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Thema: Kapitel VII – Neubeginn
31.05.2012 00:26 Forum: Das Tal

Tja. Nago war jetzt weg. Hm. Dumm gelaufen. Aber noch dümmer war die Tatsache, dass Riu nicht der Einzige gewesen war, dem dieser Abgang wie ein Schlag in die Magengrube vorgekommen war. Jellin war - selbstverständlich - auch nicht davon begeistert gewesen. Normalerweise hieß es ja immer "Hey, geteiltes Leid ist halbes Leid!". Aber in diesem Moment wollte Riu gar kein Leid teilen. Nicht, dass er allgemein eher versuchte, seine Probleme von anderen fern zu halten. Es ging ihm eher darum, dass Jellin, diese kleine, niedliche Mottenkugel noch viel zu klein war, um sich über so etwas Sorgen zu machen. Außerdem - der Weiße hatte ihm ja versprochen, endlich wieder eine Heimat zu finden. Ein Rudel. Mit Nagos Leb-wohl schien dies wieder in weite Ferne gerückt zu sein.

Riu beobachtete den kleine, bräunliche Mottentaxi dabei, wie es mal hier hin, mal dort hin schuckerte und irgendeine Frage stellte. Wohin sie jetzt gehen würden? Äääähhh -

"Das ist eine ausgezeichnete Frage!"

, war das einzige Spruch gewesen, dem dem weißen Rüden jetzt irgendwie dazu eingefallen war. Sein Blick wanderte von Jellin zur allgemeinen Umgebung. Er stand ein wenig so herum, etwas dreckigen und speckigen Schwanz hoch erhoben und mit fragenden Gesichtsausdruck. Hm. Schmatzpampe. Schmatzpampe. Schmatzpampe... Ergh. Wenn man die Fakten mal genauer betrachtete musste der Jungwolf zugeben, dass er weder auch nur einen gewissen Plan davon hatte, wohin sie gehen sollten, noch, worher sie gekommen waren. Normalerweise hätte derren eigene Fährte vorhergesagt, aus welcher Richtung sie kamen. Aber dieser ekelhafte, erstickende Geruchs, der sich auf diesem ganzen, verflixten Land gelegt hatte wie ein Nebel übertünchte alle anderen Gerüche. Ja, auch für Riu wirkte die Gegend nun viel trostlose, abstoßender und gastunfreundlicher. Irgendwie war diese Wabbelmasse, welche sich tatsächlich "Land" schimpfte, wie ein Schwamm. Ein Hoffnungsschwamm. Kaum gewann man ein wenig Hoffnung dazu, es könnte besser werden - wuuusch! - kommt der Schwamm und saugt diese Hoffnung weg. Erst jetzt registrierte Riu, dass Jellin seinen Gang etwas verändert hatte. Dieser wuselte nicht mehr ganz normal wie sonst auch in der Gegend herum, nee nee, er latschte direkt an Riu vorbei. Pfff! Und das, total provokant! Der weiße Rüde grinste schelmisch und so langsam kehrte seine gute Laune wieder zurück.

"Öy, stellst du meine Autorität in frage? Pöh!"

Riu bewegte sich einfach mal nach gerade aus - er hatte nicht den blassesten Dunst, in welche Richtung sie gingen, aber who cares? Hauptsache weg - und stupste Jellin mit der Pfote an, so, dass dieser fast nach vorne gekullert wäre.

"Los, wir hauen ab, Mottenkugel."

Der junge Rüde war einfach schon mal vorgekommen, ohne auf den genannten Welpen zu warten. Wozu auch? Er war sich hundert prozentig sicher, der würde schon nachkommen. Und um dem Hoffnungs-schwamm die Stirn zu bieten und die ernüchternde Stimmung zu überspielen fing Riu einfach mal mit irgendeinem Gespräch an. Einfach um die kleine Trethupe etwas abzulenken.

"Ey, Mottenkugel..."

, begann er den Satz und schaute sich beim Gehen mit dem Kopf nach hinten zu ihm um.

"Wie war es eigentlich so gewesen? So, bei dir zuhause?"

[ Jellin | Knochenmoor ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
18.05.2012 19:33 Forum: Das Tal

Hach, ja ja, ja ja. Diese Gesellschaft hier war doch recht angenehm für die kleine, kindliche Seele, die sich Riu schimpfte. Er mochte es nicht, allein zu sein, hatte es noch nie gemocht. So zu dritt, das war schon was feines. Und auch wenn Jellin gefragt hatte, ob Nago mitkommen würde oder nicht, so hoffte er doch insgeheim auf ihre Zusage. Ach, papperlapapp - er war davon überzeigt, bald mit ihr durch die Gegend zu streifen. Yep. Immerhin, der Weiße war doch wirklich ein netter Typ, oder nicht? Yap yap, war er. Und Jellin, die kleine Mottenkugel, war auch voll ok. Nago war ok ok. Für ein Mädchen. Vielleicht sogar ok ok ok. Er fürchtete zwar ein wenig darum, wenn sie mitkommen würde, dass er sich ab diesem Zeitpunkt etwas mehr... benehmen müsste (würg, schlimmes Wort), also die ganzen albernen, teilweise ekelhaften Jungensitten abgewöhnen müsste, zum Beispiel ungeniert furtzen oder im Dreck suhlen - aber das war es ihm wert. Außerdem, vielleicht war sie gar nicht so eine Sorte von Fähe, die gleich so zimperlich wurden. Wobei - ne, Furtzen, ihgitt, das würde er auf gar keinen Fall machen. Tat er ja sonst vor anderen Wölfen auch nicht, laut die Luft ablasen. Jellin war in seinen Augen kein Wolf, das kleine, liebenswerte Schtrubbelding war... war... eh, ne Mottenkugel eben. Ein Kind. Ein Welpe. Ein Zwerg. Ein Pimpf. Vor kleinen Kindern darf man ruhig mal pupsen.

Eh, sofort Gedankenwechsel! Riu schüttelte auf der Stelle geistich seinen Kopf, schüttelte quasi diesen Hirnabfall von sich. Lieber richtete er seine volle Aufmerksamkeit auf Nago, starrte diese mit leuchtenten Augen an und behielt seine Mundwinkel erfreut schön weit oben. Doch als er die Antwort der Wölfin hörte wanderten die Mundwinkel unweigerlich immer weiter nach unten. Seine Ohren ließ er ebenfalls hängen. Nago wollte gar nicht mitkommen - besser noch, es sah danach aus, als wollte sie reiß aus nehmen.

"Öh, aber ich-"

, versuchte der weiße Frechdachs noch zu sagen, irgendwie einen Satz anzufangen, um sie aufzuhalten, doch dies war zwecklos. Auf der Stelle hatte er nicht mehr ihr hübsches, mädchenhaftes Gesicht vor seiner im Gegensatz dazu plumpen Schnauze, sondern ihren bräunlichen Hintern mitsammt Schwanz. Was? Wieso verhielt sie sich auf einmal so, so... Abweisendheit? Obwohl die Wölfin gesagt hatte, die beiden sollten ihr nicht folgen, versuchte Riu noch mit ein paar Schritten hinterher zu kommen, aber Fehlanzeige. Sie war schnell verschwunden.

"Nago!"

, rief der Kecke noch hinterher, aber nee nee, war zu spät. Keine Antwort mehr. Resigniert behielt Riu seine Gusche (=Maul) einfach offen, zu erstaunt über ihren plötzlichen Abgang. Weißer Atem stieg empor und irgendwie war Riu in diesem Moment noch kälter als ohnehin schon. Tz, so so. Also doch kein kleines Minirudel. Das Leben hatte im Moment echt nicht viel über für den durchgeknallten Rüden. Er schluckte noch einmal traurig und joa, er musste sich sogar ein wenig feuchte Augen unterdrücken. Ihm war nicht weinerlich zu Mute, weil Nago gegangen war. Eher diese ganze, elende Situation. Sein altes Rudel wollte ihn nicht und ein neues Rudel zu finden schien durch diesen Verlust beinahe unmöglich zu sein. Ach, das war doch unfair.

Riu sah noch ein, zwei Augenblicke in die Richtung, in die Nago verschwunden war, ehe er seinen Blick gen Richtung Boden wandt. Nun schaute er in Jellins Augen. Ach, der kleine war schön irgendwie süß. Noch so jung. Der kindliche Teenager konnte es sich nicht leisten, traurig zu sein. Auch wenn es gar nicht sein Ding war, aber irgendwie musste er ja dieses Duo leiten. Und wenn er anfing zu wimmern dann würde auch Jellin wimmern und ach - das brachte doch nichts. Drumm zwang er sich einfach mal zu einem schiefen Grinsen.

"Ach, watt soll`s! Bestimmt war sie nur von unserer absoluten Coolnes eingeschüchtert, nicht wahr, Mottenkugel?"

[ Knochenmorr | Jellin (Nago) ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
31.03.2012 02:21 Forum: Das Tal

Die Fähe - klingt doof, aber Riu hatte ja immer noch keinen Plan, wie er sie nennen sollte - schien eher der rationalere Typ zu sein, nicht so quirlig und offenherzig wie der weiße Rüpel selbst. Auf jeden Fall war sie ein bissel schüchterner. Sie hatte sich eher zaghaft und vorsichtig den beiden Jungwölfen genähert. Pffff, für Riu unverständlich - nicht nur, dass er es sowieso nicht verstand, so misstrauisch gegenüber Fremden zu sein, sind ja alle nett hier, jaja - in seiner recht dämlichen Stellung konnte er doch sowieso keiner Fliege was zu Leide tun. Aber na ja, anscheinend hatte die Kleine gar keine Angst - wie gesagt, sie war nur vorsichtig.

Nach ein paar kleinen Momentelchen hatte die Unbekannte allerdings ihre Scheu abgelegt und ihre Schnauze befand sich nur Millimeter entfernt vor Rius eigener Gusche. (Er hätte ihr gerne freundschaftlich ne Kopfnuss verpasst oder sie einfach nur angestupst, aber er wollte sie ja nicht unbedingt gleich mit seiner doch ziemlich naiven Offenherzigkeit vergraulen, nee nee) Ihr Grinsen über diese doch recht kontraproduktive Lage sorgte dafür, dass auch das Grinsen des Weißen noch breiter wurde. Jap, das ging noch, obwohl man es kaum glauben konnte. Wenn er so weiter machte würden sich seine Mundwinkel ja tatsächlich noch über seiner Stirn treffen, wer weiß. Ihm war kalt, er sank immer mehr in den Schlamm ein und er sah aus wie ein vergewaltigter Schneemann, so mit all den Schlammbröckelchen in seinem Fell hängen und allem - aber schlechte Laune hatte er gerade ganz und gar nicht. Irgendwie war ihm die Fremde doch sympathisch. Wobei das nicht unbedingt etwas heißen musste - eigentlich war ihm jeder auf Anhieb sympathisch, sofern er sich nicht verhielt wie der letzte Assi.

Als die junge Fähe nun selbst kurz in die Schmatzpampe eingesunken war, zwitscherte Riu fröhlich einen Kommentar vor sich hin:

"Vorsicht! Wenn wir beide hier so unschicklich feststecken, haben wir echt ein dickes Problem!"

Anschließend erfolgte dann endlich Mission "Rettung aus dem schlammigen Drecksloch", nämlich als Riu die weiche, im Gegensatz zu der frösteligen Luft warmen Flanke der Immer-noch-keinen-Schimmer-wie-sie-heißt, spürte. Riu merkte langsam, wie sich seine Pfoten aus dem Matsch lösten und er immer mehr Bewegungspielraum bekam - leider immer noch nicht genug.

"Äh, pfff, weiß nüch.", antwortete er, während er unbeholfen mit den Vorderpfoten zappelte. Ihm war nicht im Klaren, dass dieser Körperkontakt für die Fähe doch etwas peinlich war - ihm war es soweit Jacke wie Hose. Was nicht hieß, dass es ihm nicht ein bisschen gefallen würde. "Vielleicht noch mit ein bisschen mehr power...

Wie auf's Stichwort schaltete sich diese genannte "Power", von der der Rüde gesprochen hatte, auch sofort ein; Jellin - ach ja, der existierte ja auch noch! - krachte in die beiden Jungwölfe rein, und das mit einem Karacho, das würde man einem Welpen nicht unbedingt sofort zu trauen. Die Hilfe der kleinen Motten- pardon, Kanonenkugel, war allerdings ein voller Erfolg! Riu kippte quasi aus den Latschen und fiel durch die Krafteinwirkungen sowohl von Fähe als auch von Jellin sofort zur Seite. Er war frei - sah allerdings dabei immer noch ungefähr genauso kacke aus wie vorher. Er war ein wenig ungeschickt in den Matsch neben ihn gekracht, aber das juckte ihn nicht wirklich.

Ob die junge Wölfin ebenfalls eine Schwalbe hingelegt hatte, wusste er nicht. Riu war nämlich erblindet, ja wohl!

"Argh, ich bin bliiiiiiiiiiiiind!"

, schoss es gleich aus seinem Fang, während er sich aufsetzte. Grade in diesem Moment rutschte der Schlamm, der seine Augen verdeckt hatte, von seiner leicht krumen Schnauze herunter. Paralisiert blinzelt, bevor seine nächste Lautäußerung folgte.

"Ich kann sehen! Ich kann seheeen ~ !"

Schwupp die Wupp war der Knabe wieder auf seine vier Pfoten gesprungen, hatte den Dreck von seinem Pelz geschüttelt und betrachtete Jellin und hübsche Wölfin. (Nebenbei konnte er sich endlich erkundigen, ob sie jetzt auch im Matsch gelandet war oder nicht)

[ Knochenmoor | Jellin ; Nago ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
03.03.2012 16:45 Forum: Das Tal

Irgendwie ließ sich das Mottenkügelchen nicht ganz so einfach aufheitern. Entweder das, oder ihm gefiel es mittlerweile, einfach so in der Matschepampe herum zu gammeln. Riu tendierte eher zu ersterem. Also Fazit: er selbst war zu unfähig, Jellin aufzuheitern. Der weiße Polarwolf – der durch den gefrorenen Schlamm und der eisgrauen Erde auf seinem Fell nicht mehr ganz so weiß war – verkündete resigniert einen Seufzer. Man, man, man. Vielleicht wäre ihm noch irgendwas... „sinnreiches“, ähem, eingefallen, um den kleinen Racker wieder etwas on Touren zu bringen, aber irgendwie hielt er es gerade für besser, seine Klappe zu halten. Warum wusste er selbst nicht so genau. Er beobachtete einfach den Haufen Fell, der sich Jellin schimpfte, wie dieser erneut in Gedanken versank... oh, Moment, Riu versank auch grade. Allerdings irgendwie nicht in Gedanken. Neugierig blickte er zu seinen Vorderläufen hinunter. Riu konnte dabei zuschauen, wie seine tapsigen Pfoten langsam immer mehr in der Schmatzpampe versanken. Doch erst als das eiskalte Wasser sich immer weiter durch den Pelz bahnte und die bloße Haut berührte, registrierte Riu die ganze Sache erst einmal komplett. Iiiiiihk!, fiel ihm da Gedankentechnisch gerade am ehesten ein – also dachte er es auch prompt. Der Jungwolf versuchte sofort seine Pfötchen wieder zu befreien, was allerdings missglückte. Hm, kacke. Er versank nicht doll, gerade mal ein paar Millimeter alle paar Momente und mit ein bisschen mehr Schmackes wäre er den Matsch auch schnell wieder los geworden, trotzdem, nervig war die ganze Angelegenheit dann doch schon. Vor allen Dingen musste Riu fest stellen, dass wirklich nur seine Vorderbeine versanken, seine Hinterbeine standen auf mehr oder minder festen Boden. Fazit: er machte beim Versinken auch noch eine äußerst dumme Pose!

Während so sein Gesäß weiterhin schön brav in der Luft blieb und der Vorderkörper weiter nach unten rutschte – sehr adrett, noch war es nicht so auffallend, aber bald würde er wohl so aussehen, als würde er ungeschickt versuchen zu kack... ähm, seinen Darm zu befreien – hörte Riu etwas. Auch Jellin war mittlerweile wieder etwas aktiver geworden – auf jeden Fall hatte er es auch gehört und gleich den weißen Rüden darauf angesprochen. Der weiße Knabe kniff seine Augen zusammen und suchte mal nach dem Ding, welches eben gerade Geräusche gemacht hatte. Wie sich heraus stellte war dieses Ding nicht sonderlich weit entfernt, nur ein paar Meterchen weiter entdeckte der Chaotenwolf eine junge, braune Fähe. Also kein Ding, damit das mal klar ist. Sofort riss Riu sein Maul auf und sorgte für ein heiteres, breites Wolfslachen. Na endlich, Gesellschaft!

„Oh, hallöchen du! Na, wie geht’s wie stets?“

, trompete Riu erfreut der jungen Wölfin zu, während er versuchte, sich nach vorne zu bewegen. Epic Fail, nun krachte er mit dem Oberkörper auf den Boden, während sein allerliebstes Hinterteil in die Luft befördert wurde. Bäm, baff. Etwas überrumpelt richtete er sich wieder – mehr oder minder – auf.

„Ähhhm, wärst du so gütig und kommt lieber zu uns rüber? Mir sind die Pfoten irgendwie gebunden.“

Um diese leicht peinliche Situation etwas zu lockern grinste der Weiße, nun mit einigen Schlammflecken überseht, der noch Unbekannten breit zu.

[ Knochenmoor / Nago / Jellin ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
28.01.2012 14:22 Forum: Das Tal

Anscheinend hatte Jellin nicht mehr die Lust dazu gehabt, irgendwie Riu zu antworten. Eh, Moment mal - antworten? Riu hatte doch gar nichts gefragt. Eigentlich hatte der Weiße nur irgendwelche Sätze vor sich hingeblubbert. Sätze, zu denen man nicht unbedingt sein Statement geben musste. Hm, wenn der Rüde so drüber nachdachte, eigentlich hatte er auch nicht wirklich erwartet, dass der Welpe noch irgendwas dazu sagen würde. Whatever, Riu und Jellin waren in Bewegung gekommen und spazierten nun - allerdings vorsichtig - weiter durch den Tümpel, entlang der Schmatzpampe. Der Zwerg hatte sich noch nicht vollständig von seiner "Bekanntmachung" mit dem genannten Schlamm beruhigt und schenkte diesem noch einen bitter bösen Blick. Riu musste schmunzeln. Jellin hatte ordentlich Probleme, mit dem größeren Polarwolf mitzuhalten, während der Weiße bloß ein paar Schritte nach vorne setzte musste der Welpe förmlich hüpfen. Auf Jellins frage hin legte er grinsend den Kopf zur Seite.

"Zu festem Boden. Außer natürlich, du möchtest noch einmal ein kleines Bad nehmen. Ein Schlammbad."

, antwortete er, nicht unbedingt mit einem ernsthaften Ton. Denn noch während er die Worte ausgesprochen hatte, kam Riu auf andere Ideen. Schlammkätschen! Das wäre doch bestimmt lustig, sich in diesem versifften, dreckigen Boden zu tollen, sich spielerisch zu raufen... ay, nein, nicht weiter denken. Auch wenn es wirklich irre komisch gewesen wäre, einen Artgenossen mit volle Karacho auf den Boden zu brettern, bei Jellin musste der Spaß aufhören. Es war unfair, wenn ein größerer, erwachsener (jaja) Wolf einen Kleinen umwuchtete. Außerdem musste Riu ja im Moment etwas anderes übernehmen. Eh, V- Ver- Ver... Verantwortung, ja, das war es. Riu musste V-verantwortung übernehmen. Hach, dabei war er doch selbst innerlich noch so kindlich...

Abrupt riss ihn der Minirüde aus seinen Gedanken, da dieser nach wie vor kaum mit dem Weißen voran kam. Aber jetzt hatte er es geschafft, Riu tatsächlich zu überholen. Keck schaute Jellin mit einem Anflug von Stolz zurück zu ihm. Riu beantwortete diese Geste mit einem breiten Grinsen. Er selbst war kurz am Überlegen, ob er nun die Mottenkugel einholen sollte, damit das ganze zu einem kleinen Spiel, einem Wettrennen ausarten konnte. Aber lieber nicht. Die Schmatzpampe stellte immer noch ein kleines Problem da, sowieso, hier war die Gefahr viel größer, auszurutschen - man würde zwar weich fallen, aber vielleicht zu weich. Also, dass man plötzlich einsank. Der glibberige Boden hier konnte zwar echt amüsant sein, aber irgendwie konnte man im Nachhinein nichts amüsantes anstellen. Also nahm sich Riu vor, seine Flausen im Kopf erst wieder mit stabilen Boden unter seinen Pfoten durchzusetzen. Er überholte kurz Jellin, als dieser stehen blieb und ein kleines Schwirretier aka. Insekt beobachtete. Insekten, Käfer und all so´n Zeug, die gab es hier immerhin doch dezent in Mengen. Abgesehen von dem kleinen Hüpfer am Anfang ihrer "Schlammtour" ließ sich hier kein weiteres Tier mehr blicken. Riu fragte sich, wohin der Hase überhaupt verschwunden war, während Jellin wieder parallel neben ihm her lief. Hier waren ja nicht unbedingt viele Versteckmöglichkeiten. Ob er auch in so eine Schmatzpampe geklatscht war...?

Batsch! Der Jüngling wandte seinen Blick nach hinten. War Jellin etwa wieder eingesunken? Nein, aber trotzdem, irgendwas stimme mit ihm nicht. Sein kleiner Begleiter hatte auf einmal keine Lust mehr gehabt, zu laufen und lag nun wie ein kleiner, alter Sack auf dem schwabbeligen, feuchten Boden. Riu legte fragend seinen Kopf schief, ließ sein eines Ohr stehen, das andere hängen.

"Jellin?"

, fragte er neugierig. Irgendwie schien die Luft aus seinem kleinen Freund raus gegangen zu sein. Jellins Augen hatten mit einem Mal nicht mehr dieses kindische Glitzern in den Augen, den Riu selbst nie verloren hatte, und fragte, wonach sie überhaupt suchten.

"Wus? Na, nach einem Rudel, für dich und mich, was denn sonst?"

, erklärte Riu mit einem leicht verstörten Gesichtsausdruck. Irgendwie verwirrte ihn Jellin. Warum war der denn auf einmal so... down?

"Wir suchen uns eine schöne neue Bleibe, ein schönes, neues Zuhause. Mit ein paar anderen Wölfen. Bestimmt auch mit anderen Welpen, mit denen du spielen kannst. Eh... eine neue Familie..?"

Die letzten Worte hatten nun auch den Weißen etwas ausgenockt. Neue Familie... ging das überhaupt? Bei dem Gedanken an seine alten Leute ließ er die Ohren nach hinten klappen und schluckte quasi einen nostalgischen, bitteren Klos hinunter. Sowohl Jellin als auch Riu hatten beide ihr Kreuz zu tragen. Vielleicht war es genau der Grund, warum Riu den kleinen Racker so mochte. Um nicht auch noch so Trübsal blasend wie der Zwergwolf zu wirken, setzte er Weiße sogleich wieder sein verspieltes Grinsen auf.

"Also komm schon, Mottenkugel! Es dauert nicht mehr lange, wirklich, dann können wir etwas Pause machen. Los du alter Schmollmops, du bist etwas zu groß für mich, dass ich dich tragen kann!"

[ Knochenmoor | Jellin ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
23.01.2012 20:27 Forum: Das Tal

Bevor Riu sich irgendwelche lästigen Gedanken von wegen Rettungsplan machen musste, hatte es Jellin selbst ganz gut hingekriegt, sich aus dem Schlammassel zu befreien. Tja ja, der Zwerg hatte die Situation anscheinend besser im Griff als der Weiße. Den Tipp Rius hatte die kleine Mottenkugel - wohl zum Glück - nicht beherzigt, sondern war einfach by himself aus der Pampe gesprungen. Das Zeug hatte ganz schön gezogen und nirgendwo war fester Halt unter den Pfoten, demnach war es doch eine recht große Kraftanstrengung, sich aus diesem Tieferwasser zu befreien. Riu hätte fast angefangen, Jellin für diese Aktion zu bewundern. Aber nur fast - er vermutete, dass dieses Saugloch nicht so schlimm gewesen war, wie es ausgesehen hatte. Immerhin, wenn es schon ein Welpe schaffte, sich so leicht daraus zu befreien, ohne Hilfe - dann konnte es gar nicht so gefährlich sein.

Mottenkugel alias Jellin lief trotzdem aufgewühlt am weißen Jungwolf vorbei und versteckte sich - sofern er es beurteilen konnte - hinter ihm. Riu wandt seinen Kopf etwas nach hinten und schielte mit seinen braunen Augen gen Richtung des Welpens. Eigentlich wollte er den Zwerg irgendwie beruhigen oder zumindestens einen Kommentar über diese Situation los werden, doch Jellin plapperte sofort aufgeregt vor sich hin. Der perlweiße Jüngling hob eine nicht-vorhandene Augenbraue.

"Wenn du dich bewegst, dann saugt es dich noch mehr ein?", wiederholte er skeptisch, während er neugerig ein Ohr aufgestellt, das andere herunter flappen ließ. "Hm... dann war ja meine Idee doch nicht so gut gewesen... na, das hättest du auch ruhig vorher sagen können."

Riu drehte sich um seine eigene Achse, so, dass er nun direkt vor Jellin stand. Der Kleine musste sich ja nicht gleich verstecken - was auch immer das für eine Teufelssuppe war, es würde nicht gleich aufspringen und die beiden angreifen. Man durfte nur nicht reinlatschen, dass hatte der Weiße mitlerweile begriffen. Lief genauso wie mit Wolfs-pupu. Pupu riecht zwar schlecht, aber so lang du nicht extra hinein steuerst, passiert dir auch nichts. Nun, vielleicht ein ziemlich harmloser Vergleich - aber wie gesagt, Riu dachte nicht im Traum daran, dass diese Pampe irgendwie lebensgefährlich sein könnte. Grinsend setzte er sich auf seine Hinterläufe und betrachtete Jellin, beinahe wie ein großer Bruder.

"Na na, Mottenkugel. Musst doch keine Angst haben. Wir bleiben am besten jetzt einfach zusammen, ja? Wenn was passiert - mein Gott, dann sinken wir immerhin zusammen ein. Und was Gestank und Geräusch angeht..."

Der Jüngling grübelte für einen Moment und starrte nachdenklich nach oben.

"... das sind Special Effects. Ja ja, Special Effects. Wir geben dem Zeug einfach einen Namen, dann ist es nicht mehr so gruselig. Vielleicht... Schmatzpampe. Ja, Schmatzpampe. Was hälst du davon? Immerhin schmatzt es ja ständig - und das ist nicht gruselig, das ist eher lustig. Was hällst du davon? Das ist doch ein guter Name, oder? Ja, natürlich ist es das!"

Ohne auf eine Antwort Jellins zu warten - immerhin, Schmatzpampe, was für ein Einfall! - sprang das männliche Schneeweißchen wieder auf seine Beine und schüttelte belustigt sein Fell. Sein Geschwätz könnte zwar in den Ohren einiger Wölfe einfach nur stupide klingen, und ja, sie hätten damit wahrscheinlich recht gehabt, aber Riu hatte diesen Blödsinn nicht ohne Grund von sich gegeben. Er erhoffte sich so, den winzigen Pelzball zu beruhigen, wenigstens minimal. Voller Tatendrang reckte der Rüde seine Nase in alle Richtungen und stellte seine Rute wie ein mutiger Anführer auf.

"Also, erstmal müssen wir hier wegkommen. Du bist mir bei deinem kleinen Unfall etwas zu nass geworden - bei der Kälte hab ich keine Lust, dass du dich dabei unterkühlst. Bleib dicht hinter mir, hörst'e? Vergiss nicht - Schmatzpampe. Schmatzpampe everywhere."

Er wartete noch einige Augenblicke auf die Reaktion des Minirüdens, bevor er seine Füße in Bewegung setzten würde.

[ Knochenmeer | Jellin ]
Thema: Kapitel VII – Neubeginn
11.01.2012 21:28 Forum: Das Tal

Was zu Anfang nicht nur wie der Schlund der Hölle persönlich ausgesehen und sogar gerochen hatte, hatte sich zu einem Spielplatz voller Spaß und Blödsinn entwickelt – jedenfalls aus Rius Sicht nach zu urteilen. Ja, gut, es war kalt. Ja, gut, hier roch es wie eine Suppe voller toter Tiere und verdorbenen Pflanzen. Ja gut, vielleicht sah es hier wirklich nicht sehr… hm, sympathisch aus. Aber nach kürzester Zeit hatte der Jüngling gemerkt, dass dieses Land – war das eigentlich Land? – gar nicht so übel war. Grade eben noch hatte er seine Schnauze skeptisch gen Boden gehalten und nun konnte er sich kaum zurück halten, auf diesem Brei herum zu laufen. Wölfisch grinsend ließ der Weiße seine Zunge raushängen. Die Kälte nagte zwar erbarmungslos an seinem Körper und schien sich durch sein Fell zu beißen, aber in diesem Moment vergaß er Sorgen und Kummer. Riu war sich sicher, dass der kleine Jellin ebenfalls bei ihm war. Wahrscheinlich hatte dieser sich diese Ebene auch gleich angeschaut, nachdem er gesehen hatte, dass der große, erwachsene und autoritäre Wolf Riu (Jap, jap, jap, Riu war ja so groß, erwachsen und autoritär) nicht davor Scheute, das gleiche zu tun.

„Huihuihui, Junge Junge, Jellin, sieh dir das mal an! Das ist, das ist ja ein abgefahrenes Gefühl!“

, kläffte der Rüde dem Welpen schwanzwedelnd zu. Nun, er konnte zwar nicht erkennen, ob Jellin noch an seiner Seite war oder nicht – aber wie gesagt, der konnte nicht weit weg sein.

„Das ist ja, als würde man auf… eh, Wolken oder so was laufen. Hast du so was schon mal gesehen? Ich nicht.“

Amüsiert tapste Riu mit seiner großen Vorderpfote auf einem Flecken Bodenbrei herum. Eine tiefe Spur erschien, die sich schnell wieder mit kaltem Wasserbrei fühlte. Nein, Riu hatte noch nie so einen Ort gesehen geschweige denn gehört. Oben im Gebirge war der Boden eigentlich immer hart und steinig gewesen. Nur im Winter konnten einem leicht die Tatzen wegrutschen, aber das war nicht dasselbe. Nein, das war hier war viel lustiger. Dem Weißen wurde nur bange, als ihm plötzlich zwei Tatsachen auffielen; erstens, war er nicht grade etwas sehr tief in den Schlamm da gerutscht? Zweitens, jetzt wo er sich mal so genau umsah, konnte er die kleine „Mottenkugel“ Jellin gar nicht mehr entdecken. Überrascht musterte er seine Umgebung. Also, an einigen Stellen, da war es lustig dort zu gehen, da wippte es so schön, an anderen allerdings sank man auf einmal ein, hatte er es richtig verstanden? Nun, dieses Ereignis verunsicherte doch ein bisschen. Riu mochte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, sollte der Kleine auf so eine unlustige Sinkstelle treffen. Doch als er die Rufe des Welpens hörte, wurden ihm seine Sorgen bestätigt.

In Windeseile sauste Riu in die Richtung, in der seine flauschigen Wolfsohren annahmen, Jellin gehört zu haben.

„Jellin? Jellin? Wo steckst du denn?“, rief er halblaut dem Zwerg zu. Als er diesen schließlich im Modder erblickte, grinste er unsicher und überdachte seine Worte noch mal. „Eh, ups – du steckst ja tatsächlich fest.“

Riu – der nebenbei bemerkt über seinen unbeabsichtigt flachen Witz nachgrübelte und auch ein wenig stolz über seinen gekonnten Joke war – inspizierte die „Mottenkugel“. Jellin hatte wohl eine unschöne Sinkstelle gefunden und steckte – haha, der Witz war immer noch gut! – mit den beiden Vorderpfoten im Schlamm. Der Polarrüde befand sich einige Meter vor ihm und legte nachdenklich den Kopf schief.

„Hm, das ist doof… schon mal versucht, ein bisschen mit den Beinchen zu strampeln? Vielleicht geht´s ja dann?“

Wie bereits erwähnt, dem Weißen war diese Situation und dieses Saugebreischlammwasser fremd. Dass sein unwissender Ratschlag Jellin in noch größere Schwierigkeiten bringen könnte, war dem Rabauken nicht bewusst – er nahm die Situation ohnehin nicht so ernst, wie es vielleicht andere Wölfe in seinem Alter getan hätten.

[Knochenmoor | Jellin]
Thema: Titel
09.01.2012 22:59 Forum: Steckies

Hah, hab ich ganz vergessen x) Ich hätte gerne den Titel Wolkensohn c:
Thema: Riu | Wolkensohn
08.01.2012 00:27 Forum: Charakterarchiv

Ich habe sofort beide Fehler ausgebessert, der erste klang nur so komisch, da der Satz zuerst ein klein wenig anders lauten sollte. x)

Ich hatte mir auch schon überlegt, dass ich - soweit sein Bogen da ist - Jellin mal frage, ob sie die beiden Wuffis für kurze Zeit zusammen geschlossen haben (so auf der Suche nach einem neuen Rudel) und dann zusammen die anderen Treffen - also eben die Idee, die du schon gesagt hast. ^-^ Soetwas hatte ich schonmal in einem RPG mit meiner kleinen Mähnenwölfin und ihrem Minirudel, war mir ganz angenehm. <3

Ich-Perspektive hatte ich überlegt, allerdings schrieb es sich so grade so prima. :> Leicht vermenschlicht sind meine Charaktere eigentlich immer. :`D Freut mich, dass er soweit gefällt. ^-^

*geduldig auf Ava-Dings wartet* :>
Thema: Riu | Wolkensohn
07.01.2012 22:54 Forum: Charakterarchiv



=|= Grundlegendes =|=


• Bild •



• Name •

Riu

• Geschlecht •

Männlich | Rüde

• Alter •

2 ½ Jahre

• Rasse •

Polarwolf

• Größe & Gewicht •

76 cm & 56 kg

• Herkunft •

Wolkenwipfel von Elasandro

• Eltern •

Rui | Weiblich | Verstorben
Sekko | Männlich


• Geschwister •

Boya | Weiblich
Kami | Männlich
Tiberius | Männlich
Licht | Männlich


• Welpen •

Nicht vorhanden


=|= Aussehen =|=


• Körperbau •

Riu ist zwar kein kleiner Jungwolf mehr, hat allerdings immer noch eine jugendliche, kleine Statur; er ist nicht unbedingt der kräftigste, hat dafür aber schlanke, lange Läufe, mit denen er doch eine beachtliche Geschwindigkeit erreichen kann. Er wird wohl nie wirklich wie ein erwachsener, stattlicher Rüde aussehen, immer etwas hager, immer etwas kleiner als die anderen – nur seine kleinen Pfoten verraten, dass es sich um ein ausgewachsenes Tier handelt.

• Fell- und Augenfarbe •

Zinnoberrot? Kastanienbraun? Hm, klingt alles viel spektakulärer, als seine Augen tatsächlich sind. Eigentlich sind seine Gucker – oder auch Seelenspiegel, diese Bezeichnung ist ja doch sehr beliebt – einfach nur stumpf dunkelbraun, mit einem leichten Stich sowohl ins gelbe als auch ins rötliche. Einfach braune Wolfsaugen.


=|= Beschreibung =|=


• Vergangenheit •

Geboren wurde der schmächtige Polarwolf in einem recht kargen, dennoch ausreichenden Gebirge, in den Wolkenwipfeln von Elasandro, in der Nähe des Waldes von Elasandro, dem Fluss von Elasandro, dem Schlammtümpel von Elasandro… hm., joa, eigentlich hießt dort damals alles „von Elasandro“ – so nannten jedenfalls die Wölfe schon seit Uhrzeiten diese Gebiete. Wer Elasandro ist? Wüssten die Tiere auch auch gerne, aber egal, es hatte sich einfach so eingebürgert und keiner wagte es, über diesen Unbekannten böse zu sprechen. Rius Heimatrudel waren die Wolkenrufer, welche eine Enge Verbindung mit diesem Gebirge und somit auch dem Himmel eingegangen waren. Oder es sich zumindest einbildeten. Von Riu wurden sie bevorzugt Windbeutel genannt. Der Rudelführer war damals der kräftige Rüde Berg – ja, er hieß wirklich nur Berg. Berg war zwar ein wahrer Gigant unter den Wölfen und an sich erinnerte er mehr an einen gepanzerten Troll. Abgesehen von seiner hübsch geschwungenen Schnauze war er wirklich nicht der Anschaulichste – dennoch, er wusste, wie man ein Rudel zu führen hatte und wurde von jedem eigentlich soweit respektiert. Rius Vater Sekko wurde schon in diese Gemeinschaft hineingeboren und trug mit Stolz den Namen „Wolkenrufer“, seine Gefährtin Rui hatte er im Wald – von Elasandro, gell? – kennen gelernt und mit sich genommen. Der kleine, weiße Knirps Riu bekam einen Namen, der ihrem stark ähnelte, einfach aus dem Grund, weil sich die beiden bis aufs letzte Detail glichen. Eigentlich dachten alle am Anfang, dass das Junge ebenfalls zu so einer hübschen Fähe wie sie werden würde – die Enttäuschung beim Anblick seiner Männlichkeit war demzufolge groß. Rui starb, als sie eines Tages die höheren Felsen inspiziert hatte und dabei abgerutscht war – oh sie war so Entdeckerfreudig, wenn auch etwas hitzköpfig, immerhin hätte sie bei ihren Welpen bleiben sollen. Seit diesem Tage an wurde es den Wölfen verboten zu hoch auf die Berge zu steigen, nur Berg und seine Kolloskumpels war dies vorbestimmt – sie kannten sich dort oben einfach besser aus.

Riu und seine Geschwister waren nicht die einzigen Welpen im Rudel, ein anderes Pärchen hatte ebenfalls stolze vier Prachtexemplare zur Welt gebracht. Von daher herrschte immerzu großer Tumult bei den Wolkenrufern – den Kindern wurde aber nie langweilig. Der kleine Riu hatte es von allen am schwersten, sich durchzusetzen. Nicht nur wegen seiner recht bescheidenen Körpergröße und Kraft – er sah einfach aus wie ein Määääädchen. „Mädchen, Mädchen, Riu ist ein Mädchen!“, hatten vor allen Dingen die Größeren aus dem anderen Wurf ihn gerufen. Sein Name wurde intelligenter Weise in „Riuline“ umgewandelt, hach, was waren diese Giftzwerge doch für einfallsreiche Köpfe. Wie sich der kleine Knirps schließlich doch durchgeschlagen hatte? Nun, zum einem wurde ihm bereits eine große Tonne Selbstbewusstsein quasi in die Wiege gelegt. Und zum anderen machte Riu sich bei den Jüngeren durch seine gewagten Einfälle, seinen Mutproben und seinen urkomischen Streichen beliebt. Bald schon war der Schneeweiße bei den Jugendlichen der Anführer, der Obercoolste, der, der es – trotz seiner Zwergenhaftigkeit – voll drauf hatte. Niemand hatte so ein freches Mundwerk wie er. Bei den Erwachsen wurde er als Pestbeule schlecht hin angesehen, was Vater Sekko natürlich mehr als nur enttäuscht hatte. Seine anderen Kinder waren allesamt Engel, richtige Vorzeigewelpen – warum entsprach Riu so überhaupt nicht den Vorstellungen seines Vaters? Was hatte er nur falsch gemacht? Und nicht nur, dass er immer alleine schon die übelste Sorte von Bockmist verzapfte – er zog die anderen Welpen ja immer mit hinein. „Der kriegt bestimmt nicht genug Disziplin“, meinte der Eine. „Ihm fehlt es an Halt in der Familie“, tuschelte der Andere. Aber in einer Meinung waren sie sich alle gleich: „Das kommt alles nur von seiner Mutter, die war ja genauso quer im Kopf wie dieser Bengel“

Seine Streiche wurden immer gewagter und seine Abenteuer gingen immer weiter hinaus aus dem Tal des Gebirges. Er führte versehentlich einen Bären zum Rudel, verscheuchte auf seiner ersten Jagt alles was an Beute umher lief und verwirrte den Ältesten des Rudels, bis dieser komplett verplant war, nicht wusste, wie er reagieren sollte und verpeilt alle Mitglieder so lange auf die Nerven ging, bis auch er endlich verstanden hatte, dass die Worte Rius einfach nur paradox waren. Einige seiner „Meisterwerke“ waren mehr, andere weniger Konsequentenreich. Aber nicht selten bekam der junge Knabe sowohl vom Rudelleiter Berg, als auch von seinem eigenen Vater ordentlich Schelle. Ein Abenteuer sollte ihn allerdings viel mehr kosten, als nur ein paar blaue Flecke. Riu hatte eine Mutprobe angenommen. Niemand im Rudel hatte es seit dem Tode Ruis gewagt, die Felsen hinauf zu klettern, auf denen sie abgerutscht und zu Grunde gegangen war. Es war verboten, ein Tabu. Doch Riu würde der Erste sein, der auch diese Regel brechen würde. Gelacht hatten sie, gemeint, er würde es sich doch eh nicht trauen, so hatten sie da unten gestanden, die anderen Jungtiere – die mittlerweile gar nicht mehr so jung waren, nein, sie waren vielmehr erwachsene Wölfe geworden. Ihr Spott und Hohn war nur gespielt – sie wussten, dass der Weiße da hoch klettern würde, dazu hatte er definitiv das Zeug und den nötigen Mut. Er musste nur noch „angefeuert“ werden. Scherry, ein kleines schwarzes Wollknäul aus dem frischen Wurf Bergs, hatte sich ebenfalls zu den Jugendlichen gesellt. Sie einfach hals über Kopf in den so coolen Riu verliebt – da musste sie einfach dabei sein, Altersunterschied hin oder her. Und tatsächlich, Riu war oben. Stolz war er dort oben auf den Felskanten herum geklettert und abgesehen von ein paar kleinen Ausrutschern soweit fehlerfrei. Und schon bald war er nicht mehr zu sehen – es gab einfach so viel zu sehen, dort oben, was sollte er seine Zeit dort an den Klippen vergeuden, nur, damit seine Freunde ihn sehen konnten? Sowieso – dort war zwar seine „Bühne“ gewesen, doch würde der „Schauspieler“ sich doch selbst zum „Delinquient“ äußern, würde das ältere, strengere „Puplikum“ ihn ebenfalls da oben sehen. Oder im Klartext – Mensch, er ist doch nicht so blöd und wartet darauf, dass ihn Berg oder Herrn Papa da auch sehen. Diese Aktion würde er allerdings im Nachhinein bereuen – er war nicht der einzige dort oben, Pumas konnten irgendwie auch ganz gut auf Felsen klettern, ja, irgendwie sogar besser als Wölfe. Die wilde Flucht vor der Katze ging auch schon los. Dabei machten die beiden Kandidaten so viel Lärm und Krawall, dass sie… nun ja, sagen wir mal, im verschneitesten Winter in einem Gebirge zu wohnen ist dann nicht unbedingt vorteilhaft. Das „Kätzchen“ wurde zwar zeitgleich und professionell abgeschüttelt, doch der wahre Ärger kam erst danach.

Unten im Tal wieder angekommen. Alles war voller Schnee. Und alles Rius Schuld. Doch zu seiner großen Freude war dabei keiner zu Schaden gekommen: Vater Sekko mit ernster, wütender Miene, die Brüder Kami, Tiberius und Licht, Schwesterchen Boya, die Kumpels aus dem anderen Wurf, Rudelführer Berg – alle waren noch da und soweit unversehrt, nur ein paar mussten noch den letzten Schnee los werden. Die Älteren starrten alle unerfreut den noch so kindlich gebliebenen Riu an – irgendjemand hatte wohl gepetzt, aber wahrscheinlich hätten sie auch ohne der Hilfe der anderen Jüngeren den Vorfall gleich mit Riu assoziiert. Die Hilfeschreie im Gebirge und das Brüllen des Pumas hatten leider gegen ihn gesprochen. Es wurde getuschelt und geschimpft. Was sollten sie machen? Noch so ein Fehlverhalten und es könnte vielleicht noch dazu kommen, dass jemand verletzt wird. Sollte man ihn besser beobachten? Am besten ihn wie einen kleinen Welpen behandeln? Oder ihn gleich vom Rudel ausschließen? Doch schließlich erschien noch der letzte Wolf im Schnee. Scherry. Sie war die einzige, die diese Lawine nicht überlebt hatte und im Gewirr rund um Riu hatte man sie einfach vergessen. Na, einen Ausschluss aus dem Rudel, das war ja mal hundertprozentig klar. Aber als der trauernde Berg um seine kleine, insgeheime Lieblingstochter trauerte, da hatte er so ein wütendes, ja, fast mordlustiges Glitzern in den Augen… kurz darauf, als sich alle nach dem Ursache dieser Katastrophe umdrehten, war Riu schon über alle Berge.

Auf der Suche nach einem neuen Rudel, welches den jungen Polarwolf aufnehmen könnte, ist der weiße Spitzbube nicht allein; den kaum war ne Zeit vergangen, traf Riu auf den noch viel kleineren, jungen Welpen Jellin. Riu ist ja sozial, ja ja ja, gar keine Frage. Und da konnte er doch kein kleines Kind im Stich lassen, nein nein nein. Und so bilden sie für eine gewisse Zeit eine kleine Einheit – oder wie Riu es bezeichnen würde „ein dynamisches Duo“ – auch wenn dadurch der weiße Rüde viel mehr Verantwortung tragen muss, als ihm eigentlich lieb ist.


• Charakter •

Riu ist ein sehr fröhlicher, warmherziger Polarrüde mit der Tendenz zum Quatsch und Bockmist fabrizieren und Disziplin im weitesten Sinne nicht kennt. Es fehlt ihm zwar nur noch ein halbes Jahr und wäre stolze drei Jahre alt, dennoch, er denkt nicht dran sich annähernd erwachsen zu verhalten. Seine Kinderseele hat er niemals verloren – und hat es auch im Moment noch nicht vor. Nein, er könnte auch 5 Jahre alt sein, er würde sich wahrscheinlich ähnlich kindsköpfig verhalten wie sonst auch. Riu ist sehr abenteuerlustig und scheut nicht davor zurück, ein paar Regeln zu brechen, um seinen Spaß zu haben. Sein Freiheitsinstinkt funktioniert wie ein Magnet: er zieht Katastrophen und Probleme quasi an. Diese Katastrophen können manchmal schon heftiger sein, hierbei handelt es sich nicht immer nur um kleine Lappalien. Nichts desto Trotz ist der Weiße immer darauf bedacht, anderen keinen Schaden zuzufügen. Ja, er kann sogar richtig feinfühlig werden, wenn jemand in irgendeiner Weise bestürzt ist. Er ist ein sehr emotionaler Wolf, er schätzt seine Freunde sehr und scheut nicht davor zurück, mit diesen über alle möglichen Probleme zu reden. Ja, er scheut nicht mal davor zurück, vor versammelter Mannschaft Trauer zu zeigen. Er lässt seinen Gefühlen freien Lauf: wenn er traurig ist, dann trauert er, wenn er gute Laune hat, tobt er wie ein Kleinkind durch die Gegend, wenn er wütend ist, schnappt er manchmal zu. Dadurch ist er allerdings auch ziemlich einfach gestrickt und durchschaubar. In einem Kampf wäre es ein leichtes, ihn zu besiegen – wobei er Kämpfe im Regulärfall vermeidet. Auch der Grund, warum er so lange, kräftige Beine hat. Er flüchtet, bevor man ihm irgendwas tun kann. Riu versucht eigentlich von allen der beste Freund zu werden, Berührungsängste hat er in keinster Weise. Er flirtet gern junge Fähen an, ein richtiger Weiberheld ist er allerdings nicht. Mit der Reife harperts gelegentlich bei dem guten Knaben. Manchmal kann er durchaus den ernst der Lage erkennen, manchmal interessiert es ihn aber nicht die Bohne. Sein Empfinden ist zwar stark ausgeprägt und mit Gefühlen und Charakteren anderer Tiere kennt er sich ganz gut aus, doch an Intelligenz mangelst ab und dann. Er denkt zu selten über irgendetwas nach und verlässt sich lieber auf sein Bauchgefühl und auf Spontanität – was ihm leicht zum Verhängnis werden kann. Auch lernt er nicht aus seinen Fehlern sondern wiederholt diese meist noch ein paar Mal – außer, sie sind wirklich gravierend. Riu hat zwar ein unglaublich großes Selbstbewusstsein, doch trägt auch er einigen Kummer mit sich herum. Schuldgefühle. Einige Dinge kann er sich recht schlecht verzeihen. Dadurch, dass er als kleines Kind oftmals mit Weibchen verwechselt wurde, beharrt er noch heute streng darauf, als Rüde akzeptiert zu werden. Und auch wenn er nicht sehr kräftig ist – wer ihn als Weib schimpft oder seine Männlichkeit in Frage stellt, der kriegt Dresche!

• Stärken und Schwächen •

+ Sehr emotional, kann sich gut in andere hineinversetzen
+ Selbstbewusst
+ Flinker Läufer
+ Loyal zu seinen Freunden, steht ihnen stets zur Seite, unterstützt sie und redet mit ihnen über Probleme

- Kämpferisch ne glatte Null, hat keine Erfahrungen & ist sowieso Kräfte- und Größentechnisch stets im Nachteil
- Voreilig/Hitzköpfig, denkt zu wenig nach
- Nimmt es sehr persönlich, wenn man seine Männlichkeit in Frage stellt
- Zu undiszipliniert, lässt sich selten etwas sagen/Probleme, sich unterzuordnen


• Charakterzitat •

Ich bin der Narrenkönig
König aller Narren bin ich wohl!
Mein Volk die Menschen liegen lachen
Und mein Gold mir inne wohnt!
Mein Land ist doch die ganze Welt
Wer wohl könnte ihr mehr geben?
Gib mir deine Tochter
Sie soll fortan glücklich leben!
Ich bin der Narrenkönig
König aller Narren bin ich wohl!
Der Narrenkönig bin ich wohl!


• Regeln gelesen? •
Nein




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