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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
20.04.2019 16:57

Es hatte wirklich den Eindruck, ihre kleine Schimpftirade auf die Streiche dieses „Avons“ hatten Ayjana tiefer getroffen, als erhofft. Sie hatte gewissermaßen jemand mit Geschossen angegriffen, so groß wie Selbstzweifel, dabei hatte dieser jemand – Ayjana – nichts, was sie dagegen schützte. Einmal mehr erinnerte sie sie an sich selbst, wie sie früher war. Innerlich begann es ihr fast ein wenig Leid zu tun, denn ihrem Selbst hätte sie das nicht angetan. Sie erinnerte sich gut daran, wie schmerzhaft es war, jemanden mit offenen Pfoten zu empfangen und einen Biss ins Herz zu bekommen, quasi als Dankeschön. Sie hatte nicht die Absicht in die Rolle Tihars zu schlüpfen, der nur auf der Suche nach den Wehrlosesten und Schwächsten gewesen war, um ihnen das maximale Leid beizubringen. Sie sah Ayjana ein wenig kritisch an und fragte sich, warum sie in ihrem Alter nicht gelernt hatte, bestimmte Dinge wegzustecken. Sie wusste nicht genau, wie alt ihr Gegenüber war, aber sie schätzte sie etwas älter als sich damals, als sie das erste Mal Skadi getroffen hatte. Hatte sie denn nie jemanden gehabt, der ihr beigebracht hatte, erhobenen Hauptes durch das Leben zu gehen? Es war nicht an ihr, Takata oder anderen Alteingesessenen etwas vorzuschreiben oder sie abfällig zu behandeln, ganz recht, aber sie brauchte sich auch nicht in einer Form der Demut üben, die nicht gerechtfertigt war. Das, was vorgefallen war, war Avons und Kachniks Schuld. So weit sie wusste, war sie mit den beiden nicht verwand, sie schienen sich noch nicht einmal lange zu kennen. Und doch war da diese innere Abneigung gegen alles Neue, gegen jeden von außen, der sie irgendwie an einen Wolf in diesem Rudel erinnerte, den sie dafür bisher eher verachtet hatte. Takata holte tief Luft.
Ayjana entschuldigte sich, was einerseits Balsam für ihre Seele war, andererseits in ihr Gewissen stach. Nicht sie war es, die sich entschuldigen musste. Doch das konnte sie ihr jetzt nicht mehr mitteilen, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Takata nickte sacht als Zeichen ihres Verständnisses und der Annahme ihrer Entschuldigung, um es nicht noch schlimmer zu machen. Die Weiße nahm sich vor, das Ganze hiermit nicht für immer abzuschließen. Sie hoffte nur, die Polarfähe würde sie überhaupt noch an sich heranlassen, ohne zu voreingenommen zu sein. Wahrscheinlich hatte sie mit ihrem Auftritt nicht gerade Ayjanas Tor zu ihrem Herzen geöffnet. Im Grunde hätte sie sogar gut daran getan, es besser gegen den Zugriff durch Fremde zu schützen, aber das ein andernmal. Zunächst nahm sich die Fähe vor, das Feld zu räumen, eh sich der Flächenbrand auf ihren Seelen weiter ausbreitete.
Die weiße Wölfin verließ den Platz, schlug dann aber eine andere Richtung ein, ging mit etwas größerer Distanz an Ayjana vorbei in Richtung Kachniks. Auch er hatte nicht so gehandelt, wie es richtig gewesen wäre und so weit sie wusste, hatte er nicht einmal verstanden, was er falsch gemacht hatte. Nun gerade schien er mit diesem … schwarzen Rüden .. zu tun zu haben, einer von den Neuen, so wie er. Es interessierte sie ernsthaft, was die beiden austauschten. Verstecken konnte sie sich hier nicht, es wäre auch lächerlich gewesen. Warum sollte sie sich in ihrem Zuhause gegenüber den Neuen verstecken? Sie würden früher oder später merken, dass sie sich ihnen näherte und ihren Austausch sicherlich einstellen oder auf etwas ganz Harmloses umstellen. Jedes „Und wie findest du die Wölfe hier“ würde mit dem nächsten Atemzug verschluckt. Von Kachnik kam da etwas, was mit „Abwarten“ zu tun hatte. Unwillkürlich zuckten ihre Ohren, als sie das hörte. Abwarten .. für was? Was hatten sie vor? Was würde da kommen, das es abzuwarten galt …

( Ayjana, später Roghir & Kachnik | Mondcheinsee )



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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
29.04.2019 09:54

Shiro nickte bloß. Sie war froh, in diesem Punkt nicht mit Skadi diskutieren zu müssen, denn es Yarok zu verheimlichen wäre gegen alle ihre moralischen Prinzipien gegangen.


Ob er bereits krank war oder nicht - ob sie es waren - ließ sich letztlich nicht sagen, doch sollte er wissen, welchem Risiko er sich aussetzte. Was heiß schon Kontakt? Reichte Nähe? Brauchte es Körperkontakt? Sie wussten es nicht.


"Für uns macht es keinen Unterschied.", sagte sie deshalb noch einmal. Doch ihre Gedanken blieben bei Pilgrim. Müssten sie sich von ihm fernhalten? Für den Alten würde das - so oder so - den sicheren Tod bedeuten. Zita würde sich darüber vermutlich ohnehin hinwegsetzen. Und dann?
Spielten sie jetzt nicht sowieso auf Zeit?


[Skadi, Yarok]




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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
01.05.2019 20:15

Die beiden waren wirklich ganz schön sensibel. Sobald sie merkten, dass er seine Mimik etwas angepasst hatte, wurden ihre Blicke zu ihm ruhiger und auch seltener. Erst als Aarinath ihn dann mit strengem Lehrmeisterton, auf nicht sonderlich elegante Weise, doch mit einbezog, schauten sie ihm nacheinander beide wieder richtig ins Gesicht.
Dummerweise war die Frage der Weißen nicht so ganz eindeutig. Besonders bei der Art der betonung der Worte. Was dachte er... ob und wie negativ sie aufgefallen waren, ob die Idee bezüglich der Eingliederung gut war, allgemein über sie... es gab da diverse Möglichkeiten. Ein wenig nachdenklich sah er sie eine Weile an, bevor zu Avon schaute, dessen Blick beinahe ein bisschen ängstlich wirkte. Dies wiederum gab ihm eher Anlass etwas ruhiger auf zu treten. Er mochte seinen Schabernack, aber jemanden damit nur sinnlos bloß zu stellen war nicht sein Ziel. Avon war leider Gottes irgendwie nicht wie ein normaler Wolf, sondern eher wie ein Welpe; einerseits an manchen Stellen reichlich übergeschnappt, aber am Ende doch ziemlich unsicher. Zummindest wenn Niyols Einschätzung sich weiterhin bestätigen sollte, konnte er den Rüden also nicht all zu sehr anstacheln.

"An sich sollte es ncht so schwer für euch sein. Wir sind kein altes Rudel, dass sich in vielen Generationen entwickelt hat. Uns einzelne Wanderer hat letztendlich die Zeit in der ewigen Nacht und im Eis, gewissermaßen ein gemeinsamer Feind, zusammengebracht. Es gibt keine besonderen Traditionen, nur die Regeln, um gemeinsam gut zu überleben. Das schafft ihr schon."

Chaoten waren sie letztendlich alle. Skadi hatte ihre Mühe. Viel schlimmer würde es mit den neuen schon nicht werden. Vielleicht würden sie auch mit Skadis Führung bessere Hilfskräfte für das Rudel darstellen, als es die derzeitigen Mitglieder waren. Grundsätzlich ging Niyol davon aus, dass sie immer alle voneinander irgendwas lernen konnten.

( Avon, Aarinath | Mondscheinsee )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Roghir
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Roghir ist offline
05.05.2019 18:17

Roghir sah sich ein weiteres Mal auf den Platz um. Zita und Pilgrim waren am Ufer des Sees, Avon, Aarinath und der weitere Graue standen noch zusammen. Aber Ayjana und Takata waren sich jetzt nicht mehr so nahe, die ältere weiße Wölfin hatte sich entfernt. Und er selbst stand mit dem Jungwolf Kachnik noch immer am selben Fleck. Zudem war die Leitwölfin mit Shiro noch nicht zurückgekehrt. Ihm wurde es heiß in der Magengegend. Seine Pfoten fingen an, leise zu kribbeln. Roghir's Gesichtsausdruck war immer noch leicht von Ärger gezeichnet bzw. Ruhelosigkeit. Die Geduld wurde immer schmaler – wie ein Spinnenfaden, welches sich langsam auflöste. Wann genau hatte sich eigentlich seine Geduld verabschiedet? Vor einer Weile war es ihm noch ganz gut gelungen, Geduld zu haben und zu zeigen. Doch jetzt konnte er es nicht recht aufrecht halten. Vielleicht war es aber nur ein Drang nach einem Rangkampf? Nach einem Kampf, wo er seinen Ärger und seinen Frust über die Geheimniskrämerei auslassen konnte?!
Roghir schnaubte leise frustriert. Sein bernsteinfarbener Blick wanderte von Ayjana zu Kachnik als er dessen Stimme an seinem Ohr vernahm. Abwarten... Ihnen blieb nichts anderes übrig. Sehr zu seinem Leidwesen. Dass sich die Rudelmitglieder in Schweigen hüllten, was seinen schwarzen Fellgenossen anging, wurde aber mehr und mehr zu einem Ärgernis. Der schwarze Wolf legte die Ohren nach hinten als er aus den Augenwinkeln ein weißes Fell sich nähern sah. Sein stechender Blick folgte. Takata hatte die Ohren fragend aufgestellt, offenbar hatte sie die letzten Worte von Kachnik mitbekommen. Doch Roghir hatte keine Lust ihr diese Worte zu erklären. Stattdessen sagte er:

„Hallo Takata. Ist etwas?“

, fragend stellte er die Ohren auf und sah sie mit undefiniertem Blick an. Wenn sie sich schon so anschlich, dann konnte sie auch sagen, warum. Und schon lies er seinen Frust an einem weiteren Artgenossen aus. Wie Ärgerlich! Er würde sich später selbst ein schlechtes Gewissen machen, aber dafür war im Moment kein Platz und sein Bedürfnis nicht gestillt. Sein Blick glitt vom Körper der Takata weg hinüber zu Aarinath, Avon und Niyol. Er blieb eine Weile bei der Truppe hängen bis sein Blick weiter zu Ayjana wanderte. Wie der Truppe blieb sein bernsteinfarbener Blick eine Weile an ihr hängen bis er weiter wanderte. Und nun wieder an Takata hängen blieb. Sein Ohren waren zwar aufgestellt, doch sein Blick war herausfordernd. Was willst du?

[Bei Kachnik & Takata | In der Nähe von Zita, Pilgrim, Ayjana | Etwas weiter weg von Avon, Aarinath & Niyol | Am Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
Wolf Picture by Lakela (dA), skyfever (dA) Wald (Pixabay, stevepb) & Schrift (Pixabay, ractapopulous)

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Ayjana
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Ayjana ist offline
06.05.2019 08:29

Das sachte Nicken Takatas hatte Jana wohl wahrgenommen, wusste jedoch nicht recht wie sie dies interpretieren sollte. Da Ayjana den Weisspelz nicht näher kannte, wusste sie auch nicht wie lange die Fähe ihren Artgenossen gewisse Fauxpas nachtrug. Die zierliche Wölfin schnaufte schwer und sah der davongehenden Artgenossin hinterher. Vielleicht würden die beiden Wölfinnen irgendwann die Zeit finden um sich näher kennenzulernen. Auf Ayjana hatte Takata nicht den Eindruck gemacht als würde sie alles verteufeln. Sie schien halt einfach nur sehr misstrauisch zu sein. Irgendwann!

Kurz glitt der Blick aus den hellen Augen zu der Gruppe um Avon. Die Wölfe schienen im Gespräch vertieft und ihr Blick glitt weiter. Der alte Wolf sowie die Wölfin, mit der er gekommen war, hatten sich am Ufer des Sees etwas abgesondert. Jana neigte leicht den Kopf und drehte sich schon in die Richtung der beiden als sie den Blick ihres schwarzen Begleiters auf sich spürte. Ruhig erwiderte sie seinen Blick. Täuschte sie sich oder schien er aufgewühlt und ruhelos. Was war wohl vorgefallen? Hatten sich Kachnik und Roghir etwas ins Fell bekommen aufgrund der Unstimmigkeit über den Namen des jungen Wolfes? Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass Takata sich Roghir und Kachnik näherte. Hoffentlich ging das gut! Jana legte ihr Vorhaben den alten Wolf und die noch unbekannte Wölfin anzusteuern auf Eis und schlich sich etwas an den Rand der Lichtung. Ein wachsames Auge blieb auf der Gruppe um Roghir und Kachnik, einfach nur, damit sie vielleicht besänftigend einschreiten konnte, falls etwas sein würde. Wieder spürte sie den Blick des Schwarzen auf sich und sie lächelte ihn aufmunternd an, die Rute friedlich pendelnd. Ob er dies wahrgenommen hatte wusste sie nicht, denn sein Blick lag schnell wieder auf Takata. Jana setzte sich und beobachtete stumm von ihrem Posten was geschehen würde.

[Takata, später alleine in der Nähe von Zita & Pilgrim, Takata, Kachnik & Roghir, etwas weiter weg von Nyiol, Aarinath & Avon || Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Yarok
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Yarok ist online
06.05.2019 23:19

Noch immer angespannt saß Yarok auf dem kühlen Fleckchen Erde, welches er schon beinahe fürchtete nie wieder zu verlassen. Sein Blick lag auf den beiden Fähen, bohrte sich schon fast in sie hinein, seine Ohren so starr aufgestellt, dass ihn die vielen feinen Muskeln beinahe schmerzten. Er war ruhelos und gehetzt, musste sich bewegen, irgendetwas tun. Seine Pfoten wollten ihn zu den beiden Fähen tragen, die gerade sein Schicksal besiegelten, doch stattdessen schritt er nur langsam auf und ab, immer auf dem gleichen Pfad, den Blick nun in ständiger Bewegung, mal auf seine Pfoten und den kleinen Pfad vor ihm, dann wieder sehnsüchtig in die Ferne, wo er seine beiden Artgenossinnen erblicken konnte.

Der Rüde schüttelte seinen angespannten Körper und gähnte zweimal, um seinen verspannten Kiefer zu lockern. Die Bewegung half Yarok, sein Kopf wurde wieder klarer und seine Atmung wurde ruhiger.

Er versuchte logisch darüber nachzudenken, was ihm wiederfahren würde. Seine Pfoten kamen zum halt und er ließ sich wenig elegant zu Boden fallen. Er würde ihr Gespräch ohnehin nicht beschleunigen können, da konnte er lieber darüber nachdenken, was auf ihn zukommen mochte, sollten sie ihm erlauben zu bleiben.

Ein ganzes Rudel voll fremder Wölfe! Yaroks Fell stellte sich leicht auf und seine Rute schlug ein paar mal aufgeregt über den Boden und zog eine Schneise durch das Laub. Er hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wie er reagieren sollte. Noch nie hatte er vor so vielen Fremden gestanden. Yarok stellte sich ihre argwöhnischen Blicke vor, wie sie ihm geschlossen gegenüberstanden und er sich ihnen in gedruckter Haltung nähern musste, ihren Blicken schutzlos ausgeliefert. Er hatte sich diesem Moment immer an der Seite seine Schwester vorgestellt. Ihr Fell hätte seines berührt und er hätte sie beruhigend angelächelt, wenn sie ihm ihren verunsicherten Blick zugeworfen hätte. Ja, er war immer gut darin gewesen, ihre Stärke zu sein. Doch nun würde er für sich selbst und ganz alleine stark sein müssen. Das war eine ganz andere Herausforderung für den jungen Rüden.

Trotzdem freute er sich wahnsinnig darauf. Sein Herz schmerzte vor Sehnsucht und er warf einen weiteren vor Ungeduld glühenden Blick in Richtung Skadi und Shiro. Denn er war sich ganz sicher, wenn er die ersten Hürden überwunden hätte, wartete am Ende seines Weges eine echte Familie auf ihn… Das war ein wunderschöner Gedanke und in seinem naiven Leichtsinn war er sich sicher, dass es genau so ablaufen würde.

[Beim Kadaver, Skadi und Shiro in der Nähe]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yarok am 06.05.2019 23:19.


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Aarinath
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Aarinath ist offline
13.05.2019 20:16

Überraschenderweise schien Avon der Fähe seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Weder brabbelte er etwas Eigenartiges noch machte er Anstalten etwas Unsinniges anzustellen. Wie ungewöhnlich für Avon, der eigentlich immer den Anschein gemacht hatte, gleich ins nächste Fettnäpfchen zu stapfen. Aarinath lächelte heimlich in sich hinein und betrachtete ihren Schützling mit einem Anflug von Stolz in den Augen. Ihre Rute pendelte mal stärker mal schwächer. Anscheinend hatte sie sich dann doch gar nicht zu unbeholfen angestellt und ihm die Lage verständlich geschildert. Letztendlich versprach er dann auch noch, sein Bestes zu geben. Seine Worte klangen noch ziemlich unsicher, aber diese Unsicherheit würde er mit ein wenig Unterstützung eines Tages auch noch ablegen können.

„Das ist sehr gut, Avon. Ich bin mir sicher, dass dir das gelingen wird“, lobte sie ihn zum einen und sprach ihm zum anderen noch ein wenig mehr Mut zu. Auf einmal interessierte sie sich für seine Vergangenheit und wollte nur zu gerne wissen, warum er manchmal nur so unbeholfen war. Das würde Aarinath allerdings zu einem ganz anderen Zeitpunkt herausfinden müssen und das am besten ohne einen weiteren Zuhörer.

Was war nun eigentlich mit der schelmischen Grinsebacke? Er blickte seinen beiden Artgenossen entgegen und schien einen Moment zu benötigen, um seine Worte zu wählen. Wahrscheinlich musste die Weiße zuvor ziemlich ernst geklungen haben, sodass Niyol sich Mühe gab, sie nicht weiter zu reizen. Er schien eingesehen zu haben, dass Avon so etwas wie ein wunder Punkt für die Fähe war und dass sie es nur schlecht ertragen konnte, wenn sich jemand über seine Schwächen lustig machte.
Das Rudel hier war also noch ziemlich neu und wahrscheinlich auch nicht unbedingt beständig. Gut, das hört sich ganz nach einer guten Chance für die Neuankömmlinge an. Die Erwähnung um den gemeinsamen Feind, der ewigen Nacht und das immerwährenden Eises, konnte sie nur zu gut nachfühlen. Gemeinsam gestaltete es sich in einem so anspruchsvollen Umfeld natürlich deutlich angenehmer.

„Ich freue mich, dass du uns auch eine Chance gibst, Niyol.“, pflichtete sie ihm nickend bei. „Ich denke, dass jeder von uns etwas positives beizutragen hat.“ Und das war es, was schließlich ein Rudel ausmachte. Jeder hatte seine ganz eigenen individuellen Stärken und würde so der Gemeinschaft wertvolles beitragen.

[ Avon & Niyol | nahe der anderen Wölfe (außer Skadi, Shiro & Yarok) | Mondscheinsee ]


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Kachnik
Doppel-As


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Kachnik ist offline
17.05.2019 20:23

Kachnik dachte schon, er könne sich der Ruhe hingeben, da bemerkte auf einmal wieder diesen verhassten Geruch hinter ihm aufsteigen und ihn umzingeln. Die dazugehörige Wölfin erzeugte bei ihm jedoch nur ein frustriertes Lächeln. Sie war wie ein Geist, wie ein weißer Geist, voll von Unheil. Es hieß nichts Gutes wenn diese Wölfin auftauchte, doch überraschen konnte sie ihn nicht. Er hatte sie längst gewittert. Als er seinen Kopf mit genervter Miene umwandte, erkannte er sofort das weiße Antlitz dieser schrecklichen Wölfin. Wortlos, als wäre sie ein unsichtbares kleines Insekt, das keine Ankündigung benötigte, war sie einfach dazugekommen. Irgendwie beunruhigte und verwirrte das Kachnik sehr. Ein kleines 'Hallo' wäre ja wohl angebracht gewesen. Ihr mangelte es, ganz ohne Frage, deutlich an sozialer Kompetenz. Was war nur los mit den Wölfen von heute? Erst Avon und nun sie ... Kachnik registrierte, wie Roghir sie begrüßte und die Frage loswurde, die auch ihm selbst gerade auf der Seele brannte. Manchmal wünschte er, die Weiße wäre tatsächlich nur ein Insekt, dann müsste er bloß mal aus Versehen drauftreten ... Er besah Takata kurz mit schiefem Blick. Sie war ja wohl nicht gekommen, weil sie ihre Meinung über das Thema, über das sie sich mit ihm vor Kurzem auseinandergesetzt hatte, geändert hatte. Kachnik warf ihr unbewusst einen leicht spöttischen Blick zu. Sein Rückenfell stellte sich leicht auf. Wenn doch, dann würde er keine einfache Entschuldigung akzeptieren. Schließlich hatte sie ihm alle Hoffnungen genommen. Und das war gemein!
Oder war sie doch gerade aus diesem Grund wieder aufgetaucht? Sein Ausdruck wurde wieder ernst und er rückte, aus Sicherheit und um sie nicht unnötig zu verärgern, geduckt, etwas näher. Witternd und mit aufgestellten Ohren hielt er seine Schnauze in ihre Richtung. Er wiegte seinen Kopf von einer zur anderen Seite, während er stumm auf ihre Antwort wartete.

(bei Roghir, Takata, nahe Pilgrim, Zita| am Mondscheinsee)

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Skadi
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Skadi ist offline
19.05.2019 16:33

Als sie zurück zu Yarok traten, konnte man nicht viel in ihrer Miene lesen, das auf den Verlauf des Gesprächs hingedeutet hätte. Sie fragte sich, wie der junge Rüde wohl reagieren würde, ob es überhaupt einen Unterschied für ihn machte. Schließlich war er der Krankheit womöglich nähergekommen als jeder einzelne von ihnen. Dennoch hatte Shiro zumindest in einem Punkt recht – auch für das Rudel machte es keinen Unterschied, also konnten sie genauso gut von Anfang an mit offenen Karten spielen. Sie musterte ihn einige Herzschläge lang, ehe sie schließlich das Wort erhob:

„Du sollst wissen, dass eines unserer Rudelmitglieder den Kadaver berührt hat. Inzwischen hatten nun schon viele andere mit ihm Kontakt, und wieder andere mit ihnen.“ Sie schwieg einen Moment, um ihm Zeit zu geben, diese Botschaft zu verdauen, ehe sie fortfuhr. „Wir werden ihn auch nicht vertreiben – er kann nichts dafür, und vielleicht hat er sich ja auch gar nicht angesteckt.“

Und wenn doch, dann war es nun ohnehin bereits zu spät. Sie wusste lediglich eines mit Sicherheit – nie und nimmer würde sie Pilgrim verstoßen. Sie würde keinen alten, hilflosen Wolf in den sicheren Tod schicken, schon gar nicht wenn er krank war und sich allein nicht mehr versorgen konnte. So funktionierte das nicht in einem Rudel. Die Starken blieben ihrer Erfahrung nach fast immer gesund und kümmerten sich um die Schwachen und Kranken. Niemand sollte einsam und allein sterben müssen, wenn er nichts verbrochen hatte.

[Shiro & Yarok]

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Avon
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Just une mite laide. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


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Avon ist offline
20.05.2019 23:18

Offenbar hatte sich der Sturm etwas gelegt und damit glätteten sich die Wogen des sozialen Miteinanders, um es mal recht poetisch auszudrücken. Vor allem Aarinath machte ihm Mut und Hoffnung und behandelte ihn -von Ayjana vielleicht einmal abgesehen- nicht wie einen geistesgestörten, unberechenbaren Aussätzigen, den man besser mied. Jetzt war seine Furcht natürlich nur umso größer, dass dieses Verhältnis wieder zu zerbrechen drohte. Er war nämlich ein Meister darin, alles in Scherben zu schmeißen. Er grinste etwas schwach und sah nur kurz in ihre feurigen Augen. Es fiel ihm immer noch nicht schwer, sie sich streng vorzustellen. Hoffentlich war das nicht nur eine Laune oder so, sonst konnte er einpacken und sich gleich ins ewige Eis legen.
Plötzlich fand auch der Graue seine Stimme wieder und Avon zuckte gut sichtbar zusammen.Er war gespannt was jetzt kam. Ob er die Konfrontation mit Aarinath suchte und ihr bescheidener Weise in allen Punkten widersprechen würde? Nein, im Gegenteil! Er verlor ein paar Bemerkungen über das Rudel und meint dann sogar- das schafft ihr schon. Also schloss das auch ihn mit ein? Zum ersten Mal seit längerem breitete sich ein ehrliches Lächeln auf seinen Lefzen aus, auch seine Rutenspitze zuckte kurz.Oh, hoffentlich äußerte er das jetzt nicht nur, um Aarinath zu schmeicheln. Trotzdem fragte Avon sich noch immer, warum er die ganze Zeit so gegrinst hatte. Vielleicht kannten sie sich ja doch und er wusste es ganz genau. Vielleicht hatte er sich beim letzen Mal daneben benommen und Niyol machte deshalb einen auf Ich-kenne-diesen-Wolf-nicht. Er vertröstete den Drang, noch einmal genauer zu grübeln, auf später und versuchte den Moment, in dem er einmal Teil sein durfte, zu genießen. Doch da schlich sich schon das schlechte Gefühl zurück, er mochte Ayjana falsch behandelt haben. Ob er sich bei ihr entschuldigen sollte? Oder machte er sich am Ende erst recht lächerlich? Eigentlich war es doch nicht verkehrt, wenn er auch mal seinen Standpunkt klar machte. Andererseits tat sie ihm ein Bisschen leid. Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass Ayjana und die andere Weiße nicht mehr zusammen standen, sie hatten sich aufgelöst. Beim Gedanken an die tödlichen Blicke aus den Augen der ominösen Fremden, fiel ihm wieder ein, was Niyol eben gemeint hatte.

„Ehm ... zusammengebracht ... dabei wollt' ich fragen ... ehm ... Was hat die Weiße dort drüben denn mit eurem Rudel zusammengebracht?“

Er hätte sich wohl nicht getraut, den Fokus darauf zu lenken, wenn die ihm zugewandte Aarinath nicht gerade hier gewesen wäre. Aber in ihrer Anwesenheit und nachdem das Schlimmste erst einmal hinter sich gebracht war, wagte er dann doch, den Grauen mit gedämpfter Stimme darauf aufmerksam zu machen. Ob er ihm die Angst bezüglich der Fremden nehmen konnte?

( bei Aarinath & Niyol, die anderen (außer Skadi, Shiro & Yarok) in der Nähe | Mondscheinsee )



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Takata
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Takata ist offline
25.05.2019 12:57

Offenbar löste ihr Näherkommen mehr aus als erwartet. Sie näherte sich langsam, fragte sich noch immer, was Kachnik mit „abwarten“ gemeint hatte. Sie konnte sich nicht helfen, aber es fiel ihr wirklich nicht leicht, den Fremden zu trauen. Nun mochte Ayjana vielleicht eine Unschuld ausstrahlen, die sie an ihre eigenen Jugendtage erinnerte, auf diesen Rüden hier -damit war insbesondere Roghir gemeint- würde sich das gewiss nicht projizieren lassen. Und auch der zerzauste, müffelnde Rüde Kachnik hatte allen Anlass gegeben, ihm nicht zu trauen. War er es nicht, der sich als Erster davongeschlichen und damit entgegen den Anweisungen Skadis gehandelt hatte? Das Schlimme war ja, er erkannte sein Fehlverhalten nicht einmal, anders als Ayjana, die sich diplomatisch gegeben hatte, wie man es von Neuankömmlingen wohl erwarten durfte. Ihr Blick schwenkte auf Roghir, der sich oberflächlich freundlich gab, aber seine wahre Haltung war nicht schwer zu erkennen. Er strahlte so etwas wie Gestresst-Sein aus, vielleicht auch Genervt-Sein. Er hätte genauso gut wuffen können „Was willst du, lass uns in Frieden!“. Aber sie würde ihn nicht in Frieden lassen, eh sie nicht sicher sein konnte, dass von ihm keine Gefahr ausging. Auch er hatte allen Anlass geliefert, ihm gegenüber misstrauisch zu sein. Es war nicht nur sein Fell, dass sie an ihren persönlichen Dämon erinnerte, den sie viel zu lange begleitet und geschützt hatte. Es war noch kein ganzer Tag vergangen und er hatte sich vom freundlich zuwandten Wolf in einen provokanten Aggressor gewandelt. Dabei hatte sie sich anfangs noch vergleichsweise offen gegeben und ihm sogar bereitwillig erklärt, dass sie schon lange zum Rudel gehörte. Offenbar hatte er ihr nicht wirklich zugehört. Wenn sich am Ende auch noch Gewaltbereitschaft bei ihm offenbarte, stand für sie das Urteil fest. Das Letzte was sie gebrauchen konnten, war einen weiteren Stressmacher, der nur auf Krawall und Gewalt aus war und die anderen nach seinen Vorstellungen zu formen versuchte, der mit Ängsten spielte, wie es Tihar eins mit Teyjen getan hatte. Noch immer saß der Stachel tief und nicht mehr nur das Gefühl, ausgenutzt worden zu sein, brannte in ihr, sondern auch die Reue, die sie empfand. Aber um Wölfe wie die beiden Brüder um Vergebung zu bitten, war es zu spät. Ein Grund mehr, so etwas nie wieder geschehen zu lassen.
Sie hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten- Entweder sie ging auf Konfrontationskurs und fragte Kachnik, der ihr persönlich gerade etwas sehr zu nahe rückte, sodass sie auf Abstand ging und ihn angewidert betrachtete, was er mit „abwarten“ gemeint hatte. Sie konnte Roghir auch fragen, was denn zum Beispiel hätte sein können, gewissermaßen, ob er seine wahren Absichten gleich offen legen wollte. Oder sie tat so, als war rein gar nichts und sie gab sich friedfertig. Aber wenn sie so darüber nachdachte, dann war sie eher bereits das Risiko einzugehen, von ihm oder einem anderen Neuling angegangen oder gar angegriffen zu werden, als die Kontrolle oberflächlich durchzuführen und damit zu riskieren, dass sich ein weiteres Mal ein Wolf in ihr Rudel einschlich, der nur Übles im Sinn hatte.
Mit besonderem Abstand zu Kachnik, der ihr wirklich nicht geheuer war, setzte sie sich auf die Hinterhand und warf Roghir einen nüchternen Blick zu.

„Lasst euch nicht stören. Fahrt fort, wo auch immer ihr stehen geblieben seid. Ihr habt schließlich nichts zu verbergen.“

In Anbetracht der Tatsache, dass sie es sich in ihrem Revier gemütlich machten, dass sie aus ihrem See tranken und demnächst auch ihre Beute mit verzehren würden, war es sicher nicht zu viel verlangt, erfahren zu wollen, worum es so ging. Sie mochte wetten, das Thema, das die beiden Rüden pflegten, hatte mit ihnen, dem alt eingesessenen Rudel zu tun. Dann wollte sie hoffen, dss es nicht schon ganz zu Anfang ihrer Zeit hier Dinge gab, über die sie sich beklagen mussten. Andernfalls stand es ihnen natürlich auch offen, sich ein eigenes Revier zu suchen und den ganzen Tag lang schlecht über sie zu urteilen.


( Roghir & Kachnik; Ayjana, Avon, Aarinath, Niyol, Zita & Pilgrim in der Nähe | Mondcheinsee )



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KuroShiro
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KuroShiro ist offline
30.05.2019 11:07

"Du solltest außerdem wissen, dass er im See gebadet hat. Wenn du bleibst, mag es keine Rolle spielen.. wenn nicht, solltest du das im Hinterkopf behalten.", ergänze Shiro Skadis Warnung.

Wenn schon, dann sollte der Jungwolf alle Gefahren kennen. Was nutzte es ihm, sich von ihnen fernzuhalten, wenn er sich am Ende über das Wasser infizierte? Das wäre bittere Ironie, viel zu bitter. Ihr Blick schweifte nachdenklich über den See. Sie wussten, dass der Mondscheinsee über verschiedene Zuflüsse von diesem kleinen hier gespeist wurde. Beträchtliche Mengen von Wasser flossen hier jeden Tag hindurch. Vielleicht genug, um das Wasser sauber zu halten. Doch sie konnten sich nicht sicher sein.


Was bedeutete diese Krankheit nun für sie und ihre Zukunft? Gerade war ihr Rudel um einige Mitglieder gewachsen, würde es nun bald wieder zusammenschrumpfen?
Und wenn Pilgrims Lebensspanne nun zuende ging... lang es dann überhaupt an der Krankheit? Wenn er morgen einfach so tot umkippen würde, wie konnte man dann sagen, ob es eine Krankheit war, oder schlicht der Lauf des Lebens? Er war schließlich alt, sehr alt und hatte viele Monate lang bei der Wanderung durch das Eis der Kälte getrotzt und genauso wenig gefressen, wie die anderen. Seit sie hier waren, hatte jeder einzelne an Kraft dazu gewonnen.
Würde das reichen?

[Skadi, Yaro]




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Niyol ist offline
01.06.2019 17:09

Die beiden wirkten wirklich süß in ihrer Erleichterung. Automatisch musste Niyol sanft lächeln, bevor er es mit einem irritierten Blinzeln feststellte. Die lange Zeit im Eis und mit diesen Wölfen hatte ihn wirklich verändert. Alles was er früher todlangweilig fand, schien ihm plötzlich überraschend angenehm. Leider blieb es nicht gänzlich dabei, denn er würde ihnen auch sagen müssen, dass sie nicht bei jedem hier von dieser Einstellung ausgehen konnten.

"So denke ich auch, allerdings dürft ihr leider nicht davon ausgehen, das jeder aus unserem Rudel es so sieht. Es waren Wölfe, ok eigentlich hauptsächlich ein Wolf unter uns, welcher den ein oder anderen sehr misstrauisch werden ließ. Bei ihnen werdet ihr sicherlich etwas Zeit brauchen."

Seit wann war er eigentlich so unerträglich ernst geworden? Es war wirklich schrecklich wie er hier den ach so weisen Lehrmeister spielte. Unzufrieden mit sich selbst schnaubte er kurz, konnte jetzt aber auch nicht auf einmal eine gänzlich andere Art an den Tag legen.
Zum Ende des Gesprächs würde sicherlich auch nicht all zu schnell eintreten, den jetzt hatten sie ihn vermutlich genau da, wo sie ihn haben wollten; als praktische, positiv zugewandte Informationsquelle. Avon nutzte auch sogleich seine Chance, und fragte auf seine Weise nach Takatas hintergründen. Automatisch war Niyol dem Blick des Anderen gefolgt, blieb jedoch nur kurz bei ihr, bevor er wieder Avon anschaute. Kurz musste er überlegen, wann und wie waren sie damels nocheinmal alle zusammengekommen? In seinem Kopf herrschte diesbezüglich ganz schönes Wirrwar.

"Ich muss gestehen, ganz sicher kann ich es dir gar nicht sagen. Wir waren noch im alten Tal und es war vor der langen Nacht.
Zu diesem Zeitpunkt gab es dort sehr viele kleine Gruppen die sich irgendwie Stück für Stück zusammengeschlossen hatten. Auf der Reise bis hierher haben wir auf die ein oder andere Weise mehr als die Hälfte der Wölfe wieder verloren. Takata war allerdings die einzige, die wirklich lange noch hoffte, dass sich Tihar, der Wolf, der noch immer vielen von uns im Kopf herum spukt, irgendwie eingliedern lassen würde. Dafür musste sie gesellschaftlich einen hohen Preis zahlen und ist dementsprechend nicht mehr ganz so offen wie früher."


Das war wohl mehr als genug Information, die er hier herausplauderte, aber grundsätzlich war es wohl auch besser, wenn sie verstanden was hier los war.

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Aarinath
it's still snowing in my heart


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Aarinath ist offline
02.06.2019 14:44

So wie sich diese Situation zum Guten Gewendet hatte, musste es längst noch keine Entwarnung geben. Niyol hatte nicht Unrecht. Bestimmt würde es hier den einen oder anderen Skeptiker geben, der das Erscheinen der Neulinge mit großer Vorsicht genießen würde. Was war das auch für ein irrer Zufall gewesen, dass sich ein Haufen fremder Wölfe vor einer Reviergrenze zusammenwürfelt und auf einmal in die Fänge eines einheimischen Rudels tappt? Sehr unwahrscheinlich in Anbetracht dessen, dass dieses Örtchen hier von Schnee und Eis sowie sonstigen lebensunfreundlichen Bedingungen umgeben war. Dieser Ort musste sozusagen eine Zuflucht im Nichts sein.

„Ich gehe mal davon aus, dass sich dieser Wolf nicht weiterhin hier aufhält“, versuchet Aarinath aus Niyols Erklärung zu schlussfolgern. „Es hört sich ganz danach an, als wäre er auch nicht wohlgesonnen gewesen. Hat er etwa etwas … Unkluges … angestellt?“ Unklug? Der weißen Fähe viel es schwer, hierfür eine passende Beschreibung zu finden.
Es konnte alles Mögliche sein, wobei "unklug" vielleicht noch die mildeste Form eines Vergehens war. Aarinath versuchte nicht zu erwartungsvoll dreinzublicken, denn wahrscheinlich hatte sie ihre Frage schon viel zu offensiv geäußert als dass Niyol ihr alle Informationen preisgeben wollte. Indes zeigte sich auch Avons Neugier indem er sich nach Takata, welche sich in der Nähe befand, erkundigte. Sie würde mit Sicherheit zu den Skeptikern gehören, was das Rotauge dem vorhergehenden Gespräch entnahm.

Die Frage Avons brachte Niyol bereits dazu, einige Fragen Aarinaths zu klären. Tihar hat wohl dieser Übeltäter geheißen und nein, er schien sich hier nicht mehr aufzuhalten. Das mit dem "großen Preis zahlen" klang allerdings umso mehr verdächtig. Die weiße Fähe neigte den Kopf leicht schief und verkniff sich jede weitere Frage. Jetzt noch weiter darauf einzusteigen würde viel zu weit gehen. Stattdessen entschied sie sich dazu, das Positive im Verschwinden des Störenfrieds kundzutun.

„Immerhin scheint euch dieser Wolf nicht weiter in Bedrängnis zu bringen. Ich hoffe, dass er sich hier nicht mehr zeigen wird.“

Was auch immer dieser Tihar angestellt haben mag – hoffentlich würden die hiesigen Wölfe nie über Aarinath und die neu dazu gestoßenen Artgenossen so denken müssen.

[ Avon & Niyol | nahe der anderen Wölfe (außer Skadi, Shiro & Yarok) | Mondscheinsee ]


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Yarok
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Yarok ist online
02.06.2019 16:41

Nun endlich bewegten sich die beiden Fähen auf Yarok zu. Er sprang wieder auf die Pfoten und musste einiges an Beherrschung aufbringen, um nicht mit wehendem Fell auf sie zuzulaufen. So blieb er einfach an Ort und Stelle und sah den beiden ungeduldig entgegen. Schon jetzt versuchte er in Skadis Gesicht zu lesen, Auskunft darüber zu erhaschen, worum es in ihrem Gespräch mit Shiro gegangen sein mochte. Doch sie sah einfach neutral zu ihm herüber und gab nichts preis.

Sein Blick wurde angespannter, als Skadi nun vor ihn trat und ihm mit undurchsichtiger Miene einige Herzschläge lang musterte, bevor sie zu sprechen begann.

Mit aufgestellten Ohren lauschte der junge Rüde nun zunächst Skadis, dann Shiros Worten, während es in seinem Kopf arbeitete. Sein Blick fiel auf den Kadaver und er verengte kurz die Augen. In seinem Inneren herrschte Aufruhr, mit diesem Verlauf des Gesprächs hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Hatte er nun die eine Kranke verlassen, um dann nur auf ein ganzes Rudel voll infizierter Wölfe zu stoßen? Ein alter Wolf hatte den Kadaver berührt. Reichte das nun bereits, um ein ganzes Rudel anzustecken? Wie viel hatte Isthaka wirklich gewusst?

Statt Antworten von diesen beiden Wölfinnen, bekam er nur noch mehr Fragen auferlegt. Er trat von einem Fuß auf den anderen und warf Skadi kurz einen unsicheren Blick zu. Aber das hier war allein seine Entscheidung, sie konnte ihm da nicht helfen.

Wenn doch nur Amina noch am Leben wäre…

Er hatte dieses Rudel gefunden, für sie. Kurz flammte ein Bild seiner Schwester vor seinem inneren Auge auf und er schluckte. Amina hatte so vieles gefürchtet, doch vor einer Krankheit wäre sie nicht zurückgewichen. Sie war so klein und schwächlich gewesen, und trotzdem hatte sie immer auf ihre innere Stärke vertraut.

“Du bist jung und stark, Yarok. Vertraue deinem Körper.“, das hätte sie ihm geraten, wenn sie jetzt hier neben ihm stehen würde. Nein, sie würde es ihm nie verzeihen, wenn er diese Wölfe verließ, um erneut viele Monate oder Jahre oder gar ein ganzes Leben lang alleine umherzustreifen. Und wenn Yarok ehrlich war, wollte auch er nichts weniger, als das.

Außerdem standen hier zwei Fähen vor ihm, die sich in der gleichen Gefahr befanden, die nun auch ihm bevorstand. Und sie würden nicht zurückweichen, würden eher sterben, als diesen alten Wolf sich selbst zu überlassen. Das war so ehrenhaft, dass Yarok sich nichts sehnlicher wünschte, als ein Teil dieser Gemeinschaft sein zu können. Zum ersten Mal ahnte er, wie das Leben in dieser Gruppe sein konnte. Sie passten auf einander auf, waren füreinander da. Yarok versuchte seinen Optimismus zu bremsen, eine Stimme in ihm mahnte ihn, dass es sicher sehr schwere Zeiten geben würde. Doch wenn er alles richtig machte, wäre er in diesen Zeiten zumindest nicht alleine.

Er sah von Shiro zu Skadi und hob den Kopf ein wenig.

“Ja, ich würde gerne bei euch bleiben, wenn ihr es erlaubt.“ Seine Stimme war fest, dennoch senkte er leicht den Kopf, als sein Blick auf Skadi fiel. Diese Fähe war immer höflich und neutral gewesen, trotzdem strahlte sie eine gewisse Autorität aus, die Yarok Respekt einflöste.

“Danke, für eure Ehrlichkeit.“, setzte er nach und sah die beiden dann abwartend an. Würden sie ihn nun endlich zum Rudel führen? Zu seiner neuen Familie?

[bei Skadi und Shiro]

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Roghir
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Roghir ist offline
02.06.2019 18:09

Roghir wartete auf die Antwort von Takata, während es in ihm weiterhin heiß brodelte. Diese Unwissenheit stimmte ihn wütend, dabei hatten sie klare Anweisungen von der Leitwölfin erhalten. Sich in diesem Gebiet am See aufhalten. Nicht aus diesem Sektor entschwinden bis sie wieder da war. Der schwarze Wolf schaute kurz zu Ayjana hinüber. Diese hatte sich etwas abseits niedergelassen und beobachte ihn, Kachnik und Takata. Vielleicht hatte sie seine Unruhe gesehen und war auf der Hut. Und in Alarmbereitschaft, um einzuschreiten, sollte sich eine gewalttätige Auseinandersetzung anbahnen. Doch auch Roghir wollte sich die Chance nicht nehmen lassen. Wenn er jetzt auffällig wurde und sein Ärgernis an eines der Rudelmitglieder ausließ, hatte er schon so gut wie verloren. Dann konnte er sich gleich aus dem Sektor begeben und für immer im Wald verschwinden. Daher zwang sich der schwarze Wolf zur Ruhe und schaute wieder zu Takata. Aus dem Augenwinkeln merkte er wie auch Kachnik nicht erfreut war über ihr plötzliches Auftauchen. Die Ohren spitzend, hörte sich Roghir die Antwort auf seine Frage an. Doch überraschender Weise löste die Antwort ein Gefühl der Ruhe in ihm aus statt der brodelnder heißer Wut, ihr am liebsten an die Kehle zu springen. Sein Blick fiel wieder auf Ayjana.

„Dann ist gut. Entschuldigt mich.“

, lächelte Roghir und sah Kachnik und Takata nacheinander aufrichtig an, bevor sich abwandte und gemächlich auf Ayjana zusteuerte. Wenn sie wirklich wissen wollte, was vorgefallen war, musste sie schon nachfragen. Oder sich ihren Teil denken. Innerlich schob sich eine gleichgültige Einstellung nach vorn zu seinem Herzen. Warum regte er sich überhaupt darüber auf, dass ihm keiner der Mitglieder etwas über seinen Fellgenossen erzählen wollte? Weil sein Fell sie daran erinnerte... Und weil sie vorsichtig geworden sind. Vorsichtig, auf der Hut. Sie hatten viele Rudelmitglieder verloren. Wohl möglich war der andere schwarze Wolf ein Tyrann gewesen. Und dies hinterließ Spuren und unsichtbare Narben. Die Zeit heilt alle Wunden, sagte man. Doch, ob das stimmte? Zeit konnte nicht alle Wunden heilen. Manchmal brauchte es etwas mehr. Roghir schob sich an Avon, Aarinath und Niyol vorbei bis er die weiße Fähe erreicht hatte.

„Hi. Ich hoffe, ich störe dich nicht in deiner Ruhe?“

, wollte der schwarze Rüde wissen, während er sich neben ihr auf die Hinterläufe niederließ.

[Bei Ayjana | In der Nähe: Avon, Niyol, Aarinath | Mondscheinsee]


Lyrics by Visions of Atlantis
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Kachnik
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Kachnik ist offline
09.06.2019 21:27

Die Tatsache, dass Takata jetzt anscheinend tatsächlich erwartete, dass Roghir und er selbst ihr Auftreten einfach so hinnahmen, machte Kachnik sprachlos. Sie sollten einfach so weitermachen? Was stellte Takata sich vor? Sollten Roghir und er irgendeine Art von Show darbieten, sich die Köpfe anknabbern, ein bisschen mit den Augen rollen? Sah Takata sie beide als reine Witzfiguren? Da dachte Takata aber gaaaaanz weit in die falsche Richtung. Mit feindselig zusammengekniffenen Augen, so dass das böse, unheimliche Glühen in seinen Augen, zu einem fast tödlichen Strahl gebündelt, Takatas Gehirn schmoren sollte, wie ein Blitz, hielt er ihr neblig weißes Fell fest im Blick. Ja ja! Mit Kachnik war nicht zu spaßen! Die beiden Rüden würden, unter seinem eigenen Kommando natürlich, alles tun, um dieses Missverständnis ein für alle mal aus ihrem Kopf zu ...
In dem Moment hörte Kachnik Schritte ... Verdutzt beobachtete er, wie Roghir nach einem kurzen Blick auf ihn und einem 'Dann ist gut' ... einfach so wegstolzierte. Ähm ... was ... was wurde jetzt aus dem Plan? Bald war Roghir auch schon aus seinem Sichtfeld. Und ... Kachnik drehte den Kopf irritiert hin und her. Ja, er war wirklich weg, sprang nicht irgendwo mit einem Kampfschrei zur Überraschungsattacke aus dem Nichts. Er verstand nicht, was Roghir damit bewirken wollte ... Es musste eine Art von ... stiller Protest sein ... ja ... wie es sich für einen noblen Nicht-Alpha wie Roghir gehörte. Dass er Kachnik aber nicht eingeweiht hatte ... Verräter ... Sein finsterer und beleidigter Blick haftete nun noch mit zugewonnener Intensität an der Weißen, als wäre sie irgendwie an Roghirs Betrug Schuld gewesen. Es blieb aber noch offen, was er nun mit sich selbst anstellen sollte. Es wäre sicher verdächtig, wenn auch er selbst einfach wegschreiten würde ... ganz ohne Ziel. Nein! Er würde hier Stellung halten, während Roghir hinter der Front irgendetwas ... sicher wichtiges trieb. Und da die Weiße sich selbst als Gesprächspartner ausgeschlossen hatte und Kachnik nur ungern mit ihr irgendwelche ins Nichts führende Gespräche führen wollte, blieb es ihm nur übrig ... Selbstgespräche zu führen? Sehr witzig. Kachnik setzte sich demonstrativ und kühl lächelnd vor Takata hin. "Ich hoffe es macht dir Spaß, dich den lieben langen Tag an meiner Schönheit zu ergötzen. Ich habe jedenfalls vor, hier noch eine ganze gute Weile zu rasten."

(bei Takata| am Mondscheinsee)

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Ayjana
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Ayjana ist offline
11.06.2019 16:25

“Here I go again another bottle open
Here I go again I left my pain is spoken.
Where I’m gonna turn when every door is closen?
And all the keys you hold on you
All I’m asking for is you to open the gates
And let me through”


Flüsternd strich der Wind durch das dichte Weisse Fell der Wölfin. Liebkoste sie mit sanften Berührungen, zauste den Pelz mal liebevoll dann wieder etwas stürmischer. Die Fähe hatte sich mittlerweile hingelegt. Den Kopf nachdenklich auf ihren weissen Läufen gebettet. Der Blick in der Ferne einer anderen Welt verloren. Das Zwitschern der Vögel drang wie durch Watte an die spitzen Ohren der Wölfin. Es schien, als gleite sie ab in eine Welt welche ihr schon lange verschlossen gewesen war. Tatsächlich hatte Jana lange nicht mehr die Gelegenheit gehabt sich sorglos niederzulassen und ihren Gedanken nachzuhängen. Sie hatte schliesslich in den letzten Monden, ja scheinbar in den letzten Jahren, niemanden gehabt der über sie gewacht hatte. Geschlafen hatte sie nur, wenn sie sich tatsächlich sicher genug gefühlt hatte. Geträumt hatte sie schon lange nicht mehr, der Schlaf war niemals wieder tief genug gewesen, immer war der Körper sprungbereit gewesen, immerzu auf Achse… dabei war sie ein Prädator. Sie schien kaum Feinde zu haben und dennoch hatte sie sich niemals sicher genug gefühlt um sich ihren Träumen hinzugeben. Jetzt sah das anders aus, sie war umgeben von Artgenossen, zugegeben sie kannte keinen von den Wölfen gut genug um ihre Pfoten für sie ins Feuer zu legen und dennoch, sie hatten von Skadi die Erlaubnis erhalten hier zu bleiben und somit hatte sich der Gedanke an ein Zusammenleben in einem neuen Rudel zu manifestieren begonnen. Sicherheit, Geborgenheit, Freunde, Leben all dies schien wieder in greifbare Nähe zu rücken. Ein leiser, erleichternder Seufzer schüttelte die zarte Gestalt der liegenden Wölfin. Ihre bernsteinfarbenen Augen schlossen sich und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihren Fang. Einen kurzen Moment gab sie sich der Dunkelheit hin, der Ruhe, der Entspannung.

Vielleicht fühlte sie seinen Blick auf ihr, vielleicht waren es auch die beiden Krähen die sich in den Baumwipfeln über ihr stritten und dabei laut zeternd miteinander schimpften welche die Wölfin dazu veranlassten ihre Augen wieder zu öffnen. Sachte lächelnd erwiderte sie den Blick Roghirs und die Rute klopfte freudig auf den trockenen Boden. Sein Gemütszustand hatte sich nicht verändert seit sie ihn aus den Augen gelassen hatte. Leicht fragend hatte sie den Kopf geneigt, wie dumm er konnte sie doch ohne Worte nicht verstehen… oder?! Auch Kachnik war über Takatas Anwesenheit wohl ebenfalls nicht all zufrieden. Stirnrunzelnd beschloss sie das Treiben weiterhin im Auge zu behalten und ihr Schläfchen auf einen anderen Moment zu verschieben! Mittlerweile hatte Roghir sich mittlerweile von der Gruppe abgewandt und steuerte auf sie zu. Sie würde lügen, wenn sie sich nicht darüber freuen würde, dass er ihr Gesellschaft leisten wollte. Ihm voran kam allerdings zuerst einmal eine Welle des stillen Ärgers bei der feinfühligen Wölfin an.

“Du doch nicht…“ erwiderte die Fähe belustigt. “Ich führe zwar gerade eine anregende Unterhaltung mit ganz vielen anderen, aber gesell dich nur dazu“ grinste die Weisse spitzbübisch und mit einer gewaltigen Ladung gutgemeinter Ironie in den Worten. Schliesslich erhob sie sich wieder auf ihr Hinterteil. “Was war den los?... mit Takata?“ fragte sie nach einigem Hadern mit sich zaghaft.

[Bei Ayjana | In der Nähe: Avon, Niyol, Aarinath / Takata & Kachnik | Mondscheinsee]




Lyrics © Maggie Stiefvater Buchreihe "Die Wölfe von Mercy Falls"
Bild © Elli S. Dawnthieves

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Avon
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Avon ist offline
11.06.2019 20:40

Er wusste nicht, wie sie das machte, aber die Weiße – Aarinath – war erstaunlich gut im Stande, die Verkrampftheit anderer Mitwölfe zu lösen und sie zum Wohlwollen zu bewegen. Ob er sie sich auch mal für Roghir ausleihen konnte? Der Typ brauchte definitiv seine persönliche Entkrampfungsassistentin, wahrscheinlich litt er schon seit Jahren unter sich selbst …. Spaß bei Seite. Dennoch rechnete er es ihr hoch an. Die Grinsefratze jedenfalls zeigte gerade noch ein ganz anderes Gesicht und wurde richtig ernst. Das hatte zur Folge, dass auch der graue Timberwolf in eine ernsthafte Aufmerksamkeit verfiel und den Rüden aufmerksam beobachtete, während ein Ohr stand und das andere etwas näher am Kopf lag. Was er jetzt berichtete, änderte seine Sicht auf das ganze Rudel. Ein Wolf, der die anderen misstrauisch werden ließ? Er zwang sich, keinen Rundumblick zu machen, verlor aber gegen das Vorhaben. Seltsam, hätte auch wunderbar zu Roghibogi gepasst, aber der hatte ja gar nicht zum Rudel gehört. Außerdem äußerte Niyol sich zu einem „alten Tal“ und sofort arbeitete sein Hirn auf Vordermann: ein immergrünes Tal mit vielen Blumen, Bächen und sanften Hügeln, auf denen man mit seiner Liebsten entlang … genug geträumt. Er wusste doch gar nicht, wie das wirklich ausgesehen hatte. Aber vielleicht so ähnlich wie das Tal seiner Jugend, bevor der große Wetterumschwung eingesetzt hatte, den er sich bis heute nicht genau erklären konnte. Den Wölfen hatte also eine Wanderung bevorgestanden, die sie hier her geführt hatte, ja? Unweigerlich dachte er an seine eigenen Erlebnisse, die er auf dem Weg hier her gehabt hatte … die erste Zeit auf der Halbinsel mit Thyca-Liebes und Chihiro. Es schüttelte ihn bei dem Gedanken, was bereits alles schiefgelaufen war. Und dann kreierte der Grauwolf ein Bild von einem Monster: Tihar. So wie er berichtete, musste der Kerl grausam gewesen sein, hatte sich von den Gedärmen seiner Mitwölfe ernährt und mit Welpenaugen Boule gespielt. Heh? Konnte es sich wirklich so zugetragen haben? Avons Neugier war geweckt. Jetzt klebten ihm unzählige Fragen auf der Zunge, die er am liebsten ausspucken wollte. Erneut glitt sein Blick zurück auf die besagte Weiße. Er fragte sich, welche Verbindung sie zu diesem ominösen Tihar gehabt hatte, es schien ja so,als war ihr Name, ihre Person, eng mit dem wolfsgedärmefressenden Grausamkeitswolf verbunden. Sofort begann er sich auch zu fragen, wie sie wohl früher gewesen war. Verstand er es richtig, dass sie früher offen und freundlich gewesen war und dieser „Tihar“ sie enttäuscht hatte? Unverzüglich kamen in ihm Gefühle der Abscheu gegen diesen besagten Fremden auf, wenn er daran dachte,wie er sie für seine Zwecke missbraucht haben mochte, wie er aus einer jungen, offenherzigen weißen Fähe eine verbitterte Hexe gemacht haben mochte. Fast tat sie ihm etwas Leid.
Als Aarinath dann einwandte, dass der grausame Fähenverderber ja wohl nicht mehr in ihrer Nähe war, stockte ihm der Atem. Sein Blick musste verrückt aussehen in diesem Moment, aber der Gedanke, dieser Tihar-Wolf mochte nicht auf ewig verschwunden sein, ließ ihm bereits jetzt das Blut in den Adern gefrieren. Ein Bisschen verhielt es sich wie gegenüber den kleinen tapsigen Welpen und den Erzählungen vom großen, bösen schwarzen Rüden, der des nachts kam und alle unartigen Wolfskinder fraß, die nicht hören wollten.Aber … war er aus diesem Alter nicht raus? Es gab nur eine Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt festzustellen.

„Aaach ...bestimmt halb so schlimm. Sicherlich ha-habt ihr .. ihn … nur missverstanden, den Trirar .. eh … glaube ich?“

Er sah Niyol fragend an. Natürlich glaubte er das nicht wirklich, er wollte nur hören, ob der Rudelzugehörige seine Berichte über den Fremden relativierte und eingestand, dass es sich jetzt nicht ganz so grausam, also nicht sooo grausam zugetragen hatte … wie er ...Welpenaugen, Gedärme, Fähenverderber … ein unsicherer Blick tastete sich auf Takata. Was hatte sie nur durchmachen müssen, wenn sie jetzt so war? Avon rückte ein kleines Stück näher an Aarinath heran, um sich zu ... eh, um sie zu beschützen, vor allem, was kam, natürlich.

( bei Aarinath & Niyol, die anderen (außer Skadi, Shiro & Yarok) in der Nähe | Mondscheinsee )



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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
11.06.2019 20:59

Mittelschwer entsetzt sah sie dem Schwarzen hinterher. Er zog sich einfach so aus der Affäre? Machte er es sich damit nicht etwa einfach? Ihr Atem ging unregelmäßig, sie zwang sich, ihm nicht so viel Bedeutung zuzumessen. Für sie stand das Urteil fest- Dieser Roghir musste im Blick behalten werden, er war ein potentielles Risiko für das Rudel. Das lag nicht nur an seinem eigenartigen Verhalten, sondern auch daran, dass er schlicht der kräftigste und kampffähigste Wolf war, der mit den Neuen hier angespült worden war. Wenn es wirklich zu einer Auseinandersetzung kam, wurde es schwierig, jemanden zu finden, der ihm etwas entgegensetzen konnte, nun, nachdem Marrok nicht mehr bei ihnen war. Unzufrieden, verärgert und stinksauer sah sie ihm noch eine Weile hinterher. Natürlich ging er als nächstes gleich zu Ayjana. Sie wollte hoffen, dass sie ihm nicht irgendwelche Dinge steckte, die nicht der Wahrheit entsprachen. Die Neuen waren perfekt im Stande irgendwelche Intrigen zu spinnen, überall lauerten vermeintliche Zitas und Shiros, die ihr den Boden unter den Füßen weggraben wollten.
Und als sie sich umdrehte,fiel ihr Blick wieder auf den Verursacher schlechter Luft in ihrer Umgebung: Kachnik. Sie wusste nicht, was er in dem Moment getan hattem, in dem sie Roghir im Blick behalten hatte, doch als er sich dann vor ihr hinsetzte und dieses trügerische Lächeln aufsetzte, gepaart mit einem schlechten Spruch wie diesem, da musste sie sich erst einmal ausgiebig schütteln und sezte sich sichtbar angeekelt etwas weiter weg. Um nichts in der Welt wollte sie diesem Kerl zu nahe kommen, geschweigedenn Körperkontakt mit ihm und seinem modrigen Pelz. Überhaupt! Wie seine Augen schon aussahen. Es war ein Wunder, falls dieser Wolf überhaupt noch etwas sah. Sie vermied es, ihn direkt anzuschauen.Doch war seine Erscheinung so abstoßend, dass sie gar nicht anders konnte, als ihn von oben bis unten zu betrachten.

„Schö- Schönheit? Ich glaube kaum, dass du beurteilen kannst was schön ist, mit deinen Milchaugen!“

In diesem Moment nahm sie die Rolle der widerspenstigen, garstigen Jungfähe ein, die sie früher nie gewesen war. Es schien, als wurde ihr die Sorglosigkeit, die sie als Jungwolf einst gehabt hatte, nun zu einem Fluch, da sie nicht im Stande war, mit negativen Erlebnissen nachhaltig umzugehen. Und dieser Kachnik … der mochte vielleicht keine ernsthafte Bedrohung sein, aber er war ein Ablenkungsmanöver von Roghir. Sie fragte sich noch immer, was es abzuwarten galt und was am Ende dieses Abwartens stand … sie sah sich bereits als unterworfene Geisel dreier verrückter fremder Rüden – Avon, Roghir und Kachnik – die alle zusammen dreimal so schlimm waren, wie Tihar es je gewesen war.

( Kachnik (Roghir, Ayjana, Avon, Niyol, Aarinath, Zita & Pilgrim in der Nähe) | Mondscheinsee )



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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