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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
06.06.2025 19:40 Forum: Das Tal

Während der schwarze Wolf abwartete, schaute er sich erneut langsam auf dem Mondscheinsee-Platz um und ließ seine Gedanken schweifen. Sein Blick glitt zuerst zu Takata und dem Vogel. So wie es aussah, schien seine kleine „Bitte“ Wirkung gezeigt zu haben: Die weiße Wölfin wandte sich verärgert ab, jedoch nicht ohne dem Vogel noch zu zeigen, was passieren würde, wenn er ihr offenbar zu nahe kommen würde. Immerhin versuchte sie nicht mehr, den Vogel zu verletzen. Oder gar zu töten. Doch Roghir war etwas misstrauisch; Takata tat es nicht für ihren toten Freund – er glaubte nicht daran – aber auch nicht für Skadi. Nicht für das Rudel. Sie hatte vor ihrem Abgang aus dem Rudel klar gemacht, dass sie nicht bleiben würde, um von eine unsichtbaren Krankheit dahingerafft zu werden. Langsam sickerte die Erkenntnis durch, dass sie es mit großer Wahrscheinlichkeit für ihn tat! Sie hatte keinen Anker in diesem zusammengewürfelten Haufen von Wölfen, außer ihn und Niyol.

Roghir legte seine Ohren nach hinten und schaute zu Ayjana. Ganz Abwegig schien der Gedanke nicht für ihn, denn Takata kannte niemanden außer Niyol und ihn. Zumindest den grauen Wolf kannte sie schon länger und besser. Aber, es gab keine andere Erklärung für das gestoppte Handeln ihrerseits als er sie angesprochen hatte. Es hätte ihr auch egal sein können. Er war nicht ranghoch, das Rudel bestand aus „Flickenteppichen“ ohne Rudelanführer. Keine Einheit. Kein Rudel. Hoffte sie wirklich darauf, dass er der Anführer wurde, obwohl er ihr gesagt hatte, dass er es nicht wollte? Roghirs schwarze Schnauze kräuselte leicht bei den Gedanken und ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Er hoffte wirklich, dass es nicht das sein konnte! Sein Blick glitt von Ayjana weiter zu Pan und Kachnik. Der braune Wolf hatte sich auf seine Läufe erhoben und kümmerte sich um Kachnik. Er hatte offenbar nichts dagegen, der Aufforderung von Niyol nachzukommen und konzentrierte sich auf Kachnik, damit dieser mithalten konnte. Kachnik machte auf ihn einen abwesenden Eindruck, als würde er mit sich hadern, mitzugehen. Da war er froh, dass Pan ihm zur Seite stand.

Sein bernsteinfarbener Blick glitt weiter zum Vogel und Anouk, die sich inzwischen zu Yarok begeben hatten. Auch Yarok kümmerte sich fürsorglich um den Neuling. Anouk schien dies zu gebrauchen. Roghir war nicht entgangen, dass der weiße Wolf angefangen hatte zu zittern als er an ihm vorbei zu Takata gegangen war. Nachdenklich schaute Roghir zu ihnen. Auch ein wenig traurig. Anouk hatte schlechte Erfahrung mit einem gleichen Fellgenossen gemacht. Ebenso Takata. Der eine war komplett verunsichert worden, während die andere wohl eine Art „Obsession“ gehabt hatte. Und dieses „Trauma“ immer noch nicht überwunden hatte. Der schwarze Wolf seufzte lautlos, während er seine Aufmerksamkeit wieder Niyol und Ayjana schenkte. Er konnte verstehen, dass Ayjana Angst vor ihrer Fellschwester hatte. Doch, das brauchte sie nicht. Sie war nicht allein. Und sollte ein Wolf dieses Rudels über die Stränge schlagen, hatte das Konsequenzen. Für jeden. Sein Blick glitt zu Niyol:

„Es tut gut dich zu sehen, mein Freund. Was hast du auf dem Herzen?“

Seine Frage war mit einem freundlichem Gesicht ausgesprochen worden, ein leicht angedeutetes Lächeln umspielte seine Lefzen.

[bei Ayjana und Niyol | In der Nähe Pan, Kachnik, Yarok, Anouk & Karasu, Takata | Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
04.05.2025 13:19 Forum: Das Tal

Der schwarze Wolf wartete geduldig auf die Antwort seitens Ayjanas. Es war ein sensibles Thema, welches er mit seiner Frage aufgemacht hatte. Aber, da sie so bedrückt gewirkt hatte – beinah erschrocken – wollte er natürlich wissen, was los war. Ihr ein wenig die Last nehmen, ihr vermitteln, dass er da war um zuzuhören. Und vielleicht erfuhr er etwas mehr über sie. Zu ihren Eltern oder sonstige Familienmitglieder hatte sie sich bisher nicht geäußert. Während er wartete, driftete seine Gedanken kurz zu seiner eigenen Familie ab. Ob es seinen Wurfgeschwistern gut ging? Lebte seine Erzeugerin; seine Mutter noch? Er sah sie nie wieder, als er ihr sein Ultimatum unterbreitet hatte. Und vermutlich würde er sie auch nie wieder sehen. In ihm keimte die kleine Hoffnung auf, seine Wurfgeschwister irgendwann wiederzusehen. Vielleicht, eines Tages. Roghirs Ohr schwenkte zur Seite als die sanfte, dennoch schmerzerfüllte Stimme von Ayjana hörte. Seine bernsteinfarbenen Augen folgten. Ihre Schwester... ertrunken in einem See. Der schwarze Wolf schaute Ayjana verständnisvoll an. Er konnte sich vorstellen, voller Trauer und Schmerz zu sein, wenn eines seiner Geschwister etwas zu stoßen sollte. Allerdings hatte er solch eine schmerzhafte Situationen noch nicht erlebt. Zumindest nicht persönlich.

“Tut mir leid...“

, äußerte er bedauernd leise mit sanfter Stimme, eher die Geste von Ayjana erwiderte und seine Wange kurz gegen ihren Kopf drückte. Es schien sie zu beruhigen, dass er ihr zuhörte, bei ihr war. Und ihre kleine Geste beruhigte wiederum ihn, ließen seine Gedanken zur Ruhe kommen. Aus den Augenwinkeln sah er etwas, was ihn für einen paar Sekunden glauben ließ, er befände sich in einem Traum. Roghir drehte sein Haupt und sah in Richtung Takata. Er verstand nicht, worüber sie mit Niyol redete, aber ihre Körpersprache und Mimik sprachen Bände; sie war offenbar so wütend auf Ayjana, dass sie es nicht verbarg, sie böse anzuschauen. Der schwarze Wolf biss sich unauffällig in die Lefzen, ein Lachen unterdrückend. Er wollte sie nicht auslachen, aber – war das nicht ein bisschen albern? Als sie dann noch demonstrativ an den Grauen ran trat und sich an ihn schmiegte wie ein Junges an seine Mutter, konnte Roghir es nur mit Mühe verbergen; dafür drehte er seinen Kopf herum und drückte seine Schnauze halb unter Ayjanas Bauch. Er prustete leise. Was war das denn? Also, dass Takata sich nur schwer ins Rudel integrieren würde, damit hatte er gerechnet, aber nicht mit diesem Theater! Was sollte das? Als er sich wieder beruhigt hatte, tauchte er wieder auf und konnte doch ein amüsiertes, leichtes Grinsen nicht verbergen.

Nach Niyols Miene zu urteilen, war er geschockt und wurde doch gleich von dem Neuling, den er mitgebracht hatte, befreit. Und die Haltung des Neulings wurde kleiner und kleiner, je mehr Takata sprach. Roghirs Grinsen verschwand abrupt und am liebsten wäre er zu der Gruppe gegangen und hätte Takata erinnert, dass es ihr auch frei stand zu gehen, wenn sie nicht hier bleiben wollte. Hat sie beim letzten Mal auch getan. Doch glücklicherweise ging Niyol dazwischen. Währen dessen hatte Ayjana Pan und Kachnik bedeutet, doch näher zu ihnen zu kommen und er hörte, wie sie erschrocken in seine Richtung fragte, ob das Okay sei. Roghir lächelte leicht lachend und antwortete:

“Nein... sie sind mehr als willkommen!“

Dabei sah er auf Pan und Kachnik, welches vorsichtig näher traten. Kachnik schien immer noch leicht abwesend zu sein. Ihm mussten viele Gedanken durch den Kopf gehen. Er wirkte wie ein verlorenes Junges, welches seinen Platz im Rudel, in der Welt noch finden musste. Roghir überlegte, ihn in näherer Zeit mal zu fragen, wie es ihm genau erging. Er wirkte nicht glücklich, aber auch nicht wirklich unglücklich. Gerade wollte der schwarze Wolf Pan etwas fragen, da bemerkte er wie Niyol zu ihnen kam und Takata sich dem Vogel auf dem Baum widmete. Der Neuling tat sich an dem erst kürzlich erlegtem Reh gütig. Roghir erhob sich langsam auf seine Läufe, als Niyol sie unterbrach. Aufmerksam sah er Niyol ins Gesicht. Der Neuling mit dem Vogel hieß also Anouk. Kurz blickte er auf den grauen Wolf. Als Niyol verlauten ließ, dass Anouk wüsste, wo es schmerzlindernde Kräuter gebe und Pan, sowie Kachnik und Yarok ihn doch begleiten mögen, ahnte Roghir, dass Niyol allein sein wollte mit ihm und Ayjana. Möglicherweise wollte er wissen, was passiert war. Und dies war nur allzu verständlich. Roghir jedoch hatte noch etwas zu erledigen, bevor er Niyol Rede und Antwort stand.

“Entschuldige Niyol, ich bin gleich wieder da.“

, entschuldigte er sich, nickte in Richtung Takata und dem Vogel, bevor er sich auf dem Weg zu ihnen machte. Dabei wurde seine Miene ernst und seine Körpersprache ließ erkennen, dass er sich anspannte. Er sah, wie Takata und der Vogel miteinander sprachen, aber er interessierte sich nicht für ihr Gespräch. Er wollte die weiße Fähe nur erinnern. Anouk musste er fürs Erste ignorieren.

Als er seitlich auf ihrer Schulterhöhe angekommen war, sah er kurz auf den Vogel und dann glitt sein Blick zu Takata. Mit ernster Miene und strengem Blick.

“Takata, lass den Vogel in Ruhe! Ich bitte dich, dich zusammenzunehmen. Tu es nicht für mich, tu es bitte für Skadi. Für deinen Freund. Wir brauchen ein funktionierendes Rudel, wenn wir überleben wollen. Vor allem wegen der Krankheit.“

, äußerte Roghir ernst und schaute mahnend zum Vogel hoch. Er hasste Vögel nicht, sie gehörten zum Ökosystem wie der Wolf selbst, aber er vertraute ihnen nicht. Das hatte er mit Takata gemein. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich herum und schritt zurück zur Gruppe von Niyol. Er wollte sie zum Nachdenken bringen und er hoffte, dass Takata nachdachte!

Als er wieder bei Niyol, Ayjana und den anderen angekommen war, verschwand die Anspannung aus seinem Körper und er schaute aufmerksam zu Niyol; abwartend, was er Fragen und Antworten würde.

[Bei Ayjana, Pan, Kachnik, Niyol | In der Nähe von Takata, Karasu, Anouk, Yarok | Am Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
15.03.2025 23:21 Forum: Das Tal

Das Kinn auf seine Vorderpfoten gelegt, drehten sich seine schwarze Ohren horchend umher. Vor allem in die Richtung von Ayjana, Pan und Kachnik. Seine bernsteinfarbenen Augen waren währenddessen auf den Punkt am Mondscheinsee gerichtet, allerdings leicht abwesend. Er registrierte nicht wirklich, was dort vor sich ging, mit den anderen Mitgliedern des Rudels. Im Moment interessierte es ihn auch nicht. Leise atmete er einen entspannten Seufzer aus – er war sehr froh darüber, etwas Ruhe und Entspannung gefunden zu haben. Die letzten Stunden waren nervenaufreibend und anstrengend. Er nahm wahr, wie sich Ayjana, Pan und Kachnik zu ihm gesellten und sich ebenfalls neben ihm auf den Erdboden niederlegten. Der schwarze Rüde blickte hinüber zu Ayjana als er ihren Stupser an seinem Hals bemerkte. Roghir dachte über Ayjana's Aussagen bezüglich seiner Antworten nach: “Weisst du, sie hat Glück, dass du sie gefunden hast.“ Roghir wusste nicht wirklich, wie er mit diesem Satz umgehen sollte. War es wirklich Glück? War es Zufall? Vielleicht. Vermutlich war es wirklich Glück, dass er zusammen mit Pan, Valdis, Takata und den beigen Wolf in der Eiswüste gefunden hatten. Sonst wäre nur Valdis aus dem Eis gekommen, Takata wäre bei ihrem Freund geblieben. Daher war er schon froh, Takata nicht dort gelassen zu haben. Nicht, nachdem sie beim toten Lynx etwas über die unsichtbaren Krankheit herausgefunden hatten.

“Nicht wirklich. Ich bin müde. Waren ein paar anstrengende Stunden.“

, beantwortete er Ayjanas Frage aufrichtig, ohne auf die Details einzugehen. Er hatte Pan getroffen, sie haben sich zusammen in die Eiswüste gewagt, um auf Takata, Valdis und den sterbenden Lynx zu treffen. Valdis und Pan zum Rudel geschickt, Takata aus der Eiswüste begleitet und auf Avon und Valdis zu treffen vor einer Bärenhöhle. Roghir's Ohren legten sich nach hinten als ihn die Erkenntnisse traf, dass Avon und Valdis ja noch da draußen und nicht mit ihnen zurück zum Mondscheinsee gekommen waren. Der schwarze Rüde drehte seinen Kopf in die Richtung, die sie bei ihrer Rückkehr genommen hatten. Hoffentlich handelten sie sich nicht noch mehr Ärgern ein. Oder dem Rudel. Den beiden Welpen würde irgendwann eine Lehrstunde erteilen müssen, damit sie überhaupt Zugehörigkeitsgefühl entwickelten. Aber, ob das genügte? Würden sie sich überhaupt dem Rudel zugehörig fühlen und helfen? Mhmm.... Roghir blickte wieder zu Ayjana, die von ihren Erlebnissen mit ihren Wurfgeschwister erzählte. Neugierig hörte er zu. Es schien eine schöne Erinnerung gewesen zu sein. Anders als bei ihm. Irritiert legte er ein Ohr zur Seite als Ayjana stockte und nicht weiter sprach. Leicht besorgt hob er den Kopf und leckte ihr vorsichtig an einer Stelle hinter ihrem Ohr.

“Was war passiert?“

, wollte er wissen und sah sie besorgt aus seinen bernsteinfarbenen Augen an. Der Ausdruck von Schrecken deutete daraufhin, dass es nicht gut ausging. Aus den Augenwinkel sah Roghir, wie Pan sich weiter Kachnik annahm. Er empfand Respekt für Pan, vor allem wuchs seine Anerkennung ihm gegenüber, da Pan sich um Kachnik kümmerte. Er half den Hilfsbedürftigen und das rechnete Roghir ihm hoch an, obwohl der braune Rüde noch nicht lange beim Rudel war.

[bei Ayjana, Pan und Kachnik | In der Nähe des Rudels | Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
26.02.2025 11:22 Forum: Das Tal

Roghir schaute wachsam auf die zitternde, weiße Fähe in seiner Nähe. Er war erneut stehen geblieben, jedoch ohne es wirklich zu registrieren. Beobachtete die Reaktionen der Weißen. Alles in ihm sehnte sich nach Ruhe, nach einem Platz zum Ausruhen. Das Adrenalin verschwand langsam und somit auch ihre Wirkung, machte Platz für die Müdigkeit und Erschöpfung. Und ihm reichte es für heute. Er sah, wie Takata den Kopf leicht schüttelte, als könnte sie es nicht glauben, was er ihr flüsternd mitgeteilt hatte. Als wäre es so abwegig und absurd. Roghir's bernsteinfarbenen Augen wurden schmal; in ihm wuchs das Bedürfnis, sie dafür zurechtzuweisen. Was war so flüchtig oder falsch, dass eine schüchterne, zurückhaltende Fähe Mut zeigte und einer Artgenossin zur Hilfe eilte? Entsprach es nicht der Vorstellung und Erwartungshaltung von dem, was ihr Charakter war? Wie sie sich gab? Roghir schloss müde und genervt seine Augen und schüttelte betrübt den Kopf. Er war zu erschöpft, um sich darüber Gedanken zu machen. Allerdings würde er es im Hinterkopf behalten. Der schwarze Wolf sah, wie Takata Niyol freudig begrüßte und ihm vor die Pfoten fiel wie ein ungeschickter Welpe. Besorgt klappte eines seiner Ohren zur Seite, immer noch abwartend. Niyol nahm sich nun seinerseits Takata an, worüber er mehr als froh war. Auch verkündete der graue Wolf, dass sie alle vom diesem Ort verschwinden sollten und schickte sich an, die Führung zu übernehmen. Roghir nickte müde, er bekam mehr und mehr den Drang allein zu sein und sich erst mal auszuruhen. Dem schwarzen Rüden wurde jedoch auch ein ihm unbekannter Name in den Gehörgang geschickt, wodurch er sich leicht aufrichtete, um zu sehen, wen Niyol da mitgebracht hatte.

Sein bernsteinfarbener Blick schaute einem Rüden mit sandfarbenem Fell und fast gelblichen Augen ins Gesicht. Er schien sich zurückhaltend im Dickicht der Sträucher versteckt zu haben und kam nun – motiviert von Niyols Worten – aus seinem Versteck. Neugierig betrachtete Roghir den Neuankömmling, schnupperte leicht, um den Geruch des Neuen in sich aufzunehmen. Bei all der Aufregung war er ihm glatt entgangen. Es dauerte ein paar Sekunden bis Roghir auch den schwarzen Vogel entdeckte, der den hellen Rüden begleitete. Sein Fell sträubte sich leicht bei seinem Anblick, sein Nasenrücken kräuselte sich ebenso. Seine Ruter richtete sich etwas auf. Und das nicht im positiven Sinne. Schwarze Vögel verhießen nie etwas Gutes. Zumindest nach seiner Erfahrung nicht. Offenbar gehört der Vogel zum Neuankömmling. Wann und wie kam es eigentlich dazu, dass Vogel und Wolf eine Art „Gemeinschaft“ gebildet hatten? Ungläubig schaute er zum Raben hinüber, konnte es nicht wirklich fassen, was er da sah. Nach ein paar weiteren Sekunden ebbte seine Aufgeregtheit ab. Roghir sah, wie sich Takata, Niyol, Yarok und der Neuankömmling zum Gehen anschickten. Die Frage von Takata an Niyol – wohl auch an ihn gerichtet – überhörte er absichtlich. Er hatte keinen Nerv mehr für sie. Nicht in der jetzigen Situation und nicht in diesem Moment. Sollten sich andere um sie kümmern.

Als er loslaufen wollte, wurde er von Ayjana unabsichtlich aufgehalten, die offenbar ein paar Schritte rückwärts getätigt hatte und ihn dabei anrempelte. Fragend sah er hinunter auf ihren Hinterkopf und spitzte die Ohren. Und er fragte sich erneut; was war passiert, das Ayjana nur so voller Angst war? Oder interpretierte er es einfach nur anhand ihrer Körpersprache, dass es Angst war? Es konnte auch etwas anderes sein. Roghir beschloss, neben Ayjana her zu laufen. Vielleicht konnte er sie ein wenig aufmuntern.

“Bitte entschuldige dich nicht, Ayjana. Ignoriere sie am besten erst Mal. Wir bringen es schon in Erfahrung. Aber für's Erste gehen wir ihr aus dem Weg.“

, flüsterte Roghir freundlich zurück und stupste sie leicht lächelnd an ihrem Nasenrücken an. Er passte sich dem Lauftempo der kleineren, weißen Fähe an. Die Unsicherheit war deutlich aus ihrer Stimme zu vernehmen. Es stimmte ihn ein wenig Traurig, Ayjana so zu sehen. Aber viel machen konnte er nicht; außer ihr beizustehen. Als Freund. Während sie zum Mondscheinsee zurückkehrten, bemerkte Roghir, wie der braune Rüde Pan zusammen mit Kachnik zu ihm und Ayjana aufschloss. Lächelnd nickte er dem Rüden zu und blickte kurz zu Kachnik hinüber. Ihm kam es vor als hätte ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Und zum ersten Mal registrierte er auch die milchigen Augen des Rüden. War er blind?! Roghir seufzte innerlich, ärgerte sich über sich selbst, dass er es nicht vorher gesehen hatte. Kachnik konnte sich – obwohl er wahrscheinlich blind war – trotzdem gut orientieren. Zumindest erinnerte sich der schwarze Rüde nicht an einen völlig hilflosen Kachnik. Und gejagt hatte er ja auch. Vermutlich war ihm das nie richtig aufgefallen, weil Kachnik sein Verhalten sehr gut anpassen konnte. Naja, die Blindheit blieb eine Theorie von ihm – ob sie sich bestätigte, stand noch in den Sternen.

Roghir konzentrierte sich wieder auf Ayjana. Ihre Frage darüber, wie er Takata dazu überredet hatte, mit ihm zu kommen, stimmte ihn nachdenklich. Wie erklärte er es am besten...

“Nun...Takata traf einen alten Freund. Sie war vermutlich eine Weile mit ihm unterwegs und aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen, hielten sie sich in der Eiswüste auf. Keine Ahnung, wie sie dort hingelangt waren. Doch...ihr Freund... verstarb. Er stand ihr offenbar sehr nahe. Ich... konnte sie nicht einfach dort lassen. Sie wäre bei ihm geblieben und hätte auf den Tod gewartet. Nein.“

, erzählte Roghir mit ernster Stimme und blickte zu Niyol und Takata. Dann nahm er Bezug auf Ayjana's Fragen:

“Auch Takata verdient es zu leben. Und ich denke, dass ihr Freund es wollte, dass sie lebt, egal, was für Taten sie begangen hatte und wie ihr Charakter ist.“

Der schwarze Wolf sah Ayjana dabei ernst an. Jeder verdient es zu leben, musste jedoch mit den Konsequenzen seines Handelns und seiner Taten klar kommen. Und mit ihr Leben. Als er den See erkennen konnte, verlangsamte er seine Schritte. Seine bernsteinfarbenen Augen suchten nach einem geeigneten Platz, um nicht gleich wieder im Mittelpunkt zu stehen. Etwas weiter weg.

“Kommst du mit mir? Ich könnte etwas ruhigere Gesellschaft gebrauchen.“

, fragte Roghir Ayjana warm lächelnd und setzte sich in die Richtung, wo er ein schattiges Plätzchen unter einer hochgewachsenen Tanne ausgemacht hatte. Er wollte Pan und Kachnik nicht abhängen, aber im Moment wollte und konnte nicht noch mehr kräftezerrende Szenarien gebrauchen. Er bedeute ihnen jedoch mit einem Kopfnicken an, dass auch sie mitkommen könnten, falls sie wollten. Als er angekommen war, schnupperte kurz über den Boden, bevor er sich auf seine Läufe niederließ. Müde legte er sein Kinn auf seine Vorderpfoten. Von diesem Platz aus, hatte er den See im Blick. Und den Rest des Rudels.

[Bei Ayjana, Pan & Kachnik | Rest des Rudels in der Nähe| Am Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
11.01.2025 11:43 Forum: Das Tal

Ernst betrachtete Roghir den Eingang zur Bärenhöhle, bereit, wiederholt Taten folgen zu lassen. Er traute dem Frieden nicht. Traute dem Bären nicht, der sich zurückgezogen hatte. Es war eine Chance zu Verschnaufen, aber wer wusste schon, ob der Bär sich nicht doch umentschied und seine Feinde dem Erdboden gleichmachte? Der schwarze Wolf sah hinunter zu Takata, da er spürte, wie ihr Körper sich bewegte. Sie war aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht und schien noch ziemlich benommen zu sein. Um ihr Zeit und Raum zu geben, machte Roghir ein paar Schritte zur Seite und sah nun Ayjana an. Erinnerte sich an ihre Worte, ihre Antwort auf seinen Dank. Nein, dass hätte nicht jeder getan, Ayjana., dachte Roghir still bei sich. Das sah man ja an dem Rest des Rudels, die noch immer am Rande der Senke zur Bärenhöhle aufhielt und das Szenario beobachtete. Ayjana war die Einzige von ihnen gewesen, die ihrer bewusstlosen Fellschwester zur Hilfe geeilt war. Alle anderen waren, zur ihrer eigenen Sicherheit, am Rande geblieben, um zu flüchten, sollte die Gefahr sich etwas weiter heraus wagen.

Roghir ging auch davon aus, dass einige tatsächlich mitgekämpft hätten oder zumindest versucht hätten, den Bären abzulenken. Aber nicht alle. Der schwarze Wolf sah nun, wie Takata sich zitternd versuchte, aufzurichten. Leicht besorgt sah er ihr zu – sie stand, wenn auch ziemlich auf wackelig Pfoten und wahrscheinlich mit einem dröhnendem Kopf. Ihre Augen blinzelnden unkontrolliert und er hörte ihre leisen Laute, wohl a.g. des Schmerzes. Roghir's bernsteinfarbener Blick glitt zur Bärenhöhle – sie sollten gehen. Es war ein gutes Zeichen, das Takata so schnell auf den Beinen war, doch ihr Kreislauf machte das bestimmt nicht lange mit. Aber das war ihre Chance, Abstand zur dieser Höhle zu bekommen. Als Ayjana sich abwandte, ein paar Meter davon ging, jedoch dann wieder stehen blieb, schaute Roghir ihr verwirrt nach. Er starrte auf ihren Hinterkopf, der sich kurz hob und dann wieder senkte, auch ihre Ohren klappten zur Seite. Was hatte sie denn? Sein Blick glitt zu den anderen Rudelmitgliedern. Fast alle standen dort, wartend. Sein Blick glitt zwischen den einzelnen Artgenossen umher bis ihm ein vertrautes Gesicht erschien – Niyol.

Er hatte es also zurückgeschafft. Kurz huschte ein Lächeln auf seinen Lefzen und seine Rute schwenkte freundlich umher. Er war froh, ihn wiederzusehen. Doch Takata's Worte dämpften seine Freude und er sah besorgt, aber auch leicht verwirrt in ihr Gesicht. Es dauerte ein paar Sekunden bis er verstand, was sie meinte. Er schüttelte den Kopf.

“Nein. Der Bär hat sich zurückgezogen. Kannst du laufen? Das ist unsere Chance, von hier zu verschwinden!“

, antwortete Roghir trat ein Schritt vorwärts, um ihr zu signalisieren, dass er zügig aus dieser Senke raus wollte. Jedoch aus Vorsicht blieb er bei ihr, denn so zitternd wie sie ausschaute, könnte sie ihm jederzeit abklappen. Und sie dann aus der Senke zu bekommen, wäre ein absolutes Unterfangen und sie hätten den Bären womöglich noch ein zweites Mal raus-gelockt.

“Und bedanke dich bitte bei Ayjana, sie war die Erste und Einzige, die dich – neben mir – beschützt und dir zur Hilfe geeilt ist.“

, murmelte Roghir leise in Richtung Takata, so dass es nur die weiße Fähe mitbekam. Auf diesen Tihar würde er wieder zurückkommen, wenn Takata einigermaßen wieder auf dem Damm war.
Entschlossen schob er sich vorwärts, immer drauf bedacht, in der Nähe der zitternden Fähe zu bleiben.

[bei Takata, Ayjana | geht aus der Senke | Bärenhöhle – Nähe Mondscheinsee]
Thema: Neujahrschat ?
08.12.2024 19:07 Forum: Grundlegendes & Neues

Bin auch eher für den 4. Januar. smile
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
16.11.2024 01:03 Forum: Das Tal

Roghir stand immer noch an Ort und Stelle, schräg am Rand etwas unterhalb von Shiro. Mit seinen bernsteinfarbenen Augen beobachtete er die Szene; wagte er es nicht, sich dem braunen Ungetüm zu nähern. Der Bär hatte sich brüllend erhoben und seine Pranke nach der weißen Fähe schlagen lassen. Da Takata in der Nähe verweilte, bekam sie die Pranke direkt auf dem Kopf verpasst, was den schwarzen Wolf kaum merklich zusammenzucken ließ. Mist! Die weiße Wölfin fiel zu Boden und lag nun reglos da. Roghir knurrte, er trippelte unruhig auf der Stelle. Verdammt!, hoffentlich war Takata nur Bewusstlos und nicht tot. Auch, wenn sie ihm einiges zu erklären hatte, wollte er nicht, dass sie nun das Zeitliche segnete. Der schwarze Wolf registrierte aus den Augenwinkeln, dass ein weißer Schatten an ihm vorbei in die Senke schoss; Ayjana lief auf Takata zu, packte sie am Nackenfell und versuchte sie aus der Gefahrenzone zu ziehen. Roghirs Herz setzte für einen Herzschlag aus; wenn nun auch noch Ayjana getroffen werden würde, würde er es sich nie verzeihen! Der schwarze Wolf spannte sich an, um zu Ayjana und Takata zu eilen, doch dann bemerkte er eine Veränderung im Verhalten des Bären:

Er brüllte, jedoch schnappte er nicht mehr nach ihnen, sondern schenkte drohende Blicke. Warnende Blicke. Roghirs Ohren drehten sich nach hinten, während er den Bären nicht aus den Augen ließ. Der Allesfresser schien sich zurückzuziehen; er drohte zwar noch, doch er schritt rückwärts in die Höhle hinein, bis er nicht mehr zu sehen war. Roghir wagte er noch nicht, sich zu bewegen, hoffte er dadurch, den Bär nicht nochmal herauszulocken. Erst als er sicher war, dass keine Gefahr mehr in der Luft lag und der Bär vom Höhleneingang verschwunden war, erlaubte er sich, sich zu entspannen. Das Rauschen in seinen Ohren nahm ab, seine Muskeln entspannten sich und seine Rute richtete sich gen Boden. Sein Fell legte sich ebenfalls. Der schwarze Wolf hörte nur wie durch Watte, dass Kachnik und Yarok – die es offenbar zur Senke geschafft hatten – einerseits den Rückzug des Bären und andererseits den Zustand von Takata kommentierten. Roghir nickte, ohne jedoch einen der beiden genau anzusprechen. Er fühlte sich ausgelaugt, müde, erschöpft. Erst neue Gesichter, Tod eines Artgenossen und jetzt auch noch die Situation mit dem Bären. Er hatte genug für den Rest des Tages. Seine Ohren drehten sich nach vorne, als ein bekanntes Heulen vernahm:

“Niyol…!“

, murmelte Roghir leise und seufzte lautlos. Er war froh, dass es dem grauen Wolf gut zu gehen schien. Und er brachte jemand Neues mit. Hoffentlich nicht noch so jemanden wie Avon oder Valdis; es reichte, wenn sie zwei Chaoten hatten, um die sie sich kümmern mussten. Müde richtete er seinen Blick auf Pan.

“Soweit ich sehen kann, alles gut.“

, beruhigte er den Dunkelbraunen, obwohl ihm nicht wirklich wohl war. Besonders im Hinblick auf Takata. Der schwarze Wolf richtete seinen bernsteinfarbenen nun auf Ayjana und Takata; Ayjana zitterte am ganzen Leib und stupste ihre Fellschwester immer wieder an. Hilflos. Roghir setzte sich in Bewegung, um zu ihnen zu gelangen.

“Hey… Ayjana…Danke!“,
bedankte er sich traurig, aber erleichtert, während er an ihrer Seite zum Stehen kam. Er leckte ihr über die Wange und drückte seinen Nasenrücken gegen diese. Er spürte ihr Zittern, hoffte er doch, ihr ein wenig Zuversicht zu vermitteln. Sicherheit. Dass sie nicht allein war. Es gehörte einfach viel Mut dazu, sich in eine solche Situation zu begeben. Und er hätte das nie von Ayjana gedacht, dass sie all ihren Mut zusammennahm, um Takata zu helfen. Der Wölfin, die sie nicht gerade nett behandelt hatte. Doch Ayjana schien ebenso einen vernünftigen Gerechtigkeitssinn zu haben wie er. Roghir ließ von Ayjana ab und blickte zu Takata hinunter. Er positionierte sich Ayjana gegenüber und leckte bzw. stupste seinerseits Takata an. Er hoffte, sie dadurch aus ihrer Bewusstlosigkeit herauszuholen. Auch schnupperte er vorsichtig am Kopf der weißen Fähe, die Stelle, die der Bär mit seiner Pranke getroffen hatte.

[bei Takata, Ayjana | in der Nähe von Pan, Shiro, Kachnik, Yarok – Mondscheinsee/Höhleneingang]
Thema: Alles Gute zum 18., liebe Wölfe der Nacht!
17.09.2024 20:01 Forum: Grundlegendes & Neues

Ach, wie lieb von dir! großes Grinsen

Und das Gedicht ist ja cool!
Ich habe sofort beim Lesen eine bestimmte Melodie im Kopf von einem Anime-Opening im Kopf. Weiß aber nicht, welche. XD

Wünsche den Wölfen der Nacht ebenfalls alles Gute! <3
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.08.2024 11:22 Forum: Das Tal

Knurrend versuchte Roghir weiter die Aufmerksamkeit des Bären auf sich zu lenken. Doch, wollte es nicht recht gelingen; der Bär war eher auf seine weiße Begleiterin fixiert und schien ihn größtenteils zu ignorieren. Zudem spürte er, dass der Bär immer aggressiver und unberechenbarer wurde. Und wahrscheinlich lag es daran, dass sie wie die Fliegen um ihm herum schwirrten. Wäre der schwarze Rüde allein auf den Bären getroffen, hätte er einen sehr großen Bogen um ihn gemacht und eine sehr großen Abstand zwischen sich und dem braunen Bären gebracht. Doch, die Situation war eine andere; ein Rudel war in der Nähe und er wollte nicht, das den Mitglieder des Rudels etwas passierte. Auch einem Avon nicht und auch einer Valdis nicht. Nichtsdestotrotz, dass sie den Anfang dieser Situation geebnet hatten, hatte er diese mit Takata zusammen weitergeführt. Und das Ende war noch offen. Unruhig lief der schwarze Wolf hin und her, brachte zwischen sich und dem Bär noch etwas mehr Abstand, indem er rückwärts auf die Anhöhe ging. Wenn er fliehen musste, hatte er einen kleinen Vorsprung, den der braune Bär musste dann noch die Anhöhe hoch. Ein kleiner Vorteil, nicht viel, aber ein Vorteil.

Roghir's Ohren drehten sich als Takata den Namen „Tihar“ heulte. Kurz blieb der schwarze Rüde wie erstarrt stehen, dann jedoch richtete er seine Aufmerksamkeit der weißen Wölfin. Er knurrte unwillig. Schon zum zweiten Mal nahm er diesen Namen wahr. Dieser „Tihar“ musste eine enge Verbindung zu der weißen Wölfin gehabt haben – und es störte ihn. Es störte ihn gewaltig! Wenn sie die Begegnung mit den Bären überlebten, musste er Takata damit konfrontieren. Sicherlich, es war vermutlich nicht böswillig gemeint, aber es war offenbar ein Trauma, welches sie nicht aufgearbeitet hatte. Und Traumata machten Wesen auf dieser Erde unberechenbarer. Roghir's Knurren wurde leiser, aber dafür schickte die weiße Takata ein Heulen los. Und Roghir's Blick wurde kalt; sie machte genau das, was er nicht gewollte hatte. Mit diesem Heulen hatte sie wahrscheinlich das Rudel alarmiert! Und jeder Wolf würde jetzt zur Bärenstelle laufen, um zu schauen, was los war.

Der schwarze Wolf sah wie Takata in die Senke sprang und dabei dem braunen Bären gefährlich nahe kam. Und er sah die Entschlossenheit in ihrem Blick. Sie würde eher töten als wegzulaufen. Dabei war sie erschöpft, sah nicht gut aus und wenn sie nicht aufpasste, konnte der Bär sie mit seiner Pranke noch erwischen, die er öfter in ihre Richtung schlagen lies. Roghir lief auf die südliche Seite der Senke zu, dabei rutschte er ein wenig seitlich die Senke herunter. Er musste Takata aus der Senke bringen! Er war so auf die beiden fixiert, dass er erschrocken zusammen zuckte als er die - vor Wut – schäumende Stimme Shiro schräg hinter sich hörte. Also war das Rudel tatsächlich hier. Mist!

“Wir müssen Takata hier raus bringen!“

, knurrte er in Richtung Shiro, während er überlegte, aber weiterhin ein Auge auf den Feind gerichtet hatte. Er hatte keine Zeit sich über die Wortwahl Shiro's zu ärgern, manchmal waren deutliche Worte nötig. Und auch er bemerkte die beiden wiedergekommenen Wölfe auf der anderen Seite der Senke nicht, konnte sie auch nicht sehen.

[bei den Bären, Takata, Shiro | In der Nähe von Avon, Valdis | Bärenhöhle, Nähe des Mondscheinsees]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
28.07.2024 19:25 Forum: Das Tal

Roghir's Ohren zuckten hin und her und er wedelte weiterhin leicht mit seiner Rute, um Freundlichkeit zu signalisieren. Nichtsahnend, dass er wenige Minuten später Avon und Valdis am liebsten den Hals umgedreht hätte! Die Erste, die Alarm schlug und den Begriff „Bär“ herausschrie und flüchtete war Valdis; wie von der Spinne gebissen, sprintete sie an den schwarzen Wolf vorbei, so dass er ihr überrascht hinterher schaute. Und es dauerte nur ein paar Sekunden bis er ihre Worte richtige einordnete; seine Nackenhaare sträubten sich und seine Ohren legten sich an seinen Kopf. Verdammtes Trio!, fluchte Roghir still, während er zurück zu Avon sah und dabei die Gestalt des Bären, welches sich langsam aus der dunklen Höhle wagte und bedrohlich hinter dem grauen Rüden aufragte. Der schwarze Wolf zog die Lefzen zurück und war im Begriff vorwärts zu springen, um den Bären von Avon wegzulocken, doch da überraschte er ihn: Avon wich gekonnt der großen Pranke des Bären aus und lief aufgeregt auf ihn und Takata zu. Knurrend und kurz verdutzt, drehte Roghir seine Ohren, um die Stimme des grauen Wolfes mitzubekommen, jedoch weiterhin den Blick auf den braunen Bären gerichtet. Avon stellte eine nicht ernstgemeinte Frage, verabschiedete sich und rannte um sein Leben.

“AVON!!!“

, schrie Roghir knurrend, während kurz hinter sich sah, um besagten Wolf einen mörderischen Blick hinterher zu werfen. Dieser groß-geratene Welpe hatte das Gehirn eines Pflanzensamen! Der schwarze Wolf sah zurück auf den Bären und war sich sicher, dass er ihn durch sein Geschrei definitiv angelockt hatte. Bären waren massiv, groß, gut im klettern und waren mitunter schnell, wenn sie kurze Strecken laufen mussten. Roghir schaute zu Takata.

“Ich locke ihn von den beiden weg!“

, entschied der schwarze Wolf und bewegte sich auf den Bären zu. Eigentlich wollte er, dass Takata zu den beiden Wölfen ging, um sicher zu gehen, dass sie keinen weiteren Blödsinn anzapften! Jedoch konnte sie ihm aber auch dabei helfen, diesen Bären weg vom Mondscheinsee zu bringen. Aber er überließ es der weißen Fähe, welche Entscheidung sie treffen würde. Er knurrte und bellte, um die Aufmerksamkeit des Bären auf sich zu lenken. Er lief auf die gegenüberliegenden Seite mit großen Abstand zu der Kreatur, dabei ließen seine bernsteinfarbenen Augen diese nicht aus den Augen. Auch achtete er darauf, ihr nicht den Rücken zuzudrehen; wenn er das tat, würde er nicht mehr auf dieser Erde weilen. Wenn sie das überleben sollten, würde er diesem grauen Welpen-Gespann die Leviten lesen!

[bei Takata & Bär | weiter weg Valdis &Avon | in der Nähe des Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
21.06.2024 13:39 Forum: Das Tal

Roghir schob sich langsam vorwärts, hielt Ausschau nach den beiden Wölfe, die er zuvor gewittert hatte. Die Reaktion der weißen Takata auf die Gerüche konnte er ihr nicht verübeln; sein unterdrücktes Knurren zeigte ebenfalls, dass er nicht begeistert war. Aber sie hatten nicht wirklich eine Wahl und wenn Roghir recht überlegte, konnte er - wenn er es geschickt anstellte- den tollpatschigen Avon davon abhalten, sofort Alarm zu schlagen. Vermutlich würde Valdis ihn, so gut es ging, auf der Erde behalten. Aber wer wusste schon, was in seinem Gehirn vorging? Roghir gefiel es nicht, dass Avon nicht berechnend war, er wusste nie, was als nächstes mit dem groß-gewachsenen Welpe einher kam. Was ihn wiederum stutzig machte war, das die graue Wölfin bei ihm war, jedoch wusste er nichts über ihre Beweggründe. Roghir schnupperte kurz und schob sich über eine kleine Anhöhe vor. Vor ihm ragte eine dunkle Höhle auf; vor der Höhle standen Valdis und Avon. Avon hatte sich in seine Richtung gedreht und hatte sich beschützerisch vor der Fähe aufgebaut und schaute ihn mit herausfordernden Blick an. Roghir blieb stehen und drehte ein Ohr zur Seite. Einerseits überraschte es ihn nicht, das Avon ihm nicht gerade mit Wohlwollen begegnete - nach der Sache mit Ayjana im Mondscheinsee- und andererseits war er irritiert, das der graue Wolf Valdis wirklich beschützen wollte. Vor ihm. Mutig. Zwar eine sehr ungewöhnliche und unkluge Aktion, nicht nachvollziehbar; aber mutig. Der schwarze Rüde leckte sich über die Lefzen, bevor er zu sprechen begann:

"Hallo Avon. Hallo Valdis. Wie ich sehe, haben du und Pan das Rudel gefunden."

Und dabei gleich den Welpen aufgelesen, dachte Roghir für sich selbst und lächelte freundlich, wedelte leicht mit seiner Rute. Hoffentlich eskalierte die Situation nicht so schnell.
Er schaute kurz zu der weißen Fähe an seiner Seite, bevor er abwartend auf die beiden Wölfe vor sich schaute. Auf die beschützerische Haltung ging er nicht ein.

[Bei Avon, Valdis & Takata | Höhle in der Nähe des Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
16.04.2024 10:41 Forum: Das Tal

Mhm... schauen wir mal, wie es nun weiter geht..., dachte Roghir für sich selbst und wartete auf eine Reaktion seitens der weißen Wölfin.
Immer wieder drehte er sein Haupt dabei in die Richtung, die vor ihm lag und witterte vorsichtig mit seiner schwarzen Schnauze. Es roch nach den unterschiedlichen Pflanzenarten. Kieferholz. Nach der feuchten, warmen Erde. Er drehte seine Ohren auch immer wieder in verschiedene Richtungen. Hörte das Knacken des Holzes, die leisen Pfoten der Tiere, welches über die mit Moos bedeckten Steine und Baumstämme liefen. Der schwarze Wolf schaute wieder Takata an. Bisher hatte sie nichts zu seiner Frage gesagt geschweige denn geantwortet. Vermutlich überlegte sie für sich selbst, welche Konsequenzen jede Entscheidung haben könnte. Egal, wofür sie sich entscheiden würde. Als die weiße Fähe sich schließlich erhob und ihm zu folgen schien, setzte er sich in Bewegung. Sie würde also mit ihm mitkommen, zum Rudel zurück. Er blickte sie kurz an und richtete sein Augenmerk wieder nach vorn.

Sie sah abgekämpft aus. Müde und erschöpft. Doch war er es auch. Diese Diskussion mit ihr war anstrengend, zudem konnte er nicht nachvollziehen, wie man so wechselhaft wie das Wetter selbst sein konnte. Und dann auch noch eine Eigenschaft an den Tag legen konnte, die andere Wölfe in Gefahr bringen konnte. Aber vermutlich wäre jede andere Entscheidung auch nicht besser. Roghir trottete voran, die schwarze Schnauze am Waldboden. Ein langsamer Trott. Er wollte nicht viel Energie für sich und für Takata verschwenden. Seine Pfoten schmerzten weniger auf dem weichen Boden des Waldes, als im Eis, aber trotzdem waren sie noch leicht Wund.

“Überlass mir das Reden, einverstanden?“

, bat Roghir und schaute Takata aus seinen bernsteinfarbenen Augen kurz an. Es kam auch drauf an, auf wen sie zu erst trafen. Insgeheim hoffte er auf Aarinath, Yarok und Pan. Aarinath, weil er sie für so vernünftig hielt, nicht gleich Alarm zu schlagen und aktiv zuhören zu können, ebenso Yarok und Pan. Alle anderen hatten eine persönliche Vorgeschichte mit der weißen Wölfin, mochten sie nicht und waren ihr gegenüber misstrauisch. Er wollte eine direkte Konfrontation zu Beginn vermeiden. Roghir kletterte über einen großen Stein, über hölzerne, dörre Äste und wich Gestrüpp aus. Dabei achtete er auch auf die weiße Wölfin, wenn auch nur unterbewusst. Seine Schnauze streckte er in die Luft, um eine mögliche Witterung aufzunehmen. Wie weit waren sie eigentlich entfernt? Der schwarze Wolf hielt leicht inne als seine Ohren ein leises plätschern vernehmen konnten. Ein Fluss! Roghir beschleunigte sein Tempo etwas, folgte dem Geräusch des Flusses. Als er den kleinen Bachlauf vor sich sah, wurde er langsamer und hielt vor dem Lauf inne. Er streckte sein Haupt und tauchte seine Schnauze ins kalte Nass. Trank ein paar Schlücke und setzte vorsichtig seine Vorderpfoten ins Wasser. Frisch und klar und doch kein Eis. Wohltuend. Sanft. Roghir sah sich um und spitzte die Ohren. Hörte er da nicht etwas? Das war doch...!

Der schwarze Rüde wusste nicht, ob er erleichtert oder doch lieber verzweifelt sein sollte. Genau auf diese Mannschaft hatte er gehofft, nicht als erstes zu treffen. Wenn Avon und Kachnik es als erstes erfuhren, würden sie gewiss Alarm schlagen. Roghir knurrte leise, legte ein Ohr zur Seite. Er roch noch ein anderen Geruch. War das Valdis? Seine Hoffnung schwand immer mehr. Auch sie mochte die Weiße nicht besonders. Roghir sah sich um. Sie waren nahe beim Mondscheinsee, aber auch in der direkten Nähe einer Höhle und die anderen Rudelmitglieder waren offensichtlich weiter im Süden. Es war also egal, ob sie direkt auf sie trafen oder sich an ihnen vorbei schlichen, sie würden Takata sehen.

Roghir sah zu Takata hinüber. Nickte ihr aufmunternd zu und setzte sich langsam in Bewegung. Dann brachte er mal die Steine ins Rollen.

[bei Takata | in der Nähe von Avon, Valdis und Kachnik | Höhle/Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
23.03.2024 23:21 Forum: Das Tal

Der schwarze Rüde sah müde zu Takata auf, sein Haupt immer noch leicht gesenkt. Seine Entscheidung stand fest: Egal, wie sie sich entscheiden würde – ob sie nun mit ihm zurück zum Rudel kam oder allein weiterzog – er würde ihr nicht im Weg stehen. Zumal er immer noch keinen Plan hatte, wie er ihre Rückkehr zum Rudel erklären sollte. Roghir leckte sich kurz über die Lefzen und hob den Kopf wieder höher. Er beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken. Er hatte lange genug gegrübelt. Roghir schaute wieder in die Ferne, legte die Ohren zurück, um zu hören, ob Takata etwas sagen würde. Sie sollten zurückkehren und den anderen berichten. Über eine weitere Ursache, welches vielleicht mit der unsichtbaren Krankheit zu tun haben könnte. Roghir überlegte, wo die anderen Rudelmitglieder sein könnten, doch abrupt stoppte er seine Gedankengänge. Seine Augen weiteten sich ein wenig bei dem Satz, den Takata geäußert hatte. Lies ihn sich nochmal durch den Kopf gehen. Du ... hast vielleicht ... das Zeug zum neuen Rudelanführer, ist dir das klar?

Wie erstarrt sah er in die weite Ferne. Es war als hätte ein Blitz ihn getroffen. Nach ein paar Sekunden schloss er die Augen und zog die Lefzen zurück. Er schnitt eine gequälte Grimasse. Dabei drehte er den Kopf so, dass die weiße Polarwölfin es nicht sah. Ja, vielleicht hatte er die Fähigkeit, ein Rudelanführer zu sein. Aber von wollen konnte keine Rede sein! Er wollte diese Position nicht! Und wie sollte er das einer Takata beibringen, die offenbar ihre Hoffnung in ihm setzte? Roghir entspannte seine Gesichtsmuskeln und drehte sein Haupt bis er Takata wieder ins Gesicht sah. Seine Ohren drehte er nach vorne, um ihre leisen Worte mitzubekommen, die sie hinter ihrer ersten Aussage setzte. Und ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Der schwarze Rüde sah ihr schweigend ins Gesicht. Konnte ihr Lächeln nicht erwidern.

Sah sie stattdessen leicht traurig an.
Er wusste nicht, weshalb er diese Traurigkeit verspürte. Vermutlich, weil er ihrem Wunsch nicht entsprechen konnte. Er war kein Anführer. Er hatte einmal eine Entscheidung getroffen. Und ein Leben, nie wieder gesehen. Müde schloss er erneut die Augen und schüttelte leicht den Kopf.

“Tut mir leid, Takata...

, entschuldigte er sich und setzte sich in Bewegung, um an ihr vorbei zu gehen. Auf halber Höhe mit ihr, antwortete er:

“...aber ich kann das Angebot nicht annehmen. Ich bin nicht zum Anführer gemacht, dazu bin ich zu ungeduldig, zu dickköpfig. Es wäre sicher jemand anderer besser geeignet als ich.“

Er setzte seine Bewegung fort und ging an der weißen Fähe vorbei, legte die schwarze Schnauze in den Wind. Schnüffelte leicht. Er würde zum Mondscheinsee zurückgehen – er vermutete die anderen Wölfe dort. Sein bernsteinfarbener Blick sah zurück. Er hoffte, er hatte den Vertrauenszuschuss nicht völlig zerstört mit seiner Antwort.

“Kommst du mit mir zurück?

, fragte er und sah ihr offen ins Gesicht und auf eine Antwort ihrerseits wartend.

[bei Takata | Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
19.02.2024 21:02 Forum: Das Tal

Roghir ließ sein Blick wieder in die Ferne schweifen. Er meinte es ernst, was er zu ihr gesagt hatte. Er würde eher sich selbst isolieren als seine Artgenossen dem Ende zuzuführen. Der schwarze Wolf leckte sich über die Lefzen; dann drehte er sich von Takata weg und schaute sich kurz um. Er überlegte, wo das Rudel nun war. Sie hatten sich auf der Wiese getrennt, wo der Unfall mit Skadi und die Erlegung der Wapiti-Kuh stattgefunden hatte. Er hatte keine Ahnung, wo das Rudel nun war geschweige denn, ob sie zurück zum Mondscheinsee gegangen waren. Oder was sie in der Zwischenzeit gemacht hatten. Roghir drehte seinen Kopf in die Richtung von Takata. Hörte ihrer brüchigen Stimme zu. Seine Ohren drehten sich in verschiedenen Richtungen. Und als ihr Inhalt zu seinen Ohren durchsickerte, schaute er sie ernst an. Nicht lange und seine Züge wurden etwas weicher.

"Warum es mir wichtig ist? Takata, kein Wolf wird böse geboren. Wenn ein Wolf nicht freundlich ist, dann ist er ein Opfer seiner Vergangenheit und seiner Umstände. "

, sagte Roghir und schaute kurz auf seine Pfoten bevor er wieder der weißen Wölfin ins Gesicht sah und weitersprach.

"Ich habe mit meinen Geschwistern und meiner Mutter in einer sehr kargen und rauen Gegend gelebt. Hätten wir nicht aufeinder aufgepasst, wäre dem einen oder anderen Schlimmes widerfahren. Am Schluss stellte ich meiner Mutter zur Rede - wir wollten gehen, sie nicht - und musste eine Entscheidung für meine Geschwister und mich treffen: Wir gingen und ließen sie zurück."

, erzählte der schwarze Wolf und verzog traurig, leicht schmerzvoll das Gesicht. Es schmerzte ihn, daran zu denken, doch gleichzeitig besänftigte ihn der Gedanke, dass seine Mutter zum Handeln gezwungen war. Wo sie wohl war? Roghir wurde wieder ernst.

"Es war keine leichte Entscheidung. Aber ich konnte meine Geschwister nicht länger der Situation aussetzen und meine Mutter war zu ängstlich, stur, um das Land zu verlassen. Meine Hoffnung ist, dass sie dort, wo sie jetzt ist, glücklich ist.

Die Entscheidung bereue ich nicht. Aber meine Geschwister sind mir wichtig, das Rudel und auch das Individuum ist mir wichtig."


, sprach Roghir und sah Takata weiter an.

"Wenn du die Entscheidung fällst, alleine weiterzugehen oder nicht mit mir zum Rudel zu kommen, werde ich dich nicht aufhalten. Dann habe ich alles versucht, dir zu helfen."

, sagte Roghir und senkte leicht müde den Kopf. So viel hatte er in den letzten Stunden nicht geredet.

[Bei Takata | Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
14.01.2024 22:45 Forum: Das Tal

Mhm... Roghir schaute weiterhin, still grübelnd, in die Ferne. Aber er musste sich langsam eingestehen, dass er keine passable Lösung parat hatte. Weder für die Situation des Rudels noch für die Situation von der weißen Takata. Es würde nichts ändern oder halt die Situation für Takata verschlimmern. Leise seufzend fand er sich mit der jetzigen Situation ab. Akzeptierte sie. Doch, er würde trotzdem zum Rudel zurückkehren müssen. Sei es auch nur, um ihnen das Wissen der Symptome der Krankheit mitzuteilen. Und auch irgendwo begann er, seine Artgenossen zu vermissen. Sein Blick blieb kurz am weißen Fell von Takata hängen. Wie ging es Ayjana? Aarinath? Hoffentlich gut. Er machte sich mehr um Ayjana sorgen. Alle anderen Artgenossen - auch Kachnik und Avon - konnten irgendwie überleben. Sogar dem tollpatschigen Avon traute er zu, sich irgendwie aus der brenzligen Situation zu retten. Aber Ayjana...

Roghir merkte gerade, dass er sie in seinen Gedanken wie einen kleinen Welpen behandelte. Sein Blick glitt zur Seite, von Takata weg, seine Ohren legten sich an seinen Kopf. Waren warm. Verlegende Hitze stieg in ihm auf. Er war dankbar, dass die kleine, weiße Wölfin nicht in der Nähe war. Oder der "tatsächliche " Welpe namens Avon. Der hätte nur Wasser auf den Mühlen gehabt. Kurz leckte er sich die Lefzen und schüttelte den Kopf. Seine Ohren spitzen sich als Takata ihre Stimme erhob, um ihm Antwort zu geben. Sein Blick glitt wieder zur weißen Fähe hinüber. Da hatte sie recht - in einem Punkt. Es könnte sein, dass sie die Symptome erst später bekommen könnten. Er nickte, jedoch eher zu sich selbst. Da stimmte er zu. Doch die nächsten Worte von ihr, waren mal wieder Sätze, mit denen er nicht einverstanden war. Es waren schon wieder Sätze, die eher pessimistisch als optimistisch waren. Roghir erhob sich und blieb an Ort und Stelle stehen. Sein Blick glitt kurz in die Ferne.

"Takata, vielleicht haben wir wirklich nicht das Recht, Unglück zum Rudel zu bringen. Aber was passiert, wenn wir ihnen nichts von dem Symptomen erzählen? Was würde passieren, wenn eines unserer Beutetiere die Krankheit hat und zeigt die Symptome und das Rudel tut sich gütig an seinem Fleisch, ohne von den Symptome zu wissen?"

, fragte Roghir und sah Takata ernst ins Gesicht. Er wollte an ihr Gefühle appellieren, an ihr Gewissen. Konnte sie es mit sich vereinbaren, wenn 8 Wölfe vereendeten, weil sie ihr Wissen für sich behielt?

"Ich werde nicht dabei zu sehen, wie meine Artgenossen, Mitglieder des Rudels - Freunde - zur Tode kommen, nur weil ich zu egoistisch war und nichts unternommen habe! Ich werde handeln und dazu gehört es, dass wir Ihnen erzähle, was wir gesehen haben!"

[Bei Takata | Beerenwald]
Thema: Neujahrschat ?
22.12.2023 20:33 Forum: Grundlegendes & Neues

Echt schade, dass es nicht mehr solche chats gibt.

Ich wäre für die WhatsApp - Variante und für den Montag, den 01.01.2024. smile
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
14.12.2023 14:16 Forum: Das Tal

Wie konnte er eine Balance zwischen Takata und dem Rudel herstellen? Takata hatte sich selbst verbannt aufgrund der Angst vor der unsichtbaren Krankheit, jedoch auch einige der älteren Rudelmitglieder wären nicht erfreut über ihre Rückkehr. Welche Möglichkeiten gab es denn dann? Nicht viele, stellte der schwarze Wolf fest und grübelte still. Die Möglichkeit, dass einige Rudelmitglieder ihr heimlich Beute zu kommen lassen würden, war schlichtweg unmöglich und nur ein Vertrauensbruch. Es würde Zwietracht sähen und das war keine Option!
Die zweite Möglichkeit, wo Takata sich nicht verjagen ließ und dem Rudel folgte, wohin sie auch ging, war keine gute Option. Er bezweifelte auch, dass die weiße Fähe ihren Stolz runterschlucken würde und ihnen folgte wie die Jungen einer Mutter. Frustriert knurrte Roghir leise. Eine dritte Möglichkeit fiel ihm nicht ein. Zumindest keine, die ohne Streit oder auch Zerwürfnis ausgehen würde. Ihm erschien die Idee, dass Takata um die Rückkehr im Rudel bitten könnte, eine friedlichere Lösung. Aber wäre sie überhaupt dazu bereit? Wollte sie überhaupt zurück? Roghir hob sein Haupt und sah hinunter auf seine Pfoten. Er hatte sie überhaupt nicht gefragt, ob sie zum Rudel zurückkehren wollte. Er hatte einfach instinktiv und auch egoistisch gehandelt, um sie von den Verlusten abzulenken, damit sie weiter leben wollte. Da hatte er wenig emphatisch gehandelt. Jedoch konnte er ihr gegenüber momentan noch keine Empathie bzw. Sympathie empfinden. Dazu verband sie einfach zu wenig. Roghir sah hinüber zur weißen Fähe. Sie saß noch immer gegen den knorrigen Baum gelehnt. Als sie im nächsten Moment etwas murmelte, stellte der schwarze Wolf die Ohren auf, um ihre Worte besser zu verstehen. Ihre Worte waren unsicher und Roghir glaubte, ein Dejavù zu durchleben. Hatte er ihr gegenüber nicht schon erwähnt, dass er womöglich längst infiziert war? Sie könnte sich bei Lynx angesteckt haben, da sie über einen längeren Zeitraum bei ihm gewesen war. Er hatte sich bei der Jagd nach der Wapiti-Kuh angesteckt, da er seinen Fang ins Fleisch der Beute gesteckt hatte. Kurz glitten seine Gedanken zum Rudel zurück. Zu Aarinath, Ayjana, Yarok, Pan, Nyjol, Kachnik, Shiro, Valdis und auch Avon. Hoffentlich ging es ihnen gut und Valdis, sowie Pan wurden aufgenommen. Und wie ging es Niyol? Roghir schaute in die Ferne und ließ sich Zeit mit einer Antwort.

"Das mag möglich sein, Takata. Aber ich würde eher mich selbst isolieren als den Rest zu gefährden. Jedoch wissen wir nichts genaueres über diese Krankheit. Die Symptome bei Lynx - Blut aus den Ohren und der Schnauze - sind ungewöhnlich. Es kann sein, dass wir infiziert sind..."

, sagte Roghir und schaute zur weißen Wölfin hinüber. Sie zeigten noch keine Symptome und das sollten sie als gutes Zeichen werten.

"Möchtest du überhaupt zurück?"

, fragte er neugierig und leckte sich über die Lefzen. Er wollte es vorher wissen, denn dann konnte er überlegen, wie weiter vorgehen sollten. Das Rudel musste aufjedenfall von den Symptomen erfahren, damit sie rechtzeitig handeln konnten.

[Bei Takata | Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
05.11.2023 22:07 Forum: Das Tal

Roghir leckte sich ein weiteres Mal über die Pfoten, ehe er sie übereinander schlug. Sein Blick lag auf der weißen Fähe, welche ihm auf die Anhöhe gefolgt war. Sie bezog unter dem alten knorrenden Baum einen Platz, ihr Haupt hing kraftlos vor ihrem Brustkorb. Verlassen und auch irgendwie allein wirkte sie auf ihn. Was kein Wunder war; schließlich hatte sie gerade ihren Freund verloren. Er sollte ihr Zeit geben. Sie musste trauern, um über diesen Verlust hinweg zu kommen. Sein Blick glitt fort und er sah in den Himmel. Fast wolkenlos. Hoffentlich war alles gut gegangen bei Valdis und Pan. Er hatte keinen Zweifel, dass sie sich mit dem Rest des Rudels verstehen würden. Je mehr sie waren, desto besser konnten sie sich koordinieren, um irgendwie mit der Krankheit klar zu kommen. Zumindest war das sein Wunsch. Roghir legte die Ohren an und legte leise grummelnd sein Kinn auf seine Vorderpfoten. Es machte ihm auch Angst; diese Krankheit war unsichtbar, hatte ihn und wahrscheinlich auch andere schon angesteckt. Und vermutlich waren diese Symptome bei Lynx die Symptome der Krankheit. Aber... ob das wirklich diese Symptome waren? Das konnten sie nicht wissen, denn sie hatten keinen weiteren Vergleich! Takata und er hatten diese Symptome gesehen, aber Yarok hatte die Krankheit gerochen! Sonst hatten sie nichts! Roghir knurrte leise vor Frust, hätte dann jedoch beinahe die Antwort von Takata auf seine Frage verpasst. Er stellte die Ohren auf und sah zu Takata. Sie gab ihm die Antwort, an die er gedacht hatte. Beute war es also. Er nickte leicht. Wobei es ihm merkwürdig vorkam und er bezweifelte, dass sie im Wald keine Beute mehr gab. Aber vielleicht hatten sie einen guten Grund. Als Takata weitere Sätze von sich gab, hob er den Kopf. Ernst sah er sie an. Was sie davon sich gab, gefiel ihm überhaupt nicht! Es klang gebrochen und ohne jegliche Hoffnung! Was hatte sein gleichfarbiger Artgenosse nur mit ihr gemacht? Zumindest nahm er es an, dass er etwas damit zu tun hatte. Er durfte aber auch nicht vergessen, welchen Schicksalsschlag sie gerade erlitten hatte. Einerseits hätte er sie gern zurecht gewiesen! Andererseits hätte er sich abgewandt, da er wusste, dass es auch ins negative gehen konnte. Roghir schüttelte schweigend den Kopf. Dann erhob er sich und Schritt vorsichtig auf sie zu. Nach eins, zwei Schritten blieb er stehen und sah ihr freundlich, aber bestimmend ins Gesicht.

"Hör mir bitte zu, Takata! Ich weiß, dass es für dich sehr schwer sein muss. Wie schon gesagt, ich weiß es nicht, wie es ist, einen Freund zu verlieren, aber jetzt die Hoffnung aufzugeben - sich selbst aufzugeben! - wäre nicht das, was Lynx oder Skadi gewollt hätten!"

, äußerte Roghir und machte eine kleine Pause. Da war er sich sicher. Skadi hatte sich geopfert, um die Mitglieder ihres Rudels zu retten und Lynx war bis zuletzt bei Takata geblieben.

"Und ja, wir haben momentan keinen Rudelanführer! Aber auch, wenn wir keinen haben, haben wir einander als Rudel, als Gemeinschaft! Gemeinsam werden wir überleben, uns gegenseitig helfen! Keiner ist allein!"

, der schwarze Wolf bekräftigte seine Aussagen mit einen aufmunternden Nicken. Er drehte sich herum und lehnte sich wieder an den kalten Felsen aus Stein. Er ließ sich wieder sinken und legte sein Haupt auf seine Pfoten. Nun, wie konnte er die Balance zwischen Takata und dem Rudel ins Gleichgewicht bringen?

[Takata| Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
29.10.2023 22:04 Forum: Das Tal

Während Roghir sein Tempo erhöhte und damit in einem flotten Trab verfiel, drehten seine Ohren sich immer wieder nach hinten, um sicher zu gehen, dass die weiße Fähe hinter ihm war. Nach einigen Sekunden - vermutlich verabschiedete sie sich stumm von ihrem Freund - hörte er, wie das Knirschen des Schnees lauter wurde und ihr Tempo sich seinem anpasste. Er schaute sich kurz um und senkte sein Haupt, um die Fährte von Pan und Valdis aufzunehmen. Und tatsächlich; schwach lagen ihre Düfte über dem Eisboden. Rasch folgte er ihr und vertraute darauf, dass Takata ihm folgte. Es dauerte eine Weile bis der Eisboden zu einem kalten und harten Erdboden überging. Roghir stellte seine Ohren auf und seine Rute schwenkte kurz vorfreudig.
Er leckte sich über die Lefzen und verlangsamte sein Tempo. Schnüffelnd blieb er kurz stehen; und drehte sich in eine andere Richtung, um nicht der Spur von Valdis und Pan weiter nachzugehen. Und als er dann - endlich! - weichen Erdboden unter seinen kalten Pfoten spürte, fiel seine innere Anspannung langsam von ihm ab. Ein wohliger Schauen lief ihm über seinen Rücken. Das fühlte sich einfach wunderbar unter seinen Läufen an! Roghir sah sich erneut um und sah eine kleine Anhöhe, ein alter und dicker Baum in seiner Mitte. Ein mittelgroßer Stein ragte neben ihm auf.

"Machen wir dort Rast!",

, äußerte Roghir und wies auf die Anhöhe. Er wollte nicht die Gefahr im Rücken haben. Und auf der Anhöhe hatten sie einen besseren Überblick. Der schwarze Rüde sprang die Anhöhe hinauf. Vorsichtig schnüffelte er an dem Baum und ging auf den Felsen zu. Und lehnte sich leicht dagegen, bevor er sich in eine gemütliche Position auf den weichen Erdboden legte. Er leckte sich über die Lefzen. Und begann seine Vorderpfoten zu lecken und an ihnen zu knabbern. Er wollte die Blutzufuhr stimulieren und seine Pfoten erwärmen. Dabei ließ er sich Zeit und ignorierte den leichten Geruch von säuerlichen Mageninhalt. Er war einfach nur froh aus dem Eis zu sein!

"Wie seid ihr eigentlich im Eis gelandet?"

, fragte Roghir freundlich und sah Takata an. In eine Eiswüste würde man doch nur gehen, wenn es Beute gab. Er war Neugierig; er legte seine Vorderpfoten übereinander und schaute erwartungsvoll zu der weißen Fähe hinüber.

[Bei Takata| Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.10.2023 08:13 Forum: Das Tal

Takata weiterhin beobachtend, stand der dunkle Rüde neben ihr und wartete. Wartete auf ihre Antwort auf seine Frage, ob sie den leblosen Körper ihres Freundes begraben wollte. Innerlich hoffte er, dass es schnell gehen würde, da sein Drang - aus der Eiswüste zu gehen und endlich wieder trockene Erde unter seinen Läufen zu spüren - größer wurde. Als er sah wie ihr Haupt sich verneinend bewegte, wich seine Anspannung ein wenig aus seinem Körper. Doch den Grund wollte sie offenbar nicht nennen. Roghir registrierte vor ihrer Antwort auf seine Frage, dass Takata den Kopf vorgestreckt hatte und an Lynx roch. Fragend stellte er seine Ohren auf und sah zu dem Toten. Neugierig streckte er auch sein Haupt etwas vor und schnupperte vorsichtig. Dieser Geruch.... Der tote Körper roch nicht nur nach dem Tod - da war auch ein anderer Geruch. Ein Geruch, der ihn alarmierend sein Nackenhaar aufstellen ließ. Seine Ohren legten sich zurück, sein Nasenrücken kräuselte sich leicht. War das der Geruch, den Yarok an der erlegten, toten Wapiti-Kuh gerochen hatte? Nun erkannte der schwarze Rüde auch, das aus den Ohren des toten Körpers getrocknetes Blut lag. Roghir ging um Takata herum und sah Lynx ins leblose Gesicht; aus den Nasenöffnungen war auch Blut ausgetreten. Das Blut in den Ohren war ungewöhnlich, aber Blut aus der Schnauze? Der schwarze Rüde vermochte es nicht einordnen zu können; manche Beute bluteten nicht nur aus dem Maul, sondern auch aus der Schnauze. Aber das war sehr selten bzw. hatte er es noch nicht so oft zur Gesicht bekommen. Wohlmöglich war er noch in dieser Hinsicht unerfahren. Sein bernsteinfarbener Blick glitt zu Takata, als sie ihn fragte, wie es nun weitergehen würde.

"Erst mal aus dem Eis raus! Dann überlegen wir weiter."

, antwortete Roghir und sah hoffnungsvoll in die Richtung, in der Valdis und Pan gegangen waren. Ihm war bewusst, dass Takata nicht einfach zum Rudel zurückkehren wollte. Oder alle begeistert wären, wenn er mit der Fähe, die sich selbst verbannt hatte, zurückkehrte. Da Lynx fort war, hatte sie niemanden mehr. Aber ein Wolf konnte vielleicht ein paar Wochen, ein paar Monate allein überlegen, ansonsten brauchte er das Rudel, um ein gesegnetes Alter zu erreichen. Allein schafften es die wenigsten Wölfe.

"Komm. Wir finden einen Platz, wo wir uns ausruhen können."

, äußerte sich Roghir ruhig und setzte sich langsam in Bewegung. Bewusst langsam um Takata noch einmal die Möglichkeit zum Abschied zu geben. Aber er musste nun auf Takata vertrauen, die diese Insel besser kannte als er.

[Bei Takata| geht in Richtung Beerenwald]
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