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Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
29.04.2022 21:09 Forum: Das Tal

Roghir schien nicht sonderlich begeistert von der vorgeschlagenen Planänderung und begann zunächst damit ihm zu widersprechen, dann jedoch schwenkte er um und erklärte sich bereit Niyols Wunsch folge zu leisten und mit Pan nach den zwei Wölfen, potenziell Zita und Pilgrim, zu suchen. Besonders begeistert sah er zwar dennoch nicht aus, aber Niyol war es lieber diese Möglichkeit zu überprüfen, als sich später vielleicht doch wieder Gedanken deswegen machen zu müssen. Sofern es nicht Zita und Pilgrim waren: umso besser.
Pan gab sich dagegen schon mehr Mühe, seine Hilfsbereitschaft zu zeigen. Auch wenn Niyol meinte im ersten Moment ein anderes Gefühl über sein Gesicht huschen gesehen zu haben. Insgesamt wirkte Pan, als wäre da noch irgendetwas, das er nicht so recht preis geben wollte. Andererseits, kannte er sie nicht. Vielleicht war es ja auch einfach nur Vorsicht. Wie auch immer, Niyol traute Roghir durchaus zu, dass er auf sich aufpassen konnte und zu zweit würde Pan vielleicht auch etwas entspannter sein als wenn ihm zwei Wölfe eines fremden Rudels gegenüber standen.
Somit nickte Niyol lächelnd.

"Danke."

Blinzelnd registrierte er bei diesen Worten, dass er damit jetzt doch wie geplant alleine weiterziehen würde. Ob er Takata bald finden würde? Er hoffte fast es wäre nicht so, damit nur nicht die Chance bestand, dass er sich aus irgendeinem Grund verpflichtet fühlen konnte, all zu schnell wider zurück zu kehren.

"Dann werde ich mich hier weiter auf die Suche machen. Viel Glück."

Mit einem weiteren Nicken verabschiedete er sich und wartete nicht mehr lange ab, sondern machte sich mit gesengtem Kopf auf den Weg, um eine Spur von Takata zu finden.

(entfernt sich von Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
25.03.2022 14:33 Forum: Das Tal

Roghir schien auf den selben Gedanken gekommen zu sein und fragte ebenfalls noch etwas. Der Braune ließ zum Glück nicht lange auf sich warten und antwortete direkt, ohne Umschweife. Er hatte sie also nicht gesehen, aber irgendwie ging er davon aus, dass sie auf der Jagd gewesen waren. Worauf er diese Vermutung stützte war Niyol nicht ganz klar, aber auch wenn zwei jagende Wölfe im erstem Moment nicht wirklich auf Pilgrim hindeuteten, konnte es doch möglich sein, dass es sich um Zita und den Alten handelte. Eigentlich war es definitiv nicht seine Aufgabe, trotzdem machte es ihn unruhig, die beiden einfach so in ihr verderben laufen zu lassen. Krankheit hin oder her, in der Eiswüste konnten die beiden nicht alleine überleben, es war ohnehin ein Wunder gewesen, dass Pilgrim überhaupt den Weg hierher geschafft hatte. Und Takata? wer weiß wohin die Weiße grade lief.
Nachdenklich starrte er durch Pan hindurch, während dieser vor Unbehagen herum zappelte. Erst als der Braune nachfragte, ob sie die beiden Wölfe in der Eisschlucht womöglich kannten, blinzelte Niyol und sah ihn wieder direkt an.

"Auch wenn es ziemlich seltsam wäre, könnten es tatsächlich Wölfe sein die wir kennen.",

während er sprach, schaute er kurz zwischen Pan und Roghir hin und her. Es gab nicht all zu viele Möglichkeiten, aber wenn sie etwas tun wollten um die beiden -oder eher Zita- zur Vernunft zu bringen und ihnen zu helfen, mussten sie das bald tun...

"Würdest du zusammen mit Roghir noch einmal dorthin zurück gehen?", fragte er den Braunen also frei heraus und wusste, dass er damit ziemlich viel von einem fremden Wolf verlangte. Dann sah er zu Roghir:

"Ich weiß nicht, ob Zita mit ihrem Dickkopf auf euch hört, wenn sie es denn ist. Aber einen Versuch ist es wert. Skadi hat viel auf sich genommen, damit die beiden es lebendig hier her schaffen. Ich möchte einfach nicht, dass wir die Chance verpassen, sie vor einem Tod in der Eiswüste zu bewahren.

Ich werde weiter nach Takata suchen und schauen ob ich euch danach entgegenkommen kann."


Mit einem Schlucken verschaffte er sich kurz eine minimale Sprechpause und wandte sich wieder an Pan.

"Es wäre wirklich sehr freundlich, wenn du uns helfen könntest."

Hoffentlich sagte Pan zu und die beiden würden ohne Probleme zu Zita und Pilgrim finden und -sofern sie es wirklich waren, Niyol konnte noch immer nicht glauben, dass Zita so etwas dummes tun würde- sie überzeugen können, wieder zurück zum Rudel zu gehen.

(bei Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
28.02.2022 13:26 Forum: Das Tal

Es folgte die übliche Vorstellungsrunde und Niyol begnügte sich mit einem Nicken, als sein Name fiel. Roghir machte seine Sache gut und fragte nach den üblichen Dingen, die auch dem Grauen in den Kopf gekommen wären. Schon hier wurde die Antwort des neuem interessant. Zwei Unbekannte? Wer mochte das wohl sein? Sie suchten an sich nur Takata, die konnte sich schlecht zuletzt verdoppelt haben. Aber da waren noch genau zwei Wölfe, die erst vor kurzem verschwunden waren: Zita und Pilgrim. Zita war doch aber wohl nicht dumm genug, den alten, wirren Pilgrim in die Eiswüste zurück zu führen?!

"Zwei Unbekannte? Hast du mit ihnen gesprochen?",

fragte er nun also doch schnell. Auch wenn er nicht wusste, was er tun sollte, wenn es tatsächlich genau diese beiden waren. Zita hinterherlaufen und zu vernünftigen Entscheidungen umzustimmen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war nicht unbedingt eine erfolgsversprechende Aussicht.
Aber wer konnte es sonst sein? Die Zwei hatten sich offenbar nicht mit diesem Rüden hier zusammengetan, so eine Entscheidung würde er ohne Zweifel Zita zuschreiben. Mit etwas mehr Spannung im Körper als zuvor schaute er Pan an und wartete begierig auf dessen Antwort.

(bei Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
08.02.2022 11:25 Forum: Das Tal

Roghir kannte diesen Geruch also auch nicht. Ob der Fremde allein unterwegs war? Oder gehörte er zu den gruseligen Wolfsgestalten, die sie derzeit sowohl tot als auch halb lebendig heimsuchten und zu einem Rudel gehörten, dass an dieser seltsamen Krankheit zugrunde ging. Immerhin wurde sein Geruch deutlicher und machte zunächst erstmal nicht den Anschein, dass sie hier gleich ein körperliches Wrack zu Gesicht bekommen würden. Das wollte der Graue also erstmal als positives Zeichen werten.
Der Schwarze hatte sich nach kurzem Zögern auch auf den Weg gemacht und befand sich bald schon neben ihm. Er war auch derjenige, der den Fremden nun zuerst ansprach. ~Soso, schwarzer Freund, dann machst du das jetzt.~ Niyol bedachte Roghir mit einem grinsenden Seitenblick. Der Schwarze wollte also gerne die Führung übernehmen, das war schonmal interessant. Nichts, was Niyol stören würde. Er mochte den Rüden bis jetzt so ziemlich und das Rudel musste sich sortieren, da konnte Roghir gerne schonmal ein bisschen trainieren, wenn er Ambitionen zum Rudelchef hatte.
Niyol selbst begnügte sich also damit entspannt mit der Rute zu wedeln und mit neugierig schief gelegtem Kopf zu dem Fremden zu blicken, der sich ihnen nun entgegenschob. Zwar hatte er seine geduckte Haltung teilweise aufgegeben, aber man sah ihm an, dass er bemüht war, einen möglichst friedlichen, positiven Eindruck zu machen. Auf die Worte des Braunen hin nickte Niyol nur. Natürlich hätte er auch selbst antworten können, doch er war neugierig, wie Roghir die Lage weiterhin angehen würde. Dass er nebenbei Skadi vor seinem inneren Auge sah, versuchte er geflissentlich zu ignorieren. Es schmerzte, aber sie gehörte nicht mehr hierher. Er musste das einfach langsam kapieren.

(bei Roghir & Pan | nordöstlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
10.01.2022 08:41 Forum: Das Tal

Roghir schien sich nicht über seine Bitte zu wundern. Im Gegenteil meinte Niyol sogar eher, einen erfreuten Ausdruck auf dem Gesicht des Schwarzen auszumachen. Das war doch mal ein guter Anfang. Normalerweise hätte er solch eine Reaktion wohl langweilig gefunden. Doch derzeit fehlte ihm definitiv die Energie, andere absichtlich aufs Glatteis zu führen und sie ein bisschen zu piesacken, um heraus zu finden wie sie gestrickt waren. Also war einfach froh, das auch Roghir bisher mit einem ruhig-freundlichen Gemüt glänzte. Damit waren es schonmal zwei der neuen Wölfe, die zumindest auf den ersten Blick eine harmonische Ausstrahlung besaßen. ...~Ausgerechnet jetzt bist du gegangen Skadi, wo die Chance auf ein besseres Rudel besteht...~
Schnell versuchte er den Gedanken wieder weg zu blinzeln und trank zur Ablenkung noch ein paar Schlucke, während er über das leichte Rauschen des Wassers hinweg Roghirs nächsten Gedanken lauschte. Tatsächlich war er sich erstmal ziemlich sicher, dass Takata ohne Umweg quer durch das Gelände gelaufen war und dies einfach nur gradlinig vom improvisatorischen Rudelplatz weg. Andererseits hatte er ja eben auch selbst gesagt, dass Takatas Gedanken für ihn kaum vorhersehbar waren. Sprich: nur weil es ihm logisch erschien, gradewegs weg von dem Ort zu laufen, den man verlassen wollte, musste das noch lange nicht für die Weiße gelten.
Nachdenklich und auch ein bisschen weil er hoffte, Takatas Geruch würde ausgerechnet hier plötzlich den Weg in seine Nase finden und diese Überlegungen abkürzen, atmete er tief durch die Nase ein. ... Und stutzte überrascht. Schnüffelnd drehte er den Kopf leicht nach links und rechts um heraus zu finden, ob er da wirklich noch einen neuen Wolf roch und von wo genau er diesen Geruch wohl wahrnahm.

"Hattet ihr unterwegs noch einen Wolf dabei, oder kennst du diesen Geruch auch nicht?",

fragte er direkt mit gedämpfter Stimme an Roghir gewandt und machte unwillkürlich den nächsten Schritt in die Richtung Bachlauf aufwärts. Das Wasser schien den Geruch über sich mit zu tragen. Der Fremde konnte nicht all zu weit entfernt sein.

(bei Roghir, nahe Pan | nordöstlich des Mondscheinsee)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
10.12.2021 14:31 Forum: Das Tal

Immerhin, Roghir nahm seine Sätze auf und formulierte daraufhin eine Frage, die ein weiteres Gespräch ermöglichte. Niyol war darüber dankbar als auch erschöpft zugleich. Trotzdem hatte er sich vorgenommen, sich zu bemühen, also musste er sein Hin jetzt endlich anschmeißen. Hatte er eine Idee? ... Nicht wirklich. Er war kurz davor schon einfach nur faul den Kopf zu schütteln, besann sich dann aber eines besseren:

"Nein, nicht wirklich. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass Takatas Veralten für mich bisweilen zumeist unergründlich erscheint. Sie denkt einfach anders, als ich das tun würde."

Gut er hatte etwas gesagt. Aber fehlte da nicht irgendwas für ein sicheres Weiterführen der Konversation? Klar, wenn Roghir ein wenig Lust zum Lästern hatte, konnte er das als Aufhänger nehmen. Doch selbst wenn, war die Frage, ob er sich das auch einfach so traute. All zu viel Zeit hatten sie schließlich noch nicht miteinander verbracht. Tja, Gegenfrage wäre also der richtige Ansatz zum weiterführen des Gesprächs gewesen.
Immerhin waren sie nun ohnehin beim Wasser angekommen und Roghir stürzte sich begierig auf das Wasser. Niyol beobachtete ihn einen kurzen Moment, bevor er dem Beispiel des Schwarzen folgte. Sobald er den ersten Schluck genommen hatte, konnte er die gierigen Schlucke des Anderen nur zu gut verstehen. Tatsächlich hatte er eher aus Vernunftsgründen daran gedacht, etwas zu trinken, da sie ohnehin durch den Bach hindurch mussten. Erst jetzt merkte er, wie durstig er tatsächlich gewesen war und wie ihn dieser Flüssigkeitsmangel gelähmt hatte. Als er genug getrunken hatte, machte er sich daran, den Bach auf der anderen Seite wieder zu verlassen, doch Roghirs gemurmelten Worte ließen ihn stocken. Überrascht drehte er sich um und sah noch, dass Roghir wohl auch kurz die Augen geschlossen hatte. Nachdenklich musterte er den Schwarzen und brauchte einen Moment, um zu verstehen, in welchem Zusammenhang diese Worte zu deuten waren. Unweigerlich musste er daraufhin auf seine Pfoten gucken, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Eine hatte er schon wieder im trockenen. Doch das ließ sie schnell ändern. Gedacht, getan, setzte er also sein rechtes Bein wieder zurück ins Wasser. Es schien ihm im ersten Moment fast wie Catoris Geister-spür-Gedanken. Doch tatsächlich war es wirklich ziemlich angenehm zu spüren, wie das Wasser an seinen Pfoten vorbei strömte.

"Du hast recht.",

stellte er also erstaunt über sich selbst fest. Wieso achtete er nicht mehr auf diese Empfindung? Er war sich ziemlich sicher, dass er an dieser Stumpfheit arbeiten sollte. Nur darüber nachgrübeln, wann er damit angefangen hatte, verbot er sich, auch wenn er eigentlich nicht glaubte, dass er derlei erst seit Skadis Tod ignorierte.

"Kannst du mich öfter an soetwas erinnern?",

fragte er nun also Roghir und brachte sogar den Ansatz des alten Grinsens zustande, das er früher immer getragen hatte. Ob diese Frage komisch wirkte kümmerte ihn immerhin bis heute nicht. Erleichtert stellte er fast, dass er zwar wusste, dass das einen seltsamen Eindruck machen konnte, er sich aber um soetwas keine Gedanken machen brauchte. Es fühlte sich ein wenig nach dem alten sicherem 'Ich' an, dass er schon befürchtete verloren zu haben. ~Nur nicht zu viel an Vergangenes denken!~

(bei Roghir| nordöstlich des Mondscheinsee)
Thema: Neujahrschat ?
07.12.2021 12:00 Forum: Grundlegendes & Neues

Mir ist der 2.1. lieber großes Grinsen
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.11.2021 12:01 Forum: Das Tal

Zunächst kam Niyol gar nicht erst der Gedanke ein Gespräch anzufangen und Roghir hatte offenbar auch nicht das Bedürfnis dazu. Also ließ der Graue einfach seine Gedanken schweifen. Automatisch spülte ihm hierbei sein verräterisches Gehirn natürlich immer wieder Bilder der letzten Momente in den Kopf. Ohne es zu merken wurde er dabei immer langsamer. Erst nach einer Weile fiel ihm auf, dass er sich nur noch im Schneckentempo vorwärts bewegte.
Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf. Er hatte eine Aufgabe, also konnte er sich doch damit ablenken. Sofort begann er, sich wieder genauer zu orientieren und stellte fest, dass er am Ende doch etwas näher am Mondscheinsee geblieben war, als er es ursprünglich vorgehabt hatte. Andererseits war es so vielleicht dort leichter, Takatas Spur wieder zu finden. Ihm schien als sei der überstürzte Abflug der Weißen Wochen her. Beinahe wünschte er sich, auch schon früher gelangen zu sein. Er hätte ein anderes Abschiedsbild von Skadi und dem Rudel im Kopf behalten können. ~Stopp. Du hast eine Aufgabe!~ Schonwieder wollte sein Geist mit diesen Träumereien anfangen. Er musste wirklich Acht geben, wenn er Takata nicht noch in einem Jahr suchen wollte. Vielleicht wäre es doch günstiger, sich zu unterhalten, solange er noch Gesellschaft hatte. Dort vorn war schon ein Zulauf des Mondscheinsees wahrnehmbar, den sie überqueren mussten.

"Dort vorn würde ich gerne noch etwas trinken. Danach denke ich müssen wir bestimmt etwas aufmerksamer suchen, dort ist Takata doch irgendwo verschwunden.",

teilte er Roghir also erst mal seine nächsten Gedanken mit. Es war nicht wirklich ein richtiger Konversationsansatz, aber so viel fiel ihm momentan einfach nicht ein. Da hatte Skadi es doch tatsächlich mit ihrem Tod geschafft, ihm das Maul zu stopfen. Falls sie wirklich als Geist umherflog, so wie Catori es von ihrer ominösen Altwölfin geglaubt hatte, würde Skadi sicherlich was zu lachen haben. Catori... vielleicht würde er sich ja auf die Suche nach ihren Überresten begeben. Andererseits, anders als erfroren sein konnte sie wohl auch nicht oder?

(bei Roghir| nordöstlich des Mondscheinsee)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
18.11.2021 14:12 Forum: Das Tal

Es gab im Grunde keinen Widerspruch, lediglich Roghir wollte ihn gerne begleiten. Zu zweit würden sie Takata schneller finden? Was sollte er dazu wohl sagen? Ergeben nickte der Graue also einfach nur. Er konnte Roghir auch danach einfach in der Nähe des Reviers absetzen und einfach weitergehen. Wer weiß, vielleicht wollte Takata ja auch tatsächlich zum Rudel zurück, dann konnten die beiden zusammen gehen. Ihm fiel zwar kein logischer Grund ein, weswegen Takata durch den Tod Skadis plötzlich ihre Meinung ändern sollte, aber dass sie sich nicht an seine Logik hielt, hatte sie schon mehrfach bewiesen. Es war also nicht ausgeschlossen. So oder so hatte er ohnehin keine Eile. Skadi würde auch in einer Woche noch tot sein. Solange er sich nicht ihr altes Rudel im Ganzen ansehen musste und neuen Leitwölfen folgen sollte, sondern nur mit einzelnen Wölfen Kontakt hatte störte ihn die Gesellschaft vorerst nicht.
Yarok und Avon ließen sich noch zu kurzen Abschiedsworten hinreißen und Niyol nahm diese zum Anlass, sich zu erheben und Roghir einen auffordernden Blick zu zuwerfen.

"Dann gehen wir wohl.",

nuschelte er noch etwas lahm in die Runde und schaute noch kurz zu jedem Wolf. An Shiros Gesicht blieb er länger hängen. Sie als Leitwölfin? ... Sein Blick glitt ein letztes Mal zu Skadis sandfarbenem Fell und er spürte dieses innere Zittern wieder in sich hoch kriechen. Nie wieder....
Schnell drehte er sich um und ging eher fluchtartig los. Auf Roghir wartete er dabei nicht, doch er war sich auch ziemlich sicher, dass der dunkle Rüde keinerlei Schwierigkeiten haben würde, ihm zu folgen. Hauptsache, er konnte endlich diesen Schauplatz verlassen. Spätestens jetzt spürte er zwar wieder allzu deutlich, dass ihm auch die Jagd noch in den Knochen steckte, aber davon würde sich sein Kopf nicht so schnell beeindrucken lassen. Bei dem Wapiti zögerte er kurz, doch nachdem die anderen beschlossen hatten das Fleisch nicht anzurühren, sollte er das wohl akzeptieren, auch wenn er nicht vorhatte, zurück zu kommen. Stattdessen versuchte er sich auf eine Richtung einzupendeln, mit der er auf Spuren von Takata stoßen konnte, bei der er aber zumindest etwas den Weg abkürzte.

(bei Roghir| auf dem Weg, zunächst in Richtung Mondscheinsee)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.10.2021 09:31 Forum: Das Tal

Auch der Kadaver hatte jenen Geruch an sich, den sie nun fürchten lernen sollten. Es war zum verrückt werden. All diese Wölfe und keiner konnte wissen, was nun auf sie zukam. Und trotzdem fiel nun Takatas Name. Trotz dessen, dass die Weiße ihnen grundsätzlich feindselig gegenüber gestanden hatte, sahen sie sie scheinbar als Mitglied der Gruppe an. Manchmal verstand er bestimmte soziale Reaktionen einfach nicht. Was sollte es ihnen bringen, ihr Bescheid zu geben? Es war nicht das erste Mal, dass er etwas in der Art beobachtete und verstehen konnte er es auch diesmal nicht. Scheinbar war er jedoch der einzige, der sich nicht um jemanden sorgen würde, der zuvor derart deutliche Abneigung gezeigt hatte.
Immerhin, die rage der Führung schien sich vorerst schonmal geklärt zu haben und Shiro schien immerhin in dieser Rolle plötzlich eine Art Ruhe in sich zu finden, die sie zuvor nie hatte zeigen können. Es fiel ihm schwer, sie so zu sehen. Es war eine verdrehte Welt. Skadi müsste dort die Entscheidungen treffen. Auch wenn er wusste, dass Shiro letztendlich nur den Posten übernahm, der besetzt werden musste, konnte er nicht anders, als sich dennoch leicht angewidert zu fühlen. Ohne es zu wollen, stellten sich ihm licht die Haare auf und er konnte nur in die Ferne Blicken und tief durchatmen, um sie wieder zu bändigen.
Als nun die Idee kam, Takata zu suchen, bot sich vermutlich die Gelegenheit, auf welche er gewartet hatte.

"Ihr braucht sie nicht alle suchen. Ich werde losgehen und sie aufspüren. Wenn ich sie gefunden habe, werde ich euch dies mit einem Heulen kundtun und ihr von der Jagd berichten.",

warf er nun also schnell ein, bevor sich andere Pläne entwickeln konnten.

"Ich werde mich danach auf den Weg machen, die umliegenden Gebiete genauer anzuschauen. Es kann also sein, dass ich nicht allzu schnell zurück komme."

...oder auch gar nicht zurückkomme. Wer wusste schon, was dort draußen war? Ob er dort überhaupt alleine Überleben konnte. Zudem war er sich nicht sicher, ob er zurück in dieses Rudel wollen würde, nachdem Skadi hier ihr Leben gelassen hatte. Sie hatte ihn gebunden. Er würde zwar nicht mehr so wie früher leben können, aber das würde er dann entscheiden.

(bei Ayjana, Aarinath, Shiro, Avon, Kachnik, Yarok, Roghir und der toten Skadi| In der Nähe der toten Kuh | Lichtung nördlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
27.09.2021 20:00 Forum: Das Tal

Die Stille, nachdem das Heulen der Anderen verklungen war, schien lauter als der Gesang zuvor und lenkte so Niyols Aufmerksamkeit weder auf seine Umgebung. Auch wenn er gefühlt noch längst nicht bereit war sich mit der Realität zu befassen, begann sein verflixter Geist auf die Anderen zu achten. Ihnen zu zuhören und darüber nachzudenken, was sie sagten. Er konnte nicht anders, auch wenn er erst Kachniks Gemurmel und dann Yaroks schockierten Worte. Automatisch öffnete er die Augen und starrte in das Sandfarbene Fell vor sich. Skadi war mit Sicherheit sehr vorsichtig gewesen. Wenn sie sich tatsächlich angesteckt hatte...
Shiro forderte ihn noch einmal direkt auf und er tat ihr den Gefallen, auch wenn er sich nicht sicher war, wieviel das noch brachte. Wie leicht konnte man sich mit dieser ominösen Krankheit anstecken? Skadi war nicht gerade ein Wolf der viel Körperkontakt suchte...gesucht hatte. Niyol schaute nachdenklich in die Runde. Unglauben, oder auch der Unwille es zu glauben, stand allen in den Gesichtern. Avon besonders sah aus, als ob er trotz allem gleich jegliche Vorsicht über Bord werfen wollte und Niyol konnte es ihm nicht verdenken, auch wenn er nicht nachvollziehen konnte, wie dieser Wolf sich nach so kurzer Zeit an Skadi binden konnte. Andererseits hatte die Sandfarbene offenbar alle beeindruckt und ihnen einen Halt gegeben, nach dem sie sich alle sehnten. Halt geben... brauchte er Halt? Oder vielmehr: Wollte er sich in diese neue Rudelfindungsphase, mögliches Gezeter und die stille Furcht, wer nun vielleicht wen ansteckt, etwaige Vorwürfe...? Ja, bisher schien diese Gruppe von Wölfen auf die sie gestoßen waren durchaus geeinter als das alte Wanderrudel es selbst unter Skadis Führung je war. Wäre es nicht so verdammt schwierig gewesen zu dieser Halbinsel zu kommen, und wäre er sich sicher, einfach so einen neuen Ort zu finden, hätte er diese Szenerie jetzt vermutlich schnellstmöglich verlassen. Auch wenn er wusste, dass er damit mit Sicherheit nicht nach Skadis Wünschen handelte. Sie hatte mehr um dieses Rudel gekämpft als es sich Niyol je vorstellen könnte.
Diese Krankheit war vermutlich schon in ihnen allen. Vielleicht hatte dieser furchtbar plötzliche Tod Skadi auch vor einem viel qualvollerem Ende bewahrt? Niyol wagte es nicht, auch nur einen seiner Gedanken aus zu sprechen.
Die Karten wurden nun neu gemischt und es würde sich bald herausstellen, wer hier als nächstes zum Leitwolfauserkoren wurde. Allein bei dem Gedanken stellten sich ihm die Haare auf. Mit einem Seufzen setzte er sich hin. Abwartend. Seine Entscheidung war getroffen, doch er wollte die Hoffnung haben, dass nicht alles an Skadis Tod vergeblich gewesen war, weil sowieso jeder von ihnen zugrunde ging.

(bei Ayjana, Aarinath, Shiro, Avon, Kachnik, Yarok, Roghir und der toten Skadi| In der Nähe der toten Kuh | Lichtung nördlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
28.07.2021 08:45 Forum: Das Tal

Mittlerweile waren wohl alle bei Skadi angekommen, doch das beunruhigende Gefühl wollte ihn nicht losgehen lassen. Als würde die liegende Sandfarbene, auf deren Anblick ihm mittlerweile durch den schwarzen Pelz Shiros die Sicht versperrt war, nur dann wieder aufstehen, wenn er nicht hinsah und nicht sicher sein konnte, ob sie in Ordnung war oder nicht.
...Sie war nicht in Ordnung. Wie auch? Der Aufprall, der Flug, ihr Liegenbleiben. Eigentlich wusste er doch was los war. Da brauchte er nicht erst noch die Gerüche sortieren, welche seine Nase erreichten. Zweimal musste er zitternd durchatmen, bevor er es schaffte, mit langsamen, wackeligen Schritten loszugehen. Doch er brauchte nicht viele, bis ihn doch die ungeduldige Angst nun auf andere Weise überfiel. Als wäre der Bann gebrochen, musste er nun plötzlich so schnell wie möglich selbst sehen, was geschehen war.
Noch bevor er die Anderen erreichte, hatten sie bereits zu Heulen begonnen. Als könnte er die Stimmen dadurch verstummen lassen legte er die Ohren an seinen Kopf. Blinzelnd und nur noch flach atmend bahnte er sich mit gesengtem Kopf einen Weg zu dem reglosen Fellkörper im Zentrum des Rudels und wusste nicht was er wirklich fühlte oder dachte. Mit zugeschnürter Kehle näherte er sich mit der Schnauze Skadis sandfarbenem Nacken und hielt kurz davor inne, als hoffte er, sie würde ihn endlich zurechtweisen, weil er ihr schon wieder zu nah auf die Pelz rückte. Nur ein Laut aus ihrer Kehle... Seine Fantasie ließ sie vor seinem inneren Auge reagieren, doch gleichzeitig sah er, wie sie still da lag und nur ein Windhauch noch ihr Fell in Bewegung brachte. Kurz öffnete er das Maul, als könnte er sie trotzdem auffordern sich zu regen, doch seine Stimme, wusste scheinbar besser als sein Kopf, dass er keine Chance mehr hatte zu ihr durchzudringen und verweigerte schlichtweg ihren Dienst. Also schloss er das Maul wieder, und ließ den, zum sprechen eingesogenen Atem, durch die Nase wieder nach draußen strömen. Direkt in das sandfarbene Fell. Und weiterhin konnte keine Reaktion mehr folgen. Stück für Stück schob er seine Nase weiter nach vorn und konnte nicht wirklich begreifen, dass er nie wieder eine Reaktion von Skadi erhalten würde. Er sah ihre Gesichtsausdrücke und Haltungen vor sich. Eine Skadi, die ganz anders wirkte als dieser tote Wolf hier vor ihm. Nur ihr Geruch war noch da. Noch war die Wärme nicht völlig aus ihrem Körper gewichen, sodass seine Nase noch genau den Duft einfangen konnte, den er insgeheim so schätzen gelernt hatte. Sanft strich er dabei mit der Nase über ihren Nacken. Eine Geste, die er sich vor dieser Jagd nie getraut hätte und die ihm heimlich schon so oft in den Sinn gekommen war. Er hatte sich nie getraut, ihr so lange nah zu sein. Ein zweites Mal stich er mit der Nase still über ihr Fell und wünschte sich so sehr, er könnte sie wieder aufwecken.
Die kleinen Spielchen waren für ihn immer amüsant gewesen, doch Skadi hatte etwas anderes daraus gemacht. Sie hatte es geschafft das er mehr Nähe wollte, als es je bei einem anderen Wolf der Fall war. In ihrem Namen, war er sogar bereit gewesen irgendwie Verantwortung zu übernehmen. Sie hatte es geschafft diesen verrückten, zankenden Haufen durch den Schnee hierher zu bringen und doch zusammen zu halten. Sie, die am Anfang, er erinnerte sich nur zugut, noch gemeint hatte dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sie wieder ihre eigenen Wege gehen würde und dass sie doch niemals eine Familie werden würden. Und nun hatte sie sich für ihr Rudel umgebracht. Auch wenn sie damit ihn und die Anderen vor schlimmeren bewahrt hatte, Niyol wünschte sich, sie hätte doch zu ihren anfänglichen Worten gestanden. Aber er wusste schließlich auch, dass sie diese Worte schon damals nicht wirklich ernst gemeint hatte. Er hatte sie provoziert und sie hatte mit eiserner Miene zurück geschnappt.
“Vielleicht ist es mir nur bei einigen auserwählten Wölfen wichtig, was sie von mir denken“, hatte sie ihm offenbart. “Du gehörst nicht dazu, aber du könntest ja daran arbeiten.“
Und irgendwie hatte er das tatsächlich versucht. Bis vor kurzem sogar ohne, dass es ihm großartig bewusst gewesen war. Jetzt stand er hier und wusste nicht wirklich wohin mit der Trauer, dem Ärger und seinem Leben. Weiterhin ohne über die anderen nachzudenken - er wollte grade über gar nichts nachdenken- ließ er sich einfach auf den Boden sinken, schloss die Augen und blieb mit der Schnauze an ihrem Fell liegen. Sie hatte ihn zu Lebzeiten nicht so nah an sich heran gelassen, und so traute er sich auch jetzt nicht, noch näher an sie heran zu rücken. Sein Respekt würde ihr für immer gehören, auch wenn sie es vielleicht nicht gewusst hatte. Doch sie hatte so einiges nicht gewusst. Er selbst erkannte erst jetzt das Offensichtliche, versuchte aber gar nicht erst dieses Gefühl in Worte zu fassen.
Stattdessen konzentrierte er sich auf alles, was er jetzt noch wahrnehmen konnte. Ihr Geruch und die leichte Berührung mussten reichen. Lange würde die Wärme ohnehin nicht mehr bleiben, und dann war nur noch eine kalte Hülle von der einzigen Wölfin übrig, bei der er sich wünschte er könnte sie als seine Wölfin bezeichnen.

(bei Ayjana, Aarinath, Shiro, Avon, Kachnik, Yarok, Roghir und der toten Skadi| In der Nähe der toten Kuh | Lichtung nördlich des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
19.05.2021 10:47 Forum: Das Tal

Es blieb kaum Zeit, sich große Gedanken zu machen, Gleichgewicht finden, das der Beute möglichst zu nehmen, nachfassen, vielleicht sogar irgendwo eine günstige Verletzung setzen, die das Leben schneller aus dem Körper heraus bringen könnte, nebenbei wenigstens ungefähr mitbekommen, was die anderen Wölfe taten. Niyol war völlig in seine Arbeit vertieft.
Erst, als das Getrampel und der Geruch des Bullen bereits viel zu nah waren, Eigentlich sogar erst so richtig, als im nächsten Moment schon Skadi auf seinem Kopf hing, realisierte Niyol erst richtig die neue Lage. Schlagartig zog sich alles in ihm zusammen, mit dem Zucken ließ er unwillkürlich los, woraufhin er natürlich schon im nächsten Moment aufgrund dieser Unaufmerksamkeit von dem Bein der Wapitikuh ins Taumeln gebracht wurde.

"Weg. Wir müssen hier weg!"

Brachte er halb japsend, halb wuffend heraus, während er einerseits Skadis unheilverkündende Flugbahn, samt Geweihresten verfolgte und gleichzeitig sein Gleichgewicht suchte. Aber er durfte jetzt erstmal nicht an die Fähe denken. Sein zusammengezogener Magenbereich, das Kribbeln, ein anderes, deutlich unangenehmeres als zuvor, zwang ihn, sich zu bewegen. Der Bulle würde ihnen keine Zeit lassen. Aber Skadi, hatte ihnen dennoch eine bessere Chance gegeben. Sowohl eine Sekunde mehr, als auch eine minimal eingeschränkte Waffe des Bullen. Niyol ging davon aus, dass niemand auf die offene Fläche laufen würde, der Wald war besser geeignet um Verfolger los zu werden. Trotzdem wusste er nicht, wie schnell sie alle auf der Flucht sein würden. Bevor er jedoch aus seiner Erstarrung herausgefunden hatte, schien es sich der Bulle anders überlegt zu haben. Er lief weder weiter auf ihre, noch zu der sich bildenden Gruppe auf die Wiese zu. Nein. Als hätte er erreicht was er wollte, ging er gemäßigten Schrittes in den Wald zurück. Ungläubig starrte Niyol ihm nach, die Wabitikuh mit Roghir, Yarok und Shiro im Augenwinkel, die Gruppe um Skadi im Hintergrund.
Selten in seinem Leben dachte er eigentlich gar nichts, doch in diesem Moment gab es nur seine Sinneswahrnehmungen. Er bewertete nichts, deutete nichts. Der Schock schob die eben erfahrenen Sekunden fort und ließ zunächst keine Schlussfolgerungen zu. Einzig und allein existent zu sein, war das, was man als präsentes Gefühl beschreiben konnte.

[Bei der Beute und dem Bullen | nahe an Roghir, Yarok, Shiro; weiter entfernt Ayjana, Avon, Skadi, Kachnik, Aarinath | Lichtung nördlich des Mondscheinsees]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
14.03.2021 21:13 Forum: Das Tal

Relativ schnell war Skadi nun zum nächten Punkt auf der Tagesordnung übergegangen: Jagen. Niyol hatte damit definitiv kein Problem, im Gegenteil. Bereits als ihm der erste Geruch dieser leckeren Tiere in die Nase stieg und er sich vorstellte einen Magen mit diesem wunderbaren Fleisch zu füllen, lief ihm schon das Wasser im Maul zusammen.
Allerdings war bis dahin noch etwas zu tun. Aber Niyol wäre nicht er selbst, wenn er nicht mit einer Portion Glück rechnen würde. Bis jetzt zumindest hatte ihn diese Welt nicht verhungern lassen und solange er noch alle vier Läufe unter sich hatte, würde sich das wohl hoffentlich auch nie ändern.
Natürlich durfte mit Roghir und Yarok ins direkte Getümmel. Wenn alles nach Plan lief, würde er mit den Beiden die Chance nutzen, an die Empfindlichen Stellen der Wapitis zu kommen, ohne dabei selbst einen Tritt zu kassieren. Dementsprechend stieg auch seine Aufregung spätestens, als sie die letzten Meter zu ihrem Versteck pirschten. Er bemerkte Yaroks Blick und Roghirs Murmeln, blinzelte jedoch jegliche Gedanken darüber hinweg. Er musste ihnen, den anderen und der Aufteilung vertrauen, sonst hätte er gar nicht erst mitkommen brauchen. Also hieß er das typische Kribbeln in seinem Körper willkommen. Er liebte dieses Gefühl, wenn die Aufregung seine Kräfte sammelte, seinen Mut stützte und seine Konzentration auf das Geschehen so mühelos wurde. Manch einer beschrieb es, als würde die Welt langsamer, doch Niyol hätte es andersherum definiert; es war wurde man einfach schneller als sonst.
Er spürte seine zwei Gefährten neben sich, schätzte automatisch und emotionslos -ein weiterer Vorteil in diesen Situationen- ihre Rollen bei dem kommenden Kampf ab. Gleichzeitig war es kein Problem, die ersten Schritte der anderen zu verfolgen. Shiros überraschendes Auftauchen ließ ihn leicht nach Luft schnappen und dann grinsen, es gab doch immer wieder Überrschungen. Yarok sortierte nocheinmal seine Pfoten und Roghir offenbarte eine Ahnung seines eigenen Handelns, indem er sich etwas mehr in den Hintergrund zurück zog. Auch Niyol konnte nicht anders, als vorbereitend mit den Muskeln zu spielen. Doch zu früh los zu springen war genauso unpraktisch wie zu spät.
Kurz vor ihnen verriet das Zucken der ersten Wapiti-Kuh, gefolgt von dem leichten Ohrenspiel, dass sie sie bemerkt hatte. Viel Zeit zum überlegen blieb ihr nicht und sie setzte zum Sprung an. Einem gewaltigen Sprung, so tief wie sie die Gelenke beugte. Den letzten Moment des Absprungs sah Niyol nicht mehr, denn jetzt kam der Moment des Handelns: er warf sich mit den Vorderläufen auf eine parrallele Bahn zur abgeschätzten Sprungrichtung, um sowohl in passender Bewegungsrichtung zu sein, als auch möglichen Hufen aus zu weichen, und noch während er die Hinterbeine unter den Körper zog, um sofort den nächsten Sprung anzusetzen, flog die Wapiti-Kuh auch schon an ihm vorbei. Der Moment, indem sie auf kam, war sein Ziel, hier musste sie ihr Gleichgewicht finden und konnte ihn schwerer mit ihren Hufen treffen. Also sprang er sofort los, um möglichst direkt mit ihr zu landen. Im Gegensatz zu ihr würde er auf jeden Fall versuchen sein Gleichgewicht über Gegendruck an ihrem Körper zu sichern. Wenn sie dabei umfiel umso besser. Mit gefletschten Lefzen visierte er ihre Flanke an, und zerrte, so schnell er konnte daran, um sie zu Fall zu bringen. Ihre Beine versuchte er dabei im Blick zu behalten, um notfalls rechtzeitig weg zu springen. Doch ihre Chancen waren schlecht. war er einmal zu nah dran, konnte sie ihn schlecht mit voller Wucht treffen und das Getrüpp schien das Quennchen Glück zu sein, auf das er immer baute.

( bei der Jagd )
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
04.10.2020 15:14 Forum: Das Tal

An sich wäre es interessant gewesen die Reaktionen zu beobachten, die er nun leider nur geringfügig aus den Augenwinkeln registrieren konnte. Nicht genug, um sich ein wirkliches Bild zu machen, aber er hatte sich nunmal in den Mittelpunkt zu Takata gestellt, da konnte er sie jetzt leider nicht wieder aus den Augen lassen.
Natürlich verstand sie seine Anspielung falsch. Dass er es absichtlich als Hypothese formuliert hatte, überhörte sie in ihrem Wahn schlichtweg. Trotzdem bekam er nur ein paar wenige Worte zugespuckt, bevor die Weiße sich zu Skadi drehte, die nun ebenfalls versuchte, die Situation aufzuklären. Nun offenbarte sie direkt, wer alles dabei gewesen war. Aber noch viel wichtiger: sie stellte auch klar, auf welche Weise sie gedachte, mit der Situation umzugehen.
Takatas Meinung dazu stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch Skadi wahr wohl der einzige Wolf, bei dem sie sich noch versuchte zusammen zu reißen. Dementsprechend brauchte sie ein anderes Opfer um ihren Frust loszuwerden.
Einmal umdrehen und zack, sie zerrte Yarok auf die Bühne. Der wirkte kurz geschockt fing sich aber erstaunlich schnell und brachte trotz aller Spontanität eine ausgesprochen diplomatische Antwort zustande. Anerkennend schloss Niyol das Maul und nickte nur einmal kurz, anstatt etwas zu sagen. Es war immer besser wenn jeder selbst für sich sprach. Außerdem hatte er dadurch die Gelegenheit, mit halben Ohr dem Gespräch von Ayjana und Roghir zu lauschen. Das weiße Rotauge war jedoch mittlerweile soweit in Rage gebracht worden, dass sie sich auch bemüßigt fühlte, sich zu äußern. Eins musste man Takata zugute halten: Sie stärkte unwillkürlich den Zusammenhalt der anderen Wölfe im Rudel. Nur eben leider indem sie sich selbst dabei ausschloss.
Zumindest schien sie nun zu diesem Schluss zu kommen, denn auf einmal fuhr sie ihre Aggression zurück, drehte sich scheinbar sachlich zu Skadi, erklärte ihre Meinung und zog dann sang- und klanglos von dannen.
Überrascht ließ sich Niyol auf seinen Allerwertesten plumsen und schnaufte. So richtig glauben konnte er es nicht, dass Takata da grade wirklich ging und schaute fragend in Skadis Gesicht. Die Sandfarbene kannte Takata nun genausolange, hatte vermutlich noch viel mehr den Wandel der Weißen miterlebt als er selbst. Was sie wohl dachte?
Avon lenkte ihn ab, indem er hinter ihm vorsprang und freudig in die Seite knuffte und sich daraufhin etwas zu übermütig freute. Der Rüde schien einmal mehr eher ein Welpe als ein ausgewachsener Wolf zu sein. Aufgekratzt sprang er auf Yarok und Aarinath zu um sie zu Loben. Und irgendwie musste Niyol über seine Art grinsen. Auch wenn er etwas Sorge hatte, dass Avon vergessen hatte, was das eigentliche Problem war. Andererseits: wenn sie herumsaßen und Trübsal bliesen waren sie auch nicht sicherer.
Also stand Niyol wieder auf und ging zurück zu Skadi, um ihr aufmunternd zu zulächeln.

"Ich denke du hast dir Respekt von den Neuen erarbeitet."

Kurz stupste er sie vorsichtig an der Seite, bevor er sich so drehte, dass er neben ihr gut zu den anderen schauen konnte.

"Irgendwie ist Avons seltsame Art eine gute Erinnerung, dass es auch weitergehen muss. Findest du nicht?"

Schon war wieder das schelmische Grinsen in seinem Gesicht. Takata würden sie im Moment nicht aufhalten können und vorerst war das vielleicht auch gut so. Sie hatte ja angedeutet, sich nicht zu weit zu entfernen, es war also kein endgültiger Abschied.

(Rudelplatz in der Nähe des Mondscheinsees; Skadi; Avon, Ayjana, Aarinath, Kachnik, Roghir, Yarok, zunächst noch: Takata)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
29.07.2020 10:54 Forum: Das Tal

Insgesamt nahmen die Neuen die Informationen welche Skadi häppchenweise ausspuckte spontan gesehen recht gut auf. Allerdings konnte es auch daran liegen, dass Takata beschlossen hatte in ihrer Mitte ein Drama zu starten. Ihr gegenwärtiges Schauspiel hielt die anderen vermutlich vor großen eigenen Gedanken ab. Aber auch wenn bis jetzt niemand die Weiße so ansah, als ob er offensichtlich auch ihrer Meinung war, sollte sie lieber nicht noch länger so über Shiro herziehen, welche dieses Mal wirklich rein gar nichts falsch gemacht hatte. Eher im Gegenteil.

"Angenommen ich bin beim Betrachten der Unglückliche gewesen, der abgerutscht und dem Kadaver zu nah gekommen ist."

Bewusst machte Niyol eine Pause, damit Takata sich ihm zuwenden konnte. Erst dann sprach er mit möglichst ruhiger Stimme weiter.

"Wir haben zu spät erfahren, dass es sich tatsächlich um eine Wolfskrankheit handelt, die den Fremden sterben ließ. Wir hatten bereits alle irgendwie Kontakt miteinander und selbst wenn Pilgrim jetzt erst angesteckt werden würde. Es ginge nicht anders, da er ohne das Rudel nicht überleben könnte."

Niyol war sich ziemlich sicher, dass Takata sich ohne Sündenbock nicht so leicht von Shiro ablenken ließ, also versuchte er es auf diese Weise. Am Ende hatte Skadi es bestimmt absichtlich so hervorgebracht, dass niemand wusste wer derjenige gewesen war, auch wenn die meisten es dem Alten vermutlich eher verzeien würden, als einem anderen Wolf. Er nahm eigentlich nicht an, dass jemand ihm abkaufen würde, dass er den Kadaver berührt hatte, doch selbst wenn, er hoffte dass sie selbst daraus kamen, dass es mittlerweile keinen Unterschied machte, wer der erste gewesen war.
Am Ende musste hauptsächlich Takata ausgebremst werden, vielleicht holte sie kurz Luft, damit Skadi sie auchnoch irgendwie beruhigen konnte.

(Rudelplatz in der Nähe des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
26.06.2020 21:27 Forum: Das Tal

Alle kamen sie auf ihre Weise angetrabt. Am tollpatschigsten stellte sich dabei wieder dieser Avon an. Er wirkte als wäre er nicht ganz auf einer Wellenlänge mit seinen eigenen Beinen, die ihn mal hier mal dorthin trugen, während seine Gesichtszüge unwillig bis erschrocken wirkten. Als er am Ende in Niyols Richtung taumelte, konnte dieser nur neugierig zuschauen, wie das Schicksal seinen Lauf nahm und Avon durch seine Schulter gebremst wurde.
Mit schiefgelegtem Kopf schaute er den Rüden an, während dieser anfing eine Entschuldigung zu stammeln, dann aber doch mit Blick zu Skadi innehielt, da diese begonnen hatte zu reden. Um ihn nicht in noch mehr Verlegenheit zu bringen, blinzelte Niyol ihn mit einem wohlwollenden Lächeln an und schaute dann einfach erstmal zu Skadi, um zu demonstrieren, dass es keine große Sache war und es jetzt wichtigeres gab.
Nach dieser kleinen Vorführung blickte er jedoch wieder in die Gesichter der anderen Wölfe, in der Hoffnung irgendwo ein paar Blicke in Innere von jemandem zu erhaschen.
Bevor Skadi ihren spannungsaufbauenden Start in die Berichterstattung ausbauen konnte, lenkte sie gekonnt ersteinmal alle vom Hauptthema ab.
Zita und Pilgrim. Tja, wo waren sie nun wieder? Irgendwie schien es ein Fluch dieses Rudels zu sein, dass ständig irgendwer verschwand. Die Neuen hatten gesehen, wie die beiden älteren sich davon gemacht hatten und Niyol wollte schon seufzen, als doch tatsächlich Shiro ohne großes Bimborium die Aufgabe an sich nahm und auf die Suche nach den beiden machte.
Erstaunt und ein wenig beeindruckt über diese unkomplizierte Art blickte er ihr hinterher und bemerkte erst jetzt Avons fragende Miene. Die konnte er jedoch nur mit einem Schulterzucken beantworten. Zia und Pilgrim waren nun leider beides keine Wölfe, die in der Regel nachvollziehbar handelten. Voraus zu ahnen, was sie vorhatten, war dann doch eine Nummer zu groß für ihn.
Also schaute er einfach wieder zu Skadi und wartete erneut, was als nächstes kam und wie die Anderen reagieren würden.

(Rudelplatz in der Nähe des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
21.05.2020 11:10 Forum: Das Tal

Sie wollte also alle losschicken. Niyol nahm nicht an, dass sich jemand ausklinken würde. Grade auch, weil alle beweisen wollten, dass sie sich gut einfügen würden. Bis jetzt wirkten alle eher motivoert für alles mögliche als zu unsicher um etwas zu wagen. Aber immerhin: es war eine ganze Weile her, dass sie so eine große Gruppe gewesen waren. Am Ende würde es schon gut gehen.
Mit einem leisen Schnauben versuchte er noch einmal jegliche Spannung loszuwerden, bevor er lächelnd Skadis drei Schritten folgte und sich wie Takata in ihrer Nähe niederließ. Skadi und Takata würde er nicht ganz so intensiv beobachten müssen, denn im Gegensatz zu den anderen, kannte er die zwei am besten. Nach und nach kamen die "Neulinge" dazu und gaben ihm damit nocheinmal die Chance, nacheinander jeden einmal in Ruhe anzulächeln und kurz zu mustern.
In Vorfreude darauf, sich die verflixten Gedankenknoten einfach bei einer konzentrierten Jagd aus dem Kopf zu laufen, kribbelte bereits sein Brustkorb. Er konnte nicht umhin, kaum merklich mal die eine, mal die andere Vorderpfote zu belasten und somit ein bisschen herum zu zappeln.
Da er Zita und Pilgrim ohnehin nicht bei der Jagd erwartete, dauerte es eine Weile bis ihm auffiel, dass die beiden noch nicht da waren, doch vorerst,machte er sich keine allzu großen Gedanken deswegen. Die beiden lebten schon eine Weile in ihrer ganz eigenen Welt.

(Rudelplatz in der Nähe des Mondscheinsees)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
05.04.2020 18:52 Forum: Das Tal

Skadi beantwortete ihm netterweise trotzdem seine erste Frage. Ok, im nachhinein war es eine dumme Frage gewesen, stellte er nun fest. wann sonst war der Alte schließlich bei der Leiche gewesen. Naja, Skadi schien mit anderen Dingen beschäftigt, sodass sie scheinbar einfach nurnoch versuchte alles zu beantworten. Glück für ihn.
Die weiteren Antworten waren allerings nicht besonders befriedigend. Bis auf den Geruch war also anscheinend nicht so auffällig gewesen, dass er es spontan selbst genannt hatte? Er wollte definitiv ihrem Rat folgen und den letzten Neuzugang dazu noch selbst ausfragen. Wann er das allerdings machen sollte, ohne die Anderen vor der offiziellen Ankündigung damit zu informieren musste er noch herausfinden. Zu warten bis alle anderen bereits in Panik ausbrachen lag ihm jedenfalls fern.

"Gute Idee, mit vollem Bauch sind sie vielleicht etwas schwerfälliger und verdauen die Neuigkeinen gleich."

Grinsend nickte er ihr zu. Die anderen Dinge bedurften keiner weiteren Worte, da es einfach zu wenig Anhaltspunkte gab. Als er weiter fuhr, war er allerdings wieder etwas ernster:

"Hinterher wäre die Konzentration besimmt zu schlecht. Zumal sich alle noch nicht sonderlich lange kennen. Wen willst du alles losschicken?"

Alle konnten durch Pilgrim ja ohnehin nicht mit und es gab noch den ein oder anderen Wolf, dem Niyol spontan nicht ganz zutraute, bei einer Jagd hilfreich zu sein, auch wenn offenbar bis jetzt alle irgendwie überlebt hatten.
Kurz schaute er daher zu den restlichen Wölfen bevor er wieder zurück in Skadis steinerne Fassade blickte. Kurz öffnete er das Maul im automatisch aufkeimenden Versuch, sie etwas zu beruhigen, beschloss aber, dass es bis nach der Verkündung wohl besser war, wenn sie diese Maske aufrecht hielt. Danach konnte er mal wieder versuchen, sie aus den tiefen ihres Ich's hervor zu locken.
Also beließ er es dabei, ihr ein Lächeln zu zuwerfen, in der Hoffnung, dass sie es als Beistand verstand.

(Skadi)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
22.03.2020 12:16 Forum: Das Tal

Die Geschichte wurde nicht grade besser. Mit dem neuen Rüden klang es schon irgendwie seltsam, aber als dann auchnoch der alte ins Spiel kam...

"Ach Wolf. Pilgrim will uns wohl alle mit nehmen."

Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf und konnte selbst kaum über seinen Witz lachen. Der verrückte Alte hatte sie nun also ohnehin schon indirekt mit dem Kadaver in Kontakt gebracht.

"Das die Gefahr ausgerechnet durch ihn so nah ist... Wann hat er den Toten denn berührt?"

Noch bevor Skadi antworten konnte schüttelte er den Kopf.

"Egal, ihn jetzt fort zu schicken macht ja ohnehin keinen Sinn. Wissen wir wenigsten, an was für Anzeichen wir die Kankheit erkennen?"

Dass der Zusammenhalt der Gruppe um jeden Preis bei einer so ominösen Krankheit das Mittel zum Überleben war bezweifelte er eigentlich und sagte daher nichts zu ihren möglichen Beuteplanungen. Aber seine Bequemlichkeit und die ein oder andere Gefühlsduselei, welche er versuchte nicht bewusst zu benennen, ließen ihn an Skadis erste Hoffnung glauben, dass es einfach ohne Wirkung an ihnen vorbei ging. Ansonsten wäre es eigentlich endlich Zeit gewesen wieder weiter zu ziehen, auch wenn das Eis seinen Spielraum vermutlich ziemlich einschränken würde.

(Skadi)
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