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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
25.03.2024 20:44 Forum: Das Tal

Auch ihm, der so viel Gesellschaft.. das heißt, eigentlich auch nur irgendeine innerartliche Gesellschaft, schon lange Zeit nicht mehr hatte, fiel es schwer dem Geschehen ihrer Gruppe zu folgen. Nicht unweit von ihm standen die drei Fähen, die scheinbar - so stellte er mit Erleichterung fest - deutlich mehr Manieren aufwiesen als ein Großteil der Rüden, die sie anfangs in Empfang genommen hatten. Deshalb, und weil er aus irgendeinem Grund peinlich berührt die Turtelei zu seiner Rechten auszublenden versuchte, fokussierte er sich auf Shiro und die beiden hellen Fähen, die ihr zur Seite standen.

Als sie sie vorstellte, neigte er grüßend den Kopf und seine Rute schlug in einem freundlichen Rhythmus - er wollte sich redlich bemühen nicht unangenehm bei seinen neuen Bekanntschaften aufzufallen. Außer bei dem halbblinden Jungspund vielleicht, da schienen Pans Bemühungen ohnehin auf unfruchtbaren Boden zu fallen. Weil dessen Feindseligkeit aber außer eines strengen Blickes auch niemandem eine große Reaktion entlockte, interessierte das den Rüden mit dem warmen, braunen Pelz auch nicht.

Schließlich fiel das Gespräch kurz auf die ominöse Krankheit. Sofort kribbelte es unangenehm unter seinem Pelz. Er dachte an Lynx, Takatas Freund und daran, wie elendig er an seinem plötzlichen Leiden zugrunde gegangen war. Was das allerdings mit der Suche nach Takata zu tun hatte, das verstand der erfahrene Wolf nicht, daran änderte auch die vage Umschreibung der resoluten, schwarzen Wölfin nichts.

Kurz sah er zu Valdis hinüber, die aber war gerade im Begriff mit ihrem Verehrer von Dannen zu ziehen. Pan konnte nicht genau sagen weshalb, aber irgendwie nagte das an ihm. Die graue Wölfin und er kannten sich zwar kaum besser als die übrigen Wölfe hier, aber immerhin waren sie zusammen von der unerbittlichen Eisschlucht hier her gekommen, hatten unterwegs Roghir, Takata und Lynx zurücklassen müssen und waren einander nun das einzig Bekannte in einem fremden Revier. Und doch ging Valdis nun einfach mit diesem Rüden davon, der sich nur so ins Zeug legte, weil er Herzchen in den Augen hatte. Aber geschickt stellte der das an, das musste Pan ihm lassen.

Allein wie er dort nun stand, verlagerte er sein Gewicht unbehaglich von einer Pfote auf die andere, bis sein Blick an dem Stück Fleisch, dass Avon ihm gönnerhaft zugeteilt hatte, hängen blieb. Er würde mit dem Fressen warten, bis alle einen Teil der Beute hatten.

[Ufer des Monscheinsees | bei Shiro, Avon, Valdis, Kachnik, Yarok, Aarinath und Ayjana]
Thema: Neujahrschat ?
28.12.2023 18:59 Forum: Grundlegendes & Neues

Ich wäre auch für Discord. Und ich kann an allen der genannten Termine, also isses mir gleich. großes Grinsen
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
16.12.2023 14:28 Forum: Das Tal

Pans Körperschwerpunkt verlagerte sich mit Ankunft der neuen Wölfe nach hinten; fast so als würde er versuchen das Geschehen als ein großes Bild wahr zu nehmen, anstatt gesplittet in unterschiedliche Facetten eines Mosaiks. Die fast schon indifferente Reaktion auf die drei Fähen musste bedeuten, dass sie, anders als Valdis und er, ebenfalls Teil von Roghirs Rudel waren.

Vor ihnen stand Avonasac, so hatte sich der liebestolle Rüde vorgestellt, und wedelte voller Erwartung (von was auch immer) vor der kühlen Wölfin zu seiner rechten herum. Er hatte ihnen beiden jeweils einen Teil des Risses vor die Pfoten gelegt und Pan war dankbar dafür, auch wenn er vermutete, dass er nur das Anstandsstück bekommen hatte. Normalerweise hätte er sich höflichst dafür bedankt. Avonasac allerdings schien ohnehin nur Augen und Ohren für das Objekt seiner Begierde zu haben, weshalb Pan sich damit begnügte dankbar den Kopf zu neigen und seine Aufmerksamkeit anschließend wieder zu den anderen zu verlagern.

Eine der Wölfinnen - recht klein, mit schwarzem Pelz und intensiv grünen Augen - richtete schließlich das Wort an sie. Als erstes antwortete der trübäugige Rüde, der sich giftigen Blickes vor die erlegte Beute gestellt hatte. Eifrig stammelte er sein vernichtendes Urteil - hatte er da gerade zu Verstümmelung aufrufen wollen? Pan spürte den feindseligen Blick, der ihn und Valdis anschließend zuteil wurde. Fast schon ein wenig empört legte er die Ohren an. Offensichtlich war seine graue Begleitung der Grund für den Unmut des Wolfes. Warum also bekam er ihn nun auch zu spüren?

Auch Yarok und Valdis fügten sich wieder in das Frage-Antwort-Spiel ein, wobei ersterer zur Erleichterung des Fünfjährigen eine deutlich freundlichere Formulierung wählte.
Kurz setzte er zu einer eigenen Aussage an, die die seiner Begleitung ergänzen sollte, etwas das Takatas Zustand besser beschrieb, doch letztendlich fand er kaum bessere Worte als Valdis es getan hatte. Die Weiße war nicht ganz bei sich - das war offensichtlich gewesen, sie kämpfte mit irgendwas, aber was das war? Trauer? Wut? Wie sollte er als Fremder das schon beurteilen? Nein, er sagte lieber nichts weiter dazu. Sobald Roghir und Takata zu ihnen stießen, würde sich ihr Rudel ein eigenes Bild davon machen können.

"Doch, ich habe Niyol gesehen.", sagte er. "Allerdings war das ganz zu Anfang unserer Suche nach Takata. Er wollte sich aufteilen und in der entgegen gesetzten Richtung nach ihr Ausschau halten. Danach trennten sich unsere Wege, ich zog mit Roghir weiter und er ging allein."

Wieso war der in sich gekehrte Rüde noch nicht wieder da? Es konnte nicht allzu lang gedauert haben, bis er bemerkt haben müsste, dass seine Suche sich im Sand verlief. War ihm da draußen etwas zugestoßen? Pan sah in die verschiedenen Gesichter der anderen, um zu beobachten, wie sie wohl auf seine Aussage reagieren würden.

[bei Valdis, Yarok, Kachnik, Avon, Ayjana, Aarinath, Shiro | Beerenwald, Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
17.10.2023 17:59 Forum: Das Tal

Wie zu erwarten gewesen, begegnete man ihnen mit Misstrauen. Wenn Pan ehrlich war, hatte die kleine Gruppe einen gewissen humoristischen Flair. Besonders die beiden Rüden im Hintergrund - einer schwankend und mit trüben Augen, der andere leicht zerstreut - wirkten wie zwei mürrische Greise, obwohl er sich sicher war, dass sie noch kein hohes Alter erreicht hatten. Ob das Folgen des harten Überlebenskampfes im Schnee waren?
Der dunkle Wolf jedenfalls war froh, das vorerst hinter sich gelassen zu haben. Das angenehme Klima auf diesem grünen Fleckchen Erde tat wahre Wunder für sein Wohlbefinden.

Immerhin gab man ihm und seiner weiblichen Begleitung die Chance, sich zu erklären und jagte sie nicht auf sofortigem Wege zurück in die Kälte. Eine Tatsache, die sich allerdings in Sekundenschnelle ändern konnte, denn wie der Trübäugige klar stellte, würden sie ihnen nicht so einfach glauben.
Seine Frage nach Roghirs Lieblingsfarbe warf Pan dann aber doch kurz aus der Bahn. Sollte die Antwort darauf nun tatsächlich als Beweis ihrer Freundschaft mit ihm dienen?

Mit einem gemischten Ausdruck aus Verblüffung und Ungläubigkeit sah er schließlich Valdis an, die schon wie aus der Pistole geschossen eine Antwort parat hatte. Eine Lüge - offensichtlich. Aber die verkaufte sie mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass er sich eine gedankliche Notiz machte, in zukünftigen Gesprächen mit ihr etwas Vorsicht walten zu lassen. Zeitgleich nickte er eifrig, als wäre es die einzig richtige Antwort.
Der Rüde, der sich ein paar Schritte hinter den anderen befand, grinste indess eine Begrüßung. Er schien Gefallen an Valdis zu finden - das konnten sie eventuell zu ihrem Vorteil nutzen.

Im Augenwinkel nahm er war, wie Valdis mit einer charmanten Geste ihrer Rute auf die schmachtenden Blicke des Rüden antwortete. Beeindruckt setzte Pan sich und beobachtete fasziniert, wie die Fähe es binnen kürzester Zeit geschafft hatte, diese Unterhaltung an sich zu reißen. Das war etwas, was ihm selbst oft schwer fiel. Schon früher war er oft allein gewesen, gezwungener Maßen, viele Streifzüge hatte er auch später auf sich selbst gestellt unternommen. Der Braunpelz beherrschte die Nettiquette, die es untereinander zu wahren galt in Perfektion, aber er war nie ein natürlicher Sympathieträger gewesen.

Kurz warf er einen Blick über die Schulter, in die Richtung aus der sie gekommen waren, denn er hoffte Roghir und Takata würden bald zu ihnen stoßen. Das würde zumindest etwaige Fragen zu weiteren Lieblingsdingen erübrigen.
Schließlich wandte er sich wieder Valdis und den drei Unbekannten zu, vermied dabei aber zuverlässig sowohl Blickkontakt, als auch den Blick auf die am Boden liegende Beute, um die Situation weiter zu deeskalieren. Im Grunde wollte er das gleiche, wie die graue Wölfin - wieder Teil einer Gemeinschaft sein.

[bei Valdis, Kachnik, Avon und Yarok | Ufer des Mondscheinsees]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
21.09.2023 06:16 Forum: Das Tal

Ob er wollte? Da war sich Pan selbst noch nicht ganz so sicher. Unter seinem Fell kribbelte die Erregung der bevorstehenden Begegnung auf seiner Haut. Ob positiv oder negativ hatte sich noch nicht entschieden. Auch wenn er sich den ganzen Weg, seit sie Roghir, Takata und ihren sterbenden Freund zurück gelassen hatten, Sorgen darüber gemacht hatte, wie die Fremden wohl auf ihn und Valdis reagieren würden, so freute er sich doch in gleichem Maße über den möglichen Austausch mit Artgenossen.

Er sah das energische Funkeln in den Augen seiner Begleiterin und zog daraus den nötigen Mut für den nächsten Schritt. Er nahm eine neutrale, lockere Haltung an, schenkte der Fähe ein zustimmendes Nicken und legte dann die letzten Meter zu den drei Unbekannten zurück. Diese schienen sie unlängst bemerkt zu haben und erwarteten sie bereits.
Während zwei der Rüden mehr oder minder ausgiebig damit beschäftigt waren ihre Beute in ihren sicheren Magen zu verfrachten, stand der dritte im Bunde selbstbewusst davor und blickte ihnen entgegen. War das Yarok?

Pan senkte respektvoll den Kopf und hoffte damit zu verdeutlichen, dass sie keine Bosheiten im Sinn hatten. In selber Manier mied er auch den Blick auf das getötete Reh. "Seid gegrüßt.", sagte er dann und überlegte, wie er ihre Situation am besten beschreiben konnte. "Wir sind eurem Heulen gefolgt."
Mit einem Blick zu Valdis fuhr er fort. "Ich bin Pantalaimon - Pan. Und das ist Valdis. Wir sind Freunde von Roghir, er hat uns nahe gelegt zu euch zu stoßen."

Zwar war das die stark herunter gebrochene Version der Geschehnisse, aber zu viele Details ließen womöglich Platz für Argwohn. Alles Weitere konnten sie besprechen, sobald die Fronten geklärt waren.

[bei Valdis; gegenüber von Yarok, Kachnik und Avon | am Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
23.08.2023 17:43 Forum: Das Tal

Der Rüde mit dem braunen Pelz, sog ab und an beiläufig die Luft ein, während er sich mit Valdis unterhielt. Er wollte rechtzeitig merken, wenn sie die anderen erreichten, um nicht plump in eine ungünstige Situation zu platzen. Schließlich schienen sich die Tragödien hier an jeder Ecke abzuspielen und er hatte keine Lust jemandem sauer aufzustoßen, der womöglich ähnlich dünnhäutig war wie Takata.

"Takata kenne ich eigentlich genauso gut, wie du.", antwortete er seiner grau bepelzten Begleitung. "Davor hatte ich lediglich ihren Geruch und den ihres Freundes aufgeschnappt und entschieden umzukehren, um.." ..zu fliehen wie der Feigling, der du schon immer warst., hörte er die eisige Stimme seiner Mutter seinen Satz beenden. Das brachte ihn kurz aus dem Konzept. Zu seiner Erleichterung nutzte Valdis die entstehende Pause um ihrerseits auf seine Frage zu antworten.

Er spürte das Unbehagen, das die Wölfin beim Sprechen empfand und fragte sich, was wohl der Grund dafür sein mochte. Aber er hakte nicht weiter nach. Heute war er schon in genug Fettnäpfchen getreten. Stattdessen nickte er höflich.
Was sie da berichtete, war nicht abwegig. Viele junge Wölfe verließen ihr Rudel um ein eigenes zu gründen. Pan hatte also keinen Grund zu der Annahme, dass sie unehrlich sein könnte.

Plötzlich stieß seine geübte Nase auf das, was er gesucht hatte. Der Geruch von Artgenossen. Noch konnte er nicht sagen, wie viele es waren, aber er war sich ziemlich sicher, dass es sich dabei um Yarok und weitere Mitglieder des Rudels handeln musste.
Der schlaksige Rüde warf einen Blick über die Schulter. Fast hoffte er, Roghir und Takata in der Ferne erspähen zu können, die langsam zu ihnen aufschlossen. Dann müssten sie sich nicht allein in eine Gruppe Fremder begeben. Aber er konnte nichts dergleichen ausmachen.

"Sie müssen ganz hier in der Nähe sein.", raunte er an Valdis gerichtet und versuchte durch die Bäume zu spähen.

Abgesehen von den anderen Wölfen roch Pan noch etwas anderes. Ein Gewässer und.. Blut? Beute! Unauffällig warf er der Fähe an seiner Seite einen Blick zu und betete, dass sie sich diesmal besser zurückzuhalten wusste, als sie es in der Eiswüste getan hatte. Sie waren angewiesen auf das Wohlwollen des Rudels und konnten es sich nicht leisten wegen Dreistigkeit von ihnen zurück in die Kälte gejagt zu werden. Schon gar nicht jetzt, wo Roghir nicht hier war um ein gutes Wort für sie einzulegen.

[bei Valdis | nahe des Mondscheinsees | in der Nähe von Avon, Kachnik und Yarok]
Thema: Enaid
07.08.2023 09:42 Forum: Rüden

Herzlich Willkommen! hihi
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
01.08.2023 18:45 Forum: Das Tal

Sie mussten nicht lange laufen, bis die Welt um sie herum langsam freundlicher wurde. Ein lauer Wind strich um die beiden Wölfe herum und auch der Schnee, durch den sie stapften, wurde allmählich seichter. Ganz nah musste nun die grüne Oase sein, in der Pan sich bereits einmal zuvor wieder gefunden hatte. Die Vorstellung dieser weißen Hölle bald erneut zu entfliehen besserte die betrübte Laune des Rüden ungemein.
Das und die Tatsache, dass er jeglichen Gedanken an die verzweifelte Takata und ihren sterbenden Freund aus seinem Kopf verbannt hatte. Das trostlose Weiß und die allgegenwärtige Gefahr der ominösen Krankheit waren schließlich deprimierend genug. So sehr er manchmal auch zu selbstzerstörerischen Zügen neigte, etwas Selbstschutz musste dann doch sein.

Valdis, seine graue Begleitung, versuchte sich an einem lockeren Gesprächsaufbau. Ihm kam das gerade recht. Nach all dem Trübsal und der Verzweiflung, die sie hinter sich gelassen hatten, war eine zwanglose Unterhaltung vielleicht genau das richtige. Er sog die kühle Luft ein, versuchte heraus zu finden wie nahe sie dem Rest des Rudels schon waren und antwortete dann:

"Ich war schon einmal hier. Vor kurzem erst." Pan erwiderte ihren Blick, während sie weiter liefen. "Dabei bin ich Roghir und einem anderen Rüden über den Weg gelaufen."
Tatsächlich war noch nicht viel Zeit vergangen, seit Roghir, Niyol und er das erste mal aufeinander getroffen waren, doch nun fühlte es sich an, als seien kleine Ewigkeiten seitdem ins Land gezogen. Wie es wohl dem stillen Niyol ergangen war? Hatte er die Suche aufgegeben und zu den anderen zurück gekehrt oder irrte er weiter auf der Suche nach Takata umher, und das ganz allein? Der braune Rüde konnte nur hoffen, dass das Rudel nicht in naher Zukunft noch einen weiteren Verlust verkraften musste.

"Die beiden waren auf der Suche nach Takata und baten mich um Hilfe. Ich war ihr nicht lange zuvor unwissentlich über den Weg gelaufen und stimmte zu. Roghir und ich zogen gemeinsam los. Niyol, der andere Wolf begann seine Suche in einer anderen Runde.", erklärte er nach einer kurzen Pause. Das alles klang so banal in seinen Ohren. Als wäre all das eine Sache von Sekunden gewesen. Aber sein Hirn war ausgelaugt und so wollte er einfach nicht die richtigen Worte finden.

Er schüttelte sich in dem Versuch die eigene Anspannung ebenso hinter sich zu lassen wie die garstige Kälte.
"Was ist mit dir?", fragte er dann. "Was hat dich so tief in die Eiswüste verschlagen?" Und fast in Takatas Fänge, hallte es in ihm, doch diese Bemerkung verkniff er sich.

[bei Valdis | unterwegs Richtung Mondscheinsee | in der Nähe von Yarok, Kachnik und Avon]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.07.2023 09:55 Forum: Das Tal

Gescholten wie ein ungezogener Jungwolf, sackte er etwas in sich zusammen und legt die Ohren an, als Takatas strafender Blick ihn traf. Er hatte doch nur versucht, dem am Boden liegenden Mut zu machen, ihm vielleicht noch etwas Kraft zu schenken, bis sie ihn hätten in sicherere Gefilde bringen können. Doch jetzt kamen ihm seine Worte unqualifiziert vor und er schämte sich.
Während seine Rute unsicher von am Boden hin und her pinselte, beobachtete er das weitere Geschehen, hütete sich nun aber sich noch einmal einzumischen. In den 5 Jahren seines Lebens hatte der Braunpelz schon einiges gesehen; Fehden, Machtkämpfe, sogar ein paar Leichen der unheimlichen Krankheit, die nun auch den hellen Rüden heimzusuchen schien. Doch er hatte noch nie mit ansehen müssen, wie eben diese Pest ihre Opfer forderte.

Insgeheim war er froh, dass er und Valdis ein gutes Stück entfernt standen, als die weiße Fähe ihnen mit Ansteckung drohte. Eine unmissverständliche Botschaft; sie wollte sie nicht hier, während ihr Begleiter seinen letzten Atemzug tat und natürlich traf sie den Nagel auf den Kopf. Wenn er ehrlich war, wollte Pan auf keinen Fall so elendig zu Grunde gehen. Er wurde jedoch stutzig, ob Roghirs Einwände. Er hatte bereits engen Kontakt zu einem infizierten Beutetier gehabt, hatte es selbst erlegt und war womöglich bereits verloren. Pan wollte gar nicht darüber nachdenken, was das in diesem Fall auch für ihn selbst bedeuten könnte. Noch vor einigen Stunden, war er voller Hoffnung und dem Gedanken an ein neues Rudel gewesen und plötzlich schien der Tod wieder von allen Seiten auf ihn zu lauern.

Auf einmal ertönte nicht weit entfernt ein Heulen und er sah, wie Roghir die Ohren spitzte. Er kannte diese Stimme und erklärte, dass es sich dabei um Yarok, ein Mitglied seines Rudels handle.
Dem braunen Rüden widerstrebte es ohne seinen neuen Freund weiter zu ziehen. Nicht nur, dass er nicht sicher sein konnte, was Takata in ihrer Trauer tun würde, wer wusste schon, ob ihn das Rudel ebenso freundlich empfangen würde, wenn sie ohne den Rückhalt des Schwarzen bei ihnen aufschlugen. Aber wenigstens hätte er Valdis bei sich und würde sich im Falle des Falles nicht allein verteidigen müssen.

Pan zögerte einen Moment, seufzte dann aber und wandte sich an die graue Wölfin neben ihm: "Du hast ihn gehört.. Lass uns gehen."
Er wechselte einen letzten, bestärkenden Blick mit Roghir, inständig hoffend, dass alles gut gehen und sie sich in Kürze wiedersehen würden. Dann wandte er sich um und schlug die Richtung ein, aus dem das Heulen gekommen war.

[in der Nähe von Roghir, Takata und Lynx | neben Valdis | dann unterwegs Richtung Yarok, Avon und Kachnik]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
18.05.2023 16:57 Forum: Das Tal

Niyol!, kam der Rüde Pan plötzlich wieder in den Sinn. Bei all dem Trubel hatte er ihn und seinen Aufbruch kurz nach ihrem Aufeinandertreffen glatt vergessen und spürte sofort wie sich sein schlechtes Gewissen meldete. Schließlich war der Graue ganz allein und noch vollkommen mitgenommen vom Verlust seiner Alpha losgezogen. Und auf einen Wolf ohne Rudel lauerten viele Gefahren, das wusste er aus Erfahrung.
Der Gedanke an den Rest des Rudels machte ihn inzwischen nicht mehr so nervös wie zu Anfang seiner Reise mit Roghir. Er vertraute ihm und war sich sicher, dass dieser ihn nicht eingeladen hätte, wenn dort akute Gefahr seitens der Fremden für ihn bestünde.

Während Roghir und Pan weiter angestrengt versuchten ihren Rückweg ausfindig zu machen, während sie liefen, fielen Takata und ihr Begleiter immer weiter zurück. Bis schließlich der verzweifelte Ruf der weißen Fähe bestätigte, was Pan bereits vor ihrem gemeinsamen Aufbruch befürchtet hatte. Der helle Rüde war krank und seine Lebenskraft schien sich mit jedem verstreichenden Augenblick zu schmälern.
Zusammengesackt lag er am Boden, Takata dicht bei ihm, die mit aller Macht versuchte ihm zu helfen. Es war ein erbarmungswürdiger Anblick.

Valdis' ungeduldige Aufforderungen verbuchte Pan als Überforderung mit der Situation und da Roghir sie bereits zurecht gewiesen hatte, ging er selbst nicht weiter darauf ein. Stattdessen bedachte er sie mit einem langen Blick und machte sich dann ebenfalls auf den Weg zu den beiden Zurückgebliebenen.

Er konnte Takatas Verzweiflung beinahe schmecken. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Würden sie ihren Freund hier verlieren, wäre das bereits der zweite Verlust innerhalb sehr kurzer Zeit, den die Wölfin zu verkraften hätte und sie hatte bereits den ersten nur dank ihres Partners verkraften können. Wie würde sie reagieren, wenn man ihr nun auch diese wichtige Stütze nahm?

Blut sprudelte aus dem Maul des schwachen Rüden und leuchtete unübersehbar auf der weißen Schneedecke. Augenblicklich stemmte Pan die Pfoten in den Boden und blieb stehen. Die ganze Sache war ihm nicht geheuer. Nach all dem Gerede über Krankheit und Tod, war er nicht besonders erpicht darauf sich dem potentiell Ansteckenden weiter als nötig zu nähern und hielt lieber ein paar Schritte Abstand.
Trotzdem setzte er eine optimistische Miene auf und pflichtete seinem Freund bei. In Panik zu verfallen würde schließlich auch niemandem weiter helfen.

"Roghir hat Recht. Sobald wir aus diesem Schnee raus sind, wird es dir gleich besser gehen. Nur noch ein Stück."

[bei Roghir, Takata und Lynx | in der Nähe von Valdis | am Rand des Beerenwald]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
24.04.2023 18:57 Forum: Das Tal

Neugierig beobachtete der diplomatische Braunpelz die unterschiedlichen Reaktionen auf Roghirs Frage. Valdis' Enthusiasmus überraschte ihn nicht. Wie er selbst, schien auch sie keinem festen Verbund anzugehören. Ansonsten wäre sie wohl kaum so verzweifelt gewesen, ihr leibliches Wohl aufs Spiel gesetzt, um Takata und ihrem Begleiter die Beute streitig zu machen.
Nicht, dass er die graue Fähe dafür verurteilte. Hunger war ein schlechter Berater, das wusste er genauso gut wie jeder andere Wolf, der schon einmal darunter gelitten hatte. Und nicht alle wollten oder konnten sich die Reste anderer mit dem schwarzen Federvieh teilen.

Die anderen beiden, Takata und der helle Rüde, hatten es nicht so eilig mit einer Antwort. Tatsächlich wirkte erstere geradezu unentschieden und verloren angesichts dieser Entscheidung. Sicher gab es Gründe für ihre Zurückhaltung, dachte Pan. Immerhin kannte sie Roghir und den Rest des Rudels, hatte ihnenaber aus irgendeinem Grund den Rücken gekehrt.
An ihrer Stelle antwortete schließlich ihr Partner, den Pan noch nicht recht einzuordnen wusste, und verkündete, dass auch sie mit ihnen in wärmere Gefilde zurück kehren würden.
Da das nun geklärt war, machte auch er einen Satz nach vorn, um zu Roghir und Valdis aufzuholen.

"Wem sagst du das?", stimmte er dem schwarzen Rüden neben ihm zu und schüttelte sich ein paar Schneeflocken aus dem Fell. Gleichzeitig sog auch er die eisige Luft durch die Nase ein und suchte nach dem Weg, den sie hierher genommen hatten. Unter normalen Umständen wäre das sicher kein Problem gewesen, aber der beißende Wind, der wild durch und über die Eisschlucht fegte, hatte sämtliche Gerüche vermischt und ungenau zerstreut.
Dennoch wippte Pans Rute bei jedem Schritt locker auf und ab. Er war guter Dinge, dass sie den richtigen Weg einschlagen würden.

[bei Roghir, Valdis, Lynx und Takata | unterwegs Richtung Knochenmoor | Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
15.03.2023 12:53 Forum: Das Tal

Während er fraß, beobachtete Pan das skurrile Schauspiel zwischen Roghir und Takata aus dem Augenwinkel. Sie wirkte unheimlich verloren, wie sie da am Boden kauerte und unbeholfen versuchte dem Schwarzpelz ihren Respekt zu erweisen. So sehr es ihn erleichterte, dass die Fähe scheinbar nicht mehr drauf aus war sie alle in die Nachwelt zu befördern, so wenig traute er dem Frieden. Immerhin schlug der Gemütszustand der weißen Wölfin scheinbar ebenso schnell um, wie der einer frisch gebackenen Elchmutter. Wer konnte schon sagen, wie lange sie ihnen wohlgesonnen war?

Pan konnte Roghirs Unbehagen gerade zu riechen. Umso überraschter war er, als Roghir, der sich soeben über den letzten Rest der Beute her gemacht hatte Takata, ihren Begleiter und selbst Valdis fragte, ob sie sie mit zurück begleiten wollten. Zwar waren sie los gezogen um Takata zu finden und ihr vom Tod der Alpha zu berichten, doch nach allem, was in der kurzen Zeit ihres Aufeinandertreffens geschehen war, hätte der braune Rüde sich nicht gewundert, wenn sich ihre Wege hier wieder getrennt hätten. Gespannt sah er in die Runde, wartete auf die Antworten der drei Angesprochenen.

Gleichzeitig regte sich ein wenig Aufregung in ihm. Dass sie nun ihren Rückweg antraten, bedeutete, dass sie schon bald auf den Rest des zerstreuten Rudels treffen würden. Pan konnte nur inständig hoffen, dass sie ihnen so friedfertig entgegensehen würden, wie Roghir es getan hatte.

[bei Roghir, Valdis, Takata, Lynx | Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
17.02.2023 19:15 Forum: Das Tal

Noch immer ruhte Pans goldener Blick auf der graubraunen Wölfin, die sich hungrig an dem ihr gebotenen Fleisch gütlich tat. Für einen Augenblick schien sie sich darin zu verlieren und er verstand es nur zu gut. Schließlich war der Hunger in früheren Zeiten sein treuer Begleiter gewesen. Bis er sich mit den Rabenvögeln eingelassen hatte jedenfalls. Apropos.. Wo steckten die Schwarz-gefiederten überhaupt? Vorhin noch, zu Beginn dieser hitzigen Unterhaltung hatte er einen von ihnen erspähen können. Doch nun? Weit und breit konnte er keinen der Vögel ausmachen und das, obwohl hier momentan vielversprechende Beute auf sie wartete. Vermutlich hatte Takatas Tobsuchtsanfall sogar sie in die Flucht geschlagen.

Die Vorstellung der Unbekannten zog schließlich wieder seine Aufmerksamkeit auf seine beiden Gegenüber. Höflich neigte er den Kopf vor ihr.
„Freut mich, Valdis. Mein Name ist Pan.“, sagte er und zog die Mundwinkel wohlwollend nach oben. Mit einem Seitenblick auf Roghir fuhr er fort: „Und dieser Schwarzpelz hier ist Roghir.“

Gerade als er Valdis Aufforderung zu fressen nachkommen wollte, hörte er Schritte aus der Richtung des restlichen Kadavers und fürchtete kurz um eine weitere Attacke der leicht zu reizenden Takata. Als sich jedoch zuerst Pans Ohren in ihre Richtung drehten und sein Blick einen Moment später folgte, war deutlich zu erkennen, dass sie nichts dergleichen vorhatte; geschweige denn hätte bewerkstelligen können. Schwankend und mit prall gefülltem Bauch kam sie auf ihre Dreierkonstellation zu. Ein Wunder, dass sie nicht augenblicklich dem Fresskoma verfallen war.

Unter angestrengtem Hecheln brachte sie schließlich eine Frage nach der jetzigen Führung des Rudels heraus, welche nur an Roghir gerichtet sein konnte.
Doch noch bevor dieser zu seiner Antwort ansetzen konnte, ergoss sich Takatas Teil der Beute schwallförmig in ihrer Mitte. Verdutzt wechselte Pans Blick von einem Wolf zum anderen und war froh, als sein Begleiter ihm mit seiner Bitte einen Grund gab, nicht auf dieses Ereignis eingehen zu müssen. Eingehend widmete er sich somit dem Fleisch zu seinen Füßen. Je schneller sie hier wieder weg konnten, desto besser, dachte er.

[bei Roghir, Valdis, Takata und Lynx | Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
02.02.2023 10:08 Forum: Das Tal

Er wollte gerade etwas auf Valdis' sarkastische Bemerkung erwidern, als er ihrem Blick zu Takatas Begleiter folgte. Er trug einen Teil der frisch gerissenen Beute im Maul und legte ihn zu Roghirs Füßen ab. Ein Friedensangebot, so schien es. Unsicher huschte sein Blick zu dem cholerischen Weißpelz hinüber. Wäre sie tatsächlich damit einverstanden zu teilen? Zumindest im Moment schien sie selbst zu versunken ins Fressen zu sein, um sich darüber aufzuregen.

Pans Anspannung löste sich nun etwas und er schüttelte sich, um den Stress loszuwerden. Auf Roghirs Einladung hin trottete er zu ihm hinüber und signalisierte Valdis mit einem freundlichen Schnippen der Rute ihn zu begleiten. Nach Takatas Attacke würde ihr etwas nette Gesellschaft sicher gut tun und Pan hegte keinerlei Zweifel daran, dass der schwarze Rüde sie so offen empfangen würde, wie er es auch bei ihm getan hatte.

Der metallene Geruch des Fleisches ließ ihm das Wasser im Maul zusammen laufen. Er konnte kaum an etwas anderes denken, als daran wie warm und saftig es sich an seinen Gaumen schmiegen würde. Trotzdem senkte er prüfend die Nase herab und witterte eingehend; das ganze Gerede von Krankheit hatte ihn paranoid gemacht. Als er aber keinen Geruch von Krankheit oder Verderben feststellen konnte, warf er Roghir einen dankbaren Blick zu.

Pan hatte gerade das Maul geöffnet und wollte die Zähne in das weiche Organ schlagen, als er es auch schon wieder zu schlug. Nahezu peinlich berührt straffte er die Schultern und räusperte sich. Wo waren nur seine Manieren geblieben?

„Die Dame zuerst natürlich..“, sagte er dann und sah auffordernd zu Valdis. Auch Roghir wandte sich mit einer Frage an sie. Interessiert spitzte der Braunpelz die Ohren. Er würde wohl nie genug davon bekommen, den Geschichten anderer zu lauschen.

[bei Valdis und Roghir | in der Nähe von Lynx und Takata | Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
17.12.2022 11:42 Forum: Das Tal

Sorgenvoll ruhte Pans Blick auf der außer sich geratenen Wölfin und so langsam war er sich selbst nicht mehr sicher, wem diese Sorge galt. Sicher, er und vor allem Roghir befanden sich in der unangenehmen Position Takata vom Tod ihrer ehemaligen Leitwölfin und Freundin zu berichten. Doch er kam nicht länger umhin Mitleid für die Tobende zu empfinden, die nun plötzlich winselnd in sich zusammensank und einen Moment wie ersteinert verharrte.

Pan kannte die Verhältnisse des gespaltenen Rudels nicht, wusste nicht wie nah Takata und die verlorene Alpha sich gestanden hatten. Doch als endlich wieder Bewegung in den Weißpelz kam konnte er tiefen Schmerz in ihren Augen erkennen und wandte sich kurz ab, weil er wusste, dass sein Mitleid sie vielleicht nur noch mehr verärgern würde. Ein Fehler, wie sich heraus stellte. Aus dem Nichts schoss sie herum und ehe er begriffen hatte, was gerade passierte, hörte er das Aufeinanderschlagen von Takatas Zähnen - direkt neben dem Gesicht der anderen Fähe.

Erschrocken war er auf- und einen Satz nach vorn gesprungen, entspannte sich nun aber etwas, als er sah, dass glücklicherweise noch kein Kampf zwischen den Beiden ausgebrochen war. Takata ist unberechenbar., dachte er. Machte es überhaupt Sinn weiter zu versuchen dieses Gespräch mit ihr zu führen? So sehr er ihren Schmerz verstand, so wenig Lust hatte er, als nächster Bekanntschaft mit ihrem Gebiss zu machen. Ratlos wollte er sich an Roghir wenden, als sich Takatas Begleiter das erste Mal zu Wort meldete. Weit kam er jedoch nicht, ein tiefes Husten unterbrach ihn noch bevor er den ersten Satz aussprechen konnte.

Misstrauisch beäugte Pan ihn aus dem Augenwinkel. War das reiner Zufall gewesen? Oder war Takata so besessen von Krankheiten, weil sie und der Fremde selbst langsam einer solchen zum Opfer fielen? In diesem Fall wollte er erst recht so schnell wie möglich diesen Konflikt beenden.
Er wechselte einen Blick mit Roghir, der ihn mit einem Nicken in Richtung der unbekannten Wölfin darum bat ihm und Takata etwas Raum zu geben. Innerlich seufzte er, tat dem dunklen Rüden aber den Gefallen und ging ihr zögerlich einige Schritte entgegen. Dabei achtete er darauf einen weiten Bogen um die beiden Weißen zu laufen.

"An deinem Taktgefühl solltest du noch arbeiten.", raunte er der grau gemusterten Fremden schließlich zu und schmunzelte weich. Eins musste er ihr ja lassen, Mut hatte sie. Und Hunger. Das hatten sie schonmal gemeinsam.

[bei Valdis, in der Nähe von Roghir, Lynx und Takata | Eisschlucht des Todes]
Thema: Neujahrschat ?
16.12.2022 19:41 Forum: Grundlegendes & Neues

Ich weiß noch nicht, wie ich arbeiten muss. Würde aber einfach mal sagen, dass ich an allen Terminen (zumindest kurz) dabei sein kann. grins
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
12.11.2022 13:01 Forum: Das Tal

Ein wenig unsicher angesichts der hitzigen Konversation lugte Pan hinter seinem schwarzen Begleiter hervor. Als er den Weg der weißen Fähe und des anderen Rüden das erste mal gekreuzt hatte, hatte er sofort eine andere Richtung eingeschlagen, um unnötigen Konflikt zu vermeiden. Umso bedenklicher kam es ihm vor, dass er diese Wölfe nun sogar bewusst aufgesucht und sich sein anfängliches Bauchgefühl nicht getäuscht hatte. Anspannung knisterte in der Luft und wartete nur auf den richtigen Funken, um die Situation endgültig explodieren zu lassen.

Takata wirkte abgehetzt, benahm sich beinahe wie ein Beutetier, das in der Falle saß. Ihre ganze Körperhaltung triefte nur so vor Ablehnung und geistiger Gegenwehr. Zu gerne hätte Pan einen Schritt nach vorn, neben Roghir gemacht, fürchtete aber weiterer Druck, würde die irre Fähe in den Angriff zwingen.
Der Braunpelz warf einen forschenden Blick auf seinen Freund. Hoffentlich wusste er, was er da tat und hoffentlich war es die Sache wert. Im Moment jedenfalls, schien die Aussicht auf Erfolg gering.

Die nächsten Worte, die ihnen ihr Gegenüber entgegen spie, ließen den 5-Jährigen den Bruchteil einer Sekunde lang zurück schrecken. Hatte Takata da gerade etwas von Krankheit gesagt?
Bilder von einem schrecklich entstellten Kadaver schoben sich vor sein inneres Auge. Beunruhigt legte er die Ohren an und leckte sich die Lefzen. War das grüne Paradies, in dem Roghir, Niyol und deren restliches Rudel lebten also auch kein sicherer Hafen, wie er gehofft hatte?

Langsam wanderte sein Blick umher – musterte eingehend jeden einzelnen seiner Artgenossen um festzustellen, ob auch sie von den Worten der Weißen alarmiert waren. Doch allesamt schienen sie es mit Fassung zu tragen. Roghir fuhr unbeirrt fort, Takatas männliche Begleitung, hielt sich ohnehin gänzlich aus der Sache heraus und auch die Unbekannte schien weiterhin mehr an der Beute interessiert, als am restlichen Geschehen.

Schließlich setzte Pan sich und gab sich größte Mühe möglichst klein und wenig bedrohlich zu wirken. Vielleicht wäre Takata bereit ihnen Gehör zu schenken, wenn sie verstand, dass sie nicht gekommen waren, um ihr Schaden zu zufügen.

[mit Roghir bei Takata, Valdis und Lynx | in der Eisschlucht]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
12.10.2022 13:38 Forum: Das Tal

Wieder eilte Roghir voraus, dicht gefolgt von Pan, der währenddessen die Augen etwas zusammenkniff. Dort wo Licht auf die Schneemassen fiel blendete ihn das Weiß. Zum Glück hatte sein neuer Freund einen so dunklen Pelz, dass er ihm ohne große Schwierigkeiten folgen konnte. Tief versanken ihre Pfoten ihm Schnee, doch nach und nach wurde es weniger und der Boden härter, rauer Stein ragte nun dunkel und eindrucksvoll aus dem Weiß. Sie hatten die Schlucht erreicht.

Pan roch die anderen, bevor er sie sah. Doch zu seiner Überraschung standen nun nicht mehr weit entfernt 3 Wölfe, statt der einzelnen gesuchten Fähe – Takata, erinnerte sich Pan. Ihren Geruch und den des fremden Rüden erkannte er von ihrer Beinahe-Begegnung wieder. Die dritte Unbekannte jedoch, war ihm zuvor nie unter die Nase gekommen. Zwischen den beiden Parteien schien es Spannungen zu geben. Zumindest die beiden Wölfinnen standen sich aufgebracht gegenüber.

Weiter folgte er Roghir, der die Drei inzwischen ebenfalls längst erspäht hatte. Man konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören, als er nach der Weißen rief. Als er langsamer wurde, ließ auch Pan sich etwas zurückfallen. Immerhin wusste er nicht, wie die anderen auf einen weiteren Fremden reagieren würden, gerade jetzt, wo die Stimmung ohnehin jeden Moment zu kippen drohte. Was mochte diesen Konflikt ausgelöst haben, fragte sich der Braunpelz und spähte seitlich an Roghir vorbei.

Takata und die beiden Unbekannten hatten sich ihnen nun ebenfalls zu gewandt. Doch Pan entdeckte etwas, das halb begraben zwischen ihnen im Schnee lag. Zeitgleich hallte ein krächzender Ruf über den Stein. Ein Rabe saß unweit des Geschehens auf einem Felsvorsprung und genoss das Theater. Pan erinnerte sich nun, was seine gefiederten Freunde ihn hatten zeigen wollen und es war nun auch klar, was hier zu Streitigkeiten führte – frische Beute. Selten, wie sie im Ödland geworden war, war es keine Überraschung, dass die Kunde sich schnell verbreitete und allerlei Bedürftige anlockte. Auch Pan selbst war keine Ausnahme. Im Maul lief ihm das Wasser zusammen, doch er straffte die Schultern und richtete den Blick zurück auf seine Artgenossen. Niemals wäre er so aberwitzig zu versuchen einen Teil der Beute zu beanspruchen.

Viel wichtiger war nun außerdem, dass Roghir es schaffte Takata das mitzuteilen, was ihm scheinbar so sehr auf der Seele brannte.

[mit Roghir | angekommen bei Takata, Lynx, Vladis | Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.09.2022 16:25 Forum: Das Tal

Interessiert und ein wenig belustigt beobachtete der braune Rüde den Wandel in Roghirs Körpersprache. Hatte er zuvor noch sehr gefasst gewirkt, während er Pan durch die Landschaft folgte, schien er nun ziemlich aus dem Häuschen über ihren Fund. Überraschenderweise lag da zwar Erleichterung, aber keine Freude in seinem Blick, als er die Vermutung bestätigte. Einen Augenblick hätte man meinen können der Dunkle wäre verunsichert. Was musste zwischen ihm und der Gesuchten vorgefallen sein, um eine solche Reaktion auszulösen?

Freund...?, hallte es leise durch Pans Kopf, als sein Begleiter das Wort an ihn richtete. Seine Gedanken waren auf einmal wie leergefegt, bis auf jenes Wort. Er war ehrlich erfreut darüber, dass der Jüngere ihm scheinbar wohlwollend entgegen sah, obwohl sie sich nicht gut kannten. Jetzt war er es, dessen Rute von Seite zu Seite schwang und er antwortete Roghir mit einem vertrauensvollen Nicken, bevor er ihm folgte.

Der Schwarze schien sich Sorgen um etwas zu machen, zu dem Pan die Informationen fehlten, um sich einen Reim darauf zu machen. Zwar würde er sicher keine große Hilfe sein können, aber er nahm sich vor den anderen so gut es ging zu unterstützen. Deshalb schloss er flinken Schrittes zu ihm auf und versicherte:

„Keine Sorge, ich bin nicht in der Position zu urteilen, egal wie hässlich es vielleicht wird.“

Auch er spürte, wie das Klima sich veränderte. Nach seiner kurzen Bekanntschaft mit den einladenden Bedingungen der Storchenhalbinsel, schickten die kühler werdenden Luftströme kleine Schauer über seinen Rücken. Dazu kam, dass er der eisigen Kälte gerade erst entronnen war. So schnell wieder dahin zurück zu kehren, widerstrebte ihm. Wenigstens war er diesmal nicht allein.
Doch Roghirs Tempo nahm mit jedem weiteren Meter ab. Als Pan witternd die Nase in den Wind hielt, erkannte er den Grund dafür – Takatas Geruch war kaum noch zu erkennen und auch der des anderen Wolfes war so gut wie verschwunden. Ratlos wechselte er einen Blick mit dem Schwarzpelz.

„Was nun?“, fragte er in die weiße Stille hinein, als er plötzlich die Ohren spitzte. „Hörst du das?“

Erst drang das Geräusch nur ganz schwach an die beiden Rüden heran, doch dann war sich Pan ganz sicher – es war Wolfsgeheul und es war nicht weit entfernt.

[hört Vladis Heulen | bei Roghir in der Nähe der Eisschlucht des Todes]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
11.07.2022 17:56 Forum: Das Tal

Interessiert lauschte der gemütlich vor sich hin trabende Pan Roghirs Worten. Er kam nicht umhin zu bemerken, wie der Schwarze beim reden abtriftete. Er wirkte einen Moment lang wie in Trance, während die Erinnerungen auf ihn einströmten. Seiner Körpersprache nach zu urteilen handelte es sich nicht nur um positive. Pan selbst konnte das gut nachempfinden, auch er dachte nur selten gern an vergangene Zeiten zurück, besonders an seine Mutter. Selbst Gedanken an Allistor, seinen geliebten Bruder, bereiteten ihm keine Freude. Er fühlte sich noch immer von ihm verraten, auch nach all den Jahren noch.

Schließlich richtete sein Weggefährte das Wort wieder an ihn, fragte im Gegenzug nach seiner Herkunft. Der Braunpelz hatte lange nicht mehr über den Ort seiner Geburt gesprochen. Mit wem auch? Seine einzigen Freunde waren die Raben, und deren Prioritäten lagen meist jenseits von tiefgründigen Gesprächen.

Er setzte gerade zu einer sorgfältig zurecht gelegten Antwort an, da sah er wie ein Ruck durch Roghirs Körper ging. Er tat es ihm gleich und blieb stehen. Neugierig musterte er den anderen. Er konnte seine Nase leicht zucken sehen. Wessen Fährte er auch immer aufgenommen hatte, es musste vielversprechend sein. Die Erregung war förmlich spürbar und Pan ließ sich davon anstecken.

„Was riechst du?“, fragte er und legte aufmerksam die Ohren nach vorn. „Ist es die Wölfin, nach der ihr sucht?“

Er selbst senkte kurz die Schnauze zu Boden und sog die verschiedenen Gerüche ein, die sich hier tummelten. Tatsächlich konnte er darunter den Geruch eines.. Nein, sogar zweier Artgenossen ausmachen. Doch aus der Erinnerung heraus hätte er nicht sagen können, ob es sich um die selben Beiden handelte, deren Weg er zuvor gekreuzt hatte. Doch das musste er auch nicht; Roghir schien sich der Sache ziemlich sicher zu sein.

[ mit Roghir Richtung Polarwüste | auf Lynx' und Takatas Spur]
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