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Jellin
Sternenauge


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Jellin ist offline
05.03.2016 16:31

Mit Jellins Näherkommen kehrte auch der Graue zu seiner Begleiterin zurück. Jellin fragte sich in welcher Beziehung die beiden wohl zu einander standen.
Bevor er dem Gedanken weitere Aufmerksamkeit schenken konnte, eröffnete der Graue das Gespräch. Die Art, wie der Fremde sich gab, verwunderte Jellin ein wenig.
In seinen Worten schien eine gewisse Heiterkeit zu liegen, seine Haltung hingegen war fast ausdruckslos.
Beides stand im Trotz zu ihrer nicht gänzlich ungefährlichen Lage.
Er musterte den Fremden einen Moment lang.Er würde wohl kaum schon wieder auf einen so verwirrenden und widersprüchlichen Wolf wie Avon getroffen sein, would he? Er glaubte nicht daran. Hinter der ausdruckslosen Fassade des Grauen meinte Jellin eine abschätzende Vorsicht zu erkennen. Verübeln konnte er es dem Fremden nicht.


"Kein Grund zu reden, wenn es nichts zu sagen gibt." erwiderte Jellin unbewegt.

Wie um seinen Worten zu trotzen schmatzte das Moor unter ihm laut. Er machte einen Schritt zur Seite um den Sog an seinen Beinen zu lockern.

"Kein Ort um lange rumzustehen. Über diesen Weg solltet ihr wieder auf festen Boden gelangen."

Mit diesen Worten drehte er sich um und folgte seinen Spuren zurück über den halbwegs sicheren Pfad.
Jellin war von sich selbst überrascht.
Vor nicht allzu langer Zeit hätte er nicht so ruhig und selbstverständlich agieren können. Erstaunlich, wie sehr die Wochen in Einsamkeit ihn verändert hatten.
Er versuchte seine Gedanken etwas zu ordnen. Zunächst galt es die Lage zu klären - und seine Neugierde zu stillen.
Wer waren sie? Was führte sie her? Woher sie wohl kamen?

Er war so in Gedanken, dass er seine Umgebung vergaß und neben den Pfad trat. Schmutziges Wasser spritzte mit einem lauten Platschen auf.
Sofort riss er die Pfote wieder zurück und korrigierte seinen Weg. Der Ruck jedoch sandte einen beißenden Schmerz durch seine verletzte Schulter, sodass er ein leichtes Nachziehen des Beins nicht vermeiden konnte.
Wieder auf festem Grund drehte Jellin sich um und sah zu den beiden älteren Wölfen. Seinen linken Vorderlauf locker in der Luft haltend, stand er da, und wartete dass sie zu ihm aufschlossen.

[Jellin | Niyol&Takata | Knochenmoor]

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Takata
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Takata ist offline
06.03.2016 18:13

Verunsichert sah sie den Grauen an, als er sich zu amüsieren begann, nachdem sie ihn gefragt hatte. Was war denn daran so lustig? Derzeit wusste sie noch nicht einmal so recht, ob von dem Fremden eher eine Gefahr ausging und vor allem, ob sie womöglich verbotenes Land betreten hatten, Eventuell schickten sie den da nur vor, um zu erkunden, wer die „Eindringlinge“ waren. Ob es etwas brachte, ihn zu fragen, wo denn die anderen waren? Womöglich log er nur. Das führte jedoch unweigerlich zu der Frage, was ihnen das gebracht hätte. Vielleicht wusste der Wolf dort ja nicht einmal, dass sie nicht zu Zweit waren, sondern dass noch einige andere hier in der Gegend herumstromerten, die zu ihnen gehörten. Aber wenn ihre Vermutung stimmte und der Rüde dort, der sich noch nicht mit Namen vorgestellt hatte, gehörte zu einer anderen Meute, dann wiederum blieb verwunderlich, weshalb sie ihr Revier nicht markiert hatten.
Endlich tat Niyol den ersten Schritt. Sie wollte die Augen verdrehen. So witzig fand sie diese Situation jetzt auch wieder nicht, er offenbar schon. Vielleicht war das so ein geheimer Rüden-Code, den sie nur nicht zu verstehen im Stande war. Abschätzend sah sie zwischen den Beiden hin und her. Endlich äußerte sich auch der Fremde, wenn auch anders als erhofft. Erst verstand sie seine Äußerung nicht. Sie bezog sich dann aber offensichtlich auf Niyols Anspielung auf sein Schweigen, die ja ursprünglich sogar von ihr selbst kam. So so. Es gab also nichts zu sagen. Takata hob eine Augenbraue und warf dem Braun-Grauen einen skeptischen Blick zu. Er war wohl von der eher seltsamen Natur, wobei er ja im Grunde auf einer Stufe mit dem Spaßwolf neben ihr stand. Er kam also nicht auf den Gedanken, sich vorzustellen oder aber sie beide zu fragen, wie ihre Namen lauteten … und woher sie kamen. Im Grunde war das Verhalten des Jungen zum Kopfschütteln. Ob das auf seine mangelnde Reife zurückzuführen war?
Dann überraschte er sie wiederum insofern, als dass er ihnen einen sicheren Weg zurück auf festen Grund wies, auch wenn sie mehr oder weniger schon aus dem … Gröbsten heraus waren.
Die Weiße blickte hilfsuchend auf ihren Begleiter. Wusste er vielleicht, was zu tun war? Wie ging man um mit dieser Sorte Wolf, die offenbar keine normalen Regeln kannten? Im Grunde hätte sie es ja selbst am besten wissen müssen, hatte sie doch längere Zeit einen an ihrer Seite gehabt, der nie über das Niveau eines kleinen Jungen hinausgekommen war. Und zu guter Letzt überraschte sie der Junge, in dem er losging und erwartungsvoll auf sie beide zurücksah. Was, sie sollten ihm folgen? Takata vermied es, sich erneut an den Grauen zu wenden und zu fragen, ob sie das tun sollten oder nicht. Er war schließlich nicht ihr Vater … oder Rudelführer oder sonst etwas in der Art. Sie wusste, dass es einige offene Fragen gab und dass sie sich dem Fremden entgegenstellen mussten. Er war ein junger und offenbar unerfahrener Wolf, der gerade dabei war die Regeln des wölfischen Miteinanders zu vergessen – falls er sie je gelernt hatte. Sie trat daher einen Schritt vor, blieb dann aber ebenso standhaft stehen, damit es nicht aussah, als gedachte sie ihm zu folgen (wo auch immer hin) und meinte,

„Wo ist dein Rudel? Warum teilst du uns nicht mit, wer du bist und was deine Absichten sind?“

Das war schließlich das Geringste, das sie von ihm einfordern konnten, der er sich erst lautlos und halb im Verborgenen genähert hatte und jetzt ernsthaft erwartete, dass sie einfach mit ihm gingen? Sie war gespannt auf seine Reaktion und ebenso darauf, wie ihr Mitwolf reagierte. In diesem Moment musste sie davon ausgehen, dass er ihr Rückendeckung gab. Andernfalls hatte sie sich soeben die Blöße gegeben …

(Niyol & Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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Skadi
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Skadi ist offline
11.03.2016 21:26

Zufrieden beobachtete sie Pilgrim beim herumplanschen. Zum ersten Mal seit langer Zeit empfand sie so etwas wie Zufriedenheit. Sie hatte zwar keine Ahnung, was er da krähte, aber der Altwolf war offenbar schwer begeistert und es tat einfach gut, ihn so ausgelassen zu erleben. Und während Catori sich abwandte, offenbar ziemlich ausgelaugt von der Toberei mit Pilgrim, waren es ausgerechnet Marrok und Shiro, die ein Gespräch in Gang brachten. Die Sandfarbene war von dieser Entwicklung positiv überrascht, zumal keiner der beiden Unrecht hatte. Mehr noch, dass sie ernsthaft über die Zukunft nachdachten, zeigte doch, dass sie angekommen waren und bleiben wollten. Auf Marroks Einwand nickte sie daher, auch wenn sie es im Grunde wie Shiro sah. Sollte hier tatsächlich schon ein anderes Rudel leben, so war es entweder unglaublich nachlässig, oder aber man hätte ihre Ankunft längst bemerkt und sie dementsprechend empfangen.

„Wir hätten sie wittern müssen“, stimmte sie zu. „Ich konnte keine Markierungen finden, auch keine alten. Trotzdem hast du recht, wir sollten vorsichtig sein. Hier leben mit Sicherheit noch andere Raubtiere. Aber auch genügend Beute.“

Noch war sie recht optimistisch gestimmt. Auch wenn sich hier kein Wolfsrudel niedergelassen hatte, irgendjemand lebte hier bereits. Das lag einfach in der Natur der Dinge, gutes Land zog natürlich diverse Bewohner an. Doch solange es genug Beute gab, würde man sich hoffentlich arrangieren und einander einfach aus dem Weg gehen können. Auch anderswo gab es schließlich Bären, Luchse und andere Beutegreifer. Das war erst einmal nichts, mit dem sie nicht fertig werden konnten. Trotzdem – es konnte nicht schaden, die Augen offen zu halten und sich so hoffentlich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.

„Vielleicht sollten wir mal nach Lynx und Teyjen sehen“, schlug sie dementsprechend vor und drehte sich dann um, um in die Richtung zu spähen, in der die Beiden zurückgeblieben waren.


[Catori, Zita, Pilgrim, Shiro, Marrok | Mondscheinsee]

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
20.03.2016 20:30

Die altklugen Äußerungen des Jüngeren vor sich, ließen Niyol kurz kichern. Der Gute musste wohl noch ein bisschen an seinen Weisheiten feilen, aber aller Anfang war eben schwer. Er selbst war definitiv froh, sich nicht wie dieser Fremde mit der Ernsthaftigkeit seines Lebens beschäftigen zu müssen. Sein Weg war ein anderer. ~Sag bloß Niyol, jetzt wirst du schon selbst pathetisch.~
Takata schien noch immer nicht ganz zu wissen, was sie nun wollte. Auf ihren fragenden Blick hin hatte er den Kopf leicht in Richtung des Fremden geneigt, da er es für das beste hielt, ihm erst einmal aus diesem Matschloch heraus zu folgen. Letztendlich schien sie dies ohnehin auch selbst festgestellt zu haben... dachte er, bis die nicht mehr ganz Weiße nach dem ersten Schritt von ihrer kleinen Insel im Schlamm stehen blieb, um den Fremden nun doch noch zur Rede zu stellen. Irritiert legte er kurz den Kopf schief, streckte sich und machte mit den Vorderpfoten ein paar Tippelschritte zu ihr, während seine Hinterpfoten weiterhin an Ort und Stelle blieben.

"Um ihn das zu fragen bist du hier vorgetreten?"

Die Worte hatte er möglichst leise in ihr Ohr geflüstert, während er weiterhin den Fremden beobachtete, am ende jedoch schenkte er ihr einen skeptischen, aber immer noch lächelnden Gesichtsausdruck. Ein langes Gespräch im Sumpf halten wollte er dennoch nicht,da musste er dem jungen Rüden zustimmen, also blieb ihm nichts anderes als seelbst noch etwas zu sagen. Nur wie, ohne Takata auf die Rute zu treten? Er erinnerte sich zu gut an die Rangstreitigkeiten der Fähen untereinander. Ihm war definitiv nicht nach dieser Art von Spielchen.

"Es wäre schön, wenn du uns diese Fragen, die für uns leider Grund zum Reden bieten, beantworten könntest sobald wir an einem Ort, zum längerem herumstehen, angekommen sind."

Schelmisch, aber keineswegs herablassend, zwinkerte er dem Fremden zu. Ja, seine Anspielung war natürlich zum Austesten, ob der jüngere sich damit aufziehen ließ, aber auch, um von der Tatsache ab zu lenken, dass er soeben den Versuch gestartet hatte, Takatas Unterhaltung auf später zu verlegen. An sich jedoch, fand er eigentlich, dass er seine Aufgabe ganz gut gemeistert hatte. Trotzdem flüsterte er der nicht mehr ganz Weißen, rutewedelnd zu:

"Lass ihn das besser später erklären, wenn wir wieder festen Boden unter den Pfoten haben. Seine Antwort wird sich schon nicht ändern und so haben wir immerhin mal weniger festen Boden unter den Füßen."

Etwas Lauter, auch für die Ohren des Fremden mitbestimmt, seufzte er sogleich noch einmal theatralisch:

"Ich vermisse den Boden, der stark genug ist mich zu tragen."

Ein kichern folgte, zusammen mit einem Nicken zu Takata, in dem er sie bat, dem Fremden zu folgen. Vielleicht konnte er sie ja etwas besänftigen, indem er ihr den Vortritt ließ?

(Takata, Jellin | im Moor neben dem Kristallsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Jellin
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Jellin ist offline
30.03.2016 21:35

Hatte Jellin doch erwartet seinen (zugegeben kleinen) Part der Rescue-mission reibungslos hinter sich zu bringen, so wurde er doch jäh enttäuscht.
Enttäuscht? Überrascht wäre wohl die angemessenere Bezeichnung.

Warum blieben sie stehen? War ihnen noch immer nicht klar geworden wie unsicher der Untergrund war?
Einen Augenblick überlegte Jellin ob die Bemerkung des Grauen, die er als Ironie abgetan hatte, tatsächlich seiner Auffassung entsprach.
Unwahrscheinlich. Seinem schelmischen und verspielten Verhalten zum Trotz wirkte er absolut nicht dumm.
Die Frage der Weißen ließ Jellin eine andere Erklärung erwägen.
"Meine Absichten? .. Sie misstraut mir." Die Erkenntnis überraschte und amüsierte ihn gleichermaßen.
Er legte den Kopf schief und dachte nach. Ein langes Gespräch anzufangen, während der Boden unablässig and ihren Pfoten zog erschien ihm unsinnig.
(Eigentlich musste er zugeben, dass lange Gespräche ihm insgesammt unsinnig erschienen.)

"Meine Absicht war es, euch davor zu warnen euch im Moor zu ertränken. So lange wie ihr dort verweilt hingegen, scheint mir fast, euch gefällt diese Vorstellung."

Kurz beobachtete er wie die beiden seine Antwort aufnahmen. Der Kommentar des Grauen zeigte ihm, dass dieser zumindest verstanden hatte, dass er nicht aus Feindseeligkeit schwieg.
Ob der spöttischen Anspielung bedachte er ihn mit einem Blick, der irgendwo zwischen beleidigt, belustigt und herausfordernd lag. OH, dieses Spiel kannte er aus seiner Kindheit nur allzu gut. Er freute sich schon auf das Spiel mit diesem Kerl.

"Andererseits brauche ich mir wohl keine allzu großen Sorgen zumachen."
Um einem Missverständnis vorzubeugen bemühte Jellin sich, seine Stimme neutral und aufrichtig zu halten wie die Aussage gemeint war.
"Das Befreiungsmanöver war beeindruckend."


"Wenn ihr also"
,fasste er die Art des Grauen auf,
"noch etwas im Schlamm spielen wollt, bevor wir reden, ICH habe Zeit."


[Am Moor wartet auf Niyol/Takata]

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Zita
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Zita ist offline
03.04.2016 18:43

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim*~



Eine Weile hatte Zita noch Pilgrim und Catori zugesehen wie sie so unbeschwert durch die Gegend getollt waren. In der Wölfin erwachte ein Wunsch, eine Sehnsucht – wie gerne würde sie soetwas wieder öfter sehen… Herumtollende Wölfe, Welpen, oder Pilgrims, denn streng genommen war Pilgrim wie ein Welpe. Ein ziemlicher Alter zwar aber in vielen Dingen doch so sehr wie ein Welpe.

Sie sah ihm dabei zu, wie er am Seeufer herumsprang, ungeschickt Catori nachjagte und mit ungeschickten Sprüngen durchs Wasser patschte und Catori schliesslich wackelig folgte als sie sich zum Trinken zurückzog.

Doch als Marrok ein Gespräch begann, war Zita´s Aufmerksam ganz bei ihm und Skadi.

Zita nickte langsam als es darum ging, dass sie hier vielleicht in ein Fremdes Revier eingedrungen waren. Sie spürte wieder diese alte Angst, die Befürchtung, dass eben alles doch mehr Schein als Sein war. Unsicher sah sie sich um und plötzlich hatte sie das Gefühl aus den umliegenden Bäumen heraus beobachtet zu werden…

Sie schüttelte sich kurz als Skadi zu sprechen begann. Sie glaubte nicht mehr wirklich daran, dass es in diesem Tal überhaupt noch Anderes Leben gab, und doch war da diese Angst die sie nie ganz losbekam.

Zita wollte vorschlagen, dass sie dann am besten schnell ein Revier abstecken sollten, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Was wenn es nun doch ein Rudel hier gab? Was wenn es durch diesen unnatürlich langen Winter einfach nur geschwächt war? Was wenn es so dezimiert war, dass es die Reviergrenze einfach nicht mehr aufrecht erhalten konnte? Wären sie dann nicht wie Eindringlinge? Eine Gefahr?

Sie warf Marrok einen Blick zu, ehe sie dann Skadi nachsah als sie Lynx und Teyjen ansprach.



[Zita ist bei Marrok, Pilgrim, Catori, Shiro und Skadi; Mondscheinsee]

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Takata
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Takata ist offline
05.04.2016 21:13

Ihr Ohr zuckte leicht, als die warme Luft aus dem Maul des Grauen hereinströmte. Offenbar wollte er sie veralbern. Die Weiße sah ihn kritisch an und tat einen Schritt zur Seite. Dabei stellte sie unweigerlich fest, dass ihre Läufe den Schlamm tatsächlich noch immer nicht ganz verlassen hatten. Der Moor grenzte sich schwer eindeutig ab vom Rest der Landschaft. Sie taten sicher gut daran, noch etwas auf Abstand zu gehen, eh das schwarze Ungetüm zu ihren Füßen sie wieder verschlang. Ein kurzer Blick zurück auf die Stelle, wo einst der Pflanzenfresser gewesen war verriet ihr, wie ernst zu nehmen die Gefahr des Todes war. Doch in Niyols Lauten kam sie stets daher wie ein schlechter Witz. Sie fragte sich, ob er wirklich so eine geeignete Unterstützung gegenüber dem Fremden war. Momentan machte es den Einruck, als war dies nichts als ein großes Amüsement für den Wolf. Sie musste sich wirklich fragen, welcher Rüde denn überhaupt geeignet gewesen wäre, einem unbekannten, zwielichtigen Fremden gegenüberzutreten. Tihar? Mitnichten. Er hätte den Rüden angefeindet und sein gefährliches Spiel mit ihm getrieben. Das Einzige, was selbst ein Wolf wie Niyol mit Tihar gemeinsam zu haben schien war der Mangel an Reife. Es wäre schön, wenn … Konnte er sich seine kleinen Lebensweisheiten nicht sparen und ihr stattdessen helfen, die wahren Absichten aus dem Jungspund zu kitzeln? Vielleicht verfügte er über Informationen, die ihnen hier in diesem unbekannten Land von Vorteil sein konnten. Nichts brannte ihr zur Zeit mehr auf den Nerven als die Frage, ob es hier noch ein Rudel gab und wenn ja, welchen Rang der junge Rüde hier innehatte. Ein hoher mochte es sicher nicht sein.
Doch noch mehr als das unqualifizierte Zugeflüstere und Ohrpusten Niyols verärgerte sie das sture und unkooperative Verhalten dieses jungen Wichtigtuers. Warum konnte er nicht einfach auf ihre Fragen eingehen und versuchen, jedes Misstrauen unbegründet erscheinen zu lassen? Warum dieses Spiel? Momentan war er in der Minderheit und er war das, was zynische Zeitgenossen als „Frischfleisch“ bezeichnet hätten. Entweder war sein Rudel wirklich groß und wehrhaft, dass er sich derartiges erlauben konnte oder aber er war einfach nur jung und äußerst naiv. Es war wahrlich nicht leicht, mit zwei solch sturen und eingebildeten Rüden und einem hungrigen Moor hinter ihnen.
Takata faste kurzerhand den Entschluss, diese unwürdige Position im Matsch zu verlassen und dem Kleinen deutlich zu machen, dass er sich gerade nicht unbedingt Freunde machte. Zum Einen missachtet er die Regeln einer jeden wölfischen Gemeinschaft … sich anzukündigen und offen mitzuteilen, welche Absichten man hegte, zum anderen kund zu tun, welchen Rang man trug. Er unterwarf sich nicht, dabei stand er zwei Älteren gegenüber, erwartete (für den Fall, dass er tatsächlich einem mächtigen Rudel angehören sollte) aber auch nicht, dass sie selbiges taten. Die Polarwölfin verließ den Schlamm mit zwei Sätzen und sprang dem frechen Jungrüden entgegen. In Niyols Nähe –so wenig konstruktiv er auch erscheinen mochte– hatte sie das Gefühl, keinen Angriff fürchten zu müssen.

„Wie heißt du, Rüde?!“,
bellte sie von einer leichten Erzürnung getrieben und stach ihren forschen Blick in den des Braunen. Sie mochte jetzt eine klare und eindeutige Antwort hören und nicht in irgendwelche Spiele verwickelt werden. Für den Fall, dass er es doch tat, hielt sie ein kehliges Knurren bereit, das sie so in der Form lange nicht mehr erzeugt hatte. Die Vergangenheit hatte sie gelehrt, dass die Unsicherheit das weiße Tuch war, dass die Niederlage ankündigte. Im Grunde war es Angst … die Angst, sie mochten bereits verbotenes Land betreten haben und er, der er ihr die Angst nehmen oder sie bestätigen konnte, in dem er endlich offen die Wahrheit äußerte, hielt sie für sich zurück, weil er es offenbar liebte, sich durch die Macht über das Wissen stark zu fühlen … sie ertrug es nicht.

(Niyol & Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)



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Niyol
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Niyol ist offline
17.04.2016 10:10

Während Takatas Nerven, wie er nun bemerkte, scheinbar bereits blank lagen, begann der junge Rüde nun, ihn selbst nach zu ahmen. Überrascht schaute er ihn mit großen Augen an und wusste nicht ob er sich vor Lachen auf dem Boden rollen, oder doch sorgen machen sollte einen schlechten Einfluss auf den guten zu haben. Besonders fest in seiner Persönlichkeit schien er nicht zu sein, andererseits: es war wohl normal, dass man als Jüngerer ausprobieren musste, was man gezeigt bekam, um zu ergründen ob man es weiter nutzen konnte. ~Trotzdem, nicht dass ich ihm versehentlich das Leben versaue.~ Er selbst mochte seine Art zu leben eigentlich, aber es gab definitiv auch Nachteile. Vorerst sollte er also versuchen den Guten nicht zu sehr anstacheln. Immerhin bewegte sich Takata nun endlich aus der Gefahrenzone heraus. Warum auch immer, trotz ihrer Sorge der junge würde zu einem anderen Rudel gehören, trat sie recht forsch auf. Niyol übte sich dem Rüden zuliebe in Zurückhaltung und setzte sich lediglich lächelnd und mit schräg gelegtem Kopf hinter die Braun-weiße, sobald auch er auf sicherem Grund war. Ein aufgebrachter Wolf rechte doch bestimmt. Wenn sie unbedingt kämpfen wollte, würde er sie nicht daran hindern. Auch wenn er nicht recht verstand, warum es nötig war so viel Energie zu verschwenden. Der Fremde hatte doch ohnehin gesagt, er würde es ihnen hier erzählen. Wieso sollten sie ihm nicht die Chance geben diese Worte wahr zu machen. Letztendlich konnten sie eh nichts an der Grundsituation ändern, wenn hier ein Rudel war. Und sollte dem so sein, war eine ruhige Grundhaltung doch vielleicht etwas vorteilhafter?
Vielleicht hatte er auch aus diesem Grund das Bedürfnis sich zu setzen. Als Gegenpol seiner aufgebrachten Begleiterin. Mit ruhigem Blick beobachte er also ebenso den Fremden. Er wusste nicht recht, wie er auf die Aussage dessen, bezüglich der Rettungsaktion reagieren sollte. Niyol konnte sich nicht an viele Situationen erinnern in dem ihm soetwas gesagt wurde. Und sollte es tatsächlich ernst sein, so war alles was er dazu fühlte peinliche Berührtheit, die er lieber schnell wieder verdrängte. Es war Glück gewesen, dass es so funktionierte, nicht eine besondere Raffinesse seinerseits. So war es immer. Er war schon immer ein ausgesprochener Glückswolf gewesen. Deswegen konnte er sich so geben und Verhalten, denn er vertraute darauf, dass er weiterhin immer irgendwie durchkommen würde. Aber das war natürlich keine Lebensstrategie, die man einfach so vorzeigen oder mit der man vor anderen prahlen konnte. Nichts, womit er Verantwortung übernehmen konnte, sich binden wollte. Sein übliches Problem eben.
~Jetzt hör auf schon wieder Kreise zu denken und pass auf was passiert!~

(Takata, Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)

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Marrok
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Marrok ist offline
21.04.2016 20:48

Ihm entging nicht, dass Zita sich nach seinen Worten beunruhigt umsah. Ein leichter Anflug von schlechtem Gewissen machte sich in seinem Inneren breit, dennoch bereute er seine Worte nicht. Sich nun, in einer völlig fremden Gegend, vollkommen zu entspannen – so schön und friedlich sie auch wirkte – erschien ihm grundfalsch. Er würde sich erst wohler fühlen, wenn er dieses Gebiet ausreichend erkundet hatte und selbst dann würde er seine Vorsicht nie gänzlich ablegen. Mochten sie bislang auch noch nicht auf Spuren anderer Wölfe gestoßen sein, so bedeutete das nicht, dass sie nicht noch auf welche treffen könnten – und ein Paradies wie dieses, wer teilte das schon gern? Er fing Zitas Blick auf, als diese sich wieder zu ihm und Skadi wandte, vermochte jedoch nicht, Worte der Beruhigung zu finden. Ganz im Gegenteil… Sein misstrauisches Naturell drängte ihn sogar dazu, noch einmal seine Gedanken auszusprechen, wenn auch etwas leiser als zuvor. Es lag ihm fern, jemandem einreden zu wollen, er müsse sich vor dem Schatten der Bäume fürchten, doch er wollte auch nicht gänzlich verschweigen, dass er in diesem Land nicht nur die Rettung ihrer Leben sah. Das war sie, zweifellos, doch er hatte schon vor langer Zeit aufgehört daran zu glauben, dass an einer langen, beschwerlichen Reise ein gänzlich gutes Ende lag.

„Ob jemand ein Land wie dieses so bereitwillig mit Fremden teilen würde?“, gab er auf Shiros Antwort hin zu bedenken, erwartete jedoch keine Antwort. Die anderen hatten sehr deutlich gemacht, dass sie hier keine große Gefahr sahen und so wollte er nicht weiter auf Vorsicht pochen. Er würde die Augen offenhalten, doch mehr als eine Warnung würde er nicht aussprechen. Zwar hatte man ihn ohne jeden Widerwillen in diesem Rudel akzeptiert, doch waren sie die ganze Zeit über gewandert und kaum zur Ruhe gekommen. Nun, wo alles schien, als könne man sich hier ein neues Leben aufbauen, würde man sich auch zweifellos mehr miteinander beschäftigen, was durchaus zu Zwistigkeiten und Trennungen führen konnte. Er hatte vorrangig sein eigenes Wohlehrgehen im Blick, so hatte er die letzten Jahre überlebt und wenn es auch sonst niemand tun sollte, so würde er auf sein Gefühl und seine Erfahrung hören. Auch er mochte sich manches Mal irren, jedoch ließ er lieber Vorsicht walten als Sorglosigkeit zu bereuen.

Er neigte den Kopf zur Seite, eine Geste, aus der leichte Irritation sprach, als Skadi Lynx und Teyjen erwähnte. Er hatte den Eindruck gehabt, die beiden wären alleine losgezogen. Eigentlich hatte er angenommen, sie würden früher oder später wieder zur Gruppe stoßen, anstatt zunächst zu ihrem Ankunftsort zurückzukehren, um dort auf sie zu warten. Doch er kannte die beiden nicht und mochte sich irren. So schwieg er, stimmte mit einem leichten Kopfnicken zu und wandte sich ebenfalls in die Richtung, in die Skadi blickte.


[Catori, Zita, Pilgrim, Shiro, Skadi | Mondscheinsee]

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Jellin
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Jellin ist offline
30.04.2016 00:39

Dieser Tag entwickelte sich so anders als er erwartet hatte. Warum zog sich eine einfache Begegnung mit Fremden dermaßen in die Länge?
Jellin realisierte die Anspannung in der Weißen grade noch rechtzeitig um nicht erschrocken zurückzuweichen als sie kurz vor ihm aufsetzte.

"Seltsame Art sich Freunde zu machen.." dachte er, beinahe genervt.
Ein leichtes Zucken fuhr durch seine Lefzen um anzudeuten, wie wenig ihm gefiel wie sie mit ihm umsprang, ansonsten verzog er jedoch keine Miene.

Noch wärend des Gegenüberstehens begannen in seinem Hinterkopf Berechnungen. 2 v 1, selbst in ihrem erschöpften Zustand waren die Odds noch klar gegen ihn. Er war nicht hergekommen um sich auf einen Kampf einlassen.

Immerhin, er war auf diesem Terrain im Heimvorteil. Allerdings auch nur geringfügig. Dieser Part des Sumpfes war ihm weitestgehend fremd, und seinen Zugang hatte er ohnehin auf dem Herweg zerstört. Eine erneute Überquerung der Stelle? Unwahrscheinlich.

In einer Balance zwischen Gesicht wahren und Deeskalation entstand eine Pause bevor er eine Antwort gab.

"Mein Name ist Jellin."

Ohne die Weiße aus den Augen zu lassen, bemerkte er vage wie der Graue aufschloss. Der wirkte von der ganzen Show absolut unberührt, als ob er nicht davon ausginge, dass weder seine Begleitung noch ihr Gegenüber tatsächlich einen Kampf beginnen. Anzunehmen also, dass er selbst vermutlich auch nicht darauf aus war. Oder war das ein Trick?
Jellin wagte den Blick von der Weißen abzuwenden um sich ein besseres Bild von ihm machen zu können. Wie bereits bemerkt, nach einem Schwächling sah er nicht aus. Wie ein Kämpfer hingegen wirkte er ebenso wenig.
Den Blick langsam zwischen den beiden pendelnd entschied Jellin sich sein Glück herauszufordern.

"Nun da ihr wisst er ich bin, dürfte ich wohl auch erfahren mit wem ICH die Ehre habe?" fragte er, nicht ohne eine gewisse fordernde Schärfe in der Stimme.

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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jellin am 30.04.2016 00:40.


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Niyol
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Niyol ist offline
04.05.2016 08:25

Als der Jungspund Takata endlich ihren Wunsch erfüllte und seinen Namen offenbarte, nickte Niyol kurz zufrieden. Jetzt konnte doch endlich alles wieder entspannter werden... Oder auch nicht. Leider erklärte der Rüde nichts weiter sondern vollführte wieder seinen Kopiertrick. Diesmal jedoch hatte er sich ein Beispiel an Takata genommen. Offensichtlich ließ er sich recht einfach von gegebenen Stimmungen anstecken. ~Nicht günstig, sollte er uns zu den Anderen begleiten.~ Vor seinem inneren Auge sah er bereits wie die Streitereien losgingen und dieser Jellin hin und her hüpfte, um mal hier mal dort die Wutausbrüche zu rekonstruieren. ~Oh bitte nicht...~ Aber sie waren nicht mehr in der Eiswüste. Jetzt würde es bestimmt nicht mehr so laufen wie auf der Reise, in der sie gewissermaßen jeden mit sich nehmen mussten, in der Hoffnung so besser zu überleben. Zumal nun gewiss auch nicht mehr jeder mit ihnen leben wollte. Die Frage, ob dieser Rüde nur einer von vielen hier irgendwo war, stand letztendlich noch immer im Raum.
Aber egal wer oder was hinter diesem Fremden stand, Niyol hatte keine Lust hier am Ende noch eine richtige Streiterei, beziehungsweise einen Kampf(?), aus zu fechten, nur weil sich irgendwer nicht höflich verhielt oder eben behandelt fühlte. So wie er Takata kennengelernt hatte, wollte er das Ganze nicht weiter wachsen lassen, ihr nicht die Möglichkeit geben, sich noch mehr zu ärgern oder sonst eine gereizte Reaktion zu zeigen. Also stand er, noch bevor der Rüde ganz zu ende gesprochen hatte, auf und schob sich ganz leicht vor die Weiße. Sein Lächeln blieb, jedoch ließ er es sich diesmal nicht nehmen kurz seine Rute etwas höher als sonst zucken zu lassen. Dass er sich automatisch auch sonst etwas mehr aufgebaut hatte, überraschte ihn selbst und so entspannte er seinen Körper möglichst schnell wieder. Es war hier nicht nur ein Wolf, den er stoppen wollte etwas dummes zu tun. Es waren beide. Dummerweise konnte er nicht einschätzen ob sie ihn auch beide richtig verstanden hatten, also sparte er sich besser eine eindrucksvolle Pause und sagte lieber gleich, was ihm auf dem Herzen lag.

"Du, mein lieber Freund, hast die unglaubliche Ehre mit Takata und meiner Wenigkeit, Niyol. Es freut mich auch deine Bekanntschaft zu machen, aber ich muss allerdings gestehen, mehr noch würde mich interessieren, ob du hier lebst und ob wir unbewusst das Revier eines Rudels betreten haben."

~Ein ziemlich dummes Rudel, wenn es sein Revier nicht markiert, aber man kann ja nie wissen.~ Bewusst hatte er keinen nicht ganz so strengen, ernsthaften Ton angeschlagen. Nicht nur, um seinem Motto treu zu bleiben, sondern auch ein wenig um seine ungewöhnlich aufrechte Position ab zu dämpfen. Natürlich hatte er sich schon wieder etwas entspannt, aber wäre er völlig in seine unbeteiligte Haltung zurückgegangen, hätte er wirklich jede Glaubwürdigkeit verloren. Auch wenn die Anderen es vielleicht nicht so sahen, aber grundsätzlich neigte er nicht dazu Rückzieher zu machen. Das ihn diese Eigenschaft nun dazu brachte, gewissermaßen autoritär zu Handeln, stimmte ihn innerlich nicht unbedingt erfreut. Nichts jedoch, was äußerliches Lächeln beeinträchtigte.

(Takata, Jellin | Am Ende des Beerenwaldes, bei dem Moor und dem Kristallsee)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 04.05.2016 11:38.


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KuroShiro ist offline
05.05.2016 22:07

Das Thema schien beendet. Shiro ließ den Blick flüchtig über die kleine Gruppe streifen, doch niemand schien das Bedürfnis zu haben, die Diskussion, ob und wenn ja wer, hier lebte. Im Großen und Ganzen war man sich anscheinend einig. Vorsicht walten zu lassen, aber erst einmal nicht von einer konkreten Gefahr auszugehen, schien auch Shiro vernünftig zu sein. Doch sie dachte über Marroks Einwand nach, während sie gemütlich lostrottete, den Weg zurück, den sie gekommen waren.

Wer würde dieses Land teilen wollen? Noch wussten sie nicht, wie dieses Land war. Wie groß es war. Vielleicht war es so riesig, dass ein einziges Rudel gar nicht in der Lage war, es komplett für sich einzunehmen, zu beanspruchen - und dann auch zu verteidigen. Denn das zog das Halten eines guten Revieres nun einmal immer nach sich. Jeder würde es haben wollen. Also, selbst wenn sie die ersten hier waren, sie würden sich womöglich selbst bald gegen Eindringlinge wehren müssen.

Eindringlinge, die, genau wie wir auf der Flucht vor dem weißen Tod hier gelandet sind, warf Shiros Moral ein. Sie seufzte leise. Wie viele hatten das Inferno wohl überlebt? Wie viel von der Welt hatte überlebt? Und was würde jetzt, wo der Schnee wieder zu schmelzen begann, geschehen? Über diese Fragen hatte die Schwarze sich bisher noch keine Gedanken gemacht, viel zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen, zu überleben. Die ständigen Streitereien und Unstimmigkeiten innerhalb des Rudels, ihr eigener, innerer Konflikt, da war keine Zeit gewesen, sich um eine vage Zukunft zu sorgen.

Wir werden sehen, was die Zeit bringt, entschied sie. Es hatte keinen Zweck, über ungelegte Eier zu philosophieren.

So in ihre Gedanken versunken, hatte Shiro gar nicht bemerkt, dass sie den Ort, an dem die Gruppe sch aufgeteilt hatte, schon wieder erreicht hatte. Ihre Pfoten hatten sie wie von selbst hier her gebracht. Verdutzt sah sie sich um.

"Wo sind denn alle?", entfuhr es ihr überrascht.
Takata und Niyol mussten auf Beute gestoßen sein, sonst wären sie sicher schon längst zurück. Aber was war mit Lynx und Teyjen? Hatten sie in die andere Richtung gehen wollen? Warum hatten sie nicht kurz Bescheid gegeben?
Shiro witterte, konnte aber nach wie vor keine fremden Gerüche wahrnehmen, denen Lynx und Teyjen vielleicht gefolgt sein könnten. Im Umkehrschluss hieß das aber auch, dass niemand die beiden verfolgt hatte. Sie waren aus freien Stücken gegangen.
"Vielleicht haben sie ja ein kleineres Tier gesehen?", stellte sie eine Vermutung an und warf einen fragenden Blick in die Runde.

[bei Marrok, Skadi, Catori, Zita und Pilgrim, wieder am Rande des Beerenwaldes]




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Takata ist offline
09.05.2016 09:59

Die Anspannung setzte sich fort. Der Jungwolf gab sich wirklich alle Mühe, sie zum Zerreißen zu halten. Offenbar war ihm normale Kommunikation fremd. Das passte irgendwie nicht zu einem, der in einem Rudel lebte und sich der Rangordnung fügte. Vielleicht war er schon längst von daheim abgewandert; vielleicht lebte seine Familie auch gar nicht mehr. Wie ein normaler, sozialisierter Wolf, wirkte er nicht. Normal war natürlich ein äußerst dehnbarer Begriff und es gab wohl niemanden in ihrem Rudel, der ihr auf Anhieb einfiel, den sie als „normal“ bezeichnet hätte … mit am wenigsten Niyol. Und um das unter Beweis zu stellen, verhielt er sich auch dieses-mal niyoltreu seltsam. Welchen Eindruck sie wohl auf den Jungen machten?
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er sich endlich dazu herab, ihnen seinen Namen mitzuteilen. Jellin. So kurz und knapp, aber fast im Stande eine Auseinandersetzung heraufzubeschwören. Was war daran nun bitte so schwer gewesen? Störte er sich an ihnen? Doch selbst wenn sie in ein Revier – vielleicht sein Revier – eingedrungen waren, so hätte doch jeder Wolf anders reagiert. Zwar hätte er sich auch nicht unbedingt vorgestellt, sondern alles daran getan die Eindringlinge zurechtzuweisen, aber sein Verhalten blieb dennoch mehr als unschlüssig. Ihr kam der abstruse Gedanke in den Sinn, dass sich Jellin … so hieß er nun also, hier sein eigenes kleines Revier zurechtgelegt hatte und eigentlich nicht froh darüber war, dass sie nun hier hergekommen waren, um die Früchte des Paradieses (denn nicht anderes war dieser Ort im Vergleich zum Tal des ewigen Eises) zu teilen. Vermutlich hatte er sogar gehofft, sie wären jämmerlich untergegangen in dem Schlamm des Moores. Das hatte dann wohl nicht geklappt.
Und während sie in Gedanken Möglichkeiten und Szenarien durchspielte, war Niyols Schnauze bereits zum nächsten Marathon aufgebrochen. Der kleine Wichtigtuer hatte ihre Namen eingefordert. Die sollte er bekommen, nur mochte sie es nicht, dass sich Niyol zum Einen vordrängelte und zum anderen ohne jede mimische oder gestische Absprache herausposaunte, wer sie waren. War ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie sich womöglich selbst vorzustellen gedachte? Wie gut nur, dass er nicht gleich ausgeplaudert hatte, dass sie mehr waren als nur Zwei. Ja, im Grunde musste sich der Jüngling in Acht nehmen, denn gegen ihre Überzahl kam er allein nicht an, egal was er in seinem Kopf ausbrütete. Blieb viel mehr zu hoffen, dass er nicht einem noch viel größeren Rudel angehörte. Die Frage, die die ganze Zeit im Raum stand und die sie mehr beschäftigte als der Name des Jungen oder irgendetwas anderes Förmliches wurde von Niyol endlich gestellt. Wer also stand hinter dem jungen Wichtigtuer, dass er sich so überaus selbstbewusst gab, obwohl ihn zwei ältere, erfahrenere und vor allem fremde Wölfe gewissermaßen herausforderten. Da es aber ihrer Ansicht nach wenig Sinn ergab zu fragen, ob er noch so etwas wie Verstärkung besaß (natürlich, mindestens zwei Dutzend Wölfe!), stellte sie es noch etwas anders an und meinte sicher.

„Ihr habt euer Revier denkbar schlecht markiert. Ihr solltet die Grenzen nicht derart vernachlässigen. Es ist nicht unsere Schuld, wenn dein Rudel seine Pflichten nicht wahrnimmt, Jellin.“

Mit bestmöglicher, mütterlicher Strenge versuchte sie aus ihm herauszukitzeln, ob es dieses -Rudel- überhaupt gab oder ob er jede Schuld von sich wies in dem er ihnen mitteilte, dass da gar kein Fehler vorlag, denn es gab nämlich gar kein Rudel. Es hätte den Stein auf ihrem Herzen sofort zum Abfallen gebracht und sie innerlich erleichtert. Doch wenn Jellin, der seltsame braune Jungrüde, nur die Vorhut eines ganzen Rudels seltsamer Wölfe war, dann war ihr eher zum Gehen zumute, als sich erneut mit jemandem anzulegen.

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Jellin ist offline
15.05.2016 15:34

"Endlich reden wir Klartext"
Der Graue hatte sich zwischen sie geschoben und nahm eine Semi-herrausfordernde Haltung an. Wieder zeigte er diese schelmische, wenngleich auch autoritäre Art, als er seine Antwort gab.

"Niyol, .. Takata, ... " wiederholte er die genannten Namen.

Mit einem hörbarem Atemzug schloss er die Augen, und begann sich zurecht zulegen wie er auf Niyols Fragen reagieren wollte. "unbewusst ein Revier betreten haben, natürlich."
Mit dieser Erklärung ergab auch das Verhalten der Weißen - Niyol hatte sie als Takata vorgestellt - weitestgehend Sinn. Da er genaustens wusste zu keinem Rudel zugehören, war ihm dieser Gedanke bislang nicht in den Sinn gekommen. Jetzt jedoch, wo das Thema zur Sprache kam, warf es auch einige Dinge zu beachten auf. War er ohne jede Intention zu kämpfen hergekommen, so bestand durchaus die Möglichkeit, dass diese beiden das anders sahen. So unwillkommend der Sumpf auf den ersten Blick auch erscheinen mochte, Jellin wusste was südlich seiner Ausläufer lag. Würden diese beiden einen Vorbesizter in ihrer neuen Heimat dulden? Waren es überhaupt NUR diese beiden?

Er war noch daran, seine Antwort abzuwägen ,als Takata das Wort ergriff.
Die abrupte Konfrontation glich einem Katalysator für seine Persönlichkeit um schlagartig mit den Erlebnissen der letzten Wochen zu reagieren.
Nur ein wenig änderte sich seine Haltung und strahlte plötzlich eine innere, kalte Ruhe aus.

Langsam öffnete Jellin wieder die Augen und richtete seinen Blick auf die Weiße.
Es gibt genau drei Gründe warum diese Lande nicht markiert sind. Eins: Dieser Sumpf ist launisch. Die Landschaft ändert sich schneller als täglich. Eine Markierung bei Mittag gesetzt, ist am selben Abend kaum mehr aufzufinden. "

Sein Blick wanderte zu dem Grauen der sich als Niyol vorgestellt hatte.

"Zwei: So selten wie fremde Wölfe die Berge im Süden passieren, würde es kaum den Aufwand wert sein eine Grenzlinie in Stand zu halten. "

Für einen Augenblick hielt Jellin inne, bedenkend, dass diese nächste Antwort ausschlaggebend war. Auf alles vorbereitet, nah er die beiden ins Auge.

"Drei: Es gibt in dieser Gegend... kein Rudel.

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Skadi ist offline
15.05.2016 16:05

Auf Marroks Einwand hin schnippte die Sandfarbene lediglich nachdenklich mit den Ohren. Natürlich hatte er recht und es konnte nie schaden, Vorsicht walten zu lassen. Umgekehrt stellte sich die Lage zumindest für sie allerdings ganz einfach dar – hier lebte noch kein Wolfsrudel. Und wenn es doch eines gab, dann waren sie offensichtlich nicht dazu in der Lage, ihr Revier auch nur angemessen zu markieren, geschweige denn irgendwelche Eindringlinge zu verscheuchen. In diesem Fall griff wie überall sonst in der Natur das Recht des Stärkeren. Wer sein Revier nicht verteidigen konnte, würde es früher oder später verlieren, erst recht wenn das Land auf den ersten Blick so vielversprechend wirkte wie dieses hier.

„Jetzt ist es jedenfalls unser Revier“, erwiderte sie entschlossen.

Tatsächlich hatte die frischgebackene Alpha während des Streifzugs bereits angefangen, verschiedene Stellen zu markieren und ihren Duft zu verteilen, nachdem sie nirgendwo auf Zeichen anderer Wölfe gestoßen waren. Für sie war klar, dass sie sie sich nach dieser Odyssee erst einmal hier niederlassen würden. Ob für immer oder nur temporär stand auf einem anderen Blatt, aber sie konnten ihr Leben nicht nur als Wanderer verbringen.

Es dauerte nicht lange, ehe sie den Ausgangspunkt wieder erreicht hatten. Obwohl sie sich nun wirklich nicht beeilt und sogar noch eine Weile am See gerastet hatten, war vom Rest allerdings noch nichts zu sehen. Überrascht hob sie die Nase in den Wind und witterte, allerdings ohne besonderes Ergebnis. Auch die Anderen schienen sich zu wundern. Um Takata und Niyol machte sie sich dabei weniger Sorgen – wahrscheinlich hatten sie bisher einfach noch nichts gefangen und sich deshalb dazu entschlossen, die Jagd noch ein wenig weiter auszudehnen. Wo Lynx und Teyjen sich so lange herumtrieben, war ihr allerdings schleierhaft. Kurz entschlossen legte sie den Kopf in den Nacken, um das Rudel mit einem Heulen zusammenzurufen.


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Niyol ist offline
20.05.2016 11:34

Als Takata Jellin in belehrendem Tonfall darauf aufmerksam machte, dass ein Rudel seine Grenzen kennzeichnen musste, obwohl noch nicht einmal wirklich feststand, dass der Jüngere tatsächlich zu einem Rudel gehörte, und dieser darauf hin natürlich wie ein trotziger Welpe eine Antwort gab, verdrehte Niyol nur die Augen. Er musste gestehen, so langsam nervten diese Wölfe sogar ihn ein wenig mit diesem sinnlosen herum Gestichel. Immerhin schien kein Rudel diesen Platz vor ihnen besetzt zu haben. Das war definitiv eine gute Nachricht. Erfreut schwang Niyol daher seine Rute durch die Luft.

"Soll heißen, du durstreifst hier ganz allein das Gelände? Hast du ein besonderes Ziel o..."

Just in dem Augenblick unterbrach ihn Skadis ferne Stimme. Sofort richtete er sich etwas mehr auf und lauschte, ob noch etwas kommen würde. Als ein weiterer Ruf jedoch ausblieb, schaute er erst Takata, dann den jungen Rüden an.

"Ich schätze wir zwei", hierbei deutete er mit dem Kopf kurz zu Takata, "sind nicht die einzigen, die an deiner Information interessiert sind. Entsprechend deiner Worte kann ich dir allerdings versichern, dass es von nun an ein Rudel in dieser Gegend geben wird. Sprich, wenn du nicht vorhast, dieses Revier bald zu verlassen, würde ich dich einladen, uns zu den Anderen zu begleiten."

Ein grinsendes Nicken begleitete seine Aufforderung. Der Rüde klang so, als würde er schon seit geraumer Zeit hier hausen und selbst wenn er nicht ganz alleine war, solange er behauptete hier wäre kein weiteres Rudel, würden ein oder zwei Wölfe mehr keinen Großen Unterschied machen. Zumal sie die Situation ohnehin klären mussten. Niyol hatte doch besseres zu tun, als den Jüngeren später wieder aufsuchen zu müssen.

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Zita ist offline
26.05.2016 20:03

~* Doppelpost für Zita und Pilgrim *~





Zita war müde geworden, so unglaublich müde je länger das Hin- und Her dauerte, doch sie versuchte auch noch immer die Angst und die Lähmung die in ihr aufstieg zu unterdrücken und so kam es, dass sie stumm blieb und nur zu allem was gesagt und beschlossen wurde, nickte und sich bald der Gruppe anschloss.

Sie hatte Pilgrim wieder an ihre Seite gerufen und folgte den Anderen.

Immer wieder warf sie Skadi einen Blick aus den Augenwinkeln zu. Es war seltsam wie sehr sich die Dinge doch geändert hatten, wie sehr sich alles verschoben hatte... Natürlich war Zita froh gewesen, dass es Jemanden gab, der nun die Führung übernommen hatte und dsa es Skadi war, war Zita schon klar gewesen. Skadi hatte etwas an sich, dass Takata nie besitzen würde und doch betrachtete die ältere Wölfin, Skadis neue Rolle auch mit einem unguten Gefühl im Bauch. Ihr Blick schwenkte zu Marrok. Sie war froh ihn bei sich zu wissen, ihn um sich zu haben - ein Stück Vergangenheit das wieder zu einer neuen Zukunft geworden war.

Und doch...

Wenn Skadi nun die neue Alpha, zumindest des kleineren Rudels war, wer würde dann der Alpharüde?

Ein Gefühl der Panik überkam Zita und schnell sah sie von Marrok wieder zu Pilgrim, der in einem munteren, wenn auch tolpatschigen Trab neben ihr Schritt hielt.

Marrok war ein Freund gewesen, ein Teil Vergangenheit, ein Teil aus einem Leben als dieses noch- nunja - nicht ganz so Sorgenvoll belastet war wie jetzt und auch wenn Zita nie mehr als nur diese Loyalität zu dem Rüden empfunden hatte, er nie mehr als ein Freund, ein Weggefährte, einfach ein wahrer Freund gewesen war, so fürchtete sie sich nun vor einem Marrok an der Seite von Skadi - vor einem Marrok als Alpharüde. Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich diese Gedanken wieder aus dem Sinn zu schlagen. Noch war das nicht wichtig, doch irgendwann... würde sich diese Frage wohl stellen.

Zita schreckte aus ihrer Gedankenwelt auf, als Skadi die Anderen wieder zu sich rief und sah sich verstohlen um. Sie hatte gar nicht wirklich mitbekommen wo sie hier waren...

Schuldbewusst und ein wenig überrumpelt, sah sie verstohlen in die Runde...




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Jellin ist offline
31.05.2016 18:16

Jellin hatte kaum geendet, da drang ein lautes Heulen druch die Luft.
Sein Kopf zuckte herum und starrte in den Sumpf. Ein paar Sekunden lang verharrte Jellin und lauschte. Als nichts weiter kam, trabte er ohne ein weiteres Wort zu verlieren los in der Richtung aus dem der Ruf gekommen war und verschwand wenige Augenblicke später in der dichten Vegetation der Sumpflandschaft.

---> ins off.

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Takata ist offline
04.06.2016 19:48

Da sich der junge Rüde entschlossen hatte, wieder seinem eigenen Pfad zu folgen, machten sich die beiden Wölfe nach dem Erklingen des Heulens sofort auf den Weg , zurück zum Rudelplatz. Ohne Eile aber doch bestimmt trabten die Beiden zurück, von wo sie gekommen waren. Mal ging der Graue vor, dann wieder die weiße Fähe. Den plötzlichen Fortgang Jellins hatten sie mit Verwunderung, vielleicht auch seitens Takata mit Genugtuung registriert, sich jedoch nicht davon aufhalten lassen, zu den anderen zu gehen.

Ohne zu zögern schritt sie auf den Ankunftsplatz ihrer Gruppe zurück. Die Stimme Skadis war ihr deutlich identifizierbar gewesen und so war sie es, die sie als Erste in den Blick nahm. Takata fürchtete nichts Gutes in Bezug auf die missglückte Jagd, rechnete viel mehr mit Klagen oder gar Gelächter seitens einiger. Vielleicht würden einige Mitwölfe es als Grund für ihr angeblich überflüssiges Teilsein im Rudel anführen. Doch das war ihr egal, denn sie würden immer ihre vermeintlichen Gründe finden. Abschätzend sah sie zurück auf Niyol. Sie war froh, dass er mitgekommen war. Wie sie sich ihm gegenüber verhalten würden, konnte sie nicht voraussehen. Dabei ließ sich der Verlust der Beute rechtfertigen und im Grunde mochten sie beide froh sein, noch unter den Lebenden weilen zu dürfen und nicht ihr kaltes Grab im kühlen Schlamm des Moores gefunden zu haben.

„Wir sind zurück“, eröffnete sie kühl und wartete nicht lang', sondern ließ die anderen gleich wissen, was Sache war. „Die Beutebeschaffung ist uns nicht geglückt. Doch zumindest konnten wir unsere Leben retten.“ Die Weiße wurde sich bewusst, dass Niyols Anteil daran nicht gering war und sie fühlte, dass es richtig war, es die anderen wissen zu lassen.
„Niyol hat mir geholfen … er hat sein Leben riskiert.“, meinte sie, und verließ die Stelle, an der sie bis eben gestanden hatte, um die Bühne frei für den Mehr-oder-weniger-Helden zu machen. Das Zusammentreffen mit dem eigenartigen Jungrüden war ihr dabei egal. Sie mochte sich nicht erklären und überließ es dem Grauen, davon zu berichten, was sie mit einem kurzen, auffordernden Blick zu ihm andeutete.

(Niyol, Skadi, Zita, Pilgrim, Shiro, Catori & Marrok)



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Marrok ist offline
07.06.2016 20:19

Kein Ruf, kein entferntes Rascheln, das auf eine Rückkehr schließen ließ, nichts erklang auf Skadis Heulen hin und Marrok befiel unweigerlich ein ungutes Gefühl. Misstrauisch drehte er eine Runde um den Platz, an dem sie ihre erste kurze Rast nach dieser schier endlosen Wanderung eingelegt hatten. Er nahm all die Gerüche des Rudels wahr, folgte jedem einzelnen zurück an die Stelle, an der jener Wolf ihren gemeinsamen Ankunftsort verlassen hatte – und erstarrte plötzlich. Ein leises, tiefes Grollen entrang sich seiner Kehle, als seine feine Nase einen Geruch wahrnahm, den er nicht zuzuordnen wusste. Er kannte dieses Rudel kaum, doch wenigstens den Geruch eines jeden hatte er sich mittlerweile eingeprägt und so zweifelte er keine Sekunde an seiner Erinnerung. Jemand war hier gewesen, hatte sich an ihrem Ankunftsort umgesehen und mit Sicherheit erkannt, dass sie nicht nur ein, zwei verirrte Wölfe waren. Unruhig lief er den Platz ab, suchte nach Spuren weiterer Fremdlinge, doch er fand nur die alten Spuren der anderen, die zur Jagd losgezogen waren und auch die von Lynx und Teyjen, die ebenfalls noch nicht wiedergekehrt waren. So machte er kehrt, trat zurück an die Stelle, an der er zuerst den Geruch des fremden Rüden entdeckt hatte und folgte ihm, bis die Spur zwischen den Büschen verschwand. Kurz lauschte er angespannt – doch nichts tat sich und so wandte er sich nun endgültig ab, um zu den anderen zurückzukehren. Neben Zita blieb er stehen, jedoch ohne sich wieder zu entspannen.

„Unsere Ankunft ist nicht unbemerkt geblieben“, verkündete er dann und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Bei Skadi hielt er inne und fügte mit einem Nicken in Richtung der Stelle, an der sich die letzten Spuren des Fremden fanden, hinzu: „Er war allein. Doch das heißt nicht, dass er das auch sein wird, wenn er zurückkehrt.“

Ein Geräusch – Rascheln, Pfoten, die sich ihren Weg durch den Wald bahnten – schnitt ihm das Wort ab und sein Kopf zuckte alarmiert in die Richtung, aus der sich weitere Wölfe ankündigten. Seine Anspannung schwand nur leicht, als die weiße Fähe, die sich Takata nannte, auf den Platz trat. Zwar war Niyol nach wie vor bei ihr, doch brachten sie keinerlei Beute mit. Das war eine Enttäuschung. Gerade jetzt, wo sie alle immer noch ausgehungert und geschwächt von ihrer langen Wanderung waren, hätten sie die Beute dringend gebraucht. Rasch warf er einen Seitenblick auf Pilgrim. Dem Weisen schien es im Augenblick gut zu gehen, doch wenn frisches Fleisch noch länger ausblieb, konnte sich das nur zu bald wieder ändern. Ein wenig verärgert schüttelte er den Kopf, machte den beiden Jägern jedoch keinen Vorwurf. Das war nicht seine Aufgabe – und wie es schien, waren sie in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, auch wenn Takatas Worte in seinen Ohren etwas aufgebauscht klangen. Niyol der Lebensretter? Er musterte den Wolf zweifelnd. Nun, es würde schon etwas dran sein, doch so oder so gab es keine Beute und keine Worte der Welt könnten daran nun etwas ändern.

Erneut sah er sich um. Die Besorgnis ob des fremden Rüden wollte nicht weichen – dennoch würde er sich hüten, alleine loszuziehen oder auch nur den Vorschlag zu machen, ihm zu folgen. Auf eigene Faust aufzubrechen und dabei möglicherweise einem fremden Rudel in die Pfoten zu laufen, das sie hier nicht haben wollte, war ihm zu riskant. Fehlende Markierungen hin oder her, er schloss immer noch nicht aus, dass noch ein weiteres Rudel hier war und es mochte viele Erklärungen geben, warum sie ihre Grenzen nicht erneuert hatten. Seinen Pelz zu riskieren, nur um sich Gewissheit zu verschaffen, war ihm die Sache nicht wert. So oder so würden sie es früher oder später merken, wenn sie alte Grenzen überschritten hatten.

[Skadi, Shiro, Catori, Niyol, Takata, Zita & Pilgrim | Beerenwald]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Marrok am 16.06.2016 21:16.


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