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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
23.04.2024 11:13 Forum: Das Tal

Mhh keine besonders zufriedenstellende Antwort. Aber aufgeben kam schließlich nicht in Frage. Also weiter bohren.

“Und bevor sich eure Wege getrennt haben hast du dich von deinem Bruder ausnutzen lassen.“ Das war keine Frage. Chester musterte den Fremden um seine Reaktion aufnehmen zu können. Das würde zu ihm passen. Und als sein Bruder ihn leid war, hatte er seinen eigenen Weg eingeschlagen und den armen Venryn seinem Schicksal überlassen. Irgendwie traurig.

“Und dann? Ab dann warst du alleine unterwegs?“, harkte er nach. Wie lange mochte das her sein? Chester merkte nicht zum ersten Mal, dass Venryn ihm etwas verschwieg. Vermutlich fand er Chester nicht gerade sympathisch, doch bisher war er zu höflich eine Grenze zu ziehen. Gut. Das kam seiner Neugierde sehr entgegen. Er ließ erneut den Blick schweifen, um seinem Weggefährten einen Moment Zeit zu geben, über die Antwort nachzudenken. Sofern er sie denn geben würde.


[bei Venryn | Nähe Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
14.03.2024 13:31 Forum: Das Tal

Chester musterte den Kleinen weiterhin mit unverborgenem Interesse. Wie konnte man es mit der Einstellung nur so weit schaffen? Er hatte Wölfe sterben sehen, die weit stärker gewesen waren und deutlich mehr Kampfgeist an den Tag gelegt hatten, wie dieser Venryn. Und trotzdem war der Kleine noch da.
Seine nächsten Worte ließen Chesters Lefzen belustigt zucken. Ach sieh einer an, doch Kampfgeist da?

“Meinst du, ja? Wir werden sehen...“, grinsend schüttelte er seinen graubraunen Pelz und blickte sich beiläufig um, bevor sein Focus wieder zu seinem Reisegefährten zurückfand.

Venryns Körperhaltung, sein ganzes Auftreten war irgendwie welpenhaft. Unsicher, zusammengekauert und geduckt. Die Ohren angelegt, die Rute unter den Bauch gezogen. Und dann dieser Welpenblick! Verdammt nochmal er wollte mehr darüber wissen, wie man so überleben konnte!

“Also erzähl mal. Wie bist du hier gelandet? Wo ist der Rest deiner Sippschaft abgeblieben?“ Er versuchte nur halbherzig die Frage beiläufig klingen zu lassen, er platzte innerlich fast vor Neugierde!


[bei Venryn | Kältesturmhalbinsel]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
07.02.2024 20:49 Forum: Das Tal

Chester hatte kaum mit einer Antwort auf seine – zugegeben – unverschämte Frage gerechnet. Doch vermutlich war Venryn sogar zu verschüchtert für ein „das möchte ich lieber nicht beantworten“, egal wie höflich er es vortragen würde. Ein wenig schadenfroh beobachtete Chester, wie seinem neuen Weggefährten die Situation nun noch unangenehmer wurde und er sich wand wie ein Aal, um eine passende Antwort zu finden. Niedlich. Die Antwort fiel eher knapp und sehr allgemein aus. Allerdings konnte Chester damit kaum etwas anfangen.

“Na und? Du stehst doch hier. Du bist ohne Hilfe so weit gekommen. Und wo sind die anderen jetzt? Du brauchst sie nicht“, antwortete er achselzuckend und bemerkte erst im nächsten Atemzug, dass er gerade etwas beinahe nettes gesagt hatte. Himmel, das musste er geradestellen!

“Allerdings für mich sehr praktisch. Ich kann dich herumkommandieren, für mich jagen lassen und dich Wache halten lassen, wenn ich müde bin. Daran könnte ich mich gewöhnen.“ Tja und jetzt Venryn? Mit unverhohlenem Interesse beobachtete Chester die Reaktion des anderen, um abschätzen zu können, wie weit er ihn würde gehen lassen.


[Venryn | Nähe Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
07.01.2024 13:54 Forum: Das Tal

Der Kleine stimmte ihm also zu und wollte gerne mit ihm reisen. Eigentlich kein Wunder, wählte man nicht lieber den – bisher – freundlich scheinenden Fremden, als alleine schutzlos allem ausgeliefert zu sein? Dabei sollte Venryn sich nicht einbilden, Chester würde sich für ihn vor einen Bären werfen. Er würde ihn unterstützen solange er sich nicht ausgenutzt fühlte, aber weiter ging die Nächstenliebe dann doch nicht. Der Kleine (dabei nannte er ihn sicher nicht wegen seiner Körpergröße so) sollte besser lernen, dass er im Grunde nur sich selbst bedingungslos vertrauen konnte. Trotzdem, vielleicht konnte ja auch Chester aus dieser neuen Situation seine Vorteile ziehen. Entspannter schlafen, während der andere wachte, zum Beispiel. Augen und Ohren hatte er ja zumindest und bei seiner Unentspanntheit würde es dem kleinen Häufchen sicher nicht passieren, dass er versehentlich einschlief.

Dieser Gedanke beruhigte Chesters Unmut doch ein wenig, sodass er sich schließlich in lockerem Tempo mit dem Fremden auf den Weg machte. Weiter in die grobe Richtung, die ihm ein alter, seniler Sterbender mit auf den Weg gegeben hatte. Meine Güte, er war wahrhaftig verloren!

Während seiner Grübeleien hüllte Venryn sich in unsicheres Schweigen. Doch so leicht wollte Chester es ihm nicht machen. Er war nicht der Typ, der die unangenehmen Fragen unters Laub kehrte.

“Also Venryn, schieß los. Du bist doch ein großer Wolf und schon einige Sommer auf dieser tristen Erde Zuhause. Warum so unsicher?“

Ja, so viel zu Smalltalk. Innerlich grinste der Graue leicht schadenfroh über die Tatsache, dass er die Situation nun für Venryn sicher noch unangenehmer hatte werden lassen. Noch ein Vorteil, den seine Gesellschaft brachte. Man konnte sich auf seine Kosten amüsieren. So langsam konnte das
hier noch etwas werden.


[bei Venryn | Nähe Kältesturmhalbinsel]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
19.12.2023 15:14 Forum: Das Tal

Hoppla! Da hatte Chester sich wohl ordentlich verschätzt. Sein Gegenüber machte keineswegs den Anschein, als plane er einen Hinterhalt. Nein, ganz im Gegenteil sogar! Er unterwarf sich Chester augenblicklich, obwohl der Graubraune eine solche Geste gar nicht verlangt hatte und seine locker pendelnde Rute wohl kaum Autorität ausstrahlte. Neugierig legte er den Kopf schief, dachte aber gar nicht daran, die Situation für den Fremden angenehmer zu gestalten. Er hätte auch gar nicht gewusst, wie er das anstellen sollte. Schließlich strahlte er nichts anderes aus als Selbstvertrauen und neugierige Freundlichkeit. Damit würde der Kleine fertig werden müssen.

“Hallo Venryn. Dann geht es dir wohl so wie mir“, gab er zu und ließ sich leise seufzend auf sein Hinterteil fallen. Klasse. Der erste Wolf, dem er seit Ewigkeiten begegnet war, war also ein kleiner Feigling. Perfekt!
Chester hob den Hinterlauf und kratzte sich hinterm Ohr um seinen Unmut zu überspielen und dachte darüber nach, was er mit dieser Situation nun anfangen sollte. Zu zweit reiste es sich angenehmer als alleine, das stand außer Frage. Und zumindest aus der Ferne würden zwei Wölfe seiner und Venryns Statur sicherlich Eindruck machen. Da überlegte man es sich zweimal, ob man ihnen wirklich Ärger machen wollte. Andererseits… wollte er kaum der Babysitter für einen gleichaltrigen spielen. Mal davon abgesehen, dass er Chester sogar zu fürchten schien. Ob er überhaupt mit ihm gemeinsam würde reisen wollen?

Erneut seufzte er tonlos und erhob sich wieder auf alle Viere.

“Nun steht schon auf, ich tu dir nichts. Möchtest du mit mir zusammen weiter reisen?“, bot er ihm an und war selbst erstaunt darüber, wie neutral er seine Stimme hielt. Dabei war er tatsächlich der Antwort Venryns gegenüber neutral eingestellt. Es war ihm schlichtweg egal, was der andere tat, ob er sich ihm nun anschloss oder nicht. Sicher, zu zwei reiste es sich besser. Andererseits konnte er sich definitiv bessere Gesellschaft vorstellen, als diesen Venryn… Ob er wenigstens jagen konnte? Irgendwie musste er ja so alt geworden sein, oder?

Abwarten, Chester.


[bei Venryn | Nähe Kältesturmhalbinsel]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
12.12.2023 14:06 Forum: Das Tal

Da! Tatsächlich! Der Graubraune hatte sich nicht geirrt! Nun zog der Geruch deutlich in seine Nase, umstrich seine Sinne, als wäre er die ganze Zeit schon da gewesen. Vermutlich war er das auch, Chester war nur zu träge und zu desinteressiert gewesen, um ihn zu bemerken. Sei‘s drum er war selbstbewusst genug um zu wissen, dass nur ein Idiot einen ausgewachsenen Wolf seiner Statur angreifen würde.

Nun galt es also herauszufinden, ob er einen solchen Idioten vor sich hatte. Er würde dem anderen jedenfalls keine Chance geben, ihn zu überraschen. Seine Haltung wurde aufrechter und ein wenig schien den Rüden wieder die Lebenslust zu packen. In zügigem Tempo, schneller als er es seit Tagen gelaufen war, näherte er sich der Geruchsspur. Mittlerweile war sie beinahe penetrant, ein erwachsener Rüde, vermutlich auf der Durchreise. Zumindest konnte er keine Reviermarkierungen ausmachen.

Bald schon konnte er seine Silhouette in der Ferne erkennen, er schien von ähnlicher Statur zu sein, wie Chester selbst.
Mit sicheren Schritten trabte er langsam auf den Fremden zu, die Rute pendelte locker hin und her, als er ihn prüfend musterte und sich mit ein wenig Abstand in seinen Weg stellte. Seine Haltung wirkte selbstbewusst, aber nicht bedrohlich.

“Hallo, Chester mein Name!“, stellte er sich vor und ließ seinen Blick am Fremden vorbei durch die Gegend tasten, bevor er sich wieder auf den Wolf vor ihm legte. Eigentlich war er sicher, dass der Fremde allein war, trotzdem würde er sich sicher nicht überraschen lassen.

“Lange her, dass ich einen anderen Wolf hier im Eis gesehen hätte. Sag wohin führt dich dein Weg?“, fragte er ohne Umschweife und ließ seinen Focus nun vollständig auf dem Fremden liegen, um seine Reaktion abschätzen zu können.



[bei Venryn | Nähe Kältesturmhalbinsel]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.12.2023 21:25 Forum: Das Tal

Chesters große Pfoten machten erstaunlich wenig Geräusche auf dem gefrorenen Boden. Vielleicht lag es daran, dass er so langsam unterwegs war, dass man ihn aus der Ferne problemlos mit der Vegetation verwechseln könnte? Der Rüde schüttelte den graubraunen Pelz und wandte den Blick beiläufig hinauf Richtung Himmel. Es hatte verdächtig lange nicht mehr geschneit. Und bildete er es sich ein, oder war es tatsächlich schon seit Stunden deutlich wärmer geworden?
Chester hätte es nicht sagen können und er war an diesem Tag viel zu träge, um weiter darüber nachzudenken.

Lustlos setzte er seinen unbestimmten Weg fort, der Blick schweifte mal hierhin und mal dorthin, ohne groß Notiz von seiner Umgebung zu nehmen. Die Ohren spielten gelangweilt, fingen hin und wieder ein dumpfes Geräusch auf, nicht spannend genug, um den Rüden aus seinem Trott abzulenken.

Die Schritte wurden noch langsamer, bis der nächste schließlich ausblieb, ohne dass Chester sich bewusst zum Stehenbleiben entschieden hätte. Gleichgültig beschloss er, eine Pause zu machen, er hatte es nicht eilig. Es gab kein Ziel, niemand wartete auf ihn, am Ende seines Weges. Daher hatte er alle Zeit der Welt.

Ein frischer Wind kam auf und trug ihm etwas zu. Es war kaum eine Geruchsspur, mehr eine Ahnung. Chester hob nun doch den Kopf, die erste Reaktion seit Stunden, zu der der Rüde sich hinreißen ließ. Die Nase in die Brise gestreckt versuchte er auszumachen, ob seine Sinne ihn betrogen oder ob er tatsächlich eben einen anderen Wolf gewittert hatte.


[wittert Venryn | Nahe Kältesturmhalbinsel]
Thema: Chester
13.11.2023 22:28 Forum: Rüden

Hier wie angekündigt mein Zweitcharakter zu Yarok smile


=|= Grundlegendes =|=


• Bild •



Bildquelle: Dawnthieves - Elli S.

• Name •

Chester

• Geschlecht •

Rüde

• Alter •

4 Jahre

• Rasse •

Timberwolf

• Größe & Gewicht •

85 cm, 62 kg

• Herkunft •

Fichtenmoor

• Eltern •

Askarr & Minou

• Geschwister •

Farook, Gaya, Lima

• Welpen •

Alu, Cara, Taron (Welpen von Chester und Kisha)

=|= Aussehen =|=

• Körperbau •

Chester ist ein kräftiger, stattlicher Vertreter seiner Art. Unter seinem dichten Pelz verstecken sich ansehnliche Muskeln. Wäre der Rüde mit kürzeren Beinen ausgestattet, könnte man seine Figur beinahe als plump oder kompakt beschreiben, doch glücklicherweise kann Chester mit einer Körperhöhe von gut 85 cm aufwarten. Dadurch wirkt er schlanker und eleganter als er es eigentlich ist.


• Fell- und Augenfarbe •

Der Pelz des Rüden ist dunkelbraun bis grau gemustert, unter dem Bauch, an den Beinen und an der Brust allerdings fast weiß. Seine Augenfarbe lässt sich am ehesten als dunkles Bernstein beschreiben.


=|= Beschreibung =|=

• Vergangenheit •

Ein hübscher, hochgewachsener Rüde mit beeindruckenden Muskeln und wunderschön leuchtenden Augen? Die Sache muss einen Harken haben, denkt ihr? Nun ja… euer Bauchgefühl täuscht euch nicht.
Chester hat keine Vergangenheit. Naja, hat er sicherlich schon. Doch leider erinnert er sich an nichts mehr.

Er wachte eines morgens auf an einem Ort, den er nicht kannte. Blut sickerte aus einer tiefen Wunde an seinem Kopf, er musste gestürzt sein oder etwas hatte ihn angegriffen. Es roch übermächtig nach Bär, eine Wunde an seiner Brust sah verdächtig danach aus, als hätte ihn der große Beutegreifer angegriffen. Neben ihm ragte eine Klippe auf...
Jedenfalls war ab diesem Moment alles weg. Er erinnerte sich nicht daran, woher er gekommen war, wer seine Familie war, was er die letzten 4 Jahre seines Lebens erlebt hatte. Nicht einmal seinen Namen wusste er mehr. Er verlor an diesem Tag alles, was ihn ausmachte, seine Identität, sein ganzes Leben.

Ein alter Wolf war sein Retter in der Not. Chester, der stolze Gedächtnislose, der doch so schlecht darin war Schwäche zuzugeben und Hilfe anzunehmen. Doch an diesem Tag klammerte er sich wie ein Ertrinkender an den Fremden.
Der Alte half ihm auf die Beine, stellte keine Fragen, Chester hätte sie ihm ohnehin nicht beantworten können. Seinen neuen Namen gab der Alte ihm aus einer Selbstverständlichkeit heraus, die Chester einen Moment lang stutzen ließ. Viele Tage später erst erfuhr er, dass es der Name des verstorbenen Sohnes des Fremden gewesen sein musste. Chester beschloss, ihn zu behalten. Es war kein schlechter Name und einen anderen kannte er nicht. Wenn er näher darüber nachdachte, konnte Chester im Nachhinein nicht sagen, ob der Alte tatsächlich wusste, dass er nicht der echte Chester war. An manchen Tagen war er sich fast sicher, dass der Alte ebenso den Verstand verloren hatte wie er selber. Vielleicht passten die beiden Weggefährten auch deswegen so gut zusammen.
Der Alte zeigte ihm seine Jagdtricks, brachte ihm bei zu überleben. Und Chester lernte jeden Tag etwas neues über sich selbst. Die Jagd fiel ihm leicht und als sie eines Tages aufgrund einer Meinungsverschiedenheit aneinander gerieten bemerkte er, dass ihm auch das Kämpfen gut lag. Es wäre ihm leicht gefallen, den Alten körperlich zu unterwerfen, doch er gab nach weil er wusste, wie viel er dem knurrigen Alten zu verdanken hatte.
Eine ganze Zeit lang gab es nur die beiden verlorenen Seelen auf der Welt.

Das Leben war hart, doch Chester hatte durch seinen Unfall nicht an körperlicher Stärke eingebüßt. Er war fit und gesund und bald schon wendete sich das Blatt. Nun war er es, der sich um seinen alten Freund kümmerte, für ihn jagte und ihm half, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Ihr Ziel war ein Ort, von dem der Alte gehört hatte, an dem es wärmer war und sicherer als in der eisigen Landschaft, durch die sie seit Wochen stapften.

Doch sie kamen immer langsamer voran und eines Tages konnte der Alte nicht weiter. Chester wachte an seiner Seite, bemüht ihn wieder auf die Beine zu bekommen, seine Schuld irgendwie zurückzuzahlen. Als der Alte eines morgens begann Blut zu husten und ein eigenartiger Geruch von ihm ausging wusste Chester jedoch, dass diesem alten Wolf niemand mehr würde helfen können. Erst in den letzten Zügen seines Freundes fiel Chester ein, dass er nie nach seinem Namen gefragt hatte. Doch sein Freund starb, bevor er ihm antworten konnte.

Seitdem ist Chester alleine unterwegs, auf der Suche nach dem Ort, den der Alte ihm beschrieben hatte. Täglich fragte er sich, ob der verrückte Alte der den verletzten Fremden den er gefunden hatte für seinen Sohn hielt, tatsächlich wusste wovon er sprach...


++++++

Zur selben Zeit an einem weit entfernten Ort, den die Bewohner Fichtenmoor nennen…

„Ihr wollt etwas über meinen Bruder hören? Ich hätte nicht gedacht, dass sich noch jemand an ihn erinnert. Nun ja, Asok war immer der Größte und Kräftigste im Wurf. Es war klar, dass er es weit bringen würde. Mein Vater war immer mächtig stolz auf ihn. Es hat genervt, in seinem Schatten aufzuwachsen. Er hätte es zum Anführer bringen können, doch bei der Einstellung… Er verschwand, als es dem Rudel am schlechtesten ging, stahl sich davon mit dieser hübschen Fähe, die eines Tages hier aufgetaucht ist. Ehrlich? Ich hätte es genau so gemacht, doch sie hatte nur Augen für Asok. Seitdem ist er fort. Das ist nun etwa zwei Jahre her. Ich denke er hat nun eine eigene Familie gegründet und hat uns längst vergessen.“

(Ein Auszug aus einem Gespräch mit Asoks (heute nennt er sich Chester) Bruder, Faruuk)



„Ich habe ihn geliebt, das habe ich wirklich. Er hatte es nicht so mit Verantwortung, das weiß ich. Doch ich hätte nicht gedacht, dass er mich mit den Welpen alleine lassen würde. Das Leben ist hart hier draußen, vor allem ohne Gefährte. Ich habe aufgehört, auf ihn zu warten…“

(Zitat von Kisha, Chesters Gefährtin und Mutter seiner Welpen)


+++++++

• Charakter •

Chester ist ein selbstbewusster, stolzer Kamerad, der mit erhobenem Haupt hochnäsig von oben herabblickt, sich für besser hält, als seine Mitwölfe und für jeden einen schlauen Kommentar bereithält, egal ob derjenige ihn hören will, oder nicht.

Er liefert sich gern hitzige Diskussionen und stellt seinem Gegenüber seine Wortgewandtheit zur Schau, liebt es zu provozieren und wird allgemein gerne als der lästige Störenfried gesehen, der niemals wirklich hilfreich ist und alle mit seinen sarkastischen, oftmals verletzenden Äußerungen nervt. Dabei liebt er es, wenn jemand ihm wirklich gewachsen ist, seine verbalen Herausforderungen annimmt und nicht nach dem ersten Schlagabtausch zurückweicht. Mit solch einer Handlung gewinnt man schnell den Respekt des braunen Rüden. Andersherum ist es ihm augenscheinlich jedoch völlig egal, was sein Gegenüber von ihm hält.

Er spielt gerne den Unbekümmerten, hat meist ein Grinsen auf den Lefzen, das jedoch alles andere als freundlich erscheint. Aussichtslose Situationen gibt es für ihn nicht, er versteht sich darauf, sich aus jeder Misere zu befreien – und sei es nur durch Schmeicheleien und Zugeständnisse. Fähen gegenüber kann er sogar richtig charmant sein, ihm ist durchaus bewusst, dass er ein ansehnlicher Kerl ist. Das nutzt er auch gerne schamlos aus, allerdings selbstverständlich nicht für jede dahergelaufene Streunerin… Auch Schwächeren gegenüber kann Chester manchmal erstaunlich hilfsbereit reagieren. Die weniger Begabten (sei es nun körperlicher oder geistiger Natur) können nun schließlich nichts für ihr Los...

Doch der Rüde kann nicht nur gut reden. Er ist ein fleißiger Jäger, versteht sich darauf zu kämpfen und hat das Prinzip eines Rudels verstanden. Nicht ganz das Prinzip von Freundschaft und Gemeinschaft, aber immerhin das eines Rudels. Er bringt sich ein wo er kann, auch wenn er nicht gerne sieht, wenn sein Image des nervigen Störenfriedes ein wenig ins Wanken gerät. Doch ganz kann nicht einmal er sich von seinen Pflichten zurücknehmen.

Wie so oft im Leben, gibt es jedoch auch hier eine verborgene Seite, einen Wolf hinter dem Schauspieler, in dessen Rolle Chester geschlüpft ist. Dahinter steht ein verlorener Kamerad, dem mit einem Schlag alles genommen wurde, was ihn ausgemacht hat. Innerlich sieht es in dem stolzen Proll also ganz anders aus. Er hält die anderen bewusst auf Distanz, lässt niemanden an sich heran, hält alle mit seiner scharfen Zunge fern. Niemand kennt ihn wirklich, er lässt nicht zu, dass jemand hinter die Fassade blickt, die er scheinbar so mühelos errichten konnte. Innerlich ist er nachdenklich, verzweifelt, einsam und gebrochen. Doch das würde niemand jemals erfahren, das hat der Rüde sich geschworen.


• Stärken und Schwächen •

+ reden und prahlen
+ Sarkasmus, Humor
+ jagen
+ kämpfen

- Fehler eingestehen
- ernste Gespräche
- Autoritäten anerkennen
- sich in eine Gemeinschaft eingliedern


• Sonstiges •
Titel: Nebelfänger

• Regeln gelesen? •

nein

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