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Thema: Alles Gute zum 18., liebe Wölfe der Nacht!
17.09.2024 23:04 Forum: Grundlegendes & Neues

Jetzt sage ich aber auch noch mal was dazu, trotz Eigentlich-Abwesenheit. ^^'



18 Jahre ... das ist schon ein stolzes Alter für so ein Rollenspiel-Rudel. wuff
Ich fange diesmal nicht damit an, wie ich am Abend des 17.09.2006 auf die Idee kam, auch ein Rudel zu gründen und kurzerhand bei Rapidforum ein solches anlegte etc. pp., das kennt ihr ja alles schon. xP

Anouk hat es sehr gut zusammengefasst und so gilt mein Dank euch allen, liebe Mitglieder, die ihr regelmäßig mit uns schreibt und dieses Rollenspiel lebt (auch durch nicht-rollenspielbezogene Tätigkeiten wie dem Chat). Danke hierfür!

Es lohnt sich, die unendliche Geschichte der WdN weiter zu spinnen, denn noch immer wohnt uns die Kreativität inne und der Brunnen der Ideen sprudelt weiter.

@Pan Ja, drei Jahre bist du schon dabei. ^^ Heute ist das gar nicht mal mehr so viel. Mir geht es auch so mit den Mitgliedern des Forums, dass ich denke ... der/die ist ja noch recht neu dabei und dann sind es doch schon einige Jahre. Früher war das anders. Als die ersten Rollenspielforen 1-2 Jahre alt wurden, hat man das gefeiert und hat gestaunt. Dabei ist der kontinuierliche Bestand an zunehmenden Jahren und aneinandergereihten Geburtstagen für die WdN längst zu einem verlässlichen Begleiter des eigenen Rl geworden. Zumindest ich bin dankbar dafür, denn wenn man nach links und rechts schaut und sieht, wer unter den einstigen Größen unter den Wolfs-Rollenspielen uns schon verlassen hat, dann erst sieht man, dass das leider nicht selbstverständlich ist ...


Danke für das schöne Gedicht, Anouk! Werde es bei Zeiten auf die Seite unter Kreatives stellen, denn es hat seinen Platz dort verdient. smile
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
01.09.2024 16:04 Forum: Das Tal

Das Ringen mit dem Bären entwickelte sich zu einem Kampf um Leben und Tod. Takata fand sich unverhofft im Epizentrum dieses beginnenden Unglücks. Sie ahnte, dass der Bär nicht ohne Grund hervorgeschossen gekommen war. Seinerzeit hatte Tihar den Petzpetz provoziert, dieses Mal waren es andere Subjekte aus ihrem Rudel. Aber sich darüber Gedanken zu machen, half ihr nicht weiter. Sie stand im Fokus des Riesen und obgleich sie erschöpft war von der Wanderung mit Roghir, sie musste sich bewegen, ausweichen, hin- und herspringen, um kein leichtes Ziel zu sein. Dem Bären streckte sie ihr grimmmigstes, zornigstes Gesicht entgegen, das sie aufbringen konnte. Seine Versuche, nach ihr zu schnappen, blieben erfolglos ... bis plötzlich eine weitere Stimme ertönte, die sie nicht im Entferntesten in ihrem Bewusstsein gehabt hatte. Jetzt aber stach sie dazwischen wie ein einschlagender Blitz. Wer ...?! Für den Bruchteil eines Augenblicks, schwenkte sie ihr Augenmerk auf die dunkle Wölfin. Sie konnte gerade noch identifizieren, dass es sich um ihre ungeliebte Widersacherin Shiro handelte, als auch schon der Donnerschlag erfolgte. Etwas oder jemand schlug ihr so heftig auf den Kopf, dass sie für einen Moment alles vergaß, einschließlich sich selbst. Die Geräuschkulisse wurde zu einem dumpfen Gemisch, das Bild ihrer Umwelt zu einem verschwommenen Farbenspiel und ihr Gleichgewicht verabschiedete sich besser gleich als später. Sie taumelte noch ein Stück in Richtung Roghirs, dann fiel sie ohnmächtig zu Boden. Für den Moment schien alles egal ... es war wie ein letzter Gruß ihres Dämonenwolfs, der ihr ein weiteres Mal hatte zeigen wollen, dass nur er im Stande war, die Übermächtigen zu Fall zu bringen. Unversehens schweifte die Weiße in eine surreale Traumwelt ab, die weder Oben noch Unten kannte, weder Falsch noch Richtig und in der es so etwas wie Gefahr nicht mehr gab. Hilf- aber hoffentlich nicht schutzlos lag ihr weißer Leib auf dem Platz des Geschehens. Wenn kein Wunder geschah, würde sie zumindest zertrampelt werden vom braunen Ungetüm wie ein unbedeutendes Insekt.

(bei Roghir, Shiro und dem Bären | Valdis & Avon auf Distanz | Nähe Mondscheinsee)
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.07.2024 21:28 Forum: Das Tal

Bär ... der Bär mit dem einen Auge ... Tihar ... Blut ... Schmerz ...
Die Weiße stand da wie zur Salzsäule erstarrt und musterte den Bären, kaum dass sich dieser ans Tageslicht begeben hatte. Die Höhle hatte sie bis eben kaum wahrgenommen, den Geruch des Bären ebenso wenig. Viel zu sehr hatte sie sich um ihre Abneigung geschert, die sie dem Chaotenpärchen gegenüber empfand. Der Trotteltimber machte als erstes Bekanntschaft mit dem Ungetüm. Sie bekam nicht einmal mit, dass diese Valdis an ihr vorbeipreschte wie von einer Tarantel gebissen. Avon, so nannte sich der Chaoswolf, entging nur knapp dem Prankenschlag des Bären. Grausige Erinnerungen wurden in ihr wach. Die schmerzhafte Pranke eines Bären ... nur zu gut erinnerte sie sich daran, spürte wieder so ein Stechen in ihrer Rute. Zwar begann sie etwas herumzutippeln, von einer echten Flucht aber konnte nicht die Rede sein. Wohin auch? Sie traute dem Ungetüm zu, schneller zu sein als sie. Zumal ... was war mit ihrem Begleiter? Avon schoss an ihnen vorbei, nicht ohne noch irgendeinen Stuss von sich zu geben, der so schlecht in die Situation passte wie Schneefall im Sommer. Damit waren die beiden Kindsköpfe verschwunden, was nicht schlimm gewesen wäre, hätten sie ihnen beiden nicht noch ein fragwürdiges Abschiedsgeschenk dagelassen ...
Takata zitterte. Die Erinnerung an ihre letzte Begegnung mit einem solchen Ungetüm saß ihr noch immer in den Gliedern. Sie vermochte es nicht, irgendetwas Sinnvolles zu tun. Stattdessen geschah gerade etwas, das man gemeinhin als Déjà-Vu bezeichnete ... Der dunkle Wolf preschte vor und versuchte dem wütenden Monster die Stirn zu bieten. Genau so war es damals auch gewesen. Der Bär hätte ihn fast erdrückt, erstickt ... sie hatte in sein Stummmelschwänzchen gebissen und ihn noch wütender gemacht. Dass sie das überhaupt auch nur ein Mal überlebt hatte, war ein Wunder gewesen. Wie sollte sie noch einmal mit dem Leben davonkommen?
In ihr braute sich etwas zusammen. Hitze rann durch ihre Adern. Ihr Leib zitterte immer stärker. Sie biss die Zähne fest aufeinander und fixierte das Monstrum. Sollte sie erneut das schwache Prinzesschen spielen, dass sich von einem Dämon retten ließ? Wie hätte Skadi reagiert. Skadi war tot. Deswegen. Sie vernahm nicht mehr, was der Schwarze äußerte. Sie wusste nur, dass sie das alles nicht wollte. Bald schon brach es aus ihr aus und sie jaulte lauthals.

„Tihar! Nein!“

Die sie umgebenden Kreaturen waren zu leblosen aber agierenden Figuren verkommen. Sie fand sich wieder auf einem Präsentierteller, wo das Schicksal leichtes Spiel mit ihr hatte. Ängstlich und verzweifelt zu gleich reckte sie den Kopf und heulte voller Panik.

„Neiiiineiiineiiiiin.“

Als ihr die Luft ausging, ächzte sie erschöpft. Der Bär war monströs und würde sie kaltstellen. Sie schnaufte und japste. Nicht noch einmal wollte sie erleben, was ihr und ihrem Begleiter widerfahren war ... nicht noch einmal wollte sie zum hilflosen Opfer degradiert werden, das zum Sterben verdammt war. Das hatte zur Folge, das bei ihr ein altes Programm schaltete, das kein Nachdenken mehr erforderlich machte. Der Bär legte alte Strukturen bei ihr frei, die seit ihrer ersten Begegnung mit einem solchen fest in ihr verankert waren. Die Weiße schoss vor, schlug dann einen Haken und lief im Halbkreis um das große Tier. Sie schnaufte und ächzte dabei, Speichel spritzte, als würde sie jederzeit kollabieren. Doch in ihrem Blick stand die Entschlossenheit einer Jägerin. Dabei galt es nur, eine Gefahr auszuschalten, um Tihar nicht ein zweites Mal zu verlieren. Sie wusste, was zu tun war und sobald das Ungetüm nicht Acht gab, würde sie in in die Mangel nehmen, ungeachtet der Schmerzen und aller Folgen, die es für sie mit sich brachte.


(bei Roghir und dem Bären | Valdis & Avon auf Distanz | Nähe Mondscheinsee - Takatas Heulen für Kachnik, Ayjana, Aarinath, Pantalaimon & Shiro hörbar)

[siehe Bärenbegegnung die 1., Strg + F „Meister Petz“ ]
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
13.07.2024 20:03 Forum: Grundlegendes & Neues

Benutzer Karu auf eigenen Wunsch hin in Anouk umbenannt.
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
07.07.2024 16:05 Forum: Grundlegendes & Neues

Da es visuell leider nicht so auffällt, weise ich hier noch einmal darauf hin-

Die Wer-ist-dran-Liste, die ja bereits seit einigen Monaten auch die abwesenden Mitglieder anzeigt, verweist nun mit dem Wort Abgemeldet: auch direkt auf das Unterforum mit der Abmeldeliste. So kann man leichter dorthin gelangen und sehen, wer wie lange und ggf. warum abgemeldet ist (wofür in der Kopfzeile des Forums kein Platz mehr war).

Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
22.06.2024 17:17 Forum: Das Tal

Da waren sie nun. Zurück im alten-neuen Revier. Es war der Ort, den sie einst vorgeschlagen hatte (Folgt den Störchen, denn sie wissen, wohin!) und an den Skadi sie geführt hatte. Sie war zurück, doch ohne die kluge Sandfarbene war er nicht mehr derselbe. Hier lag nichts mehr, das ihr noch von Bedeutung war. Skadi war tot, Lynx ebenso, Niyol sicherlich noch immer verschwunden, Kyevjen ebenso ... was also tat sie hier? Sie war Roghir gefolgt. Nicht, dass es sie gekitzelt hatte, zurück an einen Ort voller Fremde zu gehen, der einst ihr Zuhause gewesen war. Man konnte auch nicht behaupten, sie hatte Roghir einen Gefallen tun wollen ... aber insgeheim wusste sie, dass sie nur in der Gruppe eine Chance hatten, auch dann, wenn die Gruppe der Tod bedeutete, denn wenn die Krankheit irgendwie ansteckend war, dann war das Rudel ihr aller Untergang. Sollten sie nicht Abstand halten, nachdem sie so nahe bei dem sterbenden Lynx gewesen waren? Doch noch spürte die Weiße nichts in ihrem Körper, das auf ein Symptom dieser mysteriösen Seuche hindeutete. Auch Roghir wirkte ganz normal. Erwischte es am Ende nur bestimmte Tiere?
Die Ersten, die sie bei ihrer Rückkehr trafen, waren Susi und Strolch, nur viel dümmer. Obgleich sie an diesem Ort keine Freunde mehr hatte – und über eine Shiro hätte sie sich ganz sicher auch nicht gefreut – aber dass es gleich diese beiden Schlumpis waren, regte sie dann doch innerlich ein Stück auf. Sie war nicht scharf auf eine erneute Auseinandersetzung, immerhin hatte sie neben Roghir auch niemand gebeten, zurückzukehren. Doch ausgerechnet Avon und diese freche Fähe, deren Namen ihr entfallen war. Ernsthaft? Das Schicksal stellte sie nach dem furchtbaren Dahinscheiden ihres einzigen richtigen Freundes auf eine weitere harte Probe. Mehr noch ... der Anblick dieser beiden Wölfe war der fleischgewordene Hohn. Sie grummelte tief in sich hinein, als sie den Beiden so nahe gekommen waren, dass sie sie vor einer Höhle stehen sehen konnten. Roghir stand weiter vorn, sie hielt sich etwas im Hintergrund und grub die Krallen tief in den Untergrund. Was waren das für Gefühle, die die Begegnung mit solchen Zeitgenossen in ihr hervorriefen? Skadi hätte sie vermutlich gescholten dafür, war sie selbst doch einst die Friedfertigkeit in Person gewesen. Was war davon noch übrig? Das unbarmherzige Schicksal, das sich wie Pech an ihre Fersen geheftet hatte, war erbarmungslos und hatte sie zu dem gemacht, was sie heute war. Das mit dem „Gestank“ jedenfalls war ihr nicht entgangen. Der Timber war auch nicht gerade das, was man eine Wohltat für den Geruchssinn bezeichnen konnte!
Aus Takatas Augen glitt förmlich ein greller scharfer Blitz. Nur ganz kurz warf sie einen Blick auf das so passende Paar. Der Rüde hatte sich vor die freche Göre gestellt und faselte etwas von „beschützen“ – ein Wolf, der seinem eigenen Schwanz hinterherjagte!
Ihr Blick glitt mit einer gewissen Ehrfurcht zu Roghir herüber. Sie bewunderte den Rüden für seine Ruhe, für seine Ausgeglichenheit und seine Geduld. Er begrüßte die beiden, dabei meinte sie ganz deutlich zu spüren, dass auch er nicht viel für den Trottel übrig hatte, der sich stets so witzig gab. Wie er zu ihrer Geschlechtsgenossin in Grau stand, wusste sie zwar nicht, aber vermutlich rangierte sie nicht viel weiter oben in seiner Reihenfolge der Lieblingsartgenossen, allein durch ihr Zusammentun mit dem Trotteltimber ruinierte sie sich früh genug ihren Namen ... wie auch immer dieser gewesen war. Valdis, erfuhr sie durch Roghir. Aha. Takata vermochte es, nicht die Zähne zu blecken, nicht abwertend zu zischen, ja nicht einmal, die gelben Augen zu verdrehen. Aber sein freundliches Hallo konnte sie nicht nachmachen, zu viel Widerspenstigkeit versperrte den Weg. Sie setzte sich hin und ließ den Blick herumschweifen, als ging sie das alles nichts an. Viel mehr wartete sie darauf, wie Roghirs Plan aussah. Sie nahm sich vor, sich von nun an einfach an das zu halten, was er ihr empfahl. Viel zu sehr hatte sie sich in die Idee hineingesteigert, er könnte der nächste Anführer sein, der in Skadis Stapfen trat. Seine Geduld, die er gegenüber zwei solchen Bruchwölfen aufbrachte, bewies das einmal mehr.

[Avon, Valdis & Roghir | Höhle, Nähe Mondscheinsee]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
29.04.2024 17:50 Forum: Das Tal

Noch immer wusste sie nicht, ob ihre Entscheidung, mitzukommen, die richtige gewesen war. Es passte auch nicht unbedingt zu ihr, dass sie etwas tat, um jemand anderen nicht zu enttäuschen. Das hätte gegenüber Lynx gepasst, doch selbst bei Skadi war sie sich nicht zu fein gewesen, ihr die Meinung zu geigen. Ob sie das im Nachhinein bereuen sollte? Es schmerzte sie etwas, zu wissen, dass sie nicht im Guten auseinandergegangen waren. Wie gern hätte sie Abschied von ihr genommen, ihr mitgeteilt, dass sie sie trotzdem als eine gute und weise Alpha betrachtet und als Persönlichkeit geschätzt hatte. Doch dafür war es jetzt zu spät. Sie würde in Kürze mit Roghir auf ein Rudel treffen, dass ohne Führung war. Und der einzige Wolf, den sie sich vielleicht als Leitwolf hätte vorstellen können, lehnte dies kategorisch ab. Das musste sie akzeptieren und es würde sich zeigen, wie einfach dies ging, wenn sie wusste, wer die Rolle des Anführers in Zukunft übernehmen würde.
Sie lief dem Dunklen langsam hinterher, stets mit einem respektvollen Abstand, obgleich sie beide unter dem Baum sehr dicht zusammengesessen hatten, was ihr nicht unbedingt missfallen war. Gewiss konnte Roghir Lynx nicht ersetzen, Skadi schon gleich gar nicht, er war anders und das war vollkommen in Ordnung. Sie brauchte Zeit, um sich daran zu gewöhnen, an ihn, auch an die anderen Neuankömmlinge, doch sah sie bei dem Schwarzen am ehesten die Chance, dass er dauerhaft so etwas wie Sympathie verdient hatte. Takata folgte ihm Schritt auf Tritt, überwand den Felsen, die Baumstämme und Sträucher, beobachtete ihn und ihre Umgebung dabei immer genau. Es war befremdlich und vertraut zugleich, zurück in wärmeren Gefilden der Storchenhalbinsel zu sein. Obgleich sie dem kalten Klima von Natur aus angepasst war, hatte sie nichts gegen ein milderes einzuwenden. Sie musste nun nicht mehr Schnee lecken, um den Durst zu stillen. Als sie auf einen Flusslauf stießen, holte sie beide unabhängig voneinander das Verlangen zum Stillen ihres Durstes ein. Die Weiße stellte sich etwas weiter ab ans Ufer und tat es ihm gleich, indem sie ein paar großzügige Schlucke aus dem kühlen und klaren Wasser nahm. Es war wohltuend; erst jetzt fiel ihr überhaupt auf, wie dringend sie dies nötig gehabt hatte. Sie bemerkte erst etwas später, dass er schon weitergegangen war und schüttelte sich, eh sie sich ihm anschloss.
In diesem Moment schien es, als versuchte sie ihn nachzumachen, dabei hatte sie nur dieselben Verlangen wie er. Auch sie wollte wissen, woran sie waren und auf welche Gesichter sie zuerst stoßen würden. Es würde nicht Skadis sein - das einzige, das bei ihr ein rhythmisches Herzschlagen verursacht hätte. Gewiss, sie hätte sich vor der Sandfarbenen rechtfertigen müssen, weshalb sie wieder da war und erklären müssen, inwiefern sie vielleicht über die Strenge geschlagen hatte. Das alles aber blieb aus und sie konnte nicht einmal behaupten, dass sie froh darüber war. Auch Takata hielt die schwarze Nase in den Wind und witterte. Das tat sie standardmäßig und dachte sich zunächst nicht viel dabei. Sie waren längere Zeit gewandert und auf niemanden getroffen. Fast war sie versucht anzunehmen, sie wäre allein mit ihm besser dran gewesen als mit ....... echt jetzt?! Sie stockte und legte die Ohren angespannt zurück. Den Rüdengeruch wusste sie sofort einzuordnen. Es war der vertrottelte Komiker, der über seine eigenen Läufe stolperte und sich stets durch ein großes Maul aber wenig Hirn ausgezeichnet hatte. Der andere Geruch eines Weibchens dagegen war ihr noch nicht so vertraut und würde ihr dennoch so bald nicht mehr aus dem Kopf gehen: Er gehörte der jungen Großklappe, die sich schon kurz vor Lynx' Ableben unmöglich gezeigt hatte und es gar nicht erwarten konnte, den Sterbenden zurückzulassen! Die Weiße legte die Ohren weiterhin zurück und kräuselte die Lefzen, auf dass ihre Zähne zu einem Fletschen hervorschimmerten. Rasch unterließ sie die Geste wieder, als ihr klar wurde, dass das bei Roghir nicht unbedingt auf Begeisterung stoßen würde. Er vertraute ihr und erwartete mit Sicherheit, dass sie nicht sofort die Köpfe unliebsamer Artgenossen rollen ließ. Dabei rollten die hohlen Hauben der beiden genannten mit Sicherheit besonders weit. Als er sie anwies, dass er den diplomatischen Part übernehmen würde - immerhin wusste er selbst nur zu gut, wie schwierig der Umgang mit diesem Bonny-und-Clyde-Verschnitt war, gab sie sich handzahm und bejahte durch eine sachte Geste mit dem Kopf. Natürlich. Sie würde ihm nicht die Blöße geben und ihn vor den anderen als Idioten hinstellen, weil er eine völlig unmögliche Takata zurück ins Rudel brachte. Das hätte nicht nur Skadi rasend gemacht, sondern sie selbst wusste nur zu gut, wie es sich anfühlte, für so jemanden verantwortlich zu sein. Das Erbe Tihars lastete auf ihr wie eine tiefgreifende Narbe, die von Zeit zu Zeit noch immer schmerzte.

[Bei Roghir, in der Nähe von Avon & Valdis (u. Kachnik?) | Beerenwald, Mondscheinsee ]
Thema: Neuigkeiten & kleinere Meldungen
10.04.2024 19:27 Forum: Grundlegendes & Neues

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Liebe Nachtwuffis,

wie ihr sicher mitbekommen habt, ist die Künstliche Intelligenz in aller Munde.
Ich habe zuletzt mal etwas herumprobiert mit Bilder erzeugender KI (z. B. Lexica oder Playground *) und war mit einigen Ergebnissen schon ganz zufrieden.

Gern könnt ihr versuchen, Bilder von eurem Char / euren Chars damit zu erstellen, so gut euch das gelingt. Grundsätzlich dürft ihr (solange der KI-Anbieter, wie die von mir genannten das erlaubt), diese Bilder auch im Forum verwenden, etwa als Avatar, im Charakterbogen oder in eurer Signatur. Achtet jedoch darauf, dass sich euer Wolf nicht zu stark verändert (ein erster Versuch von Takata ist mir nicht so sehr gelungen). Man muss ganz schön herumprobieren, bis man den Dreh raus hat, was die KI an Eingaben (prompt) erwartet, damit das Ergebnis zufriedenstellend ist. Immer wieder werden auch einige eingegebene Details dreist weggelassen, aber gut, es steckt halt noch in den Kinderschuhen. Papst Franziskus in der hippen Daunenjacke klappte schon mal hervorragend, aber inwiefern es auch der Rollenspielwelt nutzt, bleibt abzuwarten.

Ich werde auch weiter herumprobieren und in Zukunft vielleicht dann und wann Bilder für neue Kapitel, neue Banner oder NPCs damit ausstatten, sofern es sich sehen lässt.

Denkt bitte daran, euch vorab zu informieren, ob ihr die Bilder für nicht kommerzielle Zwecke verwenden dürft und verknüpft (auch bei anderslautenden AGB der KI-Seite) stets die Quelle im Forum, damit es keinen Ärger gibt.
Augenzwinkern


Viel Spaß!


Quelle: Playground.com

*
Lexica ist kostenlos, erfordert aber eine E-Mail-Registrierung, es sind 12 Bilder möglich. Edit. 22.6.24 Nicht länger kostenlos.
Playground erlaubt nicht nur die Bilder-Generierung, sondern auch die Editierung von solchen (unter Canvas), ist ebenfalls kostenfrei, erfordert aber die Verknüpfung mit einem Google-Konto.
Weitere Tipps hier.
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.03.2024 17:16 Forum: Das Tal

Erstmals seit längerem, sah sie dem Rüden direkt ins Gesicht, anstatt wie ein beschämtes Mädchen auf das eigene Pfotenpaar zu gucken. Sie versuchte zu lesen, was in ihm vorging, doch das war nicht leicht. Sie kannte ihn kaum, obwohl er einiges über sich preisgegeben hatte, mehr als umgekehrt. Eines aber meinte sie mit Sicherheit sagen zu können: In ihm steckte so weit nichts Verdorbenes, nichts Abartiges oder Boshaftes, wie sie es vom tiefschwarzen Rüden Tihar gekannt hatte. Ob sie nun auf den richtigen ,Geschmack' gekommen war und endlich einmal eine Sympathie gegenüber freundlichen Wölfen entwickelte, die diese auch verdient hatten?
Dann aber die Enttäuschung. Er konnte nicht. Er konnte das ,Angebot' nicht annehmen, obgleich es nicht einmal in ihrer (schon gar nicht in ihrer) Macht lag, ihm diesen Posten zu verschaffen. Die weißen flauschigen Ohren der Polarwolffähe gingen ruckartig zu den Seiten, als er dieses vernichtende Urteil über sich selbst fällte. Takatas Kiefer bebten, sie wollte fragen ... warum stellst du dich so dar. Er, zu dickköpfig? Zu ungeduldig? Bewies er mit ihr nicht gerade das Gegenteil? Oder tat er das in einer Ausnahmesituation. Fragen über Fragen kreisten über ihrem Haupt ... aber Roghir deutete an, dass er nun zurück zum Rudel wollte. Und er fragte sie voller Nachdruck, ob sie jetzt mitkam.
Ihre Pfoten standen fest verwurzelt an ihrem Fleck. Nichts in ihr zuckte, ruckte oder setzte sich in Bewegung, kein Muskel, kein Gelenk, bei der Vorstellung, zurück zu einem Rudel ohne Lynx, ohne Skadi zu gehen. Auch Kyevjen war lange schon verschollen und würde sie dort sicher nicht erwarten. Sie sah stattdessen in die entgegengesetzte Richtung, aus der sie vor einiger Zeit gekommen waren, dort, wo man noch immer ihre Spuren sah. Was erwartete sie dort im Vergleich zu einem seelenlosen Rudel? Ein Leichnam, der einmal ein guter Freund gewesen war, ein anderer, der einmal ihr ,bester Feind' gewesen war ... und jede Menge Nichts. Auch nicht gerade die besten Aussichten.
Doch es stimmte nicht, dass sie beim Rudel nichts hatte, auf das sie zählen konnte. Roghir bewies das Gegenteil, obgleich er die Rolle des Anführers kategorisch ablehnte. Konnte sie sich vorstellen, mit ihm befreundet zu sein, mit ihm künftig einen Verbündeten an ihrer Seite zu wissen? Ungewöhnlich viel Optimismus für eine, die eben erst einen liebenswerten Wegbegleiter verloren hatte. Und die Krankheit wütete noch immer. Besser, sie wurde nicht seine Freundin, andernfalls traf vielleicht auch ihn der Fluch. Die Weiße ließ den Kopf hängen und seufzte tief. Wenn sie jetzt nicht mitkam, drohte sie endgültig abzufallen. Es würde niemand anderen mehr geben, der bereit war, Partei für sie zu ergreifen. Dieser Wolf, der auf sie eingewirkt hatte und ihr vermutlich sein Bestmögliches gegeben hatte, war ihre Chance, zurück ins Rudel zu kehren. Sie wusste nicht, ob es ihr Vorteile brachte, erst recht in Zeiten der unsichtbaren Gefahr. Sie fürchtete, die anderen Wölfe womöglich anzustecken, wenn Lynx tatsächlich krank gewesen war. Doch konnte sie den Rüden auch nicht aufhalten. Er war ebenso eine Weile bei Lynx gewesen und mit ihr, vielleicht trug er es schon in sich. Hinzu kam, dass zwei weitere Wölfe - der zweite dunkle Rüde und die vorlaute Jungfähe - vermutlich bereits zum Rudel zurückgekehrt waren und ein tödliches Geschenk mitbrachten ... Spielte es vor dem Hintergrund noch eine Rolle, ob sie mitkam? Würde sie vielleicht das Ende der Meute erleben, wie sie es bei so vielen anderen gesehen hatte? Es interessierte sie durchaus, wie es ohne Skadi weiterging, doch ahnte sie schon jetzt, dass es - trotz ihrer Meinungsverschiedenheit - nicht einfacher werden würde, im Gegenteil.
Schlussendlich raffte sie sich auf. Noch immer wenig lustvoll und entkräftet, begab sie sich in Bewegung und begann, dem freundlichen Wolf nachzutrotten, um nicht auch ihm vor den Kopf zu stoßen, wie sie es vermutlich bei zu vielen anderen schon getan hatte ...

[Bei Roghir | Beerenwald, Ri. Mondscheinsee aufbrechend]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
24.02.2024 07:37 Forum: Das Tal

Die Lage, in der sie sich befand, war ausweglos. Sie hatte alle verloren, die für sie von Bedeutung gewesen waren – zuletzt Lynx und Skadi. Gleichzeitig gab sich Roghir alle Mühe, sie aufzubauen und womöglich zum Mitkommen zu bewegen. Das tat er ohne Zwang, was sie ihm anrechnete. Ob er insgeheim versuchte, den Platz der verloren gegangenen Rudelgenossen, die für sie wichtig gewesen waren, einzunehmen? Zumindest fiel es ihr immer leichter, sich vorzustellen, dass dieser Wolf womöglich Skadis Nachfolge antreten würde und sie konnte nicht sagen, dass ihr das besonders missfiel.
Als er meinte, dass kein Wolf böse geworden wurde sondern ein Opfer seiner Umstände wurde, musste sie trotz der schwierigen Situation etwas grinsen. War dies nicht genau das gewesen, was sie damals bei Tihar geglaubt hatte? Wie oft hatte sie ihn verteidigt, es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass ihr Ruf im Rudel so schlecht war und sie hatte bis zu seinem letzten Atemzug nichts von ihm dafür zurückbekommen außer Hohn. Schwermütig hob sie den Kopf etwas und sah den Dunklen kurz an ... wenn er doch nur wüsste ...
Takata hatte gehofft, etwas über seinen eigenen Hintergrund herauskitzeln zu können aus ihm, zu erfahren, wie er zu dem geworden war, der er nun war und warum er so handelte. Als er ihr erklärte, dass er samt seiner Geschwister seine Mutter zurückgelassen hatte, stutzte sie ein wenig. War es nicht normal, dass Wölfe – und andere soziale Tiere – ihre Eltern eines Tages verließen und einen eigenen Weg einschlugen? Womöglich aber hatte ihm seine Mutter in Person besonders am Herzen gelegen und er vermisste sie noch immer. Das wiederum erinnerte die Weiße daran, wie sie Skadi damals aufgefordert hatte zu gehen und sie zurückzulassen, als das Feuer hinter ihnen getobt hatte. Der Sandfarbenen war dies auch schwer gefallen und dennoch hatte sie gehandelt – auch das rechnete sie ihr an und es hatte sie als geeignete Führungspersönlichkeit ausgezeichnet.
Es hätte sie interessiert, wie es mit seinen Geschwistern weitergegangen war, ob er sie verloren hatte oder im Guten mit ohne auseinandergegangen war. Besonders jetzt, in dieser schwierigen Zeit, in der eine unsichtbare und offenbar tödliche Gefahr unter ihnen lauerte, wollte sie ihn besser nicht daran erinnern, dass ihr Schicksal womöglich besiegelt sein mochte.
Sie nickte sacht, als er sich äußerte und ihr offenließ, sie zum Rudel zu begleiten oder gehen zu lassen – auch das erinnerte sie an Skadis sanfte aber doch nachdrückliche Art, die sie nicht nur damals an den Tag gelegt hatte. Ja, er hatte alles getan, um ihr zu helfen und wenn sie nun in ihr Verderben lief, gab es niemanden mehr, der sie auffing. Roghir war gewissermaßen ihre letzte Chance und ein jeder wusste, dass ein Wolf allein nicht lange überleben konnte.
Eine Weile herrschte betretenes Schweigen und die Polarwolffähe gab sich dem Nachdenken hin. Dann hob sie den Kopf und äußerte, was ihr schon länger durch den Kopf ging.

„Du ... hast vielleicht ... das Zeug zum neuen Rudelanführer, ist dir das klar?“ Sie zog etwas den Kopf ein. Zum einen war sie nicht sicher, ob sie nicht verfrüht urteilte. Sie erlebte ihn als empathischen und vernunftbegabten Wolf, doch wie reagierte er anderen Rudelmittgliedern gegenüber? Ein weiser Anführer, wie Skadi es gewesen war, musste auch mit denen zurechtkommen, die Schwierigkeiten machten, etwa einem minderbemittelten Avon oder einer garstigen Shiro – war ihm das bewusst?
„Ich ... bin bereit ... dir zu vertrauen ...“, piepste sie leise und vorsichtig wie ein junges Mädchen, „... wenn du die Rolle annehmen willst.“ Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, was sie sehr viel Kraft kostete.

Natürlich war sie auch bereit ihn als gewöhnlichen Wolf zu akzeptieren. Ihr neuer ,Freund' musste nicht der Chef des Rudels sein, obgleich dies natürlich Vorteile haben mochte, etwa dann, wenn sich einige Rudelwölfe ihrer Wiederaufnahme versperrten und Roghir ein Machtwort sprach. Die Frage war nur, wenn er diesen Posten nicht wollte oder die Mehrheit dafür nicht bekam, ob sie dann genauso Freunde sein konnten und welchen Rang ihm zuteil wurde. War ihm bewusst, dass er seinen eigenen Ruf aufs Spiel setzte, wenn er eine Takata zurück mit ins Rudel brachte? Sie wusste, was das bedeutete, denn sie hatte damals den Kotzbrocken in Wolfsgestalt in die Meute gebracht. Es war Tihars Fluch, der nicht nur ihr ansehen ruiniert hatte, sondern sogar im Stande war über sie das Abstoßende weiter auf Roghir zu übertragen, fast wie die unsichtbare Seuche, die ihrer aller Leben bedrohte.

[Bei Roghir | Beerenwald]
Thema: Vergebene Farben
08.02.2024 12:15 Forum: Steckies

Hej Kaia!

Also die Farbe sieht leider verdammt ähnlich mit der von Eden aus. ^^'' Magst du noch mal nach einer anderen schauen?
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
30.01.2024 19:20 Forum: Das Tal

Wie ein kleines Mädchen blickte sie zu ihm herüber, sodass das Augenweiß unter ihren Pupillen zum Vorschein kam und einen nur denkbaren Kontrast zu den schwarzen Außenlinien ihrer Sehorgane bildete. Offenbar hatte sie mit ihrer Äußerungen einen Nerv bei ihm getroffen, denn er lief nun zur Höchstform auf. Es schien, als versuchte er sich zu verteidigen, dabei hatte sie ihn keinesfalls angreifen oder übermäßig kritisieren wollen. Sie hatte nur etwas zu bedenken gegeben, nämlich, dass sie unter Umständen die Krankheit erst ins Rudel brachten. Lynx ... war krank gewesen, daran hatte sie immer weniger Zweifel. Sie hatte eng bei ihm gelegen und es stand zu befürchten, dass sie diese Krankheit auch in sich trug. Konnte sie es verantworten, mitzugehen, wenn das Risiko so groß war? Andererseits waren sie beide, Roghir und Takata, schon seit einiger Zeit zusammen, waren gemeinsam gewandert, rasteten und hatten jegliche Vorsicht zueinander missen lassen, die eine weitere Ansteckung hätte verhindern können. Wenn sie sich also bei Lynx angesteckt haben mochte - obgleich sie noch keinerlei Symptome verspürte -, war die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass er sich nun wiederum bei ihr angesteckt hatte. Und einen Roghir würde sie nicht aufhalten können. Ihrer Meinung nach war es fahrlässig, zurück zum Rudel zu gehen, solange sie nicht sicher sein konnten, es nicht zu haben. Doch wie lange dauerte es, bis die ersten Symptome auftauchten? Und bekam sie wirklich jeder? Gab es am Ende vielleicht Individuen, die immun gegen diesen unsichtbaren Feind waren? So viele Fragen blieben ungeklärt. Aber den Dunklen kribbelte es, zurück zu gehen. Fühlte er sich für die Anderen verantwortlich? Wollte sie sie nicht allein lassen, während sie sich womöglich fragten, wo der Rüde so lange abblieb? Nur wie würden die Wölfe reagieren, wenn er nicht nur eine wenig populäre Takata mit zurückbrachte, sondern mit ihr am Ende sogar die Krankheit? Die Weiße holte tief Luft. Sie selbst trieb es nicht zurück zum Rudel. Niyol war nicht dort. Skadi und Lynx waren tot. Es gab im Grunde niemanden mehr, der ihr Anlass gab, zurückzukehren. Niemand, der sie vermisste, niemand, der sie brauchte. Einzig dieser Rüde hier schien sie nicht zurücklassen zu wollen, setzte viel daran, sie zum Mitkommen zu bewegen. Fast war sie versucht, nachzugeben, es einfach gleichgültig sein zu lassen. Wenn sie keine Sympathien beim Rudel hatte ... was spielte es dann für eine Rolle, ob sie das Verderben mit einschleppte? Was für ein böser Gedanke. Doch war es nicht so, dass es ihr im Grunde egal sein konnte, wenn einem Avon das Grinsen für immer verging? Oder wenn Shiro das Zeitliche segnete? Sie empfand nichts für diese Wölfe. Trotzdem wusste sie, dass es nicht richtig war, sie absichtlich anzustecken. Konnte sie Roghir gegenüber etwas Zeit herausschlagen, auf dass sie noch etwas warteten und sich selbst beobachteten auf mögliche Symptome? Schwierig. Er war voller Tatendrang und nicht sehr geduldig. Vielleicht konnte sie ihn insgeheim etwas zurückhalten, ohne, dass er es merkte? Dabei fiel ihr eine Frage ein, die sie im Grunde schon länger beschäftigte.

„Warum ...? Warum ... tust du das? Was liegt dir daran, dass ich mitkomme? Was ...“, sie sah betrübt auf ihr Pfotenpaar, „was hast du nur ...? Warum sind dir die anderen wichtig? Hast du ... Freunde, in dem Rudel? Wer ist dir wichtig?“

Mit dem Stellen dieser Frage kam ihr in den Sinn, dass Roghir nicht nur den infantilen Timberwolf mit (wieder-)angeschleppt hatte, sondern auch eine weiße Fähe, die ihr zwar äußerlich ähnlich war, charakterlich aber vollkommen unterschiedlich war. Wie nannte sie sich gleich ... Jana? So ähnlich. Ein naives junges Ding, das wenig Verständnis gezeigt hatte für Takatas Einwände Skadi gegenüber, bevor sie gegangen war. Im Grunde bemitleidenswert. Dennoch verspürte sie kein bisschen bei dem Gedanken, eine Fähe wie sie anzustecken, gingen sie nun unvermittelt zurück, ohne abzuwarten, ob sie die Krankheit womöglich längst in sich trugen.


[Bei Roghir | Beerenwald]
Thema: Neujahrschat ?
01.01.2024 13:28 Forum: Grundlegendes & Neues

Hier ist die Einladung für alle, die Lust haben, am ungezwungenen Gequassel heute Abend ab 18 Uhr teilzunehmen. smile

Discord muss nicht installiert sein (kann aber), es genügt, auf https://discord.com/ zu gehen und dort ein Konto anzulegen, mit dem ihr dem Kanal Nachtwölfe beitreten könnt.

Bis dahin!
Thema: Neujahrschat ?
30.12.2023 18:51 Forum: Grundlegendes & Neues

Alles klar – dann ist der 1. Januar 2024 ab 18 Uhr hiermit entschieden (ungewöhnlich einhellig dieses Mal!)
Wir nehmen dann Discord. Ich gebe später noch die Einladung bekannt.


Auch alle anderen, die nicht an der Umfrage teilgenommen haben, sind herzlich eingeladen, mit dabei zu sein. grins Auch Interessierte oder Ehemalige der WdN dürfen gern dazustoßen! Einladung, wie erwähnt, folgt.
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
25.12.2023 16:17 Forum: Das Tal

Noch immer wogen die Ereignisse der Vergangenheit schwer – nicht nur die der jüngeren Vergangenheit, vor allem Lynx' Ableben und die Nachricht von Skadis Tod, sondern auch dem Erlebten zuvor. Sie hatte ihre ganze Kraft in einen gesteckt, der sich selbst als Dämon gesehen hatte und war dafür bitterlichst verraten worden. Wie konnte sie sich selbst je diesen Fehler verzeihen?
Nur leicht schwenkte sie den Blick auf Roghir, der nicht weit von ihr saß und den Kontakt zu ihr aufrecht zu halten versuchte. Takata fragte sich, was er wohl getan hätte, wäre sie jetzt nicht hier gewesen. Er wäre wohl längst mit den anderen Wölfen zum Rudel marschiert und hatte dies vermutlich auch noch immer vor. Gewissermaßen stand sie seinem Vorhaben im Weg, was vermutlich insgeheim Unbegangen bei ihm auslöste. Andererseits zwang ihn keiner dazu, sich um sie zu kümmern. Wiederum andererseits wollte sie tunlichst vermeiden, so undankbar und verräterisch aufzutreten, wie der Schwarze, Tihar, es getan hatte. Hier war nun also jemand, der seine Sorgen mit ihr teilte und sie nicht in ihrem Kummer zurückließ. Doch sie kannte diesen Wolf nicht weiter und es wäre gelogen, zu behaupten, er hatte etwas von einem Lynx an sich. Roghir hatte miterlebt, wie sie von dannen gezogen war, ein Stück weit eingeschnappt, wie sie sich selbst die Blöße gegeben hatte. Musste sie ihm gegenüber so etwas wie Scham empfinden? Es fiel ihr verdammt schwer, die starke und unumstößliche Polarwolffähe zu mimen, denn die Schwere der Trauer um den Verlust Lynx' und Skadis wog zu schwer.
Der Schwarze gab zu, dass er sich eher selbst isolieren würde, als zu riskieren, dass die anderen Wölfe des Rudels mit der unbekannten Krankheit angesteckt wurden. Das sprach für ihn. Aber war das nicht ein Argument für sie beide, lieber hier zu bleiben, zumindest bis sie wussten, ob sie selbst Symptome aufwiesen oder nicht? Vielleicht brauchte die Krankheit etwas mehr Zeit, die Inkubationszeit konnte länger betragen als die paar Tage, die sie nun vom Rudel entfernt waren. Lynx hatte seltsame Symptome aufgewiesen, die einen beunruhigen mussten. Und sie war eng mit dem weißen Rüden zusammen gewesen, auch noch seinem Verscheiden.

„Nein", gab sie unumwunden zu auf seine Frage, schob als Begründung aber nur einen Teil der Wahrheit vor. „Wir ... wir dürfen nicht ... die Krankheit ... wir ... könnten sie haben.“ Sie sah betrübt vor sich und wackelte verzweifelt mit den Ohren. „Vielleicht ... kommt das erst ... später ... mit dem Blut.“

Takata sah leicht zur Seite. Dass sie auch keine Lust hatte, reumütig zurückzukehren, obgleich sie am Ende vielleicht diejenige war, die die Krankheit ins Rudel brachte, statt umgekehrt, dass sie keine Lust hatte einer Shiro gegenüberzutreten, gar einer Zita. dass sie ein Rudel ohne ihre verehrte Skadi nicht ertragen würde ... all das verschwieg sie dem freundlichen Rüden, der so viel tat, um sie zu halten.
Noch eh der kräftige Wolf im Stande war, ihre Zweifel zu zerstreuen, deutete sie an, dass es noch andere Gründe gab, außer die geäußerten.

„Skadi ... ist bei einem Unfall ... ums Leben gekommen. Es ist nicht unser Recht, weiteres Unglück ... in dieses Rudel ... zu bringen."

Nun sah sie zur anderen Seite und geriet ins Grübeln. Sie musste sich fragen, wie viel es ihr bedeutete, ausmachte konnte man sagen, wenn sie die Krankheit hatte und damit die übrigen Wölfe des Rudels ansteckte. Welche Wölfe gab es noch, die ihr am Herzen lagen, die sie nicht durch ihre eigene Schuld dem Untergang geweiht sehen wollte? Niyol vielleicht, aber der war selbst fort. Die anderen Wölfe kannte sie nicht oder sie hatte keine gute Verbindung zu ihnen. Was war sie doch für ein Monster, wenn sie nun mit ihm ging und als Todesengel in die Meute trat, um ihnen ihren Untergang zu bringen ...

[ Roghir | Beerenwald ]
Thema: Neujahrschat ?
25.12.2023 16:01 Forum: Grundlegendes & Neues

Zitat:
Original von Valdis, am 22.12.2023, um 21:17
Ich wäre für Discord.


Welches Datum wäre dir recht? smile
Thema: Neujahrschat ?
22.12.2023 16:46 Forum: Grundlegendes & Neues

Auch wenn wir inzwischen eine eigene Whatsapp-Gruppe nutzen, würde ich den traditionellen Weihnachtschat Neujahrschat anbieten. Augenzwinkern Es ist doch etwas anderes, ob man nur gelegentlich was schreibt oder ein paar Stunden an einem Abend miteinander verbringt und sich in Echtzeit unterhält.

Das Problem- Es gibt keine guten alten Chats à la Internet 1.0 mehr. Sucht man im weltweiten Netz nach Chat, findet man (neben ChatGPT, welches in aller Munde ist) nur noch Chats der Art „Jetzt viele neue Freunde finden und flirten bis zum Abwinken“. Augen rollen

Wir könnten also doch auf Whatsapp zurückgreifen. Dafür würde es sich empfehlen, Whatsapp auf dem Rechner zu installieren, weil das Tippen am Telefon vermutlich sehr nervig wird.

Oder wir legen einen WdN-Discordkanal an. Discord muss man nicht zwingend auf dem Rechner installieren, es gibt auch eine Browser-Variante.

Gibt es sonst noch Ideen?

Unabhängig davon frage ich schon einmal nach, welchen Termin ihr für geeignet haltet.
Edit. Umfrage geschlossen.

1. Januar 2024 (Mo) ab 18 Uhr
6. Januar 2024 (Sa) ab 18 Uhr
7. Januar 2024 (So) ab 18 Uhr


Bitte gebt den Termin an, den ihr für den besten haltet. Eine Nennung des zweit-besten Termins wäre von Vorteil. Augenzwinkern

Ich stimme einfach mal für den 1.1.
Thema: Venryn
06.12.2023 18:20 Forum: Rüden

Hallo Venryn!

Willkommen zurück. Freude

Also ... dein Steckie gefällt mir gut, vor allem der Char selbst gefällt mir. Einen ruhigen und etwas schüchternen Zeitgenossen hatten wir länger nicht mehr (ich selbst habe mal einen sehr schüchternen und selbst-zweifelnden Wolf hier gespielt, Shato Morondo, vor mehr als 100 Jahren großes Grinsen' )

Was mir auch gut gefällt ist, wie lebhaft du seine Vergangenheit beschrieben hast.^^

Ich hab ein paar Orthografie-Sachen gefunden, die ich dich bitten würde zu korrigieren (Strg und F sind dein Freund), aber keine Sorge, im Rollenspiel muss es nicht arg so perfekt sein. Nur für den Steckie, auf den immer wieder mal zurückgegriffen wird, wenn sich Fragen zu dem Char ergeben, der sollte schon gut sein. ^^


Zitat:
ein stürmischer und kalter Frühlingstag


Zitat:
Er war ein missgünstiger Wolf, der wohl nicht einmal wusste, was so etwas wie Liebe oder Freundschaft überhaupt war.


Zitat:
doch sie standen sich überhaupt nicht Nahe nahe


Zitat:
Er biss ihn, schrie ihn an,


Zitat:
die unter Taro genauso litt wie sie allr alle


Zitat:
also machten sich Venryn und Taro zu zweit auf den Weg.


Ich glaube, hier hast du den falschen Namen hingeschrieben. Augenzwinkern

Zitat:
Schließlich wand sich Feiro von selbst von ihm ab


Dann noch eine Kostprobe unqualifizierten Senfes meinerseits-

Zitat:
Die Kindheit von Venryn und seinen Geschwistern verlief eigentlich relativ unspektakulär.


Die orange markierten Wörter sind klassische Füllwörter, was nicht schlimm ist. Jeder von uns verwendert sie tatgtäglich, besonders in der wörtlichen Rede. Sie sind aber verzichtbar und können einen Text kürzer, prägnanter und angenehmer zu lesen machen. Ein Hilfsmittel, um unnötige Füllwörter zu ermitteln, stellt zum Beispiel diese Seite hier dar, wo man seinen Text einfügen und sich Tipps anzeigen lassen kann.
Das aber nur am Rande. Es hat für deinen Steckie und erst recht das Rollenspiel keine große Bedeutung. Augenzwinkern

Ich hab schon eine Vorstellung, wo dein Char mitspielen könnte. Dazu schreibe ich bald etwas im Planungsthema.

Schreibst du noch, welchen Titel und welche Rollenspielschreibfarbe du haben möchtest?
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
22.11.2023 17:27 Forum: Das Tal

Noch immer kauerte die Weiße unter dem Baum, lehnte mit dem Rücken an der feuchten Rinde, als könnte sie ohne ihn nicht aufrecht sein. Viel wichtiger aber noch war die mentale Stütze, die ihr Roghir gerade zu bieten versuchte. Obgleich seine Versuche, ihr zu helfen, offensichtlich wirkten, fragte sie sich immer wieder, was ihn dazu trieb und welche Motivation er im Innern verspürte. Ob er sich insgeheim als nächsten Anführer sah? Momentan konnte sie sich keinen besseren vorstellen, was aber auch am Mangel der Auswahl lag. Sie wusste nur, wen sie alles auf keinen Fall als Leitwolf sehen wollte ... Shiro, Zita, den tollpatschigen Timberwolfrüden, von den Neuzugängen wie Varis ... hieß die so? ... einmal ganz zu schweigen. Was war eigentlich aus Niyol geworden? Sie fragte sich, ob er lebte oder längst ein Opfer der unbekannten Gefahr, der Krankheit geworden war. Doch selbst ihn mochte sie sich nicht recht als Anführer vorstellen. Blieb doch nur Roghir, auch wenn sie ihn noch nicht lange kannte. Zumindest war er sich nicht zu fein, auch denjenigen Trost zu spenden, die sich vorher wenig feinfühlig ihm gegenüber gezeigt hatten. Am Ende besaß dieser Wolf die Tugenden, die ihr fehlten, etwa die Fähigkeit, zu vergeben ...

Als ihr der Dunkelpelz dann jedoch auf wenige Schritte nahekam, drückte sie ihren Rücken enger an den Baum, unter dem sie saß. Aber er war unnachgiebig und gestattete ihr kein weiteres Entkommen. Die Weiße legte ein Ohr zurück und begutachtete ihn, als fürchtete sie, er würde sie womöglich aufzufressen versuchen. Was sie immer wieder überraschte war die Tatsache, dass er offen zugab, ihren Schmerz nicht zu verstehen. Er heuchelte also nicht und gab vor, sie vermeintlich ganz genau zu verstehen. Also war auch Punkt zwei der Fähigkeitenliste abgehakt: Ehrlichkeit. Doch durfte ein Leitwolf immer und in jedem Punkt offen und ehrlich sein oder war es manchmal gut, Dinge zu verschweigen? Nun, damit kannte sie sich wohl aus. Sie hatte Tihars Tod damals lange verschwiegen und Wölfen wie Pilgrim damit die Möglichkeit genommen, aufzuatmen, schlicht und ergreifend weil sie es nicht ertrugen hätte. Inzwischen atmete sie selbst auf bei dem Gedanken, dass das schwarze Ungeheuer nie wiederkommen würde.

Der Gedanke, dass ein Rudel zusammenhielt, das keinen Leitwolf hatte, verstörte sie. Sie besah Roghir genau und versuchte zu erkennen, ob er auch das ernst meinte. Aber es gab in seiner Miene kein Anzeichen, dass er bluffte. Er glaubte an dieses Rudel, da gab es keinen Zweifel. Die Frage war nur, ob er das ganze realistisch genug sah. Das Rudel hielt als Gemeinschaft zusammen? War er da sicher? Was war mit Zita, die nicht vergeben konnte, mit Shiro, die sich selbst am nächsten stand oder mit dem Timberrüden, der ganz offenbar Aversionen gegen ihn, also gegen diesen Wolf hier vor ihr hegte? Sie musste fast etwas lächeln bei seinem Versuch, sie aufzubauen. Ein Blinder musste erkennen, dass er alles tat, um sie zurück zum Rudel zu bewegen. Doch er hatte einen entscheidenden Punkt außer Acht gelassen ...

„Und was ...“, begann sie leise und sah unsicher zu Boden, „... ist mit der ... Krankheit? Wir könnten krank sein ...“ Sie holte tief Luft. „Lynx ... vielleicht hat er es gehabt. Was ... was wenn wir ... infiziert sind ...?“

Sorgen von der Last einer ganzen Welt lagen auf ihren Schultern. Sie rechnete es ihm hoch an, dass er versuchte sie zu trösten. Das Problem war nur, dass sie beide emotional nach wie vor zu wenig verband, als dass es im Stande war sie aus ihrem tiefen schwarzen Loch zu holen, wie ein Lynx zuvor es vermocht hatte.

[ Roghir | Beerenwald ]
Thema: Kapitel XI – Unsichtbare Gefahr
31.10.2023 13:21 Forum: Das Tal

Je näher sie dem Rudel kamen – denn auch wenn er Umwege lief, die Richtung war eindeutig – desto deutlicher wurde ihr, dass sie in eine Gruppe zurückkehren würde, die nicht mehr von einer weisen Alpha Skadi geführt wurde. Stattdessen schien das Rudel nun kopflos und in Anbetracht ihres schlechten Standes innerhalb dieser Gruppe, vor allem gegenüber Zita und Shiro, bedeutet das wenig Gutes. Immer wieder hob sie den Kopf etwas und sah vor sich, wo der Rüde lief. Sie bewunderte seinen inneren Mut, sich unverhohlen als starke Schulter anzubieten, ihr Gesellschaft zu leisten, statt es sich einfach zu machen und mit den anderen zu gehen. Sie brauchte sich nichts vormachen – die Polarwolffähe war längst nicht mehr der einfache Typ, der sie einst gewesen war, als sie die sandfarbene Fähe, Skadi, kennen gelernt hatte. Aus Zuneigung und Begeisterungsfähigkeit waren Misstrauen und Verbitterung geworden. Roghir wusste das. Er hatte sie vor den anderen erlebt, er hatte mit angesehen, wie sie die junge Schnepfe zurechtgewiesen hatte und nicht viel geäußert, als sie ihm vor die Pfoten gereihert hatte. Ob er insgeheim einen Plan verfolgte, der ihn all das vergessen ließ? Wenn sie nun auf ihn zuging und ihn fragte, was sein Motiv war, sich ausgerechnet für eine wie sie zu interessieren, als Begleiter, Trostspender und ihr großer Windschatten, würde sie dann eine ehrliche Antwort bekommen? Und wenn ja, wie wahrscheinlich war es, dass sie sie als solche erkannte? Tihar hatte aus ihr einen Eigenbrötler gemacht. Dennoch hatte sie sich in Lynx' Nähe wohl gefühlt. Ob die Chance bestand, dass Roghir diese leer gewordene Lücke nun für ihn ausfüllte? Und was war mit dem fehlenden Rudelanführer? War er am Ende das Licht am Horizont, dass ihnen allen ein Grund zum Hoffen gab?

Beinahe wäre ihr entgangen, dass zu ihren Pfoten kein Schnee mehr lag. Sie hatten diesen besonderen Ort wieder erreicht, der dem ewigen Winter trotze. Takata hielt an der Grenze zur Storchenhalbinsel an und dachte nach ... wie sie die anderen Wölfe ermutigt hatte, den Störchen zu folgen, denn die wussten, wo es warm war. Eine verrückte Idee. Ob sie das heute auch noch gemacht hätte? Wohl kaum. Der schwarze Dämon hatte etwas in ihr getötet, das niemals zurückkehren würde. Die Weiße schnaufte schwer und hob erst wieder den Kopf, als ihr klar wurde, dass sich der dunkle Wolf entfernen würde, wenn sie nicht weiterlief.
Zum Glück schlug er bald schon vor, dass sie eine Rast machen sollten. Selbstbewusst, wie er war, bezog er sogleich Stellung unter einem alten Baum, direkt an einem Felsen daneben. Takata stand in geringer Distanz und beobachtete mit Interesse, was er tat. Roghir wirkte so erschreckend normal – war ihr das zuvor nie aufgefallen? Oder hatte er sich verändert seit dem Ableben ihrer Alpha?
Das brachte sie zurück auf den Punkt. Sie versuchte, den Schmerz um Lynx' Verscheiden einmal außen vor zu lassen und die Gedanken nach vorn zu richten. Langsam trabte sie zu ihm hin, setzte sich schlussendlich unter den alten Baum und dachte mit hängendem Haupt nach. Ihr fiel wieder ein, was er sie gefragt hatte ... ob sie Lynx' leblosen Leib unter die Erde hatte bringen wollen. Ausgerechnet in einer gefrorenen Eiswüste! Hier jedoch, wo es wärmer war als in ihrer alten Heimat, da wäre es möglich gewesen, ein Loch zu scharren. Wie fühlte es sich wohl an, in solch ein Loch gelegt zu werden ... vielleicht unter einem alten Baum, wie diesem? Langsam hob sie den Kopf, streckte den Hals und blickte hinauf. Vermutlich war dieser Baum tot und verkörperte damit eine Art Grenzstein zum Tal der Vergänglichkeit, aus dem sie gestapft waren. Als sie wieder nach vorn blickte und den Kopf herumfuhr, sah sie wieder auf Roghir. Dieser Wolf strahlte etwas aus, das in ihr schwer definierbare Gefühle auslöste. Bewunderung? Skepsis? Dankbarkeit? Neid?
Er wollte wissen, was sie in diese Einöde getrieben hatte. Für einen weiteren Moment dachte sie nach, überlegte und versetzte sich noch einmal in den Moment, als sie nach langer Zeit einen alten Freund wiedergetroffen hatte. Die Frage Roghirs war berechtigt, obgleich er mindestens die halbe Antwort kannte – sie war fortgegangen, um einer unbekannten Krankheit zu entkommen und weil sie mit Skadis Entscheidung nicht einverstanden gewesen war. Was Lynx dort gemacht hatte ... wie sollte sie das nur erklären? Er selbst hatte jemanden verloren, vor seinen Augen sterben sehen und nun war ihr das Gleiche passiert.

„Nach Beute ... gesucht ... und gefunden“, antwortete sie profan und sah entseelt vor sich.

Das entsprach nur einem Bruchteil der Wahrheit, denn die Beute hatten sie erst ganz zum Schluss vor sich hergetrieben. Lynx hatte sie gewarnt, nicht zu weit zu gehen, denn das eisige Tal war lebensfeindlich und unwirtlich. Am Ende hatten sie ein Reh bekommen und doch etwas verloren. Der Preis war zu hoch gewesen, dabei hatte Lynx ihr vermutlich noch das Leben gerettet. Ja, er war ihr Held.

„Und ... jetzt?“, säuselte sie mit leiser Stimme und sah nach unten. In Wahrheit aber lag ihre Aufmerksamkeit genau auf dem Rüden. „... was soll aus uns werden ... dem Rudel?“ Nicht, dass sie irgendwelche Ambitionen hegte, mit ihm etwas Gemeinsames zu tun. Er war ihr noch immer weitgehend fremd, und auch wenn sich der Dunkle bisher überraschend gut geschlagen hatte, noch hatte er ihr Vertrauen nicht gänzlich. „Skadi ist tot. Wir sind ... verloren ...“

Ihr war bewusst, dass sie dick auftrug. Denn anders als sie, hatten die meisten anderen Rudelmitglieder in der Wölfin nicht etwas so Unantastbares, Gerechtes gesehen. Sicher, sie hatte es der Fähe nicht immer leicht gemacht, hatte erst auf Tihars Wiederaufnahme gepocht und das Rudel am Ende selbst verlassen, weil sie mit Skadis Entscheidung nicht einverstanden gewesen war. Doch wie hieß es so schön? Was man hatte, wurde einem immer erst bewusst, wenn es nicht mehr war.

[ Roghir | Beerenwald ]
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