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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.08.2017 01:24 Forum: Das Tal

Mit Skadis Rufen betrachtete Jellin das Gespräch für vorerst beendet und trabte ein Stück von den Anderen weg.
Ein paar Meter entfernt legte er sich ins Grass und wartete. Er blieb in Blickweite, natürlich, immerhin hatte Skadi grade alle zusammengerufen, aber solange die Anderen nicht auftauchten, sah er keinerlei Grund der gegen etwas Abstand spräche.
Lange brauchte er nicht warten, da kamen die ersten in Sicht. Als das Rudel wieder zusammen war stand er auf und näherte sich der Gruppe grade genug, um nicht abweisend zu wirken.
Beute hatten die Neuankömmlinge keine mitgebracht, dafür aber Nachricht. Aufmerksam hörte Jellin zu, als sie von einem toten Wolf berichteten.
Gedanklich legte er eine Notiz ab, genauere Informationen zu diesem Fund einzuholen. Könnte dieser ... Avon sein. Immerhin hatte er genug Wölfe auf dieser Insel verschwinden sehen.
Zudem wollte er wissen wo. Zwar waren Wölfe nicht grade Aasfresser, aber im Notfall wars immernoch besser als keine Beute.
Skadi schien seine Auffassung nicht zu teilen und schnitt das Thema. Egal, später.
Takata übernahm schließlich das Wort und begann zu erzählen. Zwar hörte Jellin zu, doch wirkliches Interesse an der Geschichte konnte er nicht entwickeln.
Schenkte er anfangs ihren Worten noch Beachtung, so verlor sie ihn nach den ersten paar Sätzen völlig.
Jellin wusste nichts über die Vergangenheit des Rudels, ihren Weg, noch kannte er einen Tihar und dennoch resonierte Takatas Erzählung, genauergesagt ihre Wortwahl, mit dem jungen Wolf.
"starb ... Sturz aufs Eis... angesehen." Ungewollt und ohne es zu wissen beschwor sie Erinnerungen an Jellins Kindheit herauf. Bilder von seinem einsten Rudelmitglied, Stimmen und Geräusche, die in seinem Kopf widerhallten.
Das unwirkliche Knirschen der Schneedecke und als der Körper auf der darunter liegenden Eisfläche aufschlug.
Die Augen die Jellin in der Schneewolke suchten. Tot, und doch ungezähmt wie immer.
Erst langsam, dann schneller werdend stolperte er von dem Rudel zurück. Er wusste nicht, ob sie ihn bemerkten oder zu tief ins Gespräch vertief waren. Es war ihm auch egal. Auch wohin er rannte merkte er kaum.
Ein kaltes Nass riss ihn schlagartig in die Gegenwart zurück, als er in die tiefe Stelle eines kleinen Bachlaufs rannte. Unvermittelt blieb er stehen.
Ohne einem klarem Gedanken zu folgen starrte er ins dahinfließende Wasser, dass sich um seine Läufe herumwandt und kleine Strömungen bildete.

"Ich hab schon einmal ein Rudel zurückgelassen.", dacchte er, "Warum nicht auch dieses?"
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.04.2017 22:54 Forum: Das Tal

Jellin quittierte die Belehrung des Grauen mit einem dunklen Blick, der mit einem wenig amüsiertem "sehr witzig" behaftet war.
Keinesfalls sah er sich in der Pflicht, Niyols Tagesplanung zu übernehmen.
Ungewollt schlichen sich Erinnerungen an seinen Kindheitsmentor in seine Gedanken. Vielleicht war diese Assoziation Grund für seine Vorsicht gegenüber dem anderen Wolf.
Grimmig schüttelte er die Gedanken ab, stand auf und trat einen Schritt von Niyol weg.
Er schnaubte leicht, beschlichen von dem Gefühl, dieses Gespräch würde noch sehr lange keine Fortschritte machen.
Abschätzende Bicke wanderten zwischen Niyol und dem Waldrand hin und her.

Er verstand was Niyol im Sinn hatte, grade kurz bevor dieser den Fang öffnete um ihn seine Absichten zu erläutern.

Überrascht taxierte er den Rüden mit gehobenen Brauen.

"Die Alpha ausspionieren? Du willst nicht etwa meine Loyalität testen, oder?"

Er trat noch einen Schritt zurück.
Sein Gefühl, sowie die Art wie Niyol sich gab, sagten Jellin jedoch, dasss sein Gegenüber in dieser Hinsicht tatsächlich ehrlich mit ihm war.
Zudem hegte er selbst Interesse an dem Gespräch der beiden.
Statt auf eine Antwort zu warten sschlug er in leicht geduckter Haltung einen Kurs an, der den Wind in ihren Rücken brachte, um unbemerkt in Hörweite zu schleichen.
Vorsichtig spähte er aus den Augenwinkeln sowohl zu Niyol als auch zu ihren Zielpersonen.
Ihre Zielpersonen, die sich grade auf den Rückweg machten. Sofort hielt er in der Bewegung inne und drehte von seinem vorherigem Kurs ab.

Als Skadi bei den beiden ankam, hatte Skadi entweder nicht bemerkt was der Plan war, oder lies sich nichts anmerken.
Da die Frage eher eine Begrüßung war, empfand Jellin nicht das Gefühl sie verlange zwingend nach einer Antwort und reagierte lediglich mit einem resigniertem Schulterzucken.
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
22.02.2017 20:37 Forum: Das Tal

Wenn Jellin Niyols Gedanken lesen könnte, hätte er ihm vermutlich recht gegeben. Er war in der Tat langweilig geworden.
Inzwischen konnte er selbst nicht mehr sagen, wann "Effizienz" "Spaß" von Platz 1 der Prioritätenliste verdrängt hatte.
Vielleicht hatte sich dieser Zustand in seiner Zeit in Isolation eingestellt, vielleicht war es schon immer Part seines Charakters gewesen.
Letztenendes jedenfalls hatte er aufgehört, darüber nachzudenken.

Jellin trat auf Niyol zu, als dieser sich hinsetzte. Das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, gab Jellin allem Grund zur Vorsicht. Was spielte sich im Kopf seines Gegenüber wohl grade ab?
Als er neben Niyol stehen blieb, glich seine Haltung der eines Fechters, der sich zwar außerhalb der Reichweite seines Gegners wähnt, jedoch immer auf einen Ausfallschritt vorbereitet blieb.

Hatte er mit einer Antwort gerechnet? Eigentlich doch nicht. Es wäre ja auch zu einfach gewesen.
Der Rüde wich seiner Frage gallantlos aus und, obwohl er nicht deutlich dagegen aussprach sie zu beantworten, entschied Jellin die Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen.
Er würde seine Erklärung noch bekommen, von wem auch immer.

Unsicher, wie er die Haltung des anderen zu deuten hatte, versuchte er das ganze vorsichtig zu spielen.

"Und was hast du im Sinn?"

schob er den Zugzwang wieder zu Niyol zurück. Solange er nicht wusste, was er aus der Frage machen sollte, hatte er nicht vor sich aufs Eis hinauszubegeben und eine Antwort zu riskieren.

Er schielte wieder zu Skadi und Takata hinüber, an deren Gespräch Niyol ebenfalls Interesse zu haben schien. Erneut wallten Zweifel an der Führungsstruktur des Rudels in ihm auf.

[Niyol, Lager]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
31.01.2017 01:54 Forum: Das Tal

Seit seinem Beitritt hatte Jellin jegliche Interaktion mit dem Rudel auf das Nötigste begrenzt. Beobachten und Lernen sollte zunächst seine oberste Priorität sein.

Von allem, was er über das Rudel bislang in Erfahrung bringen konnte war eines besonders auffällig: Wie sehr es sich von seiner Vorstellung eines Rudels unterschieden. Es war kein direkt "negatives Unterscheiden" nur ein "anders".

Wenn er mit seiner Einschätzung richtig lag, bestand das Rudel allerdings noch nicht besonders lange. Zwar wirkte Skadi sehr stabil in ihrer Rolle als Alpha, die sonstiger Rang-Verteilung hingegen wirkte alles andere als etabliert.
Oder war das einfach wie diese Art von Rudel sich strukturierte?
Immerhin die Namen hatte er soweit drauf.
Die schwarze die sich schon bei ihrer ersten Begegnung gleich sehr weit oben auf Jellins Beobachtungsliste eingetragen hatte, hieß Shiro. Sie und die halbe Gruppe waren abgezogen, und so blieben nur er und Niyol, sowie Skadi und Takata zurück. Von seinem Platz aus beobachtete er, wie die Letzteren beiden ein Gespräch begonnen.

Obwohl er sich kaum bewegt hatte, schien das genug um Niyols Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Etwas verwundert musterte Jellin den anderen Rüden. Es war der Dunkelgraue, dem er schon im Sumpf begegnet war.
Auch er stand auf Jellins Liste recht weit oben.

"Anstellen?"

erwiderte Jellin zögerlich, eine Falle erwartend.
"Anstellen" hatte einen so negativen Beiklang, der bei Jellin alle Alarmglocken aktivierte. Zudem es sich um Niyol handelte. Von dem wenigem, was er über diesen Wolf wusste, war es seine Undurchschaubarkeit. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte er ihn als gefährlich eingestuft. Alles was er sagte, so schien es Jellin, hielt zwei Aussagen.
Die Offensichtliche und eine zwischen den Zeilen Verborgene.
Schnell überdachte Jellin noch einmal, was er gesagt hatte, suchte nach möglichen Fallen.
Überinterpretierte er hier? Oder war es tatsächlich die Absicht des anderen ihn zu testen? Was zu testen?

Unsicher, ob der Rüde ein Spiel im Sinn hatte oder lediglich seine Worte unglücklich - oder ungewöhnlich - gewählt hatte, entschied Jellin sich der Gefahr eines Tricks vorzubeugen und den Spieß umzudrehen.

"Skadi hat gesagt, ich soll von euch lernen. Dann sag mir, wie seid ihr hergekommen?"

Bedenkend, dass diese Überlegung ausschlaggebend seine Entscheidung beeinflusst hatte, dem Rudel beizutreten, bot es sich an diese Frage gleich aus dem Weg zu schaffen. Sollte er mit der Antwort unzufrieden sein, war es besser, sich dies direkt zu erfahren und sich auf den Weg zu machen, anstatt noch mehr Zeit zu verschwenden.

[Bei Niyol]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
03.10.2016 22:29 Forum: Das Tal

Er hatte keinen Bedarf für ein Rudel. Er war nicht hergekommen um Freunde zu finden.

Genaugenommen, war der einzige Grund für ihn, herauszufinden wer diese Neuen waren. Bedrohungseinstufung. Nicht mehr.

Als Skadi das Gespräch ohne eine Vorwarnung beendete, war Jellin schon drauf und dran diesem Haufen einfach den Rücken zu kehren.
Umdrehen, weggehen, 'Kommt mir einfach nur nicht in die Quere' und weiterleben.
Er maß ihnen kaum Bedeutung bei. Wenn ein Rudel so niedrige Aufnahmekriterien setzte, war es doch offfensichtlich, dass sie ihre Schwäche nur mit Masse auszugleichen suchten. Kein starker Wolf würde sich mit Schwächlingen umgeben.
Er sah sich noch einmal unter den Mitgliedern um. Einige wirkten keineswegs schwach. Bedeuten tat das aber nichts. Der Schein konnte immer trügen!

Fast hätte Jellin seine Bewertung von diesem Rudel als abgeschlossen betrachtet und davon sich gemacht, wenn nicht ein weiteres Rudelmitglied dem beinah beendeten Gespräch neuen Wind verliehen hätte.

Während er ihre Aussage über seinen Tod unbeeindruckt abtat, brachte die die schwarze Wölfin einen Punkt zur Ansprache, aauf den er vorher nicht gekommen war. Diese Wölfe hatten sich auf dem selben Weg hierher kämpfen müssen, wie er und Ryu.

Nachdenklich, musterte Jellin das Rudel vor ihm. Es wirkte zusammengewürfelt und unkoordiniert auf ihn. Jeder Part seines Verständnis sträubte sich zu glauben, dass ein jämmerlicher Haufen ohne Mut und Stärke es durch diese Höllenlandschaft, die ihn und Ryu fast in die Knie gezwungen hatte, schaffen könnte.
Und dennoch, die Schwarze hatte Recht. Es gab nur einen Zugang zu dieser Insel. Irgendwie mussten sie hergekommen sein.

Jellin zögerte. Zum ersten Mal seit Beginn der Konversation zweifelte er seiner Bewertung der Kräfteverhältnisse.
Was, wenn in der Art dieser Wölfe tatsächlich Macht lag.
Er starrte eine Weile lang Skadi an, ohne eine Regung oder Anzeichen ihrer Aufforderung Folge zu leisten. Ein paar Mal wanderte sein Blick zu der Schwarzen ab, nur um sich dann wieder auf Skadis zu fokusieren.


"Euer Konzept von Rudel entspricht nicht dem mir bekannten und doch scheint es euch Stärke zu geben. "


er sprach mehr seine Überlegungen laut aus, als dass er jemanden adressierte. Wenn überhaupt, gilt sein Blick in Richtung von Niyol und der schwarzen Wölfin.


"Also gut. Ich nehme deine Aufgabe an."



[Beim Rudel]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
30.08.2016 15:16 Forum: Das Tal

Following Skadis Antwort, Jellin hielt einen Moment inne. Dann trat er einen Schritt zurück und wand sich zum Gehen. Immerhin hatte sie seine Frage beantwortet, also sah er keinen Grund länger zu bleiben.
Takata und Niyols Kommentaren schenkte er keine Beachtung. Und so verpasste er es beinahe, Takata überhaupt zuzuhören. Beinahe. Nachdenklich wiederholte er ihre Worte im Kopf, während er das Land um sich herum musterte. Langsam kam er zum stehen.
Leicht drehte er den Kopf und starrte das Rudel, aus einem Auge, über seine linke Schulter hinweg an. Skadi stand immer noch zwischen ihnen. Die Truppe hatte die selbe Größe wie sein Kindheitsrudel, die Welpen abgezogen. Erinnerungen, Überlegungen und Berechnungen schossen ihm durch den Kopf.

" Dieses Gebiet ist zu groß für einen einzelnen Wolf. .. ich habe kein Recht es euch zu verwehren."

Um Jellins Verhalten zu verstehen, muss man seine Kindheit kennen. Die Gegend aus der er stammte, war kein Ort, der sich durch Gastfreundschaft und Nächstenliebe auszeichnete, und jeder versuchte irgendwie über die Runden zu kommen. Solche Umstände jedoch züchteten Wölfe, die selten mehr in Anspruch nahmen, als sie tatsächlich brauchten, denn niemand konnte sich dort Konflikte leisten.
Trotz all der Arroganz die er an den Tag legte, Gier lag Jellin einfach nicht im Blut.

Abschätzend sprang sein Blick von einem Mitglied der Gruppe zum nächsten.
Wenn sie sich hier niederließen .... Gebietsstreitigkeiten würden nervig werden.

"Dein Rudel ist interessant. Ich will um Aufnahme kämpfen."

Es war die einzige Aufnahmeprozedur, die Jellin kannte. Kämpfe stark genug, um den Anführer zu beeindrucken. Sei es gegen ihn, seinen besten Kämpfer oder das ganze Rudel at once.
Thema: Kapitel X – Tautropfen
09.08.2016 01:59 Forum: Das Tal

Wie erwartet dauerte es nicht lange bis sich ihm der erste Wolf in den Weg stellte.
Es war die beigefarbene Fähe. Jellin blieb ein kurzes Stück vor ihr stehen und musterte sie.
Die schwarze Färbung die sich in der Mitte ihrer Stirn bis zur Nase zog, so wie die wolfstypischen Gelb-orangen Augen standen im Kontrast zu ihrer eher hellen Fellfarbe und verliehen ihr ein formidables Aussehen.
Sie war mittleren Alters, und etwas größer und schwerer als er selbst. Nicht beträchtlich, aber durchaus genug um einen Vorteil darzustellen. "Ihrem Aussehen nach zu urteilen, auch keine schlechte Kämpferin."
Ein Gefühl sagte ihm, dass sie auch diejenige war die zuvor gerufen hatte.

Im Hintergrund schien der Rest des Rudels sich aus der Konfrontation heraus zu halten. Mit Ausnahme von Takata und Niyol, natürlich. Auch deren Reaktion überraschte nicht. Zumal Niyol Jellins Vermutung bestätigte.

"Alpha, also" Das war mehr an sich selbst gerichtet, als irgendwen anderes.

Niyols 'Beinahe-Drohung' nahm er dabei eher unbeeindruckt auf.
Seit der Konfrontation im Sumpf war er mit einem seltsamen Maß an Selbstvertrauen erfüllt, dass selbst kollektive Drohgebärden vom ganzen Rudel oder einer ausgewachsenen Bärin ihn hätten einschüchtern können.
Mit unveränderter Mine bewegte er sich ein paar Schritte seitwärts um ihn, Niyol und die Alpha auf eine grade Linie zu bringen. Ohne die Augen wirklich von ihr abzuwenden spähte er an ihr vorbei zu Niyol.

"Respekt erwächst nicht aus einem Titel, Rang oder Namen, sondern nur aus den Taten, die einen solcher würdig machen. Bis jetzt hab ich nur dein Wort, dass sie dem gerecht wird."

Seine Stimme war dabei weder tadelnd noch belehrend. Keines der beiden Motive war ihm auch nur in den Sinn gekommen.
Stattdessen gab er seine Antwort in einem Tonfall von Selbstverständlichkeit und einer Überzeugung als wäre er seiner Lieblingsfarbe gefragt worden.
Obgleich sie bislang noch nicht enttäuscht. bemerkte er schweigend.

Die Stärke seiner Stimme wuchs etwas an, als er das Wort an das ganze Rudel richtete.

"Mein Name ist Jellin. Ich bin hergekommen um zu erfahren wer ihr seid und was ihr hier wollt!"


[Rudel]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
28.07.2016 05:03 Forum: Das Tal

Entgegen seiner ursprünglichen Intention war Jellin nicht auf dem Weg das Rudel auszukundschaften. Stattdessen begab er sich in einen weitem Bogen in Richtung der nördlichen Ausläufer des Moores. Dabei gab er sich alle Mühe gleichsam schnell, als auch unbemerkt von den beiden weg zu kommen. Die Beschaffenheit des Moors und sseine mangelnde Kenntnis über dieses Gebiet tat ihm dabei allerdings keinen Gefallen.

Mehrfach musste er seine Schritte korrigieren um nicht auf zunehmend schlammigen Pfad zu kommen der nicht nur leicht Spuren annehmen, sondern auch durch schmatzende Geräusche seine Position preisgeben würde.
Stumm ermahnte Jellin sich, denn sollte er es nicht schaffen, mögliche Verfolger abzuhängen, war sein gesamtes Vorhaben hinfällig. Schlimmer, sollte jemand an seinen Fersen hängen, würde er damit genau das verursachen was er zu verhindern versuchte.

Mit dem Erreichten der Fläche mit vergilbtem Grass hielt er inne und hob den Kopf um nach Verfolgern zu wittern. Bis auf die vereinzelte Bewegung der Gräser im Wind lag alles ruhig da.

Nach einer Weile erreichte er die Furt, die er schon am Morgen überquert hatte. Langsam kletterte der Rüde die steile Böschung herab, die zu dem Bach führte. Dort angekommen nutzte Jellin die Gelegenheit und senkte hastig dem Kopf zum Trinken.
Nicht weit hinter dem Bachlauf erstreckte sich eine, weit weniger trostlose Umgebung als die des Moores. Lange Wälle aus niedrigen Gebüschen und kleine windschiefe Bäume prägten hier die Landschaft.

Noch einmal blieb er stehen und vergewisserte sich alleine zu sein.
Als er niemanden finden konnte steuerte auf eine Birke zu, hinter der sich ein Meer aus Büschen und hohen Gräsern ausbreitete.
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich in der Pflanzenmauer ein winziger Durchgang, der sich in eine kleine Lichtung öffnete.
Die Lichtung, die wenig mehr beherbergte als ein paar Steine und lose Erde, bot die Ihre Lage und Beschaffenheit grade genug Sicherheit um einen guten Lagerplatz für den jungen Wolf abzugeben. Für IHN. Nur ihn. Und er war nicht bereit dieses Versteck zu teilen.

Wie auch auf dem Weg hierher untersuchte er die Fläche nach Spuren, die Anzeichen geben würden dass er nicht mehr der einzige Bewohner dieses Verstecks war. Wie auch auf dem Weg hierher, ohne Ergebnis.
Mit diesem Wissen machte sich auf schnell auf den Weg, um die Eindringlinge zu stellen.

Als er die Gesuchten in einiger Entfernung erahnen konnte, stand ihm ein leichter Wind entgegen. Wissend, dass dieser Vorteil nicht lange anhalten würde beeilte Jellin sich, dichter heranzukommen um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Umso dichter er kam, umso deutlicher zeichneten sich die Konturen der sieben, vorher nur als Silhouetten erkennbaren, Gestalten ab. Da Wolfsaugen nicht besonders gut in der Distanz sehen, waren die einzigen Rückschlüsse, die er erhielt, grobe Beschreibungen der Gestalten.

Zwei Wölfe in einem dunklerem, grau schwarzen Farbton, sowie einer mit komplett schwarzer Farbgebung. Zwei Wölfe mit hellerem Fell, eines weiß, das andere sandfarben-beige gaben einen interessanten Kontrast ab. Außerdem entdeckte Jellin einen Braunfelligen und zwei Wölfe, die auffallende Ähnlichkeit mit den beiden Wölfen zeigten, die er im Moor getroffen hatte. Niyol und Takata.

Kurzerhand hielt er auf die beiden zu. Die anderen lediglich mit überfliegendem Blick einschätzend, wandt er, sobald er in Hörweite war, das Wort an Niyol.

"Sind das die 'Anderen' von denen du gesprochen hattest?"

[finally united]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
31.05.2016 19:16 Forum: Das Tal

Jellin hatte kaum geendet, da drang ein lautes Heulen druch die Luft.
Sein Kopf zuckte herum und starrte in den Sumpf. Ein paar Sekunden lang verharrte Jellin und lauschte. Als nichts weiter kam, trabte er ohne ein weiteres Wort zu verlieren los in der Richtung aus dem der Ruf gekommen war und verschwand wenige Augenblicke später in der dichten Vegetation der Sumpflandschaft.

---> ins off.
Thema: Kapitel X – Tautropfen
15.05.2016 16:34 Forum: Das Tal

"Endlich reden wir Klartext"
Der Graue hatte sich zwischen sie geschoben und nahm eine Semi-herrausfordernde Haltung an. Wieder zeigte er diese schelmische, wenngleich auch autoritäre Art, als er seine Antwort gab.

"Niyol, .. Takata, ... " wiederholte er die genannten Namen.

Mit einem hörbarem Atemzug schloss er die Augen, und begann sich zurecht zulegen wie er auf Niyols Fragen reagieren wollte. "unbewusst ein Revier betreten haben, natürlich."
Mit dieser Erklärung ergab auch das Verhalten der Weißen - Niyol hatte sie als Takata vorgestellt - weitestgehend Sinn. Da er genaustens wusste zu keinem Rudel zugehören, war ihm dieser Gedanke bislang nicht in den Sinn gekommen. Jetzt jedoch, wo das Thema zur Sprache kam, warf es auch einige Dinge zu beachten auf. War er ohne jede Intention zu kämpfen hergekommen, so bestand durchaus die Möglichkeit, dass diese beiden das anders sahen. So unwillkommend der Sumpf auf den ersten Blick auch erscheinen mochte, Jellin wusste was südlich seiner Ausläufer lag. Würden diese beiden einen Vorbesizter in ihrer neuen Heimat dulden? Waren es überhaupt NUR diese beiden?

Er war noch daran, seine Antwort abzuwägen ,als Takata das Wort ergriff.
Die abrupte Konfrontation glich einem Katalysator für seine Persönlichkeit um schlagartig mit den Erlebnissen der letzten Wochen zu reagieren.
Nur ein wenig änderte sich seine Haltung und strahlte plötzlich eine innere, kalte Ruhe aus.

Langsam öffnete Jellin wieder die Augen und richtete seinen Blick auf die Weiße.
Es gibt genau drei Gründe warum diese Lande nicht markiert sind. Eins: Dieser Sumpf ist launisch. Die Landschaft ändert sich schneller als täglich. Eine Markierung bei Mittag gesetzt, ist am selben Abend kaum mehr aufzufinden. "

Sein Blick wanderte zu dem Grauen der sich als Niyol vorgestellt hatte.

"Zwei: So selten wie fremde Wölfe die Berge im Süden passieren, würde es kaum den Aufwand wert sein eine Grenzlinie in Stand zu halten. "

Für einen Augenblick hielt Jellin inne, bedenkend, dass diese nächste Antwort ausschlaggebend war. Auf alles vorbereitet, nah er die beiden ins Auge.

"Drei: Es gibt in dieser Gegend... kein Rudel.
Thema: Kapitel X – Tautropfen
30.04.2016 01:39 Forum: Das Tal

Dieser Tag entwickelte sich so anders als er erwartet hatte. Warum zog sich eine einfache Begegnung mit Fremden dermaßen in die Länge?
Jellin realisierte die Anspannung in der Weißen grade noch rechtzeitig um nicht erschrocken zurückzuweichen als sie kurz vor ihm aufsetzte.

"Seltsame Art sich Freunde zu machen.." dachte er, beinahe genervt.
Ein leichtes Zucken fuhr durch seine Lefzen um anzudeuten, wie wenig ihm gefiel wie sie mit ihm umsprang, ansonsten verzog er jedoch keine Miene.

Noch wärend des Gegenüberstehens begannen in seinem Hinterkopf Berechnungen. 2 v 1, selbst in ihrem erschöpften Zustand waren die Odds noch klar gegen ihn. Er war nicht hergekommen um sich auf einen Kampf einlassen.

Immerhin, er war auf diesem Terrain im Heimvorteil. Allerdings auch nur geringfügig. Dieser Part des Sumpfes war ihm weitestgehend fremd, und seinen Zugang hatte er ohnehin auf dem Herweg zerstört. Eine erneute Überquerung der Stelle? Unwahrscheinlich.

In einer Balance zwischen Gesicht wahren und Deeskalation entstand eine Pause bevor er eine Antwort gab.

"Mein Name ist Jellin."

Ohne die Weiße aus den Augen zu lassen, bemerkte er vage wie der Graue aufschloss. Der wirkte von der ganzen Show absolut unberührt, als ob er nicht davon ausginge, dass weder seine Begleitung noch ihr Gegenüber tatsächlich einen Kampf beginnen. Anzunehmen also, dass er selbst vermutlich auch nicht darauf aus war. Oder war das ein Trick?
Jellin wagte den Blick von der Weißen abzuwenden um sich ein besseres Bild von ihm machen zu können. Wie bereits bemerkt, nach einem Schwächling sah er nicht aus. Wie ein Kämpfer hingegen wirkte er ebenso wenig.
Den Blick langsam zwischen den beiden pendelnd entschied Jellin sich sein Glück herauszufordern.

"Nun da ihr wisst er ich bin, dürfte ich wohl auch erfahren mit wem ICH die Ehre habe?" fragte er, nicht ohne eine gewisse fordernde Schärfe in der Stimme.
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
13.04.2016 17:23 Forum: Grundlegendes & Neues

Achso, ja, alles gut.
war ja eh nur ein Anzeigefehler
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
01.04.2016 20:25 Forum: Grundlegendes & Neues

Thema: Kapitel X – Tautropfen
30.03.2016 22:35 Forum: Das Tal

Hatte Jellin doch erwartet seinen (zugegeben kleinen) Part der Rescue-mission reibungslos hinter sich zu bringen, so wurde er doch jäh enttäuscht.
Enttäuscht? Überrascht wäre wohl die angemessenere Bezeichnung.

Warum blieben sie stehen? War ihnen noch immer nicht klar geworden wie unsicher der Untergrund war?
Einen Augenblick überlegte Jellin ob die Bemerkung des Grauen, die er als Ironie abgetan hatte, tatsächlich seiner Auffassung entsprach.
Unwahrscheinlich. Seinem schelmischen und verspielten Verhalten zum Trotz wirkte er absolut nicht dumm.
Die Frage der Weißen ließ Jellin eine andere Erklärung erwägen.
"Meine Absichten? .. Sie misstraut mir." Die Erkenntnis überraschte und amüsierte ihn gleichermaßen.
Er legte den Kopf schief und dachte nach. Ein langes Gespräch anzufangen, während der Boden unablässig and ihren Pfoten zog erschien ihm unsinnig.
(Eigentlich musste er zugeben, dass lange Gespräche ihm insgesammt unsinnig erschienen.)

"Meine Absicht war es, euch davor zu warnen euch im Moor zu ertränken. So lange wie ihr dort verweilt hingegen, scheint mir fast, euch gefällt diese Vorstellung."

Kurz beobachtete er wie die beiden seine Antwort aufnahmen. Der Kommentar des Grauen zeigte ihm, dass dieser zumindest verstanden hatte, dass er nicht aus Feindseeligkeit schwieg.
Ob der spöttischen Anspielung bedachte er ihn mit einem Blick, der irgendwo zwischen beleidigt, belustigt und herausfordernd lag. OH, dieses Spiel kannte er aus seiner Kindheit nur allzu gut. Er freute sich schon auf das Spiel mit diesem Kerl.

"Andererseits brauche ich mir wohl keine allzu großen Sorgen zumachen."
Um einem Missverständnis vorzubeugen bemühte Jellin sich, seine Stimme neutral und aufrichtig zu halten wie die Aussage gemeint war.
"Das Befreiungsmanöver war beeindruckend."


"Wenn ihr also"
,fasste er die Art des Grauen auf,
"noch etwas im Schlamm spielen wollt, bevor wir reden, ICH habe Zeit."


[Am Moor wartet auf Niyol/Takata]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
05.03.2016 17:31 Forum: Das Tal

Mit Jellins Näherkommen kehrte auch der Graue zu seiner Begleiterin zurück. Jellin fragte sich in welcher Beziehung die beiden wohl zu einander standen.
Bevor er dem Gedanken weitere Aufmerksamkeit schenken konnte, eröffnete der Graue das Gespräch. Die Art, wie der Fremde sich gab, verwunderte Jellin ein wenig.
In seinen Worten schien eine gewisse Heiterkeit zu liegen, seine Haltung hingegen war fast ausdruckslos.
Beides stand im Trotz zu ihrer nicht gänzlich ungefährlichen Lage.
Er musterte den Fremden einen Moment lang.Er würde wohl kaum schon wieder auf einen so verwirrenden und widersprüchlichen Wolf wie Avon getroffen sein, would he? Er glaubte nicht daran. Hinter der ausdruckslosen Fassade des Grauen meinte Jellin eine abschätzende Vorsicht zu erkennen. Verübeln konnte er es dem Fremden nicht.


"Kein Grund zu reden, wenn es nichts zu sagen gibt." erwiderte Jellin unbewegt.

Wie um seinen Worten zu trotzen schmatzte das Moor unter ihm laut. Er machte einen Schritt zur Seite um den Sog an seinen Beinen zu lockern.

"Kein Ort um lange rumzustehen. Über diesen Weg solltet ihr wieder auf festen Boden gelangen."

Mit diesen Worten drehte er sich um und folgte seinen Spuren zurück über den halbwegs sicheren Pfad.
Jellin war von sich selbst überrascht.
Vor nicht allzu langer Zeit hätte er nicht so ruhig und selbstverständlich agieren können. Erstaunlich, wie sehr die Wochen in Einsamkeit ihn verändert hatten.
Er versuchte seine Gedanken etwas zu ordnen. Zunächst galt es die Lage zu klären - und seine Neugierde zu stillen.
Wer waren sie? Was führte sie her? Woher sie wohl kamen?

Er war so in Gedanken, dass er seine Umgebung vergaß und neben den Pfad trat. Schmutziges Wasser spritzte mit einem lauten Platschen auf.
Sofort riss er die Pfote wieder zurück und korrigierte seinen Weg. Der Ruck jedoch sandte einen beißenden Schmerz durch seine verletzte Schulter, sodass er ein leichtes Nachziehen des Beins nicht vermeiden konnte.
Wieder auf festem Grund drehte Jellin sich um und sah zu den beiden älteren Wölfen. Seinen linken Vorderlauf locker in der Luft haltend, stand er da, und wartete dass sie zu ihm aufschlossen.

[Jellin | Niyol&Takata | Knochenmoor]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
15.02.2016 16:51 Forum: Das Tal

Überrascht und beeindruckt beobachtete Jellin wie "der Graue" seine Begleitering mit einem auufwendigem Manöver aus dem Schlamm befreite. Instinktiv speicherte er den Trick zur späteren Analyse ab. "Der Graue" hatte einen Weg gefunden sich zu befreien, allerdings in einer zwei Personen Situation, wenn möglich, galt es daraus einen Version für einen Einzelgänger abwandeln.

Doch das konnte warten. Jetzt, wo die beiden sich wieder frei bewegen konnten, wenngleich sie auch noch sehr darauf achten mussten wo sie hintraten, konnte Jellin anfangen über Rettungspläne nachzudenken. Es sah so aus, so weit er das vom Ufer beurteilen konnte, als hätten die beiden eine sichere Insel gefunden die ausreichend Halt gab um beiden eine Rast zu gewähren. Langfristig jedoch keine Lösung.

Vorsichtig machte er sich daran den Boden zu testen. Es war von hier aus nicht die kürzeste Entfernung zu den beiden, aber sein Tasten wurde mit relativer Festigkeit geantwortet. Nur langsam kam er auf der trügerischen Oberfläche voran. Zwar war er leichter, aber auch um einiges kleiner als die beiden erwachsenen Wölfe. Ein Einsinken wurde für ihn sehr viel schneller in einer dramatischen Situation enden. Zudem war er bemüht einen Pfad zu finden, der auch den beiden einen Rückweg bieten konnte. Die zusätzliche Masse war also ohnehin einzuplanen.

Trotz seiner guten Einschätzungsfähigkeiten befand er mehrfach seinen Weg für unzulässig und musste teilweise ganze Etappen rückwärts zurücklaufen. Egal wie achtsam er seinen Weg suchte, mit jedem Meter den er sich vom Ufer entfernte wurde der Untergrund durchlässiger. Wellllenförmig gab es höhere und tiefere Bereiche, doch insgesamt schien es auf ein alles verschlingendes Loch im Zentrum des Sumpfs hinzulaufen.

Als er schließlich sich auf eine Wolfslänge an die beiden herangearbeitet hatte leckte der Matsch schon weit oberhalb der fünften Kralle an seinem Fell.

[Niyol, Takata |Im Moor]

My apologies. Couldn't quite get it done yesterday.
Thema: Kapitel X – Tautropfen
22.01.2016 13:43 Forum: Das Tal

Es war schon bis zur Brust in der schlammigen Masse versunken. Nach kurzem Überlegen schätzte Jellin den Abstand von der Beute zu halbwegs sicherem Boden als zu weit ein.
Allerdings brauchte es nicht viel um zu schlussfolgern, dass die beiden Wölfe vor ihm zu einer anderen Einschätzung gekommen waren. Zuerst sah er nur den Grauen, noch ein gutes Ende abseits der Beute. Auf den ersten Blick wirkte er hager und schwach, doch die Art wie er sich scheinbar mühelos weiter bewegte schon als der Morast hoch an seinen Läufen leckte lies Jellin auf kräftige Muskeln schließen.
Erst als er den Kurs des Rüden folgte entdeckte er die Graue. Die Graue, die sich bei genauerem Hinsehen als eigentlich Weiß herausstellte, lag bäuchlings im Moor, etwa halbe Strecke zur ersehnten Beute. Ihre Lage wirkte auf den ersten Blick unschön, doch sie hatte, dem Anschein zum Trotz, eine gewisse Stabilität geschaffen.

"Interessant, also saugt es tatsächlich weniger wenn die Auflagefläche sich vergrößert", fand Jellin seine Theorie bestätigt.

Unwillkürlich spreizte er seine Pfoten, wie um die maximale Größe zu testen.
Es war der Fell-Graue , der ihn zuerst entdeckte. Da er nie vorgehabt hatte sich zu verstecken sondern lediglich stehen geblieben war, begann er bei der Frage der Schlamm-Grauen aka Weißen weiter durch das Gestrüpp zu kämpfen. Mehrfach fingen sich Dornen in seiner Schulterwunde und verzierten seine linke Flanke mit roten Striemen. Kurz darauf brach er durch das Dornenwerk und schritt langsam zum Rand des Ufers. Schweigend musterte er die beiden und ihre Situation aus der Nähe.
Grimmig musste er feststellen, dass er schnell gelernt hatte auf welchen Untergrund man sich wegen konnte und wann man besser umkehren sollte, allerdings noch keine Lösung - wörtlich - gefunden hatte wenn man diesen Punkt überschritten hatte.

[Knochenmoor | Takata, Niyol]
Thema: Kapitel X – Tautropfen
10.01.2016 17:33 Forum: Das Tal

Bei seiner ersten Überquerung auf dem Hinweg hatte der Bachlauf kaum genug Wasser geführt um mehr als die Pfoten Jellins zu benässen, war jetzt jedoch genug anschwollen, um das Bauchfell des Wolfes zu erreichen.
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Ein paar mal zuckte er schmerzhaft zusammen, wenn er in eine tiefere Stelle trat oder Wasser über einen Stein schwappte und in die drei roten Krallenspuren dran, die seine linke Schulter zierten.

Nachdem er den Fluss hinter sich gelassen hatte, fand er sich nahe der nordöstlichen Ausläufern des Moores wieder. Ein Teppich aus gelblichem Gras verbarg den wässrigen Boden vorm unachtsamen Auge, wich jedoch schon unter dem leichtem Pfotendruck und ließ Jellin ein paar Zentimeter in dreckiges Wasser sinken.
In den letzten Wochen hatte er gelernt, was für eine Goldgrube das Moor für einen ungelernten Jäger sein konnte. Mehrfach hatte er die Randgebiete der Sumpflandschaft besucht und kleinere Beutetiere aus den Wässern gezogen. Der aufdringliche, beißende Gestank des Moores war kaum mehr als eine kleinere Unannehmlichkeit geworden, und auch die wenigen sicheren Pfade sehr viel einfacher zu finden. Er kroch durch die Buschlinie am Ende der Gräser in das eigentliche Moor. Flüchtig ließ er den Blick über sein Jagdgebiet schweifen. Sein Ausflug galt zwar in erster Linie Erkundungszwecken, einen Gratissnack gedachte er allerdings nicht zu verschmähen. Nichts findend hakte er seine Inspektion ab und machte sich auf den Weg. In einer allgemeinen Süd/West-Richtung wählte er einen Pfad, der aussah als würde er grade eben genug Festigkeit bieten um einen Wolf seines Gewichts Übergang zu gewähren. Der Boden schmatzte fast jedes Mal, wenn er auftrat und wo seine Pfoten hinterließ entstanden klare Abdrücke, die sich rasch mit Wasser füllten. Da ein Stehenbleiben an den meisten Stellen dazu führen würde dass er mehrere Pfotenlängen eingesunken wäre, war dies kein völlig ungefährliches Unterfangen. Jeder Schritt wollte vorher geplant sein und sollte sein Pfad zu keinem Festland führen müsste er schnell umdrehen und den Weg zurück nehmen. Erfreut blieb er stehen als der Weg ihn ohne Schwierigkeiten an einen kleinen Baum brachte, dessen hochwachsenden Wurzeln eine kleine Insel der Sicherheit bildeten und sah sich um. Seine Insel befand sich in einem kleinerem Wasserloch, dessen nächstes Ufer ein paar Wolfslängen entfernt war. Außer dem, über den er grade gekommen war, führte kein Weg zu dieser Insel. Lediglich unter der Wasseroberfläche konnte Jellin ein paar Stellen ausmachen, Grashügel, Steine und Totholz, die stabil genug aussahen um einen Sprung auszuhalten und eine Möglichkeit sein könnten, vom Ufer aus die Insel zu erreichen.

„Ein ziemlich sicherer Lagerplatz“, dachte Jellin und prägte sich den Ort ein. Er wollte sich grade auf den Rückweg machen, als ein Geräusch ihn aufhorchen ließ. Einen Moment lang starrte er in die Richtung aus der die Geräusche kamen, dann sank sein Blick langsam auf den trügerischen "Pfad" unter der Wasseroberfläche.


„Warum wusste ich, dass es darauf hinauslaufen wird?“


Zögerlich musterte er die Trittsteine. Der letzte Absprung lag in einiger Entfernung vom Ufer und würde einen guten Anlauf brauchen um ihn hinüber zutragen.

Seine erste Landung war auf einer verknoteten Sammlung von Ästen, die krachend zerbarst als er sie erreichte. Hastig sprang er wieder ab und verpasste beinahe seinen nächsten Trittstein. Bei seiner Landung am Ufer musste er feststellen, dass dieses nicht annähernd so stabil war wie er dachte und er überschlug sich mehrfach, als seine Vorderpfoten beim Aufkommen im Boden versanken. Etwas benommen blieb er auf der Seite liegen und starrte gegen die undurchsichtige Wand aus Gebüsch vor sich.


„Wir können es schaffen. Es zieht uns nicht so stark wie das Reh.”


Die Stimme drang durch die Pflanzenmauer und gehörte eindeutig zu einem Wolf.
Eilig richtete Jellin sich auf und kämpfte sich durch das Dickicht. Als seine silbernen Augen auf die andere Seite spähen konnte, war es schon zu spät für seine Warnung. Halb zwischen Dornen und Geäst verborgen blieb er stehen.

[Knochenmoor, beobachtet Niyol und Takata]
Thema: Kapitel IX – Neue Lande
12.06.2015 17:38 Forum: Das Tal

Mit seinem ausgewählten Teil dder Beute schlich Jellin davon. Ohne ein genaues Ziel im Sinn folgte er instiktiv dem Wind der ihn nach Nordosten trieb. So sollte sich jeder Verfolger der ihm auf den Fersen war früh genug verraten. Verfolger abzuschütteln war allerdings das letzte woran Jellin grade dachte. Seine Gedanken waren undeutlich wie Nebelschwaden und zuckten unruhig umher - wie so oft in letzter Zeit. Er war so in seiner Welt gefangen, dass er den Kadaver einer Feldmaus nicht einmal bemerkte als er nur eine Wolfslänge daran vorbeitrabte.
Unruhe und Fragen die er nicht zu beantworten vermochte trieben ihn. Wohin war keine davon. Er sich vom Wind tragen, ziellos, ohne Richtung, ohne Zeit. Während des Laufens verblassten alle Gedanken bis auf ein leises Echo und blieben hinter ihm zurück, gleich einer Rauchwolke die erste wieder zu ihm aufschloss wenn er stehen blieb. Jellin fühlte sich als würde er ein Teil des Windes. Erst als der Wind abflaute wurde auch Jellin langsamer. Suchend sah er sich um und fand sich am nördlichen Ende einer großen Fläche wieder.
Vor ihm erhob sich ein Wald, dessen Kronen weit über seinen Kopf hinauf ragten. Er machte einen vorsichtigen Schritt auf den Wald zu, der jetzt immer größer zu werden schien.
Plötzlich sehnte Jellin sich nach der Geborgenheit eines Baus. Er schüttelte den Kopf und fletschte die Zähne.

"Nur Welpen verstecken sich um Bau!" ermahnte er sich selbst.

Jellin ärgerte sich über solche Gedanken und zog erzürnt die Leftzen noch weiter bis die Welle von Wut solche Gedanken davon schwemmte. Ein unwohles Gefühl blieb dennoch. Hätte er es bennenen müssen, hätte er es wohl Einsamkeit getauft.
Er hielt inne und warf einen Blick zurück in die Richtung in der er Avon vermutete. Was genau tat er hier eigentlich? Wohin wollte er? Was trieb ihn fort? Nachdenklich wanderte sein Blick in die Wolken.

"Vorwärts, vorwärts, sschau nicht zurück. Denn auch der Schnee schmilzt nicht bergauf." murmelte er ein altes Sprichwort.

Entschlossen richtete Jellin sich auf und verschwand im Schatten der Bäume.
Thema: Kapitel IX – Neue Lande
20.03.2015 01:14 Forum: Das Tal

Jellin merkte nichteinmal wie Avon ihm folgte bis dieser neben ihmm stand. Überrascht und genervt, legte er die Ohren an und seine Lefzen hoben sich leicht.
Dieser Kerl verstand den Wink wohl nicht mal wenn man den ganzen Zaun nach ihm warf.
Als wollte er zeigen, dass Blut für ihn kein Problem darstellte schnappte er nach Avon, allerdings nur, weil er in Ruhe gelassen werden wollte.
Trotz seiner recht aggressiven Reaktion gönnte er dem Störenfried sonst nämlich kaum genug Aufmerksamkeit um zu hören was dieser sagte und widmete sich wieder den Fragen in seinem Kopf.

Über Avons weinerische und aufdringliche "Belästigung", wie er es sah, verärgert, schnappte Jellin erneut nach ihm - und stockte. Welchen Wert hatte es zu Drohen wenn man nicht bereit war im Notfall zum Äußersten zu gehen? Der Gedanke traf ihn fast wie ein Biss ihn die Kehle. Im... Notfall.... murmelte Jellin gedankenversunken immer wieder vor sich hin. War es richtig in einem Notfall zu töten? Wenn es der einzige Weg war sich oder andere zu schützen sicher, gab er sich Antwort.

Auch wenn er nicht zugehört hatte was Avon sagte, so war doch genug zu ihm durch gedrungen, dass ihm langsam dämmerte, dass Avon den Vogel aus Wolf-weiß-welchem Grund nicht töten wollte - oder was wahrscheinlicher war, nicht konnte. War dies als Notfall zu betrachten?

Langsam stand der Wolf auf und lief zu der Stelle zurück wo er den Vogel hatte liegen lassen. Er war nicht da.
Jellin seufzte und sah sich um.
Glücklicherweise war es nicht schwer das flügellahme Tier wiederzufinden. Der Gestank seiner Verletzung hinterlies eine deutliche Fährte der ein Wolf mit einer halben Nase im Stande zu folgen gewesen wäre. Wegfliegen stand ebenfalls nicht auf der Liste der Möglichkeiten und so dauerte es nur ein paar Sekunden bis sich der Schatten eines jungen Wolfes über den Vogel schob.

Entschlossen packte Jellin die Kehle, wobei der Kopf fast in seinem Maul verschwand und versenkte einen seiner Reißzähne im Fleisch bis Blut herrausquoll. Ein kurzes Schütteln seines Kopfes lies das letzte bisschen Leben aus der Beute schwinden. So einfach..

Es war eine Enttäuschung für den Jäger.
Das Blut schmeckte fade und das Erschlaffen des Tieres fühlte sich alles andere als wie der Triumph nach einer Jagd an.
Traurig lies Jellin den Kopf sinken, setzte eine Pfote auf den toten Körper um mit einem kräftigen Ruck den Kopf vom Rest zu trennen, und trabte damit wieder in die Einsamkeit zurück - diesmal Richtung Wald. Das er mit dem Kopf den weniger nährreichen Part gewählt hatte, wusste er nicht, und es würde ihn auch nicht stören, sobald er es heraus fand.
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