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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
09.09.2024 16:39 Forum: Das Tal

Ayjana war verwirrt. Ein Teil dieser Verwirrung spiegelte sich auch in ihrer Mimik und ihrer Körperhaltung. Der aufmunternde Blick war einem fragenden, ja beinahe schon irritierten Ausdruck gewichen. Die Rute, welche vorhin noch so freundlich hin und her geschwungen war, hing nun bewegungslos gegen den Boden und die spitzen Ohren waren leicht zur Seite geklappt. Irritiert und zugleich entschuldigend blickte sie Kachnik an, welcher sich zuerst von Pan und ihr abgewendet hatte und sich aber endlich umdrehte, als er ihre liebevoll mahnenden Worte hörte. Doch er schien ihre Worte wohl in den völlig falschen Hals gekriegt zu haben. Kachnik wirkte eingeschüchtert, noch eingeschüchterte und schien, als wolle er im Boden versinken zu wollen. Das war das letzte, was die friedliebende und harmoniebedürftige Fähe gewollt hatte. Zerknischt warf sie dem jungen Wolf einen Blick zu und drehte den Kopf schliesslich schon fast hilfesuchend zu Pan um. Ihr waren die Worte weggeblieben. Lieber sagte sie nichts mehr als den jungen Wolf weiterhin zu verunsichert. Sie hatte ihn deutlich falsch eingeschätzt, er hatte taff gewirkt, als er mit Avon im Klinsch gelegen war. So wie er sich nun gab, konnte ihn Ayjana überhaupt nicht einschätzen. Auch Pan schien irritiert und wusste wohl gerade nicht wohin mit sich und der Situation.

Glück im Unglück, als der verzweifelte Ruf die Stille durchschnitt und sie alle in Alarmbereitschaft versetzte. Ayjana, welche zuerst einige Sätze in die Richtung des Heulens getan hatte, war unsicher stehen geblieben. Pan aber zog sie schliesslich mit, als er ihr mit einem grossen Sprung nachsetzte und ihr zurief, dass sie laufen sollten. Einen Atemzug lang berührten sich die beiden einander fremden Wölfe und Jana schien Kraft zu tanken. Sie war nicht allein und sie würden sich gemeinsam der Gefahr stellen. Sie waren eine Gemeinschaft und füreinander da! Shiro hatte währenddessen keine Zeit verstreichen lassen und war mit grossen Sätzen davongerast und hatte den drei noch zwischen Tür und Angel zugerufen, dass es sich beim Rufenden um Takata handelte. Sofort machte sich Unsicherheit in ihr breit, Takata war eine starke Wölfin oder hatte zumindest so getan, als sie ihre Fellschwester eingeschüchtert hatte. Was mochte passiert sein, dass solch ein Heulen, welches ihr immer noch das Fell aufstellte, ihren Fang verlassen hatte. Hör auf zu denken! knurrte sie sich innerlich selbst an und hetzte schliesslich der schwarzen Wölfin, Pan und Kachnik hinterher. Ihr Lauf endete jäh, als sie beinahe in Shiro geprallt wäre. Die schwarze Wölfin strahlte eine Aura grosser Wut aus und unwillkürlich wich Jana einige Schritte zurück, ehe sie sich endlich dem Szenario widmete. Das gab es nicht. Nicht schon wieder solche eine Situation. Sie japste nach Luft und ihre Augen wurden gross als sie sah, dass der Bär nicht nur von Takata angegriffen wurde oder eher umgekehrt, nein auch Roghir befand sich inmitten des gefährlichen Szenarios. Jana heulte erschrocken auf. Roghir hatte recht, Takata musste weg hier, sie schien nicht bei Sinnen so wie sie den Bären attackierte… hatte sie Todeswünsche oder was lief falsch in ihrem Kopf?

»Avon?! japste die Wölfin.

Ayjana traute ihren Augen kaum. Sie hatte die Szene weiterhin mit ihren Augen erfasst und einzuschätzen versucht, als ihr Blick auf die vertraute Gestalt fiel, welche mit Valdis etwas entfernt verharrte und dem Schauspiel zuschaute. Täuschte sie sich oder sah sie Begeisterung? Sie musste sich täuschen, vielleicht war ihre Sehkraft nicht mehr ausreichend. Warum war Avon immer in der Nähe, wenn Ärger passierte. Sie wäre beinahe im See ertrunken wegen des Jungwolfes, nun kämpften Roghir und Takata um ihr Leben. Letzte schien mittlerweile bewusstlos zu sein, Jana hatte nicht genau gesehen, was geschehen war, doch sie mussten etwas tun. Ayjana fasste sich ihr ganzes Herz und kratzte ihren ganzen Mut zusammen, als sie in einem sicheren Abstand zu dem tobenden Biest einen Halbkreis schlug und irgendwie zu der weissen Wölfin am Boden gelangte. Entschlossen packte Ayjana ihre Fellschwester am Nackenfell und begann sie aus der Schusslinie zu ziehen. Ihr Herz, welches pochte und rasend schnell schlug, musste meilenweit zu hören sein. Sie durften nicht noch jemanden verlieren, auch wenn es Takata war!

[zuerst am Mondscheinsee bei Pan und Kachnik danach beim Bären, Roghir, Shiro, Pan und Kachnik, Takata aus der Schussbahn ziehend | In der Nähe von Avon, Valdis | Bärenhöhle, Nähe des Mondscheinsees]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
09.08.2024 15:04 Forum: Das Tal

Etwas ratlos warf sie Pantalaimon einen hilfesuchenden Blick zu, als sie bemerkte, dass Kachnik sie beide zu ignorieren schien. Erst als er die Beute bemerkte, welche ihm die weisse Wölfin gebracht hatte, hielt er inne. Vielleicht hatte sich der Rüde den Kopf doch zu hart angehauen beim Zusammenprall mit Avon, denn er wirkte irgendwie perplex und nicht im Hier und Jetzt anwesend. Immer noch harrte Jana stumm neben Pan aus. Ihre Rute hatte sich gesenkt und sie schien enttäuscht über die kaltherzige Reaktion in sich eingesunken zu sein. Sie hätte erwartet, dass der junge Wolf sich freuen würde, darüber dass er wahrgenommen wurde und sich um ihn gesorgt wurde. Ihr war bewusst, dass sie hart reagiert hatte, als Kachnik so leichtfertig mit dem Wort Verbannung um sich geworfen hatte, doch die Wölfin mochte es halt nicht, wenn man vorschnell urteilte und mit solch harten Massnahmen um sich warf, obwohl man sich noch nicht einmal richtig kannte. Als Ayjana nach Luft schnappte, um Kachnik nochmals anzusprechen, schien dieser seine Stimme doch wieder gefunden zu haben. Für einen Moment hob sich der Kopf der Wölfin wieder und die Rute wedelte leicht hin und her. Seine Worte aber waren ganz und gar nicht das was Ayjana erwartet hatte.

Ihr Atem stob mit einem lauten Geräusch aus ihrer Nase und sie schüttelte energisch den Kopf.

«Kachnik!» sie blickte den jungen Wolf fast schon ein bisschen streng an, ehe sie fortfuhr. »Hier geht es nicht darum, ob du etwas für uns hast oder wir was für dich. Wir sind zusammen unterwegs… sie hielt kurz inne, als Rudel konnte sie diese Truppe noch nicht bezeichnen, noch schienen sie ein zusammengewürfelter Haufen lauter Individuen zu sein, die im Moment etwas verloren herumstreiften … also geben wir auch acht aufeinander!»
schloss sie schliesslich ihre Worte und erneut blickte sie den Wolf mit einem aufmunternden Blick an und wedelte freundlich mit der Rute, um ihre Geste sowie ihre Worte zusätzlich zu unterstreichen. Seine weiteren Worte liessen aber darauf schliessen, dass er wohl doch lieber allein war und weiss Gott was tun wollte.

»Was meinst du Pa…»

Die Frage, welche sie dem Rüden zu ihrer Seite stellen wollte, verhallte unvollständig, als ihre Ohren ein panisches Heulen erreichte. Ihr Nackenfell stellte sich unwillkürlich auf und das Heulen schien ihr das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Ruckartig schnellte ihr Kopf in die Richtung, aus der das Heulen ertönte. Ein Teil ihres Körpers wollte sich herumwerfen und dem Heulen entgegen eilen und tatsächlich tat sie instinktiv zwei Galoppsprünge in die Richtung des Heulens, ehe sie ein anderer Teil, die Unsicherheit in ihr ruckartig innehalten liess. Ihr Kopf schnellte wieder herum, unsicher blickte sie zu Shiro, Aarinath und Yarok, danach zu Pantalaiomon und Kachnik. In der nächsten Sekunde wurde ihr bewusst, dass das Heulen aus der Richtung kam, in die Avon mit seiner Gespielin verschwunden war und erneut fröstelte es bis in die Krallen. Avon hatte ein Händchen dafür in Situationen zu geraten, welche es nicht geben sollte. Unentschlossen die Initiative zu ergreifen, hüpfte sie schier von einer Pfote auf die andere. Wieder einmal verfluchte sie sich innerlich für ihre Unsicherheit einfach die Initiative zu ergreifen und zu Tun statt abzuwarten.

[Bei Kachnik und Pantalaimon, in der Nähe von Yarok, Aarinath und Shiro, Takatas heulen hörend | Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
07.06.2024 13:39 Forum: Das Tal

Die Krankheit hatte also ein weiteres Opfer gefordert, betroffen lauschte Ayjana den Worten Pan’s. Sie liess die Ohren zur Seite klappen und ihre Mimik drückte Mitleid aus. Shiro war es, welche ihr aus der Seele sprach. Ja, der Wolf war nicht allein gewesen, doch wenn Roghir und Takata bei ihm geblieben waren, war es höchstwahrscheinlich, dass die beiden die Krankheit nun auch in sich trugen?! Obwohl, das taten sie ja eh vielleicht allesamt bereits. Jana schwirrte der Kopf. Tief im Innern mochte sie sich schon gar nicht mehr mit diesem Problem beschäftigen, aber es war so immens und betraf ihrer aller Leben, dass sie herausfinden mussten, was dieser Feind anrichtete und ob es möglich war, sich der Krankheit zu entziehen. Es war alles so vertrackt und obwohl Jana all diese Wölfe noch nicht richtig kannte, lagen sie ihr doch am Herzen. Vielleicht war dies dem Umstand geschuldet, dass sie so gehässig wirkte.

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als ein kleiner Tumult entstand. Avon hatte seine Läufe wohl nicht im Griff und hatte einen Zusammenstoss mit Kachnik, dieser wiederum rief laut aus. Tat wohl weh! Valdis lachte dazu. Jana kniff verärgert die Augen zusammen und ihr Nackenfell sträubte sich. Das war nicht fair. Hätten Avon und Valdis sich nicht sogleich davon gemacht, hätte sie wohl etwas gesagt, so aber blickte sie den beiden unbekümmerten kopfschüttelnd hinterher.

Dankbar über Shiros Initiative versenkte nun auch Ayjana ihre Schnauze in das Fleisch. Noch während sie die Beute verkleinerte, knurrte ihr Magen, ja sie hatte wirklich Hunger und doch würde sie sich zusammennehmen. Es gab noch andere, welche sicher auch Hunger hatten und vielleicht würde der Rest auch bald wieder zu ihnen stossen, dann wären sie sicher auch froh etwas in die Bäuche zu kriegen.
Aus dem Augenwinkel nahm Ayjana ausserdem wahr, dass Kachnik nicht wieder nähergekommen war. Der Jungrüde musste doch auch hungrig sein?! Sie hielt inne und wandte ihm ihre blutverschmierte Schnauze zu. Kachnik entfernte sich noch weiter und sprach einige Worte zu Pan, ehe er noch weiter abseits einen Ort fand, wo er erneut innehielt. Ihr Blick wurde weich und entschlossen riss sie ein grosses Stück Fleisch aus der Beute, ehe sie zu dem Jungwolf schlenderte und ihm schliesslich das Stück vor die Füsse legte. Aufmunternd blickte sie ihn an.

»Du hast bestimmt auch Hunger, oder?» ihre Stimme klang herzlich warm und sie zwinkerte ihm zu. …»ausserdem bist du gerade mit dem Dickschädel Avon zusammengestossen, da darf man sich was gönnen! grinste sie ihn an.

Beinahe schuldbewusst dachte sie daran, dass sie ihm ebenfalls die Verbannung gewünscht hatte, nachdem der Jungwolf seine Worte über die Fremden geäussert hatte. Die Wölfin war eher empört und verärgert darüber gewesen, dass er sich anmass solche Äusserungen auszusprechen, obwohl er noch nicht viel länger hier war als der Grossteil von ihnen alle als, dass sie eine Antipathie gegenüber Kachnik hegte. Jana seufzte leise und schob den Bissen Fleisch erneut aufmunternd vor die Füsse des jungen Wolfes.

[Bei Kachnik etwas abseits von Shiro, Pan, Yarok und Aarinath]
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
11.04.2024 16:42 Forum: Grundlegendes & Neues

uuuuh da kann man Zeit totschlagen *.* Danke für die Tipps Takata!
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
07.03.2024 16:24 Forum: Das Tal

Es hatte nicht mehr lange gedauert, bis die drei Wölfinnen den glitzernden See erreichten. Wie bereits erwittert, trafen Shiro, Aarinath und Ayjana auf, nicht nur bekannte Wölfe. Tatsächlich befanden sich zwei weitere fremde Wölfe bei den bekannten Artgenossen.

Jana blieb etwas hinter Shiro stehen und erfasste die Szene mit ruhigem Blick. Doch neben dem Szenario stieg ihr zudem auch der Geruch von frischem Blut in die Nase und tatsächlich lag ein totes Reh am Boden, schmerzlich zog sich ihr Magen zusammen und sie wurde jäh daran erinnert, dass es doch schon eine Weile her war, seit sie etwas gefressen hatte. Verstohlen leckte sie sich schnell und kurz über die Lefzen. Wie unpassend, jetzt ans Fressen zu denken! mahnte sie sich selber innerlich und sie wandte schnell den Blick ab. Stattdessen musterte sie das Bild, welches sich ihr bot. Kachnik hüpfte wie ein nervöser Schuljunge von einem Bein aufs andere, Avon, ja, Avon tat, was er gut konnte… charmant sein. Yarok, schien der kühle Kopf der Gruppe zu sein und er war es auch, der Shiro kurz und prägnant informierte um was es hier ging. Zuerst aber jauchzte Kachnik beinahe, dass er eine Verbannung der Fremden in Betracht ziehen würde.

Jana knurrte leise, sehr leise, wahrscheinlich kaum hörbar und schnaubte jedoch deutlich hörbar voller Unmut.

»Dann hätte man dich auch verbannen sollen!» murrte sie mit leiser Stimme.
Ausser Shiro und Aarinath würde niemand anderes die Worte hören. Sie alles waren wohl mehr oder weniger uneingeladen und unangemeldet in dieses Revier gestolpert. Man sollte nicht mit Steinen aus dem Glashaus werfen. Ihr Blick, angefüllt mit Unmut lag eine Weile auf dem Jungwolf, der sich sichtlich zu freuen schien, dass hier etwas passierte. Erneut stieg der Wölfin ein intensiver Geruch nach Blut in die Nase, das Ergebnis davon, dass Avon einen Teil aus der Beute gerissen hatte und dieses der fremden Wölfin, Valdis genau, Valdis hiess sie vor die Füsse legte. Na, das war ja ein kleiner Charmeur, umgarnte wohl alles, was nicht bei drei auf den Bäumen sass. Janas Blick hielt sich einen kurzen Moment fest an den beiden. Fast hätte sie gelacht, als sie sah, dass Avon schon fast Alibimässig dem fremden Rüden Pantalaimon ebenfalls ein kleines Stück hinwarf, die volle Aufmerksamkeit aber erhielt Valdis, Jana verdrehte kurz die Augen, als der Timberwolf Aarinath und ihr einen schier entschuldigenden Blick zuwarf und ein leises Hallo durch die Gegend hauchte.

Gefühlt ging es am Mondscheinsee im Moment zu und her wie in einem Bienenstock, das Gesumme schien riesig und Ayjana fühlte sich dezent mit der Situation überfordert. Ja, sie hatte sich gewünscht, wieder Artgenossen um sich zu haben, doch das hier war etwas zu viel des Guten. Die weisse Wölfin wusste kaum, wo sie zuhören sollte und sie war unendlich froh und dankbar, als Shiro zur Ruhe aufrief, sich und die beiden weissen Wölfinnen den Fremden vorstellte und klar Schiff machte. Ruhig und mit einem freundlichen Blick nickte sie Valdis und Pantalaimon zu.

Trotz dem Chaos zwischen all den Erklärungen und Erläuterungen hatte sie drei wichtige Sachen herausgehört. Roghir schien es gut zu gehen, Niyol war allein unterwegs und ein Wolf namens Lynx schien vom Erdboden verschluckt zu sein, obwohl er scheinbar auf Valdis getroffen war, doch Ayjana war nicht entgangen, dass sie den Satz nicht beendet hatte. Ein Funken Misstrauen machte sich in ihrem Blick breit, als sie die braun-graue Wölfin musterte, weshalb hatte sie den Satz einfach so abgebrochen? Valdis erschien Ayjana auf den ersten Blick nicht so, als dass sie eine Auseinandersetzung mit einem anderen Wolf anfangen würde. Sie wusste etwas, was sie hier noch nicht preisgegeben hatte. Shiro erläuterte gerade, wer Lynx war und der fragende Blick der schwarzen Wölfin lag auf Valdis. Sicher war Shiro nicht entgangen, dass da noch was kommen musste. Takata… Brr Jana schüttelte sich unmerklich, sie war also bei Roghir, höchstwahrscheinlich würde also diese Fellschwester zurück ins Rudel kommen. Bei ihrem ersten und vorläufig letzten Aufeinandertreffen hatte Takata ihr Respekt, wenn nicht gleich auch etwas Furcht eingeflösst. Sie schauderte, würde das gut gehen, Takata zurück im Rudel?

Pan hatte Niyol also gesehen, aber er war allein unterwegs. Vor allem, aber war er IMMER noch unterwegs, wäre oder hätte er nicht längst schon zurückgekehrt sein sollen?

»Shiro…» Jana murmelte leise… »Ich glaube nicht, dass Niyol zurückkommt» schloss sie leise. Ayjana erinnerte sich an den trauernden Rüden, als Skadi gestorben war, in ihm war in diesem Augenblick etwas zerbrochen, auch wenn Jana nicht wusste in welcher Relation die beiden zueinandergestanden hatten, so schienen sie doch verbunden gewesen zu sein. Weshalb sie ihre Feststellung geteilt hatte, wusste sie im Nachhinein übrigens auch nicht und irgendwie war sie froh, als die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf die Beute fiel.

«Ich komme zwar fast um vor Hunger, aber ich glaube, meine Nase täuscht mich nicht» bestärkte Ayjana die Worte ihrer Fellschwester. »Ich rieche nichts ausser den Geruch nach frischem Blut» zum Glück lief ihr der Geifer nicht gleich zum Fang raus. Doch bevor sie ans Fressen denken konnte, würden sicher erstmal andere den Vortritt haben. Vorerst war sie sowieso etwas erschlagen von der Menge an Artgenossen am See.

Aus dem Augenwinkel hatte sie gesehen, dass sich Kachnik mit zunehmender Dauer etwas abgesondert hatte. Jetzt tat ihr der Jungwolf wieder leid. Sein schäumender Übermut hatte ihm wohl ein Bein gestellt. Aufmunternd blickte sie ihn nun an, er sollte sich nicht entfernen, sondern seine Lehre aus dieser Situation ziehen. Sie alle hatten wohl schon Lehrstunden solcher Art gehabt.

[Aarinath, Shiro, Pan, Valdis, Avon, Yarok und Kachnik || am Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
27.09.2023 21:00 Forum: Das Tal

Jana warf ihrer Fellschwester einen dankbaren Blick zu und schenkte ihr ein warmes Lächeln als Aarinath die Sorge und Unruhe der Wölfin zu besänftigen versuchte. Es würde schon alles gut werden, es war bisher noch immer alles gut gekommen. Innerlich bestätigte sie Aarinath's Aussage, dass sie alle sich nicht in Schreckensgespinste stürzen sollten. Es war onehin besser, wenn sie unvoreingenommen an die Sache gehen würden, soweit das überhaupt möglich war.

Als die drei Fähen schliesslich bei den Spuren anhielten und sich darüber berieten, was sie tun sollten pflichtete Aarinath Ayjanas Aussage zu. Shiro jedoch verfolgte die Spuren noch einige Meter weiter. Jana hatte den Spuren zu wenig Beachtung geschenkt und ihr wurde erst klar, dass die Spuren tatsächlich aus dem Eis in das Grüne führten als Shiro ihre Worte äusserte. Erneut keimte Sorge in Ayjana auf, Shiro hatte Recht mit ihren Aussagen.

Die weisse Wölfin überlegte kurz, die beiden Fremden, ob Freund oder Feind würden Yarok, Avon und Kachnik antreffen. Avon... schoss es der Fähe durch den Kopf. Er schien das Unglück und all die Fettnäpfchen auf seinem Weg jeweils immer anzuziehen, nicht auszudenken was passieren würde, falls es im schlimmsten Fall zu einem Kampf kommen würde.

"Du hast Recht Shiro..." unruhig leckte sich Ayjana über die Schnauze. "Die drei Rüden sind zwar stark aber nicht auszudenken, was passieren könnte wenn jemand über das Ziel hinausschiesst." ergänzte sie schliesslich weiter.
"Beeilen wir uns lieber." Schnellen Schrittes setzte sie sich in Bewegung, den beiden anderen Wölfinnen ausnahmsweise voraus. Sie wollte unter keinen Umständen, dass jemand zu Schaden kommen könnte, es reichte damit, dass das Rudel Skadi verloren hatte! Beim Gedanken an den Verlust der Leitwölfin wurde ihr Herz erneut schwer, auch wenn sie die Wölfin nicht gekannt hatte. Traurig liess sie den Blick durch die friedliche Gegend schweifen. Unter ihren Pfoten federte der weiche Waldboden und die weissen, gespitzten Ohren vernahmen das Rauschen des Baches, welcher irgendwann im Mondscheinsee münden würde. Die Spuren der Unbekannten in der Nase und vor Augen trabte sie eilig voran.

[Im Beerenwald in der Nähe des Mondscheinsees || Shiro und Aarinath]
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
27.09.2023 20:36 Forum: Grundlegendes & Neues

Wahnsinn o.O Gerade den Post gesehen... 17 Jahre für ein RPG eine verdammt lange Zeit. Mag mich noch erinnern, als es Virtuelle Pferdeherden, Wolfsrudel, Fantasy-RPG's etc. wie Sand am Meer gab und heute... heute muss man irgendwie schon tiefer als tief graben, damit man noch auf aktuelle RPG's stösst.

In dem Sinne Happy Birthday WdN <3
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
26.08.2023 08:38 Forum: Das Tal

Die drei Fähen trotteten nun schon eine schiere Ewigkeit durch die weisse Ödnis. Ayjanas Gefühl sagte ihr jedoch, dass sie bald schon wieder die Farben des Waldes und Vogelgezwitscher hören würden. Beinahe erwartungsvoll spitzte sie die Ohren, lauschte, ob sie schon etwas hören konnte ausser das Knirschen des Eises zu ihren Pfoten.

Die Wölfin lächelte in sich hinein als sie Aarinaths Worte vernahm, schön wenn sie unter Gleichgesinnten war. Im nächsten Atemzug fragte sich Ayjana innerlich was wohl Aarinath bereits alles durchgestanden haben musste? Trotzdem, auch sie schien die Hoffnung nicht aufgeben zu wollen und ihre Worte freuten die feinfühlige Wölfin. Es war schön zu hören, wenn man sich darüber freute, aufeinander getroffen zu sein. Ayjana stupste die Fellschwester sachte mit der Schnauze an und lächelte.

“Gemeinsam ist es doch immer besser!“ meinte sie schliesslich nur mit warmer Stimme.

Jana war unheimlich froh, dass sie nicht mehr alleine sein musste, dies wurde ihr immer mehr bewusst. Wie sehr es sie dahin gerafft hatte, alleine zu sein, für sich selber sorgen zu müssen, immerzu die Verantwortung zu tragen und sie merkte auch in ebenjenem Moment, wie gut es ihr tat, wieder unter Artgenossen zu sein. Auch wenn ihre Situation im Moment ungewiss war, auch wenn sie nicht wussten, was es mit der Krankheit auf sich hatte, sie waren immerhin nicht alleine!
Die drei Wölfinnen beschleunigten ihren Gang, als Shiro sie aufforderten sich zu beeilen. Sie hatte recht im Gegensatz zu den weissen Wölfinnen war Shiro ein leuchtender Punkt in der Eiswüste und falls wirklich tote Wiedergänger herumschlichen, so wäre es sicher von Vorteil, diesen im Schutz des Rudels zu begegnen. Einen Moment lang hing Jana ihren Gedanken hinterher und sie horchte auf, als Aarinath unsicher ihre Vermutung offenlegte.

Sie hatte beinahe dasselbe gedacht, sich aber nicht gewagt, es auszusprechen, schliesslich hatte sie schon dem verrückten Raben Gehör geschenkt.
Ruhigen Blickes schaute sie ihre Fellschwester an und nickte leicht mit dem Kopf.

“Ehrlich?“ begann sie. “Ich habe beinahe dasselbe gedacht und zugegeben, es macht mir eine Riesen Angst!“

Jana war eh ein Hasenfuss aber bei solchen Vermutungen, solchen Aussagen des Vogels da konnte das Gedankenkarussell schon mal ins Drehen kommen und Aarinaths Worte bestärkten ihre Gedanken noch einmal ein bisschen mehr.

Aufmerksam lauschte Ayjana den Worten Shiros, diese schien zumindest äusserlich nicht so beunruhigt zu sein und sie schien Aarinath aufgrund ihrer Aussage auch nicht als komplett verrückt abzustempeln. Yarok also!

“Das hört sich nach einem Plan an, Shiro! Suchen wir die anderen!“ pflichtete Ayjana dem Vorschlag der schwarzen Wölfin bei.

Nach einer kurzen Weile tauchten vor ihnen nicht mehr weit entfernt endlich die Umrisse von Bäumen auf, sie waren bald schon wieder in der Nähe der anderen, Freude durchzuckte die Wölfin.

Beinahe wäre sie gegen Shiro geprallt, welche auf einmal stehen geblieben war. Unsicher über das Verhalten ihrer Artgenossin hob auch sie die Schnauze in die Luft, versuchte Witterung aufzunehmen, von was auch immer. Schliesslich trat sie neben die schwarze Wölfin und sah erst jetzt die Pfotenspuren im Schnee.
Sollten sie ihnen folgen? Kurz dachte Jana nach.

“Nein, ich fand den Plan Yarok aufzusuchen als sicherer. Wir könnten immer noch mit den anderen zurückkehren, falls wir nichts Neues erfahren.“ meinte Jana zaghaft und leicht zögerlich. “Falls diese Spuren zu Wesen, welche nicht hier sein sollten, stammen, wäre es vielleicht von Vorteil, wenn wir diesen in grösserer Anzahl begegnen würden.“ begründete die Fähe schliesslich ihre Entscheidung.

Die Stelle würden die drei Fähen sicherlich schnell wieder finden und in der Gruppe würden sie stärker sein, falls sie wahrlich auf Wesen treffen sollten.

[Eiswüste, am Rand der Storchenhalbinsel | Shiro und Aarinath]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
10.07.2023 00:40 Forum: Das Tal

Eine Weile trotteten die drei Wölfinnen nun schon durch die schier endlose weisse Eiswüste. Jana mochte die Kälte und den Schnee, mit welchem sie und Aarinath zu verschmelzen schienen, dennoch würde sie froh sein, wenn die trostlose Öde hinter ihnen liegen würde und sie wieder in eine vermeintlich freundlichere Gegend kommen würden. Wobei „freundlich“ definitiv das falsche Wort war, bedachte man, dass scheinbar jegliche Nahrungsquelle, ja sogar wahrscheinlich alle Flüsse und Seen vergiftet waren und sie alle früher oder später einer unbekannten Krankheit erliegen würden. Jana schnaube leise vor sich her.

Sowohl Aarinaths und Shiros Worte holten sie zurück in die Gegenwart. Jana lächelte, als sie Shiros Worte vernahm. Shiro war eine bodenständige Wölfin und wusste selber, dass Ayjana ihr nur hatte Mut machen wollen, den Glauben nicht zu verlieren. In den Worten der schwarzen Wölfin aber lag eine Kraft, welche nicht zu überhören war. Shiro glaubte definitiv nicht mehr an eine Rückkehr der fehlenden Rudelmitglieder. Auf eine bestimmte Art und Weise machte dies Ayjana traurig und doch hegte sie Bewunderung für die schwarze Artgenossin. Sie wirkte klar und stark in ihren Ansichten und in ihrem Vorhaben und doch hätte Ayjana ihr gewünscht, sich einen Funken Hoffnung, wäre er noch so klein bewahren zu können.

“Ich war unglaublich froh, als ich auf Roghir gestossen bin und konnte es kaum glauben, als wir gemeinsam Avon und Aarinath getroffen haben…“ erwiderte die weisse Wölfin schliesslich.

Sie erinnerte sich nochmals an den Moment, als ihr Roghir gegenüber gestanden hatte. Dankbar, endlich wieder jemanden zu treffen und sich unterhalten und anschliessen zu können.

“… und als wir dann noch auf euch gestossen sind, bin ich beinahe vom Glauben abgefallen“ Jana lachte leise, ehe sie fortfuhr.
“Es war für mich schon fast unwirklich wieder auf Artgenossen zu treffen, umso mehr geniesse ich nun die Zeit mit euch daher, Shiro, war es wohl auch für mich das Beste euch alle getroffen zu haben!“ ihre Augen funkelten, auch wenn sie wohl alle dem Tod geweiht waren, so würde sie wenigstens nicht alleine sein. aber lass uns nicht übers Sterben nachdenken… Dummerchen! ermahnte sie sich in Gedanken.

Der Rabe verfolgte die drei Wölfinnen immer noch und tat seinen Missmut offen kund, es schien ihm überhaupt nicht zu passen, dass sie die Eiswüste verliessen anstatt sich zur Eisschlucht zu begeben. Shiro erhielt auf ihre Frage keine Antwort des schwarzen Vogels und auch Jana wusste nicht mehr weiter mit ihm zu sprechen. Sie spitze jedoch die Ohren, als er etwas über Wanderleichen brabbelte, was auch immer er damit meinte. Dann verschwand der schwarze Geselle.

“Was meint er wohl mit Wanderleichen?“ fragte sie schliesslich mit beklemmender Stimme in die Runde, eine Antwort würde wohl jedoch keine von ihnen bereit haben. Immer noch sagte ihr eine leise Stimme, dass die Lösung des ganzen vielleicht tatsächlich in der Eisschlucht verborgen lag. Nachdenklich liess sie ihren Blick nochmals gegen den Himmel wandern, der Rabe nun mehr ein kleiner schwarzer Punkt inmitten vielem weiss. Was, wenn er tatsächlich hatte helfen wollen?

Vielleicht hatten die anderen Wölfe etwas herausgefunden. Zur Grenze der Eiswüste würde es sicher nicht mehr so weit sein und dann würden sie die anderen wieder finden, gespannt darauf ob sie erfolgreicher gewesen waren als die drei Wölfinnen.

[ Aarinath & Shiro, Reinhold Rabe [fort]| in der Polarwüste]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
16.04.2023 16:37 Forum: Das Tal

Die Wölfin schluckte leer, als Aarinath ihre Bedenken gegenüber den Worten des Vogels äusserte. Sie hatte in der Tat nicht unrecht bloss schon das Verhalten des Rabens war nicht artgerecht. War er frech und vorlaut und ohne Angst den drei Wölfinnen gegenüber getreten und ja, auch seine Worte und seine Reden wirkten wirr und ohne Sinn aber… NEIN! Jana schüttelte sich innerlich, Schluss Ende, Aus! Shiro hatte sehr deutlich gemacht, dass sie wegwollte und auch Aarinath war mittlerweile dafür, dass die drei ihren Weg in das weisse Niemandsland abbrachen und wieder umkehrten.

Mit offenem Erstaunen im Blick hatte Ayjana Shiro offen angeblickt, als diese ihren Worten, nein den Worten des Rabens, Glauben schenkte. Zumindest was das Wasser betraf. Täuschte sich die weisse Wölfin oder war Unruhe in Shiros Geist gekehrt, seit sie vom Wasser erfahren hatte? Der Rabe im Hintergrund krächzte irgendetwas über Unverfrorenheit und seine guten Informationen, es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass ihre beiden Weggenossinnen sich gegenüber ihm eher bedeckt hielten, doch Jana ignorierte den schwarzen Gesellen in diesem Moment. Ihre bernsteinfarbenen Augen ruhten ruhig auf der schwarzen Wölfin und sie neigte leicht den Kopf, als Shiro zu sprechen begann, diese schien es zu quälen. Kein Wunder, wenn sie Rudelmitglieder verloren hatten und dies vielleicht sogar in dieser Gegend. Es war wie Salz in frische Wunden zu streuen. Voller Emphatie stupste die zierliche Wölfin Shiro aufmunternd an und brachte ihr ein aufmunterndes Lächeln entgegen, als sie verstummte. Aarinath hatte sich bereits geäussert, dass sie auch wieder umdrehen würde und so stimmte schliesslich auch Ayjana mit einem Kopfnicken zu. Herr Rabe aber gefiel dies überhaupt nicht und er strich gewollt oder nicht gewollt gefährlich nahe an Aarinath vorbei, nicht ohne dabei den Schnabel zu halten, immer noch schien er die Wölfinnen mit aller Macht und Kraft in die Schlucht lotsen zu wollen, da wurde sogar die gutgläubige Ayjana stutzig! Schliesslich landete der Vogel abermals von einer dichten Schneewolke umgeben, vor ihren Pfoten und begann sie vorwurfsvoll anzukrähen und zu beleidigen… Spatzenhirn, Spottdrossel.... Es war genug, Ayjana würde sich doch nicht dem Vogel anschliessen wenn sie zwei Artgenossinnen als Weggefährten hatte, was glaubt er denn wer er war?! «Danke Herr Rabe, wir werden vielleicht wiederkehren, doch für den Moment sind wir nicht interessiert an einem Besuch bei irren Gestalten!» wuffte die Weisse dem schwarzen Vogel zu, er würde sicherlich das letzte Wort haben wollen, aber niemand konnte sagen, dass sie sich nicht für seine Informationen bedankt hatten. Ob diese nun nützlich sein würden oder nicht.

Schliesslich, mit einem letzten Blick auf dem Raben wandte sie sich Shiro zu.
«Ich kenne die Gegend nicht. Shiro, wenn du meinst, dass es ein weiter und gefährlicher Weg ist bis zur Schlucht bin ich auch dafür, dass wir die anderen wieder aufsuchen und gemeinsam entscheiden.» Die Wölfin verstummte kurz. Gemeinsam wären sie stärker und sollten sie wirklich das Rätsel in der Schlucht lösen wollen, so wäre es sicherlich gescheiter, einige der kräftigen Rüden mitzunehmen.
«Es tut mir übrigens leid, dass ihr Rudelmitglieder verloren habt, das ist niemals schön und noch gar nicht, wenn der Verbleib unbekannt ist, aber vielleicht haben sie sich nur viel weiter vorgewagt als gedacht und benötigen länger, um den Weg wieder zurückzufinden.» aufmunternd und mit einer leicht wedelnden Rute hatte sie die Worte an Shiro gerichtet. Gib niemals die Hoffnung auf! fast war es so, als würde ihre Mutter neben ihr stehen und ihr die Worte ins Ohr flüstern.

[Shiro und Aarinath, Rabe Rheinhold | in der Polarwüste]
Thema: Wie wollen wir weiter kommunizieren?
28.03.2023 22:02 Forum: Grundlegendes & Neues

Bei mir hat der Link funktioniert grins
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
28.02.2023 10:28 Forum: Das Tal

Ayjana war froh, dass ihre Fellschwester ihr beigepflichtet hatte, als Shiro äusserte, dass die Unterhaltung mit dem Rabenvieh nur verschwendete Zeit sein würde. Der Wölfin entging aber nicht, dass Shiro nur mit Unmut zustimmte und ihnen die Momente gab, um sich mit dem Vogel auszutauschen. Der Schwarzen ging es aber definitiv zu weit als Jana sich dem Raben näherte, nur wie durch Watte gebauscht nahm, sie die zischenden Worte der Schwarzen Wölfin wahr.

"Nur kurz Shiro, bitte…" murmelte sie in ihren dichten Pelz, wahrscheinlich wurden die Worte verschluckt so leise brummelte sie diese vor sich hin. Ayjana hatte sich dem Vogel bereits genähert, wohlwissend ihre Mitstreiterinnen im Rücken zu haben. Gleichzeitig aber beschlich sie das schlechte Gewissen, widersetzte sie sich doch den Worten Shiros welche hier schon so viel länger weilte als sie selbst. Aber Jana fühlte sich als wäre sie auf einer Zielgerade, irgendwas in ihrem Innern schien ihr zu sagen, dass es wichtig war, was der Vogel vielleicht wusste.

Aarinaths Reaktion auf die One-Man-Show des Rabens äusserte sich darin, dass sie nun für sich selbst entschied, dass es nun genug zu sein schien. Leise hatte sie sich an Ayjana gewandt mit der Aufforderung, dass es reichen würde und sie zu der wartenden Shiro zurückkehren sollten. Der Vogel hatte sich indessen Ayjana noch weiter genähert und ehe sie sich versah, hatte der flinke Geselle der Wölfin einige Haare stibitzt, weh tat es nicht, doch Ayjana erschrak sichtlich über die Dreistigkeit des Vogels und wich ein, zwei Schritte zurück. Anscheinend schien dies der Preis zu sein, welchen er für seine Auskünfte verlangte. Innerlich musste Ayjana lächeln, als sie die Freude des Vogels über seinen Preis beobachtete, merkte aber im nächsten Moment, dass es durchaus auch sprichwörtlich ins Auge hätte gehen können!

Schliesslich näherte er sich ihr wieder und wisperte ihr einige Sätze zu, diese hinterliessen noch mehr Fragezeichen als sie eh schon hatte. Er machte eine kurze Pause, in der er sich an Shiro wandte, ehe er sich schnell wieder der Wölfin mit den Bernsteinfarbenen Augen zuwandte und ihr weitere Worte schier ins Ohr flüsterte… das Wasser?! Ayjana sträubte sich der Pelz und ihre Augen weiteten sich, sollte wirklich das Wasser schuld sein, so wären sie des Todes, allesamt. "Das Wasser!? " keuchte sie leise und gequält.

Der Rabe hatte sich nur ihr zugewandt und mittlerweile hatte wohl auch Aarinath genug von der Farce, welche sich abspielte Ihre Fellschwester befand es für Genug. Jana zuckte zusammen, als die Weisse ihre energische Aussage mit einem kräftigen Tritt in den Schnee untermalte. Schnee stob auf und sie trat einen Schritt auf den Vogel zu, Jana ihrerseits trat schnell einige Schritte rückwärts. Aarinath drohte dem schwarzen Vogel, ihre Stimme schien sie mühsam im Zaum zu halten und beinahe gleichzeitig ertönte die Stimme Shiros hinter ihnen. Die Worte energisch, schon fast befehlend. Mittlerweile befand sich Ayjana zwischen ihrer Fellschwester und Shiro, welche sich den Geräuschen nach umgedreht hatte und wieder Richtung Wald zu schreiten schien, ehe sie wohl wartete, dass ihre beiden Weggefährten ihren Worten Folge leisteten.

Ihr Blick lag noch eine Weile nachdenklich auf dem Vogel, sie glaubte ihm. Vielleicht war es naiv aber welchen Grund hatte er sie anzulügen? Aus der Entfernung wuffte sie ihm ein lautes "Danke der Herr! " entgegen. Sie würde sich nicht für das Verhalten ihrer Rudelgenossinnen entschuldigen, das käme einer Meuterei gleich, dennoch war sie dem Vogel äusserst dankbar, dass er sich ihr geöffnet zu haben schien. Mit leichtem Widerwillen drehte sie sich schliesslich um und eilte zu der Schwarzen Wölfin.

"Halt mich für verrückt Shiro aber ich glaube dem Vogel! " Janas Stimme war leise und ihr Blick lag auf der Schwarzen Wölfin, ihre Worte laut genug, um sie auch Aarinath zu Ohren zu tragen.

Sie wusste nicht, wie viel Shiro und Aarinath gehört hatten, als der Rabe ihr die Worte ins Ohr gesäuselt hatte, so fühlte sie sich in Erklärungsnot.

"Der Rabe meinte, dass in der Eisschlucht des Todes Wahnsinnige hausen, selbst die Vögel wagen sich nicht dorthin… Was auch immer das heissen mag. nachdenklich hielt sie inne. Ayjana war sich über die Aussage des Vogels nicht sicher, diese Worte schienen wieder voller Rätsel und Fragezeichen gewesen zu sein, vielleicht hatte er sich auch nur in die Irre geführt, wollte sie noch weiter in die Polarwüste führen, bis sie hier verenden würden? Aber hätte der schwarze Vogel sie dann gewarnt, davor dass diese Irren gefährlich waren?! Jana war hin und her gerissen.

"Vielleicht sollten wir uns dort umsehen, ehe wir umkehren und wieder zurückkehren? " fragend blickte sie die beiden Wölfinnen an, sie mochten sie für verrückt halten. "Ausserdem… Jana machte eine Pause, holte tief Luft, ehe sie weitersprach … sei das Wasser in den Flüssen vergiftet. " ihre Stimme war noch leiser geworden, sie war sich der Last und der Ausmasse dieser Worte durchaus bewusst, doch es musste schliesslich ausgesprochen werden!

Verstohlen blickte sie nochmals zurück, dort wo der Rabe immer noch sass, seine schwarzen Äuglein auf ihnen ruhend mit seiner Siegestrophäe im Schnabel. Verzagend schüttelte sie den Kopf.

"Haltet mich für verrückt, aber ich glaube dem Vogel wirklich…" diese Worte hatten der Wölfin einiges an Mut gekostet und nun stand sie neben Shiro abwartend, was die Reaktion ihrer beiden Artgenossinnen sein würde.

[Zuerst bei Reinhold Rabe danach direkt bei Shiro und Aarinath | Polarwüste]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
22.01.2023 19:28 Forum: Das Tal

Wie in Watte gedämpft nahm Ayjana wahr, dass Aarinath sich in ihrer Nähe platziert hatte, um ihr den Rücken zu stärken. Dankbarkeit durchströmte die weisse Wölfin, sie war froh, nicht alleine zu sein, auch wenn es sich bei ihrem gegenüber um einen kleinen, schier unscheinbaren Rabenvogel handelte. Ihre Ohren zuckten nach hinten, als auch Aarinath einen schmeichelnden Klang anschlug und ihre Worte an den schwarzen Vogel richtete. Innerlich lächelte Ayjana, sie schätze es sehr, dass ihre Fellschwester sie tatkräftig unterstütze. Ein Gefühl der Stärke durchströmte die Wölfin und sie schien an den Worten zu wachsen.

Der schwarze Flattermann beantwortete ihre bitte mit einem neuerlichen Flugmanöver, die weisse verdrehte ihre Augen, vielleicht war es wirklich hoffnungslos. Hatte Shiro mit ihren Worten recht gehabt und es war einfach sinnlos? Die schwarze Wölfin hatte sich aber der Lage ergeben und hatte sich niedergelassen und schien abzuwarten.

Schnee stob auf, als der Rabe aus der Schneedüne hinausschoss und sich wieder in der Nähe der drei Wölfinnen niederliess. Er genoss seinen Auftritt definitiv und er machte auch keinen Hehl daraus. Beinahe schon arrogant inspizierte er ausgiebig sein Gefieder und schickte abermals sein missratenes Rufen in die endlose Eiswüste. Schliesslich aber blickte der Rabenvogel direkt Ayjana an. Die schwarzen kleinen Knopfaugen waren direkt auf sie gerichtet und man sah ihm an, dass er die Wölfin an sich betrachtete und nicht einfach desinteressiert durch sie hindurchblickte. Ayjana, die sich beinahe schon damit befasst hatte, ihrer Fellschwester zuzumurren, dass es keinen Sinn hätte und dass sie besser gehen würden, blickte einen Moment erstaunt als just diesem Moment die Stimme des Vogels erklang. Die Worte direkt an Ayjana gerichtet. Sie liess sich nicht anmerken, wie erstaunt sie darüber war, dass ihre Masche anscheinend funktionierte und führte innerlich ein Siegesgeheule auf.

Schönes Kind... Jana lachte innerlich, wer zum Teufel glaubte dieser Vogel zu sein? Die Worte des unbekannten Gesellen gingen nicht spurlos an ihr vorbei, er sprach von einem Geheimnis, einem furchtbaren Geheimnis. In dem Moment, als sich Jana zu ihren Gefährtinnen um drehte, mit einem unsicheren Blick, wandte sich der Rabe an die beiden. Jana sackte kurz das Herz in die Pfoten, es würde ihr nichts anderes übrig bleiben als näher an den unheimlichen Vogel zu treten, wenn sie wissen wollten, was er zu sagen hatte. Für Angst und Unsicherheit war hier kein Platz und so schob sie die aufkeimenden Gefühle weit weg von sich, straffte ihren Körper und machte sich gross.

”Zu gütig, der Herr. Du schmeichelst mir...” wohlüberlegt schienen ihr die Worte über die Lefzen zu kommen, ehe sie einen Schritt näher auf den Vogel zuging. Was wäre, wenn er ihr die Augen aushacken würde?! Ihr Blick fiel auf die scharfen Rabenklauen und es zauderte sie innerlich.

"Ich frage mich aber, was ist der Preis dafür, dass du mir dieses furchtbare Geheimnis verrätst?” sie hatte nach ihrer Annäherung innegehalten und den Kopf schief gelegt. ”Wir haben dir nichts zu geben, was für dich von Interesse sein könnte...” fuhr sie fort, ehe sie doch noch einen grossen Schritt auf den Raben zutrat, die scharfen Klauen in Gedanken und den langen ebenso scharfen Schnabel im Blick. Notfalls würden ihre Gefährtinnen ihr sicherlich helfen, es gab ihr Mut zu wissen, dass sie nicht alleine war.

[Shiro, Aarinaht, Reinhold Rabe | in der Polarwüste]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
23.12.2022 23:25 Forum: Das Tal

Mittlerweile fragte Ayjana sich, ob es schlau gewesen war sich dem Vogel zu nähern. Falls er wirklich auch von der Krankheit befallen wäre, könnte er sie mir nichts, dir nichts ebenfalls infizieren. Ihre beiden Begleiterinnen hielten sich immer noch bedeckt, was sie von dem ganzen hielten. Es erforderte einiges an Kraft für die weisse Fähe, dass sie nicht einfach den Rückzug antrat und sich hinter den anderen beiden versteckt hielt. Janas Haupt zuckte zurück als das Rabenvieh noch näher kam, aufgeregt fast freudig vor ihrer Nase rumflatterte um sie dann als tumben Tor hinzustellen. Seine Federn raschelten laut und Jana spürte den kalten Windhauch den er verursachte um ihre Nase ziehen.

Janas Nase kräuselte sich als leiser Ärger in ihr hochstieg, das Nackenfell sträubte sich leicht, doch mahnte sie sich innerlich zur Ruhe. War es dem dummen Vieh übel zu nehmen, wenn er mit solchen Sätzen um sich warf? Wahrscheinlich war er deswegen so freudig erregt, weil er endlich mal wieder jemanden zu Gesicht bekam. Er schien ein kleiner Selbstdarsteller zu sein, mochte sich wohl gerne präsentieren, stolzierte er wie der kleine König höchstpersönlich durch den Schnee. Eindeutig verrückt, dieser schwarze Geselle dachte sich Jana, als er auf einmal zu sich selber sprach. Die Wölfin liess den kleinen Gesellen nicht aus den Augen und spitze die plüschigen Ohren als er sie direkt ankrächzte. Ihre Ohren wollten sich anlegen, um dem schrillen, missratenen Gekrächze auszuweichen. Der Rabe sprach in Rätseln, also wolle Jana kein Wort verpassen. Ihr Blick klarte sich auf und sie musterte ihn aufmerksam, während er weiterhin vor sich hin krächzte. Tod vor ihren Schnäbeln... Jana hatte in der letzten Zeit genug mit dem Tod zu tun gehabt, wäre kein Wunder, falls sie ihn nicht mehr wahrnehmen würde! Sie schüttelte sich unbehaglich, um dann doch zurückzuschrecken als der schwarze Rabe auf sie zusprang und sie direkt aus voller Kehle anschrie.

Aus reinem Impuls aus dem Schock hinaus, schnellte sie nach dem Raben, der Fang mit den vielen scharfen Zähnen schloss sich mit einem hässlichen Geräusch als Zahn auf Zahn traf, der Rabe natürlich ausser Reichweite. Jana knurrte, hatte der Rabe sie doch erwischt und ihr tatsächlich einen Schrecken verpasst. Verärgerte neigte sie den Kopf leicht schräg und trat dem Vogel abermals einige Schritte entgegen.

"Du weisst mehr als wir alle, nicht wahr?!" säuselte Ayjana mit sanfter Stimme. "Was macht dich so sicher, dass wir dem Tod direkt entgegengehen? Gewiss weisst du, Herr der Lüfte mehr als wir alle anderen." nach dem Motto kill them with kidness sei nett und lieb und es wird dir geholfen.

Vielleicht mochte er den drei Wölfinnen mehr erzählen, in nicht so wirren Worten, wenn man ihm nur ein bisschen schmeichelte. Sie trat abermals mit einer grossen Portion Vorsicht einige Schritte näher.

Sei so gut und verrat uns was du weisst, erwecke uns aus dem Schlaf, damit wir nicht länger die armen Träumenden sind."
Es war ein Versuch wert, auch wenn Janas Hoffnung mehr als klein war, auf ihre Frage eine brauchbare Antwort zu erhalten.

[Shiro, Aarinaht, Reinhold Rabe | in der Polarwüste]
Thema: Neujahrschat ?
16.12.2022 11:37 Forum: Grundlegendes & Neues

Ich könnte 7 und 8.1 muss mit einfach eine Erinnerung schalten fröhlich
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
24.11.2022 11:23 Forum: Das Tal

Ihre beiden Begleiterinnen pflichteten Ayjanas Bedenken bei. Um es in Shiros Worten auszudrücken, sie waren zu weit gegangen. Jana schauderte unter ihrem dichten Pelz. Was würde sie wohl erwarten, wenn sie umdrehten? Sie hatte im Wald nichts gerochen und selbst wenn, war die Chance hoch, dass die Nahrung dort von der Krankheit befallen war. Wieder wog eine Welle der Verzweiflung in ihr hoch. Nachdenklich war sie stehen geblieben, ebenso wie die beiden Wölfinnen zu ihrer Seite. Hoch am Himmel in einiger Entfernung zog immer noch die Krähe ihre Kreise.

Shiros Worte wanderten nochmals durch ihren Kopf, dass sie die Vögel nicht als Unglücksboten sah, sondern als waches Auge am Himmel. Es hatte etwas Wahres, die Vögel sahen mehr als alle anderen! Ein leises »Hmm» entwich ihr mit einem nachdenklichen Ton, ehe ihr Blick zum Himmel schweifte. Der verrückte Vogel zog immer noch in naher Entfernung seine Kreise und schien sie aus den kleinen pechschwarzen Augen genau unter die Lupe zu nehmen. Ab und an entfuhr ihm wieder eines seiner missratenen «Krahs». Nein, Ayjana mochte diese Vögel nicht, auch wenn er den Weitblick hatte, und es zauderte sie erneut als sie daran dachte mit dem Vieh auch noch sprechen zu wollen. Vielleicht aber ist es keine schlechte Idee. Ist umdrehen die bessere Idee? ihre Gedanken überschlugen sich und die Wölfin wusste, dass sie zu keiner schlauen Erkenntnis kommen würde.

Die drei Wölfinnen standen immer noch unentschlossen im ewigen Weiss der Polarwüste. Der Vogel aber hatte wohl einen Entschluss gefasst, er landete in naher Distanz zu den drei und schielte sie an, hüpfte hin und her wie auf dem Präsentierteller. Was für ein Selbstdarsteller. Missbilligend wanderte der Blick Ayjanas zu dem kleinen Geschöpf auf dem Boden. Der Vogel schien sich unverkennbar als König dieser Wüste zu fühlen. Der Vogel hüpfte näher, schüttelte ab und an sein glänzend schwarzes Gefieder und wippte mit dem Kopf. Beinahe schon spöttisch schien er die drei Fremden zu betrachten.

»Was zum Teufel stimmt denn mit diesem Vogel nicht?!» murrte Ayjana schliesslich, einerseits verunsichert über dieses selbstbewusste Verhalten gegenüber den drei Jägern und andererseits war sie verärgert, dass dieser kleine dumme Vogel sie anscheinend nicht mal ernst nahm.

Nachdem abermals sein hässliches «Krah» aus dem langen, spitzen Schnabel ertönte und er nochmals einige Vogelhüpfer näher kam, sprach er schliesslich sogar. Krätzende Worte verliessen den Schnabel. Traumgestalten? Irre Traumgestalten? Was auch immer die Krähe brabbelte, es ergab keinen Sinn.

»Vielleicht ist er ebenfalls krank, nur dass es ihm das Hirn vernebelt hat, vielleicht eine Nebenwirkung davon?!» flüsterte Ayjana ihren beiden Begleiterinnen zu.

Das Verhalten des Vogels und dessen Worte irritierten sie zunehmend. Auch die nächsten krächzenden Worte des Vogels brachten keine Klarheit. Im Gegenteil noch verwirrender! Jana schüttelte den Kopf. Sie mochte diese Ungewissheit nicht und mit einem Funken Mut, der sie packte, trat sie einen grosszügigen Schritt auf das schwarze Vieh zu.

»He!» ihre Stimme klang laut und klar, fast wäre Ayjana über sich selber erschrocken. »Was für Traumgestalten meinst du?» obschon sie Shiros Vorschlag mit dem Vogel zu reden am Anfang als nicht sinnvoll empfunden hatte, so war sie nun doch die erste die das Wort an den Gefiederten zu ihren Pfoten richtete. Wenig Hoffnung darauf eine verständliche Antwort zu erhalten.

[Aarinath, Shiro, Rabe | Polarwüste]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
02.10.2022 21:25 Forum: Das Tal

Eine Weile war es still gewesen und die drei Wölfinnen trabten weiter ihres Weges, ehe Aarinath die Stille brach. Ihre Worte waren warm und beinahe etwas tröstend. Ja, sie hatte recht. Jana hatte es in ihrer Heimat nicht mehr ausgehalten, weil diese verdammten Schuldgefühle sie zu erdrücken und sie tagtäglich in der Schuld zu ertrinken drohte genau wie Mizzi es in den Fluten getan hatte. Dankbar warf sie ihrer Fellschwester einen warmen Blick zu.

Kurz nach Aarinath erklang auch Shiros Stimme. Ein kleines Lächeln huschte über die traurig gewordenen Züge Ayjanas. Shiro hatte recht. Weshalb auch immer etwas im Leben geschah, es mochte seine Gründe haben.
Ayjana war sich jedoch auch bewusst, dass sie diese Worte noch nicht ganz annehmen konnte. In Momenten wie diesen merkte sie immer wieder, dass der Tod ihrer Schwester mehr als Narben hinterlassen hatte und dass sie noch lange nicht über ihr Ableben hinweggekommen war. Würde es irgendwann aufhören zu schmerzen? Würde sie in ferner Zukunft verstehen, weshalb so was geschehen musste? Die Zukunft würde es ihr verraten, vielleicht irgendwann.

Gemeinsam werden wir mit Sicherheit noch einiges schaffen Jana wiederholte die Worte ihrer Fellschwester innerlich und ihr wurde warm. Es war schön so etwas zu hören. Gemeinsam. Jana nickte nun wieder sichtlich erleichtert und gelöster.

"Gewiss, wir sind alles stark und wir können vieles voneinander lernen." ergänzte sie schliesslich.
Hoffentlich würde das Rudel bald schon wieder zusammenfinden und gemeinsam aushecken was sie als nächstes tun würden. Doch die Devise würde nun erst einmal heissen, Step by Step!

Wie weit die Wölfinnen sich nun bereits in die Polarwüste hinausgewagt hatten? Die Landschaft war mittlerweile von Schnee und Eis geprägt, überall weiss wohin das Auge blickte. Bäume waren schon seit Längerem keine mehr zu sehen und es herrschte mittlerweile eine totenstille. Nur die Schritte der drei Jägerinnen waren zu hören, ihr Atem hinterliess weisse Wölkchen, welche in den Himmel zogen. Lange schon hatte die Nase Ayjanas keinen Geruch mehr wahrgenommen, der es wert war verfolgt zu werden. Ob sie hier richtig waren? Auf einmal durchschnitt ein anhaltendes laut hallendes "Kraaaaah" die Stille und Jana zuckte zuerst erschrocken zusammen, ehe sie den Blick gegen den Himmel hob. Ihre Augen brauchten einen Moment, um in der endlosen Weite des Himmels den Raben hoch über ihren Köpfen ausmachen zu können. Auf was er wohl lauerte? Auf ihr Ableben, damit er sich an ihnen gütlich tun konnte?! Sie schüttelte den Kopf.

"Seit langem das erste Geräusch, das ich höre, seit wir uns hier in der Polarwüste befinden. Meint ihr, wir sollten noch weitergehen? Meine Eltern haben immer gesagt, Raben sollen Unglück bringen..." Jana legte eine kurze Pause ein, ehe sie weitersprach ... oder den Tod!

Ihre Stimme war durchzogen von Unsicherheit und Zweifel und fast schon hoffnungsvoll blickte sie angestrengt in die weisse Weite, um etwas anderes ausmachen zu können ausser Schnee und Eis. Vielleicht hätten sie doch in die andere Richtung gehen sollen, aber vielleicht hatten die beiden anderen Argumente, weshalb sie noch weiter gehen sollten. Abermals warf sie einen Blick gegen den Himmel, konnte den schwarzen Vogel jedoch nicht mehr ausfindig machen. Was hatte der Vorbote von Tod und Unheil so fernab seiner Heimat hier verloren.

Vielleicht ein böses Omen?

[Aarinath, Shiro | In der Polarwüste]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
15.08.2022 20:13 Forum: Das Tal

Shiro dachte noch lange darüber nach, was sie den beiden Polarwölfinnen offenbaren wollte. Vielleicht aber schwelgte sie auch in Erinnerungen an die Vergangenheit. Schliesslich ging es Jana meistens auch so, dass sie sich in der Vergangenheit verlor und so setzte sich das Schweigen zwischen den drei Wölfinnen fort. Nach einer Weile, die drei trabten immer noch vor sich hin, hatte Shiro ihre Worte gefunden. Es waren klare Worte, welche einiges aussagten und doch gab die schwarze Wölfin nicht viel von ihr selbst preis. Ob Jana so was übel nahm? Sicher nicht! Sie fand es schön, zumindest einen kleinen Teil der sicherlich langen Geschichte Shiros kennenzulernen. Vielleicht waren auch Dinge geschehen, welche die Schwarze einfach nicht breit treten mochte und so entschied sich Jana, wie wohl auch ihre Fellschwester dazu, die Schwarze nicht weiter nach Details zu fragen oder gar zu löchern.

Sie warf der schwarzen Wölfin ein munteres Lächeln zu. Ayjana hatte die Information betreffend den Störchen in sich aufgesogen. Sie hatte in ihrem Leben noch keinen Storch getroffen und falls doch, hätte sie ihn wahrscheinlich nicht erkannt. Sie wusste aber aus den Erzählungen ihrer Eltern, dass es durchaus Tiere gab, welche den Jahreszeiten folgten und in die wärmeren Gefilden zogen, sobald es kalt wurde. Interessant, dann gehörten die Störche auch dazu. Schade war Takata nun weg, wenn sie doch den Plan gehabt hatte den Störchen nachzuziehen, obschon sich Ayjana durchaus auch in der Kälte sehr wohl fühlte... Polarwolf... logisch!.

Kurz nachdem Shiro ihre Geschichte beendet hatte, räusperte sich ihre Fellschwester und begann nach einer kurzen Stille zu sprechen. Auch Aarinath hatte eine lange, einsame Reise hinter sich. Das war wohl eine Gemeinsamkeit, die sich einige in diesem Rudel teilten. Auch Roghir war länger alleine gewesen, wie er ihr erzählt hatte. Neugierig blitzten die bernsteinfarbenen Augen auf, als Aarinath erzählte, dass sie auf der Suche nach jemandem sei. Es musste jemand Wichtiges in ihrem Leben sein, wenn sie so weit zog, um diesen jemanden zu finden. Es erübrigte sich die Frage danach, ob Aarinath diesen jemanden bereits gefunden hatte. Sie fand es jedoch anmassend nachzufragen, nach wem sie denn suchte, wenn sie es nicht selber preisgab.

"Ich hoffe sehr, dass deine Suche irgendwann erfolgreich sein wird, Aarinath!"

erwiderte Ayjana schliesslich nach kurzem Zögern mit leiser Stimme. Insgeheim
hoffe sie natürlich, dass ihre Fellschwester bei ihnen bleiben würde, man wusste ja bereits als aufmerksame Leser, dass die Wölfin es mochte, feste Strukturen zu haben. Nun aber war wohl sie an der Reihe ein bisschen zu erzählen. Ehe sie sich in den Erinnerungen der Vergangenheit verlor, brabbelte sie einfach gedankenlos los.

"Ich bin in einem grossen Tal aufgewachsen, zusammen mit meinen drei Geschwistern, Mitshu, Nyru und Mizzi. Wir waren toll aufgehoben in unserem Rudel und lernten viele Lektionen fürs Leben..." insgeheim dankte sich manchmal der strengen Erziehung ihrer Eltern, denn zumindest die Sitten wahren konnte die Polarwölfin.

"Mein Bruder Nyru und ich waren meist die Träumer des Rudels, während Mitshu und Mizzi die Draufgänger waren" bei der Erinnerung an ihre Geschwister wurde ihr kalt und warm zugleich, auf ihren Zügen war ein warmes Lächeln erschienen und ihre Augen blitzten froh.

"Nun, wir wurden alle älter und die Tage zogen ein und aus. Eigentlich war es in unserem Tal wunderschön, aber nachdem Mizzi... Nun verdunkelten sich die Züge Ayjanas und eine tiefe Trauer wich dem Lächen auf ihren Zügen. Sie schwieg kurz, sie hatte sich von den Erinnerungen mitreissen lassen, sie hatte diesen Teil definitiv nicht erzählen wollen.

"nachdem Mizzi starb, verliess Mitshu das Rudel und auch ich..." sie stockte in ihren Worten, was sollte sich auch sagen, dass ihre Schuldgefühle sie gezwungen hatten das Tal zu verlassen?! Die vermeintliche Schuld am Tod ihrer Schwester, liess die Wölfin nicht los, hatte sie niemals losgelassen in den vergangenen Zeiten. Sie schluckte hörbar.

"nun, auch ich verliess danach das Rudel und wanderte immer der Nase nach und irgendwann traf ich dann auf Roghir und danach auch Aarinath und Avon, den Rest kennt ihr ja." schloss die Wölfin auf einmal abrupt ihre Erzählung. Verdammt, es tat ihr immer noch mehr weh, als sie es sich eingestehen wollte. Eigentlich hätte sie auch nicht einfach so lospalavern wollen, aber nachdem sie in den Schwärmereien über ihr Heimtatal versunken war, hatte es sie wie eine Woge einfach weitergerissen.

Jana versank in Schweigen, sinnierte darüber nach, was die anderen beiden nun wohl denken mochten. Sie kannten sich noch nicht lange und sie fiel mit der gesamten Tür, nein dem riesengrossen Eisentor einfach so ins Haus. Ach Jänchen!!

[Aarinath, Shiro | vom Wald in Richtung Polarwüste unterwegs]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
20.06.2022 15:09 Forum: Das Tal

Schweigen hatte sich über die dahintrabenden Wölfe gelegt nachdem Jana ihre Frage gestellt hatte. Shiro nahm sich Zeit eine Antwort zu geben und Aarinath, welche den bekümmerten Blick ihrer Fellschwester gespürt hatte, versuche ihr ein aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen, es scheiterte ein kleines bisschen und Jana verdrängte weiterhin die Gedanken daran, dass es zum Bruch zwischen all den verschiedenen Wölfe kommen könnte.

Schliesslich aber nach einer ganzen Weile begann Shiro zu sprechen. Sie lauschte den Worten der Wölfin. Sie beantwortete die Frage auf sehr diplomatische Art und Weise und Jana nickte unwillkürlich zustimmend bei ihren Worten. Sie hatte damit Recht. Sie alle kannten einander überhaupt bis fast gar nicht. Sie alle würden viel Zeit damit verbringen müssen einander kennenzulernen, Vertrauen zueinander zu fassen, und wieder kam ihr unweigerlich Takata in den Sinn, und erst dann könnte eine gesunde Rudelstruktur entstehen. Klar war, dass Shiro sich selber nicht in dieser Position zu sehen schien, aber auch dies war selbstverständlich in Ordnung!
Aarinath schliesslich sprach aus, was Jana soeben gedacht hatte und auch ihr pflichtete die Fähe mit einem stummen Nicken bei, sie musste nichts mehr dazu sagen, es schien alles gesagt.

Und als würde Aarinath ihren Worten gleich Taten folgen lassen wollen, fragte sie Shiro danach wie sie auf das Rudel getroffen war. Jana spitze neugierig die Ohren, das war ein Anfang. Sie wollte nicht unhöflich sein und einfach in die Frage reinplappern, so schwieg sie weiterhin, gespannt darauf was Shiro zu erzählen hatte. Jana würde sicherlich ebenfalls noch Gelegenheit bekommen etwas von sich preiszugeben und auch Aarinath kannte sie noch nicht wirklich gut, ausser dass sie ein Fels in der Brandung zu sein schien. Sie würden nun sicherlich einiges an Gesprächsstoff haben für die weitere Reise. Ein warmes, herzliches Lächeln erhellte ihre weichen Züge während sie neben den beiden anderen weiter vor sich hin trabte.

[Aarinath, Shiro[] vom Wald in Richtung Polarwüse unterwegs]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
21.04.2022 09:37 Forum: Das Tal

Aarinaths Worte, welche sie mit viel Überzeugung gesprochen hatte, schienen auch bei Jana zu bewirken, dass sie positiver in die Zukunft schaute. Sie würden Beute finden und diese würde nicht verpestet sein von der mysteriösen Krankheit, daran mussten sie einfach glauben. Auf den Zügen der dahintrabenden Fähe spiegelte sich immer noch der Kampf darum, ob sie nun ihre Zähne auseinanderbringen sollte und Shiro nach der Zukunft fragen sollte oder ob sie zu neugierig sein würde.

Es war ihre Fellschwester, welche schliesslich die Frage in die Stille warf, welche auch ihr auf der Zunge lag. Weshalb konnte Jana nicht auch etwas mutiger sein und sich Gehör verschaffen? Vielleicht weil es nicht in ihrem Wesen lag, mangelndes Selbstbewusstsein!?

Eigentlich waren bloss noch Shiro und Niyol übrig aus dem Rudel, es sei dann man würde Takata sowie Zita und Pilgrim wiederfinden. Doch ob die Wölfe aber zurückkehren würden, das wusste auch niemand. Nachdenklich starrte sie vor sich hin. Es war alles so zerbrechlich, so unsicher, als würde ein Damoklesschwert über ihren Häuptern schweben.

“Aarinath hat recht, Shiro, und bis auf Niyol und Dir… sie schwieg einen kurzen Moment und wägte ab, ob sie die Worte so aussprechen konnte, durfte, wie sie ihr auf der Zunge lagen.

… ist voraussichtlich auch niemand anderes mehr aus dem Rudel übrig es sei denn, dass die anderen Takata, Zita und Pilgrim wiederfinden und sie zu uns zurückkehren.“

nun hatte sie es ausgesprochen und Jana hoffte, dass sie Shiro nicht verletzte mit der traurigen Realität, dass das einstige Rudel irgendwie in kleine, einzelne Splitter zerbrochen schien. Einen kurzen Moment lang schwanden ihre Gedanken zu Takata und sie erschauerte kurz. Sie konnte sich die Fähe nicht als Anführerin dieses Rudels vorstellen. Sie wirkte zu verbissen in ihren Ansichten der Welt und in ihren Handlungen. Wen aber konnte Jana sich vorstellen, der sie alle anleiten konnte? Im Moment klammerte sie sich an die Hoffnung, dass Shiro sich dieser Aufgabe annehmen würde, sie kannte die Gegend, schien bedacht und wusste zumindest klare Entscheide zu treffen.

Jana wartete gespannt auf Shiros Reaktion. Sie scheute sich vor der Antwort der dunklen Fähe. Im Moment war Shiro in die Rolle der Anführerin oder zumindest der treibenden Kraft gerutscht, ob sie danach gesucht hatte oder es jemals ihr Wunsch gewesen war, in dieser Position zu landen wusste bis auf Shiro niemand. Was war, wenn die Gemeinschaft wieder auseinanderbrechen würde? Jana mochte nicht mehr allein sein. Sie schob den Gedanken schnell wieder weg, sie würden einen Weg finden. Selten war jemand gerne immerzu alleine, Wölfe waren schliesslich keine Einzelgänger bis auf Ausnahmen!.

Sie warf ihrer Fellschwester kurz einen bekümmerten Blick zu ehe sie weiter vor sich her trabte.

[Aarinath, Shiro | vom Mondscheinsee in Richtung Polarwüste unterwegs]
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