiative ergriffen und wäre mit ihnen gegangen. Doch irgendetwas hatte ich gebremst. Der beinahe fluchtartige Aufbruch von Niyol, vermutlich. Die Sorge, dass er gar nicht vorhatte, jemals wieder zum Rudel zurückzukehren. Diese Uneinigkeit hätte wohl zwangsläufig zu einem Konflikt geführt, den Yarok nur schwer hätte verstehen können. Nichts lag ihm ferner, als sein neu gewonnenes Rudel nun wieder zu verlassen.
Dennoch war diese Stille, diese Ungewissheit, die auf seine Frage folgte nicht das, was er sich erwartet hatte. Nicht das Rudel, welches er auf seinem langen Marsch gesucht hatte. Ein Rudel ohne Führung, ohne jemanden, der den Ton angab. Shiro kam dem ganzen im Augenblick trotzdem am nächsten, weshalb Yarok erneut seinen Blick wieder auf die Schwarze legte.
Doch es war Avon, der zuerst die Stille brach und von Futter sprach. Unwillkürlich legte sich Yaroks Blick kurz sehnsüchtig auf das tote Wapiti, was ihnen allen so viel abverlangt hatte. Manchen deutlich mehr, als anderen…
Ayjanas Worte bekam er nur im Hintergrund mit, das nächste, was er wieder bemerkte war das Näherkommen von Avon, der ihn von der Seite anstupste. Yarok drehte den Kopf herum und warf dem braunen einen leicht zerstreuten, jedoch nicht unfreundlichen Blick zu und lauschte seinen Worten, dir irgendwie nicht recht bei ihm ankommen wollten.
Mitkommen? Wohin?, dachte er einen Moment lang, bis Avon erneut von Futter sprach. Yaroks Kopf ruckte nach oben, der Blick suchte erneut ein wenig fragend den von Shiro, während Avon bereits voraustrottete. Etwas zögernd erhob der Rüde sich und blickte einen Moment lang abwartend in die Runde, bis Shiro mit ihren bremsenden Worten die Situation ein wenig klarer machte. Avon hatte also eine Jagd im Sinne. Der knurrende Magen des jungen Rüden fand diesen Vorschlag äußerst ansprechend und schon mit wenigen Sprüngen hatte er zu dem Braunen aufgeholt.
“Tschuldigung, ich war in Gedanken!“, rief er ihm zu und trat dann an seine Seite. Er streckte die Nase in den Wind und prüfte die Luft, versuchte die Gerüche hinter sich so gut es ging auszublenden. Und beinahe, ohne es zu merken beschleunigte er seine Schritte, nicht besonders stark, jedoch auffällig genug, um es zu bemerken. Niyol war allen Anschein nach nicht der einzige, der das Bedürfnis verspürte, diesen Ort hinter sich zu lassen. Und mit jedem Schritt spürte er, dass er freier atmen konnte. Es war höchste Zeit gewesen, wieder in Bewegung zu kommen. Und er vermutete, dass auch Avon froh war, von dort weg zu kommen. Yarok blickte nochmals zurück, er hatte in seinen Gedanken nicht mitbekommen, wie sich die Gruppen nun genau geteilt hatten.
[Avon, Kachnik (?) in Richtung Mondscheinsee unterwegs]
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Aarinath
it's still snowing in my heart
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg
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Noch immer schweigend trabte die weiße Fähe federleicht neben den zwei Fähen her. Jetzt, wo sie endlich etwas Abstand zu der Lichtung gewonnen hatten, fasste Aarinath einen neuen Gedanken. Ihr wurde allmählich deutlich bewusst, dass sie Gruppe dank Shiro einen Plan hatte und endlich zu neuen Taten aufgebrochen war. Wer weiß, wie lange sie alle noch vor sich hinvegetiert wären, hätte die dunkle Fähe nicht so gefasst und wissend reagiert. Shiro machte ganz den Eindruck, eine starke Wölfin zu sein, zu der Aarinath aufsehen könnte. Ob sie wohl …? Nein, es ist noch deutlich zu früh um darüber nachzudenken! Mit einem verstohlenen Blick aus sanften roten Augen musterte die weiße Fähe Shiro für kaum zwei Atemzüge.
Endlich erschien die Welt nicht mehr bloß grau in grau – es war so viel mehr als das zu sehen und längst nicht alles davon war schlecht. Auf der Lichtung war Aarinath wie gefangen gewesen. Gefangen in einem fürchterlichen Tunnelblick, der ihr nur die schlechten Seiten des Daseins offenbart hatte. Jetzt aber drang das Gewusel des Waldes an ihr Gehör. Leben. Der Wald war erfüllt vom Leben und all seinen Vorzügen. Sie alle waren am Leben. Für einige Schritte ließ sie sich verträumt vom Gezwitscher der Vogel mitreißen, dann aber übernahm Ayjana das Wort und Aarinath lauschte ihr gespannt. Auch wenn das Rotauge gar nicht persönlich angesprochen worden war, wollte sie sich sinnvoll einbringen. Sie würde nicht ewig schweigen können, denn das war für gewöhnlich nicht ihre Art.
„Hoffentlich sind die beiden wohlauf. Sie mögen zwar erfahren sein, doch … der Schutz des Rudels ist unentbehrlich.“, ergänzte sie die Worte ihrer Fellschwester. Die Weiße wusste zwar um den Zustand Pilgrims, doch wollte sie dieses Wissen an der Stelle nicht in den Vordergrund stellen. Wenn es darum ging, würde sie sich auch wieder den Kopf zerbrechen können.
Und so vertrat auch Shiro die Meinung, dass die beiden älteren Wölfe besser hätten bleiben sollen. Mit all ihren Worten Schwang wieder dieser fürchterliche Unmut mit, welcher dieses Rudel wohl schon ewig mitzuschleppen schien. Hoffentlich würden sie nun gemeinsam in eine etwas sorgenlosere Zukunft blicken können.
Zwischen all den raschelnden Blättern und dem knisternden Untergrund tat sich allmählich eine glitzernde Wasseroberfläche auf. „Es ist nicht mehr weit“, verkündete Aarinath den anderen Wölfen um sich herum.
[Ayjana, Shiro | in der Nähe Kachnik, Yarok, Avon |Lichtung nördlich des Mondscheinsees ’ Richtung Mondscheinsee]
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569
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Roghir ließ das Plätschern des Wassers und die Kühle auf sich wirken, nach dem er seine bernsteinfarbenen Augen wieder geöffnet hatte. Was für ein wohliges Gefühl. Derweil dachte er kurz über Niyol’s Worte über Takata nach. Ihr Verhalten am Mondscheinsee war in der Tat etwas… gewöhnungsbedürftig. Auch ihre Reaktion auf ihn war ihm noch lebhaft in Erinnerung geblieben. Und darauf konnte sich noch kein Reim machen. Es musste mit der Vergangenheit zu tun haben, anders konnte er es sich nicht erklären. Der schwarze Rüde beugte seinen Kopf nach unten und trank nochmals einige Schlücke des kühlen Nass.
Währenddessen sah er zu Niyol und lächelte in sich hinein. Der graue Wolf guckte sehr erstaunt auf seine Pfoten hinunter. Er hatte anscheinend seine gemurmelten Worte mitbekommen und schien zu überlegen. Keine paar Sekunden später hatte Niyol seine andere Pfote wieder ins Wasser gesetzt und gab ihm recht. Roghir hob seinen Kopf wieder und leckte sich über die Lefzen.
“Gern.“
, antwortete Roghir mit einem amüsierten Lächeln. Es war gut, dass er die Gedanken von Niyol und seine eigenen etwas zerstreute. Auch, wenn die Lage ernst war. Der schwarze Wolf streckte sich kurz und sah sich um. Er hatte keine Ahnung, wie sie Takata finden wollten. Ihre Spur vom Mondscheinsee war bestimmt nicht mehr so frisch als zu dem Zeitpunkt, wo sie gegangen war. Roghir drehte sich zu Niyol um und sah ihn an.
“Ich denke, jetzt einfach so ins Dickicht hinein zu rennen und zu hoffen, Takatas Geruch zu wittern, wird uns nicht weiter bringen. Wir sollten in der Nähe des Mondscheinsees gehen, um ihren Geruch zu finden.“
, schlug er vor. Vielleicht hatte Niyol schon die Idee oder den Gedanken gehabt.
[bei Niyol | am Bach | nordöstlich des Mondscheinsees]
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543
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Im lockeren Trab verweilend beantwortete Shiro die Frage der weissen Wölfin. Weshalb bloss blieb das Erstaunen Ayjanas über die Tatsache aus, dass Takata wohl nicht mit allen gut auskam, welche dem Rudel angehörten?! Sie quittierte die entsprechende Aussage mit einem leisen “Hrmpf“. Mit einem leichten Zaudern dachte sie an das kurze Zusammentreffen zwischen Takata und ihr zurück. Noch immer war Ayjana der Überzeugung, dass hinter der harten und kargen Fassade der Fellschwester ein weicherer und nahbarer Kern steckte, aber dennoch, die Begegnung hatte einen sehr faden Nachgeschmack hinterlassen und auch der letzte lange Blick zwischen den beiden Wölfinnen, als Takata das Rudel verlassen hatte, hatte sich in Ayjanas Erinnerung eingeprägt.
Der Unmut, die Bitterkeit über das Weggehen Zitas und Pilgrim war aus den Worten Shiros nicht zu überhören gewesen und so war es Aarinath, welche die Stille nach Shiros Worten durchbrach. Sie brachte auf den Punkt, was Ayjana dachte. Dennoch war es am Ende jedem selber überlassen, wohin einem die Pfoten tragen würden. Vielleicht würden die beiden diesen Marrok finden und wieder zum Rudel stossen. Vielleicht würde auch Takata auf einmal schneller wieder ein Teil des Rudels sein als sie alle gedacht hatten. Fragen über Fragen und keinerlei Antworten in Sicht.
Nachdem Aarinath verkündet hatte, dass es nicht mehr weit zum See sein würde, war es gefühlt nur noch ein Hasensprung und die drei Wölfinnen fanden sich auf der Lichtung wieder, von welcher sie gemeinsam aufgebrochen waren. Tief sog Jana die reine und kalte Luft durch die Nase ein, füllte ihre Lungen mit neuer Lebensenergie, es tat gut, der drückenden Stimmung etwas entkommen zu sein, wieder frei atmen zu können.
Sachte stupste sie die Schwarze zu ihrer Seite an und sprach dann mit leiser, nachdenklicher Stimme.
“Vielleicht kommen die drei ja wieder. Vielleicht werden Pilgrim und Zita Marrok finden und ihn wieder zurückbringen.“
Jana wusste selber, dass es wahrscheinlich nichts weiter als leere Worte waren doch Hoffnung war in solchen Zeiten immer besser als gar keine Hoffnung zu haben. Mit einem erfreuten Seufzen trat sie schliesslich an das Ufer des Sees, senkte den Kopf und labte sich am kühlen Nass. Es tat gut die trockene Kehle wieder zu erfrischen und auch hier wieder neue Kraft zu tanken. Jana schaute auffordernd über ihre Schulter.
“Das kühle Nass ist herrlich ihr beiden.“
erklärte sie ihrer Fellschwester und Shiro, freudestrahlend, die beide etwas weiter weg vom Ufer standen. Erneut sog sie tief die klare Luft ein und verspürte in diesem Moment unendliche Dankbarkeit einfach sein zu dürfen.
[Aarinath, Shiro | in der Nähe Kachnik, Yarok, Avon |Lichtung nördlich des Mondscheinsees ’ danach am Mondscheinsee]
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Kachnik
Doppel-As
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112
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Während der Jungwolf in seiner innerer Bedrängnis seinen hungriger werdenden Blick mit aller Entschlossenheit dem Boden, nur dem Boden, zuzuwenden suchte, wurde ihm zunehmend übel von der dreckigen Mischung aus Gerüchen, die sich wie ein tiefer See über, unter und neben ihnen ausbreitete. Einmal aufgenommen und mit dieser entsetzlichen Erkenntniss assoziiert, schienen sie ihn nicht mehr loszulassen und stachen nur so umso mehr heraus. War es der Hunger, der seine Sinne so entsetzlich schärfte? Warum ausgerechnet jetzt?
Mit halbem Ohr nahm er von seitwärts weitere Worte des Wölflings namens Avon wahr, seine Ohren spitzten sich. Mitkommen? Hunger? Wäre es nicht gerade der Tölpel, der diese Worte von sich geben würde, würde er glatt ... Kachnik wandte seinen Kopf um, als er mit einem engen Gefühl in der Brust bemerkte, dass die Worte sowieso an jemand anderen gerichtet waren. Er schnaubte vernehmlich. Aber mal ernsthaft, dachte er zu sich, wer würde denn schon ausgerechnet mit Avon auf die Jagd wollen, demjenigen der sich bei jeder Gelegenheit blind wie ein Wurm der Beute vor die Füße niederwirft? Besonders jetzt, in solch einer aussichtslosen Situation, wo jederwolf in jedem Moment umkippen und am Gras knabbern könnte! Und es war ja nicht so, dass Kachnik schon so verzweifelt war, um so ein Angebot von Avon anzunehmen! Ein lautes Knurren seines Magens unterbrach den Gedankengang, als er verdattert zusah wie Avon ihm allmählich gefährlich nah kam. Gewalt? Ein körperlicher Angriff? Dass Avon ihn mit solchen Mitteln überreden wollte, war ja unverschämt angesichts der Situation in der sie sich alle befanden! War Kachniks Anwesenheit ihm so wichtig für die bevorstehende Jagd? Hatte er vor, alle harte Arbeit auf ihn abzuschieben? Er wich zurück bis er letztendlich auf sein eigenes Hinterteil stürzte. Während Avon sich mit einem Brummeln wieder verabschiedete. Was war das gerade? Verwirrt sah er ihm nach. Hatte Kachnik eben wirklich so einschüchternd gewirkt? Er hatte sich nicht einmal Mühe gegeben! Ein wenig Stolz formte sich in ihm. Avon, war sicher so eingeschüchtert worden, von seiner Präsenz, dass er sich gar nicht trauen wollte Kachnik um die nötige Hilfe zu bitten! In Gedanken gesunken, sah er mit an, wie Avon und Yarok hinwegschwebten. Ah? Allein zu zweit wollten sie los ... ?
Kachnik trottete langsam los. Einer musste ja aufpassen, dass die nichts Komisches anstellten, und ohne Kachniks Hilfe würden sie doch gar nichts ... Er hielt kurz inne und runzelte die Stirn. Während er ihrer sehr frischen Spur folgte, bemerkte er mit einem erleichterten Seufzen, wie der zuvor strenge, scharfe Geruch seichter wurde, je mehr Schritte er setzte. Seine gesamten Gliedmaßen fühlten sich so viel leichter an. Er hielt er einen spürbaren Sicherheitsabstand zu den beiden ein und hielt sich im Schatten der Bäume. Solange er sie nicht sehen konnte, würden sie ihn auch nicht bemerken, oder? Ah, es war ja nicht so, dass er sich so sehr um ihr Wohlbefinden oder ihre Gesundheit sorgte, doch im Namen der Ordnung sollte einer ein Auge auf ihren Plan haben! Es wäre ihm total egal, wenn sie beide so wie Ska ... ah ... Er schnappte nach Luft ... Ja ... es war ganz vollkommen sicher eine ganz andere Motivation, die ihn trieb! Er mochte Avon ja nicht einmal ...
[Avon, Yarok in Richtung Mondscheinsee unterwegs]
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166
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Es war ein eigenartiges Gefühl, jetzt einfach so zu tun, als wäre nichts geschehen. Das konnte man sogar im doppelten Sinne sehen, denn nicht nur, dass ihnen der Kopf des Rudels abhanden gekommen war - das hörte sich ja schon so bescheuert an, wie es auch war - auch hatten sie eben eigentlich ein Festmahl erlegt, das sie nun einfach liegen und verderben lassen mussten. Eine Schande! Avon fühlte sich bei all dem, was er gerade tat, unwohl. Ihm fehlte ein klares Signal ihrer großartigen Alpha, die immer gewusst hatte was zu tun war, die Ansehen in der Gruppe genossen hatte - und die einzigen, die sie nicht respektiert hatten, waren gegangen! - was jetzt alles nur schwieriger machte. Ihm war aufgefallen, wie sich diese schwarze Wölfen ... Shiro hieß sie doch, oder nicht? ... den beiden Fortgehenden hinterhergeheult hatte. Aber in ihrer Stimme war mehr erklungen als nur die Sorge darüber, ob sie zurückkommen würden, es hatte fast etwas gehabt, das ihnen gar vorschrieb, dass sie unversehrt wiederkehren mussten. Obgleich Avon und wohl auch Yarok schon im Gehen begriffen waren, hatte er das noch mit einem halben Öhrchen mitbekommen. Aber im Gehen merkte er wieder, wie seine Glieder ganz schwer waren, wie es ihn zu Boden zog. Er hatte so etwas noch nie erlebt, nicht einmal, als er seine Eltern hatte zurücklassen müssen und das war gefühlt ewig her. Obgleich er die Sandfarbene ja noch nicht lange gekannt hatte, so hatte sie doch fast etwas Mütterliches an sich gehabt, das keine Zweifel offengelassen hatte, dass sie stets wusste, was sie tat. Der Timber seufzte schwer, als er schon von seinem selbst ausgewählten Kumpel Yarok überholt wurde, dessen Nase offenbar bereits eine Spur hatte. Avon versuchte es ihm gleich zu tun und hielt den Riechkolben ebenso in den kühlen Wind. Sein Kopf zuckte mit der Schnauze durch das laue Gelüft. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft, der anders war als der der ersten Beute oder der Skadis, die am Ende gar krank gewesen war. Dieser Geruch hier hatte eher etwas von Fell, das schlecht durchlüftet worden war, von Pfoten, die ewig nicht mehr in Kontakt mit Wasser gekommen waren oder von verfaultem Moo- ... Moment. Sein Blick blieb mit einem Mal auf dem Milchauge hängen, eh ihm sein peinliches Missgeschick bewusst wurde. Den konnte Yarok ja wohl schlecht gemeint haben, zumal es ihm ferner lag als irgendetwas anderes, einen wie Kachnik anzuknabbern. Ob er am Ende auch krank war? Eine Ahnung von Mitleid kam in ihm auf. Armes Nebelauge. Immerhin hatte er den Anschluss zu ihnen gefunden und nahm das Angebot an, sich mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach Nahrung zu machen, auch wenn Avon noch nicht sicher war, ob er etwas fressen wollte, dass Leriokachnik vorher mit seiner Zunge berührt hatte. Schütteln. Er warf dem Zauselpelz ein kindisches Grinsen herüber als formales Dankeschön, dass er seiner Einladung gefolgt war, eh er sich umdrehte und den Pfotenstapfen Yaroks nachfolgte. Rasch schloss er zu dem Nasenbalsam aka Yarok auf, um ihn zu fragen.
„Ha- hast du eine ... Spur ... ein Tier ... Beute?“
Er sah unsicher zu ihm. Eigentlich war er ja derjenige, der länger in diesem Rudel lebte ... so ... zwei Tage ... und die Richtung vorgeben hätte müssen ... Aber wenn der Graue einen guten Einfall hatte und ihnen am Ende Beute bescherte, war ihm das nur recht. Denn Avonasac war alles andere als eine Führungspersönlichkeit. Im Gegenteil. Er brauchte jemanden, der wusste, wo es lang ging. Einen, der nicht tot war wie Skadi, der nicht fies war wie Tukuta oder wie auch immer die hieß und der nicht müffelte wie Kichnik. Der Timberwolf warf Yarok ein ehrliches Lächeln zu und wartete auf klare Instruktionen.
Yarok & Kachnik | Lichtung nördlich des Mondscheinsees, Ri Mondscheinsee ]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 31.12.2021 13:03.
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Pantalaimon
Rabenfürst
Alter
5 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
85cm & 55kg
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Dabei seit: 21.11.2021
Beiträge: 81
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Während er sich leise durchs Unterholz stahl, drehte Pan vorsichtig die Ohren hin und her. Zwar folgte er einer Fährte, war mit den Gedanken jedoch nicht ganz bei der Sache. Im Gegensatz zu dem Schneegestöber, das er hinter sich gelassen hatte, war dieser Ort beinah zu gut um wahr zu sein. Und es wäre naiv gewesen zu denken, dass er der einzige Wolf sein sollte, der diese Oase entdeckt hatte.
Trotzdem - er wollte es sich nicht nehmen lassen wenigstens für eine Weile hier zu bleiben, wenn auch nur, um seinen Hunger zu stillen und neue Kraft zu tanken.
Der Geruch, dem er folgte wurde allmählich stärker, doch es war nicht mehr die einzig interessante Spur, die in der Luft lag. Unsicher schwang seine Rute von einer Seite zur anderen. Der braune Rüde hatte Recht behalten - hier roch es nach Wölfen. Nach einigen sogar, scheinbar hatte ein Rudel dieses Gebiet bereits beansprucht und zwei dessen Mitglieder schienen nicht allzu weit entfernt von ihm.
Eine Entscheidung zu treffen fiel ihm nicht leicht. Auf Artgenossen zu treffen, die ein ganzes Rudel hinter sich wissen konnten, konnte für Pan zweierlei Dinge bedeuten. Entweder sie bewiesen einen guten Willen und begegneten ihm mit Gastfreundschaft, oder sie würden versuchen ihn zu verjagen, vielleicht sogar zu töten. Es war kein geringes Risiko. Selbst kleinere Verletzungen könnten ihn letztendlich das Leben kosten.
Doch wenn er ehrlich war, hatte er es satt allein zu sein. Die Raben waren eine große Hilfe bei der Beschaffung von Nahrung, nicht aber bei der Bewahrung eines gesunden Verstandes. Und auch Wärme und Geborgenheit konnten sie ihm nicht spenden. Pan lechzte nach Interaktion. Auch wenn er es sich selbst nicht eingestehen wollte, das Leben im Rudel fehlte ihm.
Was soll schon schlimmsten Falls passieren? - dachte er scherzhaft.
Wenn sie mich töten, können wenigstens die elenden Krächzer noch einen Nutzen aus mir ziehen... Nicht, dass sie es nötig hätten.
Also ging er weiter - immer der Nase nach. Neben ihm lichteten sich die Pflanzen etwas und gaben den Blick auf einen plätschernden Bach frei. Ein beruhigender Anblick. Der Rüde hatte schon seit einer gefühlten Ewigkeit kein fließendes Gewässer mehr gesehen.
Gerade als er aus dem Schatten eines Baumes an das Wasser heran treten wollte, nahm er im Augenwinkel eine Bewegung war. Es waren die beiden Fremden, die er hatte wittern können. Beide standen mit den Pfoten im kühlen Nass und schienen sich zu unterhalten.
Abrupt kam er zu einem Halt, nahm eine geduckte Körperhaltung ein und spähte an Gräsern und Bäumen vorbei, dorthin wo die Rüden standen. Zum Umkehren war es nun zu spät.
[ bei Roghir und Niyol | am Bach nordöstlich des Mondscheinsees]
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Pantalaimon am 03.01.2022 18:03.
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KuroShiro
Kämpferherz
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Dabei seit: 10.07.2012
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Ins Gespräch vertieft erreichten die drei Wölfinnen den Mondscheinsee im Nu. Waren die drei Rüden anfangs noch in Sichtweite parallel zu ihrer Gruppe am Waldrand entlang gelaufen, waren sie nunmehr nur noch in Rufweite.
Ayjanas vage Hoffnung, dass Zita und Pilgrim mit Marrok zurückkehren würden, tat Shiro mit einem flüchtigen Lächeln ab.
"Ja, vielleicht.", sagte sie, doch sie glaubte nicht daran. Wäre erst Zita verschwunden, hätte Shiro vielleicht darauf gebaut, dass der rationale Marrok sie zur Rückkehr bewegen würde, aber da er zuerst verschwunden war, glaubte sie nicht, dass er zurückkehren würde - er hatte ja sogar Zita, mit der er ein enges Verhältnis gehabt hatte, zurückgelassen.
Shiro schüttelte diese Gedanken ab, die zu nichts führten. Die drei waren gegangen. Vielleicht kamen sie zurück, vielleicht auch nicht. Zumindest, dachte Shiro, würden sie hier nicht feindselig empfangen werden.
Es war erneut Ayjana, die die Schwarze aus ihren Gedanken riss, indem sie mit einer bewundernswerten Leichtigkeit ans Ufer getreten war. Die Schwarze folgte der Weißen nur zu gern. Wenn sie auch nicht zum Umfallen erschöpft war - Durst verspürte sie nach der Jagd nun doch. Sie tauchte die Schnauze in das kühle Nass und nahm ein paar tiefe Schlucke.
Als sie ihren Durst gestillt hatte, blickte sie die beiden weißen Wölfinnen an.
"Mein Vorschlag wäre, sich zur Reviergrenze aufzumachen und dort kleinere Beute zu suchen.", eröffnete sie den beiden ihre Idee. Dass es dort Wild gab, das wussten sie ja bereits, hatten die Neuankömmlinge dort doch eine Rotte Wildschweine aufgestöbert.
"Vielleicht ist diese Krankheit am Rande des Waldes, nah der Eiswüste, noch nicht aufgetreten.", erklärte sie ihren Gedankengang.
Was sie für sich behielt war, dass sie sicher war, dass eine zweite Jagd auf ein größeres Tier erfolgreich sein musste. Nach einer gescheiterten Jagd, die dem ganzen Rudel nicht nur körperlich, sondern auch mental so vieles abverlangt hatte, waren die Kraftreserven zwar noch nicht restlos aufgebraucht, aber dennoch merklich erschöpft. Einen zweiten Fehlschlag konnten sie sich aus Shiros Sicht einfach nicht erlauben. Kleinere Beutetiere sättigten zwar nicht so nachhaltig, dafür waren sie leichter zu erjagen.
Was sie aber tun würden, wenn sich herausstellte, dass die Seuche die gesamte Insel befallen hatte... Shiros Blick verdüsterte sich. Nun. Das würden sie sehen, wenn es soweit war.
[Aaarinath, Ayajana, Mondscheinsee - Yarok, Kachnick und Avon in Rufweite]
Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.
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