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Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
14.03.2014 18:45 Forum: Das Tal

Es reicht. Es reicht wirklich. Was hatte sie nur getan, um das Geredet von Avon verdient zu haben? Sie hatte ihm doch jetzt schon ein paar Mal deutlich zu verstehen gegeben, dass sie einfach nur ein bisschen Ruhe und Wärme wollte. Warum konnte er ihr das nicht einfach geben? Es war wie ein pochender Kopfschmerz, der sie vom Schlafen abhielt und wie ein ständiges Flüstern (in seinem Fall eher ein ständiges Fiepen), das sie nicht zur Ruhe kommen ließ. Es war kein Gedanke, nicht einmal irgendein spontaner, der sie dazu brachte, aufzuspringen. Es war einfach nur der Wunsch, jetzt endlich einen Moment für sich zu sein. Seitdem sie Jellin getroffen hatte, war sie keinen Moment mehr so frei und ausgelassen gewesen, wie sie es sich gewünscht hatte, als sie ihre Familie verlassen hatte. Es konnte doch so schön sein, sich einfach nur um sich kümmern zu können und dabei keine Sorgen zu haben. Laina lief schnellen Schrittes, ohne Avon dabei noch etwas zu sagen, ohne zurück zu sehen. Wortlos.

Die Fähe merkte, wie die Bewegung und Muskelaktivität ein wenig Wärme in ihren unterkühlten Körper brachte. Sie merkte auch, wie die Bewegung dafür sorgte, dass ein wenig Unruhe und Stress abgebaut wurden. Sie hatte nicht vor, weit wegzugehen. Sie hatte an sich nichts gegen Jellin und Avon, noch viel weniger gegen Fraser, über dessen Anwesenheit sie sich sehr freute. Aber sie war doch auch kein Welpenaufpasser, am Wenigsten für einen ausgewachsenen Rüden. Ruhe. Einfach nur ein bisschen Ruhe. Und bis dahin waren Fraser und Jellin womöglich auch wieder da, dann wäre sie nicht mehr die einzige, auf der Avons ganze Aufmerksamkeit lag.

[Auf der Storchenhalbinsel, entfernt sich von Avon und den anderen | An den Rand gespielt]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
26.01.2014 12:29 Forum: Das Tal

Avon war wirklich schwer zu verstehen, fand Laina. Vielleicht fiel es ihr ja gerade deswegen so schwer, weil sie so sehr unterschiedlich waren. Sie machte sich nicht mehr Gedanken als nötig und freute sich über simple Dinge, während Avon anscheinend von einem Gedanken zum nächsten stolperte und kaum mit reden hinterher kam, weswegen er auch einfach unverständlichen Kauderwelsch plapperte. Als Avon kriechend und winselnd wieder näher kam, wollte sie mit den Augen rollen, verkniff sich das jedoch, da sie die Hoffnung hatte, gleich wieder etwas gewärmt zu werden und das nicht irgendwie verhindern wollte. Aber sie hatte sich getäuscht. Statt sich einfach wieder neben sie zu legen, blieb Avon kurz vor ihr auf dem Boden liegen und entschuldigte sich. Die Entschuldigung konnte sie ja noch akzeptieren. Vielleicht würde er ja jetzt endlich näher kommen. Nein. Er wollte einen Zungenschlecker. Laina stöhnte genervt auf und stand nun zitternd auf.

“Avon! Benimm dich doch wie ein erwachsener Wolf und tu einfach das, was gerade nötig ist!“

Laina merkte an sich, wie aufgeregt sie war und um das nicht irgendwie an dem Rüden auszulassen, fing sie an, in großen Kreisen durch die Gegend zu laufen. Das hatte gleichzeitig auch den Effekt, dass ihr endlich wieder wärmer wurde. Immer wieder warf sie dem Rüden einen kurzen, genervten Blick zu, bis sie merkte, wie sie sich langsam wieder beruhigte. Dann ging sie erneut zu dem Busch, unter dem sie bisher gelegen hatte und machte es sich erneut dort gemütlich. Der Boden, der vorher dank ihrer eigenen, wohlgemerkt mittlerweile gesunkenen, Körperwärme gewärmt worden war, war nun wieder unangenehm kalt.

“Leg dich jetzt einfach ganz ruhig neben mich, damit mir endlich warm wird und sei doch einfach mal... ruhig.“

Sie bemühte sich, die letzten Worte so ruhig und selbstkontrolliert wie möglich auszusprechen, in der Hoffnung, dass Avon nicht noch einmal eingeschüchtert versuchte, sich zu entschuldigen, sondern einfach zu ihr kam, um sie zu wärmen. Das konnte doch nicht so schwer sein?

[Bei Avon, am Mondscheinsee]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
08.01.2014 15:22 Forum: Das Tal

Es war kalt. Auf nichts anderes konnte Laina sich gerade konzentrieren, als darauf, dass ihr kalt war. Sie saß also unter diesem Busch und wartete darauf, dass der merkwürdige und alberne Avon zu ihr kam, um sie ein wenig zu wärmen. Sie folgte ihm mit ihrem Blick, als er näher kam und spürte den Plumps neben ihr, als er sich neben sie bequemte. Erst wurde es wieder kalt, als das Fell an ihren Körper gedrückt wurde, dann merkte sie, wie es wärmer wurde. Es hätte so schön sein können, wenn sie jetzt hier hätten liegen können, bis Fraser und Jellin hoffentlich mit Beute zurück kamen. Laina war optimistisch, dass sich alles wieder zum Guten wenden würde, immerhin war sie keiner dieser Schwarzmaler. Aber Avon konnte einfach nicht zur Ruhe kommen. Gerade als sie sich etwas entspannen wollte und sie merkte, wie ihre Muskeln langsam das Zittern einstellten, fing Avon an, wieder merkwürdiges Zeug von sich zu geben. Was wollte er ihr unbedingt sagen? Eins ihrer Ohren zuckte in seine Richtung, um ihn besser verstehen zu können. Ihre Augen? Schimmern? Wie eine Fliege? Laina hob ihren Kopf an und wollte den Rüden verwirrt anschauen, als dieser aufsprang und gegen einen Baum lief.

Total verwirrt starrte die Fähe den Rüden an und legte den Kopf schief. Sie hatte das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Was war mit Fliegen und warum konnte Avon nicht einfach neben ihr liegen bleiben und abwarten? Und vor allem: Wie hatte er es geschafft, so lange allein zu überleben?

“Was machst du denn da? Erst hüpfst du in den See, jetzt haust du dir den Schädel kaputt? Bleib doch einfach mal ganz ruhig liegen und versuch dich zu entspannen. Allein dir zuzusehen ist anstrengend, so zu leben muss ja noch viel schlimmer sein!“

Laina meinte es auf keinen Fall böse und auch als sie sprach, war sie ruhig, maximal verwundert. Mit großen Augen und unvoreingenommenem Blick sah sie zu dem Rüden und die Stelle, die gerade noch gewärmt worden war, schien jetzt noch viel kälter als vorher durch den Kontrast. Das Zittern kam wieder und Laina seufzte auf.

“Komm bitte wieder, es ist wirklich kalt. Und wenn du laut bist, kriegen wir vielleicht nichts in den Magen.“

Das war der schlimmste Gedanke gerade, denn so langsam bekam sie Hunger und ihr Körper verbrauchte durch das Zittern Energie, die sie irgendwie wieder auffüllen musste. So war es sicher auch bei Avon. Das musste er doch selber merken?

[Avon - Mondscheinsee]
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
31.12.2013 20:19 Forum: Grundlegendes & Neues

Ich wünsche euch auch einen guten Rutsch! smile
Meine Bilder sind ja gottseidank alle legal und freigegeben zur Nutzung. smile Nemeths Foto ist von mir gemacht und ich erteile ihm daher auch einfach nochmal offiziell die Erlaubnis, es zu nutzen Augenzwinkern
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
14.12.2013 12:05 Forum: Das Tal

Da hatte Fraser wohl Recht. Es brachte niemandem etwas, wenn sie alle klatschnass und nach Wärme suchend durch die Gegend patschen würden – trotzdem war sie ein wenig traurig, weil der weiße Rüde nunmal von allen anwesenden wirklich die meiste Wärme geben konnte – da er selbst nicht so sehr fror und Jellin so klein war, dass er maximal ihre kalte Nase wärmen konnte, nicht aber den zitternden Rest von ihr. Die Idee des Welpen, doch noch an etwas Essbares zu kommen, war allerdings wirklich verlockend und so tröstete sie sich mit dem Gedanken, bald wenigstens etwas im Magen zu haben, während Fraser und Jellin sich vom Acker machten, um erneut nach Beute Ausschau zu halten. Ein wenig Angst hatte sie zwar, dass es auch dieses Mal nicht glücken würde, aber was blieb ihr schon anderes über, als ihre Hoffnung in die Jagdkünste des weißen zu stecken?

In dem Moment, als sie den beiden nachschaute, merkte sie einen Druck an ihrer Seite und gleichzeitig, wie das eigene, kalte Fell an ihre Haut gedrückt wurde, so dass kein bisschen wärmende Luft mehr Wasser und Körper trennte. Sie zuckte leicht zusammen, als sie Avon ansah, der sich an sie gelegt hatte, wahrscheinlich ebenfalls um Wärme zu suchen. Ein wenig tat er ihr ja nun doch leid, denn er suchte nur das, was sie gerade schon bei Fraser gesucht hatte. Einen Weg, gegen die Kälte anzukommen. Als er sich genüßlich zu räkeln schien, rollte Laina kurz mit den Augen und nachdem Avon sie auf einen Wassertropfen an der Nase aufmerksam gemacht hatte, fuhr sie ihre Zunge raus, um ihn schnell in den Mund zu holen. Sie bemerkte nicht, wie Avon ihre Nase näher gekommen war, um genau diesen Tropfen mit seiner Zunge zu berühren. Stattdessen gähnte sie kurz und sah sich um.

“Na gut, sich zu wärmen ist gerade wohl wirklich die beste Lösung. Lass uns dort zum Busch laufen, dann sind wir ein wenig windgeschützt.“

, schlug sie vor und stand auf, um zu den zu klein geratenen Baum zu laufen, der nicht weit von ihnen entfernt am Ufer stand. Dort grub sie halbherzig ein wenig herum, um ein kleines Nest zu bauen und legte sich dann auf die viel zu kalte Erde. Schnell warf sie Avon noch einen Blick zu. Ob er es schaffen würde, die paar Schritte zu ihr zu laufen, ohne wieder in irgendeinen Fluss oder Grube zu fallen?

[Am Ufer, an einem Busch]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
19.11.2013 20:56 Forum: Das Tal

Das war kalt, dachte sich Laina, während sie den prustenden Rüden noch immer am Nacken ans Ufer zog. In ihrer Anstrengung und dem Krach, den Avon neben ihr machte, überhörte sie Frasers Ruf. Ihre Pfoten gruben sich in den schlammigen Seegrund, doch sie schaffte es schließlich, Avon und sich selbst sicher ans Ufer zu bringen. Schwer durchatmend blickte sie auf und sah in Jellins und Frasers besorgten Augen. Sie waren also da. Um ihnen kurz zu zeigen, dass sie sich über Anwesenheit freute, machte sie einen kurzen Schlenker mit ihrer Rute. Dann spürte sie den eiskalten Wind über ihre nassen Glieder wehen und ihr Körper wurde unweigerlich von einem Zittern durchschüttelt. Jetzt konnte sie die wärmenden Sonnenstrahlen des Sommers gut gebrauchen. Stattdessen stand sie jetzt klitschnass neben einem Rüden, von dem sie sich gerade ernsthaft fragte, wie er es bisher geschaffte, zu überleben.

“Auch wenn du dich bewundernswert leise an sie heran geschlichen hast, haben sie das Weite gesucht, denke ich.“

, beantwortete Laina die Frage des Rüdens und sah sich nun verzweifelt nach etwas um, an dem sie sich wärmen konnte. Ohne groß zu zögern, tapste sie zu dem weißen Rüden und lehnte sich an. Sie hatte wohl unterschätzt, wie sich Kälte und Wasser auf den Körper auswirken konnte. Warum hatte der Rüde denn auch unbedingt ein Bad nehmen müssen. Nun hatten sie ein Problem mehr, das sich zu Hunger gesellte. Die Wärme des weißen ging leicht auf ihren Körper über, doch gleichzeitig sorgte der Wind von der anderen Seite für ein weiteres Zittern. Ihr wurde klar, dass sie unbedingt an einen Windstillen Ort musste, bis ihr Fell getrocknet war.

“Es ist kalt.“

,sprach sie das Offensichtliche aus und sah dabei zu Fraser auf, dem einzigen Wolf in ihrer Nähe, dem sie eine vernünftige Idee zutrauen konnte. Der arme hatte es sicher auch nicht leicht. An wen war er hier nur geraten? Aber manchmal konnte man sich sein Schicksal wohl nicht aussuchen, dachte sich die Fähe in dem Moment. Es konnte wohl immer noch schlimmer kommen. Sie war gerade sehr froh, dass ihr alter Bekannte sie gefunden hatte.

[Am Ufer des Mondscheinsees | Avon, Jellin, Fraser]
Thema: Kalender 2014
07.11.2013 19:32 Forum: Grundlegendes & Neues

Oh, über so einen würde ich mich auch freuen...
Markier doch den WdN-Geburtstag im Kalender, wenn das irgendwie geht. großes Grinsen
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
01.11.2013 20:17 Forum: Das Tal

Fröhlich folgte Laina den beiden Rüden. Was mit Jellin loswar, verstand sie nicht wirklich. Er war noch vor kurzem ein bisschen weniger missmutig gewesen, doch seitdem Fraser aufgetaucht war, schien der Welpe vermehrt rebellisch zu wirken. Woher das wohl kam? War es das Alter? Laina kannte sich mit Welpen nicht aus, daher wurde sie nicht schlau aus seinem verhalten. Sie wollte ja auch eigentlich gar keine Mutter sein, sie hatte sich doch nur um ihn gekümmert, weil sie ihn nicht alleine lassen konnte. Aber jetzt schien ihr diese Verantwortung ja abgenommen zu sein, schließlich hingen Fraser und Avon jetzt auch sehr an dem kleinen Wolf und mit Fraser schien Jellin ja sogar noch lieber auszukommen, als mit ihr selbst. Das sorgte für ein wenig Erleichterung bei der Fähe.

-“Na gut, wenn du auch jagen möchtest, dann bleib doch bei einem von den beiden?“

,sagte Laina, doch die Entscheidung, bei welchem von ihnen, wurde ihr rasch abgenommen. Denn während Fraser sich nur langsam von ihnen entfernte und noch immer aufzuholen war, schien Avon eine Beute entdeckt zu haben und lief schnell davon, nachdem er ein paar üblich wirre Wörter an Fraser gerichtet hatte. Schnell folgte Laina ihm, jetzt konnte es interessant werden. Sie witterte die Enten, noch bevor sie diese sah. Der Rüde war bereits hinter einem Hügel verschwunden und gespannt lief sie ihm nach, langsamer, um seine Beute nicht zu verschrecken und ihm seine Jagd zu ruinieren. Als Laina hinunter auf das Wasser blicken konnte, waren die Enten allerdings alles andere als in Gefahr. Stattdessen hörte sie Avons erstickte und gurgelnde Stimme nach Hilfe rufen. Irritiert suchte sie nach dem Rüden und fand ihn paddelnd im eiskalten und halbgefrorenen Wasser.

-“Avon! Fraser?! Komm schnell und hilf!“

, rief sie noch, bevor sie sich schlitternd, aber durchaus ein wenig geschickter dem Wasser näherte und noch am Ufer kurz vor Avon zum stehen kam. Wie sollte sie ihm nur helfen, ohne selber in das eiskalte Wasser zu springen und dabei selbst noch zu unterkühlen? Irgendjemand musste doch warm bleiben, um den Rüden wieder aufzutauen, wenn er erstmal aus dem Wasser gerettet war. Aber natürlich musste er auch erstmal gerettet werden, um dann wieder gewärmt zu werden. Also irgendwie sollte sie wohl etwas tun, am besten jetzt und... Ach, egal, wird schon gut gehen! Und mit einem Satz sprang sie dem Rüden hinterher. Sie spürte das kalte Wasser durch ihr Fell dringen, erst an ein paar Stellen, die wie ein Stechen eiskalt wurden, dann immer mehr. Doch etwas kühler, als sie eingeplant hatte, aber konnte man jetzt nichts dran ändern. Trotzdem kein Grund, so planlos herumzuplantschen, ohne ans Ufer zu steuern. Vor allem da es doch wirklich nicht tief war. Sie war zwar kleiner als Avon, trotzdem konnte sie den Kopf einfach über Wasser halten, während sie sich mit den Pfoten am Boden abstoßen konnte. Bei Avon angekommen packte sie ihn am Nacken und zog ihn kommentarlos Richtung Ufer. Jetzt schnell, bevor sie sich noch den Tod holten.

[Im Wasser bei Avon, zieht ihn Richtung Ufer]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
28.09.2013 20:30 Forum: Das Tal

Laina war noch immer überwältigt von der Begegnung, die sie hier überraschenderweise hatte machen dürfen. Fraser war ein Teil aus ihrer Vergangenheit, an den sie gerne zurück dachte und nun war er wohl auch ein Teil der Gegenwart geworden. Einen Teil, den sie bei weitem lieber hier hatte, als sie andere Teile ihrer Vergangenheit gesehen hätten. Ganz in Gedanken versunken, verpasste sie einige von den wirren Worten Avons. Während ihr Blick auf dem weißen Rüden ruhten, erinnerte sie sich an ihre Familie und ein paar Tage und Bruchstücke von Tagen, die sie mit Fraser verbracht hatte. Sicherlich keine innige Freundschaft, die sie je verbunden hatte, trotzdem auch keine negativen Erlebnisse...

Die Fähe wurde unweigerlich aus ihren Gedanken gerissen, als Avon auf sie zugehüpft kam und auf seine etwas verrückte Art und Weise von einer Art Wettbewerb sprach. Lainas Herz machte einen Hüpfer. Drei junge Wölfe und ein Welpe, wer konnte schon besser geeignet sein, um Teilnehmer eines so spannenden Spiels zu sein? Während die älteren sich austoben und nebenbei für eine Beute sorgen konnten, hatte Jellin die Gelegenheit, etwas neues zu lernen – und am Ende der Jagd hoffentlich satt zu sein. Laina tänzelte fröhlich ein paar Schritte nach vorne, so dass sie zwischen Fraser und Avon zum Stehen kam, ihre beiden Vorderläufe schützend links und rechts von Jellin. Abwechselnd schaute sie von dem einen Rüden zum anderen und konnte ihre Freude und den plötzlichen Spaß, den ihr der Gedanke bereitete, kaum verbergen – daher versuchte sie es erst gar nicht.

“Das ist eine tolle Idee! Ich bin mir sicher, wir werden Spaß haben und mit viel Glück, sind wir auch erfolgreich. Ich werde versuchen, mich nicht einzumischen.“

Die Augen der jungen Dame blitzten aufgeregt und mit einem leichten Sprung, versuchte sie verspielt nach dem Ohr des weißen Rüdens zu schnappen, so wie sie es gelegentlich vor längerer Zeit immer wieder versucht hatte. Dieses Mal jedoch klappten ihre Zähne ins Leere und stattdessen zupfte sie nur zwei Fellhaare vom Kopf des Rüdens. Das schien ihr trotzdem egal, denn es ging nicht um das Zwicken des Ohres, sondern um die alte Geste, an die sie sich erinnert hatte.

“Jellin und ich folgen euch und beobachten. Also... Auf die Plätze, wittert Fährten... Jagt!“

, gab Laina von sich und ihre Rute drehte sich aufgeregt im Kreis, ihr Körper war angespannt, voller Freude, Spannung und erwartungsvoll, bereit den beiden Rüden hinterher zu springen, um sie bei ihrem Wettkampf zu beobachten.

[Bei Avon, Fraser und Jellin | Startet den Wettkampf]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
19.04.2013 15:21 Forum: Das Tal

Jellin brauchte nicht lange, um sich aufzuraffen und neben Laina zu treten. Diese hielt weiterhin die Nase in die Luft. Neben dem Geruch des Fremden, stieg der Fähe noch ein weiterer Geruch in die Nase, den sie kaum verwechseln konnte: Blut. Sofort wurde sie nervös, trippelte auf der Stelle und warf einen Blick auf Jellin.

“Komm schnell hinterher. Wenn du siehst, dass es nötig ist, dann versteck dich schnell.

Jellin würde sicher merken, wann eine Situation es verlangte, Deckung zu suchen, besonders nachdem er das auch gerade schon getan hatte. Nun rannte Laina los in die Richtung, aus der sie vorhin noch gekommen war. Es waren nicht viele Schritte, allein Büsche und Bäume behinderten die Sicht auf Avon und den Fremden. Als sie zwischen dem Geäst durchbrach, konnte sie einen Blick auf das Geschehen werfen. Ihre Augen huschten von einem Wolf zum anderen, ihr Gehirn versuchte reflexartig Verbindungen herzustellen. Ein weißer Wolf stand vor dem auf dem Boden liegenden Avon, der offensichtlich nicht bei Bewusstsein war. Der Weiße hatte das Blut an der Schnauze... Ohne weiter darüber nachzudenken, stellten sich ihre Nackenhaare auf und mit einem Satz stand sie knurrend und die Zähne fletschend vor Avon und zwischen den beiden Rüden, dem Fremden zugewandt.

“Was tu ich hier? Was mach ich jetzt bloß?“

Das waren die ersten Gedanken, die ihr nun durch den Kopf schossen und wirklich von ihr kamen. Jetzt stand sie also vor dem Fremden und wusste gar nicht, was überhaupt los war, verteidigte einen Wolf, den sie kaum kannte und gefährdete möglicherweise ihr eigenes Leben und noch dazu das von Jellin... Schnell musterte sie den Weißen. Er wirkte nicht aggressiv, seine Haltung verriet keine Gefahr. Allerdings konnte er mit dem Kampf auch bereits fertig sein, da war es kaum nötig, noch zu imponieren. Jetzt hieß es abwarten, wie er auf Laina reagieren würde und für die Fähe hieß es... schnell und situationsabhängig handeln.

Während sie vor dem Rüden stand und ihn musterte, schon wenige Sekunden nach ihrem Knurren weniger entschlossen, als sie es sich von sich wünschen würde, bemerkte sie, dass dem Weißen ein Ohr fehlte. Ohne weiter darüber nachzudenken, sog sie den Geruch des Rüdens ein und... Irgendwas zuckte durch ihr Gehirn, als... Das war doch bekannt... Das war schon vorhanden, in ihrem Kopf. War das etwa... Konnte das sein?

[Erst bei Jellin, dann weiter bei Avon und vor Fraser]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
20.03.2013 16:59 Forum: Das Tal

Suchend schaute sich Laina um, als sie wieder bei den Löchern, die tatsächlich überwacht worden waren, angekommen war. Jellin war immer noch nicht zu sehen und sofort wurde die Fähe unruhig. Sie hatte dem kleinen doch Bescheid gegeben... Hatte er sie nicht gehört? Hatte er nicht reagieren können? Ging es ihm gut? War er noch in dem Gang oder ihnen etwa nachgelaufen und hatte sich dann verlaufen? Erst schaute sie sich in der Umgebung um, doch das einzige, was sie sehen konnte, waren Gräser und Bäume. Dann warf sie einen Blick in jedes der Erdlöcher, um nach dem Welpen zu suchen. Sie konnte zwar seine Fährte riechen, doch nicht so, als wäre er wirklich in der Nähe. Auch hören oder sehen konnte sie ihn nicht. Nun wurde sie hektisch. Natürlich war es nicht ihr eigen Fleisch und Blut und natürlich hatte sie nie darum gebeten, sich um dieses kleine Fellbündel zu kümmern... Aber Wolf! Es sollte ihm doch gut gehen! Sie wollte den kleinen doch mit Optimismus erziehen, ihm ein wenig was von der schönen Welt zeigen. Und jetzt war er einfach... Moment mal. Da war doch noch ein Ausgang, der verhängnisvolle Ausgang! Natürlich, dadurch war auch das Kaninchen entwischt und vielleicht war der Welpe dem Tier ja in diesen Gang gefolgt. Schnell spurtete die Fähe zu der Tanne, unter der der Gang endete. Und tatsächlich, als sie näher kam, roch sie den Welpen und konnte ihn auch endlich sehen. Er wirkte eingeschüchtert, verängstigt, verunsichert. Armer Jellin, so wie er da lag, die Pfoten über sein Gesicht gelegt, tat es ihr ja noch mehr Leid, ihn einfach alleine gelassen zu haben. Aber er hätte es ihr sicher auch gedacht, wenn sie doch nur diesen Hasen auch gefangen hätte. Stattdessen war das alles ganz umsonst gewesen. Aber... Er würde ihnen sicher verzeihen, immerhin hatten sie das ja nicht absichtlich gemacht. Langsam kam Laina noch einen Schritt näher und stubste den Welpen mit ihrer Nase an.

“Jellin, was machst du denn hier? Keine Angst, wir sind nicht weg, wir mussten nur den Hasen jagen.“

Langsam legte sich Laina hin, um auf einer Höhe mit dem kleinen Miniaturwolf zu sein und um ihm in die Augen sehen zu können. Ihr gesamter Körper ragte so unter dem Baum hervor, nur ihr Kopf und ihre Vorderläufe waren von diesem versteckt und Jellin zugewandt. Aufmunternd schaute sie den Welpen an und berührte ihn erneut mit ihrer Nase.

“Ich hoffe, du hattest keine Angst. Ich werde dich nicht alleine lassen, es wird immer jemand bei dir sein, in Ordnung? Jetzt sei wieder fröhlich.“

Langsam zog Laina ihren Kopf wieder unter dem Baum hervor und schaute sich um. War Avon ihr etwa nicht gefolgt? Dabei hatte sie ihm doch so lieb zugesprochen... Vielleicht sollte sie doch noch einmal kurz nach ihm schauen. Aber dieses Mal würde sie Jellin auf jeden Fall nicht alleine lassen, sondern mitnehmen. Sicher war sicher. Womöglich half ja sogar die Anwesenheit eines kleinen Fellpopos, die Stimmung des Rüdens wieder zu heben. Als sie ihre Nase so in die Richtung hielt, aus der sie gerade noch gekommen war, stieg ihr ein anderer Geruch in die Nase. Das war ein anderer Wolf! Wer mochte er wohl sein? War es etwa ein Teil des Rudels von Avon? Aber warum hatte Avon nichts von einem Rudel erzählt? Äußerst misstrauisch erhob sich Laina und sprach zu Jellin, ohne ihren Blick abzuwenden.

“Komm, Jellin. Wir gehen nach Avon sehen. Ich glaube, der hat auch Besuch bekommen. Aber keine Angst, du bleibst ja bei mir, nicht wahr?“

Laina blieb bei dem Baum stehen und wartete ab, bis der Welpe startklar neben ihr stand und hielt ihren aufmerksamen Blick weiterhin in die Richtung, in der sie den neuen Wolf vermutete.

[Bei Jellin am Baum, bemerkt den neuen Wolf in der Ferne]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
10.03.2013 12:49 Forum: Das Tal

Jellin schien wortlos seine Aufgabe hinzunehmen und kroch schon in das Loch, als Laina noch gar nicht damit gerechnet hatte. Schnell machte sie sich vor ihrem Loch bereit, hatte keine Augen mehr für das, was um sie herum geschah, fixierte mit ihrem Blick diesen Ausgang und wartete darauf, dass der Hase, den sie als Beute haben wollten, bald den Bau verließ. Wenn das nur klappen würde... Aber da konnte ja schon kaum mehr etwas schief gehen, immerhin waren nun alle Ausgänge überwacht und gesichert. Eines ihrer Ohren zuckte, als sie die Geräusche des buddelnden und kriechenden Jellin wahrnahm, die immer leiser wurden. Dann hörte sie Avon sprechen und.. dann plötzlich einen Aufruf. Verwirrt richtete Laina ihren Blick von ihrem Loch ab. Hatte Avon den Hasen etwa schon gefangen? Nein, ganz im Gegenteil, sie sah gerade noch, wie der Rüde losrannte. Ja warum nur? Immer noch irritiert versuchte die Fähe zu verstehen, was gerade vorging, dann sah sie noch das weiße Fell des Kaninchens aufblitzen und zwischen Büschen verschwinden, dicht gefolgt von dem Rüden.

“Oh nein...!“

, rief Laina leise auf, rannte ein paar Schritte hinter den beiden her, dann zuckte sie zusammen, als ihr Jellin im Eifer des Gefechts wieder einfiel. Schnell blieb sie stehen, steckte ihren Kopf in die Höhle, auf die Avon aufpassen sollte und rief hinein.

“Jellin, komm wieder heraus, der Hase ist uns entwischt!“

Dann spurtete Laina wieder los, um dem Rüden und der entwischten Beute zu folgen, um vielleicht noch etwas retten zu können. Doch als sie Avon einholte, lag er auf dem sandigen Boden und versteckte seine Schnauze unter den Pfoten. Schnell schaute sich die Fähe um, auf der Suche nach der Beute, doch diese war wohl schon über alle Berge. Langsam kam sie näher und warf von oben herab einen Blick auf Avon. Was war denn nun mit ihm los? Warum benahm er sich so? War er etwa enttäuscht? Schämte er sich? Einen Hasen zu verfolgen, war einfach nicht so leicht, besonders nicht alleine und besonders nicht, wenn der Hase bereits einen Vorsprung hatte. Da musste sich doch niemand schämen? Laina tänzelte ein paar Schritte um Avon herum. Befreundete und bekannte Wölfe hätte sie nun aufmunternd angestubst, aber diesen Rüden kannte sie ja noch gar nicht wirklich, also begnügte sie sich damit, ihn einfach anzusprechen.

“Nicht den Kopf in den Sand stecken! Wir finden schon etwas, dafür konntest du nichts. Komm wieder mit zu Jellin. “

Wieder tänzelte sie um den Rüden herum, dann trabte sie los, um nach dem Welpen zu sehen, um zu schauen, ob er es geschafft hatte, wohlbehalten aus dem Loch zu klettern. Ein wenig sorgte sie sich jetzt schon um ihn, vielleicht hätte sie ihn gar nicht erst allein lassen sollen... Aber das mit Welpen und so, das war sie gar nicht gewöhnt. Es war auch ein wenig anstrengend, soviel Verantwortung... Klar war Jellin süß und sie mochte ihn auch, aber da gab es sicher andere Wölfe, die das viel besser konnten als sie... Aber jetzt hieß es erstmal, nach ihm zu sehen. Als sie wieder beim Kaninchenbau ankam, spitzte sie die Ohren und hielt nach dem Welpen Ausschau.

[Erst bei Jellin, dann bei Avon, dann wieder beim Kaninchenbau]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
28.02.2013 20:48 Forum: Das Tal

Es gefiel Laina nicht wirklich, dass Avon auch nichts von dem, was sie zu ihm gesagt hatte, auch nur irgendwie eingegangen war. Weder hatte er ihr versprochen, ehrlich zu sein, noch sonst etwas geantwortet. Das sorgte nun nicht gerade dafür, dass sich die Fähe in seiner Gegenwart wohler fühlte und einzig der Hunger, den sie verspürte und der auch bei Jellin gestillt werden musste, trieb sie an, dem fremden Rüden zu folgen. Dieser führte die beiden ein wenig durch das neue Gebiet und bliebt dann vor drei Löchern im Boden stehen. Langsam setzte die Fähe den Welpen ab, während sie mit gespitzten Ohren Avon lauschte. Dass hier noch vor kurzem ein Hase entlang gelaufen sein musste, konnte sie riechen, also hatte der Rüde entweder Glück, oder er sprach wirklich die Wahrheit. Allerdings hatte er einen Plan, der zwar an sich ganz gut klang, an einer einzigen Stelle jedoch nicht ganz nach Lainas Geschmack war. Sie warf Jellin einen kurzen Blick zu.

“Ist es nicht ein wenig gefährlich, einen Welpen in ein Erdloch kriechen zu lassen? Hinterher bleibt er irgendwo stecken und dann kriegen wir ihn gar nicht mehr aus dem Loch.“

Laina runzelte die Stirn, neigte ihren Kopf leicht fragend zur Seite und setzte sich vor „ihr“ Loch, blickte jedoch wieder Avon an. Hatte er sich das denn gut überlegt? Prüfend warf die Fähe einen Blick hinüber zu dem Erdloch, in das Jellin kriechen sollte. Es wirkte zwar groß genug, aber das verriet den Wölfen trotzdem nicht, wie eng es in der Tiefe sein würde. Auch wenn ihr Magen knurrte und sie nichts lieber wollte, als endlich an den Hasen zu kommen, so war sie ja doch irgendwie verantwortlich für die Sicherheit des Welpen... Andersrum – er war so dünn und klein, fast kleiner als ein ausgewachsener Feldhase, er würde sicher nicht stecken bleiben. Und sie hatte doch so Hunger...

“Naja, aber Jellin, du kannst es ja mal versuchen und wenn du merkst, dass es enger wird, dann krabbelst du einfach rückwärts zurück. Vielleicht reicht es ja auch schon, wenn du mal deinen Kopf in das Loch steckst und ein bisschen Lärm machst.“

Laina nickte dem Welpen ermutigend zu und wedelte kurz mit ihrer Rute, so dass sie ordentlich Erde aufwirbelte. Jetzt war sie gespannt, ob Jellin sich trauen würde und ob dieser Hase wirklich im Loch war. Und ob sie bald endlich wieder etwas in den Magen bekommen würde...

[bei Jellin und Avon, Storchenhalbinsel, Kaninchenjagd]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
19.02.2013 18:04 Forum: Das Tal

Laina beobachtete den fremden Rüden aufmerksam, während dieser weiter wirres Zeug von sich gab. Langsam erst verstand sie, was Jellin an ihm so merkwürdig fand. Entweder war dieser Avon ein ganz schlimmer Schussel, dass er nun schon nicht mehr wusste, von wo er gekommen war, oder aber er war nicht wirklich ehrlich. Dabei wirkte er gar nicht bösartig, eben höchstens ein wenig komisch. Aber warum sollte er dann lügen? Laina neigte ihren Kopf fragend zur Seite, als Avon dann die Beute erwähnte. Konnte sie ihm trauen? Immerhin hatte er bis gerade nicht mehr gewusst, aus welcher Richtung er gekommen war und nun wusste er plötzlich, wo es etwas zu jagen gab?

Die Fähe warf einen kurzen und nachdenklichen Blick zu Jellin. Der Welpe wirkte müde und das Knurren eines kleinen Magens erreichte die feinen Ohren der Wöflin. Auch wenn ihr Avon nicht geheuer war, zu fressen brauchten sie. Sowohl der kleine Jellin, als auch sie selbst. Auch wenn sie es vor lauter Aufregung verdrängt hatte, sie merkte nun doch, wie der Hunger an ihr nagte. Laina richtete sich auf und sah Avon wieder an. Zeit vorher die Fronten zu klären.

"Du benimmst dich irgendwie komisch und redest ganz wirr. Ich würde dir gerne vertrauen, aber dann musst du versuchen, wirklich offen zu werden, ja? Sei ganz ehrlich zu uns."

Laina sah Avon eindringlich an. Es war wichtig für sie, dass er das jetzt ernst nahm. Denn wenn sie alleine wäre, wäre sie vielleicht leichtgläubiger, vielleicht sogar leichtsinnig. Aber sie hatte nunmal nun ein wenig Verantwortung für einen Welpen. Der wollte beschützt werden...und essen. Daher nickte Laina kurz.

"Gut, wir folgen dir. Nur Mut, du findest es schon wieder. Alleine zu reisen bringt einen sicher ein wenig durcheinander."

Die junge Fähe wedelte kurz und aufmunternd mit ihrer Rute und warf Avon noch einen freundlichen Blick zu, dann beugte sie sich zu Jellin, schleckte ihm über das Ohr und hob ihn dann im Nacken hoch, um ihn wieder ein wenig zu tragen. Es konnte also los gehen.

[Bei Jellin und Avon, Storchenhalbinsel]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
26.01.2013 12:12 Forum: Das Tal

Laina stand aufmerksam da, unter sich noch Jellin liegend, der nicht begeistert von dem Rüden wirkte, eher unsicher und die Fähe immer wieder anschaute. Tatsächlich war dieser Avon wirklich merkwürdig, sprach komisch und gab vor allem sehr wirres Zeug von sich. Als Jellin die Bemerkung von sich gab, dass er keine Beute wittern konnte, nickte Laina, denn der Welpe hatte Recht. Wäre wirklich ein Wild hier entlang gelaufen, würde man es riechen, besonders da sie sehr hungrig war. Aber welchen Grund hatte der Rüde, sie anzulügen? War er womöglich wirklich bösartig? Als er anfing, mit Jellin zu sprechen, machte Laina einen Schritt vor, um sich zwischen die beiden zu stellen. Ihren Kopf leicht gedreht und Avon von der Seite anblickend, sprach sie, immer noch freundlich, aber vorsichtig.

“Ich kann kein Reh wittern. Wir suchen nur einen Weg weg von diesem Moor. Aus welcher Richtung kommst du und wie war das Gebiet dort?“

, fragte Laina, denn vielleicht konnte der Rüde ihnen doch ein paar Ratschläge geben, auch wenn sie nur ausversehen seine Kehle verließen. Jellin schien froh darüber, dass Laina nicht auf das Angebot einging, mit dem Fremden jagen zu gehen und versteckte sich ein wenig hinter Laina, denn der Rüde war ihm etwas zu nah gekommen. Die Fähe selbst musterte den Rüden weiter. Er sah nicht mager aus, hatte wohl wirklich nicht hungern müssen. Und das Klima hier war angenehmer, als auf der anderen Seite des Moors. Ein leichter, warmer Wind wehte ihr entgegen und ja... Vielleicht hatte sie es wirklich geschafft. Sie hatte ihr altes Revier hinter sich gelassen und tatsächlich ein neues Gebiet gefunden, das Moor überlebt und... einen Welpen gefunden, um den sie sich kümmern musste, da er sonst ganz alleine wäre. Kurz warf sie Jellin einen Blick zu. Was sollte sie mit ihm machen? Sie war nun die einzige, die für ihn da war. Das heißt, auch wenn es nie geplant war, dass sie nun tatsächlich in eine Mutterrolle schlüpfen musste, auch wenn sie sich eigentlich gar nicht so wirklich bereit dafür fühlte und sich gerne auch noch selber wie ein Jungwolf benahm – das war einfach viel lustiger und sorgenfreier. Die Verantwortung gefiel ihr nicht wirklich, gegen Jellin selbst hatte sie nichts, denn er war wirklich niedlich. Vielleicht konnte sie ja weniger wie eine Mutter sein, als wie eine große Schwester... Der Gedanke gefiel Laina mehr und so drehte sie sich wieder erwartungsvoll dem Rüden zu.

[Bei Avon und Jellin, am Moorrand]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
26.12.2012 14:35 Forum: Das Tal

Jellin benahm sich so, wie es für einen Welpen wohl typisch war – er wurde neugierig und wollte den fremden Rüden am liebsten gleich überfallen. Gut, dass er es nicht tat und nur unruhig um Lainas Pfoten tapste. Schließlich konnte man ja nicht wissen, ob der Rüde harmlos oder gefährlich war. Stattdessen wollte die Fähe lieber warten, welchen Schritt der Gegenüber als nächstes machen würde. Kurz beugte sich Laina zu Jellin runter und berührte ihn sanft mit ihrer Nase am Ohr.

“Ich kenne ihn nicht. Wir warten mal ab, was er macht.“

Und der Rüde ließ nicht lange auf sich warten. Leicht aufgeplustert machte er sich zu den beiden auf und war auch kurze Zeit später schon angekommen, nur um dann wirklich merkwürdige Dinge von sich zu geben und sich sehr merkwürdig zu benehmen. Laina wollte schon ein wenig Angst vor ihm bekommen, als er es endlich schaffte, einen normalen Satz von sich zu geben, in dem sein Name und eine Gegenfrage vorkamen. Avon also... Seltsamer Rüde, der sich ein wenig wie ein unsicherer Welpe benahm. Und ein wenig verrückt wirkte er auch. Da er aber, nun aus der Nähe betrachtet, kaum größer als Laina war und sich außerdem nicht benahm wie ein kampflustiger Geselle, ging wohl keine große Gefahr von ihm aus.

“Mein Name ist Laina, der kleine Freund hier ist Jellin.“

Vorsichtig musterte sie Avon. Dann dachte sie so bei sich, dass ein Lächeln sowieso nicht schaden konnte und sie war immer noch froh, das Moor endlich verlassen zu haben, also warum es noch unterdrücken? Fröhlich wedelte sie ein-zwei Mal mit ihrer Rute.

“Wir waren im Moor verloren und haben nun endlich den Weg hinaus gefunden. Wir sind beide sehr hungrig... Gibt es in diesem Gebiet Beute?“

, fragte Laina freundlich. Was konnte schon groß passieren, außer dass er ihnen nicht sagte, wo es Beute gab? Bestenfalls konnten sie zusammen jagen, Jellin endlich etwas zum füllen des Magens geben und nebenbei auch selbst satt werden. Vielleicht war der Rüde doch ganz nützlich und alleine kam man sowieso nicht weit.

[Bei Jellin und Avon, Storchenhalbinsel]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
09.12.2012 20:03 Forum: Das Tal

Laina freute sich, dass Jellin ihr die Trag-aktion nicht übel nahm. Er wirkte sogar ebenfalls sehr erleichtert darüber, dass sie den Sumpf nun verlassen hatten. Nun, da sie sich in einer durchaus freundlicheren Umgebung befanden, sagte Jellin ihr, dass er nun auch alleine laufen konnte. Sie schlug kurz mit ihrer Rute ein paar Luftkreise, dann folgte sie dem Welpen, der ein paar Schritte wagte. Als er stolperte und hinfiel, war sie sofort zur Stelle und stubste ihn mit ihrer Nase an.

“Hast du Schmerzen oder bist du müde?“

, fragte Laina den kleinen. Während er sich bei ihr aufgehalten hatte, war ihm sicher nichts passiert, das hätte sie bemerkt. Aber es konnte gut sein, dass er sich vorher irgendwo verletzt hatte und sie bisher nichts davon mitbekommen hatte. Oder der Kleine war schon so lange alleine im Sumpf, dass er einfach nur erschöpft war und nicht mehr laufen konnte. Sicher hatte er auch Hunger – und wo wir schon dabei waren, sie selber hatte auch ganz schön Kohldampf....

Während sie darüber nachdachte, erreichte ihre Nase ein Geruch, der plötzlich gar nicht mehr zu den anderen passte. Aufmerksam zuckten ihre Ohren, ihr Kopf flog in die Höhe und da das Gebiet hier spärlich bewachsen war, sah sie den Wolf sofort, der nicht weit von den beiden entfernt auf der Stelle tänzelte. Merkwürdig wirkte er auf sie, denn er kam nicht näher, lief aber auch nicht weiter. Er wirkte ein wenig unentschlossen. Laina machte ein paar Schritte auf ihn zu, sich trotzdem nicht weit von Jellin entfernend und legte den Kopf schief.

“Hallo, du da! Was machst du denn da hinten?“

, rief sie dem Rüden zu. Er sollte ruhig näher kommen, wenn er schon in Reichweite war. Erst dann fiel Laina Jellin ein. Bisher war sie alleine gereist und hatte sich nie Sorgen um ihre Sicherheit gemacht, da es bisher auch ohne Vorsicht immer geklappt hatte – aber nun hatte sie einen Welpen dabei. Vielleicht war ein fremder Rüde doch nicht das beste in diesem Moment... Jetzt war es aber zu spät, sie hatte die Aufmerksamkeit des Fremden bereits auf sich gerichtet. Nun hieß es abwarten.

[Bei Jellin, nahe Avon]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
24.11.2012 17:43 Forum: Das Tal

Ja, da waren Bäume! Sie kamen immer näher und Laina machte immer wieder Sätze in die Richtung. Nur Jellin hielt sie immer wieder zurück. Als sie sich das nächste mal zu ihm drehte, bemerkte sie, dass ihm die Rennerei nicht gut tat. Auch wirkte er so, als hätte er Schmerzen. Trotzdem... Sie musste einfach aus diesem Moor raus, das tat ihr nicht gut, das tat sicher auch dem Kleinen nicht gut, alles hier war schlecht für Wölfe. Deswegen hüpfte sie schnell zu Jellin und schleckte ihm über den Kopf.

“Wir müssen hier raus. Ich helfe dir.“

Laina konnte sich daran erinnern, dass sie als Welpe gerne mal getragen wurde, als ihre Pfoten geschmerzt hatten oder sie müde war. Jellin ging es offensichtlich nicht gut, er musste sich alleine fühlen und... ja wirklich, dieses Moor war kein guter Ort für einen Welpen! Hier gab es nichts, was einen halten konnte, kein Futter, keine Deckung, nur Gestank. Mit Schmerzen konnte man sicher nicht gut auf diesem Boden laufen, also entschloss sich Laina kurzerhand, Jellin in ihr Maul zu nehmen und hochzuheben. Mit dem Welpen im Maul rannte Laina nun weiter, ihre Läufe ungehalten in die Luft wirbelnd, hinter sich Schlammspritzer in die Luft werfend. Sie ließ dieses Gebiet hinter sich, das es gewagt hatte, ihre Laune auch nur ein wenig negativ zu beeinträchtigen.

Der Boden unter ihren Pfoten wurde immer fester. Die erstem Bäume waren gar nicht mehr so weit entfernt und mit jedem Schritt wurde Lainas Laune besser. Nur kurz hielt die Fähe an, um Jellin wieder sicher in den Griff zu bekommen, dann rannte sie weiter. Da war er, der erste Baum. Er war klein, knochig, trug nur wenig Blätter... Aber es war ein Baum, ganz offensichtlich, kein Strauch. Sie blieb vor ihm stehen und setzte Jellin an. Der Geruch des Moores war nun weniger penetrant, er stach nicht mehr in der Nase und Laina atmete tief ein.

“Wir haben es geschafft, Jellin. Jetzt wird bald alles besser. Wir müssen noch etwas weiter, der Wald nicht nicht weit entfernt. Hier können wir nicht bleiben. Soll ich dich weiter tragen?“

Laina schaute den Welpen an, dessen Fell nun ein wenig zerzaust aussah. Hoffentlich nahm er es ihr nicht übel, aber nur dadurch hatten sie das Moor so schnell verlassen können – und das war es wohl, was die beiden am meisten gewünscht hatten.

[Trägt Jellin, dann unter einem kleinen Baum, das Moor hinter sich]
Thema: Kapitel VIII – Gefahrenwege
02.11.2012 12:35 Forum: Das Tal

Da liefen die beiden also zusammen im Moor. Während sie liefen, erzählte Laina dem kleinen Welpen ihre Geschichte. Nicht ganz so traurig, wie sie vielleicht in Wirklichkeit war, um Jellin nicht noch mehr Sorgen zu machen, aber so, dass er verstehen konnte, warum sie hier war und nicht zu Hause. Während sie ihre Geschichte erzählte, war es, als würde noch ein bisschen letzte Last von ihrer Seele abfallen und mit jedem Schritt zurück lassen, den sie sich weiter von ihrem alten Revier entfernte. Mit jedem Wort fühlte sie sich befreiter.

„Mein zu Hause ist weit weg und selbst wenn ich in mein altes Revier zurück kehren würde, würde ich es nicht finden. Es ist zusammen mit meiner Mutter gestorben und zurück geblieben sind nur zwei sehr traurige Geschwister. Da wollte ich nicht mehr bleiben, deswegen bin ich weg gegangen und werde nicht zurück blicken.“

Laina atmete tief ein und wieder hörte sie das Gluckern ihrer Pfoten im Moor. Sie fühlte sich zwar besser, aber noch besser würde sie sich mit vollem Magen und festem Boden unter ihren Pfoten fühlen. Sie hatte eigentlich keine Lust mehr auf den Geruch von Gasen, die aus dem Boden stiegen und irgendwie hatte sie auch das Gefühl, als würden diese ihr langsam zu Kopf steigen. Jellin Zuliebe durfte sie zwar keine Schwäche zeigen und eigentlich hatte sie auch keine Lust, sich runterziehen zu lassen, aber sie erwischte sich selbst immer wieder dabei, wie sie sehnsüchtig nach Bäumen am Horizont Ausshau hielt. Ja, es war wohl schon so ein großer Wunsch, dass es ihr wirklich so vorkam, als wären da Blätter zu sehen. Ganz klein, ganz grün und friedlich in der Ferne... Laina lächelte für sich und schaute diesen Tagträumen zu, wie sie sich im Wind bewegten und... Moment. War das wirklich ein Traum? Die Blätter sahen sehr realistisch aus und es wirkte so, als würden sie immer näher kommen! Es waren wirklich Bäume da hinten!

„Jellin! Schau, da hinten sind Bäume! Das ist ein gutes Zeichen, vielleicht ist dort hinten das Moor zu Ende!“

Laina machte vor Freude einen Luftsprung, stupste Jellin dann an und machte freudig einen Satz nach vorne. Am liebsten wäre sie jetzt sofort losgerannt, aber der Kleine war sicher nicht ganz so schnell sie sie. Deswegen drehte sie sich stattdessen zweimal um sich selbst, lief immer wieder ein paar schnelle Schritte in Richtung Bäume und schaute dann wieder zum Welpen um sicher zu gehen, dass er auch folgte.

[Mit Jellin im Moor, sieht Bäume in der Ferne]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
29.08.2012 19:37 Forum: Das Tal

Auf einmal wirkte der kleine Welpe doch ein wenig verwirrt, fast verstört, orientierungslos... Gerade war er doch noch ganz gefasst gewesen? Jetzt schaute er sich um, als ob er auf jemanden warten würde. Statt auf ihre Frage zu antworten, nuschelte er ein paar Wörter und Sätze, die wenig Sinn ergaben. Erst dann nannte er Laina seinen Namen und fragte sie, was sie hier tat. Doch wieder, noch bevor sie darauf eingehen konnte, wirkte Jellin, denn so hatte der Kleine sich vorgestellt, wieder abwesend. Er sagte ein einziges, leises Wort, das sie nicht verstehen konnte. Dann war er plötzlich wieder ganz ein Welpe mit vielen Fragen.

“Ohohoh, Jellin, du hast aber viele Fragen!“

Laina wedelte kurz mit ihrer Rute, um dem Welpen zu zeigen, dass sie es nur gut meinte. Der Kleine wirkte sehr verloren hier in der Gegend und noch immer war niemand zu sehen, der wohl zu ihm gehören konnte. Und es war auch wirklich unwahrscheinlich, dass ein erwachsener Wolf einen Welpen so lange aus den Augen lies... Hier war niemand. Niemand außer Jellin und ihr.

“Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass das Moor hier so groß ist. Ein wenig verlaufen habe ich mich vielleicht auch, aber ich habe eine genaue Richtung, in die ich laufe und dann glaube ich fest daran, dass ich auch wieder raus aus diesem Gebiet finde. Und wenn du mitkommst, dann kommst auch du hier raus, ganz sicher!“

Es waren keine leeren Versprechungen, die Laina da aussprach, nur um Jellin zu beruhigen. Die junge Fähe glaubte wirklich daran und war sich sicher, dass es für jedes Problem – auch wenn es gluckerte, stank und riesig war – eine Lösung gab. Noch einmal sprach Jellin.. Ihm war kalt. Ein wenig löste das in der noch jungen Fähe Muttergefühle aus und sie stubste ihn mit ihrer Nase sanft an.

“Na komm, Jellin. Wenn dir kalt ist, dann musst du dich bewegen, damit dir wieder warm wird. Komm mit, wie laufen weiter in die Richtung und dann kommen wir auch hier raus.“

Aufmunternd schwenkte Laina noch einmal ihre Rute und machte dann ein paar Schritte weiter Richtung Nordwesten, in die Richtung, in die sie auch vor dem Zusammentreffen gelaufen war. Es tat ihr leid, dass sie dem Welpen nicht mehr zu bieten hatte, als eine Weggefährtin zu sein, aber leider hatte sie selber hier weder einen warmen Ort, noch etwas zu fressen...

[Bei Jellin, im Moor]
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