Willkommen, Streuner ! ǀ Registrierungsformular ǀ Forumregeln ǀ Anmeldung
Seiten (49): « erste ... « vorherige 21 22 [23] 24 25 nächste » ... letzte » Antwort erstellen Favorit
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
_

Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112

Kachnik ist offline
05.12.2019 21:26

Der Neue namens Yarok schien sehr herzlich aufgenommen zu werden. Mit wohlwollendem Lächeln beobachtete Kachnik, wie sie den noch jungen recht freundlich riechenden Wolf der Reihe nach begrüßten. Er selbst hatte nicht wirklich etwas zu sagen und er fühlte sich mehr wie der stille Beobachter. Blinzelnd blickte er in die Runde. Er hatte sicherlich nichts gegen diese Rolle. Es war bequemer, die Situation erst einmal in Ruhe einzuschätzen, bis er alle durchschaut hatte und geistig auf einer ganz anderen Ebene stand. Dann konnte er auf sie hinabschauen und etwas vor sich hin dösen mit einem gelegentlichen müden 'Ja, ja, redet nur. Ich weiß bereits wohin euch das alles führt.' Abrupt wurde er aus seinen Tagträumen aufgeschreckt.

Es war ... Da war eine Anspannung zwischen Ayjana und Takata. Das spürte Kachnik mit seinem ausgeprägten Gefühl für ... zwischenwölfische Beziehungen. Andererseits, wer hier verstand sich auch schon mit Takata? Bei dem Gedanken stellten sich sein Fell leicht auf. Sie hatte ja schon so eine Aura, so eine bestimmte Duftnote, irgendwas was sich wie eine Krankheit in sein Unterbewusstsein schlich und ihm nachts Albträume beschweren würde. Er musste jetzt bereits konstant mit einer Prise Ärger und dem Gefühl der Ungerechtigkeit an sie denken. Ihr Name hatte bereits so einen Klang, als hätte sie nur ein paar Steine im Kopf, die ab und an mit einem hohlen und harten "Ta-ka-ta" gegen die Schädelwand kullerten. Und ab und an fiel einer dieser Steine auf den nächstbesten Wolf. Insgeheim war Kachnik richtig stolz auf diesen prächtigen Vergleich. Nun ja, am besten einfach Takata ignorieren! Das konnte er allen hier nur raten. Einfach alle Störfaktoren ausblenden, dann war es hier doch ganz entspannt. Doch gleichzeitig war sie ja auch wieder ein faszinierendes Geschöpf. War sie schon immer so gewesen? Wieso hat man sie dann überhaupt in das Rudel aufgenommen? War sie so bemitleidenswert gewesen, dass Skadi keine Wahl hatte? Vielleicht war er etwas zu lange in Gedanken gewesen und sollte generell keine Gedanken mehr an Takata verschwenden, sondern mehr an würdevollere Wesen denken, wie zum Beispiel ... sich selbst. Oder aber an die werten Wolfs gleich vor seiner Nase. Er lächelte anerkennend in die Runde, falls sie in seiner gedanklichen Abwesenheit irgendetwas Schlaues gesagt hätten. Das Gespräch zwischen der Sandfarbenen und der Weißen war bereits abgeflaut.

Die Weiße an seiner Seite allerdings - nun gut, die Formulierung war etwas missverständlich - die Weiße wurde von dem Tollpatsch weggelockt. Eine warnende Stimme schrie in seinem Kopf. Mit einem entsetzten Seitenblick zischte er der Fähe etwas schüchtern zu: "Geh nicht mit ihm, liebe ..." Oh, äh, Name vergessen. "... Wölfin! Der hat sie nicht mehr alle! Er könnte dich mit einem saftigen Hüftschwung eine Klippe runterstupsen und er würde es nicht bemerken! Ähm ... Ich meine, bleib einfach am Leben, dann ist alles gut!" Abrupt schwieg er wieder. Doch er durfte wohl wenigstens einem Wolf in dieser großen Runde das Leben retten, oder? Wenn die, deren Namen er gar nicht denken wollte, schon seinen ersten Rettungsversuch vermasselt hatte ... Wer weiß, vielleicht hatte er zu viel gesagt. Er hatte der Weißen schließlich seinen wahren Verdacht verschwiegen. Nämlich, dass Avon jetzt dem ahnungslosen Roghir seine bessere Hälfte entführen wollte und dann war's auf nimmer Wiedersehen. Er war noch nie ein Wolf der Worte gewesen. Allerdings warf er Avon noch ein unsicheres Grinsen zu.

(Aarinath, Ayjana, Roghir, Avon, Yarok, Shiro| am Mondscheinsee)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kachnik am 05.12.2019 21:28.


IP
Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281

Aarinath ist offline
16.12.2019 20:56

Und da war sie wieder, die große Vernunft, welche Roghir so auszeichnete. Für die Sekunde erschrak Aarinath peinlich berührt, als plötzlich der große dunkle Rüde so nah an ihrer Seite stand und sie außerdem anstupste. Er nickte in die Richtung von Avon, wobei die Fähe erst ihre Gedanken sortieren musste um in die Richtung ihres zu großgeratenen Schützlings zu blicken. Roghir bedankte sich aufrichtig, dass Avon die Mühen auf sich genommen hat, um ihn dem Neuen vorzustellen. Aber was war das? Woher kam die Stimme? Die dunkle Stimme des Rüden erklang geradewegs oberhalb der weißen Fähe. In ihrem Inneren merkte sie deutlich, dass sie wegen der Nähe des Rüden doch ein wenig aufgeregt war. Roghir war allerdings ein anständiger Wolf und anstatt in Unruhe zu verfallen, schenkte die Weiße ihm ein Lächeln, was von Dankbarkeit und Bewunderung ausgezeichnet war. Es tat einfach nur gut zu beobachten, dass die beiden Rüden wieder allmählich miteinander auszukommen schienen.

Auch die durchaus positive Reaktion Yaroks auf die neue Gesellschaft stimmte den Weißpelz etwas positiver. Er wedelte mit der Rute und wirkte in Allem sehr höflich und aufgeschlossen. Allerdings fiel Aarinath auf, dass dieser Rüde auch noch ziemlich jung sein musste – ähnlich wie Kachnik. Was wohl seine Beweggründe waren, sich einer neuen Gruppe anzuschließen? Viel wichtiger war nun aber, dass er nicht mehr alleine war Artgenossen um sich hatte.
Die warmen Blicke des Rotauges machten die Runde und blieben bei Ayjana, welche am Boden saß und keine guten Schwingungen ausstrahlte. Bevor sie einen Schritt auf ihre Fellschwester machen konnte, hatte Shiro noch einige gut gemeinte Worte an sie zu richten.

„Schon gut, Shiro“, begann sie voller Verständnis zu sprechen, „So wie ich es herausgehört habe, solltet ihr jeden Grund zur Skepsis haben. Nur wie sehr man das dann nach außen hin trägt, ist wieder eine andere Sache. Dass es dort drüben wohl ein hitziges Gespräch gibt, scheint dem einen oder anderen hier nicht entgangen zu sein.“ Aarinath verzog die Lefzen ein wenig enttäuscht und nickte dann in Richtung Ayjana. „Entschuldige mich bitte. Vielleicht kann ich sie ein wenig aufmuntern.“

Zwar hatte Avon schon um ein Gespräch unter vier Ohren mit Ayjana gebeten, doch obwohl Aarinath den beiden nicht in die Quere kommen wollte, wollte sie mit etwas Zuneigung und freundlich gemeinten Worten helfen. Sie wartete die stotternde Anfrage Avons ab und schlich sich dann vorsichtig zwischen die zwei.
„Ich möchte euch beiden wirklich nicht stören, aber ist alles in Ordnung bei dir Ayjana?“ Die weiße Wölfin nahm vorsichtig neben ihr Platz und stupste ihre Schnauze so an, als wollte sie ihr bedeuten, den Kopf nicht hängen zu lassen. „Du bist ... plötzlich so still.“ Das Rotauge hätte noch ewig weiter sprechen und ihre Vermutung kundtun können. Sie war sich allerdings sicher, dass das viele Geplapper Ayjana wahrscheinlich noch viel mehr aufwühlen würde. Mit einer verständnisvollen Mine wanderte ihr Blick von Avon und schließlich wieder zu Ayjana zurück.

[ Kachnik, Ayjana, Roghir, Avon, Yarok, Shiro | Ayjana & Avon zugewandt | Mondscheinsee ]


IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
03.01.2020 15:04

Kurz hatte sein Blick auf Aarinath gehaftet, nachdem er seine Handlung – sich bei Avon zu bedanken – ausgeführt hatte. Sie schien im ersten Moment leicht erschrocken, beruhigte sich schnell wieder und hatte offenbar nichts dagegen gehabt. So interpretierte es Roghir im nach hinein, was ihn glücklich stimmte. Gut, dass die weiße Wölfin mit rötlichen Augen eine vernünftigen Charakter besaß und einen kühlen Sachverstand.

Eine weile spielten seine Ohren hin und her, während sein bernsteinfarbener Blick sich nun auf die Gestalt von Yarok legte. Der Graue hatte sich für die freundliche Begrüßung bedankt und es schien ihm gut zu gehen. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, empfand er die versammelte Runde als willkommenes Geschenk. Roghir lächelte nochmals und nickte, während er ab und an einen Blick zu Avon hinüber warf. Die Wirkung seiner Worte ließ nicht lange auf sich warten; Avon blickte sich verunsichert um als ob er nicht genau wusste, wie er darauf reagieren sollte. Nur vermied er es deutlich ihm in die Augen zu sehen. Roghir seufzte innerlich und drehte sein Haupt in die Richtung von Avon. Dieser nuschelte eine Entschuldigung als würde es ihn noch vor etwas Schlimmeren bewahren. Der schwarze Wolf legte die Ohren an den Nacken und sah verärgert über sich selbst auf den Boden.

Verdammt nochmal! Wohl möglich wäre es besser, wenn er und Avon sich wirklich eine Zeit lang aus dem Weg gehen sollten. Etwas Abstand hielten. Er hatte das Gefühl, dass der graue Tollpatsch alles, was er tat, auf die goldene Sonne legte. Und nun kam etwas, womit der schwarze Rüde nicht gerechnet hatte: Avon fragte ihn stotternd um Erlaubnis mit Ayjana reden zu dürfen. Erschrocken und als hätte Avon ihm ins Hinterbein gebissen, schoss sein Haupt in die Höhe und starrte Avon an. Sprachlos. Fassungslos. Unfähig sich zu bewegen, schaute Roghir den grauen Tolpatsch ins Gesicht. Nur seine Ohren drehten sich leicht hin und her, womit er zeigte, dass er noch aufmerksam war. Aber innerlich musste er sich rasch sortieren. Er konnte nicht glauben, dass Avon ihn das gefragt hatte. Während zwischenzeitlich die weiße Wölfin Ayjana immer stiller wurde, Shiro und Yarok nebeneinander standen, Kachnik und Aarinath sich Ayjana widmeten, suchte Roghir nach den richtigen Worten:

“Du musst Ayjana fragen, wenn du mit ihr reden möchtest, Avon. Ich bin weder ihr Jarl noch ihr Lebensgefährte. Sie entscheidet ganz allein, was sie tut, tun will und kann.“

Roghir nickte in die Richtung Ayjanas. Er entschied nicht über ihr Leben, nicht über ihre Handlungen und auch nicht über ihre Bedürfnisse. Sein bernsteinfarbener Blick lag kurz auf Ayjana, doch da sie schon von Aarinath und Kachnik umsorgt wurde, entschied er sich dagegen, auch zu ihr zu gehen.

Stattdessen drehte er sich herum und ging auf Yarok zu:

„Magst du erzählen, woher du kommst, Yarok?“

[Bei Yarok und Shiro | In der Nähe Avon, Aarinath, Ayjana, Kachnik | Weiter weg: Zita, Pilgrim, Takata, Niyol und Skadi | Am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Roghir am 24.01.2020 18:30.


IP
Yarok
Beschützer


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 60kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 128

Yarok ist offline
11.01.2020 22:03

Es war wirklich ungewohnt für Yarok, so viele neue Reaktionen um sich herum beobachten zu können. Ihm schien es, als würde in wenigen Sekunden hier so viel passieren, dass ihm ganz sicher noch so einiges entging. Mit unverhohlener Neugierde und beinahe welpenhafter Aufregung huschte sein Blick unter den anwesenden Wölfen umher, versuchte ihre Regungen aufzunehmen und wenn möglich sogar zu verstehen.
Da war die Weiße… Ayjana, die unbehagliche Blicke zu der Gruppe um die Alphafähe warf und kurz später von Shiro… getröstet wurde? Auch die große weiße mit den roten Augen gesellte sich nun zu ihr und da Yarok nicht der Meinung war, dass ihn die Diskrepanzen im Rudel bereits etwas angingen, lenkte er seine Aufmerksamkeit kurze Zeit später wieder von den drei Fähen weg.

Dann war da Avon, der schon wieder vor sich hin stammelte, sodass Yarok Mühe hatte, ihn zu verstehen. Interessiert spitzte der junge Rüde die Ohren und musterte Roghir, den Avon allen Anschein nach um Erlaubnis bat, mit Ayjana reden zu dürfen.
Der blinde - oder vielleicht auch nicht – Kachnik mit den Milchaugen versuchte Ayjana zu warnen mit Avon zu gehen und wirkte dabei kaum zurechnungsfähiger als Avon…
Tatsächlich schien es, als wäre Roghir der einzig vernünftige in dieser kleinen Rüdenrunde hier, zumindest schien es Yarok auf den ersten Blick so. Daher kam es ihm auch sehr gelegen, dass ebendieser sich nun Yarok zuwandte, der den Schwarzen mit einem freundlichen Wedeln begrüßte.

“Ich komme aus einem Ort, den die Einheimischen den Krähenwald nennen", antwortete er dem Schwarzen.

"Er liegt weit weg von hier, ich bezweifle, dass du schon einmal davon gehört hast“ Er lächelte kurz und ließ sich nun in Plauderstimmung auf sein Hinterteil fallen.

“Das Rudel ist irgendwann von dort fortgegangen, denn die Beute wurde zu knapp, um alle zu ernähren. Daraufhin bin ich meine eigenen Wege gegangen.“
Ein kleiner Abriss der ganzen Geschichte, doch Yarok wollte keine mitleidigen Blicke und keine Beileidsbekundungen. Er war hier sicher nicht der einzige, der mit Verlusten zu kämpfen gehabt hatte. Und daher war dieser Teil seiner Gesichte hier absolut ausreichend. Viel spannender war es doch nun auch, sein neues Rudel kennenzulernen.

“Wie lange bist du schon beim Rudel?“, fragte der junge Rüde interessiert und sah seinen Gegenüber mit gespitzten Ohren an.

[Roghir | Avon, Aarinath, Ayjana, Katchnik, Shiro in der Nähe | weiter weg Skadi, Takata & Niyol | Mondscheinsee]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yarok am 11.01.2020 22:03.


IP
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543

Ayjana ist offline
24.01.2020 09:44

Um Jana herum war ein riesen Gewusel entstanden und obwohl sie gerade in dem Moment von so vielen Gesichtern umgeben war, fühlte sie sich einsam und verlassen. Zum aufkeimenden Zorn über die Anmassungen welche sich Takata erlaubte sie bei der Alpha anzuschwärzen oder was auch immer, sie hatte ja schliesslich nur ihren Namen fallen hören, gesellte sich ein fast schon schmerzendes Gefühl der Wehmut. In diesem Moment wünsche sie sich weg. An den Ort ihrer Kindheit wo sie glücklich gewesen war, zumindest eine Zeit lang!

Ihre Mimik sprach Bände, als der Zorn in ihr grösser wurde und es schien ihr, als würde sie wahrscheinlich bald platzen. Avon machte es nicht besser, als sie von der Seite mitbekam wie er Roghir um Erlaubnis bat mit ihr zu sprechen.

Genau wie Roghir war auch Ayjana einen kurzen Moment lang fassungslos und auf der anderen Seite peinlich berührt. Könnten Wölfe erröten, so wäre Ayjana in diesem Moment einer Tomate gleichgekommen. Ungläubig starrte sie den jungen Wolf an und hinterfragte sich selbst im selben Moment. Hatte es auf alle so gewirkt als wären Roghir und Jana stärker verbunden als normal? Und auch Kachniks Bemerkung machte die ganze Situation einfach ganz und gar nicht einfacher!

Mit einem Ruck hatte sich die Weisse Wölfin auf die Läufe erhoben, es wäre wohl besser, wenn sie einen Moment lang einen Rückzugsort aufsuchen würde um ihre Gedanken zu sammeln. Natürlich in der Nähe des Sees, nicht dass du, Takata, noch denkst ich würde irgend einen Hinterhalt planen! mit einem grimmigen Blick in Richtung der Weissen unterstrich sie die, so untypisch gemässigten Gedankengänge in ihrem Kopf.

Ehe sie jedoch hatte gehen können, hatte sich der stotternde Avon zu ihr aufgemacht. Es lag nicht in Ayjanas Natur ihre Artgenossen einfach stehen zu lassen und so blickte sie dem Rüden ruhig entgegen. Innerlich immer noch etwas pikiert darüber, dass er zu denken schien, dass ein Rüde darüber bestimmen würde mit wem Ayjana sich abgeben durfte und mit wem nicht! Ausserdem fühlte sie sich immer noch knallrot angelaufen… Aari war auf einmal ebenfalls bei Jana angekommen, sie schrak etwas zusammen, sie hatte gar nicht auf ihre Fellgenossin geachtet in den letzten Momenten.

Die Worte und das aufmunternde Stupsen der Weisse hätten Jana beinahe Tränen in die Augen schiessen lassen. In Ordnung?! Was war schon in Ordnung? dennoch fühlte sie sich sofort nicht mehr ganz so alleine wie vor einigen Momenten. Sie lächelte Aari sanft zu, nickte und schüttelte zugleich den Kopf als Antwort auf ihre Frage.

“Ich weiss nicht Aarinath. Die Begegnung vorhin mit Takata, als ihr nicht dabei war, lief nicht wirklich schön ab! sie schnaufte kurz “Sie wirkt so misstrauisch, wirft einem Dinge vor welche nicht so sind…“ Sie machte eine kurze Pause und wandte dann den Blick wieder zu ihrer Fellschwester. “Wahrscheinlich lass ich das alles einfach wieder zu nahe an mich ran!“

schloss sie schliesslich und warf der Wölfin einen letzten bedauernden Blick zu. Immerhin verebbte der Zorn und sie fühlte sich wieder etwas besser in dieser Gesellschaft. Schliesslich blickte sie zu Avon, der wahrscheinlich immer noch rumdruckste. Sollte sie etwas sagen? Nein, der Ball lag bei ihm.

Im Moment war sie einfach dankbar für die Wärme welche von Aarinath ausging und ihr sichtlich dabei half wieder ihre Mitte zu finden.

[Roghir, Yarok, Shiro || Aarinath, Avon und Kachnik zugewandt | Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166

Avon ist offline
28.01.2020 20:58

Wao! In Deckung! Wenn die Strahlen einer Hochsommersonne gebündelt wurden, wollte man da wirklich nicht im Fokus stehen, oder? Und genau das erlebte er gerade mit Roghirs Blick – krall-en-scharf! Nicht übel, Roghiboghi. Wenn du noch etwas übst, kannst du mit Takata um die Wette gucken. Ein Kampf der tötenden Blicke … abfallende Extremitäten und Köpfe nicht ausgeschlossen.
Avon zog den Kopf ein und regte sich nicht. Er hatte sich augenblicklich in eine Art Totenstarre versetzt und bewegte nur noch die Augen von links nach rechts und zurück – nur nicht auf Roghir blicken, ansonsten war das sein sicheres Ende. Er konnte mit seinen vorbeiziehenden Sakkaden nur feststellen, dass Roghirs Ohren hin- und hergingen. Was … taten sie da? Empfingen sie irgendwelche Signale, die allen anderen verschlossen blieben? Oder bündelten sie gerade die notwendige Energie, um ihn, Avon mit einem ekelhaften flatsch in seine Einzelteile zerfallen zu lassen? Er schluckte. Dann war es jetzt wohl an der Zeit, lebe-wohl zur Welt zu sagen … und zu Ayjana. Und das nur, weil er gewagt hatte, Großmeister Roghiros-Grandos um Erlaubnis zu bitten, dass er sich Ayjana für eine kleine Unterredung ausborgen wollte. Offenbar war in seinen feindseligen, dunklen Ohren aber etwas anderes angekommen … Darf ich mir Ayjana mal kurz ausborgen und mit ihr eine Familie machen? Nun, dann war es jetzt an der Zeit, tot umzufallen, Avon. Aber er fiel nicht.Warum nicht? Reichte die Energie des Großmeisters nicht aus, um ihn von der Erdoberfläche zu püsteln?
Und dann das! Er sollte … Ayjana fragen. Haha, klar, das lag ja nahe, wenn man mit jemandem etwas austauschen wollte. Nur war sie leider seine Leibei- Moment. Er war nicht ihr Gefährte? Was dann? Ihr Gebieter? Er verstand es nicht. Selbst das Wildschwein hatte er ihm unter der geöffneten Schnauze weggezogen, aber eine wie Ayjana … sollte er selbst fragen? Das war sehr suspekt. Nein ...halt! Er hatte es. Natürlich. Alles klar, keine Zweifel mehr. Unter welchen Umständen würde ein übermächtiger Roghir keine Probleme damit haben, seine Ayjana an einen wie ihn, Vollzeitversager und Nichtsnutz, auszuleihen? Ganz einfach- Er vertraute darauf, sie längst gefügig genug gemacht zu haben, sie abhängig von sich gemacht zu haben. Ayjana stand voll und ganz auf seiner Seite und würde entweder sofort ablehnen, was die Unterredung betraf, oder aber einwilligen und ihm dafür nachher den Marsch blasen. Roghirs Äußerung war vollkommen korrekt – wenn man sie genau ins Gegenteil umkehrte. Das ergab Sinn, auf eine bestimmte roghirhafte Weise. Bloß nicht nachfragen, bloß nicht zweifeln! Avon stimmte ihm eifrig gestikulierend zu und äußerte.

„Ist gut. In Ordnung. Habe verstanden. Hab Dank.“

Abtreten! Und da tauchte auf einmal das Feuerauge neben ihm auf – Aarinath, die er eigentlich echt gern hatte, denn sie war die Einzige, die wohl uneingeschränkt für sein Wohl war. Bei Ayjana war er da nicht mehr sicher, zu sehr hatte sie sich zu einer Roghir-Jüngerin entwickelt, war quasi sein weißer Schatten geworden. Als er sie aus dem Wasser zu retten versucht hatte, hatte sie sich an Roghirs Schulter geworfen und ihr Leid darüber geklagt, die Sache war also klar. Welcher Idiot hatte eigentlich die Idee gehabt, sie zu einer Unterredung auszuborgen?
Aarinath zeigte sich gegenüber Ayjana besorgt. Zuvor war sie bei der fast-schwarzen Fähe gewesen, deren Namen er noch nicht verinnerlicht hatte. Die wirkte auch irgendwie … mysteriös, sah fast aus wie die feminine Ausgabe eines Roghir. Vielleicht noch eine potentielle Braut für den Haremsherrscher.

„Ja, so still“, pflichtete er bei und merkte erst im nächsten Augenblick, wie beschert das ankam. Aber er hatte doch nur vorgeben wollen, voll und ganz bei der Sache zu sein.

Von seinem Plan, Ayjana noch einmal auf die Sache mit vorhin stoßen zu wollen, als sie sich an ihn gewendet und er sie viel zu rüde abgewiesen hatte, der Rüde, davon nahm er inzwischen Abstand. Er war sich nicht mehr sicher, wie stark Roghirs Einfluss wirklich auf sie war. Seine Äußerung, sie wäre nicht seine Gefährtin und selbst fähig zu entscheiden, klang so richtig und vernünftig – zu vernünftig für einen wie Roghir – dass er das volle Gegenteil befürchtete. Es war wohl besser, er hielt Abstand von ihr. Avons Blick lag auf Aarinath, der er vielleicht als Einzige und Letzte in diesem merkwürdigen Rudel uneingeschränkt vertrauen wollte, Ayjanas Blick bemerkte er dadurch nicht ...

Viel zu spät drehte sich sein Kopf gewissermaßen post-automatisiert in Richtung der krakeelenden Stimme, die da widerlich-wabend durch die Luft zitterte. Bitte ... bitte versichere ihm jemand, dass der Kern der ... Aussage Kachniks nicht er war. Bestimmt warnte er vor einem fiesen Insekt, dass sich auf Ayjanas Nacken gesetzt hatte oder vor einer herabfallenden Vogelscheiße, aber ... doch nicht ... vor ihm?! Da das Zwiegespräch Ayjanas und Aarinath gerade ohnehin nicht viel hergab, wollte er sich mal eben um das kleine ... Problem kümmern, das sich ihnen da aufgetan hatte. Sein Kopf war wieder in seine Normalposition zurückgefahren und er sah auf die zwei Fähen, doch seine Füße arbeiteten insektenhaft daran, den Rest des Rüdenkörpers in die Richtung zu manövrieren, aus der hier die oralen Schadstoffe kamen, auch bekannt unter der euphemistischen Bezeichnung „Kachniks Äußerung“ - eigentlich nichts weiter als geistiger Durchfall. Da er sich nicht die ganze Zeit über wie ein Centipede über den Rudelplatz bewegen konnte, ohne am Ende noch mit einem wie Roh-Gier zu kollidieren, lief er nun doch eher normal erscheinend an den Wölfen vorbei. Er, das hieß der Müffelwolf Krachnik, stand ja auch nicht weit von seinem Grüppchen, um nicht zu sagen, ekelhaft nahe, sodass es rein gar nichts ausmachte, dass er scheinbar nur zufällig an ihm vorbeiging, als sah er sich gerade unschuldig das neue Revier an. Da konnte es schon mal vorkommen, dass man jemanden anrempelte, mit dem Hinterteil gegen Schulter oder Flanke, suche man es sich aus, Hauptsache, es tat etwas weh. Nur um wenig später noch einmal – weniger zufällig – nach dem Hinterlauf des Unerträglichen zu schnappen. Ob er dabei fast rote Löchlein hineingestanzt oder Knochen freigelegt hätte, wäre ihm glatt egal gewesen, nur war anzunehmen, dass ihm das Bein doch noch entkam, bevor er dazu im Stande war. Im Grunde war er auch nicht scharf auf Körperkontakt mit einem Ekelpaket in Wolfsform. Wenn er Kachnik für irgendetwas dankbar sein sollte, dann dafür, dass ihm dieser zwielichtige Zeitgenosse auf brillante Weise klar machte, dass nicht er, Avon, der Wolf war, der ganz unten im Nichts rumdümpelte, dicht am Rande der eigentlichen Existenz. Das ging ja gar nicht, denn dort breitete sich schon die dicke, schleimige, zweifelhaft schimmernde Made Kachnik aus und hatte Spaß dabei, alle anderen Wölfe in ihrem dickflüssigen Saft baden zu lassen. Börks!

(Mondscheinsee | direkt bei Ayjana & Aarinath, Kachnik)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 28.01.2020 21:18.


IP
KuroShiro
Kämpferherz


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm - 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 10.07.2012
Beiträge: 849

KuroShiro ist offline
29.01.2020 18:12

Shiro nickte Aarinath zu, die sich entschuldigte um die andere Weiße, die wohl ein wenig sensibler zu sein schien, zu trösten.
"Natürlich, geh nur." SIe hatte nicht vorgehabt, das Thema näher zu diskutieren, hatte die andere bloß wissen lassen wollen, dass das Misstrauen Takatas keinesfalls ihre eigene Auffassung widerspiegelte. Sie hatte in den letzten Monaten genug schlechte Stimmung ertragen und obwohl sie sich doch vorgenommen hatte, sich zurückzuhalten, sie war dem einfach überdrüssig - und sie sah zudem keinen Grund, der dafür spräche, zu schweigen. Der Graben zwischen der Schwarzen und der Weißen war doch sowieso schon unüberbrückbar tief. Darauf musste und wollte sie keine Rücksicht nehmen.

Interessiert beobachtete sie den kleinen Wortwechsel zwischen dem mehr denn je verwirrt wirkenden Avon, Roghir und den beiden Weißen. Einer gewissen, tragischen Komik entbehrte das Schauspiel nicht. Jedenfalls bestätigte sich Shiros erster, dann ins Wanken geratener Eindruck, dass Roghir und Ayjana kein Paar waren und somit auch ihre Annahme, dass Avons Sicht auf die Welt stets mit Vorsicht zu genießen war. Nach wie vor machte dieser seltsame Wolf den Eindruck, in einem ähnliche Zustand wie Pilgrim gefangen zu sein. Ob diese beiden wohl miteinander kommnuizieren könnten? Ein wenig belustigte sie diese Vorstellung, doch dann wandte sie sich dem Gespräch zu, dass Roghir neben ihr mit Yarok angefangen hatte, denn auch sie interessierte, woher der Jungwolf kam.

Ihr entging nicht, dass er seine Schwester dem Schwarzen gegenüber nicht erwähnte, doch sie schwieg - er würde seine Gründe haben. Vieleicht war es einfach zu schwer, offen darüber zu sprechen. Skadi gegenüber hatte er - und Shiro zweifelte nicht daran, dass das klug gewesen war - nichts verschwiegen, um kein Misstrauen zu schüren. Es bestand kein Grund, ihn hier und jetzt damit zu konfrontieren. Shiro hörte also vorerst stumm zu.

[Yarok und Roghir, Ayjana, Aarinath und Avon in der Nähe]




Still the seeing eye is useless, if you haven't a feeling heart.


Avatar by wildfotog
Signatur by Tim Donovan

IP
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
_

Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112

Kachnik ist offline
06.02.2020 21:05

Aus dem Ohrenwinkel hörte er wie Ayjana von Takata berichtete. Misstrauisch. Hm, wie wahr. Irgendwann bemerkte er etwas. Eine Abweichung von der Normalität. Lauschend wandte er sich um. Waren die Schritte Avons nicht etwas zu ...? Die dunkle Präsenz des personifizierten Unglücks bewegte sich wirbelnd, sich kräuselnd, einem Wirbelsturm gleich, direkt auf ihn zu. Er hörte es, es war schon längst in sein Unterbewusstsein gelangt. Vielleicht bemerkte er es etwas zu spät. Perplex konnte er dem Sturm nur in die Augen schauen - diese schmutzigen, blutrünstigen Augen, die Kachnik mit ihrer dunklen fiesen Kraft fesselten, sodass er sich nicht bewegen konnte. Die letzte Hoffnung, dass Avon nur auf eine schlabberige hinterhältige Liebkosung aus war, erlosch. Er vermochte nicht zu beurteilen wie nah die Katastrophe schon war. Oh, das musste die Rache sein, für seine Warnung, seine Heldentat! Wenigstens hätte Kachnik sein Leben für das Gute, für die verrottende Gerechtigkeit geopfert. Er wiegte sich unsicher auf der Stelle, konnte sich nicht entscheiden wohin er ausweichen sollte. Nein, nein, er wollte nicht sterben! Vielleicht drehte der Sturm im letzten Moment noch um?

Und da war es schon geschehen. Nur ein peinliches Quietschen entwich seiner Schnauze, als sein Vorderbein unter ihm wegknickte und sein Vorderteil zu Boden stürzte. Fast fiel er dabei auf das sich allmählich entfernende Hinterteil seines Erzfeindes. Das wäre in der Tat bequemer gewesen als der harte Boden, auf dem sein Schädel klappernd in seine Einzelteile zerbrach. Rasch schüttelte er seinen Kopf und erhob sich. Fast wäre er theatralisch jammernd auf dem Boden liegen geblieben. Sollen doch alle sehen, wie gefährlich dieser Tollpatsch war - konnte nicht einmal einem kräftigen stattlichen unübersehbaren Wolf wie Kachnik ausweichen. Der hat auch keine Augen im Kopf! Aber für den wollte er nicht seinen Stolz hergeben, nein, das war der nicht wert. Schließlich konnte er diesem Kerl nur dezent feindselig nachschauen. Kachnik war nicht nachtragend. Kein bisschen! Nein, nein, nein! Er war die Vergebung selbst. Am liebsten würde er Avon eins seiner Ohren abreißen. Kachnik schnaubte. Mist. Warum tat sein Fuß beim Auftreten so weh? Er wand sich leicht unter dem unerwarteten Schmerz. Schaut doch alle her! Wie kann man diesen Irrsinnigen weiter sein Unheil treiben lassen? Am Ende sind alle tot! Nicht wegen irgendeiner Seuche, sondern wegen chronisch gebrochenen Knochen! Niemand wird mehr jagen können, sondern alle werden in Hunger und Schmach vom dem Rüden des Schreckens dahingerafft! Erkannte das denn niemand? Kachnik versuchte sich zu beruhigen, versuchte gleichgültig dreinzuschauen. Ist ja nur ein Kratzer, nur ein Kratzer. "Umpf." Ein extrem tiefer Kratzer. Plötzlich rastete irgendetwas in ihm ein ... oder aus. Er wandte sich zu dem grauen Tollpatsch, blieb sehr knapp vorher stehen, weil er die Entfernung vorher etwas falsch eingeschätzt hatte, sodass es fast aussah, als würde er mit der Flanke des Timberwolfes reden. Ein leicht überhörbares Knurren entkam seiner Kehle. "Verzeihung, aber darf ich fragen, ob du nicht ein klitzekleines bisschen blind bist? Oder ist es das Lebensziel deines schäbigen ... schäbigen Lebens jeden Knochen dieser Welt entzwei zu brechen, oder was soll das? Wenn du etwas weniger unachtsam wärst, wärst du ja nicht einmal so schlimm. Vielleicht würde ich dir sogar noch eine Chance geben, wenn du ganz lieb flehst!" Er sprach leise, um möglichst nicht die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Mit gerümpfter Schnauze drehte er seine Ohren zum Kopf seines Gegenübers. Worte, die er vielleicht nicht hätte sagen sollen, vor allem nicht so nah bei den anderen, aber er hatte es nicht länger ausgehalten.

(Aarinath, Ayjana, Avon, Rhogir, Yarok, Shiro| am Mondscheinsee)

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166

Avon ist offline
07.02.2020 13:11

Nachdem Schritt eins der Operation „Denkzettel für Kachnik“ abgeschlossen war, folgte nun der wesentlich friedlichere Schritt zwei: Umgebung anschauen, als wäre nichts gewesen. Doch da hatte er die Rechnung ohne den Müffelwolf gemacht, denn dieser gebar sich ganz eigenartig, also selbst für einen Kachnik und das sollte ja schon was heißen! Kurz wagte der Timberwolf einen Blick zurück und konnte erkennen, wie der Rüde geradewegs wie ein körperlich Behinderter herumhampelte. Sein Quietschen hatte er mit größtem Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Es wog weit mehr als jedes „Entschuldige, dass mich mich so abfällig über dich geäußert habe, Avon“, was aus seinem unwohl riechenden Maule ohnehin niemals ernst gemeint gewesen wäre. Fast konnte man annehmen, der Wolf hatte ernstliche Schmerzen, nur weil er ihm etwas ins Hinkebeinchen gezwickt hatte. Aua aua, armes Putput. Er wartete nur darauf, dass die Großschnauze in sich zusammensackte wie nach dem Biss einer Giftschlange und zuckend vor ihren Augen dahinraffte. Das wäre ja ein köstliches Schauspiel gewesen! Denn er glaubte nie und nimmer, dass ein komischer Kerl wie Kachnik so leicht umzuhauen war. Wie hieß es doch? Unkraut vergeht nicht. Er konnte sich ihm jetzt zuwenden und ganz schreckliche Beileidsbekundungen ausstoßen, aber da fuhr der heruntergekommene Rüde herum und bewegte sich auf seine Flanke zu. Avonasac spürte schon geradezu, wie es gleich ganz fürchterlich in seiner Seite wehtat und zuckte, statt ernsthaft auszuweichen. Doch wider aller Erwartung berührte „Lerio“ ihn nicht, sondern hielt noch einmal an. Na, Angst? Dann tat er eine komische Geste und brummelte und grummelte drohend mit leiser Stimme. Der Timberwolf nahm seinen Kopf ein Stück zurück und sah ihn mit etwas mehr Distanz sehr genau an. Und dann begann er, sich zu äußern. Der verschrobene Kopf an dem unwirklich mickrig wirkenden Torso begann, Laute auszustoßen, immer weiter, Luft, Laute und … sah er da wirklich kleine Speicheltropfen aus seinem Schlund spritzen oder bildete er sich das ein? Uh, Vorsicht, Tröpfcheninfektion. Vielleicht war seine Art ja ansteckend!
„Verzeihung, aber darf ich fragen …“, begann es zunächst ganz harmlos. Avon wartete auf die Schimpftiraden.Kein Ej du blöder Dämlack, bist du vollkommen dämlich oder was?! Keine Namen, keine Ausdrücke, stattdessen wirkte er wie ein hilfloser Welpe, der versuchte, den größeren Bruder zurechtzuweisen, was denkbar lächerlich wirkte. Aber das Kopfteil war noch nicht fertig, denn die Kiefer bewegten sich immer noch, mechanisch, immerzu, auf und zu, auf und zu … dabei allerlei seltsame Laute produzierend. Avon fixierte die Schnauze bei der eifrigen Produktion sinnentleerter Laute, sodass er selbst bald in einen gar hypnotisierten Zustand überging. Kachniks Sprechblasen nahmen ihm nach und nach das Bewusstsein, er hätte sich niemals darauf einlassen dürfen!
„… ob du nicht ein klitzekleines Bisschen blind bist? Oder ist es das Zebensliel deines bäschigen … bäschbäschen Selben, jeden Nochen sieder Welt … zweientuz … brechen, oder soll was das… du wenn was … unachtwenig, rästjadnichmalchlimmkimm, vielleileilei rüdwürdpüpüh bumm kadablatschplatsch bam, bumm bummplum ...“
Brrrr, der Timber schüttelte sich einmal ausgiebig. Bitte was? Das eifrig Laute produzierende Schnäuzchen am Kopfteil dieses ominösen „Kachnik“ hatte sich längst in ein krummes Schnäbelchen verwandelt, das nach Würmern, nach nackten, langen Würmern schnäbelte, nur leider war kein Mamavögelchen hier, um den unstillbaren Hunger Kachniks zu stillen. Er verstand sein Gegenüber nicht mehr und sah sich hilflos um. Waren die anderen auch zu großen, flugunfähigen, sich mausernden Landvögeln mit Hunger nach Würmern geworden, oder hatte nur er das Pech, diese Kreatur als das zu erkennen, was sie war? Ayjana und Aarinath hielten einen scheinbar normalen Austausch ab, auch wenn er nicht alles verstand. Selbst Roghir war noch immer der Knochenbrecher, der er zuvor gewesen war und gab sich gegenüber Yarok als „ganz normaler Wolf“, der er nicht war. Sogar diese fies dreinschauende dunkle Fähe ohne Namen wirkte noch genauso grantig wie zuvor. Nee, alles normal. Der Rüde kniff die Augen zu, schüttelte sich nochmals und sah wieder vor sich. Tatsache – das flugunfähige, nach Würmern schreiende Vöglein mit der eigenartigen Sprache, war wieder zu einem waschechten Kachnik geworden. Avon blinzelte noch ein paar Male und fragte sich, ob er denn nun fertig war. Moment, hatte er den letzten Teil seines Gepiepses recht verstanden? Er sollte ganz lieb flehen? Vor ihm? Um was, um Verschonung … vor weiterem Gepiepse?
Der Rüde schrak plötzlich auf und schüttelte nochmals den Kopf, während er Kachnik erneut anblinzelte.

„Moment … was hast du eben geäußert?“ Er übte sich in einem erschrockenen Gesichtsausdruck und sah den Rüden vor sich voller Entsetzen an. Dann schaltete er um und gab sich empört.
„Wie hast du Ayjana eben genannt? Das … das ist nicht dein Ernst, oder?“ Er nahm den Kopf tiefer und knurrte. „Das nimmst du sofort zurück, sonst … sonst werde ich …“ Er sah herüber zu der Weißen, die sich ahnungslos mit Aarinath austauschte. „Das müsste man ja glatt … das muss ich …“ Dann sah er wieder auf den Piepmatz vor sich. „Das ist ja unerhört ! Wirklich ... unerhört ...“

Sofort setzte er an Kachnik vorbei und schritt zurück in Richtung der beiden Fähen. Nur seine einmal amüsiert schlagende Rute verriet, dass es nichts Erheiternderes gab, als Kachnik vollkommen fallen zu lassen, sobald dieser glaubte, ihm eins auswischen zu können. Doch da musste er schon früher aufstehen … oder am besten gar nicht erst schlafen gehen – genau!

(Mondscheinsee | direkt bei Ayjana & Aarinath, Kachnik)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Avon am 07.02.2020 13:17.


IP
Roghir
Courageous Fighter


Alter
3 Jahre alt
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80 cm & 58 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.01.2017
Beiträge: 569

Roghir ist offline
15.02.2020 17:26

Roghir wartete gespannt auf die Antwort von Yarok, während er sich nun langsam auf seine Hinterläufe sinken lies. Seine schwarzen Ohren zuckten hin und her, um eventuelle Geräusche der nahen Umgebung aufnehmen zu können. Hoffentlich gab es nicht schon wieder eine seltsame Situation, wo man alles hinein interpretieren konnte. Sein bernsteinfarbener Blick lag auf dem Gesicht des jüngeren Rüden als dieser ausführte, dass er aus einem Land namens Krähenwald kam.

Der schwarze Wolf versuchte sich zu erinnern, ob er schon einmal vom Krähenwald gehört oder gesehen hatte. Doch auf seiner langen Reise mit seinen Wurfsgeschwistern hatte nichts dergleichen aufgeschnappt. Die nächsten Sätze vom Yarok bestätigten sein Gedankengang und er lächelte nickend. Er hatte tatsächlich noch nie von diesem Land gehört. Aufmerksam lauschte er Yarok und kam zum Schluss, dass der jüngere Rüde einen ähnlichen Lebenslauf hinter sich gebracht hatte wie er selbst. Roghir war selbst aus einem Land, welches fast keine Beute vorweisen konnte und es täglich schwieriger wurde, Beute zu finden und zu erlegen. Darum waren er und seine zwei Geschwister auch gegangen.

Als Yarok die Frage stellte, wie lange er schon im Rudel sei, schüttelte Roghir den Kopf:

„Ayjana, Avon, Aarinath, Kachnik und ich sind noch nicht lange hier. Wir sind erst vor einer Weile an diesem See angekommen und haben das Rudel getroffen. Untereinander kennen wir uns auch noch nicht so lange.“

Roghir nickte in Richtung der besagten Wölfe als er die Namen aufzählte. Dabei schaute er kurz zur Gruppe hinüber. Er verengte seine Augen leicht als sah, wie Avon und Kachnik wohl ineinander gerieten. Doch Avon schien die Situation ins Nichts laufen zu lassen. Der schwarze Wolf sah zurück zu Yarok und Shiro.

„Ich komme aus einem Land namens Suurkánis. Ein Land im Norden, dünne Luft und es gab sehr wenig Beute. Ich und meine Geschwister sind dort aufgewachsen, haben uns aber entschieden, das Land zu verlassen.“

, erzählte der schwarze Wolf, während er ab und an seinen bernsteinfarbenen Blick über seine Umgebung schweifen lies, bevor er den Weg zurück in die Gesichter von Yarok und Shiro fand. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:

„Nach einem halben Jahr fanden meine Wurfgeschwister ein Rudel, welches ich nicht angehören wollte. Daher zog ich weiter und fand diese Insel und dann nach und nach die anderen. Und so sind wir hier.“

Roghir lächelte und sah dann zu Shiro, welches sich neben Yarok befand. Ihn interessierte es, wie es nun weiter gehen würde. Sicher, die Wolfsanführerin würde ihr Wort bestimmt bald erheben, doch vielleicht konnte er sich mental schon einmal auf die kommenden Situationen vorbereiten.

„Shiro, weißt du, wie es nun weiter gehen wird?“

, fragte er die schwarze Wölfin freundlich, während er ihr ins Gesicht sah. Sie nach der Situation um Yarok – wie sie ihn gefunden hatten – würde er nicht fragen. Das wäre dem Jüngeren bestimmt auch nicht recht gewesen. Sie würden es dann erzählen, wenn die Zeit reif war.

[Bei Yarok & Shiro | In der Nähe von: Aarinath, Ayjana, Kachnik & Avon | Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

IP
Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281

Aarinath ist offline
17.02.2020 21:46

Den Moment des Schweigens nutzte das Rotauge, indem sie sich die Worte Avons durch den Kopf gehen ließ. Beim ersten Hören hatte sie das Gesprochene fast komplett übergangen, da sie annahm, sich völlig verhört zu haben. Doch wo Roghir dem ungestümen Tollpatsch klar machte, dass dieser nicht der Vormund der schneeweißen Fähe war, blinzelte Aarinath Avon ungläubig an. Seinen Gedanken war wirklich nicht einfach zu folgen und der Fähe war es alles andere als klar, wie man auf diese Idee kommen würde. Kurz noch wirkte sie stutzig, dann aber war sie wieder vollkommen bei ihrer Fellschwester Ayjana.

Ihren Zorn konnte sie nur schwer vor den Blicken der anderen Artgenossen verbergen. Selbst wenn sie es versuchen würde, wäre es einfach schier unmöglich. Jedenfalls war sich die feinfühlige Aarinath da so ziemlich sicher, weil ihr besonders die schlechten Gefühlsregungen ihrer Mitwölfe selten entgingen.
Die Gedanken Ayjanas waren ihr nicht allzu fremd. Schließlich hatte sie selbst ebenso mit einem etwas herzlicheren Empfang gerechnet. Doch das Verhalten der hiesigen Wölfe musste einen ernsten Hintergrund haben. Langsam glitt ihre Zunge über die trockenen Lefzen bevor sie beruhigend zu reden begann.

„Takata möchte vermutlich einfach nur vorsichtig sein. Die Wölfe hier werden mit Sicherheit nichts gegen uns persönlich einzuwenden haben“, sprach sie der bedrückten Fähe aufmuntern zu. „Nehm dir dieses Misstrauen bitte nicht zu Herzen.“

Als ihre warmherzigen Worte geendet hatten, spürte sie die Blicke Avons auf ihr ruhen. Ein wenig überrascht hob sie aus ihrer sitzenden Haltung den Kopf während ihre Rute kaum merklich über den Boden streifte. Eigentlich wollte sie den Rüden im Moment nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken und viel mehr für Ayjana da sein. Aarinath senkte ihr Haupt wieder, um ihre Artgenossin nicht einfach von oben herab betrachten zu müssen und mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Ach, mochte doch diese beschwerliche Anfangszeit in diesem befremdlichen Revier etwas schneller voran schreiten! Dann würde es die ersehnte Gewissheit über den Verbleib der Neulinge geben.
Aus ihren träumerischen Gedanken von einem Quietschen losgerissen merkte die Fähe plötzlich, wie Kachnik komisch zusammengesackt um etwas Halt rang und letztendlich frontal auf den wenig bequemen Untergrund krachte. Währenddessen entfernte sich Avon verdächtig von dem jüngeren Rüden, den er so gar nicht ausstehen konnte. So ein Mist aber auch! Jetzt wo alle Augen förmlich auf uns gerichtet sind, muss sich natürlich noch weiter angegangen werden.

Ein starker Anflug von Verärgerung machte sich in der Fähe breit als sich außerdem ihr Nackenfell selbstständig machte und sich aufstellte. Sie stemmte ihre Pfoten in den Boden und richtete sich entschlossen auf. Das Rotauge machte einige energische Schritte auf die zwei Rüden zu und fing Avon ab. Ihr Blick war vielsagend: Voller Enttäuschung und eine Warnung aussprechend, sich in diesen Fremden Gefilden etwas zusammenzunehmen. Kurz darauf nahm sie Kachnik ins Visier und wechselte zwischen den Beiden.

„Wisst ihr eigentlich, was das für einen Eindruck bei Skadi, Takata und all den anderen hinterlässt?“, sprach sie mit Nachdruck. „Durch eure unnötigen Streitereien ist es gut möglich, dass wir uns bald von hier verabschieden dürfen!“

Es war zu erwarten, dass Avon wieder in große Furcht verfiel, doch das brachte in der Fähe keine gefühlvolle Regung hervor. Sie konnte es einfach nicht fassen, wie man sich in so einer ernsten Situation von vorne bis hinten danebenbenehmen konnte. Und auch noch das, obwohl es der hier anwesenden Ayjana offensichtlich gar nicht gut erging.

[ Ayjana, Avon, Kachnik | Mondscheinsee ]


IP
Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 54kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.04.2010
Beiträge: 1516

Skadi ist offline
23.02.2020 18:38

Dass ihre Entscheidung Takata nicht gerade gefiel, war auch Skadi klar. Dennoch schien sie sie fürs Erste zu akzeptieren und das Thema auf sich beruhen zu lassen. Als die Weiße schließlich davontrabte, entwich die Luft mit einem Seufzer aus ihren Lungen. Komisch, sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie sie angehalten hatte. Eben der selbe, unbestimmte Seufzer musste auch als Reaktion auf Niyols Einschätzung genügen. Wer hier klar im Kopf war oder auch nicht, war nun wirklich kein Thema, das sie nun unbedingt weiter erörtern wollte. Das andere, viel größere Problem bereitete ihr da doch deutlich mehr Kopfzerbrechen. Und als hätte er es geahnt, kam der Graue nun genau darauf zu sprechen.

„Die Leiche ist so tot wie jede andere Leiche. Aber sie stinkt nicht nur nach Zerfall, sondern auch nach Krankheit.“

Sie machte eine kurze Pause und zog missmutig wie gleichermaßen besorgt die Brauen zusammen.

„Yarok sagt, die Krankheit sei ansteckend. Er sei auf eine Wölfin getroffen, die ebenfalls krank war und ihm aus sicherer Entfernung mitgeteilt habe, dass er sich aus dem Staub machen soll. Am Ende habe sie dann das gleiche Schicksal ereilt wie unsere Leiche.“

Sie musterte ihn kurz und fragte sich, ob er ihn nun gleich vorwerfen würde, ihn dennoch zum Rudel gebracht zu haben. Ihn, der die Krankheit womöglich ebenfalls in sich trug. Dabei kannte er noch nicht mal das ganze Ausmaß der Misere.

„Er riecht gesund und kräftig. Ich glaube nicht, dass er sich angesteckt hat. Aber wenn ich ehrlich bin, selbst wenn er es hat, weiß ich nicht, welche Rolle das überhaupt noch spielt. Mehrere von uns sind dem Kadaver bereits viel zu nahegekommen. Womöglich tragen wir es alle bereits in uns.“

Sie versuchte nicht mal, es irgendwie positiv klingen zu lassen. Für Pilgrim, Zita, ja, selbst Takata hätte sie sich jetzt zusammengerissen. Bei Niyol musste sie das nicht. Es war ihr genauso egal, was er über diesen düsteren Bericht denken mochte, wie es umgekehrt ihm egal war, was sie von seinen ständigen Frotzeleien hielt. Diese schonungslose Ehrlichkeit, dieses „Sich-nicht-verstellen-müssen“, tat überraschend gut. Später, wenn sie es dem Rest des Rudels erzählte, würde sie ihre Worte deutlich sorgsamer abwägen müssen.

[bei Niyol]

IP
Ayjana
Herzenswärme


Alter
4 Winter
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
69cm || 55 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 21.01.2017
Beiträge: 543

Ayjana ist offline
27.02.2020 17:17

Aarinaths Worte taten der Wölfin im Herzen richtig gut und ihre Wut legte sich weiter und begann zu verrauchen. Sie nickte auf die Worte der Weissen und rollte kurz mit den Augen.

“Ich bin in solchen Dingen wohl einfach noch zu schwach. Ich mags eher harmonisch und fühle mich schnell mal in eine Ecke gedrängt, wenn jemand so offensiv ist, wie es Takata eben gewesen war…“
ergänzte die Wölfin schliesslich als Erklärung weshalb ihr die Worte und vor allem auch das Verhalten ihrer Fellschwester so nahe gegangen waren. Ayjana stupste ihre weisse Artgenossin sanft an.

“Danke Aarinath, tut gut jemanden so liebes in der Nähe zu haben!“

Die dankenden Worte purzelten der Weissen schnell zum Fang heraus und wurden durch einen dankbaren weichen Blick unterstrichen. Jäh jedoch wandte sie den Kopf, als ein kleiner Tumult losbrach Was war denn nun schon wieder?

Jana hatte Avon nicht mehr auf dem Schirm gehabt, welcher sich zuvor wortlos abgewendet hatte. Er hatte sich mit Kachnik in die Wolle gekriegt? War das so? Die Weisse war sich nicht sicher, da sich der Zirkus hinter ihrem Rücken abgespielt hatte doch sah sie, dass Kachnik seinen einen Lauf entlastete und Schmerzen zu schein hatte. Avon hingegen tat wie die Unschuld vom Lande. Die Weisse runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Avon! in Gedanken rügte sie den übermütigen Wolf, weshalb musste er sich immer wieder mit solchen Aktionen ins Scheinwerferlicht katapultieren?!

“Was haben die beiden nur miteinander?“

Fragend hatte sie die Worte an ihre Fellgenossin gewandt, welche das Geschehen sicher auch bemerkt hatte. Jana beschloss, dass es sie dieses Mal nichts anging, auch wenn ihr diese Disharmonie gehörig auf den Keks ging und wandte sich wieder dem See zu, sollten sie hinter ihrem Rücken machen was sie wollten!

Falscher Plan, kurz nachdem sich die Wölfin abgewandt hatte, fiel ihr Name. Wieso zur Hölle fiel schon wieder ihr Name? Blitzschnell hatte sie sich umgedreht und starrte Avon an, danach Kachnik. Der junge Rüde musste wohl irgendeine Bemerkung gemacht haben über sie. Sie schluckte schwer. Sie mochte nicht im Rampenlicht stehen und sie wollte auch nicht das Objekt irgendwelcher Erzählungen oder dummer Witze sein. Entschlossen hatte sie eine straffere Haltung angenommen, die Rute angespannt auf Halbmast. Mit einem festen Blick hatte sie Kachnik ins Visier genommen.

“Kachnik?!... die Stimme ungewöhnlich laut und fest … möchtest du mir etwas sagen?

Mit fragendem Blick und leicht schief gelegten Kopf betrachtete sie den Jungwolf abwartend. Liess jedoch einen kurzen Augenblick die Ohren hängen, als sie Aarinaths Worte vernahm, kurz verlor ihr Körper die Spannung wieder. Die Weisse Wölfin hatte doch Recht, was mochte Skadi von den Streitereien und den Unruhen denken. Das war nicht gut und doch wollte sie diesesmal nicht kleinbein geben müssen. So spannte sie sich wieder an und nickte ihrer Fellschwester zu.

“Du hast Recht Aarinath, es ist wirklich nicht förderlich dafür, dass wir bleiben dürfen, wenn ihr solche Unruhe in die Gruppe bringt“

ergänzte Ayjana die Worte Aarinaths.

… aber Kachnik, ich würde immer noch gerne hören was du mir hast sagen wollen.“

säuselte die Fähe sanft, nicht ahnend dass der arme Kerl nichts getan oder gesagt hatte und sie selber in ein perfekt platziertes Fettnäpfchen von Avon trat.

[Aarinath, Avon, Kachnik | Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

IP
Kachnik
Doppel-As


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm & 46kg
_

Dabei seit: 21.05.2016
Beiträge: 112

Kachnik ist offline
29.02.2020 00:36

Kachnik schritt mit angelegten Ohren von dem Hinterhältigen zurück, nicht dass der andere weiterhin auf die Offensive setzte. Zwar war Kachnik, wenn er sich ganz aufrichten würde, vermutlich sogar größer als Avon, doch allein von der Statur her war der Tollpatsch ihm ... überlegen. Nicht, dass der muskulöser war als Kachnik, aber - es war ja sowieso sicher nur Fett - der wirkte so viel standhafter und auf gewisse Art gesünder. Über die psychische Gesundheit ließ sich nichtsdestotrotz streiten.

So wie er ihn einschätzte ... würde der Kerl endlich von seinem gefährlichen Kinderspiel ablassen und wie vorhin einfach heulend mit eingeklemmtem Schwanz davoneilen? Also wirklich! Mit einem Kopfschütteln war der Jüngere bereits damit beschäftigt sich gemächlich davonzumachen, ohne während des Rückwärtsganges aus Versehen sein Hinterteil gegen die Schulter eines nichtsahnenden Wolfes zu stoßen. Sein Kopf war schon ganz woanders, als er mit Genugtuung beobachten konnte, wie Avon wie von der Hornisse gestochen hochschreckte. Fast, aber auch wirklich nur fast, musste er bei der Fassungslosigkeit, die bei der folgenden Äußerung mitschwang, losgrinsen. Dieser Drang löste sich allerdings in Luft auf, als seinem Gegenüber plötzlich ein Name aus dem Maul fiel, welcher Kachnik leicht fehl am Platz schien und ihn blinzelnd und mit einem unsicheren Ohrenzucken zum Kopf seines Gegenübers schauen ließ. Was redete der für einen Stuss? Sein Lächeln fror ihm gewissermaßen ein. Er konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf die Worte und den plötzlichen Charakterwechsel des Timberwolfes machen. Gerade eben noch, war er doch noch ... ? Langsam öffnete der junge Wolf die Schnauze als wolle er etwas Schlagfertiges entgegnen, doch irgendwie kam nichts Schlaues heraus, was ihn noch weiter verwunderte. Als der Timberwolf schon drauf und dran war zu den Fähen zu gehen, sickerte Kachnik die wahre Intention Avons in den Kopf. Moment ... Er hatte doch nicht etwa erwartet, Kachnik hinters Licht zu führen? Irritation und Wut stritten sich in ihm, versuchten ihm ausgefeilte Rachepläne aufzuschwatzen, doch Kachnik schnappte nach der erstbesten Antwort, die er geben könnte. Er könnte die Wahrheit sagen. Genauso wie er damals bei der nervigen Geschichte um seinen Namen, die Wahrheit hätte sagen können. Trotzdem klang es für ihn verlockender, dem Bösewicht noch größere Peinlichkeit zu bescheren. Vielleicht bräuchte es etwas mehr Dramatik, um zu dem fehlvernetzten Hirn durchzudringen. "Avon! Es tut mir ja ehrlich leid, aber geht es nicht etwas zu weit, wenn du anderen Wölfen nicht einmal mehr erlaubst, Komplimente zu machen?!" Nachdem er mit einem Hauch von gespielter Verzweiflung, so meisterhaft geantwortet hatte, senkte er beschämt den Kopf und fügte leise und doch etwas vorwurfsvoll hinzu: "Siehst du? Ayjana ist wegen dir schon ganz ...", er blickte aus dem Augenwinkel hinüber, "traurig." Kachnik drehte sich mit Enttäuschung weg, damit er nicht noch gleich vor aller Augen loslachte. Er bekam mit, wie die eine Weiße sich beschwerte. Beschwere dich doch bei Avon! Was habe ich damit zu tun? "Ja, genau, ich teile ihre Meinung! Also hör bitte auf, Avon!" Er runzelte die Stirn und fügte leise und ruhig hinzu: "Ja, sonst will dich hier niemand mehr haben."

Als er die Aufmerksamkeit der andere Weißen - die Fähe mit den wärmeren Augen - auf seinem Fell zu spüren vermochte drehte er sich leicht verdattert zur Stimme hin. Was hatte sie nochmal damit zu tun? Ach ja. Avon hatte ja gerade eben ... Mit einem Mal weiteten sich seine Augen. Dass sie das mitbekommen hatte, machte die Situation um einiges anstrengender. Was hatte sich Avon nur dabei gedacht? Er schaute bedrückt zu Boden. "Ich ... ich wollte nur nochmal sicherstellen, dass Avon dir nicht noch mehr Sorgen macht, als du schon hast. Weil du ... weil du bis jetzt immer so nett zu mir warst und so ... das habe ich ihm gesagt, aber ... Avon mag es glaube ich nicht, wenn ich so von dir rede. Er ist schließlich ..." Kachnik hob leicht den Kopf. Ja, der Tollpatsch hatte es schließlich begonnen! Das Wasser war längst in Unruhe geraten! Da machte ein weiteres verfaultes Blatt auf der Oberfläche auch keinen Unterschied mehr. "Er denkt, ich wolle dich ihm wegnehmen. Avon ... Er traut sich nicht es vor dir auszusprechen, aber er mag dich ... seeeeehr dolle. Er mag deine ... sanften, warmen Augen, die wie die Frühlingssonne auf ihn herabscheinen ... und sein Herz zum Leuchten bringen. Das hat er genau so Wort für Wort gesagt." Der Timberwolf musste sich gleich übergeben. Das waren nicht seine eigenen Worte! Nein! Ach, vielleicht hatte Kachnik es übertrieben. Etwas gezwungen lächelte er Avon zu. Er konnte ihm genau so gut Worte in den Mund legen und sowieso, hatten diese Worte dem Tollpatsch nicht gerade so gepasst? Aus bösen Kommentaren mache man Komplimente und schon sah die Welt ein bisschen rosiger aus! Und innerlich wurde es Kachnik allmählich bewusst, dass er diesen kleinen schauspielerischen Auseinandersetzungen gar nicht so abgeneigt war.

(Aarinath, Ayjana, Avon| am Mondscheinsee)

IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396

Niyol ist offline
04.03.2020 21:48

Erst als Skadi mit einem Seufzen die Luft aus ihren Lungen ließ, bemerkte Niyol, wie starr sie eigentlich geworden war. Tatsächlich war er wohl doch nicht so aufmerksam gewesen, wie er immer dachte. Wirklich beunruhigen tat ihn allerdings dann doch eher ihre klare Antwort auf seine Frage. "Krankheit...", wiederholte er stumpf, wärend er überlegte, was das zu bedeuten hatte. Doch bevor sein Kopf auch nur irgendeine Mögliche Schlussfolgerung liefern konnte, sprach Skadi schon weiter. Automatisch schaute er in die Richtung des Rüden. Diese Geschichte klang aber reichlich seltsam. Wie aus einem gruseligem Märchen. Automatisch wollte er weitere Informationen zu dieser erwähnten Wölfin, doch Skadi kam ihm zuvor und hatte offenbar bereits ganz andere Gedanken.
Sie brachte ihn dazu inne zu halten und stattdessen ersteinmal Skadi zu mustern. Mit einem Lächeln schüttelte er den Kopf. Es klang als wollte sie sich vor ihm rechtfertigen. Er konnte nur raten, welche Sätze sie ihm da eben in den Kopf gedacht hatte.

"Deswegen bist du unsere Alpha geworden."

Er blinzelte sie ein paar mal an und wusste selbst nicht genau warum, dann schaute er wieder zu Yarok.

"Mich würde interessieren wie diese Wölfin ausgesehen hat. Was für eine Krankheit soll das sein? Woher weiß er, dass auch die Wölfin tot ist? Habt ihr die Leiche auch berührt? Was ist laut Yarok ein sicherer Abstand? Hat er oder die Wölfin das festgelegt?"

Mit einem entschuldigendem Grinsen schaute er sie an.

"Tut mir Leid, aber ich schätze, das würde ich gerne alles genauer wissen."

Er konnte selbst noch nicht genau sagen, was er bei diesen Nachrichten fühlte. Und wenn in Skadis besorgte Miene sah, wollte er es auch lieber gar nicht wissen. Lieber suchte er nach allen logischen Verknüpfungen die er finden konnte. Lieber ein neugieriger Welpe, als ein verängstigter Erwachsener.

(Skadi)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

IP
Yarok
Beschützer


Alter
2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
82cm & 60kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 16.10.2018
Beiträge: 128

Yarok ist offline
12.03.2020 12:00

Yarok bekam nicht mit, dass in etwas weiterer Entfernung über ihn geredet wurde. Allerdings war ihm ohnehin längst klar, dass nicht alle ihn ohne Fragen und vermutlich auch leichtes Misstrauen in ihren Reihen aufnehmen würden. Spätestens seine kurze Begegnung mit der unheimlichen weißen Fähe, die ihn angestarrt hatte wie ein gefährliches Insekt hatte ihm diesen Zahn wirkungsvoll gezogen.

Doch fürs erste konzentrierte er sich auf Roghir, alles andere konnte er momentan ohnehin nicht beeinflussen. Als dieser erzählte, dass er und ein paar andere erst seit kurzem im Rudel waren, folgte Yarok seinem Blick zu den Genannten. Etwas überrascht legte er den Kopf schief, gerade Roghir und die weißen Fähen hatten auf Yarok nicht den Eindruck gemacht, sie würden sich erst so kurz kennen. Doch andererseits erklärte das vielleicht die Spannungen zwischen Avon und dem Milchauge. Ein Knurren aus deren Richtung ließ Yaroks Ohren nach vorne schnellen, doch es sah nicht danach aus, als würde es wirklich zwischen den beiden eskalieren. Ohnehin würde Yarok sich dort nicht einmischen.

Sein Kopf schwenkte zurück zu Roghir und er hörte ihm weiter zu. Auch er hatte nie von dessen Heimatort gehört, was ihn jedoch kaum überraschte. Sie kamen vermutlich aus verschiedenen Himmelsrichtungen. Yarok nickte langsam, als der schwarze geendet hatte und wedelte leicht, zum Dank, dass er seine Geschichte mit ihm geteilt hatte. Kurz überlegte er, ob er etwas erwidern sollte, doch da wandte sich Roghir an Shiro. Yaroks Blick glitt zu der Fähe und er legte ganz leicht die Ohren zurück. War er in diesem Teil des Gespräches noch immer erwünscht? Doch andererseits, wenn Roghir sie in seiner Anwesenheit etwas fragte, würde er sicher davon ausgehen, dass auch Yarok die Antwort würde hören dürfen. Also entspannte sich der Rüde etwas und wartete schweigend ab, was Shiro ihnen mitteilen würde.

[Shiro und Roghir, die Anderen in der Nähe | Mondscheinsee]

IP
Avon
Pas de chenille.
Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
67cm, 59kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 29.11.2012
Beiträge: 166

Avon ist offline
14.03.2020 05:11

Der Timberwolf hatte sich stolz zwischen die weißen Fähen gesetzt und grinste über alle Backen, als Krachnik angestolpert kam und ernsthaft in Erklärungsnot geriet. Sein Plan schien aufzugehen und Ayjana fragte sich, was er ihr mitzuteilen hatte. Leider würde einer wie der nicht den Mumm haben, seinen Wolf zu stehen und ihr mitzuteilen, dass er … gar nichts geäußert hatte. Er war nur ein bisschen dumm und hatte sich mit ihm, Avon, angelegt, weil er seine eigenen Fähigkeiten maßlos überschätzt hatte. Der Timber streckte seinen Hals, sodass er im Sitzen weit größer schien als der Krachnik-Wolf im Stehen, während er die zu Schlitzen verengten Augen in seine Richtung rollte und ihn diebisch angriente. Zum Glück hatte die weiße Fähe angebissen und nahm ihm seine Geschichte voll und ganz ab. Du hast Recht, Aarinath, es ist wirklich nicht förderlich dafür, dass wir bleiben dürfen, wenn ihr solche Umstän- Moment … ihr? Wir bleiben dürfen? Entschuldige, Schätzchen, aber verwechselst du nicht was? Erstens war es ja nicht so, dass die Umstände von ihm ausgingen, sondern von dem heruntergekommenen Wolf mit den Milchaugen, der sich Kachnik schimpfte, zum anderen – das folgte ja dann daraus - ging es auch nicht darum, dass sie alle bleiben sollten, sondern nur Ayjana, Aarinath und er. Roghir und Kachnik würde man in zwei hohle Baumstämme stecken und den Hang hinunterrollen. Richtig so!
Zum Glück änderte dies auch nichts daran, dass Ayjana noch immer sein Geständnis hören wollte. Es war im Grunde auch nicht schwer, denn er musste nur zugeben, dass er ein Depp war und ihrer nicht würdig erschien, dann war fürs Erste alles gut.

„Genau, Kachnik, lass mal hören!“

Der Rüde äußerte das so ernst, während sich in ihm alles vor Amüsement wellte, geradewegs verrückt spielte. Jetzt war er aber mal gespannt, wie der Unfähige seine hohle Birne aus der Schlinge zu ziehen gedachte!
Leider war der zerzauste Jungwolf viel zu doof, um auf so etwas hereinzufallen. Er stellte sich so dermaßen an, dass man ihn als unzurechnungsfähig einstufte und bemitleidete, denn Wölfe wie Ayjana waren für so was anfällig, das wusste er genau. Was zum Geier faselte er da? Komplimente? War nicht eher das Gegenteil der Fall gewesen. Er hatte noch genau im Ohr, wie er Ayjana eine … mit … die voll … aussah und wie ein … roch …… nicht. Aber mit genug Fantasie und seinem Geschick konnte man sich da sicher etwas zusammenreimen, dass zu Kachniks Unvorteilhaftigkeit ausgelegt wurde. Der Kerl hatte doch ein Bein ab!
Wieso war Ayjana wegen ihm traurig? Und was ließ er da für sinnloses Zeug vom Stapel? Hatte er jetzt endgültig sein Krümchen Restverstand verloren? Der Typ schien weggetreten zu sein. Vielleicht fiel er gleich um, dann war wieder alles gut.
Also wenn er das richtig verstand, dann hatte er, Avon, Komplimente gemacht und deshalb wollte ihn hier niemand mehr haben? Er sah verwirrt und mit schräg gehaltenem Kopf ins Nichts. Welche Verbindungen in Kachniks Kopf waren da eigentlich falsch verknüpft? Alle?
Und was kam jetzt? Er, Avon, sollte annehmen, Kachnik würde ihm Ayjana wegnehmen? Er schmulte an der Weißen vorbei, doch dort ließ sich nichts erkennen, dass auf seine Inbesitz-Nahme der Weißen hindeutete, kein Avon‘cher Pfotenabdruck … oder dergleichen. Der Timberwolf war sicher, wenn man jetzt die Schnauze an Kachniks Kopf gelegt hätte, dann hätte man sich die Nase verbrannt. Denn er stand kurz davor zu kollabieren, alle Gedanken schossen wild durcheinander und ein dicker, zähflüssiger, klebriger geistiger Gedankenbrei trat verbal aus seinem Maul. Ieehh!
Für einen Moment fragte er sich selbst, ob Kachnik in einem Anfall geistigen Totalversagens gerade vergessen hatte, dass nicht er Avon war, sondern er .. also er selbst und nicht der zerlumpte Rüde mit den undurchsichtigen Augen! Aber gut, wenn er schon dabei war, ihn gegenüber Ayjana so gut zu stellen, dann wollte er das natürlich nur unterstützen.

Avon lächelte verschmitzt und druckste herum.

„Ehehe … ja … nun ..also … das ist … das ist wahr?“ Er legte die Ohren an und zog den Kopf etwas ein, während er die beiden Fähen entschuldigend anlächelte. Dass er Aarinath insgeheim noch etwas interessanter fand, musste er ja jetzt nicht äußern.
Dann aber drehte er sich zu Krachnik um und brummte.

„Das ist wahr. Und du meintest … keine Angst Avon, ich nehme sie dir nicht weg … die mag ich ja gar nicht!

Seine Schnauze fuhr immer näher an ihn heran, bis der Geruch Kachniks unerträglich wurde, sodass er sie schnappartig zurückzog. Nun hatte er es geschafft! Der Lumpenwolf hatte ihm geholfen, einen guten Stand bei Ayjana zu bekommen, in dem er sich die schönsten Beschreibungen über sie ausgedacht hatte, während Avon ihm zum Dank einen schlechten Ruf zugeschoben hatte. Voller Unverständnis wackelte er mit dem Kopf.

„Es tat so weh, das zu hören. Aber nun gut, wenn er dich nicht leiden kann, müssen wir das akzeptieren.“

Er schob sich damit zwischen Kachnik und Ayjana und grinste sie an, als erwartete er zum Dank ein Küsschen ...wenigstens ein ganz kleines, auf die Nase.

(Mondscheinsee | direkt bei Ayjana & Aarinath, Kachnik)



Avatarbild © Oliver Matla

Signaturbild CC BY svenja81

IP
Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 54kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.04.2010
Beiträge: 1516

Skadi ist offline
15.03.2020 19:12

Ein wenig ungeduldig spielte sie mit den Ohren, während Niyol genau die Fragen stellte, die sie selbst an Yarok gerichtet hatte. So albern der Graue mitunter auch tat, er bewies immer wieder, dass er nicht auf den Kopf gefallen war. Nur dass man damit einer Gefahr wie dieser ominösen Krankheit, die sich weder greifen noch völlig erfassen ließ, leider auch nicht beikam.

„Er sei in ihrer Nähe geblieben, bis sie gestorben ist. Ich weiß, was du jetzt denkst – “,

fuhr sie hastig fort, um ihm vorsichtshalber direkt das Wort abzuschneiden. Um dem Einspruch vorzubeugen, der jetzt kommen musste.

„Denn genau das Gleiche dachte ich mir auch. Wenn die Krankheit wirklich so ansteckend ist, hat er sie sich längst geholt. Aber es spielt keine Rolle mehr. Pilgrim hat den Kadaver berührt, und viele andere anschließend Pilgrim. Wir haben die gleiche Luft geatmet und das Wasser getrunken, in dem er gebadet hat. Es ist zu spät.“

Sie verstummte und versuchte in Niyols Miene nach Anzeichen aufkeimender Panik zu forschen. Noch hatte sie keine Idee, wie einer wie er auf diese Nachricht reagieren würde. Sie wusste im Grunde ja noch nicht mal selbst, was es nun zu tun galt. Vermutlich konnten sie lediglich Ruhe bewahren.

„Die meisten von uns sind jung und kräftig. Vielleicht steckt sich überhaupt niemand an und das alles ist nur blinde Panikmache. Aber wenn doch … nun, dann können wir nur auf unsere Körper vertrauen und darauf, dass möglichst viele gesund bleiben, die sich dann um die Kranken kümmern. Und dieser Yarok wirkt zumindest für den Moment noch putzmunter“, endete sie schließlich trocken. „Wir brauchen möglichst viele Wölfe, die im Notfall auch allein kleinere Beute reißen können.“

[Niyol]

IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396

Niyol ist offline
22.03.2020 12:16

Die Geschichte wurde nicht grade besser. Mit dem neuen Rüden klang es schon irgendwie seltsam, aber als dann auchnoch der alte ins Spiel kam...

"Ach Wolf. Pilgrim will uns wohl alle mit nehmen."

Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf und konnte selbst kaum über seinen Witz lachen. Der verrückte Alte hatte sie nun also ohnehin schon indirekt mit dem Kadaver in Kontakt gebracht.

"Das die Gefahr ausgerechnet durch ihn so nah ist... Wann hat er den Toten denn berührt?"

Noch bevor Skadi antworten konnte schüttelte er den Kopf.

"Egal, ihn jetzt fort zu schicken macht ja ohnehin keinen Sinn. Wissen wir wenigsten, an was für Anzeichen wir die Kankheit erkennen?"

Dass der Zusammenhalt der Gruppe um jeden Preis bei einer so ominösen Krankheit das Mittel zum Überleben war bezweifelte er eigentlich und sagte daher nichts zu ihren möglichen Beuteplanungen. Aber seine Bequemlichkeit und die ein oder andere Gefühlsduselei, welche er versuchte nicht bewusst zu benennen, ließen ihn an Skadis erste Hoffnung glauben, dass es einfach ohne Wirkung an ihnen vorbei ging. Ansonsten wäre es eigentlich endlich Zeit gewesen wieder weiter zu ziehen, auch wenn das Eis seinen Spielraum vermutlich ziemlich einschränken würde.

(Skadi)

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 22.03.2020 12:18.


IP
Aarinath
it's still snowing in my heart


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80 cm & 48 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2017
Beiträge: 281

Aarinath ist offline
24.03.2020 21:08

Neben dem chaotischem Duo bestehend aus Avon und Kachnik schien Aarinath auch eine neue Freundin zwischen den vielen neuen Gesichtern hier gefunden zu haben. Die gutmütige und beruhigende Laune Ayjanas taten dem Rotauge gut und erinnerten es daran, das Temperament auch in aufregenden Momenten zu zügeln. Ayjana machte außerdem einen sensiblen, wenn nicht gar zerbrechlichen Eindruck auf ihre Fellschwester. Dass Takata eine so offensive Meinung an den Tag gelegt hatte, lag Aarinath auch noch bitter auf der Zunge, doch ließ sie sich davon nicht allzu sehr niederschlagen.

„Nicht der Rede wert, Ayjana. Dafür ist man doch schließlich füreinander da,“ entgegnete die Weiße ihrer Fellschwester und zwinkerte ihr verschmitzt zu. Sie war eben ein Jemand, der sich möglichst unkompliziert einbrachte und sich um die Artgenossen sorgte. Schade nur, dass nicht alle Wölfe auch nur ansatzweise einen ähnlichen Leitspruch verfolgten. Aarinath und Ayjana schüttelten beinahe die Köpfe synchron in der Ungläubigkeit über das Gezanke der Rüden. Was die beiden nur ewig miteinander hatten, konnte die Weiße ihrer Artgenossin auch nicht beantworten und entgegnete ihr mit einem planlosen Blick. Gar nicht planlos hingegen war ihre Körperhaltung, die ziemlich direkt klar machte, dass hier eine Grenze und Schluss mit dem Unfug war. Sie wollte sich nicht unnötig groß aufplustern, doch wollte sie ebenso wenig mit dem Chaos-Duo noch mehr Minuspunkte bei der Leitwölfin sammeln.

Nach dem Ayjana Kachnik zum Reden aufgefordert hatte, legte das Rotauge eine interessierte Mimik auf und überließ ihre volle Aufmerksamkeit dem Jungspund. Verdutzt war die Fähe dann irgendwie schon, als sich ein breit grinsender Avon zwischen die Fähen pflanzte. Er heckte wieder irgendwas aus … irgendwas, was er mit Kachnik einstudiert oder abgesprochen oder was auch immer hatte. Die beiden waren zusammen immer für eine Überraschung zu haben. Leider verhießen Überraschungen aber nicht immer etwas Gutes. Bestes Beispiel: Hier und direkt vor der eigenen Nase!

Mit gespitzten Ohren verfolgte Aarinath vor sich eine dramatische Aufführung Kachniks mit Aussagen, die angeblich von Avon stammten. Er brachte die allerschönsten Komplimente hervor und wirkte dabei aber gar nicht natürlich. Die ältere und erfahrenere Wölfin hatte ein ganz komisches Gefühl bei der Sache und war ziemlich fest davon überzeugt, dass sich diese zwei Lausbuben vor den Fähen interessant machen wollten. Sollte man sich da jetzt verägert oder gar geschmeichelt fühlen? Aarinath jedenfalls würde sich hiervon nichts nahegehen lassen, denn sie wusste auch von sich aus, wen sie gut leiden konnte und wen nicht. Dafür brauchte sie keinen großen Reden oder Schuldzuweisungen, wie es die beiden Herren hier vorzogen, beizuwohnen.

„Was bitte soll das hier werden?“, fragte Aarinath erst langsam, steigerte sich dann zu normaler Geschwindigkeit und endete mit Nachdruck. Waren die sich überhaupt darüber im Klaren, was sie da machten? Sie hielt kurz inne, ging einen Moment in sich. „Ein gut gemeinter Rat von mir. Euer gegenseitiges Ausspielen und Vorführen macht euch nicht irgendwie interessanter oder besonders sympathisch. Nicht bei Ayjana. Nicht bei Skadi. Und auch nicht bei mir.“ Es folgte eine kurze Sprechpause, in welcher sie insbesondere die zwei Rüden musterte. „Ihr solltet euch unbedingt diese Sticheleien untereinander abgewöhnen, sonst landet ihr zuletzt am Ende der Nahrungskette. Falls wir überhaupt hier bleiben.“ Wahrscheinlich schon wieder viel zu viele Informationen für diese aufgedrehten Lausbuben. Das Rotauge konnte aber einfach nicht anders und gönnte weder Avon seinen vermeintlichen Triumph noch Kachnik seinem beinahe gelungenem Schauspiel. Das musste doch einfach alles aufhören …

[ Ayjana, Avon, Kachnik | Mondscheinsee ]


IP
Seiten (49): « erste ... « vorherige 21 22 [23] 24 25 nächste » ... letzte » Antwort erstellen