Willkommen, Streuner ! ǀ Registrierungsformular ǀ Forumregeln ǀ Anmeldung
Seiten (26): « erste ... « vorherige 13 14 [15] 16 17 nächste » ... letzte » Thema ist geschlossen Favorit
Thyca
abgegangen


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
80cm und 65 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 26

Thyca ist offline
01.01.2012 20:19

Die Braune spürte einen unangenehmen Schmerz auf ihrer empfindlichen Schnauze. Die Weiße konnte doch tatsächlich zubeißen! Das hatte sie ihr gar nicht zugetraut. So wie sie aussah, war sie den ganzen Tag nur mit Fellpflege beschäftigt. Vorsicht Süße, du machst dich noch schmutzig.
Nach dem ersten, lauten Jaulen, während dem Tyhca völlig wehrlos war, ließ die weiße Chihiro sie aber auch schon wieder los. Sie leckte sich erst mal die Wunde, ihre Schnauze blutete sicher etwas. Aber das war ihr egal. Was ihr nicht egal war war ihr Stolz und die Tatsache, dass Chihiro sie verhöhnt hatte. Mit einem bösen Blick musterte sie die Polarwölfin und lauschte ihren sinnlosen Worten. Allein? Mit wem waren sie denn vorher zusammen gewesen? Die Braune knurrte zurück. Nicht noch mal sollte sie es wagen, sie anzugreifen oder sie gar zu verspotten. Sie fauchte die Fähe förmlich an.

„Du bist mir doch nachgelaufen! Du willst mich doch provozieren. Wenn du so auf Zank stehst?!“

Jetzt tat sie also so, als war sie Schuld daran. Erst lachte sie sie aus, dann rannte sie ihr hinterher und wunderte sich, wenn Thyca sie zurechtwies und ihr auch mal was zurückgab. Die weiße Fähe konnte unerträglich sein, wenn sie sich lustig machte. War sie so dumm, dass sie nicht mal merkte, wenn sie jemandem wehtat? Thyca merkte das sehr wohl und sie tat ihr mit Absicht weh.

„Ich wünschte, dein Rudel wäre von den Zweibeinern angegriffen worden und du hättest deine Freunde durch sie verloren. Dann würdest du nicht so ein großes …“

Die Braune ächzte. Ach nein … sie wollte die Weiße nicht zerstören. Sie wollte sie nicht verletzen, aber wie sollte sie ihr dann klarmachen, dass sie zu weit gegangen war? Das wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass sie es Chihiro nicht gönnte, das gleiche zu erleben, was sie erlebt hatte, ganz egal wie naiv sie auch war. Aber so, wie sie aufgetreten war, hatte sie sich über sie ausgelassen, in ihren Wunden herumgestochert und ihre tote Familie ausgelacht. Da platzte auch ihr einfach nur der Kragen …


(bei Chihiro, Flockenwald)

IP
Kyevjen
Teyjens Bruder


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
89cm & 72kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 299

Kyevjen ist offline
03.01.2012 18:18

Kyevjen hatte nicht erwartet, dass Skadi auf seinen spielerischen Flirtversuch eingehen würde, dafür war die Lage für die Alpha wohl gerade zu ernst und er nahm es nicht persönlich. Hätte sie wirklich auf seinen Kommentar reagiert, wäre er wohl sogar fast ein wenig enttäuscht gewesen, denn das hätte ihr den ganzen Charme genommen, den er empfand. Stattdessen überhörte die Fähe den Satz und kam gleich zur Sache. Es ging um Niyol und Asoka, die dem Rudel hier wohl noch einige Kopfschmerzen bereiteten. Der Rüde wandte den Blick kurz wieder von Skadi ab, um seine Gedanken zu sammeln. Ob sie Probleme machen würden? Woher sollte Kyevjen das wissen, so gut kannte er sie nicht. Dass sie allerdings nicht kuschelnd mit den anderen reisen würden, das war dem Rüden klar. Ganz schön reden konnte er es also nicht.. Aber dazu kam es auch gar nicht. Gerade als er Skadi antworten wollte, hörte er ein Geräusch, das nicht ins Schema passte. Sein Blick suchte die Wölfe ab und blieb bei Pilgrim hängen, den seine Beine nun entgültig nicht mehr tragen konnten. Anscheinend hatte ihn das kalte Wasser schwer erwischt und noch dazu schien er nicht mehr der jüngste zu sein. Unentschlossen machte Kyevjen ein paar Schritte auf ihn zu, nicht sicher, ob man ihn aufhalten würde, wenn er anstalten machte, ihm zu nahe zu kommen, doch Skadi war schon bei ihm. Was den Großen allerdings überraschte war der Satz, der anschließend kam, denn die Fähe schaute sich zu ihm um und fragte, was er als nächstes tun würde... Einen Moment versuchte er, aus der Situation schlau zu werden und kam zu dem Schluss, dass dies kein Hilferuf einer überforderten Fähe war, denn selbst wenn das bei Skadi der Fall wäre, würde sie das niemals zeigen. Mehr war es wohl eine Möglichkeit für sie, aus Kyevjen schlau zu werden.

Kyevjen hatte durchaus eine Idee, aber trotzdem war nicht sicher, wie weit er sie wirklich äußern durfte. Es war unheimlich wichtig für ihn, aber viel mehr für seinen Bruder, bei dem Rudel bleiben zu können und wollte deswegen keinen falschen Eindruck machen. Die Stimmung kippte erneut, als Niyol und Asoka das kleine Rudel entgültig aufholten und alles schien sich um den verkühlten Rüden zu wimmeln, es brauchte nur ein falscher Funken zu springen und alles konnte eskalieren, auch wenn die Wölfe hier versuchten, sich zu beherrschen. Kyevjen holte kurz Luft, um einen klaren Gedanken zu fassen.

“Ich verstehe, dass ihr es eilig habt, ich möchte das kalte Gebiet auch schnellstens verlassen, aber ich empfinde es als unklug, Pilgrim in diesem Zustand durch das Eis zu jagen.. Ich persönlich denke, dass er sich erst aufwärmen sollte, an einem windstillen Örtchen, und sei es nur im Schatten eines großen Baumes, gewärmt durch sein Rudel... Bis er wieder zu Kräften gekommen ist.“

Kyevjens Blick fiel auf den Raben, den Niyol mitgebracht hatte. Er wusste nicht genau, was es mit dem erlegten Tier auf sich hatte und ob er wirklich, so wie Zita fragte, für Pilgrim gedacht war, aber das war auch wirklich das sinnvollste.

“Und vielleicht sollte er etwas zu sich nehmen.. Wir vier haben uns erst vor kurzem die Mägen vollgeschlagen, Pilgrim könnte das auch helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Und dann kommen wir wohl schneller voran als mit einem halb erfrorenen Begleiter... Oder treibt euch etwas anderes, was euch einholen könnte?“

Wie so oft, bereute der Rüde im nachhinein seine direkte Wortwahl. Das passierte ihm leider öfters, aber sein Bruder war daran schon gewöhnt und meistens kam es zu keinen Konflikten. Aber jetzt wäre es vielleicht doch klüger gewesen, etwas vorsichtiger und bescheidener zu formulieren.. Oder war es womöglich doch gerade richtig gewesen? Skadi war selbst nicht gerade eine Fähe, die sich durch die Blume ausdrückte...


(Bei Teyjen, Catori und Skadi, Zita und Pilgrum, Niyol und Asoka)


IP
Skadi
The Tempest


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
78cm, 54kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 06.04.2010
Beiträge: 1516

Skadi ist offline
05.01.2012 23:29

Zu spät. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie mit Pilgrim nur langsam vorankommen würden und es nur eine Frage der Zeit war, bis man sie eingeholt hatte. Wenn man sie denn einholen wollte. Bis zuletzt hatte sie geglaubt, dass die beiden Störenfriede kein Interesse daran hatten, ihnen zu folgen. Leider hatte sie sich geirrt. Als ob das allein nicht schon schlimm genug wäre, musste dieser Schwarze, Asoka, nun auch noch sein Maul aufreißen. Mit einem drohenden Grollen bleckte sie die Zähne und stellte sich an Zitas Seite. Im Gegensatz zur Grauen war sie allerdings nicht so schnell dazu bereit, klein beizugeben oder eine unterwürfigere Haltung anzunehmen.

“Sind wir dir zu langsam?“, fragte sie mit einem Lächeln, das nichts Gutes verhieß. “Dann wünsche ich dir eine gute Reise.“

Sollte er doch abhauen, wenn es ihm nicht passte. Sie hatten ihn nie um Hilfe gebeten, ja, nicht einmal seine bloße Anwesenheit war hier erwünscht, solange er sich so aufführte. Sie hatten schon genug Probleme, auch ohne diesen dämlichen Wichtigtuer.
Was diesen Niyol betraf... Zitas Idee war gar nicht einmal so dumm, wenn auch etwas zu zögerlich und bittend hervorgebracht, für ihren Geschmack. Abwartend und fordernd blickte sie ihn an, sagte jedoch nichts. Es lag jetzt an ihm, ob er Pilgrim den Vogel gab oder nicht. Viel dran war an dem Federvieh eh nicht und sie mussten sich keine Illusionen machen – satt würde davon keiner werden. Aber eine kleine Geste des guten Willens wäre nach dem grandiosen Auftritt seines schwarzen Freundes wohl das Mindeste.
Erst Kyevjens Worte besänftigen sie ein wenig. Natürlich war es nur das Offensichtliche, was er ihr empfahl, aber wenigstens bedeutete das, dass er nicht auf den Kopf gefallen war. Ein kleiner Lichtblick, wenn man sich die restlichen Rüden so anschaute. Vor allem in Hinblick auf Asoka konnte sie ihren Widerwillen kaum verbergen und sie wünschte sich nicht zum ersten Male, dass er mit seinem nervigen Freund wieder irgendwo in der Eiswüste verschwinden möge.
Wie beiläufig streifte ihr Blick Kyevjen und sie nickte knapp. Es war ihre Art der Anerkennung, egal wie dürftig das auch wirken mochte – mehr war von ihr in der Regel nicht zu bekommen. Sie hatte auch gar keine Zeit, sich mit so etwas zu befassen, schließlich lag Pilgrim immer noch im Schnee und er sah sehr schlecht aus.
Sie unterdrückte den Wunsch, sich die Blöße zu geben und zu ihm zu eilen. Zita war schon dort und Catori, außerdem gab es keine Möglichkeit, wie sie ihm helfen konnte. Auf die Anderen mochte es vielleicht so wirken, als wäre er ihr vollkommen egal, doch so war es nicht. Sie hatte ihm versprochen, ihn zu einem besseren Ort zu führen – wie bitter und unnötig wäre es, wenn er nun genau hier im Schnee starb? Alle würden sehen, dass sie versagt hätte, dass sie ihm nicht helfen konnte. Doch es ging nicht nur um ihren eigenen Stolz, sondern irgendwie auch um Pilgrim, wie sie mit milder Überraschung feststellen musste. Ja, sie hatte sich direkt an ihn gewöhnt... Pilgrim war anders. Er war ruhig und nervte nicht, er tat was man ihm sagte, er brauchte ihren Schutz. Er war eben einfach Pilgrim. Ein nachdenklicher Blick ruhte auf dem Grauen. Er sah so schwach aus... ob er die Krähe überhaupt noch fressen konnte, wenn Niyol sie ihm geben sollte? Und ob er so lange durchhalten würde, bis sie etwas anderes für ihn aufgetrieben hatten, falls nicht?

Ein Heulen riss sie aus ihren Gedanken, plötzlich und unerwartet. Sie erkannte die Stimme sofort und erstarrte. Takata. Sie hatte geglaubt, die Weiße wäre mittlerweile längst tot, schließlich war sie geradewegs ins Verderben marschiert. Mit Tihar. Automatisch sträubte sich ihr Nackenfell, als sie die Nase in den Wind hob und witterte. Tatsächlich. Das durfte doch nicht wahr sein! Nicht er, nicht jetzt! Voller Zorn über diese Ungerechtigkeit – warum war Tihar noch am Leben? – wandte sie sich an Kyevjen. Ob sie noch etwas anderes antrieb, fragte er? Wenn die Situation nicht so ernst wäre, hätte sie vielleicht gelacht.

“Hörst du das?“, fragte sie. “Uns bleibt auch nichts erspart! Jetzt auch noch Tihar!“

Was dachte sich Takata nur dabei? Sie hatte sie verlassen, aus freien Stücken, und nun kam sie einfach wieder und brachte ihnen freundlicherweise gleich noch diesen Tyrannen mit?



[Zita, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen, Teyjen | Takata, Tihar, Yuka in der Nähe]

IP
Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
79cm, 61kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396

Niyol ist offline
06.01.2012 12:18

Zuerst sprang eine der grauen Wölfinnen hervor zu dem Alten, allerdings schien sie sich nicht groß um Niyol zu kümmern. Die darauffolgende jedoch zeigte definitiv keine besonders positive Einstellung ihm gegenüber. Allerdings konnte das wohl auch an der Bemerkung liegen, die sein geliebtes Muffelchen mal wieder machen musste. Ausnahmsweise hätte Niyol sogar fast selbst etwas zu ihm gesagt. Doch da er ja immernoch den Vogel im Maul hatte, entschied er sich letzten Endes wohl oder übel doch zum Schweigen. nun trat auch die eine Sandfarbene Wölfin dazu und verstärkte den feindlichen Eindruck. Natürlich schmiss sie Asoka auchnoch ein paar Brocken zu, was Niyol in dem Fall irgendwie ein wenig erleichterte, anscheinend wurde er doch wenigstens teilweise als eigenständiger Wolf gesehen und nicht als siamesischer Zwilling des Schwarzen. Freundschaft schön und gut, aber das wäre eindeutig zu viel Nähe. Nachdem er einmal die Augen verdreht hatte, weil er nunmal nicht sprechen konnte -verdammter Vogel- sah er wieder zu der einen grauen, die allerdings mittlerweile zu verstehen schien was er vorgehabt hatte. beinahe hätte der Rüde geseufzt. Was dachten sie denn bitteschön, was er mit einem alten gebrechlichen Rüden vor hatte? Noch dazu wenn sein Maul mit diesem Federvieh zugestopft war. Zu Tode starren konnte er ihn auch von weitem, dazu musste er ja wohl nicht näher heran treten. Als die Fähe ihm nun auchnoch eine Frage stellte, musste er doch irgendwie versuchen mit vollem Mund zu reden. -Natoll, so viel zu guten Manieren.-

"...A, As engsch chtru enn?"

Ok. Er musste selbst einsehen, dass das wohl keiner verstehen konnte -verflixt und zugenäht-. Also schlägelte er sich nun vorsichtig an der Fähe vorbei um in Zeitlupe -bei angespannten Situationen mit offenbar übereifrigen Personen sollte man immer auf alles gefasst sein- zu demonstrieren, dass er ausnahmsweise doch tatsächlich vorgehabt hatte, den Vogel an den Alten ab zu geben. Der Blick der Sandfarbenen war ihm dabei allerdings auch nicht entgangen. Sie schrie ja förmlich danach, dass man sich demnächst mal mit ihr unterhalten sollte. Den gefallen würde er ihr natürlich demnächst tun. Zumindest in Gedanken versprach er ihr das.
Da sie sich alle schon so aufgeregt hatten, versuchte er lieber nicht dem Alten weiter zu helfen sondern verkrümelte sich gleich zu seinem Muffelchen.

"Ich weiß es ist schwer, aber man kann Freundschaft auch teilen, ohne dass sie kleiner wird, also sei nicht eifersüchtig und versuch nett zu unseren neuen Freunden zu sein, ich bitte dich. Sie können doch nicht wissen wie nett du wirklich bist!"

Freundlich aber auch ein bisschen warnend lächelte er sein Muffelchen an, trat allerdings im selben Moment auch nebenbei unbemerkt außer Reichweite, als nicht all zu weit ein Heulen erklang. Überrascht spitzte er die Ohren. Was hatte das zu bedeuten? Sein Blick wanderte zu der Sandfarbenen, die grade dem großen der Brüder -wie zum Himmel hieß er nochmal? Warum trägt hier nur keiner Namensschildchen?!- etwas zu raunte. Wirkte sie etwa nervös? Nein, das hatte er sich eben wohl doch nur eingebildet. Schön, dass die beiden bereits beste Freunde waren. Aber was war dann mit dem kleinen Angsthasen? -Hmm... darüber kann ich mich später kümmern. Wir bekommen schließlich Besuch.- Dachte sich der Graue, während er still den leichten fremden Geruch in der Luft prüfte. Ein fremder Rüde, das war einfach. Aber durch die Gerüche der Fähen stieg er noch nicht vollständig durch aber da könnte auch eine Fähe sein. Gespannt wartete er, was nun passierte und beobachtete die Wölfe. Wussten sie wer da kam? Bestimmt, sonst hätte sich dieser jemand doch sicherlich nicht einfach so angemeldet oder? Also wer war das? Fragend sah Niyol in die Runde.


( bei Pilgrim, Asoka, Zita, Skadi, Kyevjen, Teyjen, Catori | Takata, Tihar, Yuka in der Nähe )

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

IP
Asoka
abgegangen


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
78cm, 72kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 01.01.2011
Beiträge: 93

Asoka ist offline
06.01.2012 17:46

Von dem einen Moment auf den Anderen wurde ihm die Sicht, auf diesen jämmerlichen Alten, verdeckt. Wenig beeindruckt, tastete sich sein heller Blick nach oben und er blickte in die zornigen Grimassen der Fähen. Vor Wut verzogen. Doch während die alte Fähe ihre Aufmerksamkeit mehr Niyol schenkte als ihm, blieb sein gelangweilter Blick auf der jüngeren Fähe hängen. Er verengte seine Augen drohend und spürte das Grollen in seinem Inneren. Doch es wurde in seiner Kehle erstickt. Stattdessen neigten sich seine Ohren zur Seite und seine eisblauen Augen trieften vor Spott. Doch bevor die Fähe wieder ihren Blick von ihm abwendete, verdrehte er seine Augen und sah schon fast argwöhnisch zu Kyevjen. Seine Augen verengten sich noch ein Stück. Pilgrim. Der Name des alten Köters fiel ihm wieder ein. Im Schatten eines großen Baumes? Selbstverständlich. Hier war es auch so Heiß. Unter einem Baum war es selbstverständlich viel Angenehmer, nicht?! Genauso die Bäume, die mit ihren grünen Blättern an den Ästen – die blickdichten Baumkronen – die Wölfe schützen würden. Idiot. Was für ein Intelligenzverachtendes Geschöpf. Doch er presste seine Lefzen fest aufeinander. Sollten sie doch tun, was sie meinten. Sollten sie sich unter diesem Baum und auf den Alten legen, bis er wieder zu ‚Kräften kommt‘. Und auch wenn es so sein sollte. Wie lange würde er durchhalten? Wie lange konnte er weiter laufen? Seien wir doch Ehrlich … Der Alte würde nie die neue Heimat der Wölfe sehen. Schon wie von selbst huschte sein Blick von Kyevjen zu der Fähe neben ihm. Von der er glaubte, sie wäre der Alpha dieses Rudels.

„Ist da noch ‘ne Antwort nötig?“, seufzte der Schwarze genervt und seine Ohren schnippten zur Seite. „Oh, keine Sorge, ich werde gehen. Doch davor werde ich mit eigenen Augen euren Untergang beobachten.“

Er zog seine Lefzen hoch zu einem hämischen Grinsen. Seine Zähne blitzten hervor. Seine schadenfrohe Grimasse, zeigte nur allzu deutlich seine Abneigung gegenüber diesen Fähen die Tänzelnd um die Welt liefen und meinten, sie wären die Größten. Seine Ohren drehten sich abrupt zur Seite, als er Niyols Stimme hörte. Leise knurrte er.

„Ach, halt doch die Klappe“, zischte er ihm bedrohlich zu, bevor er seinen Kopf plötzlich zur Seite gedreht hatte und sein stechender Blick die kalte Luft zerschnitt. Noch mehr Wölfe? Ihr Geruch kam ihm nicht bekannt vor. Doch die Reaktion der Anderen versprach dem Schwarzen auf ein unterhaltsames Zusammentreffen. Seine Lefzen hatten sich zu einem leichten Grinsen hochgezogen.



[In der Nähe vom Fluss | Niyol, Skadi, Kyevjen, Teyjen, Catori, Zita und Pilgrim]

Avatarbild © Mechthild Müller, Fotocommunity

IP
Yuka
verschollen


Alter
8 Monate
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
60cm & 40kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.03.2010
Beiträge: 39

Yuka ist offline
07.01.2012 02:51

Ihr war so kalt, dass sich die winzigen Tropfen auf ihrer Haut, nein, besser auf ihrem Fell anfühlten wie eisige, eisige Insekten, wie Wasserkäfer, die sich erbarmungslos durch ihr Fell bissen und sich in ihrer Haut verhakten, ganz wie echte Insekten.

"Nein, es sind nur Wassertropfen…", murmelte sie sich selbst zu, wohl wissend, dass es ein wenig verrückt klang. Aber nun ja.
Zumindest hatte sie keiner gehört, das sah nicht so aus.
Tihar wanderte grummelnd hin und her, nachdem er aus dem Fluss entkommen war.
Dem Fluss.
Schaudernd hatte sie dagestanden, an Takata gepresst, während der schwarze Rüde sich weiter hochkämpfte, bis er es endlich geschafft hatte. Ihr war fast schlecht gewesen von dieser verfluchten Hilflosigkeit.
Sie konnte nichts tun.
Sie würde nichts tun.
Also tat sie auch nicht, nur dastehen und beobachten. Und hoffen, dass ihr 'Beschützer' nicht so dumm war, sich einfach fallen zu lassen. Auf der Suche nach dem schnellen Tod. Denn dass es ihm ganz eindeutig nicht gut ging, dass hatte sie deutlich gemerkt, dumm war sie nicht, obwohl sie sich manchmal so fühlte.
Tihar LeNuit war auf der Suche nach etwas.
Ob auf der Suche nach dieser seltsamen Schwester, von der er manchmal redete, nach seiner Familie oder sogar nach dem Sterben selbst…. das war ungewiss und vielleicht würde Yuka es auch nie erfahren.
Nun ja.
Sie konnte das Schicksal eben so wenig beeinflussen wie sie Tihar hatte helfen können. Nämlich gar nicht.
Aber immerhin hatte er es geschafft.
Sie zuckte abrupt zusammen, als die Wölfen vor ihr laut anfing zu heulen, fast schon triumphal.
Was war denn nun los?

"Ist etwas geschehen?", fragte sie leicht ängstlich, dann fügte sie zögernd hinzu, zu Tihar, der ein wenig missmutig aussah:

"Hat sie jemanden gewittert?"

(Tihar, Takata - in der Nähe von Zita, Skadi, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen,Teyjen.)

Fire, make me pure again
Wash away the guilt and shame
Take away the sin and blame
Let only the hope remain

Fire, make me sane again
Clean this world and clean my heart
Break those blinding bonds apart
Let only belief remain

Fire, make me whole again
Stick these broken wings together
Fix them, 'cause that's all that matters
Let only the love remain

IP
Teyjen
Schützling


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
75cm & 35kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 133

Teyjen ist offline
08.01.2012 13:12

Für Teyjen wurde die Situation langsam etwas angenehmer. Die aufmunternden Worte seiner Gesprächspartnerin schienen anzuschlagen und sich in seinem ganzen Körper wieder zu spiegeln, wenn auch kaum oder gar nicht sichtbar für jene, die ihn umgaben. Seine angespannte Muskulatur lockerte sich ein wenig, sein Herzschlag ging herunter und auch seine Atmung wurde regelmäßiger. Für einen Moment schien es sogar so, als würde er kurz lächeln. Vielleicht könnte er sich hier mit einigen doch noch ganz gut verstehen. Eigentlich hing es ja nur davon ab, ob er seine Komplexe überwinden konnte, auch wenn Gespräche ihm nicht leicht fielen. Leise und schüchtern murmelte er etwas, was zu einer Antwort werden sollte.

„Ja… ich schätze schon… es ist…“

Doch er kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn seine Worte gingen in einer allgemeinen Aufregung unter. Der ältere Wolf der Gruppe, welcher, wie er selbst ja auch, dem Wasser zum Opfer gefallen war in die Knie gegangen und schien nun im Schnee sein Schicksal abzuwarten. Auch für Teyjen war die Kälte unangenehm, aber irgendwie ertrug er sie durch die fortlaufende Bewegung und sein jungen und scheinbar doch irgendwie robusteren Körper. Auch hatten ihre beiden anderen Begleiter von zuvor sie nun aufgeholt und Asoka bemühte sich direkt um einen schlechten Eindruck, doch dies war nun erst einmal nebensächlich. Sofort versammelten sich mehrere Gruppenmitglieder um den Alten. Teyjen wollte auch irgendwie helfen doch er war sich nicht sicher, wie er das tun sollte. Da kam ihm eine etwas eigenartige Idee. Er schaute kurz, ob ihn keiner ansah und als er sich sicher war, dass alle Augen auf Pilgrim lagen, schüttelte er sich noch einmal gründlich. Das meiste Wasser war bereits durch vorheriges schütteln und den Wind aus seinem Fell gewichen, sodass er sogut wie wieder trocken war. Dann spurtete er los, als würde ein unsichtbarer Bienenschwarm ihn verfolgen. Er lief ein paar Mal im Kreis und Zickzack zwischen einigen Bäumen hindurch. Er versuchte sich möglichst zu verausgaben. Hoffentlich sah ihn immernoch niemand an, auch wenn dies wohl recht unwahrscheinlich war, denn irgendwie musste es wohl schon aufgefallen sein, wie eigenartig er sich benahm.

Als Teyjen dann richtig heiß von der sportlichen Betätigung war, trappte er zu Pilgrim und legte sich eng an diesem an. Seine Muskulatur hatte sich sich ordentlich erwärmt und er hoffte nun, etwas dieser Körperwärme an Pilgrim abgeben zu können. Er hechelte dabei etwas und die besorgniserregend niedrige Körpertemperatur des Alten tat ihm überraschend gut um seinen eigenen Körper wieder etwas abzukühlen. Wie ein Welpe stupste Teyjen seinen Nebenmann aufmunternd mit der Nasenspitze an und kuschelte sich dann noch dichter an ihn heran. Hoffentlich half das Ganze etwas… ansonsten hatte er sich wohl gerade ziemlich zum Affen gemacht.

[Neben Pilgrim bei Skadi, Kyevjen, Catori, Zita, Asoka und Niyol]

IP
Tihar LeNuit
abgegangen


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80cm , 81kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 182

Tihar LeNuit ist offline
09.01.2012 13:22

Traben, immer nur Traben, Takata hinterher. Wie sinnlos er sich vorkam. Yuka wurde größer, sie musste resistenter werden. Vielleicht konnte er auch mit ihr allein überleben und brauchte Takata und ihr wundervolles Rudel gar nicht mehr. Vielleicht war das hier eh alles überflüssig. War sie ihm überhaupt dankbar dafür, dass er sich den Allerwertesten für ihr Wohl aufriss? Das kapierte sie doch gar nicht. War halt doch noch ein Welpe. Aber gewachsen war sie, das hatte nur nichts zu sagen. Überhaupt nichts. Dabei machte sie manchmal viel eher den Eindruck, schon eine alte, wirre Wölfin zu sein. Sie murmelte irgendwelche unverständlichen Sachen vor sich hin und sprach zu sich selbst. Wenn sie eine junge, heranwachsende Wölfin war, wo war dann ihre Lust am Leben, ihr Spaß, ihr Tatendrang? Sie war genauso tot wie er. Sie konnte wahrlich seine Tochter sein, mal angesehen davon, dass sie einer anderen Rasse zugehörig war. Tihar schaltete seinen Geist ab und trabte weiter. So lange der kleine, weiße Fleck noch in seinem Blickfeld war, war alles in Ordnung.
Später, viel später erst, wurde er von Takatas Gejaule aus den eintönigen Gedanken gerissen. Missmutig hob er den Kopf und fragte sich, was der Unsinn sollte. Wollte sie wieder einen Bären auf sich aufmerksam machen? Aber nein. Da war ein Geruch, der Geruch ihres Rudels, stärker als je zu vor. Seine Nase kräuselte sich, seine Miene verzog sich zu einer Laune wie Sieben-Tage-Regenwetter. Bloß nicht! Jetzt war es zu spät. Grummelnd senkte er den Kopf wieder und dachte nach, wie das jetzt ablaufen sollte. Aber wieso eigentlich musste er das machen, nur weil sie das wiedermal so wollte? Sie hatte ihm gar nichts zu sagen! Als Yuka ihn dann auch noch von der Seite anquatschte, drang ein schlecht gelauntes Knurren aus seiner Kehle, das letztlich aber nur noch in einem Husten draußen ankam.

„Was denn sonst?!“, blaffte er gereizt. Yuka hatte doch selber eine Nase! Dann wollte er diese Gelegenheit gleich mal nutzen – wo er doch gerade seine Sprache wiedergefunden hatte – und mal allen laut und deutlich klarmachen, dass er nichts von der Sache hielt.

„Takata freut sich, dass sie ihre Freunde wiederhat!“ Das Wort Freunde betonte er zugespitzt und überbetont; schon daraus musste jeder Depp lesen können, dass er ihre Freunde vollends verabscheute.
„Takata ist glücklich. Das ist doch das Einzige, was zählt. Takata will es so, Takata kriegt es so!“

Genug erklärt. Er musste sich nicht rechtfertigen. Er konnte ihre Anhängerschaft nicht leiden und damit war alles geklärt. Wieso, weshalb, warum, das war völlig irrelevant und ging niemanden was an. Er warf der weißen Fähe einen verachtenden Blick zu. Sie hatte ihre Familie, toll. Aber was sollten sie beide da? Sie alle wussten, dass sich ihre Freunde nicht über ihre Rückkehr freuten. Das war ihm auch egal. Er hatte sich noch keinen Tag lang in seinem Leben damit bemüht, irgendjemandem zu gefallen. Er war unabhängig von allen anderen.

„Ich komme nicht mit!“, urteilte er.


Er sah auf Yuka. Er ertrugt es nicht, wenn sie jetzt sofort dazwischenwaute und rumzunörgeln begann, dass sie sich doch sooo auf die anderen gefreut hatte und mit Takata mitgehen sollte. Konnte er das zulassen? Was war schlimmer; Yuka ziehen zu lassen oder die Gutwölfe zu ertragen und dafür stets ein Auge auf sein Maskottchen haben zu können? Brummel. Grummel. Na los, Takata, überrede mich! Das tust du doch eh.


( bei Takata & Yuka; hinterm Fluss)


IP
Chihiro
Inaktiv


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
75cm, 50kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 08.11.2010
Beiträge: 276

Chihiro ist offline
10.01.2012 17:20

Chihiro ließ sie nicht aus den Augen. Das Misstrauen der braunen Fähe wuchs stets an. Die weiße Polarwölfin verengte ihre honiggelben Seelenspiegel zu kleinen Schlitzen und beobachtete Thyca aufmerksam. Verachtend schnaubte die Fähe aus und hätte beinahe laut losgeprustet. Doch diese Situation war viel zu angespannt, um die Braune auszulachen. Eine einzige Gestik der der Fähe nicht passen sollte, könnte sie hochgehen und erneut den Versuch starten Chihiro zu verletzen. Törichtes Weib!

„Drei ´mal darfst du raten, warum ich dir hinterhergerannt bin!“, zischte Chihiro leise und bleckte kurz ihre Zähne. Doch gleich darauf merkte sie, dass sie so nicht weiter kamen. Ihre Lefzen wurden wieder runter gezogen. „Du bist einfach so abgehauen, was soll ich denn da denken?!“

Leise pustete Chihiro die Luft aus ihrem Maul und versuchte gleichzeitig ihren Herzschlag zu kontrollieren. Er raste, wie er es noch nie getan hatte. Sie erlebte in diesem Moment eine einzige Achterbahn fahrt der Gefühle. So vieles war geschehen, so viel hatte sie gesehen. Doch immer noch wunderte sich die Fähe über die gespaltene Persönlichkeit von Thyca. Gespalten. – So konnte man es nennen! Die heimtückische Fähe besaß zwei Persönlichkeiten. Die eine Thyca war für Chihiro schon zu einem wichtigen Teil ihres Lebens heran gewachsen. Doch diese Thyca, die nun vor ihr stand … Wie lange würde es noch dauern, bis die Fähen wieder ihre Zähne benutzen würden? Am liebsten würde Chihiro es auf der Stelle tun. Jetzt sofort! Doch sie konnte nicht. Sie erstarrte. Schwer schluckte sie. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihr Maul stand ihr etwas offen. Raum und Zeit spielten keine Rolle mehr. Sie hatte sowieso mehr das Gefühl, als würde die Welt stillstehen. Als ob sie selbst von den Worten Thycas zutiefst geschockt wäre.

„Was?“, hauchte Chihiro ungläubig.

Es war nicht die Tatsache, dass sie daraus schließen konnte, dass Thycas Rudel durch die Zweibeiner getötet wurde, es war viel mehr der Grund für ihre Reaktion, dass Thyca es ihr wünschte. Jegliche Feindseligkeit war aus ihren Seelenspiegeln gewichen. Stattdessen spiegelte sich tiefe Trauer und Enttäuschung wieder. So weit durfte sie nicht gehen!

„Du bist zu weit gegangen, Thyca“, knurrte Chihiro leise. Ihre Kehle fühlte sich trocken an. „Was weißt du schon über mich? Nichts weißt du! Trotzdem wirfst du mit Worten um dich, als sei nur dir etwas Schlimmes zugestoßen?!“ Ihre Stimme wurde ungewollt höher.

„Ich … Ich verabscheue dich!“ Nun war die Bombe geplatzt …


[Flockenwald | Thyca]

IP
Jellin
Sternenauge


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314

Jellin ist offline
10.01.2012 22:16

Überraschend gab der lose Boden nach und Jellin rutschte ein paar Meter weiter. Er schüttelte den Kopf, suchte den kleinen Hasen den er verfolgt hatte und warf einen flüchtigen Blick zu Riu der sich abgewand hatte. Belustigt setzte der kleien Welpe dem Tier nach. Nach einer kurzen Verfolgung verschwand seine Beute zu seinem Ärgernis plötzlich in einem Erdloch. Jellin schnupperte daran und versuchte mit der Schnautze den Hasen zu finden, doch er fand das Tier nicht wieder. Enttäuscht kam er wieder hoch und erkundete weiter die Gegend. Der Boden roch seltsam und feucht. Plötzlich fand er unter seinen Pfoten nicht, wie erwartet, festen Boden sondern befand sich mit der Pfote die er absetzten wollte, in schlammigem Etwas, das sich an ihm festsog. Instinktiv, wie man es ihm gelert hatte, verlagerte er das Gewicht vom Bein weg auf seine Hinterpfoten. Hilfesuchend sah er sich nach Riu um.

"Hallo? Hilfe!", rief er so laut er konnte.

Er spürte wie das seltsame Etwas in einsog, und er versuchte es fort zu jagen, indem er mit seiner freien Pfote darauf einschlug. Unglücklich musste er nun feststellen, wie auch seine andere Pfote sich festsog. Hilflos jaulte er auf, in der Hoffnung das Riu ihn hörte. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien. Was ist das? Er war es gewohnt, plötzlich in Schneewehen zu versinken, aber diese klammerten sich nicht an einem fest und versuchten einen einzusaugen. Und wie werd ich es los? Er bemerkte das der seltsame Geruch hier stärker war, es roch vermodert und nach unzähligen toten Tieren. Aber irgendwie ... falsch. Er schüttelte den Kopf und versuchte klar zu denken. Er stemmte sich auf seine Hinterpfoten und versuchte sich zu befreien, was jedoch nur in einem heftigem schmatzenden Geräusch endete.

"Riu? Hilfe!"



[Knochenmoor|Riu]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

IP
Riu
gelöschtes Mitglied


Alter
2 1/2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
76 cm & 56 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2012
Beiträge: 34

Riu ist offline
11.01.2012 20:28

Was zu Anfang nicht nur wie der Schlund der Hölle persönlich ausgesehen und sogar gerochen hatte, hatte sich zu einem Spielplatz voller Spaß und Blödsinn entwickelt – jedenfalls aus Rius Sicht nach zu urteilen. Ja, gut, es war kalt. Ja, gut, hier roch es wie eine Suppe voller toter Tiere und verdorbenen Pflanzen. Ja gut, vielleicht sah es hier wirklich nicht sehr… hm, sympathisch aus. Aber nach kürzester Zeit hatte der Jüngling gemerkt, dass dieses Land – war das eigentlich Land? – gar nicht so übel war. Grade eben noch hatte er seine Schnauze skeptisch gen Boden gehalten und nun konnte er sich kaum zurück halten, auf diesem Brei herum zu laufen. Wölfisch grinsend ließ der Weiße seine Zunge raushängen. Die Kälte nagte zwar erbarmungslos an seinem Körper und schien sich durch sein Fell zu beißen, aber in diesem Moment vergaß er Sorgen und Kummer. Riu war sich sicher, dass der kleine Jellin ebenfalls bei ihm war. Wahrscheinlich hatte dieser sich diese Ebene auch gleich angeschaut, nachdem er gesehen hatte, dass der große, erwachsene und autoritäre Wolf Riu (Jap, jap, jap, Riu war ja so groß, erwachsen und autoritär) nicht davor Scheute, das gleiche zu tun.

„Huihuihui, Junge Junge, Jellin, sieh dir das mal an! Das ist, das ist ja ein abgefahrenes Gefühl!“

, kläffte der Rüde dem Welpen schwanzwedelnd zu. Nun, er konnte zwar nicht erkennen, ob Jellin noch an seiner Seite war oder nicht – aber wie gesagt, der konnte nicht weit weg sein.

„Das ist ja, als würde man auf… eh, Wolken oder so was laufen. Hast du so was schon mal gesehen? Ich nicht.“

Amüsiert tapste Riu mit seiner großen Vorderpfote auf einem Flecken Bodenbrei herum. Eine tiefe Spur erschien, die sich schnell wieder mit kaltem Wasserbrei fühlte. Nein, Riu hatte noch nie so einen Ort gesehen geschweige denn gehört. Oben im Gebirge war der Boden eigentlich immer hart und steinig gewesen. Nur im Winter konnten einem leicht die Tatzen wegrutschen, aber das war nicht dasselbe. Nein, das war hier war viel lustiger. Dem Weißen wurde nur bange, als ihm plötzlich zwei Tatsachen auffielen; erstens, war er nicht grade etwas sehr tief in den Schlamm da gerutscht? Zweitens, jetzt wo er sich mal so genau umsah, konnte er die kleine „Mottenkugel“ Jellin gar nicht mehr entdecken. Überrascht musterte er seine Umgebung. Also, an einigen Stellen, da war es lustig dort zu gehen, da wippte es so schön, an anderen allerdings sank man auf einmal ein, hatte er es richtig verstanden? Nun, dieses Ereignis verunsicherte doch ein bisschen. Riu mochte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, sollte der Kleine auf so eine unlustige Sinkstelle treffen. Doch als er die Rufe des Welpens hörte, wurden ihm seine Sorgen bestätigt.

In Windeseile sauste Riu in die Richtung, in der seine flauschigen Wolfsohren annahmen, Jellin gehört zu haben.

„Jellin? Jellin? Wo steckst du denn?“, rief er halblaut dem Zwerg zu. Als er diesen schließlich im Modder erblickte, grinste er unsicher und überdachte seine Worte noch mal. „Eh, ups – du steckst ja tatsächlich fest.“

Riu – der nebenbei bemerkt über seinen unbeabsichtigt flachen Witz nachgrübelte und auch ein wenig stolz über seinen gekonnten Joke war – inspizierte die „Mottenkugel“. Jellin hatte wohl eine unschöne Sinkstelle gefunden und steckte – haha, der Witz war immer noch gut! – mit den beiden Vorderpfoten im Schlamm. Der Polarrüde befand sich einige Meter vor ihm und legte nachdenklich den Kopf schief.

„Hm, das ist doof… schon mal versucht, ein bisschen mit den Beinchen zu strampeln? Vielleicht geht´s ja dann?“

Wie bereits erwähnt, dem Weißen war diese Situation und dieses Saugebreischlammwasser fremd. Dass sein unwissender Ratschlag Jellin in noch größere Schwierigkeiten bringen könnte, war dem Rabauken nicht bewusst – er nahm die Situation ohnehin nicht so ernst, wie es vielleicht andere Wölfe in seinem Alter getan hätten.

[Knochenmoor | Jellin]

IP
Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


Alter
4 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
70cm und 52kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542

Takata ist offline
13.01.2012 20:57

Erwartungsfroh blickte die Weiße ihren alten Mitwölfen entgegen. Nun würde es nicht mehr lange dauern und sie waren wieder vereint. Obwohl die Wiederübereinkunft bestimmt nicht ganz ohne Probleme vonstatten gehen sollte, so freute sie sich doch und äußerte dies mit einer heftig schlagenden Rute. Als sie jedoch Tihars Gebrumme im Hintergrund zu hören bekam, legte sich ihre Freude gleich wieder ein Stück und sie wurde von der Realität eingeholt. Selbst mit „seiner Yuka“ sprang er hässlich um, dabei war er selbst in Wahrheit der Grund, warum er nicht mitkommen wollte. Er hatte eine Blamage ohne Beispiel auf die Beine gestellt und fürchtete nun zu Recht, dass er nicht willkommen war. Aber das Problem lag nicht nur bei ihm. Sie hatte die Aufgabe, beiden Parteien klar zu machen, warum sie zusammen weiterziehen mussten, statt allein. Und sie würde nicht viel Hilfe bekommen, jedenfalls äußerte sich der Schwarze bereits dahingehend. Das war wirklich ermutigend. Die Polarwölfin drehte sich zu ihren beiden Begleitern um und holte tief Luft. Mit der Einstellung konnte das ja nichts werden! Schon wie er auftrat, dieses griesgrämige Gesicht, sein Herumgemotze und der Ton, in dem er selbst mit seiner Patentochter sprach.

„Tihar!“, rief sie unzufrieden. „Die anderen sind doch immer nur so zu dir, wie du zu ihnen bist. Was erwartest du, wenn du sie anlügst und ihnen Befehle erteilst?“
Sie ging etwas näher an die beiden heran. Sie war sich sicher, dass sich Yuka nicht von ihm trennen würde, trotz, dass sie schon so gewachsen war. Wenn Tihar wirklich nicht mit zum übrigen Rudel kam, dann hatte Yuka keine Chance. Er vielleicht auch nicht, aber er trug ja auch selbst Verantwortung für sich. Bei Yuka konnte man das in dem Ausmaß noch nicht sagen, sie musste sich an den halten, dem sie am meisten vertraute und das war irrwitziger Weise gerade er. Dann sollte er dieses Vertrauen nicht missbrauchen, sondern ihr eine Chance geben!

„Mach was du willst!“, sprach sie fast schon bockig. „Aber hast du auch mal an Yuka gedacht? Du kannst ihr nicht alles geben, was sie braucht. Vielleicht das meiste, aber nicht alles. Yuka braucht ein Rudel, denn nur im Rudel kann ein Wel...“ Oh nein, nicht, dass Yuka sie dafür verurteilte, wenn sie sie als Welpen betitelte. „Nur im Rudel kann eine heranwachsende Wölfin lernen, wie man überlebt. Wenn dir etwas zustößt, ist Yuka ganz allein. Wenn du es schon nicht für dich nicht für mich tust, dann tu es wenigstens für deine Kleine.“

Sie sah aufmunternd zu Yuka. Sie wollte doch nur, dass sich die beiden reintegrierten, dass sich die Zwei einen Ruck gaben. Takata ahnte schon, dass Tihar Yuka niemals die Wahl gelassen hätte, ob sie mit ihr zum Rudel ging oder mit ihm zurück in die Eiswüste. Zurück in die Eiswüste wäre purer Egoismus seinerseits gewesen. Diese Wölfin war doch nicht sein Prestigestück!

„Wenn du Yuka verschleppst und sie zwingst, mit dir dort draußen allein weiterzulaufen, weg von dem Ort, zu dem die Störche Zuflucht suchen, dann verurteilst du sie zum Tode. Willst du verantworten, dass Yuka ums Leben kommt, weil sie dir vertraut hat? Weil du ihr Ersatzvater bist? Du kannst nicht immer nur an dich denken!“

Sie erwischte sich dabei, wie sie von Mal zu Mal strenger wurde. Zu Beginn dieser Reise mit ihm hatte sie sich nie getraut, so mit ihm zu reden und nun behandelte sie ihn als das, was er meist war: ein kleiner Junge. Ein Kleiner, der die Verantwortung für jemand anderen übernehmen sollte wie ein Großer. Dann hatte der Schwarze aber einiges aufzuholen.

„Wenn du mit mir zu den anderen kommst, verspreche ich dir, dass ich euch helfen werde, dass ihr wieder aufgenommen werdet. Aber vergiss nicht, dass du dafür auch eine Gegenleistung erbringen musst. Höre auf die anderen zu ärgern und fertig zu machen. Sonst passiert nicht nur dir, sondern eines Tages auch Yuka das, was deiner Schwester passiert ist.“

Oh … hoffentlich war sie jetzt nicht einen Schritt zu weit gegangen. Sie hatte gleich zwei Fähen, die ihm nahe standen beziehungsweise stehen, mit ins Spiel gebracht. Sie spürte, dass sie sich auf ganz dünnem Eis bewegte. Aber wie sonst sollte sie ihm denn vor Augen führen, wo er stand und was seine Chancen waren? Wenn er sich nun partout im Schlamm versinken lassen wollte, dann konnte sie das nicht verhindern. Er war ein erwachsener Kerl und musste wissen, was er mit seinem Leben tat. Aber wenn er andere mit hineinzog oder -stieß, dann ließ sie das nicht zu, nicht, so lange die anderen unschuldig waren. Egal ob es Yuka war oder jemand aus dem Rudel.


(Tihar LeNuit, Yuka , nicht mehr weit entfernt von Zita, Skadi, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen u.Teyjen.)



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Zita
~Sternenseele~


Alter
6 Jahre
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
71 cm ; 48 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.03.2007
Beiträge: 1218

Zita ist offline
17.01.2012 22:08

Noch immer lag Zita´s Blick auf Niyol, noch immer wusste sie nicht ob er ihr ihren Ausfall, ihre Drohung verziehen würde. Zita konnte nur hoffen… um ihretwillen und ganz besonders um das Wohl von Pilgrim, dass Niyol nicht nachtragend war. Später… würde Zita sich nocheinmal mit ihm unterhalten müssen, nahm sich die Fähe ganz fest vor… um das alles zu erklären und um sich nochmals bei dem Grauen (Niyol) zu entschuldigen.

Gerade als Zita nochmals das Wort an Niyol richten wollte, begann der ältere der beiden Brüder zu sprechen. Lauschend wandte Zita ihm ihren Kopf zu, doch als er Pilgrim erwähnte, da verlor sich ihr Blick wieder auf dem Alten Rüden und Catori die bei ihm stand.

Plötzlich wurde Zita von einer Welle aus Mitleid, Mitgefühl und tiefer Trauer überschwemmt.

Pilgrim lag noch immer regungslos auf dem Boden ohne ein Anzeichen dafür, dass er das Geschehen um sich herum überhaupt irgendwie mitbekam. Noch immer hatte er keine Regung gezeigt, kein Zeichen dafür, dass er jemals wieder aufstehen würde… Zita fühlte eine tiefe Leere in sich, als sie den alten Grauwolf so betrachtete.
Und wieder drängte sich die Frage in ihr auf, was Pilgrim erlebt haben musste, was ihm widerfahren sein musste, dass er immer wieder solche Phasen der… Hoffnungslosigkeit, der Verzweiflung und auch der tiefen Ignoranz allem Lebendem gegenüber zeigte. Was musste er durchgemacht haben, wenn er lieber sterben wollte als weiterzuleben, als weiterzugehen, weiterzukämpfen und an ein neues, ein besseres Morgen zu glauben?

Noch lebhaft erinnerte sich Zita daran, wie er anscheinend blind und völlig umnebelt in den Schneesturm gelaufen war… Woher rührte diese Sehnsucht nach dem Tod, wie Zita es vermutete?

Doch dann sagte Kyevjen etwas, dass Zita einen Stich versetzte.

Waren womöglich sie Schuld an Pilgrim´s Zusammenbrüchen? War das Rudel Schuld an der Erschöpfung des Alten… trieben sie ihn zu immer neueren Höchstleistungen an die er unmöglich noch länger durchhalten konnte? Jagten sie ihn, wie Kyevjen es ausgedrückt hatte, immer weiter… solange bis Pilgrim wirklich vor ihren Läufen zusammenbrechen und sterben würde? Waren sie alle Schuld?

Traurig, verunsichert und tief getroffen sah sie wieder auf den Pilgrim hinab. Plötzlich wusste sie nicht mehr was Richtig war… Vielleicht hatte Kyevjen ja Recht… Vielleicht war es einfach besser Pilgrim von nun an bestimmen zu lassen, sich an sein Tempo anzupassen und nicht, wie es bisher immer gewesen war, ihn zum Durchhalten zu zwingen, ihn immer wieder neu aufzuscheuchen…

Zita hatte sich zwar immer gefreut, wenn Pilgrim vermeintlichen Überlebenswillen gezeigt und mit ihnen gelaufen war, doch wer wusste schon, wann diese Reserven, diese letzten Kraftdepots aufgebraucht waren? Zita hatte ein schlechtes Gewissen, doch auch etwas anderes nagte an ihr… Sie hatte Pilgrim immer versucht zu ermuntern, zum Durchhalten zu bewegen, doch die vielen Zusammenbrüche zeigten ihr überdeutlich, dass es Grenzen gab. Pilgrim war am Ende und irgendwie war auch Zita erschöpft. Erschöpft vom Kampf um den Alten. Erschöpft davon, erst um ihn zu bangen, dann sich mit ihm zu freuen und dann doch wieder in Sorge um ihn zu versinken…

Kyevjen sprach das Futter an, dass Niyol für Pilgrim gebracht hatte und mit scheuem Blick sah Zita wieder Niyol an. Fast schon hatte sie befürchtet, er könnte sich nun mit seinem toten Vogelvieh ganz davonmachen, doch dann sagte er etwas, und auch wenn das Federkleid des Vogels die Worte in ein fast unverständliches Nuscheln verzogen, so meinte Zita doch zu verstehen, was der Rüde gesagt hatte.

Erleichterung machte sich in ihr breit und mit einem leisen „Danke“ bedachte sie den Grauen erneut mit einem zutiefst dankbaren Blick.

Zita sah nochmals den toten Vogel an und entschied sich dann, Pilgrim zu helfen, immerhin hatte der noch immer nicht verlauten lassen das er wusste, was er mit dem toten Vogel tun sollte, also nahm Zita ihn an sich und begann vorsichtig damit die Federn der Krähe auszurupfen.
Immerhin hätte es der Rüde dann leichter, an das Fleisch zu kommen, auch wenn an dem Vogelviech eh nicht viel dran war.

Gewissenhaft ging die Fähe an die Arbeit, froh über ein wenig Ablenkung, als sie ein Heulen in der Nähe vernahm.
Blitzartig schnellte ihr Kopf nach oben, nach hinten in die Richtung aus der sie gekommen waren. War das etwa… Zita sah sich leicht panisch um, doch auch Skadi hatte das Heulen gehört und sprach aus, was Zita befürchtete. Takata war zurück und ohne Zweifel war sie bestimmt nicht alleine, auch wenn Zita sich eingestehen musste, dass ihr diese Möglichkeit die liebste gewesen wäre…
Takata die nun halberfroren und alleine von ihrer desillusionierten Suche zurückkehrte und um Wiederaufnahme in das Rudel bat.

Doch das war bestimmt nicht der Fall…Zita knurrte leise, nachdem sie Pilgrim, das gerupfte und bis auf die Flügel und den Kopf Federlose Vogelvieh vor die Schnauze geschoben hatte und sah wieder in die Richtung aus der das Heulen gekommen war.
Der Gedanke an Tihar ließ in Zita wieder die Wut aufkochen und auch Asoka der sich gerade wie ein „kleiner Tihar“ verhielt, genauso rumstänkerte und mit bösartigen Bemerkungen und Schadenfreude um sich warf, bekam noch einmal ein Knurren von Zita ab.

„Ihr schwarzen Wölfe habt doch alle ´ne totale Macke!“

Knurrte sie leise und nur für sich selbst, während sie versuchte das Adrenalin in ihrem Körper zu bändigen.

Nur ganz schemenhaft sah sie aus den Augenwinkeln wie sich nun auch Teyjen darum bemühte, dass es Pilgrim bald wieder besser ging und sich an ihn kuschelte. Mit einem Nicken in seine Richtung und einem freundlichen Lächeln versuchte Zita zu zeigen, wie gerührt sie von der Geste des kleinen „Feiglings“ (Teyjen) war und was es ihr bedeutete, dass man sich als fremder Wolf, als Neuzugang gleich so um ein Leben bemühte, zu dem man keine wirkliche Verbindung hatte.
War es wirklich das pure Mitleid und Mitgefühl, dass Pilgrim in ihnen allen weckte? Oder war das nur ein Mittel zum Zweck um sich so in das Rudel einzuschleichen?

Im Moment wusste sie es nicht und es war Zita egal, sie hatte gesehen, dass zumindest drei der vier Rüden sichtlich und ehrlich darum bemüht waren. Pilgrim, einem von ihnen zu helfen und das rechnete die Fähe ihnen hoch an. Was Asoka anbelangte, so hoffte sie, dass er und Tihar sich gegenseitig vernichten würden…

Nachdem Zita sich, mit einem Blick auf Catori versichert hatte, dass Pilgrim in ihrer und Teyjen´s Obhut und in Sicherheit und vor Asoka geschützt war, trat sie an Skadi´s Seite heran, den Blick angestrengt zurück zum Fluss gerichtet.
Zita wusste nicht wie sie reagieren sollte, und welchen Gefühlen sie erlauben sollte an die Oberfläche zu gelangen. Noch immer war die Erinnerung an Takata´s Verrat, an den zutiefst verletzten Pilgrim, dem sie gegenüber ihr Versprechen gebrochen hatte, noch frisch und im Augenblick wollte Zita Abstand zu dieser Wölfin haben.

Wieder wandte sie sich hilfesuchend an Skadi, der Wölfin der sie bis ans Ende der Welt gefolgt wäre, ihrer Alpha und flüsterte ihr fragend zu:

„Wenn das wirklich Takata ist und wenn sie wirklich mit Tihar… und dem unwahrscheinlichen Fall, dass sie auch Yuka wiedergefunden haben, hier her kommen… Sollten wir ihr nicht auch durch ein Heulen kundtun, was wir nun von ihr denken? Nach dieser Aktion am Fluss?“

Zita sah Skadi an und wartete auf eine Antwort. Takata´s Heulen, ihre angekündigte Rückkehr, hatte die Weiß-Graue Fähe aufgewühlt und umso mehr brauchte sie nun einen Rat an dem sie sich wirklich halten konnte, eine Wölfin die ihre Versprechen hielt und Prioritäten setzen konnte, der das Rudel wirklich wichtig war und weit über den eigenen Wünschen stand…
Und Zita wusste nicht ob Takata das konnte… Ob sie ihr noch einmal vertrauen sollte… es konnte.






Zita ist bei: Skadi, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen, Teyjen; Takata, Tihar, Yuka in der Nähe

IP
Yuka
verschollen


Alter
8 Monate
Geschlecht
Fähe
Größe & Gewicht
60cm & 40kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.03.2010
Beiträge: 39

Yuka ist offline
18.01.2012 23:49


Oh Himmel.
Yuka war kurz davor, entweder sich in eine Höhle zu verkriechen und zu warten, bis der ganze Trubel - auch um ihre Person selbst - vorbei war, oder einfach genervt mit den Augen zu rollen.
Himmel. Um es noch mal zu wiederholen:
HIMMEL.
Das war ja schlimmer als wenn sich ihre Eltern stritten. Oder in diesem Fall wohl eher ihre Mutter und ihr Bruder Brai, der immer Aschen eine Tendenz dazu hatte, zu widersprechen wo es nur ging und dabei so aufsässig und unhöflich wie möglich zu sein.
Aber das war ja von Tihar zu erwarten gewesen.
Er wusste nie wann er seine Schnauze halten sollte und wann nicht.
Bei diesem Gedanken erschrak Yuka. Heftig. Denn der Rüde, der ältere Wolf hatte ihr mehrmals das Leben gerettet und auch wenn er, um es mal nett zu sagen, etwas verschroben war, so hatte er sich es doch fest in den Kopf gesetzt, nicht von ihrer Seite zu weichen und sie zu beschützen. Bis dass er sterben würde.
Oder so.

Aber auf jeden Fall, Yuka selbst wollte diesem dummen Streitgespräch nicht mehr zuhören.
Sie sah Takata entnervt an, als die sie wie eine kleine Welpen behandelte und auch so nannte,nein mehr, sie als Objekt behandelte, wie Tihar auch. Die Wut stieg ein wenig in ihr auf und sie rümpfte die Schnauze, um den beiden älteren Wölfen gegenüber nicht ausfallend zu werden.
Doch als Takata meinte, dass sie sonst noch genau so enden würde wie Tihars Schwester - und was war eigentlich mit ihr geschehen, mit dieser mysteriösen Fähe, um die ihr Bruder so viel Aufhebens machte? Was steckte da wirklich hinter? - zuckte sie heftig zusammen und sah Takata ein wenig verängstigt an.

"…was? Das klingt wie eine Drohung… Wieso sollte man mir etwas antuen?", fragte sie leise und machte sich unwillkürlich ganz klein.
Ja, wieso?

(Tihar LeNuit, Takata - bald bei Zita, Skadi, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen und Tevjen.)


Fire, make me pure again
Wash away the guilt and shame
Take away the sin and blame
Let only the hope remain

Fire, make me sane again
Clean this world and clean my heart
Break those blinding bonds apart
Let only belief remain

Fire, make me whole again
Stick these broken wings together
Fix them, 'cause that's all that matters
Let only the love remain

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yuka am 18.01.2012 23:49.


IP
Tihar LeNuit
abgegangen


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
80cm , 81kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 182

Tihar LeNuit ist offline
19.01.2012 13:56

Wie hatte er es nur wagen können, Takatas Entscheidung anzuzweifeln! Jetzt durfte er sich den Worteschwall der weißen Fähe anhören, eine Standpredigt vom feinsten. Ja, wer war sie denn – seine Mutter?! Wie er das satt hatte. Er wollte sie endlich in Stücke reißen, sie endlich zum Schweigen bringen. Andererseits wusste er, dass er ohne ihre Hilfe Yuka nicht gerettet hätte. Er selbst wäre schon tot, er hätte es nicht ertragen, wenn er einen weiteren Wolf verloren hätte, der in seiner Verantwortung stand. Diese Fähen konnte aber auch nie auf sich selbst Acht geben, schon gar nicht Takata! Sie trampelte auf seinen Nerven herum und wagte es, ihm und sogar Yuka zu drohen? Er verstand ihre Anspielung sehr genau. War Claire ja selber Schuld, wenn sie die anderen so provoziert hatte. War er doch selber Schuld, wenn er die anderen so provozierte. Und wie stand es mit ihr? War sie auch Schild, wenn er sie jetzt mit Gewalt zum Schweigen bringen musste, weil sie ihn so provoziert hatte? Sie widersprach sich doch selbst. Er sah auf sein Maskottchen hinab, als es seine piepsige Stimme erhob und damit den Redeschwall der Polarfähe unterbrach.
Klar, das kapierte ein Welpe eben nicht. Aber daran hatte Takata nicht gedacht. Sie dachte sowieso an nichts anderes, außer zu ihrem Rudel zurückzugehen. Warum sie beide da unbedingt mitsollten, erschloss sich ihm nach wie vor nicht. War das ihr persönlicher Höhepunkt, wollte sie sich feiern lassen, wenn sie das schaffte? Von wegen Feiern! Mit faulem Obst würden sie sie bewerfen, wenn sie sahen, dass sie mit ihnen zurückam. Eigentlich schon Grund genug, mitzugehen. Die Weiße wurde von ihren eigenen Freunden runtergemacht. Ein köstliches Ereignis. Aber Yuka bekam noch eine Antwort. Und er war der Letzte, der einen Welpen verhätschelte und in Watte packte.

„Weil du Yuka bist!“, fauchte er böse. „Und weil du zu mir gehörst. Es gibt unzählige Kreaturen, die mir nach dem Leben trachten. Die wollen mir Schaden zufügen. Und wenn sie dich wie ein Stück Beute aufreißen“, sein Maul fuhr nahe an ihres heran, „dann sind sie gewiss, dass mich das wütend macht!“

Hatte er ihr eben zugestanden, Gefühle für sie zu empfinden? Wo kam er denn da hin? Natürlich empfand er nichts für Yuka. Yuka war nur ein kleiner Welpe, nicht mal seine Tochter. Sie war zwei Mal fast gestorben, sie klammerte sich an ihn wie ein verzweifeltes Opfer des Schicksals; an einen abtreibenden Ast.
Was er nicht länger ertrug, war das Gerede der weißen Fähe. Ja, ja, kam er eben mit! Wenn sie es wirklich wagten, auf Yuka herzumzukauen, konnte er immer noch Amok laufen. Aber das taten sie nicht. Niemals. Zu viel stand für sie selbst auf dem Spiel. Ein Rudel, das fast nur aus Fähen bestand. Was sollten sie schon machen? Nicht er hatte viel zu befürchten, nicht Yuka. Das Hauptziel würde die Weiße bleiben, denn ihre Zugehörigkeit war klar. Er war das Böse, Yuka gehörte zu ihm, also war sie auch böse. Das Rudel aus Jammerlappen und einem Greisenwolf gehörte zu den Guten. Takata wurde hin und hergeschmettert wie ein Spielball.

„Sei endlich still uns lass uns weitergehen!“,

knurrte er voller Zorn und warf Takata einen auffordernden Blick zu. Alles konnte sie mit ihm machen, aber sie sollte endlich aufhören ihn vollzutexten, bis ihm die Ohren bluteten.


( bei Takata & Yuka; hinterm Fluss)


IP
Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~


Alter
7 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
75 cm ; 53 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 27.03.2010
Beiträge: 161

Pilgrim ist offline
22.01.2012 13:52

Kälte, Dunkelheit, Kälte, Dunkelheit, Einsamkeit, Kraftlosigkeit, kein Wille mehr zum Weitergehen, einfach nur… Todeswunsch…

Pilgrim lag wie bereits starr gefroren und nur noch körperlich da, auf dem kalten Schnee, fühlte nichts mehr, nichts mehr das von außerhalb kam, er spürte weder die schüchtern scheinende Sonne auf seinem schmerzenden Rücken, weder die eisige Kälte des Schnees unter ihm. Der Rüde spürte nichts mehr… Nichts, dass von außerhalb kam…

Nur eine krampfartige, ihn in die Tiefe ziehende, an ihm zerrende Eiseskälte, die tief aus ihm selbst zu kommen schien und nichts mit dem Schnee und dem frühzeitigen unnormalen Winter zu tun hatte. Nein… Pilgrim hatte den Kopf auf den kalten Schnee gelegt, seine Augen waren geschlossen, seine Ohren hatte der Alte Grauwolf kraftlos nach hinten fallen lassen und seine Nase… nahm schon seit langer Zeit nichts mehr wahr.

Pilgrim war wieder in jener Welt, in seiner Welt in der Welt in die er sich so sehr sehnte…

Seine Sinne schienen sich schon von all dem hier verabschiedet zu haben, nahm der Alte doch kaum noch etwas wirklich bewusst wahr, er lag einfach nur, frierend, erschöpft und abwesend auf dem Boden und wartete.
Ja… Lange und oft hatte Pilgrim in den letzten Tagen, Wochen diese Welt gesehen und doch hatte er nie den letzten Schritt hinüber gehen dürfen… Und auch jetzt wieder, wie als wollte sein altes Herz ihm das Gegenteil beweisen, spürte er seinen Puls, zwar schwach aber er spürte das gleichmäßige Pochen in seiner Brust.

Wut durchfuhr ihn und Pilgrim verfluchte in diesem Moment erneut seinen lebensstarken Körper, der sich nach dem Weiterleben sehnte und hasste sich gleichzeitig dafür, dass er nicht stark genug war um gegen seinen eigenen Körper anzukämpfen.

Warum war er nie stark genug… Warum durfte er denn nicht gehen? Warum… warum ließ man ihn denn nicht zu seiner Luna… zu seinen Welpen… Er sah sie doch ganz deutlich, er konnte sie bereits wittern, so lange schon… er wollte bereits zu ihr gehen… mehr als einmal…

Eine vorsichtige, stupsende Berührung veranlasste den Rüden seine müden Bernsteinfarbenen Augen zu öffnen und auch ohne den Kopf drehen zu müssen wusste er, wer da an seiner Seite war, wer da um ihn kämpfte, wer ihn nicht gehen lassen wollte und Luna… verschwand, löste sich vor seinen sehnsüchtigen Augen auf, wie ein Spiegelbild im Fluss, wenn man mit der Pfote danach schlägt. Doch nicht nur Catori schien um ihn zu kämpfen, denn vor sich erkannte der Alte Rüde die Läufe von Zita, doch auch fremde Wölfe waren hier, das sagte ihm seine Nase, wie als wollte auch sie ihm auf brutalste Weise beweisen, dass er noch nicht gehen durfte, dass sein Körper noch immer funktionierte und leben wollte und das es völlig egal war, was er wollte.

Worte… rauschende Worte… wie das Flüstern eines wild dahin rauschenden Flusses… Pilgrim verstand nicht worüber geredet wurde, doch plötzlich lag ein toter Vogel vor seiner Schnauze. Pilgrim reagierte noch immer nicht. Seine Augen blickten starr geradeaus, als könnten sie durch das tote Vogeltier hin durchblicken…

Dann plötzlich Wärme an seiner Seite. Noch mehr Wölfe die ihn hierbehalten wollten… Pilgrim wollte nicht mehr… Er wollte aufstehen, sich weit weg von den anderen, weit weg von einfach allem, einfach in diese unbarmherzige Schneewüste legen und endlich gehen dürfen. Doch wie er schon befürchtet hatte, gehorchte ihm sein Körper wieder einmal nicht. Seine Läufe zuckten erbärmlich und es kam Pilgrim vor als wäre auch dies wieder eine Machtdemonstration seiner Hülle die sich „Körper“ schimpfte.

Pilgrim wehrte sich lange gegen das Gefühl der Wärme, dass langsam aber sicher die eisige Todeskälte in ihm verdrängte, und mit ihr Luna, doch irgendwann…

Wieder landete das tote Vogeltier vor seiner Schnauze, diesmal fast Federlos und Zita schob es ihm noch weiter vors Gesicht. Verwirrt versuchte der Rüde seinen Kopf zu heben und die Wölfin verständnislos anzusehen. Was sollte er damit? Sollte er… hatte man ihm dieses tote aber noch warme Tier etwa gebracht, damit er… Sollte er es etwa fressen?

Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er an seine letzte Vogelmahlzeit zurückdachte… Diese schon halb verweste und stinkende Krähe... die er nur in seiner tiefen Verzweiflung und in seinem überdimensionalen Hunger irgendwie herunter geschlungen hatte… Und die Schmerzen danach… wie er sich mehrere Tage lang ständig hatte erbrechen müssen…

Nein… nie würde er dieses Wesen fressen… Zu groß war die Angst, der Ekel…
Doch dann meldete sich sein großer Hunger wieder zurück, mächtiger und drängend.

Vorsichtig begann seine Nase zu schnuppern, den Geruch des wohl erst kürzlich verschiedenen Wesens zu überprüfen. Wenigstens roch es bedeutend besser als das Aas damals…
Vorsichtig und nach langem Überlegen, begann seine Zunge vorsichtig an dem Vogel zu lecken. Die Federlose Haut schmeckte gut…
Und ohne weiter darüber Nachzudenken, gelang es Pilgrim irgendwie seinen zitternden Pfoten zu befehlen, den Kadaver zu sich heranzuziehen und den Kopf zu heben, bevor er vorsichtig damit begann, das magere Vogelvieh zu fressen.

Noch immer schien es ihm unendlich schwer zu fallen, alle Vorgänge richtig zu koordinieren und oft sah es so aus, als würde dort ein kleiner, tollpatschiger Welpe zum allerersten Mal festes Fleisch zu sich nehmen, doch im Großen und Ganzen, gelangte schließlich alles Fleisch dorthin wo es auch landen sollte, in Pilgrim´s knurrenden und ausgehungerten Magen.





Pilgrim ist bei: Skadi, Catori, Zita, Niyol, Asoka, Kyevjen, Teyjen; Takata, Tihar, Yuka in der Nähe

IP
Jellin
Sternenauge


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314

Jellin ist offline
23.01.2012 17:21

Jellin warf einen Blick zu Riu und nickte.

"Es saugt mich ein."

Er schüttelte den Kopf, knurrte das seltsame Zeug an und sah dann wieder zu Riu, der neben ihm stand. Jellin nahm mit einemmal alle seine Kraft zusammen und sprang zurück. Mit einem gurgelnden Geräusch lösten sich seine Pfoten aus dem Sumpf und er zog sie heran. Halb stolz, halb panisch flüchtete er hinter Riu und beobachtete wie sich das Wasser langsam wieder beruhigte. "Was - ist - das?" Er besann sich, versuchte seine Angst herunter zuschlucken und sah zu Riu.

"Es hat mich eingesaugt. Und so seltsame Geräusche gemacht. Und wenn ich mich bewegt habe, hat es mich noch schneller eingesaugt. Was ist das für ein Zeug?" Er sog scharf die Luft ein. "Und es stinkt."

Er sah wieder zu dem im unbekannten, tückischen Boden, der nun still und unbewegt da lag. Vorsichtig ging Jellin wieder darauf zu und tippte ihn an. Leicht bewegte sich die Wasseroberfläche, sonst geschah nichts.

[Knochenmoor | Riu]

(ziemlich zu kurz ich weiß, sorry. Riu ist einverstanden, ich bin zzt gedanklich nicht ganz anwesend, ich hoffe die SL versteht und akzeptiert das.)

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

IP
Riu
gelöschtes Mitglied


Alter
2 1/2 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
76 cm & 56 kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 07.01.2012
Beiträge: 34

Riu ist offline
23.01.2012 19:27

Bevor Riu sich irgendwelche lästigen Gedanken von wegen Rettungsplan machen musste, hatte es Jellin selbst ganz gut hingekriegt, sich aus dem Schlammassel zu befreien. Tja ja, der Zwerg hatte die Situation anscheinend besser im Griff als der Weiße. Den Tipp Rius hatte die kleine Mottenkugel - wohl zum Glück - nicht beherzigt, sondern war einfach by himself aus der Pampe gesprungen. Das Zeug hatte ganz schön gezogen und nirgendwo war fester Halt unter den Pfoten, demnach war es doch eine recht große Kraftanstrengung, sich aus diesem Tieferwasser zu befreien. Riu hätte fast angefangen, Jellin für diese Aktion zu bewundern. Aber nur fast - er vermutete, dass dieses Saugloch nicht so schlimm gewesen war, wie es ausgesehen hatte. Immerhin, wenn es schon ein Welpe schaffte, sich so leicht daraus zu befreien, ohne Hilfe - dann konnte es gar nicht so gefährlich sein.

Mottenkugel alias Jellin lief trotzdem aufgewühlt am weißen Jungwolf vorbei und versteckte sich - sofern er es beurteilen konnte - hinter ihm. Riu wandt seinen Kopf etwas nach hinten und schielte mit seinen braunen Augen gen Richtung des Welpens. Eigentlich wollte er den Zwerg irgendwie beruhigen oder zumindestens einen Kommentar über diese Situation los werden, doch Jellin plapperte sofort aufgeregt vor sich hin. Der perlweiße Jüngling hob eine nicht-vorhandene Augenbraue.

"Wenn du dich bewegst, dann saugt es dich noch mehr ein?", wiederholte er skeptisch, während er neugerig ein Ohr aufgestellt, das andere herunter flappen ließ. "Hm... dann war ja meine Idee doch nicht so gut gewesen... na, das hättest du auch ruhig vorher sagen können."

Riu drehte sich um seine eigene Achse, so, dass er nun direkt vor Jellin stand. Der Kleine musste sich ja nicht gleich verstecken - was auch immer das für eine Teufelssuppe war, es würde nicht gleich aufspringen und die beiden angreifen. Man durfte nur nicht reinlatschen, dass hatte der Weiße mitlerweile begriffen. Lief genauso wie mit Wolfs-pupu. Pupu riecht zwar schlecht, aber so lang du nicht extra hinein steuerst, passiert dir auch nichts. Nun, vielleicht ein ziemlich harmloser Vergleich - aber wie gesagt, Riu dachte nicht im Traum daran, dass diese Pampe irgendwie lebensgefährlich sein könnte. Grinsend setzte er sich auf seine Hinterläufe und betrachtete Jellin, beinahe wie ein großer Bruder.

"Na na, Mottenkugel. Musst doch keine Angst haben. Wir bleiben am besten jetzt einfach zusammen, ja? Wenn was passiert - mein Gott, dann sinken wir immerhin zusammen ein. Und was Gestank und Geräusch angeht..."

Der Jüngling grübelte für einen Moment und starrte nachdenklich nach oben.

"... das sind Special Effects. Ja ja, Special Effects. Wir geben dem Zeug einfach einen Namen, dann ist es nicht mehr so gruselig. Vielleicht... Schmatzpampe. Ja, Schmatzpampe. Was hälst du davon? Immerhin schmatzt es ja ständig - und das ist nicht gruselig, das ist eher lustig. Was hällst du davon? Das ist doch ein guter Name, oder? Ja, natürlich ist es das!"

Ohne auf eine Antwort Jellins zu warten - immerhin, Schmatzpampe, was für ein Einfall! - sprang das männliche Schneeweißchen wieder auf seine Beine und schüttelte belustigt sein Fell. Sein Geschwätz könnte zwar in den Ohren einiger Wölfe einfach nur stupide klingen, und ja, sie hätten damit wahrscheinlich recht gehabt, aber Riu hatte diesen Blödsinn nicht ohne Grund von sich gegeben. Er erhoffte sich so, den winzigen Pelzball zu beruhigen, wenigstens minimal. Voller Tatendrang reckte der Rüde seine Nase in alle Richtungen und stellte seine Rute wie ein mutiger Anführer auf.

"Also, erstmal müssen wir hier wegkommen. Du bist mir bei deinem kleinen Unfall etwas zu nass geworden - bei der Kälte hab ich keine Lust, dass du dich dabei unterkühlst. Bleib dicht hinter mir, hörst'e? Vergiss nicht - Schmatzpampe. Schmatzpampe everywhere."

Er wartete noch einige Augenblicke auf die Reaktion des Minirüdens, bevor er seine Füße in Bewegung setzten würde.

[ Knochenmeer | Jellin ]

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Riu am 23.01.2012 19:29.


IP
Kyevjen
Teyjens Bruder


Alter
3 Jahre
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
89cm & 72kg

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 299

Kyevjen ist offline
26.01.2012 16:57

Kyevjens Ohren schnippten von einer Richtung zur anderen, bemüht nicht ein gesagtes Wort zu verpassen. Die vielen Wölfe auf einem Haufen machten ihn ein bisschen unruhig und noch dazu kam, dass er vor Skadi einen guten Eindruck machen wollte, besonders da sie ihn ja irgendwie dazu aufgefordert hatte... Auf seine Worte erwiderte die Fähe erst nichts. Trotzdem meinte er in ihrem Gesicht etwas ablesen zu können, was darauf hindeutete, dass sie ganz zufrieden mit seiner Antwort war. Jedenfalls reagierte sie nicht genervt auf ihn, so wie auf fast jeden anderen zur Zeit, besonders aber auf Niyol und Asoka, wobei gerade letzterer es auch wirklich zu provozieren schien. Auf seine stichelnden Kommentare reagierte Kyevjen erst gar nicht. Der Rüde hatte als Eigenschaft, die mal eine positive und mal eine negative war, Wölfe schnell einschätzen zu können, wobei das auch hieß, dass der erste Eindruck auf ihn schwer zu ändern war. Bei Asoka war er sich jetzt schon sicher, dass sie sich nie verstehen würden. Seine Art war ihm zu primitiv, seine Sticheleien zu unsinnig und sein ganzes Verhalten spiegelte Unsicherheit wieder. Außerdem war er ihm zu unkonsequent in dem, was er sagte und versprach und am Ende tat...

Kyevjen wurde durch die merkwürdigen Bewegungen aus den Gedanken gerissen, die er in seinen Augenwinkeln wahrnahm.. Erst nach genauerem Hingucken sah er, dass es sich hierbei um seinen jüngeren Bruder Teyjen handelte, der erst ein wenig verrückt zwischen den Bäumem herlief, und sich dann an den unterkühlten Pilgrim kuschelte. Ein wenig überrascht blinzelte Kyevjen... Das sah seinem Bruder nicht wirklich ähnlich, dass er die Scheu gegenüber Fremden so schnell abschüttelte. Andersrum bestätigte es seinen Verdacht, dass ein Rudel seinem Bruder doch ganz gut tun würde.. Seine Entscheidung war richtig gewesen und nun galt es, hier auch bleiben zu können, auch wenn es momentan mehr als nur hektisch war.

Ein Heulen unterbrach sowohl ihn in seinen Gedanken, als auch die anderen Wölfe einen Moment in ihren Bewegungen. In dem Rudel schien die Stimme etwas auszulösen, wobei Kyevjen nicht daraus schlau wurde. Skadi wandte sich zu ihm um und erwähnte einen Tihar. Allerdings war auch von einer Takata und einer Yuka die Rede, wie Zita zeigte... Aber eins war sicher.. Begeistert war niemand von ihrem Erscheinen.

Während sein Blick immer wieder von Pilgrim über Teyjen und Zita zu Skadi wanderte, überlegte er, wie er am besten in dieser Situation reagieren konnte. Er tat es spontan, drehte sich zu Skadi um und baute sich zu seiner vollen Größe auf, die ihm durchaus bewusst war, auch wenn er sich darauf nichts einbildete.

“Ich weiß nicht, wer dieser Tihar und diese Takata sind... Aber wenn ihr sie nicht bei euch haben wollt, dann solltet ihr das zeigen. Und wenn es irgendwie komplexer ist... „

… was Kyevjen durchaus befürchtete und vermutete...

“Dann seid euch dessen bewusst, dass ihr wohl in der Überzahl seid. Und ein Rüde von ihnen gegen einige von uns stehen. Ich weiß nicht, wie meine Begleiter das sehen, aber da ihr uns nun geduldet habt, werde ich mich dankbar zeigen.“

Und es war wohl nicht misszuverstehen, wie Kyevjen diese Worte meinte. Er war keinesfalls Streitsüchtig, aber er ließ sich auch von keinem Wolf leicht einschüchtern. Das war in diesem Fall wohl ein Vorteil, das die anderen gerne nutzen konnten.

[Bei Skadi, Zita, Pilgrim und co | Etwas entfernt Takata, Tihar und Yuka | Wald]


IP
Jellin
Sternenauge


Alter
1 Jahr
Geschlecht
Rüde
Größe & Gewicht
45,83 kg - 68,5 cm

Charakterbogen
_

Dabei seit: 04.01.2012
Beiträge: 314

Jellin ist offline
27.01.2012 23:15

Langsam setzte der Welpe sich in Bewegung und trabte hinter Riu her, jedoch nicht, ohne dem Schleim einen bösen Blick zu geworfen zu haben.

"Wohin gehen wir?"

fragte Jellin quengelig und beschleunigte um neben dem größeren Rüden laufen zu können, was sich aber als ziemlich anstrengend herausstellte, denn der Rüde, bei dem es so endspannt und einfach aussah, war fast doppelt so groß wie Jellin selbst. Kurz dachte Jellin daran Riu zu fragen ob er nicht langsamer laufen könnte, verwarf den Gedanken aber sogleich wieder. "Mach keinen Scheiß, Kleiner, was soll er denn von dir denken? Erst springst du in dieses Drecksloch und dann bist du auch noch zu schwach zzu laufen! Los weiter!" Der kleine Welpe schüttelte alle Gedanken ab und rannte weiter auf gleicher Höhe mit dem Rüden. Ohne dass er es hätte verhindern können, begann sein Atem laut und schnell zu werden. Er schielte zu Riu, der völlig fit neben ihm trabte. Obgleich er die Erschöpfung sich in seine Beine schleichen fühlte, beschleunigte er noch etwas, um VOR Riu zu laufen. Triumphierend, beinahe provokant sah er zu dem weißen Wolf. Ein kleines Insekt fing plötzlich seine Aufmerksamkeit ein. Verdutzt von dem seltsamen Wesen blieb er beinahe stehen. Erst als Riu ihn kurz darauf überholte dachte er daran weiterzulaufen. Dieses Mal begnügte der Welpe sich damit, mit Riu Schritt zu halten. Der schmale Pfad, dem sie folgten schlängelte sich durch die tükische Sumpflandschaft. An manchen Stellen versanken Jellins Pfoten gänzlich unter der Wasseroberfläche und er war dann bemüht, schnell an trockenere Stellen zu gelangen. Riu hingegen schien das Wasser überhaupt nicht zu stören, es schien ihm sogar eher zu gefallen. "Kein Wunder, er kann ja auch nicht vollständig darin versinken." Der kleine Welpe hatte keine Vorstellung davon, wie sehr er sich damit irrte. Erschöpfung machte sich in seinen Gliedern breit und er warf einen Blick zu Riu, der immer noch vor Kraft nur so zu strotzen schien. Mit einem Mal überkam den Welpen eine Welle der Trauer. Riu, mit seinen wolftypisch braunen Augen und dem schneeweißem Fell, rief plötzlich Erinnerungen an einen Rüden im Rudel von Jellins Eltern wach. Mit einem Mal wich alle Kraft aus dem Wolfsjungem und sein Blick wurde milchig, bevor er mitten in einer Wasserpfütze zu Boden fiel und auf dem Bauch liegen blieb. Er blinzelte mehrmals und versuchte den Gedanken los zu werden, doch jedes mal wenn er seine Augen schloß starrten ihn jene braunen Augen an, mit jenem vorwurfssvollen Blick und in seinem Kopf ertönte die Stimme die rief: "Der Welpe ist Schuld an Gorlaans Tod!" Jellin wand den Blick zu Riu.

"Du?" begann er leise. "Wonach suchen wir eigendlich? Wohin gehen wir?"

[Knochenmoor | Riu ]

I don't howl to the moon - it just happens to be in the way every time.
He who wants to eat with the wolves has to howl along with them.

IP
Seiten (26): « erste ... « vorherige 13 14 [15] 16 17 nächste » ... letzte » Thema ist geschlossen