Lynx
smiling in the dark
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Lynx hatte damit gerechnet, hatte sich innerlich gewappnet, den natürlich würde Takata nach Teyjen fragen. Würde wissen wollen, warum er allein war und wie er den Jungwolf nur verlieren hatte können. Das die Weiße dann zuerst nach Kyevjen fragte, warf Lynx komplett aus der Bahn. Warum den Kyevjen? Der braune Rüde war schon eine ganze Weile verloren. Zu der Zeit als das Rudel kurz nachdem Lynx sich ihnen angeschlossen hatte, von dem Steinwurf getrennt worden war. Wieso sollte Kyevjen nun bei ihn sein? Oh, natürlich. Der einzige Grund warum Teyjen nicht bei ihm war, war natürlich, dass sie seinen großen Bruder gefunden hatten. Ein guter Grund warum sie wochenlang verschwunden waren und Lynx nun allein vor Takata stand. Das die Weiße ihn nicht sofort unterstellte, den Jungwolf verloren zu haben – was er ja hatte – ließ ihn zusammen zucken. Doch bevor er Takatas falsche Annahme berichtigen konnte, fragte die schon nach Marrok. An den Rüden erinnerte sich Lynx noch schwach. Viel Zeit hatte Lynx mit ihm nicht verbracht. Das er das Rudel verlassen hatte, tat Lynx leid, aber wenigstens war diese Frage deutlich leichter zu beantworten als die Frage nach Kyevjen – und damit verbunden nach Teyjen.
„Ich.. oh, nein. Marrok bin ich nicht begegnet.“, erwiderte Lynx und weil er ja so oder so nicht darum herumkam, fügte er hinzu: „U-und Kyevjen auch nicht. D-du bist der erste Wolfseele die mir über den W-weg gelaufen ist seit...“
Unbehaglich verlagerte der Weiße das Gewicht. Er wollte nicht an den zugefrorenen See denken, nicht darin wie Teyjen eingebrochen war. Nicht an den verzweifelten Kampf den Jungwolf in Sicherheit zu ziehen. Nicht die Niederlage und wie das eiskalte Wasser sie beide packte und davon trug. Nicht daran, dass das Wasser nur einen von beiden wieder freigegeben hatte.
Bei Takatas nächster Frage, die mit hoher Stimme und angelegten Ohren gewinselt wurde, konnte auch Lynx nicht anders als ebenfalls die Ohren gegen den Kopf zu pressen. Wo sind sie? Ja, wo waren sie? Wo war Teyjen? Wo war Kyevjen? Wo war Marrok? Wo waren sie alle?
„Ich weiß es nicht.“, flüsterte er und nach all den Wochen der Suche und Vernachlässigung und nach der Anstrengung dieser letzten Jagd, klappten die Läufe des Weißen unter ihm weg, zu schwach um die Last all dessen was geschehen war und der düsteren Gedanken des Weißen weiter zu tragen. Nie hatte er aufgegeben daran zu glauben, dass Kyevjen noch irgendwo da draußen war. Oder dass er Teyjen finden konnte, wenn er nur lange genug suchte. Aber jetzt, wo Takata vor ihm stand, sah der Weiße endlich der Wahrheit ins Gesicht. Tränen traten ihn in die Augen, als er die Schnauze zwischen seinen Vorderpfoten vergrub. „Ich weiße es nicht!“, jaulte er gequält auf.
[bei Takata | südlich des Mondscheinsees, an der Grenze zum Schneetal]
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Takata
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Wie sie es auch drehte und wendete, sie kam nicht um den Eindruck umhin, dass sich Lynx merkwürdig verhielt. Sie beobachtete seine Reaktionen zunächst mehr aus den Augenwinkeln und sah dabei in die Ferne. Die Weiße fragte sich, was der Rüde erlebt hatte, während er fort gewesen war. Doch vielleicht war es ihm nicht recht, wenn man danach fragte. Als er auf ihre letzte Frage einging, wurde sein Verhalten immer seltsamer. Er sank zu Boden und vergrub die Schnauze zwischen den Vorderpfoten wie ein Jungwolf. Etwas unangenehm berührt stand sie nun da, legte ebenso die Ohren an, das Maul zu einem kleinen Stück geöffnet. Wenn er es nicht wusste - oder nicht mehr wissen wollte? - dann musste er doch ganz sicher etwas erlebt haben, was ihn so traumatisiert hatte, dass er es nicht äußern konnte. Verwundert aber auch einfühlsam sah sie auf den Rüden herunter. Erst jetzt fiel ihr wieder das Reh ein, dass die Gunst des Augenblicks wohl genutzt hatte um zu flüchten; man konnte noch die Spuren im Schnee sehen.
Sie stand nun da, sah sich ein wenig verloren um. Das alles ging ihr ein bisschen schnell, obgleich sie nicht behaupten konnte, unglücklich über das Wieder-Zusammentreffen mit dem ruhigen Zeitgenossen zu sein. Dabei war Lynx mit Tihar auch zuweilen mehr oder minder aneinandergeraten, einfach weil sie zwei völlig unterschiedliche Charaktere verkörperten. Ob er ihr dafür böse war, schließlich hatte sie den Dämon in das Rudel geschleust ..? Sie mochte nicht darüber denken, immerhin schien der Wolf auch gerade eher andere Sorgen zu haben.
Takata schluckte einmal herunter, eh sie den Kopf nach unten beugte und den Kopf des Verzagten anstupste. Sie war sich nicht sicher, ob sie so gut darin war, Trost zu spenden, denn Fakt war doch, dass von ihr eigentlich niemand mehr irgendetwas wissen wollte, sodass sie gar nicht in Verlegenheit kam, jemand anderen zu trösten. Also entschied sich kurzentschlossen, sich so hinzulegen, dass sie mit ihm auf Augenhöhe war und ihn ansehen, den Kopf aber auch jederzeit abwenden konnte, wenn es ihnen beiden unangenehm war.
„Wo warst du? Was ... was hast du gesehen?“ Sie dachte kurz nach. „Ist dir ... irgendwas aufgefallen?“ Sie holte tief Luft. „Etwas ... das nicht wie gewöhnlich war?“ Sie legte ein Ohr schief und sah den Artgenossen fragend an.
Nicht auszudenken, wenn er nun äußerte, er habe auch ein seltsam halb-verwestes Tier gefunden und hatte sich längst mit der unbekannten Krankheit infiziert. Dann konnten sie hier wohl gleich liegen bleiben und abwarten, bis es sie holte, bis sie einschliefen für die Ewigkeit und zu genau solch unerträglich stinkenden Kadavern wurden, wie es den anderen Tieren ergangen war, die ihr zum Opfer gefallen waren.
(südlich des Mondscheinsees an der Grenze zum Schneetal, Lynx)
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Lynx
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Die Schnauze zwischen den Pfoten vergraben, ignorierte Lynx Takata. Es war ein ziemlich welpisches Verhalten und sein Meister hätte ihn dafür gerügt. Aber sein Meister war nicht da und Lynx scherte es im Moment wenig, ob er sich wie ein übergroßer Welpe aufführte. Natürlich war es auch nicht sonderlich höflich, aber der Weiße war für den Moment einfach am Ende. Sowohl geistig als auch körperlich. Kyevjens Verlust war schon länger her und auch Teyjen hatte er schon vor einer Weile verloren und doch hatte er immer noch die Hoffnung hoch gehalten. Hatte nicht wahrhaben wollen, was wirklich geschehen war. Das er beide für immer verloren hatte. Takata und das restliche Rudel mochten schon längst mit alldem abgeschlossen haben, für Lynx begann nun erst die Trauerverarbeitung.
Er zuckte überrascht zusammen, als ihn etwas am Kopf berührte. Verdutzt blinzelte er für einen langen Moment zu Takata auf, bis es ihn langsam dämmerte, dass die Weiße ihn angestupst hatte. Bevor er reagieren konnte, hatte sich Takata auch schon ebenfalls hingelegt und sah ihn direkt an. Und dann sprach die Weiße, doch irgendwie konnte Lynx nicht folgen. Fast war es als hätte er einen Teil des Gesprächs übersprungen und nun fehlten ihm wichtige Informationen. Während Takata ein Ohr schief legte und auf seine Antwort wartete, legte Lynx den ganzen Kopf schief, als könnte ihm das einen neuen Blickwinkel auf die Situation eröffnen.
„Ich war… weg. Weit weg, denke ich.“, begann er mit der ersten Frage der Weißen. Er sah über seine Schulter als würden ihn die Pfoten- und Hufabdrücke im Schnee verraten, von wo er gewesen war und wie er es zurück zum Rudel geschafft hatte. „Da war Schnee. Viel Schnee. Mehr Schnee als hier. Wie… wie bevor wir die Störche eingeholt hatten.“
Machte er Sinn? Vielleicht, hoffentlich. Lynx wusste nicht wie er die letzten Wochen sonst erklären konnte. Er war ohne sich etwas dabei zu denken durch den Schnee gestampft. Es war wirklich ein kleines Wunder, dass er zurück gefunden hatte. Aber er war ja noch nicht fertig. Takata hatte ihn noch nach etwas ungewöhnlichen gefragt. Der Weiße versuchte wirklich sich zurückzuerinnern, doch die letzten Wochen waren in einer Art Nebel verborgen. Er wusste noch das er hungrig gewesen war und müde und dass er Teyjen gesucht hatte. Doch nichts sonst, schien aus dem Dunst seiner nebeligen Erinnerungen hervorzutreten.
„Da war nur Schnee. Und ich war allein. Ganz allein.“, murmelte er vor sich hin.
Allein, er war schon wieder so lang allein gewesen und er hatte es satt. Er war allein und traurig und wusste nicht so recht wohin mit sich selbst. Urplötzlich wurde er von dem übermächtigen Drang sich in Takatas weißes Fell zu kuscheln und für einen Moment die Nähe und Wärme eines anderen Wolfes zu spüren. Lynx weigerte sich darüber Gedanken zu machen, wie ein solches Verhalten von Takata beurteilt werden würde oder ob es gar willkommen war. Selbst wenn ihn die Weiße von sich stieß oder einen Schritt wegtrat, für einen Moment hätte er es wenigstens gehabt.
Lynx stieß sich mit den Hinterpfoten ab und schob sich über den Schnee vorwärts bis er die Schnauze in Takatas Fell vergraben konnte. Sie war warm und roch auch nach all dieser Zeit vertraut. Sie roch nach Heimat und es trieb Lynx erneut die Tränen in die Augen.
Vielleicht um die Weiße von alldem abzulenken, gestand er schließlich: „Ich hab ihn verloren. Ich hab Teyjen verloren. Er ist weg. Einfach weg.“
[bei Takata | südlich des Mondscheinsees, an der Grenze zum Schneetal]
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I will be right here waiting for you
Eigentlich war sie ja ein wenig wahnsinnig, erst das ganze Rudel hinter sich zu lassen aus Angst, die unbekannte Krankheit mochte auch sie erwischen und sich nun neben einen zu legen, der wer weiß wo gewesen war. Entsprechend kam es ihr wie eine kleine Ewigkeit vor, bis der Fellgenosse endlich Antwort gab auf ihre drängende Frage. Wie er sie anblinzelte, legte sie die Ohren zurück und versuchte aus seinen Augen zu lesen. Nach all den unbekannten, teilweise wirklich nicht ganz einfachen und wenig durchschaubaren Artgenossen, die mit denen sie in letzter Zeit konfrontiert worden war, war das Wiedersehen eines alten ... Bekannten, eine wahre Wohltat.
Lynx beschrieb die Gegend, die er durchquert hatte. Das überraschte sie so weit alles nicht, denn wie er schon richtig feststellte, hatten sie alle dieses Land gesehen, bevor sie das erlösende Storchenland erreicht hatten. Es war jedoch bemerkenswert, dass sich an dem weißen Ödland nichts geändert hatte. Der Schnee war nicht geschmolzen, die Sonne wärmte nicht und das Leben war auf diese Weise nicht zurückgekehrt. Als er fortsetzte und erklärte, dass er ganz allein gewesen war, sah sie nachdenklich auf ihre Pfoten. Sie überlegte und stellte fest, dass es ihr im Grunde nicht anders erging, obwohl ihre Wanderung wohl bei weitem nicht so lange angedauert hatte wie seine. Takata begann sich zu fragen, ob es dort draußen Wölfe gab ... Kyevjen, die noch immer einsam auf Wanderschaft waren, die in einer Schneewüste überleben mussten und nun womöglich auch noch von einer unsichtbaren Gefahr bedroht wurden. Ihr Atem stockte bei dem Gedanken, der Rüde mochte vielleicht gar nicht mehr leben. Schlussendlich stieß sie die warme Luft aus, bis ihre Lungen leer waren. gut möglich, dass er schon längst den Weg Tihars gegangen war, wenn vielleicht auch weniger melodramatisch. Auch andere ehemalige Weggefährten waren dieser Gefahr ausgesetzt, wie etwa Scythia, Jellin oder Marrok, doch war es ihr bei denen fast schändlich egal. Wie hätte es wohl ausgesehen, hätte sie statt Lynx einen dieser Wölfe getroffen? Oder den Bruder von Teyjen? Es wäre vielleicht ganz anders gelaufen. Abgesehen von Kyevjen hätte sie sich vermutlich nicht lange mit ihnen aufgehalten, sondern sie weiter in Richtung ihres Heimatrudels geschickt, sofern sie überhaupt dorthin zurückgewollt hätten.
Und Lynx? Wollte er zu Skadi und den anderen zurück? Sie sah ihn abschätzend an und fragte sich, ob sie ihr Wissen überhaupt preisgeben sollte. Interessanterweise hatte er bisher überhaupt nicht gefragt, was sie hier tat und wo der Rest war. Im schlimmsten Fall kehrten sie beide heim und das ganze Rudel ... daran durfte sie überhaupt nicht denken. Es gab keinen im Rudel, dem sie dieses Schicksal wünschte, nicht einmal der vermaledeiten Shiro. Lieber stritt sie mit unangenehmen Zeitgenossen, als für alle Zeit einsam zu bleiben. Aber Lynx war ohne Frage die bessere Wahl. Ganz sicher sogar.
Plötzlich riss der Weiße sie aus ihren verlorenen Gedanken. Wen hatte er verloren? Den Verstand? Nein, Teyjen. Teyjen ... an den hatte sie überhaupt nicht mehr richtig gedacht. Sie sah nachdenklich geradeaus und überlegte. Wenn sie sich ganz richtig erinnerte, dann war Lynx zum Schluss sogar mit Teyjen zusammen unterwegs gewesen, oder nicht? War es so, dass er nach ihm hatte sehen wollen? Aber wenn er ihn gefunden hatte, warum hatte er ihn dann wieder verloren? Die Weiße blickte fragend auf den Rüden, bevor sie näher mit dem Kopf an ihn heranfuhr und leise nachhakte.
„Wie hast du ihn ... verloren? Wo? Wollen wir ... ihn suchen gehen?“
Ihr kam überhaupt nicht in den Sinn, dass Lynx das anders meinten konnte. Oder vielleicht doch ... und sie wollte es nur nicht wahrhaben.
(südlich des Mondscheinsees an der Grenze zum Schneetal, Lynx)
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Lynx
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Da, es war raus. Die Wahrheit stand im Raum zwischen den beiden weißen Wölfen. Doch es kam keine Erleichterung mit diesem Geständnis. Wie denn auch? Es änderte nichts. Teyjen war noch immer fort und Lynx hatte noch immer versagt. Ein paar Worte und Tränen würden daran nichts ändern. Wenn Lynx mit sich ganz ehrlich war, dann hatte er erwartet gescholten zu werden. Immerhin hatte er Teyjen verloren. Er war für den Jungwolf verantwortlich gewesen und hatte gründlich und vollkommen versagt. Oder vielleicht würde das noch kommen. Spätestens wenn er vor Skadi kauerte würde er ihren Zorn stellvertretend für den Zorn des Rudels zu spüren bekommen. Auch das würde nichts an der Schuld auf seinen Schultern geändert. Doch wenn er nicht ausgeschimpft wurde, wer würde dann dafür Sorgen, dass alles wieder in Ordnung kam? Sein Meister hätte ihn ausgeschimpft und dann die Angelegenheit in die eigenen Pfoten genommen und alles wieder in Ordnung gebracht. Selbst als der Körper seines Meisters nicht mehr so gewollt hatte wie sein Geist, hatte er Lynx doch klipp und klar gesagt, wie er etwas wieder in Ordnung zu bringen hatte. Vielleicht war der Weiße mit seinen drei Jahren erwachsen, aber das änderte nichts an den tief sitzenden Bedürfnis jemanden zu haben, der ihn führte und anleitete. Bevor alles den Bach hinunter gegangen war – wortwörtlich – hatte Skadi diese Rolle eingenommen. Und da war es ja auch noch so leicht gewesen, sich für Teyjen verantwortlich zu fühlen. Immerhin hatte Lynx Skadi gehabt. Doch auf dem Eis war er allein gewesen. Keine Skadi, kein Rudel. Und er hatte sein Bestes gegeben und versagt. Sein Bestes war einfach nicht gut genug.
Als Takata dann sprach, kamen nur mehr Fragen und keine Rüge. Und ach so, na klar. Takata hatte noch gar nicht begriffen, wie allumfassend Lynx alle im Rudel enttäuscht hatte. Sie war noch dabei zu verstehen was genau passiert war und wie viel Schuld der Weiße an allem trug. Lynx war der Weißen einfach schon einen Schritt voraus. Um so wichtiger, dass er sich mit seinen Antworten Mühe gab. Kurz sah er in die Richtung aus der Takata offensichtlich gekommen war und überlegte, ob er nach dem Rest des Rudels fragen sollte. Doch der Gedanke jetzt schon Skadi gegenüber zu treten, ließ einen Schauer über seinen Rücken laufen. Vielleicht war es besser erst mit Takata zu üben, damit es später schneller, leichter ging. Oder vielleicht konnte dann gar Takata das berichten übernehmen und der Weiße konnte einfach nur stumm dabei stehen und alles über sich ergehen lassen, bevor man ihn fortschickte und er mit seiner Suche weitermachen konnte. Sie war sinnlos, das wusste er. Ein Teil von ihm hatte es immer gewusst, aber ohne das Rudel blieb ihm nichts anderes als sich an diese winzige Hoffnung zu klammern.
„Auf dem Eis, nein unter dem Eis. Ich hab ihn festgehalten auf dem Eis… oder ich habe es versucht. Ich habe es wirklich versucht, aber… Er war so schwer und das Wasser… es war so kalt und stark und… Ich muss ihn losgelassen haben. Am Ende war er nicht mehr da….“
Bilder wirbelten durch Lynx Kopf. Der See. Nein, das Ufer des Flusses. Er war allein. Nein, er war auf dem Eis und hatte Teyjen zwischen den Zähnen. Das Wasser war so kalt. Es hatte ihn gepackt. Nein, erst Teyjen. Und dann war er gefallen. In den Schnee. Nein, ins Loch. Er war ins Wasser gefallen und auf Schnee aufgewacht. Und Teyjen war da, er war… Teyjen war verloren.
Es war so viel passiert und seine Gedanken und Erinnerungen wirbelten durcheinander wie Schneeflocken in einen Sturm. Manchmal war er sich nicht mehr so ganz sicher, was wann passiert war. Obwohl er sich zumindest ziemlich sicher war, dass er erst mit Teyjen auf dem Eis gewesen war bevor es sie ans Ufer gespült hatte. Ihn! Bevor es ihn ans Ufer gespült hatte.
Lynx schüttelte den Kopf in dem verzweifelten Versuch, die wirren Gedanken herauszuschütteln.
Wollte er Teyjen suchen? Natürlich wollte, musste er das. Wieso lag er hier überhaupt noch im Schnee? Ruckartig spannte er die Muskeln und sprang auf – oder er versuchte es. Seine müden Muskeln verweigerten ihn den Dienst und am Ende plumpste er hart auf den Boden zurück. Richtig, da war ja noch was gewesen.
„Ja. Ja, natürlich. Ich bin auf der Suche nach ihm. Es war… ich bin nur versehentlich hier gelandet. Ich wollte nicht...“
Lynx hatte nicht vor Skadi und das Rudel ohne Teyjen treten wollen. Doch natürlich hatte sein Unglück sich wieder eingemischt und hier war er mit Takata und das Rudel irgendwo in der Nähe. Vielleicht sollte er es einfach hinter sich bringen.
„W-wo ist das Rudel? W-wo sind die anderen? Sk-skadi? I-ich sollte… W-wenn ich eu-euch schon w-wieder-ge-gefunden habe, s-sollte i-ich.. u-u-und dann k-kann sie m-mich rauswerfen und i-ich kann w-weitersuchen.“
Nervös leckte er sich die Lefzen. Wirklich erpicht auf das ganze war er nicht. Aber wenn es schon unausweichlich war, dann lieber früher als später.
Und dann realisierte er das Takata scheinbar vorhatte mit ihm zu kommen. Ihm bei der Suche zu helfen. Das war wohl das letzte mit was der Weiße gerechnet hätte. Statt gescholten zu werden gleich ein Angebot zur Hilfe? Zu gern hätte er die angebotene Hilfe angenommen. Dann wäre er nicht allein und er hätte jemand, dem er folgen konnte. Doch das war sein Schlamassel, seine Schuld und Takata sollte nicht darunter leiden.
„Du? Was? Nein.“, brabbelte er vor sich hin und schüttelte den Kopf um mit etwas klareren Gedanken fortzufahren: „D-du solltest b-beim… I-ich m-meine das Rudel…“ Wieder leckte er sich die Lefzen, dieses mal jedoch aus Unsicherheit. Lynx wandte den Blick von der Weißen ab und murmelte: „Es ist meine Schuld und meine Aufgabe.“
[bei Takata | südlich des Mondscheinsees, an der Grenze zum Schneetal]
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Roghir
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3 Jahre alt
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Rüde
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Größe & Gewicht
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Dabei seit: 06.01.2017
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Eine Weile wartete der schwarze Rüde auf eine Antwort von Kachnik, während seine bernsteinfarbene Augen sich von dem Jungwolf loslösten und sich auf die anderen Wölfe konzentrierte. Mit einem warmen Lächeln quittierte er die Berührung von Ayjana, welches sich jedoch leicht verzog als die weiße Wölfin ihren Gedanke laut genug aussprach, dass er es mitbekam. Innerlich sah er es genauso, dass es nicht richtig sein konnte. Doch, dass Takata das Rudel verließ, mussten sie akzeptieren. Es war ihre Entscheidung. Und wohl möglich brauchte diese Fähe erst einmal Abstand. Doch, dass war nur reine Spekulation. Roghir bemerkte, wie Yarok und Aarinath zueinander sprachen und vom herbei gesprungenen Avon unterbrochen wurde. Interessierte spitzte er die Ohren, doch blieb er an Ort und Stelle. Aarinath schien selbst nicht glücklich mit der Situation zu sein, ebenso der große Jungwolf. Avon versuchte wohl auf seiner eigenen Art und Weise die Situation zu lockern. Innerlich beneidete Roghir das welpenhafte Auftreten des grauen Wolfes in dieser ernsten Situation. Richtig angemessen empfand er jedoch nicht, aber jeder verarbeitete es auf seine eigene Art.
Skadi's Worte und Jagdaufforderung drang an sein Gehör.
Etwas skeptisch schaute er der sandfarbenen Leitwölfin ins Gesicht. So richtig konnte er es nicht nachvollziehen, dass sie keine weiteren Worte für die weiße Fähe aussprach. Sie war bestimmt ein langjähriges Mitglied dieses Rudels gewesen. Doch, konnte er das erwarten? Wahrscheinlich brauchte Skadi selbst noch Zeit, um den selbst entschiedenen Abgang Takata's richtig einzuordnen. Und er würde nicht auf eine Antwort drängen.
Roghir's Ohren schnappten die Worte Avons auf, welches etwas von „Wisent“ und „Elch“ zu Ayjana sagte. Sein Blick schaute zur Seite zu Ayjana und Avon. Ein Elch zu jagen war schon sehr schwer und er bezweifelte ein wenig, dass es auf dieser Insel Elche gab. Aber was er noch nicht erblickte hatte, konnte er ja noch erblicken. Von daher war es nicht ausgeschlossen.
Roghir trat in die Mitte des Kreises und erhob die Stimme:
“Wenn wir uns auf die Jagd begeben, sollten wir uns aufteilen, um eine bessere Chance zu haben.“
Er blickte zu Skadi und Niyol und sprach ernst weiter:
“Ihr kennt die Insel besser als wir Neulinge. Ich würde vorschlagen, dass ihr jeder eine Jagdgruppe anführt.“
Ihm wäre es lieb, wenn entweder Ayjana oder Avon bei ihm oder Aarinath in der Jagdgruppe wären. Er vertraute der weißen Rotauge, auf den jeweiligen Schützling aufzupassen und die eine oder andere Fähigkeit freizusetzen. Yarok schätzte er so ein, dass er wusste, worauf er sich einließ. Und... Kachnik wäre tatsächlich – wie Ayjana und Avon - besser bei ihm oder Aarinath aufgehoben.
Abwartend schaute er zu Skadi und Niyol und wartete auf eine Antwort. Auf die Antwort Kachnik's würde auf einen späteren Zeitpunkt zurückkommen.
[Bei Avon, Ayjana, Aarinath, Skadi, Niyol, Kachnik und Yarok | Am Mondscheinsee]
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
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Fähe
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Größe & Gewicht
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Lynx' Verhalten wurde immer merkwürdiger und sich fragte sich ernstlich, was der Rüde erlebt hatte. Er war sicher nie so großspurig aufgetreten wie ein Tihar, nie so durchgedreht wie ein Niyol und nie so streng wie eine Skadi. Doch wenn sie sich recht erinnerte, hatte ihn in der Vergangenheit auch nichts so leicht erschüttern können, dass so etwas dabei herauskam. Er war vielleicht einer der wenigen Wölfe des Rudels gewesen, die mit dem schwarzen Ungeheuer keine größeren Probleme gehabt hatten. Manchmal hatte er Teyjen ihm gegenüber verteidigt, aber stets ohne ihn dabei übermäßig zu provozieren. Kurzum, Lynx war bisher immer ein Rudelmitglied gewesen, mit dem noch jeder zurechtgekommen war. Wie würde das mit den Neuen verlaufen? Vielleicht gab es Probleme, denn für sie war er nun der Neuling. Takata nahm sich vor, für den Weißen einzustehen und jeden Laut des Vorwurfs abzufangen. Sie selbst hatte schließlich nichts mehr zu verlieren ... war der gute Ruf erst ruiniert ...
Sie schnaufte und sah auf ihre ausgestreckten Pfoten. Sie genoss die Nähe zu dem Wolf, obgleich er vielleicht nicht so ein bemerkenswerter Rüde war, zu dem sie aufsah, von dem sie womöglich ... mehr gewollt hätte, aber er war einfach ein friedlicher Zeitgenosse, hatte vielleicht sogar das Potential zu einem ... Freund? Falls er sie überhaupt akzeptieren würde. Er wusste ja noch nicht, wie es um ihre Stellung im Rudel stand. Sie hatte sich gewissermaßen selbst rausgeschmissen, bevor Skadi den Part übernahm, was wahrlich demütigend gewesen wäre nach so langer Zeit, den Neuen gegenüber. Unauffällig versuchte sie mit der Nase an seinem Fell zu schnüffeln. Ob man wittern konnte, wenn jemand infiziert war? Lynx roch ganz normal, aber sein Verhalten warf ein ganzes Bündel von Fragen auf, die sie gerade völlig überforderten. Er begann etwas von einer Situation auf Eis zu berichten. Das erinnerte sie unweigerlich an sein kühles Grab ... das ihn hoffentlich nie mehr zurückkehren lassen würde. Es war wirklich nicht einfach, einen Sinn in das Gestammel zu bekommen. Vom Unsicherheitsfaktor erinnerte dieser Wolf sie gerade unangenehm an Monsieur Tollpatsch, der Skadi in die Pfoten gestolpert war, weil er nicht einmal wusste, wie man sich korrekt benahm. Aber das war es nicht. Lynx war nicht von der Sorte. Er fiel nicht aus Übermut, er fiel allenfalls aufgrund mangelnder Kräfte. Und während die Weiße noch nachdachte und versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was der Rüde geäußert hatte, schrak er plötzlich hoch und erhob sich. Sie zuckte etwas zusammen. Würde er jetzt die Nerven verlieren? Aber nein, Lynx war doch nicht Tihar. Noch bevor sie verstand, was ihn zu dieser ruckartigen Bewegung antrieb, landete er auch schon wieder im Schnee und konnte wohl froh sein, dass er seinen Fall abbremste. Sie sah fragend auf den Wolf. Hatte er die Nähe zu ihr nicht gewollt? Oder ahnte er etwas von der unsichtbaren Gefahr und fürchtete, sie mochte es schon in sich tragen?
Er hatte Teyjen also beim Eis verloren. Der kleine unbeholfene Rüde war ins Wasser gefallen und fortgetragen worden. Aber wie konnte das sein, wenn da doch Eis war? Sie erinnerte sich daran, dass Catori auch einmal ins Wasser gestürzt und fortgespült worden war. Aber damals war es nicht vereist gewesen. Moment ... konnte es sein, dass er unter dem Eis fortgespült worden war? Aber wie sollte er denn dann atmen, er war doch kein Fisch? Nachdenklich legte sie den Kopf schief, eh es ihr zu dämmern begann. Wenn Teyjen keine Luft bekommen hatte, dann ertrank er doch ... und wenn er ertrank ... nein, das war unmöglich. Jetzt erhob auch sie sich und begann unruhig im Kreis zu laufen, setzte die Nase von Zeit zu Zeit auf den Boden und witterte. Teyjen ... konnte nicht tot sein, niemals. Er hatte sogar die größte Bedrohung, Tihar und den Felssturz überlebt, der ihn von seinem Bruder getrennt hatte ... sein Bruder. In Takatas Gesicht stand die blanke Panik. Wenn der kleine süße Rüde tot war, dann war das die schlimmste Nachricht für seinen Bruder Kyevjen, den sie doch unbedingt wiederfinden wollte. Kyevjen damit konfrontieren, dass sein kleiner Schützling tot war? Takata hatte angehalten und hielt den Kopf tief, während sie unregelmäßig atmete. Dann schaute sie langsam auf und sah auf Lynx, der gerade nur noch ein Wrack war. Erklärte das, weshalb der sonst so sichere Wolf völlig verbittert und verzweifelt war? Sie versuchte ihn einzuschätzen. Sie wollte zu ihm und ihm mitteilen, dass das halb so wild war, dass sie ihn vielleicht sogar fanden. Aber sie ahnte, dass das alles nicht stimmte. Abgesehen davon, dass es ihr um dem kleinen unschuldigen Wolf wirklich Leid tat, fürchtete sie sich mit einem Mal, dem Rüden Kyevjen je wieder unter die Augen zu treten. Er würde fragen ... schön euch wiederzusehen, und wo ist mein Bruder? Und sie würden ihm gestehen müssen, dass der kleine Wolf ... Lynx' Versagen weitete sich nun auch auf ihre Gefühlswelt aus. Sie schloss die Augen und schluckte schwer. Auch die weiße Fähe ließ sich nun schlapp in den Puderschnee fallen und stieß die Luft aus den Lungenflügeln. Das war keine gute Nachricht und sie wusste noch nicht einmal, wie sie das Skadi berichten sollten. Seine Antwort auf ihr Suchangebot nahm sie gerade kaum mehr wahr. Einen Teyjen suchen, der unter dem Eis fortgespült worden war ... wie hoch standen die Chancen, dass er das eiskalte Bad überlebt hatte, dass er nicht erkrankt war, dass er etwas zum Fressen gefunden hatte und sich nicht von Bären angreifen ließ, hilflos und allein, wie er nun war? Doch vielleicht hatte er ja auch Glück und er fand seinen Bruder ... Kyevjen, die beiden wären wieder vereint und schmiegten sich aneinander, wie sie es verdient hatten ... und Teyjen würde ihm beichten, dass das Rudel, das sie einst beide gesucht hatten, ihn schändlich zurückgelassen hatte.
Takata hob das Haupt, als er zu fragen begann. Da war die Frage, vor der sie sich selbst bis eben gefürchtet hatte. Sie schob ihre Pfotenspitzen enger zusammen, ihm schräg gegenüberliegend und sah nach unten. Das konnte sie ihm mitteilen, sie befürchtete nur, dass das aus verschiedenen Gründen gerade gar keine so gute Idee war. Die Fähe holte tief Luft und schnaufte.
„Weiß nicht ...“, log sie und dachte nach.
Im Grunde waren sie beide gerade Verstoßene, die nicht viel zu melden hatten. Sie hatte einen Dämon ins Rudel geschleust und nun die Quittung dafür erhalten - Verachtung und Ausschluss. Lynx, der sich nach Kevjens Verschwinden bereiterklärt hatte, auf den Kleinen aufzupassen, hatte versagt und ihn verloren, ihn vermutlich sterben lassen. Sie verspürte darüber keinen Zorn, keine Wut auf den Weißen. Sie war ja immer noch froh, dass er hier bei ihr war, dass sie nicht allein war. Aber sie erkannte mit Erschrecken, dass sich Dinge geändert hatten, die das weitere Dasein noch schwerer machten. Und ein Gefühl der Niederlage, der Enttäuschung und der Niedergeschlagenheit machte sich in ihr breit. Sie hätte sich nun gern an ihn geschmiegt und ihn getröstet, doch sie hatte selbst nicht mehr die Kraft dafür ...
(südlich des Mondscheinsees an der Grenze zum Schneetal, Lynx)
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Langsam aber sich schien Takata zu dem gegenwärtigen Gemütszustandes des Weißen aufzuschließen. Mit jeden Wort mehr von Lynx schien seinem Gegenüber mehr und mehr aufzugehen, wie groß die Schande des Weißen und sein Versagen war. Und dennoch blieb eine Rüge seitens der Weißen aus. Fast wollte Lynx sie darum bitten ihn doch endlich anzuschreien und dann konnte Takata alles wieder ins Reine bringen. Oder lag genau da das Problem? Vielleicht schrie und schimpfte Takata nicht, weil auch sie nicht wusste wie sie das Schlamassel, dass Lynx angerichtet hatte wieder in Ordnung bringen sollte. Die Weiße ließ sich zumindest ebenso niedergeschlagen wie Lynx selbst in den Schnee sinken und schien ihren eigenen düsteren Gedanken nachzuhängen. Und so selbstsüchtig es auch von dem Weißen war, aber ein Teil von ihm war enttäuscht. Takata hatte Teyjen länger gekannt als Lynx, hatte mehr Zeit mit ihm verbracht und so war es nur natürlich dass auch sie Zeit brauchte um den schweren Schlag zu verkraften. Doch Lynx konnte niemanden gebrauchen, der sich jetzt in sich selbst verkroch und trauerte. Lynx brauchte jemanden wie Skadi, der entschlossen dastand und sagte wo es langzugehen hatte. Takata war nicht Skadi und in all der Zeit, die Lynx in der Vergangenheit bei dem Rudel verbracht hatte, war die Weiße niemand gewesen zu dem er geschaut hatte, wenn er Führung bedurfte. Nein, er war Skadi gefolgt. Doch nach seinem großen Versagen und all der Zeit allein, war Lynx nun einmal nicht Skadi sondern Takata über den Weg gelaufen. Und nun der nächste Schlag, denn Takata wusste nicht wo Skadi und das Rudel war. Lynx war verzweifelt und erschöpft und körperlich und geistig am Ende. Ja, es war selbstsüchtig und egoistisch, aber Lynx brauchte jemand der ihn führte und da Takata – egal wie ungeeignet sie in dem Moment ihrer eigenen Trauer auch erschien – nun einmal die einzige hier war…
„Oh...“, war seine einzige Reaktion auf Takatas Worte.
Es gab keine Wiederworte, keine Beschuldigungen, keine Nachfrage, kein Kampf. Lynx fehlte dafür die Energie – mal ganz abgesehen davon, dass er keinen Grund hatte den Worten der Weißen zu misstrauen. Warum sollte Takata ihn anlügen? Er hatte so viel Unglück über das Rudel gebracht, dass ihn aufgenommen hatte. War es da so wahrscheinlich, dass er sie auch auseinander getrieben hatte? Immerhin hatten die Streitereien doch gerade dann angefangen, als sie endlich die Störche eingeholt hatten, als sie endlich einen Ort gefunden hatten, der nicht so ablehnend war wie die Eiswüste. Er hatte es ja beinahe schon kommen sehen. Und jetzt war es passiert – und seine Schuld. Lynx der ewige Unglücksbringer. Sein Vater hatte doch recht gehabt. Doch nach allem was geschehen war, hatte der Weiße nicht mehr die Kraft sich für die Einsamkeit zu entscheiden. Wohl oder übel würde er bei Takata bleiben – zumindest bis die Weiße ihn davonjagte.
„Und was machen wir jetzt?“
Lynx rutschte etwas näher an Takata heran und sah sie suchend und abwartend an. Egal was nun kam, der Weiße würde ihr folgen. Das war es nun einmal, was er tief in Inneren war – ein Wolf der folgte.
[bei Takata | südlich des Mondscheinsees, an der Grenze zum Schneetal]
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Kachnik
Doppel-As
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm & 46kg
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Dabei seit: 21.05.2016
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So langsam ging alles wieder etwas ruhiger und sanfter zu. Schließlich war der Ursprung alles Unglücks und alles Unfrohseins bereits über alle Berge, hinter allen Steinen und Bäumen und Flüssen, am besten noch hinter einer tiefen steilen Klippe, so hoffte er zumindest. Kachnik kniff die Augen zu und ließ die einzelnen Stimmen an ihm vorbeiströmen. Sein Kopf tat schon ganz weh von den ganzen Diskussionen und Streitereien, die sich in so kurzer Zeit ereignet hatten. So lange war er ohne Gesellschaft gewesen, ohne jegliches Zeitgefühl, dass er es nun als ziemliche Überforderung empfand, von all den neuen Wölfen, den neuen Gerüchen, umgeben zu sein. Es passierte so viel und so schnell. Und noch dazu war alles, was passierte, so überaus unerfreulich. Leicht zuckte er mit den Ohren, als Skadi eine Jagd vorschlug. Eine kleine Aufheiterung vielleicht? Vielleicht würden sie mit vollem Magen alles noch einmal besser durchdenken können. Seine Beine schienen die Nachricht allerdings nicht so erfreulich zu finden. Wie lange stand er bereits zitternd herum? War es die Nervosität? Er durfte keine Schwäche zeigen ... Was sollten denn die anderen denken? Wenn er sich doch nur kurz hinlegen könnte ... Auch große, starke Wölfe brauchen mal eine Pause, nicht wahr? Er öffnete sein Maul und versuchte erst gar nicht sein Gähnen zu verheimlichen. Vielleicht würde ihm ja die Beute praktischerweise direkt in die Fänge laufen. Hm ... Bloß nicht im Sitzen einschlafen ... Kachnik blinzelte abwesend und schaute in Leere.
Als Roghir bei ihm von irgendwo vor ihm nachhakte, wie es ihm ging, schnüffelte er erst einmal verwundert. Ehrlich gesagt war er sich in seinem Halbschlaf gar nicht im Klaren, ob die Frage wirklich von außen kam oder eher von seinem eigenen Hirn. Und er war sich überhaupt nicht so sicher, ob alles in Ordnung war. So viele neue Gedanken und Gefühle wuselten in seinem Kopf herum und er wusste nicht recht welche Worte die richtigen sein würden in dieser Situation. "Ich ... nur etwas müde, denke ich.", wisperte er mit gesenktem Blick nach einer Weile in sich hinein. Er musste sich wach halten, sonst würde er seinen eigenen Triumph bei der Jagd verpassen. Er sah die Beute schon vor sich. Ein Elch? Elch ... Worte von außen blieben in seinen Ohren hängen, fielen aber gleich darauf auch wieder raus. Das klang wie Avon oder ... ein Stein ... Plötzlich erinnerte er sich wieder daran, dass seine letzten Jagdversuche nicht gerade erfolgreich gewesen waren. Sein letzter Jagdversuch war ... Er war erneut versunken in seinen eigenen Gedanken. Etwas orientierungslos schluckte er, als sich vor ihm der Schutzwall aus Wölfen löste und jemand die Stimme erhob.
Oh ja, ähm, Jagdgruppen? "Ich bin ja schon wach ...", murmelte er. Der Jungwolf versuchte sich wach zu rütteln und richtete seinen verschlafenen Blick auf Roghir der sich weiter in der Mitte aufgestellt hatte. Es ging wohl gleich zur Sache! Seine Chance zu zeigen, was er drauf hatte! Er durfte bloß keinen Fehler machen, nichts vermasseln! Bei dem Gedanken grauste es ihm.
[Roghir, Avon, Ayjana, Aarinath, Skadi, Niyol, Yarok | am Mondscheinsee]
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Ayjana
Herzenswärme
Alter
4 Winter
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
69cm || 55 kg
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Einen Wisent oder gar einen Elch!?! Ayjana graute es davor. Zum Glück hatte sie ihre Gefühlswelt mehr oder minder wieder im Griff und so zeigte sie nicht wie sehr es sie vor der Jagt grauste. Sie war eine lausige Jägerin, das hatte sie in der Gegenwart von Roghir ja schon prächtig vorgezeigt. Ihr Lauf schmerzte zwar gottlob nicht mehr aber für einen klitzekleinen kurzen Moment überlegte sie sich eine Ausrede zu suchen nur um nicht mit dem Rudel jagen zu müssen. Allerdings würde sie sich dadurch wohl zum Aussenseiter machen, verzwickt…
Roghirs Blick war der Weissen nicht entgangen, was mochte ihm durch den Kopf gehen, machte er sich Sorgen, wollte er lieber nicht, dass sie an der Runde teilnahm, wollte er den Klotz am Bein eliminieren? Energisch schüttelte sich die Weisse Wölfin, schüttelte die negativen Gedanken ab und erhob sich. Frische Luft strömte in ihre Lunge als sie tief Atem holte, ihre Worte, die sie sich zurecht getischt hatte verschluckte sie jedoch als Roghir das Wort ergriff.
Sein Vorschlag war definitiv gut. Das Rudel mit den alteingesessenen Wölfen kannte die Gegend definit besser als die Neulinge. Allerdings wusste bis auf Roghir niemand, dass sie eine äusserst lausige Jägerin war und ob wohl jeder so viel Verständnis haben würde wie der Schwarze?! Imaginäre Schultern zogen sich hoch bis zu ihren Ohren. Sie hatte einen anderen Plan. Avon war ja ebenfalls ein Talent ins Fettnäpfchen zu treten, vielleicht sollte sie sich einfach ihm anschliessen. Eventuell würde sie neben dem jungen Timberwolf einfach zum Geist werden und niemand würde sie beachten. Die Mine der Weissen Wölfin erhellte sich als sie neben Avon trat.
»Vielleicht, Avon, finden wir ja was Kleineres zum Jagen, meinst du nicht?»
Wandte sie ihre Worte an Avon und zwinkerte ihm zu. Die Rute wedelte als sie ihn anlächelte ehe sie den Blick zu Skadi wandte. Sie war sich fast sicher, dass der Vorschlag Roghirs angenommen werden würde. Zweifel an ihrem «Plan» machte sich breit. Vielleicht wäre es doch besser sich zu Roghir oder zu Aarinath zu gesellen? Sie wäre wahrscheinlich in sicherer Gesellschaft als bei Avon dem jungen, übermütigen. Unschlüssig blickte sie die einzelnen Wölfe an.
»Ich denke, dass Roghirs Vorschlag definitiv Sinn macht…»
Pflichtete die Weisse schliesslich mit leiser Stimme dem Schwarzen zu und schenkte ebendiesem einen langen Blick.
»Würde wahrscheinlich auch Sinn machen eine grobe Aufgabenteilung zu machen bevor wir loseilen oder?»
Sie stellte die Frage offen in die Runde der Wölfe. Phu, wo kam den so viel Eigeninitiative auf einmal her?!
[ Skadi, Niyol, Avon, Aarinath, Kachnik, Roghir, Yarok | Mondscheinsees]
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Yarok
Beschützer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 60kg
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Er warf Aarinath noch einen warmen Blick zu, bevor Avon lautstark seiner Freude über die bevorstehende Jagt Ausdruck verleihte. Yarok warf ihm einen Blick zu, in dem sich eine Mischung aus Belustigung und Skepsis spiegelte. Er kannte den Braunen seit nicht einmal ein paar Stunden und doch war ihm seine Tollpatschigkeit nicht einmal in der kurzen Zeit verborgen geblieben. Ob der Rüde einer Jagt gewachsen sein würde?
Doch Yarok war wohl kaum der Richtige, um darüber zu urteilen. Die Leitwölfin schien mehr Vertrauen in diesen eigenartig zusammengelegten Haufen zu haben und Yarok sah keinen Grund, dieses anzuzweifeln, auch wenn sein Blick unwillkürlich auf dem Rüden mit den Milchaugen liegen blieb. Besorgt musterte er den Artgenossen, dessen Gliedmaßen irgendwie Schwierigkeiten zu haben schienen, sein Gewicht zu tragen. Auch seine Augen fielen immer wieder zu und Yarok spielte irritiert mit den Ohren.
Er dachte kurz darüber nach, etwas zu Aarinath zu sagen und die weiße Fähe auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, entschied sich dann jedoch dagegen. Mit ein paar flinken Schritten trat er neben den Rüden und stupste ihn vorsichtig an, beinahe als fürchte er, dass der Rüde sich erschrecken könnte, wenn ganz plötzlich jemand an seiner Seite auftauchte.
“Hey… Kachnik oder? Ist alles in Ordnung?“, flüsterte er in das Ohr des Milchauges und musterte ihn nun aus der Nähe. War er… krank? Unauffällig hob der Bunte die Schnauze und schnüffelte leicht an dem Anderen, als Roghirs Stimme ihn ablenkte.
Er wandte den Blick herum auf den schwarzen Rüden, der kurzerhand beinahe schon die Führung übernahm. Überrascht schossen Yaroks Ohren nach vorne und obwohl sein Kopf sich zustimmend nickend hinab bewegte, so kippte sein Haupt doch nur Sekunden später leicht irritiert zur Seite. War Roghir nicht genau wie die weißen Fähen und Avon erst vor kurzer Zeit zum Rudel gekommen? Und auch wenn er seine unverkennbar autoritäre Stimme durchaus ein wenig beeindrucken fand, hätten diese Worte nicht von Niyol oder Skadi kommen sollen?
Doch als Ayjana ihm mit leiser Stimme zusprach, beschloss Yarok, dass er vermutlich einfach überinterpretierte, was gerade geschehen war. Schließlich hatte der Schwarze seine Worte schon als Vorschlag formuliert, von seiner offensichtlichen Positionierung in der Mitte der Runde einmal abgesehen. Yaroks Blick legte sich erneut auf Kachnik, während sich unauffällig seine Nasenlöcher weiteten, um erneut den Geruch des Milchauges zu überprüfen…
[Skadi, Niyol, Avon, Kachnik, Roghir, Ayjana, Aarinath | Mondscheinsee]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yarok am 22.12.2020 14:04.
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542
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Eine seltsame Stille lag über ihnen, die etwas von Endzeit hatte. Das Grau in Grau, das sie umgab und einen seichten Übergang ins Weiß der geschlossenen Schneedecke vollzog, ließ einen vergessen, dass man sich noch immer in einer Welt mit vielen anderen Kreaturen befand. Diese farblose Komposition aus Weiß und Grau wurde natürlich dadurch unterstrichen, dass sie selbst beide weißes Fell hatten und eins mit einer leeren Umgebung wurden, die nichts zu bieten hatte außer einer tristen Ödnis. Die Polarwölfin holte tief Luft und atmete durch. War ihr eigentlich bewusst, dass sie den vermutlich letzten ihr wohl gesinnten Wolf, den sie kannte, soeben angelogen hatte? Und noch viel schlimmer ... sie enthielt ihm etwas vor, das für ihn überlebenswichtig sein konnte. Takata hatte sich schließlich nicht ohne Grund vom Rest des Rudels entfernt - sie wollte nicht mit dieser unbekannten Krankheit angesteckt werden. Doch wenn sie Pech hatte und die Anderen hatten sie nach der kleinen Leicheninspektion bereits damit angesteckt, so hatte Lynx sie nun womöglich auch - Dank ihr. Doch hatte sie einfach nicht dran gedacht in dem Moment des Aufeinandertreffens. Es war auch denkbar wolfsuntypisch, zu dem Anderen, noch dazu zu einem Bekannten, Abstand zu halten und ihn zu warnen à la „Komm mir besser nicht zu nahe“. Er hätte es nicht verstanden und vielleicht geglaubt, sie würde ihm drohen, was völlig absurd war. Was also konnte sie tun, um es wieder gut zu machen? Sie hatte Angst davor, er würde sie verstoßen, sich sofort von ihr abspalten, wenn er davon erfuhr. Und wenn sie ihre Lüge revidierte und ihm mitteilte, dass sie genau wusste, wo das Rudel war, dann war Lynx schneller weg, als ihr lieb sein konnte.
Es war doch so, dass wenn sie krank war oder er es war, dann war es für sie Beide viel zu spät. Wie zur Besieglung dieses traurigen Fakts legte sie ihren Kopf seitlich in sein weißes Fell und kuschelte sich leicht an seinen Schulter-Halsfell, als waren sie seit je her engste Vertraute.
„Ich ... hab Angst ... “,
gestand sie mit leiser Stimme, ohne ihm erklären zu können, zu dürfen, warum sie Angst hatte. Bemerkenswert war auch, dass er gar nicht fragte, weshalb sie hier war und warum sie angeblich nicht wusste, wo das Rudel war. Für den Moment aber hatte sie nicht vor, zurückzukehren oder ,ihren' Lynx wegzugeben an die Anderen, die ohnehin schon so scheußlich harmonisch miteinander krankwurden. Es war nicht das, wonach sie sich sehnte ...
Takata nahm den Kopf wieder an sich und äußerte gedankenverloren.
„Vielleicht ... gehen wir ... noch mal schauen, nach ... Teyjen.“
Ihr größer Wunsch war gerade, dass sie Teyjen lebend fanden ... und dass sie dann auch Kyevjen wiederfanden und ihm mitteilen konnten, zeigen konnten, dass sein kleiner Bruder wohlauf war. Vielleicht gründeten sie sogar ein eigenes Rudel und vergaßen die Anderen ... Skadi, Niyol, erst recht diese Shiro, Zita und ... vor allem Tihar.
(südlich des Mondscheinsees an der Grenze zum Schneetal, Lynx)
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Aarinath
it's still snowing in my heart
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281
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Nun war Takata schon eine Weile lang aus dem Blickfeld der Weißen entschwunden. Sie war immer noch etwas bedrückt und fragte sich insgeheim, ob sie sich doch hätte besser nicht einmischen sollen. Aber wäre dann nicht noch alles viel schlimmer gekommen? Jetzt versuchte sie ihre ganze Aufmerksam auf das aktuelle Geschehen zu richten.
Eine gemeinsame Jagd würde die zwei einander fremden Wolfsgruppen etwas näher zusammenrücken lassen. Wie erfolgreich sie dabei allerdings sein würden, war allerdings zu bedenken. Dieser wild zusammengewürfelte Haufen war mit einem fest eingespielten Team nicht ansatzweise zu vergleichen und somit begegnete Aarinath Avons Höhenflügen mit einem etwas zerknirschten Grinsen.
„Vielleicht sollten wir uns erstmal mit einer eher mittelprächtigen Beute zufrieden geben“, versuchte sie ihm sachte beizubringen. Das Rotauge teilte die Ansicht mit den anderen Wölfen hier und konnte anhand ihrer Reaktionen ablesen, dass auch sie auf Nummer sicher gehen würden und für den Anfang realistische Ziele ins Auge fassten.
Der selbstbewusste Roghir übernahm das Wort und brachte den prächtigen Vorschlag, zwei Jagdgruppen zu bilden, die je von Skadi und Niyol angeführt werden. Aarinath pflichtete dem dunklen Rüden mit einem klaren Nicken bei. Die zwei kannten sich in diesem Revier sehr gut aus, während die Neulinge das Terrain nur grob erahnen konnten. Unter ihrer Führung würde die Chance auf eine erfolgreiche Jagd deutlich zunehmen.
„Das ist eine sehr kluge Idee, Roghir. Skadi und Niyol können uns viel besser durch das Revier führen und wissen mit Sicherheit um einige für uns vorteilhafte Orte.“
Sie lächelte dem Rüden zustimmend entgegen. Auch in Aarinath setzte sich allmählich das Jagdfieber durch und sie würde bereit sein, tatkräftig teilzunehmen. Sie war sich allerdings noch nicht im Klaren, welche Rolle sie hierbei übernehmen würde. Die Fähe war schnell und flink, doch was waren eigentlich die Stärken ihrer Artgenossen? Es war ihr auch bewusst, dass sie den einen oder anderen Wolf ein wenig unterstützen würden müssten, denn nicht jeder hier würde äußerst Jagderfahren sein. Dabei schlich ihr unauffälliger Blick an Ayjana, Avon und Kachnik vorbei. Allmählich kam der Gedanke einer Aufgabenverteilung dank Aarinaths Fellschwester ins Rollen. Sie selbst schwieg vorerst und wollte den Vorschlägen der anderen zuhören.
[ Skadi, Niyol, Avon, Kachnik, Roghir, Ayjana, Yarok | am Mondscheinsee ]
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Avon
Pas de chenille. Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
67cm, 59kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166
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Ausgerechnet Meister Roh-Gier musste sich hier aufspielen. Glaubte er, irgendetwas zu melden zu haben? Da irrte er sich aber gewaltig! Immerhin gab hier die weise Wölfin Skadi den Ton an und nicht ... aber das schien gar kein solch großes Problem zu sein, wie er erhofft hatte. Avon zog den Kopf reumütig ein und mahnte sich innerlich zur Zurückhaltung. Es kam wohl nicht so gut, wenn er jetzt vor den Schwarzen sprang und ihn daran erinnerte, dass er kein Souverän war, wie? Er fragte sich, wie schnell man einen Wolfskopf abreißen konnte. Schluck. Kopf-Weitkullern, Welt-Champion Roghir. Es begann seinerzeit mit dem Kopf eines gewissen Avon-a-sacs ... nicht gut. Er musste sich so eine Art Roghir-Blocker zulegen, eine geistige Trennwand zwischen ihm und diesen Rüden. Ob es ging, wenn er dessen Existenz samt seines finsteren Aussehens und seines abgestandenen Müffelwolfgeruchs einfach ausblendete? Man stelle sich vor, diesen Roghor-Zerstörerwolf ... gab es gar nicht. Hatte jemand etwas geäußert?
Oh ja, durchaus! Ayjana war an ihn herangetreten und fragte ihn, ob sie zusammen eine Jagdgruppe bilden wollten, die nach Kleinvieh suchte. Der Timber pflichtete ihr sofort mit einer heftigen Geste bei und grinste über alle Wangen.
„Sel- selbstverständlich ... Ich ... verspreche ...“ Er räusperte sich. „Ich verspreche auch, mich dieses mal nicht du- do- ... ungeschickt! Genau, mich nicht ungeschickt anzustellen!“
Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und schloss die Augen kein Bisschen eingebildet. Ob das überzeugend ankam?
Er schwenkte das Haupt in Richtung der anderen Weißen, die meinte, ein mittelprächtiges Beutetier würde es auch tun. Na na, nicht so bescheiden. Wenn sie jetzt schon planten, nur eine Maus zu jagen, wurde es am Ende gar nur ein Käferchen. Während Aarinth irgendeinem Wolf, den er aber nicht kannte, zustimmte, dass das eine gute Idee war mit dem Aufteilen, tippelte er näher an die weiße Schönheit an seiner Seite heran, um allen gegenüber klar zu stellen, dass er mit ihr ausgehen ... also, zur Jagd gehen würde. Ein weiterer Schwenk galt der traurigen Gestalt Kachniks, der gerade zum Besten gab, dass er ... noch wach war? Guuut ... das musste einem einer wie der ja erst einmal mitteilen. Es war bei einem Milchauge und geistigen Kriechtier wie ihm auch nicht immer klar, wann er gerade mental da war und wann nicht. Ein spielerisches Grinsen huschte über seine Lefzen, während er, ohne es zu merken, mit der Rute vor Freude gegen Ayjanas Po peitschte.
( Skadi, Niyol, Ayjana, Aarinath, Kachnik, Roghir, Yarok | Nähe des Mondscheinsees )
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 01.01.2021 19:57.
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Lynx
smiling in the dark
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 62kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 30.06.2012
Beiträge: 353
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Takatas Geständnis verunsicherte Lynx. Wovor hatte die Weiße Angst? Er sah sich um, doch konnte nichts entdecken. Fast schien es als wären sie komplett alleine auf der ganzen weiten Welt. Und vielleicht waren sie das auch. Lynx hatte Teyjen verloren und von seinem ehemaligen Rudel war nur noch Takata übrig. Aber das allein sein war Lynx Angst. Wovor mochte sich Takatas wohl fürchten?
Lynx mochte einen Wolf brauchen, der ihn führte, aber das schloss etwas Fürsorge seinerseits nicht aus. So hatte Lynx es immerhin kennen gelernt. Sein Meister hatte geführt, doch er war alt gewesen und hatte Hilfe gebraucht. Erst Kleinigkeiten bis Lynx schließlich alle Aufgaben übernommen hatte. Lynx hatte gejagt und Wasserstellen gefunden, er hatte Beutediebe vertrieben und die wenigen Herausforderungen von anderen Wölfen die es gegeben hatte angenommen. Oft genug hatte er verloren aber dann waren sie eben weitergewandert. Sein Meister hatte für alles eine Lösung gehabt - außer für den Tod selbst. Und so hatte Lynx sich gesorgt und bemüht und sein Meister hatte geführt.
Es war also für Lynx kein Widerspruch sich um den Wolf zu kümmern dem er folgte. Doch er war etwas unsicher, was er hier und jetzt für Takata tun konnte.
"D-das w-wird schon w-wieder..."
Was konnte er sagen, um ihr die Angst zu nehmen von der er nicht einmal wusste woher sie kam? Was hätte er Teyjen gesagt? Was hätte er seinen Meister gesagt? Was hätte sein Meister ihm gesagt - damals als er zu alt und Lynx zu jung gewesen war?
"Mein Meister hat zu mir gesagt, dass ich vor gar nichts Angst zu haben brauche, solange ich ein Rudel habe."
Unsicherheit flackerte in dem Weißen auf: "U-und das s-sind wir doch, oder? Ein Rudel, mein i-ich."
Jetzt hatte Lynx Angst. Angst das Takata verneinen würde. Angst das er doch so allein war wie er es letztlich verdient hatte.
Die Angst kroch von seinen Magen bis in seine Kehle und er musste Schlucken bevor sie ihn ersticken konnte. Sauer und bitter schmeckte sie auf seine Zunge, doch er stopfte sie wieder hinunter in den Magen wo sie hingehörte. Es war anders als die Angst auf dem Eis. Damals hatte die Angst in seinen Muskeln gebrannt, hatte ihn Kraft finden lassen wo er keine vermutet hätte. Doch vergeblich am Ende. Diese Angst schien ihn zu lähmen, die Luft zu nehmen. Lynx hatte nicht damit gerechnet das Rudel - oder was davon übrig sein mochte - wiederzufinden. Er hatte sich ganz daran festgebissen, dass er Teyjen finden musste. Was war ihm auch sonst noch geblieben. Doch er hatte Takata gefunden. Sie hatte zum Rudel gehört, doch im Gegensatz zu Teyjen und Skadi hatte es keine stärkeren Bande zwischen ihm und der Weißen gegeben. Das alles war nun jedoch vergessen. Takata war da und auf keinen Fall wollte Lynx, dass sie wieder ging.
"Oh! Oh ja. Suchen wir Teyjen. Ich weiß... Ich meine i-ich.. I-ich kann d-dir zeigen wo ich ihn ver-verloren hab."
Hurtig wechselte er das Thema. Vielleicht würde die Weiße seine letzte Frage unbeantwortet lassen und Lynx konnte sich weiter gut zureden, dass er nicht mehr allein war, dass er doch wieder ein Rudel hatte. Vielleicht wollte er auch einfach nur sicherstellen dass egal wie Takatas Antwort ausfiel, die Weiße ihn nicht einfach stehen lassen würde. Immerhin war es ihr Einfall gewesen gemeinsam nach Teyjen zu suchen. Und auch wenn Takatas keine Bande zu Lynx hatte, so doch wohl zu Teyjen, dessen Verlust sie genauso mitgenommen hatte wie den Weißen.
[bei Takata | südlich des Mondscheinsees, an der Grenze zum Schneetal]
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542
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Die Weiße hatte sich aufgerichtet, geschüttelt und sah nun auf den Rüden zurück. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Lynx je so deprimiert gewesen war. Dabei hatte er das Rudel, wie es heute aussah, noch nicht einmal gesehen. Sie fühlte sich etwas schlecht dabei, es ihm vorzuenthalten. Doch war es vielleicht auch zu seinem eigenen Schutz, denn wenn der ein oder andere Wolf im Rudel bereits infiziert war, war er hier, weit ab mit ihr, sowieso besser aufgehoben. Vorausgesetzt, sie hatte es nicht selbst schon ... Die unbekannte Gefahr nagte ebenso an ihr wie der Gedanke daran, wie Kyevjen oder die anderen Wölfe des Rudels einmal reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass der kleine Schützling nicht mehr war. So recht wollte sie das nicht wahrhaben und hoffte, dass sie ihn doch noch irgendwo fanden ... vielleicht erschöpft, müde, womöglich auch geschädigt aber am Leben.
Im Moment musterte sie den Fellgenossen interessiert. Er versuchte so etwas wie Hoffnung aufzubauen, vielleicht sich selbst auch so etwas wie neuen Mut zuzureden, aber es wirkte nicht ganz glaubwürdig. Die Weiße blickte nachdenklich zur Seite und fragte sich, ob es eigentlich noch schlimmer kommen konnte. Nun, selbst wenn sie die Krankheit hatte und Lynx damit auch, sie würden vermutlich nicht mehr lange zu leiden haben. Die Frage war nur, wie lange man damit zu kämpfen hatte und wie qualvoll der Todeskampf war. Sie hatte ja bisher noch niemanden gekannt, der daran litt. Nicht einmal die Symptome waren ihr bekannt. Sie konnten tatsächlich nur blind hoffen und das war nicht viel. Doch immerhin wandelten sie noch auf dieser Erde und hatten die Möglichkeit zum Hoffen ... Teyjen hatte sie womöglich nicht mehr. Je länger sie hier standen, desto mehr kribbelte es ihr in den Pfoten, endlich aufzubrechen und nach ihm zu suchen. Gewissheit war jetzt alles.
Sie war gerade schon ein paar Schritte losgelaufen, als Lynx vorsichtig nachfragte. Sein Meister? Sie, ein Rudel? Bei Rudel fiel ihr momentan nur der chaotische Haufen ein, der sich um eine eigenwillige, sture Skadi scharrte und nicht wahrhaben wollte, dass sie vermutlich ein verdammt großes Problem hatten, das über ihre üblichen Probleme hinausging. Und nun fragte sie Lynx, fast wie ein kleiner Junge, ob sie beide ein Rudel waren. Sollte sie ihn korrigieren und pflichtbewusst darauf verweisen, dass Skadi das einzige Rudel in der Gegend führte? Was machte denn überhaupt ein Rudel aus? Bestand es nicht aus Vater, Mutter und den Welpen oder Jährlingen? Wenn es danach ging, war die Gruppe um die Sandfarbene auch kein richtiges Rudel, mehr so ein Haufen verlorener Wölfe, die alle vor der Kälte und vor dem Schnee geflohen waren. Sie beide hier waren mehr so etwas wie Leidensgenossen, auch wenn ihre Probleme etwas unterschiedlich waren. Trotzdem konnte sie Lynx' schwaches Licht der Hoffnung unmöglich torpedieren und ihm den Grund zum Hoffen nehmen. Sie übte sich daher in einer kurzen Geste und pflichtete ihm bei.
„Das sind wir. Du kannst ... kannst auf mich zählen.“
Das klang hart, wenn sie daran dachte, dass sie ihn eben angelogen hatte. Sie nahm sich dennoch vor, die Lüge aufrecht zu erhalten, so lange, bis sie Teyjen gefunden hatten oder sich seines Ablebens gewiss waren. Was danach geschah, musste sie entscheiden, wenn es so weit war. Die Weiße sah auf Lynx zurück und wartete, das er voranlief, um ihm zu zeigen, wo er ihn verloren hatte. Sie holte tief Luft und zwang sich, nicht traurig zu sein.
„Dann ... los.“
(südlich des Mondscheinsees an der Grenze zum Schneetal, Lynx)
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Skadi
The Tempest
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Fähe
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78cm, 54kg
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Dabei seit: 06.04.2010
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Sie lächelte ob Avons Vorschlag, der direkt ein Wisent erlegen wollte. Nun, vielleicht ein andermal. Mit einer noch uneingespielten Jagdgruppe schwebte ihr für den Anfang eher leichtere Beute vor.
"Nördlich von uns gibt es eine weitläufige Lichtung, auf der oft eine kleine Herde Wapitis grast. Kühe mit Kälbern und ein paar Jährlingen."
Es war die beste Jahreszeit zur Jagd auf Wapitis. Im Frühsommer, wenn die Kälber bereits geboren, aber die nächste Brunft noch in weiter Ferne lag. Zu dieser Zeit hatten die Bullen für gewöhnlich noch kein Interesse an den Kühen, und beide Geschlechter zogen in getrennten Gruppen umher. Sie hatten nun das Glück, dass eine dieser Weibergruppen ganz in ihrer Nähe lebte. Das Terrain würde ihnen zusätzlich in die Pfoten spielen.
***
Kurz bevor sie die Weidegründe der kleinen Wapiti-Herde erreichten, hatte Skadi die Jagdteilnehmer bereits in zwei Gruppen aufgeteilt. Angeführt von ihr selbst würden Avon, Aarinath, Ayjana und Kachnik versuchen, einen kleinen Teil der Herde oder am besten sogar eine einzelne Kuh oder ein Jungtier von ihren Artgenossen zu trennen und zum Rest des Rudels zu treiben. Mit Niyol, Roghir und Yarok hatte sie die kräftigsten Wölfe ausgewählt, die am Rande der Lichtung in einer schlecht einsehbaren Senke in Deckung lagen und dort die Beute überraschen sollten. Sofern alles glatt ging, würden sie eines der ahnungslosen Tiere anspringen und niederringen, während ihre eigene Gruppe von hinten aufschloss.
Inzwischen hatten sie sich bereits so weit an die Herde angepirscht, dass sie auf der Hut sein mussten, um sich nicht zu verraten. Vom Waldrand aus hatten sie die Tiere gut im Blick, welche sie noch nicht bemerkt hatten. Nun galt es, keine Zeit zu verlieren. Mit einem knappen Nicken bedeutete sie ihren Rudelgefährten, dass sie sich nun aufteilen sollten, um den Plan umzusetzen. Jeder kannte seine Rolle. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie die drei Rüden in Richtung Senke pirschten, während ihr eigener kleiner Trupp durch die Böschung am Rande der Lichtung schlich, um sich in möglichst günstigen Positionen verteilen zu können. Etwaige Ausreißer könnten so leicht wieder auf die richtige Bahn gelenkt werden. Und das Glück war auf ihrer Seite:
Foto © Bob Denaro
Während sich die Kälber relativ sicher im Herzen der Herde aufhielten, weideten zwei junge Kühe ein wenig abseits. Auf der Suche nach dem saftigsten Gras hatten sie sich ein paar Schritte zu weit von der Herde entfernt - ein Fehler, den sie nun womöglich mit ihrem Leben bezahlen mussten. Ein letztes Mal ließ die Leitwölfin den Blick über die Böschung wandern, in der ihre Jagdgefährten verborgen waren. Kein Blättchen bewegte sich, kein Grashalm raschelte. Das konnte nur bedeuten, dass jeder bereits in Stellung war. Selbst Avon hatte es irgendwie geschafft, ohne die Herde aufzuscheuchen. Nun gab es kein Zurück mehr.
Mit lautem Rascheln brach sie aus der Böschung hervor und hetzte in Richtung der beiden Wapiti-Kühe. Der Effekt trat sofort ein wie erwartet - Panik und trommelnde Hufe überall um sie herum. Jetzt war jeder auf sich gestellt und sie konnte nur blind darauf vertrauen, dass der Rest des Rudels seine ihm zugedachte Aufgabe verrichtete. Ihr Winkel war günstig und statt sich der Herde anzuschließen, die sich wieder zu formieren versuchte und in die entgegengesetzte Richtung floh, flüchteten die beiden Kühe in Richtung Wald, wo sie wohl Deckung zu finden hofften. Dumm nur, dass es genau die Richtung war, in der sie Aarinath und Kachnik vermutete. Oder waren es gar die anderen beiden? Es spielte keine Rolle. Mit ein wenig Glück konnte das am günstigsten positionierte Rudelmitglied den flüchtenden Kühen nun den Weg abschneiden und damit ihren Kurs so weit korrigieren, dass sie wie geplant auf die Senke statt den Wald zuhielten.
[Lichtung nördlich des Mondscheinsees | Jagdgruppe]
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IP
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Roghir
Courageous Fighter
Alter
3 Jahre alt
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569
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Kurz hatte Roghir seine Ohren nach hinten gelegt, immer noch abwartend und ernst in Richtung Skadi und Niyol zu schauen. Leise hatte ihm die Stimme von Ayjana im Hinterkopf gedämmert, die seinen Vorschlag befürwortete. Auch Aarinath schien seinen Vorschlag und Plan zu befürworten und ging noch einmal kurz ins Detail. Roghir hatte ihr zugenickt. Doch ließen sich Skadi und Niyol auf seinen Vorschlag ein? Die bernsteinfarbenen Augen fixierten die Leitwölfin und ihre Antwort hatte nicht lange auf sich warten lassen. Sie beschrieb eine Lichtung, etwas nördlich vom Mondscheinsee. Wapitis – von solch einer Beuteart hatte er noch nie gehört. Gespannt hatte er seine Ohren wieder nach vorn gestellt. Er war neugierig, wie dieses Tier aussehen würde.
Nachdem Skadi die Jagdgruppe aufgeteilt hatte, machte sich der schwarze Wolf mit seinen Jagdgenossen auf, Richtung Senke. Sie lag nahe der Lichtung, wo sich die zwei Wapitis-Kühe aufhielten. Während er gleichmäßig und leise, jedoch schnell zur Senke getrottet war und nun wachsam auf der Lauer lag, dachte er kurz noch über Skadi nach. Sie hatte nicht auf seinen Vorschlag reagiert. Irgendwo tief in seinem Inneren machte sich ein kleiner Funke Enttäuschung breit – doch was hatte er denn bitte erwartet? Dass sie ihm freudestrahlend den Vorschlag abnehmen würde? Roghir rümpfte leise knurrend die feuchte Schnauze, während er die Enttäuschung abschüttelte und sich auf die bevorstehende Jagd konzentrierte. Sein Körper und seine Muskel waren angespannt, bereit, loszulaufen, wenn die andere Jagdgruppe die Wapitis in Richtung der Senke treiben würde.
“Hoffentlich ist der Wind auf unsere Seite.“
, murmelte er leise, sein Blick lag auf die friedlich grasende Wapitis. Der Wind lag sachte in der Luft, so etwas wie in zarter Lufthauch.
[ Bei Niyol & Yarok | Nördliche Lichtung des Mondscheinsee]
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IP
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Yarok
Beschützer
Alter
2 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
82cm & 60kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 128
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Regungslos kauerte der junge Rüde neben Roghir im Gras. Sein Blick ruhte auf der Herde in der Ferne, die noch friedlich grasend ihr Dasein fristete, ahnungs- und sorglos. Leicht hob der junge Rüde den Kopf ein Stück, als er meinte, hinter der Herde eine sachte Bewegung erahnen zu können. War das Skadi oder einer der anderen? Gleichgültig flippte er die Ohren zurück, denn schließlich konnte er momentan ohnehin nur abwarten. Er warf Niyol einen knappen Blick zu, der sich auf Roghirs anderer Seite befand und senkte dann den Kopf wieder hinab. Einige Grashalme verdeckten ihm so die Sicht auf die Herde, doch die Tiere würden sich ohnehin durch die lauten Hufe und das leichte Beben unter Yaroks angespanntem Körper verraten. Noch spürte er nichts, außer dem schnellen Pochen seines Herzens und der Spannung in seinen Muskeln.
Er hörte Roghir etwas murmeln, ging jedoch nicht auf seine Worte ein, dafür war er innerlich zu angespannt. Ihm und den beiden anderen Rüden war eine entscheidende Aufgabe zugeteilt worden und auch wenn er froh war, dass weder Kachnik noch Avon hier bei ihm im Gras lagen, so fürchtete ein Teil von ihm, dass er selbst nun vielleicht die Schwachstelle sein könnte. Doch es blieb ihm kaum Zeit für weitere Zweifel. Ein sachtes Vibrieren stellte sich unter ihm ein, er spürte es ganz schwach in allen vier Pfoten, doch es konnte nur eines bedeuten: Die Herde kam in Bewegung. Lautlos hob sich sein Kopf ein Stück hinauf, bis er die Wapitis erkennen konnten. Ein Großteil der Herde stob außer Reichweite davon, doch zwei der Tiere hatten sich von den anderen getrennt. Und hinter ihnen Skadi, die sie hoffentlich weiterhin in ihre Richtung treiben würde. Langsam zog Yarok die Beine noch etwas dichter unter seinen Körper und atmete einmal tief durch. Er machte sich bereit zum Angriff.
[ bei Roghir und Niyol | Nördliche Lichtung des Mondscheinsee ]
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Aarinath
it's still snowing in my heart
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281
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Am Rande der saftigen Weidegründe verbargt sich Aarinath zwischen Gebüsch und Bäumen und hielt sich bereit. Ihre Artgenossen Ayjana, Avon und Kachnik standen nicht weit von ihr entfernt und waren in Hörreichweite. Ein prüfender Blick der Fähe wechselte zwischen den Wölfen und der noch ruhig grasenden Herde. Sie fragte sich bereits, wie diese Jagd wohl ausgehen mochte und war der Meinung, dass sie den Vorteil ganz auf ihrer Seite hatten. Sie waren viele und wenn jeder einen kleinen Teil beitragen würde, könnten sie eines der Wapiti in die richtige Richtung treiben. Doch hoffentlich würde es keiner dieser Geweihträger sein – eine falsche Bewegung und ein Wolf würde wortwörtlich auf die Hörner genommen werden.
Ihre aufmerksamen Augen beobachteten das Geschehen der Wapiti-Herde, als Skadi den entscheidenden Schritt tat. Als hätten sie es kommen sehen, stürmten sie vor der Leitfähe panisch unter lautem Hufgetrappel davon. Es gab ein wildes Durcheinander, was dem Rotauge einen Moment der Geduld abverlangt, bis Klarheit einkehrte. Zwei der Kühe hatten sich von ihrer Herde abgewandt und es machte ganz den Anschein, als würden sie sich wirr vor Schreck auf die Wölfe am Rande der Lichtung auf machen.
„Haltet euch bereit!“, wisperte Aarinath den anderen Wölfen mit selbstbewusster Stimme zu. „Wir müssen verhindern, dass sie es an uns vorbei in den Wald schaffen.“
Noch einmal prüfte sie die Aufteilung der Wölfe ohne ihren eigenen Standpunkt dabei außer Acht zu lassen. Alle Möglichkeiten um an den Jägern vorbeizuschlüpfen sollten abgedeckt sein – jetzt nur nicht die Nerven verlieren!
[ Skadi, Avon, Kachnik, Ayjana | Lichtung nördlich des Mondscheinsees ]
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