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Takata
ώintersonne .:. ħerzensgut


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Takata ist offline
Wenn zwei sich streiten freut sich ... der eine 04.11.2011 20:20

Wenn zwei sich streiten freut sich ... der eine
(von Niyol und Skadi, nach der Überquerung des Flusses; 07.08.2011 - 01.07.2012 )
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Niyol
Hier ein kleines Nebenrpg von Skadi und Niyol. Wir haben es auf die erste Pause gelegt, die wir mit Sicherheit irgendwann mit der neuen Truppe machen^^
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Unschlüssig stand Niyol da. Pause, schön und gut, aber irgendwie war ihm nicht danach sich in die Ecke zu legen. Viel zu viel gab es hier zu entdecken und außerdem war er sowieso so gar nicht müde. Das Schicksal hatte ihm eine so wunderbare Beschäftigung geschenkt, wie er sie sich immer gewünscht hatte. Kein Hirsch. Nein. Ein wundervolles kleines Rudel- wenn man es denn so bezeichnen konnte- mit vielen verschiedenen Charakteren an denen er sich austoben konnte. Tausend Dinge die er erfahren, ausprobieren und betrachten konnte. Ein Grinsen schlich sich vor lauter Vorfreude auf sein Gesicht, während er sich umblickte. Mit wem sollte er anfangen? Bisher hatte er noch nicht wirklich Gelegenheit gehabt sich intensiver mit irgendjemanden zu beschäftigen... ausgenommen natürlich sein kleines Muffelchen, aber diesen Leckerbissen würde er sich für später aufheben. Dieser Wolf war eindeutig ein interessantes Kerlchen. Aber ihn würde er noch ein Weilchen mit sich mitschleifen. Das hatte er sich vorgenommen, während die anderen Wölfe hier nur vorübergehende Lösungen waren. Kurz schaute er durch die Reihen. Die Brüder hatten ihn bis jetzt nur teilweise gereizt. Sie Schienen sich irgendwie immer ein wenig zu entziehen. Außerdem war ihm heute mehr der Sinn nach einem weiblichen Artgenossen. Wieder schweifte sein Blick über die verbliebene Auswahl. ~Zu freundlich ...sagt nichts ...~ Grinsend wandte er seinen Kopf der Fähe zu, die er eigentlich von Anfang an im Sinn gehabt hatte. Die sandfarbene, die sich Skadi nannte. Sie schien die Anführerin der Fähentruppe (den alten Rüden zählte Niyol als halbe Fähe, daher keine weitere Einschränkung im Namen) zu sein und hatte ausgesprochen schnell mit ihrer abweisenden Art auf sich aufmerksam gemacht. Zwar nicht ganz so stark, wie sein kleines Muffelchen. Aber vielleicht fand sich in ihr ja doch eine kleine Muffeline? Grinsend senkte er den Kopf, weiterhin zu ihr schauend, und trotte langsam an seine neue Beute heran, während er versuchte seine gute Laune ein klein wenig zurück zu schrauben. Er musste doch schließlich vertrauensselig wirken! Dann, einige Meter vor ihr richtete er sich wieder auf überwand den letzten kleinen Abstand und blieb viel zu dicht bei ihr stehen.

"Sei gegrüßt meine Liebe. Ich finde, wir haben uns einander eindeutig noch nicht tief gehend genug kennen gelernt."

Der Schalk leuchtete in seinen Augen, die er absichtlich starr in ihrem Gesicht hielt. Es war keine besonders überlegte Handlung gewesen. War es eigentlich nie, wenn er so etwas tat. Er ließ sich lediglich von seinem Gefühl lenken. Und diesmal sagte er ihm, es wäre interessant so an zu fangen. Diese Wölfin schien irgendwie immer über allem zu stehen. Zumindest hatte es bis jetzt diesen Eindruck erweckt. Also musste er eine besondere Situation schaffen um besondere Reaktionen zu erzielen. Logisch.
Geschickter weise hatte er sich so hingestellt, dass sie sich von der Gruppe ein wenig weg bewegen musste um aus seiner Nähe zu fliehen, was er natürlich erwartete. Es war eine nur normale Reaktion mit der man immer rechnen konnte und so nutzte er dieses Wissen aus, um sie ein wenig mehr ins abseits zu schieben. Sollte sie doch versuchen ihn anders zu umgehen, war er bereit es anders zu versuchen. Die anderen waren sowieso mit sich selbst beschäftigt, sie waren müde. Solange er keine überdeutlichen Bedrohungen machte würde niemandem sein leichtes Drängen auffallen. Und wenn sie selbst versuchte andere ein zu schalten. Nun dann würde er es entweder später nochmal anders probieren, oder aber sie zeigte sich dabei so langweilig, dass sich selbst das nicht lohnte. Doch in Anbetracht ihres bisherigen Verhaltens rechnete der Graue eigentlich fest damit, dass sein kleines Spielchen grade erst begonnen hatte. Und solange niemand hinzu kam bestimmte er die Regeln.


(bei Skadi; ein wenig abseits der restlichen Gruppe)

Skadi
Noch immer behagte ihr nicht, dass die Gruppe mit einem Mal doppelt so groß war. Ob diese neuen Rüden wirklich zu etwas zu gebrauchen waren, würde sich erst später herausstellen, doch schon jetzt beobachtete sie sie mit Argusaugen. Sie traute ihnen nicht, noch nicht zumindest. Umso schlimmer, da sie die Rast eigentlich dringend nötig gehabt hätte. Sie brauchte die Pause genau wie jeder andere, wollte am liebsten schlafen, doch das war in dieser angespannten Atmosphäre unmöglich. Stattdessen blieb sie vielmehr stehen, steif und wachsam, um ja keine unliebsamen Überraschungen zu erleben – vor diesen Wölfen galt es nun, Stärke zu demonstrieren. Vielleicht, wenn alle sich ruhig verhielten, konnte sie ja doch noch für ein Weilchen dösen, nur ganz kurz... nein. Da kam der erste schon angelaufen. Innerlich stöhnte sie auf, hatte die doch nun absolut keine Lust dazu, den Fremdenführer zu spielen und dämliche Fragen zu beantworten, denn das war es vermutlich, was er von ihr wollte. 'Wo kommt ihr her, wo geht ihr hin', irgendetwas in dieser Richtung würde es sein. Sein provokantes Grinsen irritierte sie jedoch – was zum Teufel sollte das werden? Außerdem rückte er ihr viel zu dicht auf die Pelle, sein dämlicher Spruch dazu war nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Verärgert legte sie die Ohren an.

“Ach, findest du?“, höhnte sie. “Wie tief hättest du es denn gern?“

Sie wusste nicht, ob das ein ganz erbärmlicher Flirtversuch sein sollte oder schlichtweg eine Provokation war, doch was er auch damit bezweckte, bei ihr würde er auf Granit beißen. Stur blieb sie stocksteif stehen, ohne sich auch nur einen Zoll abdrängen zu lassen. Sie kannte diese Sorte Wolf – in ihren Augen versuchte er gerade, ihre Autorität zu untergraben, nichts anderes. Wahrscheinlich hoffte er, dass sie zurückwich, als hätte sie Angst vor ihm. Als wäre sie ihm unterlegen. Sie entblößte ihr Gebiss. Die Tatsache, dass er an seinen Unverschämtheiten auch noch so etwas wie Vergnügen zu empfinden schien, verärgerte sie nur noch mehr.

“Bleib' gefälligst auf Abstand!“, grollte sie.

So sehr ihr seine Nähe auch unangenehm war, so wenig war sie dazu bereit, zurückzuweichen. Wenn er unbedingt einen Machtkampf wollte, dann konnte er ihn haben!


Niyol
~Huch, da ist aber jemand standhaft.~, dachte er innerlich kichernd und schaute sie interessiert an. Es schien immer interessanter zu werden. Grade wenn sie nicht tat was er erwartete würde sie ihn noch mehr anlocken, aber damit konnte sie ja schlecht rechnen. Niyol selbst war auch noch niemandem begegnet, der so handelte wie er selbst. Wahrscheinlich hatte auch noch niemand festgestellt, dass man auf diese Weise in diesem selbst errichteten Spiel nur gewinnen konnte. Das war es, was es so reizbar machte. Egal was sein Gegenüber tat. Jede Reaktion oder jedes Verharren war immer ein neuer Sieg. Es konnte ihm höchstens langweilig werden, aber dann suchte er sich einfach einen neuen Spielpartner. Leider war die Folge daraus, dass er wohl nie in einem Rudel bleiben konnte. Aber bis konnte er das doch noch ganz gut verkraften.
Auf ihre Frage musste er verschmilzt Grinsen.

"Nunja, ich bin da eigentlich ziemlich flexibel, aber wenn du mir schon die Wahl lässt: sehr, sehr, sehr tief."

Eine kurze Pause folgte in der er die Augen schräg Richtung Himmel als würde er nachdenken, bevor er sie während der folgenden Sätze wieder auf ihr Gesicht lenkte.

"...Oder auch noch tiefer. Fragt sich wie groß der Abgrund ist an dem ich stehe. .... Ist er den tief?"

Die letzte Frage konnte ihm ausnahmsweise mal gefährlich werden, aber es interessierte ihn wie sie sich ihm gegenüber einschätzen würde, beziehungsweise, ob sie es überhaupt tat. Sie machte ihm Spaß. Er hatte sich wirklich den perfekten Spielgefährten ausgesucht. Leider würde er sich demnächst wieder ein wenig zurück ziehen müssen. Wenn er sie zu sehr provozierte, würde das Ganze auch nicht förderlich sein. Schon jetzt entblößte sie leicht ihre Zähne und zeigte auch mit ihrer restlichen Körperhaltung sehr deutlich was sie von der Aktion hielt. Sich verärgert zu geben war allerdings nicht schwierig. Das taten sie alle sehr, sehr oft. Die Kunst in Niyol Beschäftigung lag darin, aus den verschiedenen Stufen dieser Gefühlsregung zu erkennen was als nächstes zu tun war und wie er es grade so noch weiter reizen konnte, oder aber er schaffte es eine weitere Gefühlsregung hervor zu rufen. Das war jedoch ziemlich schwierig und nur mit sehr viel intensiver, zeitaufwändiger Arbeit zu erreichen. Bei den nächsten hervor gestoßen Worten setzte er ein leicht geknickten Gesichtsausdruck auf, senkte den Kopf, wie betreten, zu Boden und trat einen Schritt zurück.

"Tut mir Leid."

Dann jedoch wandelte sich sein Gesichtsausdruck in ein schelmisches Grinsen und er schaute sie wieder an, hob den Kopf jedoch nicht mehr vollständig an.

"Als du in meiner Nähe bliebst, dachte ich es gefällt dir. Warum sonst solltest du schließlich dort stehen bleiben?"

Ja, er wollte eigentlich zurück schrauben, aber es war einfach so verlockend gewesen, dass er sich nicht hatte zurück halten können. Dafür nahm er sich vor, von nun an ein wenig sanfter vor zu gehen. Er hatte schließlich nicht vor wie sein kleines Muffelchen gegen einen Baum zu rennen. Im übertragenen Sinne natürlich.


Skadi
Argwöhnisch beobachtete sie ihn bei seinem Treiben. Noch immer war ihr nicht klar, was er überhaupt von ihr wollte. Er provozierte sie, und das scheinbar noch mit voller Absicht. Wie sonst sollte sie seinen Spruch verstehen? Dass er sie ernsthaft kennenlernen wollte, glaubte sie nicht, sonst würde er wohl kaum so ein Benehmen an den Tag legen. Vielleicht war er ja einfach nur ein Macho und benahm sich jeder Fähe gegenüber so aufdringlich, doch bei den anderen hatte sie das in dieser Form noch nicht beobachten können. Kunststück, er hatte ja bisher auch noch kaum Gelegenheit dazu gehabt. Allerdings hatte er sich für seine Experimente direkt die falsche Fähe ausgesucht und das musste er eigentlich bereits bemerkt haben. Fragte sich nur, was er dann wollte, vor allem wenn ihm auch noch bewusst war, dass er auf dünnem Eis wandelte. Und nichts anderes legte sein Kommentar nahe – wie er auf Abgrund kam, wusste sie nicht, aber vielleicht war der Vergleich nicht einmal so unangebracht. Nur dass es kein Abgrund war, sondern eher eine unüberwindliche Mauer, an der er sich noch den Schädel einschlagen würde.

“Das wirst du noch früh genug herausfinden, wenn du so weitermachst“, erwiderte sie kühl.

Doch trotz seines provokanten Auftretens hatte sie den Kampf vorerst gewonnen, denn er wich zurück. Zufrieden über den soeben errungenen, wenn auch nur kleinen Sieg, entspannte sie sich wieder ein wenig, wozu auch seine Entschuldigung beitrug. Natürlich meinte er es nicht ernst und wollte wohl eher die Situation entschärfen, denn so verwundert, wie er nun tat, konnte er ja wohl kaum sein. Natürlich, sie war nur stehen geblieben, weil sie die Nähe eines dreisten, fremden Rüdens genoss. Sie rollte mit den Augen. Erwartete er nun tatsächlich eine Erklärung von ihr?

“Die Gepflogenheiten von Wölfen sollten dir eigentlich bekannt sein. Also, was soll das?“

Vielleicht ein wenig herablassend, aber er hatte es sich ja selbst eingebrockt. Da er scheinbar keinerlei Rücksicht auf gängige Regeln und Grenzen nahm, brauchte sie sich nun auch nicht sonderlich zurückzuhalten.Und dieser Wolf hatte bei der ersten Begegnung auch noch von Höflichkeit gesprochen! Die Frage allerdings war vollkommen ernst gemeint, denn sie konnte einfach nicht glauben, dass dieser Niyol wirklich so ein argloser Trampel war oder – noch abwegiger – dass es ein harmloser Spaß gewesen sein sollte. Für sie war es eine Provokation, eine Art Test gewesen, womöglich sogar ein Angriff auf ihren Rang. Aber war er wirklich so berechnend oder überschätzte sie ihn im Moment einfach nur maßlos? Vielleicht war er ja wirklich nur ein Idiot.


Niyol
Mit nun schräg gelegtem Kopf und einem doch eher sanften Lächeln musterte er sie mehrere Herzschläge lang. Diese angespannte Haltung, sie dachte wohl wirklich er wollte hier ein Machtspiel veranstalten. Nunja, mehr oder weniger stimmte das ja schon, aber sie schien das ganze im Bezug auf ihre Rolle in dieser Gruppe zu ziehen. Meinte sie er würde das ganze so weit abgeschieden machen sodass nur sie es mitbekommen würde? Nein, wenn er dieses Ziel hätte würde er sowas im Rampenlicht geschehen lassen, um allen zu zeigen, wer hier über wem stand. Trotzdem deutete ihre Bemerkung eigentlich darauf hin, dass sie genau das vermutete. Oder aber sie dachte wirklich er hätte keinerlei Verstand. Zu ihrer leichten Drohung hatte er nichts weiter gesagt. Was würde es ihm auch bringen? Außerdem wollte er sich schließlich ein klein wenig zurück nehmen, dieses Spiel schien eindeutig mehr zu versprechen, also musste er ein wenig vorsichtiger sein, sonst würde sie sich mit Sicherheit in irgendwas verrennen. Sie wirkte in dem Bezug ein klein wenig so steif wie sein gutes Muffelchen. Kurz wurde sein Lächeln ein klein wenig breiter, als ihm diese Erkenntnis kam, dann jedoch besann er sich, dass er später noch ein wenig darüber nachdenken konnte, jetzt galt es noch weitere Informationen zu sammeln. Spielerisch zuckte seine Rute hin und her, während er sein Gewicht ein wenig verlagerte.

"Wenn du jedem der dir näher kommen will vorwirfst, er wolle dir deinen Rang streitig machen will ich nicht wissen wie vielen armen Wölfen du schon das Herz gebrochen hast."

Ein kurzes eher tonloses Kichern, während er ihr weiterhin in die Augen sah, dann machte er mit der einen Vorderpfote einen weiten Ausfallschritt zu Seite um mit ein paar weiteren Schritten seine Position ihr gegenüber zu verändern, dann sackte er in eine bequemere, aber immer noch stehende Position zusammen. Sein Lächeln blieb weiterhin gedämpft, sodass er ein wenig ernster als sonst wirkte. Natürlich konnte man vollkommene Ernsthaftigkeit im Ausdruck nicht von ihm erwarten. Niyol konnte sich nicht erinnern jemals wirklich vollkommen ernst gegenüber getreten zu sein.

"In dem Sinne kann ich dich beruhigen. Ein höherer Rang, ich denke mal darauf spieltest du an, würde ebenfalls mehr Verantwortung mit sich bringen. Eine Bindung, die ich keinesfalls eingehen will. Mit Freuden überlasse ich dir den Job als unser aller Anführer." (Hierbei konnte er es nicht verhindern, das er am Ende des Satzes ein wenig belustigt klang.) "Solange du nichts vollkommen Hirnloses tust, oder mich zu sehr einschränkst werde ich nie das Wort gegen deine Entscheidungen erheben."

Die ganze Zeit über war er ihrem Blick nicht ausgewichen. Das was er gesagt hatte meinte er tatsächlich ernst. Lieber hielt er sich abseits, und mischte sich nur wenig ein, als ständig darauf achten zu müssen wo er sich in der Gruppe befand. Lediglich ein zu großes beschneiden seiner Freiheiten konnte zur Folge haben dass er sich hoch kämpfte, allerdings auch nur solange, wie ihm die Gruppe dafür als lohnenswert erschien. Wenn nicht zog er es lieber vor weiter zu ziehen und nach einem neuen Zeitvertreib Ausschau zu halten. Vor allem Alpha zu sein, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Nein, so weit würde es nie kommen, dafür hatte er dann doch zu viel Mitleid mit den Wölfen, als das er ihnen Zumutete unter einem Wolf zu leben, der sich niemals ernsthaft um sie kümmern würde. Und dass dem so war, daran bestand für ihn keinerlei Zweifel. Er wusste um diese Schwäche, doch sah er auch ihre Vorteile: Ungebunden durch die Welt zu schreiten. Wie ein Blatt im Wind. Einfach nur frei. Ein weiterer Schauer überlief ihn, während er sich vorstellte dieses Blatt zu sein, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder Skadi zu. Das bisschen Ernsthaftigkeit war nun wieder aus seinem Gesicht gewichen und hatte dem üblichen Grinsen Platz gemacht.

"Da ich dich nun eingeweiht habe, denke ich könntest du doch ein wenig mit mir spazieren gehen."

Nach einer kurzen Pause zog er jedoch nun wie erschrocken Luft ein.

"Ach nein, du brauchst doch mit Sicherheit Ruhe. Schließlich bist du eine Fähe und außerdem ist es bestimmt anstrengend ständig um seine Position fürchten zu müssen. ... Nein, wir bleiben wohl doch lieber hier. Du kannst mir ja trotzdem von dir berichten."

Mit seinen letzten Worten setzte sich hin und sah sie nun gespannt an, als warte er darauf, dass sie anfing zu erzählen. Die kleine Anspielung davor hatte er sich nicht verkneifen können, er fand es einfach zu witzig auf solchen Sachen herum zu reiten. Noch bevor sie nun allerdings etwas sagen konnte rutschten ihm seine Gedanken raus, die noch von ihren letzten Worten in seinem Kopf umher schwirrten.

"Irgendwann muss dir eindeutig jemand zeigen, dass man sich noch aus anderen Gründen näherkommen kann." Mit einem Seufzen hob er seinen Blick vom Boden neben ihr zum Gesicht. "Allerdings musst du dafür jemand anderes finden, ich bin nicht so der Beziehungstyp und würde dir nur einen schlechten Eindruck hinterlassen. Das wiederum kann sich bei einer verklemmten Persönlichkeit sehr sehr seeeehhr Schlecht auswirken. .... Öhm, nicht das ich denke du seist verklemmt, das war jetzt rein hypothetisch gemeint mir fällt bei so was einfach immer eine Wölfin ein die ich mal getroffen habe."

Mit einem Grinsen, dass von einem entschuldigendem Ausdruck immer mehr dem schelmischen wich. Sah er sie an und machte sich gleichzeitig bereit, im Notfall noch schnell aufspringen zu können.


Skadi
Dieses Gespräch irritierte sie zunehmend. Wenn er sie nicht provozieren oder sich über sie stellen wollte, was bezweckte er denn dann? Dieser dreiste Wolf war ihr zunehmend ein Rätsel, und das mochte sie nicht. Es war anstrengend, ständig darüber nachgrübeln zu müssen, was nun diese oder jene Aktion sollte. Ja, dieser Niyol war anstrengend.
Seinen ersten Ausspruch ließ sie zunächst unkommentiert, was unter anderem auch daran liegen mochte, dass ihr dazu nur wenig einfiel. Sie hatte bisher noch ganz sicher niemandem das Herz gebrochen, wem denn auch? Überhaupt gab es nur wenige Wölfe, denen sie überhaupt näher kommen wollte, geschweige denn umgekehrt, und das war gut so. Was brachte es schon, sich anzufreunden oder gar noch mehr, wenn sich ihre Wege ohnehin bald wieder trennten? Und eins stand für sie fest, sobald sie aus dieser unwirtlichen Gegend heraus war, es wieder wärmer wurde und mehr Beute gab, dann war sie hier weg.
Dass er keinerlei Ambitionen hegte, ihre Autorität zu untergraben, konnte sie nicht so recht glauben, denn es war für sie die einzige logische Erklärung für sein Verhalten. Aber leider kam man mit Logik bei diesem Wolf scheinbar nicht besonders weit, das hatte sie ja bereits feststellen müssen. Seine Ausführungen zum Thema Verantwortung konnte sie überraschenderweise allerdings recht gut nachvollziehen. Im Grunde hatte sie auch nicht die geringste Lust darauf, noch auf einen Haufen anderer Wölfe aufzupassen. Alleine war immer alles viel einfacher gewesen, aber hatte sie überhaupt eine Wahl gehabt? Sie blieb bei der Gruppe, weil es ihr Vorteile brachte, und irgendwer musste nun mal die Entscheidungen treffen. Ihr Blick schweifte hinüber zum Rest des „Rudels“. Wer sonst sollte das tun? Pilgrim? Zita? Selbst Catori schien nicht das geringste Interesse daran zu haben. Es war einfach so gekommen und es hatte irgendwie auch funktioniert. Nun, mit den Rüden, würde alles vermutlich im Chaos enden, da sie sich nicht so einfach fügen würden. Umgekehrt hatte sie allerdings auch nur wenig Lust, zu tun, was ein Fremder ihr sagte... Die Situation war ziemlich verzwickt.

“Ich bin nicht die Alpha, ich kann es nur nicht leiden, wenn man mir auf die Pelle rückt“, gab sie erstaunlich offen zu. Zumindest hatten sie nie um den Alphaposten gekämpft oder ihn irgendwie anders festgelegt. “Aber sieh' dir diesen Haufen doch an...“

Mit der Schnauze deutete sie in die entsprechende Richtung, wo Pilgrim und Co. in der Ferne rasteten. Mittlerweile hatte sie sich an diesen „Haufen“ gewöhnt und ihn sogar beinahe lieb gewonnen, aber das ging Niyol nichts an. Es war ja wohl ihre Sache, wenn sie mit diesen drei umherzog und sich auch ein wenig um sie kümmerte. Nicht weil sie sie brauchte oder gar einsam war, oh nein. Genau umgekehrt, diese Wölfe brauchten sie und das schmeichelte wiederum ihrem Ego. Ja, genau so war es, oder zumindest wollte sie die Sache lieber aus diesem Blickwinkel betrachten. Bei den Rüden sah die Sache allerdings anders aus und Niyol tat auch nicht wirklich viel dafür, sich bei ihr beliebter zu machen. Ein vernünftiges Gespräch konnte man mit ihm wohl nicht lange führen, denn schon wieder konnte er es nicht lassen, sie mit seinen dämlichen Sprüchen zu provozieren. Verärgert legte sie die Ohren an. Natürlich brauchte sie Ruhe, jedoch nicht aus den absurden Gründen, die er nahelegte.

“Eine Fähe, die deinesgleichen in nichts nachsteht“, grollte sie. “Du gönnst mir doch sowieso keine Ruhe.“

Verzog sich dieser Wolf denn nie? Allerdings pflanzte er selbst sich dann wie zum Beweis so schnell auf sein Hinterteil, dass es den Verdacht nahelegte, dass hier jemand ganz anderes müde war. Ein überlegenes Lächeln schlich sich auf ihre Lefzen, ehe sie seinem Beispiel folgte und sich ebenfalls niederließ.
Obwohl sie längst zu dem Schluss gekommen war, dass dieser Wolf unberechenbar war, überraschten seine nächsten Worte sie dennoch. Sie blinzelte verwirrt, denn er hatte sie damit kalt erwischt, bevor sie sich wieder fing und die Überraschung dem üblichen, neutralen Gesichtsausdruck wich, der nur wenig über ihre Gefühle preisgab. Was sollte das denn? Einen Moment lang glaubte sie tatsächlich, so etwas wie Bedauern oder gar Mitleid aus seinen Worten herauszuhören, zumindest aber Ernsthaftigkeit. Unsicherheit machte sich breit, die sie sich aber nicht anmerken ließ. Ja, er machte sie unsicher, und das wiederum machte sie wütend, denn Unsicherheit war ein überaus unangenehmes Gefühl. Was fiel diesem Wolf eigentlich ein? Sie brauchte niemanden, der ihr irgendetwas beibrachte, am besten noch über so einen Schwachsinn wie Gefühle. So etwas machte einen nur weich und schwächer. So, wie er es sagte, klang es beinahe wie ein Makel, dabei war das Gegenteil der Fall. Zu allem Überfluss ließ ihr außerdem bereits die bloße Vorstellung einer Beziehung mit diesem dreisten Rüden die Nackenhaare zu Berge stehen, auch wenn er direkt wieder einen Rückzieher machte.

“Wie schade“, erwiderte sie frostig. “Da entgeht mir wahrscheinlich so einiges.“

Dass er sie für verklemmt hielt, interessierte sie dagegen nur wenig und sie fand es schon beinahe amüsant, wie hastig er ihr versichern wollte, dass er nicht sie gemeint habe. Natürlich hatte er sie gemeint.

“Es ist mir egal, was du von mir denkst. Was irgendwer über mich denkt. Ich brauche niemanden.“


Niyol
Dass sie ihre Gruppe vor ihm so abwerten würde hatte er nicht gedacht. Überrascht schaute er erst sie und dann den Rest der Gruppe an. So übermäßig schlimm hatte er sie eigentlich nicht eingeschätzt. Nunja, klar war er noch nicht lange hier, aber bis auf das sie ein wenig langweilig zu sein schienen war ihm noch nichts aufgefallen. ~Seltsam.~, dachte er und drehte sich wieder zurück.
Ihre Reaktion auf seine eine, doch recht simple Stichelei entlockte ihm ein erfreutes Lächeln. Irgendwie möchte er es andere zu ärgern. Keine gute Eigenschaft, wenn man lange mit jemandem zusammenleben wollte, aber ihm war es sowieso lieber seine Weggefährten immer mal aus zu tauschen. So wissend wie er auch nun von Liebesangelegenheiten sprach, so wenig waren sie ihm tatsächlich vertraut. Zu groß war seine Neigung nach Freiheit. Niemals würde er sich irgendwo für immer wohl fühlen, lieber starb er allein in einer Eiswüste, als ewig an einem Ort zu versauern und sich ständig bei den selben Wölfen auf zu halten. ~Brrrr....~ Schnell schüttelte er den Schauer ab, der ihm bei dem Gedanken durchfuhr und versuchte sich zusammen zu reißen und nicht auf zu springen. Solche Vorstellungen machten ihn unruhig, sodass er sich wenigstens ein leichtes hin und her trappeln mit den Vorderpfoten zu gestand. Skadi hatte sich mittlerweile niedergelassen.
Bei seinen eigentlich eher ungeplanten Worten überraschte sie ihn mit ihrer Reaktion. Beinahe hätte er seinen Kopf gestreckt um ihr ganz genau in die Augen zu sehen, doch schon hatte sie jegliche interessante Regung wieder fort geblinzelt. ~Oh, hier hat sich scheinbar jemand sehr unter Kontrolle.~ Dachte er lächelnd, jedoch auch mit leichter Bewunderung. Nicht viele denen er begegnet war, hatten sich am ende überhaupt wieder gefangen, dass sie sich so schnell wieder fing hieß demnach, dass sie nur ein wenig Überrascht war, oder aber, dass sie sich eben sehr gut kontrollierte. Allein wegen seines Ego's ging Niyol hierbei grundsätzlich eher von zweitem aus. Seine Vorsichtsmaßnahme bereit zu sein um auf zu springen erwies sich als unnütz. Stattdessen schien sie sich nun eher in sich zu kehren. ~...hmm...nicht so gut...~, schoss es durch seinen Kopf. Das Grinsen war nun kaum noch zu erkennen. Einerseits, weil er erkannte, dass er sich noch weiter zurück nehmen musste, andererseits, weil ihm letztendlich Gespräche über Bindungen einfach nicht so wirklich gefielen. ~Selbst schuld, du musstest in deinem Übereifer ja damit anfangen.~ Die arroganten Worte, die ihm auf der Zunge lagen sprach er nicht aus, sondern wartete bis sie weiter sprach. Glücklicherweise war das etwas, worauf er nur zu gern wieder einging.

"Seltsam. Ich hatte eigentlich den Eindruck gehabt du wüsstest was einen Wolf ausmacht. Nämlich die Stärke der Gemeinschaft zu der er gehört. ... Da du so sehr darauf fixiert bist stark zu sein, hätte ich nicht erwartet das du diese größte Kraft, die unserer Art gegeben wurde weg wirfst."

Weiterhin nur noch sanft lächelnd sah er sie an und wartete auf ihre Antwort.


Skadi
Langsam schienen selbst ihm die Scherze zu vergehen. Eigenartig. Offenbar hatte sie einen Nerv erwischt, ein Thema, das ihm wichtig war und über das er sich nicht mehr lustig machen wollte. Interessant, dieser Niyol schien ja ein richtiges Rudeltier zu sein... sie würde es sich merken. Seine Belehrungen waren jedoch überflüssig – glaubte er ernsthaft, sie wäre noch hier, wenn sie sich nicht irgendeinen Vorteil davon verspräche?

“Deshalb bin ich noch hier“, erklärte sie ihm mühsam beherrscht. “Weil es in der Gruppe vorerst einfacher geht.“

Und weil Pilgrim ohne die Gruppe keine zehn Schritte weit käme, weil Zita wieder in stummem Selbstmitleid versinken würde und Catori es unmöglich allein schaffen konnte, die beiden aus dieser Ödnis herauszuführen. Aber dass sie für immer blieb, das hatte sie niemals behauptet, hatte nicht einmal groß darüber nachgedacht. Irgendwann würde sie weiter ziehen, wenn das Wetter besser war, es wieder Wild gab und irgendjemand da war, der auf Pilgrim aufpasste. Dann würde sie sich wieder allein auf den Weg machen, genau wie früher, auf der Suche nach irgendetwas, das sie vermutlich nie finden würde. Die wunderbare Welt, von der Anoki vor so vielen Monden berichtet hatte, die Welt, die es womöglich gar nicht gab... Sie schloss einen kurzen Moment die Augen.

“Aber ich komme genauso gut allein zurecht und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich unsere Wege wieder trennen. Glaubst du ernsthaft, wir werden so etwas wie eine 'Familie'?“

Sie schüttelte den Kopf, hatte absichtlich das selbe Wort wie Kyevjen gebraucht, als er sie verzweifelt angefleht hatte, sie doch mitzunehmen. Sie waren eine Zweckgemeinschaft, nicht mehr. Auch wenn sie die kleine, ursprüngliche Gruppe mittlerweile mochte, so hatte das Zusammentreffen mit den Rüden alles wieder zunichte gemacht. Es waren nun zu viele Wölfe auf einem Haufen, es war zu kompliziert.

“Früher oder später werde ich weiterziehen. Jemand wie du, der sich nur über die Gemeinschaft definiert, versteht das nicht“, schloss sie.

Wenn es für ihn Glück bedeutete, sich anderen unterzuordnen und sich selbst aufzugeben, nur um von der Sicherheit eines Rudels zu profitieren, so hinderte ihn niemand daran. Aber allein die Vorstellung, an den selben Ort und an die selben Wölfe gebunden zu sein, widerstrebte ihr bereits. Sie hatte damals nicht ohne Grund ihre Familie verlassen – und es war eine richtige Familie gewesen, durch Blutsbande verbunden, nicht das, was Kyevjen zu finden hoffte. Je länger sie dort gelebt hatte, desto unruhiger war sie geworden. Je mehr ihr Anoki erzählt hatte, desto mehr hatte sie aufbrechen und es selbst sehen wollen... Mittlerweile war sie zu der Erkenntnis gelangt, dass der alte Wolf schamlos übertrieben hatte. Die Welt war ein hässlicher Ort, aber nun war es zu spät. Sie konnte nicht mehr umkehren, konnte nicht zurück – wohin denn? Einer ihrer Brüder leitete mittlerweile vermutlich das Rudel, da blieb ihr doch nichts mehr. Nein, ihr Stolz verbot es ihr. Sie würde nicht zurückkehren, ehe sie nicht wenigstens eine Geschichte zu erzählen hatte, die der des alten Wolfes in nichts nachstand.


Niyol
Mit schräg gelegtem Kopf und weiterhin leicht Lächeln hörte er ihr zu.

"Wenn du die Gemeinschaft nutzen und stark sein willst sollte es dir aber trotzdem nicht egal sein was andere von dir denken."

Auf jeden Fall schien sie ebenfalls nicht vor zu haben auf Dauer bei diesen Wölfen zu bleiben. Hatte sie ein bestimmtes Ziel? Oder lief sie wie er einfach blindlings los? Nein, mit Sicherheit suchte sie etwas, oder eher: irgend wen. Vielleicht war sie ja doch verliebt und suchte einen Rüden? Der Gedanken trieb seine Mundwinkel in die Höhe. Nur zu gerne nahm er so etwas an. Leider würde sie ihm so etwas offenbar nicht so bald erzählen. Aber theoretisch könnte es passen. Vielleicht benahm sie sich deswegen so auf Ränge und Stärke fixiert. Sie wollte fremde Rüden einfach fern halten. ~Ja, das ist doch eine wunderbare Theorie, der es nach zu gehen gilt.~, tanzte es durch seinen Kopf, während sie wieder begann zu reden und nun ganz deutlich und unmissverständlich aussprach, dass sie vor hatte wieder fort zu gehen. Dass sie dachte er würde vorhaben hier zu bleiben belustigte ihn, sodass er kurz kicherte. Wen sie wüsste wie falsch sie lag. Andererseits konnte sie nicht wissen, dass die gezogen Schlüsse in Sachen Beziehungen von denen er sprach, nur auf Beobachtungen zurück zu führen waren. Lediglich die Tatsache, dass er sich freiwillig eine möglichst unbefestigte Position im Rudel suchte, könnte sie stutzig machen, aber da ihre Gruppe generell ein wenig zusammengewürfelt und locker war, war es wohl schwierig darin eine Besonderheit zu erkennen. Später vielleicht würde sie es sehen, aber selbst das wäre mit Sicherheit nur Zufall, zumal er dann vermutlich sowieso bereits weg war. Im Gegensatz zu ihr würde er einfach, ohne ein schlechtes Gewissen verschwinden können. Er war Frei. Ihn verband nichts mit diesen Wölfen außer der Spaß, den er im Notfall auch woanders finden konnte. Nun gut, zur Zeit spielte da auch noch die ungünstigen Umweltbedingungen eine Rolle, aber auch das konnte doch nicht ewig so bleiben.
Plötzlich wurde ihm klar, dass er grade ein wenig dümmlich Grinsend in den Himmel schaute und vor lauter Gedanken gar nicht mehr auf sein Gegenüber eingegangen war. Mit einem leichten Räuspern wandte er sich wieder der Sandfarbenen zu. Er hatte nicht vor ihr zu sagen das sie falsch lag. Sollte sie ruhig denken dass er für immer hier bleiben würde. Irgendwann würde sie schon feststellen, dass sie die falschen Schlüsse gezogen hatte. Nunja, sie kannte ihn nicht und von daher war es vermutlich auch schwierig bei seinen Worten auf etwas anderes zu kommen. Lediglich wenige Hinweis würde er ihr geben, Hinweise, die sie jedoch erst im Nachhinein sehen würde.

"Ja, vielleicht verstehe ich das nicht. Wir werden sehen..."

verschlagen grinste er sie an. Innerlich über diesen Witz lachend. Dann schaute er wieder zum Himmel.

"Ich muss sagen diese ewige Nacht war eindeutig mal etwas anderes, auch wenn ich froh bin, nun endlich wieder Gewissheit zu haben, dass die Welt und ihre Bewohner doch noch nicht untergegangen sind."

Noch eine Weile schaute er nach oben bevor er sie wieder an blickte. Es war Zeit, sie nicht mehr ständig an zu stacheln, sondern auch zu zeigen, dass er auch normale Gespräche führen konnte. Stück für Stück kämpfte er sich voran.



Hintergrund: Natalia_Kollegova, pixabay | Echoes © L'Âme Immortelle

IP
Skadi
The Tempest


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Fähe
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78cm, 54kg

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Dabei seit: 06.04.2010
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Skadi ist offline
06.11.2011 14:58

Genervt legte sie die Ohren an. Sie hatte schon genug Probleme, auch ohne sich die Predigten dieses Besserwissers anzuhören.

“Vielleicht ist es mir nur bei einigen auserwählten Wölfen wichtig, was sie von mir denken“, offenbarte sie ihm. “Du gehörst nicht dazu, aber du könntest ja daran arbeiten.“

Innerlich feixend blickte sie ihn an. Mal sehen was er dazu zu sagen hatte, vielleicht würde ihm sein dümmliches Grinsen nun endlich vergehen. Wie er schon da stand und wie ein Hans-guck-in-die-Luft in den Himmel starrte – unglaublich war das.
Zu diesen wenigen Wölfen gehörte bisher gerade einmal das ursprüngliche Trüppchen. Zita, Catori, Pilgrim – mit diesen Dreien hatte sie sich zusammengetan und diese Wölfe, so glaubte sie zumindest, brauchten sie. Wenn sie ging, so würde sie ihnen anbieten, mitzukommen. Was mit Niyol und dem Rest geschah, war ihr dabei herzlich egal, zumindest jetzt noch. Vielleicht würde sich der ein oder andere von ihnen ja doch noch als brauchbar erweisen, dann würde sie es sich vielleicht noch einmal überlegen. Wenn nicht, dann würde sie die Rüden jedoch wieder abstreifen wie eine lästige Klette im Pelz.

“Und vielleicht solltest du dich mal an deine eigenen Ratschläge halten“, schlug sie ihm vor.

Ja, ihm schien es ebenfalls nicht besonders wichtig zu sein, was sie von ihm dachte, sonst würde er sie nicht immer und immer wieder provozieren, sei es nun bewusst oder unbewusst.
Doch auch wenn er sie bereits durch die ihm eigene Art ungeheuer nervte, musste sie doch zugeben, dass sie an dem Gespräch zunehmend Gefallen fand. Mit „ihrer“ Gruppe konnte sie so nicht reden, Niyol war jedoch niemand, den sie irgendwie schonen müsste. Nein, es schien ihm geradezu zu gefallen, warum auch immer.
An seinem Versuch, nun das Thema zu wechseln, indem er diese viel zu lang anhaltende Nacht ansprach, zeigte sie daher nur wenig Interesse. Vielmehr wollte sie genau dieses Gespräch fortführen.

“So schnell geht die Welt nicht unter“, beschied sie lediglich knapp, bevor sie das Gespräch wieder in Bahnen lenkte, die ihr mehr behagten. “Hast du vor, bald wieder zu gehen?“

Ihre Stimme verriet nicht, ob sie das nun bedauernswert fand oder eher nicht. Die Frage war naheliegend, denn seine kryptische Andeutung war ihr nicht entgangen. „Wir werden sehen“ hatte er gesagt – das klang irgendwie nicht so, als ob er vorhätte, noch viel Zeit mit dieser illustren Runde zu verbringen.

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Niyol
Und was, wenn ich fliegen kann?


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Niyol ist offline
09.11.2011 18:04

"Ah, ich besitze also eine besondere Position in deinem Leben, das ist aber freundlich. ... Natürlich werde ich ergeben darum kämpfen, diese abweisende Mauer zu überwinden, ich muss doch tun was man von mir erwartet."

Erwiderte er grinsend. Jetzt hatte sie ihn doch tatsächlich eingeladen! Was konnte es schöneres geben? Entweder schien sie ebenfalls Spaß an diesem Spiel zu haben, was eindeutig mal etwas ganz neues war, oder sie wusste nicht recht was sie sagen sollte. ~Wir werden es schon noch heraus finden~, dachte sich der Graue mit einem Blitzen in den Augen. Diese Wölfin schaffte es abweisend und doch gesprächig zu sein. Etwas, das Niyol noch nie gefunden hatte und dass ihm dementsprechend immer mehr Interesse ab verlangte. Es war richtig gewesen Asoka hier herüber zu lotsen. Die Verschwendung der Chance, die sich ihm hier bot, wie er gerade feststellte, wäre eindeutig ein Jammer gewesen. Natürlich dürfte er darüber hinaus Asoka nicht aus den Augen verlieren. Mit ihm war er eindeutig auch noch nicht fertig. Als sie ihn nun zurecht wies musste er kurz kichern.

"Ich muss nicht stark sein. Es reicht so, wie es ist."

Nicht besonders schön formuliert, doch anders konnte man es wohl nicht sagen. Es stimmte. Wenn man ein interessantes Leben wollte, in dem man umher zog, war es einfach unvorteilhaft, sich fest zu binden - mal davon abgesehen, dass dies bei Niyols Charakter vermutlich sowieso schwierig wurde - also blieb ihm keine andere Wahl, als sich mit dem zufrieden zu geben, was man als loses Mitglied einer Gruppe bekam. Bis jetzt hatte ihn das eindeutig nicht gestört. Als sie nun auf seine Bemerkung mit der Nacht nur kurz antwortete, schnippte erst sein Ohr zu ihr, dann schielte er weiterhin grinsend, schräg zu ihr, während er weiterhin, den Kopf zum Himmel gerichtet hielt. Erst bei ihrer Frage wandte er sich ihr kichernd wieder vollständig zu und legte den Kopf schräg.

"Ich fühle mich geehrt. Aber du brauchst dir keine Sorgen machen. Bis jetzt besteht kein Grund von deiner Seite zu weichen und dich ungeschützt stehen zu lassen."

Mit einem breiten Lächeln zwinkerte er ihr zu.

"Noch bin ich bei dir, sollte die Welt doch demnächst untergehen."

"Der Wind wird dein Begleiter sein;
Und du wirst ihn vermissen, wenn völlige Ruhe herrscht."

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Skadi
The Tempest


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Skadi ist offline
01.07.2012 22:47

Auf seine Worte hin rollte sie lediglich mit den Augen. Scheinbar war es unmöglich, ihm seine Grenzen aufzuzeigen, aber sie war selbst schuld. Sie hatte ihn schließlich herausgefordert und lieferte ihm fortwährend die perfekten Stichworte für seine Spötteleien. Trotzdem ließ sich nicht leugnen, dass sie allmählich Geschmack an diesem „Spiel“ gefunden hatte.

“Tu, was du nicht lassen kannst“, entgegnete sie scheinbar unberührt.

Sie beide wussten, dass sie es ihm nicht so einfach machen würde. 'Ihre Mauern zu überwinden', ha, dass sie nicht lachte. Er würde noch früh genug merken, dass da kein verletzlicher Kern unter der harten Schale schlummerte. Ihr Innerstes war genau wie ihr Äußeres, unberührbar, unnahbar. Keine zarte Seele, die es zu entdecken galt, weder von ihm noch von irgendwem sonst. Mal sehen, wie lange er brauchte, um das zu begreifen. Wahrscheinlich verdammt lange, wie sie insgeheim befürchtete. Die Aussicht, ihn solange an der Backe zu haben, war nicht besonders erfreulich. Vor diesem Hintergrund klang seine Beteuerung, ihr nicht von der Seite zu weichen, also eher wie eine spöttische Drohung. Sie gönnte ihm ein kühles Lächeln und drehte ihm demonstrativ die Schulter zu.

“Wie beruhigend. Vielleicht sollten wir wieder zu den Anderen zurückkehren. Dein gutgelaunter schwarzer Freund vermisst dich sicher schon.“

Wahrscheinlich hatte er bei diesem Asoka etwas ganz Ähnliches abgezogen. Nur, dass der zu hohl war, und es intellektuell scheinbar nicht mit der elenden Spottdrossel aufnehmen konnte. Gut, dass ihr das nicht passieren konnte. Die Genugtuung, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, würde sie sich nicht nehmen lassen.

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