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Asoka
abgegangen


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
78cm, 72kg

Charakterbogen
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Dabei seit: 01.01.2011
Beiträge: 93

Asoka ist offline
27.05.2012 19:08

Ein lautes Grollen stieg seine Kehle empor und kam donnernd über seine bebenden Lefzen. Feindseelig kniff er seine kühlen Seelentore zusammen und starrte Niyol an. Wieder stellte sich ihm die Frage, wie er nur an so einen Idioten kommen konnte?! Doch bevor er seine blutdursteten Zähne in sein unwürdiges Fleisch bohren könnte, wurde ihm ein Strich durch seine Rechnung gesetzt. Sein Schweif peitschte unruhig von einer Seite zur Anderen. Was redete der Alte denn da? Er schien durch Niyols Aufforderung ja richtig aufzugehen. Er redete Merkwürdig und Asokas Vermutung, dass vor ihm ein alter, kranker Irrer saß, wurde stärker.

„Was für eine reizende Geschichte.“, spottete der Schwarze und lachte kalt auf.

Er spürte wie sich seine Pfoten tiefer in dem Schnee versanken und seine Krallen sich in den tiefgefrorenen Boden gruben. Ein Blick auf den alten Wolf ließ eine tiefe Verachtung in seinem eisernem Herz wachsen. Nein, solche Wölfe brauchten sie nicht in einem Rudel. Sie waren nutzlos. Sie waren nichts. Sie stellten nur eine Last dar. Er schnaufte genervt und verdrehte seine Augen. Er sah zur Seite und erkannte, dass das ganze Rudel geteilt war. Oh, ein Hoch auf den Zusammenhalt! Seine Zunge fuhr über seine dunklen Lefzen und sein Blick huschte zu Niyol. Ein dunkler Schatten huschte über seine hellen Augen.

„Bist du nun zufrieden, dass der alte Narr uns die Ohren volljammert?!“, knurrte Asoka schneidend zu dem Braunen.

[Bei Niyol und Pilgrim]

Avatarbild © Mechthild Müller, Fotocommunity

IP
Jellin
Sternenauge


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

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Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314

Jellin ist offline
28.05.2012 16:40

Verdutzt, mit offenem Maul und weit geöffneten Augen, sah Jellin Nago nach, wie sie schnell verschwand. So plötzlich wie sie aufgetaucht war, so plötzlich verschwand sie auch wieder.

"Wo will sie hin?" fragte er, scheinbar an Riu gewand, in Wahrheit jedoch mehr geistesabwesend in die Luft.

Noch eine ganze Weile starrte er das Dickicht an in dem die Fähe soeben verschwunden ist. Er sah wie Riu ihr kurz nachrannte. Einen kurzen Augenblick flammte die Hoffnung, sie würde umkehren und bei ihnen bleiben wieder auf, verebbte dann aber sofort wieder, als Riu stehen blieb und sie aus den Augen verlor. Warum war sie weg gegangen? War er schuld? Riu sah ihn an und überraschte Jellin mit seiner scheinbaren Gleichgültigkeit nicht minder, als hätte sich das ekelhafte, schlammige Wasser um sie herum plötzlich in einen schneebehangenen Berggipfel verwandelt.

"Ja, Ja bestimmt." antwortete er, ohne die Frage war genommen zu haben.

Er setzte sich hin und schaute zu Riu auf. Langsam zog er die Luft ein und suchte dach Nagos Witterung. Nichts. Das einzige was ihm in die Nase stieg war der schlammige, modernde Geruch des Wassers. Dieser überdenkte alles.

"Und jetzt? Wohin gehen wir? Dieser Ort ist ekelhaft, ich will hier weg."

Jellin schaute sich noch einmal die umgebung an. Sie war ihm die ganze Zeit nicht so wiederlich vorgekommen wie jetzt. Vermutlich weil das Toben mit den beiden richitg Spaß gemacht hatte. Um sie herum war nichts als Moor und Schlamm, abgesehen von ein paar Büschen. Kurzerhand stand Jellin auf und stapfte in eine x beliebige richtung. Oder waren sie von dort gekommen? Schnell drehte er sich um er hatte keine ahnung woher sie gekommen waren aber es war auch egal er wollte eigentlich nur das Riu etwas tat. Rein provozierend ging er somit an ihm vorbei. Dieser Ort nervte ihn und ekelte ihn an. Es war hier so schmutzig und so anders als die ihm so bekannten, weißen, schneebedeckten Hänge der Berge. Er besah den Schlamm der an seinen Pfoten klebte und es schien ihm, als würde er immer weiter an seinen Läufen hochklettern. Vor seinem inneren Auge tauchten Bilder von weißen Bergen und Wölfen im Schnee auf die Tobten und zwischen eingeschneiten Tannen einander herumjagten und in seinem Unterbewusstsein machte sich wieder ein Wort breit "Heimat". Er warf einen traurigen BLick zu Riu um zu sehen was er tat und seufzte schwer. Tannen gibt es hier keine und Schnee auch nicht. dachte er Ob ich überhaupt je wieder weiße Tannen sehen werde? Oder überhaupt irgendwas anderes als diesen verkappten, stinkenden Ort?

[Knochenmoor |Riu]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

IP
Riu
gelöschtes Mitglied


Alter
2 1/2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
76 cm & 56 kg

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Dabei seit: 07.01.2012
Beiträge: 34

Riu ist offline
30.05.2012 23:26

Tja. Nago war jetzt weg. Hm. Dumm gelaufen. Aber noch dümmer war die Tatsache, dass Riu nicht der Einzige gewesen war, dem dieser Abgang wie ein Schlag in die Magengrube vorgekommen war. Jellin war - selbstverständlich - auch nicht davon begeistert gewesen. Normalerweise hieß es ja immer "Hey, geteiltes Leid ist halbes Leid!". Aber in diesem Moment wollte Riu gar kein Leid teilen. Nicht, dass er allgemein eher versuchte, seine Probleme von anderen fern zu halten. Es ging ihm eher darum, dass Jellin, diese kleine, niedliche Mottenkugel noch viel zu klein war, um sich über so etwas Sorgen zu machen. Außerdem - der Weiße hatte ihm ja versprochen, endlich wieder eine Heimat zu finden. Ein Rudel. Mit Nagos Leb-wohl schien dies wieder in weite Ferne gerückt zu sein.

Riu beobachtete den kleine, bräunliche Mottentaxi dabei, wie es mal hier hin, mal dort hin schuckerte und irgendeine Frage stellte. Wohin sie jetzt gehen würden? Äääähhh -

"Das ist eine ausgezeichnete Frage!"

, war das einzige Spruch gewesen, dem dem weißen Rüden jetzt irgendwie dazu eingefallen war. Sein Blick wanderte von Jellin zur allgemeinen Umgebung. Er stand ein wenig so herum, etwas dreckigen und speckigen Schwanz hoch erhoben und mit fragenden Gesichtsausdruck. Hm. Schmatzpampe. Schmatzpampe. Schmatzpampe... Ergh. Wenn man die Fakten mal genauer betrachtete musste der Jungwolf zugeben, dass er weder auch nur einen gewissen Plan davon hatte, wohin sie gehen sollten, noch, worher sie gekommen waren. Normalerweise hätte derren eigene Fährte vorhergesagt, aus welcher Richtung sie kamen. Aber dieser ekelhafte, erstickende Geruchs, der sich auf diesem ganzen, verflixten Land gelegt hatte wie ein Nebel übertünchte alle anderen Gerüche. Ja, auch für Riu wirkte die Gegend nun viel trostlose, abstoßender und gastunfreundlicher. Irgendwie war diese Wabbelmasse, welche sich tatsächlich "Land" schimpfte, wie ein Schwamm. Ein Hoffnungsschwamm. Kaum gewann man ein wenig Hoffnung dazu, es könnte besser werden - wuuusch! - kommt der Schwamm und saugt diese Hoffnung weg. Erst jetzt registrierte Riu, dass Jellin seinen Gang etwas verändert hatte. Dieser wuselte nicht mehr ganz normal wie sonst auch in der Gegend herum, nee nee, er latschte direkt an Riu vorbei. Pfff! Und das, total provokant! Der weiße Rüde grinste schelmisch und so langsam kehrte seine gute Laune wieder zurück.

"Öy, stellst du meine Autorität in frage? Pöh!"

Riu bewegte sich einfach mal nach gerade aus - er hatte nicht den blassesten Dunst, in welche Richtung sie gingen, aber who cares? Hauptsache weg - und stupste Jellin mit der Pfote an, so, dass dieser fast nach vorne gekullert wäre.

"Los, wir hauen ab, Mottenkugel."

Der junge Rüde war einfach schon mal vorgekommen, ohne auf den genannten Welpen zu warten. Wozu auch? Er war sich hundert prozentig sicher, der würde schon nachkommen. Und um dem Hoffnungs-schwamm die Stirn zu bieten und die ernüchternde Stimmung zu überspielen fing Riu einfach mal mit irgendeinem Gespräch an. Einfach um die kleine Trethupe etwas abzulenken.

"Ey, Mottenkugel..."

, begann er den Satz und schaute sich beim Gehen mit dem Kopf nach hinten zu ihm um.

"Wie war es eigentlich so gewesen? So, bei dir zuhause?"

[ Jellin | Knochenmoor ]

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Fähe
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Takata ist offline
06.06.2012 13:38

So richtige Fortschritte machten sie nicht. Aber immerhin war das ganze noch nicht in Streit ausgeartet oder sogar einen richtigen Kampf. Das ging aber auch gar nicht. Wenn Tihar wider aller Erwartung jemanden angriff, dann würden die Rüden von Skadis Gruppe bestimmt eingreifen, vielleicht auch ihr schlichtender Beobachter, der ihre Vorstellung leider nicht erwidert hatte. Es war wohl schon viel wert, dass Tihar mal still war und sich seine dummen Bemerkungen schenkte. Leider ging das Glück nicht so weit, dass sich Skadi ihren verbissenen Kommentar über sie ersparte. Oh nein, sie hatte kein Problem damit, zu versprechen, das Tihar niemanden angriff. Tihar war eine Großklappe, also genau das Gegenteil von „Hunde die bellen, beißen nicht“. Er bellte … und wie. Skadi biss auch nicht, zumindest nicht so schlimm, sie zwickte nur … hier und da, immer bei ihr. Ja es war ihr Schicksal, zwischen den Fronten zu stehen, immer ihren Kopf für andere hinzuhalten. So war es auch damals gewesen. Sie hatte ihr Rudel verlassen und aufgegeben, damit die, die sie überfallen hatten, niemanden verletzten oder sogar töteten. Es war auch gut gewesen, sie bereute es nicht. Aber sie wünschte sich, dass sie eines Tages auch einmal problemlos durchsetzen konnte, was sie für das Beste hielt. Es war ihr ein richtiger Wunsch geworden, der so stark war wie der, den Störchen in ein besseres Land zu folgen. Es hing ja auch irgendwie zusammen, denn es war ihre Forderung, dass sie ihnen folgten.
Sie konnte mit Fug und Recht sagen, dass sie mehr Einfluss auf Tihar hatte als auf Skadi. Sie kannte ihn ja auch besser. Erst hatte sie Skadi gekannt oder gemeint, sie zu kennen. Sie hatten sich gut verstanden, während das mit Tihar am Anfang ja so schlimm ausgesehen hatte, das sie um ihr Leben fürchten musste. Er war ein frecher Bengel, doch in Bengel steckte noch etwas anderes, das er auch sein konnte. Es waren sozusagen „Aussetzer“, wenn er mal gut und freundlich war, so wie es für sie vielleicht ein Ausrutscher war, wenn sie mal laut wurde und jemanden aus Versehen kränkte. Dabei musste sie sich jetzt aktuell vielleicht sogar schon zurücknehmen. Skadis sture Art machte sie verrückt. Was erwartete sie denn schon? Sollte sie Tihar befehlen, vor ihr auf dem Boden herumzurutschen? Sie verstand ihn, besser als Skadi mittlerweile. Sie konnte ihn immer wieder etwas anstubsen, damit er zumindest nicht völlig von der Bahn glitt. Aber sie konnte ihn natürlich nicht eins zu eins lenken und ihm Dinge befehlen. Er war noch immer ein roher Klotz, der Pflege brauchte. Aber wenn sie ihn nun abwiesen, ihn und die ebenso pflegebedürftige Yuka, dann konnten sie sich gewiss sein, dass er ein Ungeheuer blieb oder noch schlimmer wurde, weil er Rachegelüste empfand. Ihn zu verstoßen bedeutete ein Risiko, ähnlich war es am Fluss damals gewesen. Wäre sie nicht mit ihm gegangen, hätte er sie vor Ort allesamt angegriffen und es hätte womöglich Tote zu beklagen gegeben. Verstand das denn keiner? Sie konnte das nicht offen vor Tihar sagen, es hätte nur seine dunkle Seite gestärkt. Der kleine Junge hätte sich gut gefühlt, hätte man offen gesagt, dass er eine Bedrohung sein konnte. Aber Tihar musste eingeflößt bekommen, wie gut und stark er war, wenn er die anderen unterstützte, anstatt sie so zu bekämpfen und zu pisaken. So wie er für sie gekämpft hatte, als der Bär sie gedemütigt hatte. Daher stammten seine Verletzungen, die er noch immer trug. Aber auch das bemerkte keiner. Vielleicht nahm sie das mal als Anfang und begann, Skadi auf andere Weise umzustimmen, falls das möglich war.

„Skadi, wie du siehst, ist Tihar verletzt. Yuka ist noch jung. Sie haben ein Recht auf Schutz. Jedenfalls nach dem, was er auch für mich getan hat. Wir alle drei wären nicht hier, hätten wir nicht etwas füreinander getan, ganz egal, ob es uns sofort zu Gute kam oder erst irgendwann später.“

Sie trat ein kleine Stück näher heran und besah auch den Rüden mit einem eingehenden Blick. Dies war wichtig und sie sollten es ernst nehmen. Takata konnte sich gut denken, dass das Misstrauen schwer wog und sie verstand, dass sie nicht nachvollziehen konnten, weshalb Takata Wert auf Yukas und Tihars Aufnahme legte. Zum Einen, weil sie nicht dabei gewesen waren, als sie sich geholfen hatten und zum anderen, weil sie ihre Natur nicht verstanden.

„Tihar ist geschwächt.“

Sie sah eindringlich auf Skadi. Verstand sie das? Musste sie noch genauer werden? Wenn sie jetzt sagte, dass er geschwächt war und dass ein Risiko durch ihn, gerade im Hinblick auf die Rüden, die es noch in Skadis Gruppe gab, nahezu verschwindend gering war, dann fühlte sich Tihars dunkle Seite sofort zur Stärkung ermutigt und er ließ wieder das Ungeheuer heraushängen, das er nicht war. Ein schwacher Tihar bedeutete ein geringeres Risiko, das mussten sie einfach verstehen. Eine andere Schiene kannten sie ja nicht, von Tihars Leiden brauchte sie gar nicht anfangen. Dann hätte sich Tihar verraten gefühlt und die anderen hätten es nicht verstanden und heruntergespielt. Vielleicht … ein andermal …

(Skadi, Kyevjen, Zita, Yuka, Tihar - etwas abseits)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

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Kyevjen
Teyjens Bruder


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
89cm & 72kg

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Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 299

Kyevjen ist offline
09.06.2012 18:49

Kyevjen hatte bisher keinen besonderen Grund gehabt, sich einzumischen. Warum sollte er die vier auch unterbrechen, wenn sie sich bisher weder an die Gurgel gesprungen waren, noch das Gespräch in einen Streit ausartete. Immerhin wollte Kyevjen ja nur schlichten und vielleicht ein wenig vermitteln, nicht aber die anwesenden Wölfe betreuen. Jetzt waren sie allerdings an einen Punkt gekommen, an dem es womöglich wichtig war, auch Skadi in eine gewisse Richtung zu schubsen. Sie war ein wenig dickköpfig und hielt an ihrer Meinung fest. Trotzdem war das, was Takata sagte richtig. Yuka war ein Jungwolf und sie brauchte ein Rudel, in dem sie lernen konnte, wie es war, eine Familie und Freunde zu haben. Takata wollte ganz offensichtlich nichts mehr, als wieder Teil des Rudels zu sein, war aber in einer Zwickmühle, da ihr Wesen es ihr auch nicht erlaubte, die beiden „Außenseiter“ ihrem Schicksal zu überlassen. Der schwarze Tihar war das einzige Problem, doch er war geschwächt… Er würde sicherlich nicht zur guten Laune bei führen, denn alles, was er von sich gab, war so negativ, dass es Kyevjen fast ein wenig nervte und das obwohl er den schwarzen gerade seit ein paar Momenten kannte. Trotzdem… Es waren zwei Wölfe, die von sich aus keine Probleme bereiteten und die es verdient hatten, Teil des Rudels zu sein. Und sie nur deswegen nicht wieder aufzunehmen, weil unglücklicherweise ein schwarzes Schaf bei ihnen war, war etwas ungerecht. Deswegen meldete sich der große nun das erste Mal zu Wort.

“Ich finde, wir sollten ihnen wenigstens eine Chance geben. Takata war, wenn ich das richtig verstanden habe, ein wichtiges Mitglied des Rudels und hat es verdient, wieder aufgenommen zu werden. Yuka braucht als Jungwolf eine Familie, die ihr das Leben von der schönen Seite zeigt und alles so beibringt, dass sie später eine angenehme Begleiterin wird – denn ich denke, das Potenzial hat sie…“

Ja, das Potenzial hatte sie wohl. Aber inwiefern sie sich zu einer psychisch gesunden Fähe entwickeln könnte, wenn ständig dieser schwarze Rüde an ihr kleben und ihr einziger Kontakt zu Artgenossen sein würde, war wirklich fraglich. Es war wohl wirklich das Beste für sie, wenn wenigstens noch andere Wölfe Einfluss auf sie hätten.

“Und wenn Tihar es wünscht, sollte auch er seine Gelegenheit bekommen. Wenn er natürlich nicht hier sein möchte, dann wäre es Schwachsinn, ihn gegen seinen Willen integrieren zu wollen. Das sollte dann jeder einsehen, sowohl er, als auch alle anderen.“

Kyevjen hoffte, dass deutlich wurde, was er damit sagen wollte. Und nun wartete er gespannt auf eine Reaktion. Im Prinzip hatte er niemanden angegriffen, versucht ruhig und neutral zu bleiben. Und eigentlich hatte er auch große Lust darauf, die drei kennen zu lernen. Es würde sicher interessant mit ihnen werden.


[Skadi, Takata, Zita, Yuka, Tihar - etwas abseits]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kyevjen am 09.06.2012 18:49.


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NPC
... unverhofft kommt oft ...


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variabel
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wechselt
Größe & Gewicht
was glaubst du?
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Dabei seit: 20.02.2010
Beiträge: 123

NPC ist offline
09.06.2012 22:25

Catori




Zu ihrer Überraschung kam der Jungwolf auf einmal so richtig aus sich heraus. Zumindest so, wie man es bisher bei ihm noch nicht erlebt hatte. Aber gut, so lange kannte sie ihn ja auch noch nicht. Sie lauschte seinen Worten sehr genau und versuchte, seinen Blick einzustudieren, ihn auf diese Weise einfach besser kennen zu lernen. So wie er rumstotterte, machte das auf sie fast schon wieder einen niedlichen Eindruck, dabei wollte er sie sogar trösten und ihr Mut zusprechen, wenn sie das richtig deutete. Ein junger Rüde versuchte ihr das schlechte Gewissen kleinzureden und arbeitete sich selbst dabei über seine Grenzen hinaus. Das war irgendwie unbeschreiblich, richtig herzergreifend.
Auf der anderen Seite dachte sie aber auch über seine Worte nach und befand, dass er Recht hatte. Die Fähe hielt die Nase in die kalte Luft und dachte über seine Rede nach. So einem wie ihm war sie noch nie begegnet. So zurückhaltend, still und unauffällig. Kaum zu glauben, dass er der Bruder von dem anderen da war. Kyevjen hatte so was richtig Männliches, aber nicht im negativen Sinne. Er wirkte hart stark und was man so von Rüden kannte. Aber sein junger Bruder war wirklich interessant. Er arbeitete an sich und seinen Fähigkeiten. Vielleicht hatte ihre Aufregung ja was Gutes beschert, wenigstens für ihn. Catori nickte zuvorkommend und setzte alles daran, dass er jetzt nicht derjenige war, der sich Vorwürfe machte.

„Mach dir keine Vorwürfe. Wir beide tun heute was, was uns erst mal verrückt erscheint. Schön zu wissen, dass ich nicht als einzige neues Land betrete, wenn du verstehst.“

Catori warf ihm ein Grinsen zu, unsicher, ob er das richtig zu deuten wusste. Sie wollte so gern etwas tun, um ihm diese Angst zu nehmen. Aber wenn sie etwas Glück hatte, kamen ihre Worte jetzt genau richtig an und er blieb so offen, wie er gerade war. Vielleicht konnte sie das als Anlass nehmen und mehr über ihn und seinen Bruder in Erfahrung bringen.

„Zerbrechen wir uns jetzt mal nicht weiter darüber den Kopf. Was geschehen ist, ist geschehen. Wir können es nicht mehr rückgängig machen.“ Sie seufzte, weil sie das unweigerlich an ihre Vergangenheit erinnerte. „Apropos geschehen. Wo kommt ihr beide ursprünglich her? Was geschah mit eurem Rudel?“

( bei Teyjen | abseits von Takata, Tihar, Yuka, Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Asoka & Niyol | abseits vom Fluss)



Niyol





Irgendwann riss er Asoka noch mal den Kopf ab! Das wäre bestimmt auch nicht besonders schlimm gewesen, weil da drin sowieso nichts vor sich ging. Kopf, Hinterteil … das war bei ihm fast das gleiche. Vielleicht war er ja deswegen gegen den Baum gelaufen? Ups … er konnte seinem Muffelchen ja überhaupt nicht den Kopf abreißen. Er hatte sich doch fest vorgenommen, an seiner Seite zu bleiben und das Experiment Asoka weiter zu betreuen. Er war ihm ein Spaß und so sollte es auch sein. Manchmal musste er ihn einfach nur etwas zwicken und zwacken, kniffen und etwas beißen, dann lief alles wieder. Also, sei mal eben still, Asoka!
Nur so ganz Unrecht hatte sein Muffelchen nicht. Was der alte Rüde da redete, war wirklich sehr verwirrend. Niyols Lauscher gingen auseinander und wieder zusammen, seine Nase saugte die kalte Luft ein und wieder aus. Beinahe hätte er unterstellt, der alte Wolf war auch gegen einen Baum gelaufen. Aber das war ungerecht, denn erstens hätten seine müden Knochen das nicht mehr ausgehalten und er läge jetzt nicht hier und zweitens konnte es ja sein, dass er viel schlauer war, als er erst den Eindruck machte. So sortierte sein Hirn, es arbeitete und arbeitete. wenigstens kannte er jetzt weitere Namen der anderen Wölfe. Bisher hatten sie sich ja ziemlich von ihnen distanziert. Das konnte nur an seinem schlechtgelaunten Muffelwolf liegen, denn er selbst war nicht so abschreckend.
Pilgrum? Was meinte er damit? Er hieß doch Pilgrim, so weit er mitbekommen hatte. Auf jeden Fall begriff er, dass die drei Wölfe schon einmal bei dem Rudel gewesen sein mussten und jetzt wieder hier waren. Dies war eine äußerst wertvolle Auskunft, für die er dem Alten dankbar war.- Niyol nickte entsprechend und wurde gleichzeitig mit Asokas Gerede abgelenkt.

„Wenn es dich langweilt, was er uns erzählt, geh doch bitte zum nächsten Baum und tobe dich aus.“

Das verstand Asoka wahrscheinlich nicht, denn Niyols größte Eigenschaft war es, die meisten seiner Sticheleien für sich zu behalten. Asoka kannte nicht mal seinen eigenen Namen – Muffelchen. Er war zum Küssen und Beißen zugleich, ein richtiger Universalwolf. Eine freche Bemerkung und er tobte so sehr, dass er wieder mit etwas zusammenstieß.
Aber er sollte seine Aufmerksamkeit lieber wieder auf den Grauen legen. Er hatte sich aufgerafft, ihnen das alles mal etwas zu erklären. Asoka hatte seine große Dankbarkeit ja bereits geäußert -zumindest so, wie er es halt tat- und eigentlich konnte Niyol das gleich nutzen, mehr zu erfahren, bevor es wieder abebbte.

„Verstehe. Aber sage mal, alter Wolf, was machst du hier? Wieso fällt es dir so schwer zu reden? Was hat dich so schwach gemacht, hm?“

Das meinte er überhaupt nicht böse, er war einfach nur neugierig. Es war aber auch nicht seine Natur, andere Wölfe mit Übervorsicht anzupacken und zu verhätscheln. Er war jetzt so richtig neugierig geworden und wollte endlich verstehen, woher die allen diesen Trilli hatten. Normal war hier ganz bestimmt niemand, am allerwenigsten sein Muffelchen. Jeder war anders unnormal, dazu zählte auch der alte Wolf selbst.

( bei Pilgrim und Asoka | etwas entfernt von Takata, Tihar, Yuka, Zita, Skadi, Kyevjen, Teyjen, Catori | abseits vom Fluss)

Avatar © Aarinath

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Jellin
Sternenauge


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Jellin ist offline
10.06.2012 16:25

"Wie es.. naja es war... überall roch es nach Tanne, und wo immer man hintrat lag Schnee. So anders als hier. So ... Wunderschön. Selbst die Ebene war so viel schöner als hier, nicht so eintönig flach. Hier stinkt es nur nach dieser grauenhaften Pampe und alles ist grau und trist." Er schwieg einen Augenblick. "Zwischen all den Bergen, deren Gipfel bis in den Himmel zu reichen schienen, hat man sich so winzig klein und unbedeutend aber auch irgendwie beschützt gefühlt. Und in den Wäldern roch es nach Tannen, überall. Und nach Schnee. Der Schnee, so wunderschön, so ... " Er schloss die Augen und sog scharf die Luft durch die Nase. Für einen Moment lang verschwand der grauenvolle, stinkende Geruch von Moor, der alles überdecken zu können schien, und wich dem Duft von frischem Schnee, Tannennadeln und einem eigenartigem, bekanntem Geruch, den Jellin nicht sofort einzuordnen wusste, obgleich er ihn doch nur allzugut kannte. Mit einem Blick auf Riu wurde es ihm schlagartig klar. Vor seinem innerem Auge tauchten Wölfe auf. Zuura, Paad, Genn, Ruuqo, Gorlaan, Tinnor und Jeranna. Es war der Duft seines Rudels. Seines Rudel? Gehörte er denn dazu? Hatte er je? So plötzlich wie sie erschienen waren, verschwanden die Bilder wieder. Verblichen einfach im Wind, und mit ihnen der Duft von Heimat. "Heimat." seuftzte der Welpe leise als er sich wieder in der Realität, inmitten eines ekelhaften, schlammigem Sumpf wiederfand. Er schloss erneut die Augen und versuchte die Bilder wiederzufinden, doch es erschienen nur schwache, schwarze Silhouetten, die sofort wieder im Wind verblichen. Mit einem Mal tauchte ein Bild ganz scharf von seinem Auge auf. Gorlaan, der kräftige, kluge Wolf, welcher ihn so oft begleitet hatte. Er ging neben Jellin daher und unterhielt sich mit ihm, erklärte ihm mal wieder etwas, doch der Welpe konnte die Stimme nur die Stimme hören, nicht die Worte erkennen, die sie sprach. Wie in in Trance ging Jellin neben der Illusion her, als wurde er sich wieder damals in den Bergen befinden. Mit einem Mal brach der verschneite Boden unter den Füßen der beiden weg und Jellin machte erschrocken einen Sprung zurück, als sich unter seinen Vorderpfoten eine Spalte auftat. Gorlaan, ein gutes Stück vor dem Welpen, sprang ebenfalls, er nach vorne, und ereichte mit den Vorderpfoten den Rand der Schlucht. >>Verdammt!<< keuchte er auf. Hilflos musste Jellin mitansehen, wie der Jäger langsam an Halt verlor und der Schnee unter ihm zu rutschen begann. Jellin schlug die Augen auf, in der Hoffnung so das Bild zu verscheuchen, doch es verblieb wo es war. Es vermischte sich mit dem tristen, trostlosen Bild der Realität, und den Bildern von Erinnerungen. Wie versteinert beobachtete Jellin wie der Wolf, sein Mentor, der sich immer um ihn gekümmert hatte, in die Tiefe hinab stürzte. In eine jener Schluchten, vor denen er ihn selbst so oft gewarnt hatte, gar einmal gerade noch daraus gerettet hatte. "Und wunderschöne, tiefe Schluchten die sich durch die Landschaft ziehen.", schloss Jellin tonlos seine Beschreibung. Er drehte sich zu Riu um. "Und bei dir? Wo kommst du eigentlich her?"

[Knochenmoor |Riu]

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Zita
~Sternenseele~


Alter
6 Jahre
Geschlecht
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Zita ist offline
11.06.2012 21:57

Zita glaubte nicht was sie da hörte, glaubte nicht, nein wollte nicht glauben in welche Richtung sich dieses Gespräch zu entwickeln schien. In eine völlig falsche!
Wieder spannten sich ihre Muskeln an, als erst Takata und dann Kyvjen sich zu Wort meldeten und auch Tihar´s Blick bemerkte die gestresste Fähe sehr wohl. Fast schon wollte Zita aufspringen und Takata entgegen brüllen, dass sie sich doch nur umdrehen müsste um zu erkennen wie sehr sie der Schwarze Rüde alle veralberte.

Was wollte sie denn mit Tihar in diesem Rudel? Begriff sie denn nicht, dass das nur Ärger geben würde? Ihre Rechtfertigung, warum Tihar unbedingt ein Rudelmitglied werden müsse, hätte die Fähe fast dazu gebracht, laut aufzulachen. Tihar war also geschwächt? Brauchte womöglich sogar den Schutz des Rudels?Zita konnte es nicht fassen, war sprachlos. Steil legten sich ihre Ohren an ihren Kopf, der Kopf war ein wenig gesenkt, doch ihre Augen funkelten.
Sie versuchte sich auf Takata´s Erzählung zu konzentrieren, doch es fiel ihr schwer. Tihar sollte also ein Recht auf Schutz bekommen? ER?Takata sprach davon, was er für sie getan hatte… Wieder musste sie sich ein lautes Knurren verkneifen. Und auch Yuka sollte die Chance auf ein Rudel bekommen? Zita´s Nackenfell stellte sich auf und fast sofort fühlte sich die Weiß-graue Timberwölfin wieder an die Szene am Fluss zurückversetzt, an die Szene als sie versucht hatten Yuka und auch Tihar zum Bleiben zu bewegen. Wer war es denn damals gewesen der ganz klar deutlich gemacht hatte, dass er Yuka allein beanspruchte und dass alle anderen Nichts wert seien? Zita war das bestimmt nicht gewesen…

Kyvjen ergriff das Wort und sprach sich wirklich zugunsten Takata´s aus, was Zita ein müdes, ja fast schon Höhnisches Grinsen abverlangt hätte, wäre sie nicht so sauer und angespannt gewesen. Was wusste er denn schon? War er dabei gewesen als Tihar Catori und sie allesamt als Unwertes, Unnichtiges Leben beschimpft hatte? Als er liebend gerne darauf eingegangen war, ja, als er Yuka willentlich in die Isolation gezwungen hatte in dem er allen anderen absprach ihr auch nur ein Quäntchen Lebensweisheit beibringen zu können?

Nein… all das hatte ihr toller Vermittler natürlich nicht erlebt, war nicht dabei gewesen und hatte keine Ahnung wie… ja WAS Tihar wirklich war. Auch Takata´s Versuch Skadi zu umgarnen an ihr Mitgefühl zu appellieren, brachte Zita nur noch mehr in Rage. Wieso hatten plötzlich alle nur noch lobende Worte und Mitgefühl für Tihar übrig?

Ein brennend heißes Gefühl ergriff Zita, lodernder Hass, brennend heiße Wut und wieder der bittere Geschmack, dass sie hier in eine Rolle gedrängt wurde, die sich auf keinen Fall gewillt war nachzukommen. Ein Bild nahm Gestalt in ihrem Kopf an, ein Bild, das sie real werden lassen konnte, sollte dies hier keinen Erfolg haben.Wütend trat sie einen Schritt nach Vorne und erhob ihre Stimme, gegen Takata und ihre Gefühlsduselei, gegen Kyvjen der keine Ahnung hatte, was Tihar dem kleinen Rudel schon angetan hatte und auch gegen Skadi, von der Zita fast schon befürchtete, dass sie im nächsten Moment einknicken, selig lächeln und Takat Freude juchzend wieder die Rolle der weisen Führerein übergeben würde. Und in diesem Moment war es Zita egal, ob sie nun als der Bumann, der böse griesgrämige Wolf dastehen würde, der den drei Heimkehrern das Rudel oder eventuellen Schutz nicht gönnte:

„Meine Stimme habt ihr nicht, ich bin dagegen, dass die drei wieder aufgenommen werden, ganz besonders Tihar hat hier nichts verloren!“

Ihr Blick streifte den schwarzen Rüden, dann lag er auf dem Schlichter. Wenn er schon meinte sich für Tihar aussprechen zu müssen, so sollte er die ganze Geschichte kennen und sich nicht nur auf die Liebeleien von Takata stützen.

„Tihar ist ein Wolf der uns schon sehr früh gezeigt hat was andere ihm wert sind, nämlich gar nichts, rein gar nichts! Wir sind ihm schon einmal begegnet und eine Wölfin hat dieses Aufeinandertreffen nicht überlebt! Er ist jemand der nur sich selbst der Nächste ist, dem alles andere Leben egal ist…Larka… Er wurde von einem Bären angegriffen, ich und Larka kamen ihm zu Hilfe, versuchten ihn zu retten, doch gerade als ICH Hilfe gebraucht hätte und Larka bereits schwer verletzt war, zog er es vor Yuka zu retten und zu beschützen und überließ die schwer verwundete Larka und mich unserem Schicksal. Er schlug den Bären dann nur in die Flucht, weil er Yuka´s Leben in Gefahr sah. Hätte er damals schon mehr Mitgefühl bewiesen, hätte Larka nicht sterben müssen…“

Zita verstummte.In ihren Gedanken tauchte wieder die junge, lebenslustige und fröhliche Fähe auf… Es war einfach nicht fair, dass sie so früh und so brutal aus dem Leben gerissen worden war.

„Ein weiteres Mal trafen wir ihn am Fluss wieder, mit Yuka im Schlepptau. Man einigte sich darauf einen Jagdversuch zu starten, er und Catori sollten das Reh stellen, doch dieses entkam und brach dann im Fluss ein, gleiches muss mit Tihar passiert sein…

Yuka zog es vor ihren Weg alleine fort zu setzen, alles bitten und gut zureden unsererseits nutze nichts. So verdorben von Tihar´s Verhalten und seinen Worten war die kleine Seele da schon! Ein Welpe braucht ein Rudel, ja, soweit stimme ich zu aber dieses Geschöpf ist schon so verdorben worden, dass es lieber mit einem Einzelgängerwolf umherzieht…

Als Tihar uns das nächste Mal begegnete und feststellen musste, dass Yuka verschwunden war, zog er es vor Catori aufs Übelste zu beschimpfen, ihr die Schuld an ihrem (Yuka´s) Verschwinden zu geben. Er bedrohte uns offen und ganz ohne Hohn! Dieser Wolf hat nur sich selbst im Kopf und ich sehe nicht ein, warum wir ihn nun so bereitwillig aufnehmen sollen, nur weil Takata ihre Dummheit mit Tihar nach Yuka zu suchen zufällig überlebt hat.

Kyvjen, frage Catori selber, wie hart Tihar verbal auf sie losgegangen ist. Frage sie!

Du, Takata, sagst, er sei geschwächt und bräuchte nun den Schutz eines Rudels? Hat er ihn damals Larka gewährt, seinen Schutz, sowie man es in einem Rudel, ja als Individuum der gleichen Rasse gegenseitig tut? Nein!

Du Kyvjen sagst, Yuka hätte ein Recht auf ein Rudel, auf den Schutz, den es ihr geben kann, um behütet aufwachsen zu können?
Hat Yuka damals auf uns gehört als wir ihr versuchten verständlich zu machen, dass ein Jungwolf niemals artgerecht aufwachsen kann, wenn er immer nur die Ansichten, Meinungen und Regeln EINES EINZIGEN Artgenossen vorgekaut und eingetrichtert bekommt? Nein!

Wie soll Yuka jetzt noch so etwas wie Sozialverhalten lernen, wie es ist, sich an Regeln und Bräuche innerhalb eines Rudels zu halten, wenn Tihar ihr bestimmt schon von seinem Hass auf uns, von seinem Hass auf andere Wölfe abgegeben hat?

Glaubt ihr ernsthaft, dass er sie auch nur einen Millimeter von sich abweichen lassen wird?

Habt ihr nicht gesehen, wie er sie vorhin wieder an seine Seite gezogen hat? Wie Besitzergreifend er bei einem Lebewesen ist das er als sein EIGENTUM ansieht? Niemals wird er ihr die Chance geben so etwas wie eigene Persönlichkeit aufzubauen. Niemals!“


Zita knurrte leise als sie kurz verschnaufte.Sie hatte schon viele andere Wolfsrudel gesehen, viele andere Wölfe, viele Individuen und keines war so verdorben gewesen wie Tihar oder das was er als seinen „Ziehwelpen“ ansah. Zita hatte viel gesehen in den knappen 6 Jahren, die sie schon auf der Erde weilte…

Takata´s Wehklagen, ja ihre bettelnden Worte, Tihar und sie hätten sich gegenseitig geholfen, und nur so wären sie nun hier wo sie waren, gingen an Zita vorbei.

Die Fähe weigerte sich das auch nur im Entferntesten zu glauben. Zu viele negative Seiten und Worte hatte sie von dem schwarzen Rüden schon miterleben und erdulden müssen, als dass nun eine vermeintlich gute Tat, ein gutes Wort hätten umkehren können. Nein… Niemals würde sie Tihar bereitwillig aufnehmen. Auch sie war ein Teil des Rudels und auch ihre Meinung hatte ein Recht darauf angehört zu werden und sollte Takata nun ihre (Zita´s) Meinung übergehen oder herunterspielen, würde das kein gutes Licht auf sie werfen.

Kurz überlegte sie ob sie das was ihr noch auf der Seele lag, ebenfalls ansprechen sollte oder ob sie Tihar damit eine weitere Schwachstelle offenbarte, die er irgendwann angreifen und ausnutzen würde. Doch welche Wahl hatte sie schon? Der neutrale Schlichter musste alles erfahren um wirklich im Sinne beider Parteien entscheiden zu können. Nicht das Zita sich seinem Urteil unterwerfen würde, sollte er weiterhin für eine Wiedereingliederung stimmen, denn wer war er schon, dass sein Wort Gesetz war? Im Moment war er Schlichter, doch sollte Tihar wirklich ein Rudelmitglied werden, so betraf es ihn ebenso.

„Takata, hast du vergessen wie sehr Pilgrim unter den Sticheleien Tihar´s gelitten hat? Hast du wirklich vergessen, wie fertig der Alte war als Tihar ihn mit voller Absicht mit falschem Namen angesprochen hat? Hast du das wirklich alles verdrängen können?

Du weißt genauso gut wie ich, wie Pilgrim ist! Willst du ihn ernsthaft dieser Gefahr aussetzen und Tihar einladen, an seiner Seite zu fressen, an seiner Seite zu Ruhen?

Willst du riskieren, dass Pilgrim daran zugrunde geht, dass du das was er am meisten fürchtet, mit ihm zusammen in ein Rudel pferchst?

Ich habe gelernt, dass man innerhalb eines Rudels aufeinander Acht gibt und die Alten respektiert, dass man für sie sorgt und sie beschützt. Glaubst du wirklich, Tihar würde auch nur einen Bissen seiner Beute mit ihm teilen? Glaubst du wirklich, dass Tihar Pilgrim mit seinem Leben verteidigen würde, sollte ihm Gefahr drohen? Sag mir, wie kannst du verlangen Tihar aufzunehmen, wenn er das schwächste Mitglied unseres Rudels so mies behandelt hat?
Wie kannst du da ein ruhiges Gewissen bei der Forderung um eine Eingliederung Tihar´s haben?“


Zita´s grüne Augen, ihr funkelnder Blick lag auf Takata.

Ohne Aggression, eher mit Sorge musterte sie die Polarwölfin. Ja… Takata war einst ein Teil dieses Ganzen gewesen, doch sie hatte ihr Versprechen leichtfertig gebrochen um einen Wolf in das Rudel zu bringen, dass er selbst abgrundtief hasste (Tihar) und dies auch schon mehrfach deutlich zum Ausdruck gebracht hatte.

Zita war bereit Takata für diesen, den Vertrauensbruch zu ihr, zu vergeben, sie war bereit Takata eine zweite Chance zu geben, sie konnte es, aber Pilgrim…

Nie würde die Weiß-Graue Fähe das Bild des gebrochenen, geschundenen und verlorenen Altwolfes am Baumstamm über dem Fluss vergessen können. Wie er sich dort aufgegeben hatte, dort gestorben wäre, dort seinen letzten schwachen Atemhauch dem Wind übergeben hätte… Wie sehr auch ihn, Takata´s Vertrauensbruch getroffen hatte. Ihn noch mehr als Zita...

Die Fähe schüttelte energisch den Kopf.

„Ich habe kein Vertrauen zu Tihar und glaube nicht, dass er sich so grundlegend geändert haben soll, sodass nun plötzlich ein friedliches Zusammenleben mit ihm, mit ihm und Pilgrim, mit uns allen möglich sein soll! Ich glaube das nicht!“

Damit zog sich Zita an Skadi´s Seite zurück, ohne jedoch Takata oder Tihar aus den Augen zu lassen. Das was sie hatte sagen wollen, hatte sie gesagt. Das was der Schlichter wissen sollte, hatte sie gesagt, sie hatte ihren Standpunkt zu dieser ganzen Farce mehr als deutlich gemacht. Nun lag es nicht mehr an ihr…




(Zita ist bei: Skadi, Takata, Yuka und Tihar, etwas abseits von: Pilgrim, Asoka, Niyol, Catori und Teyjen; in der Nähe des Flusses)





(Nachdem ich nun über 2 Stunden an dem Post gesessen hab ... <.<
Sry, falls ich nich alles was in der Vergangenheit geschah richtig dargestellt hab... Hab nicht alle Textstellen aus dem Alten RPG auf Anhieb gefunden, also verzeiht mir, wenn ich etwas falsch dargestellt oder beschrieben haben sollte...)

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Skadi ist offline
16.06.2012 21:25

Erstaunlich, dass Tihar zur Abwechslung mal die Klappe hielt und noch immer kein Wort gesagt hatte. Mal sehen, wie lange er diese neue Strategie durchhalten konnte. Insgeheim lachte er sich vermutlich schon ins Fäustchen, schließlich hatte er nicht sehr viel mehr tun müssen, als hier aufzukreuzen, und schon hatte sich das Rudel entzweit.
Keines der genannten Argumente hatte sie bisher überzeugen können. 'Tihar geschwächt', na und? Noch ein Grund mehr, ihn nicht mitzunehmen. Wozu sollten sie sich einen weiteren Klotz ans Bein binden, dazu noch einen Unsympathen, wenn er ihnen dann nicht einmal nützlich sein konnte? Tihars einziger Pluspunkt war ja gerade seine Stärke – wenn man diesen Punkt strich, dann blieb nicht mehr viel übrig, das ihn in ihren Augen auszeichnete. Er war durchaus intelligent, sicher, zumindest klüger als gewisse andere Wölfe. Doch was nützte ihnen das, wenn er diese Intelligenz nur dazu nutzte, um ihnen zu schaden?
'Recht auf Schutz' – auch dieses Argument konnte man ohne große Mühe umdrehen. Hatte Pilgrim denn kein Recht auf Schutz? War die Sicherheit der Gruppe nicht wichtiger, als die Sicherheit eines Einzelnen, der erwiesenermaßen als Unruhestifter galt? Sie waren eine Zweckgemeinschaft, hatten sich zusammengeschlossen, um leichter überleben zu können. Ein gemeinnütziger Verein, der jeden dahergelaufenen Wolf aufnehmen musste, ohne einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, das waren sie definitiv nicht.
Leider hatte die Weiße es trotzdem geschafft, ihr Interesse zu wecken. Da waren zwar die üblichen Geplänkel und grundverschiedenen Ansichten, allerdings war da unterschwellig noch mehr. Plötzlich klang es beinahe so, als hätten die beiden viel miteinander durchgemacht, mehr noch, als wäre Takata ihm etwas schuldig. Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte.

“Was hat er denn für dich getan?“

Sie schaffte es nicht ganz, die Neugier aus ihrer Stimme zu verbannen. Tihar, der Held? Tihar, der Wolf, dem die Fähen vertrauen? Sie hatte die Schnauze voll von all den vorsichtigen Andeutungen, den versteckten Lobeshymnen. Warum konnte sie nicht endlich die Karten auf den Tisch legen und ihnen verklickern, warum Tihars Schicksal ihr so wichtig war? Hatte er sie gerettet, und wenn ja, wie? Konnte man sich im Notfall auf ihn verlassen? In ihren Augen zwar höchst zweifelhaft, doch Takata schien da ja Erfahrungen aus erster Hand zu haben. Warum klärte sie die arme, unwissende Runde dann nicht auf?

Ihr Kopf fuhr herum, als nun auch Kyevjen das Wort ergriff. Skepsis, Unglaube, Enttäuschung. Das verstand er also unter 'vermitteln'? Nur mühsam konnte sie sich einen abfälligen Kommentar verkneifen, stattdessen beschränkte sie sich auf ein gereiztes Stirnrunzeln. Im Grunde plapperte er doch nur nach, was Takata sagte, und schlug sich sofort auf ihre Seite. Sollte ein Vermittler nicht viel eher versuchen, einen Kompromiss zu finden, der beide oder alternativ keine Seite zufriedenstellte? Takata als wichtiges Rudelmitglied, Yuka als armseliges Opfer, ha! Er hatte ja keine Ahnung. Sie hatte es ja gleich gewusst, hätte ihn direkt abwimmeln sollen, als er anbot, als 'Vermittler' zu dienen. Das hatte sie nun davon, dass sie ihm tatsächlich ein wenig Vertrauen entgegengebracht hatte, dass sie ihm die schwierige Rolle als Schlichter tatsächlich zugetraut hatte. In Zukunft keine Vorschusslorbeeren mehr, für niemanden.

Abermals drehte sich ihr Kopf, als Zita nun zu sprechen begann. Die Graue hatte lange geschwiegen, doch nun brach es förmlich aus ihr heraus. Sie war natürlich noch immer gegen Tihars Aufnahme, so weit keine Überraschungen. Im Gegensatz zu ihr selbst schien sie Kyevjen in seiner Schlichterrolle allerdings noch ernst zu nehmen, denn sie erzählte nun, extra für ihn, die halbe Rudelgeschichte nach. Vielleicht ein bisschen zu dramatisch, ein bisschen zu leidenschaftlich, zumindest für ihren Geschmack. Trotzdem war zumindest an den Kernaussagen was dran.

“Yuka hatte bereits mehrfach die Chance, sich uns anzuschließen. Sie ist alt genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“

Mehr hatte sie vorerst nicht beizutragen, denn die Runde musste erst einmal Zitas Ausbruch verdauen. An einigen ihrer Vorwürfe würden Takata und Kyevjen garantiert zu knabbern haben.
Im Gegensatz zu Zita war es ihr herzlich egal, ob Tihar die Kleine manipuliert hatte oder wie „verdorben“ sie schon war. Sie hatte nichts gegen Yuka, fühlte sich ihr gegenüber allerdings auch nicht verpflichtet. Damals noch ohne das Rudel hatte sie ihr angeboten, mit ihr zu kommen, weil sie Potential in ihr gesehen hatte. Potential, das bei Tihar garantiert verschenkt war. Yuka hatte allerdings abgelehnt und damit hatte es sich. Nachdem der Schwarze sich im Fluss versenkt hatte, hatte sie sogar noch eine zweite Chance erhalten, und wieder hatte sie sich gegen die Gruppe entscheiden. Nun die dritte, denn niemand hinderte die beiden Fähen daran, Tihar einfach zum Teufel zu schicken und sich dem Rudel ohne ihn anzuschließen. Waren sie da wirklich noch für Yukas Wohlergehen verantwortlich?

Das Paradoxe an der ganzen Situation – es ging ihr nicht einmal so sehr um Tihar, wie die anderen vielleicht glaubten. Sie mochte ihn nicht, hasste ihn allerdings auch nicht. Was aus ihm wurde, war ihr gleichgültig. Wenn die anderen unbedingt versuchen wollten, den Samariter zu spielen und ihn ins Rudel zu integrieren, sollten sie sich doch die Zähne an ihm ausbeißen. 'Nur zu', hätte sie am liebsten gesagt, denn das, was sie hier taten, war absolute Zeitverschwendung. So einfach war es jedoch nicht, denn hier prallten unterschiedliche Prinzipien aufeinander, verschiedene Weltansichten. Es ging darum, seinen Willen zu durchzusetzen oder wenigstens den eigenen Stolz zu wahren und mit erhobenem Haupt zum Rudel zurückkehren zu können. Sie würde ihr Gesicht verlieren, wenn sie nun so ohne Weiteres nachgab.
Es ging allerdings nicht nur um ihre Integrität und ihren Dickkopf. Ein kleines bisschen ging es vielleicht auch um die Zukunft des Rudels und um die Weichen, die hier gestellt wurden: wenn Takata sich durchsetzte, mussten sie in Zukunft jeden dahergelaufenen Streuner aufnehmen, aus purer Nächstenliebe. Wenn es dagegen nach ihr ginge, wurden nur Wölfe aufgenommen, die das Rudel in irgendeiner Form bereicherten, der Rest wurde mitleidslos abgewiesen. Wie sollte da noch jemand zwischen ihnen vermitteln oder gar einen Kompromiss finden?


[Takata, Kyevjen, Zita, Yuka, Tihar | abseits]

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Teyjen
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Teyjen ist offline
17.06.2012 10:02

Teyjen schien sich tatsächlich etwas zu lockern. Sicherlich, er schaffte es immernoch nicht Catori direkt in die Augen zu sehen, geschweige denn, einen ununterbrochenen Satz aus sich heraus zu quetschen. Aber er fühlte sich zumindest gerade nicht vollkommen unwohl in seiner Haut. Das Gespräch, vor welchem er solche Angst hatte schien sogar eine ganz angenehme Richtung an zu nehmen. Die Fähe, mit welcher er sich unterhielt, ging sehr behutsam mit ihm um und nun schien es fast, als würde sie ihn aufmuntern. Auch wenn Teyjen wild in alle Richtungen, abgesehen von der seines Gegenüber, sah, so war doch zu merken, dass er ihr aufmerksam zu hörte.

„Ja... es... es ist schön, wenn man nicht allein dasteht... I-Ich bin auch froh, dass es so gekommen ist...“

Er war sich nicht sicher, ob seine Worte irgendeines Sinn ergaben. Dennoch, der Ton des Jungwolfs wirkte nun im Vergleich zu seinen vorherigen Redeversuchen etwas gefestigter, auch wenn er weiterhin etwas stotterte. Als er das Grinsen der Fähe in seinem Augenwinkel erkannte lächelte er sogar selbst ein bisschen. Bei ihrer folgenden Aussage nickte er nur kurz. Ja was geschehen war, war geschehen und konnte nicht geändert werden. Ein harmloser Satz, der sicherlich keine Vermutungen in dem schüchternen Jungwolf weckte. Um so mehr warf ihn dafür die folgende Frage aus dem Konzept. Catori hatte ein sensibles Thema angesprochen und dies wusste Teyjen kaum zu verbergen. Die Art, auf die er sich umsah, wurde hektischer, fast, als würde er nach einem Fluchtweg Ausschau halten. Er tippelte nervös auf der Stelle. Man hätte fast meinen können, der junge Rüde würde jeden Moment in das nächste Gestrüpp springen und das Weite suchen. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann hätte er dies auch am liebsten getan. Nur sein ausgeprägter Sinn für Höflichkeit ließ ihn überhaupt noch an Ort und Stelle bleiben und sich eine Antwort erzwingen.

„Wie... also... i-ich... Mein Bruder... er hat mich gefunden... a-als ich ganz a-allein war... wir hatten k-kein Rudel... w-wir sind einfach... losgezogen... D-das ist alles... etwas kompliziert...“

Seine Stimme war nicht mehr gefestigt. Er nuschelte nurnoch, machte viele Pausen und stotterte, so dass es nur schwer verständlich war, was er überhaupt sagte. Welche Ereignisse sie wirklich hierher geführt hatten und was speziell mit ihm passiert war, das hatte Teyjen noch nicht einmal seinem Bruder anvertraut. Er wollte nicht daran denken und hoffte nur, dass Catori das Thema von nun an ruhen lassen würde.


[Bei Catori]

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Tihar LeNuit
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Tihar LeNuit ist offline
17.06.2012 23:19

Takatas Geschwätz war ja wirklich herzergreifend … oder herzaufweichend! Sie bewies damit nur, dass sie sich nicht in andere hineinversetzen konnte. Weder in die in ihrem Stolz gekränkte Skadi, noch in ihn und was er erlebt hatte. Es machte einfach keinen Sinn, mit der konnte man nicht reden. Da erzählte er lieber Yuka was über sich. Wenn überhaupt.
Aber er arbeitete selbstredend auch nicht dagegen an. Immerhin bahnte sie ihnen beiden ja gerade sehr schön einen Weg frei. Sie stieß sie in das Rudel vor und die anderen konnten nur danebenstehen. Ob es zu auffällig war, wenn er jetzt in lautes Gelächter ausbrach?
Wenn er hörte, sie sie mit seiner Yuka handelten, kehrte die Kraft in ihn zurück. Niemand nahm ihm Yuka weg! Das hatte er sehr deutlich gesagt. Und bis jetzt hörten sie ihm noch immer zu, wenn er etwas sagte, weil sie Angst hatten, dass es einen bevorstehende Angriff ankündigte. Genau so war es auch, wenn es jemand wagen sollte, Yuka für sich zu ergreifen.
Das alles war ziemlich vorhersehbar.
Die Einzige, die wirklich interessant war, war die alte störrische Fähe Zita. Sie lief wiedermal zur Hochform auf, viel extremer noch als Catori es tat und kratzte ihnen die Augen aus. Ein kaum sichtbares Grinsen besetzte seine Lefzen. Tihar raus! Das war ja köstlich! Er konnte kichern, nichts hätte ihre Worte mehr entwürdigt.
In der Tat hatte sie ein ausgezeichnetes Gedächtnis für ihr Alter. Sie kramte ganz, ganz alte Kamellen aus, die er selbst schon fast vergessen hatte. Der Bär … ja ja, schon zwei Mal hatte er gegen Bären gekämpft. Larka? Wer zum Teufel war das? Aha, ihre Freundin. Den Part hatte er irgendwie schon in seinen gedanklichen Müll geworfen. Zita kannte nur eine Bahn und das war „Tihar schlecht, Yuka schlecht, mir ist schlecht!“ Es drohte langsam, genauso langweilig zu werden wie bei Takata, nur dass es bei ihr genau andersherum war. Wieso eigentlich war er entweder immer eigentlich ein ganz lieber oder ein ganz schlechter? Erstmalig begann er seine eigene Rolle als schlechter Wolf zu begutachten und stellte rasch fest, dass er nur wenig mit diesem Klischee gemeinsam hatte. Er wollte Takatas Lobeshymne über ihn nicht hören. Er hatte sie doch nicht aus Nächstenliebe vor dem Zerfleischen des Bären bewahrt! Er tat nichts für andere, nicht mal für Yuka. Er tat alles nur für sich und sei es, dass er sich an jemandem erfreute. So wollte er sich noch eine Weile an Takatas Versagen erfreuen. Wie sollte das gehen, wenn sie tot war? Aber er hatte ihre Rettung, wenn man's wirklich so bezeichnen wollte, nicht bereut. Sie hatte ihn ja auch nicht enttäuscht. Sie war noch immer so naiv und leichtgläubig wie zu Anfang.
Der Schwarze legte den Kopf schief und sah nachdenklich in den trüben Himmel, während Zitas Geblubber in seine Ohren schwemmte.
Yuka war verdorben? Seine Augen leuchteten förmlich auf. Ja Jaaa! Yuka, du verdorbenes Rindvieh. Welch königliche Umschreibung für seine kleine Nachtprinzessin! Tochter des Bösen … verdorbenes Kind. Danke für diese schöne Umschreibung. Auf so was musste man erst mal kommen! Seine Rute hob sich von ganz allein, Stärke kehrte Stück für Stück zurück. Ihr Hass machte ihn stärker.
Die Fähe suchte wirklich alles Negative, das man nur über ihn sagen konnte. Er war gespannt, wie sich Takata schützend vor ihn warf.
Was hatte die Alte nur immer mit „Larka“? Wer war Larka? Larka hatte doch für niemanden Bedeutung außer für sie. Noch nie hatte er den Namen im Maul eines anderen Wolfs gehört. Larka war ein Hirngespinst geworden, erkenne die Wahrheit, Zita!
Er nahm seine kleine Prinzessin näher an sich, weil er das Gefühl hatte, sie wollten sie ihm trotz aller Drohungen wegnehmen. Aber das ließ er nicht zu! Sofort leckte er ein weiteres Mal über ihren Kopf. Genau … sein Eigen. Sein Schatz!
Leider sprang niemand mit in die Trauerschiene um Larka. Also benutzte sie notgedrungen jemand anders: Pilgrim! Den Held der unrühmlichen Mitleidsüchtigen. Der arme alte Irre! Da hatten sich zwei gefunden. In welcher Beziehung standen sie zusammen, dass sie ihn mit ins Spiel brachte? Vermutlich gab es da gar keine. Sie brauchte nur einen Vorwand, um ihn loszuwerden. Dabei konnte er sich bei schlechtesten Willen nicht daran erinnern, wie er dem armen Flohwirt geschadet hatte … bis jetzt. Mit ihm Beute teilen? Sein Leben für ihn geben? Jetzt legte er seinen Kopf wieder entschieden gerade und sah selbst eine wie Zita verständnislos an, begleitet von einem überschlagenen Husten. Jetzt verstand er endlich! Sie wollte diese versteifte runde zum Lachen bringen! Das wäre ihr beinahe geglückt … aber er durfte sich ja nichts anmerken lassen.
Tja, Zitas kleines Ungewitter war vorüber. Sie hatten herzhaft gelacht – zumindest innerlich – und jetzt war ihr Anfall vorbei. Schon? Der nächste kam bestimmt. Spätestens, wenn es hieß „Tut uns Leid Zitalein. Aber Tihar hat ein Recht auf die Aufnahme im Rudel!“

„Du hast nicht den Hauch einer Ahnung, alte Wölfin …“,
murmelte er mit tiefer Stimme und einem finsteren Blick.

Sie, sie, immer nur sie! Bevor er sich mit solch abstrusen Gedanken wie Beuteteilen mit Pilgrim beschäftigte, sollte sie auch nur einen Augenblick daran denken, was wohl seine mysteriösen Motive waren.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tihar LeNuit am 21.06.2012 11:46.


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Pilgrim ist offline
18.06.2012 08:03

Der alte Wolf war über sich hinausgewachsen, hatte seine Stimme wiedergefunden und hatte sogar erzählen können, was geschehen war. Er hatte sich erinnert was damals am Fluss geschehen war… was er erlebt hatte… Und doch… kam er sich nun noch leerer und verlorener vor als sonst…


Sein Kopf drehte sich leicht und scheu, ja fast ängstlich lag sein Blick nun auf der Gruppe die sich um eine Schlichtung bemüht hatte. Sein Blick streifte Takata, nur ganz kurz und fast nicht wahrnehmbar und im Wimpernschlag eines Moments hatte der alte Rüde ihn auch schon wieder abgewendet. Es schmerzte ihn, Takata wieder hier zu wissen, doch noch mehr tat es weh, dass sie dieses Schwarzes Monster mitgebracht hatte. Was besprachen sie?
Warum war Takata wieder da… und warum mit Tihar? Warum…

Pilgrim ließ ein wenig den Kopf hängen, als er sich selbst zusammengekauert am Baumstamm liegen sah, der über den Fluss führte, als er wieder erlebte wie Takata ihn verlassen hatte, gegangen war, wie sie ihr Versprechen ihm gegenüber…

Doch noch bevor die ganze Erinnerung Pilgrim wieder verschlingen und ihm alle Kraft rauben konnte, meldete sich der zweite schwarze Wolf zu Wort, doch er schien nicht ihn persönlich anzusprechen sondern eher den Grauen der um Aufklärung der Situation gebeten hatte und doch zuckte Pilgrim zusammen als Asoka in einen spöttischen Ton verfiel.

Pilgrim´s Gedanken indes hatten sich schon wieder verselbstständigt und wieder hatten seine Augen diesen trüben-milchigen Ton, den sie immer annahmen, wenn Pilgrim nicht mehr ganz im Hier und Jetzt war.

Ja… seine Gedanken waren wieder ganz ganz ganz weit weg… Er war bei Luna… seinen Welpen… in dem Leben, dass er so früh hatte aufgeben müssen… Bei Luna, die er so früh hatte gehen lassen müssen… Bei seinen Eltern, die so plötzlich nicht mehr da gewesen waren, an seine Geschwister, die ebenso aus seinem Leben gerissen worden waren… bei seinem alten Revier… seinem Heimattal… seinem früheren, so lang schon verschütteten und verloren gegangenen Leben…

„Verstehe. Aber sage mal, alter Wolf, was machst du hier? Wieso fällt es dir so schwer zu reden? Was hat dich so schwach gemacht, hm?“

„W… Was…?“

Wie ein Welpe der bei einer kleinen Missetat erwischt wird, ja so hätte man Pilgrims verwirrt-überraschten Gesichtsausdruck nun werten können. Wie bei einer Missetat ertappt sah der Rüde sich um, als er Niyol´s Worte endlich hörte, als sie ihn aus seiner Erinnerung rissen. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen wieder etwas aufklarten und er den Fragesteller endlich wieder richtig sehen konnte, bis er aufhörte wie blind mit dem Kopf um sich zu sehen, bis seine Augen Niyol wirklich wieder sahen.

Lange sah er den Grauen vor sich an… lange regte sich Pilgrim kaum, nur die leichten Atemwolken, die vor seiner Schnauze in der Luft hingen, belegten, dass Pilgrim noch lebte, dass er noch „da“ war, lebendig war und keine täuschend echte Statue.
Der Alte hatte die Frage verstanden, er wusste was Niyol wohl hören wollte, was der Sinn und Zweck dieser Frage war und doch blieb Pilgrim stumm. Er machte keine Anstalten auch nur irgendwie auf die Frage zu antworten.

Stattdessen ging er an den beiden Wölfen (Asoka und Niyol) vorbei, hinaus auf die tief verschneite Ebene.

Nach ein paar zittrigen Schritten blieb er stehen, sah zum Horizont und fast sofort, wurden seine Augen wieder trüb… Ja… sie stand dort… So wie Pilgrim sie kennen und lieben gelernt hatte… So hell scheinend und weich war ihr Fell gewesen und es hatte einen ganz eigenen Duft gehabt… Etwas… das Pilgrim jedes Mal fester an Luna gebunden hatte, wenn er seine Schnauze in ihrem Fell vergraben hatte… Seine Welpen… seine Kinder waren ebenfalls dort bei ihr… Er sah sie… sie tobten um ihre Mutter herum, während Luna ganz still stand und ihn ansah, der Blick ihrer Eisblauen Augen ruhte auf ihm… Er der er so weit von ihnen entfernt war…
Er sah seine beiden Mädchen, Kily und Zuely, die sich mit Kartus, seinem Sohn, um Luna herum im Schnee balgten. Es waren so wunderschöne Welpen gewesen… so wunderschön… sie hatten die Eleganz ihrer Mutter gehabt und den Stolz von ihm… ihrem Vater… und besonders Kartus… er wäre ein stattlicher Rüde geworden, ein würdiger Nachfolger für das Tal in dem einst auch Pilgrim geherrscht hatte… Das Tal des Friedens...

Traurig sah Pilgrim in die leuchtende Schneeweite die sich schier unendlich vor ihm auszubreiten schien.

Wie alt wären sie heute gewesen? Wie alt… Wieviel Zeit war vergangen seit sie…
Pilgrim konnte sich nicht erinnern… er wusste nicht wie lange er schon alleine war, wie lange es her war, dass Luna und seine Welpen hatten sterben müssen… Er wusste nicht…
Er spürte wieder wie die Sehnsucht nach ihnen ihn überkam, wie der Schmerz und die Trauer über ihren Verlust ihn innerlich aufzufressen schien. Pilgrim spürte seinen dumpfen Herzschlag in seiner Brust… Wie lange war es her… Wie viele Schläge schon, hatte es ohne seine Familie getan? Konnte er daran abmessen wann er alles verloren hatte? Warum schlug sein Herz weiter, während man das liebende Herz Luna´s zum Stillstand verdammt hatte?
Luna sah ihn an, ihr Blick… alles an diesem Bild lockte Pilgrim noch ein Stück weiter hinaus… Noch einen Schritt setzte er, ehe er sich plötzlich klar wurde, dass es genau das war was Niyol wohl wissen wollte.

Wie aus einer tiefen Betäubung erwachend und noch immer benommen, wandte Pilgrim den Kopf zu der Ansammlung von Wölfen um.

Er sah Catori, die ein wenig Abseits mit dem Jungwolf saß, er sah die Gruppe um Zita und Takata, die über etwas zu diskutieren schienen, das Pilgrim nicht verstand, er sah Niyol und den zweiten mürrischen Schwarzen Wolf, die bei ihm gewesen waren… und er sah das, was er verloren hatte, das was ihm zu dem gemacht hatte was er nun war.
Pilgrim´s Äußeres war wie ein Spiegelbild seiner Seele. Genauso zerrupft und zerfleddert wie sein lichter alter Pelz war, genauso vernarbt wie seine Haut, war es auch seine Seele. Pilgrim hatte alles verloren, alles was ihn am Leben gehalten hatte: Seine Familie, seine Heimat, seine Aufgabe, seinen Nachwuchs, seine große Liebe, sein Leben.

Wieder sah er zu Luna zurück. Die Entscheidung war doch so einfach… so leicht… Schritt um Schritt… ja… er müsste nur loslaufen, immer ihr und seinen Welpen entgegen. Sie würden immer da sein… Immer dort am fernen Horizont auf ihn warten… Ihn locken, Rufen… Er müsste ihnen nur weit genug entgegen gehen… So lange bis er weit genug gelaufen war um endlich bei ihnen sein zu dürfen… solange, bis er endlich einschlafen durfte… solange, bis eine Höhere Macht beschlossen hatte, dass er nun lange genug gelitten hatte und ihn, Luna und seine Welpen wieder miteinander vereinen würde…
Was sollte er hier… Warum war er hier? Bei den Wölfen die seinen Schmerz, seine Trauer nicht verstanden, es nie verstehen würden…

Und doch… Niyol…
Er hatte genau danach gefragt. Er hatte wissen wollen, was Pilgrim zugestoßen war… Er hatte genau das wissen wollen, dass ihn zu einem Mitwissenden, vielleicht ja sogar Mitfühlendem Wesen machen würde. Würde es … „leichter“ … werden? Könnte Pilgrim es besser verarbeiten, wenn es dort einen Wolf gab, der zumindest wusste was ihm geschehen war?
Der Alte Rüde verlangte nicht, dass es jemand wirklich nachfühlen konnte, was er durchgemacht hatte, dass irgendjemand auch nur im Ansatz verstehen konnte, wieviel er verloren hatte… Und doch hatte Niyol genau danach gefragt. Er war dabei in Pilgrim´s traurige Vergangenheit einzudringen. Er wollte genau das wissen, dass ihn zu einem "Beteiligtem" machen würde... Niyol wäre dann jemand der wissen würde was Pilgrim erlebt hatte und somit wäre er mit dem Alten verbunden... Es wäre dann ein Wolf der etwas wusste und kein Wolf der einfach nur da war... der einfach nur nebenher lebte ohne aber mit ihm in irgendeiner Weise verbunden zu sein...

Wieder lag Pilgrim´s Blick lange auf Niyol. Bestimmt musste sich dieser inzwischen fragen ob Pilgrim seine Frage überhaupt gehört und verstanden hatte, doch konnte Pilgrim all das, all seinen Schmerz nun so einfach freigeben? Konnte er einfach so einem wildfremden Wolf sagen, was geschehen war und wie würde Niyol damit umgehen? Konnte man so einen tiefen Schmerz einfach so freilassen in dem man alles noch einmal aufwühlte und das erzählte, was man selbst noch nicht verstehen konnte?
War es wirklich so einfach?


Wieder blickte Pilgrim zum Horizont, wo Luna stand. Sie lächelte leicht und sammelte seine Jungen um sich, ganz sanft und bevor sie sich abwandte, glaubte Pilgrim ein Nicken zu erkennen… Der alte Rüde wusste, dass sie niemals ganz verschwinden würde, dass er sie niemals würde gehen lassen können.
Seine Augen gewannen ihren Bernsteinfarbenen Glanz zurück als er eine Entscheidng traf und überlegte wo er anfangen sollte. Dann wandte auch er sich um, ging zu Niyol zurück und blieb vor ihm stehen.

„Es… ist einiges geschehen… und vieles… schmerzt… schon alleine die Erinnerung daran… Ich weiß nicht… ob… ich alles erzählen kann… So lange her...“

Pilgrim machte eine kurze Pause. Er wunderte sich über den festen Klang seiner Stimme, auch wenn er stockend gesprochen hatte und seine Stimme noch immer rau und heiser war, so hatte sie doch ein wenig mehr Festigkeit zurückgewonnen und war nicht mehr ganz so schwach.

„Ich… habe viel verloren in meinem Leben… Ich…“

Wieder eine Pause.
Pilgrim war verzweifelt. Er wollte reden, er wollte erzählen, er wollte loswerden was ihn so sehr am Leben hinderte, doch je mehr er es versuchte, je näher er Luna kam… umso schwerer fiel es ihm…
Ein alter Wolf aus seinem Elternrudel hatte ihm einmal gesagt, dass es etwas Befreiendes hatte, wenn man über den Tod sprach. Das man so die Erinnerung an geliebte Wesen, an verstorbene Familienmitglieder, Geschwister, Freunde, Rudelmitglieder aufrecht erhalten konnte, denn über das Leben zu erzählen, bedeutete auch, über den Tod zu sprechen, der nun mal zu dem ewigen Kreislauf dazu gehörte. Und Andersherum konnte man Verstorbene ehren und „wieder auf erstehen“ lassen indem man von ihrem Leben und den Erinnerungen an sie erzählte, auch wenn es wehtat. Früher hatte Pilgrim diese Weisheit nicht verstanden… Nun wusste er was der Alte damals gemeint hatte. Und doch war es ihm unmöglich über Luna und seine Welpen zu sprechen. Seine Erinnerungen und die Trauer um sie, waren wie eine Mauer die er nicht brechen konnte, wie eine Mauer die die Sprache nicht überwinden konnte:

„Es tut mir leid…“

Pilgrim wusste, dass Niyol´s Frage nicht beantwortet worden war, doch er wusste einfach nicht wo er anfangen sollte… wie er anfangen sollte von dem Wesen zu erzählen, die einmal sein ganzer Halt im Leben gewesen waren. Wie berichtet man so etwas einem Fremden? Wie kann man deutlich machen, wie wichtig diese Vergangenheit war, wenn man sich noch immer dahin zurückwünschte?

Pilgrim wusste es im Moment nicht und so schwieg er wieder einmal… und doch… hatte sein Schweigen diesmal nichts Verwirrt - Deprimiertes an sich, nein, im Gegenteil. Pilgrim versuchte das in Worte zu fassen, was er verloren und geliebt hatte.




(Pilgrim ist bei: Asoka, Niyol, Catori und Teyjen; in der Nähe des Flusses; etwas abseits von: Zita, Skadi, Takata, Yuka und Tihar)

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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
19.06.2012 15:26

Kyevjen gab ihr Anlass zur Erleichterung. Der junge Rüde hatte Recht mit dem, was er sagte. Ein seichtes Lächeln kehrte auf ihre Miene zurück, sie schöpfte das erste Mal seit Gesprächsbeginn wirklich Hoffnung. Er sah mit unverklärtem Blick auf die Situation und auch auf die Drei. Der Wolf war ein Gewinn als Schlichter in ihrer Gruppe. Die Weiße nickte bestimmt. Sie konnte dem vorerst nichts hinzufügen. Sie nahm das als Anlass, Tihar gleich einmal anzusprechen und ihn zu fragen, denn genau genommen hatte sie ihn noch nicht gefragt, ob er das überhaupt wollte. Ja , er hatte dem widerstrebt, war nicht glücklich darüber gewesen, dass sie wieder zurück gingen zu den anderen. Aber wie lange wollte er da draußen noch umherirren in der Eiswüste? Wie lange wollte er Yuka in Gefahr bringen? Das war verantwortungslos, sie ließ es nicht zu. Tihar sollte hierbleiben, sonst bedeutete das für Yuka nichts Gutes. Und sie gab er sicherlich nicht her, das hatte er mehr als ein Mal betont.
Sehr viel ernster wurde es wieder, als Zita zu sprechen begann. Bis eben war sie auffällig ruhig gewesen, doch jetzt redete sie umso mehr mit einem Mal heraus, dass sie sie alle überraschte. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie sie alle Drei nicht willkommen hieß, sogar gegen ihre Aufnahme war. Mehr als Zorn überkam sie Unverständnis, denn sie wusste nicht, was sie ihr oder den anderen zugefügt hatte, dass sie so über sie redete? Was hatte Yuka ihr getan?
Als nächstes sprach Zita zu Kyevjen, der sich eben eher für ihr Vorhaben eingesetzt hatte und begann eine unvergleichliche Ankämpfung ihres Vorhabens.
Takata spitzte nervös die Ohren, als sie hörte, wie Zita davon redete, wie eine Wölfin das Zusammentreffen mit Tihar nicht überlebt hatte. Wusste sie etwa mehr als sie es tat? Nein , Tihar hatte niemanden getötet, niemanden von ihnen. Takata holte tief Luft und verließ ihre Anspannung wieder, als es interessant zu werden schien. Gut , das war Zitas Sicht. Aber sie wusste sehr genau, weshalb es dazu gekommen war damals, auch wenn sie es nicht miterlebt hatte. Ja, sie meinte Tihar gut genug zu kennen, diese Szene nachvollziehen zu können. Sie sprach vom Aufeinandertreffen , also hatten sie sich doch noch gar nicht gekannt? Es hätte sie schon sehr überrascht, hätte Tihar seine Gesundheit für Wölfe aufs Spiel gesetzt, die er gerade erst getroffen hatte. Er war gewiss kein Held und schon gar kein Fähenheld. Das mit Larka tat ihr Leid. Sie hatte die Wölfin nicht kennen gelernt, doch der Gedanke, dass sie eine Freundin verloren hatte, mit der sie einmal zusammen gelebt hatte, stimmte sie traurig. Sie hätte der Fähe sicher die gleichen Chancen eingeräumt wie Yuka, Tihar und allen anderen. Aber Tihar eben nicht, er war nicht selbstlos. Aber war er deshalb ein grenzenloser Egoist? Sie bezweifelte dies. Er hatte sie wiederum vor einem Bären bewahrt und sehr wohl seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt, man sah seine Verletzungen jetzt noch. Man durfte nicht sagen, er half niemandem und dachte ausschließlich an sich selbst. Das stimmte einfach nicht! Und dass der schwarze Wolf es vorgezogen hatte, Yuka zu retten, war auch keine Überraschung. Das hätte, mit Verlaub, jeder noch so normale Wolf getan. Erst die Kleinen, dann die Erwachsenen. Er hatte sie eben gern, das hatte er schon bewiesen, nachdem er am Fluss bei ihnen aufgetaucht war und damit, dass er zurück in die Wildnis gegangen war, um sie zu suchen. Ok , natürlich konnte er auch seine Zuneigung zu ihr nicht so gut zeigen, redete immer wieder, dass er sie nicht liebte wie ein Vater, aber das war so falsch, als hätte er behauptet, hier läge kein Schnee , es war einfach zu offensichtlich.

Takatas Einstellung zu Zita änderte sich jedoch, als sie weiter sprach. Dass sie einen großen Verlust hinzunehmen hatte, rechtfertigte nicht, dass sie so über andere reden durfte. Nicht mehr nur, dass sie abfällig über Tihar und Yuka sprach, auch sie bezeichnete sie als dumm. Dabei konnte es mit Sicherheit kein subjektiveres Urteil geben, als jemanden als dumm abzustempeln. Ihre Miene verzog sich, das kam bitter. Langsam hatte sie das Gefühl, Zita war kaum umgänglich, schwieriger jedenfalls als Skadi, die ihr wenigstens zuhörte. Bekam sie denn nichts mit? Hier ging es um das Überleben zweier Wölfe, die sie in den Tod schicken wollte? In ihren Augen war das wahrer Egoismus. Sie hatte Angst, ihr Leben ändern zu müssen, sich auf Neues einstellen zu müssen und ihre vertrauten Gewohnheiten mit anderen teilen zu müssen. Takata spürte eine unzähmbare Widerspenstigkeit in ihrem Leib.
Sie sprach sie persönlich an, aber eigentlich schimpfte sie sie eher persönlich voll. Sie gab ihr gar nicht die Chance, auf ihre Rede zu Reagieren. Sie schimpfte wie ein aufgebrachter Geier , das hatte nichts mit dem zu tun, was Catori getan hatte. Catori hatte mit ihren Vorwürfen Recht gehabt, ihnen allen ihr eigenes Spiegelbild gezeigt. Aber Zita sah nicht einmal mehr ihr eigenes Bild klar , Catoris Ansprache hatte bei ihr so wenig Wirkung gezeigt wie bei niemandem anders. Niemand hatte mehr Recht als Zita, so sah es doch aus.

Und ihr Urteil über Yuka war so falsch wie alles andere , Takata war, seitdem Tihar auf ihre Gruppe gestoßen war, fast immer dabei gewesen, wenn er und die Kleine zusammen waren. Nur das eine Mal waren die Zwei mit Catori mitgegangen. Hatte er sie jemals vor ihnen gewarnt? Nicht, dass sie wüsste, nicht so wie Zita es jetzt vor Tihar tat. Von einem koordinierten Hass seitens Tihar auf alle anderen konnte doch überhaupt nicht die Rede sein. Tihar war mit seinen irren Verwünschungen genauso armselig wie Pilgrim oder manch anderer Wolf. Er drehte sich im Kreis und schnappte in die Luft. Das war alles , und je mehr Zita Tihar als tödliches Monstrum verurteilte, desto mehr verspürte sie den Drang, sich vor ihn stellen zu müssen. Nicht anders verhielt es sich bei Tihar selbst, das konnte sie genau beobachten. Natürlich hatte er so getan, als war Yuka sein Eigentum , weil sie angedeutet hatten, dass sie wünschten, dass Yuka zu ihnen kam und nicht mehr unter seiner Obhut stand. Das Erste, was einer wie Tihar tat war, sie noch enger an sich zu binden und das durchaus auch physisch. Er klammerte sie an sich und ließ sie nicht mehr gehen. Tihar war und blieb ein kleiner Junge, der nicht wollte, dass man ihm den einzigen Wolf wegnahm, den er wirklich brauchte. Alles andere wäre eine Katastrophe gewesen!
Aber überhaupt , was bezweckte Zita mit ihrem Wutausbruch? Dass Yuka ihrer Meinung nach endlich zu den anderen kam, damit sie nicht mehr nur den Einfluss Tihars hatte? Das wurde unmöglich, weil sie es immer stärker andeutete und Tihar sie immer enger an sich binden würde , am Ende würde er sie vielleicht noch aus dem Leben reißen , wenn ich sie nicht haben darf, soll sie niemand bekommen , Tihar LeNuit war doch nichts anderes als ein Satz scharfer Zähne. Wenn man damit umgehen konnte, wurde niemand verletzt. Wenn man dagegen rannte, dann tat es weh.

Doch jetzt hatte Zita ihre Schmerzgrenze erreicht. Ihr bescheuerter Vergleich zwischen Pilgrim und Tihar , nein vielmehr ihr Aufwiegen beider Wölfe! , war unerträglich. Die Fähe legte die Ohren an und versteifte ihre Gliedmaßen. Schon lange nicht mehr hatte sie etwas so in Rage gebracht. Und es entsprang einer Ironie, dass ausgerechnet sie wütend wurde, während der Schwarze hinter ihr auffällig still hinter dem Berg hielt.
Ihre Anspielungen auf Tihars Schwächen war einfach nur ungerecht. Das konnte sie doch genauso gut umdrehen , würde Pilgrim seine Beute mit Tihar teilen? Würde er sich für ihn einsetzen? Daran glaubte sie nicht. Aber deshalb war sie Pilgrim nicht böse, denn er konnte es einfach nicht! Er war schwach und vielleicht auch krank. Er selbst brauchte Hilfe. Und nicht anders war es bei Tihar. Sie alle glaubten immer nur, Tihar war zu sonst was im Stande, nur weil er gern große Luftblasen abgab und über Muskeln verfügte. Aber das war falsch! Tihar war eine nicht weniger verwundete Seele , Die Abweisung dieses Wolfs machte ihn erst recht zu einem unerträglichen Artgenossen. Nichts war schlimmer als ein soziales Lebewesen zu ignorieren. Zita war drauf und dran, all das zu tun, was Tihar wirklich zur Gefahr machte , was man nicht kannte, das verteufelte man.
Geändert hatte sich Tihar kaum. Aber sie hatte ihn besser kennen gelernt.
Und als Tihar dann doch eine Stellungnahme abgab , so etwas ähnliches, da konnte sie nichts anderes als nicken. Tihar traf genau den Punkt. Sie wusste nicht Bescheid , sie hörte ja noch nicht einmal zu. Sie war genauso störrisch und eigensinnig wie der, den sie so verabscheute.

Ist das dein Ernst?, sprach sie verärgert. Du wiegst ein Wolfsleben gegen ein anderes auf, ja sogar gegen zwei? Wieso hat Pilgrim deiner Meinung nach Schutz verdient, aber Tihar nicht?
Sie trat näher an Zita heran und sprach eindringlich. Wie er uns von Nutzen sein kann? Wie, ist Pilgrim uns von Nutzen?

Das fragte sie dann besser nicht. Sie wollte Pilgrim nicht zu sehr mit hineinziehen. Ihr Blick schweifte hinüber zu dem Grauen, der irgendwie auffällig von zwei ihr fremden Rüden umgeben war. Vielleicht sollte sie besser einmal nach dem Wolf schauen, den sie hier gerade als Beispiel anführte? Voller Erregung fuhr Takata fort.

Wenn du Tihar und vor allem Yuka zurück ins Eis schickst, dann bist du verantwortlich, wenn sie daran sterben. Bist du Herrin über Leben und Tod? Hast du die Entscheidungsgewalt für alle anderen Wölfe im Rudel?

Takata trat wieder etwas zurück. Es erstaunte sie selbst, wie wütend sie Zitas Rede gemacht hatte. Es ging nicht mehr nur um Tihar, es war zu einer Grundsatzdiskussion geworden. Sie wollte der Fähe aufzeigen, wie falsch sie mit ihrer Auffassung lag. Zita schien ihr einfach nicht diskussionsfähig. Sie sträubte sich so sehr gegen etwas, das sie nicht kannte und sie benutzte alles und jeden, um ihrem Ziel gerecht zu werden. Pilgrim als Opfer, und sogar sie, Takata, als Mittäterin. Das war abartig!
Ihr zorniger Blick wich von Zita ab und sie versuchte sich zu beruhigen, in dem sie sich daran erinnerte, dass hier auch noch zwei andere Wölfe waren, die sie nicht aufgeben musste. Viel wichtiger als Zitas Umkehrung erschien es ihr, auf Skadis Kritik einzugehen. Die war zwar auch nicht immer objektiv, aber sie fand in einem fairen Rahmen statt, in den niemand Unschuldiges hineingezogen wurde.

Da war zum Beispiel die Frage, was er für sie getan hatte. Takata sah sie schief an. Wieso fragte sie das? Das bewies doch nur, dass sie von Tihar genauso wenig Ahnung hatte wie alle anderen. Sie konnte das hier nicht offenlegen, denn der Betroffene, über dessen Kopf sie hier hinwegsprachen, stand unmittelbar hinter ihr und würde sich daran erfreuen, würde sie die Geschichte erzählen und ihn damit zum Helden machen. So viel Ruhm und Ehre vertrug er noch nicht, das ging nur schief.

Das erkläre ich dir ein andermal. Du kannst mir aber vertrauen, dass es seine Berechtigung hat. Hast du dich noch nicht gefragt, warum Tihar verletzt ist?

Doch Skadi stieß sie noch einmal auf das, was Kyevjen auch schon angesprochen hatte. Sie durften nicht über die Zwei hinwegentscheiden, dazu gehörte auch, dass sie sie fragen musste, ob sie das überhaupt wollten. Natürlich , so wie sie den kleinen Jungen Tihar kannte, machte es ihm gleich einen Heidenspaß, ihr in den Rücken zu fallen und auszuspucken, dass er ja gar nicht vorhatte, ins Rudel aufgenommen zu werden. Aber ein strenger Blick sollte ihn von solchen bösen Scherzen abhalten, allein Yuka zuliebe.
Die Weiße drehte sich um und fragte Tihar und Yuka gleichermaßen und das in einer Form, die verdeutlichte, dass es hier um Leben oder Sterben ging. Konnte Tihar sich von seiner selbstzerstörerischen Vergangenheit und damit auch von den Qualen um den Tod seiner Schwester lösen und einen neuen Lebensabschnitt mit Yuka anfangen , oder wollte er weiter Kamikaze spielen und sich den Kopf zertrümmern und Yuka gleich mit?

Tihar, Yuka , was ist mit euch? Wollt ihr euch dem Rudel anschließen und die Chance wahrnehmen? Im Rudel zu leben heißt, sich für das Leben selbst zu entscheiden!, sprach sie noch einmal voller Nachdruck.

Lieber hätte sie gefragt , wie , Ihr kommt doch mit zum Rudel, oder? Aber das klang so vorbestimmt, dass ihr Skadi mit Sicherheit einen Strick draus gedreht hätte. Ja natürlich war sie für ihre Aufnahme! Sie hatte aber auch ein Recht auf Tihars Seite zu stehen. Sie hatte ihm nicht nur persönlich etwas zu verdanken, sondern sie hatte auch als Erste und Einzige etwas über seine geheimnisumwitterte Vergangenheit erfahren. Sie konnte das alles jetzt hier nicht auspacken und vor die Füße der eh schon so kritischen und gegnerisch gestimmten Wölfe legen , es hätte ihn gedemütigt. Ihnen blieb also nichts anderes, als ihr zu vertrauen, ihr allein, dass sie Recht hatte , und ihr Magengefühl dass Tihar nie, niemals etwas Dummes tat, mit dem er anderen und sich selbst weiteren Schaden zufügte.

(Skadi, Kyevjen, Zita, Yuka, Tihar - etwas abseits)



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Asoka
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Asoka ist offline
23.06.2012 17:34

In Anwesenheit dieser Wölfe zu sein, war so, als ob man von einer Horde Huftiere umgerannt wurde. Ihre Dummheit war schmerzhaft und er verspürte fast so etwas mit Mitleid mit diesen Kreaturen. Aber auch nur fast. Asoka schnaufte und ließ kleine Dampfwölken gen Himmel wandern. Mittlerweile bereute er es zu dem Alten hinüber gegangen zu sein. Als ob ein Niyol nicht genug für seine Nerven war ... Kurz warf er einen argwöhnischen Blick zu Niyol, ehe er seine blauen Seelenspiegel verdrehte. Was für ein kindisches Schauspiel erwartete die Wölfe nun? Superwolf alias Pilgrim stand auf und lief an ihnen vorbei. Hob dramatisierend seinen Kopf an und faselte von Irgendwas. Bla bla bla. Asoka gähnte. Ging es nur ihm so, dass er von dem Gespräch müde wurde? Niyol jedenfalls schien gefesselt zu sein von der lahmen Geschichte, die der Alte zu erzählen hatte. Jedenfalls einer.

„Ihr könnt mich mal“, zischte er leise und seine Lefzen bebten.

Ohne noch auf die Worte des Alten zu hören, drehte sich der dunkle Rüde um und entfernte sich einige Schritte von den Beiden. Seine Ohren schnippten in der kühlen Luft und seine Rute peitschte unruhig von einer Seite zur Anderen. Als er meinte genügend Abstand zwischen sich und Niyol, sowie Pilgrim, gebracht zu haben, ließ er sich nieder. Er betete seinen Kopf auf seine großen Pfoten und schloss genervt seine Augen. Oh, selbst ein abscheulicher Albtraum wäre eine wunderbare Erlösung aus diesem Irrenrudel …


{ Erst bei Niyol & Pilgrim, dann alleine }

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Kyevjen
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Kyevjen ist offline
23.06.2012 17:49

Mit so einer Explosion hatte Kyevjen nicht gerechnet. Besonders hatte er die Reaktion nicht von Zita erwartet, die bisher immer sehr schweigsam gewesen war und sich noch gar nicht geäußert hatte. Natürlich hatte sie auch vorher schon gezeigt, dass sie gegen eine (Wieder)Aufnahme der drei Wölfe war, allerdings hatte Kyevjen nicht geahnt, dass soviele Gedanken und Emotionen in ihr schlummerten. Der Rüde war ihr dankbar darüber, dass er nun endlich erfuhr, was Sache war, was passiert war, auch wenn die Schilderung sicher nicht sachlich war. Er versuchte einiges aus der Erzählung zu filtern und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Tihar war ganz sicher nicht normal. Möglicherweise durch irgendetwas traumatisiert, auf jeden Fall nicht einfach in eine Gesellschaft zu integrieren. Aber er schien an Yuka zu hängen. Wichtig war noch rauszufinden, ob diese Verbindung krankhaft war, oder er wirklich ernsthafte Gefühle für sie empfand – väterlich oder sonst irgendwie. Aber das konnte man nicht jetzt in wenigen Momenten analysieren, dafür brauchte man Zeit. Interessant wäre auch noch zu wissen, ob Tihar einen Wolf umgebracht hatte, oder ob er es hatte einfach geschehen lassen. Natürlich würde zweiteres ihn nicht zu einem sympathischen Wolf machen, aber immerhin zu einem Rudelmitglied, das keine direkte Gefahr für andere bedeutete, sondern einfach nur absolut überflüssig war – inwiefern seine Anwesenheit dann etwas nütze, war auch dahingestellt. Aber das sprach Kyevjen nicht aus.

Er bemerkte Skadis Blick, während er über Zitas Geschichte nachdachte. Sie wirkte enttäuscht, ein wenig stur und trotzig. Offensichtig hatte sie erwartet, dass er sich nur auf ihre Seite schlug und sich gegen die Aufnahme der drei äußerte. Aber er hatte versprochen, neutral zu sein. Und er war nunmal zu dem Schluss gekommen. Die Geschichte änderte zwar das Bild, das er von den Wölfen hatte, vorerst aber nicht seine Meinung über ihr Recht, Teil des Rudels zu sein. Trotzdem gab es eben noch zwei wichtige Fragen zu klären. Eine von ihnen sprach Takata nun aus. Wollten Tihar und Yuka sich überhaupt den anderen anschließen. Wenn nicht, hatte sich diese Diskussion schon erledigt. Die Frage war dann nur, wie Takata sich entscheiden würde, aber das war dann wohl kein großes Thema mehr, da es hier hauptsächlich um die anderen beiden ging. Und die zweite, große Frage, sprach Kyevjen selber aus, dieses Mal direkt an Tihar.

“Und abgesehen davon… Würdest du ein Mitglied des Rudels absichtlich gefährden, angreifen oder töten wollen?“

Könnte jemand zu Tode kommen, so wie Larka? Kyevjen wusste nichts über die Vorgeschichte der Wölfe, aber er empfand die Frage als wichtig. Und Tihar war doch wohl in der Lage, für sich selbst zu entscheiden und sich einzuschätzen? Natürlich konnte er jetzt lügen. Aber sollte er das tun, hätte Kyevjen später keine Scheu mehr, ihn von allem abzuhalten, was der schwarze vor hatte – und wenn er ihn dafür irgendwie außer Gefecht setzen müsste. Kyevjen würde Tihar nicht über den Weg trauen, egal was er nun antworten würde. Aber trotzdem war die Antwort für die späteren Entscheidungen wichtig. Es war wie eine Vorwarnung, wie eine Regel, die aufgestellt wurde und deren Brechen bestraft werden durfte. Würde diese Regel allerdings vor dem Beitritt ins Rudel nicht aufgestellt werden, konnte der Verstoß gegen sie weniger einfach geahndet werden.

[Bei Skadi, Takata, Zita, Yuka, Tihar]

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Catori
Befreite Verzweiflung


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Catori ist offline
24.06.2012 10:18

Offensichtlich hatte sie soeben eben alles umgeschmissen, was sie kurz davor scheinbar langsam ein wenig aufgebaut hatte. Der Jungwolf, der eben noch für seine Verhältnisse überraschend sicher gewirkt hatte wirkte plötzlich -beinahe noch schlimmer als sonst- als wäre ihm ein riesiges Ungeheuer auf den Fersen. Das Ungeheuer der Vergangenheit. Offenbar schien da doch irgendwas passiert zu sein. Etwas, womit er eindeutig nicht abgeschlossen hatte und was womöglich die alleinige Ursache für dieses ängstliche Verhalten war? So radikal wie sich diese Veränderung der Stimmung bei ihm war, ließ sich so ein Umstand zumindest stark vermuten und weckte auf diese Weise auch Catoris Neugier. Doch diese galt es nun zu zügeln. Wenn sie ihn zu sehr bedrängte würde er vermutlich wirklich endgültig abhauen und ob sie dann irgendwann wieder an ihn heran kam war wohl fraglich. Außerdem wollte sie ihn nicht noch weiter verstören. Der Kleine war so lieb gewesen überhaupt hier auf zu tauchen und hatte es tatsächlich geschafft sie auf zu muntern, da konnte sie ihm das doch nicht heimzahlen indem sie seine Ängste provozierte.

"Hm hmm. Dann müsst ihr auf eurer bisherigen Reise ja ganz schön was durchgemacht haben. Auch ich bin eine Weile ohne Rudel unterwegs gewesen und hatte leider nicht mal einen Gefährten dabei. Es war erstaunlich wie wenig es einem dann noch Spaß macht Haken schlagenden Hasen hinterher zu rennen, wenn man sie fangen muss."

Ein wenig belustigt grinsend sah sie ihn an. Ja, das war nun nicht unbedingt eine Glanzleistung, es gab vermutlich tausende bessere Wege aber sie hatte Angst er würde weg laufen noch bevor sie auch nur irgendwas heraus gebracht hatte.
Mit einem leisen Seufzer schaute sie in die Schneelandschaft vor sich. Was nun? Was würde Kimi tun?

NEIN!

Mehr oder weniger erschreckt war sie bei dem Gedanken zusammen gezuckt. Sie musste aufhören so zu denken! Es funktionierte nicht! ...Aber andererseits... Sie wusste das Kimi immer gute Lösungen gefunden hatte. Was hätte sie wohl jetzt zu ihr gesagt? Vermutlich hätte sie ihr nur diesen besänftigenden, lächelnden Blick zu geworfen, der einem zwei Dinge gleichzeitig versprach: nämlich dass man es nicht erzählen musste und sie einen trotzdem niemals deswegen böse sein würde, aber auch das sie warten würde und immer bereit es sich doch noch an zu hören wenn man bereit dazu war. Ja die alte Wölfin hatte immer warten können. Ständig hatte Catori vorher noch eine ganze Weile über Gesagtes nachdenken wollen, bevor sie antwortete und so hatten sie mehr oder weniger immer nebenbei eine Unzahl an offenen Gesprächen gehabt. Was war es nur für eine schöne Zeit gewesen!

"Weißt du was? Ich glaube wir sollten versuchen diese ganzen Miesepeter wieder auf zu muntern!"

Ein wenig verschwörerisch Lächelnd schaute sie den kleinen Teyjen an. Sah dann jedoch mit einem weiteren demonstrativen Seufzer zur Seite.

"Ich muss nur vorher noch irgendwie meinen Gefühlsausbruch von vorhin wieder gut machen. Du hast nicht zufällig eine Idee?"

Fragend sah sie ihn an. Wer weiß, vielleicht kam dem zögerlichen Jungwolf ja eine schöne Idee? Catori zumindest war grade eindeutig nicht in einer kreativen Phase, wie sie befand.

( bei Teyjen | abseits von Takata, Tihar, Yuka, Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Asoka & Niyol | abseits vom Fluss)

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Chihiro
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Chihiro ist offline
24.06.2012 13:08

Sieh an, da wurde Wolf tatsächlich zu einem gackernden Huhn. Wer hätte gedacht, dass Chihiro jemals so etwas miterleben durfte. Womöglich war es aber auch nur eine doofe Gans, der hoffentlich die Spucke im Hals stecken bleiben würde! Die weiße Prinzessin konnte ihren Hass auf Thyca nicht in Worte zusammen fassen. Das Gefühl, welches in ihrem Inneren im Umlauf war, war von unbeschreiblicher Größe, dass sie schon alleine bei der Erklärung des Umfangs scheitern würde. Thyca stellte sie bloß, versuchte sie mit ihrer verspielten, arroganten Art fertig zu machen. – Doch nicht mit ihr! Die Tatsache war erschreckend, dass ein Wolf so schnell seine Maske fallen lassen kann. Chihiro konnte es nicht glauben, wenn sie daran dachte, dass sie mit einer braunen Fähe vorher noch gelacht und rumgetollt hatte. Was für eine verdammte Schauspielerin! Welches kranke Spiel zog sie hier bitteschön ab? Ihre Ohren schnippten durch die Luft und aus dem Augenwinkel blickte sie kurz zu dem Rüden, als Thyca anfing mit ihm zureden. Unser Revier? Wir dulden keine Eindringlinge? Sie hatte einen schlechten Tag? Sie presste ihre Zähne aufeinander, so fest, dass nichts mehr dazwischen passen konnte. Doch bevor sie der braunen Bestie ihre Meinung in die Magengrube boxen konnte, prallte ihr die Stimme von Avonasac, in Lautstärke von hundert brüllenden Bären, regelrecht ins Gesicht. Nun war aber mal Schluss mit dem Kindergarten!

„Halt den Mund! Halt – verdammt nochmal – deinen Mund!“

Ihr schmaler Körper bebte. Ihre laute Stimme hallte immer noch in ihren Ohren. Sie konnte nichts für ihren Gefühlsausbruch. Sie wurde dazu provoziert. Wie sollte Wolf da ruhig bleiben, wenn man mit dreckigen Pfoten auf ihrem Stolz herum trampelte. Niemand hatte das Recht ihr so etwas anzutun. Was bildeten sie sich ein, so mit ihr umzugehen? Wer waren sie denn schon?! Ohne auf den Rüden zu achten, schritt sie von ihm weg und blieb vor Thyca stehen.

„Was bildest du dir eigentlich ein, du falsche Schlange? Du hast dir so einfach mein Vertrauen erschlichen und nun versuchst du mich fertig zu machen? Wie tief kann man im Leben eigentlich noch sinken? Wenn du mir was zu sagen hast, dann sag es mir ins Gesicht und nicht in verdammten Andeutungen und hinter meinem Rücken. Das ist armselig. Du bist armselig!“ Ihre Stimme war ruhig. Was ungewohnt war. Sie reckte ihr Kinn nach oben und beobachtete Thyca durch ihre goldenen Augen. „Beantworte mir eine Frage, bevor sich unsere Wege trennen. Was hat es dir gebracht dieses Gesicht, dein wahres Gesicht, nicht von Anfang an zu zeigen?“


{Bei Thyca und Avonasac }

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Teyjen
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Teyjen ist offline
01.07.2012 08:34

Teyjen war heilfroh, dass Catori sich scheinbar entschieden hatte nicht weiter nachzubohren und ihm die Möglichkeit gab seine Vergangenheit wieder dorthin zu verbannen, wo sie nach Teyjens Ansicht hingehörte. In die dunkelsten Ecken seines Bewusstseins. Er hatte einfach nicht die Kraft um sich mit dieser auseinander zu setzen, heute so wenig, wie er sie damals gehabt hatte. Auch wenn Teyjen den Themenwechsel begrüßte und ihm klar war, dass Catori diesen nicht ganz zufällig eingeschlagen hatte, so war er nun doch wieder deutlich vorsichtiger geworden. Seine Körperhaltung blieb nach wie vor angespannt und seine Blicke mieden die Gesprächspartnerin nun gänzlich. Auch wusste er nicht so recht, wie er auf die kurze Episode aus der Vergangenheit der Fähe reagieren sollte, also beließ er es bei einem kurzen Nicken und einem kurzen Zucken der Mundwinkel, was wohl ein Lächeln werden sollte. Er wollte dabei keines Wegs unhöflich wirken... Es waren mehr wie die Nachwirkungen einer Art Schockstarre, in welche er versetzt worden war, welche es ihm nun schwer machten, sich erneut für ein offenes Gespräch zu erwärmen. Erst mit den nächsten Worten war der Jungwolf unweigerlich zu einer Reaktion gezwungen, wobei die Option einfach nichts zu sagen wohl die denkbar schlechteste, wenn auch einfachste Alternative war. Für Teyjen war jedes Wort, nun mehr denn je, reinste Anstrengung und Überwindung. Jedoch herrschte in ihm auch der Wunsch nach Anschluss und Gemeinschaft, dessen Erfüllung er sich zum Ziel gemacht hatte. Warum konnte ihm dies nur nicht so leicht fallen, wie seinem Bruder? Teyjen seufzte innerlich, versuchte sich jedoch möglichst wenig von seiner inneren Verunsicherung und Zerrissenheit anmerken zu lassen... was ihm natürlich nicht sonderlich gut gelang. Er nickte, als Bestätigung, dass sie zu den anderen zurück kehren sollten. Der einfachere Teil war damit getan. Jetzt hatte man ihn noch um einen Ratschlag gebeten. Also versuchte er so gut es ging zu antworten.

„Also... ähm... manchmal... da ist der offensichtlichste Weg der beste... auch wenn er gern gemieden wird, weil er... zugleich der schwerste ist... Soetwas einfach... verhallen zu lassen oder... durch eine andere Tat wieder gut zu machen... ist nur oberflächlich... innerlich bleiben dabei jedoch die Verletzungen... aber eine aufrichtige Entschuldigung... kann all diese Wunden heilen... und wenn du erklärst... warum es dazu kam, dass du dir nur Sorgen gemacht hast, dass dir die anderen viel bedeuten... dann wird dies euer Verhältnis nur stärken...“

Teyjens Worte mochten stockend gesprochen worden sein, jedoch war in jedem von ihm tiefe Überzeugung zu hören. Er war ein friedliebender Wolf, der sich um Harmonie bemühte, auch wenn seine Anstrengungen nur allzu oft verhallten. Gleichzeitig fragte er sich auch, ob er zu viel gesagt hatte. Schließlich war er der letzte, der ein Recht darauf hatte jemandem zu diktieren, was dieser zu tun hatte.

„D-das ist natürlich... nur so eine Idee von mir... ziemlich dumm, ich weiß... also... ähm... ich denke es wird sich schon alles zum Guten wenden, w-wie auch immer du ihnen gegenüber trittst... w-wir sollten wirklich zurück gehen.“

Mit diesen Worten drehte er sich um, um gemeinsam mit der Fähe den Rückweg anzutreten.


[bei Catori | abseits von Takata, Tihar, Yuka, Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Asoka und Niyol]

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Zita
~Sternenseele~


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Zita ist offline
02.07.2012 16:06

Zita fühlte sich immer mehr und immer heftiger sehr, sehr fehl am Platze. Je mehr gesagt wurde, oder auch eben nicht gesagt, nicht verstanden wurde, desto schlimmer und bedrängter fühlte sich die Weiß-Graue Timberwölfin.

Sie hatte nach ihrem Standpunkt der Dinge wieder geschwiegen doch als Takata dann anfing zu reden und natürlich auf sie einging, da spitzten sich Zita´s Ohren und die Fähe gab sich wirklich Mühe unvoreingenommen und neutral, soweit sie das noch sein konnte oder war, Takata zuzuhören, doch schon bald klappten sich Zita´s Ohren wieder mürrisch zur Seite weg. Natürlich… Takata hatte nichts von dem verstanden was Zita in den Raum geworfen hatte, rein gar nichts.

Wieder brauchte Zita ihre ganze Selbstbeherrschung um der naiven Polarwölfin, die sich nun ein wenig genähert hatte, nicht sofort an die Gurgel zu gehen. Nur mit Mühe konnte sie ein Kräuseln des Nasenrückens verhindern, doch für alle anderen Anwesenden musste es ein sonderbarer Anblick sein, wie Zita da doch ein wenig die Lefzen verzog.

Laut schnaubend ließ sie die Luft aus ihren Lungen und der Nase entweichen, als Takata sie auf den Tihar-Pilgrim – Vergleich ansprach und fast wäre ihr vor lauter Empörung und Entsetzen über diese wirklich dämliche Frage, ja den vollkommen absurden Vergleich den Takata ihr da an den Kopf warf, der Unterkiefer herab gefallen. Meinte Takata diese Frage wirklich ernst? Das konnte nicht sein… So dumm war nichtmal Takata…. Oder etwa doch? Zumindest schien es ganz so…

Sie fragte Zita nach dem Schutz der beiden Wölfe. Warum Pilgrim mehr Schutz, ja überhaupt Schutz verdient hatte und warum Tihar… Zita konnte diesen Gedanken gar nicht erneut in ihrem Kopf wiederhallen lassen so dämlich war er in ihren Augen. Stur und wütend starrte sie Takata einfach nur an. War sie durch ihre Zeit mit Tihar schon so verblendet, dass sie sogar schon das Offensichtlichste nichtmehr sah? Das sie das was so logisch war, ernsthaft in Frage stellte?

Unzufrieden über all das was hier gerade geschah, sträubte sich kurz wieder Zita´s Nackenfell ehe sie Takata fest in die Augen sah, innerlich noch einmal sehr, sehr tiiiiiief durchatmete und der Polarwölfin dann so ruhig wie möglich antwortete:

„Ja, Takata, dass ist mein voller Ernst. Und nein, ich wiege hier gar keine Leben gegeneinander ab, ich stelle nur das dar, was ich sehe und was ich erlebt habe, denn wenn du so jemanden wie Tihar ernsthaft ins Rudel holen willst, dann sollte unser Schlichter wissen, warum zumindest ICH gegen diese Eingliederung bin.“

Kurz nickte sie zu Kyevjen hinüber ehe sie ruhig weitersprach:

„Ich habe erlebt, was Tihar mit Pilgrim angestellt hat, was er IN Pilgrim bewegt haben muss, ja, das kann ich mir nur vorstellen… Doch gerade du hast selbst erlebt wie…“

Zita suchte nach dem richtigen Wort:

„…zerbrechlich und fragil Pilgrim ist. Du hast selbst erlebt wie oft er schon aufgegeben hat, wie schwer es teilweise war, Pilgrim zum Weiterlaufen, ja, zum Weiterleben zu bewegen. Von Pilgrim´s Alter und seinen Wunden die er ja haben muss, sonst wäre er nicht so wie er ist, den Narben mal ganz abgesehen… Und du fragst mich nun ernsthaft warum ich Pilgrim mehr Schutz zuspreche als Tihar? Takata! Bist du wirklich schon so blind geworden? Du siehst schon das Offensichtliche nicht mehr! Und jeder der erlebt hat, wie Pilgrim ist und der ein wenig Mitgefühl hat, wird dir da das Gleiche erzählen, das Gleiche was ich sagte. Im Bezug, oder Vergleich, Tihar > Pilgrim.“

Zita war doch erstaunlich ruhig geblieben, was die Fähe selbst wohl am meisten verwunderte, doch diese Ruhe verflog fast sofort wieder, als Takata, in Rage und voller Erregung weiter mit Vorwürfen um sich warf.

Und wieder ein Vorwurf, ja fast schon eine Beleidigung… Zita baute sich zu ihrer vollen Größe auf, als sie sich nun auch gegen den nächsten Vorwurf rechtfertigte:

„Herrin über Leben und Tod nennst du mich, ja? Ob ich die Entscheidungsgewalt für alle anderen Wölfe im Rudel habe? Interessant… Zu beidem kann ich dir aber ganz klar sagen – NEIN. Ich bestimme hier nicht über Leben oder Tod, warum sollte ich auch? Ich bleibe dabei, ich stelle hier nur dar, WARUM ich gegen Tihar im Rudel bin und ganz nebenbei, ich glaube nicht, dass die beiden so schnell sterben würden, immerhin ist doch Tihar an Yuka´s Seite. Er würde sich schon mit dem Tod anlegen, wenn dieser versuchen würde, ihm Yuka zu nehmen. Um es mal so auszudrücken...“

Schmerzhaft presste Zita ihre Kiefer aufeinander. Sie war sonst nicht der Wolf der mit bissigen, sarkastischen Worten um sich warf, doch im Augenblick kam es ihr so vor, als würde Takata alles versuchen um Tihar klein, schwach und verletzlich darzustellen, als würde die Polarwölfin alles versuchen um zu beweisen wie arm und friedlich Tihar doch war und wie böse sie war und wie Unrecht sie (Zita) doch hatte.

„Und Entscheidungsgewalt über andere Wölfe habe ich auch keine, und du auch nicht Takata. Ich entscheide nur über mich selbst, denn ich bin nicht der Alpha des Rudels in das ihr, beziehungsweise Du, Takata, zurückkehren willst. Du hast ebenso wenig zu sagen und hier zu entscheiden, wie ich. Du warst einmal unsere Führerin Takata, ja, du hattest einmal die Führung über unser kleines Rudel inne, doch die hast du abgegeben als du mit Tihar gingst. Du bist nichtmehr Alpha des Rudels, den Platz hat inzwischen jemand anderes eingenommen und nur derjenige hätte die Alleinige Entscheidungsgewalt über das, worüber wir hier alle so lamentieren. Und als Mitglied dieses „Rudels“, dieser Gruppe, habe auch ich ein Recht zu sagen was mir im Kopf herum geht, auch ich darf meine Meinung kundtun. Wenn hier schon alle die es betrifft nach ihrer Meinung gefragt werden... um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen..."

Zita bemerkte, wie langsam aber sicher ihre so schwer aufrechterhaltene Beherrschung wieder zu bröckeln begann. Takata war schon immer ein wenig anstrengend gewesen, doch das was hier gerade geschah, war für Zita, die sonst sehr tolerant war, langsam aber sicher schwer zu ertragen. Sie stand hinter dem was sie gerade gesagt hatte, auch oder gerade das was sie über die Alpharolle gesagt hatte. Skadi war zu dem geworden, was Takata an der Baumstammbrücke am Fluss abgegeben hatte und bereitwillig hatte sich Zita Skadi… war es schon ein Unterordnen gewesen? Oder war es eher ein Akzeptieren der neuen veränderten Situation gewesen? Zita wusste es nicht… Doch Skadi… sie hatte wenigstens zugehört, mit Skadi konnte man reden…


Zita bemerkte, wie sich der wütende Blick Takata´s von ihr abwandte und sie Skadi ansah. Ja… Skadi hatte ja auch noch etwas gefragt gehabt. Misstrauisch sah Zita die beiden (Takata und Skadi) von der Seite her an. Gute Frage, rief sich Zita wieder in Erinnerung, die Skadi da gestellt hatte. Fast schon ein wenig widerspenstig-neugierig spitzten sich Zita´s Ohren den beiden Wölfinnen zu, ja, diese Antwort auf die Frage, interessierte sie dann doch. Doch wie enttäuschend war Takata´s Antwort, die doch wieder keine war. Wieder nur eine ausweichende Vertröstung… und eine Gegenfrage…

Grimmig schnaubte Zita, doch dann legte sie den Kopf ein wenig schief und sah Takata wieder an. Irgendwie schaffte sie es, die Polarwölfin mit neutralem, ja fast schon freundlichen Blick anzusehen. Tihar war verletzt… Richtig, dass sagte sie bereits… Doch wieder war da dieses Ungute Gefühl, dass Takata alles vorschob was sie gerade finden konnte nur um Tihar so ins Rudel zu schleusen. Und warum musste sie es wieder so betonen, dass der Schwarze eine Verletzung hatte, wenn es doch ganz Augenscheinlich keinen zu interessieren schien?

„Ist es so geheim, dass du es nicht jetzt erzählen kannst? Und vor allem, nicht gleich Allen?“

Fragte Zita leise aber eindringlich und ließ Takata dabei nicht aus den Augen. Wraum versuchte Takata so ein Geheimnis daraus zu machen? Oder war es vielleicht wegen Tihar? Ganz egal was er auch getan hatte... Wollte oder konnte Takata es nicht erzählen, weil sie sonst Tihar´s Ego noch fütterte? Hatte sie etwa Angst, der Schwarze könnte dann sein wahres Gesicht zeigen und diese Diskussion um ihre Zukunft zunichte machen? Zutrauen würde sie ihm es...

Zita hoffte, dass Takata die Frage gehört hatte, doch sie wandte sich zu Tihar und Yuka um und schon wieder musste Zita das Gefühl einer belehrend-schimpfenden Wolfsmutter aus ihrem Kopf vertreiben, als sie sah, wie dsie Polarwölfin den beiden ins Gewissen zu reden begann.

Doch als Kyevjen´s Frage, direkt an Tihar gestellt, durch die Luft klang, da versteifte sich Zita erneut. Sie kannte die Antwort des Schwarzen jetzt schon, konnte ihn schon hämisch-lieblich lächeln sehen und die Frage zuckersüß verneinend. Nie würde Tihar sich nun so geben wie er wirklich war…

Verzweiflung wallte wieder in Zita auf, doch mit ihr verschärfte sich auch dieses eine Bild… diese eine Vorstellung die langsam klarer wurde…




(Zita ist bei: Skadi, Takata, Kyvjen, Yuka und Tihar ; etwas abseits von: Asoka, Pilgrim, Niyol, Catori und Teyjen am Fluss)

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Skadi
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Charakterbogen
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Skadi ist offline
03.07.2012 15:53

Die Diskussion begann allmählich, sie zu ermüden. Am Anfang war es ja noch ganz amüsant gewesen, doch mittlerweile nervte sie das Gespräch nur noch. Nicht, dass sie etwas anderes erwartet hatte, aber sie waren nicht im Mindesten vorangekommen. Stattdessen war die Situation verfahrener denn je, niemand gab klare Auskünfte und wenn doch, dann nicht ohne sie mit deftigen Vorwürfen und Halbwahrheiten zu spicken.

“Unsinn, Takata war nie Alpha des Rudels und verlangt auch jetzt nichts dergleichen“, warf sie lustlos ein.

Bei allem Verständnis für Zitas Unmut, aber das ging ihr dann doch etwas zu weit. Vermutlich hätte nicht einmal Takata selbst sich als Anführerin des ursprünglichen kleinen Fähenhaufens bezeichnet. Mit welchem Recht auch, schließlich hatte sie nicht mehr oder weniger getan als alle anderen auch. Gut, der Einfall mit den Störchen stammte von ihr, aber das war es auch schon, und selbst der ist nicht besonders begeistert angenommen worden. Durch die Verletzung, die sie sich auf der Flucht vor dem Waldbrand zugezogen hatte, wäre sie ohnehin nicht in der Lage gewesen, sich gegen irgendjemanden durchzusetzen, hatte jedoch auch nie Ambitionen in dieser Richtung gezeigt. In Wahrheit hatten sie überhaupt keinen Anführer gehabt. Wie kam Zita also auf die Idee, dass die Weiße nun zurückkehren und direkt die Führung des Rudels an sich reißen wollte?
Nach diesem knappen Einwurf hüllte sie sich abermals in Schweigen, denn alles, was ihr momentan einigermaßen relevant erschien, war bereits gesagt worden. Sollte doch zunächst Tihar sich äußern und endlich ein für allemal klarstellen, ob er sich ihnen überhaupt anschließen und sich einigermaßen zivilisiert benehmen wollte. Mittlerweile befürchtete sie es ja fast, denn sonst wäre er vermutlich schon längst mit ein paar höhnischen Sprüchen abgezogen.


[Takata, Kyevjen, Zita, Yuka, Tihar | abseits]

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