Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 182
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Wie ihm doch dieses Fähengesülze auf die Nerven ging! Ich glaub an dich ich glaub an dich … das war ja herzergreifend! Ob er auch an sie glaubte? Er sah die Weiße streng aus den Augenwinkeln an. Das wusste er gar nicht. Klar, für einen Dreikäsehoch hatte sie sich bisher ganz gut durchgeschlagen, hatte einige Zeit allein in der Schneelandschaft überlebt, damit er sie wiederbekommen konnte. Eigentlich aber gehörte es sich auch nicht anders für eine Jungfähe, die seine Aufmerksamkeit beanspruchen wollte! Er musste allerdings feststellen, dass diese weißwattige Fähe einen verdammt schlechten Einfluss auf sein kleines Maskottchen hatte. Sie ging voll auf ihr Gesülze ein und diese furchtbar gute Laune färbte auf Yuka ab.
Yuka schaffte es gut über den Stamm. Vielleicht etwas zu gut. Er hatte dort gehangen wie ein Schluck Wasser und dieser abgebrochene Wolf schaffte das mit links. Ein leises Grummeln fuhr aus seinem Maul. Yuka hatte mehr Glück als Verstand. Und Takata auch. Sie alle hatten das. Nur er und seine Schwester hatten es nicht gehabt. Das war auch logisch, immerhin standen sie unter einem schlechten Stern. Sie waren als Zombies zur Welt gekommen, dem Tod von der Schippe gesprungen, um später noch blutiger zu Grunde zu gehen. So viel Elend konnte sich die Möchtegernanführerin gar nicht vorstellen. Aber sie hatte ihn nur verhöhnt, hatte gepriesen, wie schlimm sie es gehabt hatte. Oh jemine! Takata hatte also auch jemanden verloren. Aber bestimmt nicht durch die „Guten“, sonst wäre sie niemals so naiv geworden. Er glaubte dennoch nicht an ihren Verstand. Sie hatte nur Glück, nichts weiter als unverschämtes Glück. Takata war eine Schicksalsverräterin.
„Na endlich“, murmelte er unzufrieden, als Yuka ihn mit ihrem „Wir können weiter“ aus den wirren Gedanken zurückholte. Sofort drehte er um und lief voran. Jetzt konnten sie ja wieder Happy Family spielen.
( bei Takata & Yuka; Funkelfall )
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Yuka hatte sie nicht enttäuscht, sie hatte den Fluss überbrückt. Wobei es enttäuscht nicht so recht traf, denn sicher hätten sie andere Probleme gehabt als auf die Kleine enttäuscht zu sein, wäre sie etwa abgestürzt, woran Takata gar nicht denken wollte. So aber durften sie stolz auf sie sein. Takata lächelte zufrieden und stupste die heranwachsende Polarwölfin zärtlich an, aber erst, als der maulige Tihar schon umgedreht hatte um zu gehen, damit sie ihn dann eh wieder zurückpfiff, weil er einen vollkommen falschen Weg lief. Nicht, dass der Schwarze noch eifersüchtig wurde, wenn er sah, dass Takata Yuka gern zu haben begann. Die Weiße reckte den Kopf empor und versuchte einen Storch zu entdecken. Doch es war keiner am Himmel. Sie hatte jedoch noch einigermaßen im Gedächtnis, wie sie gewandert waren, bis sich ihre Gruppe an diesem Fluss geteilt hatte. Wenn sie sich nicht irrte, konnte sie sogar noch Reste der Spuren wittern. Jetzt galt es, die anderen wiederzufinden. Allein hatten sie auf Dauer keine Chance zu überleben, nicht mit einem Welpen, nicht mit einem grummelnden Rüden, der stets nur alles dafür gab, dass die Stimmung nicht besser wurde.
Die Drei wanderten immer weiter durch die schneebedeckte Landschaft. Die Reise dauerte noch einige Zeit, Dunkelheit und Tageslicht wechselten sich ab. Doch oftmals waren die Pausen nur kurz. Takata gedachte die anderen möglichst bald einzuholen, sie mussten schneller vorankommen als Skadi, Pilgrim, Zita und Catori und Tihar schien keine Schwäche zeigen zu wollen, so dass er auch nur kurze Pausen benötigte. Am ehesten wäre es für Yuka ein Problem gewesen, doch hatte sie sich bisher so gut durchgeschlagen, also würde sie die nächsten Strapazen bestimmt auch noch überstehen. Eine optimistische Fähe und ein strenger Rüde ließen ihr leider keine andere Wahl. Mithilfe alter Spuren, die nur noch bruchteilhaft vorhanden waren aber auch dank der Störche fanden sie sich zurecht. Einzelne Federn oder Hinterlassenschaften dieser großen Vögel waren ein sicheres Zeichen, dass sie sich auf dem rechten Weg befanden. Die eher stille und ein wenig zerrissene Gruppe von drei Wölfen erreichte nach einer weiteren, kräftezehrenden Wanderung den zweiten Ausläufer des Tränensees.
Die Weiße war mitunter vielleicht etwas schnell, denn ihre innere Stimme befahl ihr, keine weitere Zeit zu verlieren. Hier konnten sie nicht lange überleben, überhaupt waren ihre Überlebenschancen allein schlechter als in einem Rudel. Wir rudelfähig ihre beiden Begleiter waren, das musste sich erst noch zeigen, aber erst einmal galt es, die anderen wiederzufinden. Vielleicht waren sie überrascht, dass sie noch am Leben war, dass sogar Yuka wieder da war. Es war der Beweis überhaupt, dass man nie aufgeben durfte. Das hatte Takata nun wirklich gelernt, Pessimismus brachte sie nicht weiter. Gemischt mit einer gesunden Prise Misstrauen konnten sie fast jede Hürde überwinden.
Jetzt war es an der Zeit, die Hürde Fluss ein letztes Mal zu überwinden. Etwas ratlos stand die Weiße vor dem Fluss, an dem sie noch recht deutlich wittern konnte, dass die übrigen Wölfe vor einiger Zeit hier gewesen sein mussten. Zum Glück schienen noch alle am Leben, außerdem hatten noch andere Wölfe diese Stelle passiert, die sie nicht einordnen konnte. Andere Wölfe? Dann gab es hier noch mehr verlorene Wölfe, die auf der Suche nach einem besseren Ort zum Leben waren? Das konnte eine gute Nachricht sein. Doch der Fluss bereitete ihr Sorgen. Mit einigem Suchen erspähte sie einen Stein in der Mitte. Der wirkte zwar noch weniger vertrauenerweckend als der glatte Stamm, aber eine andere Möglichkeit, das Gewässer zu überqueren, sah sie nicht. Sie seufzte kaum hörbar und sah zurück auf die Zwei. Diesmal war Yuka ganz ohne jeden Zweifel die, die die schlechtesten Chancen hatte, denn hierfür musste man weit springen können und gleichzeitig wissen, wie man auf dem Stein sofort zum Stehen kam, bevor man am anderen Ende gleich herunterfiel. Am liebsten hätte sie das gleich einmal ausprobiert, aber sie wusste noch gar nicht, ob das überhaupt ging. Jemand eine Idee? Nein, es gab nur diesen Stein. Er war die einzige Hilfe. Die Weiße fixierte das Objekt und überlegte, wie hoch ihre Chancen waren.
„Wir müssen hier rüber, an dieser Stelle. Die anderen waren auch hier, ich kann es wittern.“
Takata sah zuversichtlich auf die zwei Begleiter. Yuka machte ihr wirklich Sorgen. Hinzu kam, dass sie alle schon ein wenig entkräftet waren und seit dem letzten Aufbruch nichts mehr gefressen hatten. Doch irgendetwas verriet ihr, dass dies die einzige Chance war, zu den anderen aufzuschließen. Sie mussten hier rüber. Takata bereitete sich auf den Sprung vor. Doch ihr Magen gab ihr ein ganz schlechtes Gefühl. Es fühlte sich in diesem Moment wieder einmal so an, als war sie dem Tod ganz nahe. Ein Bad im eisigen Fluss würde ihr den Rest geben … das war trotz allen Optimismus sicher.
(Tihar LeNuit, Yuka , am Fluss, noch etwas entfernt von den anderen)
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Kyevjen
Teyjens Bruder
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
89cm & 72kg
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Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 299
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Ohne die beiden Wölfe anzuschauen, lauschte Kyevjen dem Gespräch, das sein kleiner Bruder und die noch relativ unbekannte Fähre Catori führten. Er wollte sie nicht unterbrechen, denn Teyjen kam äußerst selten aus sich raus, so dass es schon eine Seltenheit war, die man ausnutzen musste. Seit der Zusammenkunft mit diesem Fähenrudel hatte Tey seinen großen Bruder überhaupt schon ein paar Mal mit seiner unerwarteten Reaktion überrascht. Während er den beiden Wölfen neben sich zuhörte, bemerkte er kaum, wie Skadi sich zurück fallen ließ und viel zu plötzlich neben ihm stand. Seine Ohren zuckten in ihre Richtung und aufmerksam lauschte er ihren Worten, die wohl betont lässig klingen und deutlich machen sollten, dass es ihr nur um seine „Freunde“ ging und er eigentlich absolut unwichtig war. Kyevjen freute sich über die Gelegenheit und war fest entschlossen, Skadi nicht so schnell wieder vom Haken zu lassen, denn sie war wirklich eine Fähe, die ihn ein wenig interessierte, allein schon dadurch, dass sie wohl kein offenes Buch für jeden war.
“Natürlich habe ich einen Moment Zeit.“, antwortete er und schaute sie dabei mit freundlichen Augen von der Seite an. “Und nur, falls es dich interessiert... Zwei Momente könnte ich auch entbehren.“
Kyevjen zwinkerte leicht und wartete auf eine Reaktion der Fähe. Fast störte ihn die Anwesenheit der anderen Wölfe, denn ihm war klar, dass Skadi eine dieser Fähen war, die sich schwer öffnete und ganz sicher ihre harte Schale bewahren wollte, wenn sie unter Vielen war. Jetzt galt es eher auf unterschwellige, bestätigende Zeichen zu warten und so atmete der Rüde leise und gespannt tief ein, dann aus, auf eine Antwort wartend.
Dass hinter ihm die beiden Rüden wieder auf das Rudel stießen, bekam er nicht direkt mit. Trotzdem stiegen ihm die Gerüche der beiden alten „Kameraden“ in die Nase. Er wusste nicht direkt, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Natürlich waren die beiden ihre ersten Kontakte in diesem Gebiet gewesen, trotzdem war das Eis zwischen ihnen noch lange nicht gebrochen und bisher war die Stimmung zwischen ihnen sogar noch frostiger gewesen, als zwischen den beiden Brüdern und den Fähen... Man würde sehen, was die Zeit mit sich brachte. Doch eins war klar: herzlich willkommen zu sein, war trotzdem noch etwas anders.
(Neben Teyjen, Catori und Skadi, weiter vorne Zita und Pilgrum, hinter ihnen weiter weg Niyol und Asoka)
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Kyevjen am 09.12.2011 18:03.
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Yuka
verschollen
Alter
8 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
60cm & 40kg
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Dabei seit: 04.03.2010
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Yuka war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, als sie es über den Fluss geschafft hatte und Takata sie freundlich anstupste.
Klar, von Tihar hatte sie nichts anderes erwartet, als dass er sich einfach murmelnd umdrehte und sie nicht weiter beachtete, so war er halt. Und sowas durfte sie gar nicht ernst nehmen, immerhin hatte er sich trotz seiner etwas… verrückten Art doch gut um sie gekümmert, schien sogar ziemlich wütend gewesen zu sein, als sie sich durch diesen unglücklichen Unfall im Fluss fast selbst getötet hätte.
Aber Takata?
Sie kannte sie nicht wirklich und trotzdem schien sie sich sehr um sie zu sorgen.
Ob das nur daher stammte, dass sie auch eine Polarwölfin war oder sah sie in Yuka jemanden, den es vor Tihar zu beschützen galt?
Wie auch immer.
Sie hatten keine Zeit, um über so triviale Dinge stehenzubleiben, also gab sie Takata einen nett gemeinten Stupser zurück und folgte den beiden älteren Wölfen ein wenig seufzend.
Ihre Füße fingen an, weh zu tun.
Sie war erschöpft, obwohl sie gerade eben erst eine Pause gehabt hatten. Natürlich war sie daran gewöhnt zu laufen, sogar sehr ausdauernd und flink, doch so lange hatte sie selbst ihr eigener Vater nicht gedrillt, durchzuhalten. Und dass, obwohl es eine der obersten Lektionen gewesen sei.
"Wenn alles versagt, jeder Plan schiefgeht, dann lauf. Lauf so weit wie du kannst und noch ein bisschen weiter. Aber habe dabei immer einen Plan.", hatte er zu einer jungen, verängstigten Yuka und deren Zwillingsschwester gesagt.
Aber war das hier wirklich das Laufen, von dem er geredet hatte? Es sah irgendwie nicht so aus, als ob Tihar einen Plan hätte, hatte er je einen? Also musste sie in diesem Sinne wohl wirklich sich blind auf Takata verlassen. Damit hatte sie keine Probleme, nur… sie war müde, sie war erschöpft und hungrig. Aber wenigstens hatten sie einen Plan.
Mit diesem Gedanken sah sie auf - und erblickte einen Fluss.
Na wunderbar. Das war bei ihrem Glück auch noch der Fluss, in dem sie beinahe ertrunken war.
Wie sollte sie da denn bitte herüber kommen?
Takata klang ganz optimistisch, aber Yuka konnte ihren Gedankengang nicht ganz nachvollziehen.
"Dann müssen wir da rüber.", sagte sie, und ihre Stimme klang sicherer, als sie sich fühlte.
Nur… wie sollte sie es schaffen?
(Tihar LeNuit, Takata - Fluss)
Fire, make me pure again
Wash away the guilt and shame
Take away the sin and blame
Let only the hope remain
Fire, make me sane again
Clean this world and clean my heart
Break those blinding bonds apart
Let only belief remain
Fire, make me whole again
Stick these broken wings together
Fix them, 'cause that's all that matters
Let only the love remain
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Asoka
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
78cm, 72kg
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Dabei seit: 01.01.2011
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Asokas Grinsen wurde zu einer bösartigen Grimasse. Seine Lefzen zogen sich weiter hoch und seine raue Zunge fuhr über seine dunklen Lefzen. Währenddessen ließen seine eiskalten Seelenspiegel seinen braunen Blick nicht los. Er kniff seine Augen gefährlich zusammen. Beobachtete ihn einen weiteren Sekundenbruchteil, bevor er mit einem Schnaufen seinen Kopf herum drehte. Er verdrehte seine blauen Augen und wollte den Grauen nicht mehr beachten. Ohne auf seine provozierende Antwort einzugehen, setzte der schwarze Rüde sich wieder in Bewegung. Seine Ohren hatte er nachhinten angewinkelt.
„Der einzige Grund, warum du diese Narrenfreiheit hast, ist dein Idiotenbonus.“
Verächtlich schnaufte Asoka aus und schüttelte leicht seinen Kopf. Einige gemächliche Schritte war er nach vorne gelaufen, bevor er stehen blieb und seinen Kopf leicht zur Seite drehte. Aus dem Augenwinkel beobachtete er die graue Gestalt und die am Boden liegende Kreatur. Er drehte seinen Blick wieder nach vorne. Asoka glaubte, schwach die Silhouetten der Wölfe zu entdecken. Ob er froh oder doch genervt darüber sein sollte, wusste er selber nicht genau. Doch was ihm sehr klar war, was das er es keinen Moment länger mit diesem Vollidioten aushalten würde, ohne ihm seine Zähne ins Fleisch zu bohren.
„Was ist los mit dir?! Hat dein Kurzzeitgedächtnis etwa vergessen, wie man gerade aus läuft? Oder hat die Krähe deine letzten Gehirnzellen aus dem Kopf geschlagen?!“, spottete Asoka.
Weiter achtete er auf Niyol nicht. Stattdessen setzte er eine Pfote vor die Andere. Die Verletzung am Hinterlauf war immer noch da, doch er hatte sich irgendwie daran gewöhnt. Der Schmerz zuckte zwar immer wieder durch seinen Körper, doch trotzdem bildete er sich ein, dass der Schmerz jedes Mal immer milder wurde. Trotzdem war es unausweichlich, dass sein Gang versteift wirkte …
[Mit Niyol in der Nähe von Skadi, Catori, Teyjen, Kyevjen, Pilgrim und Zita]
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Asoka am 11.12.2011 20:01.
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Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Dabei seit: 02.03.2010
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Oh nein. Nicht noch ein Fluss. Nicht mit ihm! Was war das hier bitteschön – Hürdenlauf? Er hatte keine Lust auf dieses Theater. Er war müde, die Reise war nicht der Hauptgrund, viel mehr die Tatsache, dass er seit dem Kampf keine rechte Ruhe mehr gefunden hatte. Ihm tat jetzt noch der Schädel weh und er wollte seine Wunden lecken. Seine Glieder schmerzten, er kam sich beinahe alt vor. Aber er hatte einen Bären ausgeknockt, er wusste, dass er noch nicht alt war. Er hatte von allen hier die größte Macht, etwas auszurichten. Takata wäre schon Matsch, wäre er nicht gewesen. Der Bär hatte mit ihr spielen wollen. Tihar hätte einfach zusehen können, wie er die Weiße vernichtet hätte. Sie war aber nicht ganz unpraktisch gewesen, als der den Bären bekämpft hatte. In ihrer Selbstüberschätzung hatte sie sich immer wieder an den Koloss herangewagt und versucht, ihn in die Verse zu zwicken. Dadurch war das Monstrum abgelenkt gewesen, das hatte ihm hier und da etwas Luft gelassen. Dennoch, den Hauptteil der Schmutzarbeit hatte er geleistet, das würde niemand bestreiten. Takata war leider seine einzige Zeugin, die anderen würden das nie verstehen. Wenn er so daran dachte, wie nutzlos sich die grauweiße Tränenfreundin verhalten hatte, als er das erste Mal gegen den Bären gekämpft hatte – sie war ihm wahrlich keine Hilfe gewesen –, dagegen waren Takatas Sticheleien gegen das Ungetüm gar nicht mal so schlecht gewesen, erst recht, wenn man daran dachte, dass er ihr keine Anweisungen gegeben hatte, anders als dieser Zita, die trotzdem nicht im Stande gewesen war, seine Worte zu befolgen.
Aber was war jetzt? Jetzt erkannte er so etwas wie Angst in ihrer Haltung. Er ging näher an sie heran, wollte es ganz deutlich in ihrem Gesicht sehen. Er ernährte sich doch von der Angst anderer, das hatte sie selbst gesagt. Trotzdem war sie ganz entschlossen, da rüber zu wollen. Was? Da rüber? Er hatte gehofft, sie würde endlich erkennen, dass sie sich verrannt hatte. Da ging es nicht rüber, das war purer Wahnsinn. Er sah misstrauisch auf den trügerischen Stein in der Mitte der Eisbahn und musste unweigerlich husten, weil er lachen und schimpfen zugleich wollte. Ausgerechnet sie! Vor kurzem noch hatte sie wie eine von einer Katze verängstigte Maus am Boden gekauert und um ihr Leben gebangt, jetzt war sie zur Heldin aufgestiegen und wagte sich an jedes noch so risikovolle Unterfangen. Was war mit der Fähe los auf einmal? Woher der Mut? Oder war es am Ende doch nur blinder Optimismus. Sollte sie ruhig gehen. Wenn sie ersoff, konnte er mit Yuka immer noch umkehren.
Die anderen waren auch hier. Haha! Na und? Das hatte nichts zu sagen.
„Dann waren sie eben hier“, raunte er und riss die Weiße aus ihrem Mut. „Das heißt noch lange nicht, dass sie auf der anderen Seite angekommen sind. Wahrscheinlich sind deine Freunde allesamt ersoffen!“
Ein höhnisches Grinsen huschte über sein Gebiss. Wie leicht er der Stochenfreundin doch Angst machen konnte. Sie war genauso leicht zu beeinflussen wie Yuka. Sie gehorchte zwar nicht, er konnte sie nicht richtig lenken, aber er konnte sie notfalls mit Gewalt zwingen, vorausgesetzt er bekam endlich etwas Ruhe, um seine Kräfte wiederherzustellen.
( bei Takata & Yuka; am Fluss)
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
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Takata nickte zuversichtlich, als sie merkte, dass sich die Kleine bereits darauf einstellte, dass es keinen anderen Weg gab, als über den Fluss. Nur ihr Begleiter, der kleine-große Junge, muckte natürlich wieder auf. Die Weiße unterdrückte ein tiefes Stöhnen, als er ein weiteres Mal versuchte Stunk zu machen. Meinte er das ernst oder wollte er sie wieder einmal demütigen? Das musste sich der Kerl wirklich abgewöhnen, ansonsten erging es ihm wirklich wie seine mysteriöse Schwester. Konnte er denn nicht wenigstens mal versuchen nett zu sein? Es machte den Eindruck, als sträubte sich alles, aber wirklich alles in ihm dagegen, auch nur ein einziges, freundliches Wort zu ihr zu sagen. Er konnte nur Ärger produzieren, es schien so, als war das sein einziger Existenzgrund, sein wirklich einziger. Doch sie wusste, dass er viel Potenzial besaß. Das hatte er bestens bewiesen, als er den Bären besiegt hatte … und dass er nicht ohne Gefühle war, wusste sie auch. Der Tod seiner Schwester hatte ihn zu einem unerträgliche Gesellschaftsmonster gemacht, vielleicht kamen auch noch ein paar andere Dinge mit hinzu. Er gab allen die Schuld daran und nannte sie fortan „die Guten“, was faktisch „die Bösen“ waren, von der Bedeutung her. War das Tihars ganze Logik? War da wirklich nicht mehr? Nun, er hatte ja noch Yuka. Takata hoffte immer wieder, dass sie und ihr Größerwerden Tihar neuen Halt im Leben gaben. Und wenn er seine Patentochter so sehr schätzte, dann konnte er es sich eigentlich nicht leisten, alle anderen zu attackieren und herunterzumachen, denn schließlich hatte er wieder etwas zu verlieren. Hoffentlich begriff er das auch eines Tages, bevor es zu spät war. Nicht nur für ihn, sondern auch für Yuka, die sich allem Anschein nach voll und ganz auf ihren „Onkel“ verließ. Umso wichtiger war es für die Kleine, dass sie eben nicht ausschließlich von dem Schwarzen abhängig war, sondern auch Einfluss von anderen bekam, beispielsweise sie, das war doch wenigstes ein Anfang. Sie musste lernen, dass sie ihr genauso vertrauen durfte wie ihm. Sie kannte keinen Grund, weshalb sie der Kleinen etwas zuleide hätte tun sollen, mal ganz abgesehen davon, dass Tihar das nie zugelassen hätte, so äußerte er sich ja auch Tritt auf Schritt.
Jetzt aber hatte sie die Aufgabe, erst einmal sich selbst über den Fluss zu bringen –wiedereinmal– und den beiden zu zeigen, dass es möglich war und wie es auszusehen hatte.
Takata fixierte den Stein in der Mitte des Flusses. Er war die einzige Hilfe. Aber er hatte auch etwas Zweifelhaftes. Was, wenn er zu glatt war? Was, wenn der Rüde am Ende sogar Recht hatte? Sie bemerkte, dass kurz vor dem anderen Ufer ein Loch in der eh schon bröseligen Eisschicht war. Aber … sollten sie etwa alle dort hineingefallen sein? Nein, das war doch absurd. Aber es war schon schlimm genug, wenn auch nur einer dort hineingefallen war. Aber wären sie dann einfach so weitergezogen? Wer sollte das denn sein? Vielleicht … ja nur einer der Neuen?
Schluss mit der Schwarzmalerei. Takata nahm etwas Abstand, damit sie mehr Anlauf hatte und zwang sich dann, ihre Ängste zu unterdrücken. Jetzt musste es schnell gehen, sie konnte nicht einfach anhalten. Wenn sie erst einmal Schwung hatte, musste jede Bewegung die richtige sein, sonst war es aus. Noch immer stand sie dort und zweifelte. Gab es denn wirklich keinen anderen Weg? Nein … mit Sicherheit nicht, sie konnte außerdem wittern, dass die anderen auch hier gewesen waren. Takata nutzte den Moment, in dem sie sich weniger auf die Gefahren konzentrierte, um loszurennen. Sie wusste, dass das womöglich ihr letztes Unterfangen war. Vielleicht beging sie einen Fehler … aber bestand diese Gefahr nicht ständig bei allen mögliche Dingen?
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie hatte den Anlauf und musste ihn nutzen. Die Weiße setzte vom sicheren Ufer ab und sprang auf den Stein zu. Sie legte die Ohren im kurzen Flug an und versuchte mit der Rute in Balance zu bleiben, als ihre Vorderpfote den Stein berührten. Ja … der war aber wirklich glatt …!
Sie ächzte hörbar, weil sie sofort erkannte, dass sie dort keinen Augenblick lang stehen bleiben konnte mit dem Schwung, den sie noch immer hatte. Wie sollte sie auf so einem kleinen Stein auch zum Stehen kommen? Furchterfüllt sah sie auf das blauweiße Eis, es trahlte seine Kälte förmlich aus und machte ihr zusätzlich Angst. Sie versuchte, statt die Energie zum Anhalten zu nutzen, gleich einen neuen Sprung zu wagen. Doch sie hatte kaum die Möglichkeit dazu auf der kleinen Oberfläche und so wurde der Sprung schlechter und weniger elegant, obwohl der Abstand beinahe gleichgroß war. In kürzesten Augenblicken fragte sie sich, ob das klappen würde oder nicht. Erst fühlte sie sich schnell genug, doch je näher sie dem Ufer kam spürte sie auch, dass ihr Schwung nachließ und ihre Pfoten unfreiwillig immer knapper auf der Uferseite aufkommen würden. Je näher sie der Uferkante kam, desto mehr Furcht hatte sie, es nicht zu schaffen, da sie damit auch besser erkannte, wie sie aufkommen würde. Ein Glück! Die Vorderpfoten schafften den Aufschlag auf dem ersehnten Ufer. Doch ihr Brustkorb war nur noch zur Hälfte über dem Ufer, die andere über dem Fluss. Was das für ihre Hinterläufe bedeutete, musste man nicht näher erläutern. Also kam es, dass ihre Hinterläufe und ihr Hinterteil im eiskalten Wasser landeten. Sie spürte die Kälte, die ihren Körper durchfuhr wie ein Schlag. Todesängste … die eisige Kralle des Todes zog sie von hinten aus dem Leben. Das Flusswasser verschlang sie beinahe, es reichte ihr bis zum Bauch, wo sie die Kälte besonders spürte. Frostig und kalt war es … die Schmerzen wandelten sich bald in Taubheit um, da ihr Körpers überfordert war mit der Kälte dieses Wassers, zumindest an der Unterseite, wo das Fell dünner war. Sie strampelte verzweifelt, ächzte immer öfter und sah sehnsüchtig auf die Uferseite, die ihre Vorderpfoten noch berührten. Aber sie konnte sich nicht festhalten. Ein kurzer Moment sollte entscheiden, ob sie zurückfiel in einen eisigen und -schmerzreichen Tod oder ob sie das sichere Ufer, das so friedlich aussah, erreichte und ins Leben zurückschlitterte. Jetzt nicht aufgeben! Sie hatte schon zweimal aufgeben wollen, doch beide Male hatte sie es geschafft. Warum also nicht jetzt? Was sollte jetzt anders sein? Sie musste doch erfahren, ob alle Wölfe ihrer Gruppe überlebt hatten und wohlauf waren, ob Yuka diesen Fluss auch überqueren konnte … Je länger sie vom Wasser umgeben war, desto geringer wurden ihre Chancen, denn es drohte sie zu lähmen. Die Kälte war der Tod in Person … es war nicht mehr nur Kälte, es war Schmerz, der sich gar nicht mehr wie normale Kälte anfühlte. Die Weiße zwang sich, all ihre Kräfte aufzubringen und sich einen Ruck zu geben. Sie hievte ihre fast schon tauben Hinterläufe zur Seite, erst den rechten, gefolgt vom linken. Sie musste mit dem ganzen Körper auf die Uferseite kommen, ihr Vorderleib lag doch schon dort. Sie hievte die zweite Hälfte des Körpers langsam mit, nahm all ihre Kräfte dafür her und vermochte es nach einer gefühlten Ewigkeit, erst einen, dann auch den zweiten Hinterlauf auf das Ufer zu heben. Zuletzt zog sie ihren nassen und fast steifgefrorenen Schwanz aus dem Wasser, den sie sogleich ableckte, beinahe so, als musste sie sich selbst von der Angst ablenken, die noch immer auf ihr lastete. Wärme … jetzt wollte sie nur noch Wärme.
Etwas zitternd, auch aufgrund der Angst, die immer noch anhielt, sah sie auf die Zwei zurück. In ihrem Blick stand auch so etwas wie Verzweiflung. Konnte eine kleine Welpin das schaffen? Konnte ein unwilliger, großschnäuziger und kaum überzeugter Rüde das schaffen? Takata musste etwas tun, das sie bis eben auf keinen Fall gewollt hätte. Sie musste sich emotional von den beiden distanzieren, sonst blieb ihr nichts anderes übrig, als ihnen von dem Überqueren aus Angst um sie abzuraten und das wäre kontraproduktiv gewesen. Also mussten sie es versuchen, es blieb ihnen nichts anderes übrig, ganz gleich, wie gefährlich das war.
(Tihar LeNuit, Yuka , am Fluss, noch etwas entfernt von den anderen)
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Skadi
The Tempest
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 54kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 06.04.2010
Beiträge: 1516
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Sollte das ein Flirtversuch sein oder war das für ihn lediglich normale Konversation? Wahrscheinlich eher letzteres, auch wenn sein Zwinkern sie wirklich irritierte. Ohne weiter darauf einzugehen schenkte sie ihm lediglich einen undurchsichtigen Blick und zuckte mit dem Ohr. Sie musste sich nicht einmal besondere Mühe für ihre eher rätselhafte Miene geben, schließlich wusste sie tatsächlich nicht, was sie von ihm halten sollte. Noch nicht.
“Sie folgen uns“, meinte sie und kam damit gleich zur Sache.
Es war klar, wen sie meinte. Die beiden Rüden, die sich von der Gruppe entfernt hatten, scheinbar im Streit. Die Hoffnung, die sie soeben noch gegenüber Zita ausgedrückt hatte, hatte sich damit ein für allemal erledigt. Forschend blickte sie Kyevjen an. Jetzt war keine Zeit mehr für Smalltalk, sie mussten schnell machen, ehe sie eingeholt wurden.
“Werden sie uns Probleme machen?“
Sie erwartete eine ehrliche Antwort, wusste allerdings zugleich, dass er vor ihr vielleicht nicht schlecht über seine „Freunde“ sprechen wollte. Ihr Blick verharrte dafür umso länger auf ihm, prüfend, bohrend. Sie glaubte, dass es Unruhestifter waren, vor allem der Schwarze hatte ja keinen Hehl aus seiner Abneigung ihnen gegenüber gemacht. Wenn sie ihnen jetzt doch folgten, musste das bedeuten, dass die vier Rüden sich vielleicht doch näher standen, als sie zunächst angenommen hatte. Sie wusste nicht so ganz, ob ihr das recht war, schließlich war es ein potentielles Risiko, denn sie wären nicht mehr in der Überzahl. Ein verstohlener Blick huschte zu Zita. Ihre ganze Mühe, die Graue zu beschwichtigen – umsonst. Es hatte auch keinen Sinn, nun ein strafferes Tempo anzuschlagen, denn Pilgrim würde nicht lange mithalten können.
Pilgrim. Irritiert blickte sie ihn an, als er plötzlich stehen blieb. Was sollte das? Nicht jetzt, dachte sie. Sie wollte jetzt nicht rasten, ausgerechnet dann, als die Situation sich durch die Ankunft der beiden Rüden zuzuspitzen drohte. Gerade wollte sie ihn zurechtweisen, ihm sagen, dass er sich gefälligst noch eine Weile zusammenreißen solle, da brach er zusammen. Der Blick, mit dem er sie zuvor bedacht hatte, ging ihr durch Mark und Bein. Wie ein stummer Hilferuf, als hätte sie die Macht ihm zu helfen, doch hatte sie die? Betroffen und wütend zugleich presste sie die Zähne zusammen und blickte sich um, ob von den beiden Verfolgern schon etwas zu sehen sei. Dies war der denkbar ungünstigste Moment, um Nerven zu zeigen, doch glücklicherweise hatte sie sich schon nach wenigen Sekunden wieder im Griff. Sie wandte sich an Kyevjen, ihre Miene eine einzige, undurchdringliche Maske.
“Was schlägst du vor?“
Auch wenn er es nicht wissen konnte, aber es war kein Versuch, die Verantwortung auf ihn abzuwälzen. Nein, sie hätte ihr Schicksal niemals freiwillig in die Pfoten eines anderen gelegt. Es war viel eher eine Art Prüfung, auch wenn sie sich zugegebenermaßen nicht sicher war, ob er sie überhaupt bestehen konnte. Es war seine erste und zugleich wahrscheinlich letzte Chance, vor ihr zu glänzen und sich bewährt zu machen. Vielleicht war er ja doch ein helles Köpfchen, wer konnte das schon wissen. Und einen genialen Einfall könnten sie jetzt allerdings gebrauchen.
[Zita, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Catori | Asoka und Niyol in der Nähe]
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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
79cm, 61kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 22.12.2010
Beiträge: 396
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Noch immer starrte er den toten Vogel vor sich an, als Asoka ihn mit seinen Worten aus den Gedanken riss. Fröhlich grinste er den schwarzen an. Es freute ihn, dass er nun plötzlich doch schnellstmöglich zu der Gruppe wollte. Kurz schaute er ihm hinterher, dann blickte er wieder zu dem Vogel. Er hatte keinen Hunger, aber wie sah das wohl bei den Fähen aus? Vielleicht konnte er sich so ja ein paar Pluspunkte erwerben? Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Nach einem kurzen Schulterzucken nahm der den Vogel sanft in sein Maul, den einen Flügel konnte er mit seinen Zähnen fest halten, doch der andere war ihm entwischt, sodass er nun beim laufen die ganze zeit hin und her baumelte. In fröhlichem "Trab" lief er zu Asoka und dann an ihm vorbei, nachdem er ihm ein großes Grinsen mit dem toten Tier im Maul geschenkt hatte. Das er ihn vorhin als Idiot bezeichnet hatte nahm Niyol ihm nicht übel. Stattdessen freute er sich, dass er bereits Bonuspunkte gesammelt hatte. vermutlich wollte der schwarze das nur nicht direkt zugeben, deswegen drückte er es so abwertend aus. Ja, so war es sicherlich.
Immer näher kamen sie den anderen und dann irgendwann waren sie nun doch wieder bei ihnen. Grinsend trabte Niyol in die Runde und schwang seine Rute leicht hin und her. Dann fiel ihm auf das einer von ihnen am Boden lag. Überrascht ließ er den Vogel fallen und blieb erstmal einige Schrecksekunden lang still stehen.
Fragend sah er erst den alten Rüden, dann die anderen an.
"Was ist denn passiert?"
Irgendwie fühlte er sich grade eindeutig in eine falsche Rolle hineingeschoben. Er kannte diesen Rüden doch gar nicht! Trotzdem hatte er das Gefühl etwas tun zu müssen. Irgendwer sollte versuchen den Rüden einigermaßen trocken zu lecken, aber das ging nun wirklich zu weit, als dass Niyol sich dafür erbarmen würde. Aber vielleicht konnte er es verhindern, dass nochmehr Schnee durch das Fell des alten sickerte, indem es ihn einwenig frei grub? Schon trat er einen Schritt auf ihn zu, als im sein leeres Maul auffiel. Der Vogel! mit gepitzten Ohren schaute er unter sich. Da war der etwas warme Körper noch. Sein nächster blick galt jedoch wieder dem alten Rüden. man konnte ihn ja beinahe schon als mit fell überzogenes Skelett bezeichnen. Wielange hatten die anderen hier wohl nichts mehr zwischen die Zähne oder vielmehr in den Magen bekommen? Kurz sah er zu den anderen, bevor er entschied, das der Alte es wohl am meisten nötig hatte, dann fischte er den Vogel unter sich hervor und ging auf ihn zu.
( bei Pilgrim, Asoka, Zita, Skadi, Kyevjen, Teyjen, Catori | einen etwas längeren Marsch vom Fluss entfernt )
"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Niyol am 18.12.2011 18:53.
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Teyjen
Schützling
Alter
1 Jahr
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75cm & 35kg
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Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 133
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Teyjen wäre jetzt am liebsten einen Moment stehen geblieben um seinem Tick nachzugeben und nervös auf der Stelle zu tippeln. Aber sie mussten in Bewegung bleiben und was für einen eigenartigen Eindruck würde es denn machen, wenn er jedes Mal, wenn ihn jemand ansprach stehen blieb um zu tippeln. Also versuchte er sich zusammen zu reißen, auch wenn er sich in seiner Haut immer noch sichtlich unwohl fühlte. Dass sein Bruder ihn in dieser Situation hängen ließ und sich stattdessen lieber in ein eigenes Gespräch mit jemand anderem verwickelte, machte es für ihn nicht angenehmer. Dabei war Catori eigentlich wirklich nett zu ihm und auch nicht zu aufdringlich. Aber wer sein Leben lang nur auf zwei Personen fixiert war und den Umgang mit allen anderen scheute, musste in Gesprächen einfach nervös werden. In den wenigen Situationen, in denen er mit seinem Bruder andere Wölfe angetroffen hatte, war dies schon öfters etwas hinderlich gewesen. Der Junge wollte nicht, dass es wieder daran scheiterte.
Immer mal wieder huschte ein nervöser, kurzer Blick von Teyjen zu seiner Nachbarin. Sie dauerhaft anzusehen hätte er nicht zustande gebracht und auch irgendwie als unhöflich empfunden… er wollte schließlich nicht starren. Sie versuchte sich in einem unverfänglichen Gespräch, doch der jüngere Bruder schien nicht so wirklich zu wissen, wie er darauf reagieren sollte. So kam es erneut zu einer unangenehm langen Pause, in welcher Teyjen nachdenken musste, wie er jetzt wohl antworten sollte. Wenn er nichts sagte, war die Fähe bestimmt beleidigt und vielleicht wurden sie dann aus der Gruppe ausgeschlossen. Also versuchte er sich wieder leise irgendetwas zusammen zu murmeln, was hoffentlich zumindest ausreichen würde um nicht unhöflich zu wirken.
„Ähm… nein… es wäre schon, wenn wir das könnten… aber komisch. Naja, wir hatten jedenfalls auch kein Glück, bis wir die anderen beiden unter einem Hirsch begraben gefunden haben…“
Am liebsten hätte sich Teyjen noch im selben Moment die Zunge abgebissen. Vielleicht hätte er diesen Vorfall nicht unbedingt erwähnen sollen… Möglicher Weise war er ja Asoka und Niyol undangenehm gewesen oder machte jetzt den Eindruck, als könnten die vier eigentlich garnicht richtig jagen und würden sich nur ungeschickt dabei anstellen… und wurden sie nicht deswegen mitgenommen? Als Zweckgemeinschaft. Teyjen warf einen kurzen hektischen Blick zu Catori? Vielleicht hatte sie ihn ja garnicht verstanden. Aber er machte sich keine Hoffnung, schließlich hatte sie sein vorangegangenes Gestammel auch mitbekommen.
(Neben Kyevjen und Catori, weiter vorne Zita, Pilgrim und Skadi, hinter ihnen weiter weg Niyol und Asoka)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Teyjen am 18.12.2011 17:11.
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Asoka
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
78cm, 72kg
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Dabei seit: 01.01.2011
Beiträge: 93
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Asoka seufzte auf, als er den grauen Körper an sich vorbei laufen sah. Er blickte Niyol nicht an, starrte stattdessen auf einen Punkt, der weiter vorne lag. Etwas, was er sogar hinter den anderen Wölfen fixierte. Es war nichts Außergewöhnliches. Doch für den schwarzen Rüden war es im Moment interessanter als alles Andere. Sie kamen den Anderen immer näher und näher. Irgendwann merkte Asoka, dass das Rudel stehen geblieben war. Mit einem kritischen Blick, musterte er die Anwesenden kurz. Er versuchte aus der Situation schlau zu werden, warum sie sich zu einer Pause entschieden haben. Auch noch an so einem Ort. Doch als Asoka vor ihnen stehen blieb und erneut seinen kalten Blick schweifen ließ, bemerkte er sofort den armseeligen Körper am Boden liegen.
„Seid ja ganz schön weit gekommen“, stellte er trocken fest.
Sein Gesicht war zu einer spöttischen Grimasse verzogen. Gelangweilt schnippten seine Ohren leicht nachhinten und er hob seinen Kopf wieder an, denn er kurz davor etwas gesenkt hatte, um wie ein hungriges Raubtier auf den Alten zu schauen.
„Nun ist auch klar warum“, schnalzte der Schwarze genervt mit der Zunge und verdrehte seine Augen.
Er konnte es nicht glauben. Nun sollte er tatsächlich mit denen weiterreisen?! Argwöhnisch zogen sich seine Lefzen hoch. Alles nur wegen diesem toten Wolf. Man konnte förmlich die Fliegen sehen, die um ihn kreisten und sich auf seinem verdorbenen Leib gemütlich machten. Laut schnaufte der Rüde aus und wünschte sich nichts sehnliches, als das dieser alte Wolf sich mal am Riemen riss, seine letzte männliche Würde sich ins Gedächtnis rief und endlich weiter lief!
Bei Kyevjen, Teyjen, Catori, Skadi, Niyol, Zita und Pilgrim
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Yuka
verschollen
Alter
8 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
60cm & 40kg
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Dabei seit: 04.03.2010
Beiträge: 39
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"Dann müssen wir da rüber."
Genau.
Das hatte sie gesagt und mit jedem Schritt, den sie weiter tat, bereute sie es mehr und mehr. Ihr verflixter Stolz, der sie wieder einmal dazu zwang, eine vollkommen unlogische, gefährliche Entscheidung zu machen. Sie hasste es.
Schon damals, als sie noch viel kleiner als jetzt gewesen war und definitiv viel dümmer, hatte sie einer guten Wette nicht widerstehen können.
Gut…
Und vor allem gefährlich.
Mehrmals war sie fast gestorben, durch eiskaltes Wasser oder fremde Lebewesen oder Bäume oder Klippen… oder was auch immer.
Im Rückblick war das alles völlig stupide.
Sie hatte ihrer Mutter damit so viele Schwierigkeiten und Kummer bereitet und eigentlich wunderte sie sich, wieso ihr Vater, Ohio sie dafür nicht viel härter bestraft hatte.
Auch wenn Brai und Mako sie dazu angestiftet hatten. Imouras furchtbar erschrockene Blicke würde sie nie, nie vergessen.
Was täte sie jetzt nicht alles dafür, wieder zuhause zu sein.
Unsinn, schlat sie sich gleich darauf. Es brachte ihr nichts, hier in Selbstmitleid zu schwelgen, wie so ein kleiner, sentimentaler Welpe… der sie leider zu einem großen Teil noch war.
Idiotisch.
Aber in einem Teil hatte sie wirklich recht.
SIe hätte mal ihre große Klappe halten sollen.
Denn das hier war nicht nur eine dumme Mutprobe oder ein leichtsinniger Streich.
Das war mehr.
Und es war vor allem eins:
Lebensgefährlich.
Vorsichtig trat sie an dieses Ufer heran und sah missmutig in den gurgelnden Fluss hinein.
"Urgh…"
Ganz klar mit weißen Schaumwellen und wahrscheinlich eisig kalt. Na wunderbar. Perfekte Vorraussetzungen für einen schönen Tod. Aber bevor ihr Sarkasmus ebenso Wellen schlug wie dieser Fluss und sie darin im doppelten Sinne ertränkte, nahm sie einen tiefen Atemzug… und sprang auf den Stein.
Ihre Krallen suchten panisch Halt auf der glatten Oberfläche und nach endlosen Sekunden schaffte sie es endlich, sich festzuhalten und nicht gleich abzurutschen. Diese Sekunden kamen ihr wie ganze Monde vor. Mit riesigen, vor Aufregung ganz schwarzen Augen sah sie zu Takata herüber, die ein wenig nass, aber sicher am Ziel stand und besorgt aussah.
Nur noch ein Sprung.
Nur noch ein Sprung…
Doch, als ob das Schicksal sie hasste, wirklich hasste, als sie einen kleinen Schritt zurücktrat, ihre Muskeln anspannte… rutschte sie.
"Ehh!", stieß sie panisch aus, krallte sich in den Stein. Das führte aber nur dazu, dass eine ihre Krallen abbrach und sie weiter rutschte.
Das eiskalte Wasser, das sich genauso anfühlte, wie es aussah, traf sie wie ein Schlag. Verzweifelt versuchte sie sich über Wasser zu halten, aber schon zog der Strom sie nach unten…
(Takata, Tihar LeNuit - Fluss)
Fire, make me pure again
Wash away the guilt and shame
Take away the sin and blame
Let only the hope remain
Fire, make me sane again
Clean this world and clean my heart
Break those blinding bonds apart
Let only belief remain
Fire, make me whole again
Stick these broken wings together
Fix them, 'cause that's all that matters
Let only the love remain
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Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 182
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Takata versuchte über den Fluss zu gelangen. Das langweilte ihn irgendwie, weil er ja ohnehin wusste, dass dabei nichts schiefgehen konnte. Takata hatte einen Schutzengel, nur dass er nicht an so einen Quatsch glaubte. Hatte sie halt Glück. Wie dieses Wagnis ausging, wusste ein jeder. Er ließ sich daher leicht mit anderen Dingen ablenken und fuhr mit der Nase über den Boden. Außer Kälte bemerkte er die Witterung verschiedener Wölfe, die hier gewesen waren. Das waren nicht nur die Tränenfreundin, Skadi, die unschuldige Catori und die halbe Leiche von dem Alten. Hier waren noch andere Wölfe gewesen und sie rochen alle männlich. Hatten sie sich mit anderen verbündet? Das konnte nichts Gutes bedeuten. Vielleicht waren die anderen aber auch nur zufällig hier langgekommen und waren ebenfalls im Fluss ertrunken. Er spürte auch die Reste eines Hirschs auf, den die anderen offenbar erlegt hatten. Der Schwarze knabberte noch ein wenig an den Knochen. Jetzt war er schon zum Aasfresser verkommen! Aber was sollte er tun. Er hatte mit einem Bären gekämpft. Seine Kräfte waren aufgebraucht. Vielleicht konnte er wieder Beute machen, wenn sich sein Körper erholt hatte und die Wunden verheilt waren.
Er drehte den Kopf blitzartig um, als er ein lautes Platschen hörte. Seine Rute schwang euphorisch nach rechts – ein angedeutetes Wedeln –, Takata hatte ihr Glück verlassen! Sofort trat er wieder näher an das Ufer, um dieses spannende Szenario zu bestaunen. Was für ein spannender Augenblick, das er das noch miterleben durfte. Takata rang um ihr Leben, verzweifelt, verbittert und voller Angst. Er sog den Geruch von Angst ein, inhalierte diesen Duft. Takata konnte das noch immer am besten!
Aber sie war nicht nur darin gut. Ungeahnt krabbelte sie aus dem eisigen Wasser. Sie hob die Läufe hoch und suchte sich neuen Halt. Wie konnte das sein? Wie war es nur möglich, dass diese Fähe es jedes Mal schaffte? Wieso durfte es sein, dass seine fähige Schwester schon in jungen Jahren einen grausamen Tod starb, wie ein Beutetier, während die dort von einer aussichtslosen Lage in die nächste schaukelte und jedes Mal mit heiler Haut davonkam? Leicht verärgert über ihr unverschämtes Glück sah er sie an, versuchte die Restangst in ihrem Gesicht auszukosten. Aber es war kein Genuss mehr, die Angst war nicht auf seinem Schmutz gewachsen.
Daraufhin sah er, wie Yuka den Weg angetreten war, bevor er noch sagen konnte, dass er zuerst gehen wollte. Diese Zwei hatten immer Glück, da konnte nichts schiefgehen. Yuka sprang meisterhaft auf den Stein wie eine Große und genauso meisterhahah … was passierte denn jetzt? Die Angst, die er eben noch bei Takata beobachtet hatte, überkam mit einem Mal ihn. Ohne noch Einfluss darauf zu haben, übernahm er das Kommando und sprang ohne zu zögern auf den glitschigen Stein in der Mitte des Flusses. Verdammte Takata! Hätte sie nicht das Loch in den See gebracht, hätte Yuka vielleicht einfach rüberlaufen können. Aber jetzt war keine Zeit für derartiges. Der muskulöse Canis Piagus rutschte automatisch von dem Stein ab und fiel in den Fluss. Das war aber nicht ungewollt, schließlich wollte er an Yuka herankommen. Von wegen unverschämtes Glück. Das unverschämte Glück hatten sie beide nicht. Sie waren Verstoßene. Nur die da hatte es. Sie würden sterben, während Takata diejenige war, die sich an ihrer Angst ergötzen konnte. Zwei Versuche brauchte er, dann hatte er Yuka in seinem Maul. Er konnte sie in diesem schnellen Augenblick nicht am Schopf packen und so trug er sie am Rückenfell. Das spürte sie bestimmt nicht mal, die Kälte nahm ihnen jedes Gefühl weg. Tausend Stiche spürte er am Körper, es drang in seine Wunden ein, seine Körperteile wurden träge, sein Fell klamm. Er strampelte, konnte sogar knapp den Boden berühren aber nicht darauf stehen, schon deshalb nicht, weil der Strom sie beide wegzuzerren drohte, unter das Eis. Ihr Tod wäre ihnen sicher gewesen, dort bekamen sie keine Luft mehr! Wohin jetzt mit Yuka? Mit ihr im Maul konnte er nicht leichtfüßig an Land gehen. Er versuchte es trotzdem und legte die schweren, schwarzen Vorderpfote auf dem Ufer ab. Zum Glück war er schwer, sodass das Wasser ihn nicht einfach so mitziehen konnte. Ewig hielt er das aber auch nicht aus, er hatte keine Kraft mehr. Konnte Yuka selbst versuchen, an Land zu gehen? Er drückte sich mit dem Kopf auf das Ufer, bekam nicht mal mehr Luft, weil sein Hals auf dem Boden angedrückt wurde von unten herauf. Seine Wut über dieses Ereignis schlug in Furcht um. Dieses Mal wurde es nicht so leicht, vielleicht schaffte er es nicht aber Yuka konnte sich helfen. Dabei hatte er um jeden Preis vermeiden wollen, dass die Fähe seine Yuka bekam! Er konnte keinen Laut hervorbringen, der Druck auf seine Kehle war zu groß. Er versuchte es wie Takata zu machen und die Hinterläufe zuerst auf das Ufer zu bringen. Doch er hatte die Kraft nicht, er musste ja noch Yuka halten.
Warum ließ er nicht einfach los und ging denselben Weg wie Claire? Eigentlich hatte er doch gar nicht mehr leben wollen nach ihrem Tod. Von ihm aus hätte er gleich am nächsten Tag sterben können. Wenn Claire nicht mehr leben durfte, so hatte er es auch nicht verdient. Und Yuka … sie war ein verlorenes Ding. Unglück vom ersten Tage an. Sie hatte keine Eltern und Geschwister mehr, war stattdessen auf ihn getroffen – auf ihn! –, für sie war der Tod sicher auch das Beste. Nur Takata überlebte wieder einmal … der Gedanke machte ihn rasend. Immer bekamen die Guten alles Glück der Welt …
( bei Takata & Yuka; im Fluss)
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542
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Mit nüchternem Gewissen sah Takata, wie sich Yuka als Nächste an dieses schwierige Unterfangen wagte. Sie bemerkte auch, dass Tihar offenbar ganz andere Sorgen hatte und den Boden absuchte, während seine kleine Patentochter das Risiko ihres Lebens einging. Aber vielleicht war es für Yuka sogar besser, wenn nicht alle auf sie starrten. Das konnte auch eine gegenteilige Wirkung erzielen und sie verlor die Konzentration. Ermutigend sah die weiße Fähe auf den großen Welpen und wartete, dass sie sicher auf die andere Seite zu ihr kam. Sollte sie noch etwas sagen? Ihr irgendwie Mut machen? Nein … das Beste war, sie war jetzt einfach nur still. Yuka schaffte das schon, sie war schließlich zäh. Sie hatte sogar mehrere Tage allein überlebt ohne ihren großen Beschützer. Sie war schon eine echte Überlebenskünstlerin, genau wie er, der Schwarze, der nach einem unfreiwilligen Bad im Fluss überlebt hatte. Takata hielt die Luft an, als es in die entscheidende Phase ging. Den ersten Sprung meisterte Yuka grandios. Sie war eben doch eine kleine Große.
„Gut so, Yuka. Weiter!“,
befahl die Polarwölfin nun doch, schließlich wollte sie ihr etwas Mut machen. Sie hatte die Hälfte dieses Abenteuers schon geschafft. Jetzt noch einen solchen Sprung und … oh nein! Takata quietschte ängstlich, als sie sah, wie die kleine Wölfin in das kalte Nass fiel. Sie riss ihre Augen vor Schreck auf und spreizte ihre Zehen. Wie erstarrt stand sie da. Sie wollte nicht, dass Yuka starb. Bitte, bitte … Gnade! Sie legte die Ohren an, versuchte nach dem ersten Schock näher an das Wasser zu gehen. Ob sie Yuka schon erreichen konnte? Doch keine Chance. Wenn sie noch weiter ging, dann fiel sie selbst ins Wasser. Sie konnten ihr nicht helfen … sie konnten nicht … doch der eben noch so abwesend wirkende Schwarze stürzte sich schier lebensmüde in das eiskalte Wasser und packte Yuka nach zwei Versuchen am Rückenfell um sie anzuheben. Gut gut … das sah schon besser aus. Aber wie kam er nun mit ihr dort heraus? Takata ging weiter vor, das Eis unter ihren Pfoten bröckelte ab, sie stand genau auf der Kante. Keinen noch so kleinen Schritt nach vorn, sonst verlor sie das Gleichgewicht und sie lagen alle Drei dort drin. Tihar hatte Yuka im Maul aber er kam nicht heraus. Was hatte er sich dabei gedacht? War ihm sein Leben denn tatsächlich gar nichts mehr wert? Oder war es dieses Mal nicht nur sein grober Leichtsinn und sein männliches Verlangen nach lebensmüden Taten, sondern war es so etwas wie väterlicher Schutzinstinkt? Konnte jemand wie Tihar das empfinden? Sie zweifelte daran, dabei hatte sie schon längst verinnerlicht, dass er ihr Pate war. Wach auf, Takata! Sie bemerkte, dass Tihar schon das Ufer berührte, auf dem sie stand. Wie lange noch dort stehen? Sie musste etwas unternehmen? Gefühlt viel zu spät begriff die Weiße, dass sie Yuka doch abnehmen musste. Das verlangte er womöglich auch, konnte es nur nicht übermitteln, da er ja Yuka im Maul hatte. Oh Gott, wenn er jetzt wütend auf sie war, dann hatte er Recht. Schnell! Völlig panisch nahm sie ihm die Kleine ab, wobei sich aber sofort die Frage auftat, was dann mit ihm war. War er verloren, wenn sie Yuka entgegennahm, weil er nur sie retten wollte? Würde er so etwas überhaupt tun, sein Leben für jemand anderes opfern? Zu viele Fragen für einen Moment, in dem keine Zeit war. Sie hatte Yuka! Sie nahm sie am „Kragen“ und setzte sie sofort neben sich ab auf dem sicheren Boden. Sie leckte sie mit mütterlicher Fürsorge einmal ab, sah dann aber mit anhaltender Angst auf den Rüden, der noch immer von tödlicher Kälte umgeben war. Sie wusste, wie schrecklich es war, hilflos dort drin zu liegen, sie hatte es selbst durchgemacht, wenn auch nicht mit dem gesamten Körper. Wie sollte sie ihm denn helfen? Sie konnte ihn nicht einfach so an Land nehmen wie Yuka, er war ein Koloss. Takata wollte irgendetwas tun, irgendetwas … Sie biss sacht in seine Pfote, aber das half natürlich nicht viel, zumal sie viel zu sacht zubiss. Sie erinnerte sich, dass es sinnvoller war, wenn sie an seinen Schopf kam. Obwohl sie genau wusste, dass sie kaum eine Möglichkeit hatte, diesen schweren Leib hochzuhieven, so tat sie dennoch genau das und biss in sein Fell, wollte ihm aber nicht wehtun. Zum Glück war er noch bemüht, dort herauszukommen und arbeitete mit. Sie konnte ihn nicht retten, das war eine erschreckend schlimme Tatsache. Jaulend sah sie auf ihn herab, nachdem sie wieder abgelassen hatte. Noch immer gab es eine Barriere, die ihr nicht erlaubte, ihn einfach zu nehmen, in ihn zu beißen. War es etwa Angst vor ihm? Sie mahnte sich, keine zu haben. Er musste doch Interesse an seiner eigenen Rettung haben. Vielleicht war es so etwas wie ihr gesunder Verstand. Er würde sie höchstens mit ins Wasser ziehen und dann war Yuka ganz allein. Sie konnte ihm nicht helfen. Sie konnte nur am Ufer stehen und innig hoffen, dass Tihar noch einmal genau der kräftige, mächtige Rüde war, den er so oft vorgegeben hatte, zu sein.
(Tihar LeNuit, Yuka , am Fluss, noch etwas entfernt von den anderen)
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Catori
Befreite Verzweiflung
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
78cm, 50kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 895
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Mit ruhigen Schritten schlenderte Catori nun also neben dem immernoch recht überforderten Teyjen her. Kurz wanderte ihr Blick zu den anderen: Pilgrim lief immer noch tapfer, mit Zita in seiner Nähe, weiter und Skadi und Kevjen hatten mittlerweile wohl ein Gespräch begonnen. Als Catori nun wieder zu Teyjen sah, bemerkte sie wie der junge Rüde sie kurz scheu anblickte. Irgendwie kam sich Catori immer seltsamer vor. Auf diese Weise war ihr noch nie jemand begegnet. Dann irgendwann brachte er doch noch etwas zustande. Bei der Erwähnung der beiden anderen Rüden schaute sie automatisch kurz hinter sich. War da etwas gewesen? Prüfend sog sie mit der Nase Luft ein und tatsächlich, das könnte der Geruch der beiden sein. Sie waren also bald da. Nach dieser Erkenntnis, schaute sie wieder Teyjen an und spitzte sowohl überrascht und interessiert die Ohren. Unter einem Hirsch begraben? Das klang doch nach einer witzigen Geschichte! Schon wollte sie nachfragen, als Teyjen sie allerdings nun plötzlich ein wenig hektisch ansah, als hätte er schon zu viel verraten. War das jetzt ein Geheimnis, oder hatte er Angst so viel erzählen zu müssen? Lächelnd schüttelte sie den Kopf.
"Du solltest eindeutig ein wenig entspannter sein, so schlimm ist es doch auch wieder nicht, eine Unterhaltung zu führen."
Vielleicht konnte man ihn ja durch eine offene Bemerkung beruhigen? ...~Oder aber er ist jetzt noch mehr verunsichert.~, sagte eine kleine Pessimistische Stimme in ihrem Kopf. Wie als Antwort darauf schüttelte sie so langsam den Kopf, dass man es schon eigentlich garnichtmehr als die eigentliche Geste des Kopfschüttelns wahrnehmen konnte. Dabei fielen ihr gleich zweierlei Dinge auf: Die beiden anderen, fremden Rüden waren nurnoch ein kurzes Stück weit entfernt und, und dieser Umstand war äußerst erschreckend, Pilgrim lief nichtmehr, sondern lag stattdessen mehr oder weniger keuchend am Boden. Was war los? Erschrocken stürzte sie zu ihm. Den kleinen schüchternen Rüden vor Panik schon halb vergessen. Vorsichtig stupste sie den Alten an.
"Pilgrim was ist los? Können wir dir irgendwie helfen?"
Ein wenig hilflos schaute sie den abgemagerten Wolf mit dem struppigen Fell an. Vorhin hatte sie noch das Gefühl gehabt, es würde bergauf gehen und er könnte sich noch erholen, aber jetzt sah es sogar so aus, als würde er sie im nächsten Augenblick verlassen. Leichte Panik stieg in der Grauen auf, sie wollte nicht das er sie verließ.
Nun waren scheinbar auch die anderen da, denn die Stimme des einen ertönte und fragte, was denn los sei. Es musste der Graue, sein, denn Catori meinte sie schonmal gehört zu haben, aber der Schwarze hatte nicht laut gesprochen, als sie am Fluss standen. Anscheinend wollte er das nun aufholen und schmiss noch zwei abfällige Bemerkungen hinterher. Mit gekräuseltem Nasenrücken sah Catori ihn an und spürte auch ein leises Grollen in ihrer Kehle. Schonwieder so ein kranker, schwarzer Wolf, der nicht mit dem Leben zurecht kam und sich stattdessen über die Situation der anderen lustig machte. Kurz bleckte die Graue in ihrer Wut leicht die Zähne, bevor sie sich wieder Pilgrim zu wand und ihn beinahe flehend wieder sanft anstupste.
( Zita, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Asoka & Niyol | am Fluss)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Catori am 26.12.2011 13:54.
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Pilgrim
~ Out of the Dark, into the Light ~
Alter
7 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
75 cm ; 53 kg
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Dabei seit: 27.03.2010
Beiträge: 161
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Mischpost für Zita und Pilgrim
Zita setzte noch immer ihren Weg durch den Schnee fort, noch immer die Worte von Skadi im Kopf… Noch immer kreisten die Gedanken darum…
Als Skadi sich zurückfallen ließ um mit einem der Brüder zu reden, blieb Zita erstaunt stehen und sah Skadi neugierig nach. Was gab es denn da zu besprechen? Doch so schnell wie die Neugier aufgeflammt war, verschwand sie auch wieder und missmutig wandte sich die Fähe von dem Schauspiel ab, beeilte sich wieder zu Pilgrim aufzuschließen, der sie während ihrer kurzen erstaunten Pause überholt hatte.
Zita verstand noch immer nicht, wie Skadi so zuversichtlich sein konnte, wie sie so viel… Vertrauen in die anderen, die noch immer fremden Wölfe legen konnte, wie sie ihre Anwesenheit dulden konnte. Es war der Fähe unbegreiflich.
Grübelnd und tief in Gedanken versunken, bemerkte die Weiß-Graue Fähe erst gar nicht, dass Pilgrim, der die Gruppe angeführt hatte, ebenfalls stehen geblieben war und dann versuchte nach hinten, zu Skadi zu gelangen.
Sein Blick… sein leerer, nichtssagender Blick, der direkt durch sie hindurchzugleiten schien…
Zita bekam es mit der Angst zu tun und gerade als sie den Alten Rüden fragen wollte, ob alles in Ordnung sei, da stürzte er auch schon der Länge nach in den Schnee. Wie erstarrt stand Zita bei ihm, konnte sich vor Schreck und Schock erst gar nicht wirklich bewegen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich wieder regen konnte.
„Pilgrim! Ist alles in Ordnung?“
Es war eine dumme Frage, natürlich. Eine verzweifelte Frage, eine Frage die aus Reflex gestellt worden war, denn jeder Anwesende konnte ganz klar sehen, dass Pilgrim alles andere als ok war.
Sein Atem rasselte, kam hektisch und stoßweise. Doch auch Catori war der Zusammenbruch des Rüden aufgefallen und auch sie war bereits an seiner Seite, versuchte ihn zärtlich zu helfen.
Besorgt sah Zita zu Skadi herüber, fühlte sich plötzlich komplett mit Pilgrim´s Zusammenbruch überfordert, auch wenn es für sie ja nicht das erste Mal war, dass das geschah, doch Skadi schien den Fremden etwas zu fragen und Zita hoffte, dass es dabei nicht um den Alten ging. Noch immer konnte sie die neuen Rüden nicht ohne Vorurteile betrachten.
Als dann Niyol und der Schwarze wieder zu ihnen stießen, machte es das auch nicht einfacher.
Niyol hatte einen toten Vogel, eine Krähe, nach dem schwarz-weißen Federkleid zu schließen, im Maul und machte doch allerernste Anstalten auf Pilgrim zuzugehen.
Ein tiefes Knurren drang aus Zita´s Kehle als Asoka Pilgrim so abwertend beschimpfte und sie sich mit gesträubtem Nackenfell zwischen Niyol und vor Catori und Pilgrim stellte. Es war einfach ein Instinkt gewesen… eine unbedachte Reaktion ihres Körpers auf eine vermeintliche Bedrohung eines geschwächten Rudelmitgliedes. Noch immer traute sie den Rüden nicht…
Doch langsam verstand Zita was sie da tat, dass sie, mit ihrem unüberlegtem Verhalten, auch wenn sie Pilgrim nur beschützen wollte, vielleicht gerade für das Gegenteil sorgte und ihn in tödliche Gefahr brachte.
Das Knurren verebbte schließlich, doch ein abfälliger Blick blieb auf Asoka haften und auch Niyol musste sich mit einem grimmigen Blick herumschlagen.
Zita wusste, dass sie vielleicht zu überzogen, zu streng reagiert hatte und mit einem besorgtem Seitenblick auf den noch immer total erschöpften Pilgrim, gab Zita ihre Drohhaltung auf und versuchte sich an einer Entschuldigung, ohne selbst das Gesicht vor Niyol zu verlieren.
„Ich… verzeih… Ich… also…“
Dann fiel ihr wieder der tote Vogel im Maul des Rüden auf:
„…ist der… der Vogel, den … du da hast… Ist der für… Pilgrim?“
Fragte die Wölfin und sah Niyol nun mit einem Blick an, der nochmals ihren Fehler entschuldigen sollte.
Immerhin… waren diese Rüden in keinster Weise dazu verpflichtet Pilgrim zu helfen, auch wenn sie mit ihm reisten. Und erst jetzt, da sich das Adrenalin und die Panik langsam wieder verflüchtigten, fiel Zita das auf. Niyol hatte wohl wirklich vorgehabt, Pilgrim das tote Vogeltier zu geben, was sie tief rührte, woher er plötzlich die tote Krähe hatte, war nun egal und nicht wichtig. Umso dämlicher und ungerechter kam ihr nun ihr Drohgehabe vor. Entschuldigend legte sie die Ohren seitlich an ihren Kopf.
Pilgrim bekam kaum noch etwas mit, so geschwächt und unterkühlt war der Rüde schon. Seine Augen waren halb geschlossen und seine Lunge brannte schon vor eisiger Kälte und dem Versuch den geschundenen Körper ein wenig mit Sauerstoff zu versorgen.
Pilgrim war am Ende und nur ganz dumpf bekam er Zitas Drohen mit. Sie… drohte? Aber… wem denn bloß…. Und … warum? Und auch Catoris Nähe, ihre Berührungen nahm er kaum wahr.
Erschöpft sank Pilgrims Kopf nun von seinen Pfoten hinab auf den kalten Schnee, die Stimme seiner geliebten Luna im Kopf. War es nun endlich soweit? Durfte er nun endlich gehen? Endlich wieder bei ihr und seinen Welpen sein? Er sah sie… er sah sie, wie sie mit seinen Kindern ganz nahe bei ihm saß. Luna…
Durfte er sie wirklich gleich wieder an seiner Seite spüren? Durfte er wirklich gleich wieder das freudig-erregte Japsen seiner Welpen, seiner Kinder, seiner Zukunft vernehmen? Durfte er…?
Pilgrim versuchte aufzustehen, versuchte zu ihnen zu gelangen, zu kriechen, als er bemerkte, dass sein Körper seine Befehle nicht ausführte.
Sehnsüchtig sah er Luna und seine Welpe an.
Warum durfte er… noch nicht… sterben…
Zita ist bei:
Catori, Skadi, Pilgrim, Kyevjen, Teyjen, Asoka und Niyol; in der Nähe des Flusses
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Pilgrim am 03.01.2012 08:49.
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Chihiro
Inaktiv
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
75cm, 50kg
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Dabei seit: 08.11.2010
Beiträge: 276
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Chihiro riss überrascht ihre Augen auf. Ihr Atem stockte für einen Sekundenbruchteil, als sie die braune Fähe auf sich zukamen sah. Zielstrebig war ihr Gang. Ihre grauen Augen loderten. Genau das war es, was die weiße Fähe so verunsicherte. Sie hob ihre Vorderpfote an und wollte gleichzeitig einen Schritt zurück treten, doch sie war zu langsam. Thyca presste ihre Pfoten gegen ihre Flanke. Sie wollte sie zu Fall bringen! Chihiro keuchte verwirrt auf. Ihre Pfoten trippelten über den Boden. Gerade noch, konnte sie zur Seite ausweichen. Rechtzeitig, sonst würde sie durch die Kraft, die die Braune aufgebracht hatte, zu Boden fallen. Sie blinzelte. Doch schon aus reinem Instinkt kräuselte sich ihr Nasenrücken. Sie zog ihre dunklen Lefzen hoch und bleckte ihre Zähne. Ohne es richtig zu realisieren, hatte sich aus ihrer Kehle ein leises, bedrohliches Knurren gelöst. Doch Thyca achtete nicht darauf. War sie denn von allen guten Geistern verlassen? Sie spürte ein unerträgliches ziehen an ihrer Schulter. Im nächsten Moment, sah sie ihr weißes Fell im Mund der wildgewordenen Fähe! Die Weiße japste auf. Nicht ihr wunderschönes Fell! Ihr Knurren wurde lauter. Ihre Lefzen wurden noch höher gezogen, als sie nach der Fähe schnappte. Ihre Ohren waren angelegt, als ihr ihre Zähne in die Schnauze von Thyca bissen und ihr so das Maul zuschnürten. Sie war doch verrückt! Verrückt, verrückt, verrückt! Chihiro drückte noch etwas fester zu. Sie musste die Fähe aus ihrem Traum endlich holen! Was war bloß los mit ihr?! Immer noch mit fletschenden Zähnen wich sie dann ein paar Schritte zurück.
„Das ist es also!“, keuchte Chihiro leise und ihr Nackenfell stellte sich auf. „Kaum sind wir Beide also allein, zeigst du dein wahres Gesicht?!“
Warum war sie nicht früher darauf gekommen! Es war nicht die Thyca die sie kennen gelernt hatte. Es war nicht diese Thyca, die sie mit Shato kennen gelernt hatte. Die Thyca, mit der sie herumgealbert hatte. Die Thyca, die sie das erste Mal traf … - Diese Thyca gab es nie! Nun hatte die Braune also ihr wahres Gesicht gezeigt. Ihre wahre Grimasse hinter dem lieblichen, dreinschauendem Gesicht!
[Flockenwald | Bei Thyca]
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IP
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Yuka
verschollen
Alter
8 Monate
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
60cm & 40kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 04.03.2010
Beiträge: 39
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Das Wasser war - genau wie sie es erwartet hatte - eisig kalt. Nein, sogar kälter als das. Es fraß sich durch ihr dickes Fell in jede einzelne Pore ihrer Haut, bis hinunter durch ihre Muskeln zu ihren Knochen. Und dort brannte es sich seinen Weg zu ihrem Kopf, bis sie von der Kälte wie gelähmt - Unsinn nicht nur wie gelähmt war, sondern in einer Art Schockstarre und machte ihren Gedankenfluss schwerer.
Das Wasser umspülte sie und flüsterte ihr säuselnd zu, los komm, lass dich fallen, mach die Augen zu und lass dich treiben, es wird dir nichts geschehen, du wirst nur langsam und allmählich…
sterben…
Dieser Gedanke ließ sie erschreckt die Augen aufreißen, auch in diesem Moment packte sie ein festes Gebiss am Rücken und zog sie hoch.
War das…. etwa Tihar?
Aber viel Zeit zum Überlegen blieb ihr nicht, denn während sie noch verwundert nachdachte, ob das nun wirklich ihr etwas durchgedrehter Beschützer war oder jemand anderes - Unsinn, sagte ihr ihr logischer Verstand schon wieder, so schnell hättest du keinen kommen hören, du hast erstens niemanden gewittert und zweitens, wer würde eine vollkommen, wirklich absolut unbekannte junge Fähe, die sowieso keine großen Überlebenschancen hier in der Wildnis hat, retten, wurde sie schon unsanft ans Ufer gehievt, das gegenüberliegende sogar und ein weiteres Paar Fänge, diese waren sanfter und kleiner, setzte sie tropfnass am Ufer ab, geschockt, feucht und eiskalt, aber am Leben.
Am Leben…
Schon wieder.
Oder sollte sie sagen 'wieder einmal'?
Egal, sie hatte sich irgendwie durchgesetzt - oder besser gesagt, sie wurde wieder einmal gerettet, was für ein unglaubliches Glück sie hatte. Das konnte auch wirklich nur so einer durchgedrehten Wölfen wie ihr passieren. Die in Begleitung von zwei ebenso durchgedrehten Wölfen war. Nun ja, bei Takata war sie sich nicht ganz so sicher, aber bei Tihar waren ohne Zweifel nicht alle Sachen richtig. Im Kopf vor allem.
Eine warme Zunge fuhr über ihr Gesicht und unwillkürlich drückte sie sich näher an Takata, die sie besorgt ableckte. Sie war warm und bot den einzigen Schutz vor dem eiskalten Wind, der sie erfasste.
Sie war in Sicherheit… aber was war…
Mit ihrem Beschützer?
Erschrocken drehte sie sich um.
"Tihar!", stieß sie ängstlich hervor. Zu mehr war sie nicht in der Lage.
Und was hätte sie denn auch tun sollen, so klein und schwach wie sie war?
(Tihar, Takata - Fluss)
Fire, make me pure again
Wash away the guilt and shame
Take away the sin and blame
Let only the hope remain
Fire, make me sane again
Clean this world and clean my heart
Break those blinding bonds apart
Let only belief remain
Fire, make me whole again
Stick these broken wings together
Fix them, 'cause that's all that matters
Let only the love remain
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IP
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Tihar LeNuit
abgegangen
Alter
3 Jahre
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Geschlecht
Rüde
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Größe & Gewicht
80cm , 81kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 182
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Der Kampf mit dem eiskalten Wasser entwickelte sich zu einer echten Tortour. Wie oft noch sollte er diese Unterfangen aushalten, wie oft sollte sein Leib den Gewalten der Natur noch trotzen? Wie viele Schläge würde er noch abkönnen? Er wurde auch nicht jünger. Wenn das so weiterging, war er noch in diesem Jahr Matsch. Dieses verfluchte Wasser versuchte ihn mitzureißen, aber sein Körpergewicht war auch nicht ganz unschuldig. Er wog mehr als er noch Kräfte übrig hatte. Er spürte das Gebiss Takatas, aber sie war natürlich nicht stark genug, um ihm zu helfen. Umso besser! Er wollte nicht in ihrer Schuld stehen, nie und nimmer. Eher hätte er sie gleich nach seiner Rettung selbst ins Wasser gestoßen. Ihre Idee, den Fluss mittels dieses Steins zu überqueren war unglaublich schlecht gewesen. Sie hätte sie alle Drei fast in den Tod gehetzt mit ihrem blinden Optimismus! Und so wie er die Weiße mittlerweile kannte, hatte sie nichts, aber wirklich gar nichts daraus gelernt! Er ächzte weiter und hob seinen Hinterlauf an. Unablässig hielt er sich vor Augen, dass Yuka Takata zufiel, wenn er jetzt draufging und das war das Letzte, was er wollte. Sie durfte Yuka nicht bekommen! Sie gehörte ihm! Aber wie lange schon noch? Wenn er tatsächlich noch in diesem Jahr das Zeitliche segnete, dann war Yuka ohnehin allein, man konnte gar sagen, frei von ihm. Welch abscheulicher Gedanke. Sie entkam ihm nicht. Sein strenger Blick haftete scher an der kleinen Fähe. Warte nur, ich komm' um dich zu holen!
Seine Muskeln zuckten, Schmerz empfand er nicht mehr, alles war Eis. Er musste seinen verdammten Körper auf das Ufer heben, irgendwie! Er hob den rechten Lauf an und setzte ihn am Ende fest auf das Eis neben dem Flusslauf. Jetzt wollte er sich abstützen und den linken Lauf samt Hinterteil mit nach oben drücken. Wehe wenn jetzt das Eis nachgab und das Ufer wegbrach, dann hatte der Fluch seine Wirkung entfaltet und wer wusste schon, ob er noch ein Eisbad überstand. Knurrend, fletschend und mit Augen, die fast aus ihren Höhlen quollen, hob er sein ganzes Gewicht auf das Ufer und fiel sofort nach vorn auf die Schnauze. Verdammter Fluss! Verdammte Welt! Sofort packte er Yuka am Schopf, als er wieder aufgestanden war und nahm sie zu sich. Her damit! Keine Sorge, ich bin da. Er? Eigentlich war sie ja da gewesen. Nein nein, man konnte nicht sagen, sie hatte Yuka gerettet – Fenris sei Dank nicht! – aber … er auch nicht. Oder andersherum. Sie hatten sie beide gerettet, zusammen. Igitt! Was für ein abscheuliches Wort! Zusammen! Zusammen gegeneinander kämpfen, das klang gut. Ok, das war natürlich total absurd. Zusammen und gegeneinander waren das Gegenteil. Zusammen im Kampf sterben vielleicht? Egal. Ohne diese schauerlich optimistische Fähe hätte er Yuka nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Er hatte ihr die Welpin gereicht, ohne darüber nachzudenken, ob sie das überhaupt machen würde, wo er sie doch noch vor kurzem bedroht und beschimpft hatte. Ja ja, die Guten eben. Nie um eine gute Tat verlegen. Eine gute Tat, die Yuka gerettet hatte, mit ihm, verstand sich. Er leckte besitzergreifend über sein kleines Maskottchen und sah mit einem düsteren Blick von unten auf die Polarfähe. Was denn? War jetzt etwa der Moment, an dem er sich bedanken sollte? Niemals! Nicht bei ihr. Nicht bei ihr, nicht bei Takata, bei allen aber nicht bei ihr! Nein, kein Danke für Takata!
Er stand auf, so schwer es ihm fiel, er war ein lebender Eisklumpen und er ließ von Yuka ab. Warum hatte sie sich so verdammt schusselig angestellt? Warum konnte sie nicht wie eine elegante Grazie über den Fluss hüpfen, statt ihn in eine üble Verlegenheit wie diese zu bringen? Tihar in Verlegenheit. Es war so weit! Der Schwarze wandte sich von den beiden Fähen ab. Keiner von ihnen hatte diesen Fluss wie ein Held, wie eine Grazie überquert. Sie hatten alle erbärmlich im Wasser gehangen und gebetet, nicht zu sterben. Jetzt wollte er gehen. Einfach so. Einfach fortgehen. Trotzdem klappte das nicht. Was denn, so schlimm war es doch auch nicht um seine Gesundheit bestellt?! Das war es auch nicht. Es war eine Barriere im Kopf, die seine Glieder lähmte. Was war nur los? Er schnaufte und pustete die Luft durch seine Nasenlöcher. Nein, vergesst es! Nie und nimmer!
Er zwang seine Pfoten, weiter zu marschieren, ungebrochen und unaufhaltsam. Aber sein Skelett ging schwerfällig, seine Gelenke kaum beweglich. Das konnte man nicht mehr auf das bisschen Eiswasser schieben. Das war was anderes. War da nicht noch Wasser in seiner Lunge? Bestimmt.
Der Schwarze hustete lautstark, beförderte dabei allerdings eher Speichel statt Flusswasser aus seinem Maul, aber das sahen die ja nicht. Huste husten, lauter husten. Er mischte etwas in sein Husten, das nicht weniger widerwärtig war als der Schleim.
„Danke.“
Ein Grummeln wie ein Gewitter. Knurren wollte er! Er konnte sich aber nicht bei Takata beschweren, weil er sich bedankt hatte, weil er Yuka allein nicht retten konnte. Das klappte halt nicht, war das seine Schuld? Diese Yuka!
„Aber glaub' nicht, dass ich dich ausstehen kann“,
schob er rasch noch hinterher und bewegte seine wieder schneller werdenden Läufe fluchtartig zum Weitergehen. Jetzt bloß was anderes tun!
( bei Takata & Yuka; hinterm Fluss)
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IP
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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut
Alter
4 Jahre
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Geschlecht
Fähe
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Größe & Gewicht
70cm und 52kg
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Charakterbogen
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Dabei seit: 28.04.2010
Beiträge: 4542
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Konnte es etwas Schlimmeres geben, als mit ansehen zu müssen, wie jemand um sein Leben rang, ohne dass man etwas für ihn tun konnte? Natürlich waren sie nicht verwandt … noch nicht einmal befreundet. Aber trotz, dass er ein nahezu unausstehlicher Bengel war, ertrug sie es nicht, ihn hier fast sterben zu sehen. Sie drückte die kleine Fähe an sich und versuchte sie zu wärmen, doch der hintere Teil ihres Kröpers war genauso nass wie der vollständige Leib Yukas. Und wenn Tihar das überlebte, nein … er würde es überleben! … dann war auch er nass und durchgefroren. Es machte den Eindruck, als stand ihr Versuch, weiterzulaufen und nicht aufzugeben, ihr Wunsch nach einem neuen Fleckchen zum Leben, unter keinem guten Stern. Zum Glück gab auch Tihar nicht auf. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass er seinen Lebenswillen zurückhatte. Er kämpfte, rang und tat alles, um aus dem eiskalten Fluss zu gelangen. Und letztlich gelang ihm dieser Versuch und er schaffte es, seinen Körper hochzuhieven. Ein fröhliches Lächeln wanderte über ihre Lefzen. Der Schwarze hatte es geschafft! Er konnte es doch. Ach wie war sie froh …
Takata sah auf Yuka, sie war hoffentlich auch erleichtert und hatte ihren Schock überwunden. Das war wichtig, sie mussten weitergehen, sie durften nicht aufgeben, sich nicht abschrecken lassen von ihrem Unglück. Sie alle zusammen hatten bewiesen, dass es klappen konnte. Erleichtert sah sie zu Tihar, entließ dann Yuka, als er sie nahm. Es war schön, dass sie wieder vereint waren und nicht durch einen schlimmen Tod für immer getrennt worden waren.
Als Tihar schon im Begriff war zu gehen, hustete er laut. Das war nicht weiter ungewöhnlich, denn bestimmt hatte er eine Menge Wasser geschluckt. Mit seinem Husten purzelte auf einmal ein Wort aus seinem Maul, dass sie sich mit Tihars Stimme nie hatte vorstellen können. Danke? Aber wofür? Erst spät begriff sie, dass es sich auf Yukas Rettung bezog, die sie alle drei gemeistert hatten. Stimmt schon, allein hätte er es nicht geschafft, sie aber auch nicht und Yuka erst recht nicht. Aber wie es seine Art war, legte er gleich noch etwas nach und moserte wieder herum. Die weiße Wölfin konnte sich ein lautloses, breites Grinsen nicht verkneifen. Er war eben immer noch Tihar, daran würde sich nie etwas ändern. Nur die Zeit, in der er sie offen und ohne jede Hemmung bedroht und bedrängt hatte, war hoffentlich vorbei.
Takata folgte der Witterung der anderen. Sie hatte eine deutliche Spur und ihre Neugier zwang sie dazu, ihr zu folgen. Die Sorgen um die Re-Integration der beiden war vorerst ganz in den Hintergrund gerückt. Sie wollte jetzt, nachdem diese Zwei in Sicherheit waren, nur noch wissen, wie es den anderen ging, allen voran Pilgrim, der ja in gewisser Weise auch eine Art Sorgenkind darstellte. Obwohl sie die Rückkehr des Hungers spürte und die Überquerungen der Flüsse eine Menge Kraft gekostet hatten, so ließ sie es sich doch nicht nehmen, geschwind in die Richtung zu eilen, aus der nach einiger Zeit auch über die Luft der Geruch der ihr bekannten Wölfe kam. Aber es waren auch unbekannte Wölfe, neue, die sie nicht kannte, scheinbar ausschließlich Rüden. Die Witterung der Fähen kannte sie, das waren noch immer Zita, Skadi und Catori. Allem Anschein nach ging es ihnen gut, sie witterte auch nicht, dass jemand verletzt war, was schon ein gutes Zeichen war. Anders ihre kleine Gruppe. Sie waren geschwächt vom Wasser, Tihar war verletzt durch den Kampf mit dem Bären und sie waren nass bis auf die Knochen. Takata erinnerte sich, auch im Hinblick auf die ihr fremden Wölfe, besser anzuhalten und sich anzukündigen, zumal sie ja eine nicht ganz unbedenkliche „Fracht“ mit dabei hatte. Sorgevoll sah sie auf die beiden zurück, bevor sie sich entschied, sich nun doch bemerkbar zu machen. Sie wollte mit Tihar im Schlepptau schließlich keinen Überraschungsangriff starten.
Ein lautes Heulen verließ ihre Kehle. Das Heulen einer hoffnungsfrohen Fähe, die doch so viel Schlimmes gesehen hatte, dass ihr der gesunde Zweifel nunmehr inne wohnte.
(Tihar LeNuit, Yuka , nicht mehr weit entfernt von Zita, Skadi, Catori, Pilgrim, Niyol, Asoka, Kyevjen u.Teyjen.)
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